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stahlmarkt 6.2014 (Juni)

Aus dem Inhalt : Steel International / Stahl und Fußball / Oberflächen - Verzinken / Nachberichte zum Messeduo wire & Tube 2014

Aus dem Inhalt : Steel International / Stahl und Fußball / Oberflächen - Verzinken / Nachberichte zum Messeduo wire & Tube 2014

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Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH.<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG,<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

0<strong>6.2014</strong><br />

WWK<br />

WWK<br />

WWK<br />

Fußball-Stadien: Wunderwerke aus Stahl<br />

Elektroindustrie: China wird größter Kunde<br />

Oberfläche / Verzinken: Zukunftsweisende Innovationen


Editorial K 5<br />

Fußball-Sommer<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 69936-131<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

WW K Die Stahlindustrie ist in diesem Frühjahr mit einem<br />

Plus von 3 % bei den Bestellungen von Walzstahlerzeugnissen<br />

(gegenüber dem vierten Quartal 2013) durchaus<br />

positiv ins neue Jahr gestartet. Die Wirtschaftsvereinigung<br />

(WV) Stahl spricht von einer »leichten Erholung«<br />

und erwartet, »dass sich der Auftragszulauf in der Stahlindustrie<br />

in den kommenden Monaten auf solidem<br />

Niveau verstetigen wird«. Auch der europäische Dachverband<br />

der Stahlindustrie, Eurofer, zeigte sich in seinem<br />

jüngsten »Economic and Steel Market Outlook« von<br />

April vorsichtig optimistisch und rechnet für 2014 und<br />

2015 mit einer schrittweisen Erholung der Stahlnachfrage.<br />

Die Stimmung hellt sich also auf.<br />

WW K Optimistisch sein wollen wir auch anlässlich der<br />

Fußballweltmeisterschaft in den nächsten Wochen – für<br />

die Gastgebernation zwar prestigeträchtig, aber dennoch<br />

ein Kraftakt. So hat auch das Fußballland Brasilien<br />

einige Stadien aufwendig umgebaut, die Mehrheit<br />

jedoch sind Neubauten. Da verwundert es nicht, dass<br />

auch Architekten, Planer und Stahlproduzenten aus<br />

Europa daran beteiligt waren. Einen ausführlichen Artikel<br />

darüber finden Sie ab Seite 24. In unserer vorausgegangenen<br />

Maiausgabe gab es übrigens einen Fußballkalender<br />

als Beilage – mit allen Spielen und Terminen.<br />

WW K Die Vielfalt an Produkten und Dienstleistungen im<br />

Edelstahlsektor zeigen wir Ihnen darüber hinaus im Special<br />

»Edelstahl« ab Seite 30. Außerdem wird das Thema<br />

Oberfläche in diesem Sommer im Vordergrund stehen,<br />

nicht zuletzt wegen der beiden Oberflächenmessen<br />

parts2clean und O & S, die im <strong>Juni</strong> stattfinden (siehe<br />

unser Special Oberfläche / Verzinken ab Seite 40).<br />

WW K In diesem Sinne wünschen wir allen Lesern einen<br />

erfolgreichen Start in den Sommer und eine spannende<br />

Fußballweltmeisterschaft.<br />

Stahlkonjunktur im Frühjahr 2014<br />

Gebiet<br />

1. Qu.<br />

2014<br />

Auftragseingänge* Lieferungen* Auftragsbestand*<br />

4. Qu.<br />

2013<br />

1. Qu.<br />

2013<br />

1. Qu.<br />

2014<br />

4. Qu.<br />

2013<br />

1. Qu.<br />

2013<br />

März<br />

2014<br />

Dezember<br />

2013<br />

März<br />

2013<br />

Inland 6.355 5.651 6.277 6.188 5.363 5.950 5.070 4.896 5.072<br />

Ausland gesamt 3.756 3.339 3.508 3.621 3.235 3.583 3.071 3.216 3.094<br />

dav. übrige EU 28 2.901 2.599 2.687 2.827 2.430 2.594 2.291 2.476 2.329<br />

dav. dritte Länder 855 740 821 794 805 989 780 740 765<br />

Insgesamt 10.111 8.990 9.785 9.809 8.598 9.533 8.141 8.112 8.166<br />

* in 1.000 t Quelle: WV Stahl<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


6 K<br />

INHALT 0<strong>6.2014</strong><br />

SEITENBLICK<br />

8 Mut gefasst<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

10 Stahl ist weltweit stärker gefragt<br />

11 US-Stahlproduktion wieder auf vollen Touren<br />

13 Kunden verlangen lokale Präsenz<br />

14 Gewindestahlsysteme aus Bayern am Drei-Schluchten-Staudamm<br />

16 Häufige Fehler bei der Umsetzung der BauPVO<br />

18 Industrie und Arbeitsplätze nicht aufs Spiel setzen<br />

BRANCHENBERICHT<br />

20 China wird zum größten Kunden<br />

STAHL UND FUSSBALL<br />

24 Filigrane Wunderwerke dank Stahl<br />

SPECIAL: EDELSTAHL<br />

30 Rohre, Langprodukte und Profile aus Edelstahl Rostfrei<br />

34 Kugelzapfen für PKW-Fahrwerke<br />

36 Abwärme nutzen<br />

SPECIAL: OBERFLÄCHE / VERZINKEN<br />

40 Große Erwartungen zur O & S<br />

42 Strahlen zum Mitnehmen<br />

46 Entzaubert wie Spinat<br />

48 Langlebig und recyclingfähig<br />

50 Verzinken und Veredeln XXL<br />

51 Neue Firmenschriften<br />

NACHBERICHTE ZUR WIRE & TUBE<br />

52 Ideen für Investitionen<br />

56 Expertentalk und Branchentreff<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

59 Intelligente Scanner vermeiden Fehler<br />

RUBRIKEN<br />

60 StahlTermine<br />

61 Veranstaltungen<br />

62 Fachmedien<br />

63 VIP<br />

64 Inserentenverzeichnis<br />

66 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


worldsteel-Report K 7<br />

Weltrohstahlproduktion im April 2014<br />

24<br />

ELEGANT UND SCHÖN<br />

An vielen Stadien der Fußball-WM<br />

2014 sind deutsche Architekten<br />

und Planer beteiligt, die teils auf<br />

filigrane Stahltragwerke und<br />

Stahldächer gesetzt haben. Die<br />

stellen hohe Anforderungen an die<br />

verwendeten Stahlmaterialien.<br />

EDELSTAHL ROSTFREI Nahtlose<br />

oder geschweißte Rohre,<br />

warmgewalzte oder kaltgezogene<br />

Stabstähle, Profile und Drahtprodukte<br />

werden mit einem<br />

umfangreichen Abmessungsspektrum<br />

in vielfältigen Geometrien<br />

angeboten.<br />

30<br />

42<br />

ZUKUNFTSWEISENDE<br />

INNOVATIONEN Vom 24. bis<br />

26. <strong>Juni</strong> finden die beiden internationalen<br />

Fachveranstaltungen<br />

O & S, Messe für Oberflächen und<br />

Schichten, und die parts2clean,<br />

Messe für industrielle Teile- und<br />

Oberflächenreinigung, in Stuttgart<br />

statt. Die Erwartungen bei den Ausstellern<br />

sind groß.<br />

Fotos: Rump, SCHMOLZ + BICKENBACH, Vallourec, Thiago Fernandes<br />

J Die 65 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2013 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

April<br />

2014<br />

März<br />

2014<br />

April<br />

2013<br />

% Veränd.<br />

April 14/13<br />

4 Monate<br />

2014 2013<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 630 570 578 9,0 2.506 2411 3,9<br />

Bulgarien 50 e 53 42 18,8 199 169 17,8<br />

Deutschland 3.707 4.045 3.568 3,9 14.995 14.382 4,3<br />

Finnland 324 350 299 8,2 1.315 1.213 8,4<br />

Frankreich 1.444 1.393 1.245 16,0 5.538 5.223 6,0<br />

Griechenland 105 e 90 e 102 2,9 344 320 7,5<br />

Großbritannien 1.090 e 1.134 960 13,5 4.314 3.668 17,6<br />

Italien 2.031 2.359 2.115 – 4,0 8.652 8.178 5,8<br />

Kroatien 15 e 20 e 18 – 16,1 71 49 43,4<br />

Luxemburg 215 e 190 e 145 48,2 799 687 16,2<br />

Niederlande 556 643 e 546 1,9 2.310 1.996 15,7<br />

Österreich 664 706 695 – 4,4 2.674 2.641 1,3<br />

Polen 685 e 760 e 668 2,6 2.798 2.590 8,0<br />

Schweden 422 431 400 5,5 1.608 1.500 7,1<br />

Slowakei 397 380 388 2,4 1.523 1.577 – 3,4<br />

Slowenien 54 59 52 4,0 215 199 7,9<br />

Spanien 1.232 1.257 1.272 – 3,1 4.864 4.560 6,7<br />

Tschechien 468 478 404 15,7 1.836 1.726 6,4<br />

Ungarn 78 70 56 39,3 305 230 32,6<br />

Weitere EU-Länder (28) (e) 445 e 400 e 491 – 9,3 1.667 1.797 – 7,2<br />

European Union (28) 14.612 15.387 14.044 4,0 58.533 55.118 6,2<br />

Bosnien-Herzegovina 67 69 63 6,5 275 249 10,2<br />

Mazedonien 20 e 20 e 27 – 26,9 72 32 124,2<br />

Norwegen 42 60 e 53 – 21,0 195 203 – 3,8<br />

Serbien 54 58 0 – 215 0 –<br />

Türkei 2.620 2.845 2.883 – 9,1 11.054 11.356 – 2,7<br />

Europa außer EU 2.802 3.052 3.027 – 7,4 11.811 11.840 – 0,2<br />

Kasachstan 290 e 285 e 277 4,8 1.135 992 14,4<br />

Moldawien 30 e 45 e 0 – 102 0 –<br />

Russland 5.800 6.028 5.760 0,7 22.904 22.889 0,1<br />

Ukraine 2.625 2.650 2.748 – 4,5 10.144 11.131 – 8,9<br />

Usbekistan 60 60 e 66 – 8,9 237 243 – 2,3<br />

Weißrussland 220 e 175 e 229 – 3,7 773 889 – 13,1<br />

C.I.S. (6) 9.025 9.243 9.079 – 0,6 35.294 36.144 – 2,3<br />

El Salvador 10 e 10 e 8 17,9 35 33 5,3<br />

Guatemala 25 e 30 e 28 – 9,3 107 108 – 1,6<br />

Kanada 1.015 e 1.050 e 996 2,0 4.065 4.270 – 4,8<br />

Kuba 25 e 25 e 23 6,5 91 87 3,9<br />

Mexiko 1.590 e 1.765 e 1.418 12,1 6.477 5.988 8,2<br />

Trinidad und Tobago 39 44 e 52 – 24,5 185 199 – 7,2<br />

USA 7.027 7.405 7.142 – 1,6 28.662 28.647 0,1<br />

Nordamerika 9.731 10.329 9.667 0,7 39.622 39.334 0,7<br />

Argentinien 486 472 429 13,3 1.735 1.537 12,9<br />

Brasilien 2.767 2.890 e 2.917 – 5,1 11.132 11.120 0,1<br />

Chile 105 e 100 e 99 5,8 399 448 – 11,1<br />

Ecuador 45 e 50 e 39 14,1 185 176 5,5<br />

Kolumbien 100 e 100 e 112 – 10,6 387 391 – 0,9<br />

Paraguay 3 e 5 e 3 – 12,7 11 11 – 1,9<br />

Peru 85 e 100 e 91 – 6,8 350 344 1,8<br />

Uruguay 7 e 7 e 7 – 0,8 21 20 1,7<br />

Venezuela 105 e 135 e 185 – 43,3 495 799 – 38,1<br />

Südamerika 3.703 3.859 3.883 – 4,6 14.714 14.847 – 0,9<br />

Ägypten 520 e 535 524 – 0,8 2.054 2.231 – 8,0<br />

Algerien 35 e 35 e 49 – 29,2 135 152 – 11,1<br />

Iran 1.285 e 1.395 e 1.264 1,6 5.014 4.789 4,7<br />

Katar 254 266 188 35,1 937 765 22,5<br />

Libyen 72 85 72 0,6 317 252 26,0<br />

Marokko 51 61 50 1,8 209 213 – 2,3<br />

Saudi-Arabien 505 468 457 10,7 2.077 1.825 13,8<br />

Südafrika 595 e 615 e 610 – 2,4 2.380 2.198 8,3<br />

Vereinigte Arabische Emirate 246 211 181 35,6 839 879 – 4,5<br />

Afrika/Mittlerer Osten 3.563 3.670 3396 4,9 13.961 13.305 4,9<br />

China 68.835 70.250 67.419 2,1 271.863 264.715 2,7<br />

Indien 7.015 e 7.250 e 6.659 5,3 27.764 27.080 2,5<br />

Japan 8.939 9.729 9.169 – 2,5 36.505 35.806 2,0<br />

Südkorea 6.098 6.127 5.501 10,8 23.770 22.087 7,6<br />

Taiwan, China 1.890 e 1.950 e 2.035 – 7,1 7.399 7.419 – 0,3<br />

Asien 92.777 95.306 90.783 2,2 367.301 357.107 2,9<br />

Australien 342 417 399 – 14,2 1.498 1.586 – 5,5<br />

Neuseeland 71 72 68 4,0 289 296 – 2,4<br />

Ozeanien 413 489 467 – 11,5 1.787 1.881 – 5,0<br />

Gesamt (65 Länder) 136.626 141.335 134.346 1,7 543.025 529.576 2,5<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


8 K<br />

SEITENBLICK<br />

Mut gefasst<br />

Lange hatte der Mittelstand nur zögerlich investiert – aus Furcht vor den<br />

Folgen der Finanzkrise. Doch inzwischen haben viele kleine und mittelgroße<br />

Unternehmen Mut gefasst und erweitern ihre Kapazitäten. Bei der<br />

Finanzierung können sie auf ihre gestärkte Kapitalbasis zurückgreifen.<br />

Aber ohne fremde Mittel geht es dennoch meist nicht.<br />

WW K Mit den verbesserten konjunkturellen<br />

Aussichten fasst auch der Mittelstand wieder<br />

Mut. Gut die Hälfte der etwa 4.000 vor<br />

Kurzem von der Wirtschaftsauskunftei Creditreform<br />

befragten Unternehmen will ihre<br />

Kapazitäten erweitern – so viele wie seit<br />

Langem nicht mehr. Diese Erkenntnisse<br />

decken sich mit den Fakten. Nach Zahlen<br />

der staatseigenen Förderbank KfW sind die<br />

Unternehmensinvestitionen in den letzten<br />

drei Monaten des Jahres 2013 erstmals seit<br />

fünf Quartalen wieder gestiegen. Bisher hatten<br />

viele Betriebe Erweiterungspläne zurückgestellt<br />

– wegen der Finanzkrise in Europa,<br />

aber auch wegen gedämpfter Er wartungen<br />

in den Schwellenländern.<br />

Inzwischen schauen sie jedoch wieder<br />

optimistischer in die Zukunft. Das wiederum<br />

macht den Banken Hoffnung, bald mehr<br />

neue Kredite vergeben zu können. Das Problem<br />

ist, dass die Kreditinstitute viele kleine<br />

Unternehmen oft nicht auf dem Radar<br />

haben. Denn sie kümmern sich vornehmlich<br />

um größere Adressen. Mit der Folge, dass<br />

Mittelständler mitunter Probleme haben,<br />

Investitionen zu finanzieren. Wie die Kunden<br />

des baden-württembergischen Lasermaschinenherstellers<br />

Trumpf. Dessen Klientel<br />

erwirtschaftet nach Auskunft der ge -<br />

schäftsführenden Gesellschafterin Nicola<br />

Leibinger-Kammüller zu 80 % einen Umsatz<br />

von allenfalls 5 Mill. €. Zu wenig, um von<br />

den Banken eine bis zu 500.000 € teure<br />

Lasermaschine finanziert zu bekommen. Die<br />

Trumpf-Eigentümerfamilie Leibinger hat da -<br />

rauf vor Kurzem reagiert und eine Spezialbank<br />

gegründet: ein europaweit arbeitendes<br />

Finanzinstitut, das den Kunden die<br />

Geräte direkt finanziert. Das fördert den<br />

eigenen Absatz und verhilft vielen Betrieben<br />

zu einer Ausstattung, die sie sonst nicht<br />

finanziert bekommen hätten.<br />

Tatsächlich ist die Investitionsfinanzierung<br />

für viele Mittelständler eine Herausforderung.<br />

Zwar hat mancher Betrieb die zuletzt<br />

»<br />

Heute<br />

verfügen sehr viel<br />

weniger Unternehmen über<br />

eine als besorgniserregend<br />

geltende Eigenkapitalquote<br />

von weniger als 10 %.<br />

gute Auftrags- und Umsatzsituation auch in<br />

verbesserte Erträge ummünzen können und<br />

seine Kapitalbasis gestärkt. Aber ein neuer<br />

Maschinenpark oder gar ein neues Werk<br />

erfordern einen finanziellen Kraftakt, der<br />

sich meist nicht allein mit eigenen Mitteln<br />

stemmen lässt. Aufgrund der aktuell niedrigen<br />

Zinsen liebäugeln viele Unternehmen<br />

mit einer Kreditfinanzierung – vorausgesetzt,<br />

die Banken spielen mit. Wie stark<br />

mancher Mittelständler davon in den vergangenen<br />

Monaten bereits Gebrauch ge -<br />

macht hat, zeigt sich beim Blick in die<br />

Bilanzen. Die erhöhte Kreditaufnahme hat<br />

dazu geführt, dass der Anteil des Eigenkapitals<br />

am Betriebsvermögen zuletzt wieder<br />

geschrumpft ist. Noch vor einem Jahr hatte<br />

jedes dritte von Creditreform betrachtete<br />

Unternehmen eine Eigenkapitalquote von<br />

mehr als 30 % aufgewiesen – ein Niveau,<br />

für das Experten die Note »gut« vergeben.<br />

Aktuell weist diese Quote jedoch nur noch<br />

jedes vierte Unternehmen auf. Helmut Rödl,<br />

Vorstandsmitglied des Verbandes der Vereine<br />

Creditreform, vermutet hinter dieser<br />

Entwicklung allerdings noch einen anderen<br />

Grund als die verstärkte Nachfrage nach<br />

Fremdkapital: »Viele Unternehmer haben<br />

zuletzt wieder mehr Geld aus ihrer Firma<br />

entnommen, nachdem sie sich in wirtschaftlich<br />

schlechteren Jahren mit Entnahmen zu -<br />

rückgehalten haben.« Deutlich geschrumpft<br />

ist der Anteil der ausreichend mit Eigenkapital<br />

ausgestatteten Unternehmen vor allem<br />

im verarbeitenden Gewerbe sowie unter<br />

Dienstleistern.<br />

Alarmierend ist die Situation nach Einschätzung<br />

von Experten jedoch noch nicht.<br />

Sie verweisen auf die langfristige Entwicklung.<br />

Und da ist tatsächlich zu erkennen,<br />

dass sich die Eigenkapitalsituation des Mittelstands<br />

seit 2005 deutlich verbessert hat.<br />

Heute verfügen sehr viel weniger Unternehmen<br />

über eine als besorgniserregend geltende<br />

Eigenkapitalquote von weniger als<br />

10 %.<br />

Eine Form der Mittelbeschaffung im Mittelstand<br />

allerdings hat sich vorläufig erledigt:<br />

die Ausgabe von Anleihen. Bereits 16<br />

Unternehmen und 21 Anleihen von etwa<br />

120 Mittelstandspapieren sind notleidend<br />

geworden. Das heißt, die Anleger erhalten<br />

nicht die bei der Ausgabe versprochenen<br />

Zinsen. Und die Misere ist keineswegs auf<br />

Unternehmen aus der Wind- und Solarbranche<br />

beschränkt – dort hatten die Schieflagen<br />

vor mehr als einem Jahr ihren Anfang<br />

genommen. Inzwischen hat es auch Vertreter<br />

anderer Branchen getroffen. Investoren<br />

sehen in den Papieren mehr Risiken als<br />

Chancen und halten Abstand.<br />

Immerhin: Um das Tagesgeschäft zu<br />

finanzieren, benötigen Mittelständler immer<br />

seltener Hilfe von Dritten. Denn das Zahlungsverhalten<br />

ihrer Kunden hat sich zuletzt<br />

deutlich verbessert. ber (sm 14060774) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


