stahlmarkt 6.2014 (Juni)
Aus dem Inhalt : Steel International / Stahl und Fußball / Oberflächen - Verzinken / Nachberichte zum Messeduo wire & Tube 2014
Aus dem Inhalt : Steel International / Stahl und Fußball / Oberflächen - Verzinken / Nachberichte zum Messeduo wire & Tube 2014
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Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />
Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG,<br />
Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
0<strong>6.2014</strong><br />
WWK<br />
WWK<br />
WWK<br />
Fußball-Stadien: Wunderwerke aus Stahl<br />
Elektroindustrie: China wird größter Kunde<br />
Oberfläche / Verzinken: Zukunftsweisende Innovationen
Editorial K 5<br />
Fußball-Sommer<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 69936-131<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
WW K Die Stahlindustrie ist in diesem Frühjahr mit einem<br />
Plus von 3 % bei den Bestellungen von Walzstahlerzeugnissen<br />
(gegenüber dem vierten Quartal 2013) durchaus<br />
positiv ins neue Jahr gestartet. Die Wirtschaftsvereinigung<br />
(WV) Stahl spricht von einer »leichten Erholung«<br />
und erwartet, »dass sich der Auftragszulauf in der Stahlindustrie<br />
in den kommenden Monaten auf solidem<br />
Niveau verstetigen wird«. Auch der europäische Dachverband<br />
der Stahlindustrie, Eurofer, zeigte sich in seinem<br />
jüngsten »Economic and Steel Market Outlook« von<br />
April vorsichtig optimistisch und rechnet für 2014 und<br />
2015 mit einer schrittweisen Erholung der Stahlnachfrage.<br />
Die Stimmung hellt sich also auf.<br />
WW K Optimistisch sein wollen wir auch anlässlich der<br />
Fußballweltmeisterschaft in den nächsten Wochen – für<br />
die Gastgebernation zwar prestigeträchtig, aber dennoch<br />
ein Kraftakt. So hat auch das Fußballland Brasilien<br />
einige Stadien aufwendig umgebaut, die Mehrheit<br />
jedoch sind Neubauten. Da verwundert es nicht, dass<br />
auch Architekten, Planer und Stahlproduzenten aus<br />
Europa daran beteiligt waren. Einen ausführlichen Artikel<br />
darüber finden Sie ab Seite 24. In unserer vorausgegangenen<br />
Maiausgabe gab es übrigens einen Fußballkalender<br />
als Beilage – mit allen Spielen und Terminen.<br />
WW K Die Vielfalt an Produkten und Dienstleistungen im<br />
Edelstahlsektor zeigen wir Ihnen darüber hinaus im Special<br />
»Edelstahl« ab Seite 30. Außerdem wird das Thema<br />
Oberfläche in diesem Sommer im Vordergrund stehen,<br />
nicht zuletzt wegen der beiden Oberflächenmessen<br />
parts2clean und O & S, die im <strong>Juni</strong> stattfinden (siehe<br />
unser Special Oberfläche / Verzinken ab Seite 40).<br />
WW K In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern einen<br />
erfolgreichen Start in den Sommer und eine spannende<br />
Fußballweltmeisterschaft.<br />
Stahlkonjunktur im Frühjahr 2014<br />
Gebiet<br />
1. Qu.<br />
2014<br />
Auftragseingänge* Lieferungen* Auftragsbestand*<br />
4. Qu.<br />
2013<br />
1. Qu.<br />
2013<br />
1. Qu.<br />
2014<br />
4. Qu.<br />
2013<br />
1. Qu.<br />
2013<br />
März<br />
2014<br />
Dezember<br />
2013<br />
März<br />
2013<br />
Inland 6.355 5.651 6.277 6.188 5.363 5.950 5.070 4.896 5.072<br />
Ausland gesamt 3.756 3.339 3.508 3.621 3.235 3.583 3.071 3.216 3.094<br />
dav. übrige EU 28 2.901 2.599 2.687 2.827 2.430 2.594 2.291 2.476 2.329<br />
dav. dritte Länder 855 740 821 794 805 989 780 740 765<br />
Insgesamt 10.111 8.990 9.785 9.809 8.598 9.533 8.141 8.112 8.166<br />
* in 1.000 t Quelle: WV Stahl<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
6 K<br />
INHALT 0<strong>6.2014</strong><br />
SEITENBLICK<br />
8 Mut gefasst<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
10 Stahl ist weltweit stärker gefragt<br />
11 US-Stahlproduktion wieder auf vollen Touren<br />
13 Kunden verlangen lokale Präsenz<br />
14 Gewindestahlsysteme aus Bayern am Drei-Schluchten-Staudamm<br />
16 Häufige Fehler bei der Umsetzung der BauPVO<br />
18 Industrie und Arbeitsplätze nicht aufs Spiel setzen<br />
BRANCHENBERICHT<br />
20 China wird zum größten Kunden<br />
STAHL UND FUSSBALL<br />
24 Filigrane Wunderwerke dank Stahl<br />
SPECIAL: EDELSTAHL<br />
30 Rohre, Langprodukte und Profile aus Edelstahl Rostfrei<br />
34 Kugelzapfen für PKW-Fahrwerke<br />
36 Abwärme nutzen<br />
SPECIAL: OBERFLÄCHE / VERZINKEN<br />
40 Große Erwartungen zur O & S<br />
42 Strahlen zum Mitnehmen<br />
46 Entzaubert wie Spinat<br />
48 Langlebig und recyclingfähig<br />
50 Verzinken und Veredeln XXL<br />
51 Neue Firmenschriften<br />
NACHBERICHTE ZUR WIRE & TUBE<br />
52 Ideen für Investitionen<br />
56 Expertentalk und Branchentreff<br />
AUS DEN UNTERNEHMEN<br />
59 Intelligente Scanner vermeiden Fehler<br />
RUBRIKEN<br />
60 StahlTermine<br />
61 Veranstaltungen<br />
62 Fachmedien<br />
63 VIP<br />
64 Inserentenverzeichnis<br />
66 Vorschau / Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
worldsteel-Report K 7<br />
Weltrohstahlproduktion im April 2014<br />
24<br />
ELEGANT UND SCHÖN<br />
An vielen Stadien der Fußball-WM<br />
2014 sind deutsche Architekten<br />
und Planer beteiligt, die teils auf<br />
filigrane Stahltragwerke und<br />
Stahldächer gesetzt haben. Die<br />
stellen hohe Anforderungen an die<br />
verwendeten Stahlmaterialien.<br />
EDELSTAHL ROSTFREI Nahtlose<br />
oder geschweißte Rohre,<br />
warmgewalzte oder kaltgezogene<br />
Stabstähle, Profile und Drahtprodukte<br />
werden mit einem<br />
umfangreichen Abmessungsspektrum<br />
in vielfältigen Geometrien<br />
angeboten.<br />
30<br />
42<br />
ZUKUNFTSWEISENDE<br />
INNOVATIONEN Vom 24. bis<br />
26. <strong>Juni</strong> finden die beiden internationalen<br />
Fachveranstaltungen<br />
O & S, Messe für Oberflächen und<br />
Schichten, und die parts2clean,<br />
Messe für industrielle Teile- und<br />
Oberflächenreinigung, in Stuttgart<br />
statt. Die Erwartungen bei den Ausstellern<br />
sind groß.<br />
Fotos: Rump, SCHMOLZ + BICKENBACH, Vallourec, Thiago Fernandes<br />
J Die 65 an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2013 in 1.000 t.<br />
e – geschätzt<br />
April<br />
2014<br />
März<br />
2014<br />
April<br />
2013<br />
% Veränd.<br />
April 14/13<br />
4 Monate<br />
2014 2013<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Belgien 630 570 578 9,0 2.506 2411 3,9<br />
Bulgarien 50 e 53 42 18,8 199 169 17,8<br />
Deutschland 3.707 4.045 3.568 3,9 14.995 14.382 4,3<br />
Finnland 324 350 299 8,2 1.315 1.213 8,4<br />
Frankreich 1.444 1.393 1.245 16,0 5.538 5.223 6,0<br />
Griechenland 105 e 90 e 102 2,9 344 320 7,5<br />
Großbritannien 1.090 e 1.134 960 13,5 4.314 3.668 17,6<br />
Italien 2.031 2.359 2.115 – 4,0 8.652 8.178 5,8<br />
Kroatien 15 e 20 e 18 – 16,1 71 49 43,4<br />
Luxemburg 215 e 190 e 145 48,2 799 687 16,2<br />
Niederlande 556 643 e 546 1,9 2.310 1.996 15,7<br />
Österreich 664 706 695 – 4,4 2.674 2.641 1,3<br />
Polen 685 e 760 e 668 2,6 2.798 2.590 8,0<br />
Schweden 422 431 400 5,5 1.608 1.500 7,1<br />
Slowakei 397 380 388 2,4 1.523 1.577 – 3,4<br />
Slowenien 54 59 52 4,0 215 199 7,9<br />
Spanien 1.232 1.257 1.272 – 3,1 4.864 4.560 6,7<br />
Tschechien 468 478 404 15,7 1.836 1.726 6,4<br />
Ungarn 78 70 56 39,3 305 230 32,6<br />
Weitere EU-Länder (28) (e) 445 e 400 e 491 – 9,3 1.667 1.797 – 7,2<br />
European Union (28) 14.612 15.387 14.044 4,0 58.533 55.118 6,2<br />
Bosnien-Herzegovina 67 69 63 6,5 275 249 10,2<br />
Mazedonien 20 e 20 e 27 – 26,9 72 32 124,2<br />
Norwegen 42 60 e 53 – 21,0 195 203 – 3,8<br />
Serbien 54 58 0 – 215 0 –<br />
Türkei 2.620 2.845 2.883 – 9,1 11.054 11.356 – 2,7<br />
Europa außer EU 2.802 3.052 3.027 – 7,4 11.811 11.840 – 0,2<br />
Kasachstan 290 e 285 e 277 4,8 1.135 992 14,4<br />
Moldawien 30 e 45 e 0 – 102 0 –<br />
Russland 5.800 6.028 5.760 0,7 22.904 22.889 0,1<br />
Ukraine 2.625 2.650 2.748 – 4,5 10.144 11.131 – 8,9<br />
Usbekistan 60 60 e 66 – 8,9 237 243 – 2,3<br />
Weißrussland 220 e 175 e 229 – 3,7 773 889 – 13,1<br />
C.I.S. (6) 9.025 9.243 9.079 – 0,6 35.294 36.144 – 2,3<br />
El Salvador 10 e 10 e 8 17,9 35 33 5,3<br />
Guatemala 25 e 30 e 28 – 9,3 107 108 – 1,6<br />
Kanada 1.015 e 1.050 e 996 2,0 4.065 4.270 – 4,8<br />
Kuba 25 e 25 e 23 6,5 91 87 3,9<br />
Mexiko 1.590 e 1.765 e 1.418 12,1 6.477 5.988 8,2<br />
Trinidad und Tobago 39 44 e 52 – 24,5 185 199 – 7,2<br />
USA 7.027 7.405 7.142 – 1,6 28.662 28.647 0,1<br />
Nordamerika 9.731 10.329 9.667 0,7 39.622 39.334 0,7<br />
Argentinien 486 472 429 13,3 1.735 1.537 12,9<br />
Brasilien 2.767 2.890 e 2.917 – 5,1 11.132 11.120 0,1<br />
Chile 105 e 100 e 99 5,8 399 448 – 11,1<br />
Ecuador 45 e 50 e 39 14,1 185 176 5,5<br />
Kolumbien 100 e 100 e 112 – 10,6 387 391 – 0,9<br />
Paraguay 3 e 5 e 3 – 12,7 11 11 – 1,9<br />
Peru 85 e 100 e 91 – 6,8 350 344 1,8<br />
Uruguay 7 e 7 e 7 – 0,8 21 20 1,7<br />
Venezuela 105 e 135 e 185 – 43,3 495 799 – 38,1<br />
Südamerika 3.703 3.859 3.883 – 4,6 14.714 14.847 – 0,9<br />
Ägypten 520 e 535 524 – 0,8 2.054 2.231 – 8,0<br />
Algerien 35 e 35 e 49 – 29,2 135 152 – 11,1<br />
Iran 1.285 e 1.395 e 1.264 1,6 5.014 4.789 4,7<br />
Katar 254 266 188 35,1 937 765 22,5<br />
Libyen 72 85 72 0,6 317 252 26,0<br />
Marokko 51 61 50 1,8 209 213 – 2,3<br />
Saudi-Arabien 505 468 457 10,7 2.077 1.825 13,8<br />
Südafrika 595 e 615 e 610 – 2,4 2.380 2.198 8,3<br />
Vereinigte Arabische Emirate 246 211 181 35,6 839 879 – 4,5<br />
Afrika/Mittlerer Osten 3.563 3.670 3396 4,9 13.961 13.305 4,9<br />
China 68.835 70.250 67.419 2,1 271.863 264.715 2,7<br />
Indien 7.015 e 7.250 e 6.659 5,3 27.764 27.080 2,5<br />
Japan 8.939 9.729 9.169 – 2,5 36.505 35.806 2,0<br />
Südkorea 6.098 6.127 5.501 10,8 23.770 22.087 7,6<br />
Taiwan, China 1.890 e 1.950 e 2.035 – 7,1 7.399 7.419 – 0,3<br />
Asien 92.777 95.306 90.783 2,2 367.301 357.107 2,9<br />
Australien 342 417 399 – 14,2 1.498 1.586 – 5,5<br />
Neuseeland 71 72 68 4,0 289 296 – 2,4<br />
Ozeanien 413 489 467 – 11,5 1.787 1.881 – 5,0<br />
Gesamt (65 Länder) 136.626 141.335 134.346 1,7 543.025 529.576 2,5<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
8 K<br />
SEITENBLICK<br />
Mut gefasst<br />
Lange hatte der Mittelstand nur zögerlich investiert – aus Furcht vor den<br />
Folgen der Finanzkrise. Doch inzwischen haben viele kleine und mittelgroße<br />
Unternehmen Mut gefasst und erweitern ihre Kapazitäten. Bei der<br />
Finanzierung können sie auf ihre gestärkte Kapitalbasis zurückgreifen.<br />
Aber ohne fremde Mittel geht es dennoch meist nicht.<br />
WW K Mit den verbesserten konjunkturellen<br />
Aussichten fasst auch der Mittelstand wieder<br />
Mut. Gut die Hälfte der etwa 4.000 vor<br />
Kurzem von der Wirtschaftsauskunftei Creditreform<br />
befragten Unternehmen will ihre<br />
Kapazitäten erweitern – so viele wie seit<br />
Langem nicht mehr. Diese Erkenntnisse<br />
decken sich mit den Fakten. Nach Zahlen<br />
der staatseigenen Förderbank KfW sind die<br />
Unternehmensinvestitionen in den letzten<br />
drei Monaten des Jahres 2013 erstmals seit<br />
fünf Quartalen wieder gestiegen. Bisher hatten<br />
viele Betriebe Erweiterungspläne zurückgestellt<br />
– wegen der Finanzkrise in Europa,<br />
aber auch wegen gedämpfter Er wartungen<br />
in den Schwellenländern.<br />
Inzwischen schauen sie jedoch wieder<br />
optimistischer in die Zukunft. Das wiederum<br />
macht den Banken Hoffnung, bald mehr<br />
neue Kredite vergeben zu können. Das Problem<br />
ist, dass die Kreditinstitute viele kleine<br />
Unternehmen oft nicht auf dem Radar<br />
haben. Denn sie kümmern sich vornehmlich<br />
um größere Adressen. Mit der Folge, dass<br />
Mittelständler mitunter Probleme haben,<br />
Investitionen zu finanzieren. Wie die Kunden<br />
des baden-württembergischen Lasermaschinenherstellers<br />
Trumpf. Dessen Klientel<br />
erwirtschaftet nach Auskunft der ge -<br />
schäftsführenden Gesellschafterin Nicola<br />
Leibinger-Kammüller zu 80 % einen Umsatz<br />
von allenfalls 5 Mill. €. Zu wenig, um von<br />
den Banken eine bis zu 500.000 € teure<br />
Lasermaschine finanziert zu bekommen. Die<br />
Trumpf-Eigentümerfamilie Leibinger hat da -<br />
rauf vor Kurzem reagiert und eine Spezialbank<br />
gegründet: ein europaweit arbeitendes<br />
Finanzinstitut, das den Kunden die<br />
Geräte direkt finanziert. Das fördert den<br />
eigenen Absatz und verhilft vielen Betrieben<br />
zu einer Ausstattung, die sie sonst nicht<br />
finanziert bekommen hätten.<br />
Tatsächlich ist die Investitionsfinanzierung<br />
für viele Mittelständler eine Herausforderung.<br />
Zwar hat mancher Betrieb die zuletzt<br />
»<br />
Heute<br />
verfügen sehr viel<br />
weniger Unternehmen über<br />
eine als besorgniserregend<br />
geltende Eigenkapitalquote<br />
von weniger als 10 %.<br />
gute Auftrags- und Umsatzsituation auch in<br />
verbesserte Erträge ummünzen können und<br />
seine Kapitalbasis gestärkt. Aber ein neuer<br />
Maschinenpark oder gar ein neues Werk<br />
erfordern einen finanziellen Kraftakt, der<br />
sich meist nicht allein mit eigenen Mitteln<br />
stemmen lässt. Aufgrund der aktuell niedrigen<br />
Zinsen liebäugeln viele Unternehmen<br />
mit einer Kreditfinanzierung – vorausgesetzt,<br />
die Banken spielen mit. Wie stark<br />
mancher Mittelständler davon in den vergangenen<br />
Monaten bereits Gebrauch ge -<br />
macht hat, zeigt sich beim Blick in die<br />
Bilanzen. Die erhöhte Kreditaufnahme hat<br />
dazu geführt, dass der Anteil des Eigenkapitals<br />
am Betriebsvermögen zuletzt wieder<br />
geschrumpft ist. Noch vor einem Jahr hatte<br />
jedes dritte von Creditreform betrachtete<br />
Unternehmen eine Eigenkapitalquote von<br />
mehr als 30 % aufgewiesen – ein Niveau,<br />
für das Experten die Note »gut« vergeben.<br />
Aktuell weist diese Quote jedoch nur noch<br />
jedes vierte Unternehmen auf. Helmut Rödl,<br />
Vorstandsmitglied des Verbandes der Vereine<br />
Creditreform, vermutet hinter dieser<br />
Entwicklung allerdings noch einen anderen<br />
Grund als die verstärkte Nachfrage nach<br />
Fremdkapital: »Viele Unternehmer haben<br />
zuletzt wieder mehr Geld aus ihrer Firma<br />
entnommen, nachdem sie sich in wirtschaftlich<br />
schlechteren Jahren mit Entnahmen zu -<br />
rückgehalten haben.« Deutlich geschrumpft<br />
ist der Anteil der ausreichend mit Eigenkapital<br />
ausgestatteten Unternehmen vor allem<br />
im verarbeitenden Gewerbe sowie unter<br />
Dienstleistern.<br />
Alarmierend ist die Situation nach Einschätzung<br />
von Experten jedoch noch nicht.<br />
Sie verweisen auf die langfristige Entwicklung.<br />
Und da ist tatsächlich zu erkennen,<br />
dass sich die Eigenkapitalsituation des Mittelstands<br />
seit 2005 deutlich verbessert hat.<br />
Heute verfügen sehr viel weniger Unternehmen<br />
über eine als besorgniserregend geltende<br />
Eigenkapitalquote von weniger als<br />
10 %.<br />
Eine Form der Mittelbeschaffung im Mittelstand<br />
allerdings hat sich vorläufig erledigt:<br />
die Ausgabe von Anleihen. Bereits 16<br />
Unternehmen und 21 Anleihen von etwa<br />
120 Mittelstandspapieren sind notleidend<br />
geworden. Das heißt, die Anleger erhalten<br />
nicht die bei der Ausgabe versprochenen<br />
Zinsen. Und die Misere ist keineswegs auf<br />
Unternehmen aus der Wind- und Solarbranche<br />
beschränkt – dort hatten die Schieflagen<br />
vor mehr als einem Jahr ihren Anfang<br />
genommen. Inzwischen hat es auch Vertreter<br />
anderer Branchen getroffen. Investoren<br />
sehen in den Papieren mehr Risiken als<br />
Chancen und halten Abstand.<br />
Immerhin: Um das Tagesgeschäft zu<br />
finanzieren, benötigen Mittelständler immer<br />
seltener Hilfe von Dritten. Denn das Zahlungsverhalten<br />
ihrer Kunden hat sich zuletzt<br />
deutlich verbessert. ber (sm 14060774) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
10 K Steel International<br />
Stahl ist weltweit stärker gefragt<br />
worldsteel prognostiziert für dieses Jahr und 2015 Zuwächse<br />
Brüssel. Der weltweite Stahleinsatz wird in diesem Jahr um 3,1 % auf<br />
etwa 1,527 Mrd. t steigen, nachdem bereits im Vorjahr ein Plus von 3,6 %<br />
verzeichnet worden war. 2015 soll ein weiterer Anstieg um 3,3 % auf<br />
1,576 Mrd. t erfolgen. Davon geht die World Steel Association (worldsteel)<br />
in ihrem Kurzfristausblick 2014 – 2015 aus. In die Betrachtung einbezogen<br />
sind sowohl die in den einzelnen Ländern produzierten Stähle als auch<br />
Importe.<br />
WW K Im vergangenen Jahr war mehr Stahl<br />
nachgefragt worden, als der internationale<br />
Stahlverband erwartet hatte. Hans Jürgen<br />
Kerkhoff, Vorsitzender des worldsteel-Wirtschaftskomitees,<br />
begründet dies mit der<br />
überraschend guten Entwicklung in den<br />
Industrieländern im zweiten Halbjahr. Zum<br />
einen erholte sich die Wirtschaft in den USA.<br />
Zum anderen durchschritt Europa die Talsohle.<br />
Kerkhoff rechnet deswegen damit,<br />
dass die Stahlnachfrage in der Eurozone<br />
2014 wieder zunehmen wird. Er befürchtet<br />
aber auch negative Entwicklungen. So<br />
kämpfen einige Schwellenländer weiterhin<br />
mit strukturellen Problemen und leiden<br />
unter den schwankenden Finanzmärkten.<br />
Außerdem tritt die chinesische Regierung<br />
immer noch auf die Wachstumsbremse.<br />
Aus diesen Gründen erwartet der Stahlverband<br />
2014 nur einen unter dem Vorjahresniveau<br />
liegenden Anstieg des Stahleinsatzes.<br />
Im kommenden Jahr soll das Wachstum<br />
aber wieder etwas höher ausfallen, da sich<br />
die meisten Industriestaaten erholen und<br />
auch die Situation in den Schwellenländern<br />
besser wird. Da China aber auch 2015 we -<br />
niger Stahl als bislang nachfragen wird,<br />
wächst der globale Stahleinsatz nur geringfügig<br />
schneller als 2014.<br />
Über den Berg ist die Stahlindustrie nach<br />
Einschätzung des Verbandes noch nicht.<br />
Kerkhoff bezeichnet die wirtschaftliche<br />
Erholung in Europa lediglich als »leicht«. Sie<br />
sei begleitet von vielen Schulden und hoher<br />
Arbeitslosigkeit. Auch die strukturellen Probleme<br />
in den Schwellenländern würden sich<br />
nicht kurzfristig lösen lassen. Aus diesem<br />
Grund seien die Volkswirtschaften noch sehr<br />
zerbrechlich und anfällig für Erschütterungen<br />
von außen. Zudem sind die politischen<br />
Verhältnisse in vielen Entwicklungsländern<br />
unstabil. Die Krimkrise wirkt sich beispielsweise<br />
negativ auf die Prognose für die GUS-<br />
»<br />
Die<br />
europäische Wirtschaft<br />
hat die Talsohle durchschritten.<br />
Wir erwarten, dass 2014 die<br />
Stahlnachfrage wieder steigt.<br />
Hans Jürgen Kerkhoff, Vorsitzender des<br />
worldsteel-Wirtschaftskomitees<br />
Staaten aus. Auch die hohen Schulden in<br />
China und der Immobilienboom bereiten<br />
den Marktforschern Sorgen.<br />
Die globale Stahlnachfrage erholt sich<br />
zwar weiter. Das Wachstum pendelt sich<br />
aber auf einem geringen Niveau ein. Andauernde<br />
Unsicherheiten und Schwankungen<br />
schaffen der Stahlindustrie sehr herausfordernde<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Nachdem die chinesische Regierung mit<br />
Infrastrukturaufträgen den Stahleinsatz im<br />
vergangenen Jahr um 6,1 % erhöht hat,<br />
rechnet worldsteel in diesem Jahr wegen der<br />
eingeleiteten Dämpfungsmaßnahmen nur<br />
noch mit einem Plus von 3,0 % auf 721,2<br />
Mill. t. 2015 wird nur noch ein Zuwachs von<br />
2,7 % erwartet. In Indien taxiert der Verband<br />
den Anstieg der Stahlnachfrage 2014<br />
um 3,3 % auf 76,2 Mill. t. Vor allem die<br />
Baubranche und die herstellende Industrie<br />
rechnen mit vermehrten Aufträgen. Ge -<br />
dämpft wird die po sitive Entwicklung von<br />
der hohen Inflation und strukturellen Problemen.<br />
Trotz des unsicheren Wahlausgangs<br />
hält worldsteel 2015 einen weiteren Anstieg<br />
des Stahleinsatzes um 4,5 % für möglich.<br />
Hintergrund sind Hoffnungen auf strukturelle<br />
Reformen. Im Jahr 2013 war die Stahlnachfrage<br />
nur um 1,8 % gewachsen.<br />
Ganz anders soll sich die Lage in Japan<br />
entwickeln. Während sich der Stahleinsatz<br />
aufgrund der guten Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts<br />
2013 um 2 % erhöht hatte,<br />
rechnet der Verband in diesem Jahr mit<br />
einem Rückgang um 1 % auf 64,6 Mill. t.<br />
Vor allem die Konsumsteuer dürfte sich<br />
negativ auswirken, da sie die Bau- und<br />
Automobilbauindustrien belastet. 2015 wird<br />
ein leichter Anstieg der Stahlnachfrage um<br />
0,5 % erwartet. In den USA rechnet der Verband<br />
bereits 2014 mit einer Trendwende.<br />
Während der Stahleinsatz im vergangenen<br />
Jahr um 0,6 % gesunken war, soll er nunmehr<br />
um 4 % auf 99,4 Mill. t und 2015 um<br />
weitere 3,7 % steigen. Die Maßnahmen der<br />
Federal Reserve Bank unterstützen bislang<br />
das Wachstumsszenario. Allerdings könnten<br />
sich künftige geldpolitische Entscheidungen<br />
auch negativ auswirken.<br />
Die 28 betrachteten EU-Staaten, die 2013<br />
einen Rückgang des Stahlbedarfs von 0,2 %<br />
verzeichneten, sollen in diesem Jahr aufgrund<br />
einer besseren Auftragslage der Bauindustrie<br />
3,1 % mehr Stahl nachfragen.<br />
Dabei entwickeln sich die Mitgliedstaaten<br />
sehr unterschiedlich. worldsteel rechnet<br />
aber damit, dass Südeuropa das Schlimmste<br />
überstanden hat. In Deutschland soll das<br />
Plus bei 4,5 % liegen, in Italien bei 2,6 %,<br />
in Frankreich bei 1 % und in Spanien bei<br />
3 %. Im Jahr 2015 dürfte sich die Lage in<br />
Europa weiter verbessern und zu einem<br />
Anstieg der Stahlnachfrage um 3 % führen.<br />
Für die GUS-Staaten sieht worldsteel 2014<br />
nur einen Anstieg der Stahlnachfrage um<br />
1,1 % auf 59,5 Mill. t. Im Jahr 2015 taxiert<br />
der Verband das Wachstums dann aber auf<br />
3,7 %, bedingt durch ein kräftiges Plus in<br />
Russland von 4,4 %.<br />
(sm 14060688) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Steel International K 11<br />
US-Stahlproduktion wieder<br />
auf vollen Touren<br />
Nach einem harten Winter ist die Konjunktur<br />
angesprungen<br />
New York (bln). Während der Kalender in diesem Jahr längst den Frühling<br />
eingeläutet hatte, litt der größte Teil Nordamerikas noch immer unter dem<br />
kältesten und schneereichsten Winter der letzten drei Jahrzehnte. In vielen<br />
Teilen der USA fielen alle drei oder vier Tage neue Schneemassen und<br />
legten den Verkehr und Sektoren der Wirtschaft völlig still.<br />
WW K Nicht mangelnde Nachfrage in den<br />
wichtigsten Industriezweigen oder von Seiten<br />
der Konsumenten, sondern vereiste und<br />
verschneite Straßen, Seewege, Flughäfen<br />
und Schienenwege kühlten die vordem ge -<br />
sundende Konjunktur ab. Besonders betroffen<br />
war auch die Stahlindustrie, die noch im<br />
April auf dringend benötigte Eisenerzlieferungen<br />
aus dem Gebiet nahe der eingefrorenen<br />
»Großen Seen« zwischen Kanada und<br />
den USA wartete. Besonders betroffen war<br />
der größte integrierte Stahlhersteller US<br />
Steel, der wegen verspäteter Eisenerzlieferungen<br />
die Produktion in seinem größten<br />
Werk in Gary, Indiana, stoppen musste. In<br />
einem Brief an seine Kunden erklärte das<br />
Unternehmen, dass die Produktionsunterbrechung<br />
beispiellos und nicht vorherzusehen<br />
gewesen sei. Weil Eismassen die normale<br />
Operation von Frachtschiffen auf den<br />
»Großen Seen« einige Wochen früher als<br />
gewöhnlich stoppten und die Wiedereröffnung<br />
des Seeweges verspätete, verbrauchte<br />
das Gary-Werk die vorhandenen Lagerbestände,<br />
lange bevor Eisbrecher den Weg für<br />
die Lieferung von Eisenerzen freimachten.<br />
Erst Ende April erreichten die ersten Auslieferungen<br />
ihr Ziel mit dem Gros des Rohmaterials.<br />
Während das Unternehmen keinen<br />
möglichen Termin für die Wiederinbetriebnahme<br />
des Gary-Werkes nannte,<br />
erwarteten Beobachter, dass erst Mitte des<br />
Sommers mit der vollen Produktion zu rechnen<br />
sei.<br />
Ein Unglück kommt selten allein<br />
US Steel beklagte obendrein den Ausfall des<br />
Great-Lakes-Werkes in Ecorse, Michigan, in -<br />
folge zweier Unfälle innerhalb einer Woche.<br />
Im schwersten dieser Unfälle wurde ein<br />
Kranführer getötet, als der Kran nahe einem<br />
Hochofen das Gleichgewicht verlor und<br />
umfiel. Ob die harschen Witterungsverhältnisse<br />
in diesem Fall sowie beim Einbrechen<br />
eines Gebäudedachs durch die Last eines<br />
fallenden, riesigen Rohres eine Rolle spielten,<br />
wird die Untersuchung der staatlichen<br />
Behörde für Arbeitsplatzsicherheit entscheiden.<br />
Für US Steel jedoch bedeuteten diese<br />
Ermittlungen einen mehrwöchigen Produktionsausfall.<br />
Das Gary-Werk mit einer Jahresproduktion<br />
von 7,5 Mill. t und das Great-Lakes-<br />
Werk mit einem jährlichen Produktionsvolumen<br />
von 3,8 Mill. t beliefern in der Hauptsache<br />
die Automobilindustrie. Auch mit<br />
einer schnelleren Wiederaufnahme der<br />
Produktion als erwartet, prophezeien einige
12 K Steel International<br />
Beobachter Lieferengpässe. Die ersten An -<br />
zeichen für stärkere Nachfrage waren denn<br />
auch längere Lieferzeiten und Preisanhebungen<br />
– insbesondere für Bleche.<br />
Positiver Trend setzte sich fort<br />
Während integrierte Hüttenwerke in der<br />
Hauptsache langfristige Lieferverträge mit<br />
Autoherstellern haben und entsprechend an<br />
die Vertragspreise gebunden sind, dürften<br />
Minihütten von der sich abzeichnenden<br />
Blechknappheit profitieren. Denn sie setzen<br />
einen größeren Teil ihrer Produktionen auf<br />
dem Spotmarkt ab, wo Preise rasch auf<br />
Angebot und Nachfrage reagieren. Chinesische<br />
und türkische Hersteller offerierten<br />
bereits im April verstärkt Blechprodukte zu<br />
Preisen, die deutlich unter den Inlandpreisen<br />
lagen. Aber so attraktiv solche Offerten<br />
auch waren, Stahlkunden mussten mit mo -<br />
natelangen Lieferzeiten rechnen.<br />
Zur gleichen Zeit, da Stahlblech aus der<br />
Türkei interessant für Stahlverwender wurde,<br />
verhängte das US-Handelsministerium<br />
vorläufige Dumpingstrafzölle gegen Betonstahlimporte<br />
aus der Türkei sowie aus Mexiko.<br />
Das war ein Sieg für das größte Minihüttenunternehmen<br />
Nucor sowie eine Gruppe<br />
kleinerer Minihütten (Commercial Metals,<br />
Gerdau, Cascade Steel Rolling Mills und Byer<br />
Steel), obwohl sie höhere Strafen als die für<br />
türkischen Betonstahl verhängten 2,6 % er -<br />
wartet hatten. Zufrieden waren sie dagegen<br />
mit den Sonderzöllen auf mexikanische<br />
Betonstahlprodukte in Höhe von bis zu<br />
66,7 %.<br />
Ob integrierte oder Minihüttenwerke –<br />
wer in erster Linie die Automobilindustrie<br />
beliefert, arbeitete im Frühjahr auf Hochtouren,<br />
weil die Nachfrage der größten Stahlkunden<br />
stark war. ArcellorMittals Werk in<br />
Cleveland, beispielsweise, arbeitete mit voller<br />
Kapazitätsnutzung und erwartete das<br />
gleiche Produktionsvolumen für das ganze<br />
Jahr. Republic Steel, ein anderer Stahlkocher<br />
in Ohio, der Spezialstahl für die Autoindustrie<br />
herstellt, rechnet mit einer Umsatzsteigerung<br />
2014. Das Unternehmen nahm in<br />
diesem Jahr auch einen neuen Elektroofen<br />
in Betrieb, der die Kapazität für von der Erdöl-<br />
und Erdgasindustrie benötigte Bohrprodukte<br />
vergrößert.<br />
Schäden an Straßen und Brücken<br />
Wie die Autoindustrie blieben auch die Erdöl-<br />
und Erdgasindustrie ein Lichtblick in den<br />
Stahl verwendenden Industrien, obwohl der<br />
harsche Winter Bohrprojekte stilllegte und<br />
den Transport von Gas und Öl verlangsamte.<br />
Die Schäden, die Eis und Schnee vor allem<br />
auf Straßen und an Brücken anrichteten,<br />
werden viele Gemeinden und Bundesstaaten<br />
zu beschleunigten Überholungen und Neubauten<br />
zwingen. Wichtiger für die Stahlindustrie<br />
wäre jedoch eine Entscheidung<br />
Washingtons, neue Mittel für den ausgeschöpften<br />
Autobahnfonds aufzubringen.<br />
Dem von der Benzinsteuer finanzierten<br />
Fonds, der für die Instandhaltung von Bundesstraßen<br />
und ihre über 600.000 Brücken<br />
verantwortlich ist, droht im Herbst die Insolvenz.<br />
Weil die Amerikaner angesichts höherer<br />
Benzinpreise weniger Auto fahren und<br />
ihre Fahrzeuge weniger Benzin verbrauchen,<br />
fließen weniger Steuern in den Autobahnfonds.<br />
Der Kongress weigerte sich bisher, die<br />
Benzinsteuern zu erhöhen oder den Fonds<br />
mit anderen Mitteln aufzustocken.<br />
Rd. 10 % oder 63.000 der Brücken im<br />
langen Netz der Autobahnen sind dem US-<br />
Transportministerium zufolge überholungsbedürftig.<br />
Täglich fahren 250 Mill. Personenwagen,<br />
Laster und Omnibusse über diese<br />
