Tassilo, Ausgabe März/April 2017 - Das Magazin rund um Weilheim und die Seen
Kreishandwerksmeister Stefan Zirngibl auf der Roten Couch - Sven Deutschmann und die Erstbesteigung des Kokodak Dome - Jiu Jitsu und Shaolin-Tempelboxen beim TSV Weilheim - Das Umweltprojekt "Kinder helfen Bienen" - Therapie im Pfaffenwinkel: wenn Kühe statt Drogen den Tag bestimmen - Sonderteil BAUEN & WOHNEN - Dr. Karl Flock, Bergsteiger, Orthopäde und Knie-Pionier - Die IHK-Geschäftsstelle in Weilheim - Flohmärkte im Tassiloland - Jochberg Musikanten: Auf zum Woodstock der Blasmusik - Job- und Ausbildungsmessen in der Region - Hasen zu Ostern: die "Deutschen Riesen", eine imposante Erscheinung - Veranstaltungskalender für März und April 2017
Kreishandwerksmeister Stefan Zirngibl auf der Roten Couch - Sven Deutschmann und die Erstbesteigung des Kokodak Dome - Jiu Jitsu und Shaolin-Tempelboxen beim TSV Weilheim - Das Umweltprojekt "Kinder helfen Bienen" - Therapie im Pfaffenwinkel: wenn Kühe statt Drogen den Tag bestimmen - Sonderteil BAUEN & WOHNEN - Dr. Karl Flock, Bergsteiger, Orthopäde und Knie-Pionier - Die IHK-Geschäftsstelle in Weilheim - Flohmärkte im Tassiloland - Jochberg Musikanten: Auf zum Woodstock der Blasmusik - Job- und Ausbildungsmessen in der Region - Hasen zu Ostern: die "Deutschen Riesen", eine imposante Erscheinung - Veranstaltungskalender für März und April 2017
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<strong>Ausgabe</strong> 11<br />
<strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
®<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong><br />
Eine Produktion von<br />
Titelbild: Mauritius Images, P. Widmann<br />
Diemendorf <strong>und</strong> Haunshofen<br />
mit Veranstaltungskalender für zwei Monate<br />
Da legst di nieder!<br />
Jiu Jitsu beim TSV <strong>Weilheim</strong><br />
Auf der Roten Couch<br />
Der Kreishandwerksmeister erzählt<br />
Sonderteil<br />
BAUEN<br />
WOHNEN<br />
&<br />
im <strong>Tassilo</strong>land
Veränderungen<br />
Gut zwei Monate ist das Jahr <strong>2017</strong> nun schon wieder<br />
alt. Eis <strong>und</strong> Schnee verziehen sich immer mehr, der<br />
Frühling hält langsam aber sicher Einzug in unsere<br />
malerische Gegend von Peißenberg bis Starnberg,<br />
von Murnau über Penzberg, <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Dießen.<br />
Die Landschaft verändert sich, wenn man so will.<br />
Generell könnte der Begriff „Veränderung“ durchaus<br />
als Titel <strong>die</strong>ser <strong>März</strong>/<strong>April</strong>-<strong>Ausgabe</strong> Ihres Regionalmagazins<br />
„tassilo“ fungieren. Wie etwa beim Titelbild,<br />
welches wir für <strong>die</strong> <strong>Ausgabe</strong> ausgesucht haben.<br />
Ein herrlicher Blick über Diemendorf <strong>und</strong> Haunshofen<br />
– doch wird das Wetter halten?<br />
Veränderung lautet auch das Stichwort t bei unserem<br />
e<br />
großen Interview mit Kreishandwerksmeister s er Stefan<br />
Zirngibl auf der Roten Couch. Wir sprechen en mit<br />
ihm beispielsweise über <strong>die</strong> neue Berufsschule<br />
ule<br />
in <strong>Weilheim</strong>, <strong>die</strong> nicht nur mit<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 65<br />
Millionen<br />
lion<br />
Euro das größte Bauvorhaben abe<br />
in<br />
der<br />
Geschichte<br />
des Landkreises <strong>Weilheim</strong>-Schongau sein<br />
wird, sondern auch <strong>die</strong> Lehrlingssi-<br />
si<br />
tuation in der Region verändern<br />
ern<br />
wird. Z<strong>um</strong> Besseren, wie der<br />
Kreishandwerksmeister prognostiziert.<br />
Als ein Indiz, dass der Weg<br />
in <strong>die</strong> richtige Richtung geht,<br />
könnte auch <strong>die</strong> Jobmesse<br />
in <strong>Weilheim</strong> gelten, deren<br />
Beliebtheit ungebrochen ist.<br />
Wie sie bereits aus dem vergangenen<br />
Jahr wissen, hält <strong>die</strong><br />
Frühlings-<strong>Ausgabe</strong> Ihres „tassi-<br />
silo“<br />
den großen Sonderteil „Bauen,<br />
Wohnen <strong>und</strong> Energie“ bereit.<br />
Und seien wir ehrlich, geht es<br />
hier nicht auch z<strong>um</strong>eist <strong>um</strong> kleinere <strong>und</strong> größere<br />
Veränderungen? Ein ganzes Leben verändert – oder<br />
z<strong>um</strong>indest beeinflusst – hat je ein Ereignis in der Vita<br />
zweier Bergsportler. Während sich Sven Deutschmann<br />
mit der Erstbesteigung des „Kokodak Dome“<br />
2014 einen Tra<strong>um</strong> erfüllte, vollendete Dr. Karl Flock,<br />
als Orthopäde in der Region nicht unbekannt, mit der<br />
Besteigung des Mount Everest 2006 gewissermaßen<br />
sein sportliches Lebenswerk. Aber lesen Sie selbst.<br />
Eine einschneidende Veränderung, gleich zu Beginn<br />
des Jahres, betrifft das Team des „tassilo“. Mit<br />
Johannes Schelle (rechts im Bild) darf ich zur kommenden<br />
e<br />
<strong>Ausgabe</strong> (Mai/Juni) einen neuen leitenden<br />
Redakteur begrüßen. en. Für ihn wünsche ich mir ein<br />
besonders ers feines e Gespür, <strong>um</strong> Sie, liebe Leser, auch<br />
zukünftig bestmöglich zu<br />
informieren <strong>und</strong> unterhalten.<br />
Ihm zur Seite<br />
stehen alle Mitarbeiter<br />
der „tassilo“-Mannschaft si<br />
s in der Verwaltung,<br />
Gestaltung tu<br />
<strong>und</strong> Anzeigenberatung.<br />
Genauso wie Tim Schmid (links im<br />
Bild), der<br />
weiterhin für <strong>die</strong> Gesamtkoordination<br />
des <strong>Magazin</strong>s<br />
verantwortlich ist. Alle gemein-<br />
sam arbeiten wir an Ihrem<br />
Regionalmagazin, damit Sie<br />
alle<br />
le zwei Monate eine neue,<br />
druckfrische <strong>Ausgabe</strong> in den<br />
Händen halten können. Dazu<br />
tragen bekanntlich auch Veränderungen<br />
bei, denn wie<br />
einst Franz Kafka schon wuss-<br />
te: „Wege entstehen dadurch,<br />
dass<br />
man sie geht.“ Bleiben Sie<br />
uns gewogen,<br />
Ihr Peter Ostenrieder<br />
Der Frühling kann kommen...<br />
Ihre Gartenmöbel sind<br />
schon da!<br />
Auf über 4000 qm!<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Sven Deutschmann <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Erstbesteigung des<br />
Kokodak Dome<br />
Seite 6<br />
Jiu Jitsu <strong>und</strong> Shaolin-<br />
Tempel-Boxen beim<br />
TSV <strong>Weilheim</strong><br />
Seite 8<br />
Für mehr Verständnis:<br />
<strong>Das</strong> Umweltprojekt<br />
„Kinder helfen Bienen“<br />
Seite 12<br />
Therapie im Pfaffenwinkel —<br />
wenn Kühe statt Drogen den<br />
Tag bestimmen<br />
ab Seite 15<br />
GROSSER SONDERTEIL<br />
ZU DEN THEMEN BAUEN,<br />
WOHNEN UND ENERGIE<br />
Seite 17<br />
Kreishandwerksmeister<br />
Stefan Zirngibl im Interview<br />
auf der Roten Couch<br />
Seite 38<br />
25 Jahre: Dr. Karl Flock,<br />
Bergsteiger, Orthopäde <strong>und</strong><br />
Knie-Pionier<br />
Seite 40<br />
Eine Stimme der Wirtschaft:<br />
Die IHK-Geschäftsstelle in<br />
<strong>Weilheim</strong><br />
Seite 44<br />
Feilschen, stöbern, entdecken:<br />
Start der Flohmarkt-Saison im<br />
<strong>Tassilo</strong>land<br />
Seite 52<br />
Die Jochberg-Musikanten:<br />
Auf nach Woodstock in<br />
Oberösterreich<br />
Seite 58<br />
Moore, eine Kulturlandschaft,<br />
<strong>die</strong> erhalten, gepflegt <strong>und</strong><br />
genossen werden will<br />
Seite 60<br />
Kampf gegen den<br />
Fachkräftemanagel:<br />
Jobmessen in der Region<br />
Seite 64<br />
Die „Deutschen Riesen“ —<br />
Imposant, nicht nur z<strong>um</strong><br />
Osterfest<br />
Seite 73<br />
Frühlingsgefühle?<br />
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märz / april <strong>2017</strong> | 3
Sven Deutschmann erfüllte sich mit der Erstbesteigung des Kokodak Dome einen Tra<strong>um</strong><br />
Ein weißer Fleck auf der Karte<br />
<strong>Weilheim</strong> | Schlechte Zeiten für<br />
Entdecker. Es gibt ka<strong>um</strong> noch „weiße<br />
Flecken“ auf den Landkarten.<br />
Mit der Erstbesteigung des 7 129<br />
Meter hohen Kokodak Dome hat<br />
sich der <strong>Weilheim</strong>er Sven Deutschmann<br />
auf ein seltenes Abenteuer<br />
gewagt — <strong>und</strong> viele Eindrücke <strong>und</strong><br />
Einsichten gewonnen.<br />
Auch aus der Nähe betrachtet, sah<br />
der weiße Fleck auf der Landkarte<br />
buchstäblich wie ein solcher aus.<br />
In der diffusen Helligkeit eines<br />
Whiteouts, in der wolkengedämpftes<br />
Sonnenlicht auf schneebedecktem<br />
Boden Kontraste verschluckt<br />
<strong>und</strong> Orientierung praktisch unmöglich<br />
macht, stapfte Sven<br />
Deutschmann auf dem Gipfelplateau<br />
des Kokodak Dome<br />
<strong>um</strong>her.<br />
Es schien ein Ding der Unmöglichkeit,<br />
auf der vom Wind aufgepressten<br />
Schneeoberfläche den<br />
Gipfel zu finden, hoch über den<br />
Tälern von Chinas westlichster<br />
Provinz Singkiang. Was bei klarer<br />
Sicht mit bloßem Auge zu bewerkstelligen<br />
gewesen wäre, geriet in<br />
<strong>die</strong>ser gleißenden Suppe sogar<br />
mit Höhenmesser z<strong>um</strong> Problem.<br />
Für einen kurzen Moment fiel<br />
ein differenzierter Lichtstrahl vom<br />
Himmel — <strong>und</strong> bewahrte Sven<br />
Deutschmanns Leben. Ein paar<br />
Meter weiter, <strong>und</strong> der erfahrene<br />
Alpinist wäre über den Rand des<br />
Plateaus in <strong>die</strong> Nordwand gefallen.<br />
Nicht willens, einen Gedanken<br />
an <strong>die</strong> Folgen eines derartigen<br />
Fehltritts zu verschwenden, kehrte<br />
er <strong>um</strong> <strong>und</strong> fand <strong>die</strong> Spuren der<br />
Führungsgruppe. Sie war bei der<br />
Suche bereits erfolgreich<br />
gewesen: Eine<br />
dünne<br />
Bambusstange mit einem Fähnchen<br />
ragte aus dem Schnee. Kurzer<br />
Blick auf den GPS-Empfänger:<br />
7 129 Meter über dem Meer. Sven<br />
Deutschmann hatte seine ersehnte<br />
Erstbesteigung in der Tasche.<br />
Eine konsequent<br />
verfolgte Karriere<br />
Sven Deutschmann (2. von links) mit dem Führungsteam<br />
An einer solchen Expedition teilzunehmen,<br />
war für den gebürtigen<br />
Nordhessen <strong>die</strong> Folge eines konsequent<br />
gepflegten Lebensstils. Als<br />
Sohn „bergnarrischer“ Eltern, <strong>die</strong><br />
jede freie Minute z<strong>um</strong> Bergsteigen<br />
<strong>und</strong> Skifahren ins Südtiroler<br />
Ahrntal fuhren, lernte er früh <strong>die</strong><br />
Schönheit <strong>und</strong> Gesetze der Bergwelt<br />
kennen. Schon als Achtjähriger<br />
war er auf hochalpinen Touren<br />
dabei; es folgte eine Karriere als<br />
Bergsteiger, Felskletterer, Skifahrer<br />
<strong>und</strong> Skilehrer im DSLV (Deutscher<br />
Skilehrerverband). Auf bezwungene<br />
Dreitausender folgten<br />
Viertausender in der<br />
Matterhorn-<br />
<strong>und</strong> Monte-Rosa-Gegend<br />
sowie in der Hochalpin-Region <strong>um</strong><br />
den Mont Blanc. Nach klassischem<br />
Alpinismus ging der promovierte<br />
Biologe alpine Felsklettereien<br />
unter anderem am Ortler, Großglockner<br />
<strong>und</strong> in den Dolomiten an.<br />
Als er sich so das<br />
Rüstzeug<br />
für eine ausgewachsene Expedition<br />
erworben hatte, folgte der erste<br />
Siebentausender, der Pik Lenin in<br />
Zentralasien.<br />
Eventuell schon eine<br />
Erstbegehung am Elbrus<br />
Auf Schnee ließ der seit gut 20<br />
Jahren in <strong>Weilheim</strong> lebende <strong>und</strong><br />
in Penzberg für <strong>die</strong> „Roche<br />
Diagnostics GmbH“<br />
4 | tassilo
tätige Bergsteiger Eis folgen: Technisch<br />
anspruchsvolle Eisklettereien<br />
in den Westalpen <strong>und</strong> in Peru<br />
gingen einer Expedition z<strong>um</strong> Elbrus<br />
im Kaukasus voran. „Es ist<br />
nicht auszuschließen, dass <strong>die</strong><br />
gewählte Nordroute <strong>die</strong>ser Skibesteigung<br />
bereits eine Erstbegehung<br />
war“, sagt er. Sichergehen<br />
wollte Sven Deutschmann mit dem<br />
Kokodak Dome, den er als Glücksfall<br />
bezeichnet. „Er liegt in einem<br />
bestens erschlossenen Gebiet <strong>und</strong><br />
ist schlicht vergessen worden.“ Der<br />
etwas höhere Nachbargipfel, der<br />
Kokodak I, wurde 2006 von russischen<br />
Bergsteigern erklommen.<br />
Der kommerzielle Expeditionsveranstalter<br />
„Amical“ hatte den Kokodak<br />
Dome im Programm. Einer der<br />
besten deutschen Bergsteiger, Luis<br />
Stitzinger, leitete den „first ascent“.<br />
„Die Truppe hätte bunter nicht sein<br />
können“, erzählt Sven Deutschmann.<br />
Nach einer Akklimatisierungs-Phase<br />
stieg sie auf, <strong>um</strong> einen<br />
guten Basiscamp-Platz zu finden.<br />
„Wir hatten ein bisschen <strong>die</strong> Hoffnung,<br />
den Lagerplatz, den <strong>die</strong> Russen<br />
bei ihrer Erstbesteigung des<br />
Nachbargipfels benutzt hatten, zu<br />
finden.“ Tatsächlich: Die Stelle —<br />
rustikal markiert mit einem Steinschafschädel<br />
auf einem Steinhaufen<br />
— erwies sich als gutes Basiscamp<br />
in 4 350 Metern Höhe. Der Weg<br />
durch <strong>die</strong> Wüste aus Eisblöcken des<br />
Gletscherbruchs z<strong>um</strong> Wandfuß auf<br />
4 950 Meter war schnell gef<strong>und</strong>en.<br />
„Der Berg hat den weiteren Weg<br />
diktiert“, berichtet Sven Deutschmann.<br />
„Rechts <strong>und</strong> links neben<br />
einem Fels- <strong>und</strong> Schneerücken<br />
gab es Eisbrüche mit Eissäulen,<br />
<strong>die</strong> im Laufe des Tages heruntergekracht<br />
sind.“ So beeindruckend<br />
der Anblick gewesen war:<br />
Der Weg hindurch<br />
wäre ein<br />
Lager 1 auf einer Höhe von 5 525 Meter<br />
Himmelfahrtskommando gewesen.<br />
Man hielt sich also an <strong>die</strong> offensichtliche<br />
Route <strong>und</strong> erreichte den<br />
Platz fürs erste <strong>und</strong> zweite Lager auf<br />
5 525 beziehungsweise 6 300 Meter.<br />
„Bis 5 400 konnte man alles frei<br />
gehen; ab da wurden zur Sicherheit<br />
Fixseile gelegt.“ Sven Deutschmann<br />
meldete sich oft <strong>und</strong> gern zu<br />
den „Pionieren“ <strong>und</strong> transportierte<br />
Ausrüstung in höher gelegene Depots.<br />
Bis dahin hatte Bilderbuchwetter<br />
geherrscht. Als <strong>die</strong> Gruppe<br />
<strong>um</strong> zwei Uhr früh das Camp verließ,<br />
fiel Schnee.<br />
Schnee <strong>und</strong> Beschwerden<br />
am Tag des Gipfelsturms<br />
Für Sven Deutschmann gesellte<br />
sich, ausgerechnet am entscheidenden<br />
Tag der vier Wochen dauernden<br />
Expedition, zur ungünstigen<br />
Witterung weitere Unbill: Sein<br />
Körper forderte Tribut für <strong>die</strong> harte<br />
Arbeit der Vortage. Außerdem<br />
spielte seine Verdauung verrückt,<br />
was ihn zusätzlich schwächte. So<br />
stapfte der <strong>Weilheim</strong>er langsam,<br />
Meter für Meter durch den Schnee.<br />
„Der Aufstieg war eigentlich kein<br />
Problem, es gab keine technischen<br />
Überraschungen“, so Deutschmann<br />
über seine Tour z<strong>um</strong> Gipfel.<br />
Mit bedachten Schritten näherte er<br />
sich langsam dem Gipfelplateau<br />
<strong>und</strong> fand, wenn auch über Umwege,<br />
z<strong>um</strong> Gipfel. Seine Expeditionskollegen<br />
hatten sich da bereits<br />
wieder an den Abstieg gemacht<br />
— weswegen er das Gipfelglück<br />
alleine genießen konnte. Nicht<br />
nur deshalb wird er sich an jenen<br />
Moment, in dem er glücklich im<br />
Schneegestöber 7129 Meter über<br />
dem Meer neben einer kleinen<br />
Bambusfahne stand, sein Leben<br />
lang erinnern.<br />
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Der Kokodak Dome in der Abenddämmerung<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 5
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Jiu Jitsu <strong>und</strong> Shaolin-Tempel-Boxen beim TSV <strong>Weilheim</strong><br />
Die sanfte,<br />
nachgebende Kunst<br />
<strong>Weilheim</strong> | Jiu Jitsu, „<strong>die</strong> sanfte,<br />
nachgebende Kunst“, ist eine<br />
von den japanischen Samurai<br />
ausgeübte Kampfkunst der waffenlosen<br />
Selbstverteidigung. Ziel<br />
ist es, einen Angreifer, völlig egal<br />
ob <strong>die</strong>ser unbewaffnet, bewaffnet<br />
oder sogar gerüstet ist, möglichst<br />
schnell <strong>und</strong> wirksam unschädlich<br />
zu machen. Beim Jiu Jitsu handelt<br />
es sich <strong>um</strong> eine Kampfkunst, deren<br />
Zweck allein <strong>die</strong> Selbstverteidigung<br />
ist. Die Techniken basieren<br />
auf einem waffenlosen Kampf mittels<br />
Schlag- <strong>und</strong> Stoßtechniken,<br />
Zentrifugal- <strong>und</strong> Spiralbewegungen,<br />
Hebel- <strong>und</strong> Wurftechniken<br />
sowie Würge <strong>und</strong> Festhaltegriffen.<br />
Jiu Jitsu wird in <strong>Weilheim</strong><br />
gelehrt <strong>und</strong> gepflegt<br />
Seit 1988 wird <strong>die</strong>se Budokunst,<br />
so der Oberbegriff für alle japanischen<br />
Kampfkünste, im TSV<br />
<strong>Weilheim</strong> angeboten. Eine kleine<br />
Gruppe Kampfsportler gründete<br />
<strong>die</strong> Abteilung, <strong>die</strong> rasch großen<br />
Zuspruch fand — mittlerweile<br />
gehören ihr <strong>r<strong>und</strong></strong> 160 Mitglieder<br />
an. „Unser Ziel ist es, Jiu Jitsu in<br />
Theorie <strong>und</strong> Praxis zu lehren <strong>und</strong><br />
zu pflegen“, erklärt Abteilungsleiter<br />
Thomas Gerold. Dabei geht es<br />
nicht immer nur <strong>um</strong> das Erlernen<br />
der reinen Techniken, sondern <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> Vermittlung des sogenannten<br />
„Do“. Dieser all<strong>um</strong>fassende Begriff<br />
des „geistigen Weges“ beinhaltet<br />
unter anderem <strong>die</strong> Selbsterziehung<br />
durch <strong>die</strong> Kampfkunst.<br />
Motorische Schwierigkeiten sollen<br />
verschwinden, Kraft <strong>und</strong> Schnelligkeit<br />
zunehmen. Der Sport ist<br />
nicht nur von Tradition, sondern<br />
auch von gegenseitiger Wertschätzung<br />
<strong>und</strong> Disziplin geprägt, was<br />
bereits nach kurzem Zusehen zu<br />
erkennen ist. Denn egal ob bei Anfängern,<br />
Jugendlichen oder Fortgeschrittenen<br />
— Regeln spielen<br />
eine große Rolle: So müssen alle<br />
Kampfsportler rechtzeitig, fünf bis<br />
zehn Minuten vor Trainingsbeginn,<br />
im Dojo anwesend sein. Dojo lautet<br />
der Name für den mit Matten<br />
ausgelegten Trainingsra<strong>um</strong>. Den<br />
gibt es im Obergeschoss des neuen<br />
TSV-Sportzentr<strong>um</strong>s seit 2010.<br />
Verboten ist außerdem, mit Straßenschuhen<br />
einzutreten. Generell<br />
sollte der Trainingsra<strong>um</strong> nur<br />
entsprechend seiner Bestimmung<br />
betreten werden. Der Alltag soll<br />
sprichwörtlich vor der Tür bleiben,<br />
das Reden minimiert werden. Auf<br />
das gemeinsame An- <strong>und</strong> Abgrüßen<br />
wird großer Wert gelegt. Diese<br />
Zeit wird genutzt, <strong>um</strong> in sich zu<br />
gehen <strong>und</strong> sich auf das bevorstehende<br />
Training zu konzentrieren.<br />
„Mit der Verbeugung bringt man<br />
seinen Trainingskollegen <strong>und</strong><br />
Trainern den notwendigen Respekt<br />
entgegen“, erklärt Vorstand<br />
Thomas Gerold. Und <strong>die</strong>se Werte<br />
bekommen auch <strong>die</strong> jüngsten<br />
Kinder der Abteilung von Anfang<br />
an vermittelt. 1995 wurden <strong>die</strong><br />
„Kampfkunstkids“ für Sportler von<br />
sechs bis zehn Jahren ins Leben<br />
gerufen. „<strong>Das</strong> Training für <strong>die</strong> Kindergruppe<br />
vermittelt in erster Linie<br />
<strong>die</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>züge der Kampfkunst“,<br />
erklärt Waltraud Hobsch, <strong>die</strong> das<br />
Kindertraining leitet. Im Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
stehen das gegenseitige<br />
Akzeptieren <strong>und</strong> Respektieren, <strong>die</strong><br />
Freude an der Bewegung <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Steigerung von Selbstwertgefühl<br />
<strong>und</strong> Selbstvertrauen. „Schon nach<br />
kurzer Zeit bekommen <strong>die</strong> Kinder<br />
eine ganz andere Haltung, scheuen<br />
keinen Blickkontakt“, freut sich<br />
Hobsch über erste Erfolge. Im Jiu<br />
Jitsu-Training werden Schläge auf<br />
den Partner immer abgestoppt,<br />
schließlich handelt es sich <strong>um</strong><br />
keine Wettkampf-Sportart. Um<br />
dennoch Schläge üben zu können,<br />
dürfen <strong>die</strong> Kinder <strong>die</strong> Techniken<br />
auf Schlagpolster oder sogenannte<br />
Pratzen ausführen. Wichtig, gerade<br />
wenn das Abbremsen noch nicht<br />
ausreichend koordiniert werden<br />
6 | tassilo
Konzentriert <strong>und</strong> diszipliniert geht es zu beim<br />
Nachwuchs der Jiu Jitsu-Abteilung des TSV <strong>Weilheim</strong>.<br />
kann. Jeder kleine Kampfsportler<br />
bekommt ein Trainingshandbuch,<br />
in dem er neben dem Trainingsfleiß<br />
auch <strong>die</strong> gelernten Elemente<br />
einträgt. Die Regeln <strong>und</strong> das korrekte<br />
Zubinden des Gürtels sind<br />
ebenfalls abgedruckt. Wie bei<br />
allen japanischen Kampfkünsten<br />
werden auch beim Jiu Jitsu <strong>die</strong> Fähigkeiten<br />
mit einer entsprechenden<br />
Gürtelfarbe gekennzeichnet.<br />
Für Kinder wurden vier spezielle<br />
Graduierungen entwickelt. <strong>Das</strong><br />
Training bei den „Kampfkunstkids“<br />
gilt als Heranführen ans spätere<br />
Jugend- <strong>und</strong> Erwachsenentraining.<br />
Immer im Februar <strong>und</strong> September<br />
veranstaltet <strong>die</strong> Abteilung ein<br />
Schnuppertraining.<br />
<strong>Das</strong> Shaolin-Tempel-Box-<br />
Zentr<strong>um</strong> in Bayern<br />
Zusätzlich bietet der TSV <strong>Weilheim</strong><br />
das sogenannte Shaolin-Tempel-<br />
Boxen an, was Thomas Gerold als<br />
„Ergänzung z<strong>um</strong> Jiu<br />
Jitsu“ sieht. Gerold lernte<br />
einst vom Lehrmeister des<br />
Chinesischen Fuß- <strong>und</strong> Faustkampfes,<br />
Paul Belous.<br />
Die 1959 von Belous gegründete<br />
Nahkampfschule „Taifun“ in Köln<br />
stand bis zu seinem Tod 2009<br />
unter seiner Leitung <strong>und</strong> ist <strong>die</strong><br />
Hauptlehrstätte für asiatische<br />
Kampfkünste in Deutschland.<br />
Mit Paul Belous, <strong>und</strong><br />
auch mit dessen Nachfolger<br />
Andreas Woithon, ist das<br />
Jiu Jitsu in <strong>Weilheim</strong> schon<br />
seit über 35 Jahren verb<strong>und</strong>en.<br />
Die Trainingsmethoden<br />
des Tempel-Boxens gliedern<br />
sich in Einzeltechniken <strong>und</strong><br />
deren Umsetzung im Kampf.<br />
Der spezielle Stil zeichnet sich<br />
durch seine Vielseitigkeit <strong>und</strong><br />
Effizienz aus. Gelehrt werden<br />
Nahkampftechniken, Fuß- <strong>und</strong><br />
Faustkampf. <strong>Das</strong> Dojo <strong>Weilheim</strong><br />
ist das Zentraldojo für Shaolin-<br />
Tempel-Boxen in ganz Bayern. tis
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<strong>Das</strong> Umweltprojekt „Kinder helfen Bienen“<br />
Verständnis <strong>und</strong><br />
Wertschätzung<br />
<strong>Tassilo</strong>land I 2012 rief Judith Natascha<br />
Scheuring, Hauswirtschafterin<br />
<strong>und</strong> Mutter von sechs Kindern,<br />
das Umweltprojekt „Kinder helfen<br />
Bienen“ ins Leben. <strong>Das</strong> Ziel: Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche bis 14 Jahren<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> heimischen Honigbienen<br />
einander näher bringen. Die Biene<br />
hat es seit langem schwer — Monokultur<br />
<strong>und</strong> Klimaveränderungen<br />
sind da nur zwei Ursachen. Deshalb<br />
erarbeiten sich <strong>die</strong> Teilnehmer<br />
bei „Kinder helfen Bienen“<br />
neben dem Basiswissen <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> verschiedenen Bienenwesen<br />
enwe<br />
<strong>und</strong> ihrem Körperaufbau, au, in spielerischer<br />
r Erfahrung, welche Tätigkeiten<br />
en<br />
Bienen verrichten, en, welche<br />
Missstände stän<br />
es gibt <strong>und</strong><br />
auf<br />
welche<br />
Schwierigkeiten ei<br />
sie in ihrem bensra<strong>um</strong> treffen. en. „Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong>-<br />
ses ‚Lernen durch Erfahren’ reifen<br />
en<br />
Le-<br />
Verständnis nis <strong>und</strong><br />
Wertschätzung gegenüber den<br />
Bienen“, erklärt Projektleiterin Judith<br />
Natascha Scheuring.<br />
Modulare Struktur —<br />
geeignet für jedes Alter<br />
Ein Vorteil sei laut Scheuring,<br />
besonders <strong>die</strong> modulare Struktur<br />
der Wissensvermittlung. So kann<br />
sich das Umweltprojekt nahtlos<br />
in jeden bestehenden Lehr- <strong>und</strong><br />
Unterrichtsplan einfügen, egal ob<br />
als vierwöchiger Einsteiger-Kurs<br />
oder ganzjährig mit vertiefenden<br />
en<br />
Praxiseinheiten. e n. <strong>Das</strong><br />
Projekt kann<br />
stets an <strong>die</strong><br />
zur<br />
Verfügung stehen-<br />
de Zeit <strong>und</strong> das entsprechende<br />
eche<br />
nde<br />
Kindesalter angepasst werden.<br />
en.<br />
Lerninhalte werden en altersstufen-<br />
tufe<br />
gerecht<br />
aufgearbeitet eite<br />
<strong>und</strong> in Form von<br />
Zeichnungen, n, Geschichten hten<br />
oder<br />
Gedichten gespeichert. eich<br />
ert „So wächst<br />
mit der Zeit in den Kindern das<br />
Bedürfnis, den Bienen zu helfen“,<br />
erklärt Scheuring ihre Erfahrungen.<br />
Und genau darauf ist auch<br />
der praktische Schwerpunkt bei<br />
„Kinder helfen Bienen“ ausgelegt:<br />
In der Gruppe setzen Kinder artgerechte<br />
Bienenkästen zusammen<br />
<strong>und</strong> säen nektar- <strong>und</strong><br />
pollenrei-<br />
lenr<br />
e<br />
che Blühflächen hen in der<br />
Nähe ihrer<br />
Schule oder auf den von den Gemeinden<br />
bereitgestellten<br />
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Flächen.<br />
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8 | tassilo
Die Mittelschule <strong>und</strong> Montessori-<br />
Schule Peißenberg, in denen<br />
Scheuring bereits mehrere Kurse<br />
geleitet hat, haben beispielsweise<br />
bereits eigene Bienenvölker erworben.<br />
Den fleißigen Insekten<br />
respektvoll begegnen<br />
Sobald <strong>die</strong> Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
über das wichtigste G<strong>r<strong>und</strong></strong>wissen<br />
<strong>und</strong> erste Erfahrungen<br />
verfügen, ist es an der Zeit, <strong>die</strong><br />
fleißigen Insekten hautnah zu erleben.<br />
Bei einem Besuch in der<br />
Imkerschule in Landsberg am Lech<br />
oder am eigenen Bienenstand hören,<br />
riechen, spüren <strong>und</strong> erleben<br />
<strong>die</strong> Kinder <strong>die</strong> Honigbienen aus<br />
nächster Nähe. „Hier zeigt sich<br />
dann<br />
ganz konkret, dass auch Kin-<br />
der,<br />
<strong>die</strong> vor dem Projekt durchaus<br />
ängstlich gegenüber Bienen wa-<br />
ren,<br />
jetzt ganz selbstbewusst <strong>und</strong><br />
sicher auf <strong>die</strong> Insekten zugehen“,<br />
stellt Projektleiterin Judith Natascha<br />
Scheuring immer wieder<br />
erfreut fest. Nicht selten möchten<br />
Schüler ihre G<strong>r<strong>und</strong></strong>kenntnisse<br />
noch vertiefen <strong>und</strong> schließen sich<br />
den Nachwuchsimkern an. Viele<br />
Vereine fördern das Engagement<br />
<strong>und</strong> stellen dem Nachwuchs nicht<br />
nur ein Bienenvolk, sondern auch<br />
eine Art Mentor — eine Bienenziehmutter<br />
oder -vater — zur Seite.<br />
Höhepunkt des Projekts ist z<strong>um</strong>eist<br />
<strong>die</strong> große Abschlusspräsentation<br />
in den Schulen, bei denen <strong>die</strong> Teilnehmer<br />
ihr neu dazugewonnenes<br />
Fachwissen vorstellen.<br />
Beim Jahreskongress<br />
der Frauen-Union<br />
Nicht nur in den Schulen <strong>und</strong> Kindergärten,<br />
sondern auch in der<br />
Politik, scheint das Projekt großen<br />
Anklang zu finden. Auf Einladung<br />
> > > ZUM THEMA<br />
von Prof. Dr. Angelika Niebler, Landesvorsitzende<br />
der Frauen-Union,<br />
war „Kinder helfen Bienen“ auf<br />
dem <strong>die</strong>sjährigen Jahreskongress<br />
der Frauen-Union Bayern mit einem<br />
Ausstellungsstand vertreten.<br />
Die Kosten des Standplatzes wurden<br />
übernommen. Und auch für<br />
Dr. Gerd Müller, B<strong>und</strong>esminister<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
<strong>und</strong> Entwicklung, war das<br />
Projekt Bestandteil des Tagesprogramms.<br />
Er ließ sich bei seinem<br />
Besuch am Stand <strong>die</strong> vollständigen<br />
Unterlagen z<strong>um</strong> Projekt<br />
übergeben. „Kinder helfen Bienen<br />
international zu etablieren“, so<br />
lautet das Ziel von Judith Natascha<br />
Scheuring — ambitioniert, allerdings<br />
nicht fernab jeglicher Realität.<br />
Denn das Interesse kommt<br />
nicht nur aus der Umgebung. Sie<br />
bekam bereits Besuch aus England<br />
<strong>und</strong> sogar erste Anfragen aus<br />
China.<br />
tis<br />
Weitere Infos zu Kinder helfen Bienen gibt es auf der Internetseite<br />
www.kinder-helfen-bienen.de<br />
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ALLERLEI IM TASSILOLAND<br />
Konzerte, Gewinner <strong>und</strong> das Fernsehen<br />
All that Jazz geht in <strong>die</strong> nächste R<strong>und</strong>e<br />
Katholischer Gottes<strong>die</strong>nst live im ZDF<br />
<strong>Weilheim</strong> | <strong>Das</strong> ZDF überträgt am 12. <strong>März</strong><br />
den Gottes<strong>die</strong>nst von 9.30 bis 10.15 Uhr aus<br />
der Pfarrkirche St. Mariae Himmelfahrt in<br />
<strong>Weilheim</strong>. Pfarrer Engelberg Birkle will mit<br />
den Mitfeiernden an <strong>die</strong>sem zweiten Fastensonntag<br />
einen „Taborweg“ gehen — so wie <strong>die</strong><br />
Jünger im Evangeli<strong>um</strong>, <strong>die</strong> Jesus auf dem Berg<br />
Tabor im Licht verklärt sehen. „Über unserer<br />
Feier liegt <strong>die</strong> Bitte: Herr, nimm auch uns z<strong>um</strong><br />
Tabor mit. So können auch wir Jesus im Licht<br />
entdecken <strong>und</strong> begegnen“, sagt Pfarrer Birkle.<br />
Für den Fernsehgottes<strong>die</strong>nst hat er eigens einen<br />
meditativen Text mit dem Titel „Taborweg“<br />
verfasst, den der <strong>Weilheim</strong>er Kirchenmusiker<br />
Jürgen Geiger vertont hat. Z<strong>um</strong> Taborweg gehöre<br />
aber nicht nur der Aufstieg auf den Berg<br />
Starnberg | Er galt vor dem Fall des Eisernen<br />
Vorhangs als bester Jazzpianist der<br />
Sowjetunion: Leonid Chizhik. Auf ihn dürfen<br />
sich alle Musikliebhaber am 30. <strong>März</strong><br />
in der Schlossberghalle freuen. Chizhik zur<br />
Seite stehen wird der vielseitige Jazzsaxophonist<br />
Florian Trübsbach. Zusammen improvisieren<br />
sie ab 20 Uhr zu den Werken<br />
„Péludes“ <strong>und</strong> „Nocturnes“ des bekannten Komponisten Frédéric Chopin.<br />
„Chizhik steht jenseits der Synthese, er zitiert nicht Vorbilder, sondern<br />
schöpft mit technischer Brillanz aus der Geschichte des Klangs“, urteilte<br />
etwa <strong>die</strong> Süddeutsche Zeitung.<br />
„tassilo“ verlost für <strong>die</strong>ses Konzert zweier herausragender Musiker 3 x 2<br />
Karten. Wer sie gewinnen möchte, schickt eine Postkarte an „tassilo“,<br />
Birkland 40, 86971 Peiting. Oder eine E-Mail an info@tassilo.de. <strong>Das</strong> Stichwort<br />
lautet „All that Jazz“. Einsendeschluss ist der 15. <strong>März</strong>. Vergessen Sie<br />
<strong>die</strong> Absenderadresse nicht, da <strong>die</strong> Tickets per Post verschickt werden. Der<br />
Rechtsweg ist ausgeschlossen, das Los entscheidet. Wer beim<br />
Gewinnspiel <strong>die</strong>smal kein Glück hat, kann sich sein Ticket un-<br />
ter anderem unter www.muenchenticket.de sichern. tis<br />
16 glückliche Gewinner<br />
mit dem besonderen Moment der Christusbegegnung<br />
oben, sondern auch der Abstieg, so<br />
der Pfarrer: „Dieses Licht wird uns nicht nur<br />
für uns selbst geschenkt. Wir sind gerufen, das<br />
Licht ins Leben anderer hineinzutragen.“ Die<br />
zentralen Begriffe des Gottes<strong>die</strong>nstes, Licht <strong>und</strong><br />
Berge, spielen in <strong>Weilheim</strong> auch im Alltag eine<br />
große Rolle. Im Anschluss an den Gottes<strong>die</strong>nst<br />
können Zuschauer <strong>und</strong> Mitfeiernde bis 19 Uhr<br />
unter 0700 / 14141010 (6 ct./min. aus dem deutschen<br />
Festnetz, abweichender Mobilfunktarif)<br />
Mitglieder der Pfarreigemeinschaft <strong>Weilheim</strong><br />
telefonisch erreichen. Weitere e Informationen<br />
sind aktuell im Internet unter<br />
www.zdf.fernsehgottes<strong>die</strong>nst.dee<br />
zu finden.<br />
tis<br />
Staffelseechor in der Pfarrkirche<br />
Murnau | Gemeinsam mit dem Wilden Gungl, dem ältesten Amateurorchester<br />
aus München, führt der Staffelseechor Murnau in der Pfarrkirche<br />
<strong>die</strong> 2. Symphonie von Felix Mendelssohn Bartholdy, den Lobgesang als<br />
Gedenkkonzert an Jaroslav Opela, auf. Er hatte das Symphonieorchester<br />
lange geleitet <strong>und</strong> war 2016 verstorben. Der Staffelseechor unter der<br />
Leitung von Anneliese Baur beherrscht ein vielseitiges Repertoire: Dazu<br />
gehören neben dem alpenländischen Chorgesang geistliche Konzerte,<br />
Madrigale, Chorwerke aus Opern <strong>und</strong> Operetten bis hin zu internationalem<br />
Liedgut, Musical-Songs, Gospel <strong>und</strong> Spirituals. Beide Vereine pflegen<br />
seit vielen Jahren eine künstlerische Partnerschaft. Zusammen führen<br />
sie am 18. <strong>März</strong> den Lobgesang von<br />
Mendelssohn Bartholdy auf. Beginn ist<br />
in der Pfarrkirche St. Niklaus <strong>um</strong> 17 Uhr.<br />
Der Eintritt beträgt 25 Euro; ermäßigt 15<br />
Euro. Karten gibt es im Vorverkauf bei<br />
der Buchhandlung Gattner, bei<br />
Haushaltswaren Paul <strong>und</strong> bei<br />
Schreibwaren Köglmayr. tis<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Ganze 16 Gewinner — <strong>um</strong> genau<br />
zu sein ja sogar 23 — durften sich insgesamt<br />
bei den Gewinnspielen aus der Januar/Februar-<strong>Ausgabe</strong><br />
unseres „tassilo“ freuen. <strong>Das</strong> heimatk<strong>und</strong>liche<br />
Jahrbuch „Lech-Isar-Land“ war<br />
noch alleine für Heidi Brandmeir aus Wielenbach,<br />
Charlotte Seemann aus Penzberg, Peter<br />
Zoller aus Starnberg, Josef Hübl aus Peiting<br />
<strong>und</strong> Klaus Uhlschmied aus Wildsteig. Wobei,<br />
vielleicht dürfen ja Familie <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e auch<br />
mal einen Blick hinein werfen. Doppeltes Glück<br />
hatten schließlich Klaus Burg aus Feldafing<br />
<strong>und</strong> Antje Thamm aus Penzberg. Sie erlebten<br />
nicht nur <strong>die</strong> A-cappella-Band „Viva Voce“ live<br />
in Tutzing, sondern durften auch jeweils eine<br />
Begleitperson mitnehmen. Ebenso wie Gisela<br />
Ba<strong>um</strong>ann aus Starnberg, Herbert Habsch aus<br />
<strong>Weilheim</strong>, Wolfgang Weinbuch aus Polling,<br />
Gerd Richter aus Feldafing, Roger Stewart aus<br />
Pöcking sowie Gertrud Weth aus Penzberg.<br />
Alle bekamen jeweils zwei Tickets für ein Konzert<br />
aus der Reihe „All that Jazz Starnberg“.<br />
Den Bildband „AMMERSEElen“ durften wir indes<br />
Claudia Bernhard aus Eberfing, Marianne<br />
Hain aus Pähl <strong>und</strong> Uta Kemmelmeier aus Peißenberg<br />
zuschicken. Wir hoffen, allen genannten<br />
Gewinnern eine kleine Freude gemacht zu<br />
haben. Allen anderen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>smal kein Glück<br />
hatten, wünschen wir mehr Erfolg<br />
bei den aktuellen Gewinnspielen. en. tis<br />
10 | tassilo
Künstlerin Sabina Bockemühl aus Murnau<br />
Starke Frauen —<br />
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Bis 23. <strong>April</strong> sind <strong>die</strong> Werke von Sabina Bockemühl im Muse<strong>um</strong> für zeitgenössische<br />
Kunst in Ottobeuren zu sehen.<br />
Murnau | Lebendige Geschichten<br />
von starken Persönlichkeiten. Davon<br />
erzählen <strong>die</strong> Werke von Sabina<br />
Bockemühl. Die 1966 in Solingen<br />
geborene Malerin schafft in<br />
einer außergewöhnlichen Technik<br />
Frauenportraits. Ob Alice Schwarzer<br />
oder Frida Kahlo, <strong>die</strong> Bilder<br />
strahlen eine besondere Stärke<br />
aus, was <strong>die</strong> Motivwahl unterstreicht.<br />
Die Künstlerin arbeitet mit<br />
einer besonderen Überlappung<br />
von Leinwand auf Leinwand.<br />
Die großformatigen Werke erhalten<br />
dadurch eine Dreidimensionalität<br />
<strong>und</strong> eine besondere Haptik<br />
<strong>und</strong> Tiefe. Trotz der intensiven<br />
Farbigkeit der Bilder, schwingt in<br />
ihnen immer etwas Nachdenkliches<br />
mit. Bockemühl erzählt starke<br />
Geschichten, <strong>die</strong> in ihrer Gesamtheit<br />
wirken sollen. In ihrem<br />
Besitz befinden sich so gut wie<br />
keine Frühwerke, da ältere Werke<br />
immer wieder übermalt <strong>und</strong> weiterentwickelt<br />
werden. „Ich überarbeite<br />
meine Bilder bisweilen auch<br />
mit verschiedenen Themen. Oft<br />
zerschneide ich sie auch, <strong>um</strong> wieder<strong>um</strong><br />
neue Werke einzuarbeiten.<br />
Auf <strong>die</strong>se Weise verbinden sich <strong>die</strong><br />
Themen miteinander. Alles gehört<br />
zusammen“, beschreibt Sabina<br />
Bockemühl ihre Arbeitsweise.<br />
Ein Portrait von<br />
Marianne Sägebrecht<br />
Seit über 20 Jahren lebt <strong>die</strong> freischaffene<br />
Künstlerin in Murnau<br />
am Staffelsee. Ihre Bilder befinden<br />
sich in privaten <strong>und</strong> öffentlichen<br />
Sammlungen im In- <strong>und</strong> Ausland.<br />
Ein großes Thema sind <strong>die</strong><br />
sogenannten „Hot-Cows“, figurative<br />
Arbeiten sowie <strong>die</strong> Portraits<br />
starker Frauen <strong>und</strong> Männer. Eine<br />
Serie prominenter Frauen wurde<br />
2016 im Frauenmuse<strong>um</strong> in Bonn<br />
gezeigt <strong>und</strong> ist jetzt aktuell bis 23.<br />
<strong>April</strong> im Muse<strong>um</strong> für zeitgenössische<br />
Kunst in Ottobeuren zu sehen.<br />
Derzeit arbeitet Sabina Bockemühl<br />
an einem Portrait von Schauspielerin<br />
Marianne Sägebrecht, zu der<br />
sie eine starke Verbindung hat.<br />
Am 1. <strong>April</strong> findet <strong>um</strong> 19.30 Uhr<br />
im Muse<strong>um</strong> in Ottobeuren eine<br />
musikalische Lesung mit Marianne<br />
Sägebrecht statt, wo auch<br />
ihr Portrait enthüllt wird. Weitere<br />
Infos gibt es im Internet unter<br />
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märz / april <strong>2017</strong> | 11
TiP — Therapie im Pfaffenwinkel<br />
Wenn Kühe statt Drogen<br />
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<strong>Tassilo</strong>land I Mit gierigen Schlucken<br />
zieht das Kalb mithilfe einer<br />
G<strong>um</strong>mizitze <strong>die</strong> Milch aus dem<br />
Blecheimer. Fest stemmen sich<br />
<strong>die</strong> noch wackeligen Beine des<br />
Tieres dabei in den Boden, <strong>um</strong><br />
nur ja keinen Tropfen der leckeren<br />
Flüssigkeit zu verpassen. Der angehende<br />
Landwirt Sven muss den<br />
Eimer gut festhalten, sonst erobert<br />
ihn das Kalb. Er lacht. Nicht wenige<br />
<strong>die</strong>ser Geschöpfe hat er bereits<br />
bei ihrem Eintritt ins Leben begleitet,<br />
oft nachts, im Kuhstall.<br />
<strong>Das</strong>s Sven eine Ausbildung z<strong>um</strong><br />
Landwirt begonnen hat, mag auf<br />
den ersten Blick nichts Besonderes<br />
sein. Lässt man den 26-jährigen<br />
seine Geschichte erzählen, dann<br />
aber doch. Es ist noch gar nicht so<br />
lange her, da bestimmten Drogen<br />
das Leben des jungen Mannes.<br />
„Ich habe mit 16 Jahren damit angefangen“,<br />
erzählt Sven. „Mit 18<br />
bin ich dann auf harte Drogen <strong>um</strong>gestiegen.“<br />
Ein normales Leben<br />
war da nicht mehr möglich. Sieben<br />
Jahre bestimmte <strong>die</strong> Sucht den Alltag,<br />
es folgten Ausstiegsversuche.<br />
Zwei Therapien <strong>und</strong> insgesamt<br />
sechs Entgiftungen sprechen davon.<br />
Schließlich erzählte ihm ein<br />
Fre<strong>und</strong> von TiP, einer Maßnahme<br />
der sozialen Rehabilitation für<br />
suchtkranke Menschen mit Sitz in<br />
Dießen. TiP bedeutet Therapie im<br />
Pfaffenwinkel. Dahinter verbirgt<br />
sich eine Maßnahme mit eigentlich<br />
simplem Konzept, das sich<br />
dennoch äußerst konträr für <strong>die</strong><br />
Süchtigen gestaltet. Denn im Rahmen<br />
der Maßnahme verbringen<br />
sie <strong>r<strong>und</strong></strong> neun Monate auf einem<br />
Bauernhof, arbeiten in den landwirtschaftlichen<br />
Betrieben Seite<br />
an Seite mit dem Bauer <strong>und</strong> dessen<br />
Familie. Ein fest strukturierter<br />
Tagesablauf hilft ihnen dabei,<br />
nach der Entgiftung einem möglichen<br />
Suchtdruck standzuhalten —<br />
<strong>und</strong> das Leben überhaupt wieder<br />
in normale Bahnen zu bringen.<br />
Strukturierter Tagesablauf<br />
als Herausforderung<br />
Sven ist einer von ihnen. Der aus<br />
Franken stammende junge Mann<br />
ist seit mehr als neun Monaten in<br />
einem Familienbetrieb in Marnbach<br />
zuhause <strong>und</strong> kümmert sich<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> Kühe <strong>und</strong> <strong>die</strong> Feldarbeit.<br />
Die Bezeichnung „zuhause“ kann<br />
man bei ihm getrost ansetzen,<br />
denn, so sieht es derzeit aus,<br />
wird Sven dem Hof auch nach<br />
seiner Therapiezeit als landwirtschaftliche<br />
Kraft erhalten bleiben.<br />