10 K Steel International<br />

Stahl ist weltweit stärker gefragt<br />

worldsteel prognostiziert für dieses Jahr und 2015 Zuwächse<br />

Brüssel. Der weltweite Stahleinsatz wird in diesem Jahr um 3,1 % auf<br />

etwa 1,527 Mrd. t steigen, nachdem bereits im Vorjahr ein Plus von 3,6 %<br />

verzeichnet worden war. 2015 soll ein weiterer Anstieg um 3,3 % auf<br />

1,576 Mrd. t erfolgen. Davon geht die World Steel Association (worldsteel)<br />

in ihrem Kurzfristausblick 2014 – 2015 aus. In die Betrachtung einbezogen<br />

sind sowohl die in den einzelnen Ländern produzierten Stähle als auch<br />

Importe.<br />

WW K Im vergangenen Jahr war mehr Stahl<br />

nachgefragt worden, als der internationale<br />

Stahlverband erwartet hatte. Hans Jürgen<br />

Kerkhoff, Vorsitzender des worldsteel-Wirtschaftskomitees,<br />

begründet dies mit der<br />

überraschend guten Entwicklung in den<br />

Industrieländern im zweiten Halbjahr. Zum<br />

einen erholte sich die Wirtschaft in den USA.<br />

Zum anderen durchschritt Europa die Talsohle.<br />

Kerkhoff rechnet deswegen damit,<br />

dass die Stahlnachfrage in der Eurozone<br />

2014 wieder zunehmen wird. Er befürchtet<br />

aber auch negative Entwicklungen. So<br />

kämpfen einige Schwellenländer weiterhin<br />

mit strukturellen Problemen und leiden<br />

unter den schwankenden Finanzmärkten.<br />

Außerdem tritt die chinesische Regierung<br />

immer noch auf die Wachstumsbremse.<br />

Aus diesen Gründen erwartet der Stahlverband<br />

2014 nur einen unter dem Vorjahresniveau<br />

liegenden Anstieg des Stahleinsatzes.<br />

Im kommenden Jahr soll das Wachstum<br />

aber wieder etwas höher ausfallen, da sich<br />

die meisten Industriestaaten erholen und<br />

auch die Situation in den Schwellenländern<br />

besser wird. Da China aber auch 2015 we -<br />

niger Stahl als bislang nachfragen wird,<br />

wächst der globale Stahleinsatz nur geringfügig<br />

schneller als 2014.<br />

Über den Berg ist die Stahlindustrie nach<br />

Einschätzung des Verbandes noch nicht.<br />

Kerkhoff bezeichnet die wirtschaftliche<br />

Erholung in Europa lediglich als »leicht«. Sie<br />

sei begleitet von vielen Schulden und hoher<br />

Arbeitslosigkeit. Auch die strukturellen Probleme<br />

in den Schwellenländern würden sich<br />

nicht kurzfristig lösen lassen. Aus diesem<br />

Grund seien die Volkswirtschaften noch sehr<br />

zerbrechlich und anfällig für Erschütterungen<br />

von außen. Zudem sind die politischen<br />

Verhältnisse in vielen Entwicklungsländern<br />

unstabil. Die Krimkrise wirkt sich beispielsweise<br />

negativ auf die Prognose für die GUS-<br />

»<br />

Die<br />

europäische Wirtschaft<br />

hat die Talsohle durchschritten.<br />

Wir erwarten, dass 2014 die<br />

Stahlnachfrage wieder steigt.<br />

Hans Jürgen Kerkhoff, Vorsitzender des<br />

worldsteel-Wirtschaftskomitees<br />

Staaten aus. Auch die hohen Schulden in<br />

China und der Immobilienboom bereiten<br />

den Marktforschern Sorgen.<br />

Die globale Stahlnachfrage erholt sich<br />

zwar weiter. Das Wachstum pendelt sich<br />

aber auf einem geringen Niveau ein. Andauernde<br />

Unsicherheiten und Schwankungen<br />

schaffen der Stahlindustrie sehr herausfordernde<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Nachdem die chinesische Regierung mit<br />

Infrastrukturaufträgen den Stahleinsatz im<br />

vergangenen Jahr um 6,1 % erhöht hat,<br />

rechnet worldsteel in diesem Jahr wegen der<br />

eingeleiteten Dämpfungsmaßnahmen nur<br />

noch mit einem Plus von 3,0 % auf 721,2<br />

Mill. t. 2015 wird nur noch ein Zuwachs von<br />

2,7 % erwartet. In Indien taxiert der Verband<br />

den Anstieg der Stahlnachfrage 2014<br />

um 3,3 % auf 76,2 Mill. t. Vor allem die<br />

Baubranche und die herstellende Industrie<br />

rechnen mit vermehrten Aufträgen. Ge -<br />

dämpft wird die po sitive Entwicklung von<br />

der hohen Inflation und strukturellen Problemen.<br />

Trotz des unsicheren Wahlausgangs<br />

hält worldsteel 2015 einen weiteren Anstieg<br />

des Stahleinsatzes um 4,5 % für möglich.<br />

Hintergrund sind Hoffnungen auf strukturelle<br />

Reformen. Im Jahr 2013 war die Stahlnachfrage<br />

nur um 1,8 % gewachsen.<br />

Ganz anders soll sich die Lage in Japan<br />

entwickeln. Während sich der Stahleinsatz<br />

aufgrund der guten Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts<br />

2013 um 2 % erhöht hatte,<br />

rechnet der Verband in diesem Jahr mit<br />

einem Rückgang um 1 % auf 64,6 Mill. t.<br />

Vor allem die Konsumsteuer dürfte sich<br />

negativ auswirken, da sie die Bau- und<br />

Automobilbauindustrien belastet. 2015 wird<br />

ein leichter Anstieg der Stahlnachfrage um<br />

0,5 % erwartet. In den USA rechnet der Verband<br />

bereits 2014 mit einer Trendwende.<br />

Während der Stahleinsatz im vergangenen<br />

Jahr um 0,6 % gesunken war, soll er nunmehr<br />

um 4 % auf 99,4 Mill. t und 2015 um<br />

weitere 3,7 % steigen. Die Maßnahmen der<br />

Federal Reserve Bank unterstützen bislang<br />

das Wachstumsszenario. Allerdings könnten<br />

sich künftige geldpolitische Entscheidungen<br />

auch negativ auswirken.<br />

Die 28 betrachteten EU-Staaten, die 2013<br />

einen Rückgang des Stahlbedarfs von 0,2 %<br />

verzeichneten, sollen in diesem Jahr aufgrund<br />

einer besseren Auftragslage der Bauindustrie<br />

3,1 % mehr Stahl nachfragen.<br />

Dabei entwickeln sich die Mitgliedstaaten<br />

sehr unterschiedlich. worldsteel rechnet<br />

aber damit, dass Südeuropa das Schlimmste<br />

überstanden hat. In Deutschland soll das<br />

Plus bei 4,5 % liegen, in Italien bei 2,6 %,<br />

in Frankreich bei 1 % und in Spanien bei<br />

3 %. Im Jahr 2015 dürfte sich die Lage in<br />

Europa weiter verbessern und zu einem<br />

Anstieg der Stahlnachfrage um 3 % führen.<br />

Für die GUS-Staaten sieht worldsteel 2014<br />

nur einen Anstieg der Stahlnachfrage um<br />

1,1 % auf 59,5 Mill. t. Im Jahr 2015 taxiert<br />

der Verband das Wachstums dann aber auf<br />

3,7 %, bedingt durch ein kräftiges Plus in<br />

Russland von 4,4 %.<br />

(sm 14060688) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Steel International K 11<br />

US-Stahlproduktion wieder<br />

auf vollen Touren<br />

Nach einem harten Winter ist die Konjunktur<br />

angesprungen<br />

New York (bln). Während der Kalender in diesem Jahr längst den Frühling<br />

eingeläutet hatte, litt der größte Teil Nordamerikas noch immer unter dem<br />

kältesten und schneereichsten Winter der letzten drei Jahrzehnte. In vielen<br />

Teilen der USA fielen alle drei oder vier Tage neue Schneemassen und<br />

legten den Verkehr und Sektoren der Wirtschaft völlig still.<br />

WW K Nicht mangelnde Nachfrage in den<br />

wichtigsten Industriezweigen oder von Seiten<br />

der Konsumenten, sondern vereiste und<br />

verschneite Straßen, Seewege, Flughäfen<br />

und Schienenwege kühlten die vordem ge -<br />

sundende Konjunktur ab. Besonders betroffen<br />

war auch die Stahlindustrie, die noch im<br />

April auf dringend benötigte Eisenerzlieferungen<br />

aus dem Gebiet nahe der eingefrorenen<br />

»Großen Seen« zwischen Kanada und<br />

den USA wartete. Besonders betroffen war<br />

der größte integrierte Stahlhersteller US<br />

Steel, der wegen verspäteter Eisenerzlieferungen<br />

die Produktion in seinem größten<br />

Werk in Gary, Indiana, stoppen musste. In<br />

einem Brief an seine Kunden erklärte das<br />

Unternehmen, dass die Produktionsunterbrechung<br />

beispiellos und nicht vorherzusehen<br />

gewesen sei. Weil Eismassen die normale<br />

Operation von Frachtschiffen auf den<br />

»Großen Seen« einige Wochen früher als<br />

gewöhnlich stoppten und die Wiedereröffnung<br />

des Seeweges verspätete, verbrauchte<br />

das Gary-Werk die vorhandenen Lagerbestände,<br />

lange bevor Eisbrecher den Weg für<br />

die Lieferung von Eisenerzen freimachten.<br />

Erst Ende April erreichten die ersten Auslieferungen<br />

ihr Ziel mit dem Gros des Rohmaterials.<br />

Während das Unternehmen keinen<br />

möglichen Termin für die Wiederinbetriebnahme<br />

des Gary-Werkes nannte,<br />

erwarteten Beobachter, dass erst Mitte des<br />

Sommers mit der vollen Produktion zu rechnen<br />

sei.<br />

Ein Unglück kommt selten allein<br />

US Steel beklagte obendrein den Ausfall des<br />

Great-Lakes-Werkes in Ecorse, Michigan, in -<br />

folge zweier Unfälle innerhalb einer Woche.<br />

Im schwersten dieser Unfälle wurde ein<br />

Kranführer getötet, als der Kran nahe einem<br />

Hochofen das Gleichgewicht verlor und<br />

umfiel. Ob die harschen Witterungsverhältnisse<br />

in diesem Fall sowie beim Einbrechen<br />

eines Gebäudedachs durch die Last eines<br />

fallenden, riesigen Rohres eine Rolle spielten,<br />

wird die Untersuchung der staatlichen<br />

Behörde für Arbeitsplatzsicherheit entscheiden.<br />

Für US Steel jedoch bedeuteten diese<br />

Ermittlungen einen mehrwöchigen Produktionsausfall.<br />

Das Gary-Werk mit einer Jahresproduktion<br />

von 7,5 Mill. t und das Great-Lakes-<br />

Werk mit einem jährlichen Produktionsvolumen<br />

von 3,8 Mill. t beliefern in der Hauptsache<br />

die Automobilindustrie. Auch mit<br />

einer schnelleren Wiederaufnahme der<br />

Produktion als erwartet, prophezeien einige


12 K Steel International<br />

Beobachter Lieferengpässe. Die ersten An -<br />

zeichen für stärkere Nachfrage waren denn<br />

auch längere Lieferzeiten und Preisanhebungen<br />

– insbesondere für Bleche.<br />

Positiver Trend setzte sich fort<br />

Während integrierte Hüttenwerke in der<br />

Hauptsache langfristige Lieferverträge mit<br />

Autoherstellern haben und entsprechend an<br />

die Vertragspreise gebunden sind, dürften<br />

Minihütten von der sich abzeichnenden<br />

Blechknappheit profitieren. Denn sie setzen<br />

einen größeren Teil ihrer Produktionen auf<br />

dem Spotmarkt ab, wo Preise rasch auf<br />

Angebot und Nachfrage reagieren. Chinesische<br />

und türkische Hersteller offerierten<br />

bereits im April verstärkt Blechprodukte zu<br />

Preisen, die deutlich unter den Inlandpreisen<br />

lagen. Aber so attraktiv solche Offerten<br />

auch waren, Stahlkunden mussten mit mo -<br />

natelangen Lieferzeiten rechnen.<br />

Zur gleichen Zeit, da Stahlblech aus der<br />

Türkei interessant für Stahlverwender wurde,<br />

verhängte das US-Handelsministerium<br />

vorläufige Dumpingstrafzölle gegen Betonstahlimporte<br />

aus der Türkei sowie aus Mexiko.<br />

Das war ein Sieg für das größte Minihüttenunternehmen<br />

Nucor sowie eine Gruppe<br />

kleinerer Minihütten (Commercial Metals,<br />

Gerdau, Cascade Steel Rolling Mills und Byer<br />

Steel), obwohl sie höhere Strafen als die für<br />

türkischen Betonstahl verhängten 2,6 % er -<br />

wartet hatten. Zufrieden waren sie dagegen<br />

mit den Sonderzöllen auf mexikanische<br />

Betonstahlprodukte in Höhe von bis zu<br />

66,7 %.<br />

Ob integrierte oder Minihüttenwerke –<br />

wer in erster Linie die Automobilindustrie<br />

beliefert, arbeitete im Frühjahr auf Hochtouren,<br />

weil die Nachfrage der größten Stahlkunden<br />

stark war. ArcellorMittals Werk in<br />

Cleveland, beispielsweise, arbeitete mit voller<br />

Kapazitätsnutzung und erwartete das<br />

gleiche Produktionsvolumen für das ganze<br />

Jahr. Republic Steel, ein anderer Stahlkocher<br />

in Ohio, der Spezialstahl für die Autoindustrie<br />

herstellt, rechnet mit einer Umsatzsteigerung<br />

2014. Das Unternehmen nahm in<br />

diesem Jahr auch einen neuen Elektroofen<br />

in Betrieb, der die Kapazität für von der Erdöl-<br />

und Erdgasindustrie benötigte Bohrprodukte<br />

vergrößert.<br />

Schäden an Straßen und Brücken<br />

Wie die Autoindustrie blieben auch die Erdöl-<br />

und Erdgasindustrie ein Lichtblick in den<br />

Stahl verwendenden Industrien, obwohl der<br />

harsche Winter Bohrprojekte stilllegte und<br />

den Transport von Gas und Öl verlangsamte.<br />

Die Schäden, die Eis und Schnee vor allem<br />

auf Straßen und an Brücken anrichteten,<br />

werden viele Gemeinden und Bundesstaaten<br />

zu beschleunigten Überholungen und Neubauten<br />

zwingen. Wichtiger für die Stahlindustrie<br />

wäre jedoch eine Entscheidung<br />

Washingtons, neue Mittel für den ausgeschöpften<br />

Autobahnfonds aufzubringen.<br />

Dem von der Benzinsteuer finanzierten<br />

Fonds, der für die Instandhaltung von Bundesstraßen<br />

und ihre über 600.000 Brücken<br />

verantwortlich ist, droht im Herbst die Insolvenz.<br />

Weil die Amerikaner angesichts höherer<br />

Benzinpreise weniger Auto fahren und<br />

ihre Fahrzeuge weniger Benzin verbrauchen,<br />

fließen weniger Steuern in den Autobahnfonds.<br />

Der Kongress weigerte sich bisher, die<br />

Benzinsteuern zu erhöhen oder den Fonds<br />

mit anderen Mitteln aufzustocken.<br />

Rd. 10 % oder 63.000 der Brücken im<br />

langen Netz der Autobahnen sind dem US-<br />

Transportministerium zufolge überholungsbedürftig.<br />

Täglich fahren 250 Mill. Personenwagen,<br />

Laster und Omnibusse über diese<br />

Brücken. In den vergangenen zehn Jahren<br />

wurden 89 Mill. USD aus dem Autobahnfonds<br />

für Brückenreparaturen zur Verfügung<br />

gestellt – nicht genug, um das Gros<br />

der Brücken mit Bauschäden sicher zu<br />

machen.<br />

(sm 14060773) K<br />

L STEEL TICKER<br />

WORLDSTEEL VERÖFFENTLICHT<br />

NACHSCHLAGE WERK<br />

ÜBER ROHSTOFFE<br />

Brüssel. Der internationale Stahlverband<br />

worldsteel hat ein Nachschlagewerk über den<br />

Einsatz von Rohstoffen in der Stahlindustrie veröffentlicht.<br />

Der Bericht, der in Zusammenarbeit<br />

mit Verbandsmitgliedern, Rohstoff- und Ausrüstungslieferanten<br />

entstanden ist, beschreibt alle<br />

Herausforderungen, die Stahlerzeuger beim Einsatz<br />

unterschiedlicher Rohstoffqualitäten beachten<br />

müssen.<br />

In dem Werk gibt worldsteel einen Überblick<br />

über alle bekannten Rohstoffvorkommen. Außerdem<br />

werden technische Möglichkeiten zur Verarbeitung<br />

unterschiedlicher Qualitäten beschrieben.<br />

Besondere Beachtung finden minderwertige<br />

Rohstoffe und Reduktionsverfahren, die die<br />

Roheisenerzeugung effizienter gestalten. Nach<br />

Einschätzung des Verbandes können Stahlerzeuger<br />

anhand dieses Berichtes ihren Einkauf und<br />

Einsatz von Rohstoffen überprüfen und gegebenenfalls<br />

neue Strategien entwickeln.<br />

Die Studie gliedert sich in die Bereiche Eisenerz,<br />

Kohle / Kokskohle und Eisenerzeugung. In<br />

den beiden Rohstoffkapiteln listet worldsteel<br />

regionale und globale Rohstofflagerstätten auf<br />

und beschreibt unterschiedliche Verarbeitungstechnologien.<br />

Im Abschnitt über die Roheisenerzeugung<br />

stehen einzelne Verarbeitungsschritte<br />

und besonders gelungene technische Verfahren<br />

im Mittelpunkt.<br />

Der Bericht »Raw Materials Improvement<br />

Report« kann über die Verbandshomepage<br />

www.worldsteel.org als PDF-Datei erworben<br />

werden.<br />

(sm 14060690) K<br />

TÜRKEI PLANT NACHHALTIGE<br />

WIRTSCHAFTSENTWICKLUNG<br />

Istanbul. Die Türkei kann sich in den nächsten<br />

drei Jahren auf ein gemäßigtes Wirtschaftswachstum<br />

einstellen, wie aus einem mittelfristigen<br />

Programm der türkischen Regierung hervorgeht.<br />

So wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des<br />

Landes laut dem stellvertretenden Ministerpräsidenten<br />

Ali Babacan 2014 um 4 % und in den<br />

darauffolgenden beiden Jahren um jeweils 5 %<br />

wachsen. Mithilfe des moderaten Wirtschaftswachstums<br />

und einer Anhebung der inländischen<br />

Sparquote in diesem Zeitraum von 13,8 %<br />

auf 16 % will die Regierung das traditionell hohe<br />

Leistungsbilanzdefizit des Landes verringern. Die<br />

Inflation soll dem Wirtschaftsprogramm zufolge<br />

von 5,3 % in diesem Jahr auf 5,0 % im Jahr 2016<br />

zurückgehen.<br />

(sm 1401037) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Steel International K 13<br />

