stahlmarkt 3.2014 (März)
Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Edelstahl / IT / Vorbericht zu den Messen wire & Tube 2014
Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Edelstahl / IT / Vorbericht zu den Messen wire & Tube 2014
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Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />
Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG,<br />
Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
0<strong>3.2014</strong><br />
WWK<br />
WWK<br />
WWK<br />
WWK<br />
Maschinenbau startet wieder durch<br />
Edelstahlbranche vorsichtig optimistisch<br />
IT-Unternehmen mit starken Lösungen<br />
wire & Tube stehen vor der Tür
Editorial K 5<br />
Grenzwertig<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 69936-131<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
WWK »Stahl an der Grenze der Belastbarkeit« lautete die<br />
Überschrift zur Pressekonferenz der Wirtschaftsvereinigung<br />
(WV) Stahl anlässlich der Handelsblatt-Jahrestagung<br />
2014 in Düsseldorf. Und wenn es in den Podiumsdiskussionen<br />
um die Zukunft der europäischen<br />
Stahlindustrie ging, waren neben dem Strukturwandel<br />
und den Überkapazitäten vor allem die Energie- und<br />
Klimapolitik überragende Themen. 2014 dürfte laut<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der WV Stahl und Vorsitzender<br />
des Stahlinstituts VDEh, ein entscheidendes<br />
Jahr für die Stahlindustrie werden.<br />
WW K Denn kaum bietet die Stahlkonjunktur Anlass zu<br />
vorsichtigem Optimismus, werden der Branche schon<br />
wieder Steine in den Weg gelegt. Eine Reform des<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) gibt derzeit reichlich<br />
Grund zu Protest. So soll z. B. der von den Stahlunternehmen<br />
erzeugte Eigenstrom nun auch in die EEG-<br />
Umlage einbezogen werden, weiterhin steht die Entlastung<br />
deutscher energieintensiver Branchen bei der<br />
EEG-Umlage auf dem Spiel oder soll zumindest deutlich<br />
eingeschränkt werden. Dadurch sind enorme Mehrkosten<br />
zu erwarten und die Stahlindustrie fürchtet um<br />
ihre weltweite Wettbewerbsfähigkeit.<br />
WW K Man sollte aber nicht vergessen: »Branchen wie<br />
die Stahlindustrie stehen als Grundstoffindustrie am<br />
Beginn der industriellen Wertschöpfungskette und sind<br />
Basis eines Geschäftsmodells, das Deutschland stark<br />
gemacht hat«, mahnt Hans Jürgen Kerkhoff. Stahl verarbeitende<br />
Branchen wie die Automobilindustrie, der<br />
Metallwarensektor oder der Maschinenbau sind weltweit<br />
höchst erfolgreich und behaupten sich im internationalen<br />
Wettbewerb. »75 % des deutschen Exportüberschusses<br />
werden in Branchen erzielt, die auf innovative,<br />
hochleistungsfähige Stähle angewiesen sind«,<br />
betont der Stahlpräsident.<br />
WW K Auch unsere Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« berichtet<br />
regelmäßig über innovative Lösungen rund um die Produktion,<br />
Distribution und Verarbeitung von Stahl, diesmal<br />
u. a. in den Specials »Edelstahl« ab S. 34 und »IT«<br />
ab S. 44. Einen ersten Vorgeschmack auf die Messe<br />
wire & Tube im April in Düsseldorf geben wir Ihnen ab<br />
S. 55 ... und ... vergessen Sie nicht, sich zu unserem<br />
»<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff« anzumelden.<br />
Entwicklung der Strompreise für die Industrie*<br />
Steuern und Abgaben (ohne Stromsteuer)<br />
Erzeugung, Transport, Vertrieb<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
(1998 = 100)<br />
2%<br />
2%<br />
6% 9%<br />
8%<br />
9%<br />
9%<br />
10%<br />
10% 12%<br />
11%<br />
14% 20% 29%<br />
30%<br />
43%<br />
40<br />
20<br />
–<br />
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />
* Mittelspannungsseitig versorgte Industrie, Jahresverbrauch 160 bis 20.000 MWh<br />
Quelle: BDEW, WV Stahl, Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2014«<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
6 K<br />
INHALT 0<strong>3.2014</strong><br />
SEITENBLICK<br />
8 In der Altersfalle<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
10 Fronten gegen die Keystone-Pipeline bröckeln<br />
12 Umsatzsteuerbetrug hält Ostmitteleuropa im Griff<br />
16 Stahlkonjunktur 2014 – Ein bisschen mehr Optimismus<br />
scheint angebracht<br />
18 Compliance wird zu eigenem Ressort<br />
19 Aperam verbessert Profitabilität<br />
20 Gemeinsam die Zukunft gestalten: standortübergreifend<br />
und produktorientiert<br />
STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />
24 Zukunftsweisendes Technologietransferprojekt<br />
25 Neue Firmenschriften<br />
BRANCHENBERICHT<br />
26 Maschinenbau startet wieder durch<br />
30 Wachsende Chancen im chinesischen Markt<br />
SPECIAL: EDELSTAHL<br />
34 Trends und Aussichten für nichtrostende Stähle<br />
38 Innovative Fassaden aus nichtrostendem Stahl<br />
42 Rostfrei-Rohstahlerzeugung klettert weiter<br />
SPECIAL: IT<br />
44 Kosten senken nach Plan<br />
46 Flexible Unternehmenssoftware eingeführt<br />
50 Simulation und Prüftechnik für den innovativen Stahleinsatz<br />
VORBERICHT ZUR WIRE & TUBE 2014<br />
55 Nahtlose Rohre für Düsseldorfer Kraftwerk<br />
56 Automatisierte Zugprüfung in der Metallindustrie<br />
58 Starke Stahllösung auf der wire 2014<br />
AUS DEN UNTERNEHMEN<br />
64 Zuverlässige Reinheitsgradbewertung von Werkstoffen<br />
RUBRIKEN<br />
69 StahlTermine<br />
72 Fachmedien<br />
73 VIP<br />
74 Inserentenverzeichnis<br />
76 Vorschau / Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
worldsteel-Report K 7<br />
Weltrohstahlproduktion im Januar 2014<br />
EDELSTAHL Das prestigeträchtige<br />
Image nichtrostenden<br />
Stahls hat sich in jüngerer Zeit<br />
stark gewandelt. So finden sich<br />
bemerkenswerte Projekte heutzutage<br />
nicht nur bei Neubauten,<br />
sondern auch bei der Sanierung<br />
und Ergänzung von Bestandsbauten.<br />
38<br />
IT IN DER STAHLBRANCHE<br />
Per Bits und Bytes können<br />
Ingenieure heute komplette<br />
Karosserien, neue Autobauteile<br />
und innovative Stahlwerkstoffe<br />
am Bildschirm scheinbar mühelos<br />
und erstaunlich realitätsgetreu<br />
entwickeln. Bereits in der Konstruktionsphase<br />
probieren sie ihr<br />
Werkzeug mit virtuellem Stahl aus.<br />
WIRE & TUBE 2014 Vom<br />
7. bis 11. April findet wieder die<br />
wire & Tube 2014 in Düsseldorf<br />
statt. Dort präsentieren zahlreiche<br />
Unternehmen ihre Neuheiten aus<br />
den Bereichen Rohr & Draht.<br />
50<br />
56<br />
Fotos: Zwick, ThyssenKrupp Steel Europe, Jeroen Musch<br />
J Die 65 an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2013 in 1.000 t.<br />
e – geschätzt<br />
Januar<br />
2014<br />
Dezember<br />
2013<br />
Januar<br />
2013<br />
% Veränd.<br />
Jan 14/13<br />
1 Monat Veränderung<br />
2014 2013<br />
in %<br />
Belgien 580 e 507 627 – 7,5 580 627 – 7,5<br />
Bulgarien 45 e 45 e 43 3,7 45 43 3,7<br />
Deutschland 3.663 3.456 3.585 2,2 3.663 3.585 2,2<br />
Finnland 330 311 300 9,7 330 300 9,7<br />
Frankreich 1.350 e 1.188 1.351 0,0 1.350 1.351 0,0<br />
Griechenland 110 e 100 e 87 26,4 110 87 26,4<br />
Großbritannien 1083 1.105 824 31,5 1083 824 31,5<br />
Italien 2.245 1.786 1.756 27,8 2.245 1.756 27,8<br />
Kroatien 20 e 10 e 3 546,6 20 3 546,6<br />
Luxemburg 200 e 140 186 7,6 200 186 7,6<br />
Niederlande 620 e 616 e 612 1,4 620 612 1,4<br />
Österreich 681 672 672 1,5 681 672 1,5<br />
Polen 640 e 640 649 – 1,4 640 649 – 1,4<br />
Schweden 387 352 371 4,4 387 371 4,4<br />
Slowakei 393 395 388 1,3 393 388 1,3<br />
Slowenien 54 44 42 28,2 54 42 28,2<br />
Spanien 1.111 911 1.000 11,1 1.111 1.000 11,1<br />
Tschechien 458 406 443 3,0 458 443 3,0<br />
Ungarn 80 64 78 2,6 80 78 2,6<br />
Weitere EU-Länder (27) (e) 360 e 385 e 417 – 13,6 360 417 – 13,6<br />
European Union (27) 14.409 13.124 13.433 7,3 14.409 13.433 7,3<br />
Bosnien-Herzegovina 75 68 61 22,1 75 61 22,1<br />
Mazedonien 5 e 0 e 5 10,3 5 5 10,3<br />
Norwegen 49 49 52 – 5,9 49 52 – 5,9<br />
Serbien 54 0 0 – 54 0 –<br />
Türkei 2.829 2.899 2.854 – 0,9 2.829 2.854 – 0,9<br />
Europa außer EU 3.013 3.026 2.972 1,4 3.013 2.972 1,4<br />
Kasachstan 300 e 345 e 198 51,3 300 198 51,3<br />
Moldawien 45 e 35 e 0 – 45 0 –<br />
Russland 5.935 5.842 5.704 4,1 5.935 5.704 4,1<br />
Ukraine 2.490 2.715 2.878 – 13,5 2.490 2.878 – 13,5<br />
Usbekistan 60 e 60 e 58 2,6 60 58 2,6<br />
Weißrussland 175 e 160 e 226 – 22,6 175 226 – 22,6<br />
C.I.S. (6) 9.005 9.157 9.065 – 0,7 9.005 9.065 – 0,7<br />
El Salvador 10 e 10 e 8 25,0 10 8 25,0<br />
Guatemala 40 e 30 e 26 53,8 40 26 53,8<br />
Kanada 1.050 e 1.050 e 1.096 – 4,2 1.050 1.096 – 4,2<br />
Kuba 35 e 30 e 20 72,6 35 20 72,6<br />
Mexiko 1.550 e 1.625 e 1.552 – 0,1 1.550 1.552 – 0,1<br />
Trinidad und Tobago 45 57 59 – 22,8 45 59 – 22,8<br />
USA 7.328 7.197 7.362 – 0,5 7.328 7.362 – 0,5<br />
Nordamerika 10.058 9.999 10.122 – 0,6 10.058 10.122 – 0,6<br />
Argentinien 397 434 320 24,1 397 320 24,1<br />
Brasilien 2.738 2.655 2.776 – 1,4 2.738 2.776 – 1,4<br />
Chile 110 e 100 e 141 – 21,8 110 141 – 21,8<br />
Ecuador 60 e 55 e 46 30,6 60 46 30,6<br />
Kolumbien 125 e 120 e 89 40,0 125 89 40,0<br />
Paraguay 5 e 5 e 1 354,1 5 1 354,1<br />
Peru 110 e 95 e 87 27,1 110 87 27,1<br />
Uruguay 10 e 10 e 0 – 10 0 –<br />
Venezuela 110 e 150 e 175 – 37,0 110 175 – 37,0<br />
Südamerika 3.665 3.624 3.634 0,9 3.665 3.634 0,9<br />
Ägypten 489 562 677 – 27,8 489 677 – 27,8<br />
Algerien 35 e 35 e 19 80,8 35 19 80,8<br />
Iran 1.350 e 1.350 1.111 21,5 1.350 1.111 21,5<br />
Katar 165 e 162 197 – 16,2 165 197 – 16,2<br />
Libyen 70 e 70 41 72,8 70 41 72,8<br />
Marokko 58 27 53 9,3 58 53 9,3<br />
Saudi-Arabien 469 461 463 1,4 469 463 1,4<br />
Südafrika 615 e 615 e 615 0,0 615 615 0,0<br />
Vereinigte Arabische Emirate 157 240 216 – 27,5 157 216 – 27,5<br />
Afrika/Mittlerer Osten 3.408 3.523 3.392 0,1 3.408 3.392 0,1<br />
China (1) 61.573 62.350 63.622 – 3,2 61.573 63.622 – 3,2<br />
Indien 6.954 6.908 6.955 0,0 6.954 6.955 0,0<br />
Japan 9.401 9.336 8.863 6,1 9.401 8.863 6,1<br />
Südkorea 6.040 5.857 5.928 1,9 6.040 5.928 1,9<br />
Taiwan, China 1.840 e 1.880 e 1.776 3,6 1.840 1.776 3,6<br />
Asien 85.809 86.332 87.144 – 1,5 85.809 87.144 – 1,5<br />
Australien 339 327 e 408 – 17,1 339 408 – 17,1<br />
Neuseeland 77 80 e 83 – 7,1 77 83 – 7,1<br />
Ozeanien 416 407 491 – 15,4 416 491 – 15,4<br />
Gesamt (65 Länder) 129.783 129.191 130.253 – 0,4 129.783 130.253 – 0,4<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
8 K<br />
SEITENBLICK<br />
In der Altersfalle<br />
Der demografische Wandel sorgt dafür, dass Fachkräfte in Deutschland rar<br />
werden. Die Unternehmen reagieren, indem sie mehr altersgerechte Arbeitsplätze<br />
schaffen. Doch das wird nicht reichen. Nur die gezielte Anwerbung<br />
qualifizierter Kräfte aus dem Ausland kann helfen, die Lücke zu schließen.<br />
WW K Die Eisen- und Stahlindustrie war die<br />
erste Branche, die einen Demografie-Tarifvertrag<br />
abschloss. 2006 ist das gewesen.<br />
Zwei Jahre später folgten die Chemie-Tarifpartner<br />
und heute gibt es auch in anderen<br />
Industriezweigen und Unternehmen Vereinbarungen,<br />
die Arbeitsbedingungen altersgerecht<br />
formulieren und die Gesundheit der<br />
Beschäftigten fördern. Das sind keine Wohltätigkeitsveranstaltungen<br />
für ältere Mitarbeiter.<br />
Vielmehr geht es darum, die Folgen<br />
des demografischen Wandels zu managen<br />
und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen<br />
zu erhalten.<br />
Der Nachwuchs wird knapp, und weil<br />
zudem die Zeiten großzügiger Frühverrentungsmodelle<br />
vorbei sind, werden die Belegschaften<br />
zunehmend älter. In immer mehr<br />
Unternehmen beträgt das Durchschnittsalter<br />
schon heute mehr als 45 Jahre. Da wird<br />
es wichtiger, die Belastung der Mitarbeiter<br />
zu verringern – durch ergonomische Arbeitsplatzgestaltung<br />
und kürzere Arbeitszeiten,<br />
vor allem für Schichtarbeiter. Wenn solche<br />
Regelungen in Branchentarifverträgen festgeschrieben<br />
sind, hat das den Vorteil, dass<br />
alle Unternehmen mitziehen müssen. Kein<br />
Unternehmen erleidet einen Nachteil, weil<br />
es – anders als die Konkurrenz – familienfreundliche<br />
Arbeitszeiten gewährt oder in<br />
Gesundheitsprogramme für die Mitarbeiter<br />
investiert.<br />
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag<br />
warnt, dass es in Deutschland im<br />
Jahr 2025 nur noch etwa 30 Mill. Erwerbstätige<br />
geben wird – statt wie heute 42 Mill.<br />
Schließen lässt sich diese Lücke nur mit der<br />
gezielten Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte.<br />
Viel ist auf diesem Feld bereits in den<br />
vergangenen Jahren in Bewegung geraten.<br />
Schon heute hat jeder zwölfte sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigte in Deutschland<br />
einen ausländischen Pass. Bei den Akademikern<br />
der vier Fachrichtungen Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaften und Technik<br />
sind sogar 15 % ausländischer Herkunft.<br />
»<br />
Es<br />
ist zu erwarten, dass die<br />
Zahl der Zuwanderer<br />
nach Deutschland wieder<br />
schrumpfen wird, wenn die<br />
Wirtschaft in den europäischen<br />
Nachbarländern anspringt.<br />
Für deren Arbeitgeber ist diese Vielfalt meist<br />
ein Ge winn. Denn international gemischte<br />
Teams arbeiten vielfach ergiebiger.<br />
Im vergangenen Jahr sind 400.000 Menschen<br />
mehr nach Deutschland zu- als weggezogen<br />
– so viele wie seit Mitte der neunziger<br />
Jahre nicht. Aber auch ein solcher<br />
Zustrom reicht bei Weitem nicht aus, die<br />
Lücken in den Belegschaften zu füllen.<br />
Zumal zu erwarten ist, dass die Zahl der<br />
Zuwanderer wieder schrumpfen wird, wenn<br />
die Wirtschaft in den europäischen Nachbarländern<br />
anspringt. Denn viele Fachkräfte,<br />
die zuletzt beispielsweise aus Spanien oder<br />
Portugal nach Deutschland gekommen<br />
waren, taten dies nicht aus Überzeugung.<br />
Sondern, weil sie in ihrer Heimat keinen Job<br />
bekommen hatten.<br />
Die Zuwanderung qualifizierter Amerikaner<br />
und Asiaten bewegt sich trotz verschiedener<br />
Angebote nach wie vor auf niedrigem<br />
Niveau. Hochqualifizierte aus einem Nicht-<br />
EU-Land können seit Mitte 2012 die sogenannte<br />
Blue Card bereits ab einem Jahresgehalt<br />
von 46.000 € bekommen. Im ersten<br />
Jahr machten von dieser Offerte lediglich<br />
7.000 Ausländer Gebrauch. Und von denen<br />
stammten auch nur 3.000 tatsächlich aus<br />
dem Ausland; die übrigen arbeiteten bereits<br />
in Deutschland.<br />
Woran liegt es, dass ausländische Fachkräfte<br />
zu selten den Weg nach Deutschland<br />
finden? Viele Menschen schreckt die Art und<br />
Weise ab, in der hierzulande über Zuwanderung<br />
diskutiert wird. Sie haben das Gefühl,<br />
nicht wirklich willkommen zu sein. Und dann<br />
gibt es Branchen, in denen Deutschland für<br />
Hochqualifizierte schlicht nicht die erste<br />
Wahl ist – etwa die IT-Industrie. Wer da Karriere<br />
machen will, den zieht es eher in andere<br />
Länder. Hinzu kommt die Bürokratie. Wer<br />
als Ausländer in Deutschland tätig werden<br />
will, muss viele Formalitäten erfüllen. Immerhin<br />
hat sich die Anerkennung ausländischer<br />
Schulabschlüsse zuletzt verbessert. Anträge<br />
auf Prüfung eines Abschlusses müssen nach<br />
spätestens drei Monaten erledigt sein. Da -<br />
rauf haben Antragsteller einen Rechtsanspruch.<br />
Ablehnende Bescheide sind bisher<br />
die Ausnahme. Auch die Regeln für Ausländer,<br />
die in Deutschland ein Studium beenden<br />
und anschließend einen Job suchen, sind<br />
liberaler geworden. Das war bitter notwendig,<br />
denn diese meist jungen Menschen sind<br />
bereits integriert und hoch qualifiziert – was<br />
sie für den Arbeitsmarkt besonders wertvoll<br />
macht.<br />
Aber dies alles kann nur ein Anfang sein,<br />
Deutschland als Arbeitsplatz attraktiver zu<br />
machen. Wenn es nicht gelingt, mehr ausländische<br />
Fachkräfte anzuwerben, ist die<br />
wirtschaftliche Dynamik in Gefahr. Und da -<br />
mit schwinden die Beschäftigungschancen<br />
für alle Arbeitnehmer. ber<br />
(sm 14030333) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
10 K Steel International<br />
Fronten gegen die<br />
Keystone-Pipeline bröckeln<br />
Die US-Stahlindustrie drängt auf »grünes Licht«<br />
New York (bln). Als Barack Obama – wie alle Präsidenten seit Woodrow<br />
Wilson – vor den Abgeordneten beider Kongresskammern die jährliche<br />
Rede zur Lage der Nation hielt, hatte er in der öffentlichen Meinung einen<br />
Tiefstand erreicht. Viele seiner Landsleute gaben ihm schlechte Noten für<br />
seine Politik und insbesondere für die wirtschaftliche Situation im Land.<br />
WW K Eine klare Mehrheit sah pessimistisch<br />
in die Zukunft und glaubte, dass Amerika<br />
nicht auf dem richtigen Gleis in die Zukunft<br />
fährt. Der Präsident gab sich dennoch op -<br />
timistisch. Und er hatte guten Grund. Die<br />
wirtschaftliche Wachstumsrate gemessen<br />
am Bruttoinlandsprodukt war im zweiten<br />
Halbjahr 2013 mit 3,7 % robuster als seit<br />
dem Ausbrechen der Großen Rezession.<br />
Die Ar beitslosigkeit sank auf 6,7 %. Das<br />
waren gute Ergebnisse trotz des vorübergehenden<br />
Stillstands bei der Regierung und<br />
empfindlicher Ausgabenkürzungen – beides<br />
von der republikanischen Opposition<br />
durchgesetzt. Den größten Teil seiner<br />
Marathonrede widmete der Präsident der<br />
Innenpolitik, vor allem dem Zustand der<br />
Wirtschaft. Er rief nach Aktionen, die den<br />
wirtschaftlichen Aufwind stärken – für alle,<br />
nicht nur die winzige Gruppe der Superreichen.<br />
Aber Obamas Hände sind weitgehend<br />
gebunden. Er wird in Schach gehalten von<br />
einer soliden Mehrheit der Oppositionspartei<br />
im Repräsentantenhaus, die in den vergangenen<br />
Jahren so ziemlich alle Initiativen<br />
des Weißen Hauses stoppte. In seiner Rede<br />
kündete der Präsident an, dass er fortan mithilfe<br />
von Anordnungen der Exekutive (Executive<br />
Orders) und also ohne den Kongress<br />
politische Initiativen durchsetzen wird. Ob -<br />
wohl seine Vorgänger George W. Bush und<br />
Bill Clinton weitaus häufiger von solchen<br />
Executive Orders Gebrauch machten, wurde<br />
Obama von der Opposition spontan als<br />
imperialistischer Präsident und als Gesetzesbrecher<br />
kritisiert.<br />
Stunden nach seinem Auftritt im Kongress<br />
stand der Präsident vor 1.500 Stahl arbeitern<br />
in einem U.S.-Steel-Werk außerhalb von<br />
Pittsburgh, wo er die Werbetrommel für sein<br />
neues, steuerbegünstigtes MyRa-Programm<br />
(für »Mein Ruhestandskonto«) für die Mittelklasse<br />
rührte. Es war der Auftakt zu seiner<br />
Solopolitik der kleinen, aber wichtigen<br />
Schritte.<br />
U.S.-Steel-Boss Mario Longhi und der Präsident<br />
der Stahlarbeitergewerkschaft, Leo<br />
Gerard, standen neben dem Präsidenten, als<br />
er den Plan erläuterte, wie man das finanzielle<br />
Los künftiger Ruheständler verbessern<br />
kann. Die positiven Reaktionen im Irving-<br />
Stahlwerk waren sicherlich beeinflusst von<br />
wachsenden Zweifeln an der Zukunft der<br />
staatlichen Altersrenten und der Pensionskassen<br />
privater Unternehmen.<br />
Nicht für die Stahlarbeiter selbst, aber für<br />
andere Mitglieder so mancher Stahlarbeiterfamilie<br />
war Obamas zweite Soloinitiative<br />
ebenfalls interessant. Mit seiner Unterschrift<br />
ordnete der Präsident an, dass alle Unternehmen<br />
mit Aufträgen von der Regierung<br />
ab sofort Stundenlöhne von mindestens<br />
10,10 USD zahlen müssen, eine deutliche<br />
Steigerung gegenüber 7,28 USD. Während<br />
dieser Schachzug nur ca. 500.000 Arbeitern<br />
zugutekommt, hofft die Administration,<br />
dass der Kongress unter dem Druck der<br />
öffentlichen Meinung eventuell ganz allgemein<br />
den Mindestlohn anhebt. In den kommenden<br />
Monaten steht in Washington allerdings<br />
eine Entscheidung an, die für Stahlunternehmen<br />
und Stahlarbeiter wichtiger ist<br />
als die neue Sparinitiative.<br />
Stichwort: Keystone-Pipeline XL<br />
Zwei Tage nach Obamas Besuch im Raum<br />
Pittsburgh veröffentlichte das US-Außenministerium<br />
einen umfassenden Report über<br />
die geplante Erdölpipeline von Kanada nach<br />
Texas, der den Druck auf den Präsidenten<br />
verstärkte, das umstrittene Projekt zu ge -<br />
nehmigen.<br />
Der Bericht bestätigte ein Hauptargument<br />
von Umweltschützern, dass die Förderung<br />
von Öl aus kanadischem Teersand weitaus<br />
mehr Energie verlangt als die konventionelle<br />
Förderung und entsprechend größere Mengen<br />
von Treibhausgasen ausstößt. Aber der<br />
Report betonte auch, dass Bau oder Nichtbau<br />
der Pipeline die Förderung aus den Teersandreserven<br />
weder vergrößern noch vermindern<br />
würde. Genau das versicherte die Ölindustrie,<br />
seit der Kampf für und wider die Pipeline<br />
ausbrach. Ohne Keystone, so die einschlägige<br />
Industrie, wird das Rohöl von Tankschiffen<br />
und Tanklastwagen in die Raffinerien von<br />
Texas und anderswo transportiert.<br />
Die Stahlindustrie, insbesondere U.S. Steel<br />
und andere Hersteller von Stahlrohren,<br />
drängen auf »grünes Licht« für Keystone.<br />
Die Stahlarbeitergewerkschaft und der<br />
Gewerkschaftsdachverband AFL / CIO haben<br />
ihre Positionen über die Jahre gewechselt.<br />
Wie Präsident Obama versuchten die Ge -<br />
werkschaften, weder die Gegner noch die<br />
Befürworter des Projektes zu verärgern.<br />
Obwohl nicht alle AFL / CIO-Gewerkschaften<br />
gleicher Meinung sind, schlug sich der<br />
Verband auf die Pro-Pipeline-Seite mit dem<br />
Argument, dass der Bau viele tausende von<br />
vorübergehenden und einige tausend permanente<br />
Arbeitsplätze schaffen wird. Leo<br />
Gerard, der Präsident der Stahlarbeitergewerkschaft<br />
und ein ursprünglicher Gegner des<br />
Pipelinebaus, gab seine Zustimmung unter der<br />
Bedingung, dass nur »Made in USA«-Stahl<br />
beim Bau verwendet werden darf.<br />
Stahl- und Bauindustrie und andere Ge -<br />
schäftsinteressen sowie die Mehrheit der<br />
amerikanischen Öffentlichkeit unterstützen<br />
den Bau der Pipeline. Die Republikaner im<br />
Kongress verlangen eine rasche Genehmigung<br />
des Projekts; das gilt auch für eine<br />
Reihe von Demokraten, die Bundesstaaten<br />
oder Wahlbezirke vertreten, durch die die<br />
Keystone-Pipeline verlaufen soll.<br />
Weil die Pipeline über die kanadisch-amerikanische<br />
Grenze verlaufen werde, war und<br />
ist das US-Außenministerium federführend<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Steel International K 11<br />
im langwierigen Antragsprozess. Außenminister<br />
John Kerry weiß aus erster Hand,<br />
dass die kanadische Regierung verstimmt<br />
auf eine negative Entscheidung reagieren<br />
würde. Der kanadische Minister für Naturressourcen<br />
und Umwelt, Joe Oliver, lobte<br />
den jüngsten Bericht als positiven Beitrag<br />
und ließ wissen, dass man von Präsident<br />
Obama eine Entscheidung innerhalb der<br />
nächsten sechs Monate erhofft.<br />
Ein Nein zur Pipeline würde das ohnehin<br />
bereits getrübte Handelsklima zwischen den<br />
beiden nordamerikanischen Nachbarn weiter<br />
verschlechtern. Kanada protestierte zum<br />
Jahresbeginn gegen ein vom Kongress verabschiedetes<br />
Gesetz, das »Buy America«-<br />
Prinzip für neue Wasserinfrastrukturprojekte<br />
in Höhe von 2,4 Mrd. USD und insbesondere<br />
für Eisen- und Stahlprodukte vorschreibt.<br />
In Kanada wird befürchtet, dass dieser von<br />
der Stahllobby und der Stahlfraktion im<br />
Kongress erreichte Meilenstein in Washington<br />
ein Protektionsbeispiel für eine Fülle von<br />
öffentlichen Projekten im Land setzen könnte.<br />
Ein Ja des Weißen Hauses zur Keystone-<br />
Pipeline würde also nicht nur dem amerikanisch-kanadischen<br />
Handelsfrieden wohltun,<br />
sondern auch den Beifall einer Reihe mächtiger<br />
Interessenten im eigenen Land finden.<br />
Aber die Kongresswahlen im November<br />
dieses Jahres werfen ihre Schatten über<br />
Washingtons Politik. Kleine Verschiebungen<br />
in Wahlbeteiligung und -entscheidungen<br />
könnten der Demokratischen Partei im US-<br />
Senat die Mehrheit kosten. Umweltschützer<br />
und ihre Organisationen unterstützen Präsident<br />
Obama in seinen beiden Anläufen<br />
ums Weiße Haus. Eine Pro-Keystone-Entscheidung<br />
würde diese Wähler wohl nicht<br />
ins Republikanerlager treiben, aber ihre<br />
Wahlkampfunterstützung und Wahlbeteiligung<br />
reduzieren.<br />
(sm 14030410) K<br />
L STEEL TICKER<br />
EUROFER PROGNOSTIZIERT<br />
STEIGENDEN STAHLEINSATZ<br />
Brüssel. Der europäische Stahlverband EURO-<br />
FER rechnet im laufenden und im kommenden<br />
Jahr mit einer wachsenden Stahlnachfrage. Der<br />
steigende Bedarf der Stahl einsetzenden Industrie<br />
und die Erhöhung der Lagerbestände bei<br />
Weiterverarbeitern könnten 2014 in Europa nach<br />
ersten Berechnungen der Branchenexperten zu<br />
einem Plus von rd. 3 % führen. 2015 wird ein<br />
Anstieg in gleicher Höhe erwartet.<br />
EUROFER-Generaldirektor Gordon Moffat<br />
begründet die besseren Marktaussichten mit<br />
inner- und außereuropäischen Faktoren. Die<br />
Krise in der Eurozone sei größtenteils im Griff,<br />
betonte der Manager im traditionellen Erstquartalsausblick.<br />
Weitere Reformen in den noch<br />
schwächelnden Staaten wie Frankreich und Italien<br />
würden die wirtschaftlichen und industriellen<br />
Rahmenbedingungen weiter verbessern.<br />
Außerdem dürften die positiven Entwicklungen<br />
in den USA und in Japan erstmals seit 2009 zu<br />
einem abgestimmten wirtschaftlichen Aufschwung<br />
führen, der sich auch auf andere Re -<br />
gionen positiv auswirke.<br />
Im Schlussquartal des Jahres 2013 hat die<br />
Stahl einsetzende Industrie nach vorläufigen<br />
Berechnungen des Verbandes das erste Mal seit<br />
dem vierten Quartal 2011 die Produktion auf<br />
Jahressicht wieder erhöht. Positive Signale vernimmt<br />
EUROFER vor allem aus Schlüsselbranchen<br />
wie der Automobilindustrie. Aber auch die<br />
Bauindustrie dürfte in einigen Regionen die Talsohle<br />
durchschritten haben.<br />
Der happige Rückgang der Stahlnachfrage,<br />
den Europa in der ersten Hälfte des Jahres 2013<br />
im Vorjahresvergleich hinnehmen musste, wurde<br />
EUROFER zufolge im zweiten Halbjahr fast wieder<br />
wettgemacht. Zum einen hätten geringe<br />
Lagerbestände keinen so hohen Abbau wie im<br />
zweiten Halbjahr 2012 erfordert. Zum anderen<br />
habe die reale Nachfrage die Erwartungen übertroffen.<br />
(sm 14030318) K
12 K Steel International<br />
Umsatzsteuerbetrug hält Ostmitteleuropa<br />
im Griff<br />
Die Regierungen mussten Maßnahmen ergreifen<br />
Warschau (Be). Polen und die Slowakei haben auf den systematischen<br />
Steuerbetrug unseriöser Firmen mit einer Rechtsänderung reagiert und<br />
damit einen ersten Erfolg erzielt. Allerdings droht immer noch Ungemach<br />
aus Tschechien und Ungarn. Das Problem ist noch lange nicht gelöst.<br />
WW K »Neue rechtliche Regelungen wie die<br />
Umkehrung der Steuerschuldnerschaft (Re -<br />
verse-Charge) haben seit dem 1. Oktober<br />
2013 zwar im bedeutenden Maße unseriöse<br />
<br />
Vorsitzende der polnischen Vereinigung der<br />
Stahlhändler PUDS, im Gespräch mit dem<br />
<br />
»Doch haben unsere Nachbarn Ungarn und<br />
Tschechen ähnliche Probleme«, erklärte sie.<br />
»Von dort aus könnte kriminell erwirtschafteter<br />
Stahl wieder zu uns gelangen und uns<br />
<br />
Hintergrund: Die gesamte Region wird<br />
seit einigen Jahren von einem gigantischen<br />
»<br />
Polen<br />
und die Slowakei haben<br />
bereits durchgegriffen.<br />
Umsatzsteuerbetrug belastet. Internatio nale<br />
Firmen versuchen so, die Preise zu drücken<br />
und einen gnadenlosen Verdrängungswettbewerb<br />
zu starten. Unter den Unternehmen,<br />
die massiv unter Druck gekommen<br />
sind, befanden sich auch Gesellschaften mit<br />
deutschem Kapital.<br />
Dieses Verbrechen ist einer der größten<br />
Fälle von Wirtschaftskriminalität, den es je<br />
in der Geschichte in Ostmitteleuropa nach<br />
der politischen Wende 1989 gegeben hat.<br />
In offizielle Schätzungen gingen davon aus,<br />
dass allein in Polen bis zur Hälfte des Marktes<br />
betroffen gewesen sein könnte, der zwischen<br />
4 und 5 Mrd. € umfasst. Damit prellten<br />
die Verbrecher allein das polnische Fi -<br />
nanzamt in den vergangenen Jahren pro<br />
Jahr um 100 Mill. €. Das Land stellt pro Jahr<br />
etwa 8 Mill. t Stahl her und gehört damit zu<br />
den größeren Produzenten in der EU.<br />
Die Verbrecher bedienten sich unterschiedlicher<br />
Varianten, um das Finanzamt zu<br />
betrügen. Beispielsweise schoben sich mehrere<br />
Unternehmen über Landesgrenzen hinweg<br />
systematisch die Ware zu. Sie profitierten<br />
unter anderem davon, dass für Exporte<br />
keine Umsatzsteuer anfällt. Zwischenzeitlich<br />
wurde eine Firma in dieser Handelskette<br />
liquidiert, sodass der Fiskus darauf keinen<br />
Zugriff mehr hatte. Fachleute nennen diesen<br />
Trick »Steuerkarussell«, das überwiegend<br />
darauf setzt, dass die Kontrolle der Warenströme<br />
aufgrund des komplizierten Handelsnetzwerkes<br />
nicht ganz einfach ist.<br />
Deswegen mussten die Regierungen drastische<br />
Maßnahmen ergreifen: Die Polen<br />
führten im Oktober das Reverse-Charge-<br />
Verfahren ein, das die Steuerlast dem Leistungsempfänger<br />
aufbürdet. Die Slowakei<br />
folgte zum Jahreswechsel. Experten sprachen<br />
damals von einer »wahren Revolution<br />
<br />
ist damit ganz zufrieden und weist auf die<br />
ersten Wirkungen dieser Änderungen hin:<br />
»Produktion und Import von Langprodukten<br />
sind gleich im Oktober im Vergleich zum<br />
Vorjahreszeitraum bei uns in Polen um 45 %<br />
gestiegen.« Das zeige, wie groß das Aus-<br />
<br />
Die Lage in Polen hat sich zwar verbessert,<br />
doch könnte kriminell erwirtschafteter Stahl<br />
weiterhin von den Nachbarländern Tschechien<br />
und Ungarn ins Land gelangen. Denn<br />
diese Märkte haben ähnliche Probleme.<br />
Anders als Polen haben sie aber erst mit der<br />
Bekämpfung des Verbrechens begonnen.<br />
»Nach unseren Informationen haben viele<br />
Verbrecher ihre Aktivitäten von Polen<br />
nach Tschechien verlagert«, sagte Stefan<br />
Dzienniak, der Vorsitzende der Vereinigungen<br />
der polnischen Stahlproduzenten HIPH,<br />
im Dezember auf einer Veranstaltung. Die<br />
Polen, die Slowakei und Tschechien hatten<br />
sie organisiert, um das gemeinsame Vorgehen<br />
zu beraten. »Wichtig war die Frage,<br />
welche Wirkungen Änderungen im Umsatzsteuerrecht<br />
haben«, unterstrich Dzienniak.<br />
»In Tschechien werden die Schäden, die<br />
dadurch entstanden sind, auf etwa 1 Mrd.<br />
»<br />
Das<br />
Problem verlagert sich<br />
nach Tschechien.<br />
Kronen oder 36 Mill. € geschätzt«, sagte<br />
Robert Agh, Sprecher des regionalen Stahlhändlers<br />
Ferona AS. Die Verlagerung dieses<br />
Betruges nach Tschechien ist nach seiner Einschätzung<br />