Momentan absolviert er eine Ausbildung<br />
z<strong>um</strong> Landwirt, denn über<br />
seinen Aufenthalt in der Familie<br />
<strong>und</strong> am Hof hat er <strong>die</strong> Arbeit eines<br />
Bauern schätzen <strong>und</strong> lieben gelernt.<br />
Dabei war der Start in Marnbach<br />
alles andere als leicht für<br />
ihn. „Die ersten beiden Wochen<br />
waren sehr anstrengend“, erinnert<br />
sich der 26-Jährige <strong>und</strong> blickt<br />
dabei zu Altbäuerin Annemarie.<br />
Anstrengend — das bedeutet für<br />
einen ehemaligen Süchtigen wie<br />
Sven, erst einmal zu funktionieren,<br />
einen Tagesablauf überhaupt<br />
durchzustehen. In Annemarie <strong>und</strong><br />
Josef, ihrem Sohn, hat Sven so etwas<br />
wie Zieheltern gef<strong>und</strong>en, <strong>die</strong><br />
das Potential des jungen Mannes<br />
erkannten <strong>und</strong> ihm bereitwillig<br />
eine Chance gaben. Mittlerweile<br />
hat sich ihr Zögling bestens integriert,<br />
ist Mitglied bei der Marnbacher<br />
Dorfjugend <strong>und</strong> beim Jungzüchterverein<br />
<strong>Weilheim</strong> geworden.<br />
„Wir finden ihn guad“, sagt Annemarie.<br />
Sie kann sich nur w<strong>und</strong>ern,<br />
wie bekannt er mittlerweile in der<br />
Gegend ist. „Wenn wir mit ihm unterwegs<br />
sind, grüßt ihn fast jeder“,<br />
Gewerbering 8 · 82544 Egling<br />
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1Im kombinierten Zyklus mit 205/60 R16 Bereifung<br />
Nach der Entgiftung hätte Sven Hartz IV beantragen können, doch er bevorzugt<br />
<strong>die</strong> Ausbildung. Und selbst danach hat er ein klares Ziel: Dann<br />
geht er auf <strong>die</strong> Suche nach einer Bäuerin für sich. Doch erst möchte er<br />
einen guten Abschluss hinlegen.<br />
12 | tassilo
Derzeit absolviert Sven das zweite Ausbildungsjahr an der Berufsschule<br />
<strong>Weilheim</strong>. Er hat seine Liebe für den Beruf des Landwirts entdeckt. <strong>Das</strong><br />
Traktorfahren gehört dazu, doch sein Herz gehört den Tieren.<br />
lacht <strong>die</strong> Bäuerin. Dennoch kann<br />
man in ihrem liebevoll-neckischen<br />
Umgangston auch <strong>die</strong> Härte des<br />
bäuerlichen Alltags erkennen. Ein<br />
Hof ist ein Wirtschaftsunternehmen,<br />
da bleibt nicht viel Ra<strong>um</strong><br />
für Romantik. So muss auch ein<br />
weiteres Mitglied in der Familie,<br />
wie es Sven darstellt, seine Arbeit<br />
erledigen, muss funktionieren <strong>und</strong><br />
darf keine Unruhe hineinbringen.<br />
Keiner wird allein<br />
gelassen<br />
Z<strong>um</strong> Start seines neuen Lebens für<br />
<strong>die</strong> nächsten neun Monate ist Sven<br />
damals von Jochen Griek begleitet<br />
worden. Griek ist Soziologe <strong>und</strong><br />
Einrichtungsleiter bei Prop e.V.,<br />
einem Verein für Prävention, Jugendhilfe<br />
<strong>und</strong> Suchttherapie. Unter<br />
dem Dach von Prop ist TiP zu<br />
finden, <strong>die</strong> Maßnahme, <strong>die</strong> Sven<br />
bisher durchlaufen hat. Derzeit<br />
kann TiP auf 23 Hoffamilien in den<br />
Landkreisen Landsberg, Garmisch,<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau, Bad Tölz <strong>und</strong><br />
Oberallgäu zugreifen, belegt mit<br />
Klienten sind derzeit 12. Um es<br />
den Süchtigen leichter zu machen,<br />
weiß keiner von ihnen, wo der<br />
nächste Hof zu finden ist. Auch <strong>die</strong><br />
Post läuft über das Maßnahmebüro<br />
in Dießen. <strong>Das</strong> <strong>die</strong>nt auf beiden<br />
Seiten dem Schutze, dem des Klienten,<br />
aber auch der Hoffamilie.<br />
Weiter wird alles, was Suchtdruck<br />
auslösen kann, erst einmal von<br />
ihnen ferngehalten. <strong>Das</strong> bedeutet<br />
zunächst Kontaktverbot mit der<br />
Außenwelt <strong>und</strong> Ausgangsverbot<br />
für <strong>die</strong> nächste Zeit, auch Handy<br />
<strong>und</strong> Internet sind tabu. Allein<br />
werden <strong>die</strong> Hoffamilien dabei<br />
nicht gelassen, ebenso nicht <strong>die</strong><br />
Süchtigen. Einmal <strong>die</strong> Woche, bei<br />
Bedarf auch öfter, kommt Jochen<br />
Griek oder einer seiner Kollegen<br />
auf den Hof <strong>und</strong> bespricht alles<br />
Anfallende, alle Sorgen, aber auch<br />
<strong>die</strong> Fortschritte. 13 Klienten durchlaufen<br />
in etwa pro Jahr <strong>die</strong> Maßnahme,<br />
fünf bis sechs von ihnen<br />
in der Nachbetreuung. Natürlich<br />
straucheln manche von ihnen auf<br />
dem Weg z<strong>um</strong> Ziel, auch das gehört<br />
z<strong>um</strong> Suchtbild dazu. Sucht ist<br />
eine Krankheit, süchtig bleibt man<br />
ein Leben lang. Einen suchtfreien<br />
Weg kann man lernen, doch gehen<br />
müssen ihn <strong>die</strong> Klienten bis<br />
z<strong>um</strong> Schluss. Wer abbricht, hat<br />
dennoch Chancen, erneut bei TiP<br />
einzusteigen.<br />
„Echtes“ Verhältnis<br />
zur Hoffamilie<br />
Aufmerksam werden Klienten auf<br />
TiP über Drogenberatungsstellen<br />
oder Entgiftungseinrichtungen,<br />
oftmals ist es <strong>die</strong> Alternative z<strong>um</strong><br />
Gefängnis. Dennoch muss eine<br />
Maßnahme wie <strong>die</strong>se regelrecht<br />
<strong>um</strong> Klienten „werben“, denn<br />
eine bestimmte Fallzahl braucht<br />
TiP, <strong>um</strong> fortbestehen zu können.<br />
Auf der Fahrt zur nächsten Hoffamilie<br />
erzählt Jochen Griek, dass<br />
es auch für <strong>die</strong> Hoffamilien Phasen<br />
gebe, wo über ein Aussetzen<br />
oder gar Ausstieg aus der Maßnahme<br />
nachgedacht wird. Dann<br />
muss das Prop-Team auch hier<br />
Überzeugungsarbeit leisten. „Die<br />
Hoffamilien erhalten keiner-<br />
Einrichtungsleiter i it Jochen Griek (li.) besucht <strong>die</strong> Klienten einmal in der<br />
Woche, <strong>um</strong> anfallende Fragen <strong>und</strong> Probleme zu lösen. Sven schätzt den<br />
ungezwungenen Umgang mit dem Soziologen, der ihm gleich zu Beginn<br />
das Du angeboten hatte.<br />
89.<br />
Tutzinger<br />
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märz / april <strong>2017</strong> | 13
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lei finanziellen Aufwand für ihre<br />
Teilnahme“, erklärt der Soziologe.<br />
Kost <strong>und</strong> Logie für den Klienten gehen<br />
zulasten der Landwirte — dafür<br />
haben sie <strong>die</strong> nächsten neun Monate<br />
eine Arbeitskraft am Hof, <strong>die</strong><br />
zu den täglich anfallenden Arbeiten<br />
herangezogen werden kann.<br />
<strong>Das</strong> heißt, im Falle von Sven, Aufstehen<br />
<strong>um</strong> 5.30 Uhr morgens, <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> Kühe zu versorgen. Jeden Tag.<br />
„<strong>Das</strong> Verhältnis zwischen Familie<br />
<strong>und</strong> Klient ist deshalb echt“, sagt<br />
Jochen Griek. Denn keiner von beiden<br />
Seiten kann so auf Kosten des<br />
anderen profitieren.<br />
Anders als bei Sven, der mitten<br />
in Marnbach auf einem Hof Platz<br />
gef<strong>und</strong>en hat, muss man weit ins<br />
Hinterland von Peißenberg fahren,<br />
<strong>um</strong> Stefan zu besuchen. Der<br />
33-jährige Ansbacher ist auf dem<br />
Hof von Hartmut <strong>und</strong> Geli gelandet,<br />
der nächste Ort liegt deutlich<br />
entfernt. Auch er hat eine klassische<br />
Drogenkarriere vorzuweisen,<br />
ist bereits mit 16 Jahren auf harten<br />
Stoff <strong>um</strong>gestiegen. 2015 endete<br />
sein Weg in der ersten von vier<br />
Haftanstalten. Z<strong>um</strong> ersten Mal<br />
seit knapp 16 Jahren war er wieder<br />
nüchtern, eine Erfahrung mit<br />
Nachbeben. Schon zu <strong>die</strong>ser Zeit<br />
lernte er über eine andere Maßnahme<br />
den eigenen Wert wieder<br />
kennen. Durch das Leonhardi-<br />
Projekt, das er in der Haftanstalt<br />
Stadelheim durchlief, kam wohl<br />
auch der Wille z<strong>um</strong> Durchhalten<br />
in ihm hoch. Auch er erfuhr über<br />
einen Bekannten von TiP, <strong>und</strong> bewarb<br />
sich für einen Platz in der<br />
Maßnahme. Er wurde genommen,<br />
der Druck war dennoch groß. „Mir<br />
flatterte das Herz auf dem Weg<br />
dorthin. Würde mich <strong>die</strong> Familie<br />
mögen? Werde ich durchhalten?“,<br />
erinnert er sich. Zu einer elementaren<br />
Erfahrung kam es gleich zu<br />
Beginn. „Die Bäuerin Geli schob<br />
mir gleich einen Teller mit Essen<br />
hin“, sagt Stefan <strong>und</strong> seine Augen<br />
leuchten noch ob der Erinnerung<br />
daran, „es gab Schinkennudeln.“<br />
Der Bann war gebrochen. Als er<br />
14 | tassilo<br />
In Landwirt Hartmut (li.) hat Klient Stefan einen großen Unterstützer<br />
seines Weges gef<strong>und</strong>en. Beide schätzen das morgendliche Zeitungsritual<br />
am Küchentisch, bevor es gegen 7 Uhr in den Stall zu den Kühen geht.<br />
danach seine Hilfe z<strong>um</strong> Schnee<br />
schaufeln anbot, sollte der erste,<br />
womögliche Vorbehalt vollends<br />
verschwinden.<br />
Selbsterarbeitete Chancen<br />
auf dem 1. Arbeitsmarkt<br />
Stefan musste den Umgang mit<br />
den Tieren regelrecht erlernen,<br />
wie er erzählt. Kühe mit einem<br />
Stock in den Stall zu treiben, etwa.<br />
Oder seine Dominanz im Umgang<br />
mit störrischen Vierbeinern zeigen.<br />
„Ich hätte doch am liebsten alle<br />
Kühe nur gestreichelt“, erinnert er<br />
sich lachend. Zwischenzeitlich sind<br />
vier Wochen Maßnahme vorbei,<br />
<strong>und</strong> der junge Vater einer 13-jährigen<br />
Tochter hat sich weitestgehend<br />
eingelebt. Er selbst gibt freimütig<br />
zu, dass ihn der Alltag schon noch<br />
überfordert. Kürzlich ging er mit<br />
seiner TiP-Betreuerin einkaufen.<br />
Auch da zitterte er am ganzen<br />
Körper, wie er sich erinnert. Der<br />
> > > ZUM THEMA<br />
normale Alltag will gelernt sein,<br />
wenn alles vorher in geregeltem<br />
Haftvollzug ablief. Auch darin<br />
sieht er eine Stärke in TiP. „Man<br />
wird nicht aus einer stationären<br />
Therapie in <strong>die</strong> Freiheit geworfen,<br />
sondern bekommt eine Begleitung<br />
an <strong>die</strong> Seite“, erklärt er. Anders als<br />
bei Sven wird es Stefan nach den<br />
— so seine Hoffnung — durchgezogenen<br />
neun Monaten Maßnahme<br />
nicht am Hof halten. Der gelernte<br />
R<strong>und</strong>stricker möchte zurück in<br />
seine alte Heimat, schon seiner<br />
kleinen Tochter zuliebe. Auch hier<br />
kann er auf <strong>die</strong> Unterstützung des<br />
TiP-Teams vertrauen. Wenn es bei<br />
ihm soweit sein wird, begleiten ihn<br />
versierte Fachleute auf den Weg<br />
zurück in den 1. Arbeitsmarkt. Ob<br />
er dort wirklich Chancen haben<br />
wird? Jochen Griek lächelt. „Wer<br />
das Arbeitsleben eines Landwirtes<br />
neun Monate durchlaufen hat,<br />
kann wohl Durchhaltevermögen<br />
nachweisen“, erklärt er.<br />
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Wohnen<br />
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Aus dem Inhalt<br />
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Notstrom daheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Der Kreishandwerksmeister spricht . . . . 17<br />
Holzhäuser mit heilender Kraft . . . . . . . . . . 22<br />
Kreisba<strong>um</strong>eister Horst Nadler . . . . . . . . . 24<br />
50 Jahre M. Haseitl . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Einbruchschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Geld zurück! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Wechner-Wärmep<strong>um</strong>pen . . . . . . . . . . . . 31<br />
Steigtechnik aus Peißenberg . . . . . . . . . . 32<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 15
Wenn das Licht ausgeht ...<br />
Notstrom für daheim?<br />
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Beeindruckend <strong>die</strong> Vielfalt von<br />
mursall - alles aus einer Hand<br />
<strong>und</strong> mit Sicherheit wohlfühlen.<br />
<strong>Tassilo</strong>land I Prinzipiell sollte man<br />
sich auch für sein Zuhause Gedanken<br />
machen, ob es sinnvoll wäre,<br />
ein Notstromaggregat zu haben.<br />
<strong>Das</strong> Stromnetz in Deutschland ist<br />
zwar noch immer sehr stabil, dennoch<br />
kommt es inzwischen schon<br />
häufiger zu Stromausfällen. Unwetter,<br />
Unfälle oder einfach ein<br />
durchgebrannter Schaltkasten oder<br />
Transformator beim Stromversorgungsunternehmen<br />
führen schnell<br />
dazu, dass man im Dunkeln sitzt.<br />
Wer dennoch ein gutes Gefühl haben<br />
möchte, sollte darüber nachdenken,<br />
sich für den Fall der Fälle<br />
für zuhause ein Notstromaggregat<br />
zuzulegen. Dabei gibt es prinzipiell<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, mit relativ großem<br />
Aufwand eine tatsächlich automatisch<br />
zuschaltende Notstromversorgung<br />
einzubauen, <strong>die</strong> sofort<br />
einspringt, wenn das öffentliche<br />
Stromnetz ausfällt, andererseits<br />
reicht es aber meist aus, einfach<br />
einen kleinen mobilen Generator<br />
zu haben, der flexibel Strom<br />
für <strong>die</strong> wichtigsten Verbraucher<br />
erzeugen kann. Die erste Variante<br />
ist etwa für Krankenhäuser ein<br />
absolutes Muss, damit eine zuverlässige<br />
Versorgung mit Elektrizität<br />
garantiert ist. Die zweite Variante<br />
reicht z<strong>um</strong>eist für ein Einfamilienhaus<br />
vollkommen aus. Sollte<br />
tatsächlich ein Stromausfall für<br />
dunkle Häuser <strong>und</strong> Straßen sorgen,<br />
so dauert es im Regelfall oft<br />
nur eine relativ kurze Zeit, <strong>die</strong> man<br />
mit einem kleinen Stromgenerator<br />
überbrücken kann. Vorsicht ist hier<br />
aber geboten, wenn man empfindliche,<br />
spannungssensible Geräte<br />
anschließt. Dann nämlich ist ein<br />
sogenannter Inverter-Stromerzeuger<br />
oder ein Generator mit automatischem<br />
Spannungsregler (AVR)<br />
sinnvoll, der zwar etwas teurer ist,<br />
dafür jedoch sowohl <strong>die</strong> Spannung<br />
als auch <strong>die</strong> Frequenz in einem<br />
nur geringen Toleranzbereich hält<br />
<strong>und</strong> Schwankungen nahezu ausschaltet,<br />
womit auch empfindliche<br />
Geräte wie Notebooks, Fernseher<br />
oder Heimelektronik angeschlossen<br />
werden können. Bei Generatoren<br />
ohne Inverter-Technologie oder<br />
AVR können dagegen Schwankungen<br />
bis / über zehn Prozent<br />
auftreten, was für sensible Geräte<br />
logischerweise problematisch ist.<br />
Andererseits ist ein Inverter-Generator<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der Beschränkung<br />
auf nur geringe Leistungsklassen<br />
nicht geeignet für Geräte, <strong>die</strong> besonders<br />
viel Anlaufstrom oder<br />
Schwungmasse benötigen, wie z.B.<br />
Sägen, P<strong>um</strong>pen, Schweißgeräte<br />
oder Hochdruckreiniger.<br />
„Wir sind Ansprechpartner vom<br />
Camping-Fan mit portablen Geräten<br />
bis z<strong>um</strong> Industrieunternehmen<br />
mit komplett eingebauter Anlage.<br />
Und immer mehr K<strong>und</strong>en wollen<br />
sich autark mit Strom versorgen“,<br />
beschreibt Ingrid Wegele von Motoren<br />
Bauer <strong>die</strong> aktuelle Situation.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Weilheim</strong>er Traditionsunternehmen<br />
ist Händler-, Rental- <strong>und</strong><br />
Service-Partner im <strong>Tassilo</strong>land für<br />
KOHLER-SDMO, einen der weltweit<br />
größten Hersteller für Stromaggregate,<br />
egal ob für Bohrinseln,<br />
Baustellen, Krankenhäuser <strong>und</strong><br />
Industrie oder eben mit portablen<br />
Geräten für den Hausgebrauch.<br />
„Unsere kleinsten Geräte bieten<br />
Leistungen von ein bis drei kVA“,<br />
erzählt uns Ingrid Wegele im Gespräch<br />
mit <strong>Tassilo</strong>, „<strong>die</strong> größeren<br />
Stromerzeuger z<strong>um</strong> Beispiel für<br />
Handwerker, Bauleute <strong>und</strong> Gärtnereien<br />
etc. gibt es bis zu 19 kVA <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong>s sowohl als Benzin- als auch<br />
Diesel-Aggregate“. In den „größten<br />
unter den kleinen“ Stromgeneratoren<br />
läuft dann schon ein echter<br />
Industrie-Dieselmotor, „der ist<br />
dann wirklich für den Einsatz auf<br />
Baustellen gedacht“. Für fest eingebaute<br />
Notstromversorgungen<br />
werden im Einzelfall ausschließlich<br />
stationäre Diesel-Stromerzeuger<br />
mit einer Leistung von 15 kVA<br />
bis zu über 4000 kVA eingesetzt,<br />
<strong>die</strong> dann auch schon über 15 Tonnen<br />
Gewicht auf <strong>die</strong> Waage bringen.<br />
Für den Hausgebrauch ist es<br />
also sicher eine Überlegung wert,<br />
sich ein kleines Aggregat anzuschaffen,<br />
<strong>um</strong> auch im Notfall nicht<br />
auf <strong>die</strong> in allen Lebensbereichen<br />
notwendige Elektrizität verzichten<br />
zu müssen. Die Power-Profis von<br />
Motoren-Bauer stehen dabei gerne<br />
mit Rat <strong>und</strong> Tat zur Seite <strong>und</strong><br />
beraten Interessenten auch in <strong>die</strong>sem<br />
Nischenthema gern <strong>und</strong> fachk<strong>und</strong>ig.<br />
op<br />
16 | tassilo
Auf der Roten Couch<br />
Der Ober(land)-Handwerker<br />
An der Basis: Kreishandwerksmeister<br />
Stefan Zirngibl auf der Roten Couch vor<br />
der Esse in seiner Bau- <strong>und</strong> Kunstschlosserei<br />
in <strong>Weilheim</strong>.<br />
Foto: Johann Jilka<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 17
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<strong>Weilheim</strong> | Seit 2009 ist Stefan<br />
Zirngibl Kreishandwerksmeister<br />
für das Oberland. Zusätzlich fungiert<br />
er als Kreisrat <strong>und</strong> Mitglied<br />
des <strong>Weilheim</strong>er Stadtrates. Und<br />
ganz nebenbei führt er noch eine<br />
eigene Bau- <strong>und</strong> Kunstschlosserei.<br />
Wobei er hier mittlerweile auf<br />
tatkräftige Unterstützung zählen<br />
kann, schließlich ist Tochter Julia<br />
vor knapp zehn Jahren in den<br />
Betrieb eingestiegen <strong>und</strong> soll ihn<br />
irgendwann — ganz klar — auch<br />
übernehmen. So wie Stefan Zirngibl<br />
1989 von seinem Vater Richard.<br />
Für hochwertige Handwerksarbeit<br />
möchte er mit seiner Schlosserei<br />
stehen. Als Kreishandwerksmeister<br />
dafür, dass hochqualifizierte Handwerker<br />
in der Region ausgebildet<br />
werden. Die neue Berufsschule in<br />
<strong>Weilheim</strong> passt da gut ins Bild.<br />
„Ein Leuchtturmprojekt“, wie Zirngibl<br />
es nennt. Im „tassilo“-Interview<br />
auf der Roten Couch spricht<br />
der 56-Jährige über seine Ehrenämter,<br />
das Handwerk im <strong>Tassilo</strong>land<br />
<strong>und</strong> darüber, was er sich von<br />
der neuen Berufsschule verspricht.<br />
Stefan Zirngibl, wie wird man eigentlich<br />
Kreishandwerksmeister<br />
<strong>und</strong> welche Aufgaben erwarten<br />
einen?<br />
Normalerweise wird ein Obermeister<br />
einer Innung Kreishandwerksmeister.<br />
Gewählt wird er<br />
von der Vollversammlung der jeweiligen<br />
Kreishandwerkerschaft.<br />
Ich bin es als „Seiteneinsteiger“<br />
geworden, als mein Vorgänger<br />
Peter Sprenger einen Nachfolger<br />
suchte. Ehrenamtlich komme ich<br />
eigentlich aus der Kommunalpolitik,<br />
was ich persönlich als Vorteil<br />
ansehe, wenn ich <strong>die</strong> vielfältigen<br />
Aufgaben betrachte. Alle Aufgaben<br />
aufzuzählen würde den Rahmen<br />
völlig sprengen. Es geht <strong>um</strong> Netzwerkarbeit,<br />
<strong>um</strong> das Verknüpfen<br />
aller öffentlichen Einrichtungen,<br />
soweit sie Belange des Handwerks<br />
berühren: Landratsämter, Gemeinden,<br />
Schulen, Arbeitsagentur,<br />
AOK, Handwerkskammer für München<br />
<strong>und</strong> Oberbayern, Sparkassen,<br />
Handwerksinnungen bis hinein<br />
in <strong>die</strong> einzelnen Betriebe. Es gibt<br />
praktisch kein für das Handwerk<br />
relevantes Thema, das nicht über<br />
kurz oder lang bei mir aufschlägt.<br />
Wie lange dauert Ihre Amtszeit<br />
noch an <strong>und</strong> werden Sie <strong>die</strong> Aufgabe<br />
erneut übernehmen?<br />
Meine zweite Amtszeit dauert noch<br />
bis etwa <strong>April</strong> 2019. Dann bin ich<br />
zehn Jahre Kreishandwerksmeister.<br />
Wenn mich meine Handwerker<br />
<strong>und</strong> vor allem meine Obermeister<br />
noch einmal fünf Jahre ertragen<br />
<strong>und</strong> auch bei mir alles in Ordnung<br />
ist, werde ich mich erneut <strong>um</strong> <strong>die</strong>ses<br />
Ehrenamt bewerben.<br />
Neben Berufsalltag <strong>und</strong> der Tätigkeit<br />
als Kreishandwerksmeister,<br />
sind Sie ferner im <strong>Weilheim</strong>er<br />
Stadtrat sowie im Kreistag vertreten<br />
— reichlich viele Ehrenämter.<br />
Wie bekommt man das unter einen<br />
Hut?<br />
Offen gesagt: keine Ahnung. Könnte<br />
ich mich nicht so sehr auf meine<br />
Frau Anschi <strong>und</strong> meine Tochter Julia<br />
verlassen, würde es sicher nicht<br />
gehen. Zugegeben, es gibt schon<br />
Momente, in denen es wirklich viel<br />
ist. Dann muss ich auch mal einen<br />
Termin absagen oder verschieben,<br />
denn zuerst kommt <strong>die</strong> eigene Firma<br />
<strong>und</strong> natürlich <strong>die</strong> Familie. Aber<br />
auch nach so vielen Jahren machen<br />
mir <strong>die</strong> Ehrenämter immer noch<br />
sehr viel Spaß. Durch den engen<br />
Kontakt mit vielen, völlig unterschiedlichen<br />
Menschen lerne ich<br />
jeden Tag etwas dazu. Ehrenamt ist<br />
für mich nach wie vor eine Bereicherung<br />
meines täglichen Lebens.<br />
Gibt es bei so vielen Ämtern mitunter<br />
Interessenskonflikte oder kann<br />
man das gut trennen?<br />
Ja, <strong>die</strong> gibt es. Man muss sich jeden<br />
Tag in Erinnerung rufen, dass<br />
man im öffentlichen Leben steht.<br />
Jede Gruppe, mit der ich bei den<br />
verschiedensten Anlässen zu tun<br />
habe, tickt etwas anders. Alle haben<br />
eine eigene, auch persönliche<br />
Befindlichkeit. Oft muss ich, wenn<br />
ich mehrere verschiedene Termine<br />
hintereinander habe, ein paar Minuten<br />
nachdenken: mit wem spreche<br />
ich, was ist das Ziel <strong>und</strong> der<br />
Zweck des Gesprächs. Wenn man<br />
das nicht schafft, wird man in <strong>die</strong>sen<br />
Ämtern keinen Erfolg haben.<br />
Stehen Sie in Ihrer Bau- <strong>und</strong> Kunstschlosserei<br />
eigentlich selbst noch<br />
an der Esse?<br />
Ja, sogar wieder mehr als noch<br />
vor ein paar Jahren. Ich arbeite<br />
gerne in meiner Werkstatt <strong>und</strong> es<br />
bereitet mir immer noch große<br />
Freude, abends ein gelungenes<br />
Werkstück fertig zu haben. Tief in<br />
mir bin ich immer noch Handwerker.<br />
Am schönsten ist natürlich <strong>die</strong><br />
gemeinsame Arbeit mit meiner<br />
Tochter, da schlägt das Vaterherz<br />
schon höher.<br />
Immer mehr Schulabsolventen entscheiden<br />
sich für ein Studi<strong>um</strong> oder<br />
eine weiterführende Schulausbildung<br />
<strong>und</strong> gegen eine handwerkliche<br />
Ausbildung. Wie beurteilen Sie<br />
<strong>die</strong>se Entwicklung?<br />
Ich möchte das kurz an einem<br />
Beispiel festmachen: Als wir 2010<br />
erstmals über den Neubau der Berufsschule<br />
<strong>Weilheim</strong> diskutierten,<br />
hat das bayerische Landesamt für<br />
statistische Daten prognostiziert,<br />
dass wir bis 2020 <strong>r<strong>und</strong></strong> 20 Prozent<br />
Lehrlinge verlieren werden.<br />
Damals bin ich fürchterlich erschrocken,<br />
denn wie soll ich dem<br />
Kreistag <strong>die</strong> Notwendigkeit einer<br />
so teuren Ba<strong>um</strong>aßnahme erklären,<br />
wenn unsere Lehrlingszahlen<br />
angeblich so stark fallen? Ich<br />
habe mich <strong>um</strong>gehend mit meinen<br />
Obermeistern besprochen <strong>und</strong> wir<br />
haben uns in den darauffolgenden<br />
Jahren <strong>die</strong> Hacken abgelaufen, <strong>um</strong><br />
mehr Lehrlinge in unsere Werkstätten<br />
zu bekommen. <strong>Das</strong> war<br />
ein großes Stück Arbeit, aber es<br />
hat sich gelohnt. Zunächst war<br />
es ziemlich zäh, aber 2015 haben<br />
18 | tassilo
iologisch wirksam durch Auszüge der<br />
Ölessenzen von Zitrone, Lavendel <strong>und</strong> Eukalyptus<br />
Gewusst wie: Wenn Stefan Zirngibl ibl über seine Arbeit bit spricht, iht wie hier<br />
mit „tassilo“-Redakteur Tim Schmid, ist er in seinem Element.<br />
wir schon einen bemerkenswerten<br />
Zuwachs verzeichnen können<br />
<strong>und</strong> 2016 war dann wirklich<br />
gut. Die Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland lag <strong>um</strong> etwa sechs Prozent<br />
über dem oberbayerischen<br />
Durchschnitt. <strong>Das</strong> heißt, dass wir<br />
insgesamt etwa 1 000 Lehrlinge<br />
in unseren Betrieben ausbilden.<br />
Zur Verdeutlichung ein kleines<br />
Beispiel: Wir haben bei den Maurern<br />
<strong>und</strong> Zimmerern mittlerweile<br />
je drei Eingangsklassen im ersten<br />
Ausbildungsjahr. Dieses Jahr müssen<br />
wir unsere Freisprechungsfeier<br />
Maurer/Zimmerer, <strong>die</strong> wir<br />
immer gemeinsam gemacht haben,<br />
erstmals teilen, weil wir <strong>die</strong><br />
Leute nicht mehr in einem Saal<br />
unterbringen. Ich will noch nicht<br />
von einer Trendwende sprechen,<br />
aber im gemeinsamen Miteinander<br />
sind wir auf einem guten Weg.<br />
Und das ist auch berechtigt ...<br />
... war<strong>um</strong>?<br />
Nicht nur, weil das Handwerk nach<br />
wie vor einer der wichtigsten Wirtschaftsbereiche<br />
ist, sondern insbesondere<br />
aus folgenden Gründen:<br />
Ständige Abwechslung in der<br />
täglichen Arbeit, das gute Gefühl,<br />
abends wirklich etwas geschaffen<br />
zu haben, Arbeiten am Wohnort<br />
in der Heimat, kleine Firmen mit<br />
familiärem Umfeld, Arbeiten in<br />
kleinen Gruppen — sozusagen mit<br />
Fre<strong>und</strong>en. Vor allem aber auch<br />
<strong>die</strong> Arbeit in inhabergeführten<br />
Betrieben, <strong>die</strong> nicht beim ersten<br />
Anlass Mitarbeiter entlassen.<br />
Kurz<strong>um</strong>: Sicherheit. Was will man<br />
heute mehr? Außerdem sind <strong>die</strong><br />
Aufstiegschancen beachtlich. Mit<br />
der abgeschlossenen Facharbeiterprüfung<br />
<strong>und</strong> ein paar Jahren<br />
Gesellenerfahrung ist der Weg<br />
zur Meisterschule offen. Danach<br />
Selbstständigkeit oder aber auch<br />
<strong>die</strong> Berechtigung, an einer Hochschule<br />
zu stu<strong>die</strong>ren. Nur wenige<br />
wissen, dass unsere Handwerksbetriebe<br />
zu etwa 15 Prozent von Ingenieuren<br />
geführt werden. Handwerk<br />
ist keine Sackgasse, sondern<br />
<strong>die</strong> Zukunft. Irgendwer muss <strong>die</strong><br />
Dinge ja auch fertigen, <strong>die</strong> an den<br />
Reißbrettern entstehen. (schmunzelt)<br />
Die positive Tendenz in der Region<br />
haben Sie bereits angesprochen.<br />
Entgegen dem Trend hat es<br />
im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
einen Zuwachs an Handwerksbetrieben<br />
<strong>und</strong> auch einen Anstieg der<br />
Lehrlingszahlen im Handwerk gegeben<br />
(Jahr 2015). War<strong>um</strong>?<br />
Wie schon erwähnt, war es eine<br />
Gemeinschaftsleistung der Obermeister<br />
<strong>und</strong> meiner Handwerksmeister,<br />
<strong>die</strong> sich weit über das<br />
normale Maß hinaus engagiert<br />
haben. Und ein bisschen etwas<br />
habe ich dazu vielleicht auch<br />
beigetragen. Man muss sich nur<br />
einmal überlegen, was es für einen<br />
selbstständigen Handwerksmeister<br />
bedeutet, sich einen oder<br />
mehrere Nachmittage in eine Berufsmesse<br />
zu stellen, im Prüfungsausschuss<br />
tätig zu sein oder eine<br />
Ausstellung der Gesellenstücke zu<br />
betreuen. Alles kostet wahnsinnig<br />
viel Zeit, während sich <strong>die</strong> Arbeit<br />
daheim nicht von alleine macht.<br />
Handwerk muss man leben, es<br />
spürbar <strong>und</strong> glaubwürdig verkörpern.<br />
Dann springt auch der<br />
Funke auf <strong>die</strong> Menschen über. Der<br />
positive Trend der Lehrlingszahlen<br />
aus 2015 hat sich 2016 fortgesetzt.<br />
Ich bin zuversichtlich, dass sich<br />
auch das Jahr <strong>2017</strong> sehen lassen<br />
kann.<br />
Sie sagten einmal, dass „<strong>die</strong> Erfolgschancen,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> berufliche<br />
Bildung nah der Heimat bietet,<br />
vielen jungen Menschen <strong>und</strong> ihren<br />
Eltern zu wenig bekannt sind“.<br />
Was wird Im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau unternommen, dass sich<br />
<strong>die</strong>ser Zustand ändert?<br />
Unser Landkreis, aber auch Garmisch-Partenkirchen,<br />
sind hier<br />
auf einem guten Weg. Ich denke<br />
an <strong>die</strong> Ausbildungsmessen <strong>und</strong><br />
das generell riesengroße Engagement<br />
im Wirtschaftsbereich auf<br />
den unterschiedlichsten Ebenen.<br />
Vor allem auch an <strong>die</strong> Bereitschaft<br />
des Kreistages, eine nagelneue<br />
Berufsschule zu bauen. Ich spüre<br />
tagtäglich <strong>die</strong> hohe Wertschätzung<br />
gegenüber uns Handwerkern. Die<br />
Situation, oder besser <strong>die</strong> Gemütslage<br />
der Eltern <strong>und</strong> der jungen<br />
Menschen, sich für eine berufliche<br />
Ausbildung zu entscheiden, ist<br />
etwas komplexer. Oft wird bereits<br />
in der dritten oder vierten Klasse<br />
seitens der Eltern entschieden,<br />
„mein Kind soll es einmal besser<br />
haben, <strong>und</strong> soll aufs Gymnasi<strong>um</strong><br />
oder wenigstens auf <strong>die</strong> Realschule<br />
gehen“. Wir Handwerksmeister<br />
versuchen, bereits in der G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule<br />
aufzuzeigen, dass auch eine<br />
berufliche Ausbildung viele Vorteile<br />
hat <strong>und</strong> der Weg auf <strong>die</strong> Uni<br />
deshalb ja nicht verbaut ist. Gerade<br />
Buben, <strong>die</strong> oft in <strong>die</strong>sem Alter etwas<br />
später dran sind, können sich<br />
in einer Lehre selbst finden <strong>und</strong><br />
dann, wenn der Knoten geplatzt<br />
ist, immer noch ein Hochschulstudi<strong>um</strong><br />
anstreben — sofern das ihr<br />
Wunsch ist. <strong>Das</strong> Erlernte in einem<br />
Handwerksbetrieb kann ihnen niemand<br />
nehmen.<br />
R<strong>und</strong> 850 Unternehmen sind in der<br />
Kreishandwerkerschaft Oberland<br />
integriert. Welche konkreten Vorteile<br />
hat ein Betrieb im <strong>Tassilo</strong>land,<br />
wenn <strong>die</strong>ser Ihrer Organisation<br />
angehört?<br />
Jeder Handwerksbetrieb hier<br />
im Landkreis ist Pflichtmitglied<br />
bei der Handwerkskammer für<br />
München <strong>und</strong> Oberbayern. Die<br />
Mitgliedschaft in einer Innung<br />
<strong>und</strong> damit in der Kreishandwerkerschaft<br />
Oberland ist hingegen<br />
freiwillig. Im Tagesgeschäft ist es<br />
häufig so, dass Probleme oder<br />
Fragen auftauchen, <strong>die</strong> der Handwerksmeister<br />
nicht ohne weiteres<br />
rechtssicher beantworten kann.<br />
Natürlich steht der Weg zur Handwerkskammer<br />
immer offen. Aber<br />
für meine Betriebe ist es einfach<br />
<strong>und</strong> bequem — sicher auch familiär<br />
— in der Geschäftsstelle meiner<br />
Kreishandwerkerschaft anzurufen<br />
<strong>und</strong> nachzufragen. Mein<br />
Geschäftsführer <strong>und</strong> <strong>die</strong> Damen<br />
in der Geschäftsstelle freuen sich<br />
auf <strong>die</strong> Anliegen <strong>und</strong> bieten in der<br />
Regel schnell, unbürokratisch <strong>und</strong><br />
kompetent eine Lösung an. Es ist<br />
<strong>die</strong> Nähe zu unseren Mitgliedern,<br />
<strong>die</strong> uns auszeichnet.<br />
Was würden Sie sagen, zeichnet<br />
<strong>die</strong> Branche insbesondere im <strong>Tassilo</strong>land<br />
aus?<br />
<strong>Das</strong> ist sicher meine subjektive<br />
Meinung: Aber ich würde sa-<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 19<br />
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gen, dass Handwerk bei uns bei<br />
weitem noch nicht so kommerzialisiert<br />
ist, wie etwa in München<br />
oder anderen Ballungsrä<strong>um</strong>en.<br />
Wir machen noch Handwerk! Und<br />
auch wenn unsere Maschinenausstattung<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Möglichkeiten<br />
der Fertigung verschiedenster<br />
Arbeiten stetig zunehmen, so machen<br />
wir viele Dinge auch noch<br />
so, wie sie unsere Väter gemacht<br />
haben. Liebe z<strong>um</strong> Detail, Funktionalität<br />
<strong>und</strong> Ästhetik. Wenn Dinge<br />
einfach gut sein sollen, Handwerk<br />
halt.<br />
Sie arbeiten seit 1976 in der eigenen<br />
Bau- <strong>und</strong> Kunstschmiede. Seit<br />
1986 tragen Sie den Meistertitel.<br />
Wie hat sich Ihrer Meinung nach<br />
das Handwerk generell in den letzten<br />
Jahrzehnten entwickelt?<br />
Wenn ich <strong>die</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>werte der<br />
Handwerker oder des Handwerks<br />
betrachte, gilt heute das gleiche<br />
wie früher: Zuverlässigkeit, Aufrichtigkeit,<br />
Pünktlichkeit, Miteinander<br />
<strong>und</strong> vieles mehr. Ohne<br />
<strong>die</strong>se eigentlich ganz allgemein<br />
geltenden Tugenden funktioniert<br />
Handwerk in unseren meist kleinen<br />
Betrieben überhaupt nicht.<br />
Die fachlichen Anforderungen, <strong>die</strong><br />
Komplexität der Leistungen, der<br />
Anspruch der K<strong>und</strong>en haben sich<br />
allerdings gravierend verändert.<br />
Wenn ich heute <strong>die</strong> Ausbildungsinhalte<br />
betrachte, ist unglaublich<br />
viel dazu gekommen. Ich denke<br />
hier an Computer gestützte Maschinen<br />
oder <strong>die</strong> Entwicklung im<br />
Kraftfahrzeugbereich. Dafür haben<br />
wir aber bestens ausgebildete<br />
Meister, <strong>und</strong> außerdem kann man<br />
auch heute noch alles lernen,<br />
wenn man will <strong>und</strong> Interesse hat.<br />
Hat sich in der öffentlichen Wahrnehmung<br />
<strong>und</strong> Wertschätzung gegenüber<br />
dem klassischen Handwerk<br />
etwas verändert?<br />
Ich meine schon. Die Menschen<br />
legen wieder mehr Wert auf Qualität<br />
<strong>und</strong> damit auf Nachhaltigkeit.<br />
Sicher kann man heute im Ba<strong>um</strong>arkt<br />
einen Stuhl, Tisch oder eine<br />
Gartentüre für 2,50 Euro kaufen.<br />
Aber ob man daran lange Freude<br />
hat? Es ist z<strong>um</strong> Teil ein solches<br />
„Gl<strong>um</strong>p“, dass sich nicht einmal<br />
eine Reparatur lohnt, wenn sie<br />
denn überhaupt möglich ist. Und<br />
das kommt heute bei den Menschen<br />
wieder wesentlich stärker<br />
ins Bewusstsein.<br />
Auf dem Weg in <strong>die</strong> Selbstständigkeit<br />
gibt es für einige Branchen<br />
innerhalb des Handwerks den sogenannten<br />
„Meisterzwang“, für<br />
andere nicht. War<strong>um</strong> <strong>die</strong> Unterschiede?<br />
Offiziell heißt es „Meistervorbehalt“,<br />
aber ich weiß, was Sie<br />
meinen. Die EU sieht im Meistervorbehalt<br />
eine Beschränkung des<br />
Marktzugangs anderer Firmen<br />
auf den deutschen Auftragsmarkt.<br />
Den Meistervorbehalt <strong>und</strong> damit<br />
verb<strong>und</strong>en <strong>die</strong> duale berufliche<br />
Ausbildung gibt es — abgesehen<br />
von einigen Ausnahmen — nur bei<br />
uns. Die ganze Welt lobt uns für<br />
<strong>die</strong>se berufliche Ausbildung <strong>und</strong><br />
versucht zunehmend, <strong>die</strong>ses System<br />
zu kopieren. Nur <strong>die</strong> EU kapiert<br />
das irgendwie noch nicht so<br />
richtig. Und so hat man vor Jahren<br />
begonnen, <strong>die</strong> Handwerksordnung<br />
zu novellieren, wie man so<br />
schön sagt. Trotz heftiger Gegenwehr<br />
unserer Handwerksverbände<br />
ist es nicht gelungen, für alle<br />
Handwerke den Meistervorbehalt<br />
zu erhalten. So muss man heute<br />
beispielsweise als Fliesenleger<br />
keinen Meisterbrief mehr haben.<br />
Gibt es unmittelbare Auswirkungen?<br />
Ja, <strong>und</strong> zwar gravierende. Denn<br />
ohne Meisterbrief ist man nicht<br />
berechtigt, auszubilden. Die Folgen<br />
sind immer weniger wirkliche<br />
Facharbeiter in den betroffenen<br />
Berufen. Die zurückgehende Qualität<br />
der Leistung <strong>und</strong> der Verlust<br />
des „gewusst wie“ wird uns in<br />
absehbarer Zeit „auf <strong>die</strong> Füße fallen“.<br />
Seit 2008 ist Ihre Tochter Julia in<br />
den Betrieb eingestiegen <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Bau- <strong>und</strong> Kunstschlosserei Zirngibl<br />
damit bereits in der dritten Generation.<br />
Sind Sie besonders stolz?<br />
Ja, sehr. Wobei das nicht so sehr<br />
mein Ver<strong>die</strong>nst ist. Julia hatte ja<br />
bereits eine Lehre als Rechtsanwalts-<br />
<strong>und</strong> Steuerfachgehilfin<br />
erfolgreich abgeschlossen. Eines<br />
Tages ist sie gekommen <strong>und</strong> hat<br />
gesagt, dass sie <strong>die</strong>sen Job nicht<br />
den Rest ihres Lebens machen<br />
will. Sie will Schlosser werden. Ich<br />
sagte ihr, dass sie spinnt. Aber sie<br />
meinte dann nur, dass sie dann<br />
halt woanders lernt. Ich wollte<br />
dann aber doch, dass sie lieber zu<br />
mir kommt <strong>und</strong> mittlerweile ist sie<br />
Meisterin <strong>und</strong> Schweißfachfrau.<br />
Arbeiten ohne Julia kann ich mir<br />
heute nicht mehr vorstellen.<br />
Die neue Berufsschule im <strong>Weilheim</strong>er<br />
Norden mit voraussichtlich<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 65 Millionen Euro Kosten ist<br />
nicht nur das teuerste Projekt in<br />
der Geschichte des Landkreises,<br />
sondern durchaus auch <strong>um</strong>stritten.<br />
Für Sie als Kreishandwerksmeister<br />
dennoch alternativlos?<br />
Ich mag das Wort „alternativlos“<br />
eigentlich nicht besonders. Es gibt<br />
immer eine Alternative, wobei im<br />
Bezug auf <strong>die</strong> neue Berufsschule<br />
jede eine schlechte wäre. Hier<br />
geht es <strong>um</strong> <strong>die</strong> Notwendigkeit! Ich<br />
möchte jetzt nicht im Detail auf <strong>die</strong><br />
Ausstattung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Rä<strong>um</strong>lichkeiten<br />
in der alten Berufsschule<br />
eingehen. Aber es haben sich in<br />
den letzten Jahren ja nicht nur<br />
<strong>die</strong> fachlichen Anforderungen<br />
verändert <strong>und</strong> erweitert. Auch<br />
<strong>die</strong> Unterrichtskonzepte hin zu<br />
einem praktisch <strong>und</strong> theoretisch<br />
integriertem Unterricht gehen in<br />
eine zukunftsweisende Richtung.<br />
Wenn wir den Wirtschaftsbereich<br />
Handwerk in unserem Landkreis,<br />
im Oberland, überhaupt erhalten<br />
oder sogar stärken <strong>und</strong> ausbauen<br />
wollen, dann geht an <strong>die</strong>ser<br />
neuen modernen Berufsschule gar<br />
kein Weg vorbei.<br />
Genau hingesehen: Stefan Zirngibl blickt hinsichtlich der Lehrlingssituation<br />
im Handwerk optimistisch in <strong>die</strong> Zukunft.<br />
Und <strong>die</strong> Kritik?<br />
Bei so einem aufwändigen Bauvorhaben<br />
ist es kein W<strong>und</strong>er, dass<br />
es Kritik gibt. Aber wir bauen<br />
hier nicht nur Klassenrä<strong>um</strong>e. Wir<br />
bauen hier auch eine Vielzahl an<br />
Werkstätten oder Computerrä<strong>um</strong>en.<br />
Die Dimension des Gebäudes,<br />
der Westflügel wird etwa 160<br />
Meter lang, ist dann doch schon<br />
eine Wucht. <strong>Das</strong>s bei so einer Investition<br />
diskutiert wird, ist auch<br />
klar. Aber wir sind auf einem guten,<br />
wenn auch sicherlich noch<br />
weiten Weg. Am Ende werden wir<br />
alle stolz sein, solch eine tolle Berufsschule<br />
in unserem Landkreis<br />
zu haben. Was mir persönlich als<br />
Kreishandwerksmeister immer<br />
ein wenig weh tut: Es gibt immer<br />
wieder Zeitgenossen, <strong>die</strong> meinen,<br />
solch ein Projekt auf dem Altar<br />
des politischen Populismus opfern<br />
zu wollen, aber nicht bereit,<br />
willens oder in der Lage sind,<br />
sich an den sachlichen Diskussionen<br />
zu beteiligen. <strong>Das</strong> Handwerk<br />
hier im Oberland braucht <strong>die</strong>se<br />
Berufsschule dringend. Und ich<br />
hab noch einige Ideen, was wir<br />
noch alles machen könnten. <strong>Das</strong><br />
darf ich aber jetzt noch gar nicht<br />
sagen.<br />
Sind Sie als Kreishandwerksmeister<br />
in <strong>die</strong> Pläne involviert?<br />
Ich war von Anfang an in alle<br />
Diskussionen, Gespräche <strong>und</strong><br />
Planungsbereiche eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Es gibt bei <strong>die</strong>sem Projekt nichts,<br />
bei dem ich mich nicht einbringen<br />
konnte oder durfte. Und auch<br />
wenn ich über eine gewisse Erfahrung<br />
mit solchen Dingen verfüge,<br />
habe ich bei <strong>die</strong>sem Leuchtturmprojekt<br />
für unseren Landkreis wieder<br />
viel gelernt.<br />
Diskussionen gab es schon lange<br />
im Vorfeld des Baus <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> „abgespeckte<br />
Pläne“. Welche Aspekte<br />
fi elen den „Kürzungen“ z<strong>um</strong> Opfer,<br />
<strong>die</strong> Sie gerne im neuen Berufsschulzentr<strong>um</strong><br />
integriert gesehen hätten?<br />
Offen gestanden, haben wir nach<br />
meiner Lesart nicht „abgespeckt“<br />
<strong>um</strong> der Reduzierung willen. <strong>Das</strong><br />
hat so einen Beigeschmack von billig<br />
Bauen, was wir nicht tun werden.<br />
Sicherlich haben wir Flächen<br />
reduziert, aber in erster Linie, weil<br />