Kunden verlangen lokale Präsenz<br />

voestalpine investiert mehr als 100 Mill. € in neue Standorte<br />

Linz. Der voestalpine-Konzern hat einen neuen Standort der Metal Forming<br />

Division in East London, Südafrika, eröffnet: ein Werk für hochqualitative<br />

Automobilkomponenten. Das Werk stellt den jüngsten Umsetzungsschritt<br />

einer Globalisierungsstrategie im Automotivebereich dar. In die Anlage<br />

in Südafrika sowie in zusätzliche Werke in China, den USA, Rumänien und<br />

Deutschland investiert voestalpine deutlich über 100 Mill. €.<br />

WW K Mit dem neuen Werk der voestalpine<br />

Stamptec South Africa eröffnete die Metal<br />

Forming Division einen weiteren internationalen<br />

Automotivestandort in unmittelbarer<br />

Nähe zu den Produktionsstätten namhafter<br />

Automobilhersteller. Das Produktportfolio<br />

umfasst hochkomplexe Karosserieteile, wie<br />

beispielsweise pressgehärtete Querträger.<br />

»Auf Basis neuer Werkstoffe und Verformungsprozesse<br />

haben wir es geschafft,<br />

Komponenten zu erzeugen, die auch global<br />

Alleinstellungsmerkmale haben. Mit ausgeprägter<br />

Innovationsorientierung treiben wir<br />

die Entwicklungen in der Weiterverarbeitung<br />

konsequent voran. Sie bilden die Basis<br />

einer langfristig angelegten Globalisierungsstrategie«,<br />

sagte Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender<br />

der voestalpine AG.<br />

Im Geschäftsjahr 2012 / 13 erzielte der<br />

voestalpine-Konzern bereits 44 % seines<br />

Umsatzes von 11,5 Mrd. € im Bereich »Mo -<br />

bilität«, etwa zwei Drittel davon in der Automobilindustrie.<br />

»Mit dem nächsten Expansionsschritt<br />

in Südafrika erfüllen wir die<br />

steigenden Anforderungen unserer Kunden<br />

nach lokaler Präsenz. Ziel ist es, unsere<br />

Hauptabnehmer vor allem im Premiumsegment<br />

weltweit mit der gewohnten Qualität<br />

bedienen zu können«, erklärte Herbert<br />

Eibensteiner, Vorstandsmitglied der voestalpine<br />

AG und Chef der Metal Forming Di -<br />

vision.<br />

140 Mill. € Rekordbudget<br />

für voestalpine-Forschung<br />

Inzwischen hat der Konzern mit der Eröffnung<br />

eines weiteren, wesentlich größeren<br />

Produktionsstandortes für höchstfeste Ka -<br />

rosserieteile in Cartersville, Georgia (USA),<br />

bereits den nächsten Globalisierungsschritt<br />

im Automotivebereich der Metal Forming<br />

Di vision unternommen. Das US-Werk wird<br />

die neue zentrale Basis der automotiven<br />

Aktivitäten der voestalpine in Nordamerika<br />

darstellen.<br />

Zur langfristigen Absicherung des Erfolges<br />

von Investitionsvorhaben in technologisch<br />

anspruchsvollsten Produktbereichen hebt<br />

voestalpine sein Budget für Forschung und<br />

Entwicklung für das Geschäftsjahr 2014 / 15<br />

auf ein Rekordniveau von über 140 Mill. €<br />

an.<br />

In den vergangenen zehn Jahren stiegen die<br />

F & E-Ausgaben jährlich um durchschnittlich<br />

rd. 11 %. Seit 2003 haben sich die Aufwendungen<br />

damit von 48 Mill. € auf 140 Mill. €<br />

fast verdreifacht. »Forschung, Entwicklung<br />

und Innovation haben im voest alpine-Konzern<br />

höchste Priorität. Denn nur mit Spezialisierung<br />

in Verbindung mit Technologieund<br />

Qualitätsführerschaft sichern wir unsere<br />

Zukunft als internationaler Spieler in<br />

anspruchsvollsten Produktsegmenten ab«,<br />

so Eder. Aktuell betreibt voestalpine etwa<br />

150 Forschungsprojekte in 21 Ländern, die<br />

gemeinsam mit etwa 70 Universitäten<br />

beziehungsweise Forschungseinrichtungen<br />

durchgeführt werden. Über 700 F & E-Experten<br />

an 53 Forschungsstandorten sind in diesem<br />

Bereich weltweit tätig. Ins besondere für<br />

den automobilen Leichtbau liefert voestalpine<br />

bereits seit Jahren per manent zu -<br />

kunftsweisende Innovationen im Bereich der<br />

höchstfesten Stähle. So werden beispielsweise<br />

mit neu entwickelten Multiphasenstählen<br />

für die nächsten Karosseriegenerationen<br />

(AHSS HD-Stähle – Advanced High-<br />

Strength Steels High Ductility) um bis zu<br />

60 % bessere Umformeigenschaften erzielt.<br />

Diese ermöglichen bei der Kaltverformung<br />

einen erheblichen zusätzlichen Festigkeitssprung<br />

nach oben und erhöhen damit die<br />

Sicherheit. Zum Einsatz kommen diese Stähle<br />

künftig bei Türen, Klappen sowie sichtbaren<br />

Außenhautteilen wie zum Beispiel<br />

Seitenwänden.<br />

www.voestalpine.com<br />

/<br />

(sm 14060535) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


14 K Steel International<br />

Gewindestahlsysteme aus Bayern<br />

am Drei-Schluchten-Staudamm<br />

Annahütte baut mit am weltgrößten Schiffshebewerk in China<br />

Singapur. Mit einer Hubhöhe von 113 m entsteht derzeit am Drei-<br />

Schluchten-Staudamm in China das größte vertikale Schiffshebewerk der<br />

Welt. Der Stahl zur Befestigung der Hebeschiene stammt aus dem<br />

Stahlwerk Annahütte im bayerischen Hammerau.<br />

WW K »Von den Fundamenten der Berliner<br />

Regierungsbauten bis zum neuen World<br />

Trade Center in New York finden sich Ge -<br />

windestahlsysteme der Annahütte weltweit<br />

im Einsatz. Wir freuen uns, dass wir auch<br />

beim Megaprojekt Drei-Schluchten-Staudamm<br />

am Yangtse eine im wahrsten Sinn<br />

des Wortes tragende Rolle spielen«, so<br />

Annahütte-Geschäftsführer Peter Meyer.<br />

Das Schiffshebewerk des gigantischen Bauwerks<br />

weist bauliche Besonderheiten auf,<br />

die sich von allen bisherigen Schiffshebewerken<br />

deutlich unterscheiden: Die maximale<br />

Hubhöhe ist mit 113 m etwa dreimal<br />

so groß wie die von Schiffshebewerken in<br />

Deutschland und die mit Gegengewichten<br />

zu bewegende Massen (2 x etwa 15.000 t)<br />

sind deutlich größer als bei bisher ausgeführten<br />

Anlagen. Die größte Schiffskammer<br />

ist 132 m lang und 23 m breit, hat eine Tiefe<br />

von 3,5 m und eine Kapazität von 3.000 t.<br />

Das Gesamtgewicht, das gehoben werden<br />

kann, beträgt 34.000 t.<br />

Als Teil einer riesigen Stauanlage mit<br />

Kraftwerken, Hochwasserentlastung und<br />

zwei Schleusentreppen ist zudem mit kurzfristigen<br />

betrieblichen Wasserspiegelschwankungen<br />

von bis zu 50 cm in der Stunde zu<br />

rechnen. Dazu kommen hydrologisch be -<br />

dingte Wasserspiegelschwankungen von<br />

30 m im Oberwasser und 11,8 m im Unterwasser,<br />

die besondere bauliche Maßnahmen<br />

an den oberen und unteren Haltungen er -<br />

fordern.<br />

Komplettsystem für Hebeschiene<br />

Die SAS-Gewindestahllösungen der Annahütte<br />

kommen zur Befestigung der Hebeschiene<br />

zum Einsatz: Eine Schraubspindel<br />

läuft in einem Stahlschaft, hebt dabei das<br />

enorme Gewicht und bietet im Ausnahmefall<br />

ein sicheres Stoppsystem. Dieser Stahlschaft<br />

wird mit den SAS-Spanngliedern am<br />

Bauwerkbeton befestigt, der die extremen<br />

Lasten aufnimmt und weiterleitet. Das deutsche<br />

Unternehmen lieferte das Komplettsystem<br />

aus 708 Spanngliedern mit einem<br />

Durchmesser von 36 mm sowie Zubehör,<br />

bestehend aus Platten, speziellen Ankermuttern<br />

und projektbezogenen Korrosionsschutzkappen.<br />

Mit den Bauarbeiten des Schiffshebewerkes<br />

in der Nähe der Stadt Yichang in der<br />

chinesischen Provinz Hubei wurde bereits<br />

2010 begonnen, die Fertigstellung ist für<br />

Ende 2014 geplant. Für die Umsetzung vor<br />

Ort ist SAS Asia, das Tochterunternehmen<br />

der Annahütte mit Sitz in Singapur, zuständig.<br />

Der Drei-Schluchten-Staudamm ist ein<br />

Beton-Schwergewichtsdamm mit einer<br />

Dammlänge von 2.310 m und einer Höhe<br />

von etwa 140 m. Er ermöglicht die Schiffbarkeit<br />

des längsten Flusses Asiens auf<br />

660 km Länge. Das Schiffshebewerk ist vorrangig<br />

für die Passagierschifffahrt bestimmt.<br />

www.annahuette.com<br />

/<br />

(sm 14060675) K<br />

(14060675/1)<br />

Die maximale Hubhöhe der im Bau<br />

befindlichen Anlage ist mit 113 m<br />

etwa dreimal so groß wie die von<br />

Schiffshebewerken in Deutschland<br />

(Foto: Annahütte).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Steel International K 15<br />

EUROFER kritisiert neue EU-Vorschriften<br />

Brüssel. Der europäische Stahlverband EUROFER hat die neuen EU-Vorschriften für staatliche Beihilfen<br />

zur Förderung erneuerbarer Energien kritisiert. Viele energieintensive Industrien müssten nun mit weiteren<br />

K ostensteigerungen rechnen, so Verbandspräsident Gordon Moffat. Die EU-Kommission hatte Anfang April<br />

beschlossen, dass Unternehmen mit einem besonders hohen Stromverbrauch 15 % der regulären Umlage<br />

zahlen müssen. Die Regeln sollen vom 1. Juli 2014 bis Ende 2020 gelten.<br />

WW K Der Dachverband der Stahlerzeuger<br />

moniert vor allem, dass die Energiekosten in<br />

der EU bereits vor Inkrafttreten der neuen<br />

Vorschriften wesentlich höher sind als in<br />

anderen Ländern. Aus diesem Grund seien<br />

europäische Unternehmen im internationalen<br />

Wettbewerb bereits ins Hintertreffen<br />

geraten. »Wir können keine global gehandelten<br />

Güter wie Stahl erzeugen, wenn es<br />

so horrende Kostenunterschiede gibt«, klagte<br />

Moffat. Europäischer Strom sei doppelt<br />

so teuer wie Strom aus den USA.<br />

EUROFER zufolge wirkt sich die europäische<br />

Umweltpolitik am stärksten auf die<br />

Energiepreise aus. So hätten die bereits ge -<br />

währten Beihilfen für erneuerbare Energien<br />

die Energiemärkte völlig aus dem Gleichgewicht<br />

gebracht. Seit dem Jahr 2008 sind<br />

viele öffentliche Investitionen in die Förderung<br />

erneuerbarer Energien, wie Wind- und<br />

Solarenergie, geflossen. Zudem haben Mitgliedstaaten<br />

Infrastrukturprojekte im Energiebereich<br />

und Maßnahmen zur Sicherstellung<br />

von Energielieferungen subventioniert.<br />

Vor diesem Hintergrund bezeichnet<br />

der Verband der Stahlerzeuger die neuen<br />

EU-Vorschriften zwar als äußerst wichtige<br />

Grundlage für energieintensive Industrien,<br />

nennt die Maßnahmen aber als unzureichend.<br />

Die neuen Leitlinien geben vor, welche<br />

Energie- und Umweltprojekte künftig<br />

noch staatlich gefördert werden dürfen. Sie<br />

sollen Mitgliedstaaten helfen, geeignete<br />

Schritte zum Erreichen der für das Jahr 2020<br />

definierten Klimaziele zu finden. Außerdem<br />

sollen sie sicherstellen, dass die Maßnahmen<br />

kosteneffektiv sind und keine Wettbewerbsverzerrungen<br />

herbeiführen.<br />

Die Abgaben für die Förderung erneuerbarer<br />

Energien, mit denen EU-Staaten die<br />

Kosten aus der Stromerzeugung aus diesen<br />

Energiequellen auf die Endverbraucher<br />

umlegen, hatten sich in den vergangenen<br />

Jahren immer stärker in den Energiekosten<br />

der Industrie niedergeschlagen. Für sehr<br />

energieintensive Unternehmen, zu denen<br />

auch Stahlerzeuger zählen, sind sie eine sehr<br />

große Belastung.<br />

(sm 14060723) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


16 K Steel International<br />

<br />

Umsetzung der BauPVO<br />

TÜV SÜD informiert über richtige Umsetzung<br />

München. Mit dem vollständigen Inkrafttreten der EU-Verordnung<br />

Nr. 305/2011 (BauPVO) ergeben sich für Hersteller und Inverkehrbringer<br />

von Bauprodukten wichtige Änderungen. Insbesondere beim Bereitstellen<br />

von Stahl- und Aluminiumkonstruktionen im Geltungsbereich der<br />

DIN EN 1090-1 besteht noch Ungewissheit. TÜV SÜD zeigt auf, welche<br />

Fehler unbedingt vermieden werden sollten.<br />

WW K Spätestens ab Juli 2014 ist eine CE-<br />

Kennzeichnung verpflichtend, um tragende<br />

metallische Bauprodukte auf dem europäischen<br />

Binnenmarkt in Verkehr zu bringen.<br />

Dann sind tragende Teile aus Stahl und Aluminium<br />

konform zur neuen DIN EN 1090-1<br />

in Verbindung mit der DIN EN 1090-2 für<br />

Stahl bzw. der DIN EN 1090-3 für Aluminium<br />

herzustellen. Auch Grundwerkstoffe<br />

und Schweißzusätze, die zukünftig in Europa<br />

nach DIN EN 1090 (Teil 2 und 3) im bauaufsichtlichen<br />

Bereich eingesetzt werden,<br />

müssen entweder auf Basis der entsprechenden<br />

harmonisierten Normen oder auf<br />

Basis einer Europäischen Technischen Zu -<br />

lassung (ETA) hergestellt und mit dem CE-<br />

Kennzeichen versehen werden.<br />

»Um Haftungsfragen im Schadensfall ausschließen<br />

zu können beziehungsweise nicht<br />

den Ausschluss bei Ausschreibungsverfahren<br />

zu riskieren, sollten sich Hersteller und<br />

Inverkehrbringer von Bauprodukten mit den<br />

öffentlich-rechtlichen Vorgaben auseinandersetzen«,<br />

sagt Michael Dey, Leiter der<br />

Zertifizierungsstelle für metallische Bauprodukte<br />

der TÜV SÜD Industrie Service GmbH.<br />

Die häufigsten Fehler in der Praxis:<br />

1. Nichteinhaltung der öffentlich-rechtlichen<br />

Vorgaben<br />

Die Vorgaben sind einzuhalten, ungeachtet<br />

dessen, ob ein Hersteller oder Inverkehrbringer<br />

seine Produkte an private Kunden vertreibt<br />

oder an öffentlichen Ausschreibungen<br />

teilnimmt. Somit sind die Anforderungen<br />

der BauPVO beziehungsweise Landesbauordnung<br />

sowohl im privaten als auch im<br />

öffentlichen Bereich zu berücksichtigen.<br />

Demnach haben Hersteller und Inverkehrbringer<br />

von tragenden Stahl- und Aluminiumkonstruktionen<br />

ihre werkseigene Produktionskontrolle<br />

nach DIN EN 1090-1 durch<br />

eine Zertifizierungsstelle anerkennen zu<br />

lassen, um die Produkte mit dem CE-Kennzeichen<br />

versehen zu können. Im Schadensfall<br />

können rechtliche Konsequenzen drohen,<br />

falls die Zertifizierung fehlt.<br />

(14060616/1)<br />

Bei vielen Herstellern<br />

von Stahl- und<br />

Aluminiumkonstruktionen<br />

herrscht<br />

im Geltungsbereich der<br />

DIN EN 1090-1 noch<br />

Ungewissheit, wie die<br />

Anforderungen der<br />

BauPVO adäquat<br />

umgesetzt werden<br />

können (Foto: TÜV SÜD).<br />

2. Keine Übernahme der Verantwortung für<br />

Untervergaben<br />

Im Rahmen der Fertigung von tragenden<br />

Stahl- und Aluminiumprodukten kommt es<br />

immer wieder vor, dass Unterlieferanten wie<br />

Statiker oder Beschichtungsbetriebe mitbeauftragt<br />

werden. Bei dem eigentlichen Hersteller<br />

beziehungsweise Inverkehrbringer<br />

bleibt jedoch stets die Gesamtverantwortung.<br />

Er muss dafür sorgen, dass die Unterlieferanten<br />

seinen Vorgaben entsprechend<br />

arbeiten und die Anforderungen der DIN EN<br />

1090-1 an die werkseigene Produktionskontrolle<br />

erfüllen. Möglich ist das etwa durch<br />

Lieferantenaudits oder die Vorlage entsprechender<br />

Qualifikationen des Lieferanten.<br />

3. Keine Ausstellung einer Leistungserklärung<br />

nach den Vorgaben der BauPVO<br />

Die BauPVO ist die Nachfolgerin der Bauproduktenrichtlinie.<br />

Sie fordert gemäß Artikel 4<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Steel International K 17<br />

