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stahlmarkt 3.2014 (März)

Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Edelstahl / IT / Vorbericht zu den Messen wire & Tube 2014

Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Edelstahl / IT / Vorbericht zu den Messen wire & Tube 2014

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Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

0<strong>3.2014</strong><br />

WWK<br />

WWK<br />

WWK<br />

WWK<br />

Maschinenbau startet wieder durch<br />

Edelstahlbranche vorsichtig optimistisch<br />

IT-Unternehmen mit starken Lösungen<br />

wire & Tube stehen vor der Tür


Editorial K 5<br />

Grenzwertig<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 69936-131<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

WWK »Stahl an der Grenze der Belastbarkeit« lautete die<br />

Überschrift zur Pressekonferenz der Wirtschaftsvereinigung<br />

(WV) Stahl anlässlich der Handelsblatt-Jahrestagung<br />

2014 in Düsseldorf. Und wenn es in den Podiumsdiskussionen<br />

um die Zukunft der europäischen<br />

Stahlindustrie ging, waren neben dem Strukturwandel<br />

und den Überkapazitäten vor allem die Energie- und<br />

Klimapolitik überragende Themen. 2014 dürfte laut<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der WV Stahl und Vorsitzender<br />

des Stahlinstituts VDEh, ein entscheidendes<br />

Jahr für die Stahlindustrie werden.<br />

WW K Denn kaum bietet die Stahlkonjunktur Anlass zu<br />

vorsichtigem Optimismus, werden der Branche schon<br />

wieder Steine in den Weg gelegt. Eine Reform des<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) gibt derzeit reichlich<br />

Grund zu Protest. So soll z. B. der von den Stahlunternehmen<br />

erzeugte Eigenstrom nun auch in die EEG-<br />

Umlage einbezogen werden, weiterhin steht die Entlastung<br />

deutscher energieintensiver Branchen bei der<br />

EEG-Umlage auf dem Spiel oder soll zumindest deutlich<br />

eingeschränkt werden. Dadurch sind enorme Mehrkosten<br />

zu erwarten und die Stahlindustrie fürchtet um<br />

ihre weltweite Wettbewerbsfähigkeit.<br />

WW K Man sollte aber nicht vergessen: »Branchen wie<br />

die Stahlindustrie stehen als Grundstoffindustrie am<br />

Beginn der industriellen Wertschöpfungskette und sind<br />

Basis eines Geschäftsmodells, das Deutschland stark<br />

gemacht hat«, mahnt Hans Jürgen Kerkhoff. Stahl verarbeitende<br />

Branchen wie die Automobilindustrie, der<br />

Metallwarensektor oder der Maschinenbau sind weltweit<br />

höchst erfolgreich und behaupten sich im internationalen<br />

Wettbewerb. »75 % des deutschen Exportüberschusses<br />

werden in Branchen erzielt, die auf innovative,<br />

hochleistungsfähige Stähle angewiesen sind«,<br />

betont der Stahlpräsident.<br />

WW K Auch unsere Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« berichtet<br />

regelmäßig über innovative Lösungen rund um die Produktion,<br />

Distribution und Verarbeitung von Stahl, diesmal<br />

u. a. in den Specials »Edelstahl« ab S. 34 und »IT«<br />

ab S. 44. Einen ersten Vorgeschmack auf die Messe<br />

wire & Tube im April in Düsseldorf geben wir Ihnen ab<br />

S. 55 ... und ... vergessen Sie nicht, sich zu unserem<br />

»<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff« anzumelden.<br />

Entwicklung der Strompreise für die Industrie*<br />

Steuern und Abgaben (ohne Stromsteuer)<br />

Erzeugung, Transport, Vertrieb<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

(1998 = 100)<br />

2%<br />

2%<br />

6% 9%<br />

8%<br />

9%<br />

9%<br />

10%<br />

10% 12%<br />

11%<br />

14% 20% 29%<br />

30%<br />

43%<br />

40<br />

20<br />

–<br />

1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />

* Mittelspannungsseitig versorgte Industrie, Jahresverbrauch 160 bis 20.000 MWh<br />

Quelle: BDEW, WV Stahl, Handelsblatt-Jahrestagung »Stahlmarkt 2014«<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


6 K<br />

INHALT 0<strong>3.2014</strong><br />

SEITENBLICK<br />

8 In der Altersfalle<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

10 Fronten gegen die Keystone-Pipeline bröckeln<br />

12 Umsatzsteuerbetrug hält Ostmitteleuropa im Griff<br />

16 Stahlkonjunktur 2014 – Ein bisschen mehr Optimismus<br />

scheint angebracht<br />

18 Compliance wird zu eigenem Ressort<br />

19 Aperam verbessert Profitabilität<br />

20 Gemeinsam die Zukunft gestalten: standortübergreifend<br />

und produktorientiert<br />

STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />

24 Zukunftsweisendes Technologietransferprojekt<br />

25 Neue Firmenschriften<br />

BRANCHENBERICHT<br />

26 Maschinenbau startet wieder durch<br />

30 Wachsende Chancen im chinesischen Markt<br />

SPECIAL: EDELSTAHL<br />

34 Trends und Aussichten für nichtrostende Stähle<br />

38 Innovative Fassaden aus nichtrostendem Stahl<br />

42 Rostfrei-Rohstahlerzeugung klettert weiter<br />

SPECIAL: IT<br />

44 Kosten senken nach Plan<br />

46 Flexible Unternehmenssoftware eingeführt<br />

50 Simulation und Prüftechnik für den innovativen Stahleinsatz<br />

VORBERICHT ZUR WIRE & TUBE 2014<br />

55 Nahtlose Rohre für Düsseldorfer Kraftwerk<br />

56 Automatisierte Zugprüfung in der Metallindustrie<br />

58 Starke Stahllösung auf der wire 2014<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

64 Zuverlässige Reinheitsgradbewertung von Werkstoffen<br />

RUBRIKEN<br />

69 StahlTermine<br />

72 Fachmedien<br />

73 VIP<br />

74 Inserentenverzeichnis<br />

76 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


worldsteel-Report K 7<br />

Weltrohstahlproduktion im Januar 2014<br />

EDELSTAHL Das prestigeträchtige<br />

Image nichtrostenden<br />

Stahls hat sich in jüngerer Zeit<br />

stark gewandelt. So finden sich<br />

bemerkenswerte Projekte heutzutage<br />

nicht nur bei Neubauten,<br />

sondern auch bei der Sanierung<br />

und Ergänzung von Bestandsbauten.<br />

38<br />

IT IN DER STAHLBRANCHE<br />

Per Bits und Bytes können<br />

Ingenieure heute komplette<br />

Karosserien, neue Autobauteile<br />

und innovative Stahlwerkstoffe<br />

am Bildschirm scheinbar mühelos<br />

und erstaunlich realitätsgetreu<br />

entwickeln. Bereits in der Konstruktionsphase<br />

probieren sie ihr<br />

Werkzeug mit virtuellem Stahl aus.<br />

WIRE & TUBE 2014 Vom<br />

7. bis 11. April findet wieder die<br />

wire & Tube 2014 in Düsseldorf<br />

statt. Dort präsentieren zahlreiche<br />

Unternehmen ihre Neuheiten aus<br />

den Bereichen Rohr & Draht.<br />

50<br />

56<br />

Fotos: Zwick, ThyssenKrupp Steel Europe, Jeroen Musch<br />

J Die 65 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2013 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

Januar<br />

2014<br />

Dezember<br />

2013<br />

Januar<br />

2013<br />

% Veränd.<br />

Jan 14/13<br />

1 Monat Veränderung<br />

2014 2013<br />

in %<br />

Belgien 580 e 507 627 – 7,5 580 627 – 7,5<br />

Bulgarien 45 e 45 e 43 3,7 45 43 3,7<br />

Deutschland 3.663 3.456 3.585 2,2 3.663 3.585 2,2<br />

Finnland 330 311 300 9,7 330 300 9,7<br />

Frankreich 1.350 e 1.188 1.351 0,0 1.350 1.351 0,0<br />

Griechenland 110 e 100 e 87 26,4 110 87 26,4<br />

Großbritannien 1083 1.105 824 31,5 1083 824 31,5<br />

Italien 2.245 1.786 1.756 27,8 2.245 1.756 27,8<br />

Kroatien 20 e 10 e 3 546,6 20 3 546,6<br />

Luxemburg 200 e 140 186 7,6 200 186 7,6<br />

Niederlande 620 e 616 e 612 1,4 620 612 1,4<br />

Österreich 681 672 672 1,5 681 672 1,5<br />

Polen 640 e 640 649 – 1,4 640 649 – 1,4<br />

Schweden 387 352 371 4,4 387 371 4,4<br />

Slowakei 393 395 388 1,3 393 388 1,3<br />

Slowenien 54 44 42 28,2 54 42 28,2<br />

Spanien 1.111 911 1.000 11,1 1.111 1.000 11,1<br />

Tschechien 458 406 443 3,0 458 443 3,0<br />

Ungarn 80 64 78 2,6 80 78 2,6<br />

Weitere EU-Länder (27) (e) 360 e 385 e 417 – 13,6 360 417 – 13,6<br />

European Union (27) 14.409 13.124 13.433 7,3 14.409 13.433 7,3<br />

Bosnien-Herzegovina 75 68 61 22,1 75 61 22,1<br />

Mazedonien 5 e 0 e 5 10,3 5 5 10,3<br />

Norwegen 49 49 52 – 5,9 49 52 – 5,9<br />

Serbien 54 0 0 – 54 0 –<br />

Türkei 2.829 2.899 2.854 – 0,9 2.829 2.854 – 0,9<br />

Europa außer EU 3.013 3.026 2.972 1,4 3.013 2.972 1,4<br />

Kasachstan 300 e 345 e 198 51,3 300 198 51,3<br />

Moldawien 45 e 35 e 0 – 45 0 –<br />

Russland 5.935 5.842 5.704 4,1 5.935 5.704 4,1<br />

Ukraine 2.490 2.715 2.878 – 13,5 2.490 2.878 – 13,5<br />

Usbekistan 60 e 60 e 58 2,6 60 58 2,6<br />

Weißrussland 175 e 160 e 226 – 22,6 175 226 – 22,6<br />

C.I.S. (6) 9.005 9.157 9.065 – 0,7 9.005 9.065 – 0,7<br />

El Salvador 10 e 10 e 8 25,0 10 8 25,0<br />

Guatemala 40 e 30 e 26 53,8 40 26 53,8<br />

Kanada 1.050 e 1.050 e 1.096 – 4,2 1.050 1.096 – 4,2<br />

Kuba 35 e 30 e 20 72,6 35 20 72,6<br />

Mexiko 1.550 e 1.625 e 1.552 – 0,1 1.550 1.552 – 0,1<br />

Trinidad und Tobago 45 57 59 – 22,8 45 59 – 22,8<br />

USA 7.328 7.197 7.362 – 0,5 7.328 7.362 – 0,5<br />

Nordamerika 10.058 9.999 10.122 – 0,6 10.058 10.122 – 0,6<br />

Argentinien 397 434 320 24,1 397 320 24,1<br />

Brasilien 2.738 2.655 2.776 – 1,4 2.738 2.776 – 1,4<br />

Chile 110 e 100 e 141 – 21,8 110 141 – 21,8<br />

Ecuador 60 e 55 e 46 30,6 60 46 30,6<br />

Kolumbien 125 e 120 e 89 40,0 125 89 40,0<br />

Paraguay 5 e 5 e 1 354,1 5 1 354,1<br />

Peru 110 e 95 e 87 27,1 110 87 27,1<br />

Uruguay 10 e 10 e 0 – 10 0 –<br />

Venezuela 110 e 150 e 175 – 37,0 110 175 – 37,0<br />

Südamerika 3.665 3.624 3.634 0,9 3.665 3.634 0,9<br />

Ägypten 489 562 677 – 27,8 489 677 – 27,8<br />

Algerien 35 e 35 e 19 80,8 35 19 80,8<br />

Iran 1.350 e 1.350 1.111 21,5 1.350 1.111 21,5<br />

Katar 165 e 162 197 – 16,2 165 197 – 16,2<br />

Libyen 70 e 70 41 72,8 70 41 72,8<br />

Marokko 58 27 53 9,3 58 53 9,3<br />

Saudi-Arabien 469 461 463 1,4 469 463 1,4<br />

Südafrika 615 e 615 e 615 0,0 615 615 0,0<br />

Vereinigte Arabische Emirate 157 240 216 – 27,5 157 216 – 27,5<br />

Afrika/Mittlerer Osten 3.408 3.523 3.392 0,1 3.408 3.392 0,1<br />

China (1) 61.573 62.350 63.622 – 3,2 61.573 63.622 – 3,2<br />

Indien 6.954 6.908 6.955 0,0 6.954 6.955 0,0<br />

Japan 9.401 9.336 8.863 6,1 9.401 8.863 6,1<br />

Südkorea 6.040 5.857 5.928 1,9 6.040 5.928 1,9<br />

Taiwan, China 1.840 e 1.880 e 1.776 3,6 1.840 1.776 3,6<br />

Asien 85.809 86.332 87.144 – 1,5 85.809 87.144 – 1,5<br />

Australien 339 327 e 408 – 17,1 339 408 – 17,1<br />

Neuseeland 77 80 e 83 – 7,1 77 83 – 7,1<br />

Ozeanien 416 407 491 – 15,4 416 491 – 15,4<br />

Gesamt (65 Länder) 129.783 129.191 130.253 – 0,4 129.783 130.253 – 0,4<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


8 K<br />

SEITENBLICK<br />

In der Altersfalle<br />

Der demografische Wandel sorgt dafür, dass Fachkräfte in Deutschland rar<br />

werden. Die Unternehmen reagieren, indem sie mehr altersgerechte Arbeitsplätze<br />

schaffen. Doch das wird nicht reichen. Nur die gezielte Anwerbung<br />

qualifizierter Kräfte aus dem Ausland kann helfen, die Lücke zu schließen.<br />

WW K Die Eisen- und Stahlindustrie war die<br />

erste Branche, die einen Demografie-Tarifvertrag<br />

abschloss. 2006 ist das gewesen.<br />

Zwei Jahre später folgten die Chemie-Tarifpartner<br />

und heute gibt es auch in anderen<br />

Industriezweigen und Unternehmen Vereinbarungen,<br />

die Arbeitsbedingungen altersgerecht<br />

formulieren und die Gesundheit der<br />

Beschäftigten fördern. Das sind keine Wohltätigkeitsveranstaltungen<br />

für ältere Mitarbeiter.<br />

Vielmehr geht es darum, die Folgen<br />

des demografischen Wandels zu managen<br />

und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen<br />

zu erhalten.<br />

Der Nachwuchs wird knapp, und weil<br />

zudem die Zeiten großzügiger Frühverrentungsmodelle<br />

vorbei sind, werden die Belegschaften<br />

zunehmend älter. In immer mehr<br />

Unternehmen beträgt das Durchschnittsalter<br />

schon heute mehr als 45 Jahre. Da wird<br />

es wichtiger, die Belastung der Mitarbeiter<br />

zu verringern – durch ergonomische Arbeitsplatzgestaltung<br />

und kürzere Arbeitszeiten,<br />

vor allem für Schichtarbeiter. Wenn solche<br />

Regelungen in Branchentarifverträgen festgeschrieben<br />

sind, hat das den Vorteil, dass<br />

alle Unternehmen mitziehen müssen. Kein<br />

Unternehmen erleidet einen Nachteil, weil<br />

es – anders als die Konkurrenz – familienfreundliche<br />

Arbeitszeiten gewährt oder in<br />

Gesundheitsprogramme für die Mitarbeiter<br />

investiert.<br />

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag<br />

warnt, dass es in Deutschland im<br />

Jahr 2025 nur noch etwa 30 Mill. Erwerbstätige<br />

geben wird – statt wie heute 42 Mill.<br />

Schließen lässt sich diese Lücke nur mit der<br />

gezielten Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte.<br />

Viel ist auf diesem Feld bereits in den<br />

vergangenen Jahren in Bewegung geraten.<br />

Schon heute hat jeder zwölfte sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte in Deutschland<br />

einen ausländischen Pass. Bei den Akademikern<br />

der vier Fachrichtungen Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaften und Technik<br />

sind sogar 15 % ausländischer Herkunft.<br />

»<br />

Es<br />

ist zu erwarten, dass die<br />

Zahl der Zuwanderer<br />

nach Deutschland wieder<br />

schrumpfen wird, wenn die<br />

Wirtschaft in den europäischen<br />

Nachbarländern anspringt.<br />

Für deren Arbeitgeber ist diese Vielfalt meist<br />

ein Ge winn. Denn international gemischte<br />

Teams arbeiten vielfach ergiebiger.<br />

Im vergangenen Jahr sind 400.000 Menschen<br />

mehr nach Deutschland zu- als weggezogen<br />

– so viele wie seit Mitte der neunziger<br />

Jahre nicht. Aber auch ein solcher<br />

Zustrom reicht bei Weitem nicht aus, die<br />

Lücken in den Belegschaften zu füllen.<br />

Zumal zu erwarten ist, dass die Zahl der<br />

Zuwanderer wieder schrumpfen wird, wenn<br />

die Wirtschaft in den europäischen Nachbarländern<br />

anspringt. Denn viele Fachkräfte,<br />

die zuletzt beispielsweise aus Spanien oder<br />

Portugal nach Deutschland gekommen<br />

waren, taten dies nicht aus Überzeugung.<br />

Sondern, weil sie in ihrer Heimat keinen Job<br />

bekommen hatten.<br />

Die Zuwanderung qualifizierter Amerikaner<br />

und Asiaten bewegt sich trotz verschiedener<br />

Angebote nach wie vor auf niedrigem<br />

Niveau. Hochqualifizierte aus einem Nicht-<br />

EU-Land können seit Mitte 2012 die sogenannte<br />

Blue Card bereits ab einem Jahresgehalt<br />

von 46.000 € bekommen. Im ersten<br />

Jahr machten von dieser Offerte lediglich<br />

7.000 Ausländer Gebrauch. Und von denen<br />

stammten auch nur 3.000 tatsächlich aus<br />

dem Ausland; die übrigen arbeiteten bereits<br />

in Deutschland.<br />

Woran liegt es, dass ausländische Fachkräfte<br />

zu selten den Weg nach Deutschland<br />

finden? Viele Menschen schreckt die Art und<br />

Weise ab, in der hierzulande über Zuwanderung<br />

diskutiert wird. Sie haben das Gefühl,<br />

nicht wirklich willkommen zu sein. Und dann<br />

gibt es Branchen, in denen Deutschland für<br />

Hochqualifizierte schlicht nicht die erste<br />

Wahl ist – etwa die IT-Industrie. Wer da Karriere<br />

machen will, den zieht es eher in andere<br />

Länder. Hinzu kommt die Bürokratie. Wer<br />

als Ausländer in Deutschland tätig werden<br />

will, muss viele Formalitäten erfüllen. Immerhin<br />

hat sich die Anerkennung ausländischer<br />

Schulabschlüsse zuletzt verbessert. Anträge<br />

auf Prüfung eines Abschlusses müssen nach<br />

spätestens drei Monaten erledigt sein. Da -<br />

rauf haben Antragsteller einen Rechtsanspruch.<br />

Ablehnende Bescheide sind bisher<br />

die Ausnahme. Auch die Regeln für Ausländer,<br />

die in Deutschland ein Studium beenden<br />

und anschließend einen Job suchen, sind<br />

liberaler geworden. Das war bitter notwendig,<br />

denn diese meist jungen Menschen sind<br />

bereits integriert und hoch qualifiziert – was<br />

sie für den Arbeitsmarkt besonders wertvoll<br />

macht.<br />

Aber dies alles kann nur ein Anfang sein,<br />

Deutschland als Arbeitsplatz attraktiver zu<br />

machen. Wenn es nicht gelingt, mehr ausländische<br />

Fachkräfte anzuwerben, ist die<br />

wirtschaftliche Dynamik in Gefahr. Und da -<br />

mit schwinden die Beschäftigungschancen<br />

für alle Arbeitnehmer. ber<br />

(sm 14030333) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


10 K Steel International<br />

Fronten gegen die<br />

Keystone-Pipeline bröckeln<br />

Die US-Stahlindustrie drängt auf »grünes Licht«<br />

New York (bln). Als Barack Obama – wie alle Präsidenten seit Woodrow<br />

Wilson – vor den Abgeordneten beider Kongresskammern die jährliche<br />

Rede zur Lage der Nation hielt, hatte er in der öffentlichen Meinung einen<br />

Tiefstand erreicht. Viele seiner Landsleute gaben ihm schlechte Noten für<br />

seine Politik und insbesondere für die wirtschaftliche Situation im Land.<br />

WW K Eine klare Mehrheit sah pessimistisch<br />

in die Zukunft und glaubte, dass Amerika<br />

nicht auf dem richtigen Gleis in die Zukunft<br />

fährt. Der Präsident gab sich dennoch op -<br />

timistisch. Und er hatte guten Grund. Die<br />

wirtschaftliche Wachstumsrate gemessen<br />

am Bruttoinlandsprodukt war im zweiten<br />

Halbjahr 2013 mit 3,7 % robuster als seit<br />

dem Ausbrechen der Großen Rezession.<br />

Die Ar beitslosigkeit sank auf 6,7 %. Das<br />

waren gute Ergebnisse trotz des vorübergehenden<br />

Stillstands bei der Regierung und<br />

empfindlicher Ausgabenkürzungen – beides<br />

von der republikanischen Opposition<br />

durchgesetzt. Den größten Teil seiner<br />

Marathonrede widmete der Präsident der<br />

Innenpolitik, vor allem dem Zustand der<br />

Wirtschaft. Er rief nach Aktionen, die den<br />

wirtschaftlichen Aufwind stärken – für alle,<br />

nicht nur die winzige Gruppe der Superreichen.<br />

Aber Obamas Hände sind weitgehend<br />

gebunden. Er wird in Schach gehalten von<br />

einer soliden Mehrheit der Oppositionspartei<br />

im Repräsentantenhaus, die in den vergangenen<br />

Jahren so ziemlich alle Initiativen<br />

des Weißen Hauses stoppte. In seiner Rede<br />

kündete der Präsident an, dass er fortan mithilfe<br />

von Anordnungen der Exekutive (Executive<br />

Orders) und also ohne den Kongress<br />

politische Initiativen durchsetzen wird. Ob -<br />

wohl seine Vorgänger George W. Bush und<br />

Bill Clinton weitaus häufiger von solchen<br />

Executive Orders Gebrauch machten, wurde<br />

Obama von der Opposition spontan als<br />

imperialistischer Präsident und als Gesetzesbrecher<br />

kritisiert.<br />

Stunden nach seinem Auftritt im Kongress<br />

stand der Präsident vor 1.500 Stahl arbeitern<br />

in einem U.S.-Steel-Werk außerhalb von<br />

Pittsburgh, wo er die Werbetrommel für sein<br />

neues, steuerbegünstigtes MyRa-Programm<br />

(für »Mein Ruhestandskonto«) für die Mittelklasse<br />

rührte. Es war der Auftakt zu seiner<br />

Solopolitik der kleinen, aber wichtigen<br />

Schritte.<br />

U.S.-Steel-Boss Mario Longhi und der Präsident<br />

der Stahlarbeitergewerkschaft, Leo<br />

Gerard, standen neben dem Präsidenten, als<br />

er den Plan erläuterte, wie man das finanzielle<br />

Los künftiger Ruheständler verbessern<br />

kann. Die positiven Reaktionen im Irving-<br />

Stahlwerk waren sicherlich beeinflusst von<br />

wachsenden Zweifeln an der Zukunft der<br />

staatlichen Altersrenten und der Pensionskassen<br />

privater Unternehmen.<br />

Nicht für die Stahlarbeiter selbst, aber für<br />

andere Mitglieder so mancher Stahlarbeiterfamilie<br />

war Obamas zweite Soloinitiative<br />

ebenfalls interessant. Mit seiner Unterschrift<br />

ordnete der Präsident an, dass alle Unternehmen<br />

mit Aufträgen von der Regierung<br />

ab sofort Stundenlöhne von mindestens<br />

10,10 USD zahlen müssen, eine deutliche<br />

Steigerung gegenüber 7,28 USD. Während<br />

dieser Schachzug nur ca. 500.000 Arbeitern<br />

zugutekommt, hofft die Administration,<br />

dass der Kongress unter dem Druck der<br />

öffentlichen Meinung eventuell ganz allgemein<br />

den Mindestlohn anhebt. In den kommenden<br />

Monaten steht in Washington allerdings<br />

eine Entscheidung an, die für Stahlunternehmen<br />

und Stahlarbeiter wichtiger ist<br />

als die neue Sparinitiative.<br />

Stichwort: Keystone-Pipeline XL<br />

Zwei Tage nach Obamas Besuch im Raum<br />

Pittsburgh veröffentlichte das US-Außenministerium<br />

einen umfassenden Report über<br />

die geplante Erdölpipeline von Kanada nach<br />

Texas, der den Druck auf den Präsidenten<br />

verstärkte, das umstrittene Projekt zu ge -<br />

nehmigen.<br />

Der Bericht bestätigte ein Hauptargument<br />

von Umweltschützern, dass die Förderung<br />

von Öl aus kanadischem Teersand weitaus<br />

mehr Energie verlangt als die konventionelle<br />

Förderung und entsprechend größere Mengen<br />

von Treibhausgasen ausstößt. Aber der<br />

Report betonte auch, dass Bau oder Nichtbau<br />

der Pipeline die Förderung aus den Teersandreserven<br />

weder vergrößern noch vermindern<br />

würde. Genau das versicherte die Ölindustrie,<br />

seit der Kampf für und wider die Pipeline<br />

ausbrach. Ohne Keystone, so die einschlägige<br />

Industrie, wird das Rohöl von Tankschiffen<br />

und Tanklastwagen in die Raffinerien von<br />

Texas und anderswo transportiert.<br />

Die Stahlindustrie, insbesondere U.S. Steel<br />

und andere Hersteller von Stahlrohren,<br />

drängen auf »grünes Licht« für Keystone.<br />

Die Stahlarbeitergewerkschaft und der<br />

Gewerkschaftsdachverband AFL / CIO haben<br />

ihre Positionen über die Jahre gewechselt.<br />

Wie Präsident Obama versuchten die Ge -<br />

werkschaften, weder die Gegner noch die<br />

Befürworter des Projektes zu verärgern.<br />

Obwohl nicht alle AFL / CIO-Gewerkschaften<br />

gleicher Meinung sind, schlug sich der<br />

Verband auf die Pro-Pipeline-Seite mit dem<br />

Argument, dass der Bau viele tausende von<br />

vorübergehenden und einige tausend permanente<br />

Arbeitsplätze schaffen wird. Leo<br />

Gerard, der Präsident der Stahlarbeitergewerkschaft<br />

und ein ursprünglicher Gegner des<br />

Pipelinebaus, gab seine Zustimmung unter der<br />

Bedingung, dass nur »Made in USA«-Stahl<br />

beim Bau verwendet werden darf.<br />

Stahl- und Bauindustrie und andere Ge -<br />

schäftsinteressen sowie die Mehrheit der<br />

amerikanischen Öffentlichkeit unterstützen<br />

den Bau der Pipeline. Die Republikaner im<br />

Kongress verlangen eine rasche Genehmigung<br />

des Projekts; das gilt auch für eine<br />

Reihe von Demokraten, die Bundesstaaten<br />

oder Wahlbezirke vertreten, durch die die<br />

Keystone-Pipeline verlaufen soll.<br />

Weil die Pipeline über die kanadisch-amerikanische<br />

Grenze verlaufen werde, war und<br />

ist das US-Außenministerium federführend<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Steel International K 11<br />

im langwierigen Antragsprozess. Außenminister<br />

John Kerry weiß aus erster Hand,<br />

dass die kanadische Regierung verstimmt<br />

auf eine negative Entscheidung reagieren<br />

würde. Der kanadische Minister für Naturressourcen<br />

und Umwelt, Joe Oliver, lobte<br />

den jüngsten Bericht als positiven Beitrag<br />

und ließ wissen, dass man von Präsident<br />

Obama eine Entscheidung innerhalb der<br />

nächsten sechs Monate erhofft.<br />

Ein Nein zur Pipeline würde das ohnehin<br />

bereits getrübte Handelsklima zwischen den<br />

beiden nordamerikanischen Nachbarn weiter<br />

verschlechtern. Kanada protestierte zum<br />

Jahresbeginn gegen ein vom Kongress verabschiedetes<br />

Gesetz, das »Buy America«-<br />

Prinzip für neue Wasserinfrastrukturprojekte<br />

in Höhe von 2,4 Mrd. USD und insbesondere<br />

für Eisen- und Stahlprodukte vorschreibt.<br />

In Kanada wird befürchtet, dass dieser von<br />

der Stahllobby und der Stahlfraktion im<br />

Kongress erreichte Meilenstein in Washington<br />

ein Protektionsbeispiel für eine Fülle von<br />

öffentlichen Projekten im Land setzen könnte.<br />

Ein Ja des Weißen Hauses zur Keystone-<br />

Pipeline würde also nicht nur dem amerikanisch-kanadischen<br />

Handelsfrieden wohltun,<br />

sondern auch den Beifall einer Reihe mächtiger<br />

Interessenten im eigenen Land finden.<br />

Aber die Kongresswahlen im November<br />

dieses Jahres werfen ihre Schatten über<br />

Washingtons Politik. Kleine Verschiebungen<br />

in Wahlbeteiligung und -entscheidungen<br />

könnten der Demokratischen Partei im US-<br />

Senat die Mehrheit kosten. Umweltschützer<br />

und ihre Organisationen unterstützen Präsident<br />

Obama in seinen beiden Anläufen<br />

ums Weiße Haus. Eine Pro-Keystone-Entscheidung<br />

würde diese Wähler wohl nicht<br />

ins Republikanerlager treiben, aber ihre<br />

Wahlkampfunterstützung und Wahlbeteiligung<br />

reduzieren.<br />

(sm 14030410) K<br />

L STEEL TICKER<br />

EUROFER PROGNOSTIZIERT<br />

STEIGENDEN STAHLEINSATZ<br />

Brüssel. Der europäische Stahlverband EURO-<br />

FER rechnet im laufenden und im kommenden<br />

Jahr mit einer wachsenden Stahlnachfrage. Der<br />

steigende Bedarf der Stahl einsetzenden Industrie<br />

und die Erhöhung der Lagerbestände bei<br />

Weiterverarbeitern könnten 2014 in Europa nach<br />

ersten Berechnungen der Branchenexperten zu<br />

einem Plus von rd. 3 % führen. 2015 wird ein<br />

Anstieg in gleicher Höhe erwartet.<br />

EUROFER-Generaldirektor Gordon Moffat<br />

begründet die besseren Marktaussichten mit<br />

inner- und außereuropäischen Faktoren. Die<br />

Krise in der Eurozone sei größtenteils im Griff,<br />

betonte der Manager im traditionellen Erstquartalsausblick.<br />

Weitere Reformen in den noch<br />

schwächelnden Staaten wie Frankreich und Italien<br />

würden die wirtschaftlichen und industriellen<br />

Rahmenbedingungen weiter verbessern.<br />

Außerdem dürften die positiven Entwicklungen<br />

in den USA und in Japan erstmals seit 2009 zu<br />

einem abgestimmten wirtschaftlichen Aufschwung<br />

führen, der sich auch auf andere Re -<br />

gionen positiv auswirke.<br />

Im Schlussquartal des Jahres 2013 hat die<br />

Stahl einsetzende Industrie nach vorläufigen<br />

Berechnungen des Verbandes das erste Mal seit<br />

dem vierten Quartal 2011 die Produktion auf<br />

Jahressicht wieder erhöht. Positive Signale vernimmt<br />

EUROFER vor allem aus Schlüsselbranchen<br />

wie der Automobilindustrie. Aber auch die<br />

Bauindustrie dürfte in einigen Regionen die Talsohle<br />

durchschritten haben.<br />

Der happige Rückgang der Stahlnachfrage,<br />

den Europa in der ersten Hälfte des Jahres 2013<br />

im Vorjahresvergleich hinnehmen musste, wurde<br />

EUROFER zufolge im zweiten Halbjahr fast wieder<br />

wettgemacht. Zum einen hätten geringe<br />

Lagerbestände keinen so hohen Abbau wie im<br />

zweiten Halbjahr 2012 erfordert. Zum anderen<br />

habe die reale Nachfrage die Erwartungen übertroffen.<br />

(sm 14030318) K


12 K Steel International<br />

Umsatzsteuerbetrug hält Ostmitteleuropa<br />

im Griff<br />

Die Regierungen mussten Maßnahmen ergreifen<br />

Warschau (Be). Polen und die Slowakei haben auf den systematischen<br />

Steuerbetrug unseriöser Firmen mit einer Rechtsänderung reagiert und<br />

damit einen ersten Erfolg erzielt. Allerdings droht immer noch Ungemach<br />

aus Tschechien und Ungarn. Das Problem ist noch lange nicht gelöst.<br />

WW K »Neue rechtliche Regelungen wie die<br />

Umkehrung der Steuerschuldnerschaft (Re -<br />

verse-Charge) haben seit dem 1. Oktober<br />

2013 zwar im bedeutenden Maße unseriöse<br />

<br />

Vorsitzende der polnischen Vereinigung der<br />

Stahlhändler PUDS, im Gespräch mit dem<br />

<br />

»Doch haben unsere Nachbarn Ungarn und<br />

Tschechen ähnliche Probleme«, erklärte sie.<br />

»Von dort aus könnte kriminell erwirtschafteter<br />

Stahl wieder zu uns gelangen und uns<br />

<br />

Hintergrund: Die gesamte Region wird<br />

seit einigen Jahren von einem gigantischen<br />

»<br />

Polen<br />

und die Slowakei haben<br />

bereits durchgegriffen.<br />

Umsatzsteuerbetrug belastet. Internatio nale<br />

Firmen versuchen so, die Preise zu drücken<br />

und einen gnadenlosen Verdrängungswettbewerb<br />

zu starten. Unter den Unternehmen,<br />

die massiv unter Druck gekommen<br />

sind, befanden sich auch Gesellschaften mit<br />

deutschem Kapital.<br />

Dieses Verbrechen ist einer der größten<br />

Fälle von Wirtschaftskriminalität, den es je<br />

in der Geschichte in Ostmitteleuropa nach<br />

der politischen Wende 1989 gegeben hat.<br />

In offizielle Schätzungen gingen davon aus,<br />

dass allein in Polen bis zur Hälfte des Marktes<br />

betroffen gewesen sein könnte, der zwischen<br />

4 und 5 Mrd. € umfasst. Damit prellten<br />

die Verbrecher allein das polnische Fi -<br />

nanzamt in den vergangenen Jahren pro<br />

Jahr um 100 Mill. €. Das Land stellt pro Jahr<br />

etwa 8 Mill. t Stahl her und gehört damit zu<br />

den größeren Produzenten in der EU.<br />

Die Verbrecher bedienten sich unterschiedlicher<br />

Varianten, um das Finanzamt zu<br />

betrügen. Beispielsweise schoben sich mehrere<br />

Unternehmen über Landesgrenzen hinweg<br />

systematisch die Ware zu. Sie profitierten<br />

unter anderem davon, dass für Exporte<br />

keine Umsatzsteuer anfällt. Zwischenzeitlich<br />

wurde eine Firma in dieser Handelskette<br />

liquidiert, sodass der Fiskus darauf keinen<br />

Zugriff mehr hatte. Fachleute nennen diesen<br />

Trick »Steuerkarussell«, das überwiegend<br />

darauf setzt, dass die Kontrolle der Warenströme<br />

aufgrund des komplizierten Handelsnetzwerkes<br />

nicht ganz einfach ist.<br />

Deswegen mussten die Regierungen drastische<br />

Maßnahmen ergreifen: Die Polen<br />

führten im Oktober das Reverse-Charge-<br />

Verfahren ein, das die Steuerlast dem Leistungsempfänger<br />

aufbürdet. Die Slowakei<br />

folgte zum Jahreswechsel. Experten sprachen<br />

damals von einer »wahren Revolution<br />

<br />

ist damit ganz zufrieden und weist auf die<br />

ersten Wirkungen dieser Änderungen hin:<br />

»Produktion und Import von Langprodukten<br />

sind gleich im Oktober im Vergleich zum<br />

Vorjahreszeitraum bei uns in Polen um 45 %<br />

gestiegen.« Das zeige, wie groß das Aus-<br />

<br />

Die Lage in Polen hat sich zwar verbessert,<br />

doch könnte kriminell erwirtschafteter Stahl<br />

weiterhin von den Nachbarländern Tschechien<br />

und Ungarn ins Land gelangen. Denn<br />

diese Märkte haben ähnliche Probleme.<br />

Anders als Polen haben sie aber erst mit der<br />

Bekämpfung des Verbrechens begonnen.<br />

»Nach unseren Informationen haben viele<br />

Verbrecher ihre Aktivitäten von Polen<br />

nach Tschechien verlagert«, sagte Stefan<br />

Dzienniak, der Vorsitzende der Vereinigungen<br />

der polnischen Stahlproduzenten HIPH,<br />

im Dezember auf einer Veranstaltung. Die<br />

Polen, die Slowakei und Tschechien hatten<br />

sie organisiert, um das gemeinsame Vorgehen<br />

zu beraten. »Wichtig war die Frage,<br />

welche Wirkungen Änderungen im Umsatzsteuerrecht<br />

haben«, unterstrich Dzienniak.<br />

»In Tschechien werden die Schäden, die<br />

dadurch entstanden sind, auf etwa 1 Mrd.<br />

»<br />

Das<br />

Problem verlagert sich<br />

nach Tschechien.<br />

Kronen oder 36 Mill. € geschätzt«, sagte<br />

Robert Agh, Sprecher des regionalen Stahlhändlers<br />

Ferona AS. Die Verlagerung dieses<br />

Betruges nach Tschechien ist nach seiner Einschätzung<br />

leicht erfolgt, weil dort der Stahlhandel<br />

schon wesentlich früher über die<br />

Vermittlung von Unternehmen abge wickelt<br />

worden ist, die Polen gegründet haben.<br />

Hintergrund: In Tschechien haben die Be -<br />

hörden den Kampf zwar schon lange begonnen.<br />

So hat die Regierung 200 Polizisten<br />

abgestellt, die sich ausschließlich mit diesem<br />

Thema befassen. Und im November gab es<br />

auch schon die ersten Fahndungserfolge, als<br />

man insgesamt zwölf Verdächtige inhaftierte.<br />

Ihnen wird ein Betrug von 4,1 Mill. € vorgeworfen.<br />

Doch hat man immer noch nicht das<br />

Reverse-Charge-Verfahren eingeführt, das<br />

nachhaltige Effekte bringen könnte.<br />

»Insgesamt dürfte das Problem in Tschechien<br />

aber nicht so groß wie in Polen werden«,<br />

versuchte Agh den Ball flach zu halten. »Das<br />

Ausmaß war dort nur deswegen so groß, weil<br />

die Unternehmen bei den Ausschreibungen<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Steel International K 13<br />

für die Projekte für die EM 2012 dermaßen<br />

unter Druck standen«, glaubt der Fachmann.<br />

Der polnische Staat hatte seinen Aussagen<br />

zufolge nämlich nur dem Bieter den Zuschlag<br />

erteilt, der den geringsten Preis geboten hat.<br />

»Danach habe ein Betrieb nach allen Möglichkeiten<br />

suchen müssen, um Kosten zu sparen«,<br />

erklärte der Manager.<br />

Darüber hinaus gibt es einen weiteren<br />

Grund, warum es in Tschechien anders als<br />

in Polen verlaufen könnte. Der Markt ist<br />

anders strukturiert: Er ist weniger zersplittert,<br />

wobei die Hälfte von Ferona AS dominiert<br />

wird. »Gerade die hohe Zahl an Unternehmen<br />

in Polen hat bewirkt, dass sich die<br />

Betrüger besser in der ganzen Masse verstecken<br />

konnten«, machte Agh klar. »Das ist in<br />

Tschechien anders und die Stabilität der<br />

Preise ist einfach höher«, unterstrich der<br />

Fachmann.<br />

(sm 14030302) K<br />

L STEEL TICKER<br />

BEPRO 2013 WEITER<br />

GEWACHSEN<br />

Gelsenkirchen. Trotz des schwierigen Ge -<br />

schäftsumfeldes konnte der international tätige<br />

Spezialist für Stahlspezialitäten wieder ein recht<br />

ordentliches Ergebnis erwirtschaften. Auch die<br />

abgesetzte Tonnage konnte im Vergleich zum<br />

Vorjahr gesteigert werden.<br />

In Kürze werden die Bauarbeiten für den<br />

Erweiterungsbau abgeschlossen sein. Damit verfügt<br />

der mittelständische Stahldistributeur in<br />

Gelsenkirchen über 30.000 m² Lagerfläche und<br />

900m² Bürofläche.<br />

Alle Lagereinrichtungen sind mit modernster<br />

Kran-, Maschinen- und Sägetechnik ausgestattet.<br />

Mit dieser Investition ist der Weg für weiteres<br />

Wachstum bereitet worden.<br />

»Auch wenn der Markt schwierig bleibt, ist<br />

Bepro für 2014 angesichts guter Nachrichten verhalten<br />

zuversichtlich. Die wirtschaftliche Talwanderung<br />

nähert sich ihrem Ende und wir sehen uns<br />

auf einem vorsichtigen Stabilisierungs kurs mit<br />

beginnender Nachfragebelebung«, sagen die<br />

beiden Geschäftsführer Peter Schorr und Sören<br />

Filipczak. Daraus ergeben sich für gut aufgestellte,<br />

gesunde Unternehmen aus Lagerhaltung und<br />

Handel gute Möglichkeiten und Chancen, hieß es.<br />

Das operative Management wurde ab 1. Ja -<br />

nuar 2014 mit der Ernennung von Christoph<br />

Kuschinski zum Prokuristen der neuen Größenordnung<br />

der Gesellschaft angepasst.<br />

Bepro ist optimistisch und erwartet, dass die<br />

Konjunktur allmählich an Fahrt gewinnen wird.<br />

Mit den neu geschaffenen Kapazitäten werden<br />

dann die gesteckten Ziele erreicht, teilte das<br />

Unternehmen mit.<br />

www.bepro.de<br />

/<br />

(sm 14030315) K


14 K Steel International<br />

Wuppermann baut Vertriebstätigkeiten in der Türkei weiter aus<br />

Leverkusen. Die Wuppermann-Gruppe, ein Familienunternehmen mit 140 Jahren Erfahrung<br />

in der Stahlverarbeitung, übernimmt 35 % der Anteile an Galva Metal A.S., einem international tätigen<br />