leicht erfolgt, weil dort der Stahlhandel<br />
schon wesentlich früher über die<br />
Vermittlung von Unternehmen abge wickelt<br />
worden ist, die Polen gegründet haben.<br />
Hintergrund: In Tschechien haben die Be -<br />
hörden den Kampf zwar schon lange begonnen.<br />
So hat die Regierung 200 Polizisten<br />
abgestellt, die sich ausschließlich mit diesem<br />
Thema befassen. Und im November gab es<br />
auch schon die ersten Fahndungserfolge, als<br />
man insgesamt zwölf Verdächtige inhaftierte.<br />
Ihnen wird ein Betrug von 4,1 Mill. € vorgeworfen.<br />
Doch hat man immer noch nicht das<br />
Reverse-Charge-Verfahren eingeführt, das<br />
nachhaltige Effekte bringen könnte.<br />
»Insgesamt dürfte das Problem in Tschechien<br />
aber nicht so groß wie in Polen werden«,<br />
versuchte Agh den Ball flach zu halten. »Das<br />
Ausmaß war dort nur deswegen so groß, weil<br />
die Unternehmen bei den Ausschreibungen<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Steel International K 13<br />
für die Projekte für die EM 2012 dermaßen<br />
unter Druck standen«, glaubt der Fachmann.<br />
Der polnische Staat hatte seinen Aussagen<br />
zufolge nämlich nur dem Bieter den Zuschlag<br />
erteilt, der den geringsten Preis geboten hat.<br />
»Danach habe ein Betrieb nach allen Möglichkeiten<br />
suchen müssen, um Kosten zu sparen«,<br />
erklärte der Manager.<br />
Darüber hinaus gibt es einen weiteren<br />
Grund, warum es in Tschechien anders als<br />
in Polen verlaufen könnte. Der Markt ist<br />
anders strukturiert: Er ist weniger zersplittert,<br />
wobei die Hälfte von Ferona AS dominiert<br />
wird. »Gerade die hohe Zahl an Unternehmen<br />
in Polen hat bewirkt, dass sich die<br />
Betrüger besser in der ganzen Masse verstecken<br />
konnten«, machte Agh klar. »Das ist in<br />
Tschechien anders und die Stabilität der<br />
Preise ist einfach höher«, unterstrich der<br />
Fachmann.<br />
(sm 14030302) K<br />
L STEEL TICKER<br />
BEPRO 2013 WEITER<br />
GEWACHSEN<br />
Gelsenkirchen. Trotz des schwierigen Ge -<br />
schäftsumfeldes konnte der international tätige<br />
Spezialist für Stahlspezialitäten wieder ein recht<br />
ordentliches Ergebnis erwirtschaften. Auch die<br />
abgesetzte Tonnage konnte im Vergleich zum<br />
Vorjahr gesteigert werden.<br />
In Kürze werden die Bauarbeiten für den<br />
Erweiterungsbau abgeschlossen sein. Damit verfügt<br />
der mittelständische Stahldistributeur in<br />
Gelsenkirchen über 30.000 m² Lagerfläche und<br />
900m² Bürofläche.<br />
Alle Lagereinrichtungen sind mit modernster<br />
Kran-, Maschinen- und Sägetechnik ausgestattet.<br />
Mit dieser Investition ist der Weg für weiteres<br />
Wachstum bereitet worden.<br />
»Auch wenn der Markt schwierig bleibt, ist<br />
Bepro für 2014 angesichts guter Nachrichten verhalten<br />
zuversichtlich. Die wirtschaftliche Talwanderung<br />
nähert sich ihrem Ende und wir sehen uns<br />
auf einem vorsichtigen Stabilisierungs kurs mit<br />
beginnender Nachfragebelebung«, sagen die<br />
beiden Geschäftsführer Peter Schorr und Sören<br />
Filipczak. Daraus ergeben sich für gut aufgestellte,<br />
gesunde Unternehmen aus Lagerhaltung und<br />
Handel gute Möglichkeiten und Chancen, hieß es.<br />
Das operative Management wurde ab 1. Ja -<br />
nuar 2014 mit der Ernennung von Christoph<br />
Kuschinski zum Prokuristen der neuen Größenordnung<br />
der Gesellschaft angepasst.<br />
Bepro ist optimistisch und erwartet, dass die<br />
Konjunktur allmählich an Fahrt gewinnen wird.<br />
Mit den neu geschaffenen Kapazitäten werden<br />
dann die gesteckten Ziele erreicht, teilte das<br />
Unternehmen mit.<br />
www.bepro.de<br />
/<br />
(sm 14030315) K
14 K Steel International<br />
Wuppermann baut Vertriebstätigkeiten in der Türkei weiter aus<br />
Leverkusen. Die Wuppermann-Gruppe, ein Familienunternehmen mit 140 Jahren Erfahrung<br />
in der Stahlverarbeitung, übernimmt 35 % der Anteile an Galva Metal A.S., einem international tätigen<br />
Stahlhändler und Stahl-Service-Center mit Sitz in Kocaeli in der Nähe von Istanbul, Türkei.<br />
WWK Die Zusammenarbeit zwischen den beiden<br />
Unternehmen begann bereits 2012.<br />
Galva Metal ist seit Gründung 2005 stetig<br />
stark gewachsen und konnte 2012 einen<br />
Umsatz von 32 Mill. € vorweisen. Derzeit<br />
beschäftigt Galva Metal mehr als 40 Mitarbeiter.<br />
Neben den Handelstätigkeiten wurde<br />
2011 in der Türkei ein Stahl-Service-Center<br />
aufgebaut und in Maschinen und Hallen<br />
investiert. Das Unternehmen ist spezialisiert<br />
auf den Handel mit Flachprodukten mit<br />
unterschiedlichen Beschichtungen, z. B.<br />
Zink, Aluzink oder Farbbeschichtungen.<br />
»Mit unserer Beteiligung an Galva Metal<br />
gewinnen wir einen direkten Zugang zum<br />
wachsenden türkischen Stahlmarkt und<br />
können damit unsere Vertriebstätigkeit vor<br />
Ort weiter ausbauen. Unsere erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit mit dem jungen und dynamischen<br />
Handelsunternehmen hat 2012<br />
begonnen. Der Anteilskauf war ein weiterer<br />
konsequenter Schritt, mit dem wir unseren<br />
Wachstumskurs – neue Märkte außerhalb<br />
Westeuropas zu erschließen – weiter um -<br />
setzen«, erklärt Dr. C. L. Theodor Wuppermann,<br />
Vorstand Finanzen und Sprecher des<br />
Vorstandes der Wuppermann AG.<br />
<br />
Galva Metal ergänzt: »Wir freuen uns auf<br />
die verstärkte Zusammenarbeit mit dem<br />
Traditionsunternehmen Wuppermann. Mit<br />
Wuppermann an unserer Seite gewinnen<br />
wir einen starken und soliden Partner. Ge -<br />
meinsam wollen wir weitere Anteile im türkischen<br />
Markt gewinnen und unseren<br />
Wachstumskurs fortsetzen.«<br />
www.galvametal.com<br />
/<br />
(sm 14030182) K
Steel International K 15<br />
Gewichtseinsparung von 42 kg im Pkw<br />
Hagen. Neueste Entwicklungsergebnisse der Initiative Massiver Leichtbau zeigen, dass sich das Gewicht<br />
eines Mittelklassefahrzeugs um 42 kg reduzieren lässt, wenn modernste Stahlwerkstoff- und Massivumformtechnik<br />
zum Einsatz kommt.<br />
WW K »Diese Ergebnisse zeigen, über wie viel<br />
Innovationskraft die Stahlhersteller und die<br />
Massivumformung verfügen«, sagt Dr. Hans-<br />
Willi Raedt, Vice President Advanced Engineering<br />
der Hirschvogel Automotive Group<br />
und Sprecher des Konsortiums. Für die Studie<br />
»Leichtbaupotenziale massivumgeformter<br />
Komponenten im Pkw« haben Wissenschaftler<br />
der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen<br />
mbH Aachen (fka) ein Mittelklassefahrzeug<br />
eines deutschen Herstellers<br />
demontiert: Im Auftrag der Initiative Massiver<br />
Leichtbau dokumentierten sie jedes der<br />
rd. 3.500 Bauteile in Antriebsstrang, Fahrwerk<br />
und weiteren ausgewählten Fahrzeugbereichen.<br />
In Workshops mit Experten der<br />
Stahlherstellung und Massivumformung<br />
wurden Gewichtseinsparpotenziale unter<br />
integraler Berücksichtigung von Alternati -<br />
ven in Werkstoffwahl, Fertigungstechnik<br />
und Bauteildesign erarbeitet. Zurzeit werden<br />
die 400 Ideen für leichtere Lösungen auf<br />
ihre Umsetzbarkeit geprüft. Dabei kommen<br />
werkstoffliche Vorschläge ebenso auf den<br />
Prüfstand wie konstruktive oder konzeptionelle.<br />
Aus Sicht der Massivumformung sind vor<br />
allem Bauteile aus Antriebstrang (Einspritzung,<br />
Motor, Getriebe, Verteilergetriebe,<br />
Antriebswellen) und Fahrwerk für Leichtbauideen<br />
geeignet. »Mit der neuesten<br />
Stahlwerkstoff- und Massivumformtechnik<br />
liegen die Kosten pro kg Leichtbau sogar<br />
unter denen, die für manche neuartige<br />
Technologie aufgewendet werden muss.<br />
Einige Leichtbaupotenziale versprechen<br />
sogar die Kostenneutralität«, erläutert Dipl.-<br />
Ing. Frank Wilke, Vice President Technische<br />
Kundenberatung der Deutsche Edelstahlwerke<br />
GmbH und stellvertretender Sprecher<br />
des Konsortiums. Damit werde dieser Leichtbau<br />
sehr breitenwirksam und könne deutlich<br />
zur Minderung des Gesamt-CO 2<br />
-Ausstoßes<br />
beitragen.<br />
Um Leichtbauideen zu nutzen, ist es nach<br />
Ansicht der Initiative allerdings notwendig,<br />
werkstoff- und umformtechnische Potenziale<br />
in die frühen Phasen einer System- und<br />
Bauteilentwicklung mit einzubeziehen. Hier<br />
gebe es bewährte Simultaneous-Engineering-Prozesse,<br />
die aber für deutlich mehr<br />
Komponenten als derzeit genutzt werden<br />
müssten. »Der Einkaufsprozess müsste in<br />
früheren Phasen der Entwicklung einsetzen,<br />
nämlich dann, wenn Leichtbauvorschläge<br />
des Zulieferers aus der Werkstoff- oder Fertigungstechnik<br />
noch in die Bauteilgestaltung<br />
einfließen können«, fordert Dr. Raedt.<br />
www.massiverLEICHTBAU.de<br />
/<br />
(sm 14030220) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
16 K Steel International<br />
Stahlkonjunktur 2014 – Ein bisschen mehr<br />
Optimismus erscheint angebracht<br />
von Prof. Dr. Lothar Grebe *)<br />
Der volatilen Konjunkturentwicklung seit Jahresbeginn 2013 und der zuletzt<br />
eingetretenen Verlangsamung der konjunkturellen Konsolidierung in<br />
einigen EU-28-Ländern konnten sich die EU-Stahlhersteller nicht entziehen.<br />
Überkapazitäten, Konkurrenzdruck und Preisdruck haben das Bild der<br />
Stahlbranche im vergangenen Jahr entsprechend geprägt.<br />
Lothar Grebe<br />
WWK Die EU-28-Rohstahlproduktion erreichte<br />
etwa 165,7 Mill. t und hat das Vorjahresniveau<br />
(168,6 Mill. t) damit knapp verfehlt 1) .<br />
Das Bestellverhalten im Trägerbereich war<br />
vor allem wegen der unklaren wirtschaftlichen<br />
Situation stark eingeschränkt, was zu<br />
einem intensiven Wettbewerb geführt hat.<br />
Im Flachbereich blieb das Mengenaufkommen<br />
einigermaßen zufriedenstellend. Im<br />
Quartoblechmarkt ging die Kapazitätsauslastung<br />
weiter zurück, u. a. weil Abrufe von<br />
Grobblech als Vormaterial z. B. für die Herstellung<br />
von Großrohren ausblieben. Der<br />
Großauftrag zur Lieferung von geschweißten<br />
Stahlrohren für den Bau der ersten Offshorepipeline<br />
(South-Stream-Pipeline), der<br />
kürzlich vergeben wurde, schafft hier Entlastung.<br />
Im Bereich der Qualitäts- und Edelbaustähle<br />
waren die Rohmaterialpreise, die<br />
über Schrott- und Legierungszuschläge an<br />
die Kunden weitergereicht werden, im Verlauf<br />
des Jahres rückläufig. Bei relativ stabilem<br />
Mengenaufkommen gerieten die Um -<br />
satzerlöse entsprechend unter Druck.<br />
Für die EU-Stahldistribution war 2013 ein<br />
enttäuschendes Jahr, abgesehen von einigen<br />
wenigen positiven Entwicklungen bei<br />
spezifischen Produktgruppen. Wenngleich<br />
die Ergebnisdaten des gesamten Jahres<br />
2013 in den Unternehmen zumeist noch<br />
nicht vollständig vorliegen, hat »der Markt«<br />
negative Auswirkungen in den Büchern<br />
vieler Gesellschaften hinterlassen. Mit Blick<br />
*)<br />
Prof. Dr. Lothar Grebe, Stahlhandels-Institut, Meerbusch,<br />
lothargrebe@me.com<br />
1)<br />
WV Stahl, stahl-online<br />
auf 2014 scheint begründeter Optimismus<br />
angebracht, was für Ökonomen und Börsianer<br />
gelten sollte, aber auch für Stahlindustrie<br />
und Stahldistribution.<br />
Das Institut für Weltwirtschaft rechnet für<br />
2014 mit einem weltweiten BIP-Wachstum<br />
von 3,7 % (Stand Dez. 2013), das Rheinisch-<br />
Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung<br />
erwartet einen Zuwachs der weltweiten<br />
Stahlproduktion um 4 % (RWI-Stahlbericht,<br />
Stand Juni 2013). Die Hoffnungen<br />
liegen – neben der Eurozone – besonders<br />
auf den Märkten in Nordamerika, Asien<br />
sowie China. Dort, in Changsa, der Hauptstadt<br />
der chinesischen Provinz Hunan, soll<br />
2014 das höchste Gebäude der Welt beheimatet<br />
sein (»Sky City«). Mit einer Höhe von<br />
838 m und 202 Stockwerken würde der<br />
Wolkenkratzer den vor etwa drei Jahren eingeweihten<br />
Burj Khalifa in Dubai in den<br />
Schatten stellen – zumindest um 10 m – vielleicht<br />
Indikator für einen neuen Stahlboom?<br />
Geld- und Währungspolitik<br />
Setzt man allerdings auf den Verlauf der<br />
Börsen als Konjunkturmotor, bestünde, ab -<br />
gesehen von der Euphorie zu Beginn des<br />
Jahres, sicherlich wenig Anlass, für das laufende<br />
Jahr auf eine wirtschaftlich nachhaltige<br />
Aufwärtsbewegung zu setzen. Denn eine<br />
alte Börsenweisheit lautet: »Wie der Januar<br />
– so das ganze Jahr«. Die Skeptiker sehen<br />
sich bestätigt und verweisen auf die restriktive<br />
Geldpolitik der US-Notenbank. Seit Mitte<br />
Januar hat die »Fed« den Aufkauf von<br />
Staatsanleihen sukzessive zurückgefahren.<br />
Die Eindämmung des Geldflusses in den<br />
USA, die eine Zinsanhebung nach sich ziehen<br />
sollte, hat Krisenherde an anderer Stelle<br />
offengelegt. Die Währungen in einzelnen<br />
Schwellenländern sind hierdurch mehr und<br />
mehr unter Druck geraten, insbesondere<br />
solche mit deutlichen Haushalts- und Zahlungsbilanzdefiziten,<br />
wie in Indien, Indonesien,<br />
der Türkei, Brasilien und Südafrika.<br />
Die erfolgte massive Anhebung des Leitzinses<br />
in der Türkei von 4,5 auf 10 % kann<br />
dabei durchaus als mutiger und richtiger<br />
Schritt zur Währungsstabilisierung in diesem<br />
Land gesehen werden, wenngleich die Währungsunsicherheiten<br />
nur kurzzeitig gemildert<br />
wurden.<br />
Die Politik der »Fed« ist nicht ohne Risiken,<br />
falls die fortgesetzte Kapitalflucht aus<br />
den Schwellenländern die Weltwirtschaft<br />
nach unten zieht. Vielleicht ist es ein Glücksfall,<br />
dass China seine Währung streng kontrolliert,<br />
indem es den Wechselkurs des Renminbi<br />
nur in engen Bandbreiten schwanken<br />
lässt, d. h. unabhängig von Kräften des<br />
Marktes. Westliche Industrieländer kritisieren,<br />
dass Chinas Währung dadurch unterbewertet<br />
ist und chinesische Exporte entsprechend<br />
billiger sind.<br />
Für die größten Industrienationen liegen<br />
die Prognosen über das Wirtschaftswachstum<br />
(BIP) bei > 4 % (China, Indien), > 2 %<br />
(Brasilien, USA, Vereinigtes Königreich) und<br />
> 1 % (Deutschland, Japan).<br />
Euroraum<br />
Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat<br />
sich im ersten Quartal des laufenden Jahres<br />
zunehmend aufgehellt. Der sogenannte<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Steel International K 17<br />
Economic Sentiment Indicator (ESI), der die wirtschaftliche Aktivität<br />
im Euroraum misst und einen langjährigen Durchschnittswert von<br />
100 Punkten aufweist, lag zuletzt bei knapp 105 Punkten. Letztlich<br />
reiht sich der »ESI« in eine Vielzahl von Frühindikatoren ein, die für<br />
die Euroländer in 2014 eine an ziehende Konjunktur, insbesondere<br />
was die Binnennachfrage betrifft, erwarten lassen.<br />
Das Institut für Weltwirtschaft (IfW, Kiel) hat in seiner jüngsten<br />
Prognose (12/2013) für den Euroraum folgende Eckdaten angegeben<br />
(Tabelle 1).<br />
Die Chancen für eine Fortsetzung des allerorts spürbaren Stimmungswandels<br />
liegen sicherlich darin, dass die Finanzmärkte weiter<br />
an Stabilität gewinnen und insbesondere hierdurch das Vertrauen<br />
in die wirtschaftliche Erholung Fuß fasst und die europäischen Krisenländer<br />
ihre Rezession verlassen. Risiken bleiben, solange die ökonomischen<br />
Anpassungsprozesse in Europa der wirtschaftlichen<br />
Expansion Grenzen setzen.<br />
Das IfW geht für Deutschland davon aus, dass ein »anziehender<br />
Investitionszyklus die ökonomische Aktivität spürbar beleben wird.<br />
Dies wird befeuert durch ein für Investoren extrem günstiges Finanzierungsumfeld,<br />
das auch dem Wohnungsbau starke Impulse verleihen<br />
wird«. Eine deutlichere Belebung wird auch hier für den Exund<br />
Import erwartet (Tabelle 2).<br />
Stahlmarkt<br />
Neben der Aufhellung des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes weist<br />
der europäische Stahlverband Eurofer in seinem Forecast von Ja nuar<br />
2014 darauf hin, dass in den wichtigsten Stahl verwendenden Sektoren<br />
der EU im laufenden Jahr mit einer Produktionszunahme um<br />
im Durchschnitt 2,5 % zu rechnen ist, dies nach einer Schwächeperiode<br />
von nahezu zwei Jahren.<br />
Bezogen auf die einzelnen Stahl verarbeitenden Bereiche ergibt<br />
sich folgendes Bild: Maschinenbau + 2,9 %, Automobilindustrie<br />
+ 3,0 %, Baugewerbe + 1,3 %, Haushaltswaren + 2,9 %, Rohre<br />
+ 3,1 %, Metallwaren + 2,7 %, Sonstige + 3,1 %.<br />
Hinzu kommt, dass auf Seiten der Stahlwerke wie auch der Stahldistribution<br />
die in den Unternehmen noch laufenden und bereits<br />
umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen der Ertragssituation<br />
einen zusätzlichen Schub verleihen werden – positive Effekte aus<br />
dem in Aufschwungphasen üblichen Lagerzyklus nicht einmal eingerechnet.<br />
(sm 14030393) K<br />
Tabelle 1<br />
Eckdaten *) zur Konjunktur im Euroraum<br />
2013<br />
in %<br />
2014<br />
in %<br />
Bruttoinlandsprodukt -0,4 0,9<br />
Inlandsnachfrage -1,0 0,7<br />
Anlageinvestitionen -3,2 1,7<br />
Außenbeitrag:<br />
Exporte<br />
Importe<br />
1,2<br />
0,1<br />
4,6<br />
4,4<br />
*)<br />
Auszug Quelle: IfW Kiel, 12/2013<br />
Tabelle 2<br />
Eckdaten *) zur Konjunktur in Deutschland<br />
2013<br />
in %<br />
2014<br />
in %<br />
Bruttoinlandsprodukt 0,4 1,7<br />
Inländische Verwendung 0,8 1,8<br />
Anlageinvestitionen -0,7 4,3<br />
Ausrüstungsinvestitionen -1,9 5,5<br />
Bauinvestitionen -0,3 3,6<br />
Außenbeitrag:<br />
Exporte<br />
Importe<br />
0,5<br />
1,2<br />
6,0<br />
6,7<br />
*)<br />
Auszug Quelle: IfW Kiel, 12/2013<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
18 K Steel International<br />
Compliance wird zu eigenem Ressort<br />
Personelle und strukturelle Veränderungen bei ThyssenKrupp<br />
Essen. ThyssenKrupp vermeldete auf seiner Hauptversammlung Mitte<br />
Januar 2014 mehrere Veränderungen, sowohl strukturelle als auch<br />
personelle. Das Unternehmen unterstreicht beispielsweise den Kampf<br />
gegen Regelverstöße mit der Schaffung eines eigens dafür zuständigen<br />
Ressorts.<br />
WW K In seiner Hauptversammlung Mitte Ja -<br />
nuar 2014 hat der Aufsichtsrat der Thyssen-<br />
Krupp AG Dr. Donatus Kaufmann mit Wirkung<br />
zum 1. Februar 2014 zum Mitglied des<br />
Vorstands bestellt. Dr. Kaufmann wird das<br />
neu geschaffene Ressort Recht und Compliance<br />
leiten. Prof. Dr. Ulrich Lehner, Vorsitzender<br />
des Aufsichtsrats, sagte dazu: »Die Bestellung<br />
von Dr. Kaufmann ist ein klares Signal,<br />
dass Compliance höchste Priorität hat.«<br />
Kaufmann war zuletzt bei der Metro AG<br />
tätig und verfügt über umfangreiche Erfahrungen<br />
u. a. in den Bereichen Recht, Intellectual<br />
Property Rights, Corporate Governance.<br />
Von 2002 bis Anfang 2011 war er<br />
beim Pharmakonzern Boehringer Ingelheim<br />
in verschiedenen leitenden Funktionen mit<br />
weltweiter Verantwortung tätig. Kaufmann<br />
studierte Rechtswissenschaft, Politische<br />
Wissenschaft und Geschichte in Göttingen,<br />
Bonn und Paris.<br />
Dr. Heinrich Hiesinger, Vorstandsvorsitzender<br />
von ThyssenKrupp, wurde von den Ak -<br />
tionären auf der Hauptversammlung mit<br />
92 % der Stimmen entlastet. Zur Unternehmensstrategie<br />
im Bereich Anlagenbau sagte<br />
er: »Die Integration und Regionalisierung<br />
des Anlagenbaus ist ein wichtiger Baustein<br />
unserer Entwicklung hin zu einem diversifizierten<br />
Industriekonzern. Dieses Wachstumsfeld<br />
bietet ein großes Potenzial, das wir mit<br />
ThyssenKrupp Industrial Solutions als einem<br />
global aufgestellten, integrierten Anlagenbauer<br />
optimal ausschöpfen können. Es ist<br />
unser Ziel, hier stärker zu wachsen als der<br />
Markt.« Die grundlegenden Veränderungen,<br />
die alle Teile des Unternehmens beträfen,<br />
würden Zeit brauchen.<br />
Operativ wird das Anlagenbaugeschäft<br />
weltweit unter dem Dach von ThyssenKrupp<br />
Industrial Solutions von den beiden Business<br />
Units Process Technologies und Resource<br />
Technologies geführt. Während Process<br />
Technologies auf das Engineering, die Be -<br />
schaffung und den Bau von Chemie-, Raffinerie-<br />
und anderen Industrieanlagen spezialisiert<br />
ist, bietet Resource Technologies<br />
seinen Kunden in der Mining- und der<br />
Zementindustrie sowie im Mineral Processing<br />
und Materials Handling ein umfassendes<br />
Produktportfolio sowie ein dichtes Vertriebs-<br />
und Servicenetz an. Die traditionsreichen<br />
Marken Uhde und Polysius werden<br />
weiterhin als Produktnamen erhalten bleiben.<br />
Neben Essen, dem künftigen Hauptsitz<br />
von ThyssenKrupp Industrial Solutions, wird<br />
der Anlagenbauspezialist weltweit mit 40<br />
Niederlassungen in 25 Ländern vertreten<br />
sein. Die weiteren Anlagenbaustandorte in<br />
Deutschland sind unter anderem Bad Soden<br />
am Taunus, Beckum, Dortmund, Ennigerloh,<br />
Leuna und St. Ingbert-Rohrbach.<br />
www.thyssenkrupp.com<br />
/<br />
(sm 14030328) K<br />
Bündelung der Kompetenzen<br />
im Anlagenbau<br />
Im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung<br />
stärkt ThyssenKrupp den Anlagenbau<br />
als ein wichtiges Wachstumsfeld.<br />
Die bisher eigenständigen Anlagenbauunternehmen<br />
des Konzern werden unter<br />
dem Dach von ThyssenKrupp Industrial<br />
Solutions zusammengeführt, um weltweite<br />
Marktchancen besser zu nutzen. Die nun<br />
erfolgte rechtliche Verschmelzung der<br />
deutschen Gesellschaften von Thyssen-<br />
Krupp Uhde und ThyssenKrupp Resource<br />
Technologies (entstanden aus Thyssen-<br />
Krupp Polysius und ThyssenKrupp Fördertechnik)<br />
mit ThyssenKrupp Industrial Solutions<br />
ist ein bedeutender Meilenstein des<br />
Integrationsprozesses.<br />
L STEEL TICKER<br />
EUROFER SCHILT EU<br />
FÜR NEUE KLIMAZIELE<br />
Brüssel. Mit den geplanten Klimaschutzzielen<br />
für die Jahre 2020 bis 2030 vertreibt die Europäische<br />
Kommission nach Einschätzung des Stahlverbands<br />
EUROFER viele Industrieunternehmen<br />
ins außereuropäische Ausland. Auch die Stahlindustrie<br />
werde vor unlösbare Aufgaben gestellt,<br />
kritisiert Verbandsgeneraldirektor Gordon Moffat<br />
die jüngste Entscheidung der Politiker.<br />
Er fordert die Verantwortlichen in Brüssel auf,<br />
von den »unrealistischen« Zielen zur Reduzierung<br />
von Treibhausgasen Abschied zu nehmen<br />
und stattdessen dafür zu sorgen, dass europäische<br />
Unternehmen im Vergleich zu internationalen<br />
Mitstreitern keine weiteren Wettbewerbsnachteile<br />
hinnehmen müssen.<br />
Nicken Europäisches Parlament und Europäischer<br />
Rat die Pläne der Kommission ab, befürchtet<br />
der Stahlverband die weitere Deindustrialisierung<br />
der Europäischen Union. Die Kommission<br />
hatte Ende Januar vorgeschlagen, dass der Treibhausgasausstoß<br />
in der EU im Jahr 2030 das<br />
Niveau von 1990 um 40 % unterschreiten soll.<br />
Bereits im kommenden Jahr will sich der Weltklimagipfel<br />
in Paris mit diesen Vorschlägen be -<br />
fassen.<br />
Moffat beklagt, dass die Politiker Klimaziele<br />
am grünen Tisch planen. Seiner Einschätzung<br />
zufolge haben sie nicht bedacht, dass einige<br />
Industriezweige gar nicht in der Lage sein könnten,<br />
den Schadstoffausstoß noch weiter zu reduzieren.<br />
Die Ziele über das Jahr 2020 hinaus könnten<br />
deswegen unmöglich erreicht werden.<br />
(sm 14030319) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Steel International K 19<br />
<br />
Sparprogramm wird dennoch bis 2015 fortgesetzt<br />
Luxemburg. Der Rostfrei-Erzeuger Aperam hat nach einem durchwachsenen<br />
Jahr 2013 sein Sparprogramm verlängert. Verbesserte<br />
Betriebsabläufe und Einsparungen sollen den Gewinn vor Zinsen, Steuern<br />
und Abschreibungen (EBITDA) bis Ende 2015 um weitere 106 Mill. USD<br />
anschwellen lassen. Die Aktionäre dürfte dies freuen.<br />
WWK Der Verwaltungsrat will der Anfang Mai<br />
tagenden Hauptversammlung vorschlagen,<br />
die Dividende für 2013 noch einmal auszusetzen<br />
und stattdessen den Schuldenabbau<br />
zu forcieren. Wie wichtig dieser Schritt ist,<br />
zeigt der Blick ans Ende der Bilanz. Der<br />
Erzeuger von nichtrostendem Stahl verlor im<br />
vergangenen Jahr 1,28 USD je Aktie und<br />
damit nur 0,15 USD weniger als im Vorjahr.<br />
Aperam litt wie viele seiner Wettbewerber<br />
im vergangenen Jahr unter Überkapazitäten<br />
und einem Verfall der Preise. Die Luxemburger<br />
steigerten zwar den Absatz um 3 %<br />
auf 1,728 Mill. t. Der Umsatz fiel allerdings<br />
um fast denselben Prozentsatz auf 5,120<br />
Mrd. USD.<br />
Das EBITDA profitierte vom Sparprogramm<br />
»Leadership Journey« und kletterte<br />
von 217 Mill. USD auf 292 Mill. USD. Der<br />
operative Verlust verkleinerte sich um 92<br />
Mill. USD auf 11 Mill. USD. Die Nettoschulden<br />
reduzierten sich von 816 Mill. USD auf<br />
690 Mill. USD.<br />
Trotz anhaltend wirtschaftlicher Unsicherheiten<br />
will der Stahlerzeuger an diese gute<br />
Entwicklung nahtlos anknüpfen. Vorstandsvorsitzender<br />
Philippe Darmayan plant im<br />
ersten Quartal 2014 ein höheres EBITDA als<br />
im Schlussquartal 2013. Außerdem will er<br />
die Nettoschulden im Griff behalten. Das<br />
Unternehmen ist seiner Einschätzung zu -<br />
folge mittlerweile so gut aufgestellt, dass es<br />
von jeglicher Markterholung profitieren<br />
könnte.<br />
Große Hoffnung setzt das Management<br />
weiterhin auf das Sparprogramm. Seit der<br />
Einführung im Jahr 2011 peppte es das<br />
EBITDA um insgesamt 369 Mill. USD auf. Im<br />
laufenden Jahr sollen weitere 56 Mill. USD<br />
hinzukommen. Für 2015 sind noch einmal<br />
50 Mill. USD geplant.<br />
Das Schlussquartal 2013 reflektiert den<br />
nach oben gerichteten Trend. Im Vergleich<br />
zum Vorjahres- und zum Vorquartal stieg<br />
das EBITDA um 41 Mill. USD beziehungsweise<br />
22 Mill. USD auf 84 Mill. USD. Außerdem<br />
erzielte Aperam von Oktober bis Ende<br />
Dezember einen operativen Gewinn von<br />
3 Mill. USD nach einem Verlust von 8 Mill.<br />
USD im dritten Quartal und einem Minus<br />
von 45 Mill. USD im Schlussquartal 2013.<br />
(sm 14030404) K
20 K Steel International<br />
Gemeinsam die Zukunft gestalten:<br />
standortübergreifend und produktorientiert<br />
KNAUF INTERFER stellt sich neu auf<br />
Essen. Die Unternehmensgruppe KNAUF INTERFER operiert seit Anfang des<br />
Jahres in fünf neuen operativ-strategisch eigenverantwortlichen Geschäftsfeldern:<br />
Lagerhandel, Stahlverarbeitung, Stahl Service Center, Kaltwalzen<br />
sowie Aluminium. Die Hintergründe, Absichten und Ziele erläuterte der<br />
Vorstandsvorsitzende Dr. Klaus Kremper im Gespräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />
WW Herr Dr. Kremper, fünf neue operativstrategische<br />
Geschäftsfelder, was steckt da -<br />
hinter?<br />
WW Die Situation auf dem Stahlmarkt hat<br />
sich seit dem Jahr 2008 signifikant geändert<br />
und wird es vermutlich auch in den nächsten<br />
Jahren weiterhin tun. Die schwierigen<br />
wirtschaftlichen Bedingungen haben die<br />
Initialzündung zur Neuausrichtung gegeben.<br />
Niedrige Margen und Überkapazitäten<br />
werden die Märkte vermutlich auch noch in<br />
den nächsten Jahren beherrschen. Darauf<br />
muss ein Unternehmen wie KNAUF INTER-<br />
FER reagieren.<br />
Wir nutzen dies als Chance, uns strategisch<br />
und operativ neu aufzustellen und<br />
unsere Position im Markt weiter zu verbessern.<br />
Wir konnten fünf Geschäftsbereiche<br />
identifizieren, die unsere Unternehmensgruppe<br />
stützen. Diese arbeiten recht unterschiedlich.<br />
Es war also nur konsequent,<br />
jedem einzelnen Bereich Raum zu geben,<br />
sich eigenverantwortlich und kundenorientiert<br />
neu zu strukturieren. Die Geschäftsfeldleiter<br />
selbst haben diese Neuausrichtung<br />
federführend getrieben.<br />
Und das ist in unserer Branche keineswegs<br />
Standard: Das erste Ordnungskriterium<br />
ist nicht mehr der Standort, sondern das<br />
Produkt. Dadurch eröffnen sich uns Möglichkeiten,<br />
die wir früher nicht hatten, nämlich<br />
die strategische Entwicklung von Produkten<br />
– und zwar standortübergreifend.<br />
WW Was war das Ziel?<br />
WW Die Zukunft gehört den<br />
Anbietern, die durch Spezialisierung,<br />
Differenzierung<br />
und eine kundenorientierte<br />
Marktbearbeitung auch<br />
Dr. Klaus Kremper<br />
(Fotos: LS)<br />
in schwierigem Marktumfeld ihren Kunden<br />
einen Nutzen bieten. Oberstes Ziel für uns<br />
war, die räumliche Kundennähe durch flächendeckende<br />
Standorte in der Neuorganisation<br />
zu erhalten. Aufgrund der neuen Ge -<br />
schäftsfeld organisation schafft die KNAUF<br />
INTERFER GRUPPE nun die Möglichkeit,<br />
standortübergreifend agieren zu können<br />
und ihren Kunden mit fokussierter Produktentwicklung<br />
und einem breiten Produktportfolio<br />
einen Mehrwert zu bieten.<br />
WW Was genau wurde getan, was bleibt zu<br />
tun?<br />
WW Der Aufsichtsrat hat zum 1. Januar 2014<br />
insgesamt 11 Leiter der Geschäfts felder be -<br />
rufen, die in diesem Jahr die Neuausrichtung<br />
der KNAUF INTERFER GRUPPE entscheidend<br />
vorantreiben. Diese werden im<br />
Verlauf des Jahres ihren Vertrieb reorganisieren<br />
und mit Fokussierung auf Schlüsselbranchen<br />
weiter ausbauen und spezialisieren.<br />
Ebenso steht die standortübergreifende<br />
Optimierung der Anlagen an, der Aufbau<br />
technischen Know-hows sowie der gezielte<br />
Einsatz der Investitionsmittel. Verbunden<br />
wird die Neuausrichtung mit einer deutlichen<br />
Veränderung der Unternehmenskultur,<br />
die beispielsweise der Personalentwicklung<br />
besondere Bedeutung beimisst.<br />
Es ist mir wichtig, den Mitarbeitern Freiheit<br />
und Wertschätzung, aber auch Ver -<br />
antwortung zu übertragen, ihnen Vertrauen<br />
zu schenken, sodass sie motiviert sind,<br />
eigenverantwortlich unsere Geschäfte vo -<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Steel International K 21<br />
ranzubringen. Bei einer guten Personalentwicklung<br />
kommen die Mitarbeiter gern ins<br />
Unternehmen – Tag für Tag. Durch die Veränderungen<br />
hat sich schon jetzt ein positiver<br />
Dialog innerhalb der Gruppe ergeben. Gerade<br />
weil wir uns als Dienstleister und Serviceanbieter<br />
differenzieren, ist das besonders<br />
wichtig.<br />
WW Welche Vorteile ergeben sich daraus für<br />
die Kunden? ... für KNAUF INTERFER?<br />
WW Unsere Kunden gewinnen mehr Transparenz<br />
über die Breite und Tiefe des gesamten<br />
Produkt- und Leistungsportfolios. Da -<br />
rüber hinaus haben sie die Möglichkeit,<br />
verschiedene Produkte<br />
und Dienst-<br />
»<br />
Wir<br />
leistungen flexibel<br />
und bedarfsgerecht<br />
über Standorte hinweg<br />
zu bündeln. Im<br />
Grundsatz wollen<br />
wir uns vom heutigen<br />
Lieferanten<br />
zum Partner unserer Kunden entwickeln.<br />
Dafür sind wir auch zu kundenbezogenen<br />
Investitionen bereit, wenn dies der Entwicklung<br />
nachhaltiger Geschäftsbeziehungen<br />