die Erstellung einer Leistungserklärung als Basis der CE-Kennzeichnung<br />

und keine Konformitätserklärung mehr. In der Leistungserklärung<br />

ist mindestens ein Verwendungszweck anzugeben.<br />

Außerdem müssen die Vorgaben des Artikels 6 der Verordnung<br />

hinsichtlich des Inhaltes berücksichtigt werden.<br />

4. Fehlende Gestaltung der CE-Kennzeichnung nach den Vorgaben<br />

der BauPVO<br />

Im Rahmen der Gestaltung der CE-Kennzeichnung im Geltungsbereich<br />

der Bauproduktenrichtlinie waren für tragende Stahl- und<br />

Aluminiumkonstruktionen informative Angaben im Anhang ZA der<br />

DIN EN 1090-1 zu finden. Der Anhang steht jedoch nicht ganz im<br />

Einklang mit den Vorgaben der aktuellen BauPVO. Enthalten sollte<br />

die CE-Kennzeichnung daher unbedingt die in Artikel 9 der Verordnung<br />

genannten Angaben, wie einen Verweis auf die geltende Leistungserklärung.<br />

Im Anhang ZA können weitere Angaben folgen.<br />

5. Nichtausführen der Unterstützungen von Behältern<br />

nach DIN EN 1090, Teil 2<br />

Im Rahmen der Fertigung von Behältern nach Druckgeräterichtlinie<br />

sind Unterstützungen, die nicht direkt an die drucktragende<br />

Umwandung angeschweißt werden, normalerweise nach den jeweiligen<br />

Euro codes zu berechnen. Zudem sind sie nach den Vorgaben<br />

der DIN EN 1090 auszuführen, wenn der rechnerische Nachweis<br />

beziehungsweise die Ausführung nicht nach dem Regelwerk<br />

AD 2000 erfolgte.<br />

6. Nichtbeachtung der EN 1090-1 im Geltungsbereich<br />

der Maschinen richtlinie<br />

Ob die DIN EN 1090-1 für sie relevant ist, sollten auch Hersteller von<br />

Maschinen, die in den Geltungsbereich der Maschinenrichtlinie fallen,<br />

überprüfen. Laut Artikel 3 bzw. Artikel 5, Abschnitt 4 der<br />

Maschinenricht linie sind auch andere Richtlinien im Rahmen der<br />

Herstellung von Maschinen zu beachten, wenn von der Maschine<br />

ausgehende Gefährdungen von diesen näher erfasst werden. Daher<br />

hat der Hersteller im Zusammenhang mit der BauPVO zu hinterfragen,<br />

ob Teile der Maschine als Bauprodukte im Sinne der BauPVO,<br />

Artikel 2, Abschnitt 1 angesehen werden. Dann ist eine Zertifizierung<br />

nach den Vorgaben der DIN EN 1090-1 erforderlich. Möglich<br />

ist zudem auch in anderen Bereichen eine Berücksichtigung der Vorgaben<br />

der DIN EN 1090-1.<br />

7. Zu spätes Befassen mit den Vorgaben der EN 1090-1<br />

In Europa endet die Übergangsfrist der DIN EN 1090-1 zwar erst<br />

zum 1. Juli 2014. Ihre Anwendung ist jedoch in Deutschland durch<br />

die Einführung der Eurocodes bereits seit Juli 2012 beziehungsweise<br />

in einigen Bundesländern seit Januar 2014 Pflicht. Eine sinnvolle<br />

und zeitnahe Vorbereitung auf eine Zertifizierung ist zielführend, da<br />

die Anforderungen der EN 1090-1 an den Betrieb umfangreich und<br />

teilweise komplex sind. Eine zu späte Vorbereitung kann wettbewerbs-<br />

und sogar existenzrelevant werden.<br />

www.tuev-sued.de/is/dinen1090<br />

/<br />

(sm 14060616) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Die Medienbildaktion hat am<br />

8. Mai 2014 zwischen Reichstag und<br />

Bundeskanzleramt stattgefunden<br />

(Foto: Wirtschaftsvereinigung Stahl).<br />

(14060788/1)<br />

Industrie und Arbeitsplätze<br />

nicht aufs Spiel setzen<br />

Medienbild der Stahlindustrie zur Debatte<br />

des EEG-Reformgesetzes im Bundestag<br />

Düsseldorf. Die Stahlindustrie appellierte an die Mitglieder des Deutschen<br />

Bundestages, die Fortführung der im Erneuerbare-Energien-Gesetz angelegten<br />

Entlastungen energieintensiver Industrien zu unterstützen. »Energie intensive<br />

Industrien wie die Stahlindustrie benötigen auch in Zukunft eine Härtefallregelung<br />

der EEG-Umlage, um mit Unternehmen aus anderen Ländern<br />

konkurrieren zu können«, forderte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />

Düsseldorfer Wirtschaftsvereinigung Stahl, Anfang Mai in Berlin.<br />

WW K Ohne die Härtefallregelung müsste die<br />

Stahlindustrie jährliche Zusatzzahlungen<br />

von bis zu 700 Mill. € leisten. Die negativen<br />

Folgen dieser Mehrbelastung würden auch<br />

die Privathaushalte treffen. Denn die auf<br />

Stahl aufbauenden Wertschöpfungsketten<br />

stellen 3,5 Mill. Industriearbeitsplätze.<br />

Der Verbandspräsident dankte der Bundesregierung<br />

für ihren Einsatz in Brüssel,<br />

dass die energieintensiven Industrien nicht<br />

mit der vollen EEG-Umlage belastet werden<br />

können. Bei der Umsetzung der EU-Vorgaben<br />

in nationales Recht müsse nun darauf<br />

geachtet werden, dass es nicht zu unverhältnismäßigen<br />

Belastungen im internationalen<br />

Wettbewerb komme. Der Vorschlag der<br />

Bundesregierung gehe zwar grundsätzlich<br />

in die richtige Richtung, sehe aber gegenüber<br />

der bisherigen Entlastungsregelung<br />

Einschnitte vor, die EU-rechtlich nicht erforderlich<br />

wären. Somit wird es dadurch auch<br />

in der Stahlindustrie zu höheren Kosten<br />

kommen.<br />

Heranrollende Kugel verkörperte<br />

Energiekosten<br />

Das Medienbild vor dem Bundestag aus<br />

Anlass der 1. Lesung der EEG-Novelle im<br />

Deutschen Bundestag verdeutlicht den Zu -<br />

sammenhang zwischen politischen Stromkostenaufschlägen<br />

und der industriellen<br />

Wertschöpfung. Hohe Energiekosten – hier<br />

verkörpert durch die heranrollende Kugel –<br />

bedrohen nicht nur die Stahlindustrie mit<br />

ihren 80 Standorten und rd. 90.000 Beschäftigten<br />

in Deutschland. Sie bedeuten auch<br />

für viele Branchen und ihre Arbeitsplätze<br />

einen Wettbewerbsnachteil, die mit Stahl als<br />

Grundwerkstoff arbeiten. Mit einer unverhältnismäßig<br />

stark belasteten Stahlindustrie<br />

würde selbst die Energiewende schwieriger<br />

werden, denn die Stahlindustrie liefert z. B.<br />

Hochleistungswerkstoffe für Windräder<br />

oder Solaranlagen. Stahlarbeiter aus Duisburg,<br />

Eisenhüttenstadt, Georgsmarienhütte<br />

und Salzgitter sowie Vertreter der IG Metall<br />

unterstützen die Härtefallregelung für die<br />

Stahlindustrie.<br />

Die Förderzahlungen für die erneuerbaren<br />

Energien verursachen mittlerweile Kosten von<br />

annähernd 24 Mrd. € im Jahr und erreichen<br />

international ein beispielloses Niveau. Ziel der<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Steel International K 19<br />

Reform müsse es daher sein, die Gesamtkosten<br />

des Systems zu dämpfen, so Kerkhoff.<br />

Der vorgelegte Gesetzentwurf enthalte zwar<br />

Ansätze dafür, doch lasse wenig Hoffnung<br />

auf eine Senkung der EEG-Umlage.<br />

Das industrielle Geschäftsmodell in<br />

Deutschland – mit seinen verflochtenen Produktionsketten<br />

– beruht auf innovativen<br />

Grundstoffen. Der in Deutschland produzierte<br />

Stahl ist dank der dort getätigten<br />

Investitionen in Produktion und Forschung<br />

ein Hightechwerkstoff, der in seiner breiten<br />

Anwendung hilft, Effizienzpotenziale zu<br />

heben. Damit es so bleibe, dürfe die Politik<br />

die Planungssicherheit der Stahlunternehmen<br />

und deren finanzielle Spielräume nicht<br />

durch zu hohe Energiekosten einschränken.<br />

www.stahl-online.de<br />

/<br />

(sm 14060788) K<br />

Anlagenbauer weitet Produktion in China aus<br />

Mönchengladbach. SMS Meer Engineering China (SMEC) hat seine Produktionskapazität in Shanghai<br />

vergrößert und bietet Kunden vor Ort verbesserte Produkte sowie Serviceangebote.<br />

WW K Insgesamt investierte SMS Meer<br />

10 Mill. € in die Errichtung einer neuen<br />

Werkhalle mit einer Grundfläche von<br />

12.500 m². »SMEC steht für deutsche Technologie<br />

in China. Unsere international er -<br />

fahrenen Kollegen und Techniker unterstützen<br />

uns dabei, unser Angebot zu verbessern.<br />

Durch die Erweiterung der Werkhalle<br />

wird SMEC nahezu die doppelte Kapazität<br />

haben. Wir werden auf dem chinesischen<br />

Markt noch leistungsfähiger sein«, so Zuo-<br />

Guo Xiao, CEO von SMS Meer China.<br />

In der neuen Werkhalle werden unter an -<br />

derem Komponenten für Draht- und Rohrwerke,<br />

Schmiedetechnik und Adjus tageanlagen<br />

hergestellt. Zusätzlich bietet SMEC<br />

Services rund um Inbetriebnahmen und das<br />

Anlagenmanagement der Kunden an. Durch<br />

die Einstellung zusätzlicher Ingenieure, Servicemitarbeiter<br />

und Produktspezialisten soll<br />

sich die Zahl der Mitarbeiter am Standort<br />

auf 500 erhöhen.<br />

Auf dem Wachstumsmarkt China werden<br />

Produktqualität und Prozesseffizienz laut<br />

SMS Meer immer wichtiger. Auch steigen<br />

die Anforderungen an das Equipment.<br />

Dabei setzt das Land auf fortschrittliche<br />

Technologie, um die Umwelt besser zu<br />

schützen und den Energieverbrauch zu<br />

reduzieren. SMS Meer zufolge sind bei Anlagenbetreibern<br />

in China innovative Lösungen<br />

des deutschen Unternehmens gefragt, die<br />

im globalen Wettbewerb einen echten<br />

Wettbewerbsvorsprung bieten.<br />

www.sms-meer.com<br />

/<br />

(sm 14060679) K<br />

Georgsmarienhütte zieht gemischte Jahresbilanz<br />

Essen. Die Mehrheit der Unternehmen der Georgsmarienhütte Holding GmbH konnten im Geschäftsjahr 2013<br />

wieder eine bessere Auftragssituation vorweisen, doch die Bereiche Maschinen- und Anlagenbau trüben das Bild.<br />

WW K Die Georgsmarienhütte Holding GmbH<br />

steigerte den konsolidierten Umsatz im Ge -<br />

schäftsjahr 2013 gegenüber dem Vorjahr von<br />

2,69 Mrd. € auf 2,71 Mrd. €. Das operative<br />

Ergebnis (EBITDA) erhöhte sich um 37 Mill. €<br />

auf 148 Mill. €. Aufgrund von Sonderabschreibungen<br />

in Höhe von 41 Mill. € verzeichnete<br />

die Unternehmensgruppe einen<br />

Verlust von 19 Mill. € (Vorjahr: 88 Mill. €).<br />

Der Unternehmensbereich Maschinenbau ist<br />

seit der Finanz- und Wirtschaftskrise mit<br />

einer Nachfrage auf niedrigem Niveau konfrontiert.<br />

Zudem leidet im Be reich Anlagenbau<br />

die WeserWind GmbH Offshore Construction<br />

Georgsmarienhütte unter fehlenden<br />

Aufträgen. Der wechselhaften Situation<br />

in ihren Märkten begegnet die Unternehmensgruppe<br />

mit einer Neuausrichtung ihrer<br />

organisatorischen Struktur. So wurden in den<br />

vergangenen beiden Jahren die ehemals elf<br />

Geschäftsbereiche durch Zusammenfassung<br />

im Bereich Schmiedetechnik und Guss auf<br />

acht reduziert. Mit den Maßnahmen will die<br />

Georgsmarienhütte Holding GmbH die Prozesseffizienz<br />

steigern, Kostensenkungen<br />

generieren und die Positionierungen an den<br />

Märkten weiter verbessern.<br />

»Der Markt ist nach wie vor durch weltweite<br />

Überkapazitäten geprägt. Zudem er -<br />

schweren komplexe Erlös- / Mengenprobleme<br />

in der Stahlindustrie deutschland- wie auch<br />

weltweit eine Prognose. Die hohe Volatilität<br />

der Einsatzstoffe hat ebenfalls einen wesentlichen<br />

Einfluss auf die Preis- und damit Erlösentwicklung«,<br />

so Peter van Hüllen, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Georgsmarienhütte<br />

Holding. Die Nachfrage und Auftragseingänge<br />

der Unternehmensgruppe lägen im<br />

ersten Halbjahr 2014 über den budgetierten<br />

Werten, aber im Rahmen der allgemeinen<br />

Konjunkturerwartungen. Die weitere Entwicklung<br />

könne nicht zuverlässig prognostiziert<br />

werden. Vor allem die ungeklärte deutsche<br />

und europäische Energiepolitik wirft van<br />

Hüllen zufolge erhebliche Schatten auf eine<br />

mittelfristige Zukunftsplanung.<br />

www.gmh-gruppe.de<br />

/<br />

(sm 14060729) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


20 K Branchenbericht<br />

China wird zum größten Kunden<br />

Elektroindustrie rechnet in diesem Jahr mit einem realen Wachstum von 2 %<br />

Frankfurt (kv). Die deutsche Elektroindustrie zeigt sich weiter<br />

optimistisch. Positive Impulse erwartet die Branche von der günstigeren<br />

Weltkonjunktur, aber auch von der Energiewende. Allerdings muss die<br />

Politik nach Darstellung des Spitzenverbands ZVEI die Energieeffizienz<br />

sehr viel stärker in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen.<br />