Stahlhändler und Stahl-Service-Center mit Sitz in Kocaeli in der Nähe von Istanbul, Türkei.<br />

WWK Die Zusammenarbeit zwischen den beiden<br />

Unternehmen begann bereits 2012.<br />

Galva Metal ist seit Gründung 2005 stetig<br />

stark gewachsen und konnte 2012 einen<br />

Umsatz von 32 Mill. € vorweisen. Derzeit<br />

beschäftigt Galva Metal mehr als 40 Mitarbeiter.<br />

Neben den Handelstätigkeiten wurde<br />

2011 in der Türkei ein Stahl-Service-Center<br />

aufgebaut und in Maschinen und Hallen<br />

investiert. Das Unternehmen ist spezialisiert<br />

auf den Handel mit Flachprodukten mit<br />

unterschiedlichen Beschichtungen, z. B.<br />

Zink, Aluzink oder Farbbeschichtungen.<br />

»Mit unserer Beteiligung an Galva Metal<br />

gewinnen wir einen direkten Zugang zum<br />

wachsenden türkischen Stahlmarkt und<br />

können damit unsere Vertriebstätigkeit vor<br />

Ort weiter ausbauen. Unsere erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit mit dem jungen und dynamischen<br />

Handelsunternehmen hat 2012<br />

begonnen. Der Anteilskauf war ein weiterer<br />

konsequenter Schritt, mit dem wir unseren<br />

Wachstumskurs – neue Märkte außerhalb<br />

Westeuropas zu erschließen – weiter um -<br />

setzen«, erklärt Dr. C. L. Theodor Wuppermann,<br />

Vorstand Finanzen und Sprecher des<br />

Vorstandes der Wuppermann AG.<br />

<br />

Galva Metal ergänzt: »Wir freuen uns auf<br />

die verstärkte Zusammenarbeit mit dem<br />

Traditionsunternehmen Wuppermann. Mit<br />

Wuppermann an unserer Seite gewinnen<br />

wir einen starken und soliden Partner. Ge -<br />

meinsam wollen wir weitere Anteile im türkischen<br />

Markt gewinnen und unseren<br />

Wachstumskurs fortsetzen.«<br />

www.galvametal.com<br />

/<br />

(sm 14030182) K


Steel International K 15<br />

Gewichtseinsparung von 42 kg im Pkw<br />

Hagen. Neueste Entwicklungsergebnisse der Initiative Massiver Leichtbau zeigen, dass sich das Gewicht<br />

eines Mittelklassefahrzeugs um 42 kg reduzieren lässt, wenn modernste Stahlwerkstoff- und Massivumformtechnik<br />

zum Einsatz kommt.<br />

WW K »Diese Ergebnisse zeigen, über wie viel<br />

Innovationskraft die Stahlhersteller und die<br />

Massivumformung verfügen«, sagt Dr. Hans-<br />

Willi Raedt, Vice President Advanced Engineering<br />

der Hirschvogel Automotive Group<br />

und Sprecher des Konsortiums. Für die Studie<br />

»Leichtbaupotenziale massivumgeformter<br />

Komponenten im Pkw« haben Wissenschaftler<br />

der Forschungsgesellschaft Kraftfahrwesen<br />

mbH Aachen (fka) ein Mittelklassefahrzeug<br />

eines deutschen Herstellers<br />

demontiert: Im Auftrag der Initiative Massiver<br />

Leichtbau dokumentierten sie jedes der<br />

rd. 3.500 Bauteile in Antriebsstrang, Fahrwerk<br />

und weiteren ausgewählten Fahrzeugbereichen.<br />

In Workshops mit Experten der<br />

Stahlherstellung und Massivumformung<br />

wurden Gewichtseinsparpotenziale unter<br />

integraler Berücksichtigung von Alternati -<br />

ven in Werkstoffwahl, Fertigungstechnik<br />

und Bauteildesign erarbeitet. Zurzeit werden<br />

die 400 Ideen für leichtere Lösungen auf<br />

ihre Umsetzbarkeit geprüft. Dabei kommen<br />

werkstoffliche Vorschläge ebenso auf den<br />

Prüfstand wie konstruktive oder konzeptionelle.<br />

Aus Sicht der Massivumformung sind vor<br />

allem Bauteile aus Antriebstrang (Einspritzung,<br />

Motor, Getriebe, Verteilergetriebe,<br />

Antriebswellen) und Fahrwerk für Leichtbauideen<br />

geeignet. »Mit der neuesten<br />

Stahlwerkstoff- und Massivumformtechnik<br />

liegen die Kosten pro kg Leichtbau sogar<br />

unter denen, die für manche neuartige<br />

Technologie aufgewendet werden muss.<br />

Einige Leichtbaupotenziale versprechen<br />

sogar die Kostenneutralität«, erläutert Dipl.-<br />

Ing. Frank Wilke, Vice President Technische<br />

Kundenberatung der Deutsche Edelstahlwerke<br />

GmbH und stellvertretender Sprecher<br />

des Konsortiums. Damit werde dieser Leichtbau<br />

sehr breitenwirksam und könne deutlich<br />

zur Minderung des Gesamt-CO 2<br />

-Ausstoßes<br />

beitragen.<br />

Um Leichtbauideen zu nutzen, ist es nach<br />

Ansicht der Initiative allerdings notwendig,<br />

werkstoff- und umformtechnische Potenziale<br />

in die frühen Phasen einer System- und<br />

Bauteilentwicklung mit einzubeziehen. Hier<br />

gebe es bewährte Simultaneous-Engineering-Prozesse,<br />

die aber für deutlich mehr<br />

Komponenten als derzeit genutzt werden<br />

müssten. »Der Einkaufsprozess müsste in<br />

früheren Phasen der Entwicklung einsetzen,<br />

nämlich dann, wenn Leichtbauvorschläge<br />

des Zulieferers aus der Werkstoff- oder Fertigungstechnik<br />

noch in die Bauteilgestaltung<br />

einfließen können«, fordert Dr. Raedt.<br />

www.massiverLEICHTBAU.de<br />

/<br />

(sm 14030220) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


16 K Steel International<br />

Stahlkonjunktur 2014 – Ein bisschen mehr<br />

Optimismus erscheint angebracht<br />

von Prof. Dr. Lothar Grebe *)<br />

Der volatilen Konjunkturentwicklung seit Jahresbeginn 2013 und der zuletzt<br />

eingetretenen Verlangsamung der konjunkturellen Konsolidierung in<br />

einigen EU-28-Ländern konnten sich die EU-Stahlhersteller nicht entziehen.<br />

Überkapazitäten, Konkurrenzdruck und Preisdruck haben das Bild der<br />

Stahlbranche im vergangenen Jahr entsprechend geprägt.<br />

Lothar Grebe<br />

WWK Die EU-28-Rohstahlproduktion erreichte<br />

etwa 165,7 Mill. t und hat das Vorjahresniveau<br />

(168,6 Mill. t) damit knapp verfehlt 1) .<br />

Das Bestellverhalten im Trägerbereich war<br />

vor allem wegen der unklaren wirtschaftlichen<br />

Situation stark eingeschränkt, was zu<br />

einem intensiven Wettbewerb geführt hat.<br />

Im Flachbereich blieb das Mengenaufkommen<br />

einigermaßen zufriedenstellend. Im<br />

Quartoblechmarkt ging die Kapazitätsauslastung<br />

weiter zurück, u. a. weil Abrufe von<br />

Grobblech als Vormaterial z. B. für die Herstellung<br />

von Großrohren ausblieben. Der<br />

Großauftrag zur Lieferung von geschweißten<br />

Stahlrohren für den Bau der ersten Offshorepipeline<br />

(South-Stream-Pipeline), der<br />

kürzlich vergeben wurde, schafft hier Entlastung.<br />

Im Bereich der Qualitäts- und Edelbaustähle<br />

waren die Rohmaterialpreise, die<br />

über Schrott- und Legierungszuschläge an<br />

die Kunden weitergereicht werden, im Verlauf<br />

des Jahres rückläufig. Bei relativ stabilem<br />

Mengenaufkommen gerieten die Um -<br />

satzerlöse entsprechend unter Druck.<br />

Für die EU-Stahldistribution war 2013 ein<br />

enttäuschendes Jahr, abgesehen von einigen<br />

wenigen positiven Entwicklungen bei<br />

spezifischen Produktgruppen. Wenngleich<br />

die Ergebnisdaten des gesamten Jahres<br />

2013 in den Unternehmen zumeist noch<br />

nicht vollständig vorliegen, hat »der Markt«<br />

negative Auswirkungen in den Büchern<br />

vieler Gesellschaften hinterlassen. Mit Blick<br />

*)<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe, Stahlhandels-Institut, Meerbusch,<br />

lothargrebe@me.com<br />

1)<br />

WV Stahl, stahl-online<br />

auf 2014 scheint begründeter Optimismus<br />

angebracht, was für Ökonomen und Börsianer<br />

gelten sollte, aber auch für Stahlindustrie<br />

und Stahldistribution.<br />

Das Institut für Weltwirtschaft rechnet für<br />

2014 mit einem weltweiten BIP-Wachstum<br />

von 3,7 % (Stand Dez. 2013), das Rheinisch-<br />

Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung<br />

erwartet einen Zuwachs der weltweiten<br />

Stahlproduktion um 4 % (RWI-Stahlbericht,<br />

Stand Juni 2013). Die Hoffnungen<br />

liegen – neben der Eurozone – besonders<br />

auf den Märkten in Nordamerika, Asien<br />

sowie China. Dort, in Changsa, der Hauptstadt<br />

der chinesischen Provinz Hunan, soll<br />

2014 das höchste Gebäude der Welt beheimatet<br />

sein (»Sky City«). Mit einer Höhe von<br />

838 m und 202 Stockwerken würde der<br />

Wolkenkratzer den vor etwa drei Jahren eingeweihten<br />

Burj Khalifa in Dubai in den<br />

Schatten stellen – zumindest um 10 m – vielleicht<br />

Indikator für einen neuen Stahlboom?<br />

Geld- und Währungspolitik<br />

Setzt man allerdings auf den Verlauf der<br />

Börsen als Konjunkturmotor, bestünde, ab -<br />

gesehen von der Euphorie zu Beginn des<br />

Jahres, sicherlich wenig Anlass, für das laufende<br />

Jahr auf eine wirtschaftlich nachhaltige<br />

Aufwärtsbewegung zu setzen. Denn eine<br />

alte Börsenweisheit lautet: »Wie der Januar<br />

– so das ganze Jahr«. Die Skeptiker sehen<br />

sich bestätigt und verweisen auf die restriktive<br />

Geldpolitik der US-Notenbank. Seit Mitte<br />

Januar hat die »Fed« den Aufkauf von<br />

Staatsanleihen sukzessive zurückgefahren.<br />

Die Eindämmung des Geldflusses in den<br />

USA, die eine Zinsanhebung nach sich ziehen<br />

sollte, hat Krisenherde an anderer Stelle<br />

offengelegt. Die Währungen in einzelnen<br />

Schwellenländern sind hierdurch mehr und<br />

mehr unter Druck geraten, insbesondere<br />

solche mit deutlichen Haushalts- und Zahlungsbilanzdefiziten,<br />

wie in Indien, Indonesien,<br />

der Türkei, Brasilien und Südafrika.<br />

Die erfolgte massive Anhebung des Leitzinses<br />

in der Türkei von 4,5 auf 10 % kann<br />

dabei durchaus als mutiger und richtiger<br />

Schritt zur Währungsstabilisierung in diesem<br />

Land gesehen werden, wenngleich die Währungsunsicherheiten<br />

nur kurzzeitig gemildert<br />

wurden.<br />

Die Politik der »Fed« ist nicht ohne Risiken,<br />

falls die fortgesetzte Kapitalflucht aus<br />

den Schwellenländern die Weltwirtschaft<br />

nach unten zieht. Vielleicht ist es ein Glücksfall,<br />

dass China seine Währung streng kontrolliert,<br />

indem es den Wechselkurs des Renminbi<br />

nur in engen Bandbreiten schwanken<br />

lässt, d. h. unabhängig von Kräften des<br />

Marktes. Westliche Industrieländer kritisieren,<br />

dass Chinas Währung dadurch unterbewertet<br />

ist und chinesische Exporte entsprechend<br />

billiger sind.<br />

Für die größten Industrienationen liegen<br />

die Prognosen über das Wirtschaftswachstum<br />

(BIP) bei > 4 % (China, Indien), > 2 %<br />

(Brasilien, USA, Vereinigtes Königreich) und<br />

> 1 % (Deutschland, Japan).<br />

Euroraum<br />

Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat<br />

sich im ersten Quartal des laufenden Jahres<br />

zunehmend aufgehellt. Der sogenannte<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Steel International K 17<br />

Economic Sentiment Indicator (ESI), der die wirtschaftliche Aktivität<br />

im Euroraum misst und einen langjährigen Durchschnittswert von<br />

100 Punkten aufweist, lag zuletzt bei knapp 105 Punkten. Letztlich<br />

reiht sich der »ESI« in eine Vielzahl von Frühindikatoren ein, die für<br />

die Euroländer in 2014 eine an ziehende Konjunktur, insbesondere<br />

was die Binnennachfrage betrifft, erwarten lassen.<br />

Das Institut für Weltwirtschaft (IfW, Kiel) hat in seiner jüngsten<br />

Prognose (12/2013) für den Euroraum folgende Eckdaten angegeben<br />

(Tabelle 1).<br />

Die Chancen für eine Fortsetzung des allerorts spürbaren Stimmungswandels<br />

liegen sicherlich darin, dass die Finanzmärkte weiter<br />

an Stabilität gewinnen und insbesondere hierdurch das Vertrauen<br />

in die wirtschaftliche Erholung Fuß fasst und die europäischen Krisenländer<br />

ihre Rezession verlassen. Risiken bleiben, solange die ökonomischen<br />

Anpassungsprozesse in Europa der wirtschaftlichen<br />

Expansion Grenzen setzen.<br />

Das IfW geht für Deutschland davon aus, dass ein »anziehender<br />

Investitionszyklus die ökonomische Aktivität spürbar beleben wird.<br />

Dies wird befeuert durch ein für Investoren extrem günstiges Finanzierungsumfeld,<br />

das auch dem Wohnungsbau starke Impulse verleihen<br />

wird«. Eine deutlichere Belebung wird auch hier für den Exund<br />

Import erwartet (Tabelle 2).<br />

Stahlmarkt<br />

Neben der Aufhellung des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes weist<br />

der europäische Stahlverband Eurofer in seinem Forecast von Ja nuar<br />

2014 darauf hin, dass in den wichtigsten Stahl verwendenden Sektoren<br />

der EU im laufenden Jahr mit einer Produktionszunahme um<br />

im Durchschnitt 2,5 % zu rechnen ist, dies nach einer Schwächeperiode<br />

von nahezu zwei Jahren.<br />

Bezogen auf die einzelnen Stahl verarbeitenden Bereiche ergibt<br />

sich folgendes Bild: Maschinenbau + 2,9 %, Automobilindustrie<br />

+ 3,0 %, Baugewerbe + 1,3 %, Haushaltswaren + 2,9 %, Rohre<br />

+ 3,1 %, Metallwaren + 2,7 %, Sonstige + 3,1 %.<br />

Hinzu kommt, dass auf Seiten der Stahlwerke wie auch der Stahldistribution<br />

die in den Unternehmen noch laufenden und bereits<br />

umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen der Ertragssituation<br />

einen zusätzlichen Schub verleihen werden – positive Effekte aus<br />

dem in Aufschwungphasen üblichen Lagerzyklus nicht einmal eingerechnet.<br />

(sm 14030393) K<br />

Tabelle 1<br />

Eckdaten *) zur Konjunktur im Euroraum<br />

2013<br />

in %<br />

2014<br />

in %<br />

Bruttoinlandsprodukt -0,4 0,9<br />

Inlandsnachfrage -1,0 0,7<br />

Anlageinvestitionen -3,2 1,7<br />

Außenbeitrag:<br />

Exporte<br />

Importe<br />

1,2<br />

0,1<br />

4,6<br />

4,4<br />

*)<br />

Auszug Quelle: IfW Kiel, 12/2013<br />

Tabelle 2<br />

Eckdaten *) zur Konjunktur in Deutschland<br />

2013<br />

in %<br />

2014<br />

in %<br />

Bruttoinlandsprodukt 0,4 1,7<br />

Inländische Verwendung 0,8 1,8<br />

Anlageinvestitionen -0,7 4,3<br />

Ausrüstungsinvestitionen -1,9 5,5<br />

Bauinvestitionen -0,3 3,6<br />

Außenbeitrag:<br />

Exporte<br />

Importe<br />

0,5<br />

1,2<br />

6,0<br />

6,7<br />

*)<br />

Auszug Quelle: IfW Kiel, 12/2013<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


18 K Steel International<br />

Compliance wird zu eigenem Ressort<br />

Personelle und strukturelle Veränderungen bei ThyssenKrupp<br />

Essen. ThyssenKrupp vermeldete auf seiner Hauptversammlung Mitte<br />

Januar 2014 mehrere Veränderungen, sowohl strukturelle als auch<br />

personelle. Das Unternehmen unterstreicht beispielsweise den Kampf<br />

gegen Regelverstöße mit der Schaffung eines eigens dafür zuständigen<br />

Ressorts.<br />

WW K In seiner Hauptversammlung Mitte Ja -<br />

nuar 2014 hat der Aufsichtsrat der Thyssen-<br />

Krupp AG Dr. Donatus Kaufmann mit Wirkung<br />

zum 1. Februar 2014 zum Mitglied des<br />

Vorstands bestellt. Dr. Kaufmann wird das<br />

neu geschaffene Ressort Recht und Compliance<br />

leiten. Prof. Dr. Ulrich Lehner, Vorsitzender<br />

des Aufsichtsrats, sagte dazu: »Die Bestellung<br />

von Dr. Kaufmann ist ein klares Signal,<br />

dass Compliance höchste Priorität hat.«<br />

Kaufmann war zuletzt bei der Metro AG<br />

tätig und verfügt über umfangreiche Erfahrungen<br />

u. a. in den Bereichen Recht, Intellectual<br />

Property Rights, Corporate Governance.<br />

Von 2002 bis Anfang 2011 war er<br />

beim Pharmakonzern Boehringer Ingelheim<br />

in verschiedenen leitenden Funktionen mit<br />

weltweiter Verantwortung tätig. Kaufmann<br />

studierte Rechtswissenschaft, Politische<br />

Wissenschaft und Geschichte in Göttingen,<br />

Bonn und Paris.<br />

Dr. Heinrich Hiesinger, Vorstandsvorsitzender<br />

von ThyssenKrupp, wurde von den Ak -<br />

tionären auf der Hauptversammlung mit<br />

92 % der Stimmen entlastet. Zur Unternehmensstrategie<br />

im Bereich Anlagenbau sagte<br />

er: »Die Integration und Regionalisierung<br />

des Anlagenbaus ist ein wichtiger Baustein<br />

unserer Entwicklung hin zu einem diversifizierten<br />

Industriekonzern. Dieses Wachstumsfeld<br />

bietet ein großes Potenzial, das wir mit<br />

ThyssenKrupp Industrial Solutions als einem<br />

global aufgestellten, integrierten Anlagenbauer<br />

optimal ausschöpfen können. Es ist<br />

unser Ziel, hier stärker zu wachsen als der<br />

Markt.« Die grundlegenden Veränderungen,<br />

die alle Teile des Unternehmens beträfen,<br />

würden Zeit brauchen.<br />

Operativ wird das Anlagenbaugeschäft<br />

weltweit unter dem Dach von ThyssenKrupp<br />

Industrial Solutions von den beiden Business<br />

Units Process Technologies und Resource<br />

Technologies geführt. Während Process<br />

Technologies auf das Engineering, die Be -<br />

schaffung und den Bau von Chemie-, Raffinerie-<br />

und anderen Industrieanlagen spezialisiert<br />

ist, bietet Resource Technologies<br />

seinen Kunden in der Mining- und der<br />

Zementindustrie sowie im Mineral Processing<br />

und Materials Handling ein umfassendes<br />

Produktportfolio sowie ein dichtes Vertriebs-<br />

und Servicenetz an. Die traditionsreichen<br />

Marken Uhde und Polysius werden<br />

weiterhin als Produktnamen erhalten bleiben.<br />

Neben Essen, dem künftigen Hauptsitz<br />

von ThyssenKrupp Industrial Solutions, wird<br />

der Anlagenbauspezialist weltweit mit 40<br />

Niederlassungen in 25 Ländern vertreten<br />

sein. Die weiteren Anlagenbaustandorte in<br />

Deutschland sind unter anderem Bad Soden<br />

am Taunus, Beckum, Dortmund, Ennigerloh,<br />

Leuna und St. Ingbert-Rohrbach.<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

/<br />

(sm 14030328) K<br />

Bündelung der Kompetenzen<br />

im Anlagenbau<br />

Im Rahmen der strategischen Weiterentwicklung<br />

stärkt ThyssenKrupp den Anlagenbau<br />

als ein wichtiges Wachstumsfeld.<br />

Die bisher eigenständigen Anlagenbauunternehmen<br />

des Konzern werden unter<br />

dem Dach von ThyssenKrupp Industrial<br />

Solutions zusammengeführt, um weltweite<br />

Marktchancen besser zu nutzen. Die nun<br />

erfolgte rechtliche Verschmelzung der<br />

deutschen Gesellschaften von Thyssen-<br />

Krupp Uhde und ThyssenKrupp Resource<br />

Technologies (entstanden aus Thyssen-<br />

Krupp Polysius und ThyssenKrupp Fördertechnik)<br />

mit ThyssenKrupp Industrial Solutions<br />

ist ein bedeutender Meilenstein des<br />

Integrationsprozesses.<br />

L STEEL TICKER<br />

EUROFER SCHILT EU<br />

FÜR NEUE KLIMAZIELE<br />

Brüssel. Mit den geplanten Klimaschutzzielen<br />

für die Jahre 2020 bis 2030 vertreibt die Europäische<br />

Kommission nach Einschätzung des Stahlverbands<br />

EUROFER viele Industrieunternehmen<br />

ins außereuropäische Ausland. Auch die Stahlindustrie<br />

werde vor unlösbare Aufgaben gestellt,<br />

kritisiert Verbandsgeneraldirektor Gordon Moffat<br />

die jüngste Entscheidung der Politiker.<br />

Er fordert die Verantwortlichen in Brüssel auf,<br />

von den »unrealistischen« Zielen zur Reduzierung<br />

von Treibhausgasen Abschied zu nehmen<br />

und stattdessen dafür zu sorgen, dass europäische<br />

Unternehmen im Vergleich zu internationalen<br />

Mitstreitern keine weiteren Wettbewerbsnachteile<br />

hinnehmen müssen.<br />

Nicken Europäisches Parlament und Europäischer<br />

Rat die Pläne der Kommission ab, befürchtet<br />

der Stahlverband die weitere Deindustrialisierung<br />

der Europäischen Union. Die Kommission<br />

hatte Ende Januar vorgeschlagen, dass der Treibhausgasausstoß<br />

in der EU im Jahr 2030 das<br />

Niveau von 1990 um 40 % unterschreiten soll.<br />

Bereits im kommenden Jahr will sich der Weltklimagipfel<br />

in Paris mit diesen Vorschlägen be -<br />

fassen.<br />

Moffat beklagt, dass die Politiker Klimaziele<br />

am grünen Tisch planen. Seiner Einschätzung<br />

zufolge haben sie nicht bedacht, dass einige<br />

Industriezweige gar nicht in der Lage sein könnten,<br />

den Schadstoffausstoß noch weiter zu reduzieren.<br />

Die Ziele über das Jahr 2020 hinaus könnten<br />

deswegen unmöglich erreicht werden.<br />

(sm 14030319) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Steel International K 19<br />

<br />

Sparprogramm wird dennoch bis 2015 fortgesetzt<br />

Luxemburg. Der Rostfrei-Erzeuger Aperam hat nach einem durchwachsenen<br />

Jahr 2013 sein Sparprogramm verlängert. Verbesserte<br />

Betriebsabläufe und Einsparungen sollen den Gewinn vor Zinsen, Steuern<br />

und Abschreibungen (EBITDA) bis Ende 2015 um weitere 106 Mill. USD<br />

anschwellen lassen. Die Aktionäre dürfte dies freuen.<br />

WWK Der Verwaltungsrat will der Anfang Mai<br />

tagenden Hauptversammlung vorschlagen,<br />

die Dividende für 2013 noch einmal auszusetzen<br />

und stattdessen den Schuldenabbau<br />

zu forcieren. Wie wichtig dieser Schritt ist,<br />

zeigt der Blick ans Ende der Bilanz. Der<br />

Erzeuger von nichtrostendem Stahl verlor im<br />

vergangenen Jahr 1,28 USD je Aktie und<br />

damit nur 0,15 USD weniger als im Vorjahr.<br />

Aperam litt wie viele seiner Wettbewerber<br />

im vergangenen Jahr unter Überkapazitäten<br />

und einem Verfall der Preise. Die Luxemburger<br />

steigerten zwar den Absatz um 3 %<br />

auf 1,728 Mill. t. Der Umsatz fiel allerdings<br />

um fast denselben Prozentsatz auf 5,120<br />

Mrd. USD.<br />

Das EBITDA profitierte vom Sparprogramm<br />

»Leadership Journey« und kletterte<br />

von 217 Mill. USD auf 292 Mill. USD. Der<br />

operative Verlust verkleinerte sich um 92<br />

Mill. USD auf 11 Mill. USD. Die Nettoschulden<br />

reduzierten sich von 816 Mill. USD auf<br />

690 Mill. USD.<br />

Trotz anhaltend wirtschaftlicher Unsicherheiten<br />

will der Stahlerzeuger an diese gute<br />

Entwicklung nahtlos anknüpfen. Vorstandsvorsitzender<br />

Philippe Darmayan plant im<br />

ersten Quartal 2014 ein höheres EBITDA als<br />

im Schlussquartal 2013. Außerdem will er<br />

die Nettoschulden im Griff behalten. Das<br />

Unternehmen ist seiner Einschätzung zu -<br />

folge mittlerweile so gut aufgestellt, dass es<br />

von jeglicher Markterholung profitieren<br />

könnte.<br />

Große Hoffnung setzt das Management<br />

weiterhin auf das Sparprogramm. Seit der<br />

Einführung im Jahr 2011 peppte es das<br />

EBITDA um insgesamt 369 Mill. USD auf. Im<br />

laufenden Jahr sollen weitere 56 Mill. USD<br />

hinzukommen. Für 2015 sind noch einmal<br />

50 Mill. USD geplant.<br />

Das Schlussquartal 2013 reflektiert den<br />

nach oben gerichteten Trend. Im Vergleich<br />

zum Vorjahres- und zum Vorquartal stieg<br />

das EBITDA um 41 Mill. USD beziehungsweise<br />

22 Mill. USD auf 84 Mill. USD. Außerdem<br />

erzielte Aperam von Oktober bis Ende<br />

Dezember einen operativen Gewinn von<br />

3 Mill. USD nach einem Verlust von 8 Mill.<br />

USD im dritten Quartal und einem Minus<br />

von 45 Mill. USD im Schlussquartal 2013.<br />

(sm 14030404) K


20 K Steel International<br />

Gemeinsam die Zukunft gestalten:<br />

standortübergreifend und produktorientiert<br />

KNAUF INTERFER stellt sich neu auf<br />

Essen. Die Unternehmensgruppe KNAUF INTERFER operiert seit Anfang des<br />

Jahres in fünf neuen operativ-strategisch eigenverantwortlichen Geschäftsfeldern:<br />

Lagerhandel, Stahlverarbeitung, Stahl Service Center, Kaltwalzen<br />

sowie Aluminium. Die Hintergründe, Absichten und Ziele erläuterte der<br />

Vorstandsvorsitzende Dr. Klaus Kremper im Gespräch mit dem »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />

WW Herr Dr. Kremper, fünf neue operativstrategische<br />

Geschäftsfelder, was steckt da -<br />

hinter?<br />

WW Die Situation auf dem Stahlmarkt hat<br />

sich seit dem Jahr 2008 signifikant geändert<br />

und wird es vermutlich auch in den nächsten<br />

Jahren weiterhin tun. Die schwierigen<br />

wirtschaftlichen Bedingungen haben die<br />

Initialzündung zur Neuausrichtung gegeben.<br />

Niedrige Margen und Überkapazitäten<br />

werden die Märkte vermutlich auch noch in<br />

den nächsten Jahren beherrschen. Darauf<br />

muss ein Unternehmen wie KNAUF INTER-<br />

FER reagieren.<br />

Wir nutzen dies als Chance, uns strategisch<br />

und operativ neu aufzustellen und<br />

unsere Position im Markt weiter zu verbessern.<br />

Wir konnten fünf Geschäftsbereiche<br />

identifizieren, die unsere Unternehmensgruppe<br />

stützen. Diese arbeiten recht unterschiedlich.<br />

Es war also nur konsequent,<br />

jedem einzelnen Bereich Raum zu geben,<br />

sich eigenverantwortlich und kundenorientiert<br />

neu zu strukturieren. Die Geschäftsfeldleiter<br />

selbst haben diese Neuausrichtung<br />

federführend getrieben.<br />

Und das ist in unserer Branche keineswegs<br />

Standard: Das erste Ordnungskriterium<br />

ist nicht mehr der Standort, sondern das<br />

Produkt. Dadurch eröffnen sich uns Möglichkeiten,<br />

die wir früher nicht hatten, nämlich<br />

die strategische Entwicklung von Produkten<br />

– und zwar standortübergreifend.<br />

WW Was war das Ziel?<br />

WW Die Zukunft gehört den<br />

Anbietern, die durch Spezialisierung,<br />

Differenzierung<br />

und eine kundenorientierte<br />

Marktbearbeitung auch<br />

Dr. Klaus Kremper<br />

(Fotos: LS)<br />

in schwierigem Marktumfeld ihren Kunden<br />

einen Nutzen bieten. Oberstes Ziel für uns<br />

war, die räumliche Kundennähe durch flächendeckende<br />

Standorte in der Neuorganisation<br />

zu erhalten. Aufgrund der neuen Ge -<br />

schäftsfeld organisation schafft die KNAUF<br />

INTERFER GRUPPE nun die Möglichkeit,<br />

standortübergreifend agieren zu können<br />

und ihren Kunden mit fokussierter Produktentwicklung<br />

und einem breiten Produktportfolio<br />

einen Mehrwert zu bieten.<br />

WW Was genau wurde getan, was bleibt zu<br />

tun?<br />

WW Der Aufsichtsrat hat zum 1. Januar 2014<br />

insgesamt 11 Leiter der Geschäfts felder be -<br />

rufen, die in diesem Jahr die Neuausrichtung<br />

der KNAUF INTERFER GRUPPE entscheidend<br />

vorantreiben. Diese werden im<br />

Verlauf des Jahres ihren Vertrieb reorganisieren<br />

und mit Fokussierung auf Schlüsselbranchen<br />

weiter ausbauen und spezialisieren.<br />

Ebenso steht die standortübergreifende<br />

Optimierung der Anlagen an, der Aufbau<br />

technischen Know-hows sowie der gezielte<br />

Einsatz der Investitionsmittel. Verbunden<br />

wird die Neuausrichtung mit einer deutlichen<br />

Veränderung der Unternehmenskultur,<br />

die beispielsweise der Personalentwicklung<br />

besondere Bedeutung beimisst.<br />

Es ist mir wichtig, den Mitarbeitern Freiheit<br />

und Wertschätzung, aber auch Ver -<br />

antwortung zu übertragen, ihnen Vertrauen<br />

zu schenken, sodass sie motiviert sind,<br />

eigenverantwortlich unsere Geschäfte vo -<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Steel International K 21<br />

ranzubringen. Bei einer guten Personalentwicklung<br />

kommen die Mitarbeiter gern ins<br />

Unternehmen – Tag für Tag. Durch die Veränderungen<br />

hat sich schon jetzt ein positiver<br />

Dialog innerhalb der Gruppe ergeben. Gerade<br />

weil wir uns als Dienstleister und Serviceanbieter<br />

differenzieren, ist das besonders<br />

wichtig.<br />

WW Welche Vorteile ergeben sich daraus für<br />

die Kunden? ... für KNAUF INTERFER?<br />

WW Unsere Kunden gewinnen mehr Transparenz<br />

über die Breite und Tiefe des gesamten<br />

Produkt- und Leistungsportfolios. Da -<br />

rüber hinaus haben sie die Möglichkeit,<br />

verschiedene Produkte<br />

und Dienst-<br />

»<br />

Wir<br />

leistungen flexibel<br />

und bedarfsgerecht<br />

über Standorte hinweg<br />

zu bündeln. Im<br />

Grundsatz wollen<br />

wir uns vom heutigen<br />

Lieferanten<br />

zum Partner unserer Kunden entwickeln.<br />

Dafür sind wir auch zu kundenbezogenen<br />

Investitionen bereit, wenn dies der Entwicklung<br />

nachhaltiger Geschäftsbeziehungen<br />

dient. Sowohl betrieblich als auch vertrieblich<br />

werden wir durch die Neuausrichtung<br />

Synergieeffekte realisieren.<br />

WW Was ändert sich für die Standorte?<br />

WW Die Standorte werden gestärkt, weil wir<br />

das Produktportfolio je nach Kundenbedarf<br />

schnell ausbauen können. Die übergeordneten<br />

Geschäftsfelder mit ihren Sparten<br />

können überregional agierenden Kunden<br />

vernetzte Leistungen aus einer Hand anbieten<br />

und über die Vielzahl der Stand orte<br />

unmittelbar zuführen. Ich möchte Ihnen<br />

gerne einige Beispiele unserer Pläne für die<br />

Standorte nennen:<br />

gezielten internationalen Ausbau des strategischen<br />

Partnernetzwerkes. Un ter unseren<br />

Stahlverarbeitungsstandorten übernehmen<br />

Nürtingen und Saarlouis die Versorgung der<br />

regionalen Kunden vor Ort und werden zu<br />

kompetenten Ansprechpartnern angrenzender<br />

Länder Südwesteuropas entwickelt. Da -<br />

rüber hinaus erfolgt aus Nürtingen die überregionale<br />

Belieferung mit Produkten aus<br />

dem Bereich der Rollprofilierung.<br />

KNAUF INTERFER Stahl Service Center.<br />

Der Standort Nürtingen innerhalb des Ge -<br />

schäftsfelds der Stahl Service Center bündelt<br />

die Kompetenzen der Produktbereiche<br />

Spaltbänder, Bleche<br />

und Zuschnitte aus<br />

wollen eine übergreifende<br />

Entwicklung der Produkte bei<br />

flächendeckender Präsenz über<br />

alle Standorte erreichen.<br />

Warmband. Im Zu -<br />

ge dessen wird der<br />

Standort Regensburg<br />

aufgegeben<br />

und die Produktionen<br />

zum 30. Juni<br />

2014 auf Nürtingen<br />

verlagert. Das Produktspektrum bleibt in<br />

seinem Umfang davon unberührt, sodass<br />

wir unsere Kunden weiterhin ohne Einschränkung<br />

beliefern. Kundenindividuelle<br />

Anforderungen werden in einer Materialdicke<br />

von bis zu 15 mm für Bleche und bis<br />

zu 8 mm für Spaltbänder erfüllt. Darüber<br />

hinaus gibt es die Möglichkeit, das Material<br />

durch Stretchen außergewöhnlich feineben<br />

zu richten.<br />

Der Standort Duisburg fokussiert sich<br />

auf Vertriebsthemen für Feinbleche,<br />

Spaltband und das Tafelgeschäft. Die<br />

bekannten Ansprechpartner bleiben<br />

unverändert. Die Fertigung<br />

des Produktspektrums der<br />

Stahl Service Center wird<br />

in Zukunft an den<br />

Standorten Barsinghausen,<br />

Mudersbach (bei Siegen), Wenden<br />

und Nürtingen durchgeführt, dies bietet den<br />

Kunden u. a. Produkte, die auf den neuesten<br />

Aggregaten der KNAUF INTERFER<br />

GRUPPE produziert werden.<br />

KNAUF INTERFER Kaltwalzen. Im Geschäftsfeld<br />

Kaltwalzen sind erste Schritte bereits<br />

getan. Seit November 2013 wurde zur Er -<br />

gänzung des be stehenden Know-hows ein<br />

zusätz licher technischer Ge schäftsführer<br />

er nannt, der in diesem Bereich entscheidende<br />

Weichen für die Zukunft stellt. Insbesondere<br />

Maßnahmen zur Stabilisierung der<br />

Produktionsprozesse, zur Qualitätssicherung<br />

und Produktivitätssteigerung sind bereits in<br />

Arbeit. Da rüber hinaus befindet sich ein<br />

neues, innovatives PPS-System (Produktionsplanungs-<br />

und Steuerungssystem) in der<br />

Einführungsphase. Dies ist in seiner Art<br />

eines der modernsten in Europa und wird<br />

sowohl nachhaltige Prozessstabilität ge -<br />

währleisten als auch zu einer Verbesserung<br />

der Lieferperformance führen.<br />

KNAUF INTERFER Aluminium. Im Bereich<br />

Aluminium ist nicht nur das Strangpressen<br />

von enormer Bedeutung, sondern es wird in<br />

Zukunft bei der nachhaltigen Entwicklung<br />

dieses Geschäftsfelds<br />

noch mehr Wert<br />

auf die Weiterbearbeitung<br />

gelegt. In vielen<br />

Absatzkanälen<br />

ist<br />

Aluminium<br />

KNAUF INTERFER Lagerhandel. Hier wird<br />

beispielhaft der Standort Saarlouis zu einem<br />

Blechschwerpunktlager für die Region Saarland<br />

sowie für den französischen und lu -<br />

xem burgischen Markt ausgebaut.<br />

KNAUF INTERFER Stahlverarbeitung. Ein<br />

besonderer Fokus für die Zukunft liegt auf<br />

dem Ausbau des Produktionsnetzwerkes<br />

innerhalb der Gruppe und auf der Ergänzung<br />

des Leistungsportfolios durch den<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