dient. Sowohl betrieblich als auch vertrieblich<br />
werden wir durch die Neuausrichtung<br />
Synergieeffekte realisieren.<br />
WW Was ändert sich für die Standorte?<br />
WW Die Standorte werden gestärkt, weil wir<br />
das Produktportfolio je nach Kundenbedarf<br />
schnell ausbauen können. Die übergeordneten<br />
Geschäftsfelder mit ihren Sparten<br />
können überregional agierenden Kunden<br />
vernetzte Leistungen aus einer Hand anbieten<br />
und über die Vielzahl der Stand orte<br />
unmittelbar zuführen. Ich möchte Ihnen<br />
gerne einige Beispiele unserer Pläne für die<br />
Standorte nennen:<br />
gezielten internationalen Ausbau des strategischen<br />
Partnernetzwerkes. Un ter unseren<br />
Stahlverarbeitungsstandorten übernehmen<br />
Nürtingen und Saarlouis die Versorgung der<br />
regionalen Kunden vor Ort und werden zu<br />
kompetenten Ansprechpartnern angrenzender<br />
Länder Südwesteuropas entwickelt. Da -<br />
rüber hinaus erfolgt aus Nürtingen die überregionale<br />
Belieferung mit Produkten aus<br />
dem Bereich der Rollprofilierung.<br />
KNAUF INTERFER Stahl Service Center.<br />
Der Standort Nürtingen innerhalb des Ge -<br />
schäftsfelds der Stahl Service Center bündelt<br />
die Kompetenzen der Produktbereiche<br />
Spaltbänder, Bleche<br />
und Zuschnitte aus<br />
wollen eine übergreifende<br />
Entwicklung der Produkte bei<br />
flächendeckender Präsenz über<br />
alle Standorte erreichen.<br />
Warmband. Im Zu -<br />
ge dessen wird der<br />
Standort Regensburg<br />
aufgegeben<br />
und die Produktionen<br />
zum 30. Juni<br />
2014 auf Nürtingen<br />
verlagert. Das Produktspektrum bleibt in<br />
seinem Umfang davon unberührt, sodass<br />
wir unsere Kunden weiterhin ohne Einschränkung<br />
beliefern. Kundenindividuelle<br />
Anforderungen werden in einer Materialdicke<br />
von bis zu 15 mm für Bleche und bis<br />
zu 8 mm für Spaltbänder erfüllt. Darüber<br />
hinaus gibt es die Möglichkeit, das Material<br />
durch Stretchen außergewöhnlich feineben<br />
zu richten.<br />
Der Standort Duisburg fokussiert sich<br />
auf Vertriebsthemen für Feinbleche,<br />
Spaltband und das Tafelgeschäft. Die<br />
bekannten Ansprechpartner bleiben<br />
unverändert. Die Fertigung<br />
des Produktspektrums der<br />
Stahl Service Center wird<br />
in Zukunft an den<br />
Standorten Barsinghausen,<br />
Mudersbach (bei Siegen), Wenden<br />
und Nürtingen durchgeführt, dies bietet den<br />
Kunden u. a. Produkte, die auf den neuesten<br />
Aggregaten der KNAUF INTERFER<br />
GRUPPE produziert werden.<br />
KNAUF INTERFER Kaltwalzen. Im Geschäftsfeld<br />
Kaltwalzen sind erste Schritte bereits<br />
getan. Seit November 2013 wurde zur Er -<br />
gänzung des be stehenden Know-hows ein<br />
zusätz licher technischer Ge schäftsführer<br />
er nannt, der in diesem Bereich entscheidende<br />
Weichen für die Zukunft stellt. Insbesondere<br />
Maßnahmen zur Stabilisierung der<br />
Produktionsprozesse, zur Qualitätssicherung<br />
und Produktivitätssteigerung sind bereits in<br />
Arbeit. Da rüber hinaus befindet sich ein<br />
neues, innovatives PPS-System (Produktionsplanungs-<br />
und Steuerungssystem) in der<br />
Einführungsphase. Dies ist in seiner Art<br />
eines der modernsten in Europa und wird<br />
sowohl nachhaltige Prozessstabilität ge -<br />
währleisten als auch zu einer Verbesserung<br />
der Lieferperformance führen.<br />
KNAUF INTERFER Aluminium. Im Bereich<br />
Aluminium ist nicht nur das Strangpressen<br />
von enormer Bedeutung, sondern es wird in<br />
Zukunft bei der nachhaltigen Entwicklung<br />
dieses Geschäftsfelds<br />
noch mehr Wert<br />
auf die Weiterbearbeitung<br />
gelegt. In vielen<br />
Absatzkanälen<br />
ist<br />
Aluminium<br />
KNAUF INTERFER Lagerhandel. Hier wird<br />
beispielhaft der Standort Saarlouis zu einem<br />
Blechschwerpunktlager für die Region Saarland<br />
sowie für den französischen und lu -<br />
xem burgischen Markt ausgebaut.<br />
KNAUF INTERFER Stahlverarbeitung. Ein<br />
besonderer Fokus für die Zukunft liegt auf<br />
dem Ausbau des Produktionsnetzwerkes<br />
innerhalb der Gruppe und auf der Ergänzung<br />
des Leistungsportfolios durch den<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
22 K Steel International<br />
eine hervorragende Ergänzung zu Stahlprodukten.<br />
WW Auf welche Produkte und Kundensegmente<br />
zielt die Strategie ab?<br />
WW Neben den Grundgüten werden die<br />
Premiumprodukte und -Serviceleistungen<br />
weiter ausgebaut. Premiumprodukte und<br />
-Dienstleistungen sind die Kür, die jeder<br />
Kunde mit der Lieferung von Commodities<br />
KNAUF INTERFER akquiriert<br />
Essen. Mit Wirkung zum 1. <strong>März</strong> hat die Knauf<br />
Interfer SE sämtliche Geschäftsaktivitäten der<br />
Stahlhandel und Servicebetrieb Mittelelbe GmbH<br />
(SSM Unternehmensgruppe) in Deutschland und<br />
Polen übernommen. Mit der Akquisition baut<br />
KNAUF INTERFER die Geschäftsfelder Lagerhandel<br />
und Stahlverarbeitung überregional weiter<br />
aus.<br />
In Deutschland werden die Aktivitäten der<br />
mittelständischen SSM Unternehmensgruppe in<br />
Zukunft von der Niederlassung Magdeburg, der<br />
Interfer Stahl GmbH, fortgeführt, in Polen unter<br />
dem Dach der künftigen Knauf Interfer Polska<br />
sp. z o.o. »Die Übernahme ist Teil der Strategie,<br />
aus einer Hand verbunden wissen will. Partner<br />
sein heißt, komplexe Anforderungen<br />
nicht zu scheuen und sich für einfache<br />
Anforderungen nicht zu schade zu sein. Wir<br />
haben dann unseren Job gemacht, wenn<br />
der Kunde rundum zufrieden ist.<br />
Im Idealfall arbeiten wir schon sehr früh<br />
gemeinsam mit unseren Kunden an künftigen<br />
Herausforderungen in Bezug auf Materialqualität,<br />
Bauteilgeometrie oder andere<br />
unsere operativ-strategisch eigenverantwortlichen<br />
Geschäftsfelder standortübergreifend zu<br />
stärken«, so CEO Dr. Klaus Kremper zu der Transaktion,<br />
der das Kartellamt bereits zugestimmt hat.<br />
Die SSM Unternehmensgruppe, gegründet von<br />
Martin Duballa, verfügt über mehr als 15 Jahre<br />
Erfahrung in der Anarbeitung und im Handel von<br />
Blechen. »Eine ideale Ergänzung des Portfolios<br />
der Interfer Stahl GmbH Magdeburg«, so Michael<br />
Otto, Vertriebs- und Standortleiter. Mit im künftigen<br />
Führungsteam am Standort Magdeburg sind<br />
Anke Duballa, Leiterin Vertrieb / Stahlverarbeitung,<br />
sowie Dieter Hübsch, Leiter Be trieb / Logistik<br />
/ Verwaltung.<br />
(sm 14030411) K<br />
Bauteileigenschaften. Wir möchten vermehrt<br />
in längeren Verträgen das Entwicklungs-<br />
und Fertigungsrisiko teilen und uns<br />
langfristig auf diese Kunden einstellen.<br />
Dabei ist das Produkt zwar eine wesentliche<br />
Komponente, aber über unseren Erfolg wird<br />
die schnelle, flexible und vom Kundenwunsch<br />
bestimmte Kombination von Produkt-<br />
und Serviceleistungen entscheiden.<br />
Die KNAUF INTERFER ist bereit, Investitionen<br />
in Verarbeitungsverfahren, Serviceleistungen<br />
und auch Personalqualifikationen zu<br />
tätigen und sich dabei an den konkreten<br />
Bedürfnissen der Kunden zu orientieren.<br />
Sie können sicher sein: Die fünf Geschäftsfelder<br />
der Gruppe werden 2014 kontinuierlich<br />
weiterentwickelt und mit Leben gefüllt.<br />
«<br />
KONTAKT<br />
KNAUF INTERFER SE<br />
Graf-Beust-Allee 37<br />
45141 Essen<br />
Tel. +49 201 8317-0<br />
www.knauf-interfer.de<br />
wire & Tube 2014:<br />
Halle 4, Stand E28<br />
(sm 14030311) K<br />
L STEEL TICKER<br />
TATA STEEL ERÖFFNET<br />
GROSSES SERVICE-CENTER<br />
FÜR GROBBLECH IN UK<br />
Wednesfield. Der internationale Stahlerzeuger<br />
Tata Steel hat im britischen Wednesfield in<br />
den West Midlands ein neues Service-Center für<br />
die Verarbeitung von Grobblechen in Betrieb<br />
genommen. Mit der 3,1 Mill. Pfund teuren Anlage,<br />
die dem bestehenden Stahlkomplex Steelpark<br />
zugefügt wurde, stärkt das Unternehmen sein<br />
Standbein in der britischen Herstellerindustrie<br />
und erhöht zudem die Verarbeitungskapazität in<br />
der Region um bis zu 50 %. Pro Jahr sollen in<br />
Steelpark 47.000 t Bleche nach Kundenwunsch<br />
veredelt werden.<br />
Tata Steel fertigt aus den Grobblechen eine<br />
Vielzahl von Produkten: Geländefahrzeugräder<br />
und Ausleger für Erdbewegungsmaschinen in<br />
Großserien sowie mächtige Einzelkomponenten<br />
für die Bau- und Konstruktionsindustrie.<br />
Den Kunden verspricht der Stahlerzeuger<br />
künftig kurze Bestell- und Lieferzeiten, die Bearbeitung<br />
aus einer Hand und eine anhaltend hohe<br />
Qualität. Möglich wird dies, da das Unternehmen<br />
in Großbritannien und in Irland diverse Anlagen<br />
zur Erzeugung und zur Weiterverarbeitung von<br />
Stahl betreibt. Tata Steel sieht sich deswegen in<br />
der Lage, ganz gezielt auf Wünsche der Kunden<br />
einzugehen und mit ihnen gemeinsam passgenaue<br />
Lösungen zu entwickeln. (sm 14020258) K<br />
GTS INDUSTRIES WIRD<br />
DILLINGER FRANCE<br />
Dillingen. Seit 1. Januar 2014 heißt GTS Industries<br />
DILLINGER FRANCE. Die Umbenennung<br />
unterstreicht die erfolgreiche Integration von<br />
GTS Industries in die Dillinger-Hütte-Gruppe –<br />
ein Prozess, der vor nunmehr 22 Jahren, als das<br />
Werk in Dunkerque (Frankreich) 100%ige Tochter<br />
der Dillinger Hütte wurde, begann und über die<br />
Jahre wesentlich zur Steigerung der qualitativen<br />
und logistischen Leistungsfähigkeit der Gruppe<br />
beigetragen hat. In Dillingen und Dunkerque<br />
werden mit vergleichbaren, modernen Anlagen<br />
und Fertigungstechnologien Grobbleche für<br />
höchste Ansprüche hergestellt. Mit der Möglichkeit<br />
der Grobblechproduktion an zwei Standorten<br />
wird zugleich eine hohe Lieferzuverlässigkeit<br />
und Flexibilität sichergestellt. Die Namensänderung<br />
in DILLINGER FRANCE betont konsequenterweise<br />
noch einmal die Einheit und Stärke der<br />
Dillinger-Hütte-Gruppe und die Position des<br />
Grobblechwalzwerks in Dunkerque als 100%-<br />
Tochter. Die Ansprechpartner und deren Daten<br />
bleiben un verändert.<br />
(sm 14030244) K<br />
VERKAUF THYSSENKRUPP<br />
STEEL USA GENEHMIGT<br />
Essen. ThyssenKrupp hat in den USA die Freigabe<br />
für den Verkauf des Walz- und Beschichtungswerks<br />
ThyssenKrupp Steel USA in Calvert/<br />
Alabama erhalten, wie der Konzern mitteilte. Mit<br />
der am 29. Januar 2014 beendeten Warteperiode<br />
ist das Zustimmungsverfahren der Wettbewerbsbehörden<br />
in den USA abgeschlossen. Das Closing<br />
steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung<br />
weiterer Wettbewerbsbehörden in anderen Ländern.<br />
(sm 14030381) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
24 K Stahlstandort Deutschland<br />
Zukunftsweisendes<br />
Technologietransferprojekt<br />
CO 2<br />
aus Hüttengasen soll zu wertvollen Chemikalien<br />
werden<br />
Essen. Die ThyssenKrupp AG initiiert gemeinsam mit Partnern aus<br />
Forschung und Wirtschaft ein branchenübergreifendes Technologietransferprojekt,<br />
in dessen Mittelpunkt die Umwandlung von Prozessgasen aus der<br />
Stahlherstellung zu werthaltigen Chemikalien steht. Der Strom dafür soll<br />
aus erneuerbaren Quellen stammen.<br />
WW K »Die Philosophie hinter dem Projekt ist<br />
die Umsetzung eines breit angelegten crossindustriellen<br />
Ansatzes. Eine solche systemübergreifende<br />
Lösung führt zu besseren<br />
Ergebnissen als die heute schon optimierten<br />
Branchenlösungen. Die Zusammenarbeit<br />
zwischen Stahl und chemischer Industrie soll<br />
eine wirtschaftliche stoffliche Verwertung<br />
von bei der Stahlherstellung benötigtem<br />
Kohlenstoff bis hin zu Düngemitteln oder<br />
Treibstoff ermöglichen. Das Projekt hat da -<br />
mit das Potenzial, den CO 2<br />
-Ausstoß der Hütte<br />
auf nahezu Null zu reduzieren«, erläutert<br />
Dr. Reinhold Achatz, Technologiechef der<br />
ThyssenKrupp AG.<br />
Prof. Robert Schlögl, Direktor am Max-<br />
Planck-Institut für Chemische Energiekonversion<br />
in Mülheim: »Unser Institut sieht<br />
seine Aufgabe darin, die grundlegenden<br />
chemischen Prozesse der Energieumwandlung<br />
zu erforschen, um somit zur Entwicklung<br />
neuer und leistungsfähiger Katalysatoren<br />
beizutragen.« Den Beitrag des Fraunhofer-Instituts<br />
für Umwelt-, Sicherheits- und<br />
Energietechnik skizziert dessen Leiter Prof.<br />
Eckhard Weidner: »Wir werden die im Projekt<br />
erforschten Prozesse gezielt in die<br />
industrielle Anwendung überführen.«<br />
Planerische und wissenschaftliche Vorarbeiten<br />
für das Projekt haben die Thyssen-<br />
Krupp AG mit ihren Konzernunternehmen<br />
ThyssenKrupp Steel Europe, Deutschlands<br />
größtem Stahlhersteller, und ThyssenKrupp<br />
Uhde, einem weltweit führenden Ingenieurunternehmen<br />
für Chemie-, Raffinerie- und<br />
andere Industrieanlagen, sowie mit dem<br />
Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion<br />
in Mülheim bereits in einem ge -<br />
meinsamen Vorbereitungsprojekt geleistet.<br />
Entsprechend groß ist das Interesse kooperationsbereiter<br />
Partner: Rd. 40 Vertreter von<br />
Forschungsgesellschaften, Universitäten<br />
und Unternehmen versammelten sich im<br />
Dezember 2013 in Duisburg, um das Projekt<br />
auf den Weg zu bringen. Zu dem Kreis<br />
gehören neben der Fraunhofer-Gesellschaft<br />
und der Max-Planck-Gesellschaft die Ruhr-<br />
Universität Bochum, die Universität Duisburg-Essen<br />
und das in Duisburg ansässige<br />
Zentrum für Brennstoffzellentechnik. Die<br />
ersten industriellen Partner sind neben<br />
ThyssenKrupp BASF, Bayer, RWE und Siemens.<br />
Die Gruppe ist offen für weitere Mitglieder.<br />
Projekt fördert Klimaschutz<br />
und Energiewende<br />
Wenn die Partner erfolgreich sind, wird in<br />
etwa zehn Jahren CO 2<br />
ein wertvoller Rohstoff<br />
sein und das Klima deutlich weniger<br />
belasten. Hinzu kommt: Überschüssige er -<br />
neuerbare Energie könnte dann direkt für<br />
die Herstellung industrieller Produkte eingesetzt<br />
werden. Dabei entsteht ein neues,<br />
branchenübergreifendes Netzwerk aus<br />
Stahl herstellung, Stromerzeugung und Chemieproduktion.<br />
Diese Industrien beschäftigen<br />
in Nordrhein-Westfalen fast 200.000<br />
Menschen.<br />
»Bayer MaterialScience hat bereits zeigen<br />
können, dass CO 2<br />
als neuer Baustein für die<br />
nachhaltige Herstellung von Kunststoffen in<br />
Frage kommt«, sagt Produktionsvorstand<br />
Dr. Tony van Osselaer. »Damit ist ein Anfang<br />
gemacht. Nun sollten Industrie, Wissenschaft<br />
und Politik das Momentum nutzen<br />
und die Verwendung von CO 2<br />
als chemischen<br />
Rohstoff auf breiter Basis vorantreiben.«<br />
Prof. Rolf Hellinger, der in der Siemens<br />
Corporate Technology das Technologiefeld<br />
Power & Energy Technologies leitet, ergänzt:<br />
»Die im Rahmen der Zusammenarbeit entwickelten<br />
Umwandlungsprozesse für industrielle<br />
Abgase sind ein wichtiger Baustein für<br />
künftige, nachhaltige Energiesysteme.«<br />
Erfolgsaussichten und<br />
Herausforderungen<br />
Die Erfolgsaussichten für das Projekt sind<br />
gut, denn die grundlegenden chemischen<br />
Abläufe und die benötigten Technologien<br />
sind weitestgehend bekannt. Ziel des Projektes<br />
ist es, für die Anwendung wichtige Fragen<br />
zu klären, wie zum Beispiel Katalysatorstandzeiten,<br />
Aufreinigung der Gasströme,<br />
oder effiziente Prozessführung. Schon jetzt<br />
ist die Umwandlung von Prozessgasen aus<br />
der Hütte in Ammoniak als Vorprodukt für<br />
Düngemittel technisch machbar, aber noch<br />
nicht wirtschaftlich. Dabei würde auch ein<br />
Teil des in den Hüttengasen enthaltenen CO 2<br />
verwertet. Möglich wäre auch die Er zeugung<br />
von Methanol aus Hüttengas, ein Prozess,<br />
bei dem die enthaltenen CO 2<br />
-Anteile fast<br />
vollständig verwertet werden könnten.<br />
Für den Einsatz erneuerbarer Energien bei<br />
der chemischen Umwandlung würden Katalysatoren<br />
gebraucht, die starke Schwankungen<br />
im Prozess verkraften. Speziell in diesem<br />
Bereich besteht noch Forschungs- und Entwicklungsbedarf.<br />
Eine weitere Herausforderung:<br />
Will man das im Hüttengas enthaltene<br />
CO 2<br />
vollständig umwandeln, geht das nicht<br />
ohne größere Mengen an zusätzlichem<br />
Wasserstoff. Hier gilt es, neue wirtschaftliche<br />
Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff<br />
zu entwickeln, die auch bei stark<br />
schwankender Energieversorgung funktionieren.<br />
(sm 14030251) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Neue Firmenschriften K 25<br />
Andernach & Bleck<br />
Blankstahl mit Profil<br />
12 Seiten, deutsch<br />
1903 gründete Louis Andernach mit<br />
dem Schlossermeister Carl Bleck sen. in<br />
Hagen-Halden das Unternehmen Andernach<br />
& Bleck, eine Blankstahlzieherei mit<br />
Kaltwalzwerk. Das Unternehmen entwickelte<br />
sich und liefert heute Flach- und<br />
Vierkant-Blankstahl in alle Welt. Zurzeit<br />
können über 9.000 Abmessungen gefertigt<br />
werden, wobei neben Normmaßen<br />
auch Sonderanfertigungen nach Muster<br />
möglich sind. Diese Produkte sind häufig<br />
auch ohne zusätzliche Oberflächenfeinbearbeitung weiterverarbeitbar.<br />
Andernach & Bleck GmbH & Co. KG<br />
Lennestraße 92, 58093 Hagen<br />
Tel. +49 2331 353-0, Fax +49 2331 353-269<br />
E-Mail: info@blankstahl.biz, www.blankstahl.biz<br />
(sm 14030428) K<br />
Arnold Schröder Industrieöfen GmbH<br />
Arnold Schröder Industrieöfen GmbH<br />
Hafenstraße 10, 65439 Flörsheim am Main<br />
Tel. +49 6145 6005, Fax +49 6145 52514<br />
E-Mail: info@schroeder-industrieoefen.de<br />
www.schroeder-industrieoefen.de<br />
Wärmebehandlung von Metallen<br />
32 Seiten, deutsch<br />
Das Unternehmen Arnold Schröder In -<br />
dustrieöfen GmbH stellt Öfen zum Härten,<br />
Glühen, Anlassen, Lösungsglühen,<br />
Auslagern und Schmelzen vor. Bereits<br />
seit 1978 existiert die Arnold Schröder<br />
GmbH. Unternehmensgründer Arnold<br />
Schröder verfügt als ehemaliger Serviceleiter<br />
eines bekannten Ofenbauunternehmens<br />
über profunde Kenntnisse in<br />
der Ofentechnologie und Temperaturregelung.<br />
(sm 14030430) K<br />
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Präzision ist unser Maßstab<br />
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Die gezielte Auswahl passender Vormaterialien<br />
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GmbH. Mittels technologisch führender<br />
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Lieferprogramm zählen Federbandstahl<br />
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Veredeln in Perfektion<br />
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1955 gegründet, befindet sich Metoba<br />
mittlerweile in den Händen der dritten<br />
Generation und stellt einen Spezialisten<br />
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Kunden zählen die Elektro-, Automobilund<br />
Kommunikationsindustrie, Luft- und<br />
Raumfahrt, Medizintechnik, Maschinenbau<br />
und einige andere. Zu den wichtigsten<br />
Veredelungsprozessen zählen das<br />
Verzinnen, Verchromen, Vergolden, Versilbern<br />
oder Vernickeln.<br />
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Bachstraße 6, 58239 Schwerte<br />
Tel. +49 2304 96633-0, Fax +49 2304 96633-22<br />
E-Mail: info@bfs24.de, www.bfs24.de<br />
(sm 14030429) K<br />
Metoba Metalloberflächenbearbeitung GmbH<br />
Königsberger Straße 23 – 33, 58511 Lüdenscheid<br />
Tel. +49 2351 875-0, Fax +49 2351 87550<br />
E-Mail: info@metoba.de, www.metoba.de<br />
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VOMA Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />
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das bis zu automatischen Kaschiermaschinen<br />
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WESPA Metallsägenfabrik Simonds Industries GmbH<br />
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WESPA verfügt über mehr als 60 Jahre<br />
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VOMA Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />
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E-Mail: info@voma-maschinen.de, www.voma-maschinen.de<br />
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WESPA Metallsägenfabrik Simonds Industries GmbH<br />
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Tel. +49 5661 9263-0, Fax +49 5661 9263-166<br />
E-Mail: info@wespa-simonds.de, www.individual-cutting.de<br />
(sm 14030433) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
26 K Branchenbericht<br />
Maschinenbau startet<br />
wieder durch<br />
Bedarf an Ingenieuren ist ungebrochen<br />
Frankfurt (kv). Die deutschen Maschinenbauer blicken wieder zuversichtlicher<br />
nach vorn. Die Stimmung hat sich deutlich gebessert. Für das<br />
laufende Jahr rechnet die klassische Investitionsgüterbranche mit einem<br />
realen Wachstum der Produktion von 3 %. 2013 hat sie ihre zum Jahresbeginn<br />
gesetzten Ziele nicht erreicht: Produktion und Umsatz stagnierten.<br />
WW K »Unsere Hoffnungen auf ein – wenn<br />
auch kleines – Wachstum mussten wir im<br />
Sommer 2013 begraben. Die Weltkonjunktur<br />
blieb deutlich hinter den ursprünglich<br />
aufgestellten Prognosen zurück. Insbesondere<br />
die BRIC-Staaten erfüllten bei Weitem<br />
nicht die Erwartungen. Das bekam auch die<br />
deutsche Maschinenbauindustrie zu spüren.«<br />
Deshalb, so erläutert Dr. Reinhold Festge,<br />
der neue Präsident des Verbands Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbau (VDMA),<br />
habe man bereits Mitte des Jahres die Prognose<br />
von real (also preisbereinigt) + 2 % auf<br />
– 1 % revidiert: »In der nominalen Betrachtung<br />
läuft das auf eine Stagnation hinaus.<br />
So dürfte die Produktion mit einem Volumen<br />
von 195 Mrd. € 2013 ziemlich genau auf<br />
Vorjahresniveau gelegen haben. Gleiches<br />
gilt für den Umsatz mit einem Wert von un -<br />
gefähr 207 Mrd. €.« Für das laufende Jahr<br />
zeigt sich Festge indessen zuversichtlich:<br />
»Für die reale Produktion rechnen wir mit<br />
einem Plus von 3 %.« Das würde einen<br />
Rekordwert von 203 Mrd. € bedeuten.<br />
Nach den Worten von VDMA-Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Hannes Hesse blickt der<br />
Maschinenbau »hoffnungsvoll nach vorne«.<br />
Hesse geht von einem nominalen Umsatzzuwachs<br />
von 5 % aus. Die jüngsten Zahlen<br />
bestätigen die Zuversicht. So stieg der Auftragseingang<br />
im November 2013 um real<br />
7 %. Die Auslandsbestellungen stiegen um<br />
12 %. Das Inlandsgeschäft sank allerdings<br />
um 1 %. »In der für die Konjunkturbeobachtung<br />
aussagekräftigeren Verlaufsbetrachtung<br />
bestätigt sich aber das Bild einer sich<br />
erholenden Inlandsnachfrage«, kommentiert<br />
VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.<br />
»Damit unsere Erwartungen sich er -<br />
füllen, brauchen wir aber gute und unternehmensfreundliche<br />
politische Rahmenbedingungen«,<br />
so Hesse. Eine wettbewerbsfähige<br />
Steuerpolitik und ein flexibler Arbeitsmarkt<br />
würden den Unternehmen helfen,<br />
sich Konjunkturschwankungen anzupassen.<br />
Und dazu gehörten eine Energiepolitik, die<br />
»<br />
In<br />
der für die<br />
Konjunkturbeobachtung<br />
aussagekräftigeren<br />
Verlaufsbetrachtung bestätigt<br />
sich das Bild einer sich<br />
erholenden Inlandsnachfrage.<br />
Dr. Ralph Wiechers, Abteilungsleiter<br />
Volkswirtschaft und Statistik sowie Steuern<br />
des VDMA – Verband Deutscher Maschinenund<br />
Anlagenbauer<br />
die Energiewende entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette erfolgreich gestalte,<br />
und eine Politik, die den unternehmerischen<br />
Handlungsspielraum zugunsten von Investition<br />
und Innovation erweitere.<br />
Klassische Industrieländer<br />
gewinnen wieder an Bedeutung<br />
Festge erwartet aus den einzelnen Absatzregionen<br />
unterschiedlich starke Wachstumsbeiträge:<br />
»Den klassischen Industrieländern<br />
kommt wieder eine wichtigere Rolle im<br />
Erholungsprozess zu. Die Entwicklungs- und<br />
Schwellenländer werden zwar weiter vergleichsweise<br />
höhere Zuwachsraten beim<br />
Bruttoinlandsprodukt aufweisen. Teils massive<br />
strukturelle Probleme beschränken aber<br />
deren wirtschaftliche Expansion. Daher<br />
erwarten wir von diesen Ländern nur einen<br />
begrenzten Wachstumsbeitrag.« Das gelte<br />
auch für China. Der bewusst von der neuen<br />
chinesischen Führung herbeigeführte strukturelle<br />
Wandel der chinesischen Wirtschaft<br />
koste Wachstumsdynamik. Was nicht heißen<br />
solle, dass der deutsche Maschinenbau<br />
in China ohne Chancen sei: »Die chinesischen<br />
Bemühungen um Qualitäts- und Produktivitätssteigerungen<br />
bergen gerade für<br />
unsere Produkte große Absatzpotenziale.<br />
Dennoch: Der Schlüssel für das Wachstum<br />
des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus<br />
liegt 2014 in den etablierten Märkten,<br />
und hier vor allem in Europa.«<br />
Die Eurozone habe die Rezession überwunden,<br />
die Frühindikatoren stimmten optimistisch.<br />
Die Staatsschuldenkrise sei damit<br />
zwar noch nicht überwunden. Ein Auseinanderbrechen<br />
der Eurozone gelte – anders<br />
als noch 2012 – indessen als unwahrscheinlich.<br />
Es gebe zudem, bei aller Kritik am Re -<br />
formwillen und Reformtempo, strukturelle<br />
Fortschritte in vielen Krisenländern und – so<br />
Festge – konjunkturell dürfte es, wenn auch<br />
moderat, bergauf gehen. Und zwar auch in<br />
Deutschland. Festge: »Alle uns bekannten<br />
Prognosen gehen für 2014 von einem BIP-<br />
Wachstum von knapp 2 % aus. Einig sind<br />
sich die Prognostiker zudem darin, dass<br />
wesentliche Wachstumsimpulse von den<br />
Investitionen kommen. Das ist mehr als wünschenswert.<br />
Bei einem Zuwachs von 5 %<br />
wäre 2014 bei den Investitionen noch nicht<br />
einmal das Niveau des Jahres 2011 erreicht.«<br />
In der gesamten EU sollen die Ausrüstungsinvestitionen<br />
laut Herbstgutachten der EU-<br />
Kommission um 4 % zulegen.<br />
Die Exporte nach China<br />
sanken zuletzt<br />
Die jüngsten Exportzahlen belegten bereits,<br />
dass aus den Industrieländern wieder mehr<br />
Impulse kämen. Die neuerliche Zunahme<br />
der Maschinenexporte in die Länder der EU<br />
und nach Nordamerika werte der VDMA als<br />
Zeichen der Konjunkturstabilisierung in diesen<br />
Ländern, heißt es. Die deutschen Ma -<br />
schinenexporte stiegen im Oktober in die<br />
EU-Länder um knapp 7 % und in die Länder<br />
der nordamerikanischen NAFTA (USA, Kana-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Branchenbericht K 27<br />
da, Mexiko) um gut 10 %. »Im Vergleich des stabileren Dreimonatszeitraums<br />
August bis Oktober« betrugen die Zunahmen fast 4 %<br />
für die EU-Länder und knapp 5 % für die NAFTA. Dagegen hat der<br />
Export nach China, dem größten Auslandskunden der deutschen<br />
Maschinenhersteller, mit – 6 % im Dreimonatszeitraum noch nicht<br />
wieder zur alten Performance zurückgefunden, berichtet der VDMA.<br />
»Die Branche betrachtet diese Entwicklung mit besonderer Aufmerksamkeit,<br />
weil die Märkte der Schwellenländer, die das Exportwachstum<br />
der letzten Jahre getragen hatten, gegenwärtig eher<br />
rückläufig sind«, so Wiechers. »Umso wichtiger sind Erfolge in den<br />
klassischen Indus trieländern. Die jetzt wieder angesprungenen<br />
Märkte dies- und jenseits des Atlantiks stehen immerhin für mehr<br />
als die Hälfte unseres Auslandsgeschäfts.« Zum Vergleich: Der<br />
Maschinenexport insgesamt – August bis Oktober 2013 – lag um<br />
0,7 % unter dem Vorjahreswert.<br />
Nach Einschätzung des VDMA werden im Maschinenbau Umsatz<br />
und Produktion preisbereinigt 2014 weltweit um 5 % steigen, zumal<br />
da die Branche in den letzten beiden Jahren nur unterdurchschnittlich<br />
zulegte. Wachstumsspitzenreiter dürfte 2014 wieder ein asiatisches<br />
Land werden. Aber erstmals in der letzten Dekade sei es nicht<br />
»<br />
Positiv<br />
für die deutsche Maschinenbauindustrie<br />
ist die Tatsache, dass wir auch für 2014<br />
mit einem weiteren moderaten Zuwachs<br />
bei den Beschäftigten rechnen.<br />
Dr. Reinhold Festge, Präsident des VDMA – Verband Deutscher<br />
Maschinen- und Anlagenbauer<br />
China, sondern Japan, das wahrscheinlich den höchsten Zuwachs<br />
erziele. Die hohe Plusrate von real 10 % für den Maschinenumsatz<br />
sei zweifelsohne im Zusammenhang mit der expansiven Geldpolitik<br />
der japanischen Regierung zu sehen. »Die wirtschaftspolitischen<br />
Impulse seien bereits jetzt in der Maschinenproduk tion sichtbar und<br />
dürften 2014 dank der ausgeprägten Exportorientierung weitertragen«,<br />
so der VDMA. Auch die verbesserte preisliche Wettbewerbsfähigkeit<br />
durch den schwächeren Yen-Wechselkurs helfe den japanischen<br />
Maschinenbauern. An zweiter Stelle auf der Wachstums liste<br />
steht China mit 7 % vor Großbritannien, der Schweiz und Schweden<br />
mit 4 %. Von den bedeutenderen Herstellerländern folgen Italien<br />
und Spanien mit 3 % (wie Deutschland). Schwächer werden USA<br />
und Frankreich mit jeweils 2 % eingeschätzt. Vom Wachstum her<br />
gesehen steht Deutschland also eher am unteren Rand.<br />
Mehr Investitionen in Deutschland notwendig<br />
Es sei unstrittig, dass in Deutschland wieder mehr investiert werden<br />
müsse. Und zwar nicht nur in Straßen und Brücken, sondern auch<br />
in Maschinen und Anlagen, in Forschung und Entwicklung, in Bildung<br />
und Ausbildung. Denn nur so bleibe Deutschland auch künftig<br />
»ein wichtiger, unverzichtbarer und damit erfolgreicher Bestandteil<br />
natio naler und globaler Wertschöpfungs ketten«. Nach den<br />
Beobachtungen Festges wollen viele Unternehmen verstärkt im<br />
Ausland in vestieren. Volumenstarke Märkte, stärker auf den jewei-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
28 K Branchenbericht<br />
ligen Markt zugeschnittene Produkte sowie<br />
teils erhebliche Kostenvorteile, zum Beispiel<br />
für Energie, seien schlagkräftige Argumente.<br />
Dennoch bleibt die Beschäftigung in<br />
Deutschland stabil. Festge: »Positiv für die<br />
deutsche Maschinenbauindustrie ist die Tatsache,<br />
dass wir auch für 2014 mit einem<br />
weiteren moderaten Zuwachs bei den Be -<br />
schäftigten in der Größenordnung von<br />
2.000 bis 5.000 Per sonen rechnen. Wir würden<br />
dann Ende De zember 2014 bei einem<br />
Beschäftigtenstand zwischen 990.000 und<br />
993.000 Personen liegen.«<br />
Aus heutiger Sicht sei eine auf den Punkt<br />
gebrachte Beschäftigtenschätzung schwierig,<br />
da eine solche Prognose auch stark von<br />
den Erwartungen der Unternehmen für 2015<br />
abhänge. Es sei aber nicht ausgeschlossen,<br />
dass der Maschinenbau die Marke von einer<br />
Million Beschäftigten überschreiten werde.<br />
Bereits 2013 waren mehr Leute beschäftigt.<br />
Der VDMA geht von rd. 988.000 Personen<br />
zur vergangenen Jahreswende aus. Das wä -<br />
ren 10.000 Beschäftigte mehr als im Dezember<br />