WW K Die deutsche Elektroindustrie ist gut<br />

in das Jahr 2014 gestartet. Einen weiteren<br />

Schub brachte die Hannover Messe im April.<br />

»Die hohen Erwartungen der ausstellenden<br />

Elektrounternehmen wurden erfüllt und<br />

vielfach übererfüllt«, so Friedhelm Loh, Präsident<br />

des Zentralverbands Elektrotechnikund<br />

Elektronikindustrie (ZVEI). Nach der<br />

Messe sei die konjunkturelle Perspektive der<br />

Unternehmen noch besser als vorher. Loh:<br />

»Angesichts positiver Signale von der Weltkonjunktur<br />

in den ersten Monaten 2014<br />

waren die Unternehmen ohnehin optimistisch<br />

zur Messe gekommen.«<br />

Die erwartete Erholung der Weltwirtschaft<br />

werde zu einer höheren Auslandsnachfrage<br />

nach deutschen Produkten führen.<br />

Im Inland würden wichtige Kundenbranchen<br />

ihre Produktion wieder ausweiten,<br />

so Loh. Die Ausrüstungsinvestitionen in<br />

Deutschland werden nach seiner Einschätzung<br />

in diesem Jahr in einer Größenordnung<br />

von 5 % wachsen. »Alle wesentlichen Stimmungsindikatoren<br />

wie aktuelle Lage, allgemeine<br />

Geschäftserwartungen, Exporterwartungen<br />

und Produktionspläne für die Elektroindustrie<br />

befinden sich deutlich im positiven<br />

Bereich«, stellt der ZVEI-Präsident fest.<br />

»Wir gehen davon aus, dass die preisbereinigte<br />

Produktion der deutschen Elektroindustrie<br />

2014 wieder um 2 % wachsen wird.<br />

Entsprechend sollten die nominalen Erlöse<br />

am Jahresende 170 Mrd. € erreicht haben.«<br />

Produktion sank erneut<br />

Anders sah es in der jüngsten Vergangenheit<br />

aus: Produktion und Umsatz sind 2013<br />

das zweite Jahr in Folge rückläufig gewesen.<br />

2010 und 2011 hatte die Branche noch ho -<br />

»<br />

Ohne<br />

zusätzliche Maßnahmen<br />

zur Fachkräftesicherung<br />

verdoppelt sich die<br />

Akademikerlücke in unserer<br />

Branche bis 2020 auf 156.000.<br />

Friedhelm Loh, Präsident des<br />

Zentral verbands Elektrotechnikund<br />

Elektronik industrie (ZVEI)<br />

he zweistellige Zuwächse verzeichnet. Loh:<br />

»Wir befinden uns heute noch unter dem<br />

Vorkrisenniveau von 2008. Die preisbereinigte<br />

Produktion sank im vergangenen Jahr<br />

um 2,6 % gegenüber dem Vorjahr. Die Erlöse<br />

lagen mit 167 Mrd. € um 1,9 % niedriger<br />

als 2012. Diese Entwicklung sei aber auch<br />

auf strukturelle Effekte – insbesondere in<br />

den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

(IKT) sowie Unterhaltungselektronik<br />

(CE) – zurückzuführen, in<br />

denen sich der Umsatz seit 2008 auf heute<br />

12,1 Mrd. € nahezu halbiert habe. Die Auftragseingänge<br />

der Gesamtbranche hingegen<br />

stiegen 2013 wieder um 2,7 %. Im<br />

letzten Quartal des Jahres nahm die Bestelltätigkeit<br />

sogar um 5,6 % gegenüber dem<br />

entsprechenden Vorjahreszeitraum zu, vor<br />

allem aufgrund einer hohen Nachfrage aus<br />

den Ländern außerhalb der Eurozone. Aber<br />

auch die Ordertätigkeit aus der Eurozone<br />

zog am Jahresende wieder leicht an.<br />

Die Ausfuhren der deutschen Elektroindustrie<br />

waren 2013 – wie die Produktion –<br />

ebenfalls leicht rückläufig. Sie sanken um<br />

1,0 % auf 158 Mrd. €. Es war das erste<br />

Minus seit 2009. Von 2010 bis 2012 hatte<br />

es drei Jahresrekorde in Folge gegeben. Nur<br />

moderate Zuwächse in den Schwellenländern<br />

haben die Rückgänge in den Industrieländern<br />

diesmal nicht kompensieren können.<br />

In den ersten drei Quartalen des vergangenen<br />

Jahres blieben die Branchenexporte<br />

stets unter ihrem Vorjahreswert. Im<br />

letzten Quartal allerdings zeigten sie mit<br />

einem Plus von 1,1 % wieder eine leichte<br />

Aufwärtsbewegung. Der Trend einer steigenden<br />

Bedeutung der Schwellenländer als<br />

Abnehmer deutscher Elektroerzeugnisse hat<br />

sich auch 2013 fortgesetzt. Loh: »Entsprechend<br />

würden uns Turbulenzen in den<br />

Emerging Markets heute stärker treffen als<br />

früher. Gleichwohl gehen immer noch zwei<br />

Drittel unserer Ausfuhren nach Europa.<br />

Umso positiver ist es zu bewerten, dass die<br />

Exporte in die Länder der Währungsunion<br />

im vierten Quartal 2013 wieder gestiegen<br />

sind, und zwar mit 2,4 % stärker als die<br />

Branchenausfuhren insgesamt.«<br />

Bedeutung Frankreichs nimmt ab<br />

Dennoch scheint ein lang anhaltender Trend<br />

unaufhaltsam zu sein: China ist auf dem<br />

Weg, bei den deutschen Elektroexporten die<br />

USA vom ersten Platz im Abnehmerranking<br />

zu verdrängen. Die wichtigste Veränderung<br />

in den vergangenen Jahren beim Export der<br />

deutschen Elektroindustrie ist die der Rangfolge<br />

und Zusammensetzung der Top-3-Abnehmerländer.<br />

Das ist ein Ergebnis einer<br />

Marktanalyse des ZVEI. Bei einem Gesamtexportvolumen<br />

von 129 Mrd. € lautete die<br />

Rangfolge 2004: Frankreich (12 Mrd. €) vor<br />

Großbritannien (11 Mrd. €) und den USA<br />

(9,5 Mrd. €). Seitdem ist das Gesamtvolumen<br />

auf 158 Mrd. € gewachsen und das<br />

Ranking der Top-3 hat sich grundlegend verändert.<br />

Frankreich hat zwar zwischen 2004<br />

und 2013 mit Ausnahme der Jahre 2007 bis<br />

2009 konstant deutsche Elektro exporte im<br />

Wert von rd. 11,5 Mrd. € ab genommen.<br />

Aufgrund steigender Exporte insgesamt hat<br />

jedoch die Bedeutung Frankreichs als Exportmarkt<br />

abgenommen. 2004 wurden 9 % der<br />

deutschen Elektroexporte in Frankreich ab -<br />

gesetzt, 2013 waren es nur noch 7 %.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Branchenbericht K 21<br />

Gleichzeitig konnten<br />

die deutschen Unternehmen<br />

die Exporte<br />

in die USA von 9,5<br />

Mrd. € 2004 auf 13<br />

Mrd. € 2013 erhöhen.<br />

Der Anteil an den<br />

weltweiten deutschen<br />

Elektroausfuhren ist<br />

damit von 7 % auf<br />

8 % gestiegen. Nach<br />

China wurden 2004<br />

elek trotechnische und<br />

elektronische Erzeugnisse<br />

aus Deutschland<br />

im Wert von 4 Mrd. €<br />

geliefert. Zehn Jahre<br />

später hat sich der<br />

Wert der Exporte nach<br />

China auf 13 Mrd. €<br />

mehr als verdreifacht,<br />

womit China heute<br />

ganz knapp hinter den<br />

USA auf Rang zwei<br />

steht. Der ZVEI erwartet,<br />

dass China in diesem<br />

Jahr die USA als<br />

wichtigsten Abnehmer<br />

der deutschen Elektroindustrie<br />

ablöst. In<br />

die Top-3-Abnehmerländer<br />

USA, China und<br />

Frankreich wurde vom<br />

Gesamtexport in Höhe<br />

von 158 Mrd. €<br />

knapp ein Viertel ausgeführt<br />

und in die<br />

übrigen der zehn<br />

größten Exportmärkte<br />

– darunter Großbritannien,<br />

Österreich,<br />

Niederlande, Italien,<br />

Tschechien, die<br />

Schweiz und Russland<br />

– weitere gut 30 %.<br />

Somit nehmen die<br />

Top-10-Abnehmerländer<br />

deutscher Elektroexporte<br />

zusammen<br />

mehr als die Hälfte der gesamten Ausfuhren<br />

der Branche ab. Gleichwohl ist dieser Anteil<br />

in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich<br />

gesunken: Vereinigten die größten<br />

zehn Abnehmerländer 1994 noch 64 %<br />

(33 Mrd. €) der Ausfuhren auf sich, waren<br />

es zehn Jahre später knapp 58 % (74 Mrd. €)<br />

und im Jahr 2013 noch gut 54 % (86<br />

Mrd. €). »Das Weltwirtschaftswachstum<br />

wird inzwischen von mehr Staaten getragen<br />

als noch vor zehn oder zwanzig Jahren«, so<br />

der ZVEI.<br />

Mit großer Sorge betrachtet der Verband die<br />

Ukrainekrise. Russland war 2013 mit fast<br />

6 Mrd. € der zehntwichtigste Abnehmer<br />

deutscher Elektroexporte. Mit Ausnahme<br />

der Jahre 2007 bis 2009 nahmen die deutschen<br />

Ausfuhren von elektrotechnischen<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


22 K Branchenbericht<br />

und elektronischen Erzeugnissen nach Russland<br />

seit dem Jahr 2000 weit überdurchschnittlich<br />

zu. Insgesamt konnten die Exporte<br />

dorthin seitdem mehr als vervierfacht<br />

werden. Auf der Einfuhrseite spielt Russland<br />

mit einem Importwert von 224 Mill. € und<br />

einem Anteil von 0,2 % an den gesamten<br />

deutschen Elektroimporten von 135 Mrd. €<br />

keine wesentliche Rolle. Über Direktinvestitionen<br />

ist die deutsche Elektroindustrie mit<br />

etwa 1,2 Mrd. € in Russland engagiert. In<br />

die Ukraine gingen im Jahr 2013 nur 0,4 %<br />

der deutschen Elektroexporte. Dies entspricht<br />

einem Wert von 666 Mill. €. Gegenüber<br />

2012 gingen die Ausfuhren um 21 %<br />

zurück, gegenüber dem Spitzenjahr 2007<br />

mit einem Ausfuhrwert von 1,1 Mrd. € so -<br />

gar um 41 %. Aktuell nimmt die Ukraine<br />

damit erst Platz 42 im Abnehmerranking der<br />

deutschen Elektroausfuhren ein. Im vergangenen<br />

Jahr hat Deutschland elektrotechnische<br />

Erzeugnisse im Wert von 263 Mill. €<br />

aus der Ukraine bezogen, also mehr als aus<br />

Russland. Dies entspricht einem Anteil von<br />

ebenfalls 0,2 % an den Gesamteinfuhren.<br />

Facharbeiter und Ingenieure<br />

dringend gesucht<br />

Ein Risiko sieht Loh auch auf einer anderen<br />

Ebene: »Unsere Industrie verzeichnet einen<br />

erheblichen Fachkräftemangel sowohl bei<br />

Facharbeitern als auch bei Ingenieuren der<br />

Elektrotechnik / Informationstechnik.« Zu<br />

Rohstahlproduktion<br />

im April 2014<br />

Düsseldorf. Im April wurden in Deutschland<br />

mit 3,7 Mill. t Rohstahl 4 % mehr er -<br />

schmolzen als im Vorjahresmonat. Die Produktion<br />

wurde damit – hochgerechnet auf<br />

das ganze Jahr – zum achten Mal in Folge<br />

ausgeweitet. Bisher liegt die Erzeugung für<br />

das Gesamtjahr bei 45 Mill. t. Dies entspricht<br />

einer Kapazitätsauslastung von rd. 90 %. Im<br />

globalen Durchschnitt liegt die Nutzungsrate<br />

dagegen knapp unter der 80%-Marke.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />

(sm 14060792) K<br />

wenige Jugendliche würden sich nach ihrem<br />

Schulabschluss für einen MINT-Studiengang<br />

(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />

und Technik) entscheiden. Loh: »Und<br />

wenn sie es tun, brechen viele ab. Hauptund<br />

Realschüler sind in den Fächern Deutsch<br />

und Mathematik häufig so mangelhaft,<br />

dass viele kaum ausbildungsreif sind. Dazu<br />

kommt der demografische Faktor: Immer<br />

»<br />

Die<br />

Energiewende bietet<br />

große Chancen für ein<br />

modernes und nachhaltiges<br />

Energiesystem, aber auch für<br />

Wirtschaft und Beschäftigung.<br />

Friedhelm Loh, Präsident des<br />

Zentralverbands Elektrotechnikund<br />

Elektronikindustrie (ZVEI)<br />

weniger Schulabgänger treffen auf eine<br />

gleichbleibend hohe Nachfrage. Und für<br />

viele qualifizierte Zuwanderer ist Deutschland<br />

unattraktiv, die Regeln für die Zuwanderung<br />

sind zu kompliziert.« Rd. 21 % aller<br />

erwerbstätigen Ingenieure seien inzwischen<br />

55 Jahre und älter. 2013 hätten 27.000 Studierende<br />

im ersten Fachsemester Elektrotechnik<br />

begonnen. Bei einer zu erwartenden<br />

Abbruchquote von 50 % würden zu wenige<br />

Elektroingenieure zur Verfügung stehen.<br />

Von 2020 an werde der Ingenieurmangel<br />

bedingt durch den demografischen Wandel<br />

massiv werden. Es würden aber nicht nur<br />

Ingenieure fehlen, sondern auch qualifizierte<br />

Facharbeiter. Loh: »Ohne zusätzliche<br />

Maßnahmen zur Fachkräftesicherung verdoppelt<br />

sich die Akademikerlücke in unserer<br />

Branche bis 2020 auf 156.000 und ohne<br />

zusätzliche Maßnahmen zur Fachkräftesicherung<br />

verzehnfacht sich die Fachkräftelücke<br />

(Facharbeiter, Meister, Techniker) auf<br />

1.400.000 bis 2020.«<br />

Loh bekennt sich eindeutig zur Energiewende:<br />

»Bei der Jahrhundertaufgabe der<br />

Energiewende müssen wir beherzt die darin<br />

liegenden Chancen ergreifen. Nach einer<br />

Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen<br />

sehen über 80 % der Unternehmen in der<br />

Energiewende nach wie vor eine Chance.<br />

Aber nur 2 % sind mit dem Management<br />

der Energiewende durch die Politik zufrieden.«<br />

Nur eine richtig gestaltete Energiewende<br />

stärke aber den Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland. Am wichtigsten sei: Effizienz<br />

– und insbesondere die Energieeffizienz –<br />

müsse eine tragende Säule der Energiewende<br />

werden. Einsparpotenziale seien überall<br />

vorhanden: in der Produktion, in Gebäuden,<br />

bei Haushaltsgeräten, in der Kommunalwirtschaft;<br />

Beispiele für energieeffiziente Produkte<br />

und Systeme seien Prozessautomatisierung,<br />

elektrische Antriebe beziehungsweise<br />

Elektromotoren, Elektrohausgeräte<br />

wie Kühlschränke oder Waschmaschinen,<br />

Energiesparlampen, Gebäudeautomation<br />

und viele andere mehr. »Wir sind überzeugt,<br />

die Energiewende ist, richtig umgesetzt,<br />

machbar. Sie bietet große Chancen für ein<br />

modernes und nachhaltiges Energiesystem,<br />

aber auch für Wirtschaft und Beschäftigung«,<br />

so Loh. Eine solche Aufgabe berge<br />

natürlich auch Risiken. Das sehe man bei<br />

den energieintensiven Unternehmen, die<br />

wegen der steigenden Strompreise Wettbewerbsnachteile<br />

fürchteten.<br />

Ausbau der Stromnetze<br />

erforderlich<br />

Andererseits: »Aus der Energiewende ergibt<br />

sich ein Modernisierungs- und Ausbaubedarf<br />

für die Stromnetze. Über 90 % der Er -<br />

zeugung aus erneuerbaren Quellen sind in<br />

den Verteilnetzen angeschlossen«, sagt Ralf<br />

Christian, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands<br />

Energietechnik. Darüber hinaus be -<br />

stehe ein erheblicher Ersatzbedarf bei Altanlagen.<br />

»Wir müssen den Fokus daher nun<br />

auf die politischen Weichenstellungen für<br />

die Verteilnetze legen. Wir beobachten hier<br />

eine Investitionszurückhaltung, gerade auch<br />

im Bereich intelligenter Verteilnetze mit Sensorik,<br />

moderner Automatisierungstechnik<br />

und Kommunikations- und Dateninfrastruktur«,<br />

so Christian. Durch diese modernen<br />

Netzbetriebsmittel könnte ein Netzbetreiber<br />

seine Versorgungsaufgabe um bis zu 50 %<br />

kostengünstiger erfüllen, schätzen Experten.<br />

»Wir benötigen daher moderne, hochverfügbare<br />

und automatisierte Verteilnetze,<br />

die auf einer breiten Datenbasis Steuerung<br />

und Regelung von Erzeugung und Lasten<br />

ermöglichen«, erklärt Dr. Martin Schumacher,<br />

stellvertretender Vorsitzender des<br />

Fachverbands Energietechnik. »Wir müssen<br />

aber sicherstellen, dass die notwendigen<br />

Investitionen durch die Netzbetreiber auch<br />

getätigt werden können.« (sm 14060771) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Branchenbericht K 23<br />

Leichter Optimismus bei den Zulieferern<br />

Düsseldorf (kv). Trotz einiger Risiken blickt die deutsche Zulieferindustrie optimistisch in die Zukunft<br />

und hält ein Wachstum von 4 % im Jahr 2014 für erreichbar.<br />

WW K Die Zulieferbetriebe sehen die aktuelle<br />

Lage im vierten Monat in Folge positiver. Das<br />

zeigt der Geschäftsklimaindex der Branche<br />

für April. Diese Erkenntnis steht nach Darstellung<br />

der Arbeitsgemeinschaft der Deutschen<br />

Zulieferindustrie (ArGeZ) in Einklang<br />

mit dem Einkaufsmanagerindex der Eurozone,<br />

der gerade für die deutsche Industrie<br />

eine weitere Festigung des Expansionskurses<br />

signalisiere. Anders zeige sich die Bewertung<br />

der Perspektiven auf Sicht von sechs<br />

Monaten. Die weltpolitischen Unsicherheiten<br />

hätten unter dem Eindruck der Ukrainekrise<br />

sowie der nachlassenden Dynamik in<br />

China nicht abgenommen. »Die Zulieferer<br />

stufen diese Rahmenbedingungen realistisch<br />

ein. Das wird darin deutlich, dass die<br />

Erwartungshaltung sich nicht weiter abgeschwächt<br />

hat und sich eine Seitwärtsbewegung<br />

auf hohem Niveau andeutet«, so die<br />

ArGeZ. Sie vertritt 9.000 Zulieferer mit rund<br />

einer Million Beschäftigten.<br />

Theodor Lutz Tutmann, Sprecher der<br />

ArGeZ und Geschäftsführer des WSM-Wirtschaftsverbandes,<br />

spricht deshalb von einer<br />

»<br />

Die<br />

deutsche Zulieferindustrie<br />

hält ein Wachstum von 4 %<br />

im Jahr 2014 für erreichbar.<br />

Thedor Lutz Tutmann, Sprecher der ArGeZ<br />

und Geschäftsführer des WSM-Wirtschaftsverbandes<br />

lediglich »leichten Eintrübung der Stimmung,<br />

wohl auch, weil einige Branchen deutliche<br />

Mehrbelastungen aus der von der EU beeinflussten<br />

EEG-Reform befürchteten«. Dennoch<br />

überwiege die Zuversicht, dass die Konjunktur<br />

weltweit stabil bleibt. Die deutsche<br />

Zulieferindustrie hält ein Wachstum von 4 %<br />

im Jahr 2014 für erreichbar.<br />

Die in der ArGeZ organisierten Industriebranchen<br />

erwirtschafteten im vergangenen<br />

Jahr einen Umsatz von 215 Mrd. €, ein<br />

Minus von 2,1 % gegenüber 2012. »Dabei<br />

war die Menge der für die Abnehmerbranchen<br />

produzierten Teile und Produkte<br />

gegenüber dem Vorjahr stabil, allerdings<br />

wurden Preisreduzierungen bei den Vormaterialien<br />

an die Kunden weitergegeben.<br />

Besonders rückläufig waren die Preise der<br />

börsennotierten Produkte«, erläutert Tutmann.<br />

Das Exportgeschäft gewinne immer<br />

mehr an Bedeutung. Im Durchschnitt der<br />

sechs ArGez-Branchen legte die Exportquote<br />

um 1 % zu, wobei insbesondere Regionen<br />

außerhalb der Eurozone das Wachstum<br />

stützten.<br />

(sm 14060770) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


24 K Stahl und Fußball<br />

Filigrane Wunderwerke dank Stahl<br />

Funktional, elegant, schön –<br />

Brasilien hat zur Fußball-WM viele neue Stadien errichtet<br />

Für die im <strong>Juni</strong> beginnende Fußballweltmeisterschaft in Brasilien wurden<br />