22 K Steel International<br />

eine hervorragende Ergänzung zu Stahlprodukten.<br />

WW Auf welche Produkte und Kundensegmente<br />

zielt die Strategie ab?<br />

WW Neben den Grundgüten werden die<br />

Premiumprodukte und -Serviceleistungen<br />

weiter ausgebaut. Premiumprodukte und<br />

-Dienstleistungen sind die Kür, die jeder<br />

Kunde mit der Lieferung von Commodities<br />

KNAUF INTERFER akquiriert<br />

Essen. Mit Wirkung zum 1. <strong>März</strong> hat die Knauf<br />

Interfer SE sämtliche Geschäftsaktivitäten der<br />

Stahlhandel und Servicebetrieb Mittelelbe GmbH<br />

(SSM Unternehmensgruppe) in Deutschland und<br />

Polen übernommen. Mit der Akquisition baut<br />

KNAUF INTERFER die Geschäftsfelder Lagerhandel<br />

und Stahlverarbeitung überregional weiter<br />

aus.<br />

In Deutschland werden die Aktivitäten der<br />

mittelständischen SSM Unternehmensgruppe in<br />

Zukunft von der Niederlassung Magdeburg, der<br />

Interfer Stahl GmbH, fortgeführt, in Polen unter<br />

dem Dach der künftigen Knauf Interfer Polska<br />

sp. z o.o. »Die Übernahme ist Teil der Strategie,<br />

aus einer Hand verbunden wissen will. Partner<br />

sein heißt, komplexe Anforderungen<br />

nicht zu scheuen und sich für einfache<br />

Anforderungen nicht zu schade zu sein. Wir<br />

haben dann unseren Job gemacht, wenn<br />

der Kunde rundum zufrieden ist.<br />

Im Idealfall arbeiten wir schon sehr früh<br />

gemeinsam mit unseren Kunden an künftigen<br />

Herausforderungen in Bezug auf Materialqualität,<br />

Bauteilgeometrie oder andere<br />

unsere operativ-strategisch eigenverantwortlichen<br />

Geschäftsfelder standortübergreifend zu<br />

stärken«, so CEO Dr. Klaus Kremper zu der Transaktion,<br />

der das Kartellamt bereits zugestimmt hat.<br />

Die SSM Unternehmensgruppe, gegründet von<br />

Martin Duballa, verfügt über mehr als 15 Jahre<br />

Erfahrung in der Anarbeitung und im Handel von<br />

Blechen. »Eine ideale Ergänzung des Portfolios<br />

der Interfer Stahl GmbH Magdeburg«, so Michael<br />

Otto, Vertriebs- und Standortleiter. Mit im künftigen<br />

Führungsteam am Standort Magdeburg sind<br />

Anke Duballa, Leiterin Vertrieb / Stahlverarbeitung,<br />

sowie Dieter Hübsch, Leiter Be trieb / Logistik<br />

/ Verwaltung.<br />

(sm 14030411) K<br />

Bauteileigenschaften. Wir möchten vermehrt<br />

in längeren Verträgen das Entwicklungs-<br />

und Fertigungsrisiko teilen und uns<br />

langfristig auf diese Kunden einstellen.<br />

Dabei ist das Produkt zwar eine wesentliche<br />

Komponente, aber über unseren Erfolg wird<br />

die schnelle, flexible und vom Kundenwunsch<br />

bestimmte Kombination von Produkt-<br />

und Serviceleistungen entscheiden.<br />

Die KNAUF INTERFER ist bereit, Investitionen<br />

in Verarbeitungsverfahren, Serviceleistungen<br />

und auch Personalqualifikationen zu<br />

tätigen und sich dabei an den konkreten<br />

Bedürfnissen der Kunden zu orientieren.<br />

Sie können sicher sein: Die fünf Geschäftsfelder<br />

der Gruppe werden 2014 kontinuierlich<br />

weiterentwickelt und mit Leben gefüllt.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

KNAUF INTERFER SE<br />

Graf-Beust-Allee 37<br />

45141 Essen<br />

Tel. +49 201 8317-0<br />

www.knauf-interfer.de<br />

wire & Tube 2014:<br />

Halle 4, Stand E28<br />

(sm 14030311) K<br />

L STEEL TICKER<br />

TATA STEEL ERÖFFNET<br />

GROSSES SERVICE-CENTER<br />

FÜR GROBBLECH IN UK<br />

Wednesfield. Der internationale Stahlerzeuger<br />

Tata Steel hat im britischen Wednesfield in<br />

den West Midlands ein neues Service-Center für<br />

die Verarbeitung von Grobblechen in Betrieb<br />

genommen. Mit der 3,1 Mill. Pfund teuren Anlage,<br />

die dem bestehenden Stahlkomplex Steelpark<br />

zugefügt wurde, stärkt das Unternehmen sein<br />

Standbein in der britischen Herstellerindustrie<br />

und erhöht zudem die Verarbeitungskapazität in<br />

der Region um bis zu 50 %. Pro Jahr sollen in<br />

Steelpark 47.000 t Bleche nach Kundenwunsch<br />

veredelt werden.<br />

Tata Steel fertigt aus den Grobblechen eine<br />

Vielzahl von Produkten: Geländefahrzeugräder<br />

und Ausleger für Erdbewegungsmaschinen in<br />

Großserien sowie mächtige Einzelkomponenten<br />

für die Bau- und Konstruktionsindustrie.<br />

Den Kunden verspricht der Stahlerzeuger<br />

künftig kurze Bestell- und Lieferzeiten, die Bearbeitung<br />

aus einer Hand und eine anhaltend hohe<br />

Qualität. Möglich wird dies, da das Unternehmen<br />

in Großbritannien und in Irland diverse Anlagen<br />

zur Erzeugung und zur Weiterverarbeitung von<br />

Stahl betreibt. Tata Steel sieht sich deswegen in<br />

der Lage, ganz gezielt auf Wünsche der Kunden<br />

einzugehen und mit ihnen gemeinsam passgenaue<br />

Lösungen zu entwickeln. (sm 14020258) K<br />

GTS INDUSTRIES WIRD<br />

DILLINGER FRANCE<br />

Dillingen. Seit 1. Januar 2014 heißt GTS Industries<br />

DILLINGER FRANCE. Die Umbenennung<br />

unterstreicht die erfolgreiche Integration von<br />

GTS Industries in die Dillinger-Hütte-Gruppe –<br />

ein Prozess, der vor nunmehr 22 Jahren, als das<br />

Werk in Dunkerque (Frankreich) 100%ige Tochter<br />

der Dillinger Hütte wurde, begann und über die<br />

Jahre wesentlich zur Steigerung der qualitativen<br />

und logistischen Leistungsfähigkeit der Gruppe<br />

beigetragen hat. In Dillingen und Dunkerque<br />

werden mit vergleichbaren, modernen Anlagen<br />

und Fertigungstechnologien Grobbleche für<br />

höchste Ansprüche hergestellt. Mit der Möglichkeit<br />

der Grobblechproduktion an zwei Standorten<br />

wird zugleich eine hohe Lieferzuverlässigkeit<br />

und Flexibilität sichergestellt. Die Namensänderung<br />

in DILLINGER FRANCE betont konsequenterweise<br />

noch einmal die Einheit und Stärke der<br />

Dillinger-Hütte-Gruppe und die Position des<br />

Grobblechwalzwerks in Dunkerque als 100%-<br />

Tochter. Die Ansprechpartner und deren Daten<br />

bleiben un verändert.<br />

(sm 14030244) K<br />

VERKAUF THYSSENKRUPP<br />

STEEL USA GENEHMIGT<br />

Essen. ThyssenKrupp hat in den USA die Freigabe<br />

für den Verkauf des Walz- und Beschichtungswerks<br />

ThyssenKrupp Steel USA in Calvert/<br />

Alabama erhalten, wie der Konzern mitteilte. Mit<br />

der am 29. Januar 2014 beendeten Warteperiode<br />

ist das Zustimmungsverfahren der Wettbewerbsbehörden<br />

in den USA abgeschlossen. Das Closing<br />

steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung<br />

weiterer Wettbewerbsbehörden in anderen Ländern.<br />

(sm 14030381) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


24 K Stahlstandort Deutschland<br />

Zukunftsweisendes<br />

Technologietransferprojekt<br />

CO 2<br />

aus Hüttengasen soll zu wertvollen Chemikalien<br />

werden<br />

Essen. Die ThyssenKrupp AG initiiert gemeinsam mit Partnern aus<br />

Forschung und Wirtschaft ein branchenübergreifendes Technologietransferprojekt,<br />

in dessen Mittelpunkt die Umwandlung von Prozessgasen aus der<br />

Stahlherstellung zu werthaltigen Chemikalien steht. Der Strom dafür soll<br />

aus erneuerbaren Quellen stammen.<br />

WW K »Die Philosophie hinter dem Projekt ist<br />

die Umsetzung eines breit angelegten crossindustriellen<br />

Ansatzes. Eine solche systemübergreifende<br />

Lösung führt zu besseren<br />

Ergebnissen als die heute schon optimierten<br />

Branchenlösungen. Die Zusammenarbeit<br />

zwischen Stahl und chemischer Industrie soll<br />

eine wirtschaftliche stoffliche Verwertung<br />

von bei der Stahlherstellung benötigtem<br />

Kohlenstoff bis hin zu Düngemitteln oder<br />

Treibstoff ermöglichen. Das Projekt hat da -<br />

mit das Potenzial, den CO 2<br />

-Ausstoß der Hütte<br />

auf nahezu Null zu reduzieren«, erläutert<br />

Dr. Reinhold Achatz, Technologiechef der<br />

ThyssenKrupp AG.<br />

Prof. Robert Schlögl, Direktor am Max-<br />

Planck-Institut für Chemische Energiekonversion<br />

in Mülheim: »Unser Institut sieht<br />

seine Aufgabe darin, die grundlegenden<br />

chemischen Prozesse der Energieumwandlung<br />

zu erforschen, um somit zur Entwicklung<br />

neuer und leistungsfähiger Katalysatoren<br />

beizutragen.« Den Beitrag des Fraunhofer-Instituts<br />

für Umwelt-, Sicherheits- und<br />

Energietechnik skizziert dessen Leiter Prof.<br />

Eckhard Weidner: »Wir werden die im Projekt<br />

erforschten Prozesse gezielt in die<br />

industrielle Anwendung überführen.«<br />

Planerische und wissenschaftliche Vorarbeiten<br />

für das Projekt haben die Thyssen-<br />

Krupp AG mit ihren Konzernunternehmen<br />

ThyssenKrupp Steel Europe, Deutschlands<br />

größtem Stahlhersteller, und ThyssenKrupp<br />

Uhde, einem weltweit führenden Ingenieurunternehmen<br />

für Chemie-, Raffinerie- und<br />

andere Industrieanlagen, sowie mit dem<br />

Max-Planck-Institut für Chemische Energiekonversion<br />

in Mülheim bereits in einem ge -<br />

meinsamen Vorbereitungsprojekt geleistet.<br />

Entsprechend groß ist das Interesse kooperationsbereiter<br />

Partner: Rd. 40 Vertreter von<br />

Forschungsgesellschaften, Universitäten<br />

und Unternehmen versammelten sich im<br />

Dezember 2013 in Duisburg, um das Projekt<br />

auf den Weg zu bringen. Zu dem Kreis<br />

gehören neben der Fraunhofer-Gesellschaft<br />

und der Max-Planck-Gesellschaft die Ruhr-<br />

Universität Bochum, die Universität Duisburg-Essen<br />

und das in Duisburg ansässige<br />

Zentrum für Brennstoffzellentechnik. Die<br />

ersten industriellen Partner sind neben<br />

ThyssenKrupp BASF, Bayer, RWE und Siemens.<br />

Die Gruppe ist offen für weitere Mitglieder.<br />

Projekt fördert Klimaschutz<br />

und Energiewende<br />

Wenn die Partner erfolgreich sind, wird in<br />

etwa zehn Jahren CO 2<br />

ein wertvoller Rohstoff<br />

sein und das Klima deutlich weniger<br />

belasten. Hinzu kommt: Überschüssige er -<br />

neuerbare Energie könnte dann direkt für<br />

die Herstellung industrieller Produkte eingesetzt<br />

werden. Dabei entsteht ein neues,<br />

branchenübergreifendes Netzwerk aus<br />

Stahl herstellung, Stromerzeugung und Chemieproduktion.<br />

Diese Industrien beschäftigen<br />

in Nordrhein-Westfalen fast 200.000<br />

Menschen.<br />

»Bayer MaterialScience hat bereits zeigen<br />

können, dass CO 2<br />

als neuer Baustein für die<br />

nachhaltige Herstellung von Kunststoffen in<br />

Frage kommt«, sagt Produktionsvorstand<br />

Dr. Tony van Osselaer. »Damit ist ein Anfang<br />

gemacht. Nun sollten Industrie, Wissenschaft<br />

und Politik das Momentum nutzen<br />

und die Verwendung von CO 2<br />

als chemischen<br />

Rohstoff auf breiter Basis vorantreiben.«<br />

Prof. Rolf Hellinger, der in der Siemens<br />

Corporate Technology das Technologiefeld<br />

Power & Energy Technologies leitet, ergänzt:<br />

»Die im Rahmen der Zusammenarbeit entwickelten<br />

Umwandlungsprozesse für industrielle<br />

Abgase sind ein wichtiger Baustein für<br />

künftige, nachhaltige Energiesysteme.«<br />

Erfolgsaussichten und<br />

Herausforderungen<br />

Die Erfolgsaussichten für das Projekt sind<br />

gut, denn die grundlegenden chemischen<br />

Abläufe und die benötigten Technologien<br />

sind weitestgehend bekannt. Ziel des Projektes<br />

ist es, für die Anwendung wichtige Fragen<br />

zu klären, wie zum Beispiel Katalysatorstandzeiten,<br />

Aufreinigung der Gasströme,<br />

oder effiziente Prozessführung. Schon jetzt<br />

ist die Umwandlung von Prozessgasen aus<br />

der Hütte in Ammoniak als Vorprodukt für<br />

Düngemittel technisch machbar, aber noch<br />

nicht wirtschaftlich. Dabei würde auch ein<br />

Teil des in den Hüttengasen enthaltenen CO 2<br />

verwertet. Möglich wäre auch die Er zeugung<br />

von Methanol aus Hüttengas, ein Prozess,<br />

bei dem die enthaltenen CO 2<br />

-Anteile fast<br />

vollständig verwertet werden könnten.<br />

Für den Einsatz erneuerbarer Energien bei<br />

der chemischen Umwandlung würden Katalysatoren<br />

gebraucht, die starke Schwankungen<br />

im Prozess verkraften. Speziell in diesem<br />

Bereich besteht noch Forschungs- und Entwicklungsbedarf.<br />

Eine weitere Herausforderung:<br />

Will man das im Hüttengas enthaltene<br />

CO 2<br />

vollständig umwandeln, geht das nicht<br />

ohne größere Mengen an zusätzlichem<br />

Wasserstoff. Hier gilt es, neue wirtschaftliche<br />

Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff<br />

zu entwickeln, die auch bei stark<br />

schwankender Energieversorgung funktionieren.<br />

(sm 14030251) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Neue Firmenschriften K 25<br />

Andernach & Bleck<br />

Blankstahl mit Profil<br />

12 Seiten, deutsch<br />

1903 gründete Louis Andernach mit<br />

dem Schlossermeister Carl Bleck sen. in<br />

Hagen-Halden das Unternehmen Andernach<br />

& Bleck, eine Blankstahlzieherei mit<br />

Kaltwalzwerk. Das Unternehmen entwickelte<br />

sich und liefert heute Flach- und<br />

Vierkant-Blankstahl in alle Welt. Zurzeit<br />

können über 9.000 Abmessungen gefertigt<br />

werden, wobei neben Normmaßen<br />

auch Sonderanfertigungen nach Muster<br />

möglich sind. Diese Produkte sind häufig<br />

auch ohne zusätzliche Oberflächenfeinbearbeitung weiterverarbeitbar.<br />

Andernach & Bleck GmbH & Co. KG<br />

Lennestraße 92, 58093 Hagen<br />

Tel. +49 2331 353-0, Fax +49 2331 353-269<br />

E-Mail: info@blankstahl.biz, www.blankstahl.biz<br />

(sm 14030428) K<br />

Arnold Schröder Industrieöfen GmbH<br />

Arnold Schröder Industrieöfen GmbH<br />

Hafenstraße 10, 65439 Flörsheim am Main<br />

Tel. +49 6145 6005, Fax +49 6145 52514<br />

E-Mail: info@schroeder-industrieoefen.de<br />

www.schroeder-industrieoefen.de<br />

Wärmebehandlung von Metallen<br />

32 Seiten, deutsch<br />

Das Unternehmen Arnold Schröder In -<br />

dustrieöfen GmbH stellt Öfen zum Härten,<br />

Glühen, Anlassen, Lösungsglühen,<br />

Auslagern und Schmelzen vor. Bereits<br />

seit 1978 existiert die Arnold Schröder<br />

GmbH. Unternehmensgründer Arnold<br />

Schröder verfügt als ehemaliger Serviceleiter<br />

eines bekannten Ofenbauunternehmens<br />

über profunde Kenntnisse in<br />

der Ofentechnologie und Temperaturregelung.<br />

(sm 14030430) K<br />

Band- und Feinstahl-Service<br />

Präzision ist unser Maßstab<br />

4 Seiten, deutsch und englisch<br />

Die gezielte Auswahl passender Vormaterialien<br />

ist Schwerpunkt der Band- und<br />

Feinstahl-Service – Rudolph und Brockmann<br />

GmbH. Mittels technologisch führender<br />

Vormateriallieferanten werden<br />

engste Maßtoleranzen, homogene Ge -<br />

fügezustände sowie definierte Oberflächenausführungen<br />

gewährleistet. Zum<br />

Lieferprogramm zählen Federbandstahl<br />

gehärtet sowie ungehärtet, Federbandstahl<br />

aus Edelstahl Rostfrei, Titanpräzisband<br />

und Kaltband unlegiert.<br />

Metoba Metalloberflächenbearbeitung GmbH<br />

Veredeln in Perfektion<br />

20 Seiten, deutsch<br />

1955 gegründet, befindet sich Metoba<br />

mittlerweile in den Händen der dritten<br />

Generation und stellt einen Spezialisten<br />

für hochqualitative und innovative galvanische<br />

Veredelungen dar. Zu ihren<br />

Kunden zählen die Elektro-, Automobilund<br />

Kommunikationsindustrie, Luft- und<br />

Raumfahrt, Medizintechnik, Maschinenbau<br />

und einige andere. Zu den wichtigsten<br />

Veredelungsprozessen zählen das<br />

Verzinnen, Verchromen, Vergolden, Versilbern<br />

oder Vernickeln.<br />

Band- und Feinstahl-Service – Rudolph und Brockmann GmbH<br />

Bachstraße 6, 58239 Schwerte<br />

Tel. +49 2304 96633-0, Fax +49 2304 96633-22<br />

E-Mail: info@bfs24.de, www.bfs24.de<br />

(sm 14030429) K<br />

Metoba Metalloberflächenbearbeitung GmbH<br />

Königsberger Straße 23 – 33, 58511 Lüdenscheid<br />

Tel. +49 2351 875-0, Fax +49 2351 87550<br />

E-Mail: info@metoba.de, www.metoba.de<br />

(sm 14030431) K<br />

VOMA Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

Schutzfolien-Kaschieranlagen Handlingssysteme<br />

4 Seiten und individuelle Einleger,<br />

deutsch und englisch<br />

Maschinen zum Folieren und Blechhandling<br />

sind der Fokus der VOMA Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG. Aus mehr als<br />

30-jähriger Erfahrung in diesen Bereichen<br />

ging ein Standardprogramm für halbautomatische<br />

Kaschiermaschinen hervor,<br />

das bis zu automatischen Kaschiermaschinen<br />

– sogar mit integrierten Schleif- und<br />

Bürstmaschinen für Oberflächenbearbeitung<br />

– reicht. Auch individuelle Sonder lösungen können realisiert werden.<br />

WESPA Metallsägenfabrik Simonds Industries GmbH<br />

Value Added Cutting –<br />

Mehrwert, der sich bezahlt macht<br />

52 Seiten, deutsch<br />

Das Unternehmen hält ein breites Spektrum<br />

an Sägewerkzeugen für unterschiedliche<br />

Branchen bereit und liefert als Komplettanbieter<br />

individuell maßgeschneiderte<br />

Lösungen für alle Sägeanwendungen,<br />

einschließlich Service und Schulungen.<br />

WESPA verfügt über mehr als 60 Jahre<br />

Erfahrung in der Herstellung von Sägewerkzeugen;<br />

zu den Kunden zählen Global<br />

Players u. a. aus der Automobil-, Luftfahrt-<br />

oder Maschinenbauindustrie.<br />

VOMA Maschinenbau GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 17, 42929 Wermelskirchen<br />

Tel. +49 2196 7280-0, Fax +49 2196 93905<br />

E-Mail: info@voma-maschinen.de, www.voma-maschinen.de<br />

(sm 14030432) K<br />

WESPA Metallsägenfabrik Simonds Industries GmbH<br />

Spangenberger Straße 61, 34212 Melsungen<br />

Tel. +49 5661 9263-0, Fax +49 5661 9263-166<br />

E-Mail: info@wespa-simonds.de, www.individual-cutting.de<br />

(sm 14030433) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


26 K Branchenbericht<br />

Maschinenbau startet<br />

wieder durch<br />

Bedarf an Ingenieuren ist ungebrochen<br />

Frankfurt (kv). Die deutschen Maschinenbauer blicken wieder zuversichtlicher<br />

nach vorn. Die Stimmung hat sich deutlich gebessert. Für das<br />

laufende Jahr rechnet die klassische Investitionsgüterbranche mit einem<br />

realen Wachstum der Produktion von 3 %. 2013 hat sie ihre zum Jahresbeginn<br />

gesetzten Ziele nicht erreicht: Produktion und Umsatz stagnierten.<br />

WW K »Unsere Hoffnungen auf ein – wenn<br />

auch kleines – Wachstum mussten wir im<br />

Sommer 2013 begraben. Die Weltkonjunktur<br />

blieb deutlich hinter den ursprünglich<br />

aufgestellten Prognosen zurück. Insbesondere<br />

die BRIC-Staaten erfüllten bei Weitem<br />

nicht die Erwartungen. Das bekam auch die<br />

deutsche Maschinenbauindustrie zu spüren.«<br />

Deshalb, so erläutert Dr. Reinhold Festge,<br />

der neue Präsident des Verbands Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA),<br />

habe man bereits Mitte des Jahres die Prognose<br />

von real (also preisbereinigt) + 2 % auf<br />

– 1 % revidiert: »In der nominalen Betrachtung<br />

läuft das auf eine Stagnation hinaus.<br />

So dürfte die Produktion mit einem Volumen<br />

von 195 Mrd. € 2013 ziemlich genau auf<br />

Vorjahresniveau gelegen haben. Gleiches<br />

gilt für den Umsatz mit einem Wert von un -<br />

gefähr 207 Mrd. €.« Für das laufende Jahr<br />

zeigt sich Festge indessen zuversichtlich:<br />

»Für die reale Produktion rechnen wir mit<br />

einem Plus von 3 %.« Das würde einen<br />

Rekordwert von 203 Mrd. € bedeuten.<br />

Nach den Worten von VDMA-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Hannes Hesse blickt der<br />

Maschinenbau »hoffnungsvoll nach vorne«.<br />

Hesse geht von einem nominalen Umsatzzuwachs<br />

von 5 % aus. Die jüngsten Zahlen<br />

bestätigen die Zuversicht. So stieg der Auftragseingang<br />

im November 2013 um real<br />

7 %. Die Auslandsbestellungen stiegen um<br />

12 %. Das Inlandsgeschäft sank allerdings<br />

um 1 %. »In der für die Konjunkturbeobachtung<br />

aussagekräftigeren Verlaufsbetrachtung<br />

bestätigt sich aber das Bild einer sich<br />

erholenden Inlandsnachfrage«, kommentiert<br />

VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers.<br />

»Damit unsere Erwartungen sich er -<br />

füllen, brauchen wir aber gute und unternehmensfreundliche<br />

politische Rahmenbedingungen«,<br />

so Hesse. Eine wettbewerbsfähige<br />

Steuerpolitik und ein flexibler Arbeitsmarkt<br />

würden den Unternehmen helfen,<br />

sich Konjunkturschwankungen anzupassen.<br />

Und dazu gehörten eine Energiepolitik, die<br />

»<br />

In<br />

der für die<br />

Konjunkturbeobachtung<br />

aussagekräftigeren<br />

Verlaufsbetrachtung bestätigt<br />

sich das Bild einer sich<br />

erholenden Inlandsnachfrage.<br />

Dr. Ralph Wiechers, Abteilungsleiter<br />

Volkswirtschaft und Statistik sowie Steuern<br />

des VDMA – Verband Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbauer<br />

die Energiewende entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette erfolgreich gestalte,<br />

und eine Politik, die den unternehmerischen<br />

Handlungsspielraum zugunsten von Investition<br />

und Innovation erweitere.<br />

Klassische Industrieländer<br />

gewinnen wieder an Bedeutung<br />

Festge erwartet aus den einzelnen Absatzregionen<br />

unterschiedlich starke Wachstumsbeiträge:<br />

»Den klassischen Industrieländern<br />

kommt wieder eine wichtigere Rolle im<br />

Erholungsprozess zu. Die Entwicklungs- und<br />

Schwellenländer werden zwar weiter vergleichsweise<br />

höhere Zuwachsraten beim<br />

Bruttoinlandsprodukt aufweisen. Teils massive<br />

strukturelle Probleme beschränken aber<br />

deren wirtschaftliche Expansion. Daher<br />

erwarten wir von diesen Ländern nur einen<br />

begrenzten Wachstumsbeitrag.« Das gelte<br />

auch für China. Der bewusst von der neuen<br />

chinesischen Führung herbeigeführte strukturelle<br />

Wandel der chinesischen Wirtschaft<br />

koste Wachstumsdynamik. Was nicht heißen<br />

solle, dass der deutsche Maschinenbau<br />

in China ohne Chancen sei: »Die chinesischen<br />

Bemühungen um Qualitäts- und Produktivitätssteigerungen<br />

bergen gerade für<br />

unsere Produkte große Absatzpotenziale.<br />

Dennoch: Der Schlüssel für das Wachstum<br />

des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus<br />

liegt 2014 in den etablierten Märkten,<br />

und hier vor allem in Europa.«<br />

Die Eurozone habe die Rezession überwunden,<br />

die Frühindikatoren stimmten optimistisch.<br />

Die Staatsschuldenkrise sei damit<br />

zwar noch nicht überwunden. Ein Auseinanderbrechen<br />

der Eurozone gelte – anders<br />

als noch 2012 – indessen als unwahrscheinlich.<br />

Es gebe zudem, bei aller Kritik am Re -<br />

formwillen und Reformtempo, strukturelle<br />

Fortschritte in vielen Krisenländern und – so<br />

Festge – konjunkturell dürfte es, wenn auch<br />

moderat, bergauf gehen. Und zwar auch in<br />

Deutschland. Festge: »Alle uns bekannten<br />

Prognosen gehen für 2014 von einem BIP-<br />

Wachstum von knapp 2 % aus. Einig sind<br />

sich die Prognostiker zudem darin, dass<br />

wesentliche Wachstumsimpulse von den<br />

Investitionen kommen. Das ist mehr als wünschenswert.<br />

Bei einem Zuwachs von 5 %<br />

wäre 2014 bei den Investitionen noch nicht<br />

einmal das Niveau des Jahres 2011 erreicht.«<br />

In der gesamten EU sollen die Ausrüstungsinvestitionen<br />

laut Herbstgutachten der EU-<br />

Kommission um 4 % zulegen.<br />

Die Exporte nach China<br />

sanken zuletzt<br />

Die jüngsten Exportzahlen belegten bereits,<br />

dass aus den Industrieländern wieder mehr<br />

Impulse kämen. Die neuerliche Zunahme<br />

der Maschinenexporte in die Länder der EU<br />

und nach Nordamerika werte der VDMA als<br />

Zeichen der Konjunkturstabilisierung in diesen<br />

Ländern, heißt es. Die deutschen Ma -<br />

schinenexporte stiegen im Oktober in die<br />

EU-Länder um knapp 7 % und in die Länder<br />

der nordamerikanischen NAFTA (USA, Kana-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Branchenbericht K 27<br />

da, Mexiko) um gut 10 %. »Im Vergleich des stabileren Dreimonatszeitraums<br />

August bis Oktober« betrugen die Zunahmen fast 4 %<br />

für die EU-Länder und knapp 5 % für die NAFTA. Dagegen hat der<br />

Export nach China, dem größten Auslandskunden der deutschen<br />

Maschinenhersteller, mit – 6 % im Dreimonatszeitraum noch nicht<br />

wieder zur alten Performance zurückgefunden, berichtet der VDMA.<br />

»Die Branche betrachtet diese Entwicklung mit besonderer Aufmerksamkeit,<br />

weil die Märkte der Schwellenländer, die das Exportwachstum<br />

der letzten Jahre getragen hatten, gegenwärtig eher<br />

rückläufig sind«, so Wiechers. »Umso wichtiger sind Erfolge in den<br />

klassischen Indus trieländern. Die jetzt wieder angesprungenen<br />

Märkte dies- und jenseits des Atlantiks stehen immerhin für mehr<br />

als die Hälfte unseres Auslandsgeschäfts.« Zum Vergleich: Der<br />

Maschinenexport insgesamt – August bis Oktober 2013 – lag um<br />

0,7 % unter dem Vorjahreswert.<br />

Nach Einschätzung des VDMA werden im Maschinenbau Umsatz<br />

und Produktion preisbereinigt 2014 weltweit um 5 % steigen, zumal<br />

da die Branche in den letzten beiden Jahren nur unterdurchschnittlich<br />

zulegte. Wachstumsspitzenreiter dürfte 2014 wieder ein asiatisches<br />

Land werden. Aber erstmals in der letzten Dekade sei es nicht<br />

»<br />

Positiv<br />

für die deutsche Maschinenbauindustrie<br />

ist die Tatsache, dass wir auch für 2014<br />

mit einem weiteren moderaten Zuwachs<br />

bei den Beschäftigten rechnen.<br />

Dr. Reinhold Festge, Präsident des VDMA – Verband Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbauer<br />

China, sondern Japan, das wahrscheinlich den höchsten Zuwachs<br />

erziele. Die hohe Plusrate von real 10 % für den Maschinenumsatz<br />

sei zweifelsohne im Zusammenhang mit der expansiven Geldpolitik<br />

der japanischen Regierung zu sehen. »Die wirtschaftspolitischen<br />

Impulse seien bereits jetzt in der Maschinenproduk tion sichtbar und<br />

dürften 2014 dank der ausgeprägten Exportorientierung weitertragen«,<br />

so der VDMA. Auch die verbesserte preisliche Wettbewerbsfähigkeit<br />

durch den schwächeren Yen-Wechselkurs helfe den japanischen<br />

Maschinenbauern. An zweiter Stelle auf der Wachstums liste<br />

steht China mit 7 % vor Großbritannien, der Schweiz und Schweden<br />

mit 4 %. Von den bedeutenderen Herstellerländern folgen Italien<br />

und Spanien mit 3 % (wie Deutschland). Schwächer werden USA<br />

und Frankreich mit jeweils 2 % eingeschätzt. Vom Wachstum her<br />

gesehen steht Deutschland also eher am unteren Rand.<br />

Mehr Investitionen in Deutschland notwendig<br />

Es sei unstrittig, dass in Deutschland wieder mehr investiert werden<br />

müsse. Und zwar nicht nur in Straßen und Brücken, sondern auch<br />

in Maschinen und Anlagen, in Forschung und Entwicklung, in Bildung<br />

und Ausbildung. Denn nur so bleibe Deutschland auch künftig<br />

»ein wichtiger, unverzichtbarer und damit erfolgreicher Bestandteil<br />

natio naler und globaler Wertschöpfungs ketten«. Nach den<br />

Beobachtungen Festges wollen viele Unternehmen verstärkt im<br />

Ausland in vestieren. Volumenstarke Märkte, stärker auf den jewei-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