Brücken. In den vergangenen zehn Jahren<br />
wurden 89 Mill. USD aus dem Autobahnfonds<br />
für Brückenreparaturen zur Verfügung<br />
gestellt – nicht genug, um das Gros<br />
der Brücken mit Bauschäden sicher zu<br />
machen.<br />
(sm 14060773) K<br />
L STEEL TICKER<br />
WORLDSTEEL VERÖFFENTLICHT<br />
NACHSCHLAGE WERK<br />
ÜBER ROHSTOFFE<br />
Brüssel. Der internationale Stahlverband<br />
worldsteel hat ein Nachschlagewerk über den<br />
Einsatz von Rohstoffen in der Stahlindustrie veröffentlicht.<br />
Der Bericht, der in Zusammenarbeit<br />
mit Verbandsmitgliedern, Rohstoff- und Ausrüstungslieferanten<br />
entstanden ist, beschreibt alle<br />
Herausforderungen, die Stahlerzeuger beim Einsatz<br />
unterschiedlicher Rohstoffqualitäten beachten<br />
müssen.<br />
In dem Werk gibt worldsteel einen Überblick<br />
über alle bekannten Rohstoffvorkommen. Außerdem<br />
werden technische Möglichkeiten zur Verarbeitung<br />
unterschiedlicher Qualitäten beschrieben.<br />
Besondere Beachtung finden minderwertige<br />
Rohstoffe und Reduktionsverfahren, die die<br />
Roheisenerzeugung effizienter gestalten. Nach<br />
Einschätzung des Verbandes können Stahlerzeuger<br />
anhand dieses Berichtes ihren Einkauf und<br />
Einsatz von Rohstoffen überprüfen und gegebenenfalls<br />
neue Strategien entwickeln.<br />
Die Studie gliedert sich in die Bereiche Eisenerz,<br />
Kohle / Kokskohle und Eisenerzeugung. In<br />
den beiden Rohstoffkapiteln listet worldsteel<br />
regionale und globale Rohstofflagerstätten auf<br />
und beschreibt unterschiedliche Verarbeitungstechnologien.<br />
Im Abschnitt über die Roheisenerzeugung<br />
stehen einzelne Verarbeitungsschritte<br />
und besonders gelungene technische Verfahren<br />
im Mittelpunkt.<br />
Der Bericht »Raw Materials Improvement<br />
Report« kann über die Verbandshomepage<br />
www.worldsteel.org als PDF-Datei erworben<br />
werden.<br />
(sm 14060690) K<br />
TÜRKEI PLANT NACHHALTIGE<br />
WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG<br />
Istanbul. Die Türkei kann sich in den nächsten<br />
drei Jahren auf ein gemäßigtes Wirtschaftswachstum<br />
einstellen, wie aus einem mittelfristigen<br />
Programm der türkischen Regierung hervorgeht.<br />
So wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des<br />
Landes laut dem stellvertretenden Ministerpräsidenten<br />
Ali Babacan 2014 um 4 % und in den<br />
darauffolgenden beiden Jahren um jeweils 5 %<br />
wachsen. Mithilfe des moderaten Wirtschaftswachstums<br />
und einer Anhebung der inländischen<br />
Sparquote in diesem Zeitraum von 13,8 %<br />
auf 16 % will die Regierung das traditionell hohe<br />
Leistungsbilanzdefizit des Landes verringern. Die<br />
Inflation soll dem Wirtschaftsprogramm zufolge<br />
von 5,3 % in diesem Jahr auf 5,0 % im Jahr 2016<br />
zurückgehen.<br />
(sm 1401037) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Steel International K 13<br />
Kunden verlangen lokale Präsenz<br />
voestalpine investiert mehr als 100 Mill. € in neue Standorte<br />
Linz. Der voestalpine-Konzern hat einen neuen Standort der Metal Forming<br />
Division in East London, Südafrika, eröffnet: ein Werk für hochqualitative<br />
Automobilkomponenten. Das Werk stellt den jüngsten Umsetzungsschritt<br />
einer Globalisierungsstrategie im Automotivebereich dar. In die Anlage<br />
in Südafrika sowie in zusätzliche Werke in China, den USA, Rumänien und<br />
Deutschland investiert voestalpine deutlich über 100 Mill. €.<br />
WW K Mit dem neuen Werk der voestalpine<br />
Stamptec South Africa eröffnete die Metal<br />
Forming Division einen weiteren internationalen<br />
Automotivestandort in unmittelbarer<br />
Nähe zu den Produktionsstätten namhafter<br />
Automobilhersteller. Das Produktportfolio<br />
umfasst hochkomplexe Karosserieteile, wie<br />
beispielsweise pressgehärtete Querträger.<br />
»Auf Basis neuer Werkstoffe und Verformungsprozesse<br />
haben wir es geschafft,<br />
Komponenten zu erzeugen, die auch global<br />
Alleinstellungsmerkmale haben. Mit ausgeprägter<br />
Innovationsorientierung treiben wir<br />
die Entwicklungen in der Weiterverarbeitung<br />
konsequent voran. Sie bilden die Basis<br />
einer langfristig angelegten Globalisierungsstrategie«,<br />
sagte Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender<br />
der voestalpine AG.<br />
Im Geschäftsjahr 2012 / 13 erzielte der<br />
voestalpine-Konzern bereits 44 % seines<br />
Umsatzes von 11,5 Mrd. € im Bereich »Mo -<br />
bilität«, etwa zwei Drittel davon in der Automobilindustrie.<br />
»Mit dem nächsten Expansionsschritt<br />
in Südafrika erfüllen wir die<br />
steigenden Anforderungen unserer Kunden<br />
nach lokaler Präsenz. Ziel ist es, unsere<br />
Hauptabnehmer vor allem im Premiumsegment<br />
weltweit mit der gewohnten Qualität<br />
bedienen zu können«, erklärte Herbert<br />
Eibensteiner, Vorstandsmitglied der voestalpine<br />
AG und Chef der Metal Forming Di -<br />
vision.<br />
140 Mill. € Rekordbudget<br />
für voestalpine-Forschung<br />
Inzwischen hat der Konzern mit der Eröffnung<br />
eines weiteren, wesentlich größeren<br />
Produktionsstandortes für höchstfeste Ka -<br />
rosserieteile in Cartersville, Georgia (USA),<br />
bereits den nächsten Globalisierungsschritt<br />
im Automotivebereich der Metal Forming<br />
Di vision unternommen. Das US-Werk wird<br />
die neue zentrale Basis der automotiven<br />
Aktivitäten der voestalpine in Nordamerika<br />
darstellen.<br />
Zur langfristigen Absicherung des Erfolges<br />
von Investitionsvorhaben in technologisch<br />
anspruchsvollsten Produktbereichen hebt<br />
voestalpine sein Budget für Forschung und<br />
Entwicklung für das Geschäftsjahr 2014 / 15<br />
auf ein Rekordniveau von über 140 Mill. €<br />
an.<br />
In den vergangenen zehn Jahren stiegen die<br />
F & E-Ausgaben jährlich um durchschnittlich<br />
rd. 11 %. Seit 2003 haben sich die Aufwendungen<br />
damit von 48 Mill. € auf 140 Mill. €<br />
fast verdreifacht. »Forschung, Entwicklung<br />
und Innovation haben im voest alpine-Konzern<br />
höchste Priorität. Denn nur mit Spezialisierung<br />
in Verbindung mit Technologieund<br />
Qualitätsführerschaft sichern wir unsere<br />
Zukunft als internationaler Spieler in<br />
anspruchsvollsten Produktsegmenten ab«,<br />
so Eder. Aktuell betreibt voestalpine etwa<br />
150 Forschungsprojekte in 21 Ländern, die<br />
gemeinsam mit etwa 70 Universitäten<br />
beziehungsweise Forschungseinrichtungen<br />
durchgeführt werden. Über 700 F & E-Experten<br />
an 53 Forschungsstandorten sind in diesem<br />
Bereich weltweit tätig. Ins besondere für<br />
den automobilen Leichtbau liefert voestalpine<br />
bereits seit Jahren per manent zu -<br />
kunftsweisende Innovationen im Bereich der<br />
höchstfesten Stähle. So werden beispielsweise<br />
mit neu entwickelten Multiphasenstählen<br />
für die nächsten Karosseriegenerationen<br />
(AHSS HD-Stähle – Advanced High-<br />
Strength Steels High Ductility) um bis zu<br />
60 % bessere Umformeigenschaften erzielt.<br />
Diese ermöglichen bei der Kaltverformung<br />
einen erheblichen zusätzlichen Festigkeitssprung<br />
nach oben und erhöhen damit die<br />
Sicherheit. Zum Einsatz kommen diese Stähle<br />
künftig bei Türen, Klappen sowie sichtbaren<br />
Außenhautteilen wie zum Beispiel<br />
Seitenwänden.<br />
www.voestalpine.com<br />
/<br />
(sm 14060535) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
14 K Steel International<br />
Gewindestahlsysteme aus Bayern<br />
am Drei-Schluchten-Staudamm<br />
Annahütte baut mit am weltgrößten Schiffshebewerk in China<br />
Singapur. Mit einer Hubhöhe von 113 m entsteht derzeit am Drei-<br />
Schluchten-Staudamm in China das größte vertikale Schiffshebewerk der<br />
Welt. Der Stahl zur Befestigung der Hebeschiene stammt aus dem<br />
Stahlwerk Annahütte im bayerischen Hammerau.<br />
WW K »Von den Fundamenten der Berliner<br />
Regierungsbauten bis zum neuen World<br />
Trade Center in New York finden sich Ge -<br />
windestahlsysteme der Annahütte weltweit<br />
im Einsatz. Wir freuen uns, dass wir auch<br />
beim Megaprojekt Drei-Schluchten-Staudamm<br />
am Yangtse eine im wahrsten Sinn<br />
des Wortes tragende Rolle spielen«, so<br />
Annahütte-Geschäftsführer Peter Meyer.<br />
Das Schiffshebewerk des gigantischen Bauwerks<br />
weist bauliche Besonderheiten auf,<br />
die sich von allen bisherigen Schiffshebewerken<br />
deutlich unterscheiden: Die maximale<br />
Hubhöhe ist mit 113 m etwa dreimal<br />
so groß wie die von Schiffshebewerken in<br />
Deutschland und die mit Gegengewichten<br />
zu bewegende Massen (2 x etwa 15.000 t)<br />
sind deutlich größer als bei bisher ausgeführten<br />
Anlagen. Die größte Schiffskammer<br />
ist 132 m lang und 23 m breit, hat eine Tiefe<br />
von 3,5 m und eine Kapazität von 3.000 t.<br />
Das Gesamtgewicht, das gehoben werden<br />
kann, beträgt 34.000 t.<br />
Als Teil einer riesigen Stauanlage mit<br />
Kraftwerken, Hochwasserentlastung und<br />
zwei Schleusentreppen ist zudem mit kurzfristigen<br />
betrieblichen Wasserspiegelschwankungen<br />
von bis zu 50 cm in der Stunde zu<br />
rechnen. Dazu kommen hydrologisch be -<br />
dingte Wasserspiegelschwankungen von<br />
30 m im Oberwasser und 11,8 m im Unterwasser,<br />
die besondere bauliche Maßnahmen<br />
an den oberen und unteren Haltungen er -<br />
fordern.<br />
Komplettsystem für Hebeschiene<br />
Die SAS-Gewindestahllösungen der Annahütte<br />
kommen zur Befestigung der Hebeschiene<br />
zum Einsatz: Eine Schraubspindel<br />
läuft in einem Stahlschaft, hebt dabei das<br />
enorme Gewicht und bietet im Ausnahmefall<br />
ein sicheres Stoppsystem. Dieser Stahlschaft<br />
wird mit den SAS-Spanngliedern am<br />
Bauwerkbeton befestigt, der die extremen<br />
Lasten aufnimmt und weiterleitet. Das deutsche<br />
Unternehmen lieferte das Komplettsystem<br />
aus 708 Spanngliedern mit einem<br />
Durchmesser von 36 mm sowie Zubehör,<br />
bestehend aus Platten, speziellen Ankermuttern<br />
und projektbezogenen Korrosionsschutzkappen.<br />
Mit den Bauarbeiten des Schiffshebewerkes<br />
in der Nähe der Stadt Yichang in der<br />
chinesischen Provinz Hubei wurde bereits<br />
2010 begonnen, die Fertigstellung ist für<br />
Ende 2014 geplant. Für die Umsetzung vor<br />
Ort ist SAS Asia, das Tochterunternehmen<br />
der Annahütte mit Sitz in Singapur, zuständig.<br />
Der Drei-Schluchten-Staudamm ist ein<br />
Beton-Schwergewichtsdamm mit einer<br />
Dammlänge von 2.310 m und einer Höhe<br />
von etwa 140 m. Er ermöglicht die Schiffbarkeit<br />
des längsten Flusses Asiens auf<br />
660 km Länge. Das Schiffshebewerk ist vorrangig<br />
für die Passagierschifffahrt bestimmt.<br />
www.annahuette.com<br />
/<br />
(sm 14060675) K<br />
(14060675/1)<br />
Die maximale Hubhöhe der im Bau<br />
befindlichen Anlage ist mit 113 m<br />
etwa dreimal so groß wie die von<br />
Schiffshebewerken in Deutschland<br />
(Foto: Annahütte).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Steel International K 15<br />
EUROFER kritisiert neue EU-Vorschriften<br />
Brüssel. Der europäische Stahlverband EUROFER hat die neuen EU-Vorschriften für staatliche Beihilfen<br />
zur Förderung erneuerbarer Energien kritisiert. Viele energieintensive Industrien müssten nun mit weiteren<br />
K ostensteigerungen rechnen, so Verbandspräsident Gordon Moffat. Die EU-Kommission hatte Anfang April<br />
beschlossen, dass Unternehmen mit einem besonders hohen Stromverbrauch 15 % der regulären Umlage<br />
zahlen müssen. Die Regeln sollen vom 1. Juli 2014 bis Ende 2020 gelten.<br />
WW K Der Dachverband der Stahlerzeuger<br />
moniert vor allem, dass die Energiekosten in<br />
der EU bereits vor Inkrafttreten der neuen<br />
Vorschriften wesentlich höher sind als in<br />
anderen Ländern. Aus diesem Grund seien<br />
europäische Unternehmen im internationalen<br />
Wettbewerb bereits ins Hintertreffen<br />
geraten. »Wir können keine global gehandelten<br />
Güter wie Stahl erzeugen, wenn es<br />
so horrende Kostenunterschiede gibt«, klagte<br />
Moffat. Europäischer Strom sei doppelt<br />
so teuer wie Strom aus den USA.<br />
EUROFER zufolge wirkt sich die europäische<br />
Umweltpolitik am stärksten auf die<br />
Energiepreise aus. So hätten die bereits ge -<br />
währten Beihilfen für erneuerbare Energien<br />
die Energiemärkte völlig aus dem Gleichgewicht<br />
gebracht. Seit dem Jahr 2008 sind<br />
viele öffentliche Investitionen in die Förderung<br />
erneuerbarer Energien, wie Wind- und<br />
Solarenergie, geflossen. Zudem haben Mitgliedstaaten<br />
Infrastrukturprojekte im Energiebereich<br />
und Maßnahmen zur Sicherstellung<br />
von Energielieferungen subventioniert.<br />
Vor diesem Hintergrund bezeichnet<br />
der Verband der Stahlerzeuger die neuen<br />
EU-Vorschriften zwar als äußerst wichtige<br />
Grundlage für energieintensive Industrien,<br />
nennt die Maßnahmen aber als unzureichend.<br />
Die neuen Leitlinien geben vor, welche<br />
Energie- und Umweltprojekte künftig<br />
noch staatlich gefördert werden dürfen. Sie<br />
sollen Mitgliedstaaten helfen, geeignete<br />
Schritte zum Erreichen der für das Jahr 2020<br />
definierten Klimaziele zu finden. Außerdem<br />
sollen sie sicherstellen, dass die Maßnahmen<br />
kosteneffektiv sind und keine Wettbewerbsverzerrungen<br />
herbeiführen.<br />
Die Abgaben für die Förderung erneuerbarer<br />
Energien, mit denen EU-Staaten die<br />
Kosten aus der Stromerzeugung aus diesen<br />
Energiequellen auf die Endverbraucher<br />
umlegen, hatten sich in den vergangenen<br />
Jahren immer stärker in den Energiekosten<br />
der Industrie niedergeschlagen. Für sehr<br />
energieintensive Unternehmen, zu denen<br />
auch Stahlerzeuger zählen, sind sie eine sehr<br />
große Belastung.<br />
(sm 14060723) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
16 K Steel International<br />
<br />
Umsetzung der BauPVO<br />
TÜV SÜD informiert über richtige Umsetzung<br />
München. Mit dem vollständigen Inkrafttreten der EU-Verordnung<br />
Nr. 305/2011 (BauPVO) ergeben sich für Hersteller und Inverkehrbringer<br />
von Bauprodukten wichtige Änderungen. Insbesondere beim Bereitstellen<br />
von Stahl- und Aluminiumkonstruktionen im Geltungsbereich der<br />
DIN EN 1090-1 besteht noch Ungewissheit. TÜV SÜD zeigt auf, welche<br />
Fehler unbedingt vermieden werden sollten.<br />
WW K Spätestens ab Juli 2014 ist eine CE-<br />
Kennzeichnung verpflichtend, um tragende<br />
metallische Bauprodukte auf dem europäischen<br />
Binnenmarkt in Verkehr zu bringen.<br />
Dann sind tragende Teile aus Stahl und Aluminium<br />
konform zur neuen DIN EN 1090-1<br />
in Verbindung mit der DIN EN 1090-2 für<br />
Stahl bzw. der DIN EN 1090-3 für Aluminium<br />
herzustellen. Auch Grundwerkstoffe<br />
und Schweißzusätze, die zukünftig in Europa<br />
nach DIN EN 1090 (Teil 2 und 3) im bauaufsichtlichen<br />
Bereich eingesetzt werden,<br />
müssen entweder auf Basis der entsprechenden<br />
harmonisierten Normen oder auf<br />
Basis einer Europäischen Technischen Zu -<br />
lassung (ETA) hergestellt und mit dem CE-<br />
Kennzeichen versehen werden.<br />
»Um Haftungsfragen im Schadensfall ausschließen<br />
zu können beziehungsweise nicht<br />
den Ausschluss bei Ausschreibungsverfahren<br />
zu riskieren, sollten sich Hersteller und<br />
Inverkehrbringer von Bauprodukten mit den<br />
öffentlich-rechtlichen Vorgaben auseinandersetzen«,<br />
sagt Michael Dey, Leiter der<br />
Zertifizierungsstelle für metallische Bauprodukte<br />
der TÜV SÜD Industrie Service GmbH.<br />
Die häufigsten Fehler in der Praxis:<br />
1. Nichteinhaltung der öffentlich-rechtlichen<br />
Vorgaben<br />
Die Vorgaben sind einzuhalten, ungeachtet<br />
dessen, ob ein Hersteller oder Inverkehrbringer<br />
seine Produkte an private Kunden vertreibt<br />
oder an öffentlichen Ausschreibungen<br />
teilnimmt. Somit sind die Anforderungen<br />
der BauPVO beziehungsweise Landesbauordnung<br />
sowohl im privaten als auch im<br />
öffentlichen Bereich zu berücksichtigen.<br />
Demnach haben Hersteller und Inverkehrbringer<br />
von tragenden Stahl- und Aluminiumkonstruktionen<br />
ihre werkseigene Produktionskontrolle<br />
nach DIN EN 1090-1 durch<br />
eine Zertifizierungsstelle anerkennen zu<br />
lassen, um die Produkte mit dem CE-Kennzeichen<br />
versehen zu können. Im Schadensfall<br />
können rechtliche Konsequenzen drohen,<br />
falls die Zertifizierung fehlt.<br />
(14060616/1)<br />
Bei vielen Herstellern<br />
von Stahl- und<br />
Aluminiumkonstruktionen<br />
herrscht<br />
im Geltungsbereich der<br />
DIN EN 1090-1 noch<br />
Ungewissheit, wie die<br />
Anforderungen der<br />
BauPVO adäquat<br />
umgesetzt werden<br />
können (Foto: TÜV SÜD).<br />
2. Keine Übernahme der Verantwortung für<br />
Untervergaben<br />
Im Rahmen der Fertigung von tragenden<br />
Stahl- und Aluminiumprodukten kommt es<br />
immer wieder vor, dass Unterlieferanten wie<br />
Statiker oder Beschichtungsbetriebe mitbeauftragt<br />
werden. Bei dem eigentlichen Hersteller<br />
beziehungsweise Inverkehrbringer<br />
bleibt jedoch stets die Gesamtverantwortung.<br />
Er muss dafür sorgen, dass die Unterlieferanten<br />
seinen Vorgaben entsprechend<br />
arbeiten und die Anforderungen der DIN EN<br />
1090-1 an die werkseigene Produktionskontrolle<br />
erfüllen. Möglich ist das etwa durch<br />
Lieferantenaudits oder die Vorlage entsprechender<br />
Qualifikationen des Lieferanten.<br />
3. Keine Ausstellung einer Leistungserklärung<br />
nach den Vorgaben der BauPVO<br />
Die BauPVO ist die Nachfolgerin der Bauproduktenrichtlinie.<br />
Sie fordert gemäß Artikel 4<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Steel International K 17<br />
die Erstellung einer Leistungserklärung als Basis der CE-Kennzeichnung<br />
und keine Konformitätserklärung mehr. In der Leistungserklärung<br />
ist mindestens ein Verwendungszweck anzugeben.<br />
Außerdem müssen die Vorgaben des Artikels 6 der Verordnung<br />
hinsichtlich des Inhaltes berücksichtigt werden.<br />
4. Fehlende Gestaltung der CE-Kennzeichnung nach den Vorgaben<br />
der BauPVO<br />
Im Rahmen der Gestaltung der CE-Kennzeichnung im Geltungsbereich<br />
der Bauproduktenrichtlinie waren für tragende Stahl- und<br />
Aluminiumkonstruktionen informative Angaben im Anhang ZA der<br />
DIN EN 1090-1 zu finden. Der Anhang steht jedoch nicht ganz im<br />
Einklang mit den Vorgaben der aktuellen BauPVO. Enthalten sollte<br />
die CE-Kennzeichnung daher unbedingt die in Artikel 9 der Verordnung<br />
genannten Angaben, wie einen Verweis auf die geltende Leistungserklärung.<br />
Im Anhang ZA können weitere Angaben folgen.<br />
5. Nichtausführen der Unterstützungen von Behältern<br />
nach DIN EN 1090, Teil 2<br />
Im Rahmen der Fertigung von Behältern nach Druckgeräterichtlinie<br />
sind Unterstützungen, die nicht direkt an die drucktragende<br />
Umwandung angeschweißt werden, normalerweise nach den jeweiligen<br />
Euro codes zu berechnen. Zudem sind sie nach den Vorgaben<br />
der DIN EN 1090 auszuführen, wenn der rechnerische Nachweis<br />
beziehungsweise die Ausführung nicht nach dem Regelwerk<br />
AD 2000 erfolgte.<br />
6. Nichtbeachtung der EN 1090-1 im Geltungsbereich<br />
der Maschinen richtlinie<br />
Ob die DIN EN 1090-1 für sie relevant ist, sollten auch Hersteller von<br />
Maschinen, die in den Geltungsbereich der Maschinenrichtlinie fallen,<br />
überprüfen. Laut Artikel 3 bzw. Artikel 5, Abschnitt 4 der<br />
Maschinenricht linie sind auch andere Richtlinien im Rahmen der<br />
Herstellung von Maschinen zu beachten, wenn von der Maschine<br />
ausgehende Gefährdungen von diesen näher erfasst werden. Daher<br />
hat der Hersteller im Zusammenhang mit der BauPVO zu hinterfragen,<br />
ob Teile der Maschine als Bauprodukte im Sinne der BauPVO,<br />
Artikel 2, Abschnitt 1 angesehen werden. Dann ist eine Zertifizierung<br />
nach den Vorgaben der DIN EN 1090-1 erforderlich. Möglich<br />
ist zudem auch in anderen Bereichen eine Berücksichtigung der Vorgaben<br />
der DIN EN 1090-1.<br />
7. Zu spätes Befassen mit den Vorgaben der EN 1090-1<br />
In Europa endet die Übergangsfrist der DIN EN 1090-1 zwar erst<br />
zum 1. Juli 2014. Ihre Anwendung ist jedoch in Deutschland durch<br />
die Einführung der Eurocodes bereits seit Juli 2012 beziehungsweise<br />
in einigen Bundesländern seit Januar 2014 Pflicht. Eine sinnvolle<br />
und zeitnahe Vorbereitung auf eine Zertifizierung ist zielführend, da<br />
die Anforderungen der EN 1090-1 an den Betrieb umfangreich und<br />
teilweise komplex sind. Eine zu späte Vorbereitung kann wettbewerbs-<br />
und sogar existenzrelevant werden.<br />
www.tuev-sued.de/is/dinen1090<br />
/<br />
(sm 14060616) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Die Medienbildaktion hat am<br />
8. Mai 2014 zwischen Reichstag und<br />
Bundeskanzleramt stattgefunden<br />
(Foto: Wirtschaftsvereinigung Stahl).<br />
(14060788/1)<br />
Industrie und Arbeitsplätze<br />
nicht aufs Spiel setzen<br />
Medienbild der Stahlindustrie zur Debatte<br />
des EEG-Reformgesetzes im Bundestag<br />
Düsseldorf. Die Stahlindustrie appellierte an die Mitglieder des Deutschen<br />
Bundestages, die Fortführung der im Erneuerbare-Energien-Gesetz angelegten<br />
Entlastungen energieintensiver Industrien zu unterstützen. »Energie intensive<br />
Industrien wie die Stahlindustrie benötigen auch in Zukunft eine Härtefallregelung<br />
der EEG-Umlage, um mit Unternehmen aus anderen Ländern<br />
konkurrieren zu können«, forderte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />
Düsseldorfer Wirtschaftsvereinigung Stahl, Anfang Mai in Berlin.<br />
WW K Ohne die Härtefallregelung müsste die<br />
Stahlindustrie jährliche Zusatzzahlungen<br />
von bis zu 700 Mill. € leisten. Die negativen<br />
Folgen dieser Mehrbelastung würden auch<br />
die Privathaushalte treffen. Denn die auf<br />
Stahl aufbauenden Wertschöpfungsketten<br />
stellen 3,5 Mill. Industriearbeitsplätze.<br />
Der Verbandspräsident dankte der Bundesregierung<br />
für ihren Einsatz in Brüssel,<br />
dass die energieintensiven Industrien nicht<br />
mit der vollen EEG-Umlage belastet werden<br />
können. Bei der Umsetzung der EU-Vorgaben<br />
in nationales Recht müsse nun darauf<br />
geachtet werden, dass es nicht zu unverhältnismäßigen<br />
Belastungen im internationalen<br />
Wettbewerb komme. Der Vorschlag der<br />
Bundesregierung gehe zwar grundsätzlich<br />
in die richtige Richtung, sehe aber gegenüber<br />
der bisherigen Entlastungsregelung<br />
Einschnitte vor, die EU-rechtlich nicht erforderlich<br />
wären. Somit wird es dadurch auch<br />
in der Stahlindustrie zu höheren Kosten<br />
kommen.<br />
Heranrollende Kugel verkörperte<br />
Energiekosten<br />
Das Medienbild vor dem Bundestag aus<br />
Anlass der 1. Lesung der EEG-Novelle im<br />
Deutschen Bundestag verdeutlicht den Zu -<br />
sammenhang zwischen politischen Stromkostenaufschlägen<br />
und der industriellen<br />
Wertschöpfung. Hohe Energiekosten – hier<br />
verkörpert durch die heranrollende Kugel –<br />
bedrohen nicht nur die Stahlindustrie mit<br />
ihren 80 Standorten und rd. 90.000 Beschäftigten<br />
in Deutschland. Sie bedeuten auch<br />
für viele Branchen und ihre Arbeitsplätze<br />
einen Wettbewerbsnachteil, die mit Stahl als<br />
Grundwerkstoff arbeiten. Mit einer unverhältnismäßig<br />
stark belasteten Stahlindustrie<br />
würde selbst die Energiewende schwieriger<br />
werden, denn die Stahlindustrie liefert z. B.<br />
Hochleistungswerkstoffe für Windräder<br />
oder Solaranlagen. Stahlarbeiter aus Duisburg,<br />
Eisenhüttenstadt, Georgsmarienhütte<br />
und Salzgitter sowie Vertreter der IG Metall<br />
unterstützen die Härtefallregelung für die<br />
Stahlindustrie.<br />
Die Förderzahlungen für die erneuerbaren<br />
Energien verursachen mittlerweile Kosten von<br />
annähernd 24 Mrd. € im Jahr und erreichen<br />
international ein beispielloses Niveau. Ziel der<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Steel International K 19<br />
Reform müsse es daher sein, die Gesamtkosten<br />
des Systems zu dämpfen, so Kerkhoff.<br />
Der vorgelegte Gesetzentwurf enthalte zwar<br />
Ansätze dafür, doch lasse wenig Hoffnung<br />
auf eine Senkung der EEG-Umlage.<br />
Das industrielle Geschäftsmodell in<br />
Deutschland – mit seinen verflochtenen Produktionsketten<br />
– beruht auf innovativen<br />
Grundstoffen. Der in Deutschland produzierte<br />
Stahl ist dank der dort getätigten<br />
Investitionen in Produktion und Forschung<br />
ein Hightechwerkstoff, der in seiner breiten<br />
Anwendung hilft, Effizienzpotenziale zu<br />
heben. Damit es so bleibe, dürfe die Politik<br />
die Planungssicherheit der Stahlunternehmen<br />
und deren finanzielle Spielräume nicht<br />
durch zu hohe Energiekosten einschränken.<br />
www.stahl-online.de<br />
/<br />
(sm 14060788) K<br />
Anlagenbauer weitet Produktion in China aus<br />
Mönchengladbach. SMS Meer Engineering China (SMEC) hat seine Produktionskapazität in Shanghai<br />
vergrößert und bietet Kunden vor Ort verbesserte Produkte sowie Serviceangebote.<br />
WW K Insgesamt investierte SMS Meer<br />
10 Mill. € in die Errichtung einer neuen<br />
Werkhalle mit einer Grundfläche von<br />
12.500 m². »SMEC steht für deutsche Technologie<br />
in China. Unsere international er -<br />
fahrenen Kollegen und Techniker unterstützen<br />
uns dabei, unser Angebot zu verbessern.<br />
Durch die Erweiterung der Werkhalle<br />
wird SMEC nahezu die doppelte Kapazität<br />
haben. Wir werden auf dem chinesischen<br />
Markt noch leistungsfähiger sein«, so Zuo-<br />
Guo Xiao, CEO von SMS Meer China.<br />
In der neuen Werkhalle werden unter an -<br />
derem Komponenten für Draht- und Rohrwerke,<br />
Schmiedetechnik und Adjus tageanlagen<br />
hergestellt. Zusätzlich bietet SMEC<br />
Services rund um Inbetriebnahmen und das<br />
Anlagenmanagement der Kunden an. Durch<br />
die Einstellung zusätzlicher Ingenieure, Servicemitarbeiter<br />
und Produktspezialisten soll<br />
sich die Zahl der Mitarbeiter am Standort<br />
auf 500 erhöhen.<br />
Auf dem Wachstumsmarkt China werden<br />
Produktqualität und Prozesseffizienz laut<br />
SMS Meer immer wichtiger. Auch steigen<br />
die Anforderungen an das Equipment.<br />
Dabei setzt das Land auf fortschrittliche<br />
Technologie, um die Umwelt besser zu<br />
schützen und den Energieverbrauch zu<br />
reduzieren. SMS Meer zufolge sind bei Anlagenbetreibern<br />
in China innovative Lösungen<br />
des deutschen Unternehmens gefragt, die<br />
im globalen Wettbewerb einen echten<br />
Wettbewerbsvorsprung bieten.<br />
www.sms-meer.com<br />
/<br />
(sm 14060679) K<br />
Georgsmarienhütte zieht gemischte Jahresbilanz<br />
Essen. Die Mehrheit der Unternehmen der Georgsmarienhütte Holding GmbH konnten im Geschäftsjahr 2013<br />
wieder eine bessere Auftragssituation vorweisen, doch die Bereiche Maschinen- und Anlagenbau trüben das Bild.<br />
WW K Die Georgsmarienhütte Holding GmbH<br />
steigerte den konsolidierten Umsatz im Ge -<br />
schäftsjahr 2013 gegenüber dem Vorjahr von<br />
2,69 Mrd. € auf 2,71 Mrd. €. Das operative<br />
Ergebnis (EBITDA) erhöhte sich um 37 Mill. €<br />
auf 148 Mill. €. Aufgrund von Sonderabschreibungen<br />
in Höhe von 41 Mill. € verzeichnete<br />
die Unternehmensgruppe einen<br />
Verlust von 19 Mill. € (Vorjahr: 88 Mill. €).<br />
Der Unternehmensbereich Maschinenbau ist<br />
seit der Finanz- und Wirtschaftskrise mit<br />
einer Nachfrage auf niedrigem Niveau konfrontiert.<br />
Zudem leidet im Be reich Anlagenbau<br />
die WeserWind GmbH Offshore Construction<br />
Georgsmarienhütte unter fehlenden<br />
Aufträgen. Der wechselhaften Situation<br />
in ihren Märkten begegnet die Unternehmensgruppe<br />
mit einer Neuausrichtung ihrer<br />
organisatorischen Struktur. So wurden in den<br />
vergangenen beiden Jahren die ehemals elf<br />
Geschäftsbereiche durch Zusammenfassung<br />
im Bereich Schmiedetechnik und Guss auf<br />
acht reduziert. Mit den Maßnahmen will die<br />
Georgsmarienhütte Holding GmbH die Prozesseffizienz<br />
steigern, Kostensenkungen<br />
generieren und die Positionierungen an den<br />
Märkten weiter verbessern.<br />
»Der Markt ist nach wie vor durch weltweite<br />
Überkapazitäten geprägt. Zudem er -<br />
schweren komplexe Erlös- / Mengenprobleme<br />
in der Stahlindustrie deutschland- wie auch<br />
weltweit eine Prognose. Die hohe Volatilität<br />
der Einsatzstoffe hat ebenfalls einen wesentlichen<br />
Einfluss auf die Preis- und damit Erlösentwicklung«,<br />
so Peter van Hüllen, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der Georgsmarienhütte<br />
Holding. Die Nachfrage und Auftragseingänge<br />