2012. »Der hohe Beschäftigtenstand ist<br />
auch ein sichtbares Zeichen dafür, dass die<br />
Maschinenbauunternehmer in einem eher<br />
turbulenten Markt umfeld ihre Verantwortung<br />
für die Mitarbeiter und für den heimischen<br />
Standort ernst nehmen und optimistisch<br />
in die Zukunft blicken«, unterstreicht<br />
Festge.<br />
Ingenieurbeschäftigung<br />
auf Spitzenniveau<br />
Über eines gibt es indessen keinen Zweifel:<br />
Die Ingenieurbeschäftigung ist inzwischen<br />
auf Spitzenniveau gestiegen. »Mehr als<br />
183.000 Ingenieure sind Rekord«, freut sich<br />
Festge. Das seien 16.000 Ingenieure mehr<br />
als vor drei Jahren. Fast die Hälfte arbeite in<br />
Forschung, Entwicklung und Konstruktion<br />
und damit »im innovativen Herz« der Unternehmen.<br />
Auch prozentual zur Gesamtbeschäftigung<br />
im Maschinenbau habe es<br />
einen Zuwachs gegeben. Demnach sei der<br />
Ingenieuranteil von 16 auf 17 % gestiegen.<br />
»Unser Bedarf an hoch qualifizierten Mitarbeitern<br />
ist ungebrochen.« So erwarte mehr<br />
als die Hälfte der Unternehmen für die kommenden<br />
fünf Jahre einen weiteren Anstieg<br />
bei den Ingenieuren. Demgegenüber rechne<br />
nur 1 % mit einem Rückgang. Forscher, Entwickler<br />
und Konstrukteure seien besonders<br />
gefragt. »Hier wird unsere Wettbewerbsbasis<br />
für die Weltmärkte gelegt«, unterstreicht<br />
Hartmut Rauen, Mitglied der VDMA-Hauptgeschäftsführung.<br />
Mit einigem Abstand stünden auch Ingenieure<br />
für die Bereiche Vertrieb und Auslandstätigkeit<br />
hoch im Kurs. »Mehr Quantität<br />
bei mindestens gleichbleibender Qualität<br />
muss in der Ingenieurausbildung unser Ziel<br />
sein«, so Festge. Denn auch die Altersstruktur<br />
der aktuell beschäftigten Ingenieure lege<br />
»<br />
Die<br />
EU-Kommission hat ein<br />
wichtiges Signal gesetzt,<br />
dass sich Investitionen in<br />
umweltschonende<br />
Technologien auch künftig<br />
lohnen werden.<br />
Holger Kunze, Leiter des European Office,<br />
VDMA<br />
nahe, dass bereits in wenigen Jahren der<br />
Ersatzbedarf deutlich zunehme. Fast die<br />
Hälfte der im Maschinen- und Anlagenbau<br />
tätigen Ingenieure sei heute älter als 45.<br />
Dem hohen Ingenieurbedarf stünde der Ab -<br />
bruch im Maschinenbau- und Elektrotechnikstudium<br />
gegenüber. »Wenn uns jeder<br />
zweite Studienanfänger bis zum Abschluss<br />
verloren geht, dann wird eine Dimension<br />
sichtbar, die inakzeptabel ist«, betont der<br />
VDMA-Präsident.<br />
Lob für die EU-Kommission<br />
in Sachen Umweltschutz<br />
Zum wichtigen Thema Investitionen für den<br />
Umweltschutz begrüßt der VDMA den Vorschlag<br />
der Europäischen Kommission, mit<br />
der EU-weiten Verringerung des Ausstoßes<br />
von Treibhausgasen um 40 % bis 2030 ein<br />
konsequentes Ziel anzustreben. Ein weniger<br />
ambitionierter Wert würde die Umsetzung<br />
der langfristigen Klimaziele der Kommission<br />
für die Industrie erschweren. »Die Kommission<br />
hat ein wichtiges Signal gesetzt, dass<br />
sich Investitionen in umweltschonende<br />
Technologien auch künftig lohnen werden«,<br />
sagt Holger Kunze, Leiter des VDMA-European<br />
Office. »Es ist wichtig, bei der Klimapolitik<br />
rasch und planbar Fortschritte zu<br />
machen. Was wir heute nicht umsetzen,<br />
müssen wir in ein paar Jahren zu höheren<br />
Kosten für die Industrie aufholen.« Langfristig<br />
verfolgt die Europäische Kommission das<br />
Ziel, den Ausstoß der Treibhausgase in Europa<br />
bis 2050 um mindestens 80 % zu verringern.<br />
Dieses Leitziel kann nach den Erläuterungen<br />
des VDMA nur erreicht werden, wenn<br />
gleichzeitig der Anteil der erneuerbaren<br />
Energien am Energiemix erhöht und die<br />
Energieeffizienz gesteigert wird. Dabei aber<br />
dürfe es nicht zu Zielkonflikten kommen.<br />
Der VDMA habe daher statt eines starren<br />
Ziels für den Ausbau erneuerbarer Energien<br />
Zielkorridore gefordert, die den Rahmen<br />
definieren. »Die Kommission muss der Wirtschaft<br />
frühzeitig aufzeigen, auf welchem<br />
Weg sie ihre langfristigen Klimaziele erreichen<br />
will. Zielkorridore geben den Unternehmen<br />
Planungssicherheit und bieten<br />
gleichzeitig die Chance, flexibel auf das<br />
wirtschaftliche Umfeld reagieren zu können«,<br />
so Kunze. »Jetzt wird es entscheidend<br />
darauf ankommen, wie die Kommission die<br />
Zielvorgaben konkret umsetzen wird.«<br />
Das Profil des VDMA<br />
Mit rd. 985.000 Beschäftigten im Inland,<br />
einer Produktion von gut 200 Mrd. € und<br />
einem Exportanteil von 78 % ist der deutsche<br />
Maschinen- und Anlagenbau größter<br />
industrieller Arbeitgeber und einer der führenden<br />
deutschen Industriezweige. »Mit<br />
Technik für Menschen liefern wir Lösungen<br />
für die vor uns liegenden Herausforderungen«,<br />
so das Selbstverständnis des Verbands<br />
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
(VDMA). Der Verband sieht sich als Interessenvertreter,<br />
Dienstleister und Ansprechpartner<br />
für über 3.100 überwiegend mittelständisch<br />
geprägte Unternehmen und ist<br />
damit einer der bedeutendsten Industrieverbände<br />
in Europa. Als Plattform von 38 Fachverbänden<br />
des Maschinenbaus bildet er die<br />
gesamte Wertschöpfungskette der Investitionsgüterindustrie<br />
ab – von der Komponente<br />
bis zur kompletten Anlage, vom Systemlieferanten<br />
bis zum Dienstleister.<br />
(sm 14030313) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Branchenbericht K 29<br />
Elektromarkt wächst global zügig<br />
Frankfurt (kv). In einem weltweit expandierenden Markt will die deutsche Elektroindustrie 2014 leicht wachsen.<br />
WW K »Wir glauben, dass die preisbereinigte<br />
Produktion unserer Branche 2014 um 2 %<br />
steigt«, prognostiziert Dr. Klaus Mittelbach,<br />
der Vorsitzende der Geschäftsführung des<br />
Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie<br />
(ZVEI). »Der Umsatz sollte<br />
auf knapp 170 Mrd. € steigen.« Für das vergangene<br />
Jahr geht der ZVEI nach vorläufigen<br />
Zahlen von 166 Mrd. € aus – nach<br />
170,2 Mrd. € 2012. Das wäre ein Rückgang<br />
von etwa 2,5 %. Es gebe solide Zeichen für<br />
den Aufschwung, so Mittelbach. Wesentliche<br />
Stimmungsindikatoren befänden sich<br />
deutlich im positiven Bereich. Der jüngsten<br />
Konjunkturumfrage des ZVEI zufolge erwarteten<br />
70 % der Branchenunternehmen im<br />
nächsten Jahr ein Erlöswachstum zwischen<br />
2 % und 4 %. Es bestünde für 2014 freilich<br />
auch eine Reihe von Unsicherheiten. Vor<br />
allem in Europa dürfe es keine neuerlichen<br />
Rückschläge bei der Bewältigung der Euro-<br />
Schuldenkrise geben. In Deutschland sollten<br />
die Errungenschaften der Agenda 2010<br />
nicht rückgängig gemacht und die Energiewende<br />
müsse so organisiert werden, dass<br />
das Investitions- und Produktionsklima nicht<br />
durch Unsicherheit beeinträchtigt werde.<br />
Weltmarkt wächst um etwa 6 %<br />
Nach Berechnungen des ZVEI ist der globale<br />
Markt für elektrotechnische und elektronische<br />
Produkte im vergangenen Jahr um 4 %<br />
auf 3,592 Billionen € gewachsen. Dabei legte<br />
der asiatische Markt mit 6 % auf 2,063<br />
Billionen € am stärksten zu. Er steht jetzt für<br />
57 % des gesamten Weltmarkts. Der amerikanische<br />
Elektromarkt stieg 2013 um 4 %<br />
auf 758 Mrd. €. In Europa stagnierte das<br />
Marktvolumen dagegen bei 641 Mrd. €. Auf<br />
Amerika entfallen damit nunmehr 21 % des<br />
Weltelektromarkts, auf Europa nur noch<br />
18 %. »Für 2014 und 2015 rechnet der ZVEI<br />
mit einer Zunahme des globalen Elektromarktes<br />
um jeweils 6 %«, sagt Chefvolkswirt<br />
Dr. Andreas Gontermann. »Erneut sollte<br />
das Wachstum dabei vor allem von Asien<br />
(2014: + 7 %, 2015: + 8 %) getragen werden.<br />
Während sich der amerikanische Markt<br />
mit 5 % und 6 % in etwa weltmarktdurchschnittlich<br />
entwickeln dürfte, bleibt der<br />
Zuwachs in Europa wohl erneut dahinter<br />
zurück (2014: + 3 %, 2015: + 4 %).«<br />
Die Globalisierung schreite voran, was<br />
sich neben der Ausweitung des weltweiten<br />
Handels immer mehr in grenzüberschreitenden<br />
Direktinvestitionen und Unternehmensbeteiligungen<br />
ausdrückt. Demografischer<br />
Wandel, Klimaveränderungen, Umweltprobleme<br />
oder die Verknappung natürlicher<br />
Ressourcen müssen bewältigt werden. Für<br />
die innovativen, auf Vernetzung setzenden<br />
Technologien, Produkte und Systemlösungen<br />
der Elektroindustrie böten sich hier entsprechend<br />
Marktchancen. In Deutschland<br />
bringe die Energiewende enorme wirtschaftliche<br />
und gesellschaftliche Herausforderungen.<br />
Technologisch sei die Energiewende zu<br />
bewältigen. Es bedürfe des politischen Ge -<br />
staltungswillens, um sie zu einem Erfolg in<br />
und aus Deutschland zu machen. Tragende<br />
Säule müsse die Energieeffizienz sein.<br />
Außerordentlich erfreulich sei in Deutschland<br />
die Entwicklung der Beschäftigung. Die<br />
Zahl der inländischen Mitarbeiter der Elektroindustrie<br />
betrage derzeit 842.000. »Das<br />
sind 15.000 mehr als Ende 2008«, so Mittelbach.<br />
»Seit April 2010 haben die Elektrounternehmen<br />
mehr als 40.000 neue Jobs<br />
geschaffen.« Zähle man die 665.000 Auslandsbeschäftigten<br />
hinzu, so habe die deutsche<br />
Elektrobranche weltweit inzwischen<br />
mehr als 1,5 Millionen Beschäftigte.<br />
(sm 14030314) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
30 K Branchenbericht<br />
Wachsende Chancen im chinesischen Markt<br />
SMP-Studie liefert praxisorientierte Handlungsempfehlungen<br />
Köln. Der chinesische Markt ist reifer und preissensibler geworden.<br />
Die neue Chinastudie der Unternehmensberatung Struktur Management<br />
Partner (SMP), »Von der Pyramide zum Diamanten – Konsequenzen aus<br />
dem Wandel im chinesischen Maschinenbaumarkt«, prognostiziert<br />
zunehmenden Wettbewerb für die deutschen Maschinenbauer. Um vom<br />
Wachstum im Inlandsmarkt Chinas zu profitieren, müssen deutsche<br />
Unternehmen ihre Chinastrategie jedoch anpassen.<br />
WWK Technisch gilt der deutsche Maschinenbau<br />
in den meisten Marktsegmenten weltweit<br />
nach wie vor als führend. Das größte<br />
Herstellerland ist seit 2009 jedoch China.<br />
2012 produzierte China Maschinen und<br />
Anlagen im Wert von 678 Mrd. €, heute<br />
stammt fast jede dritte neue Maschine auf<br />
der Welt aus der Volksrepublik. Chinas<br />
Maschinenbauer stellen längst nicht mehr<br />
»<br />
Ein<br />
gereifter Markt erfordert<br />
ein anderes Agieren,<br />
als zu der Zeit, als in China<br />
noch überwiegend für den<br />
Export montiert wurde<br />
oder Staatskonzerne deutsche<br />
Maschinen als Prestige-<br />
Anlagen gekauft haben.<br />
Haiying Chen, Struktur Management<br />
Partner GmbH, Leiter Büro Shanghai<br />
nur billige Massenprodukte her, sondern<br />
immer mehr Qualitätserzeugnisse. Die ge -<br />
zielte staatliche Förderung und die Weiterentwicklung<br />
in Schlüsselindustriezweigen<br />
sorgen für konstant starken Bedarf an Ma -<br />
schinen und Anlagen auf dem chinesischen<br />
Binnenmarkt. Insbesondere für das mittlere<br />
Segment (Mid-Segment) ist damit ein starkes<br />
Wachstum verbunden. Besonders stark<br />
profitieren davon die führenden chinesischen<br />
Maschinenbauer aus dem unteren<br />
Mid-Segment.<br />
Größter Käufermarkt<br />
für Anlagen und Maschinen<br />
Im Vergleich zu 2010 hat sich der Fokus der<br />
Chinaengagements deutscher Maschinenbauunternehmen<br />
signifikant verlagert. Als<br />
wichtigstes Motiv für ihre Präsenz in China<br />
nennen heute 50 % der befragten Unternehmen<br />
die Produktion für den chinesischen<br />
Markt. Der Vertrieb von Importmaschinen in<br />
China ist für 45,9 % der deutschen Unternehmen<br />
die Hauptaktivität ihres Chinage -<br />
schäfts. Die Maßnahmen zur Profitabilitätssteigerung<br />
der in China tätigen Unternehmen<br />
tragen eindeutige Merkmale eines<br />
Käufermarktes: Gewinnung neuer Käufersegmente,<br />
Einführung neuer Produkttypen<br />
sowie Prozessoptimierung und Lean Manage<br />
ment.<br />
Damit ist der lokale chinesische Markt eindeutig<br />
in den Vordergrund gerückt. Entsprechend<br />
bedeutungsvoll für einen Markterfolg<br />
deutscher Maschinenbauer in China ist die<br />
Kenntnis und Berücksichtigung der veränderten<br />
Rahmenbedingungen. Die Weiterentwicklung<br />
der chinesischen Industriestruktur<br />
erfordert zunehmend hochwertigere<br />
Anlagen und schafft damit insgesamt<br />
bessere Absatzchancen. Ein Trend, der am<br />
Premiumsegment, dem Kernbetätigungsfeld<br />
deutscher Ingenieurkunst, weitestgehend<br />
vorbeigeht. Für die deutschen Maschinenbauer,<br />
die bisher keine stabile anwendungsbezogene<br />
Marktnische für sich be -<br />
setzt haben, sind zunehmend Schwierigkeiten<br />
zu erwarten, sofern kein Umdenken<br />
in Richtung »Generalist für das Mid-Segment«<br />
erfolgt.<br />
Eine Strategie ist entscheidend<br />
Als Fazit der Studie formulieren die Autoren<br />
sechs praktische Handlungsempfehlungen<br />
für einen Erfolgsweg im chinesischen Ma -<br />
schinenbau. Allen voran stehen der Imperativ<br />
zum Überdenken der eigenen Segmentpositionierung<br />
im neustrukturierten chinesischen<br />
Maschinenbaumarkt sowie die marktfähige<br />
Anpassung der Produkte. Wobei ein<br />
»Weniger« hier in Zukunft ein deutliches<br />
»Mehr« bedeuten könnte.<br />
Es gilt, die Organisationsstruktur weiterzuentwickeln<br />
sowie den Markteintritt zu<br />
beschleunigen, um den Anschluss an die<br />
Wettbewerber nicht zu verlieren. Zudem<br />
sollten Human Relations (HR), Intellectual<br />
Property (IP) und Compliance zur Chefsache<br />
gemacht und vor allem das Zusammenspiel<br />
von deutscher Mutter und chinesischer<br />
Tochter optimiert werden.<br />
Die Studie »Von der Pyramide zum Diamanten<br />
– Konsequenzen aus dem Wandel<br />
im chinesischen Maschinenbaumarkt« wurde<br />
von Marc-René Faerber, Managing Partner<br />
bei Struktur Management Partner (SMP),<br />
und Haiying Chen, Leiter des SMP-Büros in<br />
Shanghai, erstellt. Sie umfasst 48 Seiten mit<br />
43 Abbildungen, liefert praxisorientierte<br />
Handlungsempfehlungen und ist über das<br />
Internet erhältlich.<br />
/<br />
i<br />
www.struktur-managementpartner.com<br />
(sm 14030180) K<br />
Aktuelle Grafik im Internet<br />
<br />
deutscher Maschinenbauer in China,<br />
<br />
Sie auf unserer<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«-Website<br />
unter der unten angegebenen<br />
URL oder<br />
per Smartphone bzw.<br />
Tablet direkt über<br />
beigefügten QR-Code.<br />
/www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />
crossmedia<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Branchenbericht K 31<br />
Günstige Aussichten für die US-Automobilindustrie<br />
New York. Die US-Automobilindustrie befindet sich weiter auf Wachstumskurs, aufgrund der hohen Nachfrage<br />
auf dem heimischen Markt produzieren die Hersteller an ihrer Kapazitätsgrenze.<br />
WW K Die US-amerikanischen Automobilhersteller<br />
haben ihren Absatz im vergangenen<br />
Jahr um rd. 8 % auf 15,5 Mill. Neuwagen<br />
gesteigert, wie Germany Trade & Invest<br />
(gtai) berichtet. In diesem Jahr erwartet das<br />
Marktforschungsunternehmen Edmunds<br />
einen Absatz von 16,4 Mill. Light Vehicles<br />
(Pkws, SUVs und Minivans), damit würde die<br />
US-Automobilindustrie wieder an ihr Vorkrisenniveau<br />
anknüpfen. Besonders der Verkauf<br />
von SUVs und Minivans verleiht der<br />
Branche Impulse, in den ersten zehn Monaten<br />
2013 verzeichnete dieses Segment ein<br />
Wachstum von 11,2 % auf 6,6 Mill. Fahrzeuge.<br />
Die Erholung der US-Automobilindustrie<br />
ist zum einen Ausdruck der günstigen makroökonomischen<br />
Rahmenbedingungen im<br />
Land. Durch ihre anhaltende Niedrigzinspolitik<br />
begünstigt die US-Notenbank Automobilkredite.<br />
Zudem entspannt sich die<br />
Lage auf dem US-Arbeitsmarkt zunehmend,<br />
die Arbeitslosenquote dürfte im Laufe des<br />
Jahres unter 7 % sinken. Zum anderen ist<br />
die Inlandsnachfrage hoch und daran wird<br />
sich so schnell nichts ändern. Die Pkws,<br />
SUVs und Minivans auf den US-amerikanischen<br />
Straßen sind im Schnitt 11,4 Jahre alt,<br />
ein stetiger Bedarf an Neufahrzeugen ist<br />
somit garantiert.<br />
Die günstigen Bedingungen spiegeln sich<br />
auch in der US-Automobilproduktion wider,<br />
bereits 2012 produzierten die Hersteller mit<br />
rd. 10 Mill. Fahrzeugen annähernd so viele<br />
wie in dem Vorkrisenjahr 2007. Von Januar<br />
bis Oktober des vergangenen Jahres stieg<br />
die Produktion im Vergleich zum Vorjahr<br />
abermals, um 7,2 %. So ist es nicht verwunderlich,<br />
dass die heimischen Automobilhersteller<br />
nahezu vollständig ausgelastet sind.<br />
Trotz Produktivitätssteigerungen und der<br />
Umstellung auf einen Dreischichtbetrieb<br />
wird die US-Automobilindustrie die große<br />
Nachfrage voraussichtlich spätestens 2015<br />
nicht mehr decken können. Die Hersteller<br />
schrecken bisher allerdings vor dem Bau<br />
neuer Werke zurück, da die Erinnerung an<br />
den Nachfrageeinbruch im Jahr 2008 in der<br />
Branche noch allgegenwärtig ist.<br />
(sm 14030178) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
32 K Branchenbericht<br />
Italiens Werkzeugmaschinenhersteller profitieren von Inlandsnachfrage<br />
Mailand. Nachdem die Produktion in der italienischen Werkzeugmaschinenindustrie 2013 nahezu stagnierte,<br />
wird die Branche in diesem Jahr dank einer Erholung des Inlandskonsums wieder auf einen Wachstumskurs<br />
einschwenken.<br />
WWK Laut dem Verband der italienischen Hersteller<br />
von Werkzeugmaschinen, Robotern<br />
und Automation (Ucimu-Sistemi per Produrre)<br />
sank die Produktion 2013 um 1 % auf<br />
einen Wert von 4,78 Mrd. €. Die Exporte der<br />
italienischen Werkzeugmaschinenhersteller<br />
lagen mit 3,61 Mrd. € nur 0,2 % unter dem<br />
Vorjahresniveau. Mit einem Anteil von<br />
75,6 % an der Gesamtproduktion waren die<br />
Ausfuhren wichtigstes Standbein der Branche.<br />
In den ersten acht Monaten des vergangenen<br />
Jahres war die Volksrepublik China<br />
mit Importen in Höhe von 294 Mill. € Hauptabnehmer<br />
von Werkzeugmaschinen »Made<br />
in Italy«, gefolgt von den Vereinigten Staaten<br />
(254 Mill. €). Deutschland war in diesem<br />
Zeitraum drittwichtigstes Abnehmerland,<br />
auch wenn die deutschen Bestellungen um<br />
9,6 % auf 204 Mill. € zurückgingen.<br />
Der Binnenmarkt blieb auch 2013 das Sorgenkind<br />
der italienischen Werkzeugmaschinenindustrie.<br />
So sanken die Inlandslieferungen<br />
um 3,4 % auf ein Volumen von 1,16<br />
Mrd. €. Die Importe bewegten sich trotz<br />
geringfügiger Zuwächse von 0,7 % weiterhin<br />
auf niedrigem Niveau (890 Mill. €). In<br />
diesem Jahr erwartet der Branchenverband<br />
einen Anstieg der Produktion um 4,6 % auf<br />
einen Wert von 5 Mrd. €. Der Wachstumskurs<br />
wird dabei vor allem durch die Trendwende<br />
auf dem heimischen Markt gestützt,<br />
so rechnet der Verband mit einem Anstieg<br />
des Inlandskonsums um 4,4 % auf 2,14<br />
Mrd. €.<br />
»Die offensichtlichste Entwicklung ist<br />
ohne jeden Zweifel der Wiederaufschwung<br />
des Binnenkonsums, der nach Jahren des<br />
Stillstands – wenn auch langsam – wieder in<br />
Schwung zu kommen scheint. Mit anderen<br />
Worten: Die Nachfrage besteht, es bleibt<br />
aber das Problem der fehlenden Liquidität<br />
für die italienischen Unternehmen, die nur<br />
mit äußersten Schwierigkeiten an Bankdarlehen<br />
herankommen«, erklärt Luigi Galdabini,<br />
Präsident von Ucimu-Sistemi per Produrre.<br />
Damit die italienischen Werkzeugmaschinenhersteller<br />
den Rückenwind der<br />
zunehmenden Nachfrage ausnutzen können,<br />
fordert der Branchenverband von der<br />
Regierung die Umsetzung politischer Maßnahmen<br />
zur Behebung der Kreditklemme,<br />
wie eine Reform des Kreditrechts und Steuerentlastungen<br />
für Investitionen in Maschinen.<br />
(sm 14030274) K<br />
Stimmung in der Massivumformung ist verhalten optimistisch<br />
Hagen. Für 2013 verzeichnet der Industrieverband Massivumformung e.V. nach ersten Berechnungen ein<br />
Produktionsplus von 4 % gegenüber dem Vorjahr, Impulse für eine deutliche Konjunkturbelebung fehlen jedoch.<br />
WW K Die Seitwärtsbewegung der Branchenkonjunktur<br />
spiegelt sich auch in der Stimmung<br />
der Massivumformung wider. Bei den<br />
befragten Unternehmen tendiert die Mehrheit<br />
dazu, die aktuelle Geschäftslage ebenso<br />
wie die Erwartungen für das erste Halbjahr<br />
2014 als gleichbleibend zu beurteilen. Zum<br />
Ende des Jahres 2013 ist dieser Trend nochmal<br />
stärker geworden.<br />
Notwendige Veränderungen<br />
»Das deutet darauf hin, dass die Unternehmer<br />
derzeit kaum Signale wahrnehmen, die<br />
auf eine deutliche Wachstumsdynamik hindeuten«,<br />
so Holger Ade, Leiter Betriebswirtschaft.<br />
Für 2014 haben die Wirtschaftsforschungsinstitute<br />
jedoch eine Zunahme der<br />
Investitionstätigkeit vorausgesagt. Davon<br />
würde auch die Branche profitieren und<br />
könnte ein erneutes Produktionswachstum<br />
von 3 % erzielen. Nach Ansicht des Verbandes<br />
ist dazu allerdings zuerst eine stärkere<br />
Auslastung der Produktionskapazitäten in<br />
den Investitionsgüterindustrien notwendig.<br />
Entscheidend sei zudem, dass die große<br />
Koalition schnell Rahmenbedingungen<br />
schafft, die eine stabile Grundlage für langfristige<br />
Investitionsentscheidungen bieten.<br />
»Dies betrifft insbesondere die Gestaltung<br />
der EEG-Reform, für die Wirtschaftsminister<br />
Gabriel bereits erste Eckpunkte vorgelegt<br />
hat. Nur wenn es gelingt, die Industriestrompreise<br />
auf ein wettbewerbsfähiges Niveau<br />
abzusenken und langfristig zu stabilisieren,<br />
werden Investitionsentscheidungen wieder<br />
für den Standort Deutschland getroffen werden<br />
können«, sagte Dr. Theodor Tutmann,<br />
Geschäftsführer des Industrieverbands Massivumformung.<br />
Der Industrieverband Massivumformung<br />
beobachtet eine zunehmende Ausweitung<br />
der Produktionskapazitäten ausschließlich<br />
im Ausland. »Dies zeigt, dass etwas geschehen<br />
muss«, so Tutmann. Die Entlastungen<br />
von der EEG-Umlage müssten unbedingt so<br />
gestaltet werden, dass Wettbewerbsverzerrungen<br />
auch in den betroffenen Branchen<br />
innerhalb Deutschlands verhindert werden.<br />
www.metalform.de<br />
/<br />
(sm 14030346) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
34 K Special: Edelstahl<br />
Trends und Aussichten<br />
für nichtrostende Stähle<br />
Ein Bericht vom Edelstahl Rostfrei Convent 2014<br />
Essen (US). Auf der Zeche Zollverein trafen sich am 30. Januar 2014 die<br />
Vertreter der Edelstahl-Rostfrei-Branche, um sich über die aktuellen<br />
Markttrends auszutauschen. Zwei hochkarätige Experten erläuterten<br />
ihre Sicht: Markus Moll, Managing Director des österreichischen<br />
Markt forschungs- und Consultingunternehmens SMR, und Mika Seitovirta,<br />
CEO des finnischen Rostfreiherstellers Outokumpu. Seitovirta stellte vor<br />
allem die Produzentenseite vor, während Moll eine Übersicht über den<br />
Gesamtmarkt gab.<br />
WW K Moll ging zunächst auf die dramatischen<br />
Veränderungen ein, die der Edelstahl-<br />
Rostfrei-Markt in den vergangenen 25 Jahren<br />
durchlaufen hat. So war der Anteil Chinas<br />
bei den nichtrostenden Stählen Anfang<br />
der 1990er-Jahre noch unbedeutend. Da<br />
China in diesem Segment aber seitdem mit<br />
durchschnittlich 15 % pro Jahr gewachsen<br />
ist, der Weltmarkt jedoch nur mit 4 %, ist<br />
das Reich der Mitte heute bereits für rd.<br />
44 % des weltwei ten Ausstoßes nichtrostender<br />
Stähle verantwortlich.<br />
Moll führte weiter aus, dass sich die Ge -<br />
wichte der einzelnen Regionen bei den<br />
größten Herstellern entsprechend stark verschoben<br />
haben. Während vor zwölf Jahren<br />
die größten Edelstahlproduzenten noch im<br />
europäischen Raum zu Hause waren, fänden<br />
sich diese heute im asiatischen Raum.<br />
Es sei allerdings sehr unwahrscheinlich, dass<br />
sich der Erfolg Chinas innerhalb der kommenden<br />
zehn Jahre in ähnlicher Form in<br />
einem anderen Land, wie etwa Russland<br />
oder Indien, wiederholen würde, so Moll.<br />
Kapazitätsauslastung könnte<br />
besser werden<br />
Die globale Kapazitätsauslastung im Bereich<br />
nichtrostender Stähle lag laut Moll im Jahr<br />
2013 bei rd. 73 %, dabei gab er seiner Zu -<br />
(14030301/2)<br />
Die Referenten eingerahmt von den<br />
Veranstaltern Rüdiger Beckmann,<br />
Geschäftsführer Verlag Focus Rostfrei GmbH,<br />
Mika Seitovirta, CEO Outokumpu Oyj,<br />
Markus Moll, Managing Director SMR GmbH,<br />
Wolfgang Giesen, Geschäftsführer Verlag<br />
Focus Rostfrei GmbH (v.l.n.r.).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Special: Edelstahl K 35<br />
Der erste Edelstahl Rostfrei Convent war<br />
ein voller Erfolg (Fotos: Focus Rostfrei).<br />
(14030301/1)<br />
»<br />
So<br />
viel ist sicher:<br />
Ein neues China wird es<br />
nicht geben.<br />
Markus Moll, Managing Director, SMR<br />
versicht Ausdruck, dass sich diese Zahl in<br />
absehbarer Zeit verbessern dürfte. Bei der<br />
Gewinnentwicklung zeigt sich ein gemischtes<br />
Bild: Während in der Krise 2009 alle Produktkategorien<br />
rote Zahlen schrieben, sind<br />
Langprodukte und nahtlose Rohre mittlerweile<br />
wieder Gewinnbringer, wohingegen<br />
Flachprodukte je produzierte Tonne über alle<br />
Hersteller hinweg immer noch Verluste<br />
schreiben. »2014 muss das Jahr werden, in<br />
dem sich das ändert«, sagte Moll und<br />
schloss bei dieser Betrachtung der Margenentwicklung<br />
auch ausdrücklich den Stahlhandel<br />
mit ein.<br />
Lagerbestände sind Indikator<br />
Ein wichtiger Indikator für den künftigen<br />
Aufschwung sind die Lagerbestände. Während<br />
in Ostasien und den USA in den vergangenen<br />
drei Quartalen schon wieder ein<br />
leichter Lageraufbau zu verzeichnen war,<br />
stagnierten die Lagerbestände in Deutschland<br />
noch auf einem historisch niedrigen<br />
Niveau. Das sei, so Moll, natürlich dem Ab -<br />
bau der Altbestände geschuldet. Dennoch<br />
konnte der Experte selbst dem niedrigen<br />
Lagerbestand in Deutschland etwas Positives<br />
abgewinnen: Der sei nämlich inzwischen<br />
so weit gefallen, dass es in naher Zukunft<br />
nur noch nach oben gehen könne. Zudem<br />
hätten die Geschäftsklimaindizes zuletzt<br />
weltweit auf weiteres Wachstum hingedeutet,<br />
in Deutschland ist dieser Indikator Ende<br />
2013 sogar besonders stark gestiegen.<br />
Importe bei Langprodukten<br />
leicht gesunken<br />
Auf der Verwendungsseite zeige sich, so<br />
Moll, dass die Langprodukte 2013 etwa auf<br />
Vorjahresniveau verharrt haben. »Der Anteil<br />
der Importe ist dabei sogar leicht gesunken«,<br />
sagte Moll. Er fügte hinzu, dass der<br />
Importanteil zwar stabil bei mehr als 20 %<br />
liege – er steige aber eben auch nicht mehr.<br />
Wichtigste Importquelle für Langprodukte<br />
sei nach wie vor Indien, das etwa für 60 %<br />
der Lieferungen verantwortlich sei. Auch<br />
dieser Anteil habe sich aber zuletzt nicht<br />
mehr nennenswert verändert. Bei den Flachprodukten<br />
hat der Importanteil hingegen im<br />
abgelaufenen Jahr mit 26 % einen neuen<br />
Rekordwert erreicht; die drei größten asiatischen<br />
Erzeugerländer (Taiwan, Südkorea<br />
und China) machen mittlerweile fast zwei<br />
Drittel der Gesamtimporte aus.<br />
»<br />
Ein<br />
weiterer Lagerabbau<br />
in Deutschland<br />
ist quasi ausgeschlossen.<br />
Ein Ausblick für Deutschland<br />
Deutschland habe, trotz einer leicht ge -<br />
dämpften Entwicklung im Jahr 2013, bei<br />
der Verwendung nichtrostender Stähle<br />
mittlerweile wieder das Vorkrisenniveau<br />
erreicht. Bei den Importen zeige sich eine<br />
starke Fokussierung auf die EU: Während<br />
Deutschland seine Flachprodukte überwiegend<br />
aus Belgien, Finnland, Frankreich und<br />
Italien bezieht, spiele China als Importeur<br />
kaum eine Rolle. Im Langproduktbereich ist<br />
Italien Topimporteur, gefolgt von Spanien<br />
und Frankreich. Indien schafft es erst auf<br />
Platz vier.<br />
Auch bei den Exporten von Edelstahl sind<br />
die europäischen Nachbarn die wichtigsten<br />
Partner: In absteigender Reihenfolge sind<br />
Österreich, die Niederlande, Frankreich,<br />
Tschechien und Italien die bedeutendsten<br />
Abnehmer für deutschen Edelstahl. Außer-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
halb Europas werden dagegen nur 20 % der Gesamtexporte<br />
abgesetzt.<br />
Bei der Stahlverwendung zeige sich, so Moll, dass auch im<br />
Bereich nichtrostender Stähle starke Unterschiede zwischen Langund<br />
Flachprodukten zu beobachten seien, auch wenn bei beiden<br />
der Anteil der Abnehmer aus der Investitionsgüterindustrie sehr<br />
hoch ist (80 % bzw. 60 %). Während bei Flachprodukten jedoch<br />
der Löwenanteil in Haushaltsgeräte und Cateringprodukte fließt,<br />
ist die Prozessindustrie der wichtigste Abnehmer für die Langprodukte.<br />
In Deutschland bestehe ein starker Nachholbedarf bei der Verwendung<br />
von nichtrostendem Stahl, so Moll. Insbesondere weite<br />
Teile der Prozessindustrie, die jahrelang nur wenig investiert<br />
haben, hätten in Gesprächen große Zuversicht gezeigt. Das betreffe<br />
vor allem die Segmente Chemie / Pharma, Papier / Zellstoff sowie<br />
die Getränkehersteller und den allgemeinen Maschinenbau. Auch<br />
der Automobilbereich werde wieder stärker, vor allem, da der<br />
Anteil an Edelstahl pro Karosserie durch den technischen Fortschritt<br />
in den vergangenen Jahren stark zugelegt habe.<br />
Marktsättigung und Protektionismus<br />
als langfristige Herausforderungen<br />
Gegen Ende seines Vortrages ging Moll noch auf die Herausforderungen<br />
ein, die den Edel<strong>stahlmarkt</strong> künftig bestimmen dürften.<br />
So habe sich gezeigt, dass die Edel stahlverwendung pro Kopf mit<br />
steigendem Wohlstand zwar zunächst steige, ab einem bestimmten<br />
Niveau aber wieder sinke, weil schwerpunktmäßig andere<br />
Produkte gefragt sind. Deutschland habe diesen Punkt mittlerweile<br />
überschritten. Positiv sei allerdings, dass die indirekten<br />
Edelstahl importe in die EU – also von Produkten, die Edelstahl<br />
Rostfrei als Vorprodukt enthalten – zuletzt stagniert haben. Damit<br />
bleibt von einem saturierten Markt immerhin ein stabiler Anteil<br />
für die Hersteller innerhalb der EU.<br />
Auf der Produktionsseite identifizierte Moll einige Themenfelder<br />
an legalen und nach WTO-Regeln illegalen Vorteilen, die sich Edelstahlhersteller<br />
weltweit verschaffen können: zum einen direkte<br />
und indirekte Sub ventionen sowie mangelnde Umwelt- und So -<br />
zialstandards, mit denen Kosten gedrückt werden könnten; zum<br />
anderen protektionistische Maßnahmen, die zuletzt weltweit<br />
zugenommen hätten. Einen besonderen Schwerpunkt seines Vortrags<br />