28 K Branchenbericht<br />

ligen Markt zugeschnittene Produkte sowie<br />

teils erhebliche Kostenvorteile, zum Beispiel<br />

für Energie, seien schlagkräftige Argumente.<br />

Dennoch bleibt die Beschäftigung in<br />

Deutschland stabil. Festge: »Positiv für die<br />

deutsche Maschinenbauindustrie ist die Tatsache,<br />

dass wir auch für 2014 mit einem<br />

weiteren moderaten Zuwachs bei den Be -<br />

schäftigten in der Größenordnung von<br />

2.000 bis 5.000 Per sonen rechnen. Wir würden<br />

dann Ende De zember 2014 bei einem<br />

Beschäftigtenstand zwischen 990.000 und<br />

993.000 Personen liegen.«<br />

Aus heutiger Sicht sei eine auf den Punkt<br />

gebrachte Beschäftigtenschätzung schwierig,<br />

da eine solche Prognose auch stark von<br />

den Erwartungen der Unternehmen für 2015<br />

abhänge. Es sei aber nicht ausgeschlossen,<br />

dass der Maschinenbau die Marke von einer<br />

Million Beschäftigten überschreiten werde.<br />

Bereits 2013 waren mehr Leute beschäftigt.<br />

Der VDMA geht von rd. 988.000 Personen<br />

zur vergangenen Jahreswende aus. Das wä -<br />

ren 10.000 Beschäftigte mehr als im Dezember<br />

2012. »Der hohe Beschäftigtenstand ist<br />

auch ein sichtbares Zeichen dafür, dass die<br />

Maschinenbauunternehmer in einem eher<br />

turbulenten Markt umfeld ihre Verantwortung<br />

für die Mitarbeiter und für den heimischen<br />

Standort ernst nehmen und optimistisch<br />

in die Zukunft blicken«, unterstreicht<br />

Festge.<br />

Ingenieurbeschäftigung<br />

auf Spitzenniveau<br />

Über eines gibt es indessen keinen Zweifel:<br />

Die Ingenieurbeschäftigung ist inzwischen<br />

auf Spitzenniveau gestiegen. »Mehr als<br />

183.000 Ingenieure sind Rekord«, freut sich<br />

Festge. Das seien 16.000 Ingenieure mehr<br />

als vor drei Jahren. Fast die Hälfte arbeite in<br />

Forschung, Entwicklung und Konstruktion<br />

und damit »im innovativen Herz« der Unternehmen.<br />

Auch prozentual zur Gesamtbeschäftigung<br />

im Maschinenbau habe es<br />

einen Zuwachs gegeben. Demnach sei der<br />

Ingenieuranteil von 16 auf 17 % gestiegen.<br />

»Unser Bedarf an hoch qualifizierten Mitarbeitern<br />

ist ungebrochen.« So erwarte mehr<br />

als die Hälfte der Unternehmen für die kommenden<br />

fünf Jahre einen weiteren Anstieg<br />

bei den Ingenieuren. Demgegenüber rechne<br />

nur 1 % mit einem Rückgang. Forscher, Entwickler<br />

und Konstrukteure seien besonders<br />

gefragt. »Hier wird unsere Wettbewerbsbasis<br />

für die Weltmärkte gelegt«, unterstreicht<br />

Hartmut Rauen, Mitglied der VDMA-Hauptgeschäftsführung.<br />

Mit einigem Abstand stünden auch Ingenieure<br />

für die Bereiche Vertrieb und Auslandstätigkeit<br />

hoch im Kurs. »Mehr Quantität<br />

bei mindestens gleichbleibender Qualität<br />

muss in der Ingenieurausbildung unser Ziel<br />

sein«, so Festge. Denn auch die Altersstruktur<br />

der aktuell beschäftigten Ingenieure lege<br />

»<br />

Die<br />

EU-Kommission hat ein<br />

wichtiges Signal gesetzt,<br />

dass sich Investitionen in<br />

umweltschonende<br />

Technologien auch künftig<br />

lohnen werden.<br />

Holger Kunze, Leiter des European Office,<br />

VDMA<br />

nahe, dass bereits in wenigen Jahren der<br />

Ersatzbedarf deutlich zunehme. Fast die<br />

Hälfte der im Maschinen- und Anlagenbau<br />

tätigen Ingenieure sei heute älter als 45.<br />

Dem hohen Ingenieurbedarf stünde der Ab -<br />

bruch im Maschinenbau- und Elektrotechnikstudium<br />

gegenüber. »Wenn uns jeder<br />

zweite Studienanfänger bis zum Abschluss<br />

verloren geht, dann wird eine Dimension<br />

sichtbar, die inakzeptabel ist«, betont der<br />

VDMA-Präsident.<br />

Lob für die EU-Kommission<br />

in Sachen Umweltschutz<br />

Zum wichtigen Thema Investitionen für den<br />

Umweltschutz begrüßt der VDMA den Vorschlag<br />

der Europäischen Kommission, mit<br />

der EU-weiten Verringerung des Ausstoßes<br />

von Treibhausgasen um 40 % bis 2030 ein<br />

konsequentes Ziel anzustreben. Ein weniger<br />

ambitionierter Wert würde die Umsetzung<br />

der langfristigen Klimaziele der Kommission<br />

für die Industrie erschweren. »Die Kommission<br />

hat ein wichtiges Signal gesetzt, dass<br />

sich Investitionen in umweltschonende<br />

Technologien auch künftig lohnen werden«,<br />

sagt Holger Kunze, Leiter des VDMA-European<br />

Office. »Es ist wichtig, bei der Klimapolitik<br />

rasch und planbar Fortschritte zu<br />

machen. Was wir heute nicht umsetzen,<br />

müssen wir in ein paar Jahren zu höheren<br />

Kosten für die Industrie aufholen.« Langfristig<br />

verfolgt die Europäische Kommission das<br />

Ziel, den Ausstoß der Treibhausgase in Europa<br />

bis 2050 um mindestens 80 % zu verringern.<br />

Dieses Leitziel kann nach den Erläuterungen<br />

des VDMA nur erreicht werden, wenn<br />

gleichzeitig der Anteil der erneuerbaren<br />

Energien am Energiemix erhöht und die<br />

Energieeffizienz gesteigert wird. Dabei aber<br />

dürfe es nicht zu Zielkonflikten kommen.<br />

Der VDMA habe daher statt eines starren<br />

Ziels für den Ausbau erneuerbarer Energien<br />

Zielkorridore gefordert, die den Rahmen<br />

definieren. »Die Kommission muss der Wirtschaft<br />

frühzeitig aufzeigen, auf welchem<br />

Weg sie ihre langfristigen Klimaziele erreichen<br />

will. Zielkorridore geben den Unternehmen<br />

Planungssicherheit und bieten<br />

gleichzeitig die Chance, flexibel auf das<br />

wirtschaftliche Umfeld reagieren zu können«,<br />

so Kunze. »Jetzt wird es entscheidend<br />

darauf ankommen, wie die Kommission die<br />

Zielvorgaben konkret umsetzen wird.«<br />

Das Profil des VDMA<br />

Mit rd. 985.000 Beschäftigten im Inland,<br />

einer Produktion von gut 200 Mrd. € und<br />

einem Exportanteil von 78 % ist der deutsche<br />

Maschinen- und Anlagenbau größter<br />

industrieller Arbeitgeber und einer der führenden<br />

deutschen Industriezweige. »Mit<br />

Technik für Menschen liefern wir Lösungen<br />

für die vor uns liegenden Herausforderungen«,<br />

so das Selbstverständnis des Verbands<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA). Der Verband sieht sich als Interessenvertreter,<br />

Dienstleister und Ansprechpartner<br />

für über 3.100 überwiegend mittelständisch<br />

geprägte Unternehmen und ist<br />

damit einer der bedeutendsten Industrieverbände<br />

in Europa. Als Plattform von 38 Fachverbänden<br />

des Maschinenbaus bildet er die<br />

gesamte Wertschöpfungskette der Investitionsgüterindustrie<br />

ab – von der Komponente<br />

bis zur kompletten Anlage, vom Systemlieferanten<br />

bis zum Dienstleister.<br />

(sm 14030313) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Branchenbericht K 29<br />

Elektromarkt wächst global zügig<br />

Frankfurt (kv). In einem weltweit expandierenden Markt will die deutsche Elektroindustrie 2014 leicht wachsen.<br />

WW K »Wir glauben, dass die preisbereinigte<br />

Produktion unserer Branche 2014 um 2 %<br />

steigt«, prognostiziert Dr. Klaus Mittelbach,<br />

der Vorsitzende der Geschäftsführung des<br />

Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie<br />

(ZVEI). »Der Umsatz sollte<br />

auf knapp 170 Mrd. € steigen.« Für das vergangene<br />

Jahr geht der ZVEI nach vorläufigen<br />

Zahlen von 166 Mrd. € aus – nach<br />

170,2 Mrd. € 2012. Das wäre ein Rückgang<br />

von etwa 2,5 %. Es gebe solide Zeichen für<br />

den Aufschwung, so Mittelbach. Wesentliche<br />

Stimmungsindikatoren befänden sich<br />

deutlich im positiven Bereich. Der jüngsten<br />

Konjunkturumfrage des ZVEI zufolge erwarteten<br />

70 % der Branchenunternehmen im<br />

nächsten Jahr ein Erlöswachstum zwischen<br />

2 % und 4 %. Es bestünde für 2014 freilich<br />

auch eine Reihe von Unsicherheiten. Vor<br />

allem in Europa dürfe es keine neuerlichen<br />

Rückschläge bei der Bewältigung der Euro-<br />

Schuldenkrise geben. In Deutschland sollten<br />

die Errungenschaften der Agenda 2010<br />

nicht rückgängig gemacht und die Energiewende<br />

müsse so organisiert werden, dass<br />

das Investitions- und Produktionsklima nicht<br />

durch Unsicherheit beeinträchtigt werde.<br />

Weltmarkt wächst um etwa 6 %<br />

Nach Berechnungen des ZVEI ist der globale<br />

Markt für elektrotechnische und elektronische<br />

Produkte im vergangenen Jahr um 4 %<br />

auf 3,592 Billionen € gewachsen. Dabei legte<br />

der asiatische Markt mit 6 % auf 2,063<br />

Billionen € am stärksten zu. Er steht jetzt für<br />

57 % des gesamten Weltmarkts. Der amerikanische<br />

Elektromarkt stieg 2013 um 4 %<br />

auf 758 Mrd. €. In Europa stagnierte das<br />

Marktvolumen dagegen bei 641 Mrd. €. Auf<br />

Amerika entfallen damit nunmehr 21 % des<br />

Weltelektromarkts, auf Europa nur noch<br />

18 %. »Für 2014 und 2015 rechnet der ZVEI<br />

mit einer Zunahme des globalen Elektromarktes<br />

um jeweils 6 %«, sagt Chefvolkswirt<br />

Dr. Andreas Gontermann. »Erneut sollte<br />

das Wachstum dabei vor allem von Asien<br />

(2014: + 7 %, 2015: + 8 %) getragen werden.<br />

Während sich der amerikanische Markt<br />

mit 5 % und 6 % in etwa weltmarktdurchschnittlich<br />

entwickeln dürfte, bleibt der<br />

Zuwachs in Europa wohl erneut dahinter<br />

zurück (2014: + 3 %, 2015: + 4 %).«<br />

Die Globalisierung schreite voran, was<br />

sich neben der Ausweitung des weltweiten<br />

Handels immer mehr in grenzüberschreitenden<br />

Direktinvestitionen und Unternehmensbeteiligungen<br />

ausdrückt. Demografischer<br />

Wandel, Klimaveränderungen, Umweltprobleme<br />

oder die Verknappung natürlicher<br />

Ressourcen müssen bewältigt werden. Für<br />

die innovativen, auf Vernetzung setzenden<br />

Technologien, Produkte und Systemlösungen<br />

der Elektroindustrie böten sich hier entsprechend<br />

Marktchancen. In Deutschland<br />

bringe die Energiewende enorme wirtschaftliche<br />

und gesellschaftliche Herausforderungen.<br />

Technologisch sei die Energiewende zu<br />

bewältigen. Es bedürfe des politischen Ge -<br />

staltungswillens, um sie zu einem Erfolg in<br />

und aus Deutschland zu machen. Tragende<br />

Säule müsse die Energieeffizienz sein.<br />

Außerordentlich erfreulich sei in Deutschland<br />

die Entwicklung der Beschäftigung. Die<br />

Zahl der inländischen Mitarbeiter der Elektroindustrie<br />

betrage derzeit 842.000. »Das<br />

sind 15.000 mehr als Ende 2008«, so Mittelbach.<br />

»Seit April 2010 haben die Elektrounternehmen<br />

mehr als 40.000 neue Jobs<br />

geschaffen.« Zähle man die 665.000 Auslandsbeschäftigten<br />

hinzu, so habe die deutsche<br />

Elektrobranche weltweit inzwischen<br />

mehr als 1,5 Millionen Beschäftigte.<br />

(sm 14030314) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


30 K Branchenbericht<br />

Wachsende Chancen im chinesischen Markt<br />

SMP-Studie liefert praxisorientierte Handlungsempfehlungen<br />

Köln. Der chinesische Markt ist reifer und preissensibler geworden.<br />

Die neue Chinastudie der Unternehmensberatung Struktur Management<br />

Partner (SMP), »Von der Pyramide zum Diamanten – Konsequenzen aus<br />

dem Wandel im chinesischen Maschinenbaumarkt«, prognostiziert<br />

zunehmenden Wettbewerb für die deutschen Maschinenbauer. Um vom<br />

Wachstum im Inlandsmarkt Chinas zu profitieren, müssen deutsche<br />

Unternehmen ihre Chinastrategie jedoch anpassen.<br />

WWK Technisch gilt der deutsche Maschinenbau<br />

in den meisten Marktsegmenten weltweit<br />

nach wie vor als führend. Das größte<br />

Herstellerland ist seit 2009 jedoch China.<br />

2012 produzierte China Maschinen und<br />

Anlagen im Wert von 678 Mrd. €, heute<br />

stammt fast jede dritte neue Maschine auf<br />

der Welt aus der Volksrepublik. Chinas<br />

Maschinenbauer stellen längst nicht mehr<br />

»<br />

Ein<br />

gereifter Markt erfordert<br />

ein anderes Agieren,<br />

als zu der Zeit, als in China<br />

noch überwiegend für den<br />

Export montiert wurde<br />

oder Staatskonzerne deutsche<br />

Maschinen als Prestige-<br />

Anlagen gekauft haben.<br />

Haiying Chen, Struktur Management<br />

Partner GmbH, Leiter Büro Shanghai<br />

nur billige Massenprodukte her, sondern<br />

immer mehr Qualitätserzeugnisse. Die ge -<br />

zielte staatliche Förderung und die Weiterentwicklung<br />

in Schlüsselindustriezweigen<br />

sorgen für konstant starken Bedarf an Ma -<br />

schinen und Anlagen auf dem chinesischen<br />

Binnenmarkt. Insbesondere für das mittlere<br />

Segment (Mid-Segment) ist damit ein starkes<br />

Wachstum verbunden. Besonders stark<br />

profitieren davon die führenden chinesischen<br />

Maschinenbauer aus dem unteren<br />

Mid-Segment.<br />

Größter Käufermarkt<br />

für Anlagen und Maschinen<br />

Im Vergleich zu 2010 hat sich der Fokus der<br />

Chinaengagements deutscher Maschinenbauunternehmen<br />

signifikant verlagert. Als<br />

wichtigstes Motiv für ihre Präsenz in China<br />

nennen heute 50 % der befragten Unternehmen<br />

die Produktion für den chinesischen<br />

Markt. Der Vertrieb von Importmaschinen in<br />

China ist für 45,9 % der deutschen Unternehmen<br />

die Hauptaktivität ihres Chinage -<br />

schäfts. Die Maßnahmen zur Profitabilitätssteigerung<br />

der in China tätigen Unternehmen<br />

tragen eindeutige Merkmale eines<br />

Käufermarktes: Gewinnung neuer Käufersegmente,<br />

Einführung neuer Produkttypen<br />

sowie Prozessoptimierung und Lean Manage<br />

ment.<br />

Damit ist der lokale chinesische Markt eindeutig<br />

in den Vordergrund gerückt. Entsprechend<br />

bedeutungsvoll für einen Markterfolg<br />

deutscher Maschinenbauer in China ist die<br />

Kenntnis und Berücksichtigung der veränderten<br />

Rahmenbedingungen. Die Weiterentwicklung<br />

der chinesischen Industriestruktur<br />

erfordert zunehmend hochwertigere<br />

Anlagen und schafft damit insgesamt<br />

bessere Absatzchancen. Ein Trend, der am<br />

Premiumsegment, dem Kernbetätigungsfeld<br />

deutscher Ingenieurkunst, weitestgehend<br />

vorbeigeht. Für die deutschen Maschinenbauer,<br />

die bisher keine stabile anwendungsbezogene<br />

Marktnische für sich be -<br />

setzt haben, sind zunehmend Schwierigkeiten<br />

zu erwarten, sofern kein Umdenken<br />

in Richtung »Generalist für das Mid-Segment«<br />

erfolgt.<br />

Eine Strategie ist entscheidend<br />

Als Fazit der Studie formulieren die Autoren<br />

sechs praktische Handlungsempfehlungen<br />

für einen Erfolgsweg im chinesischen Ma -<br />

schinenbau. Allen voran stehen der Imperativ<br />

zum Überdenken der eigenen Segmentpositionierung<br />

im neustrukturierten chinesischen<br />

Maschinenbaumarkt sowie die marktfähige<br />

Anpassung der Produkte. Wobei ein<br />

»Weniger« hier in Zukunft ein deutliches<br />

»Mehr« bedeuten könnte.<br />

Es gilt, die Organisationsstruktur weiterzuentwickeln<br />

sowie den Markteintritt zu<br />

beschleunigen, um den Anschluss an die<br />

Wettbewerber nicht zu verlieren. Zudem<br />

sollten Human Relations (HR), Intellectual<br />

Property (IP) und Compliance zur Chefsache<br />

gemacht und vor allem das Zusammenspiel<br />

von deutscher Mutter und chinesischer<br />

Tochter optimiert werden.<br />

Die Studie »Von der Pyramide zum Diamanten<br />

– Konsequenzen aus dem Wandel<br />

im chinesischen Maschinenbaumarkt« wurde<br />

von Marc-René Faerber, Managing Partner<br />

bei Struktur Management Partner (SMP),<br />

und Haiying Chen, Leiter des SMP-Büros in<br />

Shanghai, erstellt. Sie umfasst 48 Seiten mit<br />

43 Abbildungen, liefert praxisorientierte<br />

Handlungsempfehlungen und ist über das<br />

Internet erhältlich.<br />

/<br />

i<br />

www.struktur-managementpartner.com<br />

(sm 14030180) K<br />

Aktuelle Grafik im Internet<br />

<br />

deutscher Maschinenbauer in China,<br />

<br />

Sie auf unserer<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«-Website<br />

unter der unten angegebenen<br />

URL oder<br />

per Smartphone bzw.<br />

Tablet direkt über<br />

beigefügten QR-Code.<br />

/www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

crossmedia<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Branchenbericht K 31<br />

Günstige Aussichten für die US-Automobilindustrie<br />

New York. Die US-Automobilindustrie befindet sich weiter auf Wachstumskurs, aufgrund der hohen Nachfrage<br />

auf dem heimischen Markt produzieren die Hersteller an ihrer Kapazitätsgrenze.<br />

WW K Die US-amerikanischen Automobilhersteller<br />

haben ihren Absatz im vergangenen<br />

Jahr um rd. 8 % auf 15,5 Mill. Neuwagen<br />

gesteigert, wie Germany Trade & Invest<br />

(gtai) berichtet. In diesem Jahr erwartet das<br />

Marktforschungsunternehmen Edmunds<br />

einen Absatz von 16,4 Mill. Light Vehicles<br />

(Pkws, SUVs und Minivans), damit würde die<br />

US-Automobilindustrie wieder an ihr Vorkrisenniveau<br />

anknüpfen. Besonders der Verkauf<br />

von SUVs und Minivans verleiht der<br />

Branche Impulse, in den ersten zehn Monaten<br />

2013 verzeichnete dieses Segment ein<br />

Wachstum von 11,2 % auf 6,6 Mill. Fahrzeuge.<br />

Die Erholung der US-Automobilindustrie<br />

ist zum einen Ausdruck der günstigen makroökonomischen<br />

Rahmenbedingungen im<br />

Land. Durch ihre anhaltende Niedrigzinspolitik<br />

begünstigt die US-Notenbank Automobilkredite.<br />

Zudem entspannt sich die<br />

Lage auf dem US-Arbeitsmarkt zunehmend,<br />

die Arbeitslosenquote dürfte im Laufe des<br />

Jahres unter 7 % sinken. Zum anderen ist<br />

die Inlandsnachfrage hoch und daran wird<br />

sich so schnell nichts ändern. Die Pkws,<br />

SUVs und Minivans auf den US-amerikanischen<br />

Straßen sind im Schnitt 11,4 Jahre alt,<br />

ein stetiger Bedarf an Neufahrzeugen ist<br />

somit garantiert.<br />

Die günstigen Bedingungen spiegeln sich<br />

auch in der US-Automobilproduktion wider,<br />

bereits 2012 produzierten die Hersteller mit<br />

rd. 10 Mill. Fahrzeugen annähernd so viele<br />

wie in dem Vorkrisenjahr 2007. Von Januar<br />

bis Oktober des vergangenen Jahres stieg<br />

die Produktion im Vergleich zum Vorjahr<br />

abermals, um 7,2 %. So ist es nicht verwunderlich,<br />

dass die heimischen Automobilhersteller<br />

nahezu vollständig ausgelastet sind.<br />

Trotz Produktivitätssteigerungen und der<br />

Umstellung auf einen Dreischichtbetrieb<br />

wird die US-Automobilindustrie die große<br />

Nachfrage voraussichtlich spätestens 2015<br />

nicht mehr decken können. Die Hersteller<br />

schrecken bisher allerdings vor dem Bau<br />

neuer Werke zurück, da die Erinnerung an<br />

den Nachfrageeinbruch im Jahr 2008 in der<br />

Branche noch allgegenwärtig ist.<br />

(sm 14030178) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


32 K Branchenbericht<br />

Italiens Werkzeugmaschinenhersteller profitieren von Inlandsnachfrage<br />

Mailand. Nachdem die Produktion in der italienischen Werkzeugmaschinenindustrie 2013 nahezu stagnierte,<br />

wird die Branche in diesem Jahr dank einer Erholung des Inlandskonsums wieder auf einen Wachstumskurs<br />

einschwenken.<br />

WWK Laut dem Verband der italienischen Hersteller<br />

von Werkzeugmaschinen, Robotern<br />

und Automation (Ucimu-Sistemi per Produrre)<br />

sank die Produktion 2013 um 1 % auf<br />

einen Wert von 4,78 Mrd. €. Die Exporte der<br />

italienischen Werkzeugmaschinenhersteller<br />

lagen mit 3,61 Mrd. € nur 0,2 % unter dem<br />

Vorjahresniveau. Mit einem Anteil von<br />

75,6 % an der Gesamtproduktion waren die<br />

Ausfuhren wichtigstes Standbein der Branche.<br />

In den ersten acht Monaten des vergangenen<br />

Jahres war die Volksrepublik China<br />

mit Importen in Höhe von 294 Mill. € Hauptabnehmer<br />

von Werkzeugmaschinen »Made<br />

in Italy«, gefolgt von den Vereinigten Staaten<br />

(254 Mill. €). Deutschland war in diesem<br />

Zeitraum drittwichtigstes Abnehmerland,<br />

auch wenn die deutschen Bestellungen um<br />

9,6 % auf 204 Mill. € zurückgingen.<br />

Der Binnenmarkt blieb auch 2013 das Sorgenkind<br />

der italienischen Werkzeugmaschinenindustrie.<br />

So sanken die Inlandslieferungen<br />

um 3,4 % auf ein Volumen von 1,16<br />

Mrd. €. Die Importe bewegten sich trotz<br />

geringfügiger Zuwächse von 0,7 % weiterhin<br />

auf niedrigem Niveau (890 Mill. €). In<br />

diesem Jahr erwartet der Branchenverband<br />

einen Anstieg der Produktion um 4,6 % auf<br />

einen Wert von 5 Mrd. €. Der Wachstumskurs<br />

wird dabei vor allem durch die Trendwende<br />

auf dem heimischen Markt gestützt,<br />

so rechnet der Verband mit einem Anstieg<br />

des Inlandskonsums um 4,4 % auf 2,14<br />

Mrd. €.<br />

»Die offensichtlichste Entwicklung ist<br />

ohne jeden Zweifel der Wiederaufschwung<br />

des Binnenkonsums, der nach Jahren des<br />

Stillstands – wenn auch langsam – wieder in<br />

Schwung zu kommen scheint. Mit anderen<br />

Worten: Die Nachfrage besteht, es bleibt<br />

aber das Problem der fehlenden Liquidität<br />

für die italienischen Unternehmen, die nur<br />

mit äußersten Schwierigkeiten an Bankdarlehen<br />

herankommen«, erklärt Luigi Galdabini,<br />

Präsident von Ucimu-Sistemi per Produrre.<br />

Damit die italienischen Werkzeugmaschinenhersteller<br />

den Rückenwind der<br />

zunehmenden Nachfrage ausnutzen können,<br />

fordert der Branchenverband von der<br />

Regierung die Umsetzung politischer Maßnahmen<br />

zur Behebung der Kreditklemme,<br />

wie eine Reform des Kreditrechts und Steuerentlastungen<br />

für Investitionen in Maschinen.<br />

(sm 14030274) K<br />

Stimmung in der Massivumformung ist verhalten optimistisch<br />

Hagen. Für 2013 verzeichnet der Industrieverband Massivumformung e.V. nach ersten Berechnungen ein<br />

Produktionsplus von 4 % gegenüber dem Vorjahr, Impulse für eine deutliche Konjunkturbelebung fehlen jedoch.<br />

WW K Die Seitwärtsbewegung der Branchenkonjunktur<br />

spiegelt sich auch in der Stimmung<br />

der Massivumformung wider. Bei den<br />

befragten Unternehmen tendiert die Mehrheit<br />

dazu, die aktuelle Geschäftslage ebenso<br />

wie die Erwartungen für das erste Halbjahr<br />

2014 als gleichbleibend zu beurteilen. Zum<br />

Ende des Jahres 2013 ist dieser Trend nochmal<br />

stärker geworden.<br />

Notwendige Veränderungen<br />

»Das deutet darauf hin, dass die Unternehmer<br />

derzeit kaum Signale wahrnehmen, die<br />

auf eine deutliche Wachstumsdynamik hindeuten«,<br />

so Holger Ade, Leiter Betriebswirtschaft.<br />

Für 2014 haben die Wirtschaftsforschungsinstitute<br />

jedoch eine Zunahme der<br />

Investitionstätigkeit vorausgesagt. Davon<br />

würde auch die Branche profitieren und<br />

könnte ein erneutes Produktionswachstum<br />

von 3 % erzielen. Nach Ansicht des Verbandes<br />

ist dazu allerdings zuerst eine stärkere<br />

Auslastung der Produktionskapazitäten in<br />

den Investitionsgüterindustrien notwendig.<br />

Entscheidend sei zudem, dass die große<br />

Koalition schnell Rahmenbedingungen<br />

schafft, die eine stabile Grundlage für langfristige<br />

Investitionsentscheidungen bieten.<br />

»Dies betrifft insbesondere die Gestaltung<br />

der EEG-Reform, für die Wirtschaftsminister<br />

Gabriel bereits erste Eckpunkte vorgelegt<br />

hat. Nur wenn es gelingt, die Industriestrompreise<br />

auf ein wettbewerbsfähiges Niveau<br />

abzusenken und langfristig zu stabilisieren,<br />

werden Investitionsentscheidungen wieder<br />

für den Standort Deutschland getroffen werden<br />

können«, sagte Dr. Theodor Tutmann,<br />

Geschäftsführer des Industrieverbands Massivumformung.<br />

Der Industrieverband Massivumformung<br />

beobachtet eine zunehmende Ausweitung<br />

der Produktionskapazitäten ausschließlich<br />

im Ausland. »Dies zeigt, dass etwas geschehen<br />

muss«, so Tutmann. Die Entlastungen<br />

von der EEG-Umlage müssten unbedingt so<br />

gestaltet werden, dass Wettbewerbsverzerrungen<br />

auch in den betroffenen Branchen<br />

innerhalb Deutschlands verhindert werden.<br />

www.metalform.de<br />

/<br />

(sm 14030346) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


34 K Special: Edelstahl<br />

Trends und Aussichten<br />

für nichtrostende Stähle<br />

Ein Bericht vom Edelstahl Rostfrei Convent 2014<br />

Essen (US). Auf der Zeche Zollverein trafen sich am 30. Januar 2014 die<br />

Vertreter der Edelstahl-Rostfrei-Branche, um sich über die aktuellen<br />

Markttrends auszutauschen. Zwei hochkarätige Experten erläuterten<br />

ihre Sicht: Markus Moll, Managing Director des österreichischen<br />

Markt forschungs- und Consultingunternehmens SMR, und Mika Seitovirta,<br />

CEO des finnischen Rostfreiherstellers Outokumpu. Seitovirta stellte vor<br />

allem die Produzentenseite vor, während Moll eine Übersicht über den<br />

Gesamtmarkt gab.<br />

WW K Moll ging zunächst auf die dramatischen<br />

Veränderungen ein, die der Edelstahl-<br />

Rostfrei-Markt in den vergangenen 25 Jahren<br />

durchlaufen hat. So war der Anteil Chinas<br />

bei den nichtrostenden Stählen Anfang<br />

der 1990er-Jahre noch unbedeutend. Da<br />

China in diesem Segment aber seitdem mit<br />

durchschnittlich 15 % pro Jahr gewachsen<br />

ist, der Weltmarkt jedoch nur mit 4 %, ist<br />

das Reich der Mitte heute bereits für rd.<br />

44 % des weltwei ten Ausstoßes nichtrostender<br />

Stähle verantwortlich.<br />

Moll führte weiter aus, dass sich die Ge -<br />

wichte der einzelnen Regionen bei den<br />

größten Herstellern entsprechend stark verschoben<br />

haben. Während vor zwölf Jahren<br />

die größten Edelstahlproduzenten noch im<br />

europäischen Raum zu Hause waren, fänden<br />

sich diese heute im asiatischen Raum.<br />

Es sei allerdings sehr unwahrscheinlich, dass<br />

sich der Erfolg Chinas innerhalb der kommenden<br />

zehn Jahre in ähnlicher Form in<br />

einem anderen Land, wie etwa Russland<br />

oder Indien, wiederholen würde, so Moll.<br />

Kapazitätsauslastung könnte<br />

besser werden<br />

Die globale Kapazitätsauslastung im Bereich<br />

nichtrostender Stähle lag laut Moll im Jahr<br />

2013 bei rd. 73 %, dabei gab er seiner Zu -<br />

(14030301/2)<br />

Die Referenten eingerahmt von den<br />

Veranstaltern Rüdiger Beckmann,<br />

Geschäftsführer Verlag Focus Rostfrei GmbH,<br />

Mika Seitovirta, CEO Outokumpu Oyj,<br />

Markus Moll, Managing Director SMR GmbH,<br />

Wolfgang Giesen, Geschäftsführer Verlag<br />

Focus Rostfrei GmbH (v.l.n.r.).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Special: Edelstahl K 35<br />

Der erste Edelstahl Rostfrei Convent war<br />

ein voller Erfolg (Fotos: Focus Rostfrei).<br />

(14030301/1)<br />

»<br />

So<br />

viel ist sicher:<br />

Ein neues China wird es<br />

nicht geben.<br />

Markus Moll, Managing Director, SMR<br />

versicht Ausdruck, dass sich diese Zahl in<br />

absehbarer Zeit verbessern dürfte. Bei der<br />

Gewinnentwicklung zeigt sich ein gemischtes<br />

Bild: Während in der Krise 2009 alle Produktkategorien<br />

rote Zahlen schrieben, sind<br />

Langprodukte und nahtlose Rohre mittlerweile<br />

wieder Gewinnbringer, wohingegen<br />

Flachprodukte je produzierte Tonne über alle<br />

Hersteller hinweg immer noch Verluste<br />

schreiben. »2014 muss das Jahr werden, in<br />

dem sich das ändert«, sagte Moll und<br />

schloss bei dieser Betrachtung der Margenentwicklung<br />

auch ausdrücklich den Stahlhandel<br />

mit ein.<br />

Lagerbestände sind Indikator<br />

Ein wichtiger Indikator für den künftigen<br />

Aufschwung sind die Lagerbestände. Während<br />

in Ostasien und den USA in den vergangenen<br />

drei Quartalen schon wieder ein<br />

leichter Lageraufbau zu verzeichnen war,<br />

stagnierten die Lagerbestände in Deutschland<br />

noch auf einem historisch niedrigen<br />

Niveau. Das sei, so Moll, natürlich dem Ab -<br />

bau der Altbestände geschuldet. Dennoch<br />

konnte der Experte selbst dem niedrigen<br />

Lagerbestand in Deutschland etwas Positives<br />

abgewinnen: Der sei nämlich inzwischen<br />

so weit gefallen, dass es in naher Zukunft<br />

nur noch nach oben gehen könne. Zudem<br />

hätten die Geschäftsklimaindizes zuletzt<br />

weltweit auf weiteres Wachstum hingedeutet,<br />

in Deutschland ist dieser Indikator Ende<br />

2013 sogar besonders stark gestiegen.<br />

Importe bei Langprodukten<br />

leicht gesunken<br />

Auf der Verwendungsseite zeige sich, so<br />

Moll, dass die Langprodukte 2013 etwa auf<br />

Vorjahresniveau verharrt haben. »Der Anteil<br />

der Importe ist dabei sogar leicht gesunken«,<br />

sagte Moll. Er fügte hinzu, dass der<br />

Importanteil zwar stabil bei mehr als 20 %<br />

liege – er steige aber eben auch nicht mehr.<br />

Wichtigste Importquelle für Langprodukte<br />

sei nach wie vor Indien, das etwa für 60 %<br />

der Lieferungen verantwortlich sei. Auch<br />

dieser Anteil habe sich aber zuletzt nicht<br />

mehr nennenswert verändert. Bei den Flachprodukten<br />

hat der Importanteil hingegen im<br />

abgelaufenen Jahr mit 26 % einen neuen<br />

Rekordwert erreicht; die drei größten asiatischen<br />

Erzeugerländer (Taiwan, Südkorea<br />

und China) machen mittlerweile fast zwei<br />

Drittel der Gesamtimporte aus.<br />

»<br />

Ein<br />

weiterer Lagerabbau<br />

in Deutschland<br />

ist quasi ausgeschlossen.<br />

Ein Ausblick für Deutschland<br />

Deutschland habe, trotz einer leicht ge -<br />

dämpften Entwicklung im Jahr 2013, bei<br />

der Verwendung nichtrostender Stähle<br />

mittlerweile wieder das Vorkrisenniveau<br />

erreicht. Bei den Importen zeige sich eine<br />

starke Fokussierung auf die EU: Während<br />

Deutschland seine Flachprodukte überwiegend<br />

aus Belgien, Finnland, Frankreich und<br />

Italien bezieht, spiele China als Importeur<br />

kaum eine Rolle. Im Langproduktbereich ist<br />

Italien Topimporteur, gefolgt von Spanien<br />

und Frankreich. Indien schafft es erst auf<br />

Platz vier.<br />

Auch bei den Exporten von Edelstahl sind<br />

die europäischen Nachbarn die wichtigsten<br />

Partner: In absteigender Reihenfolge sind<br />

Österreich, die Niederlande, Frankreich,<br />

Tschechien und Italien die bedeutendsten<br />

Abnehmer für deutschen Edelstahl. Außer-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


halb Europas werden dagegen nur 20 % der Gesamtexporte<br />

abgesetzt.<br />

Bei der Stahlverwendung zeige sich, so Moll, dass auch im<br />

Bereich nichtrostender Stähle starke Unterschiede zwischen Langund<br />

Flachprodukten zu beobachten seien, auch wenn bei beiden<br />

der Anteil der Abnehmer aus der Investitionsgüterindustrie sehr<br />

hoch ist (80 % bzw. 60 %). Während bei Flachprodukten jedoch<br />

der Löwenanteil in Haushaltsgeräte und Cateringprodukte fließt,<br />

ist die Prozessindustrie der wichtigste Abnehmer für die Langprodukte.<br />

In Deutschland bestehe ein starker Nachholbedarf bei der Verwendung<br />

von nichtrostendem Stahl, so Moll. Insbesondere weite<br />

Teile der Prozessindustrie, die jahrelang nur wenig investiert<br />

haben, hätten in Gesprächen große Zuversicht gezeigt. Das betreffe<br />

vor allem die Segmente Chemie / Pharma, Papier / Zellstoff sowie<br />

die Getränkehersteller und den allgemeinen Maschinenbau. Auch<br />

der Automobilbereich werde wieder stärker, vor allem, da der<br />

Anteil an Edelstahl pro Karosserie durch den technischen Fortschritt<br />

in den vergangenen Jahren stark zugelegt habe.<br />

Marktsättigung und Protektionismus<br />

als langfristige Herausforderungen<br />

Gegen Ende seines Vortrages ging Moll noch auf die Herausforderungen<br />

ein, die den Edel<strong>stahlmarkt</strong> künftig bestimmen dürften.<br />

So habe sich gezeigt, dass die Edel stahlverwendung pro Kopf mit<br />

steigendem Wohlstand zwar zunächst steige, ab einem bestimmten<br />

Niveau aber wieder sinke, weil schwerpunktmäßig andere<br />

Produkte gefragt sind. Deutschland habe diesen Punkt mittlerweile<br />

überschritten. Positiv sei allerdings, dass die indirekten<br />

Edelstahl importe in die EU – also von Produkten, die Edelstahl<br />

Rostfrei als Vorprodukt enthalten – zuletzt stagniert haben. Damit<br />

bleibt von einem saturierten Markt immerhin ein stabiler Anteil<br />

für die Hersteller innerhalb der EU.<br />

Auf der Produktionsseite identifizierte Moll einige Themenfelder<br />

an legalen und nach WTO-Regeln illegalen Vorteilen, die sich Edelstahlhersteller<br />

weltweit verschaffen können: zum einen direkte<br />

und indirekte Sub ventionen sowie mangelnde Umwelt- und So -<br />

zialstandards, mit denen Kosten gedrückt werden könnten; zum<br />

anderen protektionistische Maßnahmen, die zuletzt weltweit<br />

zugenommen hätten. Einen besonderen Schwerpunkt seines Vortrags<br />

legte Moll dabei auf das so genannte Nickel-Pig-Iron, eine<br />

besonders CO 2<br />

-schädliche Methode der Nickelzeugung – wichtig<br />

als Legierungsbestandteil für Edelstahl Rostfrei -, die in China zu<br />

zweifelhafter Blüte ge bracht wurde und bei der künftig auch Indonesien<br />

mitmischen möchte.<br />

Trotz dieser Negativfaktoren, die den Markt auch in den kommenden<br />

Jahren prägen dürften, zog Moll ein ermutigendes Fazit.<br />

»Für Gesamt europa sind wir wieder im positiven Bereich, auch<br />

wenn das bei manchen in den Büchern noch nicht angekommen<br />

ist«, schloss der Edelstahl experte seinen Vortrag.<br />

(sm 14030301) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Special: Edelstahl K 37<br />