der Unternehmensgruppe lägen im<br />
ersten Halbjahr 2014 über den budgetierten<br />
Werten, aber im Rahmen der allgemeinen<br />
Konjunkturerwartungen. Die weitere Entwicklung<br />
könne nicht zuverlässig prognostiziert<br />
werden. Vor allem die ungeklärte deutsche<br />
und europäische Energiepolitik wirft van<br />
Hüllen zufolge erhebliche Schatten auf eine<br />
mittelfristige Zukunftsplanung.<br />
www.gmh-gruppe.de<br />
/<br />
(sm 14060729) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
20 K Branchenbericht<br />
China wird zum größten Kunden<br />
Elektroindustrie rechnet in diesem Jahr mit einem realen Wachstum von 2 %<br />
Frankfurt (kv). Die deutsche Elektroindustrie zeigt sich weiter<br />
optimistisch. Positive Impulse erwartet die Branche von der günstigeren<br />
Weltkonjunktur, aber auch von der Energiewende. Allerdings muss die<br />
Politik nach Darstellung des Spitzenverbands ZVEI die Energieeffizienz<br />
sehr viel stärker in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen.<br />
WW K Die deutsche Elektroindustrie ist gut<br />
in das Jahr 2014 gestartet. Einen weiteren<br />
Schub brachte die Hannover Messe im April.<br />
»Die hohen Erwartungen der ausstellenden<br />
Elektrounternehmen wurden erfüllt und<br />
vielfach übererfüllt«, so Friedhelm Loh, Präsident<br />
des Zentralverbands Elektrotechnikund<br />
Elektronikindustrie (ZVEI). Nach der<br />
Messe sei die konjunkturelle Perspektive der<br />
Unternehmen noch besser als vorher. Loh:<br />
»Angesichts positiver Signale von der Weltkonjunktur<br />
in den ersten Monaten 2014<br />
waren die Unternehmen ohnehin optimistisch<br />
zur Messe gekommen.«<br />
Die erwartete Erholung der Weltwirtschaft<br />
werde zu einer höheren Auslandsnachfrage<br />
nach deutschen Produkten führen.<br />
Im Inland würden wichtige Kundenbranchen<br />
ihre Produktion wieder ausweiten,<br />
so Loh. Die Ausrüstungsinvestitionen in<br />
Deutschland werden nach seiner Einschätzung<br />
in diesem Jahr in einer Größenordnung<br />
von 5 % wachsen. »Alle wesentlichen Stimmungsindikatoren<br />
wie aktuelle Lage, allgemeine<br />
Geschäftserwartungen, Exporterwartungen<br />
und Produktionspläne für die Elektroindustrie<br />
befinden sich deutlich im positiven<br />
Bereich«, stellt der ZVEI-Präsident fest.<br />
»Wir gehen davon aus, dass die preisbereinigte<br />
Produktion der deutschen Elektroindustrie<br />
2014 wieder um 2 % wachsen wird.<br />
Entsprechend sollten die nominalen Erlöse<br />
am Jahresende 170 Mrd. € erreicht haben.«<br />
Produktion sank erneut<br />
Anders sah es in der jüngsten Vergangenheit<br />
aus: Produktion und Umsatz sind 2013<br />
das zweite Jahr in Folge rückläufig gewesen.<br />
2010 und 2011 hatte die Branche noch ho -<br />
»<br />
Ohne<br />
zusätzliche Maßnahmen<br />
zur Fachkräftesicherung<br />
verdoppelt sich die<br />
Akademikerlücke in unserer<br />
Branche bis 2020 auf 156.000.<br />
Friedhelm Loh, Präsident des<br />
Zentral verbands Elektrotechnikund<br />
Elektronik industrie (ZVEI)<br />
he zweistellige Zuwächse verzeichnet. Loh:<br />
»Wir befinden uns heute noch unter dem<br />
Vorkrisenniveau von 2008. Die preisbereinigte<br />
Produktion sank im vergangenen Jahr<br />
um 2,6 % gegenüber dem Vorjahr. Die Erlöse<br />
lagen mit 167 Mrd. € um 1,9 % niedriger<br />
als 2012. Diese Entwicklung sei aber auch<br />
auf strukturelle Effekte – insbesondere in<br />
den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
(IKT) sowie Unterhaltungselektronik<br />
(CE) – zurückzuführen, in<br />
denen sich der Umsatz seit 2008 auf heute<br />
12,1 Mrd. € nahezu halbiert habe. Die Auftragseingänge<br />
der Gesamtbranche hingegen<br />
stiegen 2013 wieder um 2,7 %. Im<br />
letzten Quartal des Jahres nahm die Bestelltätigkeit<br />
sogar um 5,6 % gegenüber dem<br />
entsprechenden Vorjahreszeitraum zu, vor<br />
allem aufgrund einer hohen Nachfrage aus<br />
den Ländern außerhalb der Eurozone. Aber<br />
auch die Ordertätigkeit aus der Eurozone<br />
zog am Jahresende wieder leicht an.<br />
Die Ausfuhren der deutschen Elektroindustrie<br />
waren 2013 – wie die Produktion –<br />
ebenfalls leicht rückläufig. Sie sanken um<br />
1,0 % auf 158 Mrd. €. Es war das erste<br />
Minus seit 2009. Von 2010 bis 2012 hatte<br />
es drei Jahresrekorde in Folge gegeben. Nur<br />
moderate Zuwächse in den Schwellenländern<br />
haben die Rückgänge in den Industrieländern<br />
diesmal nicht kompensieren können.<br />
In den ersten drei Quartalen des vergangenen<br />
Jahres blieben die Branchenexporte<br />
stets unter ihrem Vorjahreswert. Im<br />
letzten Quartal allerdings zeigten sie mit<br />
einem Plus von 1,1 % wieder eine leichte<br />
Aufwärtsbewegung. Der Trend einer steigenden<br />
Bedeutung der Schwellenländer als<br />
Abnehmer deutscher Elektroerzeugnisse hat<br />
sich auch 2013 fortgesetzt. Loh: »Entsprechend<br />
würden uns Turbulenzen in den<br />
Emerging Markets heute stärker treffen als<br />
früher. Gleichwohl gehen immer noch zwei<br />
Drittel unserer Ausfuhren nach Europa.<br />
Umso positiver ist es zu bewerten, dass die<br />
Exporte in die Länder der Währungsunion<br />
im vierten Quartal 2013 wieder gestiegen<br />
sind, und zwar mit 2,4 % stärker als die<br />
Branchenausfuhren insgesamt.«<br />
Bedeutung Frankreichs nimmt ab<br />
Dennoch scheint ein lang anhaltender Trend<br />
unaufhaltsam zu sein: China ist auf dem<br />
Weg, bei den deutschen Elektroexporten die<br />
USA vom ersten Platz im Abnehmerranking<br />
zu verdrängen. Die wichtigste Veränderung<br />
in den vergangenen Jahren beim Export der<br />
deutschen Elektroindustrie ist die der Rangfolge<br />
und Zusammensetzung der Top-3-Abnehmerländer.<br />
Das ist ein Ergebnis einer<br />
Marktanalyse des ZVEI. Bei einem Gesamtexportvolumen<br />
von 129 Mrd. € lautete die<br />
Rangfolge 2004: Frankreich (12 Mrd. €) vor<br />
Großbritannien (11 Mrd. €) und den USA<br />
(9,5 Mrd. €). Seitdem ist das Gesamtvolumen<br />
auf 158 Mrd. € gewachsen und das<br />
Ranking der Top-3 hat sich grundlegend verändert.<br />
Frankreich hat zwar zwischen 2004<br />
und 2013 mit Ausnahme der Jahre 2007 bis<br />
2009 konstant deutsche Elektro exporte im<br />
Wert von rd. 11,5 Mrd. € ab genommen.<br />
Aufgrund steigender Exporte insgesamt hat<br />
jedoch die Bedeutung Frankreichs als Exportmarkt<br />
abgenommen. 2004 wurden 9 % der<br />
deutschen Elektroexporte in Frankreich ab -<br />
gesetzt, 2013 waren es nur noch 7 %.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Branchenbericht K 21<br />
Gleichzeitig konnten<br />
die deutschen Unternehmen<br />
die Exporte<br />
in die USA von 9,5<br />
Mrd. € 2004 auf 13<br />
Mrd. € 2013 erhöhen.<br />
Der Anteil an den<br />
weltweiten deutschen<br />
Elektroausfuhren ist<br />
damit von 7 % auf<br />
8 % gestiegen. Nach<br />
China wurden 2004<br />
elek trotechnische und<br />
elektronische Erzeugnisse<br />
aus Deutschland<br />
im Wert von 4 Mrd. €<br />
geliefert. Zehn Jahre<br />
später hat sich der<br />
Wert der Exporte nach<br />
China auf 13 Mrd. €<br />
mehr als verdreifacht,<br />
womit China heute<br />
ganz knapp hinter den<br />
USA auf Rang zwei<br />
steht. Der ZVEI erwartet,<br />
dass China in diesem<br />
Jahr die USA als<br />
wichtigsten Abnehmer<br />
der deutschen Elektroindustrie<br />
ablöst. In<br />
die Top-3-Abnehmerländer<br />
USA, China und<br />
Frankreich wurde vom<br />
Gesamtexport in Höhe<br />
von 158 Mrd. €<br />
knapp ein Viertel ausgeführt<br />
und in die<br />
übrigen der zehn<br />
größten Exportmärkte<br />
– darunter Großbritannien,<br />
Österreich,<br />
Niederlande, Italien,<br />
Tschechien, die<br />
Schweiz und Russland<br />
– weitere gut 30 %.<br />
Somit nehmen die<br />
Top-10-Abnehmerländer<br />
deutscher Elektroexporte<br />
zusammen<br />
mehr als die Hälfte der gesamten Ausfuhren<br />
der Branche ab. Gleichwohl ist dieser Anteil<br />
in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich<br />
gesunken: Vereinigten die größten<br />
zehn Abnehmerländer 1994 noch 64 %<br />
(33 Mrd. €) der Ausfuhren auf sich, waren<br />
es zehn Jahre später knapp 58 % (74 Mrd. €)<br />
und im Jahr 2013 noch gut 54 % (86<br />
Mrd. €). »Das Weltwirtschaftswachstum<br />
wird inzwischen von mehr Staaten getragen<br />
als noch vor zehn oder zwanzig Jahren«, so<br />
der ZVEI.<br />
Mit großer Sorge betrachtet der Verband die<br />
Ukrainekrise. Russland war 2013 mit fast<br />
6 Mrd. € der zehntwichtigste Abnehmer<br />
deutscher Elektroexporte. Mit Ausnahme<br />
der Jahre 2007 bis 2009 nahmen die deutschen<br />
Ausfuhren von elektrotechnischen<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
22 K Branchenbericht<br />
und elektronischen Erzeugnissen nach Russland<br />
seit dem Jahr 2000 weit überdurchschnittlich<br />
zu. Insgesamt konnten die Exporte<br />
dorthin seitdem mehr als vervierfacht<br />
werden. Auf der Einfuhrseite spielt Russland<br />
mit einem Importwert von 224 Mill. € und<br />
einem Anteil von 0,2 % an den gesamten<br />
deutschen Elektroimporten von 135 Mrd. €<br />
keine wesentliche Rolle. Über Direktinvestitionen<br />
ist die deutsche Elektroindustrie mit<br />
etwa 1,2 Mrd. € in Russland engagiert. In<br />
die Ukraine gingen im Jahr 2013 nur 0,4 %<br />
der deutschen Elektroexporte. Dies entspricht<br />
einem Wert von 666 Mill. €. Gegenüber<br />
2012 gingen die Ausfuhren um 21 %<br />
zurück, gegenüber dem Spitzenjahr 2007<br />
mit einem Ausfuhrwert von 1,1 Mrd. € so -<br />
gar um 41 %. Aktuell nimmt die Ukraine<br />
damit erst Platz 42 im Abnehmerranking der<br />
deutschen Elektroausfuhren ein. Im vergangenen<br />
Jahr hat Deutschland elektrotechnische<br />
Erzeugnisse im Wert von 263 Mill. €<br />
aus der Ukraine bezogen, also mehr als aus<br />
Russland. Dies entspricht einem Anteil von<br />
ebenfalls 0,2 % an den Gesamteinfuhren.<br />
Facharbeiter und Ingenieure<br />
dringend gesucht<br />
Ein Risiko sieht Loh auch auf einer anderen<br />
Ebene: »Unsere Industrie verzeichnet einen<br />
erheblichen Fachkräftemangel sowohl bei<br />
Facharbeitern als auch bei Ingenieuren der<br />
Elektrotechnik / Informationstechnik.« Zu<br />
Rohstahlproduktion<br />
im April 2014<br />
Düsseldorf. Im April wurden in Deutschland<br />
mit 3,7 Mill. t Rohstahl 4 % mehr er -<br />
schmolzen als im Vorjahresmonat. Die Produktion<br />
wurde damit – hochgerechnet auf<br />
das ganze Jahr – zum achten Mal in Folge<br />
ausgeweitet. Bisher liegt die Erzeugung für<br />
das Gesamtjahr bei 45 Mill. t. Dies entspricht<br />
einer Kapazitätsauslastung von rd. 90 %. Im<br />
globalen Durchschnitt liegt die Nutzungsrate<br />
dagegen knapp unter der 80%-Marke.<br />
(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />
(sm 14060792) K<br />
wenige Jugendliche würden sich nach ihrem<br />
Schulabschluss für einen MINT-Studiengang<br />
(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />
und Technik) entscheiden. Loh: »Und<br />
wenn sie es tun, brechen viele ab. Hauptund<br />
Realschüler sind in den Fächern Deutsch<br />
und Mathematik häufig so mangelhaft,<br />
dass viele kaum ausbildungsreif sind. Dazu<br />
kommt der demografische Faktor: Immer<br />
»<br />
Die<br />
Energiewende bietet<br />
große Chancen für ein<br />
modernes und nachhaltiges<br />
Energiesystem, aber auch für<br />
Wirtschaft und Beschäftigung.<br />
Friedhelm Loh, Präsident des<br />
Zentralverbands Elektrotechnikund<br />
Elektronikindustrie (ZVEI)<br />
weniger Schulabgänger treffen auf eine<br />
gleichbleibend hohe Nachfrage. Und für<br />
viele qualifizierte Zuwanderer ist Deutschland<br />
unattraktiv, die Regeln für die Zuwanderung<br />
sind zu kompliziert.« Rd. 21 % aller<br />
erwerbstätigen Ingenieure seien inzwischen<br />
55 Jahre und älter. 2013 hätten 27.000 Studierende<br />
im ersten Fachsemester Elektrotechnik<br />
begonnen. Bei einer zu erwartenden<br />
Abbruchquote von 50 % würden zu wenige<br />
Elektroingenieure zur Verfügung stehen.<br />
Von 2020 an werde der Ingenieurmangel<br />
bedingt durch den demografischen Wandel<br />
massiv werden. Es würden aber nicht nur<br />
Ingenieure fehlen, sondern auch qualifizierte<br />
Facharbeiter. Loh: »Ohne zusätzliche<br />
Maßnahmen zur Fachkräftesicherung verdoppelt<br />
sich die Akademikerlücke in unserer<br />
Branche bis 2020 auf 156.000 und ohne<br />
zusätzliche Maßnahmen zur Fachkräftesicherung<br />
verzehnfacht sich die Fachkräftelücke<br />
(Facharbeiter, Meister, Techniker) auf<br />
1.400.000 bis 2020.«<br />
Loh bekennt sich eindeutig zur Energiewende:<br />
»Bei der Jahrhundertaufgabe der<br />
Energiewende müssen wir beherzt die darin<br />
liegenden Chancen ergreifen. Nach einer<br />
Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen<br />
sehen über 80 % der Unternehmen in der<br />
Energiewende nach wie vor eine Chance.<br />
Aber nur 2 % sind mit dem Management<br />
der Energiewende durch die Politik zufrieden.«<br />
Nur eine richtig gestaltete Energiewende<br />
stärke aber den Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland. Am wichtigsten sei: Effizienz<br />
– und insbesondere die Energieeffizienz –<br />
müsse eine tragende Säule der Energiewende<br />
werden. Einsparpotenziale seien überall<br />
vorhanden: in der Produktion, in Gebäuden,<br />
bei Haushaltsgeräten, in der Kommunalwirtschaft;<br />
Beispiele für energieeffiziente Produkte<br />
und Systeme seien Prozessautomatisierung,<br />
elektrische Antriebe beziehungsweise<br />
Elektromotoren, Elektrohausgeräte<br />
wie Kühlschränke oder Waschmaschinen,<br />
Energiesparlampen, Gebäudeautomation<br />
und viele andere mehr. »Wir sind überzeugt,<br />
die Energiewende ist, richtig umgesetzt,<br />
machbar. Sie bietet große Chancen für ein<br />
modernes und nachhaltiges Energiesystem,<br />
aber auch für Wirtschaft und Beschäftigung«,<br />
so Loh. Eine solche Aufgabe berge<br />
natürlich auch Risiken. Das sehe man bei<br />
den energieintensiven Unternehmen, die<br />
wegen der steigenden Strompreise Wettbewerbsnachteile<br />
fürchteten.<br />
Ausbau der Stromnetze<br />
erforderlich<br />
Andererseits: »Aus der Energiewende ergibt<br />
sich ein Modernisierungs- und Ausbaubedarf<br />
für die Stromnetze. Über 90 % der Er -<br />
zeugung aus erneuerbaren Quellen sind in<br />
den Verteilnetzen angeschlossen«, sagt Ralf<br />
Christian, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands<br />
Energietechnik. Darüber hinaus be -<br />
stehe ein erheblicher Ersatzbedarf bei Altanlagen.<br />
»Wir müssen den Fokus daher nun<br />
auf die politischen Weichenstellungen für<br />
die Verteilnetze legen. Wir beobachten hier<br />
eine Investitionszurückhaltung, gerade auch<br />
im Bereich intelligenter Verteilnetze mit Sensorik,<br />
moderner Automatisierungstechnik<br />
und Kommunikations- und Dateninfrastruktur«,<br />
so Christian. Durch diese modernen<br />
Netzbetriebsmittel könnte ein Netzbetreiber<br />
seine Versorgungsaufgabe um bis zu 50 %<br />
kostengünstiger erfüllen, schätzen Experten.<br />
»Wir benötigen daher moderne, hochverfügbare<br />
und automatisierte Verteilnetze,<br />
die auf einer breiten Datenbasis Steuerung<br />
und Regelung von Erzeugung und Lasten<br />
ermöglichen«, erklärt Dr. Martin Schumacher,<br />
stellvertretender Vorsitzender des<br />
Fachverbands Energietechnik. »Wir müssen<br />
aber sicherstellen, dass die notwendigen<br />
Investitionen durch die Netzbetreiber auch<br />
getätigt werden können.« (sm 14060771) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Branchenbericht K 23<br />
Leichter Optimismus bei den Zulieferern<br />
Düsseldorf (kv). Trotz einiger Risiken blickt die deutsche Zulieferindustrie optimistisch in die Zukunft<br />
und hält ein Wachstum von 4 % im Jahr 2014 für erreichbar.<br />
WW K Die Zulieferbetriebe sehen die aktuelle<br />
Lage im vierten Monat in Folge positiver. Das<br />
zeigt der Geschäftsklimaindex der Branche<br />
für April. Diese Erkenntnis steht nach Darstellung<br />
der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen<br />
Zulieferindustrie (ArGeZ) in Einklang<br />
mit dem Einkaufsmanagerindex der Eurozone,<br />
der gerade für die deutsche Industrie<br />
eine weitere Festigung des Expansionskurses<br />
signalisiere. Anders zeige sich die Bewertung<br />
der Perspektiven auf Sicht von sechs<br />
Monaten. Die weltpolitischen Unsicherheiten<br />
hätten unter dem Eindruck der Ukrainekrise<br />
sowie der nachlassenden Dynamik in<br />
China nicht abgenommen. »Die Zulieferer<br />
stufen diese Rahmenbedingungen realistisch<br />
ein. Das wird darin deutlich, dass die<br />
Erwartungshaltung sich nicht weiter abgeschwächt<br />
hat und sich eine Seitwärtsbewegung<br />
auf hohem Niveau andeutet«, so die<br />
ArGeZ. Sie vertritt 9.000 Zulieferer mit rund<br />
einer Million Beschäftigten.<br />
Theodor Lutz Tutmann, Sprecher der<br />
ArGeZ und Geschäftsführer des WSM-Wirtschaftsverbandes,<br />
spricht deshalb von einer<br />
»<br />
Die<br />
deutsche Zulieferindustrie<br />
hält ein Wachstum von 4 %<br />
im Jahr 2014 für erreichbar.<br />
Thedor Lutz Tutmann, Sprecher der ArGeZ<br />
und Geschäftsführer des WSM-Wirtschaftsverbandes<br />
lediglich »leichten Eintrübung der Stimmung,<br />
wohl auch, weil einige Branchen deutliche<br />
Mehrbelastungen aus der von der EU beeinflussten<br />
EEG-Reform befürchteten«. Dennoch<br />
überwiege die Zuversicht, dass die Konjunktur<br />
weltweit stabil bleibt. Die deutsche<br />
Zulieferindustrie hält ein Wachstum von 4 %<br />
im Jahr 2014 für erreichbar.<br />
Die in der ArGeZ organisierten Industriebranchen<br />
erwirtschafteten im vergangenen<br />
Jahr einen Umsatz von 215 Mrd. €, ein<br />
Minus von 2,1 % gegenüber 2012. »Dabei<br />
war die Menge der für die Abnehmerbranchen<br />
produzierten Teile und Produkte<br />
gegenüber dem Vorjahr stabil, allerdings<br />
wurden Preisreduzierungen bei den Vormaterialien<br />
an die Kunden weitergegeben.<br />
Besonders rückläufig waren die Preise der<br />
börsennotierten Produkte«, erläutert Tutmann.<br />
Das Exportgeschäft gewinne immer<br />
mehr an Bedeutung. Im Durchschnitt der<br />
sechs ArGez-Branchen legte die Exportquote<br />
um 1 % zu, wobei insbesondere Regionen<br />
außerhalb der Eurozone das Wachstum<br />
stützten.<br />
(sm 14060770) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
24 K Stahl und Fußball<br />
Filigrane Wunderwerke dank Stahl<br />
Funktional, elegant, schön –<br />
Brasilien hat zur Fußball-WM viele neue Stadien errichtet<br />
Für die im <strong>Juni</strong> beginnende Fußballweltmeisterschaft in Brasilien wurden<br />
12 Spielorte ausgewählt, die vorrangig an der Pazifikküste liegen. Fünf der<br />
dort befindlichen Stadien wurden aufwendig umgebaut, die übrigen<br />
Spielstätten sind Neubauten. An vielen Stadien sind deutsche Architekten<br />
und Planer beteiligt, die teils auf filigrane Stahltragwerke und Stahldächer<br />
gesetzt haben. Die stellen hohe Anforderungen an die verwendeten<br />
Stahlmaterialien.<br />
(14060649/1)<br />
WW K Fußballweltmeisterschaften sind für<br />
die ausrichtenden Länder ein großer Kraftakt.<br />
In der Regel genügen die vorhandenen<br />
Stadien nicht den Anforderungen an internationale<br />
sportliche Großereignisse und<br />
müssen zumindest um-, oftmals aber auch<br />
völlig neu gebaut werden. In beiden Fällen<br />
stehen neben US-amerikanischen und britischen<br />
zunehmend auch deutsche Architekten<br />
in vorderster Front. Sie begründen<br />
ihren Ruf mit den anlässlich der Weltmeisterschaft<br />
2006 in Deutschland gebauten<br />
Arenen: Kellermann Wawrowsky (RKW)<br />
und Hentrich-Petschnigg & Partner (HPP)<br />
– beide aus Düsseldorf –, allen voran aber<br />
von Gerkan, Marg und Partner (gmp) mit<br />
dem Stammsitz in Hamburg, die inzwischen<br />
als Marktführer gelten. Weit über 60<br />
Stadien haben sie entworfen, zwei Dutzend<br />
sind realisiert oder gerade im Bau, darunter<br />
auch in Brasilien.<br />
Die von deutschen Architekten entwickelten<br />
Spielstätten gelten oft als die funktionalsten,<br />
die elegantesten, die schönsten<br />
Arenen, was vor allem auf die Tragwerke<br />
zurückzuführen ist. Große Dächer und<br />
Spannweiten werden von mächtigen Ingenieurkonstruktionen<br />
getragen. Diese entstehen<br />
bei gmp meist in Zusammenarbeit mit<br />
dem Ingenieurbüro Schlaich Bergermann<br />
und Partner (sbp) aus Stuttgart. Ihre Seilnetztragwerke,<br />
mit denen sie die größeren<br />
Stadien überspannen, überzeugen durch<br />
ihre Fragilität und Leichtigkeit. Sie funktionieren<br />
wie ein Speichenrad, mit einem<br />
Druckring am Außenrand des Stadions und<br />
einem Zugring um das Auge über dem<br />
Spielfeld. Dazwischen sind wie Speichen die<br />
Radialseile gespannt und tragen die Dachhaut,<br />
meist eine transluzente Membran.<br />
Diese Konstruktionen, haben eine hohe<br />
Materialeffizienz. Zum Vergleich: Beim Tragwerk<br />
des Olympiastadions in Peking (»Bird’s<br />
Nest«) beträgt das Verhältnis des Eigengewichts<br />
zur Nutzlast 85:15, in Kapstadt<br />
42:58; das bedeutet eine Ersparnis an Baustahl<br />
von mehreren 10.000 t. Die Seilnetztechnik<br />
erlaubt es auch, die Stadien komplett<br />
abzudecken. So kann in der Mitte über<br />
dem Spielfeld eine »Garage« für das Faltdach<br />
schweben, das innerhalb weniger<br />
Minuten ausgefahren werden kann und<br />
vollständigen Wetterschutz bietet.<br />
Tropische Pflanzen<br />
inspirieren Architekten<br />
Immer gleich bei gmp-Stadien sind die günstigen<br />
Sichtverhältnisse, das kontiunierliche,<br />
elegante Stadionrund ohne Knicklinien, die<br />
effektiven, bequemen Erschließungswege<br />
und die perfekte architektonische Gestaltung<br />
und Durcharbeitung bis zum letzten<br />
Detail. Bei aller prinzipiellen und systematischen<br />
Gleichheit sind die Stadien in ihrer<br />
Erscheinung vielgestaltig und charakteristisch.<br />
Für die Fußballweltmeisterschaft 2014<br />
in Brasilien entstanden drei Stadien nach<br />
Plänen von gmp und sbp. Während in der<br />
Hauptstadt Brasilia das Innere mit den Tribünen<br />
vom brasilianischen Architekten Castro<br />
Mello errichtet wurde, entwarfen gmp und<br />
sbp unabhängig davon die um laufende<br />
»Esplanade« mit einem auf 288 Rundstützen<br />
stehenden ringförmigen Dach (»Saturnring«)<br />
und das Seilnetz-Hängedach. Auch<br />
Manaus, eine Stadt am Rio Negro, mitten im<br />
tropischen Regenwald, erhielt einen neuen<br />
Stadionbau, dessen korbförmige Gestalt<br />
vom Blattwerk tropischer Pflanzen inspiriert<br />
ist. Er ist kleiner und deshalb anders konstruiert,<br />
nach dem Kragarmprinzip. Die Träger<br />
steifen sich gegenseitig aus und dienen<br />
gleichzeitig als breite Rinnen, die die Wassermassen<br />
der tropischen Regen güsse ab -<br />
führen sollen. Brasilien will eine umweltschonende<br />
Weltmeisterschaft veranstalten.<br />
Nach den Forderungen des lokalen Organisationskomitees<br />
müssen die Stadien deshalb<br />
nach den Kriterien des US Green Building<br />
Councils mit dem LEED-Zertifikat (Leadership<br />
in Energy and Environmental Design) versehen<br />
werden. Nach einem Punktesystem<br />
werden Standortwahl, Verkehrserschließung,<br />
Primärenergiegehalt der Baumaterialien,<br />
Energie- und Wassermanagement,<br />
Fotovoltaikdächer, Abfallentsorgung sowie<br />
das Monitoring des Betriebs bewertet.<br />
Für die Konstruktion der Stadionneu- und<br />
-umbauten wurden naturgemäß große<br />
Mengen an Stahlmaterialien benötigt, da -<br />
von viele in speziellen Ausführungen und<br />
hochfesten Qualitäten.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
(14060649/2)<br />
Bild 2. Stadion Maracana in Rio de Janeiro (Quelle: sbp).<br />
Bild 1. Im Dach des Mineirao-Stadions in Belo<br />
Horizonte ist Stahl von Vallourec verbaut<br />
(Quelle: Vallourec, Thiago Fernandes).<br />
Vallourec beispielsweise hat für neun der<br />
brasilianischen WM- und Trainingsstadien<br />
nahtlose Stahlrohre beigestellt. Insgesamt<br />
10.500 t davon wurden vom einheimischen<br />
Werk in Belo Horizonte hergestellt. Die<br />
Stahlrohre erlauben die Konstruktion von<br />
trägerlosen, weitspannenden Konstruktionen<br />
insbesondere des Daches und der da -<br />
mit verbundenen Bauwerke. Beispielsweise<br />
führte Vallourec das Dach des Mineirao-<br />
Stadions in Belo Horizonte (Bild 1) mit etwa<br />
12.000 m² Größe aus, das aus speziellen<br />
korrosionsbeständigen Stahlrohren besteht.<br />
Für das Maracana-Stadion in Rio de Janeiro<br />
stellte das Unternehmen die Stahlrohre für<br />
den Wartungsgang des Stadions bereit, für<br />
das Dach des Stadions Corinthians in São<br />
Paulo ebenfalls etwa 4.000 t Stahlrohre. In<br />
allen Fällen mussten spezifische technische<br />
Anforderungen erfüllt werden. Unterstützt<br />
wurde dies dadurch, dass die Vallourec-<br />
Stahlrohre widerstandsfähiger und etwa<br />
30 % leichter als andere Lösungen sind. Da<br />
vielfach Kupplungspunkte und Schweißstellen<br />
entfallen konnten, trugen die Stahlrohre<br />
auch zu einer schnelleren Bauphase und<br />
weniger Kosten bei.<br />
Etwa die Hälfte der Stahlverwendung für<br />
die WM-Stadien und -Infrastruktur in Brasilien<br />
reklamiert ArcelorMittal Brasilien für<br />
sich. Im Stadion in Belo Horizonte waren es<br />
80 % der Stahlrohre, die für die 64.000<br />
Sitze benötigt wurden. Ergänzend wurde<br />
die Stahlqualität Securifor 3D für die Zäune<br />
rings um das Stadion beigestellt. Auch in der<br />
Arena Pentanal in Cuiaba wurde Stahl des<br />
Unternehmens verbaut, unter anderem für<br />
Sitzkonstruktionen, das verschiebbare Dach<br />
sowie für die Parkplätze. Konkret handelt es<br />
sich um Betonstahl, ge glühte Drähte, Nägel<br />
und Gitter. Da Arcellor Mittal Brasilien bereits<br />
in die Konzeptionsphase der WM-Vorhaben<br />
eingebunden war, konnten diese nachhaltiger<br />
ausgeführt werden.<br />
Speichenrad aus Stahl<br />
Das Stuttgarter Ingenieurbüro Schlaich, Bergermann<br />
und Partner (sbp) setzte insgesamt<br />
vier brasilianischen WM-Stadien die Dächer<br />
auf, darunter dem umgebauten Stadion<br />
Maracana (Bild 2). Dessen Speichenrad aus<br />
Seilnetz-Stahlring konnte wie geplant aufgebaut<br />
und gespannt werden, anschließend<br />
baute man eine textile Membran ein, womit<br />
das neue Dach so gut wie fertig war.<br />
Bei der Generalüberholung des Maracanã-Stadions<br />
sind zwei unterschiedliche<br />
Baukulturen aufeinandergestoßen: die brasilianische<br />
Liebe zum Beton und der filigran<br />
anmutende Leichtbau des Stuttgarter Ingenieurbüros.<br />
Das ursprüngliche Betondach<br />
des Maracanã-Stadions wölbte sich nur über<br />
den oberen Rang der Arena. Das neue Stahlseildach<br />
von sbp ist doppelt so groß wie das<br />
alte, lehnt sich aber an dessen Form an. Pate<br />
stand dabei die Konstruktion des 1991 für<br />
die Leichtathletik-WM neu gestalteten<br />
Dachs der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart.<br />
Dieser Stadionentwurf hat Schule<br />
gemacht: in Deutschland und Südkorea, in<br />
Südafrika und nun in Brasilien.<br />
Für Rio de Janeiro entwickelte sbp ein<br />
Ringseildach, das ähnlich konstruiert ist wie<br />
ein Speichenrad bei einem Fahrrad. Dabei<br />
wurden mehrere Kilometer an Stahlseilen in<br />
einer genau festgelegten Reihenfolge im<br />
Stadion so gezogen und gespannt, dass sie<br />
das Gerippe des Dachs bilden konnten. Um<br />
das äußere Erscheinungsbild des ursprünglichen<br />
Stadions soweit als möglich zu be -<br />
wahren, sollte die Dachkonstruktion am<br />
äußeren und inneren Rand wenig auftragen<br />
und die Dachform insgesamt eher flach über<br />
der Stadionschüssel schweben. Der Entwurf<br />
basiert auf dem Speichenradprinzip mit nur<br />
einem Druckring und insgesamt drei Zugringen.<br />
Ein neues größeres Dach mit einer<br />
Fläche von 46.500 m² wurde anstelle des<br />
alten Kragdaches auf die vorhandenen Ge -<br />
bäudestützen aufgelagert.<br />
Untersuchungen des bestehenden Stadions<br />
hatten gezeigt, dass das ursprüngliche<br />
Betonkragdach nicht nur funktional unzulänglich<br />
war – es bot nur der Hälfte der<br />
Zuschauer Schutz –, sondern auch, dass auf<br />
Dauer keine ausreichende Tragsicherheit<br />
gewährleistet werden konnte. So bot sich<br />
die Möglichkeit, auf den bestehenden Stahlbetonstützen<br />
der alten Stadionschüssel ein<br />
neues Leichtbaudach auf dem Prinzip des<br />
liegenden Speichenrades zu konzipieren.<br />
Eine Variante des Systems mit einem Druck-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
26 K Stahl und Fußball<br />
(14060649/3)<br />