12 Spielorte ausgewählt, die vorrangig an der Pazifikküste liegen. Fünf der<br />

dort befindlichen Stadien wurden aufwendig umgebaut, die übrigen<br />

Spielstätten sind Neubauten. An vielen Stadien sind deutsche Architekten<br />

und Planer beteiligt, die teils auf filigrane Stahltragwerke und Stahldächer<br />

gesetzt haben. Die stellen hohe Anforderungen an die verwendeten<br />

Stahlmaterialien.<br />

(14060649/1)<br />

WW K Fußballweltmeisterschaften sind für<br />

die ausrichtenden Länder ein großer Kraftakt.<br />

In der Regel genügen die vorhandenen<br />

Stadien nicht den Anforderungen an internationale<br />

sportliche Großereignisse und<br />

müssen zumindest um-, oftmals aber auch<br />

völlig neu gebaut werden. In beiden Fällen<br />

stehen neben US-amerikanischen und britischen<br />

zunehmend auch deutsche Architekten<br />

in vorderster Front. Sie begründen<br />

ihren Ruf mit den anlässlich der Weltmeisterschaft<br />

2006 in Deutschland gebauten<br />

Arenen: Kellermann Wawrowsky (RKW)<br />

und Hentrich-Petschnigg & Partner (HPP)<br />

– beide aus Düsseldorf –, allen voran aber<br />

von Gerkan, Marg und Partner (gmp) mit<br />

dem Stammsitz in Hamburg, die inzwischen<br />

als Marktführer gelten. Weit über 60<br />

Stadien haben sie entworfen, zwei Dutzend<br />

sind realisiert oder gerade im Bau, darunter<br />

auch in Brasilien.<br />

Die von deutschen Architekten entwickelten<br />

Spielstätten gelten oft als die funktionalsten,<br />

die elegantesten, die schönsten<br />

Arenen, was vor allem auf die Tragwerke<br />

zurückzuführen ist. Große Dächer und<br />

Spannweiten werden von mächtigen Ingenieurkonstruktionen<br />

getragen. Diese entstehen<br />

bei gmp meist in Zusammenarbeit mit<br />

dem Ingenieurbüro Schlaich Bergermann<br />

und Partner (sbp) aus Stuttgart. Ihre Seilnetztragwerke,<br />

mit denen sie die größeren<br />

Stadien überspannen, überzeugen durch<br />

ihre Fragilität und Leichtigkeit. Sie funktionieren<br />

wie ein Speichenrad, mit einem<br />

Druckring am Außenrand des Stadions und<br />

einem Zugring um das Auge über dem<br />

Spielfeld. Dazwischen sind wie Speichen die<br />

Radialseile gespannt und tragen die Dachhaut,<br />

meist eine transluzente Membran.<br />

Diese Konstruktionen, haben eine hohe<br />

Materialeffizienz. Zum Vergleich: Beim Tragwerk<br />

des Olympiastadions in Peking (»Bird’s<br />

Nest«) beträgt das Verhältnis des Eigengewichts<br />

zur Nutzlast 85:15, in Kapstadt<br />

42:58; das bedeutet eine Ersparnis an Baustahl<br />

von mehreren 10.000 t. Die Seilnetztechnik<br />

erlaubt es auch, die Stadien komplett<br />

abzudecken. So kann in der Mitte über<br />

dem Spielfeld eine »Garage« für das Faltdach<br />

schweben, das innerhalb weniger<br />

Minuten ausgefahren werden kann und<br />

vollständigen Wetterschutz bietet.<br />

Tropische Pflanzen<br />

inspirieren Architekten<br />

Immer gleich bei gmp-Stadien sind die günstigen<br />

Sichtverhältnisse, das kontiunierliche,<br />

elegante Stadionrund ohne Knicklinien, die<br />

effektiven, bequemen Erschließungswege<br />

und die perfekte architektonische Gestaltung<br />

und Durcharbeitung bis zum letzten<br />

Detail. Bei aller prinzipiellen und systematischen<br />

Gleichheit sind die Stadien in ihrer<br />

Erscheinung vielgestaltig und charakteristisch.<br />

Für die Fußballweltmeisterschaft 2014<br />

in Brasilien entstanden drei Stadien nach<br />

Plänen von gmp und sbp. Während in der<br />

Hauptstadt Brasilia das Innere mit den Tribünen<br />

vom brasilianischen Architekten Castro<br />

Mello errichtet wurde, entwarfen gmp und<br />

sbp unabhängig davon die um laufende<br />

»Esplanade« mit einem auf 288 Rundstützen<br />

stehenden ringförmigen Dach (»Saturnring«)<br />

und das Seilnetz-Hängedach. Auch<br />

Manaus, eine Stadt am Rio Negro, mitten im<br />

tropischen Regenwald, erhielt einen neuen<br />

Stadionbau, dessen korbförmige Gestalt<br />

vom Blattwerk tropischer Pflanzen inspiriert<br />

ist. Er ist kleiner und deshalb anders konstruiert,<br />

nach dem Kragarmprinzip. Die Träger<br />

steifen sich gegenseitig aus und dienen<br />

gleichzeitig als breite Rinnen, die die Wassermassen<br />

der tropischen Regen güsse ab -<br />

führen sollen. Brasilien will eine umweltschonende<br />

Weltmeisterschaft veranstalten.<br />

Nach den Forderungen des lokalen Organisationskomitees<br />

müssen die Stadien deshalb<br />

nach den Kriterien des US Green Building<br />

Councils mit dem LEED-Zertifikat (Leadership<br />

in Energy and Environmental Design) versehen<br />

werden. Nach einem Punktesystem<br />

werden Standortwahl, Verkehrserschließung,<br />

Primärenergiegehalt der Baumaterialien,<br />

Energie- und Wassermanagement,<br />

Fotovoltaikdächer, Abfallentsorgung sowie<br />

das Monitoring des Betriebs bewertet.<br />

Für die Konstruktion der Stadionneu- und<br />

-umbauten wurden naturgemäß große<br />

Mengen an Stahlmaterialien benötigt, da -<br />

von viele in speziellen Ausführungen und<br />

hochfesten Qualitäten.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


(14060649/2)<br />

Bild 2. Stadion Maracana in Rio de Janeiro (Quelle: sbp).<br />

Bild 1. Im Dach des Mineirao-Stadions in Belo<br />

Horizonte ist Stahl von Vallourec verbaut<br />

(Quelle: Vallourec, Thiago Fernandes).<br />

Vallourec beispielsweise hat für neun der<br />

brasilianischen WM- und Trainingsstadien<br />

nahtlose Stahlrohre beigestellt. Insgesamt<br />

10.500 t davon wurden vom einheimischen<br />

Werk in Belo Horizonte hergestellt. Die<br />

Stahlrohre erlauben die Konstruktion von<br />

trägerlosen, weitspannenden Konstruktionen<br />

insbesondere des Daches und der da -<br />

mit verbundenen Bauwerke. Beispielsweise<br />

führte Vallourec das Dach des Mineirao-<br />

Stadions in Belo Horizonte (Bild 1) mit etwa<br />

12.000 m² Größe aus, das aus speziellen<br />

korrosionsbeständigen Stahlrohren besteht.<br />

Für das Maracana-Stadion in Rio de Janeiro<br />

stellte das Unternehmen die Stahlrohre für<br />

den Wartungsgang des Stadions bereit, für<br />

das Dach des Stadions Corinthians in São<br />

Paulo ebenfalls etwa 4.000 t Stahlrohre. In<br />

allen Fällen mussten spezifische technische<br />

Anforderungen erfüllt werden. Unterstützt<br />

wurde dies dadurch, dass die Vallourec-<br />

Stahlrohre widerstandsfähiger und etwa<br />

30 % leichter als andere Lösungen sind. Da<br />

vielfach Kupplungspunkte und Schweißstellen<br />

entfallen konnten, trugen die Stahlrohre<br />

auch zu einer schnelleren Bauphase und<br />

weniger Kosten bei.<br />

Etwa die Hälfte der Stahlverwendung für<br />

die WM-Stadien und -Infrastruktur in Brasilien<br />

reklamiert ArcelorMittal Brasilien für<br />

sich. Im Stadion in Belo Horizonte waren es<br />

80 % der Stahlrohre, die für die 64.000<br />

Sitze benötigt wurden. Ergänzend wurde<br />

die Stahlqualität Securifor 3D für die Zäune<br />

rings um das Stadion beigestellt. Auch in der<br />

Arena Pentanal in Cuiaba wurde Stahl des<br />

Unternehmens verbaut, unter anderem für<br />

Sitzkonstruktionen, das verschiebbare Dach<br />

sowie für die Parkplätze. Konkret handelt es<br />

sich um Betonstahl, ge glühte Drähte, Nägel<br />

und Gitter. Da Arcellor Mittal Brasilien bereits<br />

in die Konzeptionsphase der WM-Vorhaben<br />

eingebunden war, konnten diese nachhaltiger<br />

ausgeführt werden.<br />

Speichenrad aus Stahl<br />

Das Stuttgarter Ingenieurbüro Schlaich, Bergermann<br />

und Partner (sbp) setzte insgesamt<br />

vier brasilianischen WM-Stadien die Dächer<br />

auf, darunter dem umgebauten Stadion<br />

Maracana (Bild 2). Dessen Speichenrad aus<br />

Seilnetz-Stahlring konnte wie geplant aufgebaut<br />

und gespannt werden, anschließend<br />

baute man eine textile Membran ein, womit<br />

das neue Dach so gut wie fertig war.<br />

Bei der Generalüberholung des Maracanã-Stadions<br />

sind zwei unterschiedliche<br />

Baukulturen aufeinandergestoßen: die brasilianische<br />

Liebe zum Beton und der filigran<br />

anmutende Leichtbau des Stuttgarter Ingenieurbüros.<br />

Das ursprüngliche Betondach<br />

des Maracanã-Stadions wölbte sich nur über<br />

den oberen Rang der Arena. Das neue Stahlseildach<br />

von sbp ist doppelt so groß wie das<br />

alte, lehnt sich aber an dessen Form an. Pate<br />

stand dabei die Konstruktion des 1991 für<br />

die Leichtathletik-WM neu gestalteten<br />

Dachs der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart.<br />

Dieser Stadionentwurf hat Schule<br />

gemacht: in Deutschland und Südkorea, in<br />

Südafrika und nun in Brasilien.<br />

Für Rio de Janeiro entwickelte sbp ein<br />

Ringseildach, das ähnlich konstruiert ist wie<br />

ein Speichenrad bei einem Fahrrad. Dabei<br />

wurden mehrere Kilometer an Stahlseilen in<br />

einer genau festgelegten Reihenfolge im<br />

Stadion so gezogen und gespannt, dass sie<br />

das Gerippe des Dachs bilden konnten. Um<br />

das äußere Erscheinungsbild des ursprünglichen<br />

Stadions soweit als möglich zu be -<br />

wahren, sollte die Dachkonstruktion am<br />

äußeren und inneren Rand wenig auftragen<br />

und die Dachform insgesamt eher flach über<br />

der Stadionschüssel schweben. Der Entwurf<br />

basiert auf dem Speichenradprinzip mit nur<br />

einem Druckring und insgesamt drei Zugringen.<br />

Ein neues größeres Dach mit einer<br />

Fläche von 46.500 m² wurde anstelle des<br />

alten Kragdaches auf die vorhandenen Ge -<br />

bäudestützen aufgelagert.<br />

Untersuchungen des bestehenden Stadions<br />

hatten gezeigt, dass das ursprüngliche<br />

Betonkragdach nicht nur funktional unzulänglich<br />

war – es bot nur der Hälfte der<br />

Zuschauer Schutz –, sondern auch, dass auf<br />

Dauer keine ausreichende Tragsicherheit<br />

gewährleistet werden konnte. So bot sich<br />

die Möglichkeit, auf den bestehenden Stahlbetonstützen<br />

der alten Stadionschüssel ein<br />

neues Leichtbaudach auf dem Prinzip des<br />

liegenden Speichenrades zu konzipieren.<br />

Eine Variante des Systems mit einem Druck-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


26 K Stahl und Fußball<br />

(14060649/3)<br />

Bild 3. Schema der Dachkonstruktion des Stadions<br />

in Manaus (Quelle: sbp)<br />

ring und drei Zugringen und der Einsatz von<br />

leistungsfähigen Materialien ergeben ein<br />

nahezu schwebendes Dach. Die Dachhaut<br />

besteht aus einer PTFE-beschichteten Glasfasermembran,<br />

die zwischen den radialen<br />

Hauptachsen spannt. Zur Stabilisierung der<br />

Fläche sind zusätzliche radiale Kehlseile eingebaut,<br />

die auf Höhe der Luftstützen einen<br />

zum unteren Zugring verspannten Tiefpunkt<br />

und damit Entwässerungspunkt erzeugen.<br />

Die Membranfelder bekommen dadurch<br />

eine charakteristische, räumlich gekrümmte<br />

und elegante Drachenform. Der Entwurf ist<br />

durch eine besonders schlanke Außen- und<br />

Innenkante gekennzeichnet und unterstreicht<br />

dadurch den gewünschten behutsamen<br />

Umgang mit dem Bestand des alten<br />

Maracana-Stadions. Es wurde dadurch nicht<br />

grundlegend verändert, sondern durch das<br />

Fortführen und Betonen der auffälligen radialen<br />

Struktur gemeinsam mit der filigranen<br />

transluzenten Seildachleichtigkeit in ein<br />

neues Zeitalter geführt. Für die Dachkonstruktion<br />

des Stadions für 77.000 Zu schauer<br />

wurden 2.900 t Stahl sowie 1.000 t Seile<br />

und Gussteile verbaut.<br />

bieten. Die beeindruckendste Komponente<br />

ist das Dach (Bild 3) des<br />

Bauwerks: eine Konstruktion aus<br />

sich gegenseitig stützenden Trägern,<br />

deren Stahl-Hohlprofilträger<br />

gleichzeitig als Entwässerungskanäle<br />

zum Abführen<br />

des Regenwassers dienen.<br />

Um dem Stadion dach Widerstandsfähigkeit<br />

gegen eine<br />

Durchschnittstemperatur von<br />

über 30 °C und 80 % relative<br />

Luftfeuchtigkeit zu verleihen,<br />

wird es mit durchscheinenden<br />

Membranen aus PTFE überzogen,<br />

das hitzeabweisend wirkt und<br />

gleichzeitig das Licht durchlässt.<br />

Zusätzlich erfolgt eine Kühlung<br />

über Öffnungen in der Fassade,<br />

die den Wind hindurchströmen<br />

lassen.<br />

Für die Überdachung der Tribünen<br />

und VIP-Bereiche des Stadions in Manaus<br />

wurde eine Stahlkonstruktion entwickelt,<br />

die aus diagonal angeordneten auskragenden<br />

Stahl hohlkastenträgern besteht, verbunden<br />

mit einer Sekundärstahlkonstruktion<br />

als Unterkonstruktion für die Membranverkleidung.<br />

Der Druckring am Dachinnenrand<br />

und der äußere Zugring sind ein<br />

wesentlicher Teil der Primärstruktur, die<br />

durch Kalottenlager ge lenkig am Fußpunkt<br />

getragen wird. Die X-förmigen Stahlhohlkästen<br />

der seitlichen Fassade bilden mit den<br />

auskragenden Dachträgern ein integrales<br />

Gesamtsystem.<br />

Das Dach des Stadions verleiht neben seiner<br />

Funktionalität für die Temperaturregelung<br />

und den Abtransport enormer Wassermengen<br />

der Arena ihr unverwechselbares<br />

Erscheinungsbild. Die Gestaltungselemente<br />

bilden die Struktur eines Strohkorbes nach,<br />

wie er traditionell in der Amazonasregion<br />

gefertigt wird. Die frei tragende Dachkonstruktion<br />

wird durch Anker mit der Stadionstruktur<br />

verbunden und besteht aus mehr<br />

als 200 Stahlelementen mit einem Gesamtgewicht<br />

von 6.670 t, die größten davon mit<br />

22 m Länge und einem Gewicht von 30 t.<br />

Die Reise der Bauteile für die Dachstruktur<br />

startete 7.000 km entfernt in Portugal, wo<br />

sie von Martifer S.A. gefertigt worden<br />

waren. Die Teile wurden per Schiff direkt in<br />

den Hafen von Manaus gebracht. Die Entwurfsgrundlage<br />

für die äußere Hülle der<br />

Arena da Amazônia wurde in der Natur um<br />

Manaus gefunden. Die technische Interpretation<br />

der natürlichen und regelmäßigen<br />

Strukturen, wie die der Riesenseerose Victoria<br />

Regia, eines perfekten Vogelnests oder<br />

eines aus Palmblättern geflochtenen Korbs,<br />

spiegeln sich nun weithin sichtbar wieder.<br />

Das primäre Tragwerk in Form einer rautenförmigen<br />

Stahlgitterschalenstruktur kann<br />

der Gruppe der Gitterschalen zugeordnet<br />

werden. Statisch-konstruktive Herausforde-<br />

Schönheitspreis für Manaus?<br />

In Manaus, der Hauptstadt des brasilianischen<br />

Bundesstaates Amazonas, werden vier<br />

WM-Spiele ausgerichtet – in einem der wohl<br />

schönsten Stadien der Welt. Die Arena da<br />

Amazônia wird Platz für 45.000 Zuschauer<br />

(14060649/4)<br />

Bild 4. Nationalstadion in Brasilia (Quelle: sbp).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Stahl und Fußball K 27<br />