PREISMODELL FÜR LEGIERUNGS-<br />

ZUSCHLAG ERWEITERT<br />

Helsinki. Seit der Bekanntgabe des neuen<br />

Preismodells mit täglich aktualisiertem Legierungszuschlag<br />

für Händler-Werkskunden in ganz<br />

Europa, befindet sich Outokumpu in intensiven<br />

Kundengesprächen hierüber. Das Ergebnis des<br />

Dialogs ist die Weiterentwicklung des Preismodells,<br />

um den Kunden einen gelungenen Übergang<br />

zum neuen Daily Alloy Surcharge (DAS) zu<br />

ermöglichen.<br />

Der Vertriebsleiter für Europa, Nahem Osten<br />

und Afrika, Olli-Matti Saksi bestätigt: »Die er -<br />

höhten Einfluss- und Entscheidungsmöglichkeiten<br />

auf den Legierungszuschlag sind entscheidende<br />

Aspekte für viele unserer Kunden. Einige<br />

haben uns angesprochen und uns gebeten, die<br />

Fixierungsoptionen innerhalb des neuen Preismodells<br />

auszuweiten. Wir als Outokumpu verstehen<br />

die Bedürfnisse und Wünsche unserer<br />

Kunden und haben uns daher dazu entschlossen,<br />

die bisherigen Fixierungsoptionen innerhalb des<br />

neuen Daily Alloy Surcharge zu erweitern.«<br />

Die neue, zusätzliche Fixierungsoption – DAS<br />

Average Flex – bietet den Kunden ein noch hö -<br />

heres Maß an Flexibilität und Individualität und<br />

verringert gleichzeitig das Metall risiko. Mit dem<br />

neuen DAS Average Flex kann eine kundenindividuelle<br />

Durchschnittsperiode der täglichen<br />

Legierungszuschläge von Auftragseingang bis<br />

zur Lieferung definiert werden.<br />

»Mit dem neuen, täglichen Le gierungszuschlag<br />

von Outokumpu ermöglichen wir unseren Kunden<br />

eine einzigartige Flexibilität bei der Preisfixierung.<br />

Die Optionen 1 & 2 gestatten volle<br />

Flexibilität hinsichtlich der Fixierung des Legierungszuschlags<br />

an einem bestimmten Tag, während<br />

Option 3 das Risiko der Preisvolatilität für<br />

unsere Kunden durch Bildung eines selbstdefinierten<br />

Durchschnitts verringert«, so Saksi.<br />

Sobald die neue, zusätzliche Fixierungsoption<br />

erfolgreich im zweiten Quartal 2014 implementiert<br />

wurde, werde dies für alle europä ischen<br />

Händler-Werkskunden verfügbar sein, hieß es in<br />

einer Mitteilung von Outokumpu.<br />

www.outokumpu.com<br />

/<br />

(sm 14030287) K<br />

INNOVATIVE ANWENDUNGEN<br />

VON GITTERROSTEN<br />

Hagen. 35 Studierende des Master-Studiengangs<br />

»International Facade Design and Construction«<br />

(IFDC) von vier Hochschulen haben<br />

sich im Rahmen eines Workshops mit neuen<br />

Anwendungsmöglichkeiten von Gitterrosten<br />

auseinandergesetzt. Die Veranstaltung »Innovative<br />

Anwendungen von Gitterrosten« fand an der<br />

Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur<br />

in Zusammenarbeit mit dem Industrieverband<br />

Gitterroste (IGI) statt. In vier Arbeitsgruppen<br />

konnten die Studierenden mit der fachlichen<br />

Unterstützung von Verbandsvertretern<br />

wertvolle Erkenntnisse für den Einsatz von Gitterrosten,<br />

etwa in der Fassade, gewinnen. Der<br />

Industrieverband Gitterroste, Hagen, geht davon<br />

aus, dass zukünftig die eine oder andere Idee<br />

vertiefend betrachtet werden wird.<br />

www.gitterroste-online.de<br />

/<br />

(sm 14030208) K


38 K Special: Edelstahl<br />

Innovative Fassaden<br />

aus nichtrostendem Stahl<br />

von Martina Helzel 1 und Hans-Peter Wilbert 2<br />

Neue Entwicklungen in der Verarbeitungstechnik und die zunehmende<br />

Bedeutung nachhaltigen Planens verhelfen nichtrostenden Stahlfassaden<br />

zu einer steigenden Beliebtheit. So verbindet Edelstahl Rostfrei modernes<br />

Design und hochwertige Ausstrahlung mit allen Facetten nachhaltiger<br />

Gestaltung.<br />

WW K Bereits wenige Jahre nach seiner Erfindung<br />

vor rd. 100 Jahren hielt nichtrostender<br />

Stahl Einzug in das Bauwesen. Den Anfang<br />

machte 1929 das Chrysler Building in New<br />

York, dessen Spitze bis heute 4.500 großformatige<br />

Schindeln aus nichtrostendem Stahl<br />

zieren. Auch beim Bau jüngerer Hochhäuser,<br />

wie den Petronas Towers in Kuala Lumpur<br />

oder dem Burj Khalifa in Dubai, setzten Planer<br />

und Bauherren auf nichtrostende Stahlfassaden.<br />

In der Bibliothèque Nationale de<br />

France in Paris nahm 1992 die Erfolgsgeschichte<br />

von Edelstahlgewebe ihren Anfang.<br />

Lange Zeit fand nichtrostender Stahl vor<br />

allem an Fassaden repräsentativer Großbauten<br />

Verwendung. Das prestigeträchtige<br />

Image des Werkstoffs hat sich in jüngerer<br />

Zeit jedoch stark gewandelt. So finden sich<br />

bemerkenswerte Projekte heutzutage nicht<br />

nur bei Neubauten, sondern auch bei der<br />

Sanierung und Ergänzung von Bestandsbauten.<br />

Kombinationen mit Beton, Mauerwerk,<br />

Holz oder beschichteten Stahlblechen eröffnen<br />

vielfältige ästhetische Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Auch für Fassadenkonstruktionen<br />

mit technischen Funktionen wie Verschattung,<br />

Lichtlenkung oder elektromagnetischer<br />

Abschirmung bietet sich nichtrostender<br />

Stahl an.<br />

Geschützt durch seine einzigartige Passivschicht,<br />

die sich aus der chromreichen Legierung<br />

und Sauerstoff immer wieder neu bildet,<br />

erfordert nichtrostender Stahl keine<br />

zusätzlichen Beschichtungen. Seine Korrosionsbeständigkeit<br />

macht ihn zu einem<br />

äußerst langlebigen sowie pflege- und wartungsarmen<br />

Werkstoff. Diese Eigenschaften<br />

spielen bei Betrachtung der Lebenszykluskosten<br />

eine erhebliche Rolle und rücken<br />

eventuell höhere Anschaffungskosten in ein<br />

neues Licht. Gleichzeitig fließt die Lebensdauer<br />

in die Berechnungen von Nachhaltigkeits-<br />

und Zertifizierungssystemen ein, die<br />

zunehmend an Bedeutung gewinnen.<br />

Die bei Fassaden eingesetzten Produkte<br />

sind ebenso vielfältig wie die Anwendungen<br />

und Ausführungen. Bleche, Gitter, Gewebe,<br />

Geflechte, Streckmetalle oder Profile mit<br />

naturbelassenen, matten, geprägten, ge -<br />

bürsteten oder farbigen Oberflächen stellen<br />

Planern ein breites Spektrum zur Auswahl.<br />

Zudem erweitern die enormen Fortschritte<br />

auf dem Gebiet computergesteuerter Verfahren<br />

wie Fräsen, Laser- und Wasserstrahl-<br />

Nichtrostende Stahlpaneele mit typischen<br />

Motiven der niederländischen Provinz<br />

Flevoland prägen das unverwechselbare<br />

Erscheinungsbild des Parkhauses in Almere,<br />

Niederlande (Foto: Jeroen Musch).<br />

(14030312/1)<br />

1)<br />

circa drei Architektur und Medien, München<br />

2)<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei, Düsseldorf<br />

Die Ausführungen basieren auf der ISER-Dokumentation 978,<br />

die kostenfrei bei der Informationsstelle Edelstahl Rostfrei,<br />

Fax: +49 211 6707-344, angefordert werden kann.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


(14030312/3)<br />

Die silbern spiegelnden Fassadenelemente des Universitätsgebäudes in Lausanne, Schweiz, verleihen dem langen Baukörper ein einzigartiges<br />

Erscheinungsbild (Foto: Thomas Jantscher).<br />

schneiden sowie neu entwickelte dreidimensionale<br />

Verformungstechniken die kreativen<br />

Spielräume fantasievoller Fassadengestaltung.<br />

Parkhaus in Almere, Niederlande<br />

Klare Baustrukturen und viel Grün prägen<br />

den jungen Stadtteil Almere-Buiten. Als Teil<br />

der Erweiterung des Stadtzentrums fügt sich<br />

Block 11, eine Parkgarage mit 413 Stellplätzen,<br />

in das städtebauliche Konzept ein. Der<br />

markante Bau tritt dabei vor allem durch<br />

seine innovative und phantasievolle Fassadengestaltung<br />

in Erscheinung.<br />

Windmühlen, Gartenzwerge und Vogelhäuschen<br />

zieren die rd. 1.200 Fassadenpaneele<br />

aus nichtrostendem Stahl. Die dreidimensionalen<br />

Motive wurden mittels einer<br />

speziellen Tiefziehtechnik, die aus der Automobilherstellung<br />

stammt, in Bleche der<br />

Edelstahlgüte EN 1.4401 eingebracht. Um<br />

im Parkhaus die natürliche Luftzirkulation zu<br />

gewährleisten, wurden die Bleche zusätzlich<br />

gelocht. Für vertikales Grün sorgen regelmäßig<br />

über die Fassade verteilte Pflanzbehälter.<br />

Die Auswahl der Pflanzen unterscheidet<br />

sich je nach Fassadenausrichtung und<br />

ergänzt die außergewöhnliche Gestaltung<br />

der »Zwergengarage«.<br />

Firmenzentrale in Segrate<br />

bei Mailand, Italien<br />

Die Firmenzentrale eines Herstellers von<br />

Spannungswandlern liegt in einem Gewerbegebiet<br />

östlich von Mailand. Im Erdgeschoss<br />

des L-förmigen Baukörpers sind La -<br />

bore und Werkstätten für Entwicklung und<br />

Produktion untergebracht, Büros und Direktionsräume<br />

befinden sich im Obergeschoss.<br />

Den weithin sichtbaren Abschluss in Richtung<br />

einer großen Ausfallstraße bildet ein<br />

turmartiger Baukörper mit Fluchttreppenhaus<br />

und einem Aufbau für die Haus- und<br />

Klimatechnik.<br />

Wie ein Vorhang umhüllt eine schimmernde<br />

Verkleidung aus nichtrostenden<br />

Stahlblechen das gesamte Gebäude. Abhängig<br />

von der Nutzung der dahinterliegenden<br />

Räume sind die unregelmäßig profilierten<br />

Fassadenpaneele geschlossen oder dienen,<br />

mit einem Muster aus kleinen, lasergeschnittenen<br />

Schlitzen versehen, als Sonnenschutz.<br />

Zusätzliche vertikale Öffnungen in<br />

den 2 mm dicken Edelstahlblechen lassen<br />

gezielt Tageslicht in die dahinterliegenden,<br />

raumhoch verglasten Räume fallen. So trägt<br />

die ansprechende Gestaltung der Fassade zu<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


40 K Special: Edelstahl<br />

(14030312/2)<br />

Selbst der<br />

aufgesetzte<br />

Technikbereich der<br />

Firmenzentrale in<br />

Segrate bei Mailand,<br />

Italien, mit<br />

gelochten<br />

nichtrostenden<br />

Stahlpaneelen ist<br />

in die umlaufende<br />

Außenhülle<br />

integriert (Foto:<br />

Hélène Binet).<br />

Vier verglaste Atrien in dem 148 m langen<br />

und 48 m breiten Gebäude dienen als Ge -<br />

meinschaftszonen und sorgen für die natürliche<br />

Belichtung der Räume. Von dem komplexen<br />

Innenleben mit Hörsälen und Seminarräumen,<br />

Bibliothek, Labors und Büros<br />

gibt die Außenhülle nichts preis: Eine Elementfassade<br />

aus Glas und nichtrostendem<br />

Stahl umhüllt den fünfgeschossigen, rechteckigen<br />

Baukörper.<br />

Die geschosshohen Fassadenelemente<br />

wurden komplett in der Werkstatt vorgefertigt,<br />

auf die Baustelle gebracht und mit<br />

justierbaren Verankerungen am Rohbau<br />

montiert. Die Lebendigkeit der Fassade entsteht<br />

durch die unregelmäßige Anordnung<br />

zweier unterschiedlicher Elementtypen. Verglaste,<br />

2,50 m breite Elemente mit integriertem<br />

Sonnenschutz bilden im Wechsel<br />

mit geschlossenen Metallelementen halber<br />

Breite die Außenwand. Die spiegelpolierten<br />

nichtrostenden Stahlbleche der Edelstahlgüte<br />

EN 1.4301 sind dreidimensional ausgeformt.<br />

Auf den Oberflächen bilden sich<br />

fragmentierte Spiegelbilder der Umgebung<br />

ab. Gleichzeitig streut die geprägte Struktur<br />

das einfallende Licht und reduziert die<br />

Blendwirkung.<br />

(sm 14030312) K<br />

dem nachhaltigen Energiekonzept des Ge -<br />

bäudes bei und fasst gleichzeitig alle Gebäudeteile<br />

zu einer Einheit zusammen.<br />

Universitätsgebäude<br />

in Lausanne, Schweiz<br />

Aufgrund der stetig wachsenden Studentenzahl<br />

wurde der Campus der Universität<br />

Lausanne erweitert. Die Fakultäten für Geound<br />

Umweltwissenschaften sowie Sozialund<br />

Politikwissenschaften sind nun in einem<br />

Neubau auf einem ehemaligen Fabrikgelände<br />

untergebracht, der strenge Nachhaltigkeitskriterien<br />

erfüllt und sich durch hohe<br />

Flexibilität bei zukünftigen Nutzungsänderungen<br />

auszeichnet.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Informationsstelle Edel stahl<br />

Rost frei<br />

Sohnstraße 65<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 6707-835<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


ÜBERNAHME VON VDM UND AST FREIGEGEBEN<br />

Essen. Die Europäische Kommission hat Mitte Februar die Freigabe für<br />

die am 30. November 2013 angekündigte Übernahme von AST, der<br />

zugehörigen Service-Center und VDM durch ThyssenKrupp erteilt. Das<br />

Closing der Transak tion sollte in den darauffolgenden Wochen stattfinden.<br />

(sm 14030413) K<br />

MEPS SIEHT ROSTFREI- INDUSTRIE 2014<br />

ENDLICH WIEDER IM AUFWIND<br />

London. Das britische Marktforschungsunternehmen MEPS rechnet<br />

im laufenden Jahr erstmals seit 2010 wieder mit einer steigenden Erzeugung<br />

von nichtrostendem Rohstahl. Hierzu sollen alle traditionellen<br />

Produktionsländer und -regionen, wie die EU, die USA, Japan, Südkorea<br />

und Taiwan, beitragen. Außerdem dürften die Schwellenländer die<br />

Kapazität zur Herstellung von Rostfrei-Produkten trotz eines bestehenden<br />

Überangebotes ausbauen. So würden China und andere Entwicklungsländer<br />

ein etwas größeres Produktionsplus als westliche Nationen<br />

verzeichnen.<br />

MEPS untermauert ihre Prognose mit einer »vorsichtig optimistischen«<br />

Stimmung in der gesamten Rostfrei-Lieferkette. Die Mehrheit<br />

der Unternehmen gehe davon aus, dass das laufende Jahr mit Blick auf<br />

Absatz und Gewinn etwas besser als 2013 werde. Außerdem hätten<br />

wichtige westliche Länder endlich wieder positive Wirtschaftsdaten<br />

geliefert und auch die japanischen Förderprogramme wirkten sich positiv<br />

aus.<br />

(sm 14030224) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


42 K Special: Edelstahl<br />

Rostfrei-Rohstahlerzeugung klettert weiter<br />

ISSF verzeichnet Allzeithoch im dritten Quartal 2013<br />

Brüssel. Stahlunternehmen rund um den Globus haben in den ersten neun<br />

Monaten des vergangenen Jahres mit 27,967 Mill. t um 5,5 % mehr<br />

nichtrostenden Rohstahl erzeugt als im Vorjahr. Von Juli bis Ende September<br />

erreichte die Produktion nach vorläufigen Berechnungen des internationalen<br />

Stahlverbands ISSF mit einem Anstieg um 8,6 % auf 9,320 Mill. t sogar ein<br />

Allzeithoch. In den einzelnen Regionen zeigten sich allerdings sehr<br />

unterschiedliche Entwicklungen.<br />

WW K In Asien (ohne China) sank die Herstellung<br />

in den ersten neun Monaten um 1,4 %<br />

auf 6,487 Mill. t. Allein im dritten Quartal<br />

fiel ein Rückgang von 0,6 % an. Während<br />

Indien 5 % mehr Rostfrei-Rohstahl produzierte<br />

als im Vorjahreszeitraum, meldete<br />

Taiwan ein Minus von 6 %. China erhöhte<br />

den Output indes um 15,7 % auf 13,664<br />

Mill. t. Damit wird im Reich der Mitte rund<br />

die Hälfte allen Rostfrei-Rohstahls erzeugt.<br />

In der Region Westeuropa / Afrika stellten<br />

die Unternehmen mit 5,695 Mill. t um<br />

5,6 % weniger Rohstahl als in den ersten<br />

neun Monaten 2012 her. Auch hier fiel das<br />

Volumen regional sehr uneinheitlich aus.<br />

Während Belgien und Frankreich Zuwächse<br />

von einem beziehungsweise 3 % beisteuerten,<br />

hemmten Italien und Deutschland den<br />

Aufschwung mit Rückgängen im zweistelligen<br />

Prozentbereich. Die rote Laterne hat<br />

Großbritannien mit einem Minus von 15 %.<br />

Die Erzeuger in der Region Amerika hielten<br />

sich ebenfalls zurück und produzierten<br />

von Januar bis Ende September mit etwas<br />

mehr als 1,8 Mill. t nur 0,1 % mehr als im<br />

Vergleichszeitraum. Die Stahlindustrie in<br />

Mittel- und Osteuropa punktete indes mit<br />

einem Zuwachs von 8 %. Das erreichte<br />

Volumen von 270.000 t bleibt aber weiterhin<br />

vernachlässigbar.<br />

Das dritte Quartal 2013 verlief mit einem<br />

Plus von 8,6 % auf mehr als 9,3 Mill. t<br />

wesentlich besser als das zweite Quartal, in<br />

dem die Stahlerzeugung nur um 2,3 %<br />

zulegte. Das ISSF begründete diese unübliche<br />

saisonale Entwicklung zunächst mit<br />

einem ausgleichenden Einmaleffekt. Nur die<br />

Stahlerzeuger in Westeuropa / Afrika und<br />

Mittel- und Osteuropa produzierten im<br />

Sommerquartal 2013 weniger als im Vorjahr.<br />

Alle anderen Regionen meldeten steigende<br />

Volumina; allen voran China mit<br />

einem Zuwachs von 20,7 %. (sm 14030384) K


Special: Edelstahl K 43<br />

ECKPUNKTEPAPIER ZUR<br />

EEG-REFORM IN DER KRITIK<br />

Saarbrücken. Das im Januar vom Bundeskabinett<br />

bewilligte Eckpunktepapier für die Reform<br />

des EEG sieht vor, grundsätzlich die gesamte<br />

industrielle Eigenstromerzeugung an der EEG-<br />

Umlage zu beteiligen. »Die Wirtschaftlichkeit<br />

bestehender Anlagen wird durch diese Änderung<br />

der Rechtslage massiv gefährdet. Die Unternehmen<br />

brauchen Rechts- und Planungssicherheit<br />

für ihre Investitionen. Der Bestandsschutz für<br />

bestehende Anlagen zur industriellen Eigenstromerzeugung<br />

ist daher absolut erforderlich«,<br />

so Antje Otto, Geschäftsführerin des Verbands<br />

der Saarhütten. Für bestehende Eigenstromanlagen<br />

soll nach dem Eckpunktepapier zwar Vertrauensschutz<br />

gewährleistet werden, dies hat<br />

jedoch lediglich zur Folge, dass keine rückwirkenden<br />

Belastungen auf die Unternehmen zu -<br />

kommen werden. Die Bundesregierung behält<br />

sich hier vor, den Unternehmen zukünftige weitere<br />

Kosten durch die EEG-Umlage aufzubürden.<br />

Einen weiteren kritischen Punkt sieht der Verband<br />

darin, dass nach dem Eckpunktepapier die<br />

Entlastungen für stromintensive Unternehmen<br />

nicht nur europarechtskonform weiterentwickelt<br />

werden sollen. Vielmehr ist darüber hinaus vorgesehen,<br />

dass diese Unternehmen einen angemessenen<br />

Kostenbeitrag übernehmen. »Bei diesem<br />

Punkt wird entscheidend sein, wie die konkrete<br />

gesetzliche Umsetzung aussehen wird.<br />

Eine wirklich spürbare Entlastung der Verbraucher<br />

wird diese Maßnahme auf jeden Fall nicht<br />

bringen, da der rasante Anstieg der EEG-Umlage<br />

seine Ursache in dem unkontrollierten Zubau der<br />

erneuerbaren Energien und der garantierten Einspeisevergütungen<br />

hat und nicht in den Entlastungen<br />

der stromintensiven Unternehmen«, so<br />

Otto weiter. 96 % der Industriebetriebe zahlen<br />

die volle EEG-Umlage. »Die Bundesregierung<br />

muss sich nicht nur klar zum Industriestandort<br />

Deutschland bekennen, sondern für die Unternehmen<br />

verlässliche Rahmenbedingungen schaffen,<br />

um deren Wettbewerbsfähigkeit nicht zu<br />

gefährden und Arbeitsplätze in Deutschland zu<br />

sichern«, fordert Otto.<br />

(sm 14030308) K<br />

DEUTSCHE MESSEN ALS<br />

KONTAKTBÖRSE FÜR EUROPA<br />

Köln. Deutsche Industrie- und Fachmessen werden<br />

für ausländische Konzerne immer wichtiger,<br />

besonders osteuropäische und asiatische Unternehmen<br />

sehen Messen in Deutschland als Kontaktbörse<br />

für Europa. Das hielt das Institut der<br />

deutschen Wirtschaft (IW) Köln kürzlich fest.<br />

Schon die IAA, die Internationale Automobilausstellung,<br />

hatte letztmalig rd. 900.000 Besucher,<br />

die Messe SCHWEISSEN & SCHNEIDEN in<br />

Essen zog im September 2013 rd. 55.000 Be -<br />

sucher an. Besonders im Zeitalter der virtuellen<br />

Kontakte gewinnt der direkte und persönliche<br />

Kontakt zu potenziellen Kunden weiter an<br />

Bedeutung. So, wie deutsche Mittelständler mit<br />

Erzeugnissen, Ideen und Innovationen Messen<br />

in Shanghai oder Chicago besuchen, zieht es die<br />

Ausländer nach Deutschland. Wie profitabel der<br />

deutsche Messesektor ist, untersuchte der Ausstellungs-<br />

und Messeverband AUMA für die insgesamt<br />

160 internationalen Messen in Deutschland.<br />

Dieser Analyse zufolge wurde im Jahr 2012 mit<br />

99.000 ausländischen Ausstellern ein neuer Re -<br />

kord verzeichnet. Gegenüber 2011 waren 4,2 %<br />

hinzugekommen. Zahlreich kommen inzwischen<br />

chinesische Unternehmer, die Deutschland zu -<br />

nehmend als zentralen europäischen Messeplatz<br />

sehen.<br />

(sm 1401039) K<br />

SPATENSTICH FÜR HOCH-<br />

MODERNEN NEUBAU ERFOLGT<br />

Geretsried. Die Gerd Eisenblätter GmbH,<br />

Polier- und Schleifmittelspezialist aus dem oberbayerischen<br />

Geretsried, erweitert ihren Firmensitz:<br />

Kürzlich ist der Spatenstich für einen hochmodernen<br />

Gebäudetrakt erfolgt, der den bisherigen<br />

Gebäudekomplex des Unternehmens<br />

ergänzen wird. Gerd Eisenblätter, Geschäftsführer<br />

des inhabergeführten Unternehmens, gibt<br />

Details zum Bauvorhaben preis: »Neben unserem<br />

Unternehmenssitz wird aktuell auf ca. 7.000 m²<br />

ein vierstöckiger Trakt errichtet, mit dem wir<br />

unsere Produktion und Logistik auf ein ganz neues<br />

Niveau heben.«<br />

www.eisenblaetter.de<br />

/<br />

(sm 130705236) K


44 K Special: IT<br />

(14030353/1)<br />

Eine durchgängige<br />

Software lösung vom<br />

Wareneingang bis zur<br />

Auslieferung<br />

gewährleistet kurze<br />

Lieferzeiten und einen<br />

hohen Servicegrad –<br />

Faktoren, mit denen ein<br />

modernes Stahlhandelsunternehmen<br />

punkten<br />

kann.<br />

Kosten senken nach Plan<br />

Software für Tourenplanung bietet großes Einsparpotenzial<br />

Ainring. Tourenplanungssoftware zeigt rechtzeitig die Kosten jeder<br />

einzelnen Sendung und erleichtert eine engere Zusammenarbeit zwischen<br />

Vertrieb und Logistik. Disponenten werden zudem durch weitgehend<br />

automatisierte Abläufe entlastet.<br />

WWK »Da waren wir doch heute erst.« Dieser<br />

Gedanke durchfährt so manchen Disponenten<br />

beim Anblick der Auftragsliste für den<br />

nächsten Tag. Tatsächlich werden im Stahlhandel<br />

viele Kunden mehrmals wöchentlich<br />

beliefert – und das zum Teil mit kleinsten<br />

Mengen zu hohen Kosten. Kurze Lieferzeiten<br />

und ein hoher Servicegrad werden im<br />

Stahlhandel oft um jeden Preis aufrechterhalten,<br />

um möglichst jeden Kunden be -<br />

dienen zu können. Der tatsächliche Aufwand<br />

für das Verladen und Ausliefern wird<br />

in der Gesamtkalkulation zu wenig berücksichtigt<br />

und führt zu Verlustgeschäften.<br />

»Wer seine Logistik gründlich analysiert und<br />

die Prozesse optimiert, kann in diesem Be -<br />

reich bis zu 20 % der Transportkosten sparen<br />

– und das bei steigender Qualität«, sagt<br />

Alexander Fuchs, Berater der Wanko Informationslogistik<br />

GmbH. Sein Hauptaugenmerk<br />

liegt auf der Tourenplanungssoftware<br />

und einer engeren Zusammen arbeit zwischen<br />

Vertrieb und Logistik.<br />

Je früher der Disponent das künftige<br />

Frachtaufkommen kennt, desto besser können<br />

unwirtschaftliche Kleinstmengen mit<br />

größeren Aufträgen kombiniert werden.<br />

»Disponenten erkennen mithilfe der Software<br />

zudem, welche Kosten für jede einzelne<br />

Sendung entstehen«, so Fuchs. Bei Ausreißern<br />

müsse der Vertrieb entscheiden, ob<br />

die Lieferung tatsächlich schon am nächsten<br />

Tag beim Kunden sein muss.<br />

Die Software sorgt aber nicht nur für<br />

Transparenz, sondern auch für optimierte<br />

Touren. Reduzierte Last- und Leerkilometer,<br />

minimierte Lenk- und Stillstandszeiten sowie<br />

ein optimierter Fahrzeug- und Personaleinsatz<br />

führen erfahrungsgemäß zum Einsparen<br />

ganzer Lkw. Eine weitgehend automatisierte<br />

Planung muss dabei die verschiedenen<br />

Eigenschaften der oft heterogenen Güter<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Special: IT K 45<br />

Die Ware muss auf dem<br />

Lkw gezielt positioniert<br />

werden, um<br />

aufwendiges<br />

Umschichten zu<br />

vermeiden<br />

(Fotos: Wanko).<br />

(14030353/2)<br />

Hintergrund: Wanko Informationslogistik GmbH<br />

berücksichtigen. »Stabstahl, Bleche, Rohre<br />

oder Profile lassen sich nur schwer in einer<br />

vorgegeben Ladereihenfolge gemeinsam<br />

auf einer Ladefläche unterbringen und<br />

sichern«, so Fuchs. Gleichzeitig muss die<br />

Ware so auf dem Lkw positioniert werden,<br />

dass ein zeitaufwendiges Umschichten an<br />

einzelnen Entladestellen entfällt. Diese Re -<br />

striktionen können dazu führen, dass die<br />

Lieferung für einen Kunden unter Kostengesichtspunkten<br />

besser auf mehrere Lkw<br />

verteilt wird.<br />

Neben den Beladungsvorschriften gibt es<br />

noch eine Reihe weiterer Restriktionen wie<br />

Zeitfenster, Rampenhöhen und Rangiermöglichkeiten.<br />

Bei über 100 Aufträgen pro<br />

Tag ist eine optimierte Tourenplanung deshalb<br />

auf leistungsfähige Software angewiesen.<br />

Dabei werden alle Ergebnisse übersichtlich<br />

in grafischer und tabellarischer Form<br />

Die im Jahr 1972 gegründete Wanko Informationslogistik<br />

GmbH plant und optimiert mit rd. 50<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Geschäftsprozesse<br />

in der Logistik und liefert für deren Realisierung<br />

durchgängige Software in den Bereichen<br />

Lager und Transport. Die Software ist mo -<br />

dular aufgebaut. Der Anwender kann sich aus<br />

verschiedenen Softwaremodulen ein passendes<br />

System zusammenstellen. Zu den Modulen zählt<br />

das Tourenplanungs- und Abrechnungssystem<br />

PRACAR 3000, das integrierte Telematiksystem<br />

PRABORD sowie das Lagerverwaltungssystem<br />

PRAMAG 3000 mit Kommissionier- und Staplerleitsystem.<br />

Das Modul PRAWEB 3000 dient der<br />

Auftragserfassung und Sendungsverfolgung über<br />

das Internet, während es sich bei PRACON 3000<br />

<br />

Warenwirtschaftssystemen handelt. Ergänzt werden<br />

diese Kernmodule durch eine Anzahl von<br />

Zusatzmodulen für die Lademittelverwaltung,<br />

Faxaviso, Statistiken, Transportkostenrechnung<br />

und vieles mehr.<br />

Ein erfahrenes Team aus Beratern, Projektleitern<br />

und Entwicklern stellt eine bedarfsorientierte,<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung der Software<br />

sicher.<br />

aufbereitet und erlauben eine schnelle Si -<br />

mulation alternativer Planungsszenarien.<br />

Um die Vorteile der Tourenoptimierung zu<br />

nutzen, müssen jedoch zunächst alle Parameter<br />

wie die exakten Maße und Gewichte<br />

der Artikel vorliegen. Laut Fuchs ist »eine<br />

Einsparung von 8 bis 10 % der Kosten<br />

jedoch immer drin«. Mit anderen Worten:<br />

Durch die Einführung einer computergestützten<br />

Tourenoptimierung wird die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Unternehmens deutlich<br />

verbessert. Im Zweifel bietet sein Unternehmen<br />

einen kostenlosen Test an, der das<br />

Sparpotenzial im Vorfeld nachweist.<br />

Vor diesem Hintergrund dürfte es nur eine<br />

Frage der Zeit sein, bis sich die computergestützte<br />

Tourenoptimierung auch im Stahlhandel<br />

weiter durchsetzt. (sm 14030353) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