wir nichts bauen wollen, was nicht<br />
notwendig ist. Wir haben großen<br />
Wert auf eine nachhaltige Gebäudehülle<br />
gelegt, ebenso wie auf ein<br />
Dach mit einem hohen Lebenszyklus<br />
<strong>und</strong> auf eine Technik, <strong>die</strong> auch<br />
20 | tassilo
in der Zukunft noch modern ist. Im<br />
Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong> der Diskussion stand<br />
immer, dass wir eine Berufsschule<br />
für <strong>die</strong> kommenden Jahrzehnte<br />
bauen. Derzeit befinden wir uns<br />
am Anfang der Leistungsphase<br />
drei, also in der Entwurfsplanung.<br />
Hier werden wir noch über viele<br />
Dinge sprechen <strong>und</strong> diskutieren.<br />
Ich denke hier speziell an <strong>die</strong><br />
Werkstattplanung <strong>und</strong> <strong>die</strong> -ausstattung.<br />
Bis auf wenige Ausnahmen<br />
begleiten alle Beteiligten <strong>die</strong>sen<br />
Weg nach bestem Wissen <strong>und</strong><br />
jeder bringt seine Kompetenz <strong>und</strong><br />
seinen Sachverstand ein. Ich bin<br />
überzeugt davon, dass wir erfolgreich<br />
sein werden.<br />
Laut Planung sollen <strong>die</strong> ersten<br />
Schüler im Frühjahr 2021 im Neubau<br />
am Narbonner Ring unterrichtet<br />
werden. Realistisch?<br />
Ja. In den regelmäßigen Bauausschusssitzungen<br />
wird der Terminplan<br />
permanent zur G<strong>r<strong>und</strong></strong>lage von<br />
Diskussionen <strong>und</strong> Entscheidungen<br />
gemacht. Jeder weiß, wann etwas<br />
vorgelegt werden muss, das<br />
geht bis zur Berücksichtigung der<br />
Termine in den entsprechenden<br />
Kreistagssitzungen.<br />
Darf sich <strong>die</strong> Region dann über<br />
neue Ausbildungszweige freuen<br />
oder verlieren wir gar welche?<br />
Der Kreistag hat sich mit großer<br />
Mehrheit für den Erhalt aller Ausbildungszweige<br />
ausgesprochen,<br />
es wird also keine Verluste geben.<br />
Für <strong>die</strong>ses großartige Vertrauen<br />
darf ich mich an <strong>die</strong>ser Stelle bei<br />
allen meinen Kreistagskollegen<br />
<strong>und</strong> bei Landrätin Andrea Jochner-<br />
Weiß von Herzen bedanken.<br />
Neue Ausbildungszweige, nun ja,<br />
da habe ich, wie gesagt, viele Ideen.<br />
Aber jetzt machen wir einmal<br />
eins nach dem anderen.<br />
Bei allem beruflichen <strong>und</strong> ehrenamtlichen<br />
Stress: Wo trifft man Stefan<br />
Zirngibl privat?<br />
<strong>Das</strong> Wort Stress mag ich auch<br />
nicht. Stress hat man dann, wenn<br />
man seine Sachen nicht richtig<br />
plant. <strong>Das</strong> kommt schon ab <strong>und</strong> zu<br />
vor, ist aber <strong>die</strong> absolute Ausnahme.<br />
Viel Arbeit, ja. Privat treffen,<br />
na ja. Am Samstagvormittag arbeite<br />
ich g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich nicht, da<br />
gehe ich mit meiner Frau ins Café<br />
<strong>und</strong> treffe mich mit Fre<strong>und</strong>en.<br />
Hin <strong>und</strong> wieder eine private Einladung,<br />
im Sommer ein bisschen<br />
Schwimmen oder Radfahren oder<br />
mal Wandern, das war es aber<br />
dann auch schon. Wirklich Freizeit<br />
habe ich nicht so direkt. Gott sei<br />
dank habe ich aber eine verständnisvolle<br />
<strong>und</strong> tolerante Frau.<br />
Etwas philosophisch gefragt: In einer<br />
immer mehr globalen, schnelleren<br />
Welt — wo fi ndet das Handwerk<br />
in Zukunft seinen Platz?<br />
<strong>Das</strong> ist eine gute Frage. Die Dinge<br />
werden sich verändern, sie werden<br />
sich auch beschleunigen <strong>und</strong><br />
das Handwerk wird sich mit allen<br />
Anforderungen erfolgreich auseinander<br />
setzen — müssen wir auch,<br />
sonst gibt es uns nicht mehr. Und<br />
auch wenn das Handwerk sehr<br />
traditionsverb<strong>und</strong>en ist, Tradition<br />
bedeutet ja nicht das Bewahren<br />
von Asche, sondern das Vorantragen<br />
des Feuers.<br />
Die größte Herausforderung, <strong>die</strong><br />
ich derzeit für das Handwerk, aber<br />
auch für unsere Gesellschaft ganz<br />
im Allgemeinen sehe, findet sich<br />
in den beiden Schlagwörtern Digitalisierung<br />
<strong>und</strong> Industrie 4.0! Hier<br />
wird in den kommenden Jahren<br />
kein Bereich, ob Arbeit oder privat,<br />
verschont bleiben. Die Veränderungen<br />
werden gravierend<br />
sein. Aber auch in <strong>die</strong>ser Hinsicht<br />
bin ich zuversichtlich, dass unser<br />
Handwerk <strong>die</strong>se Herausforderung<br />
meistern wird.<br />
Der G<strong>r<strong>und</strong></strong> ist einfach: Irgendjemand<br />
muss <strong>die</strong> Dinge bauen,<br />
herstellen <strong>und</strong> montieren, <strong>die</strong><br />
vorher an Computern entwickelt<br />
<strong>und</strong> konstruiert werden. Unser<br />
Land wird immer gute Handwerker<br />
brauchen, davon bin ich fest<br />
überzeugt.<br />
tis<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 21
Wohnen wie Erwin Thoma<br />
Holzhäuser mit heilender Kraft<br />
Wildsteig | Vom Einsiedler z<strong>um</strong><br />
international gefragten Unternehmer<br />
— <strong>die</strong> Geschichte von Erwin<br />
Thoma (55) liest sich wie ein Märchen.<br />
Als blutjunger Förster zieht<br />
er mit seiner Frau ins Karwendel,<br />
lebt jahrelang abgeschieden<br />
von der Außenwelt. Heute baut<br />
er in Tokio, Moskau, Kitzbühel<br />
<strong>und</strong> Wildsteig. Die Rede ist von<br />
Holz100-, auch Thoma-Häuser<br />
genannt, <strong>die</strong> zu 100 Prozent aus<br />
Fichten-, Tannen- <strong>und</strong> Zirbenholz<br />
bestehen. Und eine schier tiefenentspannte,<br />
heilende Wirkung<br />
auf <strong>die</strong> Bewohner haben. <strong>Das</strong> ist<br />
keine Märchenerzählung, das ist<br />
mehrfach wissenschaftlich belegt.<br />
„Dabei hatte ich nie vor, Unternehmer<br />
zu werden“, sagt Erwin<br />
Thoma bis heute. Als seine Kinder<br />
schulreif werden, muss er das<br />
Forsthaus im Karwendel verlassen,<br />
<strong>um</strong>ziehen in eine zivilisiertere<br />
Gegend. <strong>Das</strong> neue Objekt ist<br />
ein damals modernes Haus im<br />
österreichischen St. Johann, Pongau<br />
im Salzburger Land. Plötzlich<br />
werden seine zwei Buben krank.<br />
Sobald sie das neue Kinderzimmer<br />
betreten, bekommen sie<br />
keine Luft mehr. Nach diversen<br />
Arztbesuchen dann <strong>die</strong> Diagnose:<br />
Allergie gegen Spanplatten,<br />
gegen <strong>die</strong> Ausgasungen des darin<br />
klebenden Leims. Was tun?<br />
Thoma schickt Frau <strong>und</strong> Kinder<br />
für einige Wochen hinauf auf eine<br />
Alm, entkernt mit seinem Großvater<br />
das Haus <strong>und</strong> ersetzt Boden,<br />
Schränke <strong>und</strong> Betten durch neue,<br />
selbstgeschreinerte Möbel aus<br />
reinem Vollholz. Als seine Liebsten<br />
im Herbst zurückkehren, sind<br />
<strong>die</strong> Beschwerden wie vom Erdboden<br />
verschluckt. Inzwischen baut<br />
Thoma nach <strong>die</strong>sem natürlichsten<br />
Prinzip alle möglichen Gebäudearten,<br />
weltweit.<br />
148 Thoma-Häuser<br />
in der Region<br />
Fasziniert von <strong>die</strong>ser Art des Holzhausbaus<br />
sind auch Thomas <strong>und</strong><br />
Stefan Klein von der Firma Buchner<br />
aus Wildsteig. Sie gehören<br />
zu den europaweit ausgewählten<br />
Betrieben, <strong>die</strong> in enger Zusammenarbeit<br />
mit Erwin Thoma dessen<br />
Häuser planen <strong>und</strong> aufbauen.<br />
<strong>Das</strong> Gebiet erstreckt sich von Mittenwald<br />
bis Landsberg, von Seeg<br />
bis Bad Tölz. 148 Thoma-Häuser<br />
haben <strong>die</strong> beiden in Wildsteig <strong>und</strong><br />
im Umkreis von 60, 70 Kilometer<br />
inzwischen aufgestellt. „Und <strong>die</strong><br />
K<strong>und</strong>en sind wirklich begeistert“,<br />
sagt Juniorchef Stefan Klein. Speziell<br />
Familien mit ges<strong>und</strong>heitlichen<br />
Problemen würden sich immer<br />
wieder bei ihnen melden, sich<br />
nach <strong>die</strong>sen Vollholzhäusern erk<strong>und</strong>igen.<br />
„Ein Kind von unseren<br />
K<strong>und</strong>en hatte Neurodermitis“, erinnert<br />
sich Stefan Klein. Seit es im<br />
Thoma-Haus lebt, ist <strong>die</strong> schubartig<br />
auftretende Hautentzündung<br />
Vergangenheit. Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>die</strong>ser<br />
Heilkraft ist das ideale Ra<strong>um</strong>klima<br />
mit 40 bis 60 Prozent Luftfeuchtigkeit,<br />
das Sommer wie Winter<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> hervorragender Dämmeigenschaften<br />
<strong>und</strong> Atmungsaktivität<br />
nahezu gleich bleibt.<br />
Stefan Klein lebt selbst in so einem<br />
Thoma-Haus. Bereits beim<br />
Betreten des Flurs riecht es wie<br />
im tiefsten Wald, man fühlt sich<br />
direkt pudelwohl. <strong>Das</strong>s das keine<br />
Einbildung ist, belegen diverse<br />
wissenschaftliche Tests, unter anderem<br />
vom Grazer Universitätsprofessor<br />
Dr. Maximilian Moser.<br />
Die Testpersonen wussten nicht,<br />
dass ihre Körperwerte gemessen<br />
wurden, weil ihnen zur Vermeidung<br />
von Placebo-Effekten ein<br />
schriftlicher Test mit ganz anderen<br />
Aufgaben vorgelegt wurde.<br />
Zunächst in Rä<strong>um</strong>lichkeiten aus<br />
Zirben-Vollholz, dann in Rä<strong>um</strong>lichkeiten<br />
mit aus Spanplatten<br />
nachgeahmtem Vollholz. Die<br />
Mehr oder weniger durch Zufall<br />
kam Erwin Thoma auf <strong>die</strong> Idee<br />
seiner Holz100-Häuser.<br />
meisten Teilnehmer haben keinen<br />
optischen Unterschied bemerkt.<br />
Während <strong>die</strong> Teilnehmer also fokussiert<br />
auf ihre Aufgabe waren,<br />
wurde unter anderem ihre Herzfrequenz<br />
gemessen. <strong>Das</strong> erstaunliche<br />
Ergebnis: Bereits Sek<strong>und</strong>en<br />
nach Betreten des Vollholzra<strong>um</strong>es<br />
sank <strong>die</strong> Herzfrequenz der „Versuchskaninchen“<br />
messbar stärker<br />
als im Ra<strong>um</strong> mit den beschichteten<br />
Platten. Hochgerechnet heißt<br />
das: Wer im Holz100-Haus schläft,<br />
spart sich pro Nacht <strong>r<strong>und</strong></strong> 3 000<br />
bis 3 500 Herzschläge — das erhöht<br />
nicht nur <strong>die</strong> Lebensdauer<br />
eines Menschen. Diese durchs<br />
Naturholz ausgelöste Gelassenheit<br />
stärkt auch das Immunsystem <strong>und</strong><br />
macht leistungsfähiger.<br />
Langzeit-Test: Schüler<br />
sparen sich Herzschläge<br />
Letzteres beweist ein Langzeittest<br />
mit Schulklassen an einer österreichischen<br />
Hauptschule im Ennstal<br />
bei Schladming. Ein Jahr lang<br />
wurden Zehn- bis 14-Jährige in<br />
22 | tassilo
Optisch ansprechend <strong>und</strong> dazu noch ges<strong>und</strong>heitsfördernd: 148 Thoma-<br />
Häuser hat <strong>die</strong> Firma Buchner bereits aufgestellt.<br />
Rä<strong>um</strong>lichkeiten nach Schulbaunorm<br />
(Möbel aus beschichteten<br />
Spanplatten, Decken <strong>und</strong> Wände<br />
aus Gipskarton), <strong>und</strong> in Zimmern<br />
mit Vollholzausstattung (Eiche,<br />
Fichte, Tanne <strong>und</strong> Zirbe) beobachtet.<br />
Dabei wurde <strong>die</strong> Herzfrequenz<br />
der Jungs <strong>und</strong> Mädels <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr überwacht. <strong>Das</strong> schier<br />
unglaubliche Ergebnis: Die Holzklassenkinder<br />
haben, verglichen<br />
mit den Schülern im genormten<br />
Gebäude, satte 8 600 Herzschläge<br />
weniger gebraucht — entsprechend<br />
konzentrierter, leistungsfähiger<br />
<strong>und</strong> zufriedener waren sie.<br />
Oberstes Gebot bei Holz100-Gebäuden:<br />
Die Bä<strong>um</strong>e z<strong>um</strong> richtigen<br />
Zeitpunkt fällen, nur dann brauchen<br />
sie keinerlei (chemische)<br />
Schutzmittel <strong>und</strong> strahlen <strong>die</strong>se<br />
erfüllende Kraft auf den menschlichen<br />
Körper aus. <strong>Das</strong> heißt konkret:<br />
Ernten zwischen Oktober<br />
<strong>und</strong> Januar <strong>und</strong> ausschließlich<br />
bei abnehmendem Mond. Daher<br />
stammt das Wort Mondholz,<br />
für das Erwin Thoma vor <strong>die</strong>sen<br />
wissenschaftlichen Beweisen belächelt<br />
<strong>und</strong> als „verrückter Esoteriker“<br />
abgestempelt wurde.<br />
Heute schaut <strong>die</strong> Holzbau-Industrie<br />
ehrfürchtig zu ihm auf, weil<br />
seine Häuser nicht nur heilende<br />
Kräfte ausüben. Thoma-Häuser<br />
sind auch in diversen anderen Eigenschaften<br />
Spitzenreiter: Sechsfacher<br />
Wert in Sachen Brandschutz<br />
(180 Minuten bei 1 000 Grad, dann<br />
schmort nur <strong>die</strong> äußerste Wandschicht<br />
— gefordert sind lediglich<br />
30 Minuten bei 1 000 Grad).<br />
Höchster Schutzwert vor Erdbebenkatastrophen<br />
(getestet in<br />
Japan bei einer Stärke von 9,5).<br />
Weltrekord in Wärmedämmung<br />
(nahezu konstant angenehme<br />
Temperatur, Sommer wie Winter<br />
— Lüftungsanlagen sind nicht notwendig<br />
<strong>und</strong> der Energieverbrauch<br />
ist äußerst gering).<br />
Holzwände nach dem<br />
Zwiebel-Schicht-Prinzip<br />
Die <strong>r<strong>und</strong></strong> 30 Zentimeter dicken<br />
Vollholzwände sind absolut strahlenfest<br />
(Thoma baute fürs Skandinavische<br />
Militär ein abhörsicheres<br />
Gebäude). Auf <strong>die</strong>se Werte ist<br />
auch Stefan Klein mächtig stolz,<br />
der Thoma-Wände mit dem klassischen<br />
Zwiebelprinzip, bekannt<br />
aus der Outdoor-Sport-Branche,<br />
vergleicht. „Viele dünne Holzschichten,<br />
<strong>die</strong> mit Dübeln aus<br />
Buchenholz zusammengedübelt<br />
werden.“ Eine zwischen 17 <strong>und</strong> 36<br />
Zentimeter dicke Haus100-Wand<br />
besteht aus mehreren, drei Zentimeter<br />
dicken Brettern, <strong>die</strong> dank<br />
sanfter Einfräsungen genug Ra<strong>um</strong><br />
z<strong>um</strong> Atmen haben. Da der unter<br />
Hochdruck gepresste Buchenholzdübel<br />
Feuchtigkeit aufnimmt,<br />
quillt er auf <strong>und</strong> hält <strong>die</strong> einzelnen<br />
Bretter bombenfest zusammen.<br />
Nach <strong>die</strong>sem patentierten Prinzip<br />
werden also <strong>die</strong> natürlichsten<br />
Häuser gebaut. Oder wie Erwin<br />
Thoma es zusammenfasst: „Abfallfreie<br />
Häuser, <strong>die</strong> nachweisbar<br />
Menschen gesünder erhalten <strong>und</strong><br />
gesünder leben lassen.“ <strong>Das</strong> ist<br />
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Im Gespräch mit Kreisba<strong>um</strong>eister Horst Nadler:<br />
Mehr Bauvorhaben<br />
im Bestand<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau I Seit 2008<br />
fungiert Horst Nadler als Kreisba<strong>um</strong>eister<br />
des Landkreises <strong>Weilheim</strong>-Schongau.<br />
In <strong>die</strong>ser Zeit<br />
sind nach seiner Einschätzung<br />
<strong>die</strong> eingereichten Bauanträge <strong>um</strong><br />
25 Prozent angestiegen. Während<br />
früher viele Neubauten mit hemmungslosem<br />
Flächenverbrauch<br />
zur Genehmigung kamen, wird<br />
heute mehr im Bestand gebaut.<br />
Auch wenn <strong>die</strong> Zinsen wieder<br />
steigen, sieht der Kreisba<strong>um</strong>eister<br />
keinen Rückgang der Bautätigkeit<br />
im Landkreis, denn <strong>die</strong> Metropolregion<br />
München wird sich immer<br />
weiter ausbreiten.<br />
Auch nach 45 Jahren Gebietsreform<br />
gibt es im Landkreis sowohl<br />
am Landratsamt <strong>Weilheim</strong> als<br />
auch in Schongau ein Bauamt.<br />
„Wir möchten Partner für Bauherren,<br />
Planer <strong>und</strong> Kommunen sein“,<br />
nennt Horst Nadler sein oberstes<br />
Ziel. Er möchte <strong>die</strong> Kluft zur Behörde<br />
abbauen <strong>und</strong> greift deshalb<br />
lieber z<strong>um</strong> Telefon, <strong>um</strong> im persönlichen<br />
Gespräch eine Lösung zu<br />
finden. Auch zu den Gemeinden<br />
wird ein reger Kontakt gepflegt,<br />
denn dadurch kann gegenseitiges<br />
Verständnis gewonnen <strong>und</strong><br />
hinterher auch oftmals viel Ärger<br />
vermieden werden.<br />
Ein Viertel mehr<br />
Bauanträge<br />
Wichtig ist den Bauämtern in <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>und</strong> Schongau auch eine<br />
zügige Bearbeitung, besonders<br />
kleine Dinge werden schnell erledigt.<br />
<strong>Das</strong> muss auch sein, denn in<br />
den letzten acht Jahren hat sich<br />
Kreisba<strong>um</strong>eister Horst Nadler nimmt einige<br />
Veränderungen in der Art des Bauens<br />
im Landkreis wahr.<br />
<strong>die</strong> Zahl der eingereichten Bauanträge<br />
für Gewerbe, Privathäuser<br />
<strong>und</strong> Sonderbauten <strong>um</strong> ein<br />
Viertel erhöht. Allerdings hat sich<br />
<strong>die</strong> Art der Anträge verschoben.<br />
Während früher mehr Neubauten<br />
eingereicht wurden, sind es jetzt<br />
mehr Bauvorhaben im Bestand.<br />
Beispielsweise werden im innerstädtischen<br />
Bereich in einen<br />
ehemaligen Laden Wohnungen<br />
eingebaut oder im ländlichen<br />
Ra<strong>um</strong> ein landwirtschaftliches<br />
Gebäude z<strong>um</strong> Gewerbe <strong>um</strong>funktioniert.<br />
Während andere Landkreise<br />
in Deutschland mittlerweile<br />
einen Rückgang der Bautätigkeit<br />
vermelden, sind <strong>die</strong> Zahlen im<br />
Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
nach wie vor sehr hoch. Dies führt<br />
der Kreisba<strong>um</strong>eister auch auf<br />
<strong>die</strong> anhaltende Niedrigzinsphase<br />
zurück. „Manche Bauherren verschulden<br />
sich bis oben hin. Wenn<br />
aber in zehn Jahren <strong>die</strong> Kredite fällig<br />
werden <strong>und</strong> dann vielleicht ein<br />
höheres Zinsniveau herrscht, wird<br />
so manche Blase platzen“, meint<br />
Horst Nadler, der darin auch Risiken<br />
sieht.<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>stücke<br />
werden kleiner<br />
Die Region <strong>Weilheim</strong> ist durch<br />
ihre Nähe zu München in ihrer<br />
Bautätigkeit aktiver als Schongau.<br />
„In Ingenried kann man<br />
z<strong>um</strong> Beispiel für einen wesentlich<br />
geringeren Betrag als in Bernried<br />
einen Quadratmeter Bauland<br />
kaufen”, verdeutlicht Nadler <strong>die</strong><br />
Unterschiede. Noch vor 20 Jahren<br />
24 | tassilo
ging man mit dem Flächenverbrauch<br />
sorgloser <strong>um</strong>, doch <strong>die</strong><br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>stücke für Wohnhäuser sind<br />
inzwischen wesentlich kleiner geworden<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Kommunen gehen<br />
auch bewusster mit Bauland <strong>um</strong>.<br />
„Nach meinem Gefühl haben wir<br />
heute weniger Flächenverbrauch,<br />
da auch mehr im Bestand gebaut<br />
wird“, kann der Kreisba<strong>um</strong>eister<br />
hier nur auf bayernweite Zahlen<br />
verweisen, <strong>die</strong> wohl auch für den<br />
Landkreis zutreffen.<br />
Intensive Wartung für<br />
Energiesparhäuser<br />
In der Energieeinsparverordnung<br />
ist gesetzlich geregelt, welchen<br />
Mindestenergiestandard ein Gebäude<br />
haben soll. Ob <strong>die</strong>se<br />
Maßnahmen alle im Sinne der<br />
Nachhaltigkeit sind, kann man in<br />
Frage stellen. Als Beispiel nennt<br />
Horst Nadler das Dämmmaterial<br />
Mineralwolle, zu dessen Herstellung<br />
man Rohstoffe <strong>und</strong> Energie<br />
benötigt <strong>und</strong> das irgendwann<br />
auch wieder fachgerecht entsorgt<br />
werden muss. „Ein altes Haus<br />
verzeiht leichter Fehler der Nutzer<br />
als ein modernes Gebäude“, weiß<br />
der 56-Jährige. Bei Neubauten<br />
sind zur reibungslosen Funktion<br />
je nach Standard auch technische<br />
Einrichtungen notwendig, <strong>die</strong><br />
fachgerecht be<strong>die</strong>nt werden müssen,<br />
<strong>um</strong> z<strong>um</strong> Beispiel Schimmelbefall<br />
zu vermeiden. Noch schlimmer<br />
kann sich eine energetische<br />
Sanierung im Altbestand auswirken,<br />
wenn sie nicht fachgerecht<br />
geplant in ein Gesamtkonzept<br />
eingeb<strong>und</strong>en ist.<br />
Regionaltypischer<br />
Baustil geht verloren<br />
Eine Folge des energiebewussten<br />
Bauens ist auch, dass <strong>die</strong> regionaltypische<br />
Bauweise immer weiter<br />
zurück geht. Viele Häuser in den<br />
neuen Baugebieten könnten in<br />
ganz Deutschland, ja sogar ganz<br />
Europa stehen. Die Baugestaltung<br />
wird von den Behörden nicht mehr<br />
geprüft. Die Kommunen versuchen<br />
zwar, durch entsprechende Bebauungspläne<br />
auch <strong>die</strong> Baugestaltung<br />
ein wenig zu steuern, aber letztendlich<br />
sind <strong>die</strong> Meinungen sehr<br />
unterschiedlich. Der Kreisba<strong>um</strong>eister<br />
kann hier nicht einwirken,<br />
bedauert es aber, dass <strong>die</strong> Bauanträge<br />
für schöne oberbayerische<br />
Häuser immer weniger werden.<br />
Für <strong>die</strong> weitere Zukunft wird im<br />
Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau kein<br />
Rückgang der Bautätigkeit prognostiziert.<br />
Auch wenn <strong>die</strong> Zinsen<br />
wieder steigen <strong>und</strong> dadurch weniger<br />
Bürgern das Bauen möglich<br />
ist, wird sich <strong>die</strong> Metropolregion<br />
München immer weiter ausbreiten.<br />
„Unser Landkreis im schönen<br />
Voralpenland wird immer attraktiv<br />
bleiben“, meint der Kreisba<strong>um</strong>eister<br />
zu <strong>die</strong>sem Thema.<br />
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märz / april <strong>2017</strong> | 25
50 Jahre M. Haseitl Baugesellschaft<br />
Hier werden Freirä<strong>um</strong>e geschaffen<br />
26 | tassilo<br />
Schongau | Am 17. November 1966<br />
gründete Matthäus Haseitl das<br />
M. Haseitl Bauunternehmen. Seitdem<br />
sind 50 Jahre vergangen,<br />
der Betrieb blickt heute auf eine<br />
bewegende, ereignisreiche <strong>und</strong><br />
erfolgreiche Vergangenheit zurück.<br />
Zu einer Unternehmensgeschichte<br />
gehören allerdings nicht<br />
nur ausschließlich Zahlen, Daten<br />
<strong>und</strong> Fakten. Vielmehr sind es <strong>die</strong><br />
Menschen, Bräuche, Ereignisse<br />
<strong>und</strong> Entwicklungen, auch in anderen<br />
Branchen <strong>und</strong> Bereichen<br />
des Lebens, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Geschichte<br />
eines Unternehmens maßgeblich<br />
schreiben.<br />
Als mittelständisches Bauunternehmen<br />
ist M. Haseitl in den<br />
Bereichen Hochbau, Tief- <strong>und</strong><br />
Schlüsselfertigbau tätig. <strong>Das</strong> deutsche<br />
Bauhandwerk befindet sich<br />
im Wandel, weshalb sich auch <strong>die</strong><br />
Firma aus Schongau immer wieder<br />
an veränderte Rahmenbedingungen<br />
anpassen musste. Die oberste<br />
Maxime bleibt aber: ein verlässlicher<br />
Partner für K<strong>und</strong>en, Mitarbeiter<br />
<strong>und</strong> Geschäftspartner zu sein.<br />
Die Anfänge <strong>und</strong><br />
ersten Meilensteine<br />
So soll das neue Bürogebäude der M. Haseitl Baugesellschaft an der Dießener Straße aussehen.<br />
Schon <strong>die</strong> ersten Jahre nach der<br />
Gründung waren, rückblickend<br />
betrachtet, äußerst erfolgreich —<br />
<strong>die</strong> Zeichen standen schnell auf<br />
Wachst<strong>um</strong>. Einige für <strong>die</strong> Gemeinden<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Region wegweisende<br />
Bauaufträge gingen an <strong>die</strong> M. Haseitl<br />
Baugesellschaft, wie etwa der<br />
damalige Schongauer V-Markt.<br />
1971, <strong>und</strong> damit nahezu genau fünf<br />
Jahre nach Firmengründung, fand<br />
<strong>die</strong> Einweihungsfeier für das heutige<br />
Firmengelände an der Dießener<br />
Straße statt. Eine Reihe von<br />
Weggefährten, Vertretern aus Politik,<br />
Kultur <strong>und</strong> Kirche gratulierten<br />
Matthäus Haseitl in einem festlichen<br />
Akt in der neuen Werkstatthalle,<br />
<strong>die</strong> kurzer Hand z<strong>um</strong> Festsaal<br />
<strong>um</strong>funktioniert worden war.<br />
Seitdem wurde das Firmengelände<br />
als auch das Verwaltungsgebäude<br />
immer wieder erweitert<br />
<strong>und</strong> aufgestockt. Bis heute sind<br />
auf das ursprüngliche Bürogebäude<br />
ein Anbau <strong>und</strong> zwei Stockwerke<br />
hinzu gekommen. Eine eigene<br />
Tankstelle wurde auf dem Gelände<br />
integriert, <strong>und</strong> zuletzt 2013 eine<br />
Schalungshalle auf einer Fläche<br />
von eintausend Quadratmetern<br />
mit Seminar- <strong>und</strong> Schulungsra<strong>um</strong><br />
im Obergeschoss gebaut.<br />
Ein neuer Bürokomplex ist bereits<br />
in Planung, wie Peter Schrehardt,<br />
seit 2010 Geschäftsführer, verrät:<br />
„Unsere Mitarbeiter sollen eine<br />
noch bessere Arbeits<strong>um</strong>gebung<br />
vorfinden <strong>und</strong> sich wohlfühlen.“<br />
Mit den großen Unternehmen wie<br />
Hirschvogel, Hoerbiger oder UPM<br />
ist nicht nur <strong>die</strong> Region gewachsen,<br />
sondern auch Haseitl. Investitionen<br />
in den modernen Maschinenpark<br />
<strong>und</strong> das Firmengelände<br />
waren <strong>die</strong> Folge, <strong>und</strong> sicherten<br />
den Erfolg. Fast 80 Prozent der<br />
Jahresleistung macht mittlerweile<br />
der Hochbau aus, der Rest verteilt<br />
sich auf den Tiefbau <strong>und</strong> den<br />
schlüsselfertigen Hausbau.<br />
In <strong>die</strong> Höhe, in <strong>die</strong> Tiefe<br />
oder schlüsselfertig<br />
Gebäude sind markant, <strong>die</strong>nen<br />
der Orientierung, sind Wahrzeichen<br />
<strong>und</strong> haben ein hohe geschichtliche,<br />
kulturelle oder industrielle<br />
Bedeutung. Die M. Haseitl<br />
Baugesellschaft hat seit Mitte der<br />
Sechzigerjahre eine Vielzahl an<br />
bedeutenden Gebäuden gebaut.<br />
Wie etwa Ende der 1990er Jahre<br />
das Hotel Alpenhof in Murnau.<br />
Oder einen Gebäudekomplex im<br />
Münchner Norden, der schon<br />
durch sein Größe besticht. Mit<br />
22 000 Kubikmetern Beton, 2 600<br />
Tonnen Stahl, 35 000 Quadratmeter<br />
Decken, 50 000 Quadratmeter<br />
Wände mit 900 Fensteröffnungen<br />
<strong>und</strong> einem Auftragsvol<strong>um</strong>en<br />
von 10,5 Millionen Euro wahrlich<br />
ein großes Projekt. Es zeigt, dass<br />
M. Haseitl durch moderne Arbeitsweisen,<br />
Fertigungsverfahren,<br />
Werkzeuge <strong>und</strong> hochqualifizierte<br />
Mitarbeiter heutzutage auch Bauvorhaben<br />
<strong>die</strong>ser Größenordnung<br />
reibungslos bewältigen kann.<br />
Die M. Haseitl-Qualität beginnt<br />
in der Tiefe <strong>und</strong> ist immer F<strong>und</strong>ament<br />
für <strong>die</strong> Straßen, <strong>die</strong> Außenanlagen<br />
<strong>und</strong> Oberflächen, auf<br />
denen gebaut wird. Unsichtbare<br />
Wege für Wasser, Kanal <strong>und</strong> Leitungen<br />
sichern ihre Funktion über<br />
Jahrzehnte. Der erste Auftrag, den<br />
<strong>die</strong> Firma 1966 erhielt, war aus<br />
dem Tiefbau: Eine <strong>r<strong>und</strong></strong> ein Kilometer<br />
lange Straße in Steingaden<br />
am Maderbichl. Und auch <strong>die</strong><br />
mächtigsten Personen der Welt<br />
fuhren bereits auf M. Haseitl-Straßen:<br />
Mit etwa vier Millionen Euro<br />
Auftragsvol<strong>um</strong>en war <strong>die</strong> Straße<br />
z<strong>um</strong> Schloss Elmau, <strong>die</strong> für den G7<br />
Gipfel im Juni 2015 erneuert wurde,<br />
das größte Tiefbauprojekt, das<br />
M. Haseitl in der Firmengeschichte<br />
für sich gewinnen konnte. Zeitweise<br />
waren bis zu 50 Mitarbeiter<br />
auf <strong>die</strong>ser beeindruckenden Baustelle<br />
eingesetzt. Sechs Kilometer<br />
Straßenbau mit Wasser- <strong>und</strong>
Schmutzwasserleitungen, Kabel<br />
<strong>und</strong> Glasfaserkabel waren unter<br />
strengsten Sicherheitsauflagen zu<br />
bewältigen. Für <strong>die</strong> Gesamtbauzeit<br />
setzte das Schongauer Unternehmen<br />
sieben Monate lang<br />
annähernd all seine Tiefbauressourcen<br />
ein <strong>und</strong> konnte so <strong>die</strong><br />
Straße pünktlich übergeben.<br />
Stark in der Region:<br />
neues Projekt in Peiting<br />
Im Süden bis Mittenwald <strong>und</strong> Garmisch,<br />
über Augsburg <strong>und</strong> Meitingen,<br />
wo Haseitl für den Bau eines<br />
neuen Kino-Komplexes verantwortlich<br />
ist, <strong>und</strong> natürlich viel in<br />
München: So genau kann man das<br />
Tätigkeitsgebiet des Betriebs nicht<br />
eingrenzen. 180 Mitarbeiter, davon<br />
70 gewerbliche, zählt das Unternehmen<br />
heute. Hinzu kommen<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 250 Arbeiter, <strong>die</strong> über Werkvertragsunternehmer<br />
im Hochbau<br />
beschäftigt sind. Welche Dimension<br />
das Unternehmen mittlerweile<br />
erreicht hat, zeigt <strong>die</strong> Tatsache,<br />
dass Haseitl im Hochbau g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich<br />
Auftragsgrößen von mehr<br />
als einer Millionen Euro akquiriert.<br />
Mit einer Ausnahme: <strong>die</strong> unmittelbare<br />
Region <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> Schongau<br />
<strong>und</strong> Peiting. „Hier ist uns kein Auftrag<br />
zu klein“, spricht Peter Schrehardt<br />
<strong>die</strong> regionale Verantwortung<br />
an. Auch Projekte im Wohnungsbau<br />
oder der Bauträgerschaft<br />
übernimmt Haseitl nur nahe dem<br />
Firmenstandort. Wie etwa beim<br />
Hohenpeißenberger Schächen<br />
oder dem Bahnhofs- <strong>und</strong> alten<br />
B<strong>und</strong>eswehrareals in Peiting: Der<br />
Bau hier soll in der zweiten Jahreshälfte<br />
<strong>2017</strong> beginnen. Gebaut<br />
werden dann 50 Wohnungen für<br />
den Mietmarkt, 18 für den Verkauf,<br />
sieben Reihenhäuser <strong>und</strong> sechs<br />
Stadthäuser. Doch damit nicht genug,<br />
schließlich wird das Viertel<br />
zusätzlich <strong>um</strong> einen Supermarkt<br />
<strong>und</strong> ein Kino bereichert. Die Reihen-<br />
<strong>und</strong> Stadthäuser wird es in<br />
unterschiedlichen Ausbaustufen<br />
geben, <strong>um</strong> <strong>die</strong> Eigenleistung <strong>und</strong><br />
So wird das neue Schächengelände in Hohenpeißenberg aussehen.<br />
damit insbesondere junge Familien<br />
zu fördern. Ab <strong>April</strong> werden <strong>die</strong><br />
Planungen herausgegeben — dann<br />
beginnt auch <strong>die</strong> Bewerbungsphase.<br />
Von der Qualität, wie gebaut<br />
wird, kann sich jeder bereits vorab<br />
beim Schächen in Hohenpeißenberg<br />
überzeugen. R<strong>und</strong> drei Jahre<br />
sind für <strong>die</strong> Bauphase eingeplant,<br />
wobei <strong>die</strong> Wohneinheiten zuerst<br />
abgeschlossen sein sollen.<br />
Ein moderner,<br />
zeitgemäßer Baustil<br />
„Die Architektur von Haseitl ist entscheidend“,<br />
sagt Peter Schrehardt<br />
<strong>und</strong> ergänzt: „Wir pflegen einen<br />
modernen, zeitgemäßen Baustil,<br />
der den bayerischen Baustil<br />
des Voralpenlandes einbezieht.“<br />
Barrierefreiheit ist für Schrehardt<br />
heutzutage eine Selbstverständlichkeit.<br />
Trotz der „marginalen<br />
Mehrkosten“, wie er es nennt, sagt<br />
er: „Es wäre fahrlässig, heute nicht<br />
nach den neuesten technischen<br />
Möglichkeiten zu bauen.“ Reizvoll<br />
für ihn <strong>und</strong> <strong>die</strong> Firma ist der Wohnungsbau<br />
oder eine Bauträgerschaft<br />
nur im ländlichen Ra<strong>um</strong>, er<br />
sieht hier eine starke Nachfrage.<br />
Der Ballungsra<strong>um</strong> München sei<br />
dafür indessen wenig interessant.<br />
Exorbitante G<strong>r<strong>und</strong></strong>stückspreise, zu<br />
hohe Abgabepreise <strong>und</strong> dass „der<br />
Ra<strong>um</strong> ausgenutzt werden muss,<br />
was eindeutig auf <strong>die</strong> Wohnqualität<br />
geht“, sind laut Schrehardt<br />
<strong>die</strong> Gründe dagegen. Generell hat<br />
er für den ländlichen Ra<strong>um</strong> eine<br />
glänzende Prognose: Es habe sich<br />
in der Entwicklung in allen Bereichen<br />
etwas getan, wobei er hier<br />
besonders <strong>die</strong> großen Unternehmen<br />
anspricht. „Menschen, <strong>die</strong><br />
hier arbeiten, möchten auch hier<br />
wohnen!“ Hochwertiger Mietra<strong>um</strong><br />
sei indes noch sehr selten. Die M.<br />
Haseitl Baugesellschaft wird dafür<br />
sicherlich ihren Teil beitragen, damit<br />
sich das ändert.<br />
tis<br />
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märz / april <strong>2017</strong> | 27
Polizeiliche Tipps z<strong>um</strong> Einbruchsschutz<br />
Gekippte Fenster <strong>und</strong><br />
versteckte Schlüssel<br />
Schlüsselfertiges Bauen<br />
Planung · Bauüberwachung<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>Weilheim</strong> | Noch kursiert <strong>die</strong> irrtümliche<br />
Meinung, Einbrüche<br />
würden überwiegend nachts geschehen.<br />
<strong>Das</strong>s dem nicht so ist,<br />
kann Kriminaloberkommissar<br />
(KOK) Simon Bräutigam von der<br />
Polizeidirektion <strong>Weilheim</strong> bestätigen.<br />
„Häufig erfolgen sie zur Tageszeit“,<br />
erklärt er. Weit über ein<br />
Drittel, verrät <strong>die</strong> Einbruchsstatistik<br />
der Polizei, werden durch Tageswohnungseinbrecher<br />
begangen.<br />
Dabei dürfte <strong>die</strong> Dunkelziffer<br />
sogar noch etwas höher liegen,<br />
da <strong>die</strong> genaue Tatzeit meist nicht<br />
feststellbar ist. Gerade im Falle<br />
von verreisten Wohnungsinhabern,<br />
<strong>die</strong> Opfer von Einbrechern<br />
wurden, ist das z<strong>um</strong>eist so. 2015<br />
mussten für den Ra<strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong><br />
34 sogenannte Vermögensdelikte<br />
verzeichnet werden, wobei darunter<br />
auch Betrugsfälle zu finden<br />
sind. Mag <strong>die</strong> Zahl nicht hoch<br />
erscheinen, darf jedoch nicht vergessen<br />
werden, dass <strong>die</strong>s für <strong>die</strong><br />
Betroffenen existentiell, ja tra<strong>um</strong>atisierend<br />
ist. Wenn man sich in<br />
den eigenen Rä<strong>um</strong>lichkeiten nicht<br />
mehr sicher fühlt, ist das eine immense,<br />
psychische Belastung.<br />
Gerade dem Thema Prävention<br />
schenkt <strong>die</strong> Polizei deshalb große<br />
Beachtung. Denn bereits im<br />
Vorfeld können Bürger viel dafür<br />
tun, <strong>um</strong> möglichst wenig Angriffsfläche<br />
für Langfinger zu bieten.<br />
Im Herbst 2012 wurde deshalb<br />
seitens der Polizei <strong>und</strong> Kooperationspartnern<br />
aus der Wirtschaft<br />
<strong>die</strong> Einbruchsschutzkampagne K-<br />
EINBRUCH ins Leben gerufen. Sie<br />
gibt präventive Tipps anhand vieler<br />
schnell <strong>um</strong>setzbarer Beispiele,<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> Sicherheit des Eigenheims<br />
zu vergrößern.<br />
Sechs goldene<br />
Verhaltensregeln<br />
Wohnungseinbrecher suchen —<br />
neben dem eher als klassischem<br />
Ziel wahrgenommenen freistehenden<br />
Einfamilienhaus — auch<br />
immer wieder Mehrparteienanwesen<br />
aus, <strong>um</strong> auf Beutezug zu<br />
gehen. Die Kriminalpolizei Mittelfranken<br />
möchte mit Präventionstipps<br />
das Sicherheitsverhalten<br />
der Bevölkerung verbessern.<br />
Darunter fallen z<strong>um</strong> Beispiel <strong>die</strong><br />
sogenannten „sechs goldenen<br />
Verhaltensregeln“, <strong>die</strong> sich damit<br />
befassen, wie man sich verhalten<br />
sollte, wenn Haus oder Wohnung<br />
verlassen werden. Da gilt als erstes,<br />
<strong>die</strong> Haustüre abzuschließen,<br />
auch wenn man nur für kurze<br />
Zeit unterwegs ist. Verschlossen<br />
sollten auch Fenster, Balkon- <strong>und</strong><br />
Terrassentüren werden. Gekippte<br />
Fenster, so lautet <strong>die</strong> Faustregel,<br />
gelten für Einbrecher als offene<br />
Ein gekipptes Fenster ist wie eine<br />
Einladung an Einbrecher. Sie sind<br />
geschult darin, mit wenigen Handgriffen<br />
ein ungeschlossenes Fenster<br />
aufzuhebeln. Abhilfe schaffen<br />
Sicherheitsbügel <strong>und</strong> -schlösser<br />
im Fenstergriff.<br />
28 | tassilo
Fenster, also beinahe schon als<br />
Einladung z<strong>um</strong> Eintritt. Wenn <strong>die</strong><br />
Tür verschlossen wird, soll der<br />
Schlüssel niemals außerhalb oder<br />
im Umfeld deponiert werden.<br />
Einbrecher finden jedes Versteck.<br />
Sollte der Schlüssel gar verloren<br />
werden, gilt es, den Schließzylinder<br />
möglichst schnell auszuwechseln.<br />
Die letzten beiden „goldenen<br />
Regeln“ besagen, dass man<br />
z<strong>um</strong> einen ein Auge auf Fremde<br />
in der Wohnanlage oder dem<br />
Nachbarg<strong>r<strong>und</strong></strong>stück haben <strong>und</strong><br />
dass man keine Hinweise auf <strong>die</strong><br />
eigene Abwesenheit geben sollte.<br />
Fachmännischer Einbau<br />
bringt weitere Sicherheit<br />
<strong>Das</strong>s man auch mit diversen<br />
Sicherheitsstandards im Eigenbereich<br />
den ungewollten<br />
Eindringlingen bereits etwas entgegensetzen<br />
kann, ist auch im<br />
Sinne der Polizei. Ein mehrseitiger<br />
Leitfaden, der auf der Internetseite<br />
www.k-einbruch.de z<strong>um</strong><br />
Download bereitsteht, hält ein<br />
Verzeichnis für <strong>die</strong>se geeigneten<br />
Standards vor. Darunter fällt der<br />
Einbau von einbruchhemmenden<br />
Türen <strong>und</strong> Toren, Fenstern <strong>und</strong><br />
Fassaden, Rollläden, Gittern, sowie<br />
nachrüstbare Produkte für<br />
Fenster <strong>und</strong> Türen, wie etwa Profilzylinder,<br />
Schutzbeschläge <strong>und</strong><br />
Einsteckschlösser, <strong>um</strong> z<strong>um</strong> Beispiel<br />
ein Absägen von Schlössern<br />
unmöglich zu machen. Wer in seine<br />
Haus- oder Wohnungstür einen<br />
Weitwinkel-Türspion einbaut,<br />
kann sehen, wer vor der eigenen<br />
Türe steht. Auch ein vorgelegter<br />
Sperrbügel, aktiviert beim Öffnen<br />
der Türe, macht Sinn. Ebenso das<br />
Benutzen (oder Nachrüsten) von<br />
Türsprechanlagen sollte selbstverständlich<br />
sein.<br />
Allerdings sollte man bedenken,<br />
dass <strong>die</strong> meisten präventiven<br />
Maßnahmen gegen Einbruch<br />
nur dann ihre Wirkung entfalten,<br />
wenn sie fachmännisch eingebaut<br />
werden. Kriminalpolizeiliche<br />
Beratungsstellen halten Nachweise<br />
über Unternehmen bereit,<br />
<strong>die</strong> mechanische Sicherungseinrichtungen,<br />
Überfall- <strong>und</strong><br />
Einbruchmeldeanlagen als auch<br />
Videoüberwachungsanlagen anbieten<br />
<strong>und</strong> fachmännisch einbauen.<br />
Fachunternehmen finden sich<br />
auch im Umland von <strong>Weilheim</strong>. So<br />
bietet etwa das Unternehmen Minos<br />
Sicherheitstechnik mit Sitz in<br />
Polling (<strong>und</strong> einem Fachgeschäft<br />
in <strong>Weilheim</strong>, Pollinger Straße 1)<br />
eine große Auswahl an Nachrüstmöglichkeiten,<br />
Fachberatung <strong>und</strong><br />
präventiven Möglichkeiten. rp<br />
Mit präventiven<br />
Maßnahmen (im Foto:<br />
Sperrbügel für Türen)<br />
können Haus <strong>und</strong> Wohnung<br />
gegen unliebsames<br />
Eindringen geschützt<br />
werden. Hier sollte auf<br />
Qualität <strong>und</strong> fachmännische<br />
Montage Wert<br />
gelegt werden. Vorträge<br />
z<strong>um</strong> Thema Einbruchsschutz<br />
bietet <strong>die</strong> Polizei<br />
in loser Abfolge an.<br />
> > > ZUM THEMA<br />
Der nächste Fachvortrag z<strong>um</strong><br />
Thema Einbruchschutz findet<br />
am Donnerstag, 6. <strong>April</strong>,<br />
in den Rä<strong>um</strong>lichkeiten des<br />
evangelischen Kirchenkreises<br />
(Am Öferl 8) statt.<br />
Er richtet sich gezielt an Senioren,<br />
Referent ist Seniorenberater<br />
Rudolf Schübbe,<br />
ehemaliger Polizeihauptkommissar<br />
der Polizeidirektion<br />
<strong>Weilheim</strong>. Er ist einer<br />
von drei Seniorenberatern,<br />
<strong>die</strong> im Ra<strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> auf<br />
Einladung Vorträge für Senioren<br />
z<strong>um</strong> Thema Prävention<br />
<strong>und</strong> Einbruchsschutz halten.<br />
Der Vortrag ist kostenfrei,<br />
Beginn ist <strong>um</strong> 18 Uhr.<br />
GmbH<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 29
Rückvergütung bei Handwerkerleistungen<br />
Bares ist hier nicht Wahres<br />
ENERGIEBERATUNG DER<br />
VERBRAUCHERZENTRALE<br />
Unabhängig, kompetent <strong>und</strong> nah.<br />
Beratungen zu: Stromsparen, Haus- <strong>und</strong> Heizungstechnik,<br />
Heizkostenabrechnung, Warmwasserbereitung, Ra<strong>um</strong>klima,<br />
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<strong>Tassilo</strong>land | Die Fenster sind <strong>und</strong>icht,<br />
<strong>die</strong> Boden<strong>die</strong>len abgenutzt,<br />
<strong>die</strong> Wände längst sanierungsbedürftig:<br />
Der Handwerker muss<br />
her. Eigentlich. Immer noch zögern<br />
viele Verbraucher vor einer<br />
Beauftragung des Fachmannes,<br />
<strong>um</strong> Renovierungs-, Erhaltungs-<br />
<strong>und</strong> Modernisierungsmaßnahmen<br />
durchführen zu lassen. Zu<br />
teuer, lautet oft der G<strong>r<strong>und</strong></strong>. Wenn<br />
überhaupt, dann ... schwarz? Man<br />
kann es drehen <strong>und</strong> wenden: Eine<br />
erbrachte Handwerkerleistung<br />
ohne Rechnung <strong>und</strong> Bezahlung<br />
in Bar kommt auf den ersten Blick<br />
vielleicht billiger, ist <strong>und</strong> bleibt<br />
aber Schwarzarbeit. Ein weiterer,<br />