legte Moll dabei auf das so genannte Nickel-Pig-Iron, eine<br />
besonders CO 2<br />
-schädliche Methode der Nickelzeugung – wichtig<br />
als Legierungsbestandteil für Edelstahl Rostfrei -, die in China zu<br />
zweifelhafter Blüte ge bracht wurde und bei der künftig auch Indonesien<br />
mitmischen möchte.<br />
Trotz dieser Negativfaktoren, die den Markt auch in den kommenden<br />
Jahren prägen dürften, zog Moll ein ermutigendes Fazit.<br />
»Für Gesamt europa sind wir wieder im positiven Bereich, auch<br />
wenn das bei manchen in den Büchern noch nicht angekommen<br />
ist«, schloss der Edelstahl experte seinen Vortrag.<br />
(sm 14030301) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Special: Edelstahl K 37<br />
PREISMODELL FÜR LEGIERUNGS-<br />
ZUSCHLAG ERWEITERT<br />
Helsinki. Seit der Bekanntgabe des neuen<br />
Preismodells mit täglich aktualisiertem Legierungszuschlag<br />
für Händler-Werkskunden in ganz<br />
Europa, befindet sich Outokumpu in intensiven<br />
Kundengesprächen hierüber. Das Ergebnis des<br />
Dialogs ist die Weiterentwicklung des Preismodells,<br />
um den Kunden einen gelungenen Übergang<br />
zum neuen Daily Alloy Surcharge (DAS) zu<br />
ermöglichen.<br />
Der Vertriebsleiter für Europa, Nahem Osten<br />
und Afrika, Olli-Matti Saksi bestätigt: »Die er -<br />
höhten Einfluss- und Entscheidungsmöglichkeiten<br />
auf den Legierungszuschlag sind entscheidende<br />
Aspekte für viele unserer Kunden. Einige<br />
haben uns angesprochen und uns gebeten, die<br />
Fixierungsoptionen innerhalb des neuen Preismodells<br />
auszuweiten. Wir als Outokumpu verstehen<br />
die Bedürfnisse und Wünsche unserer<br />
Kunden und haben uns daher dazu entschlossen,<br />
die bisherigen Fixierungsoptionen innerhalb des<br />
neuen Daily Alloy Surcharge zu erweitern.«<br />
Die neue, zusätzliche Fixierungsoption – DAS<br />
Average Flex – bietet den Kunden ein noch hö -<br />
heres Maß an Flexibilität und Individualität und<br />
verringert gleichzeitig das Metall risiko. Mit dem<br />
neuen DAS Average Flex kann eine kundenindividuelle<br />
Durchschnittsperiode der täglichen<br />
Legierungszuschläge von Auftragseingang bis<br />
zur Lieferung definiert werden.<br />
»Mit dem neuen, täglichen Le gierungszuschlag<br />
von Outokumpu ermöglichen wir unseren Kunden<br />
eine einzigartige Flexibilität bei der Preisfixierung.<br />
Die Optionen 1 & 2 gestatten volle<br />
Flexibilität hinsichtlich der Fixierung des Legierungszuschlags<br />
an einem bestimmten Tag, während<br />
Option 3 das Risiko der Preisvolatilität für<br />
unsere Kunden durch Bildung eines selbstdefinierten<br />
Durchschnitts verringert«, so Saksi.<br />
Sobald die neue, zusätzliche Fixierungsoption<br />
erfolgreich im zweiten Quartal 2014 implementiert<br />
wurde, werde dies für alle europä ischen<br />
Händler-Werkskunden verfügbar sein, hieß es in<br />
einer Mitteilung von Outokumpu.<br />
www.outokumpu.com<br />
/<br />
(sm 14030287) K<br />
INNOVATIVE ANWENDUNGEN<br />
VON GITTERROSTEN<br />
Hagen. 35 Studierende des Master-Studiengangs<br />
»International Facade Design and Construction«<br />
(IFDC) von vier Hochschulen haben<br />
sich im Rahmen eines Workshops mit neuen<br />
Anwendungsmöglichkeiten von Gitterrosten<br />
auseinandergesetzt. Die Veranstaltung »Innovative<br />
Anwendungen von Gitterrosten« fand an der<br />
Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur<br />
in Zusammenarbeit mit dem Industrieverband<br />
Gitterroste (IGI) statt. In vier Arbeitsgruppen<br />
konnten die Studierenden mit der fachlichen<br />
Unterstützung von Verbandsvertretern<br />
wertvolle Erkenntnisse für den Einsatz von Gitterrosten,<br />
etwa in der Fassade, gewinnen. Der<br />
Industrieverband Gitterroste, Hagen, geht davon<br />
aus, dass zukünftig die eine oder andere Idee<br />
vertiefend betrachtet werden wird.<br />
www.gitterroste-online.de<br />
/<br />
(sm 14030208) K
38 K Special: Edelstahl<br />
Innovative Fassaden<br />
aus nichtrostendem Stahl<br />
von Martina Helzel 1 und Hans-Peter Wilbert 2<br />
Neue Entwicklungen in der Verarbeitungstechnik und die zunehmende<br />
Bedeutung nachhaltigen Planens verhelfen nichtrostenden Stahlfassaden<br />
zu einer steigenden Beliebtheit. So verbindet Edelstahl Rostfrei modernes<br />
Design und hochwertige Ausstrahlung mit allen Facetten nachhaltiger<br />
Gestaltung.<br />
WW K Bereits wenige Jahre nach seiner Erfindung<br />
vor rd. 100 Jahren hielt nichtrostender<br />
Stahl Einzug in das Bauwesen. Den Anfang<br />
machte 1929 das Chrysler Building in New<br />
York, dessen Spitze bis heute 4.500 großformatige<br />
Schindeln aus nichtrostendem Stahl<br />
zieren. Auch beim Bau jüngerer Hochhäuser,<br />
wie den Petronas Towers in Kuala Lumpur<br />
oder dem Burj Khalifa in Dubai, setzten Planer<br />
und Bauherren auf nichtrostende Stahlfassaden.<br />
In der Bibliothèque Nationale de<br />
France in Paris nahm 1992 die Erfolgsgeschichte<br />
von Edelstahlgewebe ihren Anfang.<br />
Lange Zeit fand nichtrostender Stahl vor<br />
allem an Fassaden repräsentativer Großbauten<br />
Verwendung. Das prestigeträchtige<br />
Image des Werkstoffs hat sich in jüngerer<br />
Zeit jedoch stark gewandelt. So finden sich<br />
bemerkenswerte Projekte heutzutage nicht<br />
nur bei Neubauten, sondern auch bei der<br />
Sanierung und Ergänzung von Bestandsbauten.<br />
Kombinationen mit Beton, Mauerwerk,<br />
Holz oder beschichteten Stahlblechen eröffnen<br />
vielfältige ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Auch für Fassadenkonstruktionen<br />
mit technischen Funktionen wie Verschattung,<br />
Lichtlenkung oder elektromagnetischer<br />
Abschirmung bietet sich nichtrostender<br />
Stahl an.<br />
Geschützt durch seine einzigartige Passivschicht,<br />
die sich aus der chromreichen Legierung<br />
und Sauerstoff immer wieder neu bildet,<br />
erfordert nichtrostender Stahl keine<br />
zusätzlichen Beschichtungen. Seine Korrosionsbeständigkeit<br />
macht ihn zu einem<br />
äußerst langlebigen sowie pflege- und wartungsarmen<br />
Werkstoff. Diese Eigenschaften<br />
spielen bei Betrachtung der Lebenszykluskosten<br />
eine erhebliche Rolle und rücken<br />
eventuell höhere Anschaffungskosten in ein<br />
neues Licht. Gleichzeitig fließt die Lebensdauer<br />
in die Berechnungen von Nachhaltigkeits-<br />
und Zertifizierungssystemen ein, die<br />
zunehmend an Bedeutung gewinnen.<br />
Die bei Fassaden eingesetzten Produkte<br />
sind ebenso vielfältig wie die Anwendungen<br />
und Ausführungen. Bleche, Gitter, Gewebe,<br />
Geflechte, Streckmetalle oder Profile mit<br />
naturbelassenen, matten, geprägten, ge -<br />
bürsteten oder farbigen Oberflächen stellen<br />
Planern ein breites Spektrum zur Auswahl.<br />
Zudem erweitern die enormen Fortschritte<br />
auf dem Gebiet computergesteuerter Verfahren<br />
wie Fräsen, Laser- und Wasserstrahl-<br />
Nichtrostende Stahlpaneele mit typischen<br />
Motiven der niederländischen Provinz<br />
Flevoland prägen das unverwechselbare<br />
Erscheinungsbild des Parkhauses in Almere,<br />
Niederlande (Foto: Jeroen Musch).<br />
(14030312/1)<br />
1)<br />
circa drei Architektur und Medien, München<br />
2)<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei, Düsseldorf<br />
Die Ausführungen basieren auf der ISER-Dokumentation 978,<br />
die kostenfrei bei der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei,<br />
Fax: +49 211 6707-344, angefordert werden kann.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
(14030312/3)<br />
Die silbern spiegelnden Fassadenelemente des Universitätsgebäudes in Lausanne, Schweiz, verleihen dem langen Baukörper ein einzigartiges<br />
Erscheinungsbild (Foto: Thomas Jantscher).<br />
schneiden sowie neu entwickelte dreidimensionale<br />
Verformungstechniken die kreativen<br />
Spielräume fantasievoller Fassadengestaltung.<br />
Parkhaus in Almere, Niederlande<br />
Klare Baustrukturen und viel Grün prägen<br />
den jungen Stadtteil Almere-Buiten. Als Teil<br />
der Erweiterung des Stadtzentrums fügt sich<br />
Block 11, eine Parkgarage mit 413 Stellplätzen,<br />
in das städtebauliche Konzept ein. Der<br />
markante Bau tritt dabei vor allem durch<br />
seine innovative und phantasievolle Fassadengestaltung<br />
in Erscheinung.<br />
Windmühlen, Gartenzwerge und Vogelhäuschen<br />
zieren die rd. 1.200 Fassadenpaneele<br />
aus nichtrostendem Stahl. Die dreidimensionalen<br />
Motive wurden mittels einer<br />
speziellen Tiefziehtechnik, die aus der Automobilherstellung<br />
stammt, in Bleche der<br />
Edelstahlgüte EN 1.4401 eingebracht. Um<br />
im Parkhaus die natürliche Luftzirkulation zu<br />
gewährleisten, wurden die Bleche zusätzlich<br />
gelocht. Für vertikales Grün sorgen regelmäßig<br />
über die Fassade verteilte Pflanzbehälter.<br />
Die Auswahl der Pflanzen unterscheidet<br />
sich je nach Fassadenausrichtung und<br />
ergänzt die außergewöhnliche Gestaltung<br />
der »Zwergengarage«.<br />
Firmenzentrale in Segrate<br />
bei Mailand, Italien<br />
Die Firmenzentrale eines Herstellers von<br />
Spannungswandlern liegt in einem Gewerbegebiet<br />
östlich von Mailand. Im Erdgeschoss<br />
des L-förmigen Baukörpers sind La -<br />
bore und Werkstätten für Entwicklung und<br />
Produktion untergebracht, Büros und Direktionsräume<br />
befinden sich im Obergeschoss.<br />
Den weithin sichtbaren Abschluss in Richtung<br />
einer großen Ausfallstraße bildet ein<br />
turmartiger Baukörper mit Fluchttreppenhaus<br />
und einem Aufbau für die Haus- und<br />
Klimatechnik.<br />
Wie ein Vorhang umhüllt eine schimmernde<br />
Verkleidung aus nichtrostenden<br />
Stahlblechen das gesamte Gebäude. Abhängig<br />
von der Nutzung der dahinterliegenden<br />
Räume sind die unregelmäßig profilierten<br />
Fassadenpaneele geschlossen oder dienen,<br />
mit einem Muster aus kleinen, lasergeschnittenen<br />
Schlitzen versehen, als Sonnenschutz.<br />
Zusätzliche vertikale Öffnungen in<br />
den 2 mm dicken Edelstahlblechen lassen<br />
gezielt Tageslicht in die dahinterliegenden,<br />
raumhoch verglasten Räume fallen. So trägt<br />
die ansprechende Gestaltung der Fassade zu<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
40 K Special: Edelstahl<br />
(14030312/2)<br />
Selbst der<br />
aufgesetzte<br />
Technikbereich der<br />
Firmenzentrale in<br />
Segrate bei Mailand,<br />
Italien, mit<br />
gelochten<br />
nichtrostenden<br />
Stahlpaneelen ist<br />
in die umlaufende<br />
Außenhülle<br />
integriert (Foto:<br />
Hélène Binet).<br />
Vier verglaste Atrien in dem 148 m langen<br />
und 48 m breiten Gebäude dienen als Ge -<br />
meinschaftszonen und sorgen für die natürliche<br />
Belichtung der Räume. Von dem komplexen<br />
Innenleben mit Hörsälen und Seminarräumen,<br />
Bibliothek, Labors und Büros<br />
gibt die Außenhülle nichts preis: Eine Elementfassade<br />
aus Glas und nichtrostendem<br />
Stahl umhüllt den fünfgeschossigen, rechteckigen<br />
Baukörper.<br />
Die geschosshohen Fassadenelemente<br />
wurden komplett in der Werkstatt vorgefertigt,<br />
auf die Baustelle gebracht und mit<br />
justierbaren Verankerungen am Rohbau<br />
montiert. Die Lebendigkeit der Fassade entsteht<br />
durch die unregelmäßige Anordnung<br />
zweier unterschiedlicher Elementtypen. Verglaste,<br />
2,50 m breite Elemente mit integriertem<br />
Sonnenschutz bilden im Wechsel<br />
mit geschlossenen Metallelementen halber<br />
Breite die Außenwand. Die spiegelpolierten<br />
nichtrostenden Stahlbleche der Edelstahlgüte<br />
EN 1.4301 sind dreidimensional ausgeformt.<br />
Auf den Oberflächen bilden sich<br />
fragmentierte Spiegelbilder der Umgebung<br />
ab. Gleichzeitig streut die geprägte Struktur<br />
das einfallende Licht und reduziert die<br />
Blendwirkung.<br />
(sm 14030312) K<br />
dem nachhaltigen Energiekonzept des Ge -<br />
bäudes bei und fasst gleichzeitig alle Gebäudeteile<br />
zu einer Einheit zusammen.<br />
Universitätsgebäude<br />
in Lausanne, Schweiz<br />
Aufgrund der stetig wachsenden Studentenzahl<br />
wurde der Campus der Universität<br />
Lausanne erweitert. Die Fakultäten für Geound<br />
Umweltwissenschaften sowie Sozialund<br />
Politikwissenschaften sind nun in einem<br />
Neubau auf einem ehemaligen Fabrikgelände<br />
untergebracht, der strenge Nachhaltigkeitskriterien<br />
erfüllt und sich durch hohe<br />
Flexibilität bei zukünftigen Nutzungsänderungen<br />
auszeichnet.<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Informationsstelle Edel stahl<br />
Rost frei<br />
Sohnstraße 65<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 6707-835<br />
www.edelstahl-rostfrei.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
ÜBERNAHME VON VDM UND AST FREIGEGEBEN<br />
Essen. Die Europäische Kommission hat Mitte Februar die Freigabe für<br />
die am 30. November 2013 angekündigte Übernahme von AST, der<br />
zugehörigen Service-Center und VDM durch ThyssenKrupp erteilt. Das<br />
Closing der Transak tion sollte in den darauffolgenden Wochen stattfinden.<br />
(sm 14030413) K<br />
MEPS SIEHT ROSTFREI- INDUSTRIE 2014<br />
ENDLICH WIEDER IM AUFWIND<br />
London. Das britische Marktforschungsunternehmen MEPS rechnet<br />
im laufenden Jahr erstmals seit 2010 wieder mit einer steigenden Erzeugung<br />
von nichtrostendem Rohstahl. Hierzu sollen alle traditionellen<br />
Produktionsländer und -regionen, wie die EU, die USA, Japan, Südkorea<br />
und Taiwan, beitragen. Außerdem dürften die Schwellenländer die<br />
Kapazität zur Herstellung von Rostfrei-Produkten trotz eines bestehenden<br />
Überangebotes ausbauen. So würden China und andere Entwicklungsländer<br />
ein etwas größeres Produktionsplus als westliche Nationen<br />
verzeichnen.<br />
MEPS untermauert ihre Prognose mit einer »vorsichtig optimistischen«<br />
Stimmung in der gesamten Rostfrei-Lieferkette. Die Mehrheit<br />
der Unternehmen gehe davon aus, dass das laufende Jahr mit Blick auf<br />
Absatz und Gewinn etwas besser als 2013 werde. Außerdem hätten<br />
wichtige westliche Länder endlich wieder positive Wirtschaftsdaten<br />
geliefert und auch die japanischen Förderprogramme wirkten sich positiv<br />
aus.<br />
(sm 14030224) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
42 K Special: Edelstahl<br />
Rostfrei-Rohstahlerzeugung klettert weiter<br />
ISSF verzeichnet Allzeithoch im dritten Quartal 2013<br />
Brüssel. Stahlunternehmen rund um den Globus haben in den ersten neun<br />
Monaten des vergangenen Jahres mit 27,967 Mill. t um 5,5 % mehr<br />
nichtrostenden Rohstahl erzeugt als im Vorjahr. Von Juli bis Ende September<br />
erreichte die Produktion nach vorläufigen Berechnungen des internationalen<br />
Stahlverbands ISSF mit einem Anstieg um 8,6 % auf 9,320 Mill. t sogar ein<br />
Allzeithoch. In den einzelnen Regionen zeigten sich allerdings sehr<br />
unterschiedliche Entwicklungen.<br />
WW K In Asien (ohne China) sank die Herstellung<br />
in den ersten neun Monaten um 1,4 %<br />
auf 6,487 Mill. t. Allein im dritten Quartal<br />
fiel ein Rückgang von 0,6 % an. Während<br />
Indien 5 % mehr Rostfrei-Rohstahl produzierte<br />
als im Vorjahreszeitraum, meldete<br />
Taiwan ein Minus von 6 %. China erhöhte<br />
den Output indes um 15,7 % auf 13,664<br />
Mill. t. Damit wird im Reich der Mitte rund<br />
die Hälfte allen Rostfrei-Rohstahls erzeugt.<br />
In der Region Westeuropa / Afrika stellten<br />
die Unternehmen mit 5,695 Mill. t um<br />
5,6 % weniger Rohstahl als in den ersten<br />
neun Monaten 2012 her. Auch hier fiel das<br />
Volumen regional sehr uneinheitlich aus.<br />
Während Belgien und Frankreich Zuwächse<br />
von einem beziehungsweise 3 % beisteuerten,<br />
hemmten Italien und Deutschland den<br />
Aufschwung mit Rückgängen im zweistelligen<br />
Prozentbereich. Die rote Laterne hat<br />
Großbritannien mit einem Minus von 15 %.<br />
Die Erzeuger in der Region Amerika hielten<br />
sich ebenfalls zurück und produzierten<br />
von Januar bis Ende September mit etwas<br />
mehr als 1,8 Mill. t nur 0,1 % mehr als im<br />
Vergleichszeitraum. Die Stahlindustrie in<br />
Mittel- und Osteuropa punktete indes mit<br />
einem Zuwachs von 8 %. Das erreichte<br />
Volumen von 270.000 t bleibt aber weiterhin<br />
vernachlässigbar.<br />
Das dritte Quartal 2013 verlief mit einem<br />
Plus von 8,6 % auf mehr als 9,3 Mill. t<br />
wesentlich besser als das zweite Quartal, in<br />
dem die Stahlerzeugung nur um 2,3 %<br />
zulegte. Das ISSF begründete diese unübliche<br />
saisonale Entwicklung zunächst mit<br />
einem ausgleichenden Einmaleffekt. Nur die<br />
Stahlerzeuger in Westeuropa / Afrika und<br />
Mittel- und Osteuropa produzierten im<br />
Sommerquartal 2013 weniger als im Vorjahr.<br />
Alle anderen Regionen meldeten steigende<br />
Volumina; allen voran China mit<br />
einem Zuwachs von 20,7 %. (sm 14030384) K
Special: Edelstahl K 43<br />
ECKPUNKTEPAPIER ZUR<br />
EEG-REFORM IN DER KRITIK<br />
Saarbrücken. Das im Januar vom Bundeskabinett<br />
bewilligte Eckpunktepapier für die Reform<br />
des EEG sieht vor, grundsätzlich die gesamte<br />
industrielle Eigenstromerzeugung an der EEG-<br />
Umlage zu beteiligen. »Die Wirtschaftlichkeit<br />
bestehender Anlagen wird durch diese Änderung<br />
der Rechtslage massiv gefährdet. Die Unternehmen<br />
brauchen Rechts- und Planungssicherheit<br />
für ihre Investitionen. Der Bestandsschutz für<br />
bestehende Anlagen zur industriellen Eigenstromerzeugung<br />
ist daher absolut erforderlich«,<br />
so Antje Otto, Geschäftsführerin des Verbands<br />
der Saarhütten. Für bestehende Eigenstromanlagen<br />
soll nach dem Eckpunktepapier zwar Vertrauensschutz<br />
gewährleistet werden, dies hat<br />
jedoch lediglich zur Folge, dass keine rückwirkenden<br />
Belastungen auf die Unternehmen zu -<br />
kommen werden. Die Bundesregierung behält<br />
sich hier vor, den Unternehmen zukünftige weitere<br />
Kosten durch die EEG-Umlage aufzubürden.<br />
Einen weiteren kritischen Punkt sieht der Verband<br />
darin, dass nach dem Eckpunktepapier die<br />
Entlastungen für stromintensive Unternehmen<br />
nicht nur europarechtskonform weiterentwickelt<br />
werden sollen. Vielmehr ist darüber hinaus vorgesehen,<br />
dass diese Unternehmen einen angemessenen<br />
Kostenbeitrag übernehmen. »Bei diesem<br />
Punkt wird entscheidend sein, wie die konkrete<br />
gesetzliche Umsetzung aussehen wird.<br />
Eine wirklich spürbare Entlastung der Verbraucher<br />
wird diese Maßnahme auf jeden Fall nicht<br />
bringen, da der rasante Anstieg der EEG-Umlage<br />
seine Ursache in dem unkontrollierten Zubau der<br />
erneuerbaren Energien und der garantierten Einspeisevergütungen<br />
hat und nicht in den Entlastungen<br />
der stromintensiven Unternehmen«, so<br />
Otto weiter. 96 % der Industriebetriebe zahlen<br />
die volle EEG-Umlage. »Die Bundesregierung<br />
muss sich nicht nur klar zum Industriestandort<br />
Deutschland bekennen, sondern für die Unternehmen<br />
verlässliche Rahmenbedingungen schaffen,<br />
um deren Wettbewerbsfähigkeit nicht zu<br />
gefährden und Arbeitsplätze in Deutschland zu<br />
sichern«, fordert Otto.<br />
(sm 14030308) K<br />
DEUTSCHE MESSEN ALS<br />
KONTAKTBÖRSE FÜR EUROPA<br />
Köln. Deutsche Industrie- und Fachmessen werden<br />
für ausländische Konzerne immer wichtiger,<br />
besonders osteuropäische und asiatische Unternehmen<br />
sehen Messen in Deutschland als Kontaktbörse<br />
für Europa. Das hielt das Institut der<br />
deutschen Wirtschaft (IW) Köln kürzlich fest.<br />
Schon die IAA, die Internationale Automobilausstellung,<br />
hatte letztmalig rd. 900.000 Besucher,<br />
die Messe SCHWEISSEN & SCHNEIDEN in<br />
Essen zog im September 2013 rd. 55.000 Be -<br />
sucher an. Besonders im Zeitalter der virtuellen<br />
Kontakte gewinnt der direkte und persönliche<br />
Kontakt zu potenziellen Kunden weiter an<br />
Bedeutung. So, wie deutsche Mittelständler mit<br />
Erzeugnissen, Ideen und Innovationen Messen<br />
in Shanghai oder Chicago besuchen, zieht es die<br />
Ausländer nach Deutschland. Wie profitabel der<br />
deutsche Messesektor ist, untersuchte der Ausstellungs-<br />
und Messeverband AUMA für die insgesamt<br />
160 internationalen Messen in Deutschland.<br />
Dieser Analyse zufolge wurde im Jahr 2012 mit<br />
99.000 ausländischen Ausstellern ein neuer Re -<br />
kord verzeichnet. Gegenüber 2011 waren 4,2 %<br />
hinzugekommen. Zahlreich kommen inzwischen<br />
chinesische Unternehmer, die Deutschland zu -<br />
nehmend als zentralen europäischen Messeplatz<br />
sehen.<br />
(sm 1401039) K<br />
SPATENSTICH FÜR HOCH-<br />
MODERNEN NEUBAU ERFOLGT<br />
Geretsried. Die Gerd Eisenblätter GmbH,<br />
Polier- und Schleifmittelspezialist aus dem oberbayerischen<br />
Geretsried, erweitert ihren Firmensitz:<br />
Kürzlich ist der Spatenstich für einen hochmodernen<br />
Gebäudetrakt erfolgt, der den bisherigen<br />
Gebäudekomplex des Unternehmens<br />
ergänzen wird. Gerd Eisenblätter, Geschäftsführer<br />
des inhabergeführten Unternehmens, gibt<br />
Details zum Bauvorhaben preis: »Neben unserem<br />
Unternehmenssitz wird aktuell auf ca. 7.000 m²<br />
ein vierstöckiger Trakt errichtet, mit dem wir<br />
unsere Produktion und Logistik auf ein ganz neues<br />
Niveau heben.«<br />
www.eisenblaetter.de<br />
/<br />
(sm 130705236) K
44 K Special: IT<br />
(14030353/1)<br />
Eine durchgängige<br />
Software lösung vom<br />
Wareneingang bis zur<br />
Auslieferung<br />
gewährleistet kurze<br />
Lieferzeiten und einen<br />
hohen Servicegrad –<br />
Faktoren, mit denen ein<br />
modernes Stahlhandelsunternehmen<br />
punkten<br />
kann.<br />
Kosten senken nach Plan<br />
Software für Tourenplanung bietet großes Einsparpotenzial<br />
Ainring. Tourenplanungssoftware zeigt rechtzeitig die Kosten jeder<br />
einzelnen Sendung und erleichtert eine engere Zusammenarbeit zwischen<br />
Vertrieb und Logistik. Disponenten werden zudem durch weitgehend<br />
automatisierte Abläufe entlastet.<br />
WWK »Da waren wir doch heute erst.« Dieser<br />
Gedanke durchfährt so manchen Disponenten<br />
beim Anblick der Auftragsliste für den<br />
nächsten Tag. Tatsächlich werden im Stahlhandel<br />
viele Kunden mehrmals wöchentlich<br />
beliefert – und das zum Teil mit kleinsten<br />
Mengen zu hohen Kosten. Kurze Lieferzeiten<br />
und ein hoher Servicegrad werden im<br />
Stahlhandel oft um jeden Preis aufrechterhalten,<br />
um möglichst jeden Kunden be -<br />
dienen zu können. Der tatsächliche Aufwand<br />
für das Verladen und Ausliefern wird<br />
in der Gesamtkalkulation zu wenig berücksichtigt<br />
und führt zu Verlustgeschäften.<br />
»Wer seine Logistik gründlich analysiert und<br />
die Prozesse optimiert, kann in diesem Be -<br />
reich bis zu 20 % der Transportkosten sparen<br />
– und das bei steigender Qualität«, sagt<br />
Alexander Fuchs, Berater der Wanko Informationslogistik<br />
GmbH. Sein Hauptaugenmerk<br />
liegt auf der Tourenplanungssoftware<br />
und einer engeren Zusammen arbeit zwischen<br />
Vertrieb und Logistik.<br />
Je früher der Disponent das künftige<br />
Frachtaufkommen kennt, desto besser können<br />
unwirtschaftliche Kleinstmengen mit<br />
größeren Aufträgen kombiniert werden.<br />
»Disponenten erkennen mithilfe der Software<br />
zudem, welche Kosten für jede einzelne<br />
Sendung entstehen«, so Fuchs. Bei Ausreißern<br />
müsse der Vertrieb entscheiden, ob<br />
die Lieferung tatsächlich schon am nächsten<br />
Tag beim Kunden sein muss.<br />
Die Software sorgt aber nicht nur für<br />
Transparenz, sondern auch für optimierte<br />
Touren. Reduzierte Last- und Leerkilometer,<br />
minimierte Lenk- und Stillstandszeiten sowie<br />
ein optimierter Fahrzeug- und Personaleinsatz<br />
führen erfahrungsgemäß zum Einsparen<br />
ganzer Lkw. Eine weitgehend automatisierte<br />
Planung muss dabei die verschiedenen<br />
Eigenschaften der oft heterogenen Güter<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Special: IT K 45<br />
Die Ware muss auf dem<br />
Lkw gezielt positioniert<br />
werden, um<br />
aufwendiges<br />
Umschichten zu<br />
vermeiden<br />
(Fotos: Wanko).<br />
(14030353/2)<br />
Hintergrund: Wanko Informationslogistik GmbH<br />
berücksichtigen. »Stabstahl, Bleche, Rohre<br />
oder Profile lassen sich nur schwer in einer<br />
vorgegeben Ladereihenfolge gemeinsam<br />
auf einer Ladefläche unterbringen und<br />
sichern«, so Fuchs. Gleichzeitig muss die<br />
Ware so auf dem Lkw positioniert werden,<br />
dass ein zeitaufwendiges Umschichten an<br />
einzelnen Entladestellen entfällt. Diese Re -<br />
striktionen können dazu führen, dass die<br />
Lieferung für einen Kunden unter Kostengesichtspunkten<br />
besser auf mehrere Lkw<br />
verteilt wird.<br />
Neben den Beladungsvorschriften gibt es<br />
noch eine Reihe weiterer Restriktionen wie<br />
Zeitfenster, Rampenhöhen und Rangiermöglichkeiten.<br />
Bei über 100 Aufträgen pro<br />
Tag ist eine optimierte Tourenplanung deshalb<br />
auf leistungsfähige Software angewiesen.<br />
Dabei werden alle Ergebnisse übersichtlich<br />
in grafischer und tabellarischer Form<br />
Die im Jahr 1972 gegründete Wanko Informationslogistik<br />
GmbH plant und optimiert mit rd. 50<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Geschäftsprozesse<br />
in der Logistik und liefert für deren Realisierung<br />
durchgängige Software in den Bereichen<br />
Lager und Transport. Die Software ist mo -<br />
dular aufgebaut. Der Anwender kann sich aus<br />
verschiedenen Softwaremodulen ein passendes<br />
System zusammenstellen. Zu den Modulen zählt<br />
das Tourenplanungs- und Abrechnungssystem<br />
PRACAR 3000, das integrierte Telematiksystem<br />
PRABORD sowie das Lagerverwaltungssystem<br />
PRAMAG 3000 mit Kommissionier- und Staplerleitsystem.<br />
Das Modul PRAWEB 3000 dient der<br />
Auftragserfassung und Sendungsverfolgung über<br />
das Internet, während es sich bei PRACON 3000<br />
<br />
Warenwirtschaftssystemen handelt. Ergänzt werden<br />
diese Kernmodule durch eine Anzahl von<br />
Zusatzmodulen für die Lademittelverwaltung,<br />
Faxaviso, Statistiken, Transportkostenrechnung<br />
und vieles mehr.<br />
Ein erfahrenes Team aus Beratern, Projektleitern<br />
und Entwicklern stellt eine bedarfsorientierte,<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung der Software<br />
sicher.<br />
aufbereitet und erlauben eine schnelle Si -<br />
mulation alternativer Planungsszenarien.<br />
Um die Vorteile der Tourenoptimierung zu<br />
nutzen, müssen jedoch zunächst alle Parameter<br />
wie die exakten Maße und Gewichte<br />
der Artikel vorliegen. Laut Fuchs ist »eine<br />
Einsparung von 8 bis 10 % der Kosten<br />
jedoch immer drin«. Mit anderen Worten:<br />
Durch die Einführung einer computergestützten<br />
Tourenoptimierung wird die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Unternehmens deutlich<br />
verbessert. Im Zweifel bietet sein Unternehmen<br />
einen kostenlosen Test an, der das<br />
Sparpotenzial im Vorfeld nachweist.<br />
Vor diesem Hintergrund dürfte es nur eine<br />
Frage der Zeit sein, bis sich die computergestützte<br />
Tourenoptimierung auch im Stahlhandel<br />
weiter durchsetzt. (sm 14030353) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
WANKO Informationslogistik GmbH<br />
Gewerbestraße 1<br />
83404 Ainring<br />
Tel. +49 8654 483-0<br />
www.wanko.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
46 K Special: IT<br />
Flexible Unternehmenssoftware eingeführt<br />
Schweizer Pestalozzi + Co setzt auf eNVenta ERP<br />
Dietikon. In einem mehrstufigen Prozess hat das Familienunternehmen<br />
Pestalozzi + Co AG seine Unternehmenssoftware auf den neuesten Stand<br />
gebracht. In der Unternehmensgruppe arbeiten nun 170 Anwender mit<br />
eNVenta ERP.<br />
WW K Die Schweizer Pestalozzi + Co AG hat<br />
ihren Hauptsitz in Dietikon im Kanton Zürich<br />
und beschäftigt rd. 300 Mitarbeiter. Mit<br />
seinen vier Geschäftsbereichen Stahltechnik,<br />
Haustechnik, Gebäudehülle (Gabs) und<br />
Logistik (Transstahl) erzielt das Unternehmen<br />
einen jährlichen Umsatz von 160 Mill.<br />
Franken. Ende 2004 entschloss sich die<br />
Unternehmensleitung, nach einer neuen<br />
Businesssoftware zu suchen. Grund dafür<br />
war, dass das in die Jahre gekommene ERP-<br />
System der Gruppe mit den Veränderungen<br />
am Markt und den damit verbundenen<br />
aktuellen Anforderungen nicht mehr Schritt<br />
halten konnte.<br />
Aufwendige Auswahl<br />
Der Evaluationsprozess gestaltete sich recht<br />
aufwendig, da die Bedürfnisse der unterschiedlich<br />
ausgerichteten Betriebe mit einer<br />
zentralisierten IT-Lösung auf einer ERP-Plattform<br />
vereint werden sollten. Im ersten<br />
Schritt wurde ein grober Anforderungskatalog<br />
an 170 IT-Anbieter verschickt. Von diesen<br />
blieben nach einer ersten Vorauswahl<br />
70 übrig, die anhand eines Pflichtenheftes<br />
um konkrete Angebote geboten wurden.<br />
Für die anschließende Grobevaluation holte<br />
sich die Pestalozzi AG Unterstützung bei der<br />
Unternehmensberatung BSG aus St. Gallen<br />
und lud sechs Unternehmen zur nächsten<br />
Runde ein.<br />
In verschiedenen Workshops, an denen<br />
sich auch Key User aus allen Fachbereichen<br />
beteiligten, bekamen die ERP-Anwender die<br />
Gelegenheit, ihre Lösungen anhand von<br />
konkreten Prozessen vorzuführen. Zum<br />
Schluss kamen drei Produkte in die engere<br />
Auswahl: SAP/R3, Axapta (Microsoft Dynamics/AX)<br />
und SQL-Business (die Vorgängerlösung<br />
von eNVenta ERP). Nach einer ab -<br />
schließenden Präsentation aller drei Anbieter<br />
fiel die Entscheidung zugunsten von<br />
SQL-Business aus – auch mit Blick auf die<br />
zukünftige Lösung eNVenta ERP und den<br />
Implementierungspartner Lobos Informatik<br />
AG.<br />
Start des ersten ERP-Projekts<br />
Zur Einführung der neuen Software wurde<br />
im April 2005 das ERP-Projekt »Magellan«<br />
gestartet mit dem ehrgeizigen Ziel eines Produktivstarts<br />
am 1. Januar 2006. Auf beiden<br />
Seiten nahmen Projektteams unter Beteiligung<br />
aller Fachspezialisten ihre Arbeit auf.<br />
Ein zweimonatiges Vorprojekt stellte sicher,<br />
dass auch alle Anforderungen umzusetzen<br />
Über die Pestalozzi + Co AG<br />
Pestalozzi + Co AG, die im vergangenen Jahr ihr<br />
250. Jubiläum feierte, beschäftigt 300 Mit arbeiter<br />
und erzielt mit ihren vier Geschäftsbe reichen<br />
Stahltechnik, Haustechnik, Gebäudehülle (GABS)<br />
und Logistik (Transstahl) einen Umsatz von 160<br />
Mill. Franken. Die Geschäftsbereiche sind nicht<br />
nach Produkten, sondern nach Kundensegmenten<br />
ausgerichtet wie Metallbauer, Maschinenbauund<br />
Zulieferbetriebe, Sanitär- und Heizungsinstallateure,<br />
Versorgungsbetriebe, Spengler, Dachdecker<br />
und Fassadenbauer. Neben dem Hauptsitz in<br />
Dietikon (Kanton Zürich) verfügt die Gruppe über<br />
12 weitere Standorte in der Schweiz.<br />
(14030334/1)<br />
Profilstahlbearbeitung bei der Schweizer Pestalozzi-Gruppe, die vor mehr als 250 Jahren<br />
gegründet worden ist (Foto: Pestalozzi + Co AG).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Special: IT K 47<br />