WANKO Informationslogistik GmbH<br />

Gewerbestraße 1<br />

83404 Ainring<br />

Tel. +49 8654 483-0<br />

www.wanko.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


46 K Special: IT<br />

Flexible Unternehmenssoftware eingeführt<br />

Schweizer Pestalozzi + Co setzt auf eNVenta ERP<br />

Dietikon. In einem mehrstufigen Prozess hat das Familienunternehmen<br />

Pestalozzi + Co AG seine Unternehmenssoftware auf den neuesten Stand<br />

gebracht. In der Unternehmensgruppe arbeiten nun 170 Anwender mit<br />

eNVenta ERP.<br />

WW K Die Schweizer Pestalozzi + Co AG hat<br />

ihren Hauptsitz in Dietikon im Kanton Zürich<br />

und beschäftigt rd. 300 Mitarbeiter. Mit<br />

seinen vier Geschäftsbereichen Stahltechnik,<br />

Haustechnik, Gebäudehülle (Gabs) und<br />

Logistik (Transstahl) erzielt das Unternehmen<br />

einen jährlichen Umsatz von 160 Mill.<br />

Franken. Ende 2004 entschloss sich die<br />

Unternehmensleitung, nach einer neuen<br />

Businesssoftware zu suchen. Grund dafür<br />

war, dass das in die Jahre gekommene ERP-<br />

System der Gruppe mit den Veränderungen<br />

am Markt und den damit verbundenen<br />

aktuellen Anforderungen nicht mehr Schritt<br />

halten konnte.<br />

Aufwendige Auswahl<br />

Der Evaluationsprozess gestaltete sich recht<br />

aufwendig, da die Bedürfnisse der unterschiedlich<br />

ausgerichteten Betriebe mit einer<br />

zentralisierten IT-Lösung auf einer ERP-Plattform<br />

vereint werden sollten. Im ersten<br />

Schritt wurde ein grober Anforderungskatalog<br />

an 170 IT-Anbieter verschickt. Von diesen<br />

blieben nach einer ersten Vorauswahl<br />

70 übrig, die anhand eines Pflichtenheftes<br />

um konkrete Angebote geboten wurden.<br />

Für die anschließende Grobevaluation holte<br />

sich die Pestalozzi AG Unterstützung bei der<br />

Unternehmensberatung BSG aus St. Gallen<br />

und lud sechs Unternehmen zur nächsten<br />

Runde ein.<br />

In verschiedenen Workshops, an denen<br />

sich auch Key User aus allen Fachbereichen<br />

beteiligten, bekamen die ERP-Anwender die<br />

Gelegenheit, ihre Lösungen anhand von<br />

konkreten Prozessen vorzuführen. Zum<br />

Schluss kamen drei Produkte in die engere<br />

Auswahl: SAP/R3, Axapta (Microsoft Dynamics/AX)<br />

und SQL-Business (die Vorgängerlösung<br />

von eNVenta ERP). Nach einer ab -<br />

schließenden Präsentation aller drei Anbieter<br />

fiel die Entscheidung zugunsten von<br />

SQL-Business aus – auch mit Blick auf die<br />

zukünftige Lösung eNVenta ERP und den<br />

Implementierungspartner Lobos Informatik<br />

AG.<br />

Start des ersten ERP-Projekts<br />

Zur Einführung der neuen Software wurde<br />

im April 2005 das ERP-Projekt »Magellan«<br />

gestartet mit dem ehrgeizigen Ziel eines Produktivstarts<br />

am 1. Januar 2006. Auf beiden<br />

Seiten nahmen Projektteams unter Beteiligung<br />

aller Fachspezialisten ihre Arbeit auf.<br />

Ein zweimonatiges Vorprojekt stellte sicher,<br />

dass auch alle Anforderungen umzusetzen<br />

Über die Pestalozzi + Co AG<br />

Pestalozzi + Co AG, die im vergangenen Jahr ihr<br />

250. Jubiläum feierte, beschäftigt 300 Mit arbeiter<br />

und erzielt mit ihren vier Geschäftsbe reichen<br />

Stahltechnik, Haustechnik, Gebäudehülle (GABS)<br />

und Logistik (Transstahl) einen Umsatz von 160<br />

Mill. Franken. Die Geschäftsbereiche sind nicht<br />

nach Produkten, sondern nach Kundensegmenten<br />

ausgerichtet wie Metallbauer, Maschinenbauund<br />

Zulieferbetriebe, Sanitär- und Heizungsinstallateure,<br />

Versorgungsbetriebe, Spengler, Dachdecker<br />

und Fassadenbauer. Neben dem Hauptsitz in<br />

Dietikon (Kanton Zürich) verfügt die Gruppe über<br />

12 weitere Standorte in der Schweiz.<br />

(14030334/1)<br />

Profilstahlbearbeitung bei der Schweizer Pestalozzi-Gruppe, die vor mehr als 250 Jahren<br />

gegründet worden ist (Foto: Pestalozzi + Co AG).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Special: IT K 47<br />

waren. Dabei wurden in verschiedenen<br />

Workshops unter Einbeziehung von Key-<br />

Usern aus allen Abteilungen und Pestalozzi-<br />

Gesellschaften die Geschäftsprozesse am<br />

System durchgespielt. Die Anforderungen<br />

an die Umsetzung waren sehr unterschiedlich,<br />

da die Geschäftsbereiche Stahltechnik,<br />

Haustechnik und Gebäudehülle eigenständig<br />

und unabhängig am Markt agieren.<br />

Trotz der gesteigerten Komplexität des Projekts<br />

ging das erste ERP-Projekt mit nur<br />

einem Monat Verspätung und einer im Rahmen<br />

liegenden Kostenüberschreitung von<br />

rd. 10 % am 1. Februar 2006 in den produktiven<br />

Betrieb. Weitere Teilprojekte, ein<br />

Webshop für das Tochterunternehmen Gabs<br />

und die Integration des Hochregallagers,<br />

waren im Frühling 2006 abgeschlossen.<br />

Umstieg auf eNVenta ERP und .NET<br />

Mit der Entscheidung für SQL-Business war<br />

bereits klar, dass die Pestalozzi-Gruppe eines<br />

Tages auf das Nachfolgesystem eNVenta ERP<br />

und die .NET-Technologie umsteigen würde.<br />

Nach fünf Jahren entschied sich die Ge -<br />

schäftsleitung, den Technologiewandel zu<br />

vollziehen und das neue Softwareprojekt<br />

»Polaris« zu starten. Der Umstieg auf eNVenta<br />

ERP gestaltete sich komplexer als vermutet,<br />

obwohl beide Lösungen die gleiche Datenbank<br />

verwenden und somit eine Datenmigration<br />

unnötig war. Aufwendig war die<br />

Umstellung vielmehr aufgrund der Umsetzung<br />

und Neuprogrammierung der vielen<br />

unternehmensspezifischen Erweiterungen,<br />

die der IT-Dienstleister Lobos in der ersten<br />

ERP-Software programmiert hatte. Im <strong>März</strong><br />

2012 ging »Polaris« dann ohne größere<br />

Schwierigkeiten in den Produktivbetrieb und<br />

läuft seither stabil. Auf zwölf virtualisierten<br />

und physisch getrennten Datenbankservern<br />

bedient das neue ERP-System 170 Benutzer.<br />

Rafael Gomez, Leiter des Bereichs Informatik<br />

+ Administration bei Pestalozzi, be -<br />

tont das gegenseitige Geben und Nehmen<br />

bei der Entwicklung der Branchenlösung<br />

eNVenta Stahl: »Die Ausrichtung von LOBOS<br />

Informatik und vom eNVenta-Hersteller<br />

Nissen & Velten auf die Stahlbranche kam<br />

uns zugute, wobei wir mit unserem Knowhow<br />

sicher vieles zum Gelingen des Branchenpakets<br />

beigetragen haben.«<br />

Individuelle Erweiterungen<br />

gefragt<br />

Trotz des hohen funktionellen Abdeckungsgrads<br />

der Standardbranchenlösung waren<br />

individuelle Erweiterungen und Anpassungen<br />

gefordert. So wurde ein Modul speziell<br />

für die Verwaltung von Kupfercoils erstellt.<br />

Die mit Chargennummern versehenen, 1 m<br />

breiten und tonnenschweren Kupferrollen<br />

werden für die Weiterverwendung gespalten<br />

und mit ergänzten Chargennummern<br />

wieder eingelagert. Dabei muss die Rückverfolgbarkeit<br />

jederzeit gewährleistet sein.<br />

Notwendig war auch die Integration des<br />

Hochregallagers, in das Stahlträger in 3.500<br />

Kassetten automatisch ein- und ausgelagert


48 K Special: IT<br />

werden. Auch eine Schnittstelle zum Dienstleister<br />

Bedag Informatik AG wurde erstellt,<br />

der die täglich 200 bis 400 Rechnungen<br />

aufbereitet und druckt. Über EasyEnterprise<br />

erfolgt die Dokumentenarchivierung. Mit<br />

einem Barcodesystem werden Bestellungen,<br />

Lieferantenrechnungen sowie Lieferantenund<br />

Kundendokumente den jeweils richtigen<br />

Datensätzen im ERP-System zugeordnet.<br />

Wichtige Informationen sind somit<br />

online und sehr schnell verfügbar. Bestimmte<br />

ERP-Benutzer können Formulare auch<br />

selbst gestalten, da die Entwicklungsumgebung<br />

Framework Studio, mit der auch die<br />

ERP-Software programmiert wurde, das<br />

weit verbreitete Werkzeug Business Objects<br />

(Crystal Reports) bedient. Im Sommer 2013<br />

kam die Integration einer elektronischen<br />

Faxlösung hinzu. Bestellungen und Anfragen,<br />

die per Fax eingehen, werden damit<br />

automatisch dem Geschäftspartner zugeordnet<br />

und – wenn nötig vom Sachbearbeiter<br />

mit Notizen versehen – zurückgeschickt.<br />

Der ganze Prozess ist dann automatisch im<br />

ERP-System archiviert. Pestalozzis IT-Chef<br />

Gomez nennt eben diese Ausbaufähigkeit<br />

und Flexibilität als entscheidenden Grund<br />

für die Wahl des Systems: »Für ein Unternehmen<br />

wie Pestalozzi, das stets in Bewegung<br />

ist und im Wettbewerb nur dank Innovation<br />

und Pioniergeist bestehen kann, war<br />

es wichtig, eine technologisch zukunftsweisende<br />

und möglichst flexible ERP-Lösung zu<br />

wählen.«<br />

(sm 14030334) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Nissen & Velten Software GmbH<br />

Goethestraße 33<br />

78333 Stockach<br />

Tel. +49 7771 879-0<br />

www.nissen-velten.de<br />

Pestalozzi + Co AG<br />

Riedstraße 1<br />

8953 Dietikon 1<br />

Schweiz<br />

Tel. +41 44 7432111<br />

www.pestalozzi.com<br />

EIN NEUER VERTRAG FÜR DIE<br />

ZUKUNFT DER STAHLINDUSTRIE<br />

IN LUXEMBURG<br />

Luxemburg. ArcelorMittal und ihre Mehrheitsgewerkschaft<br />

OGBL unterzeichneten ge -<br />

meinsam eine Grundsatzvereinbarung für den<br />

neuen Kollektivvertrag in Luxemburg. Dieser<br />

beinhaltet industrielle und soziale Aspekte, die<br />

das Unternehmen bei der Erreichung seiner Ziele<br />

für eine nachhaltige Zukunft der Stahlproduktion<br />

in Luxemburg unterstützen sollen.<br />

Die Hauptpunkte bilden die erste Phase einer<br />

Investition von 35 Mill. € in die Straße 2 in Belval<br />

zur Modernisierung der Spundwandproduktion.<br />

Diese Investition wird 2014 und 2015 erfolgen.<br />

Daneben wird ArcelorMittal ebenfalls in logistische<br />

Installationen in Belval und in das Fertigungszentrum<br />

in Differdingen investieren.<br />

Außerdem bestätigt das Unternehmen die weitere<br />

Nutzung des Walzwerks in Rodingen 2014<br />

und darüber hinaus, abhängig von Nachfrageniveau<br />

und Profitabilität.<br />

(sm 14030321) K<br />

EU-ENERGIE- UND -KLIMAPAKET<br />

DRÜCKT STAHLINDUSTRIE<br />

AN DIE WAND<br />

Düsseldorf. »Die Vorschläge der Europäischen<br />

Kommission laufen auf eine weitere gravierende<br />

Verschärfung des CO 2<br />

-Emissionsrechtehandels<br />

hinaus und belasten die Perspektiven der Stahlindustrie<br />

in Deutschland und Europa«, warnt<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Düsseldorfer<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl, anlässlich der Veröffentlichung<br />

des europäischen Energie- und<br />

Klimapakets 2030 Ende Januar. Darin plant die<br />

Europäische Kommission eine deutliche Anhebung<br />

und Steuerung des Zertifikatspreises sowie<br />

ab 2020 eine weitere jährliche Kürzung der Zuteilung<br />

um 2,2 % im Jahr.<br />

Erst im September 2013 hatte die Kommission<br />

für die laufende Handelsperiode eine Kürzung<br />

der Zuteilung um 12 % beschlossen. Zudem liegen<br />

die Richtwerte (Benchmarks) für die Zuteilung<br />

der Stahlindustrie ohnehin deutlich unterhalb<br />

des technisch Machbaren.<br />

»Die Kommission drückt die Stahlindustrie in<br />

einer ohnehin schwierigen Situation immer<br />

weiter an die Wand«, kritisiert Kerkhoff. Andere<br />

Stahlstandorte außerhalb Europas hätten kein<br />

vergleichbares Emissionshandelssystem. »Wenn<br />

die Stahlindustrie im europäischen Klimaregime<br />

langfristig eine Zukunft haben soll, müssen zu -<br />

mindest die effizientesten Anlagen auch langfristig<br />

eine ausreichende Zuteilung bekommen«.<br />

(sm 14030284) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Special: IT K 49<br />

STEIGENDE LEBENSERWARTUNG<br />

ERFORDERT LÄNGERES ARBEITEN<br />

Köln. Das Renteneintrittsalter wird bis zum Jahr<br />

2029 auf 67 Jahre angehoben. Laut dem Institut<br />

der deutschen Wirtschaft (IW) kann dies aber nur<br />

ein Anfang sein, da das beitragsfinanzierte Rentensystem<br />

in Deutschland sonst vor dem Kollaps<br />

steht. So ist die Lebenserwartung in Deutschland<br />

in den vergangenen 20 Jahren noch einmal deutlich<br />

gestiegen. Im Vergleich zum Jahr 1993 werden<br />

65-jährige Männer heutzutage im Durchschnitt<br />

3,2 Jahre älter. 65-jährige Frauen dürfen<br />

sich über 2,7 zusätzliche Lebensjahre freuen.<br />

Demgegenüber hat das Renteneintrittsalter bisher<br />

kaum zugenommen. Männer gehen heute<br />

statistisch gesehen mit 63,8 Jahren in Rente, vor<br />

zwanzig Jahren lag das Renteneintrittsalter mit<br />

63,1 Jahren kaum niedriger. Auch Frauen treten<br />

heute im Durchschnitt nur minimale zwei Mo -<br />

nate später in die Rente ein als 1993. Angesichts<br />

des fortschreitenden demografischen Wandels<br />

sind weitere Rentenreformen nach Meinung des<br />

Instituts der deutschen Wirtschaft daher unabdingbar.<br />

Eine weitere schrittweise Anhebung des<br />

Rentenalters nach dem Vorbild des bisherigen<br />

Modells könnte laut dem IW eine Lösung sein,<br />

um die finanzielle Belastung für die Beitragszahler<br />

in einem erträglichen Rahmen zu halten.<br />

Zudem profitieren Pensionäre in Form einer hö -<br />

heren Rente davon, länger gearbeitet zu haben.<br />

So könnte ein steigendes Renteneintrittsalter<br />

neben der privaten Vorsorge einer zunehmenden<br />

Armut im Alter entgegenwirken. Das hat auch<br />

die Enquetekommission »Wachstum, Wohlstand,<br />

Lebensqualität« des Deutschen Bundestags er -<br />

kannt. Deren Mitglieder haben sich größtenteils<br />

für eine Rente ab 69 Jahren ausgesprochen, falls<br />

der Anstieg der Lebenserwartung das derzeitige<br />

Tempo beibehält.<br />

(sm 130805273) K<br />

BRANCHENLÖSUNG FÜR<br />

METALLVERARBEITER<br />

Krefeld. Wenn vom 11. bis 15. <strong>März</strong> 2014 die<br />

METAV in Düsseldorf stattfindet, ist auch der<br />

Softwaredienstleister GOB Software & Systeme<br />

GmbH & Co KG mit dabei. Als Aussteller auf der<br />

internationalen Messe für Fertigungstechnik und<br />

Automatisierung präsentiert die GOB ihre Branchenlösung<br />

für das produzierende Gewerbe.<br />

unitop ERP Metallverarbeitung basiert auf dem<br />

Standard-ERP-System Microsoft Dynamics NAV.<br />

Es verbindet klassische Funktionalitäten wie<br />

Finanzbuchhaltung und Warenwirtschaft mit<br />

branchenspezifischen Anforderungen wie Zeichnungsverwaltung,<br />

Artikelkalkulation, grafischer<br />

Plantafel, Variantengenerator oder Qualitätsmanagementsysteme<br />

– und zwar in einer Lösung.<br />

Die GOB – selbst ein mittelständisches Unternehmen<br />

– richtet sich damit gezielt an mittelständische<br />

Produktionsunternehmen, die auf der<br />

Suche nach einem neuen ERP-System sind oder<br />

ihre Insellösungen in einer ganzheitlichen Lösung<br />

zusammenführen wollen. unitop ERP Metallverarbeitung<br />

bietet im Standard alles, was ein mittelständischer<br />

Fertiger braucht, und ist praktisch<br />

sofort einsatzbereit. Um Ihren individuellen<br />

Anforderungen gerecht zu werden, lässt sich<br />

unitop ERP Metallverarbeitung einfach personalisieren.<br />

Mit wenig Aufwand kann man die<br />

Arbeitsoberfläche individuell gestalten.<br />

/<br />

GOB Software & Systeme<br />

GmbH & Co. KG<br />

Europark Fichtenhain A4<br />

47807 Krefeld<br />

Tel. +49 2151 349-3000<br />

www.gob.de<br />

METAV: Halle 14, Stand A92<br />

(sm 14030330) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


50 K Special: IT<br />

Simulation und Prüftechnik<br />

für den innovativen Stahleinsatz<br />

Digitales Werkzeug bei ThyssenKrupp Steel Europe<br />

Duisburg. Per Bits und Bytes können Ingenieure heute komplette<br />

Karosserien, neue Autobauteile und innovative Stahlwerkstoffe am<br />

Bildschirm scheinbar mühelos entwickeln – und zwar erstaunlich realitätsgetreu.<br />

Bereits in der Konstruktionsphase probieren sie ihr Werkzeug mit<br />

virtuellem Stahl aus. Eine optimierte Formgebung, eine alternative<br />

Stahlgüte, eine veränderte Materialdicke – der Weg zur Lösung, nämlich<br />

einer verkürzten Entwicklungszeit beim Anwender, ist dann nicht mehr weit.<br />

WW K Simulationen reduzieren die Zahl der<br />

Prototypen und Realversuche und sparen<br />

damit Zeit und Geld. Die Herstellung von<br />

Presswerkzeugen oder Karosserien für den<br />

Crash ist hingegen aufwendig und kostet<br />

Millionen.<br />

Bei ThyssenKrupp Steel Europe gehören<br />

Simulationen zum Crashverhalten von Fahrzeugstrukturen<br />

zum Standard. Sie haben<br />

sich in den vergangenen 20 Jahren zu einem<br />

verlässlichen digitalen Werkzeug entwickelt,<br />

mit dem hochkomplexe Prozesse gestaltet<br />

werden. Dank immer leistungsfähigerer<br />

Computer und entsprechender mathematischer<br />

Verfahren wagen sich die Stahlexperten<br />

an immer umfassendere Konzepte. Die<br />

am Computer erzeugte Umgebung stellt<br />

heute realistisch dar, wie sich bestimmte<br />

Stahlsorten oder Materialdicken nicht nur<br />

im Falle eines Crashs, sondern auch beim<br />

Umformen im Werkzeug verhalten, ohne<br />

dabei den Prozess Wirklichkeit werden zu<br />

lassen – zeitsparend, kostenschonend und<br />

ganz ohne Fehlentwicklungen.<br />

Basis sind exakte<br />

Werkstoffparameter<br />

Der Leichtbautrend und die damit verbundene,<br />

rasant steigende Anzahl höchstfester<br />

Stahlsorten bei ThyssenKrupp Steel Europe<br />

Die Prüfmaschine für den hydraulischen<br />

Tiefungsversuch ist mit umfangreicher<br />

Messtechnik ausgestattet. Sie ermöglicht<br />

die präzise Onlineaufnahme von Filmen,<br />

um anschließend die Formänderungen über<br />

den Versuchsverlauf exakt auszuwerten<br />

(Foto: ThyssenKrupp Steel Europe).<br />

(14030396/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


fordert die Prüftechnik heraus: So muss der<br />

moderne Maschinenpark nicht nur verlässlich<br />

den Prozess darstellen, sondern auch<br />

das unterschiedliche Verhalten der verschiedenen<br />

Güten unter variierenden Belastungen<br />

realistisch abbilden, um exakte Differenzierung<br />

zu erlauben. Schon geringe Abweichungen<br />

in den Daten können später zu<br />

Problemen und Mehrkosten führen. Deswegen<br />

hat Datenverlässlichkeit bei Thyssen-<br />

Krupp Steel Europe oberste Priorität.<br />

Vor der Simulation stehen also umfangreiche<br />

Materialuntersuchungen der internen<br />

Prüftechnik. Alle Werkstoffkennwerte, die<br />

für die industrielle Anwendung erforderlich<br />

sind, werden dort akribisch ermittelt. Rohdaten<br />

fast sämtlicher Serienwerkstoffe des<br />

Duisburger Stahlproduzenten sind in der<br />

hauseigenen Werkstoffdatenbank (WDB)<br />

systematisch aufgelistet – was in dieser<br />

Form nur wenige Stahlunternehmen bieten.<br />

Dabei ist die Qualität der Daten auf nationaler<br />

und internationaler Ebene, durch einen<br />

umfangreichen, mit der Automobilindustrie<br />

und anderen Industriekunden sowie in<br />

Arbeitskreisen der Deutschen Gruppe der<br />

International Deep Drawing Research Group<br />

(IDDRG) abgestimmten Versuchs- und Freigabeprozess,<br />

absolut sichergestellt. Das<br />

macht die Ergebnisse reproduzierbar. Gleichzeitig<br />

erhöht es die Aussagekraft der Simulationen.<br />

Moderne Prüftechnik<br />

macht es möglich<br />

Mit der zunehmenden Festigkeit von Stählen,<br />

einer Verbesserung der Softwareprogramme<br />

für Simulationen und dem wachsenden<br />

Anspruch der Kunden an Ergebnisqualität<br />

und Aussagekraft steigen die An -<br />

forderungen an die Kennzahlen. Das macht<br />

weitere Experimente unter verschiedenen<br />

Spannungszuständen und Know-how zur<br />

Ermittlung der anfallenden Kennwerte notwendig.<br />

Dazu baut ThyssenKrupp Steel<br />

Europe die Zusammenarbeit mit seinen<br />

Maschinenherstellern aus, investiert verstärkt<br />

in neue Hightechprüfmaschinen so -<br />

wie in hoch qualifiziertes Personal. Die<br />

moderne, den steigenden Festigkeiten an -<br />

gepasste 1.000-kN-Prüfmaschine deckt<br />

heute das komplette Gütespektrum des<br />

Duisburger Stahlunternehmens ab. Auch die<br />

speziell für hohe Festigkeiten ausgelegte<br />

High-Speed-Zugprüfmaschine ermittelt<br />

zuverlässig Fließkurven bei hohen Dehnraten<br />

zur Prognose des Crashverhaltens. Per<br />

innovativer Auswertetechnologie bilden<br />

anschließend passende mathematische<br />

Materialmodelle den Werkstoff zur digitalen<br />

Nutzung in Programmen ab.<br />

Die virtuelle Fabrik liegt im Trend<br />

Ein Ende des Festigkeitswettbewerbs von<br />

Stählen ist noch lange nicht in Sicht. Deswegen<br />

steigt der Bedarf an Simulationen,<br />

die das Umformvermögen, unterschiedliche<br />

Spannungszustände und den Einfluss von<br />

Geschwindigkeiten abbilden, permanent.<br />

Um ihm zu begegnen und auch für die neue<br />

Generation der höchstfesten Stähle verlässliche<br />

Werkstoffkennzahlen zur Verfügung<br />

zu stellen, müssen immer neue Prüfkapazitäten<br />

und Know-how zur Ermittlung von<br />

genormten Kennwerten bei diesen hohen<br />

Festigkeiten generiert werden. Von den<br />

Ergebnissen profitiert die Produkt- und Prozessentwicklung<br />

im Automobilbau stark. So<br />

kann die Herstellbarkeit von Bauteilen beurteilt<br />

und Produkteigenschaften kosten- und<br />

zeitsparend sowie zuverlässig analysiert werden.<br />

www.thyssenkrupp-steel-europe.com<br />

/<br />

(sm 13030396) K<br />

NIEDERLANDE WERDEN<br />

PARTNERLAND<br />

DER HANNOVER MESSE<br />

Hannover. Die Niederlande begleiten die<br />

nächste Hannover Messe als Partnerland. Vom 7.<br />

bis 11. April 2014 wird sich die Hightech- und<br />

Exportnation den Besuchern der weltweit wichtigsten<br />

Industriemesse vorstellen. Die Niederlande<br />

sind auf Aussteller- und Besucherseite traditionell<br />

stark auf der Hannover Messe vertreten.<br />

Das deutsche Nachbarland prägen hochspezialisierte<br />

mittelständische Unternehmen, der<br />

Maschinen- und Anlagenbau ist der dort am<br />

schnellsten wachsende Industriezweig.<br />

(sm 131105670) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


52 K Special: IT<br />

Stahl-Control-Werkbankmodul mit SOA-Service<br />

Iserlohn. Die Business Control Software GmbH ist ein auf die Stahlbranche fokussiertes Systemhaus<br />

und bietet mit »Stahl-Control« eine maßgeschneiderte Branchenlösung für den Stahlhandel. Stahl-Control<br />

ergänzt externe ERP-Produkte um ein eigenes Werkbankmodul.<br />

WWK Der Austausch einer hochwertigen ERP-<br />

Lösung ist gerade in größeren Organisationsstrukturen<br />

nicht möglich. Aber die eigene<br />

ERP-Lösung setzt selten die spezifischen<br />

Anforderungen an einer zerlegenden Fertigungsumgebung<br />

mit absoluter Rückverfolgbarkeit<br />

um. Komplexes Chargenmanagement<br />

mit grafischer Darstellung des<br />

Stamm baums, verschachtelte Fertigungen<br />

sowohl fügend als auch zerlegend und individuelle<br />

Anpassung an Unternehmensspezifische<br />

Produktionsprozesse stellen oft namhafte<br />

ERP-Lösungen vor ein unlösbares und<br />

kostspieliges Problem.<br />

Über eine intelligente Schnittstellenkommunikation<br />

per SOA-Service (SOA – serviceorientierte<br />

Architektur) könne man das<br />

Werkbankmodul Stahl-Control skalierbar<br />

einbinden, so eine Presseinformation der<br />

Business Control Software GmbH.<br />

/<br />

Business Control Software GmbH<br />

Bremke 15<br />

58638 Iserlohn<br />

Tel. +49 2371 78841-0<br />

www.stahl-control.de<br />

(sm 14030329) K<br />

<br />

Auftragsablauf Verwaltung<br />

Werkbank Stahl-Control (SC)<br />

Auftragseingang Kunde<br />

Erfassung in ihrem Finanzsystem<br />

Bestellungsausgang Lieferant<br />

Erfassung in ihrem Finanzsystem<br />

Wareneingang<br />

<br />

<br />

Übergabe an Stahl-Control<br />

<br />

<br />

Einsatzmaterial<br />

<br />

<br />

Fertigmaterial<br />

<br />

<br />

Auftragsverwaltung<br />

<br />

Berechnung<br />

in ihrem Finanzsystem<br />

SOA Service<br />

(service-oriented architecture)<br />

Variable Schnittstelle,<br />

kontrollierter Datenaustausch<br />

mit ihrem<br />

Financial-/Auftragssystem<br />

Bestandsverwaltung<br />

<br />

– Fertigmaterial<br />

<br />

<br />

Produktion<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kommissionierung (Optional)<br />

<br />

<br />

<br />

(14030329/1) Quelle: Business-Control Software GmbH<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Special: IT K 53<br />

NEUE ELEKTROSTÄHLE FÜR<br />

DIE ENERGIEINDUSTRIE<br />

London. Die Tata-Steel-Tochterfirma Cogent<br />

Power – spezialisiert auf kaltgewalzte, kornorientierte<br />

Elektrostähle, die weltweit für moderne<br />

Transformatoren in den größten Stromnetzen<br />

zum Einsatz kommen – bringt neue, fortschrittliche<br />

Elektrostahlprodukte auf den Markt. Die<br />

neuen Qualitätsstähle reduzieren im Vergleich zu<br />

konventionellen kornorientierten Stählen den<br />

Energieverlust um 20 bis 30 %. Der weltweit<br />

steigende Energiebedarf fordert Produkte, mit<br />

denen Energie zuverlässig und effizient erzeugt<br />

und übertragen werden kann. Tata Steel reagiert<br />

auf diese Entwicklung mit seinen neuen Elektrostählen<br />

M080-23DR, M085-23DR, M090-27DR<br />

und M095-27DR, aus denen hocheffiziente<br />

Stahlkerne für Transformatoren in Energieübertragungsnetzen<br />

gefertigt werden können.<br />

Stuart Wilkie, Managing Director bei Cogent<br />

Power, erklärte: »Unsere neuen hochwertigen<br />

Produkte sorgen für weniger Verluste in der<br />

Energieerzeugung und -übertragung. So schonen<br />

wir die natürlichen Ressourcen. Davon profitieren<br />

unsere Kunden ebenso wie die gesamte<br />

Bevölkerung.«<br />

Der Elektrostahl von<br />

Cogent Power wird in<br />

große Schichten<br />

gespaltet und abge -<br />

längt. Diese werden<br />

an den Rändern des<br />

Kerns montiert,<br />

festge klemmt und an<br />

den Kunden geliefert,<br />

der das Produkt direkt<br />

mit den elektrischen<br />

Spulen verbinden<br />

kann, um so den<br />

aktiven Kern des<br />

Transformators zu<br />

bilden (Foto:<br />

Tata Steel).<br />

(14030405/1)<br />

Cogent Power produziert die neuen Qualitätsstähle<br />

in seinem Werk in Newport, England. Die<br />

benötigten Warmbandcoils stellt Tata Steel in<br />

einem patentierten Verfahren im niederländischen<br />

IJmuiden her. Außerdem hat Cogent<br />

Power in eine neue, 1 m breite Spaltanlage für<br />

Transformatorkerne in seinem kanadischen Produktionswerk<br />

in Burlington, Ontario, investiert.<br />

Damit erfüllt Tata Steel die Anforderungen großer<br />

Transformatorenhersteller in Nordamerika.<br />

Im kanadischen Werk werden die in England<br />

gefertigten Elektrostahlcoils längsgespalten und<br />

ab gelängt. Mit der neuen Spaltanlage ist Tata<br />

Steel jetzt in der Lage, Kernbeschichtungen in<br />

größeren Abmessungen zu liefern und damit die<br />

Nachfrage nach großen Transformatorkernen zu<br />

er füllen.<br />

www.tatasteel.com (sm 14030405) K<br />

/


Vorbericht zur wire & Tube 2014 K 55<br />

Im hochmodernen Kraftwerk Lausward werden widerstandsfähige<br />

Stahlrohre von Vallourec zur besonders hohen Effizienz beitragen<br />

(Bild: Architekturbüro Kadawittfeld).<br />

(14030394/1)<br />

Nahtlose Rohre für Düsseldorfer Kraftwerk<br />

Vallourec punktet im Heimspiel mit Stahl-Know-how<br />

Düsseldorf. Ein elektrischer Wirkungsgrad von über 61 % und ein<br />

Gasnutzungsgrad von 85 % durch das Einspeisen von Abwärme –<br />

das Kraftwerk Lausward wird im Düsseldorfer Hafen Rekorde brechen.<br />

Nahtlose Stahlrohre tragen zur hohen Leistung des Gas- und Dampfturbinenkraftwerks<br />

bei, das die Stadt in rd. zwei Jahren mit 600 MW Strom<br />

versorgen soll.<br />

WWK Siemens und die Stadtwerke Düsseldorf<br />

haben mit der Errichtung des Abhitzedampferzeugers<br />

begonnen und verwenden dabei<br />

auch rd. 1.000 t nahtlose Stahlrohre von<br />

Vallourec. »Unsere Rohre tragen zur Energieeffizienz<br />

und damit dem reduzierten<br />

Kohlendioxidausstoß des Kraftwerks bei«,<br />

sagt Nobert Keusen, Vorsitzender der Ge -<br />

schäftsführung der Vallourec Deutschland<br />

GmbH. »Wir sind stolz, beim nächsten,<br />

wegweisenden Schritt der Kraftwerkstechnologie<br />

dabei zu sein.« Weil die Abwärme<br />

in das Fernwärmenetz von Düsseldorf eingespeist<br />

wird, lassen sich erstmals aus einem<br />

einzigen Gasturbinenkraftwerksblock<br />

300 MW Wärme nutzen. Die Anlage wird<br />

zu einer der effizientesten und umweltschonendsten<br />

der Welt.<br />

Rohre im Herzstück des Kraftwerks<br />

Die in Mülheim gefertigten Heizflächenrohre<br />

von Vallourec kommen unter anderem im<br />

Verdampfer und Überhitzer zum Einsatz,<br />

also in dem Bereich, wo Wasser zu Dampf<br />

wird, um dann die Turbine anzutreiben. Dort<br />

halten die Stahlrohre einem Druck von rd.<br />

180 bar und 600 °C heißem Dampf stand<br />

– ein wichtiger Faktor, damit das Kraftwerk<br />

den Brennstoff Erdgas so gut nutzen kann.<br />

Denn mit jedem Grad Celsius erhöhter<br />

Dampftemperatur steigert sich die Leistung<br />

und die Emissionen verringern sich. Zum<br />

Vergleich: Ein herkömmliches Braunkohlekraftwerk<br />

kann nur 42 % des verfeuerten<br />

Erdgases ausnutzen. Der erhöhte Wirkungsgrad<br />

auf über 61 % bedeutet einen Unterschied<br />

von rd. 40.000 t Kohlendioxid. Das<br />

entspricht dem jährlichen Pro-Kopf-CO 2<br />

-<br />

Verbrauch von 4.000 Bürgern in Deutschland.<br />

Die Heizflächenrohre im Bereich des<br />

Hochdruck- und Zwischenüberhitzers von<br />

Vallourec sind dank des patentierten Werkstoffs<br />

VM12-SHC besonders hitze- und<br />

druckbeständig. Die Stahlgüte wurde in<br />

eigener Forschungsarbeit entwickelt und ist<br />

seit 2005 marktreif. Seitdem kommt der<br />

Stahl bereits in zahlreichen modernen Kraftwerken<br />

in Deutschland zum Einsatz.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

(sm 14030394) K<br />

Vallourec Deutschland GmbH<br />

Theodorstraße 109<br />

40472 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 960-0<br />

www.vallourec.com<br />

wire & Tube 2014:<br />

Halle 4, Stand E30<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


56 K Vorbericht zur wire & Tube 2014<br />

Automatisierte Zugprüfung<br />

in der Metallindustrie<br />

Perfekt für individuelle Prüfaufgaben<br />

und alle Anwendungen<br />

Ulm. Das Unternehmen ArcelorMittal ist in der Stahlproduktion weltweit<br />

führend. Allein am Standort Gent in Belgien liegt die Jahreskapazität der<br />

Feinst- und Grobbleche bei über 5 Mill. t. Zur Qualitätssicherung werden<br />

unter anderem Zugversuche durchgeführt. Die entsprechende Anlage zur<br />

Prüfung der Metallschulterproben mit Dicken bis 16 mm besteht aus zwei<br />

Zwick-Prüfmaschinen, einem Probenmagazin, einem Querschnittsmessgerät<br />

und einem Barcodeleser.<br />

WW K Das Handling der Metallproben erfolgt<br />

mit einem Industrieroboter KUKA KR6. Die<br />

beiden AllroundLine-Materialprüfmaschinen<br />

arbeiten mit Nennkräften von F max<br />

100 kN<br />

und 150 kN. Sie sind mit unterschiedlichen<br />

Extensometern zur Messung der Längenund<br />

Breitenänderung ausgerüstet. Der be -<br />

rührende Extensometer makroXtens ist für<br />

Zug-, Druck-, Biege- sowie zyklische Prüfungen<br />

in manuellen und automatisierten Prüfsystemen<br />

konzipiert. In der HP-Variante er -<br />

möglicht es bei der Messung der Dehngeschwindigkeit<br />

nach ISO 6892-1 (2009)<br />

Verfahren A1 und ASTM E 8-09 (Verfahren<br />

B) einen geschlossenen Regelkreis. Standardmäßig<br />

sind auch Feindehnungsmessungen<br />

möglich, die bei Metallen in erster Linie<br />

zur Ermittlung des Elastizitätsmoduls und<br />

der technischen Elastizitätsgrenze dienen.<br />

Zur Aufnahme der Proben werden von<br />

Zwick entwickelte hydraulische Probenhalter<br />

eingesetzt. Zusammen mit dem berührungslos<br />

messenden videoXtens ist bei Zugversuchen<br />

auch eine Bestimmung der Breitenänderung<br />

möglich. Diese wird beispielsweise<br />

zur Be stimmung des r-Wertes benötigt<br />

(senkrechte Anisotropie). Gemessen<br />

wird in ein, zwei oder vier Querschnittsebenen.<br />

Der videoXtens arbeitet mit einer Vollbildkamera.<br />

Das digitalisierte Bild wird dann<br />

in Echtzeit verarbeitet.<br />

Gesteuert wird die gesamte Anlage über<br />

einen Industriecontroller mithilfe der Automatisierungssoftware<br />

autoEdition2 von<br />

Zwick. Die Bedienung ist durch die Verwendung<br />

von Barcodes zur Probenidentifikation<br />

sehr einfach und komfortabel: Proben ins<br />

Magazin einlegen – und starten.<br />

(sm 14030291) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Zwick GmbH & Co. KG<br />

August-Nagel-Straße 11<br />

89079 Ulm<br />

Tel. +49 7305 10-0<br />

www.zwick.de<br />

wire & Tube 2014:<br />

Halle 16, Stand H44<br />

(14030291/1)<br />

Automatisierte Zugprüfung mit AllroundLine-<br />

Prüfmaschine (Foto: Zwick)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Vorbericht zur wire & Tube 2014 K 57<br />

EIGENSTROM WIRD ZUM STOLPERSTEIN<br />

FÜR DIE EEG-REFORM<br />

Düsseldorf. Die Energieintensiven Industrien in Deutschland (EID) haben<br />

die geplante Neu regelung der Eigenstromerzeugung im Entwurf der Bundesregierung<br />

für eine EEG-Reform scharf kritisiert. Die geplante Mehrbelastung<br />

ist laut EID-Sprecher Utz Tillmann für die energieintensiven<br />

Branchen im internationalen Wettbewerb untragbar. Tillmann, Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), sagte: »Auch<br />

wenn die überfällige EEG-Reform nun endlich auf dem Weg ist, die Mehrbelastung<br />

der Eigenstromerzeugung ist ein unüberwindlicher Stolperstein<br />

und für unsere Branchen nicht hinnehmbar. Jene Unternehmen, die ihren<br />

Strom in eigenen Kraftwerken vor allem in Kraft-Wärme-Kopplung und sehr<br />

effizient herstellen, hätten dadurch Mehrkosten von insgesamt über 300<br />

Mill. € im Jahr. Für Neuinvestitionen könnte die Regelung sogar das komplette<br />