gravierender Haken ist damit<br />
der Verzicht auf den sogenannten<br />
Gewährleistungsanspruch. Der<br />
Handwerker muss für eine einwandfreie<br />
Arbeit bürgen <strong>und</strong> für<br />
eventuelle Schäden haften, also<br />
im Falle des Falles auch Reparatur-<br />
oder Nachbesserungsarbeiten<br />
durchführen. Wie lange <strong>die</strong>ser<br />
Anspruch besteht, regeln <strong>die</strong> Vergabe-<br />
<strong>und</strong> Vertragsordnung für<br />
Bauleistungen (VOB) als auch das<br />
BGB. Dieser Anspruch entfällt jedoch,<br />
wenn keine Rechnung vorzuweisen<br />
ist. Auch stellt sich <strong>die</strong><br />
Frage, wie genau ein Handwerker<br />
seine Leistung ausführt, für <strong>die</strong> er<br />
im Ernstfall nicht haftbar gemacht<br />
werden kann. Ebenfalls verzichtet<br />
der Auftraggeber damit auf <strong>die</strong><br />
Möglichkeit, eine Steuerermäßigung<br />
für <strong>die</strong> Handwerkerrechnung<br />
zu erwirken. <strong>Das</strong> ist natürlich bei<br />
Arbeiten „unter der Hand“ generell<br />
nicht möglich, allerdings auch<br />
nicht bei Rechnungen, <strong>die</strong> bar bezahlt<br />
werden.<br />
Auch für selbstgenutzte<br />
Immobilien<br />
Noch vor gera<strong>um</strong>er Zeit waren<br />
Handwerkerleistungen nur dann<br />
ansatzfähig, wenn sie im fremdgenutzten<br />
Eigent<strong>um</strong> anfielen.<br />
Notwendige Arbeiten ließen Privatpersonen<br />
somit oftmals „ohne<br />
Rechnung“ ausführen, was zu<br />
jährlichen, hohen Verlusten der<br />
Bauwirtschaft führte. Heute gilt<br />
<strong>die</strong>se Steuerermäßigung auch für<br />
Wohnra<strong>um</strong>, der selbst genutzt<br />
wird. Was viele nicht wissen: Aktuell<br />
kann ein Steuerpflichtiger<br />
bei der Inanspruchnahme von<br />
Handwerkerleistungen für Renovierungs-,<br />
Modernisierungs- <strong>und</strong><br />
Erhaltungsmaßnahmen, für <strong>die</strong> er<br />
eine Rechnung erhält <strong>und</strong> deren<br />
Zahlung auf das Konto des ausführenden<br />
Handwerkers erfolgt, 20<br />
Prozent der Aufwendung (höchstens<br />
aber 1200 Euro) steuerlich<br />
geltend machen.<br />
Oftmals sind es gerade Auftraggeber<br />
der Generation 70+, <strong>die</strong> in der<br />
Barzahlung etwas völlig legitimes<br />
sehen, also auch Rechnungen des<br />
Handwerkers am liebsten sofort<br />
<strong>und</strong> „auf <strong>die</strong> Hand“ begleichen<br />
wollen. Auf Nachfrage einzelner<br />
Handwerksunternehmen in der<br />
Region wird bestätigt, dass <strong>die</strong>ses<br />
Verhalten gerade bei älterer<br />
K<strong>und</strong>schaft immer wieder einmal<br />
vorkomme. Man wolle eben<br />
„nichts schuldig bleiben“, heiße<br />
es dann. Selbst wer aus diversen<br />
Gründen keine Möglichkeit hat,<br />
eine Rechnung zu überweisen,<br />
kann <strong>die</strong> gesetzlichen Anforderungen<br />
erfüllen: Denn auch ohne<br />
eigenes Bankkonto kann man den<br />
Rechnungsbetrag bei einem Geldinstitut<br />
einzahlen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>sen dann<br />
unbar auf das Konto des Handwerkers<br />
überweist.<br />
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30 | tassilo
Wechner Wärmep<strong>um</strong>pen GmbH investiert in digitale Sicherheit<br />
Ein Bonus für <strong>die</strong> Zukunft<br />
Schongau | „Im Zeitalter der<br />
Digitalisierung benötigen alle<br />
Unternehmen eine Digitalisierungsstrategie,<br />
damit sie ihre<br />
Wettbewerbsfähigkeit erhalten<br />
<strong>und</strong> Wachst<strong>um</strong>spotentiale nutzen<br />
können“, heißt es in den Richtlinien<br />
z<strong>um</strong> neuen Förderprogramm<br />
„Digitalbonus“, den der Freistaat<br />
in Zusammenarbeit mit der LfA<br />
Förderbank Bayern seit Oktober<br />
<strong>die</strong>ses Jahres gewährt. Laut Bekanntmachung<br />
des Bayerischen<br />
Staatsministeri<strong>um</strong>s für Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Me<strong>die</strong>n, Energie <strong>und</strong> Technik,<br />
besteht hier gerade bei kleineren<br />
<strong>und</strong> mittleren Unternehmen Nachholbedarf.<br />
Scheckübergabe<br />
durch Ilse Aigner<br />
Auf der morgendlichen Fahrt ins<br />
Büro erfuhr Max Barnickel, seit<br />
<strong>März</strong> 2015 Geschäftsinhaber der<br />
Wechner Wärmep<strong>um</strong>pen GmbH,<br />
im Radio erstmals vom Förderprogramm<br />
„Digitalbonus“. Da im<br />
digitalen Bereich ohnehin Modernisierungen<br />
anstanden, waren <strong>die</strong><br />
Unterlagen schnell recherchiert,<br />
ausgefüllt <strong>und</strong> eingereicht. „Ich<br />
dachte nicht, dass es so einfach<br />
geht“, berichtet Barnickel. Nur<br />
wenige Tage, nachdem er <strong>die</strong> Formulare<br />
abgeschickt hatte, folgte<br />
telefonisch der positive Bescheid —<br />
<strong>die</strong> Wechner GmbH zählt damit<br />
zu den ersten Betrieben, <strong>die</strong> den<br />
Bonus erhalten. Bei einer offiziellen<br />
Veranstaltung im Bayerischen<br />
Ministeri<strong>um</strong> bekam Max<br />
Barnickel schließlich einen Scheck<br />
über 3 044,50 Euro überreicht, von<br />
Ilse Aigner, stellvertretende Ministerpräsidentin<br />
<strong>und</strong> Bayerische<br />
Staatsministerin für Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Me<strong>die</strong>n, Energie <strong>und</strong> Technologie.<br />
Die Höhe der Forderung entspricht<br />
der Hälfte der Investitionss<strong>um</strong>me,<br />
wobei der Höchstwert beim „Digitalbonus<br />
Standard“ — es gibt noch<br />
zwei weitere Modelle — 10 000<br />
Euro beträgt.<br />
Fiedler IT kümmerte sich<br />
<strong>um</strong> Modernisierung<br />
Verantwortlich für <strong>die</strong> Modernisierung<br />
bei der Firma Wechner war<br />
das Schongauer Unternehmen<br />
„Fiedler IT“: Neben der Erhöhung<br />
der Datensicherheit wurde <strong>die</strong> E-<br />
Mail-Sicherheit ausgebaut <strong>und</strong><br />
auch der Server erneuert.<br />
Eine Voraussetzung für <strong>die</strong> Gewährung<br />
des Bonus ist, dass <strong>die</strong><br />
entsprechenden Firmen bereits<br />
ein gewisses Alter erreicht haben.<br />
Nach nunmehr <strong>r<strong>und</strong></strong> 37 Jahren<br />
<strong>und</strong> mit über 1 500 installierten<br />
Wärmep<strong>um</strong>pen zählt Wechner zu<br />
den erfahrensten Unternehmen in<br />
der Branche. „Unser Fachgebiet ist<br />
das Heizsystem Wärmep<strong>um</strong>pe <strong>und</strong><br />
alles dr<strong>um</strong> her<strong>um</strong>“, beschreibt<br />
Max Barnickel sein Kerngeschäft.<br />
Planung, Montage, Inbetriebnahme<br />
<strong>und</strong> Service erfolgt beim Unternehmen<br />
im Schongauer Osten<br />
aus einer Hand. Der K<strong>und</strong>en<strong>die</strong>nst<br />
steht sieben Tage <strong>die</strong> Woche zur<br />
Verfügung. Mittlerweile gehört<br />
auch ein Sanitär-Meister zur Firma.<br />
„<strong>Das</strong> war ein ausdrücklicher<br />
K<strong>und</strong>enwunsch“, spricht Barnickel<br />
über Komplettlösungen, <strong>die</strong> immer<br />
mehr gefragt sind. <strong>Das</strong> Unternehmen<br />
scheint zudem Experte in<br />
Sachen Förderungen zu sein: Laut<br />
Barnickel werden Investitionen<br />
in Wärmep<strong>um</strong>pen bei Neubauten<br />
mit bis zu 4 500 Euro <strong>und</strong> bei<br />
Altbauten bis zu 6 500 Euro gefördert.<br />
Darüber hinaus können viele<br />
weitere Aspekte geltend gemacht<br />
werden. Gerade Angelegenheiten<br />
mit dem B<strong>und</strong>esamt für Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Ausfuhrkontrollen (kurz:<br />
BAFA) hat man gute Erfahrungen<br />
gemacht. Um <strong>die</strong> Abwicklung<br />
der Anträge kümmert sich komplett<br />
<strong>die</strong> Firma Wechner. „Wenn<br />
es gut läuft, muss der K<strong>und</strong>e nur<br />
noch unterschreiben“, sagt Barnickel.<br />
Für <strong>die</strong> Zukunft seiner Firma<br />
wünscht sich der Geschäftsführer<br />
„weiterhin ein ges<strong>und</strong>es Wachst<strong>um</strong>“.<br />
Den Betrieb für <strong>die</strong> nächsten<br />
Jahrzehnte gut aufzustellen<br />
sei das große Ziel. Dafür benötigt<br />
es gut ausgebildete Fachkräfte,<br />
weswegen <strong>die</strong> Wechner GmbH<br />
für kommenden September einen<br />
Auszubildenden Anlagenmechaniker<br />
Sanitär-, Heizungs- <strong>und</strong> Klimatechnik<br />
sucht.<br />
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märz / april <strong>2017</strong> | 31
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Peißenberger Unternehmen in neuen Geschäftsrä<strong>um</strong>en<br />
<strong>Das</strong> A & O in<br />
Sachen Steigtechnik<br />
Peißenberg | Für viele Menschen<br />
ist es das Horror-Szenario<br />
schlechthin: Feuer in der eigenen<br />
Wohnung. Wohnt man dann auch<br />
noch in einem höheren Stock <strong>und</strong><br />
der Weg über das Treppenhaus ist<br />
versperrt, können <strong>die</strong> eigenen vier<br />
Wände schnell zur Falle werden.<br />
In den Bereichen „vorbeugender<br />
Brandschutz“ wird der sogenannte<br />
zweite Rettungsweg daher<br />
längst gefordert. Bei einem Neubau<br />
ist er ohnehin vorgeschrieben,<br />
ebenso wie bei gewerblich<br />
vermieteten Objekten. Und auch<br />
bei Wohnhäusern, insbesondere<br />
bei Mehrfamilienhäusern, ist der<br />
zweite Rettungsweg generell eine<br />
Thema. Es gibt viele Vorschriften,<br />
Normen <strong>und</strong> Regeln — den Durchblick<br />
behält der Laie hier nur ganz<br />
selten. Ganz anders das Peißenberger<br />
Unternehmen „A&O Steigtechnik“,<br />
welches <strong>die</strong> beiden Geschäftspartner<br />
Andreas Hark <strong>und</strong><br />
Olav Beck vor <strong>r<strong>und</strong></strong> zweieinhalb<br />
Jahren gegründet haben.<br />
Schwindelfrei<br />
sollte man sein<br />
Egal ob für den Wartungsaufstieg<br />
an Industrieanlagen, Zugängen zu<br />
maschinellen Anlagen oder eben<br />
im vorbeugenden Brandschutz in<br />
möglicher Ergänzung mit Laufstegen,<br />
„A&O Steigtechnik“ hat für<br />
alle Anliegen <strong>die</strong> passende Lösung<br />
parat. „Menschen, <strong>die</strong> dazu in der<br />
Lage sind, sollen sich im Brandfall<br />
auch sicher selbst retten können“,<br />
sagt Olav Beck. Kritik hinsichtlich<br />
der Ästhetik weißt er schnell zurück:<br />
„Ein Menschenleben geht<br />
schließlich vor Schönheit“. Eine<br />
farbliche Gestaltung ist jedoch<br />
mittlerweile möglich.<br />
Vor einiger Zeit durften sie einen<br />
Kühlturm mit einem Wartungsaufstieg<br />
ausstatten — bis<br />
in 180 Metern Höhe. „Man sollte<br />
schon schwindelfrei sein“, sagt<br />
Olav Beck, der dank seiner über<br />
30-jährigen Erfahrung längst<br />
Höhenarbeit gewöhnt ist. Hubarbeitsbühnen,<br />
Produkte aus der<br />
Schachttechnik, Leitern, Tritte <strong>und</strong><br />
Fahrgerüste zählen außerdem zur<br />
Produktpalette von „A&O Steigtechnik“.<br />
Dabei hat das Peißenberger<br />
Unternehmen, das in Kürze<br />
mit seinen Geschäftsrä<strong>um</strong>en in<br />
<strong>die</strong> Sonnenstraße <strong>um</strong>ziehen wird,<br />
laut den Geschäftsführern<br />
einen entscheidenden Vorteil:<br />
Spezialanfertigungen,<br />
also projektspezifische<br />
Produkte, <strong>die</strong> das Unternehmen<br />
gemeinsam mit<br />
den K<strong>und</strong>en entwickelt <strong>und</strong><br />
realisiert. „Wir gehen den<br />
Weg mit unseren K<strong>und</strong>en<br />
von Anfang an, lassen sie<br />
nicht allein“, erklärt Olav<br />
Beck. Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> langjähriger<br />
Mitarbeit in diversen<br />
nationalen, aber auch internationalen<br />
Normungsgremien<br />
sind sie zudem<br />
in der Lage, auch außergewöhnliche<br />
Projekte zu<br />
unterstützen. „So sind<br />
wir immer auf dem aktuellsten<br />
Stand“, beschreibt<br />
Olav Beck einen weiteren<br />
Vorteil der ehrenamtlichen<br />
Normungsarbeit, den sich das Unternehmen<br />
durchaus eine Menge<br />
Geld kosten lässt.<br />
Schnittstelle zwischen<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Hersteller<br />
Olav Beck <strong>und</strong> Andreas Hark<br />
könnte man als Makler zwischen<br />
dem Projekt des K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> den<br />
Herstellern der Produkte, <strong>die</strong> sie<br />
vertreiben, sehen. Jedoch sind sie<br />
keineswegs nur Außen<strong>die</strong>nstler,<br />
eher „Problemlöser“, wie sie es<br />
selbst nennen. Da sie an keinen<br />
großen Hersteller geb<strong>und</strong>en sind,<br />
sondern mit mehreren einen engen<br />
Kontakt pflegen, können sie<br />
individuelle Lösungen anbieten.<br />
Generell sei <strong>die</strong> Auswahl der<br />
32 | tassilo
Produkte <strong>und</strong> Partner bewusst<br />
gewählt. Schließlich möchten sie<br />
dem K<strong>und</strong>en zeigen, dass bei der<br />
„A&O Steigtechnik“ größter Wert<br />
auf Zuverlässigkeit gelegt wird, <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> jeweilige Aufgabe mit fachlich<br />
f<strong>und</strong>ierten Informationen <strong>und</strong> den<br />
technisch optimalen Produkten zu<br />
unterstützen. Mehr als drei Jahrzehnte<br />
Berufserfahrung im Projektgeschäft<br />
des Tief- <strong>und</strong> Hochbaus<br />
können Olav Beck <strong>und</strong> Andreas<br />
Hark vorweisen. Hinzu kommen<br />
mehr als 16 Jahre Erfahrung mit<br />
Hubarbeitsbühnen, Leitern, Tritten,<br />
Fahrgerüsten, der Fertigung <strong>und</strong><br />
Montage von projektspezifischen<br />
Produkten sowie <strong>die</strong> aktive Mitarbeit<br />
in den verschieden Normausschüssen.<br />
Die guten Kontakte<br />
zu Berufsgenossenschaften <strong>und</strong><br />
Prüfinstituten, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Erfahrung<br />
in Planung, Umsetzung <strong>und</strong> Leitung<br />
von Projekten — egal ob Neubau<br />
oder Sanierung — <strong>r<strong>und</strong></strong>en das<br />
Profil des Betriebes ab. Oftmals<br />
müssen sie zudem <strong>die</strong> verschiedensten<br />
Gewerke wie Dachdecker,<br />
Zimmermann, Planungsbüro oder<br />
Gerüstbau zusammenführen <strong>und</strong><br />
koordinieren — ein weiterer interessanter<br />
Aspekt der Arbeit bei<br />
der „A&O Steigtechnik“. Derzeit<br />
bereiten <strong>die</strong> beiden Geschäftsführer<br />
eine spannende Aufgabe<br />
(Fluchtwege im Brandschutz) für<br />
eine Schule in einer Gemeinde<br />
der Region vor. Die Projektvorbereitung<br />
sei laut Olav Beck „das<br />
A&O“: „Es gehört sich einfach,<br />
aufzuzeigen, was machbar ist <strong>und</strong><br />
was nicht. Auch wenn man den<br />
Auftrag letztlich nicht erhält.“ Ein<br />
weiteres spannendes Projekt seit<br />
der Gründung im Herbst 2014<br />
war <strong>die</strong> Planung, Lieferung <strong>und</strong><br />
Montage einer Steigleiter-/Podestanlage<br />
in einem Feuerwehrturm.<br />
Ebenso wie <strong>die</strong> Planung,<br />
Lieferung <strong>und</strong> Montage mehrerer<br />
Behälteraufstiege in einem<br />
milchverarbeitenden Betrieb mit<br />
jeweils etwa 18 Metern Steighöhe.<br />
„Man muss ständig beweisen,<br />
dass man es technisch <strong>und</strong> fachlich<br />
kann“, freut sich Olav Beck<br />
darüber, dass sein Unternehmen<br />
mittlerweile nicht ausschließlich<br />
an Ausschreibungen teilnehmen<br />
muss, sondern bereits nach kurzer<br />
Zeit häufig durch M<strong>und</strong>propaganda<br />
weiterempfohlen wird.<br />
Ein zweiter<br />
Geschäftszweig<br />
Für den zweiten Geschäftszweig<br />
bei der „A&O Steigtechnik“ ist<br />
Olav Becks Geschäftspartner, Andreas<br />
Hark, hauptverantwortlich:<br />
Er betreut K<strong>und</strong>en von <strong>Weilheim</strong><br />
bis Hamburg, wie etwa an Schulen,<br />
im Bereich Hubarbeitsbühnen,<br />
Lasten- <strong>und</strong> Schrägaufzüge<br />
inklusive Wartung, Service <strong>und</strong><br />
Vertrieb. Auch Stadtwerke <strong>und</strong><br />
Gemeinden in Oberbayern gehören<br />
zu den K<strong>und</strong>en der „A&O<br />
Steigtechnik“. Weitere Aufgaben<br />
sind der Vertrieb von Produkten<br />
der Schachttechnik, Leitern, Treppen,<br />
Tritten <strong>und</strong> Fahrgerüsten sowie<br />
<strong>die</strong> Überprüfung vorhandener<br />
Leitern jeglicher Art nach Regeln<br />
der DGUV (Deutschen Gesetzlichen<br />
Unfallversicherung) <strong>und</strong> einschlägiger<br />
Fachnormen, was jeder<br />
Betrieb einmal im Jahr machen<br />
sollte — <strong>die</strong> Verantwortung liegt<br />
beim Unternehmer. Nicht immer<br />
muss eine Leiter ausgetauscht,<br />
„oftmals kann sie auch repariert<br />
werden“, sagt Andreas Hark, der<br />
das gerne übernimmt. Die Beziehungen<br />
zu den großen Herstellern<br />
helfen dabei, ergänzende Teile<br />
zu bekommen. <strong>Das</strong> Vertrauen in<br />
ihr Produkte <strong>und</strong> ihr Know-how<br />
ist groß, was sie mit einem ihrer<br />
Leitsätze, „wir geben nicht auf,<br />
bis wir für den K<strong>und</strong>en <strong>die</strong> beste<br />
Lösung gef<strong>und</strong>en haben“, <strong>und</strong> einem<br />
breiten Schmunzeln verdeutlichen.<br />
tis<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 33
Fenstertausch ohne Schmutz <strong>und</strong> Ärger<br />
Altes Haus, neue Fenster?<br />
34 | tassilo<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Immer wieder stolpert<br />
man in Zeitungen <strong>und</strong> auf Messen<br />
über ermunternde Werbeaussagen<br />
z<strong>um</strong> Tausch von Fenstern. Dabei<br />
ist meistens <strong>die</strong> Rede von „ohne<br />
Dreck“ <strong>und</strong> „ohne Ausbrucharbeiten“<br />
aus dem Mauerwerk. Aber<br />
kann das wirklich den gewünschten<br />
Effekt bringen? Funktioniert<br />
das? In erster Linie geht es <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Verbesserung der Energiewerte<br />
<strong>und</strong> das damit verb<strong>und</strong>ene Senken<br />
der Heizkosten, einen höheren<br />
Einbruchsschutz oder auch einen<br />
gesteigerten Lärmschutz durch<br />
<strong>die</strong> neuen Fenster. In den meisten<br />
Fällen werden bei der Fenstersanierung<br />
heute Kunststofffenster<br />
eingebaut.<br />
„tassilo“ machte sich auf <strong>die</strong> Suche<br />
<strong>und</strong> hat in der Scheuringer Firma<br />
Mursall einen Traditionsbetrieb gef<strong>und</strong>en,<br />
der „Fenstertausch ohne<br />
Dreck“ aus einer Hand anbietet —<br />
<strong>und</strong> dabei <strong>die</strong> neuen Fenster sogar<br />
noch selbst in seinen Werkstätten<br />
herstellt. <strong>Das</strong> wollten wir natürlich<br />
auch direkt selbst erleben <strong>und</strong><br />
haben eine Ba<strong>um</strong>aßnahme von<br />
Anfang bis Ende begleitet. Wichtig<br />
sei bei einem Fenstertausch — das<br />
bestätigten uns mehrere befragte<br />
Unternehmen — dass man <strong>die</strong> alten<br />
Fenster samt Rahmen komplett<br />
entfernt <strong>und</strong> <strong>die</strong> neuen Fenster direkt<br />
ins Mauerwerk einsetzt. Nur<br />
so können auch <strong>die</strong> hohen Anforderungen<br />
der Energieeinsparverordnung<br />
EnEV erfüllt <strong>und</strong> damit<br />
<strong>die</strong> Maßnahme auch gefördert<br />
werden. <strong>Das</strong> nennt sich dann Standardmontage<br />
nach RAL. Mursall-<br />
Fachberater Björn Pötzel erläutert<br />
im Gespräch detailliert, dass einige<br />
Mitbewerber auch mit einem einfachen<br />
„Aufsetzen“ neuer Fenster<br />
auf alte Rahmen werben, verb<strong>und</strong>en<br />
mit der Aussage, nur<br />
so sei eine preisgünstige<br />
Montage ohne Schmutz<br />
möglich. Vom Gegenteil<br />
konnte sich unser<br />
Redakteur schon beim<br />
„Fenstertauschtag“ überzeugen,<br />
wo regelmäßig<br />
interessierten Besuchern<br />
demonstriert wird, wie<br />
man den Tausch des<br />
kompletten Fensterrahmens ohne<br />
Dreck vornehmen kann. Alle Fenster<br />
werden vor Ort beim K<strong>und</strong>en<br />
exakt vermessen, dann millimetergenau<br />
in Scheuring produziert<br />
— ob einfach-, zweifach- oder dreifachverglast<br />
— <strong>und</strong> etwa sechs Wochen<br />
später durch ein fachk<strong>und</strong>iges<br />
Montageteam beim K<strong>und</strong>en eingebaut.<br />
Der Wechselvorgang wird<br />
beim K<strong>und</strong>en Fenster für Fenster<br />
gemacht, damit keine Heiz- oder<br />
Sicherheitsprobleme entstehen.<br />
Pro Fenster kann man mit circa 2,5<br />
St<strong>und</strong>en Gesamtaufwand durch<br />
das Zwei-Mann-Team rechnen,<br />
wobei <strong>die</strong> Baustelle besenrein inklusive<br />
sauberer Beiputzarbeiten<br />
verlassen wird. Bei unserem Testhaus<br />
in Peiting, in dem „tassilo“<br />
etliche Fensterwechsel begleitete,<br />
war sogar in den gefliesten Rä<strong>um</strong>en<br />
keinerlei Nacharbeit nötig, der<br />
Anschluss wurde perfekt durch <strong>die</strong><br />
Profis gemacht. „Für <strong>die</strong>se Maßnahme<br />
reut mich kein Cent“, so der<br />
Eigentümer, „ich hätte nie gedacht,<br />
dass das so perfekt funktionieren<br />
kann.“ Björn Pötzel weist auch auf<br />
wichtige Kriterien für „richtig gute“<br />
Kunststofffenster hin: so sollte <strong>die</strong><br />
Wandungsstärke mindestens drei<br />
Millimeter betragen, <strong>die</strong> Rahmen<br />
einen maßgeschnittenen Stahlkern<br />
haben (nicht nur eine eingeschobene<br />
Stahlstange, <strong>die</strong> keine<br />
Verformung vermeiden kann), <strong>die</strong><br />
Verriegelung sollte eine sogenannte<br />
Pilzkopfverriegelung sein <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Scheiben sollten freitragend sein<br />
<strong>und</strong> nicht in den Rahmen verklebt<br />
sein. So könne man auch in einigen<br />
Jahren bequem z<strong>um</strong> Beispiel<br />
beschädigte Scheiben einfach tauschen.<br />
„Wenn <strong>die</strong>se Punkte erfüllt<br />
sind, sollten Sie vernünftige Fenster<br />
haben — ob nun von uns oder von<br />
einem Mitbewerber“, schmunzelt<br />
der Fachberater. Z<strong>um</strong>indest können<br />
wir unseren Lesern jetzt guten<br />
Gewissens berichten: ein sinnvoller<br />
Fenstertausch ohne Schmutz <strong>und</strong><br />
Ärger funktioniert, wenn man ein<br />
paar Punkte beachtet.<br />
op
Immobilien im Erbrecht — gewusst, wie<br />
Von Rückfallklauseln & Wohnrecht<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Eigent<strong>um</strong> ist nach wie<br />
vor auf dem Vormarsch, auch im<br />
<strong>Tassilo</strong>land. So sind allein in der<br />
Stadt <strong>Weilheim</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> 9 000 Immobilienobjekte<br />
in Eigentümerhand,<br />
wie Stadtkämmerer Christoph<br />
Scharf auf Anfrage zitieren kann.<br />
Immobilien zählen zu den beliebtesten<br />
Anlageformen <strong>und</strong> werden<br />
— gerade im Rahmen der Altersvorsorge<br />
— von vielen Menschen<br />
geschätzt. Aber auch <strong>die</strong> Nachfolgeplanung<br />
<strong>und</strong> damit <strong>die</strong> Frage,<br />
ob man seine Immobilie „im Wege<br />
der vorweggenommenen Erbfolge“,<br />
wie es juristisch heißt, noch<br />
zu Lebzeiten übergibt oder mittels<br />
Testament auf den Todesfall, ist<br />
eine Überlegung wert.<br />
„Gerade aus erbschaftssteuerrechtlicher<br />
Sicht gibt es durchaus interessante<br />
Gestaltungsmöglichkeiten,<br />
<strong>um</strong> den Anfall von Erbschaftssteuer<br />
zu vermeiden oder zu verringern“,<br />
sagt Florian Enzensberger,<br />
Fachanwalt für Erbrecht bei der<br />
Kanzlei Wölke & Kollegen. So sieht<br />
z<strong>um</strong> Beispiel der sogenannte „Dekadentransfer“<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit<br />
vor, den persönlichen Freibetrag,<br />
der für Kinder pro Elternteil bei<br />
400 000 Euro liegt, alle zehn Jahre<br />
aufs Neue zu nutzen, wenn <strong>die</strong> Immobilie<br />
bereits frühzeitig übergeben<br />
wird. Auch der Vorbehalt eines<br />
Nießbrauchsrechts kann helfen,<br />
<strong>die</strong> ungeliebte Steuer zu <strong>um</strong>gehen<br />
oder zu verringern. Denn der kapitalisierte<br />
Wert kann vom Wert der<br />
Immobilie abgezogen werden.<br />
<strong>Das</strong> Testament —<br />
(k)eine lästige Pflicht?<br />
Der potentielle Erblasser sollte<br />
sich jedoch aus zivilrechtlicher<br />
Sicht genau überlegen, welche<br />
Rechte er sich bei einer Übergabe<br />
vorbehält. Will er das Objekt weiterhin<br />
selbst nutzen, kämen das<br />
genannte Nießbrauchsrecht oder<br />
ein Wohnrecht in Frage. Weitere<br />
Möglichkeiten finden sich in der<br />
Form einer Leibrente oder einer<br />
Wart- <strong>und</strong> Pflegeverpflichtung. Sie<br />
soll ges<strong>und</strong>heitliche Pflege <strong>und</strong><br />
Vorsorge im Alter gewährleisten.<br />
Doch was, wenn sich das Verhältnis<br />
zwischen Erblasser <strong>und</strong> Erbe nach<br />
Übergabe z<strong>um</strong> Schlechten wendet,<br />
gar als zerrüttet gilt? „Will der Veräußerer<br />
das übertragene Anwesen<br />
womöglich wieder zurück, muss<br />
an entsprechende Rückfallklauseln<br />
gedacht werden“, erklärt dazu Fachanwalt<br />
Florian Enzensberger. Auswirkungen<br />
hat eine Immobilienübertragung<br />
auch auf das Erbrecht.<br />
„Ob der Pflichtteilsverzicht des erwerbenden<br />
Kindes ratsam ist oder<br />
der Wert der Schenkung auf den<br />
späteren Pflichtteil angerechnet<br />
werden muss, ist auf alle Fälle zu<br />
klären“, so Enzensberger. Der Fachanwalt<br />
empfiehlt, <strong>die</strong> Übergabe<br />
mit einem dazu passenden Testament<br />
entsprechend abzu<strong>r<strong>und</strong></strong>en.<br />
Absicherung: Ehepartner<br />
nicht vergessen!<br />
Wird <strong>die</strong> Immobilie erst über ein<br />
Testament vererbt, sollten darin<br />
möglichst detaillierte Anweisungen<br />
bezüglich der Aufteilung des<br />
Vermögens <strong>und</strong> des Immobilienbesitzes<br />
feststehen. „Damit schafft<br />
man möglichst wenig Ra<strong>um</strong> für<br />
spätere Erbstreitigkeiten“, weiß<br />
Enzensberger. <strong>Das</strong> gelte gerade<br />
für Erbengemeinschaften, weiß<br />
der Fachanwalt aus Erfahrung.<br />
„Gerade den Gemeinschaften, <strong>die</strong><br />
äußerst streitanfällig sind, sollten<br />
exakte Anordnungen zu deren<br />
Auseinandersetzung vorgegeben<br />
werden.“ Auch Ehepartner sollten<br />
frühzeitig entsprechende Maßnahmen<br />
ergreifen <strong>und</strong> den Partner<br />
absichern. So kann der Hinterbliebene<br />
<strong>die</strong> Immobilie weiter nutzen.<br />
Welche Entscheidung bei Immobilienbesitz<br />
auch getroffen wird,<br />
der Fachanwalt für Erbrecht rät<br />
auf jeden Fall, einen juristischen<br />
Fachberater hinzuzuziehen. „Eine<br />
vernünftige Nachfolgeplanung ist<br />
für einen juristischen Laien in der<br />
Regel nicht zu überblicken“, sagt<br />
Florian Enzensberger. Der Gang<br />
z<strong>um</strong> Experten ist da der richtige<br />
Weg. Und schließlich können damit<br />
auch Streit <strong>und</strong> — schlimmstenfalls<br />
— langwierige Prozesse für <strong>die</strong><br />
Hinterbliebenen verhindert werden.<br />
rp<br />
Der Streit <strong>um</strong>s Erbe: Kann man<br />
nicht alle Kinder im Erbe gleich<br />
behandeln, kann man das beschenkte<br />
Kind zu einer Ausgleichszahlung<br />
an seine Geschwister<br />
verpflichten. Auch das muss testamentarisch<br />
festgelegt werden.<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 35
BEDEUTENDE BAUWERKE<br />
M. HASEITL
Immobilienverkauf der anderen Art<br />
Eine Idee, <strong>die</strong> Schule<br />
machen könnte<br />
Riederau am Ammersee | Hans<br />
Gabriel hat in seinem bisherigen<br />
Leben viel Glück gehabt, in<br />
beruflicher wie auch in privater<br />
Hinsicht. Dennoch kennt der Riederauer<br />
auch <strong>die</strong> dunkleren Töne,<br />
weiß von Ereignissen, <strong>die</strong> das Leben<br />
von einem auf den anderen<br />
Tag verändern können. Einige Projekte<br />
hat der agile Geschäftsmann<br />
im Laufe seines Lebens verwirklichen<br />
können, hat darunter höchst<br />
Erfolgreiches im Bereich Wassersport<br />
vorzuweisen. Dennoch gehörten<br />
auch etliche, nicht immer<br />
bequeme Neustarts z<strong>um</strong> Leben<br />
des Riederauers. Jetzt stand sein<br />
60. Geburtstag an <strong>und</strong> mit ihm<br />
das Bedürfnis, noch einmal etwas<br />
Nachhaltiges <strong>und</strong> Sinnvolles tun<br />
zu wollen.<br />
Ein oft skeptisch<br />
betrachteter Beruf<br />
Dabei geht es Hans Gabriel primär<br />
gar nicht <strong>um</strong> ihn als Person,<br />
sondern vielmehr <strong>um</strong> das, was er<br />
macht. Und da geht es <strong>um</strong> einen<br />
Beruf, der in den Augen mancher<br />
Menschen äußerst skeptisch betrachtet<br />
wird. Denn Hans Gabriel<br />
ist Immobilienmakler. <strong>Das</strong>s seinen<br />
Beruf ein leichter Hauch von<br />
Anstößigkeit <strong>um</strong>weht, dessen ist<br />
er sich durchaus bewusst, <strong>und</strong><br />
gerade deshalb will er hier einen<br />
anderen Akzent setzen. <strong>Das</strong>s er<br />
wieder<strong>um</strong> genau durch <strong>die</strong>sen<br />
Beruf <strong>die</strong> Art von Tätigkeit ausübt,<br />
<strong>die</strong> Sinn stiften kann, ist da schon<br />
einen genauen Blick wert. Denn<br />
Hans Gabriel spendet nach jedem<br />
Immobilienmakler Hans Gabriel<br />
aus Riederau am Ammersee<br />
erfolgreichen Verkauf 20 Prozent<br />
seiner anfallenden Maklerprovision<br />
an lokale, h<strong>um</strong>anitäre Hilfsorganisationen<br />
<strong>und</strong> Einrichtungen.<br />
Und so können pro Jahr durchaus<br />
fünfstellige Spendenbeträge zusammen<br />
kommen. War<strong>um</strong> er das<br />
macht, ist gar nicht so verkniffen<br />
altruistisch, wie man meinen<br />
könnte. Hans Gabriel: „Meine<br />
Arbeit macht mir ohnehin Spaß,<br />
aber jetzt noch mehr, seit ich sie<br />
mit meinem Spendenkonzept verknüpfen<br />
kann.“<br />
Da <strong>die</strong>se Einstellung so gar nicht<br />
in das Berufsbild eines Maklers<br />
zu passen scheint, sind viele Leute<br />
anfänglich überrascht. Er kennt<br />
<strong>die</strong>se Ansätze durchaus, sie zeigen<br />
sich immer wieder im Gespräch<br />
mit seinen K<strong>und</strong>en, <strong>die</strong> ihn erst<br />
ungläubig mustern, dann aber<br />
großen Gefallen an seiner Idee<br />
finden. „Den Verkäufern gefällt<br />
<strong>die</strong> Vorstellung, mit ihrem Objekt<br />
indirekt dazu beizutragen, eine<br />
derartige Spende zu generieren,<br />
<strong>und</strong> für meine Käufer verändert<br />
sich dadurch <strong>die</strong> Wertigkeit der<br />
erworbenen Immobilie“, erklärt<br />
Hans Gabriel. „Es ist doch schön<br />
zu wissen, dass man mit einem<br />
Teil seiner Maklerprovision geholfen<br />
hat, dass soziale Einrichtungen<br />
vor Ort eine Spende erhalten können.“<br />
Auch gefalle seinen K<strong>und</strong>en<br />
insgeheim <strong>die</strong> Idee sehr gut, dass<br />
ein Teil ihrer bezahlten Courtage<br />
nicht in den Erwerb seines neuen<br />
Sportwagens flöße, fügt Gabriel<br />
schmunzelnd an. Letztlich hätten<br />
alle Beteiligten, Makler Hans Gabriel<br />
als auch seine K<strong>und</strong>en, <strong>und</strong><br />
besonders <strong>die</strong> mit den Spenden<br />
betrauten Einrichtungen, Freude<br />
an <strong>die</strong>ser ungewöhnlichen Idee,<br />
<strong>die</strong> durchaus auch in anderen<br />
Berufssparten Schule machen<br />
könnte.<br />
Bis nach München<br />
<strong>und</strong> Augsburg<br />
Unter anderem konnte sich das<br />
Kinderheim St. Alban mit Sitz in<br />
Dießen über eine Spende von<br />
Hans Gabriel freuen. Die finanzielle<br />
Unterstützung kommt so direkt<br />
dort an, wo sie gebraucht wird.<br />
Auch das ist im Sinne des Immobilienmaklers,<br />
der durch sein berufliches<br />
Einsatzgebiet, das ihn <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
<strong>um</strong> den Ammersee, das Fünf-<strong>Seen</strong>-Land,<br />
bis nach München <strong>und</strong><br />
Augsburg führt, auch immer auf<br />
soziale Einrichtungen mit Bedarf<br />
trifft.<br />
rp<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 37<br />
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Karl Flock — Bergsteiger, Orthopäde <strong>und</strong> Knie-Pionier<br />
Ein Vierteljahrh<strong>und</strong>ert —<br />
der „Sportopäde“ in <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>Weilheim</strong> | 25 Jahre werden es in<br />
<strong>die</strong>sem Jahr, dass der gebürtige<br />
<strong>Weilheim</strong>er Dr. Karl Flock gemeinsam<br />
mit seinem Kollegen<br />
Dr. Wolfried Hawe in <strong>Weilheim</strong><br />
eine Gemeinschaftspraxis für Orthopä<strong>die</strong><br />
gegründet hatte. Schon<br />
z<strong>um</strong> damaligen Zeitpunkt waren<br />
„Flock & Hawe“ — der Name<br />
ist auch heute noch vielen<br />
ein Begriff — mit<br />
ihrer Praxis <strong>und</strong> ihren<br />
Behandlungs- <strong>und</strong><br />
Heilmethoden weit<br />
über <strong>die</strong> Grenzen<br />
Der Kniespezialist in seiner <strong>Weilheim</strong>er Praxis<br />
des Landkreises hinaus bekannt.<br />
Schon immer hatte Karl Flock<br />
hohe Ziele — ein abgeschlossenes<br />
BWL-Studi<strong>um</strong> genügte ihm<br />
nicht, er absolvierte zusätzlich ein<br />
Medizinstudi<strong>um</strong>, wurde Facharzt<br />
für Orthopä<strong>die</strong>, <strong>und</strong> legte so den<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>stein für sein orthopädisches<br />
Wirken im Oberland. Nachdem er<br />
im Laufe der Jahre viele Impulse<br />
an jüngere Kollegen weitergegeben<br />
hatte, wirkt Dr. Karl Flock nun<br />
ganz aktuell seit dem 1. Februar<br />
<strong>2017</strong> wieder in seiner eigenen Praxis<br />
in der <strong>Weilheim</strong>er Bärenmühle.<br />
Dort praktiziert er als Facharzt für<br />
Orthopä<strong>die</strong> <strong>und</strong> Sportmedizin <strong>und</strong><br />
wirkt intensiv in seinem absoluten<br />
Fachgebiet, der Knieheilk<strong>und</strong>e.<br />
In den Neunzigerjahren war er<br />
es, der das Thema „ambulantes<br />
Operieren“ in <strong>die</strong> Region brachte.<br />
Während seiner langjährigen Tätigkeit<br />
am Universitätsklinik<strong>um</strong><br />
Rechts der Isar der TU München<br />
war er als Leiter der internationalen<br />
Arthroskopie- <strong>und</strong> Bandkurse<br />
über <strong>die</strong> Landesgrenzen hinaus<br />
bekannt. Als „Schlüsselloch-Operation“<br />
wurde <strong>die</strong> Arthroskopie<br />
landläufig bekannt. Die geringe<br />
Tra<strong>um</strong>atisierung durch den minimal-invasiven<br />
Eingriff erlaubt eine<br />
raschere Genesung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Arthroskopie<br />
war mit Wegbereiter für <strong>die</strong><br />
ambulanten Operationen. Darin<br />
sah Karl Flock <strong>die</strong> Voraussetzungen,<br />
auch „auf dem Land“ <strong>die</strong>se<br />
Techniken weiter zu entwickeln.<br />
Am Knie<br />
ist er zu Hause<br />
<strong>Das</strong> Gelenk, das ihn von jeher am<br />
meisten interessierte war <strong>und</strong><br />
ist das Knie. Einerseits ist es das<br />
größte Gelenk des menschlichen<br />
Körpers, anderseits ist es eine<br />
„Kombination aus Scharnier- <strong>und</strong><br />
Radgelenk, das nur aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> seiner<br />
großen überknorpelten Flächen<br />
funktionieren kann“, so Karl<br />
Flock, der schnell ins Schwärmen<br />
gerät, wenn es <strong>um</strong>s Knie geht.<br />
Genau <strong>die</strong>ser für <strong>die</strong> Funktion des<br />
Knies so wichtige Knorpel war es<br />
auch, der ihn schon frühzeitig reizte<br />
<strong>und</strong> ihn motivierte, sich mit der<br />
Transplantation von Knorpel <strong>und</strong><br />
der damit verb<strong>und</strong>enen Erhaltung<br />
des Kniegelenks zu beschäftigen.<br />
Er war einer der ersten Operateure<br />
für Knorpeltransplantation<br />
im gesamten süddeutschen Ra<strong>um</strong><br />
<strong>und</strong> kann mittlerweile auf eine<br />
große Erfahrung zurückblicken.<br />
„Der Erhalt eines Gelenks muss<br />
immer das oberste Ziel einer Behandlung<br />
sein“, so der Mediziner<br />
im „tassilo“-Gespräch. „Für mich<br />
kommen deshalb seit jeher nur <strong>die</strong><br />
neuesten Methoden der Meniskus-,<br />
Knorpel- <strong>und</strong> Kreuzbandoperationen<br />
in Frage.“ Auf über 10 000<br />
Arthroskopien kann Karl Flock in<br />
seiner Laufbahn zurückblicken.<br />
Dennoch gebe es immer wieder<br />
Situationen, in denen ein Gelenkerhalt<br />
nicht mehr möglich ist <strong>und</strong><br />
ein neues Kniegelenk eingesetzt<br />
werden müsse — eine Teil- oder<br />
Totalendoprothese ließe sich dann<br />
nicht vermeiden. Laut Flock hat<br />
für den Erhalt des Kniegelenks <strong>die</strong><br />
Ausschöpfung der nicht-operativen<br />
Maßnahmen größten Vorrang.<br />
Nicht-operative Maßnahmen sind<br />
beispielsweise Muskelaufbau der<br />
knie<strong>um</strong>fassenden Muskulatur, das<br />
richtige Training zur Verbesserung<br />
der Knorpelernährung (z. B.<br />
Radfahren, Schwimmen, Inline-<br />
Skaten, Ski-Langlauf etc.), entsprechende<br />
Schuh-Einlagen, Verabreichung<br />
von Knorpelaufbauspritzen,<br />
Nahrungsergänzungsmittel für den<br />
Knorpelstoffwechsel oder auch das<br />
richtige Verhalten des Patienten.<br />
„Während meiner langjährigen<br />
Berufspraxis konnte ich immer<br />
wieder feststellen, dass man Kniegelenke<br />
auf konservativem (nichtoperativem)<br />
Wege oder durch <strong>die</strong><br />
Kombination mit einer minimalinvasiven<br />
Arthroskopie oftmals<br />
38 | tassilo
Karl Flock 2006 auf dem höchsten<br />
Gipfel der Welt.<br />
länger erhalten kann, als man bei<br />
der Erstvorstellung des Patienten<br />
gedacht hätte. Oberste Priorität bei<br />
allen Behandlungsmöglichkeiten<br />
hat für mich immer der individuelle<br />
Blick auf meinen Patienten“, so<br />
Flock.<br />
Sport begleitet<br />
sein Leben<br />
Neben seinem Beruf war für Karl<br />
Flock auch immer der Sport ein<br />
wichtiger Bestandteil seines Lebens.<br />
Er, der leidenschaftliche<br />
Bergsteiger, verband schon früh<br />
<strong>die</strong>se Begeisterung mit dem Beruf,<br />
wurde staatlich geprüfter Skilehrer<br />
<strong>und</strong> Leiter einer überregionalen<br />
Skischule. Damit hatte er <strong>die</strong> perfekten<br />
Voraussetzungen, <strong>die</strong> deutsche<br />
Eishockey-Nationalmannschaft <strong>und</strong><br />
dann <strong>die</strong> Deutsche Skidamen-<br />
Nationalmannschaft langjährig als<br />
Mannschaftsarzt zu betreuen.<br />
Bereits in seiner Stu<strong>die</strong>nzeit hatte<br />
Karl Flock einige 6000er in Südamerika<br />
bestiegen, das extreme<br />
Höhenbergsteigen aber hatte er<br />
nicht wirklich im Blick. Erst nach einer<br />
Besteigung des Kilimandscharo<br />
1995 <strong>und</strong> einer Expedition z<strong>um</strong><br />
antarktischen Mount Vinson 2002,<br />
<strong>die</strong> er im Rahmen des wissenschaftlichen<br />
tele-medizinischen<br />
Forschungsprojektes „Medantarktika“<br />
durchführte, hatte er bereits<br />
zwei der sieben höchsten Gipfel<br />
der Kontinente bezwungen. Im<br />
Dezember 2004 folgte für ihn der<br />
Aconcagua (Südamerika) <strong>und</strong> er<br />
hatte bereits drei der „Seven S<strong>um</strong>mits“<br />
geschafft. „<strong>Das</strong> war für mich<br />
der Punkt, wo mir klar wurde: ich<br />
möchte alle sieben Gipfel besteigen“.<br />
Im Jahr 2005 folgten weitere<br />
Gipfel, der Elbrus im Kaukasus<br />
(Europa) <strong>und</strong> <strong>die</strong> Carstensz-Pyramide<br />
in Neuguinea (Australien/<br />
Ozeanien), bei der ihn übrigens<br />
der jetzige Ärztliche Direktor des<br />
Schongauer Krankenhauses, Dr.<br />
Wilhelm Fischer — ebenfalls begeisterter<br />
Bergsteiger — begleitet<br />
hatte.<br />
2006 der<br />
Mount Everest<br />
Den Höhepunkt seiner Bergsteiger-Karriere<br />
bildete laut Karl<br />
Flock sicherlich <strong>die</strong> Besteigung<br />
des Mount Everest (Asien), den<br />
der Mediziner im Jahr 2006 bezwang.<br />
„Der forderndste Berg<br />
überhaupt“, wie er erzählt, „<strong>die</strong>ses<br />
phänomenale Erlebnis, auf<br />
dem Dach der Welt zu stehen …<br />
unbeschreiblich!“ schwärmt er<br />
noch heute, knapp elf Jahre später.<br />
Vor genau zehn Jahren nahm Flock<br />
dann den siebten Gipfel in Angriff,<br />
den Mount McKinley (Nordamerika).<br />
2007 war <strong>die</strong>se Expedition jedoch<br />
wetterbedingt z<strong>um</strong> Scheitern<br />
verurteilt. Kälte, Sturm <strong>und</strong> Lawinengefahr<br />
zwangen Flock z<strong>um</strong><br />
Wiederabstieg. Der Tra<strong>um</strong> von den<br />
„Seven S<strong>um</strong>mits“ drohte zu platzen,<br />
doch schon ein Jahr später,<br />
im Mai 2008, startete er wieder<br />
nach Alaska <strong>und</strong> erfüllte sich mit<br />
der Besteigung des Mount McKinley<br />
als sechster Deutscher überhaupt<br />
den Tra<strong>um</strong> von den „Seven<br />
S<strong>um</strong>mits“ (<strong>die</strong> Sieben Gipfel), der<br />
Besteigung der jeweils höchsten<br />
Berge aller Kontinente. Er war am<br />
Ziel seiner bergsteigerischen Herausforderungen<br />
angelangt. Auch<br />
heute noch sind seine unterhaltsamen<br />
Vorträge über <strong>die</strong> Expeditionen<br />
<strong>und</strong> Besteigungen — zuletzt<br />
Anfang Februar beim Alpenverein<br />
in Peiting — gern <strong>und</strong> zahlreich<br />
besuchte Veranstaltungen. Man<br />
darf gespannt sein, ob sich der<br />