waren. Dabei wurden in verschiedenen<br />
Workshops unter Einbeziehung von Key-<br />
Usern aus allen Abteilungen und Pestalozzi-<br />
Gesellschaften die Geschäftsprozesse am<br />
System durchgespielt. Die Anforderungen<br />
an die Umsetzung waren sehr unterschiedlich,<br />
da die Geschäftsbereiche Stahltechnik,<br />
Haustechnik und Gebäudehülle eigenständig<br />
und unabhängig am Markt agieren.<br />
Trotz der gesteigerten Komplexität des Projekts<br />
ging das erste ERP-Projekt mit nur<br />
einem Monat Verspätung und einer im Rahmen<br />
liegenden Kostenüberschreitung von<br />
rd. 10 % am 1. Februar 2006 in den produktiven<br />
Betrieb. Weitere Teilprojekte, ein<br />
Webshop für das Tochterunternehmen Gabs<br />
und die Integration des Hochregallagers,<br />
waren im Frühling 2006 abgeschlossen.<br />
Umstieg auf eNVenta ERP und .NET<br />
Mit der Entscheidung für SQL-Business war<br />
bereits klar, dass die Pestalozzi-Gruppe eines<br />
Tages auf das Nachfolgesystem eNVenta ERP<br />
und die .NET-Technologie umsteigen würde.<br />
Nach fünf Jahren entschied sich die Ge -<br />
schäftsleitung, den Technologiewandel zu<br />
vollziehen und das neue Softwareprojekt<br />
»Polaris« zu starten. Der Umstieg auf eNVenta<br />
ERP gestaltete sich komplexer als vermutet,<br />
obwohl beide Lösungen die gleiche Datenbank<br />
verwenden und somit eine Datenmigration<br />
unnötig war. Aufwendig war die<br />
Umstellung vielmehr aufgrund der Umsetzung<br />
und Neuprogrammierung der vielen<br />
unternehmensspezifischen Erweiterungen,<br />
die der IT-Dienstleister Lobos in der ersten<br />
ERP-Software programmiert hatte. Im <strong>März</strong><br />
2012 ging »Polaris« dann ohne größere<br />
Schwierigkeiten in den Produktivbetrieb und<br />
läuft seither stabil. Auf zwölf virtualisierten<br />
und physisch getrennten Datenbankservern<br />
bedient das neue ERP-System 170 Benutzer.<br />
Rafael Gomez, Leiter des Bereichs Informatik<br />
+ Administration bei Pestalozzi, be -<br />
tont das gegenseitige Geben und Nehmen<br />
bei der Entwicklung der Branchenlösung<br />
eNVenta Stahl: »Die Ausrichtung von LOBOS<br />
Informatik und vom eNVenta-Hersteller<br />
Nissen & Velten auf die Stahlbranche kam<br />
uns zugute, wobei wir mit unserem Knowhow<br />
sicher vieles zum Gelingen des Branchenpakets<br />
beigetragen haben.«<br />
Individuelle Erweiterungen<br />
gefragt<br />
Trotz des hohen funktionellen Abdeckungsgrads<br />
der Standardbranchenlösung waren<br />
individuelle Erweiterungen und Anpassungen<br />
gefordert. So wurde ein Modul speziell<br />
für die Verwaltung von Kupfercoils erstellt.<br />
Die mit Chargennummern versehenen, 1 m<br />
breiten und tonnenschweren Kupferrollen<br />
werden für die Weiterverwendung gespalten<br />
und mit ergänzten Chargennummern<br />
wieder eingelagert. Dabei muss die Rückverfolgbarkeit<br />
jederzeit gewährleistet sein.<br />
Notwendig war auch die Integration des<br />
Hochregallagers, in das Stahlträger in 3.500<br />
Kassetten automatisch ein- und ausgelagert
48 K Special: IT<br />
werden. Auch eine Schnittstelle zum Dienstleister<br />
Bedag Informatik AG wurde erstellt,<br />
der die täglich 200 bis 400 Rechnungen<br />
aufbereitet und druckt. Über EasyEnterprise<br />
erfolgt die Dokumentenarchivierung. Mit<br />
einem Barcodesystem werden Bestellungen,<br />
Lieferantenrechnungen sowie Lieferantenund<br />
Kundendokumente den jeweils richtigen<br />
Datensätzen im ERP-System zugeordnet.<br />
Wichtige Informationen sind somit<br />
online und sehr schnell verfügbar. Bestimmte<br />
ERP-Benutzer können Formulare auch<br />
selbst gestalten, da die Entwicklungsumgebung<br />
Framework Studio, mit der auch die<br />
ERP-Software programmiert wurde, das<br />
weit verbreitete Werkzeug Business Objects<br />
(Crystal Reports) bedient. Im Sommer 2013<br />
kam die Integration einer elektronischen<br />
Faxlösung hinzu. Bestellungen und Anfragen,<br />
die per Fax eingehen, werden damit<br />
automatisch dem Geschäftspartner zugeordnet<br />
und – wenn nötig vom Sachbearbeiter<br />
mit Notizen versehen – zurückgeschickt.<br />
Der ganze Prozess ist dann automatisch im<br />
ERP-System archiviert. Pestalozzis IT-Chef<br />
Gomez nennt eben diese Ausbaufähigkeit<br />
und Flexibilität als entscheidenden Grund<br />
für die Wahl des Systems: »Für ein Unternehmen<br />
wie Pestalozzi, das stets in Bewegung<br />
ist und im Wettbewerb nur dank Innovation<br />
und Pioniergeist bestehen kann, war<br />
es wichtig, eine technologisch zukunftsweisende<br />
und möglichst flexible ERP-Lösung zu<br />
wählen.«<br />
(sm 14030334) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Nissen & Velten Software GmbH<br />
Goethestraße 33<br />
78333 Stockach<br />
Tel. +49 7771 879-0<br />
www.nissen-velten.de<br />
Pestalozzi + Co AG<br />
Riedstraße 1<br />
8953 Dietikon 1<br />
Schweiz<br />
Tel. +41 44 7432111<br />
www.pestalozzi.com<br />
EIN NEUER VERTRAG FÜR DIE<br />
ZUKUNFT DER STAHLINDUSTRIE<br />
IN LUXEMBURG<br />
Luxemburg. ArcelorMittal und ihre Mehrheitsgewerkschaft<br />
OGBL unterzeichneten ge -<br />
meinsam eine Grundsatzvereinbarung für den<br />
neuen Kollektivvertrag in Luxemburg. Dieser<br />
beinhaltet industrielle und soziale Aspekte, die<br />
das Unternehmen bei der Erreichung seiner Ziele<br />
für eine nachhaltige Zukunft der Stahlproduktion<br />
in Luxemburg unterstützen sollen.<br />
Die Hauptpunkte bilden die erste Phase einer<br />
Investition von 35 Mill. € in die Straße 2 in Belval<br />
zur Modernisierung der Spundwandproduktion.<br />
Diese Investition wird 2014 und 2015 erfolgen.<br />
Daneben wird ArcelorMittal ebenfalls in logistische<br />
Installationen in Belval und in das Fertigungszentrum<br />
in Differdingen investieren.<br />
Außerdem bestätigt das Unternehmen die weitere<br />
Nutzung des Walzwerks in Rodingen 2014<br />
und darüber hinaus, abhängig von Nachfrageniveau<br />
und Profitabilität.<br />
(sm 14030321) K<br />
EU-ENERGIE- UND -KLIMAPAKET<br />
DRÜCKT STAHLINDUSTRIE<br />
AN DIE WAND<br />
Düsseldorf. »Die Vorschläge der Europäischen<br />
Kommission laufen auf eine weitere gravierende<br />
Verschärfung des CO 2<br />
-Emissionsrechtehandels<br />
hinaus und belasten die Perspektiven der Stahlindustrie<br />
in Deutschland und Europa«, warnt<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Düsseldorfer<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl, anlässlich der Veröffentlichung<br />
des europäischen Energie- und<br />
Klimapakets 2030 Ende Januar. Darin plant die<br />
Europäische Kommission eine deutliche Anhebung<br />
und Steuerung des Zertifikatspreises sowie<br />
ab 2020 eine weitere jährliche Kürzung der Zuteilung<br />
um 2,2 % im Jahr.<br />
Erst im September 2013 hatte die Kommission<br />
für die laufende Handelsperiode eine Kürzung<br />
der Zuteilung um 12 % beschlossen. Zudem liegen<br />
die Richtwerte (Benchmarks) für die Zuteilung<br />
der Stahlindustrie ohnehin deutlich unterhalb<br />
des technisch Machbaren.<br />
»Die Kommission drückt die Stahlindustrie in<br />
einer ohnehin schwierigen Situation immer<br />
weiter an die Wand«, kritisiert Kerkhoff. Andere<br />
Stahlstandorte außerhalb Europas hätten kein<br />
vergleichbares Emissionshandelssystem. »Wenn<br />
die Stahlindustrie im europäischen Klimaregime<br />
langfristig eine Zukunft haben soll, müssen zu -<br />
mindest die effizientesten Anlagen auch langfristig<br />
eine ausreichende Zuteilung bekommen«.<br />
(sm 14030284) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Special: IT K 49<br />
STEIGENDE LEBENSERWARTUNG<br />
ERFORDERT LÄNGERES ARBEITEN<br />
Köln. Das Renteneintrittsalter wird bis zum Jahr<br />
2029 auf 67 Jahre angehoben. Laut dem Institut<br />
der deutschen Wirtschaft (IW) kann dies aber nur<br />
ein Anfang sein, da das beitragsfinanzierte Rentensystem<br />
in Deutschland sonst vor dem Kollaps<br />
steht. So ist die Lebenserwartung in Deutschland<br />
in den vergangenen 20 Jahren noch einmal deutlich<br />
gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 1993 werden<br />
65-jährige Männer heutzutage im Durchschnitt<br />
3,2 Jahre älter. 65-jährige Frauen dürfen<br />
sich über 2,7 zusätzliche Lebensjahre freuen.<br />
Demgegenüber hat das Renteneintrittsalter bisher<br />
kaum zugenommen. Männer gehen heute<br />
statistisch gesehen mit 63,8 Jahren in Rente, vor<br />
zwanzig Jahren lag das Renteneintrittsalter mit<br />
63,1 Jahren kaum niedriger. Auch Frauen treten<br />
heute im Durchschnitt nur minimale zwei Mo -<br />
nate später in die Rente ein als 1993. Angesichts<br />
des fortschreitenden demografischen Wandels<br />
sind weitere Rentenreformen nach Meinung des<br />
Instituts der deutschen Wirtschaft daher unabdingbar.<br />
Eine weitere schrittweise Anhebung des<br />
Rentenalters nach dem Vorbild des bisherigen<br />
Modells könnte laut dem IW eine Lösung sein,<br />
um die finanzielle Belastung für die Beitragszahler<br />
in einem erträglichen Rahmen zu halten.<br />
Zudem profitieren Pensionäre in Form einer hö -<br />
heren Rente davon, länger gearbeitet zu haben.<br />
So könnte ein steigendes Renteneintrittsalter<br />
neben der privaten Vorsorge einer zunehmenden<br />
Armut im Alter entgegenwirken. Das hat auch<br />
die Enquetekommission »Wachstum, Wohlstand,<br />
Lebensqualität« des Deutschen Bundestags er -<br />
kannt. Deren Mitglieder haben sich größtenteils<br />
für eine Rente ab 69 Jahren ausgesprochen, falls<br />
der Anstieg der Lebenserwartung das derzeitige<br />
Tempo beibehält.<br />
(sm 130805273) K<br />
BRANCHENLÖSUNG FÜR<br />
METALLVERARBEITER<br />
Krefeld. Wenn vom 11. bis 15. <strong>März</strong> 2014 die<br />
METAV in Düsseldorf stattfindet, ist auch der<br />
Softwaredienstleister GOB Software & Systeme<br />
GmbH & Co KG mit dabei. Als Aussteller auf der<br />
internationalen Messe für Fertigungstechnik und<br />
Automatisierung präsentiert die GOB ihre Branchenlösung<br />
für das produzierende Gewerbe.<br />
unitop ERP Metallverarbeitung basiert auf dem<br />
Standard-ERP-System Microsoft Dynamics NAV.<br />
Es verbindet klassische Funktionalitäten wie<br />
Finanzbuchhaltung und Warenwirtschaft mit<br />
branchenspezifischen Anforderungen wie Zeichnungsverwaltung,<br />
Artikelkalkulation, grafischer<br />
Plantafel, Variantengenerator oder Qualitätsmanagementsysteme<br />
– und zwar in einer Lösung.<br />
Die GOB – selbst ein mittelständisches Unternehmen<br />
– richtet sich damit gezielt an mittelständische<br />
Produktionsunternehmen, die auf der<br />
Suche nach einem neuen ERP-System sind oder<br />
ihre Insellösungen in einer ganzheitlichen Lösung<br />
zusammenführen wollen. unitop ERP Metallverarbeitung<br />
bietet im Standard alles, was ein mittelständischer<br />
Fertiger braucht, und ist praktisch<br />
sofort einsatzbereit. Um Ihren individuellen<br />
Anforderungen gerecht zu werden, lässt sich<br />
unitop ERP Metallverarbeitung einfach personalisieren.<br />
Mit wenig Aufwand kann man die<br />
Arbeitsoberfläche individuell gestalten.<br />
/<br />
GOB Software & Systeme<br />
GmbH & Co. KG<br />
Europark Fichtenhain A4<br />
47807 Krefeld<br />
Tel. +49 2151 349-3000<br />
www.gob.de<br />
METAV: Halle 14, Stand A92<br />
(sm 14030330) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
50 K Special: IT<br />
Simulation und Prüftechnik<br />
für den innovativen Stahleinsatz<br />
Digitales Werkzeug bei ThyssenKrupp Steel Europe<br />
Duisburg. Per Bits und Bytes können Ingenieure heute komplette<br />
Karosserien, neue Autobauteile und innovative Stahlwerkstoffe am<br />
Bildschirm scheinbar mühelos entwickeln – und zwar erstaunlich realitätsgetreu.<br />
Bereits in der Konstruktionsphase probieren sie ihr Werkzeug mit<br />
virtuellem Stahl aus. Eine optimierte Formgebung, eine alternative<br />
Stahlgüte, eine veränderte Materialdicke – der Weg zur Lösung, nämlich<br />
einer verkürzten Entwicklungszeit beim Anwender, ist dann nicht mehr weit.<br />
WW K Simulationen reduzieren die Zahl der<br />
Prototypen und Realversuche und sparen<br />
damit Zeit und Geld. Die Herstellung von<br />
Presswerkzeugen oder Karosserien für den<br />
Crash ist hingegen aufwendig und kostet<br />
Millionen.<br />
Bei ThyssenKrupp Steel Europe gehören<br />
Simulationen zum Crashverhalten von Fahrzeugstrukturen<br />
zum Standard. Sie haben<br />
sich in den vergangenen 20 Jahren zu einem<br />
verlässlichen digitalen Werkzeug entwickelt,<br />
mit dem hochkomplexe Prozesse gestaltet<br />
werden. Dank immer leistungsfähigerer<br />
Computer und entsprechender mathematischer<br />
Verfahren wagen sich die Stahlexperten<br />
an immer umfassendere Konzepte. Die<br />
am Computer erzeugte Umgebung stellt<br />
heute realistisch dar, wie sich bestimmte<br />
Stahlsorten oder Materialdicken nicht nur<br />
im Falle eines Crashs, sondern auch beim<br />
Umformen im Werkzeug verhalten, ohne<br />
dabei den Prozess Wirklichkeit werden zu<br />
lassen – zeitsparend, kostenschonend und<br />
ganz ohne Fehlentwicklungen.<br />
Basis sind exakte<br />
Werkstoffparameter<br />
Der Leichtbautrend und die damit verbundene,<br />
rasant steigende Anzahl höchstfester<br />
Stahlsorten bei ThyssenKrupp Steel Europe<br />
Die Prüfmaschine für den hydraulischen<br />
Tiefungsversuch ist mit umfangreicher<br />
Messtechnik ausgestattet. Sie ermöglicht<br />
die präzise Onlineaufnahme von Filmen,<br />
um anschließend die Formänderungen über<br />
den Versuchsverlauf exakt auszuwerten<br />
(Foto: ThyssenKrupp Steel Europe).<br />
(14030396/1)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
fordert die Prüftechnik heraus: So muss der<br />
moderne Maschinenpark nicht nur verlässlich<br />
den Prozess darstellen, sondern auch<br />
das unterschiedliche Verhalten der verschiedenen<br />
Güten unter variierenden Belastungen<br />
realistisch abbilden, um exakte Differenzierung<br />
zu erlauben. Schon geringe Abweichungen<br />
in den Daten können später zu<br />
Problemen und Mehrkosten führen. Deswegen<br />
hat Datenverlässlichkeit bei Thyssen-<br />
Krupp Steel Europe oberste Priorität.<br />
Vor der Simulation stehen also umfangreiche<br />
Materialuntersuchungen der internen<br />
Prüftechnik. Alle Werkstoffkennwerte, die<br />
für die industrielle Anwendung erforderlich<br />
sind, werden dort akribisch ermittelt. Rohdaten<br />
fast sämtlicher Serienwerkstoffe des<br />
Duisburger Stahlproduzenten sind in der<br />
hauseigenen Werkstoffdatenbank (WDB)<br />
systematisch aufgelistet – was in dieser<br />
Form nur wenige Stahlunternehmen bieten.<br />
Dabei ist die Qualität der Daten auf nationaler<br />
und internationaler Ebene, durch einen<br />
umfangreichen, mit der Automobilindustrie<br />
und anderen Industriekunden sowie in<br />
Arbeitskreisen der Deutschen Gruppe der<br />
International Deep Drawing Research Group<br />
(IDDRG) abgestimmten Versuchs- und Freigabeprozess,<br />
absolut sichergestellt. Das<br />
macht die Ergebnisse reproduzierbar. Gleichzeitig<br />
erhöht es die Aussagekraft der Simulationen.<br />
Moderne Prüftechnik<br />
macht es möglich<br />
Mit der zunehmenden Festigkeit von Stählen,<br />
einer Verbesserung der Softwareprogramme<br />
für Simulationen und dem wachsenden<br />
Anspruch der Kunden an Ergebnisqualität<br />
und Aussagekraft steigen die An -<br />
forderungen an die Kennzahlen. Das macht<br />
weitere Experimente unter verschiedenen<br />
Spannungszuständen und Know-how zur<br />
Ermittlung der anfallenden Kennwerte notwendig.<br />
Dazu baut ThyssenKrupp Steel<br />
Europe die Zusammenarbeit mit seinen<br />
Maschinenherstellern aus, investiert verstärkt<br />
in neue Hightechprüfmaschinen so -<br />
wie in hoch qualifiziertes Personal. Die<br />
moderne, den steigenden Festigkeiten an -<br />
gepasste 1.000-kN-Prüfmaschine deckt<br />
heute das komplette Gütespektrum des<br />
Duisburger Stahlunternehmens ab. Auch die<br />
speziell für hohe Festigkeiten ausgelegte<br />
High-Speed-Zugprüfmaschine ermittelt<br />
zuverlässig Fließkurven bei hohen Dehnraten<br />
zur Prognose des Crashverhaltens. Per<br />
innovativer Auswertetechnologie bilden<br />
anschließend passende mathematische<br />
Materialmodelle den Werkstoff zur digitalen<br />
Nutzung in Programmen ab.<br />
Die virtuelle Fabrik liegt im Trend<br />
Ein Ende des Festigkeitswettbewerbs von<br />
Stählen ist noch lange nicht in Sicht. Deswegen<br />
steigt der Bedarf an Simulationen,<br />
die das Umformvermögen, unterschiedliche<br />
Spannungszustände und den Einfluss von<br />
Geschwindigkeiten abbilden, permanent.<br />
Um ihm zu begegnen und auch für die neue<br />
Generation der höchstfesten Stähle verlässliche<br />
Werkstoffkennzahlen zur Verfügung<br />
zu stellen, müssen immer neue Prüfkapazitäten<br />
und Know-how zur Ermittlung von<br />
genormten Kennwerten bei diesen hohen<br />
Festigkeiten generiert werden. Von den<br />
Ergebnissen profitiert die Produkt- und Prozessentwicklung<br />
im Automobilbau stark. So<br />
kann die Herstellbarkeit von Bauteilen beurteilt<br />
und Produkteigenschaften kosten- und<br />
zeitsparend sowie zuverlässig analysiert werden.<br />
www.thyssenkrupp-steel-europe.com<br />
/<br />
(sm 13030396) K<br />
NIEDERLANDE WERDEN<br />
PARTNERLAND<br />
DER HANNOVER MESSE<br />
Hannover. Die Niederlande begleiten die<br />
nächste Hannover Messe als Partnerland. Vom 7.<br />
bis 11. April 2014 wird sich die Hightech- und<br />
Exportnation den Besuchern der weltweit wichtigsten<br />
Industriemesse vorstellen. Die Niederlande<br />
sind auf Aussteller- und Besucherseite traditionell<br />
stark auf der Hannover Messe vertreten.<br />
Das deutsche Nachbarland prägen hochspezialisierte<br />
mittelständische Unternehmen, der<br />
Maschinen- und Anlagenbau ist der dort am<br />
schnellsten wachsende Industriezweig.<br />
(sm 131105670) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
52 K Special: IT<br />
Stahl-Control-Werkbankmodul mit SOA-Service<br />
Iserlohn. Die Business Control Software GmbH ist ein auf die Stahlbranche fokussiertes Systemhaus<br />
und bietet mit »Stahl-Control« eine maßgeschneiderte Branchenlösung für den Stahlhandel. Stahl-Control<br />
ergänzt externe ERP-Produkte um ein eigenes Werkbankmodul.<br />
WWK Der Austausch einer hochwertigen ERP-<br />
Lösung ist gerade in größeren Organisationsstrukturen<br />
nicht möglich. Aber die eigene<br />
ERP-Lösung setzt selten die spezifischen<br />
Anforderungen an einer zerlegenden Fertigungsumgebung<br />
mit absoluter Rückverfolgbarkeit<br />
um. Komplexes Chargenmanagement<br />
mit grafischer Darstellung des<br />
Stamm baums, verschachtelte Fertigungen<br />
sowohl fügend als auch zerlegend und individuelle<br />
Anpassung an Unternehmensspezifische<br />
Produktionsprozesse stellen oft namhafte<br />
ERP-Lösungen vor ein unlösbares und<br />
kostspieliges Problem.<br />
Über eine intelligente Schnittstellenkommunikation<br />
per SOA-Service (SOA – serviceorientierte<br />
Architektur) könne man das<br />
Werkbankmodul Stahl-Control skalierbar<br />
einbinden, so eine Presseinformation der<br />
Business Control Software GmbH.<br />
/<br />
Business Control Software GmbH<br />
Bremke 15<br />
58638 Iserlohn<br />
Tel. +49 2371 78841-0<br />
www.stahl-control.de<br />
(sm 14030329) K<br />
<br />
Auftragsablauf Verwaltung<br />
Werkbank Stahl-Control (SC)<br />
Auftragseingang Kunde<br />
Erfassung in ihrem Finanzsystem<br />
Bestellungsausgang Lieferant<br />
Erfassung in ihrem Finanzsystem<br />
Wareneingang<br />
<br />
<br />
Übergabe an Stahl-Control<br />
<br />
<br />
Einsatzmaterial<br />
<br />
<br />
Fertigmaterial<br />
<br />
<br />
Auftragsverwaltung<br />
<br />
Berechnung<br />
in ihrem Finanzsystem<br />
SOA Service<br />
(service-oriented architecture)<br />
Variable Schnittstelle,<br />
kontrollierter Datenaustausch<br />
mit ihrem<br />
Financial-/Auftragssystem<br />
Bestandsverwaltung<br />
<br />
– Fertigmaterial<br />
<br />
<br />
Produktion<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kommissionierung (Optional)<br />
<br />
<br />
<br />
(14030329/1) Quelle: Business-Control Software GmbH<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Special: IT K 53<br />
NEUE ELEKTROSTÄHLE FÜR<br />
DIE ENERGIEINDUSTRIE<br />
London. Die Tata-Steel-Tochterfirma Cogent<br />
Power – spezialisiert auf kaltgewalzte, kornorientierte<br />
Elektrostähle, die weltweit für moderne<br />
Transformatoren in den größten Stromnetzen<br />
zum Einsatz kommen – bringt neue, fortschrittliche<br />
Elektrostahlprodukte auf den Markt. Die<br />
neuen Qualitätsstähle reduzieren im Vergleich zu<br />
konventionellen kornorientierten Stählen den<br />
Energieverlust um 20 bis 30 %. Der weltweit<br />
steigende Energiebedarf fordert Produkte, mit<br />
denen Energie zuverlässig und effizient erzeugt<br />
und übertragen werden kann. Tata Steel reagiert<br />
auf diese Entwicklung mit seinen neuen Elektrostählen<br />
M080-23DR, M085-23DR, M090-27DR<br />
und M095-27DR, aus denen hocheffiziente<br />
Stahlkerne für Transformatoren in Energieübertragungsnetzen<br />
gefertigt werden können.<br />
Stuart Wilkie, Managing Director bei Cogent<br />
Power, erklärte: »Unsere neuen hochwertigen<br />
Produkte sorgen für weniger Verluste in der<br />
Energieerzeugung und -übertragung. So schonen<br />
wir die natürlichen Ressourcen. Davon profitieren<br />
unsere Kunden ebenso wie die gesamte<br />
Bevölkerung.«<br />
Der Elektrostahl von<br />
Cogent Power wird in<br />
große Schichten<br />
gespaltet und abge -<br />
längt. Diese werden<br />
an den Rändern des<br />
Kerns montiert,<br />
festge klemmt und an<br />
den Kunden geliefert,<br />
der das Produkt direkt<br />
mit den elektrischen<br />
Spulen verbinden<br />
kann, um so den<br />
aktiven Kern des<br />
Transformators zu<br />
bilden (Foto:<br />
Tata Steel).<br />
(14030405/1)<br />
Cogent Power produziert die neuen Qualitätsstähle<br />
in seinem Werk in Newport, England. Die<br />
benötigten Warmbandcoils stellt Tata Steel in<br />
einem patentierten Verfahren im niederländischen<br />
IJmuiden her. Außerdem hat Cogent<br />
Power in eine neue, 1 m breite Spaltanlage für<br />
Transformatorkerne in seinem kanadischen Produktionswerk<br />
in Burlington, Ontario, investiert.<br />
Damit erfüllt Tata Steel die Anforderungen großer<br />
Transformatorenhersteller in Nordamerika.<br />
Im kanadischen Werk werden die in England<br />
gefertigten Elektrostahlcoils längsgespalten und<br />
ab gelängt. Mit der neuen Spaltanlage ist Tata<br />
Steel jetzt in der Lage, Kernbeschichtungen in<br />
größeren Abmessungen zu liefern und damit die<br />
Nachfrage nach großen Transformatorkernen zu<br />
er füllen.<br />
www.tatasteel.com (sm 14030405) K<br />
/
Vorbericht zur wire & Tube 2014 K 55<br />
Im hochmodernen Kraftwerk Lausward werden widerstandsfähige<br />
Stahlrohre von Vallourec zur besonders hohen Effizienz beitragen<br />
(Bild: Architekturbüro Kadawittfeld).<br />
(14030394/1)<br />
Nahtlose Rohre für Düsseldorfer Kraftwerk<br />
Vallourec punktet im Heimspiel mit Stahl-Know-how<br />
Düsseldorf. Ein elektrischer Wirkungsgrad von über 61 % und ein<br />
Gasnutzungsgrad von 85 % durch das Einspeisen von Abwärme –<br />
das Kraftwerk Lausward wird im Düsseldorfer Hafen Rekorde brechen.<br />
Nahtlose Stahlrohre tragen zur hohen Leistung des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks<br />
bei, das die Stadt in rd. zwei Jahren mit 600 MW Strom<br />
versorgen soll.<br />
WWK Siemens und die Stadtwerke Düsseldorf<br />
haben mit der Errichtung des Abhitzedampferzeugers<br />
begonnen und verwenden dabei<br />
auch rd. 1.000 t nahtlose Stahlrohre von<br />
Vallourec. »Unsere Rohre tragen zur Energieeffizienz<br />
und damit dem reduzierten<br />
Kohlendioxidausstoß des Kraftwerks bei«,<br />
sagt Nobert Keusen, Vorsitzender der Ge -<br />
schäftsführung der Vallourec Deutschland<br />
GmbH. »Wir sind stolz, beim nächsten,<br />
wegweisenden Schritt der Kraftwerkstechnologie<br />
dabei zu sein.« Weil die Abwärme<br />
in das Fernwärmenetz von Düsseldorf eingespeist<br />
wird, lassen sich erstmals aus einem<br />
einzigen Gasturbinenkraftwerksblock<br />
300 MW Wärme nutzen. Die Anlage wird<br />
zu einer der effizientesten und umweltschonendsten<br />
der Welt.<br />
Rohre im Herzstück des Kraftwerks<br />
Die in Mülheim gefertigten Heizflächenrohre<br />
von Vallourec kommen unter anderem im<br />
Verdampfer und Überhitzer zum Einsatz,<br />
also in dem Bereich, wo Wasser zu Dampf<br />
wird, um dann die Turbine anzutreiben. Dort<br />
halten die Stahlrohre einem Druck von rd.<br />
180 bar und 600 °C heißem Dampf stand<br />
– ein wichtiger Faktor, damit das Kraftwerk<br />
den Brennstoff Erdgas so gut nutzen kann.<br />
Denn mit jedem Grad Celsius erhöhter<br />
Dampftemperatur steigert sich die Leistung<br />
und die Emissionen verringern sich. Zum<br />
Vergleich: Ein herkömmliches Braunkohlekraftwerk<br />
kann nur 42 % des verfeuerten<br />
Erdgases ausnutzen. Der erhöhte Wirkungsgrad<br />
auf über 61 % bedeutet einen Unterschied<br />
von rd. 40.000 t Kohlendioxid. Das<br />
entspricht dem jährlichen Pro-Kopf-CO 2<br />
-<br />
Verbrauch von 4.000 Bürgern in Deutschland.<br />
Die Heizflächenrohre im Bereich des<br />
Hochdruck- und Zwischenüberhitzers von<br />
Vallourec sind dank des patentierten Werkstoffs<br />
VM12-SHC besonders hitze- und<br />
druckbeständig. Die Stahlgüte wurde in<br />
eigener Forschungsarbeit entwickelt und ist<br />
seit 2005 marktreif. Seitdem kommt der<br />
Stahl bereits in zahlreichen modernen Kraftwerken<br />
in Deutschland zum Einsatz.<br />
«<br />
KONTAKT<br />
(sm 14030394) K<br />
Vallourec Deutschland GmbH<br />
Theodorstraße 109<br />
40472 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 960-0<br />
www.vallourec.com<br />
wire & Tube 2014:<br />
Halle 4, Stand E30<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
56 K Vorbericht zur wire & Tube 2014<br />
Automatisierte Zugprüfung<br />
in der Metallindustrie<br />
Perfekt für individuelle Prüfaufgaben<br />
und alle Anwendungen<br />
Ulm. Das Unternehmen ArcelorMittal ist in der Stahlproduktion weltweit<br />
führend. Allein am Standort Gent in Belgien liegt die Jahreskapazität der<br />
Feinst- und Grobbleche bei über 5 Mill. t. Zur Qualitätssicherung werden<br />
unter anderem Zugversuche durchgeführt. Die entsprechende Anlage zur<br />
Prüfung der Metallschulterproben mit Dicken bis 16 mm besteht aus zwei<br />
Zwick-Prüfmaschinen, einem Probenmagazin, einem Querschnittsmessgerät<br />
und einem Barcodeleser.<br />
WW K Das Handling der Metallproben erfolgt<br />
mit einem Industrieroboter KUKA KR6. Die<br />
beiden AllroundLine-Materialprüfmaschinen<br />
arbeiten mit Nennkräften von F max<br />
100 kN<br />
und 150 kN. Sie sind mit unterschiedlichen<br />
Extensometern zur Messung der Längenund<br />
Breitenänderung ausgerüstet. Der be -<br />
rührende Extensometer makroXtens ist für<br />
Zug-, Druck-, Biege- sowie zyklische Prüfungen<br />
in manuellen und automatisierten Prüfsystemen<br />
konzipiert. In der HP-Variante er -<br />
möglicht es bei der Messung der Dehngeschwindigkeit<br />
nach ISO 6892-1 (2009)<br />
Verfahren A1 und ASTM E 8-09 (Verfahren<br />
B) einen geschlossenen Regelkreis. Standardmäßig<br />
sind auch Feindehnungsmessungen<br />
möglich, die bei Metallen in erster Linie<br />
zur Ermittlung des Elastizitätsmoduls und<br />
der technischen Elastizitätsgrenze dienen.<br />
Zur Aufnahme der Proben werden von<br />
Zwick entwickelte hydraulische Probenhalter<br />
eingesetzt. Zusammen mit dem berührungslos<br />
messenden videoXtens ist bei Zugversuchen<br />
auch eine Bestimmung der Breitenänderung<br />
möglich. Diese wird beispielsweise<br />
zur Be stimmung des r-Wertes benötigt<br />
(senkrechte Anisotropie). Gemessen<br />
wird in ein, zwei oder vier Querschnittsebenen.<br />
Der videoXtens arbeitet mit einer Vollbildkamera.<br />
Das digitalisierte Bild wird dann<br />
in Echtzeit verarbeitet.<br />
Gesteuert wird die gesamte Anlage über<br />
einen Industriecontroller mithilfe der Automatisierungssoftware<br />
autoEdition2 von<br />
Zwick. Die Bedienung ist durch die Verwendung<br />
von Barcodes zur Probenidentifikation<br />
sehr einfach und komfortabel: Proben ins<br />
Magazin einlegen – und starten.<br />
(sm 14030291) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Zwick GmbH & Co. KG<br />
August-Nagel-Straße 11<br />
89079 Ulm<br />
Tel. +49 7305 10-0<br />
www.zwick.de<br />
wire & Tube 2014:<br />
Halle 16, Stand H44<br />
(14030291/1)<br />
Automatisierte Zugprüfung mit AllroundLine-<br />
Prüfmaschine (Foto: Zwick)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Vorbericht zur wire & Tube 2014 K 57<br />
EIGENSTROM WIRD ZUM STOLPERSTEIN<br />
FÜR DIE EEG-REFORM<br />
Düsseldorf. Die Energieintensiven Industrien in Deutschland (EID) haben<br />
die geplante Neu regelung der Eigenstromerzeugung im Entwurf der Bundesregierung<br />
für eine EEG-Reform scharf kritisiert. Die geplante Mehrbelastung<br />
ist laut EID-Sprecher Utz Tillmann für die energieintensiven<br />
Branchen im internationalen Wettbewerb untragbar. Tillmann, Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), sagte: »Auch<br />
wenn die überfällige EEG-Reform nun endlich auf dem Weg ist, die Mehrbelastung<br />
der Eigenstromerzeugung ist ein unüberwindlicher Stolperstein<br />
und für unsere Branchen nicht hinnehmbar. Jene Unternehmen, die ihren<br />
Strom in eigenen Kraftwerken vor allem in Kraft-Wärme-Kopplung und sehr<br />
effizient herstellen, hätten dadurch Mehrkosten von insgesamt über 300<br />
Mill. € im Jahr. Für Neuinvestitionen könnte die Regelung sogar das komplette<br />
Aus bedeuten. Der Plan ist daher ein energiepolitischer Schuss in den<br />
Ofen.«<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, EID-Sprecher und Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl, befürchtet ebenso erhebliche Belastungen für bestehende<br />
oder neue Eigenstromkraftwerke der Indus trie. Er kritisierte zudem, die<br />
Bundesregierung beschneide in ihrem Reformvorschlag zwar den Wildwuchs<br />
des heutigen Fördersystems, packe das Problem aber nicht wirklich<br />
an der Wurzel, der Marktintegration der erneuerbaren Energien. Kerkhoff<br />
sagte: »Betreiber von Anlagen erneuerbarer Energien werden auch zukünftig<br />
kaum verpflichtet, nach den Erfordernissen des Marktes zu produzieren.<br />
Die Kosten werden für Wirtschaft und Haushalte weiter steigen.« Laut<br />
Kerkhoff reichen Direktvermarktung und gleitende Marktprämie als Instrumente<br />
nicht aus, um einen Systemwechsel herbeizuführen. Kerkhoff<br />
mahnte zudem den Erhalt der EEG-Härtefallregeln an. Diese müssten auf<br />
heutigem Niveau beibehalten werden: »Die Politik muss eine Lösung finden,<br />
die sowohl mit den EU-Vorgaben als auch mit unserer Wettbewerbsfähigkeit<br />
kompatibel ist. Es gibt keinen Spielraum für eine weitere Kostenbelastung,<br />
weder bei der Härtefallregelung noch beim Eigenstrom«, sagte<br />
Kerkhoff abschließend.<br />
Die Energieintensiven Industrien in Deutschland (EID) beschäftigen rd.<br />