Aus bedeuten. Der Plan ist daher ein energiepolitischer Schuss in den<br />

Ofen.«<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, EID-Sprecher und Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl, befürchtet ebenso erhebliche Belastungen für bestehende<br />

oder neue Eigenstromkraftwerke der Indus trie. Er kritisierte zudem, die<br />

Bundesregierung beschneide in ihrem Reformvorschlag zwar den Wildwuchs<br />

des heutigen Fördersystems, packe das Problem aber nicht wirklich<br />

an der Wurzel, der Marktintegration der erneuerbaren Energien. Kerkhoff<br />

sagte: »Betreiber von Anlagen erneuerbarer Energien werden auch zukünftig<br />

kaum verpflichtet, nach den Erfordernissen des Marktes zu produzieren.<br />

Die Kosten werden für Wirtschaft und Haushalte weiter steigen.« Laut<br />

Kerkhoff reichen Direktvermarktung und gleitende Marktprämie als Instrumente<br />

nicht aus, um einen Systemwechsel herbeizuführen. Kerkhoff<br />

mahnte zudem den Erhalt der EEG-Härtefallregeln an. Diese müssten auf<br />

heutigem Niveau beibehalten werden: »Die Politik muss eine Lösung finden,<br />

die sowohl mit den EU-Vorgaben als auch mit unserer Wettbewerbsfähigkeit<br />

kompatibel ist. Es gibt keinen Spielraum für eine weitere Kostenbelastung,<br />

weder bei der Härtefallregelung noch beim Eigenstrom«, sagte<br />

Kerkhoff abschließend.<br />

Die Energieintensiven Industrien in Deutschland (EID) beschäftigen rd.<br />

830.000 Mitarbeiter – oder 14 % der Beschäftigten des verarbeitenden<br />

Gewerbes. Jeder Arbeitsplatz in der energie intensiven Grundstoffproduktion<br />

sichert etwa zwei Arbeitsplätze in anderen Industriezweigen und im<br />

Dienstleistungssektor.<br />

(sm 14030317) K<br />

ARATUBO ERHÄLT ZERTIFIZIERUNG<br />

NACH ISO/TS 16949<br />

Vitoria. Der spanische Hersteller von geschweißten Präzisionsstahlrohren<br />

Aratubo S.A. hat nach einem umfangreichen Audit die Zertifizierung nach<br />

ISO/TS 16949 erhalten.<br />

Die Zertifizierung wurde im Dezember 2013 von der britischen Lloyd’s<br />

erteilt. Dabei wurden bei Aratubo alle Prozesse überprüft und die Qualitätsstandards<br />

der Automobilindustrie bescheinigt. »Diese Standards sind<br />

Voraussetzung, um erfolgreich an Automobilhersteller und Tier-1-Automobilzulieferer<br />

zu liefern«, so Jose Manuel Romero Lopez, Vertriebsleiter<br />

des baskischen Unternehmens. Insbesondere Tier-1-Zulieferer seien wichtige<br />

Kunden für Aratubo; das Unternehmen feiert in diesem Jahr sein<br />

40-jähriges Bestehen.<br />

Aratubo ist Teil der Stahl verarbeitenden Arania-Gruppe und beliefert<br />

europaweit Kunden mit geschweißten Präzisionsstahlrohren aus gebeiztem<br />

und kaltgewalztem Band sowie mit Rohrkomponenten.<br />

www.aratubo.com<br />

wire & Tube 2014: Halle 3, Stand C04<br />

(sm 14030304) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


58 K Vorbericht zur wire & Tube 2014<br />

Starke Stahllösung<br />

auf der wire 2014<br />

Steeltec präsentiert den neuen Spezialstahl HSX ® Z10<br />

Düsseldorf. Hochfest und duktil – das sind die wesentlichen Merkmale<br />

des neuen Spezialstahls HSX ® Z10. Auf der wire 2014 stellt die Steeltec AG,<br />

ein Unternehmen der SCHMOLZ + BICKENBACH-Gruppe, die mikrolegierte<br />

Werkstofflösung erstmals dem Fachpublikum vor.<br />

WW K Mit einer Zugschwellfestigkeit von<br />

400 MPa eignet sie sich besonders für Präzisionsbauteile<br />

mit dynamischer Querbelastung<br />

und hohem Innendruck. Vorträge zum<br />

HSX Z10 sowie zum neuen, modularen<br />

Werkstoffkonzept HSX 90 ergänzen das<br />

Informationsangebot der Steeltec AG am<br />

Gemeinschaftsstand des Konzerns.<br />

HSX ® Z10: Weiterverarbeitung<br />

Prozess<br />

Hoch- und höherfeste Spezialstähle sind das<br />

Fachgebiet des Blankstahlherstellers Steeltec.<br />

»Wir bieten die stärksten Stahl lösungen.<br />

Das ist nicht nur unser Credo zur Messe«,<br />

erklärt Guido Olschewski, Leiter Qualitätsmanagement<br />

und Entwicklung bei Steeltec.<br />

»Mit unserem neuen ferritisch-perlitischen<br />

HSX Z10 haben wir eine effi ziente Lösung<br />

weniger gut<br />

gut<br />

sehr gut<br />

für hochbeanspruchte An wendungen aus<br />

den Bereichen Automotive, Maschinenbau<br />

und Hydraulik entwickelt.« Querbelastungen<br />

und einen hohen Innendruck, denen<br />

zum Beispiel Wellen oder Pumpenteile ausgesetzt<br />

sind, meistert der Stahl ohne Weiteres.<br />

Bereits im Lieferzustand verfügt er über<br />

eine Zugfestigkeit von ca. 950 MPa und eine<br />

Bruchdehnung von 12 %. Die Dauerfestigkeit<br />

von 400 MPa unter umlaufender Biegebelastung<br />

ist ein Zeichen für seine gute<br />

dynamische Belastbarkeit. Möglich machen<br />

dies u. a. ausgewählte Mikrolegierungselemente.<br />

»Der Kohlenstoffgehalt ist mit 0,3 %<br />

verhältnismäßig gering«, so Olschewski.<br />

Dadurch eignet sich der HSX Z10 für das<br />

Schweißen, ist aber dennoch auch für das<br />

Oberflächenhärten geeignet. Beim Induktionshärten<br />

kann ein Wert von 55 HRC<br />

erzielt werden. Ein weiterer Vorteil, der alle<br />

hoch- und höherfesten Spezialstähle von<br />

Steeltec auszeichnet: Im Vergleich zu Standardvergütungsstählen<br />

entfallen zusätzliche<br />

Produk tionsschritte wie eine nachgelagerte<br />

Wärmebehandlung und die dann notwendigen<br />

Zusatzoperationen wie Nachrichten,<br />

Schleifen und Entgraten. Das Resultat sind<br />

kürzere Produktions- und Durchlaufzeiten.<br />

Die Teilekosten sinken markant.<br />

(sm 14030326) K<br />

Werkstoff<br />

Kaltverformen Schweissen Zerspanen Induktionshärten<br />

HSX ® 90<br />

HSX ® 110<br />

HSX ® Z10<br />

ETG ® 88<br />

(14030326/1) Quelle: STEELTEC<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Steeltec AG<br />

Emmenweidstraße 72<br />

6020 Emmenbrücke<br />

Schweiz<br />

Tel. +41 41 209-6363<br />

www.steeltec.ch<br />

wire & Tube: Halle 17, Stand A16


Kompetenz in Rohrmesstechnik<br />

Steigern Sie Ihre Produktqualitäten!<br />

IMS Messsysteme sind für die berührungslose<br />

Online-Messung folgender Messgrößen ausgelegt:<br />

Unsere hochpräzisen Röntgen-, Iso topenund<br />

optischen Mess systeme für die Stahl-,<br />

Aluminium- und Metallindustrie verbessern<br />

die Effizienz Ihrer Anlage deutlich.<br />

Ihre Messaufgabe ist<br />

unser Spezialgebiet!<br />

Mittelwand<br />

Einzelwand<br />

Exzentrizität<br />

Rohrinnenkontur<br />

Verdickte Enden<br />

Durchmesser<br />

Ovalität<br />

Rohraußenkontur<br />

Länge<br />

Temperatur<br />

Halle 7A | F14<br />

07. – 11.04.2014<br />

IMS Messsysteme GmbH<br />

Dieselstraße 55<br />

42579 Heiligenhaus / Deutschland<br />

Tel.: + 49 (0) 2056 975-0<br />

Fax: + 49 (0) 2056 975-140<br />

info@ims-gmbh.de<br />

www.ims-gmbh.de


Unsere Leistung für Ihren Erfolg!<br />

Dicke<br />

IMS – Spezialist für professionelle<br />

und partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

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überdurchschnittlichen Ergebnissen.<br />

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Engineering<br />

Montage und Inbetriebsetzung<br />

Ausbildung<br />

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Wir sind weltweit in Europa, Amerika und Asien tätig.<br />

Die Nähe zu unseren Kunden ermöglicht eine hervorragende<br />

Zusammenarbeit mit örtlicher Unterstützung bei<br />

internationalen Projekten.<br />

Rohr<br />

IMS ist Ihr Partner für innovative Entwicklungen<br />

in der industriellen Messtechnik.<br />

Beschichtung<br />

Dimension


Bleche für den ersten Strang<br />

der South-Stream-Pipeline<br />

Dillingen. Die EUROPIPE GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen der<br />

Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke (Dillinger Hütte) und der<br />

Salzgitter AG (jeweils 50 %), und OMK, ein russischer Rohrhersteller,<br />

für den die Dillinger Hütte ebenfalls liefert, erhalten einen Großauftrag<br />

zur Lieferung von geschweißten Großrohren für den Bau der ersten<br />

Offshore leitung der South-Stream-Pipeline durch das Schwarze Meer mit<br />

einem Volumen von rd. 750.000 t Rohre.<br />

WW K South Stream ist eine bedeutende Erdgasrohrleitung,<br />

die Russland und die Europäische<br />

Union verbinden wird. Der technisch<br />

und logistisch anspruchsvolle Offshoreteil<br />

durch das Schwarze Meer erfordert hochqualitative<br />

Rohre und Rohrbleche. In einer<br />

maximalen Wassertiefe von 2.200 m führt<br />

der 931 km lange erste Strang von Anapa in<br />

Russland bis nach Varna, Bulgarien. Durch<br />

diese erste Leitung sollen jährlich bis zu<br />

16 Mrd. m³ Gas strömen.<br />

Für den Einsatz in der Tiefsee müssen die<br />

Bleche und die daraus produzierten Rohre<br />

besondere Eigenschaften erfüllen, so z. B.<br />

eine große Blechdicke (39 mm), damit die<br />

Rohre dem enormen Außendruck standhalten<br />

können, sowie eine hohe Homogenität<br />

der mechanischen Eigenschaften über die<br />

gesamte Lieferung hinweg, um eine größtmögliche<br />

Sicherheit im Betrieb der Pipeline<br />

zu gewährleisten. Die Dillinger Hütte hatte<br />

auch bereits große Mengen Grobblech für<br />

die beiden Stränge der Nord-Stream-Pipeline<br />

durch die Ostsee geliefert.<br />

Das Auftragsvolumen der ersten South-<br />

Stream-Leitung für den Offshoreteil beläuft<br />

sich auf rd. 750.000 t. Davon erhält EURO-<br />

PIPE 50 % sowie der russische Rohrhersteller<br />

OMK, für den die Dillinger Hütte ebenfalls<br />

Rohrbleche liefert, einen Anteil von 35 %.<br />

Dr. Karlheinz Blessing, Vorstandsvorsitzender<br />

der Dillinger Hütte: »Dieser Auftrag<br />

sorgt für Mengen, die wir dringend benötigen,<br />

und hilft so, Beschäftigung zu sichern.<br />

Die strukturellen Probleme der deutschen<br />

und europäischen Stahlindustrie sind damit<br />

jedoch nicht gelöst. Wir müssen daher weiterhin<br />

alle Anstrengungen unternehmen,<br />

die Kosten am Standort Dillingen nachhaltig<br />

zu senken und gleichzeitig die im Projektgeschäft<br />

erforderliche Produktionsflexibilität<br />

zu gewährleisten.«<br />

/<br />

www.europipe.com<br />

wire & Tube 2014: Halle 4, Stand H42<br />

(sm 14030336) K<br />

STIPENDIUM ZUM FERNSTUDIUM<br />

»BETRIEBSWIRT STAHLHANDEL«<br />

Wuppertal. Die gemeinnützige E/D/E Stiftung<br />

verstärkt ihr Lehrgangsangebot und vergibt in<br />

Verbindung mit der UNION STAHLHANDEL im<br />

E/D/E zwei Stipendien für ein Fernstudium zum<br />

Betriebswirt Stahlhandel. Das dreijährige Studium<br />

wird in Kooperation mit dem Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel BDS AG (BDS) angeboten<br />

und richtet sich an Nachwuchskräfte aus inhaber-<br />

und familiengeführten Unternehmen im<br />

Produktionsverbindungshandel. Der 19. Lehrgang<br />

startet im Juli 2014.<br />

Vor Start des 20. Lehrgangs wird die E/D/E Stiftung<br />

die ersten Erfahrungen auswerten und über<br />

weitere Stipendien entscheiden. Voraussetzung<br />

für die Teilnahme ist eine abgeschlossene Berufsausbildung<br />

und eine mindestens dreijährige<br />

Tätigkeit im Stahlhandel. Das nächste Studium<br />

zum Betriebswirt Stahlhandel beginnt An fang<br />

Juli 2014. Bewerbungen werden bis zum 30. April<br />

von der E/D/E Stiftung entgegengenommen.<br />

www.ede-stiftung.de<br />

/<br />

(sm 14030391) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


62 K Vorbericht zur wire & Tube 2014<br />

Robustes Multitalent:<br />

Der Großschriftdrucker<br />

Mühltal. Eine überzeugende Lösung für Kennzeichnungsaufgaben<br />

unter schwierigen Bedingungen ist der<br />

Großschrift-Tintenstrahldrucker DOD von REA JET.<br />

(14030289/1)<br />

Aufbringen von Datamatrix-Codes auf Stahlrohren (Foto: REA JET)<br />

WW K Er toleriert Vibrationen und starke Temperaturschwankungen<br />

und wird durch ein Gehäuse der Schutzart IP65 vor Schmutz und<br />

Feuchtigkeit geschützt. Das robuste System gibt es auch mit beheiztem<br />

Schreibkopf, komprimiertem Design und als Sonderausführung<br />

für explosionsgefährdete Bereiche. Das Druckspektrum umfasst<br />

Zahlen, Text, Grafik sowie 1-D-Barcodes und 2-D-Datamatrix-Codes,<br />

was die Automatisierung der Produktion fördert.<br />

Das Drop-on-Demand-System kennzeichnet berührungslos so<br />

unterschiedliche Oberflächen wie Karton, Kunststoff, Glas, Metall<br />

oder Holz bei Geschwindigkeiten von bis zu 300 m/min. Die Schreibköpfe<br />

sind in Varianten mit 7, 16 oder 32 Düsen erhältlich und<br />

können jeweils Zeichen bis 140 mm Höhe aufbringen. Für größere<br />

Schriften werden mehrere Schreibköpfe miteinander kombiniert.<br />

Ein Sortiment von mehr als 400 verschiedenen Tinten und Signierfarben<br />

erlaubt die exakte Abstimmung auf die jeweilige Anforderung.<br />

Neben schnelltrocknenden MEK-Tinten, alkohol-, wasserbasierenden<br />

oder pigmentierten Tinten für kontrastreiche Schriften,<br />

gibt es weitere Spezialtinten, mit denen auch heiße, ölige oder<br />

verzinkte Oberflächen markiert werden können.<br />

Der DOD punktet mit großer Zuverlässigkeit bei minimalem Wartungsaufwand.<br />

Die Schreibkopfdüsen werden ohne separaten Spülvorgang<br />

einfach per Knopfdruck gereinigt. Durch den modularen<br />

Aufbau ist das System schnell und unproblematisch erweiterbar. Das<br />

Kennzeichnungsmodul wird als Einzeldrucker verwendet oder als<br />

Komponente mit Anbindung an übergeordnete Einheiten in eine<br />

Gesamtlösung integriert.<br />

/<br />

REA Elektronik GmbH<br />

Teichwiesenstraße 1<br />

64367 Mühltal<br />

Tel. +49 6154 638-0<br />

www.rea-jet.de<br />

wire & Tube 2014: Halle 6, Stand D40<br />

(sm 14030289) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Vorbericht zur wire & Tube 2014 K 63<br />

RWI: WELTHANDEL WIRD LÄNGER-<br />

FRISTIG SCHWÄCHER WACHSEN<br />

Essen. Der Welthandel ist in den vergangenen<br />

Jahren wesentlich schwächer gewachsen als in<br />

den Jahren zuvor, 2012 und 2013 sogar mit geringerer<br />

Rate als das Welt-BIP. Nach einer aktuellen<br />

Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für<br />

Wirtschaftsforschung e.V. (RWI) deutet vieles<br />

darauf hin, dass diese Wachstumsschwäche<br />

neben den konjunkturellen auch langfristig wirkende<br />

Ursachen hat.<br />

Dafür, dass der Welthandel zwischen 1991<br />

und 2000 doppelt so schnell wuchs wie das Welt-<br />

BIP, waren vor allem drei Faktoren verantwortlich.<br />

Erstens wurde die Liberalisierung des Welthandels<br />

in diesem Zeitraum merklich vorangetrieben.<br />

Zweitens reduzierten sich die Transportkosten<br />

deutlich, sodass in der Folge Produktionsprozesse<br />

stärker auf verschiedene Länder verteilt<br />

wurden. Drittens stärkte die Entwicklung der<br />

aufstrebenden Schwellenländer den Welthandel,<br />

weil diese im Rahmen des wirtschaftlichen Aufholprozesses<br />

ihre heimischen Märkte öffneten.<br />

Diese drei Faktoren erklären nun aber auch<br />

einen Teil der aktuellen Wachstumsschwäche des<br />

Welthandels. So ist die Liberalisierung des Welthandels<br />

zwischenzeitlich ins Stocken geraten. Es<br />

gibt sogar Anzeichen, dass mit der Wirtschaftsund<br />

Finanzkrise der Protektionismus wieder zu -<br />

genommen hat, Staaten also versuchen, durch<br />

Handelshemmnisse gegenüber ausländischen<br />

Anbietern ihren inländischen Markt zu schützen.<br />

Auch der Aufholprozess vieler Schwellenländer<br />

ist mittlerweile abgeschlossen. Mit steigender<br />

Kaufkraft erreichen deren Märkte eine Größe,<br />

bei der es sich lohnt, inländische Produktionskapazitäten<br />

für Güter aufzubauen, die bisher aus<br />

dem Ausland bezogen wurden. Diese Produktion<br />

lässt das Welt-BIP steigen, zugleich aber die<br />

Importquoten der Schwellenländer stagnieren<br />

oder sinken. Langfristig dämpfend auf den Welthandel<br />

könnte zudem wirken, dass mit steigendem<br />

Einkommen verstärkt persönliche Dienstleistungen<br />

nachgefragt werden. Diese sind nicht<br />

Teil des Welthandels.<br />

(sm 14030249) K<br />

NEUE ANARBEITUNGSHALLE<br />

IN OSTEUROPA EINGEWEIHT<br />

Essen. ThyssenKrupp Ferroglobus, ein Unternehmen<br />

der Business Area Materials Services,<br />

hat seine Marktposition in Osteuropa weiter<br />

ausgebaut. In der ungarischen Hauptstadt Budapest<br />

haben die Werkstoffexperten ihr Dienstleistungszentrum<br />

für Quer- und Längsteilen sowie<br />

Plasmaschneiden erweitert und eine neue Anarbeitungshalle<br />

in Betrieb genommen.<br />

2 ist der Hallenanbau groß. Insgesamt<br />

2 Hallenfläche.<br />

Moderne Sägen, Anlagen zum Quer- und<br />

Längsteilen, Spalten sowie Plasma- und Brennschneiden<br />

bieten dabei neben dem klassischen<br />

Lagergeschäft Anarbeitungsmöglichkeiten auf<br />

höchstem Niveau. Darüber hinaus wird derzeit<br />

2 zur Rohrverarbeitung<br />

gebaut, die voraussichtlich im Frühjahr<br />

2014 den Betrieb aufnehmen wird.<br />

»Mit der Einweihung des neuen Dienstleistungszentrums<br />

setzen wir unsere Wachstumsund<br />

Erfolgsgeschichte in Osteuropa konsequent<br />

fort«, erklärt Joachim Limberg, Vorsitzender des<br />

Bereichsvorstands der Business Area Materials<br />

Services. Mit Polen, Tschechien, Russland, Bulgarien<br />

sowie der Slowakei und Ungarn ist Thyssen-<br />

Krupp Materials Services in allen wesentlichen<br />

Märkten Osteuropas vertreten. (sm 14030339) K<br />

KONVERTER IN SALZGITTER-<br />

STAHLWERK MODERNISIERT<br />

Düsseldorf. Die Salzgitter Flachstahl GmbH hat<br />

ein neues Konvertergefäß von SMS Siemag für<br />

Konverter A im Stahlwerk Salzgitter erfolgreich<br />

in Betrieb genommen. Die erste Schmelze wurde<br />

im September 2013 erzeugt. (sm 14030238) K


64 K Aus den Unternehmen<br />

Zuverlässige Reinheitsgradbewertung<br />

von Werkstoffen<br />

Q8 MAGELLAN von Bruker Elemental optimiert Margen<br />

Kalkar. Mit dem Emissionsspektrometer Q8 MAGELLAN und dem<br />

Softwarepaket MCI von Bruker Elemental lässt sich der Reinheitsgrad von<br />

Werkstoffen bei der Wareneingangsprüfung schnell und einfach bestimmen.<br />

So lassen sich Lieferanten und deren Lieferqualität bewerten und<br />

klassifizieren und die Margen optimieren.<br />

WW K Bei kritischen Produkten, z. B. in der<br />

Luftfahrt oder im Windenergiegeschäft, ist<br />

die Auswahl der richtigen Werkstoffe und<br />

Werkstoffgüten von größter Bedeutung.<br />

Kritische Bauteile, die bei einem Ausfall aufgrund<br />

von Materialfehlern ganze Anlagen<br />

oder Produktionsstraßen zum Stehen bringen,<br />

erlauben nur wenig Spielraum. Nötig<br />

ist daher qualitativ hochwertiges Material<br />

mit sehr guten Reinheitsgraden. So können<br />

Ausschuss, Rückläufer und schlussendlich<br />

die damit verbundenen Probleme vermindert<br />

und im idealen Fall vollständig vermieden<br />

werden.<br />

Zuverlässige Infos senken Kosten<br />

Auf der einen Seite ist es wichtig und notwendig,<br />

hochwertige und auch teure Halbzeuge<br />

/ Ausgangswerkstoffe, die eine größtmögliche<br />

Sicherheit garantieren, einzukaufen<br />

– oftmals zu hohen Preisen. Auf der<br />

an deren Seite steht die betriebswirtschaftliche<br />

Betrachtung, in der die Marge die wichtigste<br />

Rolle spielt. Unter dem Motto »So viel<br />

wie nötig – so wenig wie möglich« gilt es,<br />

diesbezüglich einen Spagat zu schaffen.<br />

Erforderlich dafür ist eine genaue Betrachtung<br />

der Lieferquellen und Werkstoffgüten.<br />

Idealerweise sollte eine komplette Prüfung<br />

beim Wareneingang durchgeführt werden.<br />

Die Lieferanten und deren Lieferqualität sind<br />

insbesondere im globalisierten Warenverkehr<br />

nur schwer einschätzbar. Ermöglicht<br />

wird eine Klassifizierung jedoch dank des<br />

Wissens, welche Werkstoffgüten ein Lieferant<br />

in seinem Sortiment hat und wie zuverlässig<br />

er ist. So lassen sich die entsprechend<br />

günstigen Materialien des Lieferanten A, B<br />

oder C bestellen und Kosten sparen.<br />

Optimal geeignetes Werkzeug<br />

Mit den bislang angewandten Verfahren zur<br />

Bewertung des Reinheitsgrads mit dem Mikroskop<br />

oder dem Elektronenrastermikroskop<br />

(REM-EDX) ist jedoch in der Praxis ein<br />

großer Aufwand verbunden. Teilweise sind<br />

nur Stichprobenbewertungen möglich, da<br />

das Verfahren sehr kostenintensiv und zeitaufwendig<br />

ist.<br />

Bruker Elemental bietet in diesem Punkt<br />

ein geeignetes Werkzeug: Das Q8 MAGEL-<br />

LAN kann die chemische Zusammensetzung<br />

bestimmen und Informationen über den<br />

Reinheitsgrad und den Sauerstoffgehalt<br />

geben. Diese Bewertung mit der optischen<br />

Funkenemissionsspektrometrie kann zusammen<br />

mit der gängigen Elementaranalyse<br />

erfolgen. Mit nur wenigen Sekunden ist der<br />

zeitliche Mehraufwand zu vernachlässigen<br />

und auch die Probenvorbereitung ist sehr<br />

einfach.<br />

Q8 MAGELLAN ist ein Funkenemissionsspektrometer,<br />

das innovativ und leistungsfähig<br />

hinsichtlich Technik, Zuverlässigkeit,<br />

Flexibilität und Handling ist. Es ist eines der<br />

ersten Spektrometer weltweit, das aufgrund<br />

seiner vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten<br />

aller Messparameter qualitativ hochwertige<br />

Analysen möglich macht. Auf statistischer<br />

Basis wertet die MCI-Software Einzelfunken<br />

aus, die durch nichtmetallische Einschlüsse<br />

hervorgerufen werden. Bestimmt<br />

werden können Merkmale wie Gesamtsauerstoffgehalt,<br />

oxidische und sulfidische<br />

Einschlüsse, Korngrößenverteilung unterschiedlicher<br />

Oxid- und Sulfidtypen (z. B. Aluminiumoxid,<br />

Ca-Aluminate, Mg-Spinelle)<br />

und Reinheitsgrade in Korrelation zu den<br />

Referenzmethoden (z. B. EN 10247, ASTM<br />

E45).<br />

(sm 14030351) K<br />

(14030351/1)<br />

Das Funkenemissionsspektrometer<br />

Q8<br />

MAGELLAN bestimmt<br />

die chemische<br />

Zusammensetzung<br />

und gibt Aufschluss<br />

über den<br />

Reinheitsgrad und<br />

den Sauerstoffgehalt<br />

von Werkstoffen bei<br />

der Waren eingangsprüfung<br />

(Foto: Bruker<br />

Elemental GmbH).<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Bruker Elemental GmbH<br />

Kastellstraße 31 – 35<br />

47546 Kalkar<br />

Tel. +49 2824 97650-0<br />

www.bruker.com/elemental<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Aus den Unternehmen K 65<br />

Neue Oberflächenausführungen für Gebäudefassaden<br />

Hamburg. ArcelorMittals Granite ® -Palette aus organisch beschichteten Produkten für Außenanwendungen<br />

im Bau wird um zwei neue Oberflächenausführungen erweitert: Granite Silky Mat und Granite Impression.<br />

WW K Für den Einsatz bei architektonisch<br />

anspruchsvollen Fassaden gibt es sie in einzigartigen<br />

Mustern und Strukturen. »Diese<br />

neue Ästhetik ermöglicht den Architekten,<br />

ihr persönliches Design zu unterstreichen,<br />

und zwar unabhängig vom Gebäudetypus«,<br />

sagte André Lavaud, Product Lead, Coated<br />

Products für ArcelorMittal Flat Carbon<br />

Europe. Wie alle Granite-Produkte gehören<br />

Granite Silky Mat und Granite Impression zur<br />

ArcelorMittal-Nature-Palette mit organisch<br />

beschichteten Stählen, die von Schwermetallen<br />

und Chromaten frei sind.<br />

Granite Silky Mat, in elf natürlichen Farben<br />

erhältlich, ist eine besonders strapazierfähige<br />

Oberflächenausführung, die es in<br />

zwei verschiedenen Strukturen – glatt oder<br />

rau – gibt. Die glatte Version ist extrem feinkörnig<br />

und sorgt für eine vollständig glatte<br />

matte Oberfläche. Die grobkörnigere Struktur<br />

der rauen Oberflächenausführung weist<br />

einen leichten Schimmer auf.<br />

Granite Impression ist in vier verschiedenen Varianten erhältlich:<br />

Dies sind Schlange, Elefant, grüner Achat und brauner Achat. Die<br />

»Schlangen«-Struktur weist unregel mäßige Schuppen in verschiedenen<br />

Schattierungen und länglichen Formen auf. Im Gegensatz<br />

dazu ist die »Elefanten«-Oberflächenausführung sehr hart und faltig.<br />

Bei der »Achat«-Oberflächenausführung von Granite Impression<br />

kann zwischen einem natürlichen Grün- oder Braunton gewählt<br />

werden. Beide Farben verleihen dem Projekt eine natürlich glänzende<br />

Wirkung.<br />

Granite Impression und Granite Silky Mat sind einer Reihe von<br />

Tests im Labor und an Außenstandorten unterzogen worden, um<br />

die bestmögliche Produktleistung zu erzielen. Sie weisen ein robustes,<br />

dabei jedoch flexibles Lackiersystem auf, das kratzfest, strapazierbar<br />

und formbar ist und eine Lebensdauer von bis zu 15 Jahren<br />

Muster aus der Granite ® -Palette (Foto: ArcelorMittal)<br />

hat. Für den Einsatz bei Verkleidungen wie Sandwich-Paneelen,<br />

profilierten Stahlblechen und Kassetten sind sie ideal geeignet. Um<br />

den Bedürfnissen spezifischer Bauprojekte gerecht zu werden, sind<br />

beide Produkte in kleinen Mengen erhältlich.<br />

(sm 14030240) K<br />

(14030240/1)<br />

Rohstahlproduktion<br />

im Januar 2014<br />

Düsseldorf. Im Januar ist die Rohstahl erzeugung in Deutschland im<br />

Vergleich zum Vorjahresmonat um 2 % auf knapp 3,7 Mill. t gestiegen.<br />

Die Produktion ist damit – auf Jahressicht gesehen – das fünfte Mal in<br />

Folge gestiegen. Die Kapazitätsauslastung erreichte hohe 88 %.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />

(sm 14030409) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


66 K Veranstaltungen / Messepräsenz<br />

Vielseitigkeit neu interpretiert<br />

Gehrungsbandsägen von Behringer wachsen<br />

mit den Anforderungen<br />

Kirchardt. Mit den leistungsstarken Bandsägen HBP410-723G und der<br />

etwas größeren HBP410-923G der Behringer GmbH können auch<br />

zukünftige Herausforderungen gemeistert werden. Auf einer Plattform<br />

lassen sich zwei Größenvarianten der Maschine realisieren, sodass die<br />

Maschine äußerst wandelbar ist.<br />

WWK Die beiden genannten Modelle trennen<br />

Profilstähle und Vollmaterialien aus Metall<br />

und vergleichbaren Kunststoffen. Mit einem<br />

Schnittbereich im Rundmaterial von 410 mm<br />

und im Flachmaterial von 700 mm x 400 mm<br />

(900 mm x 400 mm) sowie beidseitigen<br />

Gehrungen von 45° rechts bis 30° links sind<br />

die Maschinen für die unterschiedlichsten<br />

Sägeaufgaben einsetzbar.<br />

Über zwei groß dimensionierte Lager er -<br />

folgt die Drehlagerung der Sägeeinheit zur<br />

Winkelverstellung. Im Handumdrehen ist<br />

eine genaue Schwenkung der Einheit möglich.<br />

Optional erhältlich ist eine NC-Verdrehung.<br />

Der Drehpunkt befindet sich im<br />

Schnittpunkt zwischen dem Sägeband und<br />

der Materialanlagekante, sodass sich die<br />

Maßbezugslinie nicht verändert.<br />

Viele verschiedene Vorteile<br />

Zu den Vorteilen der bewährten Sägerahmenführung<br />

über zwei Säulen gehören die<br />

vibrationsdämpfenden Eigenschaften. Diese<br />

sind beim Trennen von Material mit sehr<br />

unterschiedlichen Querschnitten enorm<br />

wichtig. Auch der um 3° schräg gestellte<br />

Sägerahmen ist konzipiert zum perfekten<br />

Schneiden – beispielsweise von Trägern mit<br />

besonders breiten Flanschen oder Vierkanthohlprofilen.<br />

Eine Reduzierung der Nebenzeiten<br />

wird gewährleistet durch die vollautomatische<br />

Höheneinstellung des Sägerahmens<br />

entsprechend der Materialhöhe<br />

sowie die schnelle Absenkung der Säge im<br />

automatischen Betrieb.<br />

Kombinierte Rollenführung und spielfrei<br />

vorgespannte Hartmetallgleit führungen sorgen<br />

für einen sicheren Lauf des Sägebands<br />

im Schneidgut. Entsprechend der Schnittbreite<br />

lässt sich die be wegliche, schwingungsdämpfende<br />

Bandführung bequem<br />

einstellen. Die Sägebandspannung erfolgt<br />

hydraulisch. Optimale Standzeiten und ge -<br />

naue Abschnitte bei hoher Schnittleistung<br />

werden dank des konstanten Schnittvorschubs<br />

und der gleichbleibenden Schnittkraft<br />

bei Rohren und Profilen garantiert.<br />

Bedienerfreundlichkeit steht<br />

an oberster Stelle<br />

Besonders wichtig war für die Entwickler die<br />

Bedienerfreundlichkeit der Gehrungsbandsägen.<br />

Vereinfacht wurden gängige Tätigkeiten<br />

rund ums Sägen, wie Spannen des<br />

Materials oder Sägen verschiedener Winkel.<br />

Ebenfalls aufgegriffen wurden Anregungen<br />

zur Verbesserung von Wartung und Service.<br />

Für das Sägen von Profilen und Trägern ist<br />

eine leistungsstarke Mikrosprühanlage zu<br />

empfehlen. Anstatt einer Schwallkühlung ist<br />

sie in der HBP410-723G und in der HBP410-<br />

923G enthalten. Vielfältige Erweiterungsmöglichkeiten<br />

machen HBP-Modelle zu<br />

unverzichtbaren Begleitern im Arbeitsalltag.<br />

Geliefert werden die Maschinen u. a. mit<br />

einer NC-Verdrehung, einer automatischen<br />

Führungsarmverstellung sowie einer Vertikalspanneinrichtung.<br />

Letztere ist im Leistungsumfang<br />

des Gehrungsautomaten<br />

standardmäßig enthalten.<br />

Optional kann auch ein Doppelspannstock<br />

in die Maschine integriert werden.<br />

Zum Leistungsspektrum von Behringer ge -<br />

hört auch ein umfangreiches Sortiment an<br />

Peripherieeinrichtungen, angefangen von<br />

Zu- und Abführungen in verschiedenen Längen<br />

über Messsysteme bis hin zu Schnittüberwachungsanlagen.<br />

Lieferbar ist zudem<br />

eine Schnittdruckerfassung auf der beweglichen<br />

Bandführung, vorteilhaft beim Sägen<br />

großer Profile.<br />

(sm 14030348) K<br />

Die wandelbare Bandsäge HBP410-723G (Foto: Behringer GmbH).<br />

(14030348/1)<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Behringer GmbH<br />