Bild 3. Schema der Dachkonstruktion des Stadions<br />
in Manaus (Quelle: sbp)<br />
ring und drei Zugringen und der Einsatz von<br />
leistungsfähigen Materialien ergeben ein<br />
nahezu schwebendes Dach. Die Dachhaut<br />
besteht aus einer PTFE-beschichteten Glasfasermembran,<br />
die zwischen den radialen<br />
Hauptachsen spannt. Zur Stabilisierung der<br />
Fläche sind zusätzliche radiale Kehlseile eingebaut,<br />
die auf Höhe der Luftstützen einen<br />
zum unteren Zugring verspannten Tiefpunkt<br />
und damit Entwässerungspunkt erzeugen.<br />
Die Membranfelder bekommen dadurch<br />
eine charakteristische, räumlich gekrümmte<br />
und elegante Drachenform. Der Entwurf ist<br />
durch eine besonders schlanke Außen- und<br />
Innenkante gekennzeichnet und unterstreicht<br />
dadurch den gewünschten behutsamen<br />
Umgang mit dem Bestand des alten<br />
Maracana-Stadions. Es wurde dadurch nicht<br />
grundlegend verändert, sondern durch das<br />
Fortführen und Betonen der auffälligen radialen<br />
Struktur gemeinsam mit der filigranen<br />
transluzenten Seildachleichtigkeit in ein<br />
neues Zeitalter geführt. Für die Dachkonstruktion<br />
des Stadions für 77.000 Zu schauer<br />
wurden 2.900 t Stahl sowie 1.000 t Seile<br />
und Gussteile verbaut.<br />
bieten. Die beeindruckendste Komponente<br />
ist das Dach (Bild 3) des<br />
Bauwerks: eine Konstruktion aus<br />
sich gegenseitig stützenden Trägern,<br />
deren Stahl-Hohlprofilträger<br />
gleichzeitig als Entwässerungskanäle<br />
zum Abführen<br />
des Regenwassers dienen.<br />
Um dem Stadion dach Widerstandsfähigkeit<br />
gegen eine<br />
Durchschnittstemperatur von<br />
über 30 °C und 80 % relative<br />
Luftfeuchtigkeit zu verleihen,<br />
wird es mit durchscheinenden<br />
Membranen aus PTFE überzogen,<br />
das hitzeabweisend wirkt und<br />
gleichzeitig das Licht durchlässt.<br />
Zusätzlich erfolgt eine Kühlung<br />
über Öffnungen in der Fassade,<br />
die den Wind hindurchströmen<br />
lassen.<br />
Für die Überdachung der Tribünen<br />
und VIP-Bereiche des Stadions in Manaus<br />
wurde eine Stahlkonstruktion entwickelt,<br />
die aus diagonal angeordneten auskragenden<br />
Stahl hohlkastenträgern besteht, verbunden<br />
mit einer Sekundärstahlkonstruktion<br />
als Unterkonstruktion für die Membranverkleidung.<br />
Der Druckring am Dachinnenrand<br />
und der äußere Zugring sind ein<br />
wesentlicher Teil der Primärstruktur, die<br />
durch Kalottenlager ge lenkig am Fußpunkt<br />
getragen wird. Die X-förmigen Stahlhohlkästen<br />
der seitlichen Fassade bilden mit den<br />
auskragenden Dachträgern ein integrales<br />
Gesamtsystem.<br />
Das Dach des Stadions verleiht neben seiner<br />
Funktionalität für die Temperaturregelung<br />
und den Abtransport enormer Wassermengen<br />
der Arena ihr unverwechselbares<br />
Erscheinungsbild. Die Gestaltungselemente<br />
bilden die Struktur eines Strohkorbes nach,<br />
wie er traditionell in der Amazonasregion<br />
gefertigt wird. Die frei tragende Dachkonstruktion<br />
wird durch Anker mit der Stadionstruktur<br />
verbunden und besteht aus mehr<br />
als 200 Stahlelementen mit einem Gesamtgewicht<br />
von 6.670 t, die größten davon mit<br />
22 m Länge und einem Gewicht von 30 t.<br />
Die Reise der Bauteile für die Dachstruktur<br />
startete 7.000 km entfernt in Portugal, wo<br />
sie von Martifer S.A. gefertigt worden<br />
waren. Die Teile wurden per Schiff direkt in<br />
den Hafen von Manaus gebracht. Die Entwurfsgrundlage<br />
für die äußere Hülle der<br />
Arena da Amazônia wurde in der Natur um<br />
Manaus gefunden. Die technische Interpretation<br />
der natürlichen und regelmäßigen<br />
Strukturen, wie die der Riesenseerose Victoria<br />
Regia, eines perfekten Vogelnests oder<br />
eines aus Palmblättern geflochtenen Korbs,<br />
spiegeln sich nun weithin sichtbar wieder.<br />
Das primäre Tragwerk in Form einer rautenförmigen<br />
Stahlgitterschalenstruktur kann<br />
der Gruppe der Gitterschalen zugeordnet<br />
werden. Statisch-konstruktive Herausforde-<br />
Schönheitspreis für Manaus?<br />
In Manaus, der Hauptstadt des brasilianischen<br />
Bundesstaates Amazonas, werden vier<br />
WM-Spiele ausgerichtet – in einem der wohl<br />
schönsten Stadien der Welt. Die Arena da<br />
Amazônia wird Platz für 45.000 Zuschauer<br />
(14060649/4)<br />
Bild 4. Nationalstadion in Brasilia (Quelle: sbp).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Stahl und Fußball K 27<br />
rungen ergaben sich vor allem durch die<br />
große Öffnung über dem Spielfeld und den<br />
bewusst scharfen Knick zwischen Dach und<br />
Fassade.<br />
Um große Auflagermomente zu vermeiden,<br />
wurde eine gelenkige Lagerung an den<br />
Fußpunkten realisiert. Das statische System<br />
funktioniert nur mit einem Druckring am<br />
Dachinnenrand und einem Zugring am<br />
Dachaußenrand. Durch deren Zusammenspiel<br />
kann das Kragmoment mittels eines<br />
horizontalen Kräftepaars aufgenommen<br />
werden. Verschweißte Stahlhohlkästen sind<br />
für Transport und Montage modular hergestellt,<br />
die schlanken Stege zusätzlich durch<br />
Steifen gegen Beulen ausgesteift. An den<br />
Kreuzungspunkten der Träger sind die<br />
Blechstärken so weit erhöht, dass die räumlichen<br />
Spannungszustände aufgenommen<br />
werden können. Die Dach- und Fassadenhaut<br />
besteht aus hochfester und dauerhafter<br />
PTFE-beschichteter Glasfasermembran.<br />
Monumentale Erscheinung<br />
Im Rahmen der Erweiterung des bestehenden<br />
Stadions Mané Garrincha für die WM<br />
2014 ergänzte der Architekt Cas tro Mello<br />
das nun multifunktionale Stadion (Bild 4)<br />
mit einem neuen Unterrang und komplettierte<br />
das bisherige Oberrangfragment, für<br />
das sbp mit gmp eine kreisrunde Esplanade<br />
und ein zweischaliges Hängedach entwickelten.<br />
Als größtes Gebäude der Stadt und direkt<br />
auf der zentralen Achse von Brasilia mit dem<br />
Ensemble von Costa und Niemeyer gelegen,<br />
erhielt das Stadion zur Betonung<br />
seiner prominenten<br />
Stellung eine monumentale<br />
Er scheinung. Das<br />
Hängedach wurde<br />
konzentrisch mit<br />
einem zweischaligen<br />
Tragwerk und<br />
einem äußeren<br />
Druckring entworfen,<br />
optional<br />
mit einem wandelbaren<br />
Dach. Entwurfsgrundlage<br />
war das symmetrische<br />
Speichenradprinzip<br />
(Bild 5).<br />
Die Stahlbetonstruktur<br />
für das Stadion dach<br />
umfasst die Esplanade,<br />
den Stützenkranz aus<br />
288 Betonstützen<br />
sowie den Betondruckring<br />
des Ringseildaches.<br />
Die<br />
gesamte Struktur<br />
basiert auf einer perfekten<br />
Kreisgeometrie<br />
und entwickelt<br />
Bild 5. Schema der Dachkonstruktion des Nationalstadions in Brasilia<br />
(Quelle: sbp)<br />
sich aus 96 radialen und drei tangentialen<br />
Ringachsen der Betonstützen. Die 288<br />
Betonstützen sind bis zu 61 m lang und mit<br />
1,2 bis 1,5 m Durchmesser besonders<br />
schlank ausgebildet. Der 22 m breite keilförmige<br />
Betondruckring hat einen Außendurchmesser<br />
von 309 m und in seinen radialen<br />
Wänden sind die hohen Zugkräfte der<br />
Seilkonstruktion mittels Litzenbündel sicher<br />
verankert.<br />
Das Hängedach besteht aus einem Seilnetz<br />
von 48 radialen Seilen, die den Druckring<br />
mit dem Zugring verbinden. Darauf<br />
aufgeständert stehen die schlanken, radia-<br />
(14060649/5)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
28 K Stahl und Fußball<br />
(14060649/7)<br />
(14060649/6)<br />
Bild 6. Gesamtansicht der Arena Fonte Nova in Salvador de Bahia (Quelle: Schulitz Architekten)<br />
len und tangentialen Fachwerkbinder, die<br />
untereinander fugenlos durch die gelenkig<br />
angeschlossenen Membranbögen stabilisiert<br />
sind. Der gesamte Dachkörper ist eingehüllt<br />
in PTFE-Glasfasermembran.<br />
Die neue Arena Fonte Nova (Bild 6) in Salvador<br />
da Bahia wurde unter anderem vom<br />
Architekturbüro Schulitz Architekten sowie<br />
von RFR Ingenieure geplant. Die innerstädtische<br />
Arena mit einer Kapazität von 50.000<br />
Personen ist das Ergebnis eines Wettbewerbs<br />
im Jahre 2008, bei dem Schulitz<br />
Architekten aus Braunschweig in Zusammenarbeit<br />
mit Tetra Arquitetura und Setepla<br />
aus São Paulo als Gewinner hervorging.<br />
Der Entwurf verbindet die Tradition des früheren<br />
Stadions mit modernen Elementen<br />
neuer Stadien und einer unverwechselbaren<br />
neuen Dachkonstruktion. Im Süden blieb die<br />
charakteristische Öffnung zum See erhalten,<br />
um nicht nur eine gute Durchlüftung des<br />
Stadions zu erreichen, sondern auch einen<br />
Platz für Veranstaltungen wie Open-Air-<br />
Konzerte zu schaffen. Ein in der Öffnung<br />
schwebendes Restaurant bietet spannende<br />
Ausblicke.<br />
Bei der Dachkonstruktion (Bild 7) wurde<br />
wie schon beim WM-Stadion in Hannover<br />
(HDI-Arena) in Zusammenarbeit mit RFR<br />
Stuttgart eine geschlossene Ringkonstruk-<br />
Bild 7. Längsschnitt der Arena Fonte Nova (Quelle: Schulitz Architekten)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Stahl und Fußball K 29<br />
«<br />
KONTAKT<br />
ArcelorMittal Ostrava a.s.<br />
Vratimovská 689<br />
<br />
Tschechische Republik<br />
Tel. +420 595 683390<br />
www.arcelormittal.com/ostrava/<br />
(14060649/8)<br />
Bild 8. Einbau des Druckrings in die Arena Fonte Nova (Quelle: Schulitz Architekten)<br />
tion im Speichenradprinzip entwickelt, die<br />
eine hohe Leistungsfähigkeit mit geringem<br />
Materialaufwand vereint. Das seilverspannte<br />
Membrandach der Arena Fonte Nova<br />
wurde 2013 mit dem Europäischen Stahlbaupreis<br />
für Portugal ausgezeichnet. Das<br />
Gewicht liegt bei nur 45 kg/m².<br />
Bisher war das seilverspannte Membrandach<br />
in Brasi lien kaum bekannt; man stand<br />
ihm zunächst reserviert gegenüber. Daher<br />
wollte man immer wieder zu einem Kragdach<br />
als Tribünendach wechseln. Schließlich wurde<br />
doch das besonders materialminimierte<br />
Mem brandach verwirklicht, das stützenfrei<br />
über den Zuschauerrängen schwebt und so<br />
eine gute Sicht auf das Spielfeld schafft. Die<br />
filigrane Stahlkonstruktion die den Prinzipien<br />
eines Speichenrades folgt, entstand zusammen<br />
mit RFR, Stuttgart. Mit Kränen und Seilwinden<br />
wurde das Dach schließlich hochgezogen<br />
(Bild 8 bis 10). Argentinische Ge -<br />
birgskletterer spannten die PTFE-Planen in<br />
schwindelerregender Höhe über das leichte<br />
Stahltragwerk. Die vom portugiesischen<br />
Unternehmen Martifer hergestellte Stahl -<br />
bau-Dachkonstruktion hat eine Fläche von<br />
36.500 m², darunter etwa 28.000 m² mit<br />
RFR Ingenieure GmbH<br />
Rotenbergstraße 20<br />
70190 Stuttgart<br />
Tel. +49 711 550425-0<br />
www.rfr-group.com<br />
Schlaich, Bergermann und Partner<br />
Schwabstraße 43<br />
70197 Stuttgart<br />
Tel. +49 711 64871-0<br />
www.sbp.de<br />
Schulitz Architekten GmbH<br />
Viewegstraße 26<br />
38102 Braunschweig<br />
Tel. +49 531 220700<br />
www.schulitz.de<br />
Vallourec<br />
27, avenue du Général Leclerc<br />
92100 Boulogne-Billancourt<br />
Frankreich<br />
Tel. +33 149 093500<br />
www.vallourec.fr<br />
PTFE und ca. 8.500 m² mit Metallein deckung<br />
(Druckring). Das Kabel im Dachtragwerk<br />
stammt von Redaelli aus Italien.<br />
(sm 14060649) K<br />
(14060649/9)<br />
Bild 9. Der äußere Druckring der<br />
Arena Fonte Nova ist in Stahl ausgeführt<br />
(Quelle: Schulitz Architekten).<br />
(14060649/10)<br />
Bild 10. Druckring der Arena Fonte Nova im Detail (Quelle: Schulitz Architekten)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
30 K Special: Edelstahl<br />
(14060789/3)<br />
(14060789/1)<br />
Robust, vandalen sicher<br />
und nachhaltig gut<br />
aussehend: Edelstahl<br />
Rostfrei in öffentlichen<br />
Verkehrsbauten<br />
(Foto: SCHMOLZ+<br />
BICKENBACH).<br />
<br />
aus Edelstahl Rostfrei<br />
Von Sabine Heinzel*)<br />
Düsseldorf. Nahtlose oder geschweißte Rohre, warmgewalzte oder<br />
kaltgezogene Stabstähle, Profile und Drahtprodukte werden mit einem<br />
umfangreichen Abmessungsspektrum in vielfältigen Geometrien<br />
angeboten. Hersteller und Händler erweitern kontinuierlich ihre<br />
Anarbeitungsleistungen und beliefern so ihre Kunden mit passgenauen<br />
Produkten. Ebenso ist die verfügbare Werkstoffpalette, den Markterfordernissen<br />
entsprechend, in den letzten Jahren beträchtlich gewachsen.<br />
WW K Der erste Industriesektor, der nichtrostende<br />
Stähle aufgrund ihrer Beständigkeit<br />
gegenüber Säuren, Laugen und anderen<br />
korrosiven Medien in großem Umfang einsetzte,<br />
war die chemische Industrie. Heute<br />
spielen nichtrostende Stähle bei der Herstellung<br />
von Pharmazeutika eine bedeutende<br />
Rolle, da es dabei nicht nur auf Korrosionsbeständigkeit,<br />
sondern auch auf absolute<br />
Reinheit ankommt. Besonders wichtig ist<br />
dies natürlich in der Medizintechnik. Hygiene<br />
ist ebenso in der Lebensmitteltechnik<br />
*) Informationsstelle Edelstahl Rostfrei, Düsseldorf<br />
und Getränkewirtschaft ein wichtiges Argument<br />
für den Einsatz der korrosionsbeständigen<br />
Stähle. Auch eine sichere und gesundheitlich<br />
unbedenkliche Versorgung mit<br />
Trinkwasser wäre ohne den Einsatz nichtrostender<br />
Stähle nicht möglich. Sogar gegenüber<br />
dem aggressiven Meerwasser erweisen<br />
sich diese Werkstoffe als beständig, was sich<br />
Offshoretechnik und Schiffsbau zunutze<br />
machen. Im Automobilbau, im öffentlichen<br />
Transportwesen und selbst in der Luft- und<br />
Raumfahrt werden zunehmend nichtrostende<br />
Stähle eingesetzt. Nach wie vor ist Edelstahl<br />
Rostfrei aufgrund seiner nachhaltigen<br />
Wirtschaftlichkeit Trendwerkstoff in Architektur<br />
und Bauwesen.<br />
Nahtlose Rundrohre werden vornehmlich als<br />
Leitungsrohre für besonders hohe Anfor derungen<br />
wie Hydraulik- oder Druckbeanspruchung<br />
eingesetzt. Das Abmessungsspektrum<br />
umfasst Außendurchmesser von 4,0 mm bis<br />
508,0 mm mit entsprechend differenzierten<br />
Wanddicken von 0,5 mm bis 40,49 mm.<br />
Große Vielfalt von Produkten,<br />
Abmessungen und Geometrien<br />
Längsnahtgeschweißte Rundrohre werden,<br />
außer bei Konstruktions- und Dekorationsrohren,<br />
auf Dichtheit geprüft. Im Handel<br />
sind Außendurchmesser von 5,0 mm bis<br />
609,6 mm lieferbar, bei Wanddicken von<br />
0,75 mm bis 4,0 mm. Hersteller fertigen<br />
auch kleinere oder größere Dimensionen an,<br />
zum Beispiel bis zu 1.016,0 mm mit einer<br />
Wanddicke von 15,0 mm. Hersteller und<br />
Händler bieten zudem das passende Rohrzubehör<br />
wie Rohrbögen, Flansche, Gewinderohrteile,<br />
Formstücke zum Einschweißen<br />
etc. an.<br />
Geschweißte Quadrat- und Rechteck rohre<br />
sind gängig mit Kantenlängen von 10,0 mm<br />
x 10,0 mm bis 200,0 mm x 200,0 mm bzw.<br />
von 20,0 mm x 10,0 mm bis 250,0 mm x<br />
150,0 mm mit Wanddicken von 1,0 mm bis<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Special: Edelstahl K 31<br />
(14060789/2)<br />
Allen korrosiven und mechanischen<br />
Beanspruchungen gewachsen: Edelstahl<br />
Rostfrei zum Beispiel für Armaturen in der<br />
Offshoretechnik (Foto: Walzwerke Einsal).<br />
Wenn es auf Korrosionsbeständigkeit und auf Hygiene sowie Reinigungsfreundlichkeit<br />
ankommt: Edelstahl Rostfrei ist unverzichtbar in der Lebensmittelverarbeitung<br />
(Foto: Böllinghaus Steel).<br />
8,0 mm. Speziell für den konstruktiven Stahlbau<br />
gibt es starkwandige Rechteckrohre mit<br />
einer Wanddicke von 10,0 mm. Flachprofilrohre<br />
liegen in den Abmessungen von<br />
40,0 mm x 10,0 mm x 1,5 mm bis 80,0 mm<br />
x 20,0 mm x 2,0 mm vor. Weitere Profil rohre<br />
wie Halbrund-, Oval-, Flachoval- und Ellipsenrohre<br />
sowie Nutrohre können ebenfalls in<br />
zahlreichen Abmessungen bezogen werden.<br />
Warmgewalzter Rundstahl ist mit Durchmessern<br />
von 3,0 mm bis 700,0 mm verfügbar,<br />
kaltgezogener mit Durchmessern von<br />
0,8 mm bis 130,0 mm. Warmgewalzter<br />
Hohlstahl verbindet den Vorteil von Vollmaterial,<br />
wenn es auf mechanische Beanspruchbarkeit<br />
ankommt, mit einer nicht<br />
unbeträchtlichen Materialersparnis, das Ab -<br />
messungsspektrum reicht hier von 32,0 mm<br />
bis 420,0 mm Außendurchmesser auf<br />
16,0 mm bis 300,0 mm Innendurchmesser.<br />
Nichtrostender Walzdraht liegt mit Durchmessern<br />
von 5,0 mm bis 32,0 mm vor, gezogener<br />
Draht von 0,012 mm bis 18,0 mm.<br />
Flachstahl aus Edelstahl Rostfrei lässt sich<br />
innerhalb einer bestimmten Bandbreite in<br />
stufenlosen Abmessungen walzen, die kleinste<br />
beträgt 7,0 mm, die größte 250,0 mm,<br />
wobei das Verhältnis Breite/Dicke max. 10:1<br />
beträgt. Kaltgezogenen Flachstahl gibt es mit<br />
Abmessungen, die von 3,0 mm Breite auf<br />
2,0 mm Dicke bis 100,0 mm Breite auf<br />
50,0 mm Dicke rangieren. Warmgewalzter<br />
Vierkantstahl liegt mit Kantenlängen von<br />
15,0 mm bis 700,0 mm vor, kaltgezogener<br />
mit 2,0 mm bis 100,0 mm. Gezogener Sechskantstahl<br />
ist mit Schlüsselweiten von 3,0 mm<br />
bis 70,0 mm handelsüblich. Darüber hinaus<br />
bieten die Hersteller auch Sonderprofile mit<br />
Geometrien und Abmessungen nach Kundenwunsch<br />
an. Die Mindestbestellmengen<br />
hängen dabei vom ausgewählten Werkstoff<br />
und von der Profilgröße ab.<br />
Kundenorientierte Anarbeitung<br />
Analog zu den Geometrien der Stahlbauprofile<br />
werden auch Profile aus nichtrostenden<br />
Stählen angeboten. Diese haben den Vorteil,<br />
dass sie dünnwandiger und damit leichter<br />
ausgeführt werden können, da der sogenannte<br />
Materialabtrag hier entfällt. Gängig<br />
sind gleichschenklige und ungleichschenklige<br />
Winkel, U-Profile, T- und Doppel-T-Profile.<br />
Je nach Herstellungsart – warmgewalzt oder<br />
kaltgeformt – sind die Außenkanten entweder<br />
scharfkantig oder abgerundet. Durch<br />
Blankziehen lassen sich auch bei Kaltprofilen<br />
scharfe Außenkanten erzielen. In kleineren<br />
Mengen können auch Sondergeometrien<br />
nach Kundenspezifikation durch Kaltumformung<br />
gefertigt werden. Aufgrund seiner<br />
hohen Dehnfähigkeit lässt sich Edelstahl<br />
Rostfrei mit sehr kleinen Biegeradien umformen.<br />
Auch lasergeschweißte Profile können<br />
nach Kundenwunsch ge fertigt werden.<br />
Für das Bauwesen stehen auch zahlreiche<br />
Systemprofile zur Verfügung, wie Tür- und<br />
Fensterzargen und -profile, Pfosten-Riegel-<br />
Fassadensysteme, Befestigungssysteme für<br />
vorgehängte Fassaden, Mauerwerksbefestigungen,<br />
Geländersysteme und vieles mehr.<br />
Besonders in den letzten Jahren gewinnen<br />
Betonbewehrungen aus nichtrostendem<br />
Stahl zum Beispiel für Brückenbau, Uferbefestigungen<br />
oder Gebäudesanierung in<br />
Küstenregionen zunehmend an Bedeutung.<br />
Über integrierte oder angeschlossene<br />
Service-Center können bedarfsgerechte Längen,<br />
auf Wunsch auch mit Gehrungs- oder<br />
Doppelgehrungsschnitten, gratfrei geschnitten<br />
oder gesägt werden. Es besteht auch die<br />
Möglichkeit der Profilverlängerung, dies<br />
allerdings durch ausgewiesene Schweißfachbetriebe.<br />
Anfasen oder Anspitzen, Zentrieren<br />
oder Planen sowie Drehen, Fräsen und<br />
Bohren sind ebenfalls gängige Anarbeitungsleistungen<br />
der Händler und Hersteller.<br />
Im Grundzustand werden Rohre, Stabstähle<br />
und Profile aus nichtrostenden Stählen<br />
gebeizt oder blankgeglüht geliefert.<br />
Darüber hinaus gehören weitere Oberflächenbearbeitungen<br />
wie Schleifen, Bürsten,<br />
Polieren und Strahlen zur Praxis der Hersteller<br />
und Händler. Oberflächenbearbeitete<br />
Produkte werden in der Regel mit einer PE-<br />
Schutzfolie geschützt.<br />
Wird eine besonders glatte Oberfläche<br />
ohne Rauigkeitsspitzen benötigt, zum Beispiel<br />
in der chemischen / pharmazeutischen<br />
Industrie oder im Schiffsbau, gibt es Fachbetriebe,<br />
die elektropolieren. Ebenso lässt sich<br />
für besonders abrasive Beanspruchungen<br />
die Oberfläche zusätzlich härten.<br />
Werkstoffe für jede Anwendung<br />
Neben den austenitischen nichtrostenden<br />
Stählen in den gängigsten Sorten 1.4301 /<br />
1.4307, 1.4401 / 1.4404 und 1.4571 sind<br />
auch zahlreiche martensitische Güten ab<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
32 K Special: Edelstahl<br />
(14060789/4)<br />
Trotzt den<br />
Elementen: Edelstahl<br />
Rostfrei kann auch<br />
unter freiem Himmel<br />
gelagert werden<br />
(Foto: STAPPERT<br />
Deutschland).<br />
Lager lieferbar, so zum Beispiel die Werkstoffe<br />
1.4006, 1.4021, 1.4104. Auch die<br />
Ferrite erobern den Markt: So ist der Werkstoff<br />
1.4521, neben der austenitischen Güte<br />
1.4404, für Trinkwasserrohre DVGW-zugelassen.<br />
Für besonders korrosive Beanspruchungen<br />
werden hauptsächlich die hochlegierten<br />
Austenite 1.4439 und 1.4529 an -<br />
geboten. Duplexstähle mit austenitischferritischem<br />
Gefüge sind vornehmlich in den<br />
Güten 1.4462 und zunehmend 1.4362<br />
(Lean Duplex) handelsüblich, ebenso wie die<br />
Werkstoffe 1.4410 und 1.4501 (Superduplex).<br />
Diese bieten neben einer höheren<br />
Festigkeit und bester Korrosionsbeständigkeit<br />
auch eine größere Preisstabilität. Darüber<br />
hinaus ist eine Vielzahl weiterer Werkstoffe<br />
je nach Erfordernis des Kunden lieferbar.<br />
Die Werkstoffauswahl richtet sich nach<br />
den Einsatzbedingungen. Hier spielen korrosive<br />
und mechanische Beanspruchungen<br />
die größte Rolle. D. h. nicht nur die Korrosionsbeständigkeit<br />
der nichtrostenden Stähle<br />
ist maßgebend, sondern auch die Festigkeit<br />
und die mechanischen Eigenschaften.<br />
Eine gute Orientierungshilfe zur Werkstoffauswahl,<br />
auch über das Bauwesen hi -<br />
naus, ist die Allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassung Z-30.3-6 des Deutschen Instituts<br />
für Bautechnik (DIBt), besonders Tabellen<br />
1 / 1a und 11. Die Zulassung wurde aktuell<br />
bis zum 1. Mai 2017 verlängert und kann<br />
kostenfrei bei der Informationsstelle Edelstahl<br />
Rostfrei (ISER) unter www.edelstahlrostfrei.de<br />
abgerufen werden.<br />
(sm 14060789) K<br />
NEUE TASTENFELDSERIE<br />
AUS EDELSTAHL<br />
Treuen. Die GETT Gerätetechnik GmbH hat<br />
eine neue Reihe hochwertiger Tastenfelder aus<br />
Edelstahl entwickelt, die eine große Varianz an<br />
technischen Eigenschaften bietet. Bei der Serie<br />
sind individuelle Anpassungen schnell und mit<br />
vergleichsweise geringem Aufwand realisierbar.<br />
Zudem besitzen die Tastenfelder eine hohe<br />
Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Einflüsse<br />
und sind komfortabel zu bedienen.<br />
Das Layout eines Tastenfeldes folgt dem Layout<br />
eines Tastentelefons und die Funktion der<br />
Die Tastenfelder aus Edelstahl sind leicht zu bedienen und äußerst widerstandsfähig<br />
(Foto: GETT).<br />
(14060703/1)<br />
Tasten ist grundsätzlich frei wählbar. Das Unternehmen<br />
bietet mit der DGI-Nummernblockreihe<br />
Versionen mit runden und quadratischen Tasten<br />
sowie hinterleuchtete Versionen. Zudem hat<br />
GETT Einbauvarianten mit rückseitigen Gewindebolzen<br />
zum Fronteinbau als auch mit Montagebohrungen<br />
zum Rückeinbau im Angebot. Die<br />
Tastensymbole sind eingraviert und mit Farbe<br />
ausgefüllt. Darüber hinaus ist es möglich, die<br />
Symbole per Laser aufzubringen. Kunden können<br />
neben der Symbolik auch die Größe der Frontplatte,<br />
die Form der Tasten, deren Abstand zu -<br />
einander sowie integrierte Zusatzkomponenten<br />
wie einen Displaybereich bzw. ein integriertes<br />
Display wählen. Eine Besonderheit ist das Tastenfeld,<br />
da es sich dabei um eine elastische<br />
Metallfolie mit geprägten Tasten handelt. Der<br />
Vorteil darin besteht in der komplett geschlossenen<br />
Oberfläche und der extrem flachen Bauhöhe,<br />
die der einer Folientastatur gleichkommt. Somit<br />
wird das Tastenfeld einfach per Klebefläche in<br />
Systeme integriert.<br />
/<br />
GETT Gerätetechnik GmbH<br />
Mittlerer Ring 1<br />
08233 Treuen<br />
Tel. +49 37468 660-0<br />
www.gett.de<br />
(sm 14060703) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
SCHMIDT + CLEMENS BAUT<br />
IN MALAYSIA<br />
Lindlar. Die Unternehmensgruppe Schmidt + Clemens (S+C) blickt auf<br />
ein erfolgreiches Ge schäftsjahr 2013 zurück. Der konsolidierte Gruppenumsatz<br />
stieg im Vergleich zum Vorjahr um 13 % auf 310 Mill. €.<br />
Ebenfalls bei 310 Mill. € (Vorjahr 320 Mill. €) lag der Auftragseingang.<br />
Gegenüber 2012 konnte das Ergebnis nochmals gesteigert werden.<br />
»Das gute Gruppenergebnis wird durch Verluste in unserem deutschen<br />
Werk getrübt, sodass wir bereits im Jahr zuvor erste Gegenmaßnahmen<br />
einleiten mussten«, so Jan Schmidt-Krayer, geschäftsführender<br />
Gesellschafter von S+C. »Letztlich verdanken wir es unseren Auslandsstandorten,<br />
dass ein gutes Ergebnis in der Unternehmensgruppe realisiert<br />
wurde.« Maßgeblich zum Erfolg von Schmidt + Clemens hat die<br />
Tochtergesellschaft in Nordspanien beigetragen. Von Verlustbringern<br />
hat sich die Unternehmensgruppe 2013 getrennt. Die Folge war die<br />
Schließung der Tochtergesellschaften in Brasilien und China. Ebenso<br />
wurden die Aktivitäten des defizitären Bereichs Strangpressen in<br />
Deutschland eingestellt. S+C hat 2013 den Kaufvertrag für ein neues<br />
Grundstück in Malaysia unterzeichnet. Dort entsteht 2014 eine neue<br />
Produktion für Schleudergussrohre. Die Gesamtinvestition liegt bei<br />
14 Mill. €.<br />
»In Deutschland müssen wir weiter unsere Hausaufgaben machen«,<br />
berichtet Schmidt-Krayer. »Hier gilt es, den Standort in den nächsten zwei<br />
Jahren wieder profitabel aufzustellen.«<br />
Zu den wichtigsten strategischen Zielen der Unternehmensgruppe<br />
gehört es, ein weiteres Standbein neben dem Bereich Petrochemie zu<br />
entwickeln. Dies konkretisierte sich 2013 mit der Gründung eines neuen<br />
Geschäftsbereichs für Spezialrohre, der in den kommenden Jahren deutlich<br />
ausgebaut wird.<br />
www.schmidt-clemens.de<br />
/<br />
(sm 14060701) K<br />
MASCHINENBAUER ERWARTEN<br />
GUTE GESCHÄFTE<br />
Frankfurt. Unter den deutschen Maschinenbauern herrscht Optimismus.<br />
So sehen 80 % der Unternehmen eine positive Wirtschaftsentwicklung<br />
in Deutschland, wie aus der aktuellen Studie »Maschinenbau-<br />
Barometer« der Wirtschafts prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC<br />
hervorgeht, für die 100 Führungskräfte aus dem Maschinen- und Anlagenbau<br />
befragt wurden. Diese zuversichtliche Grundstimmung spiegelt<br />
sich auch in der Wahrnehmung der eigenen Branche: 84 % der Befragten<br />
erwarten für die Maschinenbaubranche eine positive Entwicklung<br />
für 2014. Im Mittel wird ein Plus von 2,5 % prognostiziert. Hinsichtlich<br />
der Entwicklung des eigenen Unternehmens ist der Maschinenbau noch<br />
optimistischer gestimmt: 90 % der Befragten sehen für die kommenden<br />
zwölf Monate ein Umsatzwachstum von durchschnittlich 4,6. Die Mehrheit<br />
der Befragten plant in den kommenden zwölf Monaten größere<br />
Investitionen.<br />
Die stark exportorientierte Branche erwartet in den kommenden<br />
zwölf Monaten einen Anteil des Auslandsgeschäfts am Gesamtumsatz<br />
der Unternehmen von knapp 60 %. Dennoch wird gerade die Wettbewerbssituation<br />
mit auslän dischen Anbietern als größte geschäftliche<br />
He rausforderung eingeschätzt.<br />
www.pwc.com<br />
/<br />
(sm 14060683) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
34 K Special: Edelstahl<br />
Kugelzapfen für PKW-Fahrwerke<br />
ZF Friedrichshafen und Swiss Steel haben Spezialstahllösung entwickelt<br />
Emmenbrücke. Die ZF Friedrichshafen AG hat Kugelzapfen aus<br />
nicht rostendem Stahl entwickelt. Als Alternative zu konventionell<br />
eingesetzten nitrierten Kugelzapfen aus Vergütungsstahl sind diese per se<br />
korrosions geschützt. Die Fertigung erfolgt effizient durch Kaltfließpressen.<br />
Anwender profitieren von geringeren Herstellungskosten und einer<br />
längeren Lebens dauer des Bauteils. Die Entwicklung der Spezialstahllösung<br />
erfolgte gemeinsam mit der Swiss Steel AG, einem Unternehmen der<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH-Gruppe.<br />
WW K Die ZF Friedrichshafen AG zählt zu den<br />
weltweit führenden Technologiekonzernen<br />
in der Antriebs- und Fahrwerktechnik. Das<br />
Produktportfolio umfasst Getriebe, Lenkungen,<br />
Dämpfungsmodule, elektronische Systeme,<br />
Fahrwerkkomponenten sowie komplette<br />
Achssysteme und -module. Rd. 5 %<br />
des Umsatzes investiert der Konzern in Forschung<br />