rungen ergaben sich vor allem durch die<br />

große Öffnung über dem Spielfeld und den<br />

bewusst scharfen Knick zwischen Dach und<br />

Fassade.<br />

Um große Auflagermomente zu vermeiden,<br />

wurde eine gelenkige Lagerung an den<br />

Fußpunkten realisiert. Das statische System<br />

funktioniert nur mit einem Druckring am<br />

Dachinnenrand und einem Zugring am<br />

Dachaußenrand. Durch deren Zusammenspiel<br />

kann das Kragmoment mittels eines<br />

horizontalen Kräftepaars aufgenommen<br />

werden. Verschweißte Stahlhohlkästen sind<br />

für Transport und Montage modular hergestellt,<br />

die schlanken Stege zusätzlich durch<br />

Steifen gegen Beulen ausgesteift. An den<br />

Kreuzungspunkten der Träger sind die<br />

Blechstärken so weit erhöht, dass die räumlichen<br />

Spannungszustände aufgenommen<br />

werden können. Die Dach- und Fassadenhaut<br />

besteht aus hochfester und dauerhafter<br />

PTFE-beschichteter Glasfasermembran.<br />

Monumentale Erscheinung<br />

Im Rahmen der Erweiterung des bestehenden<br />

Stadions Mané Garrincha für die WM<br />

2014 ergänzte der Architekt Cas tro Mello<br />

das nun multifunktionale Stadion (Bild 4)<br />

mit einem neuen Unterrang und komplettierte<br />

das bisherige Oberrangfragment, für<br />

das sbp mit gmp eine kreisrunde Esplanade<br />

und ein zweischaliges Hängedach entwickelten.<br />

Als größtes Gebäude der Stadt und direkt<br />

auf der zentralen Achse von Brasilia mit dem<br />

Ensemble von Costa und Niemeyer gelegen,<br />

erhielt das Stadion zur Betonung<br />

seiner prominenten<br />

Stellung eine monumentale<br />

Er scheinung. Das<br />

Hängedach wurde<br />

konzentrisch mit<br />

einem zweischaligen<br />

Tragwerk und<br />

einem äußeren<br />

Druckring entworfen,<br />

optional<br />

mit einem wandelbaren<br />

Dach. Entwurfsgrundlage<br />

war das symmetrische<br />

Speichenradprinzip<br />

(Bild 5).<br />

Die Stahlbetonstruktur<br />

für das Stadion dach<br />

umfasst die Esplanade,<br />

den Stützenkranz aus<br />

288 Betonstützen<br />

sowie den Betondruckring<br />

des Ringseildaches.<br />

Die<br />

gesamte Struktur<br />

basiert auf einer perfekten<br />

Kreisgeometrie<br />

und entwickelt<br />

Bild 5. Schema der Dachkonstruktion des Nationalstadions in Brasilia<br />

(Quelle: sbp)<br />

sich aus 96 radialen und drei tangentialen<br />

Ringachsen der Betonstützen. Die 288<br />

Betonstützen sind bis zu 61 m lang und mit<br />

1,2 bis 1,5 m Durchmesser besonders<br />

schlank ausgebildet. Der 22 m breite keilförmige<br />

Betondruckring hat einen Außendurchmesser<br />

von 309 m und in seinen radialen<br />

Wänden sind die hohen Zugkräfte der<br />

Seilkonstruktion mittels Litzenbündel sicher<br />

verankert.<br />

Das Hängedach besteht aus einem Seilnetz<br />

von 48 radialen Seilen, die den Druckring<br />

mit dem Zugring verbinden. Darauf<br />

aufgeständert stehen die schlanken, radia-<br />

(14060649/5)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


28 K Stahl und Fußball<br />

(14060649/7)<br />

(14060649/6)<br />

Bild 6. Gesamtansicht der Arena Fonte Nova in Salvador de Bahia (Quelle: Schulitz Architekten)<br />

len und tangentialen Fachwerkbinder, die<br />

untereinander fugenlos durch die gelenkig<br />

angeschlossenen Membranbögen stabilisiert<br />

sind. Der gesamte Dachkörper ist eingehüllt<br />

in PTFE-Glasfasermembran.<br />

Die neue Arena Fonte Nova (Bild 6) in Salvador<br />

da Bahia wurde unter anderem vom<br />

Architekturbüro Schulitz Architekten sowie<br />

von RFR Ingenieure geplant. Die innerstädtische<br />

Arena mit einer Kapazität von 50.000<br />

Personen ist das Ergebnis eines Wettbewerbs<br />

im Jahre 2008, bei dem Schulitz<br />

Architekten aus Braunschweig in Zusammenarbeit<br />

mit Tetra Arquitetura und Setepla<br />

aus São Paulo als Gewinner hervorging.<br />

Der Entwurf verbindet die Tradition des früheren<br />

Stadions mit modernen Elementen<br />

neuer Stadien und einer unverwechselbaren<br />

neuen Dachkonstruktion. Im Süden blieb die<br />

charakteristische Öffnung zum See erhalten,<br />

um nicht nur eine gute Durchlüftung des<br />

Stadions zu erreichen, sondern auch einen<br />

Platz für Veranstaltungen wie Open-Air-<br />

Konzerte zu schaffen. Ein in der Öffnung<br />

schwebendes Restaurant bietet spannende<br />

Ausblicke.<br />

Bei der Dachkonstruktion (Bild 7) wurde<br />

wie schon beim WM-Stadion in Hannover<br />

(HDI-Arena) in Zusammenarbeit mit RFR<br />

Stuttgart eine geschlossene Ringkonstruk-<br />

Bild 7. Längsschnitt der Arena Fonte Nova (Quelle: Schulitz Architekten)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Stahl und Fußball K 29<br />

«<br />

KONTAKT<br />

ArcelorMittal Ostrava a.s.<br />

Vratimovská 689<br />

<br />

Tschechische Republik<br />

Tel. +420 595 683390<br />

www.arcelormittal.com/ostrava/<br />

(14060649/8)<br />

Bild 8. Einbau des Druckrings in die Arena Fonte Nova (Quelle: Schulitz Architekten)<br />

tion im Speichenradprinzip entwickelt, die<br />

eine hohe Leistungsfähigkeit mit geringem<br />

Materialaufwand vereint. Das seilverspannte<br />

Membrandach der Arena Fonte Nova<br />

wurde 2013 mit dem Europäischen Stahlbaupreis<br />

für Portugal ausgezeichnet. Das<br />

Gewicht liegt bei nur 45 kg/m².<br />

Bisher war das seilverspannte Membrandach<br />

in Brasi lien kaum bekannt; man stand<br />

ihm zunächst reserviert gegenüber. Daher<br />

wollte man immer wieder zu einem Kragdach<br />

als Tribünendach wechseln. Schließlich wurde<br />

doch das besonders materialminimierte<br />

Mem brandach verwirklicht, das stützenfrei<br />

über den Zuschauerrängen schwebt und so<br />

eine gute Sicht auf das Spielfeld schafft. Die<br />

filigrane Stahlkonstruktion die den Prinzipien<br />

eines Speichenrades folgt, entstand zusammen<br />

mit RFR, Stuttgart. Mit Kränen und Seilwinden<br />

wurde das Dach schließlich hochgezogen<br />

(Bild 8 bis 10). Argentinische Ge -<br />

birgskletterer spannten die PTFE-Planen in<br />

schwindelerregender Höhe über das leichte<br />

Stahltragwerk. Die vom portugiesischen<br />

Unternehmen Martifer hergestellte Stahl -<br />

bau-Dachkonstruktion hat eine Fläche von<br />

36.500 m², darunter etwa 28.000 m² mit<br />

RFR Ingenieure GmbH<br />

Rotenbergstraße 20<br />

70190 Stuttgart<br />

Tel. +49 711 550425-0<br />

www.rfr-group.com<br />

Schlaich, Bergermann und Partner<br />

Schwabstraße 43<br />

70197 Stuttgart<br />

Tel. +49 711 64871-0<br />

www.sbp.de<br />

Schulitz Architekten GmbH<br />

Viewegstraße 26<br />

38102 Braunschweig<br />

Tel. +49 531 220700<br />

www.schulitz.de<br />

Vallourec<br />

27, avenue du Général Leclerc<br />

92100 Boulogne-Billancourt<br />

Frankreich<br />

Tel. +33 149 093500<br />

www.vallourec.fr<br />

PTFE und ca. 8.500 m² mit Metallein deckung<br />

(Druckring). Das Kabel im Dachtragwerk<br />

stammt von Redaelli aus Italien.<br />

(sm 14060649) K<br />

(14060649/9)<br />

Bild 9. Der äußere Druckring der<br />

Arena Fonte Nova ist in Stahl ausgeführt<br />

(Quelle: Schulitz Architekten).<br />

(14060649/10)<br />

Bild 10. Druckring der Arena Fonte Nova im Detail (Quelle: Schulitz Architekten)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


30 K Special: Edelstahl<br />

(14060789/3)<br />

(14060789/1)<br />

Robust, vandalen sicher<br />

und nachhaltig gut<br />

aussehend: Edelstahl<br />

Rostfrei in öffentlichen<br />

Verkehrsbauten<br />

(Foto: SCHMOLZ+<br />

BICKENBACH).<br />

<br />

aus Edelstahl Rostfrei<br />

Von Sabine Heinzel*)<br />

Düsseldorf. Nahtlose oder geschweißte Rohre, warmgewalzte oder<br />

kaltgezogene Stabstähle, Profile und Drahtprodukte werden mit einem<br />

umfangreichen Abmessungsspektrum in vielfältigen Geometrien<br />

angeboten. Hersteller und Händler erweitern kontinuierlich ihre<br />

Anarbeitungsleistungen und beliefern so ihre Kunden mit passgenauen<br />

Produkten. Ebenso ist die verfügbare Werkstoffpalette, den Markterfordernissen<br />

entsprechend, in den letzten Jahren beträchtlich gewachsen.<br />

WW K Der erste Industriesektor, der nichtrostende<br />

Stähle aufgrund ihrer Beständigkeit<br />

gegenüber Säuren, Laugen und anderen<br />

korrosiven Medien in großem Umfang einsetzte,<br />

war die chemische Industrie. Heute<br />

spielen nichtrostende Stähle bei der Herstellung<br />

von Pharmazeutika eine bedeutende<br />

Rolle, da es dabei nicht nur auf Korrosionsbeständigkeit,<br />

sondern auch auf absolute<br />

Reinheit ankommt. Besonders wichtig ist<br />

dies natürlich in der Medizintechnik. Hygiene<br />

ist ebenso in der Lebensmitteltechnik<br />

*) Informationsstelle Edelstahl Rostfrei, Düsseldorf<br />

und Getränkewirtschaft ein wichtiges Argument<br />

für den Einsatz der korrosionsbeständigen<br />

Stähle. Auch eine sichere und gesundheitlich<br />

unbedenkliche Versorgung mit<br />

Trinkwasser wäre ohne den Einsatz nichtrostender<br />

Stähle nicht möglich. Sogar gegenüber<br />

dem aggressiven Meerwasser erweisen<br />

sich diese Werkstoffe als beständig, was sich<br />

Offshoretechnik und Schiffsbau zunutze<br />

machen. Im Automobilbau, im öffentlichen<br />

Transportwesen und selbst in der Luft- und<br />

Raumfahrt werden zunehmend nichtrostende<br />

Stähle eingesetzt. Nach wie vor ist Edelstahl<br />

Rostfrei aufgrund seiner nachhaltigen<br />

Wirtschaftlichkeit Trendwerkstoff in Architektur<br />

und Bauwesen.<br />

Nahtlose Rundrohre werden vornehmlich als<br />

Leitungsrohre für besonders hohe Anfor derungen<br />

wie Hydraulik- oder Druckbeanspruchung<br />

eingesetzt. Das Abmessungsspektrum<br />

umfasst Außendurchmesser von 4,0 mm bis<br />

508,0 mm mit entsprechend differenzierten<br />

Wanddicken von 0,5 mm bis 40,49 mm.<br />

Große Vielfalt von Produkten,<br />

Abmessungen und Geometrien<br />

Längsnahtgeschweißte Rundrohre werden,<br />

außer bei Konstruktions- und Dekorationsrohren,<br />

auf Dichtheit geprüft. Im Handel<br />

sind Außendurchmesser von 5,0 mm bis<br />

609,6 mm lieferbar, bei Wanddicken von<br />

0,75 mm bis 4,0 mm. Hersteller fertigen<br />

auch kleinere oder größere Dimensionen an,<br />

zum Beispiel bis zu 1.016,0 mm mit einer<br />

Wanddicke von 15,0 mm. Hersteller und<br />

Händler bieten zudem das passende Rohrzubehör<br />

wie Rohrbögen, Flansche, Gewinderohrteile,<br />

Formstücke zum Einschweißen<br />

etc. an.<br />

Geschweißte Quadrat- und Rechteck rohre<br />

sind gängig mit Kantenlängen von 10,0 mm<br />

x 10,0 mm bis 200,0 mm x 200,0 mm bzw.<br />

von 20,0 mm x 10,0 mm bis 250,0 mm x<br />

150,0 mm mit Wanddicken von 1,0 mm bis<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Special: Edelstahl K 31<br />

(14060789/2)<br />

Allen korrosiven und mechanischen<br />

Beanspruchungen gewachsen: Edelstahl<br />

Rostfrei zum Beispiel für Armaturen in der<br />

Offshoretechnik (Foto: Walzwerke Einsal).<br />

Wenn es auf Korrosionsbeständigkeit und auf Hygiene sowie Reinigungsfreundlichkeit<br />

ankommt: Edelstahl Rostfrei ist unverzichtbar in der Lebensmittelverarbeitung<br />

(Foto: Böllinghaus Steel).<br />

8,0 mm. Speziell für den konstruktiven Stahlbau<br />

gibt es starkwandige Rechteckrohre mit<br />

einer Wanddicke von 10,0 mm. Flachprofilrohre<br />

liegen in den Abmessungen von<br />

40,0 mm x 10,0 mm x 1,5 mm bis 80,0 mm<br />

x 20,0 mm x 2,0 mm vor. Weitere Profil rohre<br />

wie Halbrund-, Oval-, Flachoval- und Ellipsenrohre<br />

sowie Nutrohre können ebenfalls in<br />

zahlreichen Abmessungen bezogen werden.<br />

Warmgewalzter Rundstahl ist mit Durchmessern<br />

von 3,0 mm bis 700,0 mm verfügbar,<br />

kaltgezogener mit Durchmessern von<br />

0,8 mm bis 130,0 mm. Warmgewalzter<br />

Hohlstahl verbindet den Vorteil von Vollmaterial,<br />

wenn es auf mechanische Beanspruchbarkeit<br />

ankommt, mit einer nicht<br />

unbeträchtlichen Materialersparnis, das Ab -<br />

messungsspektrum reicht hier von 32,0 mm<br />

bis 420,0 mm Außendurchmesser auf<br />

16,0 mm bis 300,0 mm Innendurchmesser.<br />

Nichtrostender Walzdraht liegt mit Durchmessern<br />

von 5,0 mm bis 32,0 mm vor, gezogener<br />

Draht von 0,012 mm bis 18,0 mm.<br />

Flachstahl aus Edelstahl Rostfrei lässt sich<br />

innerhalb einer bestimmten Bandbreite in<br />

stufenlosen Abmessungen walzen, die kleinste<br />

beträgt 7,0 mm, die größte 250,0 mm,<br />

wobei das Verhältnis Breite/Dicke max. 10:1<br />

beträgt. Kaltgezogenen Flachstahl gibt es mit<br />

Abmessungen, die von 3,0 mm Breite auf<br />

2,0 mm Dicke bis 100,0 mm Breite auf<br />

50,0 mm Dicke rangieren. Warmgewalzter<br />

Vierkantstahl liegt mit Kantenlängen von<br />

15,0 mm bis 700,0 mm vor, kaltgezogener<br />

mit 2,0 mm bis 100,0 mm. Gezogener Sechskantstahl<br />

ist mit Schlüsselweiten von 3,0 mm<br />

bis 70,0 mm handelsüblich. Darüber hinaus<br />

bieten die Hersteller auch Sonderprofile mit<br />

Geometrien und Abmessungen nach Kundenwunsch<br />

an. Die Mindestbestellmengen<br />

hängen dabei vom ausgewählten Werkstoff<br />

und von der Profilgröße ab.<br />

Kundenorientierte Anarbeitung<br />

Analog zu den Geometrien der Stahlbauprofile<br />

werden auch Profile aus nichtrostenden<br />

Stählen angeboten. Diese haben den Vorteil,<br />

dass sie dünnwandiger und damit leichter<br />

ausgeführt werden können, da der sogenannte<br />

Materialabtrag hier entfällt. Gängig<br />

sind gleichschenklige und ungleichschenklige<br />

Winkel, U-Profile, T- und Doppel-T-Profile.<br />

Je nach Herstellungsart – warmgewalzt oder<br />

kaltgeformt – sind die Außenkanten entweder<br />

scharfkantig oder abgerundet. Durch<br />

Blankziehen lassen sich auch bei Kaltprofilen<br />

scharfe Außenkanten erzielen. In kleineren<br />

Mengen können auch Sondergeometrien<br />

nach Kundenspezifikation durch Kaltumformung<br />

gefertigt werden. Aufgrund seiner<br />

hohen Dehnfähigkeit lässt sich Edelstahl<br />

Rostfrei mit sehr kleinen Biegeradien umformen.<br />

Auch lasergeschweißte Profile können<br />

nach Kundenwunsch ge fertigt werden.<br />

Für das Bauwesen stehen auch zahlreiche<br />

Systemprofile zur Verfügung, wie Tür- und<br />

Fensterzargen und -profile, Pfosten-Riegel-<br />

Fassadensysteme, Befestigungssysteme für<br />

vorgehängte Fassaden, Mauerwerksbefestigungen,<br />

Geländersysteme und vieles mehr.<br />

Besonders in den letzten Jahren gewinnen<br />

Betonbewehrungen aus nichtrostendem<br />

Stahl zum Beispiel für Brückenbau, Uferbefestigungen<br />

oder Gebäudesanierung in<br />

Küstenregionen zunehmend an Bedeutung.<br />

Über integrierte oder angeschlossene<br />

Service-Center können bedarfsgerechte Längen,<br />

auf Wunsch auch mit Gehrungs- oder<br />

Doppelgehrungsschnitten, gratfrei geschnitten<br />

oder gesägt werden. Es besteht auch die<br />

Möglichkeit der Profilverlängerung, dies<br />

allerdings durch ausgewiesene Schweißfachbetriebe.<br />

Anfasen oder Anspitzen, Zentrieren<br />

oder Planen sowie Drehen, Fräsen und<br />

Bohren sind ebenfalls gängige Anarbeitungsleistungen<br />

der Händler und Hersteller.<br />

Im Grundzustand werden Rohre, Stabstähle<br />

und Profile aus nichtrostenden Stählen<br />

gebeizt oder blankgeglüht geliefert.<br />

Darüber hinaus gehören weitere Oberflächenbearbeitungen<br />

wie Schleifen, Bürsten,<br />

Polieren und Strahlen zur Praxis der Hersteller<br />

und Händler. Oberflächenbearbeitete<br />

Produkte werden in der Regel mit einer PE-<br />

Schutzfolie geschützt.<br />

Wird eine besonders glatte Oberfläche<br />

ohne Rauigkeitsspitzen benötigt, zum Beispiel<br />

in der chemischen / pharmazeutischen<br />

Industrie oder im Schiffsbau, gibt es Fachbetriebe,<br />

die elektropolieren. Ebenso lässt sich<br />

für besonders abrasive Beanspruchungen<br />

die Oberfläche zusätzlich härten.<br />

Werkstoffe für jede Anwendung<br />

Neben den austenitischen nichtrostenden<br />

Stählen in den gängigsten Sorten 1.4301 /<br />

1.4307, 1.4401 / 1.4404 und 1.4571 sind<br />

auch zahlreiche martensitische Güten ab<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