Maschinenfabrik und Eisengießerei<br />

Industriestraße 23<br />

74912 Kirchardt<br />

Tel. +49 7266 207-0<br />

www.behringer.net<br />

METAV: Halle 17, Stand B50<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


METAV 2014 bietet Überblick<br />

über Produktionstechnik<br />

Frankfurt / Main. Einen festen Platz im Messekalender von Experten<br />

der Produktionstechnik hat die METAV 2014 vom 11. bis 15. <strong>März</strong><br />

in Düsseldorf.<br />

WW K Die METAV – Internationale Messe für<br />

Fertigungstechnik und Automatisierung –<br />

präsentiert im Zweijahresrhythmus seit 1980<br />

Produktionssysteme, Maschinen, Lösungen<br />

für komplette Fertigungsprozesse und be -<br />

gleitende Dienstleistungen. Ihre Ausstellungsschwerpunkte<br />

umfassen Werkzeugmaschinen<br />

für die Zerspanung und Umformung,<br />

Fertigungssysteme, Präzisionswerkzeuge,<br />

automatisierten Materialfluss, Computertechnologie,<br />

Industrieelektronik und<br />

Zubehör. Mit einer Gliederung nach Produktgruppen<br />

sorgt die METAV zudem für<br />

einen Überblick über moderne Produktionstechnik.<br />

METAV-Aussteller nehmen die Messe vor<br />

allem als Kontaktbörse zu Neukunden sowie<br />

als Vertriebsplattform wahr. Im Jahr 2012<br />

gaben rd. 45 % der Besucher an, nie zuvor<br />

diese Messe besucht zu haben – was über<br />

18.000 potenzielle Neukunden für Aussteller<br />

ausmacht. Zudem dient die METAV als<br />

Gradmesser der Investitionsneigung der<br />

Kunden.<br />

Die vorige METAV 2012 zählte rd. 700<br />

Aussteller aus 26 Ländern. In diesem Jahr<br />

haben sich bislang über 450 Aussteller aus<br />

23 Ländern angekündigt. Veranstalter ist<br />

der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

(VDW) in Zusammenarbeit mit der<br />

Messe Düsseldorf und dem Fachverband<br />

Präzisionswerkzeuge im VDMA als ideellem<br />

Träger.<br />

(sm 14030181) K<br />

MASSIVUMFORMUNG<br />

ZEIGT TRENDS FÜR<br />

MASSIVEN LEICHTBAU<br />

Hagen. Vom 7. bis 11. April lautet der Schwerpunkt<br />

im Themenpark Massivumformung auf der<br />

diesjährigen Hannover Messe »Massiver Leichtbau«.<br />

Dort präsentiert der Industrieverband Massivumformung<br />

mit 31 Mitgliedsunternehmen auf<br />

mehr als 1.000 m² Ausstellungsfläche Trends und<br />

neue Entwicklungen in der Material- und Ressourceneffizienz.<br />

Bereits im vergangenen Jahr<br />

hat der Verband die »Initiative Massiver Leichtbau«<br />

ins Leben gerufen, der Themenpark knüpft<br />

an die vielfältigen Forschungen und Aktivitäten<br />

in diesem Bereich an. So haben Unternehmen der<br />

Branchen Massivumformung und Stahlherstellung<br />

Ideen zur Gewichtseinsparung bei massivumgeformten<br />

Bauteilen aus Stahl im Fahrzeugbau<br />

entwickelt, auf der Hannover Messe präsentieren<br />

sie Know-how aus diesen Analysen.<br />

Laut einer Studie der Initiative Massiver<br />

Leichtbau lässt sich das Gewicht eines Mittelklassefahrzeugs<br />

um 42 kg reduzieren, wenn<br />

modernste Stahlwerkstoff- und Massivumformtechnik<br />

zum Einsatz kommt. »Als Zulieferer können<br />

wir im Fahrzeugbau ganz erheblich zu mehr<br />

Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Produkte und<br />

Systeme beitragen«, so Theodor L. Tutmann,<br />

Geschäftsführer des Industrieverbandes Massivumformung.<br />

Neben der Organisation des Themenparks<br />

beteiligt sich der Verband mit seinen<br />

Mitgliedsunternehmen wieder aktiv am branchenübergreifenden<br />

Vortrags- und Diskussionsforum<br />

»Suppliers Convention«. Im Fokus der<br />

zahlreichen Vorträge steht der Trend zum Leichtbau,<br />

der auch die Komponenten erfasst hat und<br />

nach konstruktiven und verarbeitungstechnisch<br />

neuen Konzepten verlangt. Angemeldeten Fachbesuchern<br />

präsentiert sich der Industrieverband<br />

Massivumformung zudem im Rahmen der »Technology<br />

Tours« auf englischsprachig geführten<br />

Messerundgängen.<br />

HANNOVER MESSE 2014:<br />

Halle 4, Stand E42<br />

/<br />

(sm 14030279) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


68 K Veranstaltungen / Messepräsenz<br />

NEUES LASERMARKIERSYSTEM<br />

FÜR ARBEITSPLÄTZE<br />

Remscheid. Die SIC Marking Group und ihre<br />

deutsche Tochter SIC-Wostor Markiersysteme<br />

GmbH stellen auf der METAV in Düsseldorf das<br />

neue Lasermarkiersystem für Arbeitsplätze<br />

XL-Box vor. Wie es der Name bereits impliziert,<br />

handelt es sich um eine vergrößerte Version des<br />

im letzten Jahr erfolgreich eingeführten Lasermarkierers<br />

L-Box.<br />

Die XL-Box ist auf die Markierung von größeren<br />

Werkstücken aus Metallen oder Kunststoffen<br />

ausgelegt. Das System enthält eine Ytterbium-<br />

Faserlaserquelle, die sowohl oberflächliche als<br />

Die XL-Box ist ergonomisch geplant und<br />

erlaubt das einfache Bestücken mit großen<br />

Werkstücken (Foto: SIC-Wostor<br />

Markiersysteme).<br />

(14030395/1)<br />

auch vertiefte Markierungen erlaubt. Für die<br />

Beschriftung von Produkten stehen neben den<br />

Ziffern, Buchstaben und Symbolen beliebiger<br />

Computerschriften in den gängigen Formaten<br />

auch Strichcodes, DataMatrix-Codes und Logos<br />

und Bilder zur Verfügung. Die XL-Box liefert in<br />

kürzester Zeit kontrastreiche und gestochen<br />

scharfe Ergebnisse, die sehr gut lesbar und durch<br />

Kamera- und Scannersysteme auswertbar sind.<br />

/<br />

SIC-Wostor Markiersysteme GmbH<br />

Am Bruch 21 – 23<br />

42857 Remscheid<br />

Tel. +49 2191 46240-0<br />

www.sic-marking.de<br />

METAV: Halle 16, Stand E58<br />

(sm 14030395) K<br />

EISENBLÄTTER PRÄSENTIERT<br />

NEUEN MESSESTAND<br />

UND UNTERSTÜTZT WIEDER<br />

DAS HANDWERK<br />

Geretsried. Für die Gerd Eisenblätter GmbH,<br />

ein oberbayerisches Unternehmen für Polier- und<br />

Schleifmittel, beginnt das neue Jahr mit vielen<br />

Neuigkeiten.<br />

Der Wettbewerb »Eisenblätter unterstützt das<br />

deutsche Handwerk« geht in die dritte Runde.<br />

Zudem stellt das Unternehmen einige innovative<br />

Produkte auf der Internationalen Eisenwarenmesse<br />

vor, die vom 9. bis 12. <strong>März</strong> in Köln stattfindet.<br />

Dort erwarten den Besucher außergewöhnliche<br />

Elemente und Show-Acts. Im Fokus steht<br />

dabei die Fächerschleifscheibe TRIMFIX ® BLACK<br />

MAMBA ® , mit der in 15 bis 20 min rd. 1 kg Stahl<br />

abgetragen werden kann. »Diese Abtragsleistung<br />

hebt den Sektor der Stahlbearbeitung weltweit<br />

auf ein neues Niveau«, so Bathen. Mit einer<br />

einzigen Scheibe können bis zu 3,5 kg Stahl<br />

abgetragen werden dank der nur von Eisenblätter<br />

verwendeten Naturfaserträgertechnologie<br />

und dem hochaggressiv schleifenden Spezialgewebe.<br />

Mit ihrem Wettbewerb »Eisenblätter un -<br />

terstützt das deutsche Handwerk« fördert das<br />

Unternehmen wieder Existenzgründer in Deutschland,<br />

insbesondere im Handwerk. Bewerben können<br />

sich Existenzgründer und bereits auf dem<br />

Markt tätige Unternehmen. Der Ge winner erhält<br />

eine Maschine samt Zubehör der Gerd Eisenblätter<br />

GmbH, Geschäftsbriefpapier und Visitenkarten<br />

des Partners BluePrint AG sowie die Entwicklung<br />

eines eigenen Geschäftslogos mit der<br />

BlueMedia GmbH.<br />

Außer dem Gewinner bekommen auch die<br />

nächstplatzierten Teilnehmer attraktive Sachpreise,<br />

beispielsweise ein Jahresabonnement der<br />

Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />

Bis zum 15. September 2014 können Interessierte<br />

ihre Bewerbung noch einreichen. Enthalten<br />

müssen sein: ein Lebenslauf sowie eine Vorstellung<br />

der Person und des Arbeitsbereichs bzw.<br />

der Geschäftsidee. Hervorgehen sollte aus der<br />

Bewerbung bereits, welche Maschine aus dem<br />

Eisenblätter-Sortiment nützlich wäre.<br />

/<br />

www.eisenblaetter.de<br />

Internationale Eisenwarenmesse:<br />

Halle 10.2, Stand C020<br />

(sm 14030347) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


StahlTermine K 69<br />

Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />

9.-12.<strong>3.2014</strong><br />

Köln<br />

10.-14.<strong>3.2014</strong><br />

Hannover<br />

Internationale Eisenwarenmesse Koelnmesse GmbH +49 221 821-2476<br />

www.eisenwarenmesse.de<br />

CEBIT 2014 Messe Hannover +49 511 89-33225<br />

www.cebit.de<br />

11.-12.<strong>3.2014</strong><br />

Erkrath<br />

DFO-Praxislehrgang Pulverlackiertechnik<br />

Deutsche Forschungsgesellschaft<br />

für Oberflächenbehandlung e.V. (DFO)<br />

+49 2131 40811-24<br />

www.dfo.info<br />

11.-13.<strong>3.2014</strong><br />

Aachen<br />

Kontaktstudium Werkstofftechnik Stahl –<br />

Teil 1: Grundlagen<br />

Stahlakademie<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

+49 211 6707-458<br />

www.stahl-akademie.de<br />

11.-15.<strong>3.2014</strong><br />

Düsseldorf<br />

METAV 2014<br />

Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

e.V. (VDW)<br />

+49 69 756081-59<br />

www.metav.de<br />

11.<strong>3.2014</strong><br />

Düsseldorf<br />

VDW-Technologietag: Sicherheitstechnik<br />

für spanende Bearbeitung<br />

(im Rahmen der METAV 2014)<br />

VDW Forschung und Technik<br />

(Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

e.V. – VDW)<br />

+49 69 756081-0<br />

www.vdw.de<br />

12.-13.<strong>3.2014</strong><br />

Meerbusch<br />

17.-19.<strong>3.2014</strong><br />

Prag<br />

3. Granta Design Anwendertreffen Granta Design +49 800 1825026<br />

www.grantadesign.com/<br />

workshops/2013/meerbusch.<br />

htm#seminar<br />

World Steel Conference 2014 CRU Events +44 20 7903 2444<br />

www.worldsteelconference.<br />

com<br />

19.<strong>3.2014</strong><br />

Berlin<br />

Berliner Stahldialog<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl,<br />

Stahl-Informations-Zentrum<br />

+49 211 6707-115<br />

www.stahl-online.de<br />

25.-26.<strong>3.2014</strong><br />

Stuttgart-<br />

Nürtingen<br />

Schwer zerspanbare Werkstoffe<br />

in der industriellen Praxis 2014<br />

Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG +49 89 99830-669<br />

www.schwerzerspanbarewerkstoffe.de<br />

25.-26.<strong>3.2014</strong><br />

Mannheim<br />

26.<strong>3.2014</strong><br />

Bremerhaven<br />

26.-27.<strong>3.2014</strong><br />

London<br />

29. Fachtagung Rohrleitungstechnik FDBR e.V. – Fachverband Anlagenbau +49 211 49870-0<br />

www.fdbr.de<br />

Korrosionsschutz im Stahlwasserbau Haus der Technik +49 201 1803-211<br />

www.hdt-essen.de<br />

Energy, Tubes & Pipes Masterclass Kallanish Ltd. +44 207 735 6522<br />

www.kallanish.com<br />

26.-28.<strong>3.2014</strong><br />

Kielce<br />

STOM-TOOL, STOM-BLECH, SPAWALNICTWO,<br />

CONTROL-STOM, EXPO-SURFACE, WIRTOPROCESY<br />

Messegesellschaft Kielce +48 41 3651222<br />

www.targikielce.pl<br />

27.-28.<strong>3.2014</strong><br />

Aachen<br />

29. Aachener Stahlkolloquium:<br />

»Steel in Competition«<br />

Institut für Eisenhüttenkunde<br />

der RWTH Aachen<br />

+49 241 8095782<br />

ask.iehk.rwth-aachen.de<br />

27.-29.<strong>3.2014</strong><br />

Parma<br />

3.4.2014<br />

Zürich<br />

MECSPE, MOTEK Italy Messe Parma +39 02 332039-470<br />

www.aussetzen-mecspe.com<br />

Steel Making Raw Materials Masterclass Kallanish Ltd. +44 208 735 6520<br />

www.kallanish.com<br />

7.-8.4.2014<br />

Paris<br />

1. European Steel Technology & Application<br />

Days (ESTAD) + 31. Journées Sidérurgiques<br />

Internationales (JSI)<br />

ASMET, FFA, Stahlinstitut VDEh,<br />

Jernkontoret<br />

+33 171 92 20 18<br />

www.acier.org<br />

www.ats-ffa.org<br />

8.-10.4.2014<br />

Hannover<br />

7.-11.4.2014<br />

Düsseldorf<br />

7.-11.4.2014<br />

Hannover<br />

Fastener Fair 2014 Mack Brooks Exhibitions Ltd. +44 1727 814400<br />

www.fastenerfair.com/<br />

hannover<br />

wire & Tube 2014 Messe Düsseldorf +49 211 4560-541<br />

www.tube.de<br />

www.wire.de<br />

Hannover Messe Messe Hannover +49 511 89-0<br />

www.hannovermesse.de<br />

8.-11.4.2014<br />

Karlsruhe<br />

Paint Expo – 5. Internationale Leitmesse<br />

für industrielle Lackiertechnik<br />

FairFair GmbH +49 7022 60255-0<br />

www.paintexpo.de<br />

5.-7.5.2014<br />

Köln<br />

USETEC – Weltmesse für Gebraucht-Technik Hess GmbH +49 7244 7075-0<br />

www.usetec.com<br />

6.-9.5.2014<br />

Stuttgart<br />

28. Control – Internationale Fachmesse<br />

für Qualitätssicherung<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.control-messe.de<br />

6.-10.5.2014<br />

Essen<br />

7.-9.5.2014<br />

Aachen<br />

METPACK Messe Essen GmbH +49 201 7244-0<br />

www.metpack.de<br />

AKL International Lasertechnology Congress 2014 Fraunhofer Institut für Lasertechnik ILT +49 241 8906-505<br />

www.ilt.fraunhofer.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


70 K Veranstaltungen<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

3. GRANTA DESIGN<br />

ANWENDERTREFFEN<br />

Cambridge. Granta Design, ein führendes<br />

Unternehmen im Bereich Werkstoffinformationsmanagement,<br />

führt am 12. und 13. <strong>März</strong><br />

2014 sein drittes deutschsprachiges Anwendertreffen<br />

und ein offenes Seminar über Werkstoffinformationsmanagement<br />

im Rheinhotel Vier<br />

Jahreszeiten in Meerbusch durch. Das offene<br />

Seminar »Materials Information Technology in<br />

Industry« eröffnet das Anwendertreffen und<br />

informiert über Materialmanagementlösungen,<br />

das Anwendertreffen zeigt dann die zukünftige<br />

Entwicklungsrichtung der Granta-Software.<br />

www.grantadesign.com/workshops/<br />

2013/meerbusch.htm#seminar<br />

/<br />

WORLD STEEL CONFERENCE<br />

(sm 14020164) K<br />

Prag. Die 20., jährlich gehaltene World Steel<br />

Conference wird vom 17. bis 19. <strong>März</strong> 2014 im<br />

Radisson Blu Alcron Hotel in Prag, der Hauptstadt<br />

der Tschechischen Republik, stattfinden.<br />

Themen sind unter anderem der Stahlplan der<br />

Europäischen Kommission, die amerikanischen<br />

Erdgaspreise im Verhältnis zu steigenden Exporten,<br />

die Entwicklung der chinesischen Eisenerzimporte<br />

und der europäische Bedarf an Flachund<br />

Langstahl- sowie Röhrenprodukten, zudem<br />

soll die Entwicklung der Nachbarmärkte – GUS-<br />

Staaten und Türkei – beleuchtet werden.<br />

www.worldsteelconference.com<br />

/<br />

29. FACHTAGUNG ROHR-<br />

LEITUNGSTECHNIK BIETET<br />

EINIGE NEUERUNGEN<br />

(sm 14030293) K<br />

Mannheim. Der Fachverband Anlagenbau<br />

FDBR veranstaltet am 25. und 26. <strong>März</strong> 2014<br />

zum 29. Mal die Fachtagung Rohrleitungstechnik.<br />

In diesem Jahr haben sich über 50 Aussteller<br />

angemeldet und warten mit einigen Neuerungen<br />

auf. So trifft sich die Rohrleitungsbranche erstmals<br />

in Mannheim, Veranstaltungsort ist das<br />

Congress Center Rosenheim mitten im Zentrum<br />

der Stadt. Die Fachtagung, die erstmals vom<br />

neuen FDBR-Vorstandsvorsitzenden Jörg Klasen<br />

eröffnet wird, bietet den erwarteten rd. 350 Besuchern<br />

ein breites und abwechslungsreiches Themenspektrum<br />

mit 17 hochkarätigen Vorträgen.<br />

»Unsere Fachtagung zeichnet seit jeher Vielseitigkeit<br />

und Qualität aus. Dies aber gilt auch<br />

für die gesamte Branche des industriellen Rohrleitungsbaus<br />

in Deutschland. Mit ihrem hochwertigen<br />

und breit gefächerten Liefer- und Leistungsangebot<br />

nehmen die industriellen Rohrleitungsbauer<br />

einen Spitzenplatz im globalen<br />

Wettbewerb ein«, erklärt Dr. Reinhard Maaß,<br />

Geschäftsführer des FDBR e.V., Düsseldorf. Eine<br />

Neuheit in der langen Geschichte der FDBR-<br />

Rohrleitungstagung stellt die Möglichkeit dar,<br />

Armaturen für den Kraftwerksbereich live und in<br />

Aktion zu erleben. Im Anschluss an das Tagungsprogramm<br />

lädt die VAG Armaturen GmbH zu<br />

einer technischen Besichtigung auf dem Mannheimer<br />

Betriebsgelände ein. Im Rahmen der<br />

Werksbesichtigung erfahren die Teilnehmer viel<br />

Wissenswertes über moderne Armaturentechnik,<br />

sehen Anwendungsbeispiele und Systemlösungen<br />

und erhalten einen Überblick über die 140-jährige<br />

Firmengeschichte des Unternehmens.<br />

Da sich der Fachverband die gezielte Förderung<br />

von Nachwuchskräften aus den technischnaturwissenschaftlichen<br />

Fachbereichen auf die<br />

Fahnen geschrieben hat, ist die Fachtagung mittlerweile<br />

auch zu einer entscheidenden Info- und<br />

Kontaktbörse für Berufseinsteiger und Studierende<br />

geworden, für die die Teilnahme kostenlos ist.<br />

www.fdbr.de<br />

(sm 14030256) K<br />

/<br />

SCHWER ZERSPANBARE<br />

WERKSTOFFE<br />

Die Fachtagung »Schwer zerspanbare Werkstoffe<br />

in der industriellen Praxis« am 25. und<br />

26. <strong>März</strong> 2014 im Best Western Hotel am<br />

Schlossberg, Nürtingen, bietet Vorträge aus<br />

Industrie und Forschung und verschafft so einen<br />

kompakten Überblick über Trends der Werkstoffwissenschaften<br />

und Zerspanungstechnik. Zudem<br />

werden innovative Lösungsansätze zur Steigerung<br />

der Produktivität aufgezeigt und eine Diskussionsplattform<br />

für den Informationsaustausch<br />

angeboten.<br />

www.schwerzerspanbarewerkstoffe.de<br />

(sm 131205779) K<br />

/<br />

ENERGY, TUBES & PIPES<br />

MASTERCLASS<br />

London. Die Energy, Tubes & Pipes Masterclass<br />

wird am 26. und 27. <strong>März</strong> 2014 gehalten. Sie<br />

bietet einen Ausblick auf den Energiemarkt und<br />

entsprechende Entwicklungen, eine Einführung<br />

in das Wissen rund um Stahlherstellung und<br />

-bearbeitung sowie Besonderheiten die Rohr-<br />

und Röhrenherstellung betreffend, entsprechende<br />

Zulieferer und ihre Projekte, Verträge und<br />

Preisentwicklungen. Abgerundet wird die Veranstaltung<br />

durch einen Ausblick auf zukünftig zu<br />

erwartende Technologien und Innovationen.<br />

www.kallanish.com (sm 14030332) K<br />

/<br />

SECHS METALLMESSEN<br />

IN POLEN<br />

Kielce. Mit insgesamt sechs Fachmessen wartet<br />

die polnische Messegesellschaft Kielce vom 26.<br />

bis 28. <strong>März</strong> 2014 auf. Dazu gehört STOM-<br />

TOOL, die 7. Internationale Messe für Metallverarbeitung,<br />

Werkzeugmaschinen und Werkzeuge,<br />

STOM-BLECH für alle Aspekte der Blechverarbeitung,<br />

SPAWALNICTWO für Schweißtechnologie<br />

und Schweißanlagen, die CONTROL-STOM,<br />

19. Messe für Industriemesstechnik, sowie die<br />

EXPO-SURFACE, 5. Messe für Oberflächenbehandlung<br />

und Korrosionsschutz, und zum ersten<br />

Mal die WIRTOPROCESY, Fachmesse für virtuelle<br />

Steuerungstechnologien.<br />

Während der letzten Ausgabe der Metallmessen<br />

präsentierten insgesamt 400 Aussteller aus<br />

25 Ländern auf über 5.000 m² ihre Neuheiten.<br />

Die jährlich stattfindenden Messen haben sich<br />

innerhalb der Metallbranche Mittel- und Osteuropas<br />

längst als wichtige Kommunikationsplattform<br />

etabliert und werden zum fachlichen<br />

Austausch sowie zum Knüpfen und Pflegen wichtiger<br />

Kontakte genutzt. Begleitet werden die<br />

Veranstaltungen von einem umfangreichen Programm<br />

an Schulungen, Demonstrationen und<br />

Fachkonferenzen.<br />

www.targikielce.pl<br />

/<br />

(sm 14020137) K<br />

STEEL MAKING RAW MATERIALS<br />

MASTERCLASS<br />

Zürich. Abbau und Nutzung von Hüttenkohle<br />

und -koks sowie Eisenerz, Preissicherung, Wiederverwertung<br />

von Eisen- und Metallschrott,<br />

Stahlerzeugung und -verarbeitung sind Themen<br />

der Steel Making Raw Material Masterclass, ein<br />

Eintagesseminar, das am 3. April 2014 im Park<br />

Hyatt in Zürich durchgeführt wird. Die Teilnehmer<br />

erhalten detaillierte Informationen und Einblicke,<br />

auch hinsichtlich Marktdynamik, Zulieferer,<br />

Preise und Preissicherung in den jeweiligen<br />

Bereichen.<br />

www.kallanish.com (sm 14030306) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Veranstaltungen K 71<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

FASTENER FAIR<br />

HANNOVER 2014<br />

Hannover. Vom 8. bis 10. April 2014 findet<br />

zum zweiten Mal die Fastener Fair Hannover,<br />

parallel zur Hannover Messe, statt. Die internationale<br />

Fachmesse für Verbindungs- und Befestigungstechnologie<br />

richtet sich an Großhändler,<br />

Zulieferer, Komponenteneinkäufer sowie an<br />

Endverbraucher aus zahlreichen Industriebereichen.<br />

Gezeigt wird ein breites Spektrum an<br />

Befestigungselementen und Halterungen für die<br />

Industrie und die Baubranche, Montage- und<br />

Installationssystemen sowie Produktionstechnologie<br />

für Befestigungselemente.<br />

www.fastenerfair.com/hannover<br />

/<br />

PAINTEXPO 2014<br />

(sm 140107) K<br />

Karlsruhe. Die PaintExpo findet vom 8. bis<br />

11. April 2014 in Karlsruhe statt. Auf der<br />

5. Internationalen Leitmesse für industrielle<br />

Lackiertechnik werden Themen behandelt wie<br />

Vorbehandlung, Applikationssysteme, Anlagen<br />

und Lacke, Qualitätskontrolle, Kennzeichnung<br />

und Verpackung. Lohnbeschichter und inhouselackierende<br />

Unternehmen verfolgen weltweit<br />

das Ziel, den Beschichtungsprozess effizienter zu<br />

gestalten und flexiblere Systeme einzusetzen.<br />

Organisiert von der FairFair GmbH, treffen sich<br />

hier internatio nale Unternehmen aus den Bereichen<br />

Nass lackieren, Pulverbeschichtung und Coil<br />

Coating. Zur Optimierung der Prozesse bieten die<br />

Aussteller in allen Bereichen Neu- und Weiterentwicklungen.<br />

Zum Ausstellungsspektrum<br />

zählen u. a. Anlagen für die Beschichtung, Ap -<br />

plikations systeme und Zubehör.<br />

www.paintexpo.de (sm 131105667) K<br />

/<br />

INTERNATIONAL LASER<br />

TECHNOLOGY CONGRESS AKL‘14<br />

Aachen. Vom 7. bis zum 9. Mai 2014 kommt<br />

auf dem International Laser Technology Congress<br />

AKL‘14 in Aachen zum zehnten Mal die<br />

Laser-Community zusammen. Ob Laserhersteller,<br />

Anwender oder Einsteiger – rd. 60 Referenten<br />

tragen für jede Zielgruppe innovative Praxisbeispiele<br />

aus der Industrie und jüngste Forschungsergebnisse<br />

aus der Wissenschaft zusammen.<br />

Am Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT<br />

können Teilnehmer darüber hinaus Lasertechnik<br />

live erleben.<br />

Über 600 Teilnehmer aus dem In- und Ausland<br />

werden erwartet. Das bewährte Hauptprogramm<br />

des AKL umfasst in drei Parallelsessions neueste<br />

Laserfertigungsverfahren für den Mikro- und<br />

Makrobereich – vom Schneiden und Schweißen<br />

über Mikrofügen und Prozessüberwachung bis<br />

hin zum Polieren und Dünnschichtverfahren –<br />

sowie innovative Entwicklungen im Bereich der<br />

Laserstrahlquellen.<br />

Zu den Topthemen zählen Digital Photonic Production<br />

und Ultrakurzpulslaser. So werden Pionieranwender<br />

der »3-D-Druckverfahren« zur<br />

Herstellung komplexer metallischer Bauteile in<br />

kleinen Losgrößen über ihre ersten Erfahrungen<br />

mit dieser neuen Technologie berichten. Im Be -<br />

reich der Laserstrahlquellen gewinnen Kurz- und<br />

Ultrakurzpulslaser zunehmend an Bedeutung.<br />

Daher werden die neuesten industriellen Entwicklungen<br />

bei den Strahlquellen und deren<br />

Anwendungen von Experten der Firmen TRUMPF,<br />

Rofin-Sinar, Coherent, Manz, EdgeWave und<br />

AMPHOS vorgetragen.<br />

www.lasercongress.org (sm 14030338) K<br />

/<br />

EUROMETAL STEEL NET<br />

FORUM 2014<br />

Luxemburg. »New Dynamics for Steel Markets<br />

in Northern Europe« ist das Thema des diesjährigen<br />

internationalen EUROMETAL-Steel-Net-<br />

Forums, das vom 22. bis 23. Mai 2014 im Grand<br />

Hotel in Stockholm gehalten wird. In diesem Jahr<br />

organisiert von Eurometal und der schwedischen<br />

Stahl- und Metallhandelsvereinigung gemeinsam<br />

mit dem Messeunternehmen BraMässor Sverige<br />

AB, wird sich das Forum unter anderem mit der<br />

Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität des<br />

Stahlhandels jetzt und in Zukunft beschäf tigen.<br />

www.eurometal.net (sm 14030401) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


72 K Fachmedien<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

Tel. +49 211 6707-561<br />

Fax +49 211 6707-547<br />

Direkt bestellen<br />

über diesen QR-Code<br />

oder online über<br />

www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />

WW J. Gutmann, S. Kilian: Inhouse-Partner<br />

– Strategische Flexibilisierung im Personalbereich<br />

Haufe-Lexware GmbH & Co. KG, Freiburg, 1. Aufl. 2011,<br />

224 S., ISBN 978-3-648-01855-2, Preis: 34,80 €<br />

WW Frey, Markus: Den Stress im Griff.<br />

Machen Sie den Stress zu Ihrem besten<br />

Helfer<br />

BusinessVillage GmbH, Verlag für die Wirtschaft,<br />

Göttingen 2013, 192 S., mit zahlreichen Abbildungen,<br />

ISBN: 978-3-86980-228-2, Preis: 21,80 €<br />

WW Stahl-Informations-Zentrum (Hrsg.):<br />

Feuerverzinkter Bandstahl – Charakteristische<br />

Merkmale überarbeitet<br />

Broschüre in Einzelexemplaren kostenfrei beim Stahl-Informationszentrum<br />

bestellbar und per Download erhältlich.<br />

In dem neuen Fachbuch »Inhouse-Partner<br />

– Strategische Flexibilisierung im Personalbereich«,<br />

der in Zusammenarbeit mit Time-<br />

Partner entstanden ist, befassen sich die<br />

Autoren Joachim Gutmann und Sven Kilian<br />

mit den Möglichkeiten und Grenzen des<br />

Outsourcing im HR-Bereich. »Human Re -<br />

sources ist das am schnellsten wachsende<br />

Segment des Outsourcings«, weiß Gutmann.<br />

Durch die Zusammenarbeit mit spezialisierten<br />

Dienstleistern werden die Aktivitäten<br />

des HR-Bereichs auf strategische Aufgaben<br />

fokussiert und der Wertbeitrag der<br />

Personalfunktion gesteigert.<br />

Die Autoren geben einen umfassenden<br />

Überblick, was bei einem Outsourcing von<br />

Personalaufgaben vom Auftrag gebenden<br />

Unternehmen und vom Dienstleister zu be -<br />

achten ist. Neben Formen und Vorteilen des<br />

Outsourcings stellen sie Konzepte des HR-<br />

Outsourcings vor und erläutern ihre Implementierung.<br />

Darüber hinaus gibt das Buch<br />

eine Übersicht, welche HR-Aufgaben für<br />

Outsourcing geeignet sind und verweist auf<br />

HR-Outsourcing-Dienstleister.<br />

(sm 120203141) K<br />

Die meisten Menschen versuchen, Stress zu<br />

bekämpfen oder zu vermeiden. Doch der<br />

immerwährende Versuch, den Stress zu<br />

besiegen, führt bestenfalls zu neuem Stress.<br />

Autor, Trainer und Coach Markus Frey verrät<br />

jetzt in seinem neuen Buch neue Wege, mit<br />

Stress umzugehen und nur sein positives<br />

Potenzial zu nutzen.<br />

Stressmanagement ist im Wesentlichen<br />

Energiemanagement. Es geht um nicht viel<br />

mehr, als Energie möglichst effektiv einzusetzen<br />

und dafür Sorge zu tragen, dass die<br />

»Akkus« hinreichend voll sind und stetig<br />

neu aufgeladen werden. 44 praxiserprobte<br />

Tipps helfen, die Ressourcen optimal zu nutzen<br />

und den Energiehaushalt zu managen.<br />

(sm 130805320) K<br />

Das Stahl-Informations-Zentrum hat die<br />

Broschüre »Charakteristische Merkmale 094<br />

Feuerverzinkter Bandstahl« überarbeitet<br />

und neu herausgegeben. Feuerverzinkter<br />

Bandstahl mit Dicken von 1 bis 5 mm ist als<br />

Band oder Stab Vorprodukt für viele Erzeugnisse<br />

in der handwerklichen und maschinellen<br />

Produktion. Da der Stahl erst nach dem<br />

Spalten in Breiten zwischen 15 und 130 mm<br />

verzinkt wird, verfügen die Stahlprodukte<br />

über eine vollständige Zinkschicht, auch an<br />

den »Schnittkanten«.<br />

Die überarbeitete Schrift informiert An -<br />

wender und Verarbeiter von feuerverzinktem<br />

Bandstahl in Ringen oder Stäben über<br />

die eingesetzten Stahlsorten, die möglichen<br />

Lieferabmessungen und die Zinkauflagen.<br />

Auch werden die zulässigen Toleranzen in<br />

Dicke, Breite, Geradheit und Länge in der<br />

Broschüre definiert.<br />

www.stahl-info.de<br />

(Schriftenverzeichnis/Downloads)<br />

/<br />

(sm 131105677) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


Personalien K 73<br />

VIP-Seite<br />

WW Der Aufsichtsrat der<br />

Schuler Pressen GmbH hat<br />

als neuen Geschäftsführer<br />

und Leiter für den Bereich<br />

»Systems« Johannes Linden<br />

bestellt.<br />

(sm 14030275) K<br />

WW Prof. Dr.-Ing. Reimund Neugebauer,<br />

Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, wurde<br />

von der Tschechischen Technischen Universität<br />

Prag mit dem Titel Doctor Honoris Causa<br />

ausgezeichnet. Die Ehrendoktorwürde erhielt<br />

er in Anerkennung seiner herausragenden<br />

Beiträge für die Entwicklung von Werkzeugmaschinen<br />

und Mechatronik, insbesondere<br />

im Kontext der ressourceneffi zienten Produktion<br />

sowie für sein hohes Engagement für die<br />

Vernetzung der TU Prag mit Fraunhofer und<br />

der TU Chemnitz.<br />

(sm 14030288) K<br />

WW Dr.-Ing. Ulrich Albrecht-Früh, ehemals<br />

Mitglied des Vorstands der Outokumpu<br />

Nirosta GmbH, Krefeld, feiert am 11. <strong>März</strong><br />

seinen 50. Geburtstag. (sm 14030263) K<br />

WW Am 12. <strong>März</strong> 2014<br />

vollendet Dr.-Ing. Hans-<br />

Jürgen Schrag, ge -<br />

schäftsführender Gesellschafter<br />

der Oschatz-<br />

Gruppe, sein 65. Lebensjahr.<br />

Seit 20 Jahren steht<br />

er an der Spitze des global agierenden An -<br />

lagenbau-Unternehmens mit Sitz in Essen.<br />

(sm 14030392) K<br />

WW 60 Jahre alt wird am 17. <strong>März</strong> Univ.-Prof.<br />

Dr. mont. Bruno Buchmayr, Lehrstuhl für<br />

Umformtechnik der Montanuniversität, Leoben.<br />

(sm 14030264) K<br />

WW Am 18. <strong>März</strong> begeht Willi Moraru,<br />

Geschäftsführender Gesellschafter der<br />

WIMO-Hebetechnik GmbH, seinen 70. Ge -<br />

burtstag.<br />

(sm 14030265) K<br />

WW Knut Krempien, ehemals Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahlrohre e.V., vollendet am<br />

19. <strong>März</strong> sein 70. Lebensjahr. (sm 14030265) K<br />

WW Am 21. <strong>März</strong> feiert Max Aicher, Inhaber<br />

des Stahlwerks Annahütte Max Aicher<br />

GmbH & Co. KG, seinen 80. Geburtstag.<br />

(sm 14030267) K<br />

WW 85 Jahre alt wird am 23. <strong>März</strong> Dr.-Ing.<br />

Friedrich Höfer, ehemals Mitglied des Vorstandes<br />

der Eisenwerk-Ges. Maximilianshütte.<br />

(sm 14030268) K<br />

WW Albert Hamilius, ehemals Direktor und<br />

Mitglied des Vorstandes der N.V. SIDMAR,<br />

Gent, vollendet am 23. <strong>März</strong> sein 85. Le -<br />

bensjahr.<br />

(sm 14030269) K<br />

WW Am 23. <strong>März</strong> wird Prof. Dr.-Ing. Carl-<br />

Dieter Wuppermann, Inhaber cdwuppermann<br />

innovation + strategy CDWIS, 65 Jahre<br />

alt.<br />

(sm 14030270) K<br />

WW Sein 75. Lebensjahr vollendet am<br />

26. <strong>März</strong> Dr.-Ing. Wilhelm Bolte, ehemals<br />

Geschäftsführer der Friedrich Gustav Theis<br />

Kaltwalzwerke GmbH. (sm 14030271) K<br />

WW Dr.-Ing. Markus Fischer, Geschäftsführer<br />

und Gesellschafter der Dr.-Ing. Fischer<br />

Consult GmbH, feiert am 27. <strong>März</strong> seinen<br />

50. Geburtstag. (sm 14030272) K<br />

WW 75 Jahre alt wird am 30. <strong>März</strong> Dr. Arend<br />

Oetker, Geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Dr. Arend Oetker Holding GmbH & Co.<br />

KG.<br />

(sm 14030273) K<br />

WW Günter Büker, ehemals Mitglied des<br />

Vorstandes der Klöckner-Werke AG und<br />

Klöckner Stahl GmbH, Duisburg, wird am<br />

2. April 90 Jahre alt. (sm 14030354) K<br />

Wir stellen aus: TUBE, Düsseldorf, 07. – 11.04.2014, Halle 4, Stand 4H28<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


74 K Inserentenverzeichnis<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

Acciaitubi spa 61<br />

AGTOS GmbH 75<br />

Ametras Oboe GmbH 58<br />

analyticon instruments GmbH 14<br />

AVESKA-Edelstahl GmbH 41<br />

B<br />

BGH Edelstahlwerke GmbH 36<br />

Böllinghaus Steel GmbH 62<br />

Brunn-Stahl GmbH 29<br />

Business Control Software GmbH 48<br />

C<br />

Capello Tubi spa 63<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 75<br />

Commercial Metals<br />

Deutschland GmbH 33<br />

Couth Butzbach<br />

Produktkennzeichnung GmbH 62<br />

D<br />

Karl Diederichs<br />

Stahl-, Walz- und Hammerwerk 2<br />

E<br />

Exterstahl GmbH 53<br />

F<br />

Dr. Fister GmbH 49<br />

G<br />

GERO Gelsenkirchener<br />

Rohrhandelsgesellschaft mbH 15<br />

H<br />

F. Hackländer GmbH 40<br />

Heitmann Stahlhandel<br />

GmbH & Co. KG<br />

U4<br />

I<br />

IBERO-Stahl GmbH Edelstahlhandel 37<br />

IMS Messsysteme GmbH 59 / 60<br />

Interfer Rohrunion GmbH 3<br />

K<br />

KA.BO.FER Sr.l. 73<br />

KI GmbH 49<br />

L<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Stahlschmidt & Flender GmbH 73<br />

M<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH 4, 71, 77<br />

N<br />

Artur Naumann Stahl AG 27<br />

Nissen & Velten Software GmbH 51<br />

nb Norder Bandstahl GmbH 67<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 39<br />

ProPipe GmbH 47<br />

R<br />

RP Technik GmbH Profilsysteme 9<br />

RSK Stahl- und Fertigteile<br />

Produktions- u. Vertriebs GmbH 62<br />

S<br />

Salzgitter Mannesmann<br />

Handel GmbH<br />

Titel<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 11<br />

Schages GmbH & Co. KG 17<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

Edelstahl GmbH 13<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 75<br />

Stahlo Stahlservice<br />

GmbH & Co. KG 42, 43<br />

STAROFIT Klose GmbH & Co. KG 23<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 31<br />

V<br />

Verlag Stahleisen GmbH 54, 74, 75<br />

Verticalgalva<br />

Voigt & Müller GmbH 57<br />

VOGEL-BAUER EDELSTAHL<br />

GmbH & Co. KG 19<br />

Voß Edelstahlhandel<br />

GmbH & Co. KG 41<br />

W<br />

Warenzeichenverband<br />

Edelstahl Rostfrei e.V. 65<br />

Wespa Metallsägenfabrik<br />

Simonds Industries GmbH 68<br />

Z<br />

Zwick GmbH & Co. 17<br />

Beilagen:<br />

Ancofer Stahlhandel GmbH<br />

Europickling nv<br />

StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft<br />

mbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>


<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong><br />

K 75


76 K Vorschau / Impressum<br />

VORSCHAU 04.2014<br />

DAS GROSSE HEFT<br />

ZUR WIRE & TUBE 2014<br />

Nachbericht von der Handelsblatt-Jahrestagung<br />

»Stahlmarkt 2014«<br />

Hierbei u. a.:<br />

Stahl an der Grenze der Belastbarkeit<br />

Wachstumsstrategie durch Innovation des Geschäftsmodells<br />

Fracking – eine Chance für Deutschland?<br />

Steel International<br />

Stahlnachfrage bis 2025 weiter im Aufwärtskurs<br />

Stahlindustrie in Tschechien investiert in höherwertige Produkte<br />

Deutsche Weißblechrecycler nehmen Spitzenposition ein<br />

Polnische Stahlunternehmen profitieren von Modernisierungen<br />

in der Armee<br />

Life cycle partnership – eine zukunftsweisende Servicephilosophie<br />

Branchenbericht<br />

Stahlverarbeitung: Inlandsgeschäft stabilisiert sich<br />

Special: Rohre, Profile, Flansche<br />

Messeduo wire & Tube 2014 – ein globaler Treffpunkt<br />

Zur Lage auf dem Stahlrohrmarkt<br />

Großaufträge für South Stream Pipeline<br />

Stahlrohre für den Kraftweksbau, ASME-Zertifizierung erhalten<br />

Rohre und Profile optimal gelagert und verarbeitet<br />

Und viele andere Produkt- und Anwenderberichte rund um<br />

Rohre, Profile und Flansche<br />

Veranstaltungsvorschau<br />

Hannover Messe 2014<br />

Diverse Firmenporträts und<br />

Anwenderberichte<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 69936-000, Fax +49 211 69936-205<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung: Dipl.-Ing. Adrian Schommers<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders,<br />

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Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

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(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

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Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

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ISSN 0178-6571<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>3.2014</strong>

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