63-jährige nach der Eröffnung seiner<br />
neuen Praxis für Orthopä<strong>die</strong><br />
im Februar (Informationen unter<br />
www.doktorflock.de) auch noch<br />
einmal sportliche <strong>und</strong> bergsteigerische<br />
Ziele für <strong>die</strong> kommenden<br />
Jahre stecken wird.<br />
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märz / april <strong>2017</strong> | 39
Die IHK-Geschäftsstelle in <strong>Weilheim</strong><br />
Eine Stimme der Wirtschaft<br />
<strong>Weilheim</strong> | Die IHK in <strong>Weilheim</strong><br />
ist eine von fünf Geschäftsstellen<br />
der IHK München <strong>und</strong> Oberbayern.<br />
Neben <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
ist sie für <strong>die</strong> Landkreise Bad<br />
Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-<br />
Partenkirchen <strong>und</strong> Landsberg am<br />
Lech zuständig. Insgesamt werden<br />
37 730 Unternehmen in der Region<br />
betreut. Gemeinsam mit den<br />
17 Mitgliedern des IHK-Regionalausschusses<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
möchte Jens Wucherpfennig, seit<br />
November Leiter der Geschäftsstelle<br />
<strong>Weilheim</strong>, <strong>die</strong> Region bei<br />
Themen wie Fachkräftesicherung,<br />
Digitalisierung oder Infrastrukturausbau<br />
voranbringen. „Nur<br />
im Schulterschluss mit unseren<br />
aktiven, ehrenamtlichen Unternehmen<br />
<strong>und</strong> starken Partnern wie<br />
regionalen Unternehmernetzwerken,<br />
der Wirtschaftsförderung <strong>und</strong><br />
der Arbeitsagentur können wir<br />
<strong>die</strong> Wirtschaft gezielt unterstützen<br />
<strong>und</strong> Standortattraktivität, Wirtschaftskraft<br />
sowie <strong>die</strong> vielfältige<br />
Wirtschaftsstruktur in der Region<br />
stärken“, spricht der 34-Jährige<br />
über seine Ziele. Seit Oktober 2012<br />
ist der Regionalökonom bei der<br />
IHK für München <strong>und</strong> Oberbayern<br />
tätig, zuletzt als Referent für<br />
Fachkräftesicherung. Und auch<br />
in den Bereichen Regional- <strong>und</strong><br />
Standortentwicklung sowie Digitalisierung<br />
verfügt Wucherpfenning<br />
über <strong>um</strong>fassende Erfahrung.<br />
Nun beerbte er Klaus Hofbauer,<br />
der nach seiner 14-jährigen Amtszeit<br />
zurück in das Münchner Existenzgründerbüro<br />
der IHK-Zentrale<br />
gewechselt ist. „Ich möchte <strong>die</strong><br />
<strong>Weilheim</strong>er<br />
mit ihren acht Mitarbeitern<br />
noch<br />
Geschäftsstelle<br />
stärker als Service-Partner für<br />
<strong>die</strong> Unternehmen im Oberland<br />
etablieren. Als Schnittstelle zur<br />
IHK-Zentrale in München bringt<br />
unser Team das gesamte Service-<br />
Angebot der IHK für München <strong>und</strong><br />
Oberbayern in <strong>die</strong> Region“, ergänzt<br />
Jens Wucherpfennig.<br />
Treffen, Beratung, Projekte<br />
<strong>und</strong> „Speed Dating“<br />
Und das ist eine ganze Menge:<br />
Drei- bis viermal im Jahr treffen<br />
sich <strong>die</strong> Regionalausschüsse<br />
der einzelnen Landkreise in öffentlichen<br />
Sitzungen, <strong>die</strong> immer<br />
ein bestimmtes Thema wie etwa<br />
Breitbandausbau oder Fachkräftesicherung<br />
fokussieren. Die IHK<br />
Jens Wucherpfennig<br />
als „Stimme der Wirtschaft“, wie<br />
Wucherpfennig es nennt.<br />
Z<strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong>er Team gehören<br />
<strong>die</strong> zwei Bildungsberater Martina<br />
Löffelmann <strong>und</strong> Gerhard Eder.<br />
Sie kümmern sich einerseits <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> Ausbildung in den Unternehmen,<br />
stellen <strong>die</strong> Eignung fest <strong>und</strong><br />
fungieren als Ansprechpartner für<br />
Betriebe <strong>und</strong> Azubis. Andererseits<br />
betreuen sie verschiedenste Bildungsprojekte,<br />
wie beispielsweise<br />
das Job-Speed-Dating, das erst<br />
kürzlich wieder in Bad Tölz stattfand.<br />
Unternehmensvertreter <strong>und</strong><br />
Job-Interessierte sitzen sich dabei<br />
mit begrenzter Redezeit gegenüber.<br />
Ertönt ein Signal, wechselt<br />
der Schüler z<strong>um</strong> nächsten Betrieb.<br />
So kann er fünf Betriebe <strong>und</strong> eine<br />
Vielzahl an Berufen in kurzer<br />
Zeit kennenlernen. Martina<br />
Gattinger kümmert<br />
sich in der Geschäftsstelle<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> sogenannten „AusbildungsScouts“.<br />
<strong>Das</strong> sind Auszubildende,<br />
<strong>die</strong> ihre Berufe in Vorabgangsklassen<br />
allgemeinbildender<br />
Schulen vorstellen. Die Aktion<br />
bezieht alle Ausbildungsberufe im<br />
Zuständigkeitsbereich der bayerischen<br />
IHKs ein. 25 solcher Scouts<br />
konnten bereits für den Landkreis<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau gewonnen<br />
werden. Zwei weitere<br />
Mitarbeiterinnen der<br />
40 | tassilo
Geschäftsstelle kümmern sich <strong>um</strong><br />
sämtliche Prüfungsangelegenheiten<br />
der kaufmännischen <strong>und</strong><br />
kaufmännisch verwandten Ausbildungsberufe.<br />
Sie koordinieren <strong>die</strong><br />
Zwischen- <strong>und</strong> Abschlussprüfungen<br />
in Zusammenarbeit mit den<br />
Berufsschulen, organisieren <strong>die</strong><br />
ausschließlich ehrenamtlich besetzten<br />
Prüfungsausschüsse oder<br />
arrangieren <strong>die</strong> Feiern z<strong>um</strong> Bestehen<br />
der Prüfung. Mittlerweile unterstützt<br />
auch ein Mitarbeiter des<br />
in der IHK-Zentrale angesiedelten<br />
Integrationsteams Unternehmen<br />
vor Ort, <strong>die</strong> Flüchtlinge einstellen<br />
möchten.<br />
Monatlich Sprechtage<br />
für Existenzgründer<br />
Zu einer Existenzgründung braucht<br />
es mehr als eine blendende<br />
Geschäftsidee. R<strong>und</strong> <strong>die</strong> Hälfte<br />
aller jungen Unternehmen in<br />
Oberbayern, so das Ergebnis einer<br />
Stu<strong>die</strong> der IHK für München <strong>und</strong><br />
Oberbayern, bleibt in den ersten<br />
vier Jahren auf der Strecke. Mit guter<br />
Vorbereitung <strong>und</strong> Hilfe von erfahrenen<br />
Beratern steigen <strong>die</strong> Erfolgschancen<br />
aber deutlich. Harald<br />
Hof, betriebswirtschaftlicher Berater<br />
der IHK mit 15 Jahren Erfahrung<br />
in Gründungs-, Übernahme- <strong>und</strong><br />
Nachfolgeangelegenheiten, informiert<br />
regelmäßig an Gründersprechtagen<br />
in der Geschäftsstelle<br />
unter anderem darüber, wie ein<br />
Businessplan erstellt wird, welche<br />
finanziellen Förderhilfen es gibt<br />
<strong>und</strong> was Unternehmen bei der<br />
Kranken- <strong>und</strong> Rentenversicherung<br />
beachten müssen. Um vorherige<br />
Anmeldung für <strong>die</strong> kostenfreien<br />
Einzelgespräche wird gebeten.<br />
Die nächsten Termine sind am<br />
15. <strong>März</strong> <strong>und</strong> 25. <strong>April</strong>. R<strong>und</strong> 540<br />
Einzelberatungen wurden im Geschäftsstellen-Bezirk<br />
im vergangenen<br />
Jahr durchgeführt. Allein<br />
in <strong>Weilheim</strong>-Schongau waren es<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 180. Zudem bietet <strong>die</strong> IHK<br />
Erfindersprechtage an, bei dem<br />
ein sach- <strong>und</strong> verfahrensk<strong>und</strong>iger<br />
Patentanwalt in Einzelgesprächen<br />
berät <strong>und</strong> wertvolle Ratschläge<br />
gibt.<br />
Die Akademie nur<br />
eine Türe weiter<br />
Gleich neben der Geschäftsstelle<br />
befindet sich <strong>die</strong> IHK-Akademie.<br />
Hier wird, neben zahlreichen kaufmännischen<br />
sowie gewerblichtechnischen<br />
Weiterbildungen, <strong>die</strong><br />
Ausbildung der Ausbilder (AdA)<br />
angeboten. Fast alle Dozenten<br />
kommen direkt aus der Unternehmenspraxis,<br />
viele der Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
sind berufsbegleitend.<br />
„Der Trend geht<br />
nicht nur dahin, dass sich Leute<br />
weiterbilden möchten,<br />
sondern auch müssen.<br />
Es ist eher so, dass es<br />
heutzutage erwartet wird“,<br />
berichtet Beatrix Höfer,<br />
Leiterin der IHK Akademie<br />
<strong>Weilheim</strong>. <strong>Das</strong> Programm<br />
wird regelmäßig an <strong>die</strong><br />
Anforderungen der Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Bedürfnisse<br />
der Teilnehmer angepasst.<br />
<strong>Das</strong> Angebot „Blended<br />
Learning“, eine Lernform,<br />
bei der <strong>die</strong> Vorteile von<br />
Präsenzveranstaltungen <strong>und</strong><br />
E-Learning kombiniert werden,<br />
soll noch ausgebaut<br />
werden.<br />
tis<br />
Elektro Schöffmann ist einer der führenden Anbieter in Oberbayern für innovative Gebäude-,<br />
IT & Kommunikationstechnik. Wir beschäftigen im Durchschnitt über 25 Auszubildende,<br />
<strong>die</strong> bei uns eine technische oder kaufmännische Ausbildung absolvieren. In unserer 70-jährigen<br />
Firmengeschichte haben wir bereits über 400 Azubis erfolgreich ausgebildet.<br />
Unsere Ausbildungsberufe<br />
• Elektroniker<br />
für Energie- <strong>und</strong> Gebäudetechnik (m/w)<br />
• Elektroniker<br />
für Informations- <strong>und</strong> Telekommunikationstechnik (m/w)<br />
• Technischer Systemplaner<br />
für Elektrotechnische Systeme (m/w)<br />
• Kaufleute<br />
für Büromanagement (m/w)<br />
Wer eine zukunftsorientierte Ausbildung sucht <strong>und</strong> Interesse an Menschen <strong>und</strong> Technik hat,<br />
ist bei uns genau richtig. Werden Sie Teil unserer Erfolgsgeschichte, <strong>und</strong> starten Sie Ihre<br />
berufliche Zukunft bei einem der führenden Dienstleister im Bereich der Elektrotechnik in<br />
Oberbayern!<br />
Klaus Schöffmann GmbH & Co. KG<br />
Fischergasse 16 · 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
www.schöffmann.info<br />
Kontakt:<br />
Stefanie Wenzel · T 0881 606-131<br />
stellenmarkt@elektro-schoeffmann.de<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 41
Was tun gegen <strong>die</strong> ungeliebten Blutsauger?<br />
Tipps <strong>und</strong> Mythen <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Zecke<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Sie gehört zur Familie<br />
der Milben, kann sich bis z<strong>um</strong><br />
200-fachen ihres eigenen Gewichtes<br />
vollsaugen <strong>und</strong> fällt nicht, wie<br />
gemeinhin gedacht, von den Bä<strong>um</strong>en:<br />
Es geht <strong>um</strong> <strong>die</strong> blutsaugende<br />
Zecke, <strong>die</strong>, trotz ihrer winzigen<br />
Erscheinung, z<strong>um</strong> gefürchteten<br />
Angsttier geworden ist. Auch das<br />
<strong>Tassilo</strong>land <strong>und</strong> seine Umgebung<br />
gehört z<strong>um</strong> Risikogebiet des Spinnentieres.<br />
Mit Start des Frühlings<br />
warnen Landratsamt <strong>und</strong> Ärzte vor<br />
der Möglichkeit, sich durch einen<br />
Zeckenstich mit der Frühsommer-Meningoenzephalitis<br />
(FSME) zu infizieren.<br />
Zecken stechen? Ja. Irrtümlich<br />
wird geglaubt,<br />
sie beißen, doch ausgestattet<br />
mit ihrem scharfkantigen<br />
M<strong>und</strong>werkzeug<br />
ritzt <strong>die</strong> Zecke <strong>die</strong> Haut<br />
ihres Wirtes auf, <strong>um</strong> ihren<br />
Stechrüssel im Gewebe<br />
versenken zu können. Mit<br />
Hilfe eines Betäubungsmittels,<br />
das sich im<br />
Speichel des Tieres<br />
befindet, geht<br />
der Stich auch noch schmerzfrei<br />
über <strong>die</strong> Bühne. In der Regel<br />
bekommen Betroffene so gar<br />
nicht mit, dass sie soeben Opfer<br />
des Blutsaugers geworden sind.<br />
Da <strong>die</strong> Tiere nicht höher als maximal<br />
eineinhalb Meter klettern<br />
können, harren sie z<strong>um</strong>eist auf<br />
Grashalmen, Farnkraut oder den<br />
Blattunterseiten von Büschen <strong>und</strong><br />
Sträuchern <strong>die</strong>ser Höhe aus. Was<br />
sie anlockt, sind Körperwärme<br />
<strong>und</strong> -geruch, ausgeatmetes Kohlendioxid,<br />
aber auch Erschütterungsreize.<br />
Haben sie einen Wirt<br />
„geentert“, suchen sie bevorzugt<br />
feuchtwarme Körperstellen wie<br />
Kopfhaut, Achselhöhlen oder <strong>die</strong><br />
Schamgegend, aber auch Kniekehlen<br />
<strong>und</strong> Nacken auf. Der Stich<br />
erfolgt dabei nicht immer unmittelbar.<br />
Bis zu zwölf St<strong>und</strong>en können<br />
vergehen, bis <strong>die</strong> Zecke ihren<br />
Stechrüssel aktiviert.<br />
Der richtige Umgang<br />
mit Zecken<br />
Wer Vorbeugung betreiben möchte,<br />
sollte deshalb möglichst bedeckende,<br />
dicht schließende <strong>und</strong><br />
helle Kleidung tragen, wenn der<br />
Weg in <strong>die</strong> Natur oder den Garten<br />
ansteht. Helle Kleidung hilft, <strong>die</strong><br />
Zecke schneller zu entdecken. Der<br />
Körper sollte nach dem Ausziehen<br />
gut nach Zecken untersucht<br />
werden. Als Schutzmöglichkeit<br />
empfiehlt das Ges<strong>und</strong>heitsamt<br />
des Landkreises auch das Auftragen<br />
von sogenannten Repellents,<br />
etwa Autan. Es bildet einen<br />
Schutzmantel auf der<br />
Haut <strong>und</strong> <strong>die</strong>nt als<br />
„Tarnung“ vor Zecken,<br />
<strong>die</strong> ihren Wirt dann nicht<br />
finden können. Allerdings<br />
muss das Mittel lückenlos auf<br />
alle unbedeckten Hautstellen<br />
aufgetragen werden. Die Wirkung<br />
selbst lässt nach etwa zwei St<strong>und</strong>en<br />
nach, deshalb: dennoch den<br />
Körper nach Tieren untersuchen.<br />
<strong>Das</strong>s man bereits saugende Zecken<br />
mit Öl, Nagellack, Benzin<br />
oder Klebstoff entfernen soll, gehört<br />
wohl zu den hartnäckigsten<br />
Mythen, <strong>die</strong> sich <strong>um</strong> das Milbentier<br />
ranken. Davon kann nur dringend<br />
abgeraten werden, da <strong>die</strong><br />
Tiere unter Stress ihren Darminhalt<br />
ins Gewebe entleeren — <strong>und</strong><br />
damit Krankheitserreger übertragen.<br />
Dennoch gilt es,<br />
eine saugende Zecke möglichst<br />
schnell zu entfernen.<br />
Eine Infektion mit den gefürchteten<br />
Borreliose-Bakterien<br />
findet im Schnitt zwar erst<br />
nach 12 bis 24 St<strong>und</strong>en statt,<br />
<strong>die</strong> Übertragung von FSME-<br />
Viren beginnt dagegen direkt<br />
nach dem Stich. Eine Impfung,<br />
<strong>die</strong> auch das Ges<strong>und</strong>heitsamt<br />
des Landkreises <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau empfiehlt, schützt<br />
allerdings nur gegen <strong>die</strong> Hirnhaut-<br />
<strong>und</strong> Gehirnentzündung<br />
FSME, <strong>und</strong> nicht, wie allgemein<br />
geglaubt, gegen Borreliose<br />
<strong>und</strong> weitere Krankheiten,<br />
<strong>die</strong> durch einen Stich übertragen<br />
werden können. Dennoch wird in<br />
unserem Landkreis zur Impfung<br />
geraten, denn <strong>die</strong> Zahl der gemeldeten<br />
Erkrankungen nimmt zu. Die<br />
Kosten werden von den Krankenkassen<br />
übernommen.<br />
Zecken entfernen -<br />
wie <strong>und</strong> mit was?<br />
Mithilfe von Pinzette, Zeckenzange<br />
<strong>und</strong> -karte, notfalls auch mit den<br />
Fingern, sollte <strong>die</strong> Zecke möglichst<br />
hautnah gegriffen werden. Quetschen<br />
des Tieres <strong>und</strong> ruckartiges<br />
Entfernen vermeiden, besser ist es,<br />
<strong>die</strong> Zecke langsam <strong>und</strong> kontrolliert<br />
herauszuziehen. Die Stichstelle<br />
sollte im Anschluss mit<br />
Alkohol gereinigt<br />
werden.<br />
Verbleibt ein Teil des Tieres unter<br />
der Haut, ist das kein G<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
zur Panik. Der Körper stößt den<br />
Stechapparat, den viele irrtümlich<br />
für den Kopf der Zecke halten, von<br />
selbst nach einer Weile ab. Da sich<br />
<strong>die</strong> Tiere als sehr langlebig — sie<br />
können beispielsweise nicht ertrinken<br />
— <strong>und</strong> zäh erweisen, ist<br />
<strong>die</strong> beste Tötungsmethode, sie in<br />
ein gefaltetes Blatt Papier zu legen<br />
<strong>und</strong> ein Glas mit Druck darüber zu<br />
ziehen. Auf alle Fälle gilt: rötet<br />
sich <strong>die</strong> Einstichstelle, ist<br />
der Gang z<strong>um</strong> Arzt<br />
konsequent. rp<br />
42 | tassilo
märz / april <strong>2017</strong> | 43
Start der Flohmarkt-Saison im <strong>Tassilo</strong>land<br />
Feilschen, stöbern, entdecken<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Für den einen ist es<br />
Sperrmüll, für den anderen ein<br />
begehrtes Sammelobjekt: Omas<br />
Nachtkästchen, der alte Holzschemel<br />
aus der Garage oder<br />
das Hochzeitsgeschirr von Tante<br />
Erika. Wer sich nicht den Tücken<br />
<strong>und</strong> Mühen einer Onlineversteigerung<br />
aussetzen möchte, findet in<br />
Flohmärkten <strong>die</strong> ideale Plattform,<br />
<strong>um</strong> all <strong>die</strong> Dinge, <strong>die</strong> Haus, Hof,<br />
Keller <strong>und</strong> Garage verstopfen, an<br />
den Käufer zu bringen. Bereits im<br />
Frühjahr startet hierzulande <strong>die</strong><br />
Flohmarktsaison, <strong>die</strong> sich bis weit<br />
in den Herbst hinein erstrecken<br />
wird. Wer mitmachen möchte,<br />
kann das in der Regel ohne viel<br />
Aufwand tun.<br />
Ein paar Tipps an <strong>die</strong>ser Stelle<br />
seien erlaubt: Auch für Langschläfer<br />
rentiert es sich, so früh<br />
wie möglich auf dem Flohmarkt-<br />
Terrain zu erscheinen, meist geht<br />
das schon ab 4 Uhr morgens.<br />
Denn dann gibt es noch <strong>die</strong> besten<br />
Plätze zu ergattern, kann der<br />
Stand vielleicht in einem schattigen<br />
Bereich aufgebaut werden.<br />
Gerade an sommerlichen Tagen<br />
ist <strong>die</strong> geballte Sonnenkraft von<br />
oben nicht zu unterschätzen. Ins<br />
Gepäck eines Verkäufers gehören<br />
deshalb unbedingt wenigstens<br />
eine Kopfbedeckung, noch besser<br />
ein Sonnenschirm, <strong>um</strong> vor den<br />
aggressiven Strahlen geschützt<br />
zu sein. Getränke, Snacks <strong>und</strong><br />
Sitzgelegenheit dürfen auch nicht<br />
fehlen.<br />
Ein Flohmarkt-Tag<br />
ist lang<br />
Viele Käufer — <strong>und</strong> darunter finden<br />
sich nicht selten auch Verkäufer<br />
anderer Stände — kommen<br />
gleich zu Beginn an den eigenen<br />
Stand, wenn man noch mit dem<br />
Auspacken beschäftigt ist. Mit geübtem<br />
Blick „fischen” sie <strong>die</strong> Stücke<br />
aus dem eigenen Angebot, <strong>die</strong><br />
sich am besten weiterverkaufen<br />
lassen. Wer seinen ausrangierten<br />
Hausstand schnell loswerden <strong>und</strong><br />
nur einmalig einen Flohmarkt<br />
besuchen möchte, kann sich auf<br />
den Handel, der z<strong>um</strong>eist per Festbetrag<br />
festgelegt wird, einlassen.<br />
Ansonsten macht man so eher ein<br />
schlechteres Geschäft — denn ein<br />
Flohmarkt-Tag ist lang <strong>und</strong> ein<br />
Verlassen vor dem Ende oft nicht<br />
möglich. Wer dann nichts Adäquates<br />
mehr auf seinem Verkaufstisch<br />
liegen hat, findet nur noch spärliche<br />
Abnehmer <strong>und</strong> verliert <strong>die</strong><br />
Motivation.<br />
Idealerweise gehören eine kleine<br />
Kasse mit etwas Wechselgeld,<br />
Plastiktüten <strong>und</strong> etwas Verpackungsmaterial<br />
mit zur Ausstattung<br />
des eigenen Standes. Wenn<br />
sich <strong>die</strong> Geldkassette langsam<br />
füllt, ist das schon ein toller Moment.<br />
Gute Erfahrungen machen<br />
auch <strong>die</strong>jenigen, <strong>die</strong> vor ihrem<br />
Stand potentielle Käufer in Gespräche<br />
verwickeln, in launigen<br />
Worten auf besondere Schmankerl<br />
am Tisch hinweisen, offen <strong>und</strong><br />
fre<strong>und</strong>lich sind. Dann steht dem<br />
vergnüglichen Aufenthalt nichts<br />
mehr im Wege.<br />
rp<br />
> > > FLOHMARKT-TERMINE IM TASSILOLAND<br />
PÄHL<br />
Samstag, 4. <strong>März</strong>, 14 bis 17 Uhr: Kinderflohmarkt im Pfarr- <strong>und</strong><br />
Gemeindezentr<strong>um</strong> (Kirchstr. 2a). Verkauft werden kann alles <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
<strong>um</strong>s Kind; Veranstalter ist der Elternbeirat des Kindergartens Pähl.<br />
POLLING<br />
Samstag, 25. <strong>März</strong>, 14 bis 16.30 Uhr: Kinderwaren-Flohmarkt in<br />
der Tiefenbachhalle in Polling. Nach dem Motto „Alles <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong>s<br />
Kind” kann Kleidung, Spielzeug <strong>und</strong> Kinderausstattung ver- <strong>und</strong><br />
gekauft werden. Eine Tischvergabe ist möglich unter der E-Mail-<br />
Adresse elternbeirat-polling@gmx.de, Veranstalter ist der Gemeindekindergarten<br />
Polling.<br />
STARNBERG<br />
Sonntag, 9. <strong>März</strong>, 8 bis 15 Uhr: Großer Flohmarkt direkt am<br />
S-Bahnhof „Starnberg Nord” (Leutstettener Str. 17). Direkt neben<br />
dem Flohmarkt befindet sich ein großer Parkplatz; Aufbau ab 7 Uhr<br />
morgens. Private <strong>und</strong> gewerbliche Anbieter werden auf zwei getrennten<br />
Platzabschnitten eingeteilt. Freie Platzauswahl, deshalb<br />
ist frühzeitiges Kommen ideal. Eine Anmeldung für private Anbieter<br />
ist nicht erforderlich. Jeder Verkäufer erhält einen kostenlosen<br />
Auto-Stellplatz hinter seinem Stand.<br />
WEILHEIM<br />
Samstag, 11. <strong>März</strong>, 8 bis 14 Uhr: Hallenflohmarkt in der Kleinen<br />
Hochlandhalle (Wessobrunner Str. 8) für alle privaten Verkäufer<br />
aus dem Umland <strong>und</strong> darüber hinaus. Eine telefonische Anmeldung<br />
unter 0881 / 4179225 ist erforderlich, da nur bedingt Verkaufsplätze<br />
zur Verfügung stehen (kostenpflichtig).<br />
Samstag, 29. <strong>April</strong>, 7 bis 16 Uhr: <strong>Weilheim</strong>er Frühjahrsflohmarkt<br />
am Festplatz (Wessobrunner Str. 8). Zugelassen sind alle Hobbyverkäufer<br />
des Landkreises <strong>Weilheim</strong>-Schongau; Platzentgelt mit Kfz-<br />
Zeichen „WM” <strong>und</strong> „SOG” ab 1,50 Euro (2 Euro für Doppeltisch),<br />
für alle anderen Zeichen 10 Euro bei Anfahrt <strong>und</strong> Standgröße bis 3<br />
Meter. Gewerbliche Flohmarkthändler sind ausgeschlossen. Es gilt<br />
zu beachten, dass ein Aufbau am Vorabend nicht möglich ist (wird<br />
kostenpflichtig entfernt). Frühester Platzbezug ist Samstag ab 4 Uhr<br />
morgens. Für ausreichende Parkplätze <strong>und</strong> Bewirtung ist gesorgt.<br />
44 | tassilo
<strong>Das</strong> Heilige Grab Iffeldorfs wird wieder aufgebaut<br />
Iffeldorf | Vor acht Jahren hätte<br />
noch ka<strong>um</strong> jemand gedacht, dass<br />
sich das Gablonzer Heilige Grab,<br />
das beim Abriss des alten Pfarrheims<br />
wiederentdeckt wurde,<br />
nach seiner ersten Präsentation<br />
2008 zu einem echten Publik<strong>um</strong>smagneten<br />
entwickeln würde. Regelmäßig<br />
herrscht in der Karwoche<br />
von morgens bis spätabends<br />
viel Betrieb in der Pfarrkirche.<br />
Gäste aus nah <strong>und</strong> fern kommen<br />
z<strong>um</strong> Schauen <strong>und</strong> Beten, zu den<br />
Führungen <strong>und</strong> Konzerten.<br />
250 Quadratmeter Stoff<br />
müssen gebügelt werden<br />
Bis sich am Palmsonntag abends<br />
<strong>um</strong> 19 Uhr <strong>die</strong> Kirchentüren öffnen,<br />
ist aber schon viel passiert.<br />
Nach dem Palmsonntagsgottes<strong>die</strong>nst<br />
am 9. <strong>April</strong> werden <strong>die</strong><br />
Kirchenfenster schwarz verhängt<br />
— 250 Quadratmeter Stoff müssen<br />
vorher gebügelt werden — <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> den ganzen Chorra<strong>um</strong> füllende,<br />
leuchtende Grabkonstruktion<br />
aufgestellt. Dafür müssen <strong>die</strong><br />
neun vol<strong>um</strong>inösen Bauteile des<br />
Grabes vom Speicher des Pfarrzentr<strong>um</strong>s<br />
in <strong>die</strong> Kirche transportiert<br />
werden <strong>und</strong> ein gutes Dutzend<br />
Helferinnen <strong>und</strong> Helfer ist<br />
etwa fünf St<strong>und</strong>en mit dem Aufbau<br />
beschäftigt.<br />
„capella vocale iffeldorf“<br />
z<strong>um</strong> Start<br />
Bis dann letztendlich <strong>die</strong> handgezählten<br />
23 000 farbigen Glassteine<br />
leuchten, müssen 45 Glühbirnen<br />
im Inneren der Bauteile angeschlossen,<br />
getestet <strong>und</strong> gegebenenfalls<br />
ausgewechselt werden.<br />
Wie jedes Jahr gibt es auch heuer<br />
zur Eröffnung ein thematisch passendes<br />
<strong>und</strong> sicherlich eindrucksvolles<br />
Konzert: Der Kammerchor<br />
„capella vocale iffeldorf“ bringt<br />
unter der Leitung von Anne Voit-<br />
Isenberg <strong>die</strong> Lukas-Passion von<br />
Heinrich Schütz zur Aufführung.<br />
Beginn ist am Palmsonntag, 9.<br />
<strong>April</strong> <strong>um</strong> 19.30 Uhr, der Eintritt ist<br />
frei.<br />
Eine weitere Aufführung findet<br />
schon am Abend zuvor in der Erlöserkirche<br />
in Grainau statt.<br />
Zu besichtigen ist das Heilige Grab<br />
in der Pfarrkirche St. Vitus in Iffeldorf<br />
ab Montag, 10. <strong>April</strong> bis<br />
Karfreitag, täglich von 9 Uhr bis 21<br />
Uhr. Ausgenommen sind <strong>die</strong> Gottes<strong>die</strong>nstzeiten<br />
am Gründonnerstag<br />
<strong>und</strong> Karfreitag. Am Karsamstag<br />
ist <strong>die</strong> Kirche noch bis 14 Uhr<br />
geöffnet.<br />
tis<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 45
Erster <strong>Weilheim</strong>er Tag der Ges<strong>und</strong>heit in der Stadthalle<br />
Live dabei im OP-Saal<br />
<strong>Weilheim</strong> | „<strong>Das</strong> medizinische Angebot<br />
ist groß <strong>und</strong> vielschichtig,<br />
aber zu wenig bekannt“, heißt es<br />
vom Arbeitskreis Ges<strong>und</strong>heit der<br />
<strong>Weilheim</strong>er CSU. Genau deshalb<br />
wird <strong>die</strong>ser am 25. <strong>März</strong> den ersten<br />
<strong>Weilheim</strong>er „Tag der Ges<strong>und</strong>heit“<br />
in der Stadthalle veranstalten.<br />
Er richtet sich an alle Bürger<br />
aus der Umgebung mit dem Ziel,<br />
das innovative <strong>und</strong> <strong>um</strong>fassende<br />
medizinische Angebot am Standort<br />
<strong>Weilheim</strong> zu präsentieren. Als<br />
Hauptkooperationspartner konnte<br />
<strong>die</strong> Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau gewonnen werden, <strong>die</strong><br />
— selbstredend — mit einem eigenen<br />
Ausstellungsstand samt <strong>um</strong>fangreichem<br />
Programm <strong>und</strong> einigen<br />
Vorträgen vertreten sein wird.<br />
Ein Höhepunkt werden sicherlich<br />
<strong>die</strong> angedachten Live-Übertragungen<br />
aus einem Operationssaal des<br />
<strong>Weilheim</strong>er Krankenhaus sein.<br />
<strong>die</strong> Diagnose Blutkrebs — oftmals<br />
sind Kinder betroffen. <strong>Das</strong> Leben<br />
vieler <strong>die</strong>ser Menschen kann nur<br />
mit einer Stammzellenspende<br />
gerettet werden, wobei nur<br />
in einem Drittel der Fälle ein<br />
Spender innerhalb der Familie<br />
gef<strong>und</strong>en wird <strong>und</strong> jeder siebte<br />
Betroffene vergeblich sucht. Dabei<br />
kann man in nur wenigen Minuten<br />
<strong>und</strong> mit nur einem kleinen „Pieks“<br />
Teil der weltweit vernetzten<br />
Stammzellenspenderdatei werden.<br />
Mitmachen können bei<br />
<strong>die</strong>ser Aktion alle ges<strong>und</strong>en<br />
Besucherinnen <strong>und</strong> Besucher<br />
im Alter von 17 bis 45 Jahren. Es<br />
lohnt sich, schließlich können<br />
für 75 Prozent der an Leukämie<br />
erkrankten Menschen heute<br />
innerhalb von <strong>r<strong>und</strong></strong> zwei Monaten<br />
ein passender Spender gef<strong>und</strong>en<br />
werden. Für Vereine könnte sich<br />
eine Teilnahme gleich doppelt<br />
lohnen: Jeder Verein, der 25<br />
Mitglieder zur Typisierung bringt,<br />
bekommt 250 Euro von der<br />
VR-Bank Werdenfels auf das<br />
Vereinskonto überwiesen.<br />
Programmpunkte<br />
<strong>und</strong> Aktionen<br />
Krankenhaus GmbH <strong>und</strong> <strong>die</strong> Aktion<br />
Knochenmarkspende Bayern<br />
sind jedoch nur zwei Aspekte am<br />
Tag der Ges<strong>und</strong>heit in <strong>Weilheim</strong>.<br />
Die Organisatoren wollen zeigen,<br />
was es im medizinischen<br />
Bereich Innovatives in <strong>Weilheim</strong><br />
gibt. Dazu wurden alle Ärzte,<br />
Physio- <strong>und</strong> Ergotherapeuten, Logopäden,<br />
Apotheker, Hebammen,<br />
Rettungs<strong>die</strong>nste, Optiker, Pflege<strong>die</strong>nste<br />
oder Selbsthilfegruppen<br />
eingeladen. Die Rückmeldungen<br />
der Aussteller, bisher sind <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
30 angemeldet, <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> der<br />
Referenten waren so zahlreich,<br />
dass Vorträge an zwei Orten parallel<br />
laufen werden. Die Bandbreite<br />
ist enorm groß, für jedes Alter ist<br />
etwas dabei. Von der Teddyklinik<br />
<strong>und</strong> W<strong>und</strong>enschminken beim Jugendrotkreuz<br />
über Reanimationstraining,<br />
Fruchtsaftg<strong>um</strong>mibären-<br />
Gießen, bis zu Armbädern beim<br />
Kneipp-Kinderhaus. Auch einen<br />
Krankenwagen wird man besichtigen<br />
können. Gerade für Familien<br />
wird einiges geboten sein, wie<br />
etwa beim Präventionstheaterstück<br />
von Kiwanis „Geheimsache<br />
Igel“. Schirmherr der Messe ist der<br />
B<strong>und</strong>esminister für Verkehr <strong>und</strong><br />
digitale Infrastruktur Alexander<br />
Dobrindt. Der Eintritt z<strong>um</strong> ersten<br />
<strong>Weilheim</strong>er Tag der Ges<strong>und</strong>heit ist<br />
frei. Die Ausstellung, deren Fokus<br />
sich auf <strong>die</strong> Schulmedizin richtet,<br />
öffnet am 25. <strong>März</strong> <strong>um</strong> 10 Uhr, das<br />
Ende ist für 18 Uhr vorgesehen. tis<br />
Ärmel hoch gegen<br />
Leukämie!<br />
Der zweite große Partner am Tag<br />
der Ges<strong>und</strong>heit ist <strong>die</strong> Stiftung<br />
„Aktion Knochenmarkspende<br />
Bayern“ (AKB). Sie wird von 10<br />
bis 18 Uhr, solange ist auch <strong>die</strong><br />
Veranstaltung geöffnet, eine<br />
Typisierungsaktion vornehmen.<br />
Nachdem auf der Messe Blut<br />
abgenommen wurde, werden im<br />
Labor aus dem Blut zunächst <strong>die</strong><br />
Gewebemerkmale des Spenders<br />
bestimmt. <strong>Das</strong> ist essentiell <strong>und</strong><br />
entscheidet darüber, ob ein<br />
Spender geeignet ist. Die Daten<br />
werden dann den Suchzentren<br />
zu Verfügung gestellt, so dass<br />
Ärzte weltweit passende Spender<br />
finden können. In Deutschland<br />
erhält alle 15 Minuten ein Patient<br />
<strong>Das</strong> Team vom Arbeitskreis<br />
Ges<strong>und</strong>heit der CSU<br />
<strong>Weilheim</strong>. Stehend v. li.:<br />
Angelika Flock, Frank<br />
Dittmann, Alexandra<br />
Bertl, Susanne Schmalhofer,<br />
Uta Orawetz.<br />
Sitzend v. li.: Pirmin<br />
Mohr <strong>und</strong><br />
Dr. Johannes Langer.<br />
Nicht auf dem Bild:<br />
Sepp Wiedemann.<br />
46 | tassilo
Welt-Down-Syndrom-Tag: „einfach mehr“ lädt ein<br />
Es ist normal, verschieden zu sein!<br />
<strong>Weilheim</strong> | Immer noch werden<br />
neun von zehn Schwangerschaften<br />
mit der Diagnose Down-Syndrom<br />
abgebrochen. Zu groß ist <strong>die</strong> Unsicherheit<br />
<strong>und</strong> das Unwissen über<br />
ein Leben mit Trisomie 21 <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Angst vor Belastung <strong>und</strong> Ausgrenzung<br />
aus der Gesellschaft. Der Verein<br />
„einfach mehr“, mit 21 Familien<br />
von Kaufering bis Bad Kohlgrub<br />
<strong>und</strong> von Wielenbach bis Bidingen,<br />
setzt sich seit gera<strong>um</strong>er Zeit durch<br />
gezielte Öffentlichkeitsarbeit für<br />
den Abbau der Vorurteile ein. Sie<br />
bieten Informationen <strong>und</strong> konkrete<br />
Handlungsoptionen, treffen<br />
sich mit „neuen Eltern“ <strong>und</strong> geben<br />
das Wissen, aber auch <strong>die</strong> Freude<br />
durch <strong>die</strong> Kinder weiter.<br />
Ein Verein als<br />
helfende Hand<br />
Der Verein „einfach mehr — Menschen<br />
mit Trisomie 21 im Pfaffenwinkel<br />
e.V.“ wurde 2012 gegründet<br />
<strong>und</strong> ist seitdem stetig gewachsen.<br />
„Inklusion in <strong>die</strong> Köpfe der Menschen<br />
zu transportieren“, so eines<br />
der Ziele des Vereins. Auch eine<br />
zielführende Zusammenarbeit mit<br />
Ärzten, Schulen <strong>und</strong> Kindergärten<br />
steht auf der Agenda von „einfach<br />
mehr“. Viele interne Fortbildungen<br />
fördern Wissen <strong>und</strong> Möglichkeiten.<br />
Eine große Rolle spielt zudem der<br />
Umgang mit Geschwisterkindern,<br />
<strong>die</strong> von den Sorgen <strong>und</strong> Problemen<br />
durch <strong>die</strong> Diagnose ebenfalls unmittelbar<br />
betroffen sind.<br />
Zwei Theater <strong>und</strong> eine<br />
Bilderausstellung<br />
Z<strong>um</strong> Welt-Down-Syndrom-Tag<br />
(21. <strong>März</strong>) lädt „einfach mehr“ am<br />
Samstag, 18. <strong>März</strong>, gleich zu zwei<br />
Theaterstücken zugunsten Trisomie<br />
21 erkrankter Kinder in das<br />
Gemeindehaus der Apostelkirche<br />
in <strong>Weilheim</strong> ein. Ab 15 Uhr erfreut<br />
der „Bauer Sepp vom Blaslhof“ <strong>die</strong><br />
ganze Familie mit seinem Kasperltheater.<br />
Der Einlass ist bereits ab<br />
14.30 Uhr. Um 20 Uhr startet dann<br />
das Improvisationstheater „stadt<br />
land impro“ einen Angriff auf <strong>die</strong><br />
Lachmuskeln. Dabei sind <strong>die</strong> Ideen<br />
des Publik<strong>um</strong>s <strong>die</strong> Vorlage für <strong>die</strong><br />
Szenen <strong>und</strong> Geschichten — alles<br />
frei improvisiert. Ab 19 Uhr öffnen<br />
sich <strong>die</strong> Türen für <strong>die</strong> Besucher. Der<br />
Eintritt für beide Vorstellungen ist<br />
frei, Spenden sind jedoch herzlich<br />
willkommen. Vor <strong>und</strong> während den<br />
Veranstaltungen wird für das leiblich<br />
Wohl gesorgt sein. Der Erlös<br />
wird unter anderem dazu verwendet,<br />
<strong>um</strong> Weiterbildungen <strong>und</strong> Seminare<br />
zu finanzieren. Bereits seit<br />
Ende Januar kann im Amtsgebäude<br />
II des Landratsamts <strong>Weilheim</strong> eine<br />
Bilderausstellung von „einfach<br />
mehr“ besucht werden. Die dort<br />
ausgestellten Fotos behandeln alle<br />
das Thema Trisomie 21 <strong>und</strong> wie <strong>die</strong><br />
Kinder sowie ihre Geschwister mit<br />
der Diagnose <strong>um</strong>gehen. Getreu<br />
dem Motto des Vereins: „Ein Leben<br />
ohne Schokolade ist möglich ...<br />
aber sinnlos! Ein Leben ohne Menschen<br />
mit Down-Syndrom ist möglich<br />
... aber???“ Bis 14. <strong>April</strong> werden<br />
<strong>die</strong> Bilder zu den gewohnten<br />
Öffnungszeiten des Landratsamtgebäudes<br />
zu sehen sein.<br />
tis<br />
> > > KONTAKT<br />
„einfach mehr e.V.“<br />
Erzgebirgsstraße 1a<br />
86972 Altenstadt<br />
Telefon 08861 / 241949<br />
www.einfachmehr.org<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 47
<strong>März</strong> <strong>2017</strong> — der Darmkrebsmonat bei der Krankenhaus GmbH<br />
Feierabend für den Darmkrebs<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Schongau | Als Ges<strong>und</strong>heitsversorger<br />
mit Zukunftsvisionen engagiert<br />
sich <strong>die</strong> Krankenhaus GmbH auch<br />
als Arbeitgeber im Darmkrebsmonat<br />
<strong>März</strong>. Auf Initiative von Chefarzt<br />
Dr. Michael Platz <strong>und</strong> Facharzt Dr.<br />
Andreas Eder vom Krankenhaus<br />
Schongau wurde ein Vorsorgeprogramm<br />
für Unternehmen initiiert.<br />
Ausgangspunkt ist <strong>die</strong> Häufigkeit<br />
von Darmkrebs <strong>und</strong> <strong>die</strong> relative<br />
Unscheinbarkeit, mit der sich<br />
<strong>die</strong>se Krebsart entwickelt — meist<br />
unbemerkt von den betroffenen<br />
Personen. Obwohl Darmkrebs der<br />
zweithäufigste T<strong>um</strong>or weltweit<br />
ist, scheuen sich viele vor einer<br />
Vorsorge <strong>und</strong> einer Darmspiegelung.<br />
Dabei haben Patienten beste<br />
Überlebenschancen, wenn <strong>die</strong> Erkrankung<br />
frühzeitig entdeckt wird.<br />
Zur Früherkennung von Darmkrebs<br />
gibt es in Deutschland seit 1972 ein<br />
Vorsorgeprogramm. Seit 2002 wird<br />
von den gesetzlichen Krankenkassen<br />
auch <strong>die</strong> Vorsorgekoloskopie,<br />
also Darmspiegelung, ab 55 Jahren<br />
angeboten. Sie ist das effektivste<br />
Verfahren, welches zusätzlich zur<br />
Früherkennung von Krebs auch <strong>die</strong><br />
Entfernung der Vorstufen (Polypen)<br />
ermöglicht. Im Jahr <strong>2017</strong> kann<br />
nun auf <strong>die</strong> Erfahrungen von 15<br />
Jahren Vorsorgekoloskopie zurückgeblickt<br />
werden. In <strong>die</strong>sen Jahren<br />
sind immerhin mehr als fünf Millionen<br />
Darmspiegelungen gemacht<br />
worden. Nach seriösen Schätzungen<br />
konnten dadurch etwa 100 000<br />
Leben gerettet werden. Und dennoch<br />
nutzen immer noch zu wenige<br />
Menschen <strong>die</strong> Möglichkeit zur<br />
Darmvorsorge. Und das, obwohl<br />
jedes Jahr <strong>r<strong>und</strong></strong> 60 000 Menschen<br />
neu an Darmkrebs erkranken.<br />
Anlass genug für <strong>die</strong> Krankenhaus<br />
GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
gemeinsam mit Unternehmen<br />
im Schongauer Land, wie etwa<br />
AOK, Raiffeisenbank Pfaffenwinkel,<br />
Landratsamt, Kreissparkasse<br />
Schongau oder Techniker Krankenkasse,<br />
<strong>die</strong> Aktion „Feierabend für<br />
den Darmkrebs“ durchzuführen.<br />
Gemeinsam gegen<br />
den Darmkrebs<br />
Unter der Schirmherrschaft von<br />
B<strong>und</strong>esverkehrsminister <strong>und</strong> B<strong>und</strong>estagsabgeordneten<br />
des Landkreises<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau, Alexander<br />
Dobrindt, wird <strong>die</strong> Aktion<br />
am 29. <strong>März</strong> in Gegenwart der<br />
> > > LEISTUNGEN DER KRANKENKASSE<br />
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen ab 50 Jahren einmal<br />
pro Jahr <strong>die</strong> Durchführung eines Tests auf verstecktes Blut im Stuhl<br />
in Verbindung mit einer ärztlichen Untersuchung zur Darmkrebsfrüherkennung.<br />
Seit Oktober 2002 bezahlen <strong>die</strong> Kassen alternativ dazu ab 55<br />
Jahren <strong>die</strong> Durchführung einer Vorsorge-Darmspiegelung sowie<br />
einer weiteren Darmspiegelung zehn Jahre später. Anders ist es<br />
dagegen, wenn ein familiäres Risiko für Darmkrebs vorliegt: In<br />
einem solchen Fall übernehmen <strong>die</strong> gesetzlichen Krankenkassen<br />
auch <strong>die</strong> Kosten einer Darmspiegelung im jüngeren Alter.<br />
Landrätin Andrea Jochner-Weiß<br />
gestartet. Gemeinsam mit Politik,<br />
Unternehmen, Krankenkassen,<br />
Ärzten <strong>und</strong> der interessierten Öffentlichkeit<br />
wird <strong>die</strong> Implementierung<br />
der Darmkrebsvorsorge in<br />
den Unternehmen durchgeführt.<br />
Z<strong>um</strong> Auftakt gibt es Workshops zu<br />
den Themen:<br />
Bewegung gegen Krebs<br />
Ernährung <strong>und</strong> Darm<br />
Darmkrebsvorsorge im Fokus<br />
Schlüssellochtechniken in der<br />
Darmchirurgie<br />
Die Darmkrebs-Aktion<br />
im Detail<br />
Um <strong>die</strong> Leute für das Thema Darmkrebs<br />
zu sensibilisieren, wird z<strong>um</strong><br />
Darmkrebsmonat <strong>März</strong> ein „Darmkrebsvorsorge-Infotainment-Point“<br />
zunächst im Eingangsbereich des<br />
Krankenhauses Schongau installiert.<br />
Anschließend „besucht“ er<br />
<strong>die</strong> teilnehmenden Unternehmen.<br />
Der Infomat zeigt <strong>die</strong> Bildung von<br />
Darmkrebs <strong>und</strong> macht Krebs <strong>und</strong><br />
seine Vorstufen, <strong>die</strong> Polypen, fühlbar.<br />
Gemeinsam mit dem Gehaltsauszug<br />
erhalten <strong>die</strong> Mitarbeiter der<br />
Unternehmen einen Fragebogen<br />
z<strong>um</strong> Risikocheck (9 Risikofaktoren);<br />
Mitarbeiter über 50 Jahre erhalten<br />
einen Gutschein für einen Test auf<br />
Blut im Stuhl. Sollte der Test positiv<br />
ausfallen, so sollte<br />
der oder <strong>die</strong> betroffene<br />
Mitarbeiter/in<br />
mit dem Hausarzt<br />
sprechen <strong>und</strong> zur<br />
Abklärung eine Koloskopie<br />
vornehmen<br />
lassen; Anspruch<br />
auf eine Koloskopie<br />
haben Männer <strong>und</strong><br />
Frauen.<br />
> > > KONTAKT<br />
Chefarzt Dr. Michael Platz (li.) <strong>und</strong><br />
Dr. Andreas Eder<br />
Darmkrebs-Infotainment-Point<br />
Klinik für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
Chefarzt Dr. Michael Platz<br />
Telefon: 08861 / 215-141<br />
sgallgemeinchirurgie@kh-gmbh-ws.de<br />
Dr. Andreas Eder, Facharzt<br />
a.eder@kh-gmbh-ws.de
Die Vorstufen des Darmkrebses sind leicht <strong>und</strong> schmerzfrei zu entfernen<br />
Weil Vorsorge <strong>die</strong> beste Medizin ist<br />
<strong>Weilheim</strong> | Dr. Klaus Heckmann,<br />
Leiter der Klinik für Gastroenterologie<br />
im Krankenhaus <strong>Weilheim</strong>,<br />
spricht im „tassilo“-Interview über<br />
<strong>die</strong> Darmkrebsvorsorge. Er erklärt<br />
unter anderem, für wen sie akut<br />
ist, was eine Koloskopie überhaupt<br />
ist <strong>und</strong> ob <strong>die</strong> Vorsorge auch ambulant<br />
durchführbar ist.<br />
Dr. Heckmann, können Sie uns erklären,<br />
was man unter einer Koloskopie<br />
versteht?<br />
Eine Koloskopie ist eine endoskopische<br />