und Entwicklung. »Wir verstehen<br />
uns als innovatives Unternehmen und arbeiten<br />
stets an der Wettbewerbsfähigkeit un -<br />
serer Produkte«, erklärt Dr. Jochen Kruse,<br />
Projektingenieur im Center of Competence<br />
für Strukturbauteile. »Dafür investieren wir<br />
unter anderem in die Erprobung neuer<br />
Werkstofflösungen, wie zum Beispiel die<br />
Fertigung von Kugelzapfen aus nichtrostenden<br />
Stählen.« Diese Kugelzapfen sind ein<br />
wesentlicher Bestandteil von Kugelgelenken,<br />
die unter anderem in Spurstangen,<br />
Winkelgelenken und Koppelstangen zum<br />
Einsatz kommen. Sie übertragen Lenk- und<br />
Federbewegungen. Dementsprechend hoch<br />
sind die Anforderungen an die mechanischtechnologischen<br />
Eigenschaften des eingesetzten<br />
Stahls. Im Mittelpunkt stehen eine<br />
hohe Dauerfestigkeit und Zähigkeit sowie<br />
ein gutes Reibungsverhalten (Tribologie) und<br />
Korrosionsbeständigkeit. Sie sind ausschlaggebend<br />
für die Belastbarkeit, Verschleißbeständigkeit<br />
und Lebensdauer des Bauteils in<br />
der Anwendung.<br />
Aus für den Vergütungsstahl<br />
Als Standard greift ZF auf gezogenen Walzdraht<br />
aus Vergütungsstahl, wie 41Cr4 oder<br />
42CrMo4, zurück. Um die Kaltumformbarkeit<br />
zu verbessern, wird der Vergütungsstahl<br />
vor dem Kaltfließpressen weichgeglüht. In<br />
mehreren Umformstufen wird der Draht<br />
zum Kugelzapfen gepresst. Die erforderliche<br />
Festigkeit erhält das Bauteil durch eine Vergütungsbehandlung.<br />
Anschließend dreht ZF<br />
den Kugelzapfen auf Endkontur, glättet ihn<br />
auf einer Rolliermaschine und transportiert<br />
ihn zu einem externen Beschichter. Um den<br />
erforderlichen Korrosionsschutz sicherzustellen,<br />
nitriert dieser das Bauteil nach Kundenvorgabe<br />
per Gas, Plasma oder im Salzbad<br />
und lässt ihn kontrolliert abkühlen.<br />
Dieser Prozessschritt kann, einschließlich<br />
Transport, bis zu drei Wochen dauern.<br />
»Durchlaufzeit, Energieverbrauch und Transportwege<br />
sind mit dem Einsatz von Vergütungsstählen<br />
vergleichsweise ineffizient«, so<br />
Kruse. »Deswegen haben wir mit Swiss Steel<br />
eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle<br />
Alternative entwickelt.« Ziel war es, einen<br />
preisgünstigen und nichtrostenden Stahl zu<br />
finden, um die kostenintensiven Prozessschritte<br />
Glühen, Vergüten und Nitrieren zu<br />
vermeiden.<br />
Alternative: nichtrostender Stahl<br />
In Bezug auf die mechanischen Eigenschaften<br />
legten Swiss Steel und ZF Wert auf ein<br />
feinkörniges Gefüge. Es vereint eine hohe<br />
Dauerfestigkeit und Duktilität, ohne die<br />
Zähigkeit zu mindern, und ist dadurch be -<br />
sonders belastbar. Außerdem spielten ein<br />
gutes Kaltverfestigungsverhalten und eine<br />
ausreichende Kaltumformbarkeit eine wichtige<br />
Rolle. »Der nichtrostende Stahl 1.4003<br />
bringt alle geforderten Grundvoraussetzun-<br />
(14060673/1)<br />
Swiss Steel optimiert die Walzparameter,<br />
um die Werkstoffeigenschaften des X1CrNi12<br />
gezielt einzustellen (Foto: SCHMOLZ +<br />
BICKENBACH).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Special: Edelstahl K 35<br />
gen mit«, betont Stephan Hasler, Manager<br />
Research & Development bei Swiss Steel.<br />
»Der Stahl zeichnet sich durch eine für diese<br />
Anwendung ideale Kombination aus Korrosionsbeständigkeit<br />
und mechanischen<br />
Eigenschaften aus sowie einen verhältnismäßig<br />
moderaten Preis.« Bei der Stahlherstellung<br />
bildet Stahlschrott die Basis. Diesen<br />
schmilzt die Deutsche Edelstahlwerke<br />
GmbH, ein Schwesterunternehmen der<br />
Swiss Steel, im Elektroofen. Nach dem Le -<br />
gieren entkohlt der Edelstahlspezialist das<br />
Material per Vakuumverfahren (VOD), um<br />
die Korrosionsbeständigkeit weiter zu erhöhen,<br />
und gießt den flüssigen Stahl zu Knüppeln.<br />
Durch gezielte Steuerung von Temperatur<br />
und Abkühlung beim Walzen beeinflusst<br />
Swiss Steel die mechanisch-technologischen<br />
Eigenschaften und das Gefüge des<br />
Stahls. Das Ergebnis ist ein niedrigst gekohlter<br />
ferritisch-martensitischer Edelstahldraht<br />
mit der ZF-internen Bezeichnung X1CrNi12.<br />
Kurze Durchlaufzeit<br />
Ein Kugelzapfen mit Halshinterschnitt und<br />
Innensechskant war das Testobjekt in der<br />
Entwicklungsphase. Um unter anderem das<br />
geforderte Festigkeitsniveau von 800 –<br />
1.000 MPa zu erreichen, standen der Drahtabzug<br />
beim Ziehprozess vor der Kaltumformung<br />
sowie die Umformstufen beim Kaltfließpressen<br />
im Blickpunkt. Sie haben unmittelbare<br />
Auswirkung auf die örtlichen mechanisch-technologischen<br />
Eigenschaften am<br />
Kugelzapfen und müssen aufeinander abgestimmt<br />
sein. Dafür definierten ZF und Swiss<br />
Steel gemeinsam mit dem Kaltumformer,<br />
der Fuchs Schraubenwerk<br />
GmbH, die erforderlichen Prozessparameter.<br />
Da der Walzdraht<br />
aus X1CrNi12 eine<br />
hohe Ausgangsfestigkeit mitbringt,<br />
galt es zudem, eine<br />
leistungsfähigere Presse und ein<br />
stabiles Abschersystem beim Kaltfließpressen<br />
einzusetzen. Der Mehraufwand in der<br />
Fertigung wird durch eine vergleichsweise<br />
kurze Durchlaufzeit kompensiert. Die Qualität<br />
des Bauteils aus X1CrNi12 entspricht<br />
den Anforderungen in vollem Umfang. Ab -<br />
hängig vom Bauteildesign variieren die Kostenvorteile<br />
durch den Einsatz des X1CrNi12.<br />
Bei Ku gelzapfen mit einem Kugeldurchmesser<br />
bis zu 30 mm zeigt sich die Rentabilität<br />
des Edelstahls am deutlichsten. »Die gut<br />
funktionierende interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
mit Swiss Steel und Fuchs Schraubenwerk<br />
war die Voraussetzung für die<br />
Entwicklung des Stahls bis zur Marktreife«,<br />
so Dr. Kruse. »Unser Ziel ist es, die nitrierten<br />
Vergütungsstähle sukzessive gegen den<br />
X1CrNi12 auszutauschen.«<br />
Serienreife erreicht<br />
Die Modifikation des 1.4003 für das Kaltfließpressen<br />
des Kugelzapfens überzeugte<br />
Kugelzapfen sind ein wesentlicher Bestandteil<br />
von Kugelgelenken, die unter anderem in<br />
Spurstangen, Winkelgelenken und<br />
Koppelstangen zum Einsatz kommen<br />
(Foto: ZF Friedrichshafen AG).<br />
ZF: Die Eigenschaften des Stahls sind vergleichbar<br />
mit denen konventionell hergestellter<br />
Teile aus Vergütungsstählen. Eine<br />
deutliche Verbesserung erreicht der nichtrostende<br />
Stahl X1CrNi12 hinsichtlich der<br />
Korrosionsbeständigkeit in der Anwendung.<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Swiss Steel AG<br />
Emmenweidstraße 90<br />
6020 Emmenbrücke<br />
Schweiz<br />
Tel. +41 41 209-5151<br />
www.swiss-steel.com<br />
ZF Friedrichshafen AG<br />
Dr.-Jürgen-Ulderup-Straße 7<br />
32351 Stemwede-Dielingen<br />
Deutschland<br />
Tel. +49 5474 60-0<br />
www.zf.com<br />
(14060673/2)<br />
(sm 14060673) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
36 K Special: Edelstahl<br />
Abwärme nutzen<br />
Neues Umweltkonzept zur Herstellung von Edelstahl<br />
Düsseldorf. Fuxin Special Steel, Taiwan, hat ein von SMS Siemag<br />
geliefertes Stahlwerk zur Produktion von Edelstahlbrammen am Standort<br />
Zhangzhou in der chinesischen Provinz Fujian in Betrieb genommen. Es ist<br />
weltweit das erste Edelstahlwerk, das die Abwärme von AOD-Konverter<br />
und Elektrolichtbogenofen nutzt. Fuxin Special Steel profitiert durch die<br />
Senkung der Emissionen von jährlich 60.000 t CO 2<br />
.<br />
Das Stahlwerk erfüllt strenge Umweltschutzrichtlinien.<br />
Die Primäremissionen werden<br />
über gekühlte Kamine abgezogen und zwei<br />
Schlauchfiltern zugeführt. Zur effektiven<br />
Erfassung der staubhaltigen Sekundäremissionen<br />
sind E-Ofen und AOD-Konverter eingehaust.<br />
Zusätzlich anfallende Stäube werden<br />
erfasst und abgesaugt. Die Filter der<br />
Gasreinigungsanlagen sind für mehr als<br />
2,3 Mill. m 3 Luft pro Stunde ausgelegt. Das<br />
Stahlwerk ist mit einer Ecoplants-Energierückgewinnungs-Anlage<br />
ausgerüstet, mit<br />
der die Wärmeenergie der über 2.000 °C<br />
heißen Abgase von EAF und AOD genutzt<br />
wird, um Dampf zu erzeugen.<br />
WW K Das Neubauprojekt umfasst ein Edelstahlwerk,<br />
eine Brammenstranggießanlage<br />
sowie Umweltanlagen zur Gasreinigung und<br />
Energierückgewinnung. Das Werk ist für<br />
eine Produktion von jährlich 720.000 t Stahl<br />
ausgelegt. Das X-Melt ® -Stahlwerk besteht<br />
aus einem 160-t-Elektrolichtbogenofen mit<br />
Schnauzenausguss, einem 180-t-AOD-L-<br />
Konverter sowie einem 180-t-Pfannenofen.<br />
Die Neuzustellung des AOD-Konverters<br />
erfolgt mit einem speziellen Wechselwagen.<br />
Das Konvertergefäß wird doppelt so schnell<br />
wie herkömmlich gewechselt und minimiert<br />
so die Stillstandzeiten.<br />
Breite kann während des Gießens<br />
eingestellt werden<br />
Dieser wird eingespeist und unter anderem<br />
zur Kühlung elektrischer Aggregate genutzt.<br />
Die Energierückgewinnungs-Systeme liefern<br />
stündlich etwa 36 t Sattdampf, der in das<br />
Dampfnetz des Werks eingespeist wird. Das<br />
Gütenspektrum des Stahlwerks umfasst<br />
ferritische, austenitische und martensitische<br />
Edelstähle, die auf der X-Cast ® -Stranggießanlage<br />
zu 200 oder 220 mm dicken<br />
Brammen vergossen werden. Die Breite<br />
kann während des Gießens stufenlos von<br />
800 bis 1.600 mm eingestellt werden. Die<br />
Stranggießanlage ist mit ISC ® -Modulen<br />
(Intelligent-Slab Casting) ausgestattet. Dazu<br />
zählen die hydraulisch angetriebene Resonanzoszillation<br />
und die positionsgeregelten<br />
CYBERLINK-Segmente.<br />
Der elektromagnetische Strangrührer<br />
(EMS), eine Entwicklung von SMS Siemag<br />
und SMS Elotherm, wird für die Herstellung<br />
von Brammen mit sehr hoher Qualität eingesetzt.<br />
EMS bewirkt die Ausbildung von<br />
feinkörnigem, globulitischem und gleichmäßigem<br />
Gefüge und steigert die Prozessflexibilität<br />
und den Durchsatz. Die von SMS Siemag<br />
entwickelten Technologien sichern die<br />
Innen- und die Oberflächenqualität der<br />
Edelstahlbrammen.<br />
(sm 14060654) K<br />
Edelstahlbrammen mit hoher Innen- und Oberflächenqualität (Foto: SMS Siemag)<br />
(14060654/1)<br />
«<br />
KONTAKT<br />
SMS Siemag AG<br />
Eduard-Schloemann-Straße 4<br />
40237 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 881-0<br />
www.sms-siemag.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Special: Edelstahl K 37<br />
22.000 t Duplex für Erdgasprojekt in Oman<br />
Espoo. Outokumpu liefert 22.000 t des nichtrostenden Duplexstahls Outokumpu 2205 (EN 1.4462)<br />
für ein Erdgasprojekt in Oman.<br />
WW K Beginnend in der ersten Jahreshälfte<br />
2014, werden die Rohre bis 2016 geliefert.<br />
»Dies ist das größte Einzelprojekt im Bereich<br />
Duplexstahl, das Outokumpu jemals gewonnen<br />
hat«, sagt Mats Benson, Vice President<br />
Vertrieb bei Outokumpu. Outokumpu ist<br />
Weltmarktführer bei Duplexwerkstoffen<br />
und hat über die Jahre eine Reihe von Erdgasprojekten<br />
im Oman beliefert. Duplex<br />
2205 ist Benson zufolge ideal geeignet für<br />
den Einsatz bei solchen Projekten. Die Korrosionsbeständigkeit<br />
des Duplex 2205 sowie<br />
seine mechanischen Eigenschaften seien<br />
hervorragend für das unbehandelte saure<br />
Erdgas geeignet, das in dieser Gegend ge -<br />
fördert werde. Das Material von Outokumpu<br />
wird von den Unternehmen Sosta und<br />
Inox Tech zu Rohren verarbeitet. Sosta ist<br />
einer der großen Hersteller geschweißter<br />
Edelstahlrohre mit Fokus auf den globalen<br />
Öl- und Gasmarkt. Sosta-Rohe werden eingesetzt<br />
bei der Erschließung von Gasvorkommen<br />
und zum Bau von Gasverflüssigungsanlagen<br />
und Anlandeterminals. Inox<br />
Tech ist ein führender Hersteller korrosionsbeständiger<br />
geschweißter Rohre aus korrosionsbeständigen<br />
Legierungen.<br />
»Outokumpu ist unser Hauptlieferant aufgrund<br />
der hohen Liefertreue und des sehr<br />
guten Services. Eine fortlaufende, störungsfreie<br />
Produktion und die Vermeidung von<br />
Ausfallzeiten sind für uns extrem wichtig.<br />
Wenn die Materialanlieferung abreißt, steht<br />
unsere Produktion still. Mit Outokumpu als<br />
Lieferanten haben wir die notwendige Verlässlichkeit«,<br />
sagt Roel van Paassen, Ge -<br />
schäftsführer der Sosta GmbH. »Wir haben<br />
uns für Outokumpu entschieden, da das<br />
Unternehmen den besten Service bietet.<br />
Diese Lieferbeziehung hat beiden Seiten<br />
auch in schwierigen Zeiten ein erfolgreiches<br />
Arbeiten ermöglicht«, so Mattia Agnoletto,<br />
Geschäftsführer bei Inox Tech S.p.A.<br />
www.outokumpu.com<br />
/<br />
(sm 14060678) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
38 K Special: Edelstahl<br />
Ugitech vergrößert Produktfamilie UGIMA<br />
Emmenbrücke. Lange Werkzeugstandzeiten, je nach Stahlgüte 10 % bis 50 % Produktivitätsgewinn<br />
in der zerspanenden Fertigung und eine hohe Oberflächenqualität am Bauteil – die nichtrostenden Edelstähle<br />
der Produktfamilie UGIMA ® machen‘s möglich.<br />
WW K Auf der wire 2014 stellt Ugitech, ein<br />
Unternehmen der SCHMOLZ + BICKEN-<br />
BACH-Gruppe, die Edelstähle UGIMA ® 4005<br />
und UGIMA ® 4509 für Anwendungen der<br />
Automobil- und Prozessindustrie in den Mittelpunkt.<br />
»Um maximalen Outcome in der<br />
Fertigung von Präzisionsteilen zu erreichen,<br />
haben wir die UGIMA ® -Spezialgüten entwickelt«,<br />
er klärt Marc Marticou, Business Development<br />
Manager bei Ugitech. Der neue<br />
martensitische Edelstahl UGIMA ® 4005 eignet<br />
sich für Bauteile der Automobil- und<br />
Prozessindus trie. Mit einem Chromanteil von<br />
12 % bis 14 % und gezielt eingestellten<br />
Oxideinschlüssen ist er gut maschinell verarbeitbar<br />
und verfügt gleichzeitig über hervorragende<br />
mechanische Eigenschaften. Damit<br />
hat Ugi tech eine wirtschaftliche Alternative<br />
zum konventionellen Edelstahl 1.4005 entwickelt:<br />
Anders als die Standardgüte ermöglicht<br />
der UGIMA ® 4005, je nach Werkzeugtyp,<br />
Schnitt geschwindigkeiten bis zu 500 m/<br />
min. Anwender profitieren von einer Produktivitätssteigerung<br />
von 30 % bis 50 % bei<br />
gleichbleibenden Werkzeugstandzeiten.<br />
Der neue ferritische UGIMA ® 4509 entfaltet<br />
seine Vorteile insbesondere bei temperaturbelasteten<br />
Bauteilen der Automobilindustrie.<br />
Resistent gegen interkristalline<br />
Korrosion, behält er auch bei hohen Temperaturen<br />
seine Standfestigkeit. Die Zerspanbarkeit<br />
verbesserte Ugitech mittels spezifischer<br />
Ausscheidungen, die zu kurzbrüchigen<br />
Spänen führen. So kann die Schnittgeschwindigkeit<br />
bei tiefen Bohrungen um<br />
20 % bis 40 % gesteigert werden. Auch das<br />
Verhalten des Stahls bei Drehoperationen ist<br />
optimiert. »Für eine wirtschaftliche Fertigung<br />
und hochwertige Bauteile beraten wir<br />
Anwender nach Bedarf bei der Wahl des<br />
geeigneten Werkstoffs sowie bei der Einstellung<br />
der optimalen Schnittparameter«, so<br />
Marticou.<br />
Die zerspanungsverbesserten Spezialstähle UGIMA ® steigern die Produktivität in der<br />
zerspanenden Fertigung um 10 % bis 50 %, je nach Güte (Foto: SCHMOLZ + BICKENBACH).<br />
(14060699/1)<br />
/<br />
Ugitech SA<br />
Avenue Paul Girod<br />
73403 UGINE Cedex<br />
Frankreich<br />
Tel. +33 47989 3030<br />
www.ugitech.com<br />
(sm 14060699) K<br />
ALBA ERWARTET WEITER<br />
STARKEN GEGENWIND<br />
Köln. Vor dem Hintergrund ungünstiger konjunktureller<br />
Rahmenbedingungen sank der Um -<br />
satz des Rohstoffhändlers ALBA SE im Segment<br />
Stahl- und Metallrecycling von 1,6 Mrd. € im Jahr<br />
2012 auf etwa 1,4 Mrd. € im Geschäftsjahr 2013.<br />
Durch den Preisdruck auf der Absatzseite und<br />
gestiegene Einkaufspreise ging das Ergebnis vor<br />
Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)<br />
von 32,9 Mill. € auf – 0,5 Mill. € zurück. Das<br />
Umfeld bleibt aus Sicht des Managements<br />
anspruchsvoll. Angesichts der geplanten Beteiligung<br />
der industriellen Eigenstromversorgung an<br />
der Finanzierung der Subventionen für regenerative<br />
Energien und des möglichen Verbots der<br />
Ausgleichsregelung der EEG-Umlage ist die von<br />
Experten erwartete Rohstahlproduktion für<br />
Deutschland in Höhe von 43,0 Mill. t aus Sicht<br />
von ALBA mit hohen Un sicherheiten behaftet. Im<br />
deutschen Handel mit NE-Metallen rechnet das<br />
Unternehmen im ersten Quartal nicht mit einer<br />
Besserung, ab dem zweiten Quartal sind die Prognosen<br />
verhalten optimistisch. »Wir werden<br />
2014 den Prozess der Reorganisation fortsetzen.<br />
Die Eckpfeiler dieser Strategie sind: eine Vernetzung<br />
des klassischen Geschäftsbereiches Entsorgung<br />
und Kunststoff-/Papierrecycling mit dem<br />
Bereich Stahl- und Metallrecycling, damit verbunden<br />
eine weitere Portfoliooptimierung und<br />
weitergehende Internationalisierung«, so der<br />
Verwaltungsratsvorsitzende der ALBA SE, Dr.<br />
Axel Schweitzer.<br />
www.alba.info<br />
/<br />
(sm 14060687) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Special: Edelstahl K 39<br />
Spezialist für anspruchsvolle Aufgaben<br />
Düsseldorf. Das Handelshaus STAPPERT bietet seinen Kunden Zugriff auf 15.000 Produkte<br />
in Standard- und Sondergüten – für jeden Anwendungsbereich maßgeschneidert.<br />
WW K Steigende Qualitätsanforderungen,<br />
technologische Herausforderungen, Ressourceneffizienz<br />
und Kostendruck sind die<br />
beherrschenden Themen im Maschinenund<br />
Anlagenbau. Gesucht sind hier Produkte,<br />
die intelligente Antworten auf diese<br />
Herausforderungen geben, sowie Anbieter,<br />
die diese Trends frühzeitig erkennen und<br />
bedarfsgerechte Lösungen bereithalten.<br />
STAPPERT empfiehlt sich mit Langprodukten<br />
und Rohrzubehör aus nichtrostenden, hochkorrosions-<br />
und hitzebeständigen (RSH)<br />
Stählen. Das Handelshaus ist spezialisiert auf<br />
Produkte für anspruchsvolle Anwendungen.<br />
Die Marke STAPPERT steht für durchdachte<br />
und exakt auf den Kundenbedarf zugeschnittene<br />
Werkstoffauswahl, Produktvielfalt,<br />
Verfügbarkeit und innovative Produktlösungen.<br />
Besonders gefragt ist STAPPERT<br />
bei Stahllösungen aus RSH-Stählen, die in<br />
den vielfältigsten Branchen und für die<br />
anspruchsvollsten Anwendungen Einsatz<br />
finden. So vertrauen Hersteller von Ventilen,<br />
Pumpen, Armaturen oder Filtern auf Stähle,<br />
die höchsten Anforderungen an Festigkeit,<br />
Verschleiß-, Temperatur- und Korrosionsbeständigkeit<br />
standhalten müssen.<br />
Die Produkte von STAPPERT können auch<br />
für Präzisionselemente, die in stark beanspruchten<br />
Hydraulik- und Pneumatikaggregaten<br />
erforderlich sind, eingesetzt werden.<br />
Das Produktspektrum des Handelshauses<br />
umfasst unter anderem Stabstahl mit Außendurchmessern<br />
bis zu 625 mm, Hohlstahl mit<br />
Außendurchmessern bis 420 mm sowie<br />
nahtlose und geschweißte Rohre und passendes<br />
Rohrzubehör, wie Flansche, Formstücke<br />
und Gewinderohrteile. Für jeden<br />
Anwendungsbereich maßgeschneidert,<br />
haben die Kunden Zugriff auf 15.000 Produkte<br />
in Standard- und Sondergüten – ferritische,<br />
austenitische und martensitische<br />
Gefüge, vom niedrig legierten Chromstahl<br />
bis hin zum hochwarmfesten Werkstoff<br />
1.4923 und dem hitzebeständigen austenitischen<br />
Werkstoff 1.4845, wie er beispielsweise<br />
im Ofen- und Apparatebau verwendet<br />
wird. Die ebenfalls ab Lager lieferbaren<br />
Duplex- und Superduplexstähle zeichnen<br />
sich durch ihre hohe Korrosionsbeständigkeit<br />
und gute Schweißbarkeit aus. Sie werden<br />
eingesetzt in der chemischen Industrie, im<br />
Maschinenbau, der Offshore- und Schiffbauindustrie<br />
sowie in Förderpumpen, Wärmetauschern,<br />
Abwasseranlagen, Turbinen- und<br />
Gebläseschaufeln. Abgerundet wird das<br />
Leistungsspektrum durch ein Beratungsangebot<br />
zu allen Anliegen rund um den nichtrostenden<br />
Edelstahl, ein Servicespektrum<br />
von der Anarbeitung in modernsten Bearbeitungszentren<br />
bis hin zu Sonderabnahmen<br />
und Werkstoffprüfungen sowie einer professionellen<br />
Logistik.<br />
/<br />
STAPPERT Deutschland GmbH<br />
Willstätterstraße 13<br />
40549 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 5279-0<br />
www.stappert.biz<br />
(sm 14060705) K<br />
EISENBLÄTTER UNTERSTÜTZT<br />
EXISTENZGRÜNDER<br />
Geretsried. Der bundesweite Wettbewerb »Eisenblätter unterstützt<br />
das Deutsche Handwerk« geht in die dritte Runde. Belohnt werden<br />
sollen Existenzgründer in Deutschland, insbesondere im Handwerk.<br />
Bewerbungen werden bis zum 15. September 2014 entgegengenommen.<br />
Daraus sollte ersichtlich werden, welche Maschine aus dem<br />
Eisenblätter-Sortiment nützlich wäre. Neben einem Lebenslauf müssen<br />
die Bewerbungsunterlagen eine Vorstellung der Person und des<br />
Arbeitsbereichs beziehungsweise der Geschäftsidee enthalten. Der<br />
1. Preis ist eine Maschine samt Zubehör der Gerd Eisenblätter GmbH.<br />
Zudem erhält der Gewinner Geschäftsbriefpapier und Visitenkarten<br />
des Geschäftspartners BluePrint AG. Entwickelt wird ebenfalls ein<br />
eigenes Geschäftslogo durch den Unterstützer der Gerd Eisenblätter<br />
GmbH, die BlueMedia GmbH. Die Nächstplatzierten erhalten Sachpreise,<br />
etwa ein Jahresabonnement unserer Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />
www.eisenblaetter.de<br />
/<br />
(sm 14060686) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
40 K <br />
Große Erwartungen zur O & S<br />
Zukunftsweisende Innovationen auf der »Welt der Oberfläche«<br />
Hilden. <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
ausgerichtet wird.<br />
WW K Die Aussteller erhoffen sich aufgrund<br />
der Zusammenlegung gleich mehrerer Messen<br />
einen noch höheren Anteil internationaler<br />
Fachbesucher sowie verstärkte Synergieeffekte.<br />
Durch die größere Präsenz von<br />
Anbietern aus der Galvanik und Oberflächenbeschichtung,<br />
dem Anlagenbau und<br />
der Steuerungs- und Messtechnik sowie von<br />
Anwendern aus den Bereichen Automotive,<br />
Medizintechnik, Bauwirtschaft, Sanitärindustrie<br />
und Elektrotechnik erwarten die Mitglieder<br />
einen intensiven fachlichen Austausch<br />
mit Entscheidern. Ebenfalls großen<br />
Zuspruch findet der Ausbau des Konzeptes<br />
der lösungsorientierten Beratung. Sie bietet<br />
Interessenten die Möglichkeit, bereits im<br />
Vorfeld der Messe Fragen und Anliegen einzureichen,<br />
die dann von den Ansprechpartnern<br />
der Unternehmen vor Ort gezielt be -<br />
antwortet werden.<br />
Mit den bestehenden und noch zu erwartenden<br />
Verordnungen zum Umweltschutz,<br />
wie die REACH-Verordnung, haben sich viele<br />
der vertretenden Unternehmen auseinandergesetzt<br />
und präsentieren neue Stoffe<br />
und Verfahren, die ohne gesundheits- und<br />
umweltschädliche Substanzen wie Kobalt,<br />
Chrom, Salpeter oder andere CMR-Stoffe<br />
auskommen. Im Bereich der Passivierung<br />
präsentiert beispielsweise Atotech Deutschland<br />
mit Tridur HDG ein entsprechendes<br />
Verfahren zur Direktpassivierung. Und auch<br />
der Entwickler von Spezialchemikalien Co -<br />
parts2clean informiert über Bauteilereinigung<br />
Stuttgart / Hannover. Die Bauteilreinigung<br />
hat sich inzwischen als unverzichtbarer Prozess-<br />
-<br />
<br />
<br />
ökologische Aspekte zu berücksichtigen. Dies<br />
<br />
gung<br />
erforderlich. Andererseits stellt es Unterneh-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Lösungen für die unterschiedlichen Aufgaben-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
-<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
speziellen Fragestellungen unterschiedliche Berei-<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
wissensbasierten Prozessführung in der industri-<br />
-<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
-<br />
gung.<br />
www.parts2clean.de (sm 14060660) K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
K 41<br />
Ein Thema auf dem Gemeinschaftsstand<br />
»Welt der Ober fläche« ist der Korrosionsschutz,<br />
dabei v. a. Kobaltfreie Dick schicht passivie rungen<br />
für Zink (Foto: COVENTYA (www.coventya.com)).<br />
(14060704/1)<br />
ventya GmbH hat seine Produktlinie für<br />
kobaltfreie Passivierung vervollständigt. Auf<br />
höchsten Korrosionsschutz wird dabei ebenso<br />
wenig verzichtet wie auf die hohen De -<br />
signansprüche der Automobilindustrie, wie<br />
Enthone mit seinen Verfahren Perma Shield<br />
und Zincrolyte zeigen wird.<br />
Der Apparatebauer WMV präsentiert seine<br />
Beschichtungsstation TULZ mit neuentwickeltem<br />
Lackrückgewinnungssystem und<br />
in der automatisierten Variante mit einem<br />
verbesserten Handling. Dieses kommt mit<br />
zwei statt bisher vier Beschichtungskörben<br />
aus und senkt dadurch ebenfalls den Lackverbrauch<br />
signifikant. Neben dem Kostenund<br />
Umweltfaktor bei der Einsparung von<br />
Werkstoffen betont der Galvanikallrounder<br />
Zeschky »mehr Unabhängigkeit vom Rohstoffmarkt«<br />
durch seine Alternativen zu<br />
Nickel, Edelstahl und Schwarzchromatierungen.<br />
<br />
<br />
Energieeffizienz ist ein wichtiges Schlagwort<br />
bei Anlagenbauern und Herstellern von<br />
Steuerungs- und Messsystemen. So konzentriert<br />
sich die L & R Kältetechnik auf die energieeffiziente<br />
Kälteerzeugung speziell für<br />
Galvanikbetriebe. Durch innovative Temperaturregelung,<br />
Kältekompressoren und<br />
Pumpen sowie den Einsatz von Freikühlern<br />
im Winter verspricht der Anlagenbauer eine<br />
Energieeinsparung von bis zu 80 % bei seinen<br />
Kälteanlagen.<br />
Wie Umweltschutz und Wertstoffrecycling<br />
zusammengehen, will der Beschlag spezialist<br />
Kesseböhmer mit der Präsentation seiner<br />
neu errichteten Galvanikanlage am Stammsitz<br />
in Bad Essen zeigen. So stellt die Anlage<br />
70 % ihrer Heizenergie durch Wärmerückgewinnung<br />
bereit. Für eine zusätzliche Holzheizung<br />
kommen die Holzreststoffe aus der<br />
Produktion zum Einsatz. Zugleich unterschreitet<br />
die Abluft, die die Waschanlagen<br />
»absolut sauber und schallgedämpft« verlässt,<br />
die Grenzwerte der TA-Luft um das<br />
30-fache.<br />
Die H2O GmbH aus dem badischen Steinen<br />
steht für das hoch innovative und kostensparende<br />
Verfahren der Vakuumdestillation<br />
zur abwasserfreien Aufbereitung von<br />
Industrieabwässern. Auf der »Welt der<br />
Oberfläche« stellt H2O die speziell für die<br />
Bedarfe der Oberflächentechnik geeignete<br />
Anlage VACUDEST und ihre CLEARCAT-<br />
Technologie vor.<br />
Mit Neuentwicklungen zur Kosten- und<br />
Zeitoptimierung der Produktionsabläufe<br />
werden die Spezialisten für den Anlagenbau<br />
beziehungsweise für Steuerungs- und Messtechnik<br />
aufwarten. Dabei kennen sie, wie<br />
beispielsweise die Entwickler von spezialisierter<br />
Systemsoftware Media Soft die be -<br />
sonderen Anforderungen der Oberflächenindustrie<br />
durch »hohe Teilevielfalt und ex -<br />
trem kurze Durchlaufzeiten«. Die »kurzen<br />
Implementierungszeiten« ihrer Produkte<br />
sorgen außerdem für Zeitersparnis bei der<br />
Auftragsabwicklung.<br />
Benutzerfreundlichkeit durch »intuitive Be -<br />
dienung und übersichtliche Visualisierung«<br />
zeichnen die Anlagesteuerung GalvaCom<br />
von ICOM Automation aus, die darüber hi -<br />
naus eine ISO-9000-konforme Datenerfassung<br />
und Protokollierung sowie die Anbindung<br />
an Warenwirtschaftssysteme erlaubt.<br />
Als Entwickler von innovativen Steuerungskonzepten<br />
zeichnet sich auch die HEHL GAL-<br />
VANOTRONIC aus. Das Solinger Unternehmen<br />
führt auf dem Messestand Steuerungskonzepte<br />
und Softwareaktualisierungen vor.<br />
Auch das Thema »Energiemanagement<br />
durch Netzrückspeisung« wird von HEHL<br />
GALVANOTRONIC aufgegriffen und entsprechende<br />
Möglichkeiten aufgezeigt.<br />
Neuartige Prozessmessgeräte für die Galvano-<br />
und nasschemische Oberflächentechnik<br />
präsentiert das Dresdener Start-up-Un -<br />
ternehmen Somonic, das mit seinem Inlinemessverfahren<br />
erstmalig ermöglicht, die<br />
Abscheidegeschwindigkeit bzw. Stromausbeute<br />
mittels eines stabförmigen Sensors<br />
unmittelbar im galvanischen Prozess fortlaufend<br />
zu bestimmen.<br />
(sm 14060704) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
ZVO Zentralverband<br />
Oberflächentechnik e.V.<br />
Max-Volmer-Straße 1<br />
40724 Hilden<br />
Tel. +49 2103 2556-10<br />
www.zvo.org<br />