830.000 Mitarbeiter – oder 14 % der Beschäftigten des verarbeitenden<br />
Gewerbes. Jeder Arbeitsplatz in der energie intensiven Grundstoffproduktion<br />
sichert etwa zwei Arbeitsplätze in anderen Industriezweigen und im<br />
Dienstleistungssektor.<br />
(sm 14030317) K<br />
ARATUBO ERHÄLT ZERTIFIZIERUNG<br />
NACH ISO/TS 16949<br />
Vitoria. Der spanische Hersteller von geschweißten Präzisionsstahlrohren<br />
Aratubo S.A. hat nach einem umfangreichen Audit die Zertifizierung nach<br />
ISO/TS 16949 erhalten.<br />
Die Zertifizierung wurde im Dezember 2013 von der britischen Lloyd’s<br />
erteilt. Dabei wurden bei Aratubo alle Prozesse überprüft und die Qualitätsstandards<br />
der Automobilindustrie bescheinigt. »Diese Standards sind<br />
Voraussetzung, um erfolgreich an Automobilhersteller und Tier-1-Automobilzulieferer<br />
zu liefern«, so Jose Manuel Romero Lopez, Vertriebsleiter<br />
des baskischen Unternehmens. Insbesondere Tier-1-Zulieferer seien wichtige<br />
Kunden für Aratubo; das Unternehmen feiert in diesem Jahr sein<br />
40-jähriges Bestehen.<br />
Aratubo ist Teil der Stahl verarbeitenden Arania-Gruppe und beliefert<br />
europaweit Kunden mit geschweißten Präzisionsstahlrohren aus gebeiztem<br />
und kaltgewalztem Band sowie mit Rohrkomponenten.<br />
www.aratubo.com<br />
wire & Tube 2014: Halle 3, Stand C04<br />
(sm 14030304) K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
58 K Vorbericht zur wire & Tube 2014<br />
Starke Stahllösung<br />
auf der wire 2014<br />
Steeltec präsentiert den neuen Spezialstahl HSX ® Z10<br />
Düsseldorf. Hochfest und duktil – das sind die wesentlichen Merkmale<br />
des neuen Spezialstahls HSX ® Z10. Auf der wire 2014 stellt die Steeltec AG,<br />
ein Unternehmen der SCHMOLZ + BICKENBACH-Gruppe, die mikrolegierte<br />
Werkstofflösung erstmals dem Fachpublikum vor.<br />
WW K Mit einer Zugschwellfestigkeit von<br />
400 MPa eignet sie sich besonders für Präzisionsbauteile<br />
mit dynamischer Querbelastung<br />
und hohem Innendruck. Vorträge zum<br />
HSX Z10 sowie zum neuen, modularen<br />
Werkstoffkonzept HSX 90 ergänzen das<br />
Informationsangebot der Steeltec AG am<br />
Gemeinschaftsstand des Konzerns.<br />
HSX ® Z10: Weiterverarbeitung<br />
Prozess<br />
Hoch- und höherfeste Spezialstähle sind das<br />
Fachgebiet des Blankstahlherstellers Steeltec.<br />
»Wir bieten die stärksten Stahl lösungen.<br />
Das ist nicht nur unser Credo zur Messe«,<br />
erklärt Guido Olschewski, Leiter Qualitätsmanagement<br />
und Entwicklung bei Steeltec.<br />
»Mit unserem neuen ferritisch-perlitischen<br />
HSX Z10 haben wir eine effi ziente Lösung<br />
weniger gut<br />
gut<br />
sehr gut<br />
für hochbeanspruchte An wendungen aus<br />
den Bereichen Automotive, Maschinenbau<br />
und Hydraulik entwickelt.« Querbelastungen<br />
und einen hohen Innendruck, denen<br />
zum Beispiel Wellen oder Pumpenteile ausgesetzt<br />
sind, meistert der Stahl ohne Weiteres.<br />
Bereits im Lieferzustand verfügt er über<br />
eine Zugfestigkeit von ca. 950 MPa und eine<br />
Bruchdehnung von 12 %. Die Dauerfestigkeit<br />
von 400 MPa unter umlaufender Biegebelastung<br />
ist ein Zeichen für seine gute<br />
dynamische Belastbarkeit. Möglich machen<br />
dies u. a. ausgewählte Mikrolegierungselemente.<br />
»Der Kohlenstoffgehalt ist mit 0,3 %<br />
verhältnismäßig gering«, so Olschewski.<br />
Dadurch eignet sich der HSX Z10 für das<br />
Schweißen, ist aber dennoch auch für das<br />
Oberflächenhärten geeignet. Beim Induktionshärten<br />
kann ein Wert von 55 HRC<br />
erzielt werden. Ein weiterer Vorteil, der alle<br />
hoch- und höherfesten Spezialstähle von<br />
Steeltec auszeichnet: Im Vergleich zu Standardvergütungsstählen<br />
entfallen zusätzliche<br />
Produk tionsschritte wie eine nachgelagerte<br />
Wärmebehandlung und die dann notwendigen<br />
Zusatzoperationen wie Nachrichten,<br />
Schleifen und Entgraten. Das Resultat sind<br />
kürzere Produktions- und Durchlaufzeiten.<br />
Die Teilekosten sinken markant.<br />
(sm 14030326) K<br />
Werkstoff<br />
Kaltverformen Schweissen Zerspanen Induktionshärten<br />
HSX ® 90<br />
HSX ® 110<br />
HSX ® Z10<br />
ETG ® 88<br />
(14030326/1) Quelle: STEELTEC<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Steeltec AG<br />
Emmenweidstraße 72<br />
6020 Emmenbrücke<br />
Schweiz<br />
Tel. +41 41 209-6363<br />
www.steeltec.ch<br />
wire & Tube: Halle 17, Stand A16
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internationalen Projekten.<br />
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IMS ist Ihr Partner für innovative Entwicklungen<br />
in der industriellen Messtechnik.<br />
Beschichtung<br />
Dimension
Bleche für den ersten Strang<br />
der South-Stream-Pipeline<br />
Dillingen. Die EUROPIPE GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der<br />
Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger Hütte) und der<br />
Salzgitter AG (jeweils 50 %), und OMK, ein russischer Rohrhersteller,<br />
für den die Dillinger Hütte ebenfalls liefert, erhalten einen Großauftrag<br />
zur Lieferung von geschweißten Großrohren für den Bau der ersten<br />
Offshore leitung der South-Stream-Pipeline durch das Schwarze Meer mit<br />
einem Volumen von rd. 750.000 t Rohre.<br />
WW K South Stream ist eine bedeutende Erdgasrohrleitung,<br />
die Russland und die Europäische<br />
Union verbinden wird. Der technisch<br />
und logistisch anspruchsvolle Offshoreteil<br />
durch das Schwarze Meer erfordert hochqualitative<br />
Rohre und Rohrbleche. In einer<br />
maximalen Wassertiefe von 2.200 m führt<br />
der 931 km lange erste Strang von Anapa in<br />
Russland bis nach Varna, Bulgarien. Durch<br />
diese erste Leitung sollen jährlich bis zu<br />
16 Mrd. m³ Gas strömen.<br />
Für den Einsatz in der Tiefsee müssen die<br />
Bleche und die daraus produzierten Rohre<br />
besondere Eigenschaften erfüllen, so z. B.<br />
eine große Blechdicke (39 mm), damit die<br />
Rohre dem enormen Außendruck standhalten<br />
können, sowie eine hohe Homogenität<br />
der mechanischen Eigenschaften über die<br />
gesamte Lieferung hinweg, um eine größtmögliche<br />
Sicherheit im Betrieb der Pipeline<br />
zu gewährleisten. Die Dillinger Hütte hatte<br />
auch bereits große Mengen Grobblech für<br />
die beiden Stränge der Nord-Stream-Pipeline<br />
durch die Ostsee geliefert.<br />
Das Auftragsvolumen der ersten South-<br />
Stream-Leitung für den Offshoreteil beläuft<br />
sich auf rd. 750.000 t. Davon erhält EURO-<br />
PIPE 50 % sowie der russische Rohrhersteller<br />
OMK, für den die Dillinger Hütte ebenfalls<br />
Rohrbleche liefert, einen Anteil von 35 %.<br />
Dr. Karlheinz Blessing, Vorstandsvorsitzender<br />
der Dillinger Hütte: »Dieser Auftrag<br />
sorgt für Mengen, die wir dringend benötigen,<br />
und hilft so, Beschäftigung zu sichern.<br />
Die strukturellen Probleme der deutschen<br />
und europäischen Stahlindustrie sind damit<br />
jedoch nicht gelöst. Wir müssen daher weiterhin<br />
alle Anstrengungen unternehmen,<br />
die Kosten am Standort Dillingen nachhaltig<br />
zu senken und gleichzeitig die im Projektgeschäft<br />
erforderliche Produktionsflexibilität<br />
zu gewährleisten.«<br />
/<br />
www.europipe.com<br />
wire & Tube 2014: Halle 4, Stand H42<br />
(sm 14030336) K<br />
STIPENDIUM ZUM FERNSTUDIUM<br />
»BETRIEBSWIRT STAHLHANDEL«<br />
Wuppertal. Die gemeinnützige E/D/E Stiftung<br />
verstärkt ihr Lehrgangsangebot und vergibt in<br />
Verbindung mit der UNION STAHLHANDEL im<br />
E/D/E zwei Stipendien für ein Fernstudium zum<br />
Betriebswirt Stahlhandel. Das dreijährige Studium<br />
wird in Kooperation mit dem Bundesverband<br />
Deutscher Stahlhandel BDS AG (BDS) angeboten<br />
und richtet sich an Nachwuchskräfte aus inhaber-<br />
und familiengeführten Unternehmen im<br />
Produktionsverbindungshandel. Der 19. Lehrgang<br />
startet im Juli 2014.<br />
Vor Start des 20. Lehrgangs wird die E/D/E Stiftung<br />
die ersten Erfahrungen auswerten und über<br />
weitere Stipendien entscheiden. Voraussetzung<br />
für die Teilnahme ist eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />
und eine mindestens dreijährige<br />
Tätigkeit im Stahlhandel. Das nächste Studium<br />
zum Betriebswirt Stahlhandel beginnt An fang<br />
Juli 2014. Bewerbungen werden bis zum 30. April<br />
von der E/D/E Stiftung entgegengenommen.<br />
www.ede-stiftung.de<br />
/<br />
(sm 14030391) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
62 K Vorbericht zur wire & Tube 2014<br />
Robustes Multitalent:<br />
Der Großschriftdrucker<br />
Mühltal. Eine überzeugende Lösung für Kennzeichnungsaufgaben<br />
unter schwierigen Bedingungen ist der<br />
Großschrift-Tintenstrahldrucker DOD von REA JET.<br />
(14030289/1)<br />
Aufbringen von Datamatrix-Codes auf Stahlrohren (Foto: REA JET)<br />
WW K Er toleriert Vibrationen und starke Temperaturschwankungen<br />
und wird durch ein Gehäuse der Schutzart IP65 vor Schmutz und<br />
Feuchtigkeit geschützt. Das robuste System gibt es auch mit beheiztem<br />
Schreibkopf, komprimiertem Design und als Sonderausführung<br />
für explosionsgefährdete Bereiche. Das Druckspektrum umfasst<br />
Zahlen, Text, Grafik sowie 1-D-Barcodes und 2-D-Datamatrix-Codes,<br />
was die Automatisierung der Produktion fördert.<br />
Das Drop-on-Demand-System kennzeichnet berührungslos so<br />
unterschiedliche Oberflächen wie Karton, Kunststoff, Glas, Metall<br />
oder Holz bei Geschwindigkeiten von bis zu 300 m/min. Die Schreibköpfe<br />
sind in Varianten mit 7, 16 oder 32 Düsen erhältlich und<br />
können jeweils Zeichen bis 140 mm Höhe aufbringen. Für größere<br />
Schriften werden mehrere Schreibköpfe miteinander kombiniert.<br />
Ein Sortiment von mehr als 400 verschiedenen Tinten und Signierfarben<br />
erlaubt die exakte Abstimmung auf die jeweilige Anforderung.<br />
Neben schnelltrocknenden MEK-Tinten, alkohol-, wasserbasierenden<br />
oder pigmentierten Tinten für kontrastreiche Schriften,<br />
gibt es weitere Spezialtinten, mit denen auch heiße, ölige oder<br />
verzinkte Oberflächen markiert werden können.<br />
Der DOD punktet mit großer Zuverlässigkeit bei minimalem Wartungsaufwand.<br />
Die Schreibkopfdüsen werden ohne separaten Spülvorgang<br />
einfach per Knopfdruck gereinigt. Durch den modularen<br />
Aufbau ist das System schnell und unproblematisch erweiterbar. Das<br />
Kennzeichnungsmodul wird als Einzeldrucker verwendet oder als<br />
Komponente mit Anbindung an übergeordnete Einheiten in eine<br />
Gesamtlösung integriert.<br />
/<br />
REA Elektronik GmbH<br />
Teichwiesenstraße 1<br />
64367 Mühltal<br />
Tel. +49 6154 638-0<br />
www.rea-jet.de<br />
wire & Tube 2014: Halle 6, Stand D40<br />
(sm 14030289) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Vorbericht zur wire & Tube 2014 K 63<br />
RWI: WELTHANDEL WIRD LÄNGER-<br />
FRISTIG SCHWÄCHER WACHSEN<br />
Essen. Der Welthandel ist in den vergangenen<br />
Jahren wesentlich schwächer gewachsen als in<br />
den Jahren zuvor, 2012 und 2013 sogar mit geringerer<br />
Rate als das Welt-BIP. Nach einer aktuellen<br />
Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für<br />
Wirtschaftsforschung e.V. (RWI) deutet vieles<br />
darauf hin, dass diese Wachstumsschwäche<br />
neben den konjunkturellen auch langfristig wirkende<br />
Ursachen hat.<br />
Dafür, dass der Welthandel zwischen 1991<br />
und 2000 doppelt so schnell wuchs wie das Welt-<br />
BIP, waren vor allem drei Faktoren verantwortlich.<br />
Erstens wurde die Liberalisierung des Welthandels<br />
in diesem Zeitraum merklich vorangetrieben.<br />
Zweitens reduzierten sich die Transportkosten<br />
deutlich, sodass in der Folge Produktionsprozesse<br />
stärker auf verschiedene Länder verteilt<br />
wurden. Drittens stärkte die Entwicklung der<br />
aufstrebenden Schwellenländer den Welthandel,<br />
weil diese im Rahmen des wirtschaftlichen Aufholprozesses<br />
ihre heimischen Märkte öffneten.<br />
Diese drei Faktoren erklären nun aber auch<br />
einen Teil der aktuellen Wachstumsschwäche des<br />
Welthandels. So ist die Liberalisierung des Welthandels<br />
zwischenzeitlich ins Stocken geraten. Es<br />
gibt sogar Anzeichen, dass mit der Wirtschaftsund<br />
Finanzkrise der Protektionismus wieder zu -<br />
genommen hat, Staaten also versuchen, durch<br />
Handelshemmnisse gegenüber ausländischen<br />
Anbietern ihren inländischen Markt zu schützen.<br />
Auch der Aufholprozess vieler Schwellenländer<br />
ist mittlerweile abgeschlossen. Mit steigender<br />
Kaufkraft erreichen deren Märkte eine Größe,<br />
bei der es sich lohnt, inländische Produktionskapazitäten<br />
für Güter aufzubauen, die bisher aus<br />
dem Ausland bezogen wurden. Diese Produktion<br />
lässt das Welt-BIP steigen, zugleich aber die<br />
Importquoten der Schwellenländer stagnieren<br />
oder sinken. Langfristig dämpfend auf den Welthandel<br />
könnte zudem wirken, dass mit steigendem<br />
Einkommen verstärkt persönliche Dienstleistungen<br />
nachgefragt werden. Diese sind nicht<br />
Teil des Welthandels.<br />
(sm 14030249) K<br />
NEUE ANARBEITUNGSHALLE<br />
IN OSTEUROPA EINGEWEIHT<br />
Essen. ThyssenKrupp Ferroglobus, ein Unternehmen<br />
der Business Area Materials Services,<br />
hat seine Marktposition in Osteuropa weiter<br />
ausgebaut. In der ungarischen Hauptstadt Budapest<br />
haben die Werkstoffexperten ihr Dienstleistungszentrum<br />
für Quer- und Längsteilen sowie<br />
Plasmaschneiden erweitert und eine neue Anarbeitungshalle<br />
in Betrieb genommen.<br />
2 ist der Hallenanbau groß. Insgesamt<br />
2 Hallenfläche.<br />
Moderne Sägen, Anlagen zum Quer- und<br />
Längsteilen, Spalten sowie Plasma- und Brennschneiden<br />
bieten dabei neben dem klassischen<br />
Lagergeschäft Anarbeitungsmöglichkeiten auf<br />
höchstem Niveau. Darüber hinaus wird derzeit<br />
2 zur Rohrverarbeitung<br />
gebaut, die voraussichtlich im Frühjahr<br />
2014 den Betrieb aufnehmen wird.<br />
»Mit der Einweihung des neuen Dienstleistungszentrums<br />
setzen wir unsere Wachstumsund<br />
Erfolgsgeschichte in Osteuropa konsequent<br />
fort«, erklärt Joachim Limberg, Vorsitzender des<br />
Bereichsvorstands der Business Area Materials<br />
Services. Mit Polen, Tschechien, Russland, Bulgarien<br />
sowie der Slowakei und Ungarn ist Thyssen-<br />
Krupp Materials Services in allen wesentlichen<br />
Märkten Osteuropas vertreten. (sm 14030339) K<br />
KONVERTER IN SALZGITTER-<br />
STAHLWERK MODERNISIERT<br />
Düsseldorf. Die Salzgitter Flachstahl GmbH hat<br />
ein neues Konvertergefäß von SMS Siemag für<br />
Konverter A im Stahlwerk Salzgitter erfolgreich<br />
in Betrieb genommen. Die erste Schmelze wurde<br />
im September 2013 erzeugt. (sm 14030238) K
64 K Aus den Unternehmen<br />
Zuverlässige Reinheitsgradbewertung<br />
von Werkstoffen<br />
Q8 MAGELLAN von Bruker Elemental optimiert Margen<br />
Kalkar. Mit dem Emissionsspektrometer Q8 MAGELLAN und dem<br />
Softwarepaket MCI von Bruker Elemental lässt sich der Reinheitsgrad von<br />
Werkstoffen bei der Wareneingangsprüfung schnell und einfach bestimmen.<br />
So lassen sich Lieferanten und deren Lieferqualität bewerten und<br />
klassifizieren und die Margen optimieren.<br />
WW K Bei kritischen Produkten, z. B. in der<br />
Luftfahrt oder im Windenergiegeschäft, ist<br />
die Auswahl der richtigen Werkstoffe und<br />
Werkstoffgüten von größter Bedeutung.<br />
Kritische Bauteile, die bei einem Ausfall aufgrund<br />
von Materialfehlern ganze Anlagen<br />
oder Produktionsstraßen zum Stehen bringen,<br />
erlauben nur wenig Spielraum. Nötig<br />
ist daher qualitativ hochwertiges Material<br />
mit sehr guten Reinheitsgraden. So können<br />
Ausschuss, Rückläufer und schlussendlich<br />
die damit verbundenen Probleme vermindert<br />
und im idealen Fall vollständig vermieden<br />
werden.<br />
Zuverlässige Infos senken Kosten<br />
Auf der einen Seite ist es wichtig und notwendig,<br />
hochwertige und auch teure Halbzeuge<br />
/ Ausgangswerkstoffe, die eine größtmögliche<br />
Sicherheit garantieren, einzukaufen<br />
– oftmals zu hohen Preisen. Auf der<br />
an deren Seite steht die betriebswirtschaftliche<br />
Betrachtung, in der die Marge die wichtigste<br />
Rolle spielt. Unter dem Motto »So viel<br />
wie nötig – so wenig wie möglich« gilt es,<br />
diesbezüglich einen Spagat zu schaffen.<br />
Erforderlich dafür ist eine genaue Betrachtung<br />
der Lieferquellen und Werkstoffgüten.<br />
Idealerweise sollte eine komplette Prüfung<br />
beim Wareneingang durchgeführt werden.<br />
Die Lieferanten und deren Lieferqualität sind<br />
insbesondere im globalisierten Warenverkehr<br />
nur schwer einschätzbar. Ermöglicht<br />
wird eine Klassifizierung jedoch dank des<br />
Wissens, welche Werkstoffgüten ein Lieferant<br />
in seinem Sortiment hat und wie zuverlässig<br />
er ist. So lassen sich die entsprechend<br />
günstigen Materialien des Lieferanten A, B<br />
oder C bestellen und Kosten sparen.<br />
Optimal geeignetes Werkzeug<br />
Mit den bislang angewandten Verfahren zur<br />
Bewertung des Reinheitsgrads mit dem Mikroskop<br />
oder dem Elektronenrastermikroskop<br />
(REM-EDX) ist jedoch in der Praxis ein<br />
großer Aufwand verbunden. Teilweise sind<br />
nur Stichprobenbewertungen möglich, da<br />
das Verfahren sehr kostenintensiv und zeitaufwendig<br />
ist.<br />
Bruker Elemental bietet in diesem Punkt<br />
ein geeignetes Werkzeug: Das Q8 MAGEL-<br />
LAN kann die chemische Zusammensetzung<br />
bestimmen und Informationen über den<br />
Reinheitsgrad und den Sauerstoffgehalt<br />
geben. Diese Bewertung mit der optischen<br />
Funkenemissionsspektrometrie kann zusammen<br />
mit der gängigen Elementaranalyse<br />
erfolgen. Mit nur wenigen Sekunden ist der<br />
zeitliche Mehraufwand zu vernachlässigen<br />
und auch die Probenvorbereitung ist sehr<br />
einfach.<br />
Q8 MAGELLAN ist ein Funkenemissionsspektrometer,<br />
das innovativ und leistungsfähig<br />
hinsichtlich Technik, Zuverlässigkeit,<br />
Flexibilität und Handling ist. Es ist eines der<br />
ersten Spektrometer weltweit, das aufgrund<br />
seiner vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten<br />
aller Messparameter qualitativ hochwertige<br />
Analysen möglich macht. Auf statistischer<br />
Basis wertet die MCI-Software Einzelfunken<br />
aus, die durch nichtmetallische Einschlüsse<br />
hervorgerufen werden. Bestimmt<br />
werden können Merkmale wie Gesamtsauerstoffgehalt,<br />
oxidische und sulfidische<br />
Einschlüsse, Korngrößenverteilung unterschiedlicher<br />
Oxid- und Sulfidtypen (z. B. Aluminiumoxid,<br />
Ca-Aluminate, Mg-Spinelle)<br />
und Reinheitsgrade in Korrelation zu den<br />
Referenzmethoden (z. B. EN 10247, ASTM<br />
E45).<br />
(sm 14030351) K<br />
(14030351/1)<br />
Das Funkenemissionsspektrometer<br />
Q8<br />
MAGELLAN bestimmt<br />
die chemische<br />
Zusammensetzung<br />
und gibt Aufschluss<br />
über den<br />
Reinheitsgrad und<br />
den Sauerstoffgehalt<br />
von Werkstoffen bei<br />
der Waren eingangsprüfung<br />
(Foto: Bruker<br />
Elemental GmbH).<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Bruker Elemental GmbH<br />
Kastellstraße 31 – 35<br />
47546 Kalkar<br />
Tel. +49 2824 97650-0<br />
www.bruker.com/elemental<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Aus den Unternehmen K 65<br />
Neue Oberflächenausführungen für Gebäudefassaden<br />
Hamburg. ArcelorMittals Granite ® -Palette aus organisch beschichteten Produkten für Außenanwendungen<br />
im Bau wird um zwei neue Oberflächenausführungen erweitert: Granite Silky Mat und Granite Impression.<br />
WW K Für den Einsatz bei architektonisch<br />
anspruchsvollen Fassaden gibt es sie in einzigartigen<br />
Mustern und Strukturen. »Diese<br />
neue Ästhetik ermöglicht den Architekten,<br />
ihr persönliches Design zu unterstreichen,<br />
und zwar unabhängig vom Gebäudetypus«,<br />
sagte André Lavaud, Product Lead, Coated<br />
Products für ArcelorMittal Flat Carbon<br />
Europe. Wie alle Granite-Produkte gehören<br />
Granite Silky Mat und Granite Impression zur<br />
ArcelorMittal-Nature-Palette mit organisch<br />
beschichteten Stählen, die von Schwermetallen<br />
und Chromaten frei sind.<br />
Granite Silky Mat, in elf natürlichen Farben<br />
erhältlich, ist eine besonders strapazierfähige<br />
Oberflächenausführung, die es in<br />
zwei verschiedenen Strukturen – glatt oder<br />
rau – gibt. Die glatte Version ist extrem feinkörnig<br />
und sorgt für eine vollständig glatte<br />
matte Oberfläche. Die grobkörnigere Struktur<br />
der rauen Oberflächenausführung weist<br />
einen leichten Schimmer auf.<br />
Granite Impression ist in vier verschiedenen Varianten erhältlich:<br />
Dies sind Schlange, Elefant, grüner Achat und brauner Achat. Die<br />
»Schlangen«-Struktur weist unregel mäßige Schuppen in verschiedenen<br />
Schattierungen und länglichen Formen auf. Im Gegensatz<br />
dazu ist die »Elefanten«-Oberflächenausführung sehr hart und faltig.<br />
Bei der »Achat«-Oberflächenausführung von Granite Impression<br />
kann zwischen einem natürlichen Grün- oder Braunton gewählt<br />
werden. Beide Farben verleihen dem Projekt eine natürlich glänzende<br />
Wirkung.<br />
Granite Impression und Granite Silky Mat sind einer Reihe von<br />
Tests im Labor und an Außenstandorten unterzogen worden, um<br />
die bestmögliche Produktleistung zu erzielen. Sie weisen ein robustes,<br />
dabei jedoch flexibles Lackiersystem auf, das kratzfest, strapazierbar<br />
und formbar ist und eine Lebensdauer von bis zu 15 Jahren<br />
Muster aus der Granite ® -Palette (Foto: ArcelorMittal)<br />
hat. Für den Einsatz bei Verkleidungen wie Sandwich-Paneelen,<br />
profilierten Stahlblechen und Kassetten sind sie ideal geeignet. Um<br />
den Bedürfnissen spezifischer Bauprojekte gerecht zu werden, sind<br />
beide Produkte in kleinen Mengen erhältlich.<br />
(sm 14030240) K<br />
(14030240/1)<br />
Rohstahlproduktion<br />
im Januar 2014<br />
Düsseldorf. Im Januar ist die Rohstahl erzeugung in Deutschland im<br />
Vergleich zum Vorjahresmonat um 2 % auf knapp 3,7 Mill. t gestiegen.<br />
Die Produktion ist damit – auf Jahressicht gesehen – das fünfte Mal in<br />
Folge gestiegen. Die Kapazitätsauslastung erreichte hohe 88 %.<br />
(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />
(sm 14030409) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
66 K Veranstaltungen / Messepräsenz<br />
Vielseitigkeit neu interpretiert<br />
Gehrungsbandsägen von Behringer wachsen<br />
mit den Anforderungen<br />
Kirchardt. Mit den leistungsstarken Bandsägen HBP410-723G und der<br />
etwas größeren HBP410-923G der Behringer GmbH können auch<br />
zukünftige Herausforderungen gemeistert werden. Auf einer Plattform<br />
lassen sich zwei Größenvarianten der Maschine realisieren, sodass die<br />
Maschine äußerst wandelbar ist.<br />
WWK Die beiden genannten Modelle trennen<br />
Profilstähle und Vollmaterialien aus Metall<br />
und vergleichbaren Kunststoffen. Mit einem<br />
Schnittbereich im Rundmaterial von 410 mm<br />
und im Flachmaterial von 700 mm x 400 mm<br />
(900 mm x 400 mm) sowie beidseitigen<br />
Gehrungen von 45° rechts bis 30° links sind<br />
die Maschinen für die unterschiedlichsten<br />
Sägeaufgaben einsetzbar.<br />
Über zwei groß dimensionierte Lager er -<br />
folgt die Drehlagerung der Sägeeinheit zur<br />
Winkelverstellung. Im Handumdrehen ist<br />
eine genaue Schwenkung der Einheit möglich.<br />
Optional erhältlich ist eine NC-Verdrehung.<br />
Der Drehpunkt befindet sich im<br />
Schnittpunkt zwischen dem Sägeband und<br />
der Materialanlagekante, sodass sich die<br />
Maßbezugslinie nicht verändert.<br />
Viele verschiedene Vorteile<br />
Zu den Vorteilen der bewährten Sägerahmenführung<br />
über zwei Säulen gehören die<br />
vibrationsdämpfenden Eigenschaften. Diese<br />
sind beim Trennen von Material mit sehr<br />
unterschiedlichen Querschnitten enorm<br />
wichtig. Auch der um 3° schräg gestellte<br />
Sägerahmen ist konzipiert zum perfekten<br />
Schneiden – beispielsweise von Trägern mit<br />
besonders breiten Flanschen oder Vierkanthohlprofilen.<br />
Eine Reduzierung der Nebenzeiten<br />
wird gewährleistet durch die vollautomatische<br />
Höheneinstellung des Sägerahmens<br />
entsprechend der Materialhöhe<br />
sowie die schnelle Absenkung der Säge im<br />
automatischen Betrieb.<br />
Kombinierte Rollenführung und spielfrei<br />
vorgespannte Hartmetallgleit führungen sorgen<br />
für einen sicheren Lauf des Sägebands<br />
im Schneidgut. Entsprechend der Schnittbreite<br />
lässt sich die be wegliche, schwingungsdämpfende<br />
Bandführung bequem<br />
einstellen. Die Sägebandspannung erfolgt<br />
hydraulisch. Optimale Standzeiten und ge -<br />
naue Abschnitte bei hoher Schnittleistung<br />
werden dank des konstanten Schnittvorschubs<br />
und der gleichbleibenden Schnittkraft<br />
bei Rohren und Profilen garantiert.<br />
Bedienerfreundlichkeit steht<br />
an oberster Stelle<br />
Besonders wichtig war für die Entwickler die<br />
Bedienerfreundlichkeit der Gehrungsbandsägen.<br />
Vereinfacht wurden gängige Tätigkeiten<br />
rund ums Sägen, wie Spannen des<br />
Materials oder Sägen verschiedener Winkel.<br />
Ebenfalls aufgegriffen wurden Anregungen<br />
zur Verbesserung von Wartung und Service.<br />
Für das Sägen von Profilen und Trägern ist<br />
eine leistungsstarke Mikrosprühanlage zu<br />
empfehlen. Anstatt einer Schwallkühlung ist<br />
sie in der HBP410-723G und in der HBP410-<br />
923G enthalten. Vielfältige Erweiterungsmöglichkeiten<br />
machen HBP-Modelle zu<br />
unverzichtbaren Begleitern im Arbeitsalltag.<br />
Geliefert werden die Maschinen u. a. mit<br />
einer NC-Verdrehung, einer automatischen<br />
Führungsarmverstellung sowie einer Vertikalspanneinrichtung.<br />
Letztere ist im Leistungsumfang<br />
des Gehrungsautomaten<br />
standardmäßig enthalten.<br />
Optional kann auch ein Doppelspannstock<br />
in die Maschine integriert werden.<br />
Zum Leistungsspektrum von Behringer ge -<br />
hört auch ein umfangreiches Sortiment an<br />
Peripherieeinrichtungen, angefangen von<br />
Zu- und Abführungen in verschiedenen Längen<br />
über Messsysteme bis hin zu Schnittüberwachungsanlagen.<br />
Lieferbar ist zudem<br />
eine Schnittdruckerfassung auf der beweglichen<br />
Bandführung, vorteilhaft beim Sägen<br />
großer Profile.<br />
(sm 14030348) K<br />
Die wandelbare Bandsäge HBP410-723G (Foto: Behringer GmbH).<br />
(14030348/1)<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Behringer GmbH<br />
Maschinenfabrik und Eisengießerei<br />
Industriestraße 23<br />
74912 Kirchardt<br />
Tel. +49 7266 207-0<br />
www.behringer.net<br />
METAV: Halle 17, Stand B50<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
METAV 2014 bietet Überblick<br />
über Produktionstechnik<br />
Frankfurt / Main. Einen festen Platz im Messekalender von Experten<br />
der Produktionstechnik hat die METAV 2014 vom 11. bis 15. <strong>März</strong><br />
in Düsseldorf.<br />
WW K Die METAV – Internationale Messe für<br />
Fertigungstechnik und Automatisierung –<br />
präsentiert im Zweijahresrhythmus seit 1980<br />
Produktionssysteme, Maschinen, Lösungen<br />
für komplette Fertigungsprozesse und be -<br />
gleitende Dienstleistungen. Ihre Ausstellungsschwerpunkte<br />
umfassen Werkzeugmaschinen<br />
für die Zerspanung und Umformung,<br />
Fertigungssysteme, Präzisionswerkzeuge,<br />
automatisierten Materialfluss, Computertechnologie,<br />
Industrieelektronik und<br />
Zubehör. Mit einer Gliederung nach Produktgruppen<br />
sorgt die METAV zudem für<br />
einen Überblick über moderne Produktionstechnik.<br />
METAV-Aussteller nehmen die Messe vor<br />
allem als Kontaktbörse zu Neukunden sowie<br />
als Vertriebsplattform wahr. Im Jahr 2012<br />
gaben rd. 45 % der Besucher an, nie zuvor<br />
diese Messe besucht zu haben – was über<br />
18.000 potenzielle Neukunden für Aussteller<br />
ausmacht. Zudem dient die METAV als<br />
Gradmesser der Investitionsneigung der<br />
Kunden.<br />
Die vorige METAV 2012 zählte rd. 700<br />
Aussteller aus 26 Ländern. In diesem Jahr<br />
haben sich bislang über 450 Aussteller aus<br />
23 Ländern angekündigt. Veranstalter ist<br />
der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
(VDW) in Zusammenarbeit mit der<br />
Messe Düsseldorf und dem Fachverband<br />
Präzisionswerkzeuge im VDMA als ideellem<br />
Träger.<br />
(sm 14030181) K<br />
MASSIVUMFORMUNG<br />
ZEIGT TRENDS FÜR<br />
MASSIVEN LEICHTBAU<br />
Hagen. Vom 7. bis 11. April lautet der Schwerpunkt<br />
im Themenpark Massivumformung auf der<br />
diesjährigen Hannover Messe »Massiver Leichtbau«.<br />
Dort präsentiert der Industrieverband Massivumformung<br />
mit 31 Mitgliedsunternehmen auf<br />
mehr als 1.000 m² Ausstellungsfläche Trends und<br />
neue Entwicklungen in der Material- und Ressourceneffizienz.<br />
Bereits im vergangenen Jahr<br />
hat der Verband die »Initiative Massiver Leichtbau«<br />
ins Leben gerufen, der Themenpark knüpft<br />
an die vielfältigen Forschungen und Aktivitäten<br />
in diesem Bereich an. So haben Unternehmen der<br />
Branchen Massivumformung und Stahlherstellung<br />
Ideen zur Gewichtseinsparung bei massivumgeformten<br />
Bauteilen aus Stahl im Fahrzeugbau<br />
entwickelt, auf der Hannover Messe präsentieren<br />
sie Know-how aus diesen Analysen.<br />
Laut einer Studie der Initiative Massiver<br />
Leichtbau lässt sich das Gewicht eines Mittelklassefahrzeugs<br />
um 42 kg reduzieren, wenn<br />
modernste Stahlwerkstoff- und Massivumformtechnik<br />
zum Einsatz kommt. »Als Zulieferer können<br />
wir im Fahrzeugbau ganz erheblich zu mehr<br />
Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Produkte und<br />
Systeme beitragen«, so Theodor L. Tutmann,<br />
Geschäftsführer des Industrieverbandes Massivumformung.<br />
Neben der Organisation des Themenparks<br />
beteiligt sich der Verband mit seinen<br />
Mitgliedsunternehmen wieder aktiv am branchenübergreifenden<br />
Vortrags- und Diskussionsforum<br />
»Suppliers Convention«. Im Fokus der<br />
zahlreichen Vorträge steht der Trend zum Leichtbau,<br />
der auch die Komponenten erfasst hat und<br />
nach konstruktiven und verarbeitungstechnisch<br />
neuen Konzepten verlangt. Angemeldeten Fachbesuchern<br />
präsentiert sich der Industrieverband<br />
Massivumformung zudem im Rahmen der »Technology<br />
Tours« auf englischsprachig geführten<br />
Messerundgängen.<br />
HANNOVER MESSE 2014:<br />
Halle 4, Stand E42<br />
/<br />
(sm 14030279) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
68 K Veranstaltungen / Messepräsenz<br />
NEUES LASERMARKIERSYSTEM<br />
FÜR ARBEITSPLÄTZE<br />
Remscheid. Die SIC Marking Group und ihre<br />
deutsche Tochter SIC-Wostor Markiersysteme<br />
GmbH stellen auf der METAV in Düsseldorf das<br />
neue Lasermarkiersystem für Arbeitsplätze<br />
XL-Box vor. Wie es der Name bereits impliziert,<br />
handelt es sich um eine vergrößerte Version des<br />
im letzten Jahr erfolgreich eingeführten Lasermarkierers<br />
L-Box.<br />
Die XL-Box ist auf die Markierung von größeren<br />
Werkstücken aus Metallen oder Kunststoffen<br />