Untersuchung (Spiegelung).<br />
Die Untersuchung wird<br />
durchgeführt, <strong>um</strong> <strong>die</strong> Darmschleimhaut<br />
zu beurteilen, Krankheiten<br />
rechtzeitig zu erkennen <strong>und</strong><br />
zu behandeln. Für <strong>die</strong> Patienten ist<br />
sie in Se<strong>die</strong>rung eine schmerzlose<br />
Untersuchungsmethode, von der<br />
sich nichts mitbekommen.<br />
Wer sollte eine Koloskopie durchführen<br />
lassen?<br />
Die Darmspiegelung ist eine Möglichkeit<br />
der Darmkrebsvorsorge<br />
<strong>und</strong> wird von der Krankenkasse ab<br />
55 Jahren bezahlt, <strong>und</strong> sollte ab<br />
<strong>die</strong>sem Alter in Anspruch genommen<br />
werden. Wer einen positiven<br />
Hämocult Test auf Blut im Stuhl<br />
hat, sollte <strong>die</strong>s unbedingt abklären<br />
lassen. Ab 50 Jahren sollte zudem<br />
jährlich ein solcher Test durchgeführt<br />
werden.<br />
Wie läuft eine Koloskopie ab?<br />
Mindestens 24 St<strong>und</strong>en vor der<br />
eigentlichen Untersuchung wird<br />
der Patient über <strong>die</strong> Risiken der<br />
Untersuchung aufgeklärt. Dieser<br />
Rahmen ist gesetzlich vorgegeben.<br />
Der Patient bekommt eine<br />
Abführlösung, <strong>die</strong> er am Abend<br />
vor der Untersuchung beginnt, zu<br />
Dr. Klaus Heckmann, Leiter der Klinik<br />
für Gastroenterologie<br />
trinken. <strong>Das</strong> heißt: Er muss einen<br />
Liter einer beliebigen Flüssigkeit<br />
plus einen Liter der Abführlösung<br />
am Abend davor <strong>und</strong> das gleiche<br />
nochmals am Morgen trinken.<br />
Der Stuhlgang sollte danach wie<br />
klarer Kamillentee aussehen. <strong>Das</strong><br />
ist wichtig, <strong>um</strong> ausreichend gute<br />
Sicht zur Beurteilung der Darmschleimhaut<br />
zu haben. Am Tag<br />
der Untersuchung wird der Patient<br />
in der Endoskopie, nachdem er<br />
eine Untersuchungshose angezogen<br />
hat, links in Seitenlage auf<br />
eine Liege gelegt <strong>und</strong> bekommt in<br />
den allermeisten Fällen eine Art<br />
Schlafmittel, damit er nichts von<br />
der Untersuchung mitbekommt.<br />
Insgesamt kann <strong>die</strong> Untersuchung<br />
je nach Bef<strong>und</strong> zwischen 20 <strong>und</strong> 90<br />
> > > KONTAKT<br />
Klinik für Gastroenterologie<br />
Ltd. Arzt Dr. Klaus Heckmann<br />
Telefon: 0881 / 188-596<br />
In-sek-wm@kh-gmbh-ws.de<br />
bis 120 Minuten dauern. Die längeren<br />
Zeiten ergeben sich, falls<br />
ein krankhafter Bef<strong>und</strong> gef<strong>und</strong>en<br />
wird <strong>und</strong> etwa Polypen abgetragen<br />
werden müssen.<br />
Muss man für eine Darmspiegelung<br />
ins Krankenhaus oder kann<br />
eine Koloskopie auch ambulant<br />
durchgeführt werden?<br />
Eine Darmspiegelung kann sowohl<br />
im Krankenhaus, als auch<br />
ambulant erfolgen. Hier ist <strong>die</strong><br />
enge Vernetzung <strong>und</strong> Abstimmung<br />
zwischen den niedergelassenen<br />
Hausärzten, dem niedergelassenen<br />
Gastroenterologen<br />
<strong>und</strong> dem Gastroenterologen im<br />
Krankenhaus notwendig. Meine<br />
Meinung ist, dass vor allem ältere,<br />
multimorbide <strong>und</strong> Patienten,<br />
<strong>die</strong> Schwierigkeiten haben,<br />
<strong>die</strong> Abführlösung zu trinken, im<br />
Krankenhaus untersucht werden<br />
sollten. Und das deshalb, weil <strong>die</strong><br />
Infrastruktur im Notfall besser ist,<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Versorgung im Falle eines<br />
Falles schneller erfolgen kann.<br />
Was können wir uns unter einer<br />
endoskopischen Operation vorstellen?<br />
Dies ist kein feststehender Begriff,<br />
der für einen speziellen Eingriff<br />
steht, der in der Endoskopie<br />
durchgeführt wird. Man versteht<br />
darunter z<strong>um</strong> Beispiel eine Polypenabtragung.<br />
Hier kann ein in<br />
der Endoskopie gef<strong>und</strong>ener Polyp<br />
beispielsweise mit einer Zange<br />
entfernt werden, was bis zu einer<br />
Polypengröße von fünf Millimetern<br />
empfohlen wird. Polypen, <strong>die</strong> größer<br />
sind, werden im Normalfall<br />
mit einer Flüssigkeit unterspritzt,<br />
so dass sich <strong>die</strong> Schleimhaut abheben<br />
kann <strong>und</strong> das Risiko, bei<br />
Entfernung des Polypen ein Loch<br />
in <strong>die</strong> Darmwand zu machen,<br />
minimiert wird. Sobald der Polyp<br />
aufgespritzt ist, wird eine Elektroschlinge<br />
<strong>um</strong> ihn gelegt, <strong>und</strong><br />
der Polyp anschließend mit Strom<br />
abgetragen <strong>und</strong> dann für <strong>die</strong> pathologische<br />
Aufarbeitung geborgen.<br />
Der Polyp wird deshalb mit<br />
Strom abgetragen, weil im gleichen<br />
Arbeitsschritt <strong>die</strong> Gefäße, <strong>die</strong><br />
den Polyp versorgt haben, verödet<br />
werden <strong>und</strong> somit das Blutungsrisiko<br />
minimiert wird.<br />
Gibt es weitere Beispiele für endoskopische<br />
Operationen?<br />
Ja, Blutungen können beispielsweise<br />
in einer endoskopischen<br />
Operation gestillt oder Metallstents<br />
über eine Engstelle gelegt<br />
werden. Ein Spezialfall ist sicherlich<br />
<strong>die</strong> Zusammenarbeit mit dem<br />
Chirurgen im Operationssaal. Hier<br />
arbeiten der Chirurg <strong>und</strong> der Gastroenterologe<br />
bei komplexen Fällen<br />
Hand in Hand. Der Endoskopiker<br />
spiegelt, während der Chirurg<br />
laparaoskopisch in Schlüssellochtechnik<br />
operiert. Laparoskopische<br />
Operationen werden von den<br />
Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgen<br />
durchgeführt — in Schongau von<br />
Dr. Platz <strong>und</strong> hier in <strong>Weilheim</strong> von<br />
Privat-Dozent Dr. Lang.<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 49
PD Dr. Reinhold Lang, Chefarzt Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
Dem Darmkrebs zu Leibe<br />
<strong>Weilheim</strong> | Darmkrebs kann sich in<br />
allen Abschnitten des Dickdarms<br />
<strong>und</strong> Mastdarms entwickeln, am<br />
häufigsten jedoch in den unteren<br />
30 bis 40 Zentimetern. Häufig führen<br />
<strong>die</strong> Änderung der Stuhlqualität,<br />
neu aufgetretene Blähungen,<br />
Blut im Stuhl, Gewichtsabnahme<br />
oder Nachtschweiß Patienten zu<br />
ihrem Hausarzt. Meist wird zunächst<br />
durch <strong>die</strong> Endoskopie (siehe<br />
Interview Dr. Heckmann) das<br />
Darminnere untersucht. Sollte<br />
sich hierbei eine bösartige Erkrankung<br />
zeigen, ist dann eine Vielzahl<br />
weiterführender Untersuchungen<br />
nötig (siehe Kasten rechts). Die<br />
Planung <strong>die</strong>ser Untersuchungen<br />
bleibt aber meist in einer Hand, so<br />
dass unsere Patienten wenig Termine<br />
selbst vereinbaren müssen.<br />
Sind alle nötigen Informationen<br />
über <strong>die</strong> Erkrankung gesammelt,<br />
wird in einer sogenannten interdisziplinären<br />
T<strong>um</strong>orkonferenz,<br />
hier kommen Fachleute aus mehreren<br />
medizinischen Bereichen,<br />
wie Onkologie (T<strong>um</strong>orspezialist),<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Strahlentherapie, Gastroenterologie/Internist,<br />
Radiologie <strong>und</strong> Chirurgie<br />
zusammen <strong>und</strong> besprechen<br />
jeden, aber auch wirklich jeden<br />
einzelnen Fall, <strong>um</strong> <strong>die</strong> bestmögliche<br />
Therapie für unsere Patienten<br />
individuell durchführen zu können.<br />
Herrn Dr. Heckmann <strong>und</strong> mir<br />
stehen in <strong>die</strong>ser T<strong>um</strong>orkonferenz<br />
als Spezialisten Herr PD Dr. Sandherr<br />
<strong>und</strong> Herr Dr. Perker (Onkologie),<br />
aus der Strahlentherapie Frau<br />
Dr. Panzer, Frau Dr. Pachmann <strong>und</strong><br />
Frau Dr. Riepel <strong>und</strong> aus der Radiologie<br />
<strong>die</strong> Herrn Dres. Heidrich,<br />
Kamp, Kupfer, Ba<strong>um</strong>ert zur Seite.<br />
Operation als eines der<br />
wichtigsten Elemente<br />
Eines der wichtigsten Elemente in<br />
der Behandlung des Darmkrebses<br />
ist <strong>die</strong> Operation, das heißt<br />
<strong>die</strong> Entfernung des am T<strong>um</strong>or<br />
erkrankten Dickdarmabschnittes<br />
mit genügend Abstand in den<br />
ges<strong>und</strong>en Bereich. Anhängend<br />
an <strong>die</strong>sen T<strong>um</strong>or sind aber auch<br />
Chefarzt<br />
PD Dr. Reinhold Lang<br />
(2. v. li.) <strong>und</strong> sein Team<br />
<strong>die</strong> dazugehörigen Lymph- <strong>und</strong><br />
Blutgefäße. Hier können sich versprengte<br />
T<strong>um</strong>orzellen aufhalten.<br />
Daher müssen auch <strong>die</strong>se Gewebe<br />
in einem gewissen Sicherheitsabstand<br />
mitentfernt werden. Bei<br />
sehr kleinen T<strong>um</strong>oren, <strong>die</strong> noch<br />
nicht in tiefere Darmschichten eingedrungen<br />
sind, kann der T<strong>um</strong>or<br />
bereits während der Darmspiegelung<br />
entfernt werden. Bestehen<br />
allerdings Zweifel, ob das T<strong>um</strong>orgewebe<br />
komplett entfernt wurde,<br />
schließt sich eine Darmkrebs-Operation<br />
an. Eine solche Operation<br />
kann minimal-invasiv in Schlüssellochtechnologie<br />
(Laparoskopie,<br />
Bauchspiegelung) oder mit einer<br />
offenen Bauchoperation (Laparotomie)<br />
erfolgen. Die Entscheidung<br />
des offenen oder minimal-invasiven<br />
Zugangs treffen wir ebenso<br />
gemeinsam mit dem Patienten<br />
(<strong>und</strong> bei Patientenwunsch natürlich<br />
auch in Begleitung mit seinen<br />
Angehörigen) wie <strong>die</strong> Absprachen<br />
für <strong>die</strong> vorausgehenden Untersuchungen<br />
<strong>und</strong> Behandlungen. Vor<br />
oder auch nach einer Operation<br />
sind bei großer T<strong>um</strong>orausdehnung<br />
noch weitere Therapien (Chemo-/<br />
Strahlentherapie) nötig.<br />
Jeder Patient kann nach all <strong>die</strong>sen<br />
Prozeduren für seine individuelle<br />
Erholung eine Anschlussheilbehandlung<br />
(Kur) in Anspruch<br />
nehmen. Es folgt <strong>die</strong> Zeit, in der<br />
sich der Körper erholen muss, <strong>um</strong><br />
> > > KONTAKT<br />
Klinik für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
Chefarzt PD Dr. Reinhold Lang<br />
Telefon: 0881 / 188-580<br />
Ch-sek-wm@kh-gmbh-ws.de<br />
Zu den weiterführenden Untersuchungen gehören:<br />
Digitale rektale Untersuchung (Abtasten des untersten Mastdarmbereichs)<br />
zur Beurteilung der T<strong>um</strong>orausdehnung <strong>und</strong> zur Abschätzung<br />
des Erhalts der Schließmuskelfunktionalität nach der<br />
Darmkrebs-Operation<br />
Endoskopie<br />
Ultraschalluntersuchung des Bauchra<strong>um</strong>s (Abdomensonographie)<br />
zur Beurteilung eines eventuellen organüberschreitenden<br />
T<strong>um</strong>orwachst<strong>um</strong>s bzw. eine Computertomographie<br />
Röntgenuntersuchung des Brustkorbes (Röntgen-Thorax) z<strong>um</strong><br />
Ausschluss oder Nachweis von Lungenmetastasen bzw. eine<br />
Computertomographie<br />
Bestimmung der T<strong>um</strong>ormarker zur Beurteilung der Prognose <strong>und</strong><br />
als Basis der Verlaufskontrolle nach der Darmkrebs-Operation<br />
Rektoskopie (Mastdarmspiegelung) zur Bestimmung der Ausdehnung<br />
eines Enddarmkrebses<br />
Endosonographie (endoskopischer Ultraschall) zur Beurteilung<br />
der Tiefenausdehnung eines Enddarmkrebses<br />
Darmspiegelung (Koloskopie) zur genauen Untersuchung des gesamten<br />
Dickdarms, <strong>um</strong> ggf. weitere Darm-Polypen oder T<strong>um</strong>oren<br />
zu erkennen<br />
Zu den Nachsorgeuntersuchungen zählen:<br />
Regelmäßige Darmspiegelungen<br />
Bestimmung der T<strong>um</strong>ormarker (Blutuntersuchung)<br />
Ultraschalluntersuchung des Bauchra<strong>um</strong>s<br />
Röntgenuntersuchung der Lunge<br />
Computertomographie von Lunge <strong>und</strong> Bauch<br />
langsam wieder in das Alltagsleben<br />
zurückzufinden. <strong>Das</strong> Zurechtfinden<br />
mit <strong>die</strong>ser Situation <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> wichtige medizinische Betreuung<br />
nach einer T<strong>um</strong>orbehandlung<br />
wird Nachsorge genannt.<br />
Dok<strong>um</strong>entation im<br />
T<strong>um</strong>ornachsorgekalender<br />
Nur durch regelmäßige Nachsorge<br />
können Metastasen (Tochtergeschwülste)<br />
oder Rezidive (erneutes<br />
Auftreten eines T<strong>um</strong>ors an der<br />
ursprünglichen Stelle) frühzeitig<br />
erkannt <strong>und</strong> wieder<strong>um</strong><br />
geheilt werden<br />
(Nachuntersuchungen<br />
siehe Kasten<br />
oben). Wie häufig<br />
eine Nachsorge<br />
durchgeführt wird,<br />
hängt maßgeblich<br />
vom ursprünglichen<br />
Ausmaß des Darmkrebsbef<strong>und</strong>es<br />
ab. Die Dok<strong>um</strong>entation der<br />
Untersuchungsergebnisse wird<br />
von Anfang an, inklusive der Operation,<br />
in einem T<strong>um</strong>ornachsorgekalender<br />
durchgeführt.<br />
Wichtig für viele Patienten ist, dass<br />
sie nach einer Darmkrebs-Operation<br />
Ess- <strong>und</strong> Trinkgewohnheiten<br />
ka<strong>um</strong> ändern müssen. Allerdings<br />
sollte aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> eventueller Verdauungsbeschwerden<br />
eine Regulierung<br />
des Stuhls erfolgen. Dazu<br />
können <strong>die</strong> Patienten in unserer<br />
Ernährungsambulanz <strong>um</strong> Rat<br />
fragen. Darmkrebs ist bei einem<br />
wirklich erheblichen Anteil der<br />
Patienten heilbar! Daher sollte bei<br />
<strong>die</strong>ser Diagnose niemand <strong>die</strong> Flinte<br />
ins Korn werfen.<br />
Viel Glück <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
wünscht Ihnen<br />
Ihr Reinhold Lang
Die Klinik für Wirbelsäulenchirurgie<br />
Über 800 Eingriffe pro Jahr<br />
Schongau / <strong>Weilheim</strong> | Die Klinik<br />
für Wirbelsäulenchirurgie steht<br />
unter der Leitung von Chefarzt<br />
Dr. Florian Soldner. Ziel ist es, für<br />
jeden Patienten <strong>die</strong> passende Behandlungsmöglichkeit<br />
zu finden,<br />
damit <strong>die</strong>ser wieder schnell an<br />
Lebensqualität gewinnt. Pro Jahr<br />
führt das Zentr<strong>um</strong> für Wirbelsäulenchirurgie<br />
über 800 Eingriffe<br />
durch. Zu den Schwerpunkten gehören<br />
Stabilisierungs- <strong>und</strong> Entlastungsoperationen<br />
der Wirbelsäule<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> von Verschleißerkrankungen,<br />
T<strong>um</strong>oren, Entzündungen,<br />
Rhe<strong>um</strong>a <strong>und</strong> Verletzungen. Dabei<br />
werden hauptsächlich minimalinvasive<br />
<strong>und</strong> gewebeschonende<br />
Techniken angewendet — <strong>und</strong> <strong>die</strong>s<br />
im gesamten Bereich der Wirbelsäule.<br />
Bei nahezu jeder Operation<br />
wird auf das Mikroskop gesetzt.<br />
Patienten mit Bandscheibenvorfällen<br />
oder Spinalkanalstenosen<br />
können beispielsweise hierdurch<br />
> > > KONTAKT<br />
Klinik <strong>Weilheim</strong><br />
Johann-Baur-Straße 4<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Terminvereinbarung <strong>und</strong><br />
Sprechst<strong>und</strong>e MVZ <strong>Weilheim</strong>,<br />
Pölterstraße 20<br />
Telefon: 0881 / 8129<br />
E-Mail:<br />
neurochirurgie@kh-gmbh-ws.de<br />
Klinik <strong>und</strong> Praxis Schongau<br />
Marie-Eberth-Straße 6<br />
86956 Schongau<br />
Telefon: 08861 / 215-266<br />
Telefax: 08861 / 215-566<br />
E-Mail:<br />
neurochirurgie@kh-gmbh-ws.de<br />
Dr. Florian Soldner, Chefarzt der<br />
Klinik für Wirbelsäulenchirurgie<br />
rasch von ihren Schmerzen befreit<br />
werden.<br />
Schonende Techniken<br />
z<strong>um</strong> Wohl der Patienten<br />
<strong>Das</strong> Leistungsspektr<strong>um</strong> ...<br />
Degenerative Erkrankungen<br />
Operative Versorgung der gesamten Wirbelsäule unter Einsatz des<br />
Mikroskops bei nahezu allen Operationen<br />
Minimal-invasive Operationen bei Bandscheibenvorfällen <strong>und</strong> Spinalkanaleinengungen<br />
im Bereich der gesamten Wirbelsäule<br />
Implantationen von Bandscheibenprothesen an der Halswirbelsäule<br />
Stabilisierungs- <strong>und</strong> Entlastungsoperationen<br />
Periphere Nerven<br />
Engpass-Syndrome wie das Karpaltunnelsyndrom oder Sulcus ulnaris-Syndrom<br />
Tra<strong>um</strong>a, Entzündungen, Rhe<strong>um</strong>a<br />
Stabilisierungs- <strong>und</strong> Entlastungsoperationen bei Entzündungen,<br />
Osteoporose, Rhe<strong>um</strong>a <strong>und</strong> Verletzungen in Zusammenarbeit mit der<br />
unfallchirurgischen Abteilung der Klinik Schongau<br />
Aufrichtung von Wirbelkörperfrakturen bei Osteoporose<br />
T<strong>um</strong>ore (Geschwülste)<br />
T<strong>um</strong>oren am Rückenmark <strong>und</strong> den Nervenwurzeln (Metastasen,<br />
Wirbelkörpert<strong>um</strong>oren), ggf. Stabilisierung<br />
Auch bei den sogenannten Versteifungsoperationen<br />
setzt <strong>die</strong><br />
Klinik für Wirbelsäulenchirurgie<br />
bei der Krankenhaus GmbH auf<br />
schonende Techniken, wie <strong>die</strong><br />
„perkutane“ Verschraubung (über<br />
kleine Hautschnitte). Schmerzen,<br />
<strong>die</strong> durch den Operationszugang<br />
bedingt sind, können so minimiert<br />
werden.<br />
Bei dem häufigen Krankheitsbild<br />
des Wirbelkörperbruchs als Folge<br />
einer Osteoporose erfolgt <strong>die</strong><br />
Stabilisierung der gebrochenen<br />
Wirbelkörper mit Knochenzement.<br />
Dieser wird über wenige Millimeter<br />
große Hautschnitte in den<br />
Körper eingebracht. Diese Technik<br />
wird Kyphoplastie oder Ballonkyphoplastie<br />
genannt <strong>und</strong> führt zu<br />
einer eindrucksvollen Schmerzlinderung.<br />
Der Patient kann nach<br />
dem Eingriff rasch wieder mobilisiert<br />
werden.<br />
Interdisziplinarität<br />
ist Tr<strong>um</strong>pf<br />
Die Krankenhaus GmbH bietet<br />
eine fachübergreifende Betreuung.<br />
Bei Bedarf kann auch auf<br />
unfallchirurgische <strong>und</strong> orthopädische<br />
Kompetenzen zurückgegriffen<br />
werden. Seit Juni 2015 steht<br />
zudem in der Tagesklinik für<br />
Schmerztherapie <strong>die</strong> Expertise erfahrener<br />
Schmerztherapeuten zur<br />
Verfügung. Ein besonderes Angebot<br />
wird für ältere Patienten über<br />
75 Jahren bereit gehalten: Sie<br />
können auf Wunsch auf der akutgeriatrischen<br />
Klinik untergebracht<br />
werden. Hier stehen Therapeuten<br />
zur Frühmobilisation bereit,<br />
<strong>die</strong> sich auf <strong>die</strong> Betreuung <strong>die</strong>ser<br />
Patientenklientel spezialisiert haben.<br />
> > > SPRECHZEITEN<br />
Schongau:<br />
Montag<br />
Dienstag<br />
Mittwoch<br />
<strong>Weilheim</strong>:<br />
Dienstag<br />
9.00 — 12.00 Uhr<br />
15.00 — 17.00 Uhr<br />
9.30 — 12.00 Uhr<br />
14.00 — 15.30 Uhr<br />
9.00 — 12.00 Uhr<br />
14.00 — 16.00 Uhr<br />
8.00 — 11.00 Uhr<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 51
Verrückt nach Blasmusik: Die Jochberg-Musikanten<br />
Auf nach Woodstock in Oberösterreich<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Auch wenn ihre<br />
Musik überwiegend bayerischböhmisch<br />
klingt, sie ausschließlich<br />
Lederhose <strong>und</strong> Trachtenhemd<br />
tragen, wirken ihre Auftritte alles<br />
andere als angestaubt. Im Gegenteil:<br />
So spielten <strong>die</strong> Jochberg-Musikanten<br />
im letzten Jahr auf dem<br />
Brass Wiesn Festival in Eching bei<br />
München, <strong>und</strong> heuer geht es sogar<br />
z<strong>um</strong> Woodstock der Blasmusik<br />
nach Österreich, zu dem <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
25 000 Besucher erwartet werden.<br />
„Wir waren alle Blasmusik-verrückt<br />
<strong>und</strong> haben <strong>die</strong> Herausforderung<br />
gesucht“, erinnert sich Alois<br />
Filgertshofer an <strong>die</strong> Anfänge im<br />
Jahr 1994. Elf gute Musiker, <strong>die</strong><br />
sich aus dem Netzwerk der Blaskapellen<br />
kannten, fanden sich zu<br />
einer kleineren Besetzung zusammen,<br />
<strong>die</strong> sich der bayerisch-böhmischen<br />
Blasmusik verschrieb. Ihr<br />
erster Auftritt folgte 1995 auf dem<br />
Penzberger Bauernmarkt, seitdem<br />
absolvierten sie unzählige Tanzabende,<br />
Bierzeltveranstaltungen,<br />
Konzerte oder Hochzeiten, wo<br />
sie mit ihrer traditionellen Musik,<br />
aber auch mit Schlagern <strong>und</strong><br />
Bigbandso<strong>und</strong> für Stimmung <strong>und</strong><br />
Begeisterung sorgen.<br />
15 bis 20 Auftritte<br />
pro Jahr<br />
Aus dem Ra<strong>um</strong> Peißenberg, Penzberg,<br />
aus Eberfing <strong>und</strong> Großweil<br />
stammen <strong>die</strong> mittlerweile zwölf<br />
Musiker, <strong>die</strong> eigentlich alle in ihren<br />
dörflichen Blaskapellen schon<br />
ausreichend eingespannt sind.<br />
Trotzdem nehmen sie sich <strong>die</strong><br />
Zeit für zahlreiche Proben <strong>und</strong><br />
15 bis 20 Auftritte als Jochberg-<br />
Musikanten pro Jahr. Der Jochberg<br />
ist ein 1 565 Meter hoher Gipfel<br />
zwischen Benediktenwand <strong>und</strong><br />
Herzogstand, den sie als ihren<br />
Hausberg bezeichnen <strong>und</strong> deshalb<br />
passt er gut als Name zu den<br />
boarischen Musikanten. Auch eine<br />
CD mit dem Titel „Nimm Dir Zeit<br />
für Blasmusik“ ist mittlerweile<br />
entstanden, auf der einige Eigenkompositionen<br />
oder ein Marsch<br />
des Antdorfer Komponisten Thomas<br />
Greiner zu hören sind.<br />
Wettbewerb „Könige der<br />
Blasmusik“ gewonnen<br />
Zu ihren Fans zählen natürlich viele junge Damen.<br />
Schon zweimal konnten sie bei<br />
großen Wettbewerben überzeugen.<br />
„Könige der Blasmusik“<br />
lautete <strong>die</strong> Ausschreibung eines<br />
Münchner Wochenanzeigers, an<br />
der sich 38 Kapellen aus dem<br />
In- <strong>und</strong> Ausland beteiligt hatten.<br />
Die Jochberg-Musikanten überzeugten<br />
<strong>die</strong> hochkarätige Jury<br />
<strong>und</strong> durften beim großen Jubilä<strong>um</strong>skonzert<br />
der Egerländer Musikanten<br />
im Münchner Zirkus Krone<br />
Bau auftreten. Bei einem weiteren<br />
Wettbewerb mit 18 Kapellen<br />
konnten sie über das Internet<br />
<strong>die</strong> meisten „Likes“ erzielen <strong>und</strong><br />
gewannen damit einen eigenen<br />
Marsch des Komponisten Mathias<br />
Gronert. Ganz neue Erfahrungen<br />
sammelten sie dann im letzten<br />
Sommer auf dem „Brass Wiesn<br />
Festival“ in Eching bei München,<br />
52 | tassilo
das über 10 000 blasmusikbegeisterte<br />
Zuhörer besuchten.<br />
Beim „Woodstock<br />
der Blasmusik“<br />
<strong>2017</strong> setzen sie noch eins drauf: sie<br />
sind eingeladen z<strong>um</strong> „Woodstock<br />
der Blasmusik“ in Oberösterreich.<br />
Von Donnerstag, 29. Juni, bis<br />
Sonntag, 2. Juli, wird es auf vier<br />
Bühnen Blasmusik in allen Facetten<br />
geben. Von der Keller Steff Bigband<br />
bis zur Innviertler Tanzlmusi<br />
können <strong>die</strong> Besucher ihren ganz<br />
eigenen Blasmusik-Geschmack<br />
auf <strong>die</strong>sem Festival ausleben;<br />
25 000 Zuschauer werden erwartet.<br />
„Wir spielen in einem Zelt. <strong>Das</strong><br />
ist uns immer lieber, wenn wir<br />
nah bei den Leuten sind“, erklärt<br />
Alois Filgertshofer. Die Musikanten<br />
freuen sich auch schon auf den<br />
Herbst <strong>2017</strong>, wenn ihre Fre<strong>und</strong>e<br />
der Blaskapelle „Peng“ aus Sigmaringen<br />
zu Besuch kommen <strong>und</strong><br />
am 31. Oktober zu einem interessanten<br />
Doppelkonzert aufspielen.<br />
Georg Filgertshofer<br />
leitet <strong>die</strong> Gruppe<br />
Sie können Erfolge bei Festivals,<br />
Wettbewerben oder Konzerten<br />
vorweisen — dennoch gesteht der<br />
Organisator, dass sie am liebsten<br />
z<strong>um</strong> Tanz oder auf Hochzeiten<br />
spielen. Die musikalische Leitung<br />
obliegt von Anfang an Georg<br />
Filgertshofer <strong>und</strong> so halten<br />
<strong>die</strong> beiden Brüder <strong>die</strong> Fäden der<br />
Jochberg-Musikanten zusammen.<br />
Georg Filgertshofer achtet darauf,<br />
dass sie ihrer Linie bayerischböhmischer<br />
Blasmusik treu bleiben<br />
<strong>und</strong> Alois Filgertshofer hält<br />
den mittlerweile eng zusammen<br />
geschweißten Fre<strong>und</strong>eskreis bei<br />
Laune. Es gab zwar schon mehrere<br />
Wechsel in der Besetzung, doch<br />
<strong>die</strong> meisten der zwölf Musiker sind<br />
schon seit über zehn Jahren dabei.<br />
Und es sind immer noch erstklassige<br />
Musiker, was man auch daran<br />
erkennt, dass etwa <strong>die</strong> Hälfte zugleich<br />
in ihren dörflichen Blaskapellen<br />
als Dirigenten fungieren.<br />
„Als wir 1995 angefangen haben,<br />
war das <strong>und</strong>enkbar, dass <strong>die</strong><br />
Blasmusik einmal einen solchen<br />
Stellenwert erfährt“, resümiert<br />
Alois Filgertshofer. Der Oktoberfest-Trend<br />
hat viele junge Leute zu<br />
<strong>die</strong>ser echten, bayerischen Musik<br />
gebracht <strong>und</strong> ganz selbstverständlich<br />
versorgen <strong>die</strong> Jochberg-Musikanten<br />
ihre Fans auf Facebook<br />
immer wieder mit neuen Informationen.<br />
So darf man gespannt<br />
sein, was <strong>die</strong>se Blasmusik-verrückten<br />
Burschen in nächster Zeit<br />
noch so alles auf <strong>die</strong> Beine stellen.<br />
Ein Ausschnitt ihres Spielplanes<br />
<strong>2017</strong> ist im Kasten zu finden. rg<br />
> > > INFORMATIONEN<br />
Die öffentlichen Spieltermine <strong>2017</strong><br />
Samstag, 11. <strong>März</strong>: Starkbierfest der Dorfjugend Marnbach, 20 Uhr<br />
Samstag, 29. <strong>April</strong>: Tennisverein Peißenberg, Berghof, 18 Uhr<br />
Sonntag 25. Juni: Biergarten „ Alte Villa“ in Utting, 11 bis 14 Uhr<br />
Samstag, 1. Juli: Woodstock der Blasmusik, A-4974 Ort im Innkreis,<br />
11 bis 12.30 Uhr<br />
Sonntag, 30. Juli: Pfarrfest Dürnhausen, 19 Uhr<br />
Samstag, 9. September: Jubilä<strong>um</strong> Trommlerzug Eberfing, 20 Uhr<br />
Montag, 2. Oktober: Weinfest Böbing, 20 Uhr<br />
Dienstag, 31. Oktober: Doppelkonzert mit der Blaskapelle Peng,<br />
Spatzenhausen, 19 Uhr<br />
<br />
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<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 53
15 EURO<br />
GUTSCHEIN<br />
(Gültig bis 31.8.<strong>2017</strong> ab<br />
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<strong>und</strong> mitbringen.<br />
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<strong>Weilheim</strong> | „Jeder ist vor dem<br />
Gesetz gleich“: Die deutsche<br />
Rechtsprechung mit all ihren Paragraphen<br />
gilt als eine der unabhängigsten<br />
der Welt. Doch wirkt<br />
sie auf den Laien oft <strong>und</strong>urchschaubar<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der Komplexität,<br />
<strong>die</strong> von gefühlt unzähligen<br />
Deutungsmöglichkeiten auf der<br />
einen, bis zur Statik auf der anderen<br />
Seite reichen kann. Der Weg<br />
z<strong>um</strong> Anwalt ist da unabdingbar<br />
— <strong>um</strong>so maßgeblicher ist allerdings<br />
auch <strong>die</strong> Wahl des richtigen<br />
Verteidigers. Und den auf<br />
Anhieb zu finden, ist gar nicht so<br />
einfach: Auf <strong>r<strong>und</strong></strong> 165 000 beläuft<br />
sich <strong>die</strong> Anzahl an aktiven Anwälten<br />
in Deutschland, darunter<br />
derzeit etwa 45 000 Fachanwälte,<br />
<strong>die</strong> hierzulande „im Namen des<br />
Gesetzes“ wirken <strong>und</strong> deren Reputation<br />
oft erst im Rahmen des<br />
Mandats erkennbar wird.<br />
Der Titel Fachanwalt gibt Auskunft<br />
darüber, dass sich der Träger in<br />
seinem Rechtsgebiet besondere<br />
Kenntnisse <strong>und</strong> Erfahrungen<br />
angeeignet hat. 23 verschiedene<br />
Fachanwaltschaften gibt es derzeit<br />
in Deutschland — ein guter<br />
Rat bei der Wahl des Advokaten<br />
ist deshalb auch hier teuer. „Alles<br />
unter einem Dach“ heißt deshalb<br />
der selbstbewusste Slogan, der<br />
einen auf der Internetseite der RA<br />
Kanzlei Wölke & Kollegen sofort<br />
in Empfang nimmt. Gemeint ist<br />
damit <strong>die</strong> konsequente Weiterentwicklung<br />
in Richtung Fachanwaltschaftskanzlei:<br />
Aus den Anfängen<br />
im Jahr 1987 ist bis z<strong>um</strong> heutigen<br />
Zeitpunkt ein Zentr<strong>um</strong> für Rechtsgebiete<br />
gewachsen — acht Rechtsanwälte,<br />
darunter sechs Fachanwälte,<br />
stehen damit unter einer<br />
Firmierung an zwei Standorten<br />
in <strong>Weilheim</strong> mit Zweigstellen in<br />
Schongau <strong>und</strong> Garmisch zur Verfügung.<br />
Sie decken weit über 14<br />
Rechtsgebiete ab, Tendenz steigend.<br />
Gemeinsame Werte<br />
tragen den Berufsalltag<br />
Im Januar <strong>die</strong>ses Jahres konnte<br />
30-jähriges Bestehen gefeiert<br />
werden, was durchaus als Beleg<br />
für eine hohe Reputation im Um-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
„Alles unter einem Dach“: (v.l.) Pascal de Coulon, Winfried i Folda, Kanzleigründer Manfred Wölke, John P.<br />
Teifel, Florian Enzensberger, Maximilian Maar <strong>und</strong> Patrik Beausencourt.<br />
54 | tassilo
Hat sich dem Verwaltungsrecht<br />
verschrieben: Rechtsanwältin<br />
Silvia Turansky<br />
land, nicht nur bei Mandanten,<br />
sondern auch bei Kollegen, Richtern<br />
<strong>und</strong> Strafkammern im Allgemeinen<br />
gewertet werden darf.<br />
Was auf den ersten Blick einem<br />
fachlichen Coup gleichkommen<br />
mag, hat auf der anderen Seite<br />
einen weiteren interessanten<br />
Aspekt, einen, der „menschelt“,<br />
sozusagen. Denn immensen Anteil<br />
am Gelingen <strong>die</strong>ses fachlichen<br />
Hand-in-Hand-Arbeitens hat eben<br />
auch <strong>die</strong> Beziehung der Anwälte<br />
zueinander. Als eine Art Symbiose<br />
betrachtet Manfred Wölke <strong>die</strong>s<br />
— <strong>und</strong> als nicht selbstverständlich,<br />
wie er zugibt. Der langjährige Fachanwalt<br />
für Familienrecht weiß<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> unterschiedlichen Ausprägungen<br />
im Zwischenmenschlichen,<br />
<strong>die</strong> natürlich auch im<br />
Arbeits<strong>um</strong>feld z<strong>um</strong> Tragen kommen.<br />
„Wir sind keine rechtlichen<br />
‚Handwerker‘, sondern wichtige<br />
Bezugspersonen für unsere Mandanten“,<br />
fasst das auch Winfried<br />
Folda zusammen. Der Fachanwalt<br />
für Strafrecht <strong>und</strong> Verkehrsrecht<br />
ist — nach Gründer Manfred Wölke<br />
— mit am längsten in der Kanzlei,<br />
seit 1991. „Und unsere Werte, <strong>die</strong><br />
wir der Arbeit mit unseren Mandanten<br />
zug<strong>r<strong>und</strong></strong>e legen, gelten<br />
auch für uns Kollegen“, sagt er.<br />
Damit meint er Werte wie Integrität,<br />
Ehrlichkeit oder Respekt. <strong>Das</strong><br />
bedeutet, dass sich <strong>die</strong> Anwälte<br />
auf Augenhöhe begegnen — was<br />
schon der Begriff „Kollegen“ im<br />
Kanzleinamen bestätigt, dass sie<br />
sich untereinander beraten, <strong>und</strong><br />
sich in ihrer Arbeit durchaus spiegeln,<br />
wenn man so will. Ein besseres<br />
Feedback kann so wohl ka<strong>um</strong><br />
erreicht werden.<br />
Transparenz ist ein weiterer Überbegriff,<br />
den <strong>die</strong> Rechtsanwälte bei<br />
Wölke & Kollegen zu ihrem Credo<br />
zählen. <strong>Das</strong> bedeutet, dass jeder<br />
Mandant immer weiß, wo er steht.<br />
<strong>Das</strong>s er weiß, was ihn erwartet,<br />
welche Aussichten sein Mandat<br />
hat. <strong>Das</strong> bedeutet in manchen<br />
Fällen schon auch einmal der Abschied<br />
von gewissen Erwartungshaltungen,<br />
wie Winfried Folda<br />
bestätigt. „Anwälte sind eine Art<br />
Dolmetscher“, sagt er. Sein Kollege,<br />
Fachanwalt Pascal de Coulon,<br />
ergänzt: „<strong>Das</strong> Interesse am Mandanten<br />
hört ja nicht beim Fachlichen<br />
auf. Wir wollen nicht nur den<br />
Fall lösen, sondern haben auch<br />
immer den Menschen im Blick.“<br />
<strong>Das</strong> kann eine sanfte Kurskorrektur<br />
bedeuten, wenn sich Mandanten<br />
an bestimmten Ergebnissen<br />
festbeißen, <strong>die</strong> aber unter dem<br />
Strich eher zulasten der Person<br />
gehen. Oftmals seien Mandanten<br />
im Nachhinein erleichtert, den<br />
Rat des Anwaltes gefolgt zu sein,<br />
bestätigt Winfried Folda rückblickend.<br />
Persönliche Handschrift,<br />
auch im Kanzlei-Portfolio<br />
Diese Zufriedenheit der Mandanten<br />
kann durchaus auch aus der<br />
Expansion der Kanzlei herausgelesen<br />
werden. Sollte 1987 in einer<br />
kleinen Bürogemeinschaft am<br />
<strong>Weilheim</strong>er Marienplatz mit Manfred<br />
Wölke als Strafverteidiger alles<br />
beginnen, konnte bereits 1998<br />
in Rä<strong>um</strong>lichkeiten von respektabler<br />
Größe an der Bahnhofstraße<br />
<strong>um</strong>gezogen werden. Hier ergänzte<br />
sich <strong>die</strong> Zahl der Anwälte noch<br />
einmal enorm. Allein, das Team<br />
vergrößerte sich weiter, <strong>und</strong> sollte<br />
der Platz nicht lange ausreichen<br />
— <strong>um</strong> <strong>die</strong> Mandantengespräche<br />
weiterhin in ruhiger, geschützter<br />
Atmosphäre durchführen zu können,<br />
wurde im Juni 2015 ein weiteres<br />
Domizil bezogen, zu finden<br />
in der Ledererstraße in <strong>Weilheim</strong>.<br />
Wie in allen Rä<strong>um</strong>en der Kanzlei<br />
ist auch hier <strong>die</strong> persönliche<br />
Handschrift eines jeden Anwalts<br />
zu erkennen, präsentiert sich alles<br />
in offener, großzügiger Art <strong>und</strong><br />
spiegelt sich auch hier Transparenz<br />
wider. Und <strong>die</strong> findet sich<br />
schon zu Beginn: alle Anfragen<br />
oder Terminvergaben finden über<br />
eine zentrale Stelle, unter einer<br />
Telefonn<strong>um</strong>mer, statt. Hier erfährt<br />
der potentielle Mandant, welcher<br />
Fachanwalt für sein Anliegen der<br />
richtige <strong>und</strong> welche Niederlassung<br />
<strong>die</strong> ideale wäre.<br />
Persönliche Handschrift ist auch<br />
erkennbar, wenn man einen näheren<br />
Blick auf das Portfolio der<br />
Kanzlei wirft. Da gibt der Fachanwalt<br />
für Erbrecht, Florian<br />
Enzensberger, in Form von Vorträgen<br />
Einblicke in das Erbrecht, weist<br />
Kollege <strong>und</strong> Rechtsanwalt Maximilian<br />
Maar in <strong>die</strong> Themen Vorsorgevollmacht<br />
<strong>und</strong> Patientenverfügung<br />
ein. Lose Vorträge in den<br />
Rä<strong>um</strong>lichkeiten der Kanzlei z<strong>um</strong><br />
Thema Ehescheidung hält Fachanwalt<br />
für Familienrecht John-<br />
P. Teifel. Er unterstützt seit 2015<br />
Kanzleigründer Manfred Wölke<br />
im Referat Familienrecht. Patrik<br />
Beausencourt, Fachanwalt für Arbeits-<br />
<strong>und</strong> Familienrecht als auch<br />
Rechtsanwältin Silvia Turansky, <strong>die</strong><br />
sich dem Verwaltungsrecht verschrieben<br />
hat, <strong>r<strong>und</strong></strong>en <strong>die</strong> Kanzlei<br />
ab. Einen Überblick über das<br />
laufende Vortragsprogramm ist<br />
unter www.woelke-partner.de zu<br />
finden. Die Kanzlei ist weiter gern<br />
gesehener Gast auf Jobbörsen im<br />
Umland. Öffentlichkeitsarbeit verb<strong>und</strong>en<br />
mit Mehrwert: denn so<br />
kann auch der Kanzleinachwuchs<br />
gef<strong>und</strong>en werden. Drei Auszubildende<br />
leisten derzeit in der Niederlassung<br />
an der Bahnhofstraße<br />
ihren Dienst, ein Auszubildender<br />
in der Ledererstraße.<br />
rp<br />
SCHLAGANFALL –<br />
Wie kann ich mich schützen?<br />
90.<br />
Tutzinger<br />
Patientenfor<strong>um</strong><br />
Mi., 26. <strong>April</strong> <strong>2017</strong> <strong>um</strong> 19.00 Uhr<br />
REFERENT<br />
Prof. Dr. Dirk Sander<br />
Chefarzt Neurologie<br />
VERANSTALTUNGSORT<br />
Benedictus Krankenhaus Tutzing<br />
Bahnhofstraße 5<br />
82327 Tutzing<br />
Um Anmeldung wird gebeten unter T 08157 28 -142.<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 55
Erzbischöfliche Realschule<br />
St. Immaculata Schlehdorf<br />
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Christliche<br />
WERTE<br />
FÖRDERUNG<br />
Freude am<br />
Lernen<br />
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<br />
Termine <strong>2017</strong><br />
FREUDE<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Interessante Wahlfächer<br />
7. <strong>März</strong>, 19 Uhr Infoabend<br />
11. <strong>März</strong>, 14 -17 Uhr Tag der offenen Tür<br />
17. <strong>März</strong> <strong>und</strong> 24. <strong>März</strong>, 14 -16 Uhr Schnuppertage<br />
(<strong>um</strong> Anmeldung wird gebeten)<br />
5. Mai, 13:30 -18:30 Uhr Einschreibung<br />
8. Mai, 14 -16 Uhr Vorbereitungskurs z. Aufnahmeprüfung<br />
Erzbischöfliche Realschule<br />
St. Immaculata Schlehdorf<br />
Kirchstraße 6 · 82444 Schlehdorf<br />
Tel. 0 88 51-181 300 · Fax 0 8851-181 301<br />
www.realschule-schlehdorf.de<br />
Nachgefragt bei Dr. Karl Breu<br />
Sind Hausärzte<br />
überaltert?!<br />
<strong>Tassilo</strong>land | In unserer Region<br />
haben wir formal eine Überversorgung<br />
sowohl bei Hausärzten<br />
wie auch bei allen anderen Fachärzten.<br />
Trotzdem sind <strong>die</strong> Wartezimmer<br />
voll <strong>und</strong> auf einen Termin<br />
muss man schon mal mehr als<br />
einen Monat warten. Mit Sorge<br />
blickt Dr. Karl Breu, der Vorsitzende<br />
des ärztlichen Kreisverbandes,<br />
besonders auf <strong>die</strong> Altersstruktur<br />
der Hausärzte im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau.<br />
Etwa ein Drittel<br />
sind über 60 Jahre, so dass es in<br />
den nächsten Jahren hier große<br />
Veränderungen geben wird.<br />
Bei einer Bürgerbefragung zur<br />
Ges<strong>und</strong>heit im Landkreis zeigte<br />
sich, dass 84 Prozent der Bevölkerung<br />
ihren Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />
als sehr gut oder gut einschätzen.<br />
<strong>Das</strong> sind zehn Prozent mehr als im<br />
deutschlandweiten Durchschnitt.<br />
Außerdem suchen 95 Prozent der<br />
Patienten ihren Hausarzt nicht nur<br />
bei akuten Beschwerden auf, sondern<br />
holen sich dort auch medizinischen<br />
Rat. „Dies ist ein hoher<br />
Vertrauensbeweis für uns Ärzte“,<br />
stellt Dr. Karl Breu fest.<br />
Der Facharzt für Öffentliches Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
<strong>und</strong> Umweltmedizin<br />
befindet sich als Leiter des<br />
Ges<strong>und</strong>heitsamtes im Landratsamt<br />
<strong>Weilheim</strong> derzeit in seiner<br />
Altersteilzeitruhestandsphase <strong>und</strong><br />
fungiert seit 1999 als Vorsitzender<br />
des ärztlichen Kreisverbandes. Berufspolitisch<br />
arbeitet er in <strong>die</strong>ser<br />
Organisation auch im Vorstand auf<br />
Bezirksebene mit, ist Delegierter<br />
der Landes- sowie der B<strong>und</strong>es-<br />
Ärztekammer. „Eine gute ärztliche<br />
Versorgung auch in ländlichen<br />
Regionen ist mir eine Herzensangelegenheit“,<br />
verrät Dr. Karl Breu,<br />
war<strong>um</strong> er sich bis zur B<strong>und</strong>esebene<br />
engagiert. Wir haben ihm fünf<br />
Fragen zur Situation der Ärzte im<br />
Landkreis gestellt.<br />
Wie beurteilen Sie <strong>die</strong> ärztliche<br />
Versorgung im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau?<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich haben wir eine flächendeckende<br />
<strong>und</strong> qualitativ gute<br />
medizinische Versorgung sowohl<br />
im ambulanten Bereich mit niedergelassenen<br />
Ärzten, aber auch<br />
Zahnärzten, Apothekern, Pflege<strong>die</strong>nsten,<br />
Seniorenheimen <strong>und</strong><br />
vieles mehr. Auch der stationäre<br />
Bereich ist mit unseren drei Krankenhäusern<br />
sehr gut aufgestellt.<br />
Wir haben im Landkreis insgesamt<br />
108 hausärztlich tätige Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen <strong>und</strong> sind<br />
laut kassenärztlicher Vereinigung<br />
überversorgt. Ein Problemkreis ist<br />
<strong>die</strong> Überalterung der Hausärzte;<br />
etwa ein Drittel wird in den nächsten<br />
fünf Jahren aufhören. <strong>Das</strong> sehe<br />
ich mit Sorge, denn es wird immer<br />
schwieriger, einen Nachfolger zu<br />
finden.<br />
In der Presse wird das Schwinden<br />
der Landärzte beklagt <strong>und</strong> wenn<br />
sich ein Hausarzt bei uns niederlassen<br />
möchte, bekommt er keine<br />
Zulassung. Wie kann das sein?<br />
Seit 1992 wird der Bedarf an Ärztinnen<br />
<strong>und</strong> Ärzten in der ambulanten<br />
Versorgung auf Landesebene<br />
über <strong>die</strong> Bedarfsplanungsrichtlinie<br />
des gemeinsamen B<strong>und</strong>esausschusses<br />
(GB + BA) festgestellt.<br />
Insbesondere aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der demographischen<br />
Entwicklung <strong>und</strong> der<br />
Veränderungen in der ambulanten<br />
Versorgung wurde <strong>die</strong>se Richtlinie<br />
Dr. Karl Breu sieht als Vorsitzender des ärztlichen Kreisverbandes eine<br />
Überalterung besonders bei den Hausärzten auf uns zukommen.<br />
56 | tassilo
in den letzten Jahren mehrmals<br />
angepasst. Zurzeit werden <strong>die</strong><br />
sogenannten Verhältniszahlen,<br />
also <strong>die</strong> Anzahl der Einwohner pro<br />
Arzt, überprüft <strong>und</strong> dabei auch <strong>die</strong><br />
Sozial- sowie Krankheitsstruktur<br />
in <strong>die</strong> Planung miteinbezogen; es<br />
wird beispielsweise geprüft, ob<br />
