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Bahnsport 03/2017

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EISSPEEDWAY-WM<br />

Auftaktsieger Dimitri Koltakow (106)<br />

am Sonntag im dichten Schneetreiben<br />

gegen Jimmy Olsen (81) und<br />

Harald Simon (50)<br />

Vor dem WM-Auftakt in der Autostadt an der<br />

Wolga glaubten wohl nur unverbesserliche Optimisten,<br />

dass die ausländischen GP-Fahrer die<br />

Russen auf ihrem eigenen Terrain schlagen<br />

könnten. Und wie erwartet, war die Überlegenheit<br />

der Eisritter aus dem Osten auf der 300 Meter<br />

langen Bahn sehr deutlich, doch Franky Zorn<br />

gelang es, doch in die Phalanx der Russen einzudringen.<br />

Schon am Sonnabend zeigte der Österreicher,<br />

dass er imstande ist, den Gastgebern<br />

Paroli zu bieten. In der Qualifikation verzeichnete<br />

der 46-Jährige zwei Siege und kam<br />

als Fünftbester auf respektable 11 Zähler. Er<br />

konnte in dieser Rennphase unter anderem<br />

Wildcardfahrer Nikita Toloknow und den GP-Debütant<br />

Dinar Walejew hinter sich lassen. Im Semifinale<br />

musste sich Zorn dem amtierenden<br />

Weltmeister Dimitri Komisewitsch und Dimitri<br />

Koltakow beugen. Der Österreicher kam als<br />

Dritter ins Ziel, schied aus und belegte am Ende<br />

Tagesrang 5. Am zweiten Renntag schien es zunächst,<br />

dass Zorn an seinen Erfolg vom Vortag<br />

nicht anknüpfen könnte. Im Gegensatz zum<br />

Sonnabend konnte er nämlich in den Vorläufen<br />

keinen russischen Skalp holen. Mit 9 Zählern<br />

zog Zorn jedoch problemlos als bester Westeuropäer<br />

ins Semifinale ein. Und dann sorgte der<br />

Ex-Vizeweltmeister in Lauf 21 für Furore. Er legte<br />

von der ungünstigen Außenbahn einen Bombenstart<br />

hin. Zorn musste zwar bald Koltakow<br />

innen ziehen lassen, ließ aber Daniil Iwanow<br />

sowie Toloknow keine Chance und qualifizierte<br />

sich als Zweiter für den Endlauf. Im Finale beugte<br />

er sich der russischen Übermacht, aber mit<br />

dem 4. Rang konnte er sehr zufrieden sein.<br />

Nach dem Rennwochenende in Togliatti lag der<br />

Österreicher in der WM-Wertung an 6. Position.<br />

Die Russen lieferten sich an beiden Renntagen<br />

erbitterte Fights und belegten vordere Ränge.<br />

Am ersten Tag hinterließ Iwanow in der Anfangsphase<br />

den besten Eindruck. Der zweifache<br />

Weltmeister konnte in dieser Saison bisher<br />

nicht so richtig überzeugen, aber im heimischen<br />

Stepanow-Stadion lief der zweifache<br />

Weltmeister zu Höchstleistung auf. In der Qualifikation<br />

kam der 30-Jährige auf 14 Punkte. Er<br />

unterlag nur Koltakow. Im Semifinale kam Iwanow<br />

hinter Igor Kononow ins Ziel und beide zogen<br />

in den Endlauf ein. Im zweiten Semifinallauf<br />

kreuzte Komisewitsch als Sieger den Zielstrich.<br />

Der Titelverteidiger war zu dieser Zeit<br />

schon etwas gehandicapt, weil er nach einem<br />

spektakulären Sturz von Niclas Svensson ebenfalls<br />

zu Boden musste. Zum Finaltrio gesellte<br />

sich noch Koltakow, der hinter „Komi“ Zweiter<br />

wurde. Im Endlauf startete Komisewitsch am<br />

besten, aber ausgangs der Startkurve lag<br />

schon Kononow in Führung. Der 29-Jährige fuhr<br />

in der Startkurve deutlich hinter der inneren<br />