O & S: Halle 9, Stand B 28<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
42 K Special:<br />
Strahlen zum Mitnehmen<br />
Optimale Oberflächenbehandlung mit<br />
neuer Rump-Anlage<br />
<br />
® <br />
<br />
<br />
<br />
platzsparend.<br />
WW K Die Materialzufuhr erfolgt manuell bei<br />
einer Beladungshöhe von 1.150 mm. Das<br />
Chargengewicht der Maschine beträgt<br />
400 kg, das Füllvolumen 200 l und die ma -<br />
ximale Teilelänge 300 mm. Während des<br />
Strahlens bleibt die Kammertür geschlossen.<br />
Dank der Umwälzbewegung des Muldenbandes<br />
wird die Oberfläche der Werkstücke<br />
optimal und von jeder Seite bearbeitet.<br />
Zur Ausstattung der Anlage gehört ein<br />
direkt angetriebener Turbostrahler mit me -<br />
chanischer Vorbeschleunigung und einer<br />
Antriebsleistung von 7,5 kW. Das Gehäuse<br />
der wartungsfreundlichen »R«-Turbine be -<br />
steht aus verschleißfesten Manganstahlblechen.<br />
Verschleißschutzkolben sowie das<br />
Schleuderrad mit acht Wurfschaufeln ma -<br />
chen das Innere aus. Das Schleuderrad hat<br />
einen Außendurchmesser von 320 mm. Die<br />
Verschleißschutzkolben und Wurfschaufeln<br />
sind leicht auswechselbar und für lange<br />
Standzeiten ausgelegt. Dank der verstellbaren<br />
Verteilerhülse ist eine sehr genaue Einstellung<br />
des Ausstrahlwinkels möglich. Der<br />
Verschleiß von Schleuderradgehäuse und<br />
Maschinen innenauskleidung lässt sich weitgehend<br />
vermeiden, da das Strahlmittel ge -<br />
zielt auf die Werkstücke gelenkt wird. Bei<br />
einer Motordrehzahl von 3.000 U/min be -<br />
trägt die Ab wurfgeschwindigkeit der Schleuderräder<br />
etwa 69 m/s. Wahlweise kann der<br />
Turbostrahler mit einer frequenzgeregelten<br />
Drehzahlverstellung ausgerüstet werden.<br />
<br />
Über eine im Trichter eingebaute Schnecke<br />
wird das Strahlmittel zum direkt angebauten<br />
Becherwerk und von dort in den optimierten,<br />
einstufigen Sichter transportiert. Dort<br />
werden dem Strahlmittel spezifisch leichtere<br />
Partikel sowie das Strahlmittel-Unterkorn<br />
durch einen Luftstrom entzogen und der<br />
Filteranlage zugeführt. Dann gelangt das so<br />
gereinigte Strahlmittel in den Vorratsbunker<br />
und wird über eine pneumatisch betätigte<br />
Dosiereinrichtung dem Turbostrahler erneut<br />
zugeführt.<br />
Im rückwärtigen Bereich der Anlage be -<br />
findet sich eine integrierte Entstaubungsanlage,<br />
die für die Absaugung der Schleuderrad-Strahlkammer<br />
und der Windsichterstufe<br />
(14060581/2)<br />
Während des Strahlens bleibt die Kammertür geschlossen. Dank<br />
der Umwälzbewegung des Muldenbandes wird die Oberfläche der<br />
Werkstücke optimal und von jeder Seite bearbeitet.<br />
(14060581/1)<br />
Die neue 4-m-hohe Muldenband-Strahlanlage behandelt u. a.<br />
die Oberfläche von trommelfähigen Werkstücken und kann am<br />
Aufstellungsort schnell und platzsparend (auf einer Stellfläche<br />
von rd. 9 m 2 ) aufgebaut werden (Fotos: Rump).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Special: K 43<br />
sorgt. Das Aggregat ist als Patronenfilter mit automatischer Druckluft-Impuls-Abreinigung<br />
für einen geringen Reststaubgehalt in der<br />
Abluft ausgeführt. Über den untergebauten Staubauffangtrichter<br />
wird der abgefilterte Staub in einen Staubsammelbehälter ausgeschieden.<br />
Der angeschlossene Ventilator ist für einen Gesamtluftvolumenstrom<br />
von 1.500 m 3 / h und eine Druckdifferenz von 200<br />
Dekapascal bei einer Antriebsleistung von 3 kW ausgelegt. Über<br />
einen Kamin kann die Abluft ins Freie oder im Winter betrieb optional<br />
durch Nachschalten eines Sekundärfeinfilters in die Halle zurückgeführt<br />
werden. So wird nicht nur Energie eingespart, sondern auch<br />
die Umwelt weniger belastet.<br />
Zur Ausrüstung der Schaltanlage gehören eine speicherprogrammierbare<br />
Steuerung und bedienungsfreundliche Klartextan zeigen<br />
für einen gesicherten und störungsfreien Betrieb mit reproduzierbarem<br />
Ergebnis. Über das Strahlprogramm können alle Hauptparameter<br />
eingestellt werden. Der elektrische Gesamtanschlusswert der<br />
Ma schine beträgt 12 kW.<br />
Aufbau auf 9 m 2<br />
Die Anlage wird fundamentlos aufgebaut und verfügt über eine<br />
Gesamtbauhöhe von 4 m sowie eine Stellfläche von 3 m x 3 m. Alle<br />
wesentlichen Teile sind bereits in der Anlage integriert und nur die<br />
Versorgungsanschlüsse müssen am Aufstellungsort montiert werden.<br />
So beträgt die Montagedauer nur einige wenige Stunden.<br />
Optional kann die Maschine auch mit einem Behälter-Hebe-Kippgerät<br />
zur automatischen Befüllung sowie einem Austragsförderband<br />
zum Abtransport der Werk stücke nach dem Strahlvorgang versehen<br />
werden.<br />
(sm 14060581) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Konrad Rump Oberflächentechnik GmbH & Co. KG<br />
Berglar 27<br />
33154 Salzkotten<br />
Tel. +49 5258 508-0<br />
www.rump-oft.de<br />
<br />
Gelsenkirchen. ® -<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
www.zinq.com<br />
(sm 14060653) K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
44 K Special:<br />
Kino »zum Strahlen« macht Abläufe transparent<br />
Hagen. <br />
WW K Der Industriepartner, einer der führenden<br />
deutschen Lohnstrahler, visualisiert jeden<br />
Prozessschritt. Klare Bildsprache und überraschende<br />
Perspektiven machen den professionell<br />
gemachten Film zugleich informativ<br />
und fesselnd.<br />
Roter Faden des Films ist ein typischer<br />
Strahlauftrag – von der Anlieferung bis zur<br />
Abholung. Das Video zeigt die einzelnen<br />
Bearbeitungsschritte und die intensive Qualitätskontrolle<br />
durch Spezialisten. Erfahrene<br />
Experten checken jedes Teil nach aktuellen<br />
Prüfnormen und mit innovativen Testmethoden.<br />
Und dokumentieren ihre Werte in einem<br />
detaillierten Prüfbericht.<br />
»Wir möchten potenziellen Partnern und<br />
Interessenten in bewegten Bildern gezielt<br />
Einblicke in unsere Unternehmenswelt ge -<br />
ben. Und dabei zeigen, wie wir Strahlprojekte<br />
kundenorientiert, just in time und mit<br />
breitem Service abwickeln. Einschließlich<br />
Einölen, Verpackung, Kommissionierung<br />
und Lagerung«, so Geschäftsführer Marco<br />
Heinemann zum Ziel der Videobotschaft. Zu<br />
sehen ist der Clip auf der Unternehmenswebsite<br />
und auf YouTube. Anschauen lohnt<br />
sich doppelt: Wer das Video anschließend<br />
bewertet, bekommt dafür ein kleines Dankeschön.<br />
KST Kugel-Strahltechnik hilft Industrieunternehmen,<br />
ihren Prozess durch Outsourcing<br />
gezielt zu optimieren. Die Auslagerung<br />
an den Spezialisten reduziert oder vermeidet<br />
Stand-by-Zeiten.<br />
http://bit.ly/1lUr3b6<br />
(direkt zum Video)<br />
/<br />
(sm 14060743) K<br />
(14060743/1)<br />
Roter Faden des Videos<br />
ist ein typischer<br />
Strahlauftrag – von der<br />
Anlieferung bis zur<br />
Abholung (Foto: KST).<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Kugel-Strahltechnik GmbH<br />
Volmarsteiner Straße 17<br />
58089 Hagen<br />
Tel. +49 2331 9389-0<br />
www.kst-hagen.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Special: K 45<br />
<br />
<br />
Duisburg. <br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
edlungstechnik<br />
und der Aufbereitung der verwendeten Flüssigkeiten.<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
(sm 14060731) K<br />
<br />
Kronach. <br />
-<br />
<br />
-<br />
-<br />
-<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
offensichtlich genau den aktuellen Bedarf der südkoreanischen Blechver-<br />
<br />
<br />
<br />
(sm 14060702) K<br />
<br />
Vitoria. <br />
-<br />
-<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
/<br />
Steel Stock Exchange<br />
Arantzabal, 2, Esc.1,2ºC<br />
01008 Vitoria (Alava)<br />
Spanien<br />
Tel. +34 630841872<br />
www.steelstockexchange.com<br />
(sm 14060787) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
46 K Special:<br />
Entzaubert wie Spinat<br />
Aus der Galfanstory lernen<br />
Düsseldorf. Der Eisengehalt des Spinats ist ein Musterbeispiel für Irrtümer,<br />
die durch permanente Wiederholung zur vermeintlichen Wahrheit werden.<br />
So lautet eine Mitteilung des Instituts Feuerverzinken e.V. Der Spinat des<br />
Korrosionsschutzes ist die Galfanverzinkung. Immer noch glauben selbst<br />
gestandene Korrosionsschutzexperten, dass die aus einer sehr dünnen Zink-<br />
Aluminium-Legierungsschicht bestehenden Galfanüberzüge eine vielfach<br />
höhere Korrosionsbeständigkeit aufweisen als solche aus reinem Zink.<br />
WW K Wissenschaftliche Langzeituntersuchungen<br />
belegen hingegen, dass derartige<br />
Ressourceneffizienzträume in der Praxis wie<br />
Seifenblasen platzen. Fakt ist nämlich, dass<br />
Galfan- und Reinzinküberzüge bei üblicher<br />
atmosphärischer Korrosionsbeanspruchung<br />
ähnliche Korrosionsraten aufweisen. Da<br />
durch Stückverzinken hergestellte Reinzinküberzüge<br />
deutlich höhere Schichtdicken<br />
besitzen als Galfanüberzüge, erreichen sie<br />
auch eine erheblich längere Korrosionsschutzdauer.<br />
Vor rd. 30 Jahren kam die Galfanverzinkung<br />
mit großem Trommelschlag auf den<br />
Markt. Auf der Basis von Ergebnissen aus<br />
Kurzzeitlabortests wie dem Salzsprühtest<br />
entstand die Legende von der vermeintlich<br />
überragenden Leistungsfähigkeit der neuen<br />
Zink-Aluminium-Überzüge, die trotz dünnerer<br />
Schichtdicken extrem lange Schutzzeiträume<br />
erreichen. Selbst heute<br />
noch wird Galfan mit Salzsprühtestergebnissen<br />
be worben. Da -<br />
bei bestätigt selbst das für die<br />
Salzsprühtestnorm zuständige<br />
Normungsgremium, dass Ergebnisse<br />
von Salzsprühprüfungen<br />
nur »selten mit dem Verhalten<br />
in natürlichen Umgebungen<br />
übereinstimmen«. Zahlreiche<br />
Praxisstudien unter Realbedingungen<br />
beweisen, dass die<br />
Schichtdicke für die Schutzdauer<br />
entscheidend ist, da die<br />
Schichtdickenverluste von Galfanüberzügen<br />
unter üblichen<br />
atmosphärischen Belastungen<br />
denen von Reinzinküberzügen<br />
entsprechen. Während galfanüberzogene<br />
Bleche in der Regel Schichtdicken von ma -<br />
ximal 25 μm aufweisen, liegen übliche<br />
Schichtdicken von stückverzinkten Stählen<br />
zwischen 50 und 150 μm.<br />
Schuhmacher und Wolfhard [1] haben<br />
bereits in den 1990er-Jahren Reinzink- und<br />
Galfanüberzüge in Stadt-, Industrie- und<br />
Meeresklima im Rahmen von Auslagerungstests<br />
überprüft. Nach sieben Jahren Auslagerungszeit<br />
wurden die in Tabelle 1 aufgeführten<br />
Schichtdickenverluste ermittelt. Sie<br />
belegen, dass vor allem in Stadt- und gemäßigter<br />
Industrieatmosphäre keine oder nur<br />
marginale Unterschiede zwischen den beiden<br />
Überzugsarten existieren. Lediglich im<br />
hochkorrosiven Meeresklima der Nordseeinsel<br />
Baltrum zeigen Galfanüberzüge eine<br />
um rd. 30 % bessere Leistungsfähigkeit.<br />
Konkret bedeutet dies, dass bei einem derartigen<br />
meeresklimatischen Einsatz beispielsweise<br />
ein galfanverzinktes 3-mm-Blech<br />
mit einer maximalen Schichtdicke von 25 μm<br />
trotz geringerer Schichtdickenverluste nur<br />
eine Schutzdauer von unter 15 Jahren er -<br />
reicht, während ein stückverzinktes 3-mm-<br />
Blech mit einer praxisüblichen Schichtdicke<br />
von 80 μm unter gleichen Bedingungen<br />
mehr als 33 Jahre geschützt ist.<br />
Untersuchungen im Mineralbad Cannstatt<br />
von Nürnberger und Zehnder [2] ergaben,<br />
dass sich sowohl bei galfanverzinkten<br />
als auch bei kontinuierlich feuerverzinkten<br />
Spiralseilen »bereits ab etwa zehnjährigem<br />
Badbetrieb umfangreiche Korrosionserscheinungen<br />
mit Rotrostbildung« zeigten und<br />
dass in diesem hochkorrosiven Umfeld kaum<br />
Unterschiede zwischen galfanverzinkten<br />
Seilen und den feuerverzinkten Seilen feststellbar<br />
sind. Beide Seiltypen wurden nach<br />
rd. 10 Jahren ersetzt.<br />
Im Zeitraum 2002 bis 2007 überprüfte die<br />
Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) [3]<br />
das Korrosionsverhalten von Stahlschutzplanken<br />
mit Zink-Aluminium-Überzügen<br />
sowie mit Reinzinküberzügen an der Auto-<br />
(14060742/1)<br />
Gabionenkörbe bieten einen<br />
dauerhaften Schutz, wenn<br />
sie stückverzinkt sind<br />
(Foto: Rainer Sturm, pixelio.de).<br />
«<br />
KONTAKT<br />
Institut Feuerverzinken GmbH<br />
Graf-Recke-Straße 82<br />
40239 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 690765-0<br />
www.feuerverzinken.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Special: K 47<br />
bahn A4 bei Bensberg. Nach fünfjähriger<br />
Freibewitterung zeigten die untersuchten<br />
Schutzplankenholme mit Reinzink- bzw.<br />
Zink aluminiumüberzügen identische Schichtdickenveränderungen.<br />
Schröder [4] berichtet<br />
über unveränderte Ergebnisse in einer weiterführenden<br />
Auswertung dieser Versuchsserie<br />
nach neun Jahren.<br />
Leclerque [5] untersuchte das Korrosionsverhalten<br />
von Weinbergpfählen in Frankreich.<br />
Am gleichen Weinberg wurden stückverzinkte<br />
Pfähle und kontinuierlich verzinkte<br />
Pfähle mit Reinzink- sowie mit Zink-Aluminium-Überzügen<br />
eingesetzt. Der Schichtdickenverlust<br />
der Weinbergpfähle mit Zink-<br />
Aluminium-legierten Überzügen lag mit<br />
1,2 μm pro Jahr sogar leicht über dem<br />
Schichtdickenverlust der Pfähle mit Reinzinküberzügen<br />
(s. Tabelle 2). Während die<br />
Tabelle 1<br />
<br />
bandverzinkten Reinzink- bzw. Zink-Aluminium-Überzüge<br />
mit Schichtdicken von 19<br />
bzw. 32 μm bereits nach 16-jähriger Verwendung<br />
überwiegend stark bzw. im Erdreich<br />
leicht ausgeprägten Rotrost aufwiesen,<br />
besaßen die stückverzinkten Pfähle noch<br />
immer Zinkschichtdicken von mehr als<br />
60 μm und somit das Potenzial für eine weitere<br />
jahrzehntelange Verwendung.<br />
<br />
<br />
<br />
Stadtatmosphäre 0,9 0,8<br />
Stadt / gemäßigte Industrieatmosphäre 1,1 1,1<br />
Industrieatmosphäre 1,5 1,2<br />
Meeresklima 2,4 1,7<br />
Die Untersuchung von Schuhmacher und Wolfhard zeigt in Stadt- und gemäßigter<br />
Industrieatmosphäre keine oder nur marginale Unterschiede zwischen galfanverzinkten<br />
und Reinzinküberzügen.<br />
<br />
Bei Einsatz in Land-, Stadt- und Industrieatmosphäre,<br />
wie es in Deutschland der<br />
Regelfall ist, weisen Reinzink- und Zink-Aluminium-legierte<br />
Überzüge ähnliche Korrosionsraten<br />
auf. Durch Stückverzinken hergestellte<br />
Reinzinküberzüge erreichen aufgrund<br />
höherer Schichtdicken deutlich längere<br />
Schutzzeiträume als Zink-Aluminium-legierte<br />
Überzüge. Wie seinerzeit beim Spinat<br />
muss der weitreichende Irrtum der Überlegenheit<br />
von Galfan revidiert werden. Ein<br />
möglicher weiterer Irrtum kündigt sich mit<br />
den neuen dünnschichtigen magnesiumbasierten<br />
Legierungsüberzügen an. Sie werden<br />
auf der Basis von Salzsprühtestergebnissen<br />
sogar als noch leistungsfähiger proklamiert.<br />
Erste Auslagerungstests unter Realbedingungen<br />
bestätigen dies jedoch nicht. Geschichte<br />
könnte sich hier wiederholen, wenn wir<br />
nicht aus der Galfanstory lernen.<br />
Quellen:<br />
[1] B. Schuhmacher, D. Wolfhard: Korrosionsbeständigkeit<br />
metallisch und organisch<br />
veredelter Stahlfeinbleche in der<br />
Freibewitterung, in: Materials and Corrosion<br />
49, 725 – 735 (1998)<br />
[2] U. Nürnberger, M. Zehnder: Korrosion<br />
offener Spiralseile in der Atmosphäre<br />
eines Solebades (2013)<br />
[3] M. Schröder: Bandverzinkte Schutzplankenholme<br />
– Schlussbericht, BASt-<br />
Projekt F1100.2203004, Bundesanstalt<br />
für Straßenwesen (2008)<br />
[4] M. Schröder: Vortrag EGGA Assembly,<br />
Dresden (2013)<br />
[5] J.-M. Leclerque, Vine Trellis – Specific<br />
corrosion resistance requirements, 20<br />
years of experience return, in: Intergalva<br />
2012 proceedings (2014)<br />
(sm 14060742) K<br />
Tabelle 2<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Schichtdickenverlust: 1,1 μm/Jahr<br />
(Messzeitraum 16 Jahre)<br />
Schichtdickenverlust: 1,2 μm/Jahr<br />
(Messzeitraum 16 Jahre)<br />
Schichtdickenverlust: 1,1 μm/Jahr<br />
(Messzeitraum 25 Jahre)<br />
Leclerque belegt mit seiner Untersuchung die Überlegenheit der Stückverzinkung (Tabelle 2: Leclerque).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
48 K Special:<br />
Langlebig und recyclingfähig<br />
Wer nachhaltig baut, bevorzugt Zink<br />
Düsseldorf. Wer ein Bauteil konstruiert, ein Gebäude plant oder ein<br />
Produkt auf den Markt bringen möchte, kommt um die Themen Energieeffizienz<br />
und Nachhaltigkeit nicht herum. So entwickeln sich Umweltproduktdeklarationen<br />
(Environment Product Declarations, EPDs) zum<br />
Standard. Denn für die Bewertung und Auszeichnung nachhaltiger Gebäude<br />
müssen alle relevanten Informationen zu den verwendeten Baustoffen in<br />
einem international gültigen Format vorliegen.<br />
WW K Ökonomie, Ökologie und die technische<br />
Leistungsfähigkeit sind wesentliche<br />
Faktoren, um einem Gebäude das Prädikat<br />
»nachhaltig« zu verleihen. Zink zeichnet<br />
sich durch Eigenschaften aus, die für nachhaltiges<br />
Bauen essenziell sind: Lang lebigkeit<br />
und hohe Recyclingfähigkeit. Das spiegelt<br />
sich in den entsprechenden EPDs beispielsweise<br />
für Titanzinkprodukte und feuerverzinkten<br />
Baustahl wider. Sie belegen, dass<br />
Zink auch unter Nachhaltigkeitsaspekten ein<br />
optimaler Werkstoff ist.<br />
EPDs im Baubereich basieren auf der in -<br />
ternational abgestimmten Norm EN 15804.<br />
Kern einer Umweltproduktdeklaration ist<br />
dabei eine Ökobilanz gemäß ISO 14040,<br />
die neutral, transparent und verlässlich<br />
überprüfbar die Eigenschaften eines Produkts<br />
offenlegt. Nach Ansicht von Marianne<br />
Schönnenbeck, Abteilungsleiterin Forschung<br />
und Entwicklung / Umwelt bei der<br />
RHEINZINK GmbH & Co. KG, reicht eine<br />
technische Baustoffbewertung nicht aus,<br />
um nachhaltiges Bauen zertifizieren zu können.<br />
»Benötigt wird eine den Baustoff be -<br />
gleitende, umfassende Produktaussage<br />
unter gleichen Rand- und Rahmenbedingungen.<br />
Wenn Unternehmen der Zinkindustrie<br />
also nachweisen wollen, dass ihre<br />
Produkte nachhaltig sind, dann geschieht<br />
das über eine Umweltproduktdeklaration<br />
nach den Vorgaben der EN 15804.« Somit<br />
wird bei einer Deklaration von der Rohstoffgewinnung<br />
über die Herstellung bis zur<br />
Verarbeitung und schließlich zum Recyc ling<br />
der gesamte Lebenszyklus des Produkts<br />
genau betrachtet. Dazu gehören sämtliche<br />
Energieverbräuche und Transporte genauso<br />
wie emissionsbedingte Umweltwirkungen<br />
und das Treibhauspotenzial.<br />
Die Umweltproduktdeklarationen für<br />
Titanzinkprodukte und feuerverzinkte Baustähle<br />
sind sogenannte Typ-III-Deklarationen,<br />
die unter Einbeziehung unabhängiger<br />
Dritter entwickelt und zusätzlich durch das<br />
Institut Bauen und Umwelt (IBU) geprüft<br />
wurden. »Diese Typ-III-Deklarationen helfen<br />
bei der Bewertung der Nachhaltigkeit eines<br />
Gebäudes. In einer Lebenszyklusanalyse<br />
wird die gesamte Lebensdauer des Gebäudes<br />
– die Bauphase, die Nutzungsphase<br />
sowie Abriss und Entsorgung – berücksichtigt.<br />
Außerdem kann der Beitrag der Bauprodukte<br />
zur Energieeffizienz dargestellt<br />
oder Angaben zu technischen Eigenschaften<br />
wie Lebensdauer, Wärme- oder Schallisolierung<br />
gemacht werden, die für die Einschätzung<br />
der Eignung des Produkts im<br />
Gebäude wichtig sind«, erklärt Gerd Deimel,<br />
Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands<br />
Feuerverzinken.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Special: K 49<br />
Ein weiterer Pluspunkt der Umweltproduktdeklarationen:<br />
Für beide Seiten – Hersteller<br />
und Nutzer – ergeben sich Vorteile. So ist<br />
der Hersteller gegenüber Mitbewerbern<br />
ohne vergleichbare Deklaration im Vorteil.<br />
Und Planer, Architekten, Bauunternehmen<br />
sowie Bauherren wissen frühzeitig um die<br />
Nachhaltigkeit eines Werkstoffs. So wird<br />
sichergestellt, dass bereits bei der Planung<br />
und der Auftragsvergabe auf eine sparsame<br />
Verwendung von Ressourcen geachtet werden<br />
kann.<br />
(sm 14060763) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
INITIATIVE ZINK in der<br />
WirtschaftsVereinigung Metalle<br />
Am Bonneshof 5<br />
40474 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 4796-176<br />
www.zink.de<br />
<br />
<br />
Karlsruhe. Der Unternehmensbereich Coatings<br />
der BASF gab auf der PaintExpo im April in Karlsruhe<br />
Antworten auf die steigenden Anforderungen<br />
an Oberflächenbeschichtungen. Egal für<br />
welche Anforderungen im industriellen Bereich<br />
– von Korrosionsschutz über Kratzfestigkeit bis<br />
hin zu Farbtonvielfalt –, der Chemiekonzern zeigte<br />
auf der Fachmesse ein breites Produktportfolio<br />
für individuelle Kundenanforderungen entlang<br />
aller Prozesse in der Lackiertechnik. So<br />
präsentiert BASF den Messebesuchern mit Exponaten<br />
der Marke RELEST Pulver- und Nasslacke.<br />
Diese zeichnen sich vor allem im Anlagenbau und<br />
in der Landmaschinenindustrie durch hohen Korrosionsschutz<br />
oder zuverlässige Beständigkeit<br />
bei Wetter- und Umwelteinflüssen aus. Die<br />
katho dische Elektrotauchlackierung CathoGuard<br />
ist nach Unternehmensangaben gut zu verarbeiten<br />
und bietet bei Serienlackierungen im industriellen<br />
Bereich, wie etwa bei Heizkörpern, niedrige<br />
Materialkosten und hohen Korrosionsschutz.<br />
Darüber hinaus zeigte der Unternehmensbereich<br />
Coatings auf der internationalen<br />
Leitmesse für industrielle Lackiertechnik Lacksysteme<br />
der Marke Salcomix. Diese sorgen für<br />
Farbgenauigkeit bei Reparaturanwendungen<br />
und bieten mit derzeit über 20.000 Formeln eine<br />
große Farbton vielfalt.<br />
www.basf-coatings.de<br />
/<br />
(sm 14060680) K<br />
<br />
<br />
Bielefeld. Der interaktiv erlebbare Messestand<br />
von Schüco auf der BAU 2013 in München ist mit<br />
dem iF communication design award 2014 ausgezeichnet<br />
worden. Mit der Gestaltung war erstmalig<br />
die D‘Art Design Gruppe aus Neuss beauftragt<br />
worden. Unter dem Motto »Mensch.Natur.<br />
Technik« war in enger Teamarbeit eine räumliche<br />
und mediale Erlebniswelt entstanden. Die weltweit<br />
anerkannte Auszeichnung mit dem iF design<br />
award ist ein besonderes Gütesiegel und honoriert<br />
das Messestanddesign von D‘Art Design<br />
und Schüco.<br />
(sm 14050615) K
50 K Special:<br />
Verzinken und Veredeln XXL<br />
Coatinc Company verzinkt und veredelt für RijnDijk<br />
RijnDijk, einer der weltweit führenden Chemiekonzerne,<br />
investiert massiv in seinen größten Produktionsstandort. In diesem<br />
Zusammenhang beauftragte der Konzern den Full-Service-Oberflächenveredler<br />
The Coatinc Company (TCC, vormals Siegener Verzinkerei Gruppe)<br />
mit der Veredelung von mehr als 6.600 t Stahl.<br />
RijnDijk suchte nach einem Partner, der mit<br />
dem Verzinken und der Nassbeschichtung<br />
zwei Leistungen aus einer Hand bietet<br />
(Foto: TCC).<br />
(14060755/1)<br />
WW K »Wir haben einen Partner gesucht, der<br />
mit dem Verzinken und der Nassbeschichtung<br />
zwei Leistungen aus einer Hand bietet.<br />
Darüber hinaus spielen bei derart großen<br />
Aufträgen auch die Unternehmenskapazitäten<br />
eine entscheidende Rolle«, begründete<br />
Jos van Helvoort, zuständiger Projektmanager<br />
von RijnDijk, die Entscheidung für<br />
Coatinc.<br />
Dass The Coatinc Company das logistische<br />
Know-how, die Manpower und Standortstärke,<br />
aber auch die notwendigen<br />
Lagerflächen mitbringt, um derart große<br />
Aufträge zu stemmen, ist in der Branche<br />
bekannt. »Wir haben uns in den vergangenen<br />
Jahren mit einer Vielzahl von großen<br />
Projekten Vertrauen verdienen können«,<br />
sagt Mark Bronwasser von Coatinc Roermond<br />
(vormals NedCoat Roermond).<br />
Das Großprojekt startete bereits im Au -<br />
gust 2013 und ist auf zehn Monate angelegt:<br />
Bei Coatinc Roermond wurden innerhalb<br />
von acht Wochen etwa 1.200 t bzw.<br />
27.500 m 2 Stahl von RijnDijk Schagen und<br />
RijnDijk Budel angeliefert. Das sind 60 LKWs<br />
schwarzer Stahl, die in Roermond gelagert<br />
und unter zeitlichem Hochdruck oberflächenveredelt<br />
wurden. Das vollwandige Ma -<br />
terial wurde zu 95 % maschinell und zu 5 %<br />
von Hand SA2,5-gestrahlt. Danach wurde<br />
das dreifache Schichtsystem »International<br />
Paint« aufgebracht (Epoxy, Epoxyeisenglimmer<br />
und Polyurethane, insgesamt eine<br />
Schichtdicke von 240 μm in der Korrosivitätskategorie<br />
C4). Nach dem Lackieren wurde<br />
das Material auf »Flat Racks« positioniert<br />
und eingelagert. Ende September konnte<br />
dann das fertige Material zum Endkunden<br />
ausgeliefert werden und damit die Montage<br />
beginnen.<br />
<br />
<br />
Des Weiteren wurde parallel an zwei Standorten<br />
bei Coatinc Mook und Coatinc Rhein-<br />
Main, Groß-Rohrheim, die Verzinkung von<br />
5.400 t Stahl, insbesondere vollwandige<br />
Materialien und Geländer, umgesetzt. Seit<br />
Mitte Oktober wird weiteres zu verzinkendes<br />
Material aus Schagen, Budel und der<br />
Slowakei angeliefert, um den Zeitplan zu<br />
halten. »Wir sind sicher, dass wir in so einem<br />
starken Verbund für Projekte dieser Größenordnung<br />
auch in Zukunft gut aufgestellt<br />
sind«, sagt Hans-Georg Alff, Geschäftsführer<br />
von Coatinc Rhein-Main. Das Projekt<br />
wird voraussichtlich in 2014 beendet sein.<br />
(sm 14060755) K<br />
(14060755/2)<br />
Das Unternehmen aus Eindhoven beauftragte den Full-Service-Oberflächenveredler The Coatinc<br />
Company (TCC, vormals Siegener Verzinkerei Gruppe) mit der Veredlung von 6.600 t Stahl<br />
(Foto: iStock).<br />
«<br />
KONTAKT<br />
The Coatinc Company Holding GmbH<br />
Steinstraße 5<br />
57072 Siegen<br />
Tel. +49 271 43478<br />
www.coatinc.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Neue Firmenschriften K 51<br />
E. Büker Rohrtechnik GmbH Graebener Group<br />
Anfasmaschinen. Innenspannend<br />
4 Seiten, deutsch<br />
Die E. Büker Rohrtechnik GmbH ist seit<br />
mehr als 25 Jahren spezialisiert auf Rohrbearbeitung<br />
und Brennertechnik in Premiumqualität.<br />
Beispiele für die angebotenen<br />
Anfasmaschinen sind die »Mini<br />
20 – 42 mm«, mit der sich Rohre auch in<br />
beengten Arbeitssituation bearbeiten<br />
lassen, sowie die »Kessel 51 – 203 mm«,<br />
mit der sich präzise Schweißnähte vorbereiten<br />
lassen. Angeboten werden zu dem<br />
Reparatur- und Wartungsarbeiten der<br />
gelieferten Maschinen und Werkzeuge.<br />
Kompetenzen, die ineinander greifen<br />
20 Seiten, deutsch<br />
Die 1997 gegründete Graebener Group<br />
repräsentiert heute einen Verbund von<br />
Unternehmen mit technologischer<br />
Dienstleistungskompetenz in den Bereichen<br />
Elektronik und Hydraulik. Zum<br />
Leistungsspektrum der Gruppe gehören<br />
Fräs-, Pressen- sowie Umformtechnik,<br />
Rohr- und Stangenbearbeitung, Prüfstandstechnologie<br />
und Rohrfertigung.<br />
E. Büker Rohrtechnik GmbH<br />
Meerbuscher Straße 64 – 78, 40670 Meerbusch<br />
Tel. +49 2159 92840-0, Fax +49 2159 92840-10<br />
E-Mail: info@bueker-rohrtechnik.de, www.bueker-rohrtechnik.com (sm 14060779) K<br />
Theodor Gräbener GmbH & Co. KG<br />
Am Heller 1, 57250 Netphen-Werthenbach<br />
Tel. +49 2737 989-120, Fax +49 2737 989-109<br />
E-Mail: graeb@graebener-group.com, www.graebener-group.de (sm 14060780) K<br />
HELLING GmbH<br />
HELLING GmbH<br />
Spökerdamm 2, 25436 Heidgraben<br />
Tel. +49 4122 922-0, Fax +49 4122 922-201<br />
E-Mail: info@hellinggmbh.de, www.hellinggmbh.de<br />
Zerstörungsfreie Prüfung<br />
98 Seiten, deutsch<br />
1863 zunächst als Handelsunternehmen<br />
gegründet, verfügt die HELLING GmbH<br />
über langjährige internationale Erfahrungen.<br />
Das Unternehmen gehört zu<br />
den führenden Herstellern und Lieferanten<br />
von u. a. Prüfmitteln für die zerstörungsfreie<br />
Materialprüfung. Angeboten<br />
werden problemorientierte Prüfmethoden,<br />
die den Anforderungen bestimmter<br />
Industriesektoren wie der Luftfahrt,<br />
Kerntechnik, Automobilindustrie oder<br />
Eisenbahn entsprechen.<br />
(sm 14060781) K<br />
OHRA Regalanlagen GmbH<br />
Lagertechnik für die metallverarbeitende<br />
Industrie<br />
8 Seiten, deutsch<br />
OHRA-Kragarmregale sind für den dauerhaften<br />
Gebrauch gebaut. Eingesetzt<br />
werden warmgewalzte Stahlprofile, so -<br />
dass hohe Traglasten bei gleichzeitig<br />