bei uns ein zusätzlicher Bedarf<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> großer sozialer Einrichtungen<br />
wie etwa der Herzogsägmühle<br />
besteht.<br />
Wie lange muss ich im Landkreis<br />
auf einen Facharzttermin warten?<br />
Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> immer wieder geklagter<br />
überlanger Wartezeiten auf<br />
einen Facharzttermin führte der<br />
Gesetzgeber vor einem Jahr Termin-Servicestellen<br />
ein. In Bayern<br />
konnten alle 2 053 Terminanfragen<br />
innerhalb von vier Wochen durch<br />
niedergelassene Kollegen übernommen<br />
werden. Bei circa 80<br />
Millionen ambulanten Behandlungsfällen<br />
im Jahr war <strong>die</strong> Inanspruchnahme<br />
der Servicestellen<br />
sehr gering. Nach einer aktuellen<br />
Umfrage im Landkreis können<br />
über <strong>die</strong> behandelnden Hausärzte<br />
bei akuten Krankheitsfällen in der<br />
Regel Facharzttermine innerhalb<br />
der Woche vermittelt werden.<br />
Zur medizinischen Versorgung außerhalb<br />
der ärztlichen Sprechzeiten<br />
wurde der Bereitschafts<strong>die</strong>nst<br />
im Oberland als Pilotregion im<br />
letzten Jahr ebenfalls neu aufgestellt.<br />
Neben dem bewährten<br />
Fahr<strong>die</strong>nst, den Sie nach wie vor<br />
über <strong>die</strong> Telefonn<strong>um</strong>mer 116 117<br />
erreichen, können hilfesuchende<br />
Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger direkt <strong>die</strong><br />
Bereitschafts<strong>die</strong>nstpraxen am Klinik<strong>um</strong><br />
Schongau aufsuchen.<br />
Wie sehen Sie <strong>die</strong> Situation bei den<br />
Fachärzten im Landkreis?<br />
Nach der Bedarfsplanungsrichtlinie<br />
haben wir in allen Facharztbereichen<br />
eine Überversorgung.<br />
Probleme werden an uns eigentlich<br />
nur bei Psychiatern <strong>und</strong> Psychotherapeuten<br />
herangetragen.<br />
Trotz einer Versorgungsrate von<br />
208 Prozent für Psychotherapeuten<br />
gibt es Wartezeiten von mindestens<br />
drei Monaten. Doch <strong>die</strong>ses<br />
Problem ist deutschlandweit bekannt<br />
<strong>und</strong> wird derzeit von G-BA<br />
angegangen. Bei uns mildern <strong>die</strong><br />
Ärzte der Institutsambulanz der<br />
KBO-Klinik Peißenberg <strong>die</strong> angespannte<br />
Situation deutlich ab.<br />
Übrigens, wenn jemand Probleme<br />
hat, einen Facharzttermin zu bekommen,<br />
sollte man immer den<br />
Weg über den Hausarzt nehmen,<br />
der kann einen kurzfristigen Termin<br />
vermitteln.<br />
Wie schätzen Sie <strong>die</strong> Zukunft ein,<br />
sagen wir in zehn Jahren?<br />
Wir steuern auf einen Ärztemangel<br />
zu. Eine Stu<strong>die</strong> der Kassenärztlichen<br />
Vereinigung zeigt auf, dass es<br />
im Jahr 2030 gut 10000 Hausärzte<br />
weniger in Deutschland geben<br />
wird. Deshalb haben wir bereits<br />
2014 in Bayern angefangen massiv<br />
gegenzusteuern, beispielsweise<br />
mit Stipen<strong>die</strong>n oder finanziellen<br />
Förderungen von Niederlassungen<br />
im ländlichen Ra<strong>um</strong>. Ganz neu ist<br />
auch eine Landarztquote von fünf<br />
Prozent aller Medizinstudenten.<br />
Damit haben wir eine Trendwende<br />
erreicht, 2016 wurden in Bayern<br />
ein Zehntel mehr Prüfungen<br />
z<strong>um</strong> Allgemeinarzt abgelegt. Nach<br />
dem Masterplan „Medizinstudi<strong>um</strong><br />
2020“ wird darüber hinaus unter<br />
anderem nicht nur <strong>die</strong> Abiturnote<br />
ausschlaggebend für ein Medizinstu<strong>die</strong>nplatz<br />
sein, der Bewerber<br />
muss auch eine entsprechende<br />
soziale Eignung mitbringen.<br />
Über den Weiterbildungsverb<strong>und</strong><br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau können <strong>die</strong><br />
angehenden Fachärzte für Allgemeinmedizin<br />
ihre mehrjährige<br />
Weiterbildung komplett in unserer<br />
Region ableisten <strong>und</strong> — wie in den<br />
letzten Jahren mehrmals erlebt —<br />
in frei werdenden Praxen oder als<br />
Partner in eine Praxis in unserem<br />
Landkreis einsteigen. Insofern<br />
sehe ich <strong>die</strong> medizinische Versorgung<br />
in unserem schönen Oberland<br />
auf einem sehr guten Weg. rg<br />
Die Neuauflage von Hans Schütz<br />
Ludwig z<strong>um</strong> Zweiten<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Schriftsteller Hans<br />
Schütz hat seinen Roman „Ludwig<br />
z<strong>um</strong> Zweiten“ in einer überarbeiteten<br />
Neuauflage herausgebracht.<br />
Er handelt von der Acht<strong>und</strong>sechziger-Generation,<br />
<strong>die</strong> vor<br />
allem bekannt war für Studentenproteste<br />
in großen Universitätsstädten.<br />
Diese Revolution<br />
hatte Auswirkungen auf <strong>die</strong> große<br />
Politik. Doch darauf möchte der<br />
ehemalige Mittelschullehrer gar<br />
nicht hinaus. Schütz beantwortet<br />
in seinem Werk vielmehr <strong>die</strong><br />
Frage, wie sich der gesellschaftliche<br />
Wandel <strong>die</strong>ser Zeit auf das<br />
beschauliche Provinzstädtchen<br />
Füssen auswirkte. Und welche<br />
Folgen <strong>die</strong> Ideen der Generation<br />
68 in einem ländlichen Gymnasi<strong>um</strong><br />
weit ab vom Schuss hatte.<br />
Der Peitinger Autor erzählt <strong>die</strong><br />
Geschichte aus Sicht der beiden<br />
Fre<strong>und</strong>e Fritz Haksch <strong>und</strong> Max<br />
Wachsbleitter, <strong>die</strong> 1969 noch<br />
zwei Schuljahre bis z<strong>um</strong> Abitur<br />
vor sich haben. Beide engagieren<br />
sich für <strong>die</strong> Schülerzeitung<br />
des Gymnasi<strong>um</strong>s. Und beide sind<br />
der neuen politischen Acht<strong>und</strong>sechziger-Bewegung<br />
sehr aufgeschlossen.<br />
Haksch wird nach<br />
diversen Auseinandersetzungen<br />
mit der Schule immer mehr<br />
z<strong>um</strong> Provinzrevoluzzer, während<br />
Wachsbleitter sich in eine sonderbare<br />
Scheinwelt zurückzieht,<br />
in der Märchenkönig Ludwig<br />
II. zu seinem großen Idol wird.<br />
Natürlich handelt es sich bei den<br />
zwei Burschen <strong>um</strong> fiktive Personen.<br />
Wer allerdings <strong>die</strong> Biographie<br />
von Autor Schütz kennt,<br />
dem ist unlängst bekannt, dass<br />
er selbst in <strong>die</strong>ser Zeit das Füs-<br />
sener Gymnasi<strong>um</strong> besuchte. Na- homoerotischer otis<br />
Neigungen en eine<br />
heliegend, dass einige i seiner<br />
regelrechte Katastrophe an, <strong>die</strong><br />
im Roman dargestellten Ereignisse<br />
der wahren Begebenheiblick<br />
zu verhindern versucht.<br />
Fritz Haksch im letzten Augenten<br />
doch sehr nahe kommen, <strong>Das</strong> Buch „Ludwig z<strong>um</strong> Zweiten“<br />
z<strong>um</strong>indest in einigen Teilen. ist ab jetzt auf dem Markt <strong>und</strong><br />
Jedenfalls bahnt sich wegen im Buchhandel oder als E-Book<br />
der geheimnisvollen Familiengeschichte<br />
des „Kinis“ mit <strong>die</strong>-<br />
z<strong>um</strong> Zweiten“, books on demand,<br />
für 14 Euro erhältlich („Ludwig<br />
ser ungeklärten Herkunft seiner Norderstedt, ISBN: 978-3-84236-<br />
Vorfahren <strong>und</strong> der Entwicklung 390-8). tis<br />
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„Ludwig z<strong>um</strong> Zweiten“ zu gewinnen<br />
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Roman. Wer ein Buch gewinnen möchte, schickt eine Postkarte<br />
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Losverfahren ermittelt <strong>und</strong> bekommen den Roman zugeschickt —<br />
Absender deshalb bitte nicht vergessen. Der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen.<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 57
Eine Kulturlandschaft, <strong>die</strong> erhalten, gepflegt <strong>und</strong> genossen werden will<br />
Moore im Pfaffenwinkel<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Bei allem Respekt für<br />
das Werk von Mutter Natur: <strong>Das</strong> ist<br />
schon eine ziemliche Brühe, <strong>die</strong><br />
sich da durch das kleine Bachbett<br />
schiebt. Beim genaueren Blick offenbart<br />
<strong>die</strong> moorige „Brühe“ aber<br />
durchaus Schönheit: <strong>Das</strong> Wasser im<br />
Schwarzlaichmoor bei Hohenpeißenberg<br />
selbst schimmert bräunlich<br />
<strong>und</strong> dort, wo sich vereinzelte<br />
Sonnenstrahlen darin brechen,<br />
warm golden. Die schwarze Moorerde,<br />
<strong>die</strong> das Wasser wie einen<br />
Bodensatz mitspült, ist genau genommen<br />
alles andere als hässlich.<br />
Ihrem dunklen Körper sieht man<br />
an, dass in ihr Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> geballtes<br />
Leben schl<strong>um</strong>mern.<br />
Moor ist eine der Kern-Substanzen,<br />
<strong>die</strong> den Pfaffenwinkel ausmachen<br />
— buchstäblich. Der Landkreis<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau, der weite Teile<br />
der Region <strong>um</strong>fasst, ist nach Rosenheim<br />
der zweitmoorreichste in<br />
Bayern. Seine voralpine Landschaft<br />
ist mit 180 Mooren auf 17 000 Hektar<br />
Fläche sogar eine der moorreichsten<br />
in ganz Mitteleuropa <strong>und</strong><br />
insofern von großer Bedeutung, als<br />
dass sie auf engstem Ra<strong>um</strong> viele<br />
unterschiedliche Moorformen<br />
vereint: Hochmoore, Niedermoore<br />
sowie anmoorige Flächen in den<br />
Randzonen der ehemaligen Gletscher<br />
<strong>und</strong> Eiszerfallslandschaften.<br />
Durch seine bäuerliche Prägung ist<br />
der Pfaffenwinkel vergleichsweise<br />
wenig besiedelt <strong>und</strong> so sind noch<br />
viele sehr urtümliche, von der Eiszeit<br />
geschaffene Flecken erhalten.<br />
Die Entstehung<br />
der Moore<br />
Baggerarbeiten beim i Torfstichdammbau im Schechenfilz.<br />
h Diese urtypische Landschaft am<br />
nördlichen Alpenrand ist ein Werk<br />
von tonnenschweren Gletschern<br />
der Würmeiszeit vor etwa 115 000<br />
bis 10 000 Jahren. Abhängig vom<br />
jeweiligen Unterg<strong>r<strong>und</strong></strong> schütteten<br />
sie kleine Kuppen auf (G<strong>r<strong>und</strong></strong>moränen),<br />
drängten wallartige Gebilde<br />
vor sich her (Wall- oder Endmoränen)<br />
<strong>und</strong> ließen so genannte<br />
Toteislöcher wie etwa <strong>die</strong> Osterseen<br />
zurück, <strong>die</strong> sich später mit<br />
Niederschlagswasser über dem<br />
<strong>und</strong>urchlässigen Feinmaterial, das<br />
der Gletscher dort hinterließ, füllen<br />
sollten. Als <strong>die</strong> Gletscher in <strong>die</strong><br />
Alpen zurückwichen, hinterließen<br />
sie jene weich rollende Hügellandschaft,<br />
<strong>die</strong> typisch für den Pfaffenwinkel<br />
ist.<br />
Schmelzwasser sammelte sich in<br />
den weitläufigen Gruben, tiefen<br />
Löchern <strong>und</strong> scharfen Furchen. Die<br />
Überreste von kleinsten Organismen,<br />
<strong>die</strong> in den Eiswasserbecken<br />
lebten, versiegelten als dichte Sedimentschicht<br />
deren Böden, so dass<br />
das Wasser nicht in den Unterg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
entweichen konnte. Kurz<strong>um</strong>: <strong>Seen</strong>,<br />
Flüsse, Bäche <strong>und</strong> Weiher entstanden.<br />
Wasser sammelte sich auch<br />
zwischen den kleinen Kuppen <strong>und</strong><br />
großen Moränenwällen, wo sich<br />
Moore bildeten. Begünstigt durch<br />
<strong>die</strong> reichen Niederschläge am<br />
Alpenrand, wuchsen sie stetig —<br />
sogar dort, wo keine wasserdichte<br />
Schicht vorhanden ist.<br />
Nutzen für den Menschen<br />
<strong>und</strong> das Klima<br />
Während das religiöse Leben der<br />
Bewohner des Voralpenlands<br />
durch <strong>die</strong> Klöster <strong>und</strong> Stifte zwischen<br />
Lech, Loisach, Staffel- <strong>und</strong><br />
Ammersee bestimmt wurde, richteten<br />
sich Broterwerb <strong>und</strong> Alltag<br />
nach der Natur. Entsprechend interessierte<br />
man sich in der bäuerlich<br />
geprägten Gegend relativ<br />
wenig für Moore. Wälder waren<br />
als Holzlieferanten <strong>und</strong> Wiesen als<br />
Weide- <strong>und</strong> Ackerland viel wichtiger.<br />
Zudem haftete Mooren als<br />
Sitz von allerlei Gelichter ein zweifelhafter<br />
Ruf an. So blieben <strong>die</strong><br />
Filze, Moore <strong>und</strong> Streuwiesen als<br />
Lebensra<strong>um</strong> für unzählige Arten<br />
erhalten. Z<strong>um</strong>indest bis ins frühe<br />
19. Jahrh<strong>und</strong>ert des vergangenen<br />
Jahrtausends.<br />
Achim Rücker ist am Landratsamt<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau zuständig für<br />
58 | tassilo
Ein aufgestauter t Graben im Schechenfilz.<br />
h Moorrenaturierung <strong>und</strong> weiß, was<br />
damals in den Mooren geschah.<br />
„Im Zuge der Säkularisation wurden<br />
viele Moore im Pfaffenwinkel<br />
— damals im Besitz der Klöster<br />
— den Bauern zugeschlagen.“<br />
Man vermaß „handtuchgroße“<br />
Flecken Land <strong>und</strong> versah sie mit<br />
der Klausel, sie nutzen zu müssen.<br />
Also legte man Gräben an, <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>stücke zu entwässern.<br />
„Moore speichern Unmengen von<br />
Stickstoff <strong>und</strong> Kohlenstoff, weil das<br />
stehende Wasser jeden Fäulnisprozess<br />
verhindert“, so Achim Rücker.<br />
„Torfmoore wachsen nach oben<br />
<strong>und</strong> sterben unten ab.“ So wurden<br />
seit der Eiszeit riesige Mengen an<br />
Kohlenstoff im Boden versiegelt —<br />
der beim Trockenlegen in <strong>die</strong> Atmosphäre<br />
entweicht. „Aus einem<br />
entwässerten Niedermoor entweichen<br />
durchschnittlich 30 Tonnen<br />
CO 2 pro Jahr, aus einem Hochmoor<br />
15 Tonnen pro Hektar im Jahr — das<br />
entspricht 400 000 Kilometer Autofahrt<br />
pro Jahr.“<br />
Renaturierung<br />
der Moore<br />
<strong>Das</strong>s <strong>die</strong> Zahl der intakten Moore<br />
<strong>und</strong> Filze im Pfaffenwinkel stetig<br />
steigt, ist mit ein Ver<strong>die</strong>nst Rückers.<br />
Im Rahmen des „Klimaprogramm<br />
2050“ der bayerischen Staatsregierung,<br />
<strong>die</strong> damit für sich beansprucht,<br />
eine Vorreiterrolle beim<br />
Klimaschutz zu übernehmen, sorgt<br />
er sich <strong>um</strong> Moor-Renaturierungen.<br />
Vor Rücker kümmerte sich <strong>die</strong><br />
Landschaftsökologin Cornelia Siuda<br />
<strong>um</strong> das Thema — jetzt wirkt sie<br />
bei der Regierung von Oberbayern<br />
auf <strong>die</strong>sem Gebiet.<br />
Vor allem zwischen Iffeldorf <strong>und</strong><br />
Seeshaupt sind bereits viele Moore<br />
vollständig renaturiert, im Moment<br />
wird der Schechenfilz-Südteil renaturiert.<br />
Rücker erklärt, wie so<br />
etwas vonstatten geht: „Bei einem<br />
Hochmoor sprechen wir von einer<br />
Torfmasse von bis zu acht Metern<br />
unter den Schuhen — das Ziel ist es<br />
erst einmal, <strong>die</strong>sen Körper wieder<br />
bis knapp unter <strong>die</strong> Oberfläche unter<br />
Wasser zu setzen.“ Dazu würden<br />
mit einem speziellen Moorbagger<br />
Schlitzgräben verschlossen<br />
<strong>und</strong> so das Ablaufen des Wassers<br />
verhindert. „Idealerweise wird<br />
ein vorhandener Torfkörper mit<br />
Dämmen so eingestaut, dass das<br />
Wasser zehn Zentimeter unter der<br />
Mooroberfläche steht. Torf funktioniert<br />
dann wie ein gigantischer<br />
Schwamm.“ Ein intaktes Moor<br />
halte Wasser zurück <strong>und</strong> gebe es<br />
in Trockenzeiten ab. Zudem sei es<br />
wichtig für <strong>die</strong> Biodiversität. „Wir<br />
haben festgestellt, dass Tiere, <strong>die</strong><br />
z<strong>um</strong> Überleben ein Moor brauchen,<br />
sehr schnell dorthin zurückkehren.“<br />
Im Schechenfilz seien<br />
sogar schon ein paar ausgestorben<br />
geglaubte Arten wieder nachgewiesen<br />
worden.<br />
uc<br />
> > > ZUM THEMA<br />
Hochmoore ...<br />
heißen Hochmoore, weil sie sich aufwölben. In der Umgangssprache<br />
sind sie auch als Filze bekannt; der Experte bezeichnet sie aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
ihrer Speisung als Regenmoore.<br />
Niedermoore ...<br />
entstehen durch Verlandung von Gewässern <strong>und</strong> werden vom<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>wasser gespeist.<br />
Moorführungen<br />
Die Schutzgemeinschaft <strong>Weilheim</strong>er Moos e.V. lädt in regelmäßigen<br />
Abständen zu Moorführungen, geoökologischen Exkursionen oder<br />
ornithologischen Wanderungen durch das <strong>Weilheim</strong>er Moor. Mehr<br />
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veranstaltet Führungen durch „Besondere Lebensrä<strong>um</strong>e vor Ort“.<br />
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märz / april <strong>2017</strong> | 59
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den Fachkräftemangel<br />
<strong>Weilheim</strong> | Ausbildung oder weiterführende<br />
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oder Umschulung? Die Ausbildungsvielfalt<br />
in Deutschland<br />
ist riesengroß <strong>und</strong> stellt speziell<br />
<strong>die</strong> jüngsten Schulabgänger aus<br />
Haupt-, Mittel- oder Realschule,<br />
<strong>die</strong> gerade mal 15 bis 16 Jahre alt<br />
sind, vor eine echte Herausforderung.<br />
Sie allein müssen letztlich<br />
<strong>die</strong> alles entscheidende Frage beantworten:<br />
Ist das der richtige Weg<br />
für mich? Nicht erst beim Einstieg<br />
ins Berufsleben weht ein anderer<br />
Wind. Bereits <strong>die</strong> Suche nach dem<br />
idealen Ausbildungsberuf oder<br />
Studi<strong>um</strong> ist oft nervenaufreibend —<br />
für Schüler, Eltern, Lehrer.<br />
Wichtige Plattform für<br />
Schüler <strong>und</strong> Unternehmer<br />
Nicht früh genug sollten deshalb<br />
<strong>die</strong> Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen<br />
anfangen, sich zu informieren,<br />
reinzuschnuppern in Industrie,<br />
Handwerk, Dienstleistung oder<br />
Verwaltung. Bin ich eher der<br />
Tüftler oder Computerfreak? Der,<br />
60 | tassilo<br />
der gerne mit Menschen kommuniziert<br />
oder der klassische Aktenfresser,<br />
dem keine Prüfung zu<br />
schwer, kein Lernprozess zu langatmig<br />
ist?<br />
Die mit wichtigste Plattform in Sachen<br />
Berufs-Findungsphase ist <strong>die</strong><br />
alljährlich stattfindende Jobmesse<br />
in der Stadthalle <strong>Weilheim</strong>. Unter<br />
dem Motto „Mein Job — meine Zukunft“<br />
stellen auch heuer knapp<br />
80 Aussteller ihre Groß- <strong>und</strong> Kleinbetriebe<br />
zur Schau. Seit gera<strong>um</strong>er<br />
Zeit schon ist vom Fachkräftemangel<br />
sowohl in der Industrie als<br />
auch im Handwerk zu hören. <strong>Das</strong><br />
trifft auch auf einige Unternehmen<br />
im <strong>Weilheim</strong>-Schongauer Landkreis<br />
zu. Entsprechend groß ist<br />
<strong>die</strong> Hoffnung der Firmenvertreter,<br />
junge, engagierte Menschen für<br />
ihre Branche anzutreffen <strong>und</strong> sie<br />
mit anschaulichem Infomaterial<br />
begeistern zu können.<br />
Veranstalter erwartet<br />
bis zu 2 000 Besucher<br />
Die allseits bekannte Jobmesse in<br />
<strong>Weilheim</strong> ist hinsichtlich Berufsinformationstagen<br />
eine wahre<br />
Institution. Heuer feiern <strong>die</strong> Veranstalter<br />
<strong>um</strong> Arbeitskreis Schule<br />
– Wirtschaft, IHK, Agentur für<br />
Arbeit, Stadt <strong>Weilheim</strong>, Landratsamt<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau sowie<br />
<strong>die</strong> Vereinigten Sparkassen <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>die</strong> bereits 14. Auflage der<br />
Jobmesse. Die vergangenen Jahre<br />
konnten durchschnittlich 1800 bis<br />
2000 Besucher gezählt werden —<br />
ein wahrer Erfolg. Aber offensichtlich<br />
nicht erfolgreich genug, <strong>um</strong><br />
den Lehrstellen-Mangel der hiesigen<br />
Betriebe aufzufangen. Aus<br />
<strong>die</strong>sem G<strong>r<strong>und</strong></strong> gibt es heuer erstmals<br />
auch eine Ausbildungsmesse<br />
in Schongau („SAM <strong>2017</strong>“), genaugenommen<br />
am Mittwoch, 26. <strong>April</strong>,<br />
zwischen 14 <strong>und</strong> 18 Uhr in der<br />
Lechsporthalle an der Marktoberdorfer<br />
Straße. Auch dort werden<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 70 Unternehmen <strong>und</strong> Betriebe<br />
sowie <strong>r<strong>und</strong></strong> 1000 Besucher aller<br />
Altersklassen erwartet. Den Auftakt<br />
machen allerdings <strong>die</strong> <strong>Weilheim</strong>er,<br />
<strong>und</strong> zwar am Donnerstag,<br />
16. <strong>März</strong>, von 13.30 bis 17.30 Uhr.<br />
Wie gewohnt in der Stadthalle an<br />
der Wessobrunner Straße. tis
„SAM <strong>2017</strong>“ in der Lechsporthalle Schongau<br />
Erste Ausbildungsmesse<br />
im Schongauer Land<br />
Schongau | Erstmals findet auch in<br />
Schongau eine Ausbildungsmesse<br />
statt. Am Mittwoch, 26. <strong>April</strong>,<br />
kommen <strong>r<strong>und</strong></strong> 70 Betriebe aus<br />
der Region in <strong>die</strong> Lechsporthalle<br />
an der Marktoberdorfer Straße,<br />
<strong>um</strong> Schüler <strong>und</strong> Eltern über <strong>die</strong><br />
Vielfalt hiesiger Lehrberufe zu<br />
informieren. „Vom Physiotherapeut<br />
über Werkzeugmechaniker<br />
bis hin zur Krankenschwester <strong>und</strong><br />
Bürokauffrau, es sind wirklich<br />
fast alle Berufe dabei“, sagt Organisator<br />
Peter Ostenrieder, der<br />
<strong>die</strong> Messe im Auftrag des Landratsamtes<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
sowie mit Unterstützung des Informationskreises<br />
der Wirtschaft<br />
auf <strong>die</strong> Beine gestellt hat — <strong>und</strong><br />
sich in Sachen Rahmenprogramm<br />
<strong>und</strong> Aktionen nicht L<strong>um</strong>pen ließ.<br />
Damit <strong>die</strong> Schüler <strong>und</strong> Eltern keinen<br />
Kontakt scheuen, fleißig auf<br />
<strong>die</strong> Unternehmer zugehen <strong>und</strong><br />
sich aktiv mit ihnen unterhalten,<br />
lockt ein Gewinnspiel mit tollen<br />
Preisen.<br />
Autogrammst<strong>und</strong>e mit<br />
Felix Loch & Fritz Dopfer<br />
Die Teilnahme funktioniert ganz<br />
einfach: Im Eingangsbereich bekommen<br />
alle Interessierten einen<br />
Ausbildungsmessepass mit vier<br />
freien Feldern. Pro intensiverem<br />
Gespräch mit den Ausstellern gibt<br />
es einen Stempel. Wer <strong>die</strong> Felder<br />
voll bekommt, darf am Gewinnspiel<br />
teilnehmen <strong>und</strong> mit etwas<br />
Glück den Preis absahnen.<br />
Dafür werden <strong>die</strong> Ehrengäste Felix<br />
Loch <strong>und</strong> Fritz Dopfer wohl keine<br />
Zeit finden. Sowohl der Rodel-<br />
Olympiasieger als auch das Ski-<br />
Ass, derzeit leider verletzt, kommen<br />
im Laufe des Nachmittags für<br />
Interview <strong>und</strong> Autogrammst<strong>und</strong>e<br />
vorbei. Weiteres Highlight ist ein<br />
sogenannter Brillux-Show-Truck,<br />
ein ellenlanger buntbemalter<br />
Sattelschlepper, der passend<br />
z<strong>um</strong> Design das Malerhandwerk<br />
repräsentiert — <strong>und</strong> unter anderem<br />
den Parkplatz direkt vor<br />
der Lechsporthalle blockiert.<br />
„In Sachen Parkmöglichkeiten<br />
haben wir tatsächlich ein Problem“,<br />
gibt Ostenrieder offen <strong>und</strong><br />
ehrlich zu. Zur Verfügung steht<br />
der „ohnehin besetzte“ Parkplatz<br />
am Köhlerstadel (300 Meter), der<br />
am Friedhof in der Schönlinder<br />
Straße (400 Meter) sowie der am<br />
Volksfestplatz an der Lechuferstraße<br />
(400 Meter). Für <strong>die</strong> Besucher<br />
heißt das: Einige h<strong>und</strong>ert Meter<br />
zu Fuß laufen, oder gleich mit<br />
dem Fahrrad kommen. „Die Parkplätze<br />
an der Halle <strong>und</strong> im Schulzentr<strong>um</strong><br />
stehen definitiv nicht zur<br />
Verfügung, da haben wir leider<br />
keine andere Möglichkeit“, sagt<br />
Ostenrieder. Wobei Bewegung an<br />
der frischen Luft bekanntlich nicht<br />
schadet.<br />
Kostenloser Busverkehr<br />
für Messebesucher<br />
Am nächsten an <strong>die</strong> Lechsporthalle<br />
fahren <strong>die</strong> öffentlichen Busse<br />
von RVO, Enzian <strong>und</strong> der Stadt<br />
Schongau. Und das z<strong>um</strong> Nulltarif.<br />
Jeder, der mit dem Bus zur Ausbildungsmesse<br />
fährt, darf <strong>die</strong>s<br />
<strong>um</strong>sonst. „Einfach dem Busfahrer<br />
beim Einsteigen Bescheid sagen.“<br />
Die erste Ausbildungsmesse in<br />
Schongau, kurz „SAM <strong>2017</strong>“ genannt,<br />
ist für <strong>die</strong> Region eine<br />
echte Bereicherung <strong>und</strong> aus Sicht<br />
vieler Unternehmer, Lehrer, Eltern<br />
<strong>und</strong> Schüler längst überfällig. Bislang<br />
mussten <strong>die</strong> Lehrlinge von<br />
Morgen immer nach <strong>Weilheim</strong><br />
zur Jobmesse fahren. Dabei ist<br />
das Ausbildungsinteresse nicht<br />
nur für <strong>die</strong> großen Firmen wie<br />
Hoerbiger, Hirschvogel, UPM <strong>und</strong><br />
ept auch hierzulande von größter<br />
Bedeutung. Zwar gibt es im<br />
Altlandkreis Schongau bereits<br />
Berufsinformationstage, allerdings<br />
nur ausgewählte wie <strong>die</strong><br />
an Schongaus Realschule oder<br />
Peitings Mittelschule. Die erste<br />
Ausbildungsmesse in Schongaus<br />
Lechsporthalle ist nun für alle<br />
da — auch für Spätberufene <strong>und</strong><br />
Umschüler.<br />
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doch als klar wurde, dass sie einen<br />
Landwirt heiraten wird, sattelte<br />
sie <strong>um</strong> <strong>und</strong> machte eine zweite<br />
Ausbildung zur Hauswirtschafterin<br />
samt Meistertitel. Ein Bauernhof<br />
mit 65 Milchkühen <strong>und</strong> drei Kinder<br />
waren der agilen Bäuerin noch<br />
nicht genug. Als leidenschaftliche<br />
Sängerin gründete sie 2007 den<br />
Landfrauenchor des Landkreises<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau, der unter<br />
ihrer Leitung heuer im Herbst das<br />
Zehnjährige feiern kann.<br />
Direktvermarktung<br />
des eigenen Käse<br />
Auch ihr Mann Christian ist Landwirtschaftsmeister,<br />
so dass auf<br />
dem Hof in Wielenbach sehr kompetent<br />
gearbeitet wird. Doch <strong>die</strong><br />
immer schlechteren Milchpreise<br />
ließen auch <strong>die</strong> Eheleute Tafertshofer<br />
ins Grübeln kommen, ob<br />
sie ihre gute <strong>und</strong> aufwändig produzierte<br />
Milch zu solchen Schleuderpreisen<br />
hergeben wollen. „Für<br />
den Eigenverbrauch habe ich<br />
schon seit vielen Jahren selber gekäst“,<br />
erzählt Andrea Tafertshofer.<br />
<strong>Das</strong> wurde im Sommer 2016 dann<br />
professioneller aufgezogen. Alle<br />
drei Wochen kommt der mobile<br />
Käser Christof Einhellig mit seinem<br />
Lastwagen auf den Hof <strong>und</strong><br />
verarbeitet vor Ort <strong>r<strong>und</strong></strong> 1 000 Liter<br />
Milch zu verschiedenem Käse.<br />
Unter dem Namen „Käseglück<br />
aus Wielenbach“ wurde eine Direktvermarktung<br />
angemeldet, ein<br />
Kühlschrank in der Milchkammer<br />
zur Selbstbe<strong>die</strong>nung aufgestellt<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Metzgerei Schöpf im Dorf<br />
als Verkaufsstelle angeworben.<br />
„Wir haben dann zwei Tage Verköstigung<br />
vor dem Metzgerladen<br />
gemacht, <strong>die</strong> sehr gut angekommen<br />
ist“, berichtet <strong>die</strong> Bäuerin von<br />
62 | tassilo
ihrem Einstieg in <strong>die</strong> Selbstvermarktung.<br />
Bei <strong>die</strong>sen Gesprächen<br />
mit den Verbrauchern erkannte<br />
sie aber auch, dass ihr das Fachwissen<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> den Käse, seine<br />
Herstellung oder seine vielfältigen<br />
Einsatzmöglichkeiten fehlen.<br />
Käse-Sommelière<br />
bringt Fachwissen<br />
Deshalb absolvierte sie eine Zusatzausbildung<br />
zur Käse-Sommelière.<br />
Zuerst belegte sie Kurse in<br />
Kempten, wo <strong>die</strong> professionelle<br />
Käseherstellung in Bayern mit Romandur,<br />
Limburger <strong>und</strong> Emmentaler<br />
ihren Anfang nahm <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Geschichte erläutert wurde. Als<br />
zweite Station folgte <strong>die</strong> Schönegger<br />
Käsealm, wo es ausschließlich<br />
<strong>um</strong> deutschen Käse ging. „Wir<br />
haben 40 verschiedene Sorten<br />
probiert, da entwickelt man eine<br />
besondere Sensorik“, erzählt <strong>die</strong><br />
43-Jährige. In Kulmbach wurde<br />
der Frage nachgegangen, welcher<br />
Käse zu welchem Bier passt, oder<br />
ob man auch Liköre <strong>und</strong> Schnäpse<br />
dazu reichen kann. Käse aus<br />
der ganzen Welt wurden in Waging<br />
unter <strong>die</strong> Lupe genommen<br />
<strong>und</strong> an der Weinbauschule von<br />
Veitshöchheim ging es <strong>um</strong> Wein<br />
<strong>und</strong> Käse. Im Rahmen der zweitägigen<br />
Abschlussprüfung musste<br />
Andrea Tafertshofer nicht nur sehr<br />
viel Fachwissen zu Papier bringen,<br />
sondern auch <strong>die</strong> benötigten<br />
Mengen für ein Buffet errechnen<br />
oder <strong>die</strong> verschiedenen Sorten<br />
mit passenden Beilagen schön<br />
anrichten.<br />
11 Käsesorten<br />
im Angebot<br />
Jetzt sieht sie sich fachlich bestens<br />
gerüstet für ihren Einstieg in <strong>die</strong><br />
Selbstvermarktung. Denn sie kann<br />
nicht nur bei Verkostungen so<br />
manche Geschichte z<strong>um</strong> jeweiligen<br />
Käse erzählen, sondern auch<br />
ihre Kompetenz mittels Seminare<br />
<strong>und</strong> Vorträge weitergeben.<br />
Andrea Tafertshofer (Mitte) mit zwei kenianischen Milchbäuerinnen,<br />
<strong>die</strong> ihren Bauernhof besichtigten.<br />
Mittlerweile werden am Hof zwei<br />
verschiedene Butterkäse, sieben<br />
Sorten Schnittkäse, ein Weichkäse<br />
mit Weißschimmel <strong>und</strong> ein<br />
Hartkäse mit drei Monaten Reifedauer<br />
hergestellt. Bei einem<br />
Hoffest wurde <strong>r<strong>und</strong></strong> 500 Besuchern<br />
<strong>die</strong> neue regionale Marke<br />
„Käseglück“ präsentiert <strong>und</strong> von<br />
der Käsesuppe bis z<strong>um</strong> reichhaltigen<br />
Käsekuchen-Buffet vielfältige<br />
Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt.<br />
Sehr gut angenommen wird der<br />
Selbstbe<strong>die</strong>nungs-Kühlschrank in<br />
der Milchkammer des Hofes an<br />
der Rudolf-Seeberger-Allee, daneben<br />
bieten auch <strong>die</strong> Metzgerei<br />
Schöpf in Wielenbach <strong>und</strong><br />
seit kurzem der Edeka-Markt in<br />
Schondorf den Tafertshofer’schen<br />
Käse an. Auch Bäuerinnen aus<br />
Kenia waren zu Besuch auf dem<br />
Hof <strong>und</strong> zeigten sich begeistert<br />
von der Struktur der bayerischen<br />
Landwirtschaft sowie der regionalen<br />
Vermarktung.<br />
rg<br />
Familie Tafertshofer aus Wielenbach produziert Käse aus der eigenen<br />
Milch <strong>und</strong> vermarktet <strong>die</strong>sen selbst.<br />
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märz / april <strong>2017</strong> | 63
Die „Deutschen Riesen“<br />
Imposant – nicht<br />
nur zu Ostern<br />
Huglfing | Bald ist wieder<br />
Ostern. Spricht man<br />
über das wohl wichtigste<br />
Fest im Kirchenkalender kommt<br />
man an einem Tier zwangsläufig<br />
ka<strong>um</strong> vorbei: dem Hasen. Was<br />
der Hase nun genau mit Ostern<br />
eigentlich zu tun hat, dar<strong>um</strong> ranken<br />
sich verschiedene Geschichten.<br />
So oder so wird irgendeine<br />
langohrige Süßigkeiten-Variante<br />
wieder in fast jedem Nest seinen<br />
Platz finden. Aber nicht nur beim<br />
Süßkram, auch bei den „echten“<br />
Hasen gibt es einige unterschiedliche<br />
Arten. Der Feldhase dürfte<br />
da wohl <strong>die</strong> bekannteste Rasse<br />
in Deutschland sein. Oder das<br />
Zwergkaninchen, obwohl das<br />
natürlich — entgegen so mancher<br />
Laien-Behauptungen — gar kein<br />
Hase ist. Ebenso wenig wie <strong>die</strong><br />
besonders beeindruckende Art<br />
„Deutsche Riesen“.<br />
Über sieben Kilogramm<br />
Normalgewicht<br />
Ka<strong>um</strong> zu glauben, aber auch <strong>die</strong><br />
Riesenkaninchen stammen vom<br />
Wildkaninchen <strong>und</strong> damit eigentlich<br />
nicht vom Hasen ab. Der Unterschied<br />
liegt in der unterschiedlichen<br />
genetischen Struktur <strong>und</strong><br />
den Lebensformen. Ein „Deutscher<br />
Riese“ hat ein Normalgewicht<br />
von über sieben Kilogramm,<br />
das Höchstgewicht ist auf elfeinhalb<br />
Kilogramm festgelegt. Jedoch<br />
findet man heutzutage ka<strong>um</strong> noch<br />
Tiere, <strong>die</strong> weit mehr als zehn Kilogramm<br />
auf <strong>die</strong> Waage bringen.<br />
Ursprünglich wurden sie in Belgien,<br />
genauer in Gent bei Flandern,<br />
gezüchtet <strong>und</strong> in den 1880er Jahren<br />
als „Belgische Riesen“ nach<br />
Deutschland eingeführt. Damals<br />
waren sie aber noch wesentlich<br />
kleiner <strong>und</strong> leichter. Die Weiterzucht<br />
der importierten Riesenkaninchen<br />
zu größeren Tieren mit<br />
einfarbigen Fellen verlief dann<br />
in Deutschland. <strong>Das</strong> Gewicht der<br />
Tiere stieg innerhalb von zwanzig<br />
Jahren von vier bis fünf auf<br />
acht bis neun Kilogramm. Also<br />
jene Größe, <strong>die</strong> auch heute noch<br />
bei den Ausstellungen gezeigten<br />
„Riesen“ üblich ist.<br />
Ausgeglichener <strong>und</strong><br />
kräftiger Körperbau<br />
Nachdem allerdings auch <strong>die</strong><br />
Jahre danach nur auf Größe <strong>und</strong><br />
Gewicht hin gezüchtet wurde,<br />
reduzierte man das erwünschte<br />
Gewicht sowie <strong>die</strong> R<strong>um</strong>pflänge<br />
wieder <strong>und</strong> benannte <strong>die</strong> Rasse in<br />
„Deutsche Riesen“ <strong>um</strong>. Heutzutage<br />
wird ein ausgeglichener, kräftiger<br />
Körperbau verlangt. Neugeborene<br />
Kaninchen sind in der<br />
Tierwelt ziemlich einzigartig, da<br />
ihr Verdauungstrakt während der<br />
ersten Wochen fast komplett frei<br />
von Bakterien bleibt. In der Kaninchenmilch<br />
ist ein besonderes Molekül,<br />
welches das Überleben von<br />
Bakterien im Verdauungstrakt der<br />
jungen Kaninchen verhindert. Die<br />
„kleinen Riesen“ werden meist<br />
bis z<strong>um</strong> Alter von acht Wochen bei<br />
der Mutter gelassen.<br />
Einer, der sich damit ganz genau<br />
auskennt, ist Richard Häringer<br />
64 | tassilo
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Vier Jugendliche zeigen Da<strong>um</strong>en hoch<br />
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Züchter Richard Häringer präsentiert t eine seiner Häsinnen samt Nachwuchs<br />
— das Tier wurde im Vorjahr beim Zentralen Landwirtschaftsfest<br />
in München prämiert.<br />
Dachmarke<br />
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aus Huglfing. Schließlich hat er<br />
bereits seit den 1970er Jahren<br />
Kaninchen <strong>und</strong> ist seit 2002 im<br />
gesamten B<strong>und</strong>esgebiet auf Ausstellungen<br />
präsent. Momentan<br />
t<strong>um</strong>meln sich <strong>r<strong>und</strong></strong> 60 Kaninchen,<br />
<strong>die</strong> meisten davon Jungtiere, auf<br />
seinem Anwesen.<br />
Spezialfutter für<br />
„kleine Riesen“<br />
Anhand der Stallgrößen lässt sich<br />
schon erahnen, welch imposante<br />
Tiere <strong>die</strong> „Deutschen Riesen“ ausgewachsen<br />
sind. Auch wenn man<br />
sich das bei Richard Häringers<br />
Kaninchen derzeit wirklich nur<br />
vorstellen kann. Momentan knabbern<br />
<strong>die</strong> possierlichen, gut handgroßen<br />
Jungtiere noch an ihrem<br />
speziellen Aufzuchtfutter, welches<br />
sich der Hobby-Züchter aus Norddeutschland<br />
schicken lässt.<br />
Auf verschiedensten Ausstellungen<br />
hat der Huglfinger schon so<br />
manchen Preis gewonnen, <strong>und</strong><br />
auch im Herbst, wenn <strong>die</strong> „kleinen<br />
Riesen“ nahezu ausgewachsen<br />
sind, wird sicherlich <strong>die</strong> eine<br />
oder andere Auszeichnung hinzukommen.<br />
Bei den Ausstellungen wird nach<br />
sieben Kriterien unterschiedlicher<br />
Gewichtung bewertet. Neben dem<br />
Gewicht stellt Körperform, Bau<br />
<strong>und</strong> Stellung einen gesonderten<br />
Bewertungspunkt dar. Dabei sollte<br />
das Tier „eine dem Vollgewicht<br />
entsprechende Größe <strong>und</strong> Länge<br />
besitzen. Die Körperlänge beträgt<br />
bei dem verlangten Normalgewicht<br />
etwa 72 Zentimeter <strong>und</strong><br />
mehr“, heißt es in den Unterlagen<br />
des Zentralverbandes Deutscher<br />
Rasse-Kaninchenzüchter e.V.<br />
Grauer Farbschlag<br />
am häufigsten<br />
Neben dem allgemeinen Pflegezustand<br />
des Tieres wird bei Ausstellungen<br />
vor allem auf Fell, Kopf<br />
<strong>und</strong> Ohren sowie <strong>die</strong> Deckfarbe<br />
geachtet. Beim „Deutschen Riesen“<br />
sind heute verschiedene einfarbige<br />
Farbenschläge anerkannt,<br />
wobei der graue (wildfarbige) der<br />
häufigste ist — <strong>und</strong> dem Osterhasen<br />
am ähnlichsten.<br />
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märz / april <strong>2017</strong> | 65
Starnberg hat sein eigenes „Burger House“<br />
Aus Liebe<br />
zu jedem Bissen<br />
Starnberg | Um <strong>die</strong> Herkunft des<br />
Hamburgers ranken sich eine<br />
Menge Mythen. Die am weitesten<br />
verbreitete dürfte jedoch <strong>die</strong> Geschichte<br />
vom „Louis’ Lunch“ sein.<br />
In New Haven an der amerikanischen<br />
Ostküste soll der deutschstämmige<br />
Besitzer Louis Lassen<br />
einem Gast <strong>um</strong> 1900 den allerersten<br />
Hamburger serviert haben.<br />
Ein Reisender soll es eilig gehabt<br />
haben <strong>und</strong> keine Zeit, sich z<strong>um</strong><br />
Essen in Louis Imbiss zu setzen.<br />
Also bereitete der Wirt aus nicht<br />
verkauften Steaks schnell eine<br />
Hackfleisch-Frikadelle zu, klemmte<br />
sie mit Käse, Zwiebeln <strong>und</strong> Tomaten<br />
zwischen zwei Toastscheiben<br />
<strong>und</strong> gab sie dem begeisterten<br />
Gast mit auf den Weg. Jeff Lassen,<br />
der Urgroßenkel von Louis <strong>und</strong><br />
heutiger Besitzer der Imbissbude<br />
wehrt sich standhaft gegen jeden,<br />
der eine andere Geschichte über<br />
<strong>die</strong> Erfindung des Hamburgers<br />
erzählt.<br />
Speisekarte steht da schon lange<br />
nicht mehr nur der klassische Hamburger.<br />
Da finden sich unter anderem<br />
Kreationen wie der „Pulled<br />
Pork Burger“, „Big Western Burger“<br />
oder der „No-Carb Burger“<br />
mit Zucchini, Aubergine, Champignons<br />
<strong>und</strong> Gruyère Käse. Für echte<br />
Feinschmecker gibt es den „Trüffel<br />
Burger“, während etwas Schmackhaftes<br />
für Vegetarier heutzutage<br />
sicherlich Standard sein sollte. <strong>Das</strong><br />
Burger House bietet den „Vegan<br />
Burger“ mit Portobello Pilz, H<strong>um</strong>mus<br />
<strong>und</strong> Vegan-Mayo an.<br />
Die erste Filiale eröffnete Burger<br />
House-Gründer Nicolas Hegewisch<br />
im Januar 2012 in München-Haidhausen.<br />
Mit ehrlichem Essen, frischen<br />
Zutaten <strong>und</strong> viel Liebe z<strong>um</strong><br />
Detail — so <strong>die</strong> Mission des heute<br />
30-Jährigen. 2010 bekam Hegewisch<br />
<strong>die</strong> Chance, seine Kochkünste<br />
auf dem renommierten „French<br />
Culinary Institute“ in New York zu<br />
perfektionieren. Klar, dass er hier<br />
nicht lange fackelte. Gemeinsam<br />
mit Frau Patricia, selbst Restaurant-Managerin,<br />
ging es schnurstracks<br />
über den großen Teich.<br />
Ihr großer Tra<strong>um</strong>: ein eigenes<br />
Restaurant zu eröffnen. Inspiriert<br />
vom American Food-Style <strong>und</strong><br />
mit reichlich Erfahrung im Gepäck<br />
kehrten sie 2011 nach München<br />
zurück <strong>und</strong> eröffneten bald das<br />
erste Burger House.<br />
Größter Wert auf<br />
Qualität <strong>und</strong> Regionalität<br />
Egal ob beim „Vato Loco Burger“<br />
mit Guacamole, Jalapeños <strong>und</strong> Bacon<br />
oder beim „J<strong>um</strong>bo House Burger“<br />
mit vier Lagen Fleisch (500<br />
Gramm) für <strong>die</strong> etwas hungrigeren<br />
Frische Burger — seit<br />
Dezember in Starnberg<br />
Längst hat der Burger seinen Weg<br />
heraus aus den Küchen der großen<br />
Fastfood-Ketten gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> ist<br />
in sämtlichen Gesellschaftsschichten<br />
angekommen. In den letzten<br />
Jahren haben sich immer neue<br />
Konzepte <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> den Burger entwickelt.<br />
Wie etwa beim „Burger<br />
House“, das nach sechs Läden in<br />
München, einem in Stuttgart <strong>und</strong><br />
sogar einem in Kuwait, nun eine<br />
weitere Filiale am Bahnhofsplatz<br />
in Starnberg eröffnet hat. Auf der<br />
Nicolas Hegewisch (Mitte) <strong>und</strong> Frau Patricia mit dem „Metzger ihres<br />
Vertrauens“, Michael Walk, von der Schongauer Metzgerei Boneberger.<br />
66 | tassilo
„Ehrliches Essen, frische Zutaten <strong>und</strong> viel Liebe z<strong>um</strong> Detail“: Die erste<br />
Filiale des „Burger House“ wurde im Januar 2012 eröffnet.<br />
Gäste — das Burger House legt bei<br />
all seinen Produkten größten Wert<br />
auf Qualität <strong>und</strong> Regionalität. Wie<br />
etwa beim einh<strong>und</strong>ert prozentigen,<br />