Bahnbegrenzung, jedoch ahndete Referee Mika<br />

Laukkanen aus Finnland das Vergehen bedauerlicherweise<br />

nicht. Komisewitsch und Koltakow<br />

zogen in der zweiten Kurve an dem unfair<br />

fahrenden Landsmann innen vorbei und in der<br />

zweiten Runde gelang es dann Koltakow, in<br />

Führung zu gehen. Der Weltmeister von 2015<br />

ließ nichts mehr anbrennen und kam als Sieger<br />

ins Ziel. „Das Finale hatte für mich einen optimalen<br />

Verlauf, obwohl ich von der schlechtesten<br />

Startbahn fahren musste. Das Eis war außen<br />

sehr kaputt. Ich habe heute 3 Punkte abgegeben,<br />

aber das macht nichts. In diesen Läufen<br />

kam ich immer als Zweiter ins Ziel. Im Finale<br />

konnte ich mich dann revanchieren“, sagte der<br />

26-Jährige. Koltakow erzielte insgesamt<br />

18 Punkte. Komisewitsch wurde Tageszweiter.<br />

Der Weltmeister erkämpfte ebenfalls 18 Zähler.<br />

In der dritten Runde konnte sich Iwanow gegen<br />

Kononow durchsetzen und belegte den letzten<br />

Podestrang. „Beim Start habe ich einen kleinen<br />

Fehler gemacht und meine Gegner konnten mir<br />

enteilen. Nach dem schwachen Start war es<br />

dann sehr schwer sie einzuholen“, sagte der Pilot<br />

vom heimischen Mega-Lada-Club.<br />

Am Sonntag erkämpfte Koltakow in der Quali<br />

die meisten Punkte (14), aber die größte Überraschung<br />

war sicherlich die Performance von<br />

Dinar Walejew. Der 21-Jährige aus Kamensk-<br />

Uralskij holte in dieser Rennphase vier Siege<br />

und nur einmal, in Heat 20, kam er nicht über<br />

den 3. Platz hinaus. Der junge Fahrer beugte<br />

sich Komisewitsch und Kononow. Auch im Semifinale<br />

kam Walejew hinter dem Titelverteidiger<br />

ins Ziel und erreichte somit als Zweiter den<br />

Endlauf. Das Finale konnte Komisewitsch für<br />

sich entscheiden, obwohl der Russe nicht ganz<br />

fit war. „Komi“ stürzte nämlich in Heat 11. In der<br />

Zielkurve griff er den führenden Koltakow innen<br />

an, touchierte dabei sein Hinterrad und flog in<br />

die Strohballen. „Es war heute nicht leicht.<br />

Nach dem Sturz tat meine Hand weh und ich<br />

hatte Probleme, richtig Gas aufmachen zu können.<br />

Nichtsdestotrotz gelang es mir, im Finale<br />

zu siegen. Ich freue mich sehr“, sagte der<br />

31-Jährige, der das Rennen mit insgesamt<br />

18 Zählern abgeschlossen hatte. Koltakow wurde<br />

Zweiter, übernahm jedoch die Gesamtführung,<br />

weil er am Sonntag 19 Punkte erkämpfte.<br />

Walejew wurde vor Zorn Tagesdritter.<br />

Günther Bauer kann mit seiner Leistung an der<br />

Wolga zufrieden sein. Der Schlechinger erkämpfte<br />

am Sonnabend in der Qualifikation<br />

7 Punkte und qualifizierte sich für die nächste<br />

Runde. Besonders sehenswert war seine Attacke<br />

in Rennen 12, als der Deutsche in der Zielkurve<br />

innen an Toloknow vorbeizog und Erster<br />

wurde. Hätte sich sein Motor in Rennen 4 in der<br />

Zielkurve nicht abgemeldet, hätte der Pilot<br />

2 Punkte mehr auf dem Konto gehabt. Im zweiten<br />

Semifinale kam Bauer nicht über den letzten<br />

Rang hinaus und wurde am Ende Tagesachter.<br />

„Es lief nicht schlecht beim WM-Auftakt in<br />

8 BAHNSPORT AKTUELL März '17

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