32 K Special: Edelstahl<br />

(14060789/4)<br />

Trotzt den<br />

Elementen: Edelstahl<br />

Rostfrei kann auch<br />

unter freiem Himmel<br />

gelagert werden<br />

(Foto: STAPPERT<br />

Deutschland).<br />

Lager lieferbar, so zum Beispiel die Werkstoffe<br />

1.4006, 1.4021, 1.4104. Auch die<br />

Ferrite erobern den Markt: So ist der Werkstoff<br />

1.4521, neben der austenitischen Güte<br />

1.4404, für Trinkwasserrohre DVGW-zugelassen.<br />

Für besonders korrosive Beanspruchungen<br />

werden hauptsächlich die hochlegierten<br />

Austenite 1.4439 und 1.4529 an -<br />

geboten. Duplexstähle mit austenitischferritischem<br />

Gefüge sind vornehmlich in den<br />

Güten 1.4462 und zunehmend 1.4362<br />

(Lean Duplex) handelsüblich, ebenso wie die<br />

Werkstoffe 1.4410 und 1.4501 (Superduplex).<br />

Diese bieten neben einer höheren<br />

Festigkeit und bester Korrosionsbeständigkeit<br />

auch eine größere Preisstabilität. Darüber<br />

hinaus ist eine Vielzahl weiterer Werkstoffe<br />

je nach Erfordernis des Kunden lieferbar.<br />

Die Werkstoffauswahl richtet sich nach<br />

den Einsatzbedingungen. Hier spielen korrosive<br />

und mechanische Beanspruchungen<br />

die größte Rolle. D. h. nicht nur die Korrosionsbeständigkeit<br />

der nichtrostenden Stähle<br />

ist maßgebend, sondern auch die Festigkeit<br />

und die mechanischen Eigenschaften.<br />

Eine gute Orientierungshilfe zur Werkstoffauswahl,<br />

auch über das Bauwesen hi -<br />

naus, ist die Allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung Z-30.3-6 des Deutschen Instituts<br />

für Bautechnik (DIBt), besonders Tabellen<br />

1 / 1a und 11. Die Zulassung wurde aktuell<br />

bis zum 1. Mai 2017 verlängert und kann<br />

kostenfrei bei der Informationsstelle Edelstahl<br />

Rostfrei (ISER) unter www.edelstahlrostfrei.de<br />

abgerufen werden.<br />

(sm 14060789) K<br />

NEUE TASTENFELDSERIE<br />

AUS EDELSTAHL<br />

Treuen. Die GETT Gerätetechnik GmbH hat<br />

eine neue Reihe hochwertiger Tastenfelder aus<br />

Edelstahl entwickelt, die eine große Varianz an<br />

technischen Eigenschaften bietet. Bei der Serie<br />

sind individuelle Anpassungen schnell und mit<br />

vergleichsweise geringem Aufwand realisierbar.<br />

Zudem besitzen die Tastenfelder eine hohe<br />

Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Einflüsse<br />

und sind komfortabel zu bedienen.<br />

Das Layout eines Tastenfeldes folgt dem Layout<br />

eines Tastentelefons und die Funktion der<br />

Die Tastenfelder aus Edelstahl sind leicht zu bedienen und äußerst widerstandsfähig<br />

(Foto: GETT).<br />

(14060703/1)<br />

Tasten ist grundsätzlich frei wählbar. Das Unternehmen<br />

bietet mit der DGI-Nummernblockreihe<br />

Versionen mit runden und quadratischen Tasten<br />

sowie hinterleuchtete Versionen. Zudem hat<br />

GETT Einbauvarianten mit rückseitigen Gewindebolzen<br />

zum Fronteinbau als auch mit Montagebohrungen<br />

zum Rückeinbau im Angebot. Die<br />

Tastensymbole sind eingraviert und mit Farbe<br />

ausgefüllt. Darüber hinaus ist es möglich, die<br />

Symbole per Laser aufzubringen. Kunden können<br />

neben der Symbolik auch die Größe der Frontplatte,<br />

die Form der Tasten, deren Abstand zu -<br />

einander sowie integrierte Zusatzkomponenten<br />

wie einen Displaybereich bzw. ein integriertes<br />

Display wählen. Eine Besonderheit ist das Tastenfeld,<br />

da es sich dabei um eine elastische<br />

Metallfolie mit geprägten Tasten handelt. Der<br />

Vorteil darin besteht in der komplett geschlossenen<br />

Oberfläche und der extrem flachen Bauhöhe,<br />

die der einer Folientastatur gleichkommt. Somit<br />

wird das Tastenfeld einfach per Klebefläche in<br />

Systeme integriert.<br />

/<br />

GETT Gerätetechnik GmbH<br />

Mittlerer Ring 1<br />

08233 Treuen<br />

Tel. +49 37468 660-0<br />

www.gett.de<br />

(sm 14060703) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


SCHMIDT + CLEMENS BAUT<br />

IN MALAYSIA<br />

Lindlar. Die Unternehmensgruppe Schmidt + Clemens (S+C) blickt auf<br />

ein erfolgreiches Ge schäftsjahr 2013 zurück. Der konsolidierte Gruppenumsatz<br />

stieg im Vergleich zum Vorjahr um 13 % auf 310 Mill. €.<br />

Ebenfalls bei 310 Mill. € (Vorjahr 320 Mill. €) lag der Auftragseingang.<br />

Gegenüber 2012 konnte das Ergebnis nochmals gesteigert werden.<br />

»Das gute Gruppenergebnis wird durch Verluste in unserem deutschen<br />

Werk getrübt, sodass wir bereits im Jahr zuvor erste Gegenmaßnahmen<br />

einleiten mussten«, so Jan Schmidt-Krayer, geschäftsführender<br />

Gesellschafter von S+C. »Letztlich verdanken wir es unseren Auslandsstandorten,<br />

dass ein gutes Ergebnis in der Unternehmensgruppe realisiert<br />

wurde.« Maßgeblich zum Erfolg von Schmidt + Clemens hat die<br />

Tochtergesellschaft in Nordspanien beigetragen. Von Verlustbringern<br />

hat sich die Unternehmensgruppe 2013 getrennt. Die Folge war die<br />

Schließung der Tochtergesellschaften in Brasilien und China. Ebenso<br />

wurden die Aktivitäten des defizitären Bereichs Strangpressen in<br />

Deutschland eingestellt. S+C hat 2013 den Kaufvertrag für ein neues<br />

Grundstück in Malaysia unterzeichnet. Dort entsteht 2014 eine neue<br />

Produktion für Schleudergussrohre. Die Gesamtinvestition liegt bei<br />

14 Mill. €.<br />

»In Deutschland müssen wir weiter unsere Hausaufgaben machen«,<br />

berichtet Schmidt-Krayer. »Hier gilt es, den Standort in den nächsten zwei<br />

Jahren wieder profitabel aufzustellen.«<br />

Zu den wichtigsten strategischen Zielen der Unternehmensgruppe<br />

gehört es, ein weiteres Standbein neben dem Bereich Petrochemie zu<br />

entwickeln. Dies konkretisierte sich 2013 mit der Gründung eines neuen<br />

Geschäftsbereichs für Spezialrohre, der in den kommenden Jahren deutlich<br />

ausgebaut wird.<br />

www.schmidt-clemens.de<br />

/<br />

(sm 14060701) K<br />

MASCHINENBAUER ERWARTEN<br />

GUTE GESCHÄFTE<br />

Frankfurt. Unter den deutschen Maschinenbauern herrscht Optimismus.<br />

So sehen 80 % der Unternehmen eine positive Wirtschaftsentwicklung<br />

in Deutschland, wie aus der aktuellen Studie »Maschinenbau-<br />

Barometer« der Wirtschafts prüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC<br />

hervorgeht, für die 100 Führungskräfte aus dem Maschinen- und Anlagenbau<br />

befragt wurden. Diese zuversichtliche Grundstimmung spiegelt<br />

sich auch in der Wahrnehmung der eigenen Branche: 84 % der Befragten<br />

erwarten für die Maschinenbaubranche eine positive Entwicklung<br />

für 2014. Im Mittel wird ein Plus von 2,5 % prognostiziert. Hinsichtlich<br />

der Entwicklung des eigenen Unternehmens ist der Maschinenbau noch<br />

optimistischer gestimmt: 90 % der Befragten sehen für die kommenden<br />

zwölf Monate ein Umsatzwachstum von durchschnittlich 4,6. Die Mehrheit<br />

der Befragten plant in den kommenden zwölf Monaten größere<br />

Investitionen.<br />

Die stark exportorientierte Branche erwartet in den kommenden<br />

zwölf Monaten einen Anteil des Auslandsgeschäfts am Gesamtumsatz<br />

der Unternehmen von knapp 60 %. Dennoch wird gerade die Wettbewerbssituation<br />

mit auslän dischen Anbietern als größte geschäftliche<br />

He rausforderung eingeschätzt.<br />

www.pwc.com<br />

/<br />

(sm 14060683) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


34 K Special: Edelstahl<br />

Kugelzapfen für PKW-Fahrwerke<br />

ZF Friedrichshafen und Swiss Steel haben Spezialstahllösung entwickelt<br />

Emmenbrücke. Die ZF Friedrichshafen AG hat Kugelzapfen aus<br />

nicht rostendem Stahl entwickelt. Als Alternative zu konventionell<br />

eingesetzten nitrierten Kugelzapfen aus Vergütungsstahl sind diese per se<br />

korrosions geschützt. Die Fertigung erfolgt effizient durch Kaltfließpressen.<br />

Anwender profitieren von geringeren Herstellungskosten und einer<br />

längeren Lebens dauer des Bauteils. Die Entwicklung der Spezialstahllösung<br />

erfolgte gemeinsam mit der Swiss Steel AG, einem Unternehmen der<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH-Gruppe.<br />

WW K Die ZF Friedrichshafen AG zählt zu den<br />

weltweit führenden Technologiekonzernen<br />

in der Antriebs- und Fahrwerktechnik. Das<br />

Produktportfolio umfasst Getriebe, Lenkungen,<br />

Dämpfungsmodule, elektronische Systeme,<br />

Fahrwerkkomponenten sowie komplette<br />

Achssysteme und -module. Rd. 5 %<br />

des Umsatzes investiert der Konzern in Forschung<br />

und Entwicklung. »Wir verstehen<br />

uns als innovatives Unternehmen und arbeiten<br />

stets an der Wettbewerbsfähigkeit un -<br />

serer Produkte«, erklärt Dr. Jochen Kruse,<br />

Projektingenieur im Center of Competence<br />

für Strukturbauteile. »Dafür investieren wir<br />

unter anderem in die Erprobung neuer<br />

Werkstofflösungen, wie zum Beispiel die<br />

Fertigung von Kugelzapfen aus nichtrostenden<br />

Stählen.« Diese Kugelzapfen sind ein<br />

wesentlicher Bestandteil von Kugelgelenken,<br />

die unter anderem in Spurstangen,<br />

Winkelgelenken und Koppelstangen zum<br />

Einsatz kommen. Sie übertragen Lenk- und<br />

Federbewegungen. Dementsprechend hoch<br />

sind die Anforderungen an die mechanischtechnologischen<br />

Eigenschaften des eingesetzten<br />

Stahls. Im Mittelpunkt stehen eine<br />

hohe Dauerfestigkeit und Zähigkeit sowie<br />

ein gutes Reibungsverhalten (Tribologie) und<br />

Korrosionsbeständigkeit. Sie sind ausschlaggebend<br />

für die Belastbarkeit, Verschleißbeständigkeit<br />

und Lebensdauer des Bauteils in<br />

der Anwendung.<br />

Aus für den Vergütungsstahl<br />

Als Standard greift ZF auf gezogenen Walzdraht<br />

aus Vergütungsstahl, wie 41Cr4 oder<br />

42CrMo4, zurück. Um die Kaltumformbarkeit<br />

zu verbessern, wird der Vergütungsstahl<br />

vor dem Kaltfließpressen weichgeglüht. In<br />

mehreren Umformstufen wird der Draht<br />

zum Kugelzapfen gepresst. Die erforderliche<br />

Festigkeit erhält das Bauteil durch eine Vergütungsbehandlung.<br />

Anschließend dreht ZF<br />

den Kugelzapfen auf Endkontur, glättet ihn<br />

auf einer Rolliermaschine und transportiert<br />

ihn zu einem externen Beschichter. Um den<br />

erforderlichen Korrosionsschutz sicherzustellen,<br />

nitriert dieser das Bauteil nach Kundenvorgabe<br />

per Gas, Plasma oder im Salzbad<br />

und lässt ihn kontrolliert abkühlen.<br />

Dieser Prozessschritt kann, einschließlich<br />

Transport, bis zu drei Wochen dauern.<br />

»Durchlaufzeit, Energieverbrauch und Transportwege<br />

sind mit dem Einsatz von Vergütungsstählen<br />

vergleichsweise ineffizient«, so<br />

Kruse. »Deswegen haben wir mit Swiss Steel<br />

eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle<br />

Alternative entwickelt.« Ziel war es, einen<br />

preisgünstigen und nichtrostenden Stahl zu<br />

finden, um die kostenintensiven Prozessschritte<br />

Glühen, Vergüten und Nitrieren zu<br />

vermeiden.<br />

Alternative: nichtrostender Stahl<br />

In Bezug auf die mechanischen Eigenschaften<br />

legten Swiss Steel und ZF Wert auf ein<br />

feinkörniges Gefüge. Es vereint eine hohe<br />

Dauerfestigkeit und Duktilität, ohne die<br />

Zähigkeit zu mindern, und ist dadurch be -<br />

sonders belastbar. Außerdem spielten ein<br />

gutes Kaltverfestigungsverhalten und eine<br />

ausreichende Kaltumformbarkeit eine wichtige<br />

Rolle. »Der nichtrostende Stahl 1.4003<br />

bringt alle geforderten Grundvoraussetzun-<br />

(14060673/1)<br />

Swiss Steel optimiert die Walzparameter,<br />

um die Werkstoffeigenschaften des X1CrNi12<br />

gezielt einzustellen (Foto: SCHMOLZ +<br />

BICKENBACH).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Special: Edelstahl K 35<br />

gen mit«, betont Stephan Hasler, Manager<br />

Research & Development bei Swiss Steel.<br />

»Der Stahl zeichnet sich durch eine für diese<br />

Anwendung ideale Kombination aus Korrosionsbeständigkeit<br />

und mechanischen<br />

Eigenschaften aus sowie einen verhältnismäßig<br />

moderaten Preis.« Bei der Stahlherstellung<br />

bildet Stahlschrott die Basis. Diesen<br />

schmilzt die Deutsche Edelstahlwerke<br />

GmbH, ein Schwesterunternehmen der<br />

Swiss Steel, im Elektroofen. Nach dem Le -<br />

gieren entkohlt der Edelstahlspezialist das<br />

Material per Vakuumverfahren (VOD), um<br />

die Korrosionsbeständigkeit weiter zu erhöhen,<br />

und gießt den flüssigen Stahl zu Knüppeln.<br />

Durch gezielte Steuerung von Temperatur<br />

und Abkühlung beim Walzen beeinflusst<br />

Swiss Steel die mechanisch-technologischen<br />

Eigenschaften und das Gefüge des<br />

Stahls. Das Ergebnis ist ein niedrigst gekohlter<br />

ferritisch-martensitischer Edelstahldraht<br />

mit der ZF-internen Bezeichnung X1CrNi12.<br />

Kurze Durchlaufzeit<br />

Ein Kugelzapfen mit Halshinterschnitt und<br />

Innensechskant war das Testobjekt in der<br />

Entwicklungsphase. Um unter anderem das<br />

geforderte Festigkeitsniveau von 800 –<br />

1.000 MPa zu erreichen, standen der Drahtabzug<br />

beim Ziehprozess vor der Kaltumformung<br />

sowie die Umformstufen beim Kaltfließpressen<br />

im Blickpunkt. Sie haben unmittelbare<br />

Auswirkung auf die örtlichen mechanisch-technologischen<br />

Eigenschaften am<br />

Kugelzapfen und müssen aufeinander abgestimmt<br />

sein. Dafür definierten ZF und Swiss<br />

Steel gemeinsam mit dem Kaltumformer,<br />

der Fuchs Schraubenwerk<br />

GmbH, die erforderlichen Prozessparameter.<br />

Da der Walzdraht<br />

aus X1CrNi12 eine<br />

hohe Ausgangsfestigkeit mitbringt,<br />

galt es zudem, eine<br />

leistungsfähigere Presse und ein<br />

stabiles Abschersystem beim Kaltfließpressen<br />

einzusetzen. Der Mehraufwand in der<br />

Fertigung wird durch eine vergleichsweise<br />

kurze Durchlaufzeit kompensiert. Die Qualität<br />

des Bauteils aus X1CrNi12 entspricht<br />

den Anforderungen in vollem Umfang. Ab -<br />

hängig vom Bauteildesign variieren die Kostenvorteile<br />

durch den Einsatz des X1CrNi12.<br />

Bei Ku gelzapfen mit einem Kugeldurchmesser<br />

bis zu 30 mm zeigt sich die Rentabilität<br />

des Edelstahls am deutlichsten. »Die gut<br />

funktionierende interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

mit Swiss Steel und Fuchs Schraubenwerk<br />

war die Voraussetzung für die<br />

Entwicklung des Stahls bis zur Marktreife«,<br />

so Dr. Kruse. »Unser Ziel ist es, die nitrierten<br />

Vergütungsstähle sukzessive gegen den<br />

X1CrNi12 auszutauschen.«<br />

Serienreife erreicht<br />

Die Modifikation des 1.4003 für das Kaltfließpressen<br />

des Kugelzapfens überzeugte<br />

Kugelzapfen sind ein wesentlicher Bestandteil<br />

von Kugelgelenken, die unter anderem in<br />

Spurstangen, Winkelgelenken und<br />

Koppelstangen zum Einsatz kommen<br />

(Foto: ZF Friedrichshafen AG).<br />

ZF: Die Eigenschaften des Stahls sind vergleichbar<br />

mit denen konventionell hergestellter<br />

Teile aus Vergütungsstählen. Eine<br />

deutliche Verbesserung erreicht der nichtrostende<br />

Stahl X1CrNi12 hinsichtlich der<br />

Korrosionsbeständigkeit in der Anwendung.<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Swiss Steel AG<br />