ausgelegt. Das System enthält eine Ytterbium-<br />
Faserlaserquelle, die sowohl oberflächliche als<br />
Die XL-Box ist ergonomisch geplant und<br />
erlaubt das einfache Bestücken mit großen<br />
Werkstücken (Foto: SIC-Wostor<br />
Markiersysteme).<br />
(14030395/1)<br />
auch vertiefte Markierungen erlaubt. Für die<br />
Beschriftung von Produkten stehen neben den<br />
Ziffern, Buchstaben und Symbolen beliebiger<br />
Computerschriften in den gängigen Formaten<br />
auch Strichcodes, DataMatrix-Codes und Logos<br />
und Bilder zur Verfügung. Die XL-Box liefert in<br />
kürzester Zeit kontrastreiche und gestochen<br />
scharfe Ergebnisse, die sehr gut lesbar und durch<br />
Kamera- und Scannersysteme auswertbar sind.<br />
/<br />
SIC-Wostor Markiersysteme GmbH<br />
Am Bruch 21 – 23<br />
42857 Remscheid<br />
Tel. +49 2191 46240-0<br />
www.sic-marking.de<br />
METAV: Halle 16, Stand E58<br />
(sm 14030395) K<br />
EISENBLÄTTER PRÄSENTIERT<br />
NEUEN MESSESTAND<br />
UND UNTERSTÜTZT WIEDER<br />
DAS HANDWERK<br />
Geretsried. Für die Gerd Eisenblätter GmbH,<br />
ein oberbayerisches Unternehmen für Polier- und<br />
Schleifmittel, beginnt das neue Jahr mit vielen<br />
Neuigkeiten.<br />
Der Wettbewerb »Eisenblätter unterstützt das<br />
deutsche Handwerk« geht in die dritte Runde.<br />
Zudem stellt das Unternehmen einige innovative<br />
Produkte auf der Internationalen Eisenwarenmesse<br />
vor, die vom 9. bis 12. <strong>März</strong> in Köln stattfindet.<br />
Dort erwarten den Besucher außergewöhnliche<br />
Elemente und Show-Acts. Im Fokus steht<br />
dabei die Fächerschleifscheibe TRIMFIX ® BLACK<br />
MAMBA ® , mit der in 15 bis 20 min rd. 1 kg Stahl<br />
abgetragen werden kann. »Diese Abtragsleistung<br />
hebt den Sektor der Stahlbearbeitung weltweit<br />
auf ein neues Niveau«, so Bathen. Mit einer<br />
einzigen Scheibe können bis zu 3,5 kg Stahl<br />
abgetragen werden dank der nur von Eisenblätter<br />
verwendeten Naturfaserträgertechnologie<br />
und dem hochaggressiv schleifenden Spezialgewebe.<br />
Mit ihrem Wettbewerb »Eisenblätter un -<br />
terstützt das deutsche Handwerk« fördert das<br />
Unternehmen wieder Existenzgründer in Deutschland,<br />
insbesondere im Handwerk. Bewerben können<br />
sich Existenzgründer und bereits auf dem<br />
Markt tätige Unternehmen. Der Ge winner erhält<br />
eine Maschine samt Zubehör der Gerd Eisenblätter<br />
GmbH, Geschäftsbriefpapier und Visitenkarten<br />
des Partners BluePrint AG sowie die Entwicklung<br />
eines eigenen Geschäftslogos mit der<br />
BlueMedia GmbH.<br />
Außer dem Gewinner bekommen auch die<br />
nächstplatzierten Teilnehmer attraktive Sachpreise,<br />
beispielsweise ein Jahresabonnement der<br />
Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />
Bis zum 15. September 2014 können Interessierte<br />
ihre Bewerbung noch einreichen. Enthalten<br />
müssen sein: ein Lebenslauf sowie eine Vorstellung<br />
der Person und des Arbeitsbereichs bzw.<br />
der Geschäftsidee. Hervorgehen sollte aus der<br />
Bewerbung bereits, welche Maschine aus dem<br />
Eisenblätter-Sortiment nützlich wäre.<br />
/<br />
www.eisenblaetter.de<br />
Internationale Eisenwarenmesse:<br />
Halle 10.2, Stand C020<br />
(sm 14030347) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
StahlTermine K 69<br />
Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />
9.-12.<strong>3.2014</strong><br />
Köln<br />
10.-14.<strong>3.2014</strong><br />
Hannover<br />
Internationale Eisenwarenmesse Koelnmesse GmbH +49 221 821-2476<br />
www.eisenwarenmesse.de<br />
CEBIT 2014 Messe Hannover +49 511 89-33225<br />
www.cebit.de<br />
11.-12.<strong>3.2014</strong><br />
Erkrath<br />
DFO-Praxislehrgang Pulverlackiertechnik<br />
Deutsche Forschungsgesellschaft<br />
für Oberflächenbehandlung e.V. (DFO)<br />
+49 2131 40811-24<br />
www.dfo.info<br />
11.-13.<strong>3.2014</strong><br />
Aachen<br />
Kontaktstudium Werkstofftechnik Stahl –<br />
Teil 1: Grundlagen<br />
Stahlakademie<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
+49 211 6707-458<br />
www.stahl-akademie.de<br />
11.-15.<strong>3.2014</strong><br />
Düsseldorf<br />
METAV 2014<br />
Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
e.V. (VDW)<br />
+49 69 756081-59<br />
www.metav.de<br />
11.<strong>3.2014</strong><br />
Düsseldorf<br />
VDW-Technologietag: Sicherheitstechnik<br />
für spanende Bearbeitung<br />
(im Rahmen der METAV 2014)<br />
VDW Forschung und Technik<br />
(Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
e.V. – VDW)<br />
+49 69 756081-0<br />
www.vdw.de<br />
12.-13.<strong>3.2014</strong><br />
Meerbusch<br />
17.-19.<strong>3.2014</strong><br />
Prag<br />
3. Granta Design Anwendertreffen Granta Design +49 800 1825026<br />
www.grantadesign.com/<br />
workshops/2013/meerbusch.<br />
htm#seminar<br />
World Steel Conference 2014 CRU Events +44 20 7903 2444<br />
www.worldsteelconference.<br />
com<br />
19.<strong>3.2014</strong><br />
Berlin<br />
Berliner Stahldialog<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl,<br />
Stahl-Informations-Zentrum<br />
+49 211 6707-115<br />
www.stahl-online.de<br />
25.-26.<strong>3.2014</strong><br />
Stuttgart-<br />
Nürtingen<br />
Schwer zerspanbare Werkstoffe<br />
in der industriellen Praxis 2014<br />
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG +49 89 99830-669<br />
www.schwerzerspanbarewerkstoffe.de<br />
25.-26.<strong>3.2014</strong><br />
Mannheim<br />
26.<strong>3.2014</strong><br />
Bremerhaven<br />
26.-27.<strong>3.2014</strong><br />
London<br />
29. Fachtagung Rohrleitungstechnik FDBR e.V. – Fachverband Anlagenbau +49 211 49870-0<br />
www.fdbr.de<br />
Korrosionsschutz im Stahlwasserbau Haus der Technik +49 201 1803-211<br />
www.hdt-essen.de<br />
Energy, Tubes & Pipes Masterclass Kallanish Ltd. +44 207 735 6522<br />
www.kallanish.com<br />
26.-28.<strong>3.2014</strong><br />
Kielce<br />
STOM-TOOL, STOM-BLECH, SPAWALNICTWO,<br />
CONTROL-STOM, EXPO-SURFACE, WIRTOPROCESY<br />
Messegesellschaft Kielce +48 41 3651222<br />
www.targikielce.pl<br />
27.-28.<strong>3.2014</strong><br />
Aachen<br />
29. Aachener Stahlkolloquium:<br />
»Steel in Competition«<br />
Institut für Eisenhüttenkunde<br />
der RWTH Aachen<br />
+49 241 8095782<br />
ask.iehk.rwth-aachen.de<br />
27.-29.<strong>3.2014</strong><br />
Parma<br />
3.4.2014<br />
Zürich<br />
MECSPE, MOTEK Italy Messe Parma +39 02 332039-470<br />
www.aussetzen-mecspe.com<br />
Steel Making Raw Materials Masterclass Kallanish Ltd. +44 208 735 6520<br />
www.kallanish.com<br />
7.-8.4.2014<br />
Paris<br />
1. European Steel Technology & Application<br />
Days (ESTAD) + 31. Journées Sidérurgiques<br />
Internationales (JSI)<br />
ASMET, FFA, Stahlinstitut VDEh,<br />
Jernkontoret<br />
+33 171 92 20 18<br />
www.acier.org<br />
www.ats-ffa.org<br />
8.-10.4.2014<br />
Hannover<br />
7.-11.4.2014<br />
Düsseldorf<br />
7.-11.4.2014<br />
Hannover<br />
Fastener Fair 2014 Mack Brooks Exhibitions Ltd. +44 1727 814400<br />
www.fastenerfair.com/<br />
hannover<br />
wire & Tube 2014 Messe Düsseldorf +49 211 4560-541<br />
www.tube.de<br />
www.wire.de<br />
Hannover Messe Messe Hannover +49 511 89-0<br />
www.hannovermesse.de<br />
8.-11.4.2014<br />
Karlsruhe<br />
Paint Expo – 5. Internationale Leitmesse<br />
für industrielle Lackiertechnik<br />
FairFair GmbH +49 7022 60255-0<br />
www.paintexpo.de<br />
5.-7.5.2014<br />
Köln<br />
USETEC – Weltmesse für Gebraucht-Technik Hess GmbH +49 7244 7075-0<br />
www.usetec.com<br />
6.-9.5.2014<br />
Stuttgart<br />
28. Control – Internationale Fachmesse<br />
für Qualitätssicherung<br />
P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />
www.control-messe.de<br />
6.-10.5.2014<br />
Essen<br />
7.-9.5.2014<br />
Aachen<br />
METPACK Messe Essen GmbH +49 201 7244-0<br />
www.metpack.de<br />
AKL International Lasertechnology Congress 2014 Fraunhofer Institut für Lasertechnik ILT +49 241 8906-505<br />
www.ilt.fraunhofer.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
70 K Veranstaltungen<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
3. GRANTA DESIGN<br />
ANWENDERTREFFEN<br />
Cambridge. Granta Design, ein führendes<br />
Unternehmen im Bereich Werkstoffinformationsmanagement,<br />
führt am 12. und 13. <strong>März</strong><br />
2014 sein drittes deutschsprachiges Anwendertreffen<br />
und ein offenes Seminar über Werkstoffinformationsmanagement<br />
im Rheinhotel Vier<br />
Jahreszeiten in Meerbusch durch. Das offene<br />
Seminar »Materials Information Technology in<br />
Industry« eröffnet das Anwendertreffen und<br />
informiert über Materialmanagementlösungen,<br />
das Anwendertreffen zeigt dann die zukünftige<br />
Entwicklungsrichtung der Granta-Software.<br />
www.grantadesign.com/workshops/<br />
2013/meerbusch.htm#seminar<br />
/<br />
WORLD STEEL CONFERENCE<br />
(sm 14020164) K<br />
Prag. Die 20., jährlich gehaltene World Steel<br />
Conference wird vom 17. bis 19. <strong>März</strong> 2014 im<br />
Radisson Blu Alcron Hotel in Prag, der Hauptstadt<br />
der Tschechischen Republik, stattfinden.<br />
Themen sind unter anderem der Stahlplan der<br />
Europäischen Kommission, die amerikanischen<br />
Erdgaspreise im Verhältnis zu steigenden Exporten,<br />
die Entwicklung der chinesischen Eisenerzimporte<br />
und der europäische Bedarf an Flachund<br />
Langstahl- sowie Röhrenprodukten, zudem<br />
soll die Entwicklung der Nachbarmärkte – GUS-<br />
Staaten und Türkei – beleuchtet werden.<br />
www.worldsteelconference.com<br />
/<br />
29. FACHTAGUNG ROHR-<br />
LEITUNGSTECHNIK BIETET<br />
EINIGE NEUERUNGEN<br />
(sm 14030293) K<br />
Mannheim. Der Fachverband Anlagenbau<br />
FDBR veranstaltet am 25. und 26. <strong>März</strong> 2014<br />
zum 29. Mal die Fachtagung Rohrleitungstechnik.<br />
In diesem Jahr haben sich über 50 Aussteller<br />
angemeldet und warten mit einigen Neuerungen<br />
auf. So trifft sich die Rohrleitungsbranche erstmals<br />
in Mannheim, Veranstaltungsort ist das<br />
Congress Center Rosenheim mitten im Zentrum<br />
der Stadt. Die Fachtagung, die erstmals vom<br />
neuen FDBR-Vorstandsvorsitzenden Jörg Klasen<br />
eröffnet wird, bietet den erwarteten rd. 350 Besuchern<br />
ein breites und abwechslungsreiches Themenspektrum<br />
mit 17 hochkarätigen Vorträgen.<br />
»Unsere Fachtagung zeichnet seit jeher Vielseitigkeit<br />
und Qualität aus. Dies aber gilt auch<br />
für die gesamte Branche des industriellen Rohrleitungsbaus<br />
in Deutschland. Mit ihrem hochwertigen<br />
und breit gefächerten Liefer- und Leistungsangebot<br />
nehmen die industriellen Rohrleitungsbauer<br />
einen Spitzenplatz im globalen<br />
Wettbewerb ein«, erklärt Dr. Reinhard Maaß,<br />
Geschäftsführer des FDBR e.V., Düsseldorf. Eine<br />
Neuheit in der langen Geschichte der FDBR-<br />
Rohrleitungstagung stellt die Möglichkeit dar,<br />
Armaturen für den Kraftwerksbereich live und in<br />
Aktion zu erleben. Im Anschluss an das Tagungsprogramm<br />
lädt die VAG Armaturen GmbH zu<br />
einer technischen Besichtigung auf dem Mannheimer<br />
Betriebsgelände ein. Im Rahmen der<br />
Werksbesichtigung erfahren die Teilnehmer viel<br />
Wissenswertes über moderne Armaturentechnik,<br />
sehen Anwendungsbeispiele und Systemlösungen<br />
und erhalten einen Überblick über die 140-jährige<br />
Firmengeschichte des Unternehmens.<br />
Da sich der Fachverband die gezielte Förderung<br />
von Nachwuchskräften aus den technischnaturwissenschaftlichen<br />
Fachbereichen auf die<br />
Fahnen geschrieben hat, ist die Fachtagung mittlerweile<br />
auch zu einer entscheidenden Info- und<br />
Kontaktbörse für Berufseinsteiger und Studierende<br />
geworden, für die die Teilnahme kostenlos ist.<br />
www.fdbr.de<br />
(sm 14030256) K<br />
/<br />
SCHWER ZERSPANBARE<br />
WERKSTOFFE<br />
Die Fachtagung »Schwer zerspanbare Werkstoffe<br />
in der industriellen Praxis« am 25. und<br />
26. <strong>März</strong> 2014 im Best Western Hotel am<br />
Schlossberg, Nürtingen, bietet Vorträge aus<br />
Industrie und Forschung und verschafft so einen<br />
kompakten Überblick über Trends der Werkstoffwissenschaften<br />
und Zerspanungstechnik. Zudem<br />
werden innovative Lösungsansätze zur Steigerung<br />
der Produktivität aufgezeigt und eine Diskussionsplattform<br />
für den Informationsaustausch<br />
angeboten.<br />
www.schwerzerspanbarewerkstoffe.de<br />
(sm 131205779) K<br />
/<br />
ENERGY, TUBES & PIPES<br />
MASTERCLASS<br />
London. Die Energy, Tubes & Pipes Masterclass<br />
wird am 26. und 27. <strong>März</strong> 2014 gehalten. Sie<br />
bietet einen Ausblick auf den Energiemarkt und<br />
entsprechende Entwicklungen, eine Einführung<br />
in das Wissen rund um Stahlherstellung und<br />
-bearbeitung sowie Besonderheiten die Rohr-<br />
und Röhrenherstellung betreffend, entsprechende<br />
Zulieferer und ihre Projekte, Verträge und<br />
Preisentwicklungen. Abgerundet wird die Veranstaltung<br />
durch einen Ausblick auf zukünftig zu<br />
erwartende Technologien und Innovationen.<br />
www.kallanish.com (sm 14030332) K<br />
/<br />
SECHS METALLMESSEN<br />
IN POLEN<br />
Kielce. Mit insgesamt sechs Fachmessen wartet<br />
die polnische Messegesellschaft Kielce vom 26.<br />
bis 28. <strong>März</strong> 2014 auf. Dazu gehört STOM-<br />
TOOL, die 7. Internationale Messe für Metallverarbeitung,<br />
Werkzeugmaschinen und Werkzeuge,<br />
STOM-BLECH für alle Aspekte der Blechverarbeitung,<br />
SPAWALNICTWO für Schweißtechnologie<br />
und Schweißanlagen, die CONTROL-STOM,<br />
19. Messe für Industriemesstechnik, sowie die<br />
EXPO-SURFACE, 5. Messe für Oberflächenbehandlung<br />
und Korrosionsschutz, und zum ersten<br />
Mal die WIRTOPROCESY, Fachmesse für virtuelle<br />
Steuerungstechnologien.<br />
Während der letzten Ausgabe der Metallmessen<br />
präsentierten insgesamt 400 Aussteller aus<br />
25 Ländern auf über 5.000 m² ihre Neuheiten.<br />
Die jährlich stattfindenden Messen haben sich<br />
innerhalb der Metallbranche Mittel- und Osteuropas<br />
längst als wichtige Kommunikationsplattform<br />
etabliert und werden zum fachlichen<br />
Austausch sowie zum Knüpfen und Pflegen wichtiger<br />
Kontakte genutzt. Begleitet werden die<br />
Veranstaltungen von einem umfangreichen Programm<br />
an Schulungen, Demonstrationen und<br />
Fachkonferenzen.<br />
www.targikielce.pl<br />
/<br />
(sm 14020137) K<br />
STEEL MAKING RAW MATERIALS<br />
MASTERCLASS<br />
Zürich. Abbau und Nutzung von Hüttenkohle<br />
und -koks sowie Eisenerz, Preissicherung, Wiederverwertung<br />
von Eisen- und Metallschrott,<br />
Stahlerzeugung und -verarbeitung sind Themen<br />
der Steel Making Raw Material Masterclass, ein<br />
Eintagesseminar, das am 3. April 2014 im Park<br />
Hyatt in Zürich durchgeführt wird. Die Teilnehmer<br />
erhalten detaillierte Informationen und Einblicke,<br />
auch hinsichtlich Marktdynamik, Zulieferer,<br />
Preise und Preissicherung in den jeweiligen<br />
Bereichen.<br />
www.kallanish.com (sm 14030306) K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Veranstaltungen K 71<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
FASTENER FAIR<br />
HANNOVER 2014<br />
Hannover. Vom 8. bis 10. April 2014 findet<br />
zum zweiten Mal die Fastener Fair Hannover,<br />
parallel zur Hannover Messe, statt. Die internationale<br />
Fachmesse für Verbindungs- und Befestigungstechnologie<br />
richtet sich an Großhändler,<br />
Zulieferer, Komponenteneinkäufer sowie an<br />
Endverbraucher aus zahlreichen Industriebereichen.<br />
Gezeigt wird ein breites Spektrum an<br />
Befestigungselementen und Halterungen für die<br />
Industrie und die Baubranche, Montage- und<br />
Installationssystemen sowie Produktionstechnologie<br />
für Befestigungselemente.<br />
www.fastenerfair.com/hannover<br />
/<br />
PAINTEXPO 2014<br />
(sm 140107) K<br />
Karlsruhe. Die PaintExpo findet vom 8. bis<br />
11. April 2014 in Karlsruhe statt. Auf der<br />
5. Internationalen Leitmesse für industrielle<br />
Lackiertechnik werden Themen behandelt wie<br />
Vorbehandlung, Applikationssysteme, Anlagen<br />
und Lacke, Qualitätskontrolle, Kennzeichnung<br />
und Verpackung. Lohnbeschichter und inhouselackierende<br />
Unternehmen verfolgen weltweit<br />
das Ziel, den Beschichtungsprozess effizienter zu<br />
gestalten und flexiblere Systeme einzusetzen.<br />
Organisiert von der FairFair GmbH, treffen sich<br />
hier internatio nale Unternehmen aus den Bereichen<br />
Nass lackieren, Pulverbeschichtung und Coil<br />
Coating. Zur Optimierung der Prozesse bieten die<br />
Aussteller in allen Bereichen Neu- und Weiterentwicklungen.<br />
Zum Ausstellungsspektrum<br />
zählen u. a. Anlagen für die Beschichtung, Ap -<br />
plikations systeme und Zubehör.<br />
www.paintexpo.de (sm 131105667) K<br />
/<br />
INTERNATIONAL LASER<br />
TECHNOLOGY CONGRESS AKL‘14<br />
Aachen. Vom 7. bis zum 9. Mai 2014 kommt<br />
auf dem International Laser Technology Congress<br />
AKL‘14 in Aachen zum zehnten Mal die<br />
Laser-Community zusammen. Ob Laserhersteller,<br />
Anwender oder Einsteiger – rd. 60 Referenten<br />
tragen für jede Zielgruppe innovative Praxisbeispiele<br />
aus der Industrie und jüngste Forschungsergebnisse<br />
aus der Wissenschaft zusammen.<br />
Am Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT<br />
können Teilnehmer darüber hinaus Lasertechnik<br />
live erleben.<br />
Über 600 Teilnehmer aus dem In- und Ausland<br />
werden erwartet. Das bewährte Hauptprogramm<br />
des AKL umfasst in drei Parallelsessions neueste<br />
Laserfertigungsverfahren für den Mikro- und<br />
Makrobereich – vom Schneiden und Schweißen<br />
über Mikrofügen und Prozessüberwachung bis<br />
hin zum Polieren und Dünnschichtverfahren –<br />
sowie innovative Entwicklungen im Bereich der<br />
Laserstrahlquellen.<br />
Zu den Topthemen zählen Digital Photonic Production<br />
und Ultrakurzpulslaser. So werden Pionieranwender<br />
der »3-D-Druckverfahren« zur<br />
Herstellung komplexer metallischer Bauteile in<br />
kleinen Losgrößen über ihre ersten Erfahrungen<br />
mit dieser neuen Technologie berichten. Im Be -<br />
reich der Laserstrahlquellen gewinnen Kurz- und<br />
Ultrakurzpulslaser zunehmend an Bedeutung.<br />
Daher werden die neuesten industriellen Entwicklungen<br />
bei den Strahlquellen und deren<br />
Anwendungen von Experten der Firmen TRUMPF,<br />
Rofin-Sinar, Coherent, Manz, EdgeWave und<br />
AMPHOS vorgetragen.<br />
www.lasercongress.org (sm 14030338) K<br />
/<br />
EUROMETAL STEEL NET<br />
FORUM 2014<br />
Luxemburg. »New Dynamics for Steel Markets<br />
in Northern Europe« ist das Thema des diesjährigen<br />
internationalen EUROMETAL-Steel-Net-<br />
Forums, das vom 22. bis 23. Mai 2014 im Grand<br />
Hotel in Stockholm gehalten wird. In diesem Jahr<br />
organisiert von Eurometal und der schwedischen<br />
Stahl- und Metallhandelsvereinigung gemeinsam<br />
mit dem Messeunternehmen BraMässor Sverige<br />
AB, wird sich das Forum unter anderem mit der<br />
Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität des<br />
Stahlhandels jetzt und in Zukunft beschäf tigen.<br />
www.eurometal.net (sm 14030401) K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
72 K Fachmedien<br />
annette.engels@stahleisen.de<br />
Tel. +49 211 6707-561<br />
Fax +49 211 6707-547<br />
Direkt bestellen<br />
über diesen QR-Code<br />
oder online über<br />
www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />
WW J. Gutmann, S. Kilian: Inhouse-Partner<br />
– Strategische Flexibilisierung im Personalbereich<br />
Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg, 1. Aufl. 2011,<br />
224 S., ISBN 978-3-648-01855-2, Preis: 34,80 €<br />
WW Frey, Markus: Den Stress im Griff.<br />
Machen Sie den Stress zu Ihrem besten<br />
Helfer<br />
BusinessVillage GmbH, Verlag für die Wirtschaft,<br />
Göttingen 2013, 192 S., mit zahlreichen Abbildungen,<br />
ISBN: 978-3-86980-228-2, Preis: 21,80 €<br />
WW Stahl-Informations-Zentrum (Hrsg.):<br />
Feuerverzinkter Bandstahl – Charakteristische<br />
Merkmale überarbeitet<br />
Broschüre in Einzelexemplaren kostenfrei beim Stahl-Informationszentrum<br />
bestellbar und per Download erhältlich.<br />
In dem neuen Fachbuch »Inhouse-Partner<br />
– Strategische Flexibilisierung im Personalbereich«,<br />
der in Zusammenarbeit mit Time-<br />
Partner entstanden ist, befassen sich die<br />
Autoren Joachim Gutmann und Sven Kilian<br />
mit den Möglichkeiten und Grenzen des<br />
Outsourcing im HR-Bereich. »Human Re -<br />
sources ist das am schnellsten wachsende<br />
Segment des Outsourcings«, weiß Gutmann.<br />
Durch die Zusammenarbeit mit spezialisierten<br />
Dienstleistern werden die Aktivitäten<br />
des HR-Bereichs auf strategische Aufgaben<br />
fokussiert und der Wertbeitrag der<br />
Personalfunktion gesteigert.<br />
Die Autoren geben einen umfassenden<br />
Überblick, was bei einem Outsourcing von<br />
Personalaufgaben vom Auftrag gebenden<br />
Unternehmen und vom Dienstleister zu be -<br />
achten ist. Neben Formen und Vorteilen des<br />
Outsourcings stellen sie Konzepte des HR-<br />
Outsourcings vor und erläutern ihre Implementierung.<br />
Darüber hinaus gibt das Buch<br />
eine Übersicht, welche HR-Aufgaben für<br />
Outsourcing geeignet sind und verweist auf<br />
HR-Outsourcing-Dienstleister.<br />
(sm 120203141) K<br />
Die meisten Menschen versuchen, Stress zu<br />
bekämpfen oder zu vermeiden. Doch der<br />
immerwährende Versuch, den Stress zu<br />
besiegen, führt bestenfalls zu neuem Stress.<br />
Autor, Trainer und Coach Markus Frey verrät<br />
jetzt in seinem neuen Buch neue Wege, mit<br />
Stress umzugehen und nur sein positives<br />
Potenzial zu nutzen.<br />
Stressmanagement ist im Wesentlichen<br />
Energiemanagement. Es geht um nicht viel<br />
mehr, als Energie möglichst effektiv einzusetzen<br />
und dafür Sorge zu tragen, dass die<br />
»Akkus« hinreichend voll sind und stetig<br />
neu aufgeladen werden. 44 praxiserprobte<br />
Tipps helfen, die Ressourcen optimal zu nutzen<br />
und den Energiehaushalt zu managen.<br />
(sm 130805320) K<br />
Das Stahl-Informations-Zentrum hat die<br />
Broschüre »Charakteristische Merkmale 094<br />
Feuerverzinkter Bandstahl« überarbeitet<br />
und neu herausgegeben. Feuerverzinkter<br />
Bandstahl mit Dicken von 1 bis 5 mm ist als<br />
Band oder Stab Vorprodukt für viele Erzeugnisse<br />
in der handwerklichen und maschinellen<br />
Produktion. Da der Stahl erst nach dem<br />
Spalten in Breiten zwischen 15 und 130 mm<br />
verzinkt wird, verfügen die Stahlprodukte<br />
über eine vollständige Zinkschicht, auch an<br />
den »Schnittkanten«.<br />
Die überarbeitete Schrift informiert An -<br />
wender und Verarbeiter von feuerverzinktem<br />
Bandstahl in Ringen oder Stäben über<br />
die eingesetzten Stahlsorten, die möglichen<br />
Lieferabmessungen und die Zinkauflagen.<br />
Auch werden die zulässigen Toleranzen in<br />
Dicke, Breite, Geradheit und Länge in der<br />
Broschüre definiert.<br />
www.stahl-info.de<br />
(Schriftenverzeichnis/Downloads)<br />
/<br />
(sm 131105677) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
Personalien K 73<br />
VIP-Seite<br />
WW Der Aufsichtsrat der<br />
Schuler Pressen GmbH hat<br />
als neuen Geschäftsführer<br />
und Leiter für den Bereich<br />
»Systems« Johannes Linden<br />
bestellt.<br />
(sm 14030275) K<br />
WW Prof. Dr.-Ing. Reimund Neugebauer,<br />
Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, wurde<br />
von der Tschechischen Technischen Universität<br />
Prag mit dem Titel Doctor Honoris Causa<br />
ausgezeichnet. Die Ehrendoktorwürde erhielt<br />
er in Anerkennung seiner herausragenden<br />
Beiträge für die Entwicklung von Werkzeugmaschinen<br />
und Mechatronik, insbesondere<br />
im Kontext der ressourceneffi zienten Produktion<br />
sowie für sein hohes Engagement für die<br />
Vernetzung der TU Prag mit Fraunhofer und<br />
der TU Chemnitz.<br />
(sm 14030288) K<br />
WW Dr.-Ing. Ulrich Albrecht-Früh, ehemals<br />
Mitglied des Vorstands der Outokumpu<br />
Nirosta GmbH, Krefeld, feiert am 11. <strong>März</strong><br />
seinen 50. Geburtstag. (sm 14030263) K<br />
WW Am 12. <strong>März</strong> 2014<br />
vollendet Dr.-Ing. Hans-<br />
Jürgen Schrag, ge -<br />
schäftsführender Gesellschafter<br />
der Oschatz-<br />
Gruppe, sein 65. Lebensjahr.<br />
Seit 20 Jahren steht<br />
er an der Spitze des global agierenden An -<br />
lagenbau-Unternehmens mit Sitz in Essen.<br />
(sm 14030392) K<br />
WW 60 Jahre alt wird am 17. <strong>März</strong> Univ.-Prof.<br />
Dr. mont. Bruno Buchmayr, Lehrstuhl für<br />
Umformtechnik der Montanuniversität, Leoben.<br />
(sm 14030264) K<br />
WW Am 18. <strong>März</strong> begeht Willi Moraru,<br />
Geschäftsführender Gesellschafter der<br />
WIMO-Hebetechnik GmbH, seinen 70. Ge -<br />
burtstag.<br />
(sm 14030265) K<br />
WW Knut Krempien, ehemals Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahlrohre e.V., vollendet am<br />
19. <strong>März</strong> sein 70. Lebensjahr. (sm 14030265) K<br />
WW Am 21. <strong>März</strong> feiert Max Aicher, Inhaber<br />
des Stahlwerks Annahütte Max Aicher<br />
GmbH & Co. KG, seinen 80. Geburtstag.<br />
(sm 14030267) K<br />
WW 85 Jahre alt wird am 23. <strong>März</strong> Dr.-Ing.<br />
Friedrich Höfer, ehemals Mitglied des Vorstandes<br />
der Eisenwerk-Ges. Maximilianshütte.<br />
(sm 14030268) K<br />
WW Albert Hamilius, ehemals Direktor und<br />
Mitglied des Vorstandes der N.V. SIDMAR,<br />
Gent, vollendet am 23. <strong>März</strong> sein 85. Le -<br />
bensjahr.<br />
(sm 14030269) K<br />
WW Am 23. <strong>März</strong> wird Prof. Dr.-Ing. Carl-<br />
Dieter Wuppermann, Inhaber cdwuppermann<br />
innovation + strategy CDWIS, 65 Jahre<br />
alt.<br />
(sm 14030270) K<br />
WW Sein 75. Lebensjahr vollendet am<br />
26. <strong>März</strong> Dr.-Ing. Wilhelm Bolte, ehemals<br />
Geschäftsführer der Friedrich Gustav Theis<br />
Kaltwalzwerke GmbH. (sm 14030271) K<br />
WW Dr.-Ing. Markus Fischer, Geschäftsführer<br />
und Gesellschafter der Dr.-Ing. Fischer<br />
Consult GmbH, feiert am 27. <strong>März</strong> seinen<br />
50. Geburtstag. (sm 14030272) K<br />
WW 75 Jahre alt wird am 30. <strong>März</strong> Dr. Arend<br />
Oetker, Geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Dr. Arend Oetker Holding GmbH & Co.<br />
KG.<br />
(sm 14030273) K<br />
WW Günter Büker, ehemals Mitglied des<br />
Vorstandes der Klöckner-Werke AG und<br />
Klöckner Stahl GmbH, Duisburg, wird am<br />
2. April 90 Jahre alt. (sm 14030354) K<br />
Wir stellen aus: TUBE, Düsseldorf, 07. – 11.04.2014, Halle 4, Stand 4H28<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
74 K Inserentenverzeichnis<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
Acciaitubi spa 61<br />
AGTOS GmbH 75<br />
Ametras Oboe GmbH 58<br />
analyticon instruments GmbH 14<br />
AVESKA-Edelstahl GmbH 41<br />
B<br />
BGH Edelstahlwerke GmbH 36<br />
Böllinghaus Steel GmbH 62<br />
Brunn-Stahl GmbH 29<br />
Business Control Software GmbH 48<br />
C<br />
Capello Tubi spa 63<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 75<br />
Commercial Metals<br />
Deutschland GmbH 33<br />
Couth Butzbach<br />
Produktkennzeichnung GmbH 62<br />
D<br />
Karl Diederichs<br />
Stahl-, Walz- und Hammerwerk 2<br />
E<br />
Exterstahl GmbH 53<br />
F<br />
Dr. Fister GmbH 49<br />
G<br />
GERO Gelsenkirchener<br />
Rohrhandelsgesellschaft mbH 15<br />
H<br />
F. Hackländer GmbH 40<br />
Heitmann Stahlhandel<br />
GmbH & Co. KG<br />
U4<br />
I<br />
IBERO-Stahl GmbH Edelstahlhandel 37<br />
IMS Messsysteme GmbH 59 / 60<br />
Interfer Rohrunion GmbH 3<br />
K<br />
KA.BO.FER Sr.l. 73<br />
KI GmbH 49<br />
L<br />
Lochanstalt Aherhammer<br />
Stahlschmidt & Flender GmbH 73<br />
M<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag<br />
GmbH 4, 71, 77<br />
N<br />
Artur Naumann Stahl AG 27<br />
Nissen & Velten Software GmbH 51<br />
nb Norder Bandstahl GmbH 67<br />
P<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 39<br />
ProPipe GmbH 47<br />
R<br />
RP Technik GmbH Profilsysteme 9<br />
RSK Stahl- und Fertigteile<br />
Produktions- u. Vertriebs GmbH 62<br />
S<br />
Salzgitter Mannesmann<br />
Handel GmbH<br />
Titel<br />
SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />
Dortmund GmbH & Co. KG 11<br />
Schages GmbH & Co. KG 17<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH<br />
Edelstahl GmbH 13<br />
SSB Schienensysteme Brandt GmbH 75<br />
Stahlo Stahlservice<br />
GmbH & Co. KG 42, 43<br />
STAROFIT Klose GmbH & Co. KG 23<br />
U<br />
UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 31<br />
V<br />
Verlag Stahleisen GmbH 54, 74, 75<br />
Verticalgalva<br />
Voigt & Müller GmbH 57<br />
VOGEL-BAUER EDELSTAHL<br />
GmbH & Co. KG 19<br />
Voß Edelstahlhandel<br />
GmbH & Co. KG 41<br />
W<br />
Warenzeichenverband<br />
Edelstahl Rostfrei e.V. 65<br />
Wespa Metallsägenfabrik<br />
Simonds Industries GmbH 68<br />
Z<br />
Zwick GmbH & Co. 17<br />
Beilagen:<br />
Ancofer Stahlhandel GmbH<br />
Europickling nv<br />
StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft<br />
mbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong><br />
K 75
76 K Vorschau / Impressum<br />
VORSCHAU 04.2014<br />
DAS GROSSE HEFT<br />
ZUR WIRE & TUBE 2014<br />
Nachbericht von der Handelsblatt-Jahrestagung<br />
»Stahlmarkt 2014«<br />
Hierbei u. a.:<br />
Stahl an der Grenze der Belastbarkeit<br />
Wachstumsstrategie durch Innovation des Geschäftsmodells<br />
Fracking – eine Chance für Deutschland?<br />
Steel International<br />
Stahlnachfrage bis 2025 weiter im Aufwärtskurs<br />
Stahlindustrie in Tschechien investiert in höherwertige Produkte<br />
Deutsche Weißblechrecycler nehmen Spitzenposition ein<br />
Polnische Stahlunternehmen profitieren von Modernisierungen<br />
in der Armee<br />
Life cycle partnership – eine zukunftsweisende Servicephilosophie<br />
Branchenbericht<br />
Stahlverarbeitung: Inlandsgeschäft stabilisiert sich<br />
Special: Rohre, Profile, Flansche<br />
Messeduo wire & Tube 2014 – ein globaler Treffpunkt<br />
Zur Lage auf dem Stahlrohrmarkt<br />
Großaufträge für South Stream Pipeline<br />
Stahlrohre für den Kraftweksbau, ASME-Zertifizierung erhalten<br />
Rohre und Profile optimal gelagert und verarbeitet<br />
Und viele andere Produkt- und Anwenderberichte rund um<br />
Rohre, Profile und Flansche<br />
Veranstaltungsvorschau<br />
Hannover Messe 2014<br />
Diverse Firmenporträts und<br />
Anwenderberichte<br />
und vieles mehr!<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 69936-000, Fax +49 211 69936-205<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung: Dipl.-Ing. Adrian Schommers<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders,<br />
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D-76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
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(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
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Anzeigenpreisliste Nr. 64.<br />
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ISSN 0178-6571<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>