saftigem Rindfleisch, welches<br />
sie von der Schongauer Metzgerei<br />
Boneberger beziehen. Neben<br />
dem hervorragenden Geschmack<br />
waren es vor allem Nachhaltigkeit<br />
<strong>und</strong> das regionale Konzept, welches<br />
Nicolas Hegewisch bei einem<br />
Besuch in Schongau begeisterte.<br />
Seitdem liefert Boneberger<br />
pro Woche weit über eine Tonne<br />
Fleisch für <strong>die</strong> Burger an <strong>die</strong> Filialen<br />
des Burger House, mit Ausnahme<br />
der Franchise in Kuwait.<br />
Die Fleisch-Patties werden dann in<br />
den Filialen täglich frisch zubereitet<br />
<strong>und</strong> nicht tiefgefroren, was den<br />
besonderen Geschmack ausmacht.<br />
Auch auf das Burger-Brot ist man<br />
im Burger House besonders stolz,<br />
dank einer eigens kreierten Rezeptur<br />
von Inhaber Nicolas Hegewisch<br />
<strong>und</strong> dem Hausbäcker.<br />
Jeden Tag werden <strong>die</strong>se selbst<br />
frisch aufgebacken, <strong>um</strong> immer <strong>die</strong><br />
beste Qualität zu garantieren. In<br />
Verbindung mit dem Rindfleisch<br />
sind <strong>die</strong> beiden Hauptzutaten <strong>die</strong><br />
Basis für <strong>die</strong> Burger. Die hausgemachten<br />
Saucen, wie <strong>die</strong> geheime<br />
House Sauce oder <strong>die</strong> täglich zubereitete<br />
Guacamole, <strong>r<strong>und</strong></strong>en den<br />
Geschmack ab. Jeden Sonntag lädt<br />
das Burger House Starnberg von<br />
9.30 bis 14.30 Uhr z<strong>um</strong> „Brunch<br />
S<strong>und</strong>ays Buffet“ ein, während<br />
werktags zwischen 11.30 <strong>und</strong> 15.30<br />
Uhr ein Mittags-Menü, bestehend<br />
aus „Classic House Burger“, Pommes<br />
<strong>und</strong> Getränk für 8,99 Euro,<br />
auf <strong>die</strong> Gäste wartet.<br />
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märz / april <strong>2017</strong> | 67
1. <strong>April</strong> 12 bis 18 Uhr Hausmesse<br />
<strong>2017</strong><br />
Laut Focus Money auf b<strong>und</strong>esweitem Spitzenplatz<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
unter den Top Ten<br />
<br />
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<strong>Weilheim</strong>-Schongau | <strong>Das</strong> war<br />
schon ein kleiner Paukenschlag,<br />
als das <strong>Magazin</strong> Focus Money Anfang<br />
des Jahres sein Ranking über<br />
<strong>die</strong> wirtschaftlich erfolgreichsten<br />
Regionen im B<strong>und</strong>esgebiet veröffentlichte.<br />
Sieben der besten zehn<br />
Landkreise liegen im Freistaat<br />
Bayern, von <strong>die</strong>sen sieben wieder<strong>um</strong><br />
liegen fünf in Oberbayern.<br />
Spitzenreiter ist aktuell der Landkreis<br />
Ebersberg (1), gefolgt von<br />
München Stadt (5) <strong>und</strong> München<br />
Land (6). Im b<strong>und</strong>esweiten Vergleich<br />
von 383 Landkreisen findet<br />
sich der Landkreis <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau auf Platz acht <strong>und</strong> der<br />
Landkreis Traunstein auf Platz<br />
zehn. Landrätin Andrea Jochner-<br />
Weiß hebt auf Nachfrage insbesondere<br />
<strong>die</strong> Leistungsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> große Bandbreite der Unternehmen<br />
im Landkreis hervor, <strong>die</strong><br />
durch gutes Wirtschaften <strong>und</strong> folglich<br />
steigende Beschäftigtenzahlen<br />
maßgeblich für ein solch positives<br />
Ergebnis mit verantwortlich sind.<br />
„Viele unserer — auch kleinen —<br />
Unternehmen sind auf dem internationalen<br />
Markt genauso zuhause<br />
wie hier direkt vor Ort.“<br />
Erfolg durch starken<br />
Mittelstand<br />
Was aber waren <strong>die</strong> Kriterien, <strong>die</strong><br />
vom Expertenteam des Focus beleuchtet<br />
wurden? Es waren <strong>die</strong><br />
Faktoren Wachst<strong>um</strong> des Bruttoinlandsprodukts,<br />
Arbeitslosenquote,<br />
Bevölkerungswachst<strong>um</strong>,<br />
Bruttowertschöpfung, Investitionen<br />
in der Region, verfügbares<br />
Einkommen <strong>und</strong> Entwicklung der<br />
Erwerbstätigen. Noch im Vorjahr<br />
hatte Ebersberg den vierten Platz<br />
belegt <strong>und</strong> rückte nun an <strong>die</strong> erste<br />
Stelle. <strong>Weilheim</strong>-Schongau rückte<br />
von Platz 17 auf den achten Platz.<br />
Bei den Investitionen<br />
im verarbeitenden<br />
Gewerbe (pro Erwerbstätigem)<br />
findet<br />
sich der Landkreis<br />
gar auf Platz sieben,<br />
was <strong>die</strong> Stärke<br />
der Unternehmen<br />
im Landkreis nochmals<br />
unterstreicht. Da natürlich<br />
Schwankungen innerhalb eines<br />
Jahres oft aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> ganz spezifischer<br />
Maßnahmen stattfinden<br />
können, wurden bei dem Ranking<br />
drei Kennziffern als G<strong>r<strong>und</strong></strong>lage herangezogen:<br />
der aktuelle Jahreswert,<br />
der Durchschnittswert der<br />
vergangenen fünf Jahre <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
durchschnittliche jährliche Veränderung<br />
über <strong>die</strong>se vergangenen<br />
fünf Jahre. Diese Basisdaten geben<br />
dem Ranking einen stabilen Sockel<br />
<strong>und</strong> verringern den Einfluss<br />
von Sondereffekten nachhaltig.<br />
Die ausführliche Berichterstattung<br />
über das Landkreisranking kann in<br />
der <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2017</strong> von Focus Money<br />
nachgelesen werden, <strong>die</strong> auch<br />
online verfügbar ist.<br />
op<br />
68 | tassilo
Hospizverein im Pfaffenwinkel<br />
Würdevoller Beistand<br />
seit 25 Jahren<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Einen liebgewordenen<br />
Menschen würdevoll <strong>und</strong> bis<br />
z<strong>um</strong> letzten Atemzug zu begleiten,<br />
erfordert viel Kraft <strong>und</strong> Mut. Nicht<br />
immer sind Angehörige <strong>die</strong>sem<br />
trauervollen Übergang vom Leben<br />
z<strong>um</strong> Tod gewachsen. Umso wertvoller<br />
sind Institutionen wie der<br />
Hospizverein im Pfaffenwinkel.<br />
Seit seiner Gründung im Jahre<br />
1992 hilft er schwerkranken <strong>und</strong><br />
sterbenden Menschen, in vertrauter<br />
<strong>und</strong> geborgener Umgebung<br />
Abschied zu nehmen. Ganz gleich<br />
welchen Alters, welcher Religion,<br />
welcher Staatsangehörigkeit<br />
<strong>und</strong> Weltanschauung. Inzwischen<br />
zählt der Verein <strong>r<strong>und</strong></strong> 1 000 Mitglieder,<br />
150 ehrenamtlich aktive<br />
Hospizhelfer <strong>und</strong> mehr als 30<br />
hauptamtliche Mitarbeiter. Ihnen<br />
ist es zu verdanken, dass Beratung,<br />
Betreuung, Begleitung <strong>und</strong><br />
Aufnahme ins Hospiz noch immer<br />
kostenlos sind. Einzig <strong>die</strong> Medikamentenzuzahlung,<br />
weil Krankenkassen<br />
nicht immer den vollen<br />
Betrag übernehmen, müssen Betroffene<br />
selbst leisten.<br />
<strong>Das</strong> Pfaffenwinkel-Hospiz ermöglicht<br />
seit vielen Jahren ambulanten<br />
<strong>und</strong> stationären Beistand.<br />
Seit 2002 stehen sterbenden Menschen<br />
zehn Betten im Kloster in<br />
Polling zur Verfügung. Die dortigen<br />
Fachkräfte <strong>und</strong> Ehrenamtler<br />
versuchen weitestgehend, alle<br />
Wünsche der Todkranken zu erfüllen.<br />
<strong>Das</strong> reicht vom persönlichen<br />
Gespräch über <strong>die</strong> guten <strong>und</strong><br />
schlechten Zeiten des Lebens bis<br />
hin z<strong>um</strong> Lieblingsgericht. Gleiches<br />
gilt für das Team der ambulanten<br />
Hospiz mit Sitz in Bernried, Starnberger<br />
See. Sie existiert bereits<br />
seit der Gründung, ist sozusagen<br />
<strong>die</strong> Mutter des Vereins. Passend<br />
zu <strong>die</strong>sem 25-Jährigen haben <strong>die</strong><br />
Mitglieder <strong>und</strong> Verantwortlichen<br />
<strong>um</strong> Vereinsvorsitzende Renate<br />
Dodell ein <strong>um</strong>fangreiches Jubilä<strong>um</strong>sprogramm<br />
auf <strong>die</strong> Beine<br />
gestellt. Es <strong>um</strong>fasst verschiedenste<br />
Veranstaltungen in Orten der<br />
Landkreise <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />
Garmisch-Partenkirchen <strong>und</strong><br />
Starnberg.<br />
tis<br />
> > > VERANSTALTUNGEN BIS ANFANG MAI<br />
Wanderausstellung „Gemeinsam gehen. Wege der Sterbebegleitung<br />
<strong>und</strong> Versorgung für Schwerstkranke <strong>und</strong> Angehörige“ vom<br />
14. <strong>März</strong> bis 6. <strong>April</strong> im Neubau der Sparkasse in <strong>Weilheim</strong> (Vötterlgasse).<br />
Melanie H<strong>um</strong>l, Bayerische Staatsministerin für Pflege <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit,<br />
besucht am Dienstag, 21. <strong>März</strong>, das Hospiz in Polling sowie<br />
<strong>die</strong> Ausstellung in der <strong>Weilheim</strong>er Sparkasse (Beide Termine<br />
sind nur für geladene Gäste).<br />
„Letzte-Hilfe-Kurs“ am Montag, 10. <strong>April</strong> <strong>und</strong> Mittwoch, 12. <strong>April</strong><br />
jeweils <strong>um</strong> 19 Uhr. Kleiner Saal im Pfarrzentr<strong>um</strong> Verklärung<br />
Christi, Schongau (Infos <strong>und</strong> Anmeldung unter 08158 / 1458).<br />
Vortragsabend mit Dr. Otto Zsok z<strong>um</strong> Thema „Meine heilende<br />
Lebensbilanz <strong>und</strong> Spuren, <strong>die</strong> ich hinterlassen will“ am Donnerstag,<br />
11. Mai, <strong>um</strong> 18.30 Uhr im Sparkassenfor<strong>um</strong> Schongau.<br />
Weitere Informationen <strong>und</strong> Veranstaltungen auf<br />
www.hospiz-pfaffenwinkel.de<br />
Ausbildungsplätze 2018<br />
Die Produkte der Marke WTW sind führend<br />
im Bereich der Wasser- <strong>und</strong> Abwasseranalytik.<br />
Unser breites Produktangebot bietet Messgeräte für eine<br />
große Vielfalt an Parametern <strong>und</strong> Anwendungen.<br />
Unter dem Dach der Xylem Analytics Germany bieten sich<br />
neue interessante Möglichkeiten, <strong>die</strong> hervorragende<br />
Marktposition in zusätzlichen Segmenten auszubauen.<br />
Seien Sie Teil eines großen Ganzen!<br />
Wir stellen z<strong>um</strong> 01.09.2018 neue Auszubildende in folgenden<br />
Berufen ein:<br />
• Feinwerkmechaniker/in<br />
• Elektroniker/in für Geräte<br />
<strong>und</strong> Systeme<br />
• Industriekaufmann/frau<br />
• Technische/n Produktdesigner/in<br />
Wir bieten eine zukunftsorientierte Ausbildung in<br />
einem sicheren Beruf, sowie nette Kollegen <strong>und</strong> ein<br />
angenehmes Arbeitsklima.<br />
Bewerbungen von schwerbehinderten Menschen <strong>und</strong><br />
ihnen Gleichgestellten sind bei entsprechender Eignung<br />
ausdrücklich willkommen.<br />
Bitte senden Sie Ihre vollständige Bewerbung bis z<strong>um</strong><br />
30.09.<strong>2017</strong> an:<br />
Xylem Analytics Germany GmbH<br />
Personalverwaltung<br />
Dr.-Karl-Slevogt-Str. 1, 82362 <strong>Weilheim</strong> i.Obb.<br />
Tel: 0881/183-0, Fax: 0881/183-422<br />
Bewerbungen.WTW@Xyleminc.com<br />
www.WTW.com<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 69
Huglfinger Arbeitskreis organisiert Ausstellung<br />
Die Werke Michael Grolls<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Huglfing | Am 8. <strong>und</strong> 9. <strong>April</strong> öffnet<br />
der Arbeitskreis 7 „Geschichte<br />
<strong>und</strong> Kultur“ im Pfarrhof <strong>die</strong> Ausstellung<br />
über den Maler Michael<br />
Groll. Geboren am 27. <strong>April</strong> 1905<br />
in Mering bei Augsburg verbrachte<br />
er, nachdem er das Studi<strong>um</strong><br />
an der Akademie der Bildenden<br />
Künste in München abgeschlossen<br />
hatte, von etwa 1941 bis 1951<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> zehn Jahre in Huglfing. Hier<br />
entstanden einige seiner bekanntesten<br />
Werke. Am 12. Juli 1992 verstarb<br />
der Künstler, der vorwiegend<br />
Aquarelle malte, in München, wo<br />
er auch auf dem Waldfriedhof begraben<br />
wurde.<br />
Entstanden im Rahmen<br />
der Dorferneuerung<br />
Der Arbeitskreis 7 „Geschichte <strong>und</strong><br />
Kultur“ ist in Huglfing im Rahmen<br />
der Dorferneuerung 1998 entstanden.<br />
Nach Beendigung des<br />
Dorferneuerungsprogrammes 2013<br />
entschloss sich <strong>die</strong> Gruppe, weiterzubestehen.<br />
Jährlich organisieren<br />
<strong>die</strong> acht Mitglieder drei bis fünf<br />
Veranstaltungen im Jahr. Wie etwa<br />
<strong>die</strong> Ausstellungen zu verschiedenen<br />
Osterthemen, das jährliche<br />
Entenrennen am Hungerbach oder<br />
<strong>die</strong> Büchermärkte. Weitere Aufgaben<br />
war <strong>die</strong> Archivierung der Grabstätten<br />
des alten Friedhofes mit<br />
Foto <strong>und</strong> Text, <strong>die</strong> Mitarbeit bei der<br />
Ortschronik <strong>und</strong> deren Erweiterung<br />
oder <strong>die</strong> Initiativgruppe zur Renovierung<br />
des Pfarrstadls. Sämtliche<br />
Erlöse der Veranstaltungen werden<br />
für kulturelle oder soziale Projekte<br />
gespendet.<br />
Wer noch Bilder hat,<br />
darf sich melden<br />
Nun hoffen <strong>die</strong> engagierten Huglfinger<br />
Organisatoren darauf, mit<br />
Aquarellgemälde<br />
aus dem<br />
Schaffen<br />
Michael<br />
Grolls.<br />
der Ausstellung auf den fast schon<br />
in Vergessenheit geratenen Künstler<br />
Michael Groll aufmerksam zu<br />
machen. Von circa 20 Werken des<br />
Malers weiß man <strong>die</strong> derzeitigen<br />
Besitzer. Gerne können sich Interessierte<br />
oder Besitzer weiterer Bilder<br />
Grolls — auch im Vorfeld der<br />
Veranstaltung — beim Huglfinger<br />
Arbeitskreis unter Tel. 08802 / 8060<br />
melden, <strong>um</strong> das Vermächtnis des<br />
Malers in Ehren zu halten.<br />
Die genauen Öffnungszeiten der<br />
Ausstellung im Pfarrhof Huglfing<br />
werden in Kürze noch bekannt gegeben.<br />
tis<br />
> > > IMPRESSUM<br />
„tassilo“<br />
„tassilo“ ist ein Medi<strong>um</strong> von<br />
Birkland 40, 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-27<br />
Mail: info@tassilo.de<br />
Stand bei Drucklegung im Februar <strong>2017</strong>.<br />
Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 64000 Exemplare<br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine <strong>und</strong><br />
weitere technische Angaben finden Sie auf unserer Webseite www.tassilo.de<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
<strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong> — Zahlreiche Auslegestellen im Verteilgebiet.<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>: Regine Pätz, Rosi Geiger, Christoph Ulrich<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Andreas Jennerwein, Tim Schmid<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />
Irmgard Gruber, Christian Lechner, Tim Schmid, Jonas Desche<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, M.-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8, 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> Mai/Juni <strong>2017</strong>: Freitag, 28. <strong>April</strong> <strong>2017</strong> (Anzeigenschluss: 10. <strong>April</strong> <strong>2017</strong>)<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Fotos: Mauritius Images/P. Widmann, Johann Jilka, Jiu Jitsu im TSV <strong>Weilheim</strong>/Roger Hobsch,<br />
Peter Ostenrieder, Regine Pätz, Rosi Geiger, Kurt Zarbock, Tim Schmid, Sven Deutschmann,<br />
Thomas J. Krebs, Staffelseechor, Joerk Henkel, SDMO, Thoma Holz100, Johann Buchner GmbH,<br />
BSE Pictures, M. Haseitl, www.k-einbruch.de, Rainer Sturm/pixelio.de, Steffen Leiprecht,<br />
Wechner Wärmep<strong>um</strong>pen GmbH, A&O Steigtechnik GmbH, Mursall GmbH & Co. KG, Hans Gabriel,<br />
Dr. Karl Flock, IHK/Andreas Gebert, IHK-Akademie München, www.zecken.de, Markus Bauer,<br />
CSU <strong>Weilheim</strong>, Michael Schlüter/Susanne Halbroth, Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />
Dr. Thomas Stolz (www.darmkrebs-info.eu), Alois Filgertshofer, Uta Krauß, Achim Rücker,<br />
Landratsamt <strong>Weilheim</strong>-Schongau, Andrea Tafertshofer, Sebastian Gabriel, Hospizverein Pfaffenwinkel/Renate<br />
Dodell, Focus Money (<strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2017</strong>), Wikipedia, Jürgen Howaldt, Sony Music,<br />
Gemeinde Bad Bayersoien, Philipp Rupprecht, Christiane Koch/Angelika Linder, Fotolia<br />
70 | tassilo
DAS TASSILO-HEIMATRÄTSEL<br />
Villa Kunterbunt?<br />
KTM Orange Day am 25.03.<strong>2017</strong>!<br />
Kawasaki Drachenfest am 1.04.<strong>2017</strong>!<br />
<strong>Tassilo</strong>land | <strong>Das</strong> <strong>Tassilo</strong>and beherbergt<br />
so einige architektonische<br />
Schmankerl, was unsere<br />
Abbildung rechts stellvertretend<br />
beweist. Ja, <strong>die</strong>ses beeindruckende<br />
Gebäude steht wirklich ganz<br />
in der Nähe. Und, <strong>die</strong>se Villa ist<br />
nicht nur eine imposante äußerliche<br />
Erscheinung, sondern hat<br />
auch besondere „innere Werte“,<br />
wenn man so will. Kulturelle, <strong>um</strong><br />
genauer zu sein. Auch <strong>die</strong> Historie<br />
liest sich durchaus ansprechend:<br />
1901 / 1902 erbaut, war das stattliche<br />
Haus zunächst geprägt von<br />
den jeweiligen Besitzern. Während<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg Überlebende<br />
aus den Konzentrationslagern<br />
eine Unterkunft auf Zeit fanden,<br />
bewohnte von 1968 bis 1973<br />
Willi Da<strong>um</strong>e, damaliger Präsident<br />
des Nationalen Olympischen Komitees<br />
für Deutschland, <strong>und</strong> seine<br />
Familie <strong>die</strong> Villa. B<strong>und</strong>eskanzler<br />
Willy Brandt nutzte während der<br />
Olympischen Sommerspiele 1972<br />
<strong>die</strong> Rä<strong>um</strong>lichkeiten, wohnte dort<br />
<strong>und</strong> empfing hier seine Gäste, wie<br />
etwa George Pompidou, zu <strong>die</strong>sem<br />
Zeitpunkt französischer Staatspräsident,<br />
oder auch Henry Kissinger,<br />
ab 1973 Außenminister der Vereinigten<br />
Staaten.<br />
Mit solch einer Vergangenheit sollten<br />
<strong>die</strong> geschichtsträchtigen Mauern<br />
doch eigentlich bekannt sein,<br />
oder? <strong>Das</strong> möchten wir <strong>die</strong>smal<br />
genauer wissen <strong>und</strong> fragen deshalb<br />
z<strong>um</strong> einen nach dem Namen<br />
der berühmten Villa, <strong>und</strong> in welchem<br />
Ort sie im <strong>Tassilo</strong>land steht.<br />
Die zweigeteilte Antwort schicken<br />
Sie per Postkarte mit dem Stichwort<br />
„Heimaträtsel“ an „tassilo“,<br />
Birkland 40, 86971 Peiting. Oder<br />
eine E-Mail an info@tassilo.de.<br />
Bitte geben Sie Ihre vollständige<br />
Adresse an, da <strong>die</strong> Gewinne<br />
auf postalischem Weg versendet<br />
werden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />
das Los entscheidet.<br />
Wer sich im <strong>Tassilo</strong>land auskennt,<br />
<strong>und</strong> wem <strong>die</strong> Villa bekannt ist,<br />
kann auch <strong>die</strong>smal mit ein wenig<br />
Glück eine von fünf Badewelt-<br />
Familienkarten für das „Plantsch<br />
— Badespaß <strong>und</strong> Saunaland“ gewinnen.<br />
Wir wünschen allen Teilnehmern<br />
viel Glück.<br />
tis<br />
> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
„Jede Menge Kohle für Penzberg“, so lautete der Titel unseres letzten<br />
Heimaträtsels. Passend zur erstmaligen Verteilung des „tassilo“<br />
auch in Penzberg, wollten wir wissen, wie viel Millionen Tonnen<br />
von 1796 bis 1966 im Bergwerk Penzberg gefördert wurden. Um<br />
allen Lesern im gesamten <strong>Tassilo</strong>land <strong>die</strong> gleichen Chancen einzurä<strong>um</strong>en,<br />
gaben wir drei Antwortmöglichkeiten zur Auswahl. Die<br />
richtige: 25 Millionen Tonnen. Gewonnen haben <strong>die</strong>smal Philipp<br />
Kurzweg <strong>und</strong> Günter Schulz, beide aus <strong>Weilheim</strong>. Willi Mayerl aus<br />
Iffeldorf, Alberth Rieth aus Starnberg <strong>und</strong> Georg Poppe aus dem<br />
ehemaligen Bergwerks-Ort Penzberg. Sie alle bekamen je eine Familienkarte<br />
für das „Plantsch“ in Schongau zugeschickt.<br />
Holzhofring 19 • 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
08 81/63 75 92 • www.kato-gmbh.de<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 71
MÄRZ /
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>März</strong> bis 30. <strong>April</strong> <strong>2017</strong><br />
MURNAU<br />
MI 01.03.<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
IFFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Kabarett mit „Quand&Quer“ im<br />
Landgasthof. Einlass ab 18 Uhr<br />
PEISSENBERG<br />
DO 02.03.<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Stadtplatz<br />
IFFELDORF<br />
9.00 bis 15.00 Uhr<br />
Senioren-Sicherheitstraining<br />
durch Polizeibeamte in der Mehrzweckhalle<br />
WEILHEIM<br />
FR 03.03.<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
WIELENBACH<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Kreuzfahrt im Saustall“<br />
im Feuerwehrhaus. VVK unter<br />
0881 / 4813<br />
IFFELDORF<br />
14.30 Uhr<br />
Seniorennachmittag im Sportheim<br />
FELDAFING<br />
8.00 bis 12.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
20.30 Uhr<br />
Konzert von Iiro Rantala <strong>und</strong> Ulf<br />
Wakenius im Bürgersaal<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Carolinplatz<br />
PEISSENBERG<br />
SA 04.03.<br />
20.00 Uhr<br />
Musikkabarett von „Gankino<br />
Circus“ in der Tiefstollenhalle.<br />
Karten: 22 €<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
MURNAU<br />
20.30 Uhr<br />
Jazzrock-Konzert mit „Alabaster“<br />
in der Westtorhalle. Einlass ab 20<br />
Uhr. Karten: 9 € / 7 € (ermäßigt)<br />
PÄHL<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Kinderflohmarkt <strong>und</strong> Basar im<br />
Pfarr- <strong>und</strong> Gemeindezentr<strong>um</strong>.<br />
Weitere Infos auf Seite 44<br />
EBERFING<br />
20.00 Uhr<br />
Führung z<strong>um</strong> Thema „Mond<br />
mit seinen Meeren, Kratern <strong>und</strong><br />
Bergen. Verdeutlichung der<br />
Entstehung“ in der Sternwarte,<br />
Escherstraße 12. Infos unter<br />
www.sternwarte-eberfing.de<br />
oder 08802 / 8389<br />
IFFELDORF<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Berg“ von Michael<br />
Fritsch in der Mehrzweckhalle<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt vor dem Rathaus<br />
WEILHEIM<br />
SO 05.03.<br />
18.00 Uhr<br />
Kabarett „Durst — Warten auf<br />
Merlot“ von Philipp Weber im<br />
Stadttheater<br />
STARNBERG<br />
13.00 bis 17.00 Uhr<br />
Eisenbahnvorführungen für Groß<br />
<strong>und</strong> Klein im Muse<strong>um</strong> Starnberger<br />
See. Eintritt: 3 € / 2 € (ermäßigt)<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Letzter Tag der Ausstellung „new<br />
borrowed blue“ mit Neuerwerbungen,<br />
Leihgaben <strong>und</strong><br />
Schenkungen im Schloßmuse<strong>um</strong>.<br />
Eintritt: 4 €<br />
WIELENBACH<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Kreuzfahrt im Saustall“<br />
im Feuerwehrhaus. VVK unter<br />
0881 / 4813<br />
HABACH<br />
18.00 Uhr<br />
Konzert mit der Band „Nostalgie“<br />
im Trödler<br />
LECHBRUCK<br />
11.00 bis 14.00 Uhr<br />
„Glücks“-Brunch im Hotel Auf<br />
der Gsteig. Reservierung unter<br />
08862 / 98770<br />
WEILHEIM<br />
MO 06.03.<br />
16.00 bis 16.45 Uhr<br />
Vorlesest<strong>und</strong>e der „LeseRatten“ in<br />
der Stadtbücherei. Eintritt frei<br />
PEISSENBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Briefmarken-Tauschabend der<br />
Sammlerfre<strong>und</strong>e Peiting e.V. in<br />
der Bücherei<br />
HUGLFING<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Handarbeitstreff im Café Hey<br />
Schaffner im Bahnhof. Weitere<br />
Infos unter 08802 / 8588<br />
WEILHEIM<br />
DI 07.03.<br />
8.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
18.30 bis 20.30 Uhr<br />
Film <strong>und</strong> Filmgespräch z<strong>um</strong> Tag<br />
der Frau im Mehrgenerationenhaus.<br />
Eintritt frei. Anmeldung (bis<br />
3.3.) unter 0881 / 909590-0<br />
STARNBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Filmvorführung „Südamerika —<br />
Quito, Lima, Arequipa, Machu<br />
Picchu, Titicacasee“ mit Walter<br />
Jancsus in der Schlossberghalle.<br />
Eintritt frei, Gäste willkommen<br />
BERNRIED<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhof<br />
IFFELDORF<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür im kath. Haus<br />
für Kinder St. Vitus<br />
POLLING<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert von „Quator Arod“<br />
im Bibliotheksaal. VVK unter<br />
089 / 9829280<br />
SCHLEHDORF<br />
19.00 Uhr<br />
Infoabend zur Schulwahl in der<br />
Realschule<br />
WEILHEIM<br />
MI 08.03.<br />
16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Tischtheater-Märchenzeit „Der<br />
Wolf <strong>und</strong> <strong>die</strong> sieben Geißlein“ in<br />
der Stadtbücherei. Für Kinder ab 4<br />
Jahren. Eintritt frei<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE DES ROTEN KREUZ<br />
Di, 28. <strong>März</strong> 17.00 bis 20.30 Uhr Dießen, Mehrzweckhalle<br />
Do, 30. <strong>März</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr <strong>Weilheim</strong>, BRK-Haus<br />
Fr, 31. <strong>März</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr <strong>Weilheim</strong>, BRK-Haus<br />
Mo, 3. <strong>April</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Starnberg, Schlossberghalle<br />
Mo, 24. <strong>April</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Murnau, Kultur- & Tagungsz.<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 73
PENZBERG<br />
17.00 bis 21.00 Uhr<br />
Seniorentanz mit Musik von Heini<br />
Prestele im Glück-Auf-Stüberl.<br />
Eintritt: 3,60 €<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerz.<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Lebensbedingungen der<br />
Leute <strong>um</strong> 1860“ mit Vanessa Voit<br />
im Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>.<br />
Eintritt frei<br />
BERNRIED<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
SoNe-Mittwochscafé in der Alten<br />
Schule<br />
im DAV-Vereinsheim. Kosten:<br />
15 €. Anmeldung (bis<br />
7.3.) unter 08803 / 5432 <strong>und</strong><br />
hans.m.beinlich@t-online.de<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
19.00 Uhr<br />
Vernissage der Ausstellung<br />
„Spielfeld“ mit Werken von Heike<br />
Pillemann <strong>und</strong> Frank Balve in der<br />
Schalterhalle. Eintritt frei. Geöffnet<br />
bis 2.4.<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Stadtplatz<br />
WIELENBACH<br />
MURNAU<br />
20.30 Uhr<br />
Filmabend „Die Insel Wörth <strong>und</strong><br />
anderes“ der vhs-Videowerkstatt<br />
in der Westtorhalle. Einlass ab 20<br />
Uhr. Eintritt: 5 €<br />
WIELENBACH<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Kreuzfahrt im Saustall“<br />
im Feuerwehrhaus. VVK unter<br />
0881 / 4813<br />
OBERHAUSEN<br />
8.00 bis 9.30 Uhr<br />
Second-Hand-Basar für Kinderbekleidung<br />
<strong>und</strong> Spielsachen im<br />
Stroblwirt<br />
FELDAFING<br />
POLLING<br />
14.00 Uhr<br />
Seniorennachmittag im Pfarrsaal<br />
des Klosters<br />
PÖCKING<br />
16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Vorlesest<strong>und</strong>e mit dem Bilderbuchkino<br />
„Steinsuppe“ in der<br />
Bücherei. Für Kinder ab 3 Jahren<br />
PEISSENBERG<br />
DO 09.03.<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
14.00 Uhr<br />
„Geburtstagsfeier einst <strong>und</strong><br />
heute“ des Seniorenkreises im<br />
Gemeindesaal der Evangelischen<br />
Kirche<br />
14.30 Uhr<br />
Seniorennachmittag mit dem Film<br />
„Solange du lebst“ <strong>und</strong> Karlheinz<br />
Gaisbauer im Pfarrheim St.<br />
Barbara<br />
19.00 Uhr<br />
Seminar „Meine Rechte <strong>und</strong><br />
Pflichten in der Jugendarbeit“<br />
15.00 Uhr<br />
Kaffekranzl der Nachbarschaftshilfe<br />
im Gasthaus Guggemos<br />
ANTDORF<br />
20.00 Uhr<br />
„Zusammhock’n — Musizieren —<br />
Lustig sein“ im Vereinsheim des<br />
Eisstock-Clubs<br />
OBERHAUSEN<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Second-Hand-Basar für Kinderbekleidung<br />
<strong>und</strong> Spielsachen im<br />
Stroblwirt<br />
WEILHEIM<br />
FR 10.03.<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
STARNBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert „Mrs. Zwirbl — Dreitönig<br />
rauscht <strong>die</strong> Isar“ im Wartesaal für<br />
allerhöchste Herrschaften. Karten:<br />
12 € / 8 € (ermäßigt). VVK in der<br />
Touristinfo <strong>und</strong> im Kulturbahnhof<br />
8.00 bis 12.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Carolinplatz<br />
WEILHEIM<br />
SA 11.03.<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Hallenflohmarkt in der Kleinen<br />
Hochlandhalle. Platzbezug ab 7<br />
Uhr möglich. Anmeldung unter<br />
0881 / 4179225. Siehe Seite 44<br />
12.00 bis 18.00 Uhr<br />
Große internationale Hausmesse<br />
im Weinladen Instinsky<br />
PEISSENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Hot Ice Party im Gasthof zur Post<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
9.30 bis 12.00 Uhr<br />
Frühstück mit Vortrag „Depression<br />
— <strong>die</strong> Dame in Grau“ mit Irina<br />
/<br />
74 | tassilo
Ort in der Schlossberghalle. Eintritt:<br />
15 €. Anm. unter 08158 / 8644<br />
oder info@fff-starnberg.de<br />
MARNBACH<br />
20.00 Uhr<br />
Starkbierfest mit Konzert der<br />
Jochberg-Musikanten im Dorfstadl.<br />
Weitere Infos auf Seite 52<br />
WIELENBACH<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Kreuzfahrt im Saustall“<br />
im Feuerwehrhaus. VVK unter<br />
0881 / 4813<br />
IFFELDORF<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kinderkleider-Basar im Pfarrzentr<strong>um</strong>.<br />
Warenannahme am 10.3. von<br />
15 — 18 Uhr. N<strong>um</strong>mernvergabe unter<br />
www.stvitus.de, im Haus für Kinder<br />
<strong>und</strong> Edeka Haimerl<br />
SPATZENHAUSEN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Der ledige Hof“ im Haus<br />
des Gastes. VVK unter 08847 / 551<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt vor dem Rathaus<br />
16.30 bis 18.30 Uhr<br />
Textstube — Kreativer Schreibworkshop<br />
für Erwachsene <strong>und</strong><br />
Jugendliche. Ab 17 Jahren. Anmeldung<br />
unter 08158 / 9643<br />
SCHLEHDORF<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür in der Realschule<br />
WEILHEIM<br />
SO 12.03.<br />
9.00 bis 10.15 Uhr<br />
Katholischer Gottes<strong>die</strong>nst aus St.<br />
Mariae Himmelfahrt live im ZDF.<br />
Weitere Infos auf Seite 10<br />
PEISSENERBG<br />
18.00 Uhr<br />
Märchenabend „Ränke, List <strong>und</strong><br />
Wünscherei“ in der Bücherei.<br />
Eintritt: 11 € / 6 € (ermäßigt)<br />
STARNBERG<br />
14.00 Uhr<br />
Musikalisch-literarische Lesung<br />
mit Marianne Sägebrecht in<br />
der Schlossberghalle. Karten:<br />
15 € / 7,50 € (ermäßigt)<br />
20.00 Uhr<br />
STAkulturABO — Kabarettist Josef<br />
Brustmann mit „Fuchstreff“ in der<br />
Schlossberghalle. Karten: 29 €.<br />
VVK in der Schlossberghalle<br />
IFFELDORF<br />
19.00 Uhr<br />
Krimi-Dinner in der Mehrzweckhalle<br />
SPATZENHAUSEN<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Der ledige Hof“ im Haus<br />
des Gastes. VVK unter 08847 / 551<br />
POLLING<br />
11.00 Uhr<br />
Matinee <strong>um</strong> Elf „Deutsche<br />
Romantiker <strong>und</strong> ihre Liebe z<strong>um</strong><br />
Waldhorn“ mit dem Keras-Trio im<br />
Bibliotheksaal. Weitere Infos auf<br />
www.podi<strong>um</strong>-musicale.de<br />
STARNBERG<br />
MO 13.03.<br />
14.00 Uhr<br />
Filmvorstellung des Kinofilms<br />
„Frantz“ im Seniorentreff<br />
POLLING<br />
13.30 Uhr<br />
Führung durch <strong>die</strong> Stiftskirche<br />
„St. Salvator“ <strong>und</strong> den Bibliotheksaal.<br />
Treffpunkt 13.15 Uhr an der<br />
Stiftskirche. Teilnahme kostenlos.<br />
Anmeldung unter 0881 / 12882523<br />
WEILHEIM<br />
DI 14.03.<br />
8.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
20.00 Uhr<br />
Vortrag „Verwandlung der Emotionen“<br />
mit Anselm Grün in der<br />
Stadthalle. Karten: 14 €. VVK beim<br />
Ticketservice des Kreisboten in der<br />
Sparkasse <strong>und</strong> bei KINI-Concerts<br />
DIESSEN<br />
19.00 Uhr<br />
Schachabend im Denkerhaus.<br />
Kostenlos <strong>und</strong> ohne Anmeldung.<br />
Bitte ein Schachspiel mitbringen<br />
BERNRIED<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhof<br />
EBERFING<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja“ in der<br />
Schule. Für Kinder ab 6 Jahren<br />
PEISSENBERG<br />
MI 15.03.<br />
15.00 Uhr<br />
Vortrag „Vererben, Testament,<br />
Patientenverfügung“ von Rechtsanwalt<br />
Christian Schulvater im<br />
Gasthof zur Post<br />
15.00 Uhr<br />
Lichtbildvortrag „In den goldenen<br />
Oktober“ mit Franz Auer im Josef<br />
Linder Haus.<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerz.<br />
SEESHAUPT<br />
14.30 Uhr<br />
Pfarrkaffee — Besinnliches zur<br />
Fastenzeit mit Pfarrer Znahor im<br />
Pfarrheim<br />
OBERHAUSEN<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Erste-Hilfe durch Homöopathie“<br />
im Evang. Gemeindez.<br />
WEILHEIM<br />
DO 16.03.<br />
13.30 bis 17.30 Uhr<br />
Jobmesse in der Stadthalle.<br />
Weitere Infos auf Seite 60<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Stadtplatz<br />
WEILHEIM<br />
FR 17.03.<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
17.00 Uhr<br />
Infoabend „Natürlich was bewegen<br />
— Leitung von Naturkindergruppen“<br />
beim KJR. Anmeldung<br />
unter thea.wolf@naju-bayern.de<br />
<strong>und</strong> 08243 / 3053<br />
MATINEE UM ELF<br />
www.podi<strong>um</strong>-musicale.de<br />
20.00 Uhr<br />
Komö<strong>die</strong> „Blütenträ<strong>um</strong>e“ mit dem<br />
Theater Regensburg im Rahmen<br />
des <strong>Weilheim</strong>er Kulturprogramms<br />
im Stadttheater. VVK im Veranstaltungsbüro<br />
der Stadt <strong>und</strong> beim<br />
KB-Ticketservice in der Sparkasse<br />
PENZBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Theater „Starkbieranstich“ des<br />
Oberlandler Volkstheaters im<br />
Stadl von Gut Hub. Karten: 15 €.<br />
VVK am 10.3. ab 17 Uhr in der<br />
Probebühne<br />
MURNAU<br />
21.00 Uhr<br />
Kopfhörer-Party „Silent Space<br />
VII“ in der Westtorhalle. Einlass<br />
ab 20.30 Uhr. Eintritt: 9 € / 7 €<br />
(ermäßigt)<br />
PÄHL<br />
20.00 Uhr<br />
Kino <strong>und</strong> Vino im Pfarr- <strong>und</strong><br />
Gemeindezentr<strong>um</strong><br />
RAISTING<br />
17.00 Uhr<br />
Kinderkino im AWO-Haus<br />
WIELENBACH<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Kreuzfahrt im Saustall“<br />
im Feuerwehrhaus. VVK unter<br />
0881 / 4813<br />
So 12.03. <strong>2017</strong> | 11 Uhr<br />
Bibliotheksaal Polling<br />
DEUTSCHE ROMANTIKER UND<br />
IHRE LIEBE ZUM WALDHORN<br />
J. BRAHMS, R. STRAUSS<br />
Keras-Trio<br />
Heidi Schmid, Violine | Tatiana Chernichka, Klavier | Susanne Schmid, Waldhorn<br />
PODIUM MUSICALE e.V. - Junge Künstler konzertieren<br />
märz / april <strong>2017</strong> | 75
HABACH<br />
19.30 Uhr<br />
Watt-Turnier im Schützenheim<br />
SPATZENHAUSEN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Der ledige Hof“ im Haus<br />
des Gastes. VVK unter 08847 / 551<br />
FELDAFING<br />
8.00 bis 12.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
PÖCKING<br />
10.00 Uhr<br />
Literaturkreis mit Vorstellung<br />
neuer Romane <strong>und</strong> Sachbücher in<br />
der Bücherei<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Carolinplatz<br />
SCHLEHDORF<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Schnuppertag in der Realschule.<br />
Anmeldung unter 08851 / 181300<br />
<strong>und</strong> www.realschule-schlehdorf.de<br />
WEILHEIM<br />
SA 18.03.<br />
15.00 Uhr<br />
Kasperltheater „Bauer Sepp vom<br />
Blaslhof“ im Gemeindehaus der<br />
Apostelkirche. Einlass ab 14.30<br />
Uhr. Eintritt frei, Spenden zugunsten<br />
„einfach mehr e.V.“ erwünscht.<br />
Weitere Infos auf Seite 47<br />
20.00 Uhr<br />
Improtheater „stadt land impro“<br />
im Gemeindehaus der Apostelkirche.<br />
Einlass ab 19 Uhr. Eintritt frei,<br />
Spenden zugunsten „einfach mehr<br />
e.V.“ erwünscht. Siehe Seite 47<br />
20.00 Uhr<br />
Komö<strong>die</strong> „Blütenträ<strong>um</strong>e“ mit dem<br />
Theater Regensburg im Rahmen<br />
des <strong>Weilheim</strong>er Kulturprogramms<br />
im Stadttheater. VVK im Veranstaltungsbüro<br />
der Stadt <strong>und</strong> beim<br />
KB-Ticketservice in der Sparkasse<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Theater „Starkbieranstich“ des<br />
Oberlandler Volkstheaters im<br />
Stadl von Gut Hub. Karten: 15 €.<br />
VVK am 11.3. ab 10 Uhr in der<br />
Probebühne<br />
MURNAU<br />
17.00 Uhr<br />
Konzert des Staffelseechors <strong>und</strong><br />
dem „Wilden Gungl“ in der<br />
Pfarrkirche. Karten: 25 € / 15 € (ermäßigt).<br />
VVK in der Buchhandlung<br />
Gattner, bei Haushaltswaren Paul<br />
<strong>und</strong> bei Schreibwaren Köglmayr.<br />
Weitere Infos auf Seite 10<br />
20.30 Uhr<br />
Konzert mit „San Antonio Kid +<br />
Young Fast Running Man“ in der<br />
Westtorhalle. Einlass ab 20 Uhr.<br />
Eintritt: 9 € / 7 € (ermäßigt)<br />
RAISTING<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kinder-Kleider-Flohmarkt des<br />
Elternbeirats im Kindergarten St.<br />
Raphael<br />
WIELENBACH<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Kreuzfahrt im Saustall“<br />
im Feuerwehrhaus. VVK unter<br />
0881 / 4813<br />
EBERFING<br />
20.30 Uhr<br />
Führung z<strong>um</strong> Thema „Offene<br />
Sternhaufen, <strong>die</strong> Kindergarten<br />
der Sterne“ in der Sternwarte,<br />
Escherstraße 12. Weitere Infos<br />
unter www.sternwarte-eberfing.de<br />
oder 08802 / 8389<br />
OBERHAUSEN<br />
11.00 bis 13.00 Uhr<br />
Frühjahrsbasar im Evangelischen<br />
Gemeindezentr<strong>um</strong><br />
SPATZENHAUSEN<br />
14.00 Uhr<br />
Seniorennachmittag im Pfarrhof<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Der ledige Hof“ im Haus<br />
des Gastes. VVK unter 08847 / 551<br />
PATERZELL<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Peißenberger Frauenfrühstück<br />
„Gott zieht Kreise in meinem Leben<br />
— ich möchte sie entdecken“<br />
von Sabine Schnurr im Gasthof<br />
Eibenwald. Kosten: 12 € (inkl. Frühstück).<br />
Anm. unter 08861 / 258770<br />
oder frauenfrueh@gmx.de<br />
POLLING<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür im Gemeinde<strong>und</strong><br />
integrativen Kindergarten<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja“ im<br />
Feuerwehrhaus<br />
FELDAFING<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Benefizverkauf des ZONTA Club<br />
Fünf-<strong>Seen</strong>-Land im Hotel Kaiserin<br />
Elisabeth mit Sachen zu Wohnen,<br />
Bekleidung, Schmuck, u.v.m.<br />
Eintritt: 2 €<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt vor dem Rathaus<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kinder-Kleider-Markt im Haus<br />
der Vereine. Annahme am 17.3. von<br />
14 — 17 Uhr. Verkauf für Schwangere<br />
am 17.3. von 19 — 20 Uhr. Vergabe<br />
der N<strong>um</strong>mern unter kleiderbasarhpbg@gmx.de<br />
<strong>und</strong> 0171 / 8261565<br />
SCHLEHDORF<br />
19.00 Uhr<br />
Whiskey-Tasting im Fischerwirt.<br />
Anm. unter www.fischerwirt.bayern<br />
PEISSENBERG<br />
SO 19.03.<br />
15.00 Uhr<br />
Jubilä<strong>um</strong>sveranstaltung des<br />
Ballettstudios Reiner in der<br />
Tiefstollenhalle. Ab 18 Uhr Showprogramm.<br />
Eintritt: 13 € / 11 €<br />
16.00 Uhr<br />
Auf a St<strong>und</strong> — Selber Singen in<br />
der Evangelischen Kirche<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 15.00 Uhr<br />
Flohmarkt am S-Bahnhof<br />
Starnberg-Nord. Siehe Seite 44<br />
PENZBERG<br />
10.30 bis 12.30 Uhr<br />
Konzert „Musik z<strong>um</strong> 2. Frühstück“<br />
mit Frühstückbuffet der Musikschule<br />
im Islamischen For<strong>um</strong><br />
11.00 <strong>und</strong> 17.00 Uhr<br />
Theater „Starkbieranstich“ des<br />
Oberlandler Volkstheaters im<br />
Stadl von Gut Hub. Karten: 15 €.<br />
VVK am 12.3. ab 10 Uhr in der<br />
Probebühne<br />
EBERFING<br />
10.00 Uhr<br />
Osterbasar „Frühlingserwachen“<br />
im Kinderhaus „Ich & Du“<br />
14.00 Uhr<br />
Seniorennachmittag im Flo riansstüberl<br />
des Feuerwehrhauses<br />
FELDAFING<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Benefizverkauf des ZONTA Club<br />
Fünf-<strong>Seen</strong>-Land im Hotel Kaiserin<br />
Elisabeth mit Sachen zu Wohnen,<br />
Bekleidung, Schmuck, u.v.m.<br />
Eintritt: 2 €<br />
LECHBRUCK<br />
11.00 bis 14.00 Uhr<br />
„Frühjahrs“-Brunch im Hotel Auf<br />
der Gsteig. Reservierung unter<br />
08862 / 98770<br />
WEILHEIM<br />
MO 20.03.<br />
16.00 bis 16.45 Uhr<br />
Vorlesest<strong>und</strong>e der „LeseRatten“ in<br />
der Stadtbücherei. Eintritt frei<br />
MURNAU<br />
18.00 Uhr<br />
Vorspiel der Camerloher Musikschule<br />
im Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>.<br />
Eintritt frei<br />
POLLING<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert „Sch<strong>um</strong>ann Quartett<br />
& Novus String Quartet“ im<br />
Bibliotheksaal. Karten unter<br />
089 / 9829280<br />
WEILHEIM<br />
DI 21.03.<br />
8.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
PEISSENBERG<br />
16.30 Uhr<br />
Sprach-Café im Gemeindesaal der<br />
evangelischen Kirche<br />
STARNBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Filmvorführung „Ein Hoch auf <strong>die</strong><br />