schlanker Bauweise ermöglicht werden.<br />
Das Unternehmen fertigt die Kragarmregale<br />
kundenspezifisch, passend zum<br />
Lagergut, liefert und montiert diese auf<br />
Wunsch. Vorteile für den Kunden sind<br />
u. a. die hochwertige Pulverbeschichtung<br />
sowie eine feuerverzinkte Ausführung<br />
für das Außenlager.<br />
OHRA Regalanlagen GmbH<br />
Alfred-Nobel-Straße 24 – 44, 50169 Kerpen<br />
Tel. +49 2237 64-0, Fax +49 2237 64-152<br />
E-Mail: info@ohra.de, www.ohra.net<br />
(sm 14060782) K<br />
KettenWulf Betriebs GmbH<br />
Ketten und Kettenräder für die Stahlund<br />
Aluminiumindustrie<br />
20 Seiten, deutsch<br />
Am Stammwerk Kückelheim findet sich<br />
nicht nur die Zentrale der KettenWulf-<br />
Gruppe, sondern auch das Kompetenzzentrum,<br />
von wo Kunden weltweit in<br />
allen technischen Fragen betreut werden.<br />
Die Gruppe entwickelt und fertigt<br />
Spezialförderketten und Kettenräder für<br />
die Stahl-, Hütten- und Aluminiumindustrie<br />
in aller Welt. Zum Fertigungsprogramm<br />
gehören u. a. Förderketten für<br />
die komplette Prozesskette.<br />
Dillinger Fabrik gelochter Bleche GmbH<br />
Kompetenz in Lochblech<br />
50 Seiten, deutsch<br />
Seit mehr als 100 Jahren ist die Dillinger<br />
Fabrik gelochter Bleche GmbH auf dem<br />
Gebiet der Herstellung und Weiterverarbeitung<br />
von Lochblechen tätig. Als einer<br />
der führenden Hersteller in Europa mit<br />
mehr als 350 Mitarbeitern bietet die<br />
Unternehmensgruppe ein breites Produktspektrum.<br />
Dazu gehört neben der<br />
reinen Fertigung ein umfassendes Leistungspaket<br />
auf den Gebieten Beratung,<br />
Engineering und Konstruktion.<br />
KettenWulf Betriebs GmbH<br />
Zum Hohenstein 15, 59889 Eslohe-Kückelheim<br />
Tel. +49 2973 801-0, Fax +49 2973 801-228<br />
E-Mail: service@kettenwulf.com, www.kettenwulf.com<br />
(sm 14060783) K<br />
Dillinger Fabrik gelochter Bleche GmbH<br />
Franz-Méguin-Straße 20, 66763 Dillingen<br />
Tel. +49 6831 7003-0, Fax +49 6831 7003-525<br />
E-Mail: info@dfgb.de, www.dfgb.de<br />
(sm 14060784) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
52 K Nachberichte zur wire & Tube<br />
Ideen für Investitionen<br />
»wire and Tube 2014« vermittelten Aufbruchstimmung<br />
Düsseldorf (ber). Die alle zwei Jahre in Düsseldorf stattfindenden Messen<br />
»wire and Tube« sind traditionell weit mehr als nur Branchentreffen der<br />
internationalen Draht-, Kabel- und Rohrindustrie. Sie gelten auch als<br />
Stimmungsbarometer und verlässlicher Frühindikator für alle übrigen<br />
Industrien. Das Signal, das von den fünf Messetagen im April ausging,<br />
war eindeutig: Es geht aufwärts.<br />
WW K Für Joachim Schäfer, der in der Ge -<br />
schäftsführung der Messe Düsseldorf für die<br />
beiden Leitmessen verantwortlich ist, fand<br />
die »wire and Tube 2014« diesmal genau<br />
zum richtigen Zeitpunkt statt: »Jetzt wollen<br />
viele Unternehmen investieren, um sich für<br />
den weiteren Wettbewerb zu positionieren.«<br />
Da lieferte die Leistungsschau am<br />
Rhein nach seiner Einschätzung viele An -<br />
regungen. Inspiriert von der Aufhellung der<br />
Stahlkonjunktur zu Jahresbeginn zeigten in<br />
Düsseldorf mehr als 2.500 ausstellende<br />
Unternehmen ihre Produktinnovationen.<br />
Darunter waren auch viele, die zuvor einige<br />
Zeit nicht dabei gewesen waren. Wie beispielsweise<br />
Vallourec Deutschland, Weltmarktführer<br />
im Stahlrohrbereich. »Aus un -<br />
serer Sicht war es die richtige Entscheidung,<br />
nach langer Pause auf der wire and Tube<br />
2014 präsent zu sein«, resümierte Norbert<br />
Kausen, Vorsitzender der Geschäftsführung.<br />
Besonders interessiert seien die Kunden an<br />
dem Offshore-Gründungssystem PREON<br />
marine gewesen. Damit lassen sich laut Kausen<br />
Windkraftanlagen wesentlich kostengünstiger,<br />
schneller und umweltschonender<br />
im Meer verankern als mit heute üblichen<br />
Verfahren.<br />
Die Tube präsentierte die gesamte Palette<br />
von der Rohrherstellung über die Rohrbearbeitung<br />
bis hin zur Rohrverarbeitung und<br />
den Rohrhandel. Das Angebot reichte von<br />
Rohrmaterialien, Rohren und Zubehör, Ma -<br />
schinen zur Herstellung von Rohren und<br />
Werkzeugen zur Verfahrenstechnik bis zu<br />
Hilfsmitteln sowie die Mess-, Steuer- und<br />
Regeltechnik. Ergänzt wurde die umfangreiche<br />
Angebotspalette um Prüftechnik und<br />
Spezialgebiete wie Lagerautomatisierung,<br />
Steuerungs- und Kontrollanlagen. Maschinen<br />
und Anlagen zur Herstellung von Profilen<br />
und deren Endprodukte präsentierten<br />
sich in verschiedenen Materialien und Formen.<br />
Großen Raum nahm auch wieder der<br />
Bereich Handel mit Rohren sowie die OCTG-<br />
Technologie (oil country tubular goods) ein.<br />
Vertreten waren mehr als 1.200 Aussteller<br />
aus 47 Ländern – ein Plus von 3,1 % gegenüber<br />
der Vorveranstaltung im Jahr 2012.<br />
Intensive Gespräche auf allen Messeständen (Foto: Messe Düsseldorf / ctillmann)<br />
Viele Besucher aus dem Ausland<br />
Eine ähnlich große Internationalität wie bei<br />
den Ausstellern zeigte sich auch bei den<br />
Besuchern: Etwa jeder zweite Messegast<br />
kam aus dem Ausland. Vornehmlich aus Italien,<br />
Frankreich, den USA, den Niederlanden<br />
oder Indien. Aus einer Befragung, die die<br />
Messe Düsseldorf durchführte, ging auch<br />
hervor, was die Tube-Besucher am meisten<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Fünf Tage drehte sich in<br />
Düsseldorf alles um Drähte,<br />
Kabel und Rohre<br />
(Foto: Messe Düsseldorf /<br />
ctillmann).<br />
interessierte. Primär waren das Rohre sowie<br />
Maschinen zur Bearbeitung von Rohren,<br />
weniger dagegen Zubehör und Profile.<br />
Unter dem Motto »Mannesmann. Das<br />
Rohr« präsentierte sich die Salzgitter AG auf<br />
der Tube. »Die positive Resonanz und das<br />
hohe Besucherinteresse zeigen uns, dass<br />
Mannesmann weltweit ein Synonym für<br />
Stahlrohre von höchster Qualität ist. Im<br />
Salzgitter-Konzern schreiben wir diese traditionsreiche<br />
Erfolgsgeschichte weiter fort«,<br />
erläuterte Bernhard Kleinermann, Direktor<br />
Kommunikation und Investor Relations. So<br />
standen bei dem Messeauftritt Stahlrohrprodukte<br />
von Mannesmann im Vordergrund.<br />
Exponate waren UP-längsnaht- und spiralnahtgeschweißte<br />
Großrohre, Rohrbögen,<br />
HFI-längsnahtgeschweißte Stahlrohre, nahtlose<br />
Edelstahlrohre, nahtlose und ge -<br />
schweißte Präzisionsstahlrohre sowie innenhochdruckumgeformte<br />
Bauteile.<br />
Die EURO PIPE GmbH, eine 50/50-Beteiligung<br />
des Salzgitter-Konzerns und der Dillinger<br />
Hüttenwerke, demonstrierte den Verlauf<br />
der South-Stream-Pipeline – und anhand<br />
eines Rohrstücks die technische Leistung,<br />
ein fast 4 cm dickes Blech kalt zu verformen.<br />
EUROPIPE wird 608 km (450.000 t) Stahlrohre<br />
für den ersten Strang der Offshorepipeline<br />
liefern.<br />
ArcelorMittal stellte seine neuesten Produkte<br />
und Innovationen auf der »wire and<br />
Tube« vor. Die Devision Tubular Products<br />
produziert eine breite Palette von Rohranwendungen,<br />
mit der die höchsten Standards<br />
in der gesamten Energiewertschöpfungskette<br />
eingehalten werden. »Wir produzieren<br />
Rohre für Upstreamaktivitäten mit einem<br />
breiten Spektrum an Größen und Sorten.<br />
Ebenfalls stellen wir nahtlose Rohre und<br />
ERW-Leitungsrohre sowie spiralförmige und<br />
längsnahtgeschweißte Leitungsrohre für<br />
den Transport von Kohlenwasserstoffen her.<br />
Für Raffinerien, petrochemische und gasverarbeitende<br />
Anlagen produzieren wir nahtlose<br />
Rohre aus Karbon- und legiertem Stahl«,<br />
so Arnaud Jouron, CEO der Tubular Products<br />
Division bei ArcelorMittal.<br />
Internationales Publikum<br />
Schwarze-Robitec, Spezialist für Rohrbiegemaschinen,<br />
präsentierte auf der Messe seine<br />
jüngsten Neuentwicklungen: die Maschinensteuerung<br />
der nächsten Generation, den<br />
TorqueFormer für das dreidimensionale torsionsüberlagerte<br />
Freiformbiegen von Profilen<br />
sowie die Maschinenserien SB und PB<br />
für die Profil- und Blechumformung. Und,<br />
gleichsam nebenbei, feierte das Kölner<br />
Unternehmen am Stand auch noch seinen<br />
111. Geburtstag.<br />
Die Kooperationspartner verticalgalva<br />
und Brunn-Stahl machten auf der Tube<br />
gemeinsame Sache: Zusammen an einem<br />
Stand informierten sie Kunden, Besucher<br />
und Interessierte über Neuigkeiten in ihrem<br />
Produktportfolio – ganz nach dem Motto<br />
»Rohre mit Topservice«. Dabei stellten die<br />
Partner Brunn-Stahl und verticalgalva die<br />
erweiterten Serviceleistungen in den Mittelpunkt.<br />
Vor allem die Anarbeitung von Rohren<br />
und Stabmaterialien sowie die mögliche<br />
Komplettabwicklung von Projektaufträgen<br />
mit Einlagerung und Just-in-time-Lieferung<br />
standen hierbei im Vordergrund. Bei verticalgalva<br />
gab es eine echte Premiere: An -<br />
lässlich der Messe wurde verticalZINQ ® als<br />
spezielle Qualitätsoberfläche für Rohre und<br />
Profile in der ZINQ ® -Markenfamilie von<br />
Voigt & Schweitzer der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />
Und damit zugleich eine innovative<br />
und bisher einzigartige Technologie des<br />
Verzinkens: das Verticalverzinken. Darüber<br />
hinaus konnten alte Kontakte gepflegt und<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
54 K Nachberichte zur wire & Tube<br />
(14060762/3)<br />
Geschäftsführer<br />
Thomas Brunn<br />
war mit dem<br />
Messeverlauf sehr<br />
zufrieden (Foto: sm).<br />
neue geknüpft werden – für die Geschäftspartner<br />
nicht nur eine erfreuliche Bilanz der<br />
Messetage, sondern auch eine Ermutigung,<br />
den Weg als ganzheitliche Dienstleister fortzusetzen<br />
und zu intensivieren.<br />
SMS Meer zeigte auf der »wire and Tube«<br />
das gesamte Leistungsspektrum des Unternehmens<br />
in den Bereichen Rohr und Draht.<br />
Dazu gehören Nahtlosrohr- und Rohrschweißanlagen,<br />
Spiralrohr- und Großrohranlagen,<br />
Rohrschmiedeanlagen sowie Profilund<br />
Drahtwalzwerke, Blankstahlmaschinen,<br />
Kupferanlagen, Wärmetechnik und Serviceleistungen.<br />
»Wir entwickeln kontinuierlich<br />
neue Lösungen, mit denen wir die Anforderungen<br />
im Markt erfüllen«, betonte Norbert<br />
Theelen, Mitglied der Geschäftsführung von<br />
SMS Meer.<br />
Auf dem Messestand schlossen Tulachermet-Steel<br />
und SMS group einen Vertrag<br />
über die Lieferung eines kompletten Stahlwerks<br />
mit angeschlossener Knüppelstranggießanlage<br />
und zwei Feinstahlwalzwerken.<br />
Der Auftragswert beläuft sich auf rd. 180<br />
Mill. €. Vereinbart wurde der Bau eines konverterbasierten<br />
Stahl- und Walzwerkkomplexes<br />
in unmittelbarer Nähe des Eisenwerks<br />
Tulachermet in Tula – rd. 200 km<br />
südlich von Moskau. Tulachermet-Steel<br />
übernimmt die Projektleitung und die Bauvorhaben.<br />
Bau- und Montagearbeiten werden<br />
dabei an russische Unternehmen vergeben.<br />
Die Ka pazität der Walzstraßen, die<br />
Feinstahl, Stabstahl und Draht erzeugen, ist<br />
in der ersten Phase auf 1,5 Mill. t pro Jahr<br />
ausgelegt und kann auf bis zu 2 Mill. t<br />
gesteigert werden. Der Großteil der Produktionsmenge<br />
wird nach Moskau und in<br />
andere Gebiete Zen tralrusslands geliefert.<br />
Der Stahl- und Walzwerkkomplex wird<br />
2016 den Betrieb aufnehmen.<br />
Insgesamt vergaben die Messebesucher<br />
Topnoten für die Angebotsqualität der ausstellenden<br />
Unternehmen und bewerteten<br />
ihren Messebesuch als vollen Erfolg.<br />
Zur wire kamen mehr als 1.300 Unternehmen<br />
aus 54 Ländern nach Düsseldorf. Sie<br />
belegten eine Fläche von knapp 60.000 m 2 ,<br />
ein Plus von 2 % verglichen mit der Vorveranstaltung<br />
2012. Das Angebot reichte von<br />
Maschinen und Anlagen zur Drahtherstellung<br />
und Veredelung, Werk zeugen und<br />
Hilfsmaterialien zur Verfahrenstechnik bis<br />
hin zu Werkstoffen und Spezial drähten. Es<br />
wurden Innovationen aus den Bereichen<br />
Kabel-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />
sowie Prüftechnik gezeigt. Spezialgebiete<br />
wie Logistik, Fördersysteme und Verpackungen<br />
ergänzten das Angebot.<br />
Tata Steel stellte auf der Messe unter<br />
anderem seine Kompetenz als Partner der<br />
Automobilindustrie vor. Das Unternehmen<br />
hat besser bearbeitbare Getriebestähle entwickelt,<br />
die die Effizienz der Produktion steigern.<br />
In diesem Zusammenhang hat Tata<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Nachberichte zur wire & Tube K 55<br />
Steel gemeinsam mit der britischen Sheffield<br />
University ein Testverfahren entwickelt, das<br />
zeigt, wie sich aus unterschiedlichen Stahlgüten<br />
gefertigte Getriebe im Einsatz verhalten.<br />
Zudem ist der Stahlhersteller ein führender<br />
Partner der Proving Factory, einer<br />
Initiative der britischen Automobilindustrie.<br />
Sie fungiert als Mittler zwischen Entwicklern<br />
kohlenstoffarmer Fahrzeugdesigns und<br />
Fahrzeugherstellern. Proving Factory arbeitet<br />
derzeit an sechs Technologien, von de -<br />
nen Tata Steel zwei auf der wire vorstellte.<br />
Das Stahlwerk Annahütte zeigte gemeinsam<br />
mit den Schwesterbetrieben der Lech-<br />
Stahlwerke LSW, wie Antriebs- und Fahrwerkskomponenten<br />
aus Stabstahl zu einer<br />
deutlichen Gewichtsreduzierung beim Automobilbau<br />
beitragen. »Wir setzen dort an,<br />
wo die Anstrengungen zur Gewichtseinsparung<br />
bis heute meist aufgehört haben: bei<br />
Antrieb und Fahrwerk. Innovative Komponenten<br />
aus Stabstahl eröffnen hier neue<br />
Einsparpotenziale«, so Peter Meyer, Ge -<br />
schäftsführer des Stahlwerks Annahütte.<br />
Ermöglicht wird die Gewichtsersparnis nach<br />
Angaben des Unternehmens durch innovative,<br />
neue Formgebung bei einzelnen Komponenten,<br />
den Einsatz von speziellen Werkstoffen<br />
mit bestimmten Materialeigenschaften<br />
(etwa höhere Festigkeit bei höherer<br />
Zähigkeit) sowie durch Materialsubstitution<br />
(zum Beispiel Umstellung von Gussteil auf<br />
geschmiedetes Bauteil).<br />
Sehr zufrieden mit dem Verlauf der Messe<br />
waren auch die Hersteller von Werkzeugen<br />
zur Verfahrenstechnik sowie Unternehmen,<br />
die Maschinen zur Drahtherstellung und<br />
Veredelung produzieren. Fast jedes von der<br />
Messegesellschaft befragte Unternehmen<br />
versprach sich aufgrund der vielversprechenden<br />
Gespräche am Stand ein gutes Nachmessegeschäft.<br />
Das Publikum war – wie<br />
immer – sehr international. Zwei von drei<br />
Messebesuchern war aus dem Ausland nach<br />
Düsseldorf gereist, meist aus Indien, den<br />
USA, Frankreich, Italien und Großbritannien.<br />
Die nächste »wire and Tube« findet vom 4.<br />
bis 8. April 2016 in Düsseldorf statt.<br />
(sm 14060762) K<br />
STAHLO ERHIELT ERNEUT<br />
ZERTIFIZIERUNG<br />
NACH ISO/TS 16949<br />
Dillenburg. Stahlo hat nach einem Requalifizierungsaudit<br />
erneut die Zertifizierung nach<br />
ISO/TS 16949 erhalten. Damit erfüllt das Stahl-<br />
Service-Center weiterhin die hohen Qualitätsstandards<br />
der Automobilindustrie.<br />
Insgesamt vier Tage dauerte der intensive und<br />
unternehmensweite Requalifizierungsaudit Ende<br />
September 2013. Nach der Norm ISO/TS 16949:<br />
2009 überprüfte die Schweizer Vereinigung für<br />
Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) bei<br />
Stahlo alle Prozesse von der Anfrage bis zur Auslieferung<br />
des Materials mit allen da zugehörigen<br />
unterstützenden Prozessen. Als Ergebnis erhielt<br />
das Stahl-Service-Center das Zertifikat gemäß<br />
ISO/TS 16949. Der Standard ist Voraussetzung,<br />
um auch künftig erfolgreich an die »erste Garde«<br />
der Automobilhersteller und der Automobilzulieferer,<br />
die »Tier 1 Supplier«, zu liefern. Die Automobilhersteller<br />
und insbesondere die »Tier 1<br />
Supplier« sind wichtige Kunden für das Unter-<br />
Für die Topkunden<br />
aus der Automobilbranche<br />
ist Qualität<br />
das entscheidende<br />
Kriterium. Stahlo<br />
hat jetzt zum<br />
wiederholten Mal<br />
die wichtige<br />
Zertifizierung nach<br />
ISO/TS 16949<br />
erhalten<br />
(Foto: Stahlo).<br />
nehmen, das in diesem Jahr sein 30-jähriges<br />
Bestehen feierte. Stahlo liefert an die Branche<br />
vor allem Spaltbänder, Formzuschnitte und Konturen.<br />
Für die Automobilindustrie ist die Norm ISO/<br />
TS 16949 einer der wichtigsten Standards. Sie<br />
kombiniert verschiedene Forderungen an Qualitätsmanagementsysteme<br />
vor allem der europäischen<br />
und amerikanischen Automobilbauer und<br />
deren Zulieferindustrie.<br />
/<br />
Stahlo Stahlservice GmbH & Co. KG<br />
Kasseler Straße 27<br />
35683 Dillenburg<br />
Tel. +49 2771 302-0<br />
www.stahlo.de<br />
(sm 131205878) K<br />
(131205878/2)
56 K Nachberichte zur wire & Tube<br />
Expertentalk und Branchentreff<br />
Erfolgreicher 7. »<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff« zum Auftakt der wire & Tube<br />
Düsseldorf. Der 7. »<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff«, der anlässlich<br />
der wire & Tube 2014 stattfand, war wieder sehr erfolgreich. Mehr<br />
als 140 Teilnehmer aus etwa 80 Unternehmen kamen zu den<br />
Vorträgen von Persönlichkeiten aus der Branche. Anschließend<br />
bot sich die Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen.<br />
(14060696/1) (Foto: Christian Herrmann)<br />
WWK Andreas Denker, Vorstandsvorsitzender<br />
der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre und<br />
Managing Director of the Industry Division,<br />
Vallourec, referierte zum Thema »Die Deutsche<br />
Stahlrohrindustrie im globalen Wettbewerb«<br />
und gab einen optimistischen Ausblick.<br />
Denker erwartet 2014 eine konjunkturelle<br />
Erholung im Euroraum. Er prognostiziert<br />
einen weiterhin hochbleibenden weltweiten<br />
Energiehunger. Laut aktueller Vorhersagen<br />
würden trotz einer größer werdenden Relevanz<br />
der erneuerbaren Energien die traditionellen<br />
Energieträger Öl und Gas über viele<br />
Jahre enorm wichtig bleiben. »Das nächste<br />
Jahrzehnt wird das Jahrzehnt des Gases.«<br />
Die WV Stahlrohre geht davon aus, dass<br />
die EU-Stahlrohrproduktion 2013 die niedrigsten<br />
Werte aufwies und im laufenden<br />
Jahr wieder anziehen wird. »Wir setzen<br />
zudem auch auf positive Impulse aus der<br />
Windkraft für die Rohrindustrie, insbesondere<br />
im Offshore-Bereich.« Denker zufolge<br />
kamen zuletzt vom Großrohrmarkt positive<br />
Meldungen. Grund dafür sei vor allem die<br />
Auftragsvergabe für die Southstream-Pipeline.<br />
Der Maschinenbau sei in diesem Jahr<br />
ein sicheres Standbein und auch die Nachfrage<br />
aus der Bauwirtschaft werde sich voraussichtlich<br />
positiv entwickeln.<br />
Potenziale freisetzen<br />
Der zweite Redner war Dr. Klaus Kremper,<br />
Vorstandsvorsitzender der Knauf Interfer SE.<br />
Er sprach zum Thema »Potenziale freisetzen<br />
durch Neuausrichtung«. Beginnend mit<br />
einer kurzen Einschätzung der aktuellen<br />
Lage, sagte Kremper, dass die KNAUF INTER-<br />
FER GRUPPE mittelfristig keine nennenswerte<br />
Verbesserung des Stahlgeschäfts sehe.<br />
Mit einer neuen Unternehmensstruktur sei<br />
die Gruppe für die Zukunft jedoch sehr gut<br />
aufgestellt.<br />
Unter dem Motto »Starke Einzelunternehmen<br />
werden durch Gruppenverbund noch<br />
stärker!« führen bei Knauf Interfer fünf<br />
operativ-strategisch eigenständige Ge -<br />
schäftsfelder mehr als 20 Standorte mit<br />
übergreifender Nutzung. Alle Kompetenzen<br />
und Fähigkeiten zur operativen wie strategischen<br />
Marktbearbeitung werden in den<br />
Geschäftsfeldern gebündelt. Knauf Interfer<br />
SE setzt Kremper zufolge auf zeitgemäße<br />
Rahmenbedingungen. Die Unternehmenskultur<br />
sei gekennzeichnet durch Fehlertoleranz,<br />
Transparenz, gelebte Wertschätzung<br />
gegenüber Mitarbeitern und Kritikfähigkeit<br />
sowie kurze Entscheidungswege. Besonderer<br />
Fo kus liege dabei auch auf der Personalentwicklung.<br />
Weitere Schwerpunkte seien<br />
Prozessabläufe und IT, der Markenauftritt<br />
und die unternehmerische Freiheit für die<br />
Geschäftsfelder.<br />
Als eine Folge der Umstrukturierungen<br />
erlebt die KNAUF INTERFER GRUPPE nach<br />
den Worten von Kremper viele neue Impulse<br />
aus den eigenständigen Geschäftsfeldern:<br />
»Die Geschäftsfelder agieren bewusster und<br />
agiler, zudem bieten sich neue Möglichkeiten<br />
bei Entwicklung von Produkten und<br />
Dienstleistungen für unsere Kunden.«<br />
Facettenreicher Markt<br />
Als nächster Redner sprach Jürgen Pilarsky,<br />
CEO Cronimet Holding GmbH, zum Thema<br />
»Edelstahlrecycling – ein facettenreicher<br />
Markt«. Cronimet ist weltweit spezialisiert<br />
auf Edelstahlschrott, Ferrolegierungen und<br />
Primärmetalle. Pilarsky wies darauf hin, dass<br />
die Verfügbarkeit von Edelstahlschrott in<br />
den nächsten zehn bis zwölf Jahren um<br />
50 % wachsen werde. Der Großteil des<br />
Materials, um die 70 %, komme von ge -<br />
brauchten Objekten, die das Ende ihres<br />
Lebenszyklus erreicht haben.<br />
Der chinesische Markt kann Pilarsky zu -<br />
folge gegenwärtig keinen eigenen älteren<br />
Edelstahlschrott zum Recyceln nutzen, da<br />
der Lebenszyklus für Edelstahlprodukte zwischen<br />
20 und 30 Jahren liege. Es habe die<br />
Hoffnung bestanden, dass diese Situation<br />
neues Exportpotenzial eröffne. Doch China<br />
stille seine Bedürfnisse mit dem günstigeren<br />
NPI (nickel pig iron), was große Auswirkungen<br />
auf den kompletten Edel<strong>stahlmarkt</strong><br />
habe, so der Experte. Der deutsche Edelstahlausstoß<br />
schrumpfe aufgrund von Konsolidierungseffekten.<br />
»Europa hat in puncto<br />
Schrotteinsatz noch Nachholbedarf. Die<br />
Konsolidierung europäischer Edelstahlhersteller<br />
ist noch nicht abgeschlossen«, schloss<br />
Pilarsky ab.<br />
Impulsgeber<br />
Schlussredner war Heinz-Jürgen Büchner,<br />
Managing Director Industrials / Automotive,<br />
IKB Deutsche Industriebank AG. Er referier-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Nachberichte zur wire & Tube K 57<br />
te zum Thema »Stahlmarkt: Automobilindustrie<br />
und Maschinenbau geben Impulse«.<br />
Seiner Meinung nach wird die weltweite<br />
Produktion von Light Vehicles spätestens<br />
2018 erstmals die Schwelle von 100 Mill.<br />
Fahrzeugen überschreiten. Geschuldet sei<br />
diese Entwicklung insbesondere dem Produktionsaufbau<br />
in China. 2014 werde das<br />
Land zum größten weltweiten Produzenten.<br />
Büchner zufolge ist China zudem der<br />
größte Produzent von mittelgroßen und<br />
schweren Lkws. Er erwartet, dass sich der<br />
europäische Markt 2014 erholen wird,<br />
wobei die Entwicklung in erster Linie von<br />
der Nachfrage aus Osteuropa bestimmt werde.<br />
Neue abgasrechtliche Vorschriften und<br />
der Aspekt der Energieeffizienz seien dabei<br />
wichtige Impulsgeber.<br />
Im Maschinenbau dominiert beim weltweiten<br />
Umsatz Asien. Für Europa sagt die<br />
IKB jedoch eine Stabilisierung der Nachfrage<br />
voraus. Die Bauwirtschaft befindet sich im<br />
Wandel, wie Büchner erläuterte: »2014<br />
So war’s beim 7. »<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff«<br />
dürfte den Wendepunkt im europäischen<br />
Bausektor bringen. Auch der spanische<br />
Markt stabilisiert sich.«<br />
Resümierend hielt Büchner fest: »Wir<br />
erwarten eine stärkere Verlagerung der Produktion<br />
von Pkws und Maschinenbauerzeugnissen<br />
nach Asien und in die Emerging<br />
Markets.« Zudem sagte er: »Das Wachstum<br />
der weltweiten Stahl- und Metallproduktion<br />
erfolgt primär in Asien, während Europa<br />
und Nordamerika Marktanteile verlieren.«<br />
Wer wissen will, wie der 7. »stahl-<br />
<br />
die Fotogalerie auf unserer Website<br />
oder über den beigefügten QR-Code.<br />
Anschließend nutzten Gäste, Redner und<br />
Branchenkenner die Möglichkeit zum privaten<br />
und fachlichen Austausch und ließen<br />
den ersten Messetag in entspannter Atmosphäre<br />
ausklingen. Der nächste »<strong>stahlmarkt</strong><br />
» Branchentreff« findet anlässlich der EURO-<br />
BLECH 2014 in Hannover statt.<br />
/<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />
branchentreff<br />
(sm 14060696) K<br />
CATERPILLAR ZERTIFIZIERT<br />
TATA STEEL IN GOLD<br />
London. Für sein englisches Werk in Skinningrove<br />
hat Tata Steel von Caterpillar erstmals die<br />
höchste Zuliefererauszeichnung erhalten. Der<br />
Bau- und Bergbaumaschinenhersteller zeichnete<br />
die globale Versorgung mit Kettenplattenprofilen<br />
mit dem »Supplier Quality Excellence<br />
Process«(SQEP)-Zertifikat in Gold aus. Nach silbernen<br />
Auszeichnungen in den vergangenen drei<br />
Jahren ist dies für Tata Steel die erste SQEP-<br />
Zertifizierung in Gold für ein europäisches Fertigungswerk.<br />
Mit der Vergabe würdigt Caterpillar<br />
die Qualität verschiedener interner Prozesse über<br />
die gesamte Lieferkette der Kettenplattenprofile<br />
hinweg – angefangen von der Stahlherstellung<br />
in Scunthorpe, England, über das Werk für Spezialprofile<br />
in Skinningrove bis hin zum Vertriebsteam<br />
in den USA. Tata Steel liefert seine Kettenplattenprofile<br />
direkt an verschiedene Caterpillar-<br />
Standorte in Amerika, Asien, Brasilien, England<br />
und Kanada.<br />
Peter Gate, Global Account Manager für<br />
Caterpillar bei Tata Steel, erklärte: »Das SQEP-<br />
Programm ist auch für uns eine gute Gelegenheit,<br />
den Erfolg der Kundenbeziehung von Tata<br />
Steel zu messen. Dank der engagierten und präzisen<br />
Arbeit unserer Mitarbeiter konnten wir<br />
unseren Fertigungsausschuss um mehr als die<br />
Hälfte reduzieren. Wir freuen uns, dass die Arbeit<br />
aller Beteiligten mit dieser Auszeichnung von<br />
Caterpillar gewürdigt wird.«<br />
Mit dem SQEP-Programm zertifiziert Caterpillar<br />
die Qualität seiner Zulieferer. Für die Goldauszeichnung<br />
müssen sowohl hohe Standards<br />
bei Qualität und Service eingehalten als auch<br />
zahlreiche gemeinsame Initiativen und Six-Sigma-Projekte<br />
erfolgreich umgesetzt werden.<br />
Dazu zählen Erweiterungen des Produktportfolios,<br />
Kosteneinsparungen und innovative finanzielle<br />
Vereinbarungen. Tata Steel hat bei den<br />
mehr als 200.000 gelieferten Stabstählen im<br />
vergangenen Jahr eine Lieferperformance von<br />
über 97 % erzielt.<br />
www.tatasteeleurope.com<br />
/<br />
Tata Steel liefert seine Kettenplattenprofile an Caterpillar-Standorte in Amerika, Asien,<br />
Brasilien, England und Kanada (Foto: Tata Steel).<br />
(sm 14050520) K<br />
(14050520/1)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
58 K Aus dem App Store<br />
ETHEN-App<br />
Ethen Rohre GmbH<br />
Die ETHEN Rohre GmbH bietet<br />
ihre Lagerrohrliste auch<br />
als iOS- und Android-App<br />
an. So können sich Kunden<br />
und Interessenten mobil,<br />
schnell und be quem über<br />
Verfügbarkeiten der Kapillar-<br />
und Präzisionsrohre in -<br />
formieren und sofort be -<br />
stellen. Zudem erhalten die<br />
Nutzer die neuesten Informationen<br />
über verfügbare Produktionsslots in der Kampagnenplanung.<br />
Die ETHEN-App verschafft somit einen Informationsvorsprung, verkürzt<br />
Lieferzeiten und erhöht die Produktionssicherheit. Zur Installation der<br />
App muss einmal die Seite www.ethen-rohre.de/app mit dem mobilen<br />
Browser aufgerufen und die Adresse als Icon auf dem Smartphone- oder<br />
Tabletbildschirm hinterlegt werden.<br />
Westfalen-Schweiß-App<br />
Westfalen AG<br />
Der seit vielen Jahren bekannte<br />
Schweißdatenschieber der Westfalen-Gruppe<br />
hat nun einen digitalen<br />
Doppelgänger: die Westfalen-Schweiß-App.<br />
Sie bietet ein<br />
ideales Funktionsspektrum und ist<br />
für Apple- und Androidgeräte<br />
kostenlos verfügbar. Schwerpunktmäßig<br />
beschäftigt sich die<br />
App mit der Schweißdatenermittlung<br />
für das MAG- und das WIG-<br />
Schweißen. Direkt abrufbar sind<br />
zudem hilfreiche Umrechnungsdaten<br />
sowie physikalische Daten.<br />
Abschmelzleistung und Streckenenergie lassen<br />
sich schnell und einfach berechnen.<br />
/<br />
ETHEN Rohre GmbH<br />
Grüner Weg 5<br />
52070 Aachen<br />
Tel. +49 241 900716-0<br />
www.ethen-rohre.de/app<br />
(sm 14030204) K<br />
iOS<br />
Android<br />
/Westfalen AG<br />
Industrieweg 43<br />
48155 Münster<br />
Tel. +49 251 695-0<br />
www.westfalen-ag.de<br />
(sm 14040470) K<br />
Klöckner iSteel<br />
(Quelle: Klöckner Stahl und<br />
Metallhandel GmbH)<br />
iOS<br />
Android<br />
Klöckner Stahl- und Metallhandel<br />
GmbH<br />
Die Klöckner Stahl- und Metallhandel GmbH (KSM)<br />
hat das Angebot für Nutzer von Smartphones und<br />
Tablet-PCs ausgebaut. Zum Leistungsspektrum der<br />
kosten losen App Klöckner iSteel Basic gehören<br />
unter an derem ein Materialrechner, die aktuellen<br />
LME-Kurse inkl. grafischer Zeitdarstellung, eine<br />
komfortable Auswahl der aktuellen Legierungszuschläge,<br />
KSM-Produktbroschüren und eine Standortsuche<br />
nach Postleitzahlen. In der kostenpflichtigen<br />
Ver sion iSteel Pro ist zusätzlich das komplette<br />
KSM-Konstruktionshandbuch als PDF enthalten.<br />
/<br />
Klöckner Stahl- und Metallhandel GmbH<br />
Am Silberpalais 1<br />
47057 Duisburg<br />
Tel. +49 203 307-0<br />
www.kloeckner.com<br />
https://itunes.apple.com/de/app/klockneristeel-basic/id848980048?mt=8<br />
https://play.google.com/store/apps/<br />
details?id=com.kloeckner.iSteelBasic<br />
(sm 14050604) K<br />
BUHLMANN-App<br />
Buhlmann Rohr-Fittings-Stahlhandel GmbH & Co KG<br />
Die BUHLMANN-Gruppe bietet mit ihrer neuen App die Möglichkeit, um -<br />
fangreiche Informationen über den Bestand an Rohren, Rohrverbindungsteilen<br />
und Rohrzubehör zu erhalten. Zunächst ist die Anwendung nur für<br />
das iPad erhältlich. Die App<br />
gibt einen Überblick über das<br />
breite Sortiment des Handelshauses.<br />
»Jeder interessierte<br />
Nutzer kann un sere neue An -<br />
wendung kostenlos herunterladen«,<br />
so Jörg Klüver, Chief<br />
Operations Officer, BUHL-<br />
MANN-Gruppe. Unter den Produktkategorien<br />
Rohre, Fittings,<br />
(Foto: BUHLMANN Rohr-Fittings-Stahlhandel GmbH + Co. KG ) Flansche und Bogen kann das<br />
BUHLMANN-Sortiment nach<br />
verschiedenen Parametern wie Norm, Stahlsorte, Werkstoff und -nummer,<br />
Druckstufe sowie Ausführungen und Abmessung gefiltert werden.<br />
/<br />
BUHLMANN-Rohr-Fittings-<br />
Stahlhandel GmbH & Co KG<br />
Arberger Hafendamm 1<br />
28309 Bremen<br />
Tel. +49 421 4586-0<br />
www.buhlmann-group.com<br />
https://itunes.apple.com/de/app/buhlmann-tube-solutions/<br />
id857625186?mt=8<br />
(sm 14060753) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Aus den Unternehmen K 59<br />
Intelligente Scanner vermeiden Fehler<br />
Softwarespezialist markmann + müller bietet neue mobile Lösung<br />
Herdecke. In der Hektik des Tagesgeschäfts kommt es bei Lagerein- und<br />
-abgängen, Komissionierungen sowie der Inventur schnell zu Fehleingaben<br />
und Fehlbedienungen. Eine intelligente Scannerlösung schafft hier<br />
professionelle Abhilfe.<br />
WW K Viele Manager aus der Stahlbranche<br />
sind mit dem leidigen Thema bestens vertraut:<br />
Fehlerhafte Daten durch falsche Eingaben,<br />
Auslassungen oder inkorrekte Softwarebedienung<br />
– besonders in Arbeitsbereichen,<br />
in denen es schnell hektisch wird.<br />
Michael Müller, Geschäftsführer des Softwarehauses<br />
markmann + müller, das sich<br />
auf den mittelständischen Stahlhandel und<br />
die Stahl verarbeitende Industrie spezialisiert<br />
hat: »Um das Problem in den Griff zu be -<br />
kommen, sollte man dort ansetzen, wo die<br />
Fehler passieren, also da, wo die Daten<br />
eigentlich entstehen.« In der Praxis bedeutet<br />
dies, dass es am besten ist, direkt am sogenannten<br />
»Point of Action« Verbesserungen<br />
vorzunehmen – also im Lager, in der Produktion<br />
oder der Logistik. Hier gilt es, die einzelnen<br />
Mitarbeiter wirkungsvoll zu entlasten<br />
und so die Fehlerquoten deutlich zu reduzieren.<br />
Dazu bieten die Herdecker Softwarespezialisten<br />
von markmann + müller ihren Kunden<br />
eine Scannerlösung namens »m+m<br />
MobilePLUS«. Diese Speziallösung ist eine<br />
durchdachte und effektive Erweiterung der<br />
Branchenlösung m+m StahlPLUS. Sie unterstützt<br />
speziell die Mitarbeiter bei der komfortablen<br />
Erfassung und Verarbeitung von<br />
Daten aus den Bereichen Warenwirtschaft,<br />
Logistik und Produktion. Damit setzt m+m<br />
MobilePLUS dort an, wo die Daten entstehen,<br />
wo sie das erste Mal bearbeitet werden<br />
und wo sie am Ende zuverlässig und schnell<br />
benötigt werden. Das Bedienungskonzept<br />
der Anwendung ist praxiserprobt und an die<br />
tatsächlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter<br />
angepasst. Der Mensch steht im Mittelpunkt<br />
und wird durch eine einfache Handhabung<br />
in seiner täglichen Arbeit wirkungsvoll<br />
unterstützt und entlastet – zum Beispiel bei<br />
Inventuren und Ein- oder Umlagerungen.<br />
Die mobile Lösung von markmann + müller<br />
deckt die wichtigen Punkte Umlagerung,<br />
Lagerplatzinhalt und Inventurerfassung<br />
umfassend ab. Das erleichtert das Umlagern<br />
von Artikeln, die Anzeige des genauen<br />
Inhalts eines bestimmten Lagerplatzes und<br />
die Inventurbearbeitung. Die Bedienung ist<br />
einfach und deutlich weniger fehleranfällig<br />
als manuelle Bearbeitungen, wie das Beispiel<br />
einer Umlagerung zeigt: Zunächst werden<br />
Lagerort und Lagerplatz eingescannt,<br />
danach alle Artikel, die umgelagert werden<br />
sollen. Die umzulagernde Menge ist direkt<br />
mit der aktuell auf Lager enthaltenen Menge<br />
vorbelegt, kann aber einfach händisch<br />
geändert werden. Um den Vorgang korrekt<br />
abzuschließen, werden nun noch der neue<br />
Lagerort und der neue Lagerplatz gescannt.<br />
m+m MobilePLUS erkennt dabei automatisch,<br />
dass es sich dabei nicht um Artikel,<br />
sondern Orte handelt. Der Mitarbeiter kann<br />
am Ende den ganzen Vorgang manuell be -<br />
arbeiten, sollte dies nötig sein. Er kann zum<br />
Beispiel Mengen korrigieren oder falsch<br />
erfasste Zeilen löschen.<br />
Auch die Inventur wird mit m+m Mobile-<br />
PLUS deutlich vereinfacht. Ganz ähnlich wie<br />
bei einer Umlagerung wird zunächst einfach<br />
ein neuer Vorgang angelegt. Dann werden<br />
alle zu inventierenden Artikel eingescannt<br />
und am Ende der Vorgang eingebucht.<br />
m+m MOBILEPLUS ist einfach<br />
zu handhaben<br />
(Foto: markmann + müller).<br />
Michael Müller erklärt: »Mit einer solchen<br />
scannerbasierten Lösung lassen sich Fehleingaben<br />
vermeiden und die eigentliche<br />
Datenerfassung erfolgt direkt in Lager,<br />
Logistik oder Produktion. Außerdem stehen<br />
die aktuellen Daten sofort zur weiteren<br />
Bearbeitung bereit, zum Beispiel im Controlling<br />
oder der Materialdisposition. Auch die<br />
Nachkalkulation von Fertigungsaufträgen<br />
wird mit einer solchen Lösung spürbar<br />
erleichtert.«<br />
(sm 14060772) K<br />
«<br />
KONTAKT<br />
markmann + müller<br />
datensysteme gmbh<br />
Gahlenfeldstraße 45<br />
58313 Herdecke<br />
Tel. +49 2330 801-0<br />
www.mumdat.de<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
60 K StahlTermine<br />
Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />
5.-6.<strong>6.2014</strong><br />
Frankfurt<br />
Strategische Stahl- und Rohstoffbeschaffung BME Akademie +49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
15.-19.<strong>6.2014</strong><br />
Braunschweig<br />
4th International Conference on Steels<br />
in Cars and Trucks<br />
Stahlinstitut VDEh,<br />
TEMA Technologie Marketing AG<br />
+49 211 6707-426<br />
www.sct2014.com<br />
16.-17.<strong>6.2014</strong><br />
Düsseldorf<br />
Einführung in die Metallurgie von Stahl<br />
Stahl-Akademie<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
+49 211 6707-478<br />
www.stahl-akademie.de<br />
23.-25.<strong>6.2014</strong><br />
Issum-Sevelen<br />
24.-25.<strong>6.2014</strong><br />
Wien<br />
24.-26.<strong>6.2014</strong><br />
Stuttgart<br />
Werkstofftechnik & Wärmebehandlung<br />
für Führungskräfte Teil I – Metallkundliche<br />
Grundlagen der Wärmebehandlung<br />
Dr. Sommer Werkstofftechnik +49 2835 9606-0<br />
www.werkstofftechnik.com<br />
5.anlagen.forum TÜV SÜD Akademie GmbH +49 89 5791-2738<br />
www.tuev-sued.de/<br />
anlagenforum<br />
parts2clean Deutsche Messe +49 511 89-0<br />
www.parts2clean.de<br />
24.-26.<strong>6.2014</strong><br />
Stuttgart<br />
24.-26.<strong>6.2014</strong><br />
Stuttgart<br />
O & S – Internationale Fachmesse<br />
für Oberflächen & Schichten<br />
LASYS 2014 – Internationale Fachmesse<br />
für Laser-Materialbearbeitung<br />
Deutsche Messe +49 511 89-31322<br />
www.ounds-messe.de<br />
Messe Stuttgart +49 711 18560-0<br />
www.lasys-messe.de<br />
24.-25.<strong>6.2014</strong><br />
Hamburg<br />
2.-3.7.2014<br />
Wiesbaden<br />
3.-4.7.2014<br />
Bremen<br />
Praxistag Lagersicherheit 2014 Carl Hanser Verlag +49 89 99830-669<br />
www.praxistaglagersicherheit.de<br />
Technisches Grundwissen für Einkäufer – Teil 2 BME Akademie +49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
8. Bremer Logistiktag VIA BREMEN Foundation +49 421 535097-11<br />
www.bremer-logistiktag.de<br />
8.-9.7.2014<br />
Duisburg<br />
Stahleinkauf kompakt – Essentielles Wissen<br />
für Neu- und Quereinsteiger im Stahleinkauf<br />
BME Akademie +49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
10.-11.7.2014<br />
Hamburg<br />
Technisches Grundwissen für Einkäufer – Teil 1 BME Akademie +49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
28.7.2014<br />
Stuttgart<br />
29.7.2014<br />
Stuttgart<br />
Technisches Wissen für Einkäufer –<br />
Stanz- und Umformteile<br />
Globale Beschaffungsmärkte<br />
für Stanz- und Umformteile<br />
BME Akademie +49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
BME Akademie +49 69 30838-200<br />
www.bme-akademie.de<br />
7.-26.9.2014<br />
Krefeld<br />
34. Aufbaustudium für Führungskräfte Stahl-Akademie<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
+49 211 6707-478<br />
www.stahl-akademie.de<br />
11.-12.9.2014<br />
Bochum<br />
Fortbildungsseminar: Rostfreie Stähle<br />
Inventum GmbH, Deutsche Gesellschaft<br />
für Materialkunde e.V.<br />
+49 151 46445980<br />
www.dgm.de<br />
www.inventum.de<br />
15.-17.9.2014<br />
Siegen<br />
Fortbildungspraktikum Einführung in die<br />
mechanische Werkstoffprüfung<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für Materialkunde e.V.<br />
+49 69 75306-757<br />
www.dgm.de<br />
16.-17.9.2014<br />
Stuttgart<br />
16.-20.9.2014<br />
Stuttgart<br />
European MINT Convention<br />
(im Rahmen der AMB 2014)<br />
AMB 2014 – Internationale Ausstellung<br />
für Metallbearbeitung<br />
GMINT MEDIA +49 2434 9922-22<br />
www.mintcon.eu<br />
Messe Stuttgart +49 711 18560-2639<br />
www.amb-messe.de<br />
18.-19.9.2014<br />
Bremen<br />
Steel in Transit 2014 Handelskammer Bremen +49 421 5907-280<br />
www.steel-in-transit.de<br />
18.-20.9.2014<br />
Lüdenscheid<br />
15. Südwestfälische Technologie-Ausstellung<br />
Lüdenscheid (SWTAL)<br />
Wirtschaftsförderung der Stadt<br />
Lüdenscheid<br />
+49 2351 17-1133<br />
www.swtal.de<br />
21.-26.9.2014<br />
Aachen<br />
22.9.2014<br />
Düsseldorf<br />
24.-25.9.2014<br />
Stresa<br />
29.9.-3.10.2014<br />
Brünn<br />
Zusatzstudium Stahl 2014 / 2015, Teil I<br />
Stahl-Akademie, Stahlinstitut VDEh;<br />
Institut für Eisenhüttenkunde der RWTH<br />
Aachen<br />
+49 211 6707-478<br />
www.stahl-akademie.de<br />
www.iehk.rwth-aachen.de<br />
Asien aktuell – Märkte im Wandel BME Akademie GmbH +49 69 30838-201<br />
www.bme-akademie.de<br />
Duplex 2014<br />
Duplex Stainless Steel World<br />
Stainless Steel World<br />
+31 575 789 262<br />
www.stainless-steel-world.<br />
net/duplex2014/<br />
MSV 2014 Messe Brünn +420 541 152 960<br />
www.bvv.cz/de/msv/<br />
30.9.-4.10.2014<br />
Mailand<br />
29. BI-MU / SFORTEC 2014 EFIM (Ente Fiere Italiene Macchine);<br />
UCIMU-Sistemi per Produrre<br />
+39 0226 255 860<br />
www.bimu.it<br />
www.sfortec.it<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Veranstaltungen K 61<br />
METEF 2014 – Treffpunkt für den Metallverarbeitungssektor<br />
Verona. Die METEF, die nunmehr zum 10. Mal stattfindet, fokussiert die Internationalisierung.<br />
WW K Im Rahmen der Fachmessen METEF,<br />
Foundeq, Alumotive und Metalriciclo-Recomat<br />
treffen sich ab 11. <strong>Juni</strong> 2014 auf dem<br />
Messegelände Veronafiere an drei Tagen<br />
international bedeutende Unternehmen aus<br />
den Bereichen innovative Metalle, Extrusion,<br />
Gießerei und Druckguss, Walztechnologie,<br />
Beschichtungen, Wiederaufbereitung und<br />
Recycling, mechanische Verarbeitung so wie<br />
innovative Technologien und Materia lien für<br />
Automotivebauteile.<br />
Die METEF, die ganz dem Metallverarbeitungssektor<br />
gewidmet ist, gilt als Vitrine für<br />
»Made in Italy«-Spitzenprodukte und hat<br />
die Innovation der Werkstoffe, Technologien,<br />
Maschinen und Anlagen im Blick. Die<br />
ausstellenden Firmen gehören zu den Topunternehmen<br />
der jeweiligen Branche. Den<br />
Besuchern werden im Lauf der Veranstaltung<br />
zahlreiche Anregungen geboten, da -<br />
runter die neue Initiative Save the weight,<br />
die Spitzenprodukte der Leichtbautechnologien<br />
für die Fahrzeugherstellung im Blick<br />
hat. Hinzu kommen ein vom AIM, dem italienischen<br />
Metallurgieverband, organisiertes<br />
Seminar über die Formung halbfester Werkstoffe,<br />
das Extrusionsforum, das Event<br />
F.A.R.O, das der Aktualisierung und dem<br />
Networking dient, sowie die Konferenzreihe<br />
Assofond.<br />
Erwartet werden Entscheidungsträger aus<br />
den Balkanländern, der Schweiz, Ungarn,<br />
Bulgarien, der Tschechischen Republik, Südamerika,<br />
der Ukraine, Polen, den USA, Mexiko,<br />
Korea, Schweden, Irak, Iran, Deutschland,<br />
Russland und den ehemaligen Mitgliedsstaaten<br />
der Sowjetunion. Ein Fokus<br />
liegt auf den Beziehungen zu den Golfländern,<br />
in denen sich derzeit die primäre<br />
Metallherstellung und die Downstreamverarbeitung<br />
stark entwickeln.<br />
Die Internationalisierung ist einer der<br />
Schwerpunkte der METEF 2014. Den Ausstellern<br />
sollen fortgeschrittene Trade-Matching-Dienste<br />
mit den wichtigsten Einkäufern<br />
geboten werden (B2B-Treffen).<br />
/<br />
www.metef.com<br />
(sm 14060619) K<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
EINFÜHRUNG IN DIE<br />
METALLURGIE VON STAHL<br />
Düsseldorf. Ein Seminar für Nichtmetallurgen<br />
oder Nichttechniker aus der Stahlindustrie oder<br />
verwandten Branchen offeriert die Stahl-Akademie<br />
des Stahlinstituts VDEh am 16. und 17. <strong>Juni</strong><br />
2014. Im Rahmen dieses Seminars werden Eisenerz,<br />
Koks und Eisenerzeugung, Stahlerzeugung<br />
im Konverter und im Elektrolichtbogenofen<br />
beleuchtet. Daneben wird es auch um Sekundärmetallurgie,<br />
Stranggießen, Rohstoff- und<br />
Schrottwirtschaft gehen. Zudem gibt es eine<br />
Stahlwerksbesichtigung.<br />
www.stahl-akademie.de (sm 1402024) K<br />
/<br />
WERKSTOFFTECHNIK &<br />
WÄRMEBEHANDLUNG FÜR<br />
FÜHRUNGSKRÄFTE TEIL I<br />
Issum-Sevelen. Die Anwendungsakademie<br />
der Dr. Sommer Werkstofftechnik bietet ein<br />
zweiteiliges Refreshseminar an, das einzeln oder<br />
im Verbund gebucht werden kann. Der erste Teil<br />
vom 23. bis 25. <strong>Juni</strong> 2014 behandelt metallkundliche<br />
Grundlagen der Wärmebehandlung<br />
und informiert rund um den Werkstoff Stahl und<br />
Entwicklungen der Werkstoffe, ihre Eigenschaften<br />
sowie den generellen Stand der Technik und<br />
der Erkenntnisse. Zudem geht es um die Entwicklung<br />
von Normen.<br />
www.werkstofftechnik.com<br />
/<br />
(sm 14050462) K<br />
PRAXISTAG<br />
LAGERSICHERHEIT 2014<br />
München. Sicherheit und Ergonomie in Lager<br />
und Logistik hat der Praxistag Lagersicherheit<br />
am 24. und 25. <strong>Juni</strong> 2014 in der STILL-Arena in<br />
Hamburg im Blick. In der Logistik gehört Sicherheit<br />
im Lager und beim Transport zu den größten<br />
Herausforderungen. Dazu sind zahlreiche gesetzliche<br />
Anforderungen zu beachten. Die Veranstaltung<br />
gibt anschaulich und mit Livedemonstrationen<br />
einen Überblick über die neuesten gesetzlichen<br />
Anforderungen und Vorschriften. Am<br />
Vorabend wird eine Werksführung bei STILL<br />
angeboten.<br />
www.praxistag-lagersicherheit.de<br />
/<br />
8. BREMER LOGISTIKTAG<br />
(sm 14050560) K<br />
Bremen. Die Logistikfachwelt trifft sich am 3.<br />
und 4. Juli zum Bremer Logistiktag im Dorint<br />
Park Hotel Bremen. Das 2006 von der Kieserling<br />
Stiftung initiierte Treffen wartet mit neuem Veranstalter,<br />
der VIA BREMEN Foundation, verändertem<br />
Konzept und dem Gastland Brasilien auf.<br />
Es werden etwa 200 Experten aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Politik erwartet. Neben den<br />
Chancen und Herausforderungen deutsch-brasilianischer<br />
Geschäftsbeziehungen werden Entwicklungen<br />
und Innovationen in der Logistik<br />
diskutiert.<br />
www.bremer-logistiktag.de<br />
/<br />
(sm 14060684) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
62 K Fachmedien<br />
annette.engels@stahleisen.de<br />
Tel. +49 211 6707-561<br />
Fax +49 211 6707-547<br />
Direkt bestellen<br />
über diesen QR-Code<br />
oder online über<br />
www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />
WW Informationsstelle Edelstahl Rostfrei:<br />
Merkblatt 821 »Edelstahl Rostfrei –<br />
Eigenschaften«<br />
Broschüre in Einzelexemplaren kostenfrei bei der<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei bestellbar und<br />
per Download erhältlich<br />
WW Drees, Franz-Josef; Dr. Möllenhof,<br />
Ulrich; Dr. Weiß, Thomas:<br />
Zoll & Export 2014. – Alles, was Sie jetzt<br />
wissen müssen!<br />
Bundesanzeiger Verlag, Köln, 2014, 340 S.,<br />
ISBN: 978-3-8462-0273-9, Preis: 55 €<br />
WW Wirtschaftsvereinigung Stahl (Hrsg.):<br />
Dokumentation 585:<br />
»Fassaden aus wetterfestem Baustahl«<br />
Renaissance des Rosts<br />
Düsseldorf 2014, in Einzelexemplaren kostenfrei:<br />
www.stahl-online.de (Service/Publikationen)<br />
In ihrer über 100-jährigen Geschichte haben<br />
sich die nichtrostenden Stähle aufgrund<br />
ihrer hervorragenden Werkstoffeigenschaften<br />
in vielen Bereichen in Industrie und Alltag<br />
durchgesetzt. Ein Indikator hierfür ist die<br />
beachtliche Steigerung der Produktionszahlen<br />
von 12,8 Mill. t im Jahr 1990 auf etwa<br />
35,4 Mill. t im Jahr 2012.<br />
Das einschlägige Merkblatt 821 »Edelstahl<br />
Rostfrei – Eigenschaften«, das von der<br />
Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (ISER)<br />
herausgegeben wird, wurde jetzt komplett<br />
neu überarbeitet und kann bei der ISER –<br />
online oder per Post – abgerufen werden.<br />
Die 23-seitige Broschüre mit 10 Tabellen<br />
und 14 Abbildungen beschreibt anschaulich<br />
und ausführlich die vier unterschiedlichen<br />
Gruppen der nichtrostenden korrosionsbeständigen<br />
Stähle mit ihren chemischen, physikalischen<br />
und mechanischen Eigenschaften,<br />
erläutert die wichtigen Anwendungsgebiete<br />
und gibt nützliche Hinweise für die<br />
Verarbeitung.<br />
www.edelstahl-rostfrei.de<br />
(Neue Publikationen)<br />
/<br />
(sm 14060706) K<br />
Selbst gestandene Profis verlieren schon mal<br />
den Überblick über die aktuell gültigen Ex -<br />
port- und Zollvorschriften. Im Arbeitsalltag<br />
ist oft keine Zeit zum langen Nachlesen oder<br />
Recherchieren. Die Informationen werden<br />
schnell, kompakt und übersichtlich aus einer<br />
Hand benötigt – das bietet dieses Werk.<br />
Themenbereiche sind Ausfuhrverfahren,<br />
Exportbeschränkungen, Warenursprung<br />
und Präferenzen, Umsatzsteuer sowie Ex -<br />
portfinanzierung und -absicherung. Aktuelle<br />
Entwicklungen im neuen EU-Zollrecht,<br />
Änderungen bei den Zolltarifnummern,<br />
ATLAS-Ausfuhr und neue Genehmigungscodierungen<br />
im Zuge der AWG / AWV-Novellierung<br />
sowie das allgemeine Präferenzsystem<br />
für Importe aus Entwicklungsländern<br />
werden behandelt. Ferner werden Erfahrungen<br />
mit dem neuen BV (Luftfracht) sowie<br />
der neue Unionszollkodex und seine Folgen<br />
thematisiert.<br />
(sm 14050540) K<br />
Woanders versucht man ihn zu vermeiden,<br />
in der modernen Architektur ist er bei der<br />
Gestaltung von Fassaden und Außenflächen<br />
wieder im Vormarsch: schöner Rost. Wetterfester<br />
Baustahl erlebt derzeit eine Renaissance<br />
und erfreut sich in der modernen<br />
Architektur großer Beliebtheit.<br />
An der Oberfläche des wetterfesten Baustahls<br />
bildet sich innerhalb von ein bis drei<br />
Jahren durch Bewitterung eine Rostschicht.<br />
Zwischen dieser Schicht und dem unveränderten<br />
Baustahl entsteht eine dichte, fest<br />
haftende Sperrschicht aus schwer löslichen<br />
Sulfaten oder Phosphaten, die das Bauteil<br />
vor weiterer atmosphärischer Korrosion in<br />
Industrie-, Stadt- und Landluft schützt. Da -<br />
durch verlangsamt sich die weitere Oxydation<br />
des Stahls so radikal, dass die Bauteile<br />
für die übliche Gebäudestandzeit geschützt<br />
sind.<br />
Die Dokumentation 585 »Fassaden aus<br />
wetterfestem Baustahl« führt technische<br />
Grundlagen des Korrosionsschutzes und der<br />
Bearbeitung und Normen sowie Richtlinien<br />
auf. Anhand detailliert dargestellter Beispiele<br />
aus Deutschland, den Niederlanden und<br />
der Schweiz werden moderne Gestaltungen<br />
von Fassaden und Außenflächen vorgestellt.<br />
(sm 14040367) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
Personalien K 63<br />
VIP-Seite<br />
WW Die ALBA GROUP, einer der weltweit<br />
führenden Recycling- und Umweltdienstleister<br />
sowie Rohstoffversorger, hat seinen<br />
Vorstand verkleinert. Joachim Wagner,<br />
zusammen mit Martin Becker-Rethmann für<br />
das Segment Waste and Metals verantwortlich,<br />
ist zum 30. April aus dem Führungsgremium<br />
ausgeschieden. Die Zuständigkeit für<br />
diesen Bereich hat Dr. Eric Schweitzer,<br />
Vorstandsvorsitzender der ALBA GROUP,<br />
übernommen.<br />
(sm 14060764) K<br />
WW Emilio Riva, Inhaber und Mitgründer<br />
des größten italienischen Stahlkonzerns Ilva,<br />
ist am 29. April 2014 im Alter von 89 Jahren<br />
gestorben. Wegen unterlassener Investitionen<br />
in Umweltschutzanlagen hatte er seit<br />
Juli 2012 unter Hausarrest gestanden.<br />
(sm 14060790) K<br />
WW Robrecht Himpe (56), Vizepräsident<br />
von ArcelorMittal Europe, ist am 14. Mai in<br />
Brüssel zum neuen Präsidenten von EURO-<br />
FER gewählt worden. Er folgt auf Wolfgang<br />
Eder, CEO der voestalpine AG. (sm 14060823) K<br />
WW Am 8. <strong>Juni</strong> feiert Udo Bauer, Geschäftsführer<br />
der Unternehmensberatung Udo<br />
Bauer GmbH, seinen 60. Geburtstag.<br />
(sm 14060710) K<br />
WW Seinen 50. Geburtstag begeht am<br />
10. <strong>Juni</strong> Dr. Richard Söhnchen, Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Automation<br />
W + R GmbH.<br />
(sm 14060711) K<br />
WW Helmut Groß, ehemals Geschäftsführer und<br />
Mitinhaber der Hugo Schmitz GmbH & Co.,<br />
wird am 15. <strong>Juni</strong> 85 Jahre alt. (sm 14060712) K<br />
WW Sein 80. Lebensjahr vollendet am 25. <strong>Juni</strong><br />
Prof. Dr. sc. techn. Heinz-Joachim Spies,<br />
ehemals Hochschullehrer an der TU Bergakademie<br />
Freiberg.<br />
(sm 14060713) K<br />
WW Am 30. <strong>Juni</strong> wird Kurt Doese, ehemals<br />
Vorstandsmitglied der Thyssen AG und<br />
Vorstand der Wirtschaftsvereinigung Stahl,<br />
95 Jahre alt. (sm 14060714) K<br />
WW Seinen 85. Geburtstag feiert am 2. Juli<br />
Dr. rer. pol. Alfred Heese, ehemals Mitglied<br />
des Vorstandes der Fried. Krupp AG Hoesch-<br />
Krupp und Vorstand der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl.<br />
(sm 14060793) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
64 K Inserentenverzeichnis<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
A<br />
AGTOS GmbH 65<br />
Ametras Oboe GmbH 55<br />
AVESKA-Edelstahl GmbH 37<br />
C<br />
C & R Stahlhandel GmbH 65<br />
The Coatinc Company Holding GmbH 45<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 65<br />
Couth Butzbach<br />
Produktkennzeichnung GmbH 27<br />
D<br />
Karl Diederichs Stahl-, Walz- und<br />
Hammerwerk<br />
68 (U4)<br />
Drösser Stahlhandel 15<br />
G<br />
GIMA 13<br />
Göcke Umformtechnik GmbH 17<br />
I<br />
Institut Feuerverzinken GmbH 49<br />
K<br />
KA.BO.FER Sr.l. 65<br />
L<br />
Lochanstalt Aherhammer<br />
Stahlschmidt & Flender GmbH 65<br />
M<br />
Markmann + Müller<br />
Datensysteme GmbH<br />
Titel<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag<br />
GmbH 4, 54, 67<br />
P<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 35<br />
R<br />
RP Technik GmbH 9<br />
Konrad Rump Oberflächentechnik<br />
GmbH & Co. KG 45<br />
S<br />
Salzgitter AG 3<br />
SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />
Dortmund GmbH & Co. KG 11<br />
Schages GmbH & Co. KG 27<br />
Schierle Stahlrohre KG 21<br />
SSB Schienensysteme Brandt GmbH 65<br />
surcon GmbH 2<br />
U<br />
UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 63<br />
V<br />
Verlag Stahleisen GmbH 23, 37, 64<br />
Verticalgalva Voigt & Müller GmbH 43<br />
Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 33<br />
W<br />
WANKO Informationslogistik GmbH 23<br />
Warenzeichenverband Edelstahl<br />
Rostfrei e.V. 39<br />
Hans Weber Maschinenfabrik GmbH 48<br />
Z<br />
ZP Services GmbH & Co. KG 44<br />
Beilage:<br />
RP Technik GmbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
K 65<br />
Bitte unbedingt beachten<br />
Anzeigenschluss für Heft 7.2014<br />
ist Montag, der 16. 6. 2014<br />
Erscheinungstermin ist der 7. 7. 2014<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>
66 K Vorschau / Impressum<br />
VORSCHAU 07.2014<br />
Steel International<br />
E-Commerce bei der ThyssenKrupp Steel Europe AG<br />
Durchgängige Digitalisierung der Supply-Chain<br />
Kaltwalzwerk in China eröffnet<br />
Focus Werkstoffe<br />
Neues Spezialprodukt für die Kaltumformindustrie<br />
Neues Testverfahren optimiert Entwicklung von Getriebestahl<br />
Stahl im 3-D-Kino<br />
Branchenbericht<br />
Großanlagenbau: Nur verhaltene Markterwartungen für 2014<br />
Special: Die große STAHL-STATISTIK<br />
alle Daten über Stahl komprimiert zu Grafiken<br />
Stahl weltweit<br />
Stahl in China<br />
Stahl in Europa<br />
Stahl in Deutschland<br />
Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
dazu u. a.:<br />
Anarbeitung wird immer vielseitiger: Nicht nur Drehen und Fasen<br />
Mehrfach-Abcoilanlage mit programmierbarer Spaltanlage<br />
Am laufenden Band<br />
25 Jahre erfolgreich als Softwarespezialist<br />
Veranstaltungen<br />
und vieles mehr!<br />
Die Stahlstatistik wird auch in diesem Jahr wieder zum Download<br />
auf unserer Website verfügbar sein.<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
Tel. +49 211 69936-000, Fax +49 211 69936-205<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung: Dipl.-Ing. Adrian Schommers<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders,<br />
Jungredakteurin Lisa Siebelmann<br />
Tel. +49 211 69936-131, Fax +49 211 69936-137<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Brüssel, London, New York<br />
Anzeigenleitung: Dagmar Dieterle<br />
Tel. +49 211 69936-135, Fax +49 211 69936-138<br />
E-Mail: dagmar.dieterle@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
Tel. +49 211 69936-260, Fax +49 211 69936-262<br />
E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
Tel. +49 211 69936-230, Fax +49 211 69936-235<br />
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Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />
Druck: Kraft Druck GmbH<br />
Industriestraße 5-9<br />
D-76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bezugspreise: Einzelheft 11,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 120,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />
31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 64.<br />
Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />
Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />
Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />
insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
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Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />
Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />
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zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />
werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />
eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />
Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />
gekennzeichnet sind.<br />
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Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />
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ISSN 0178-6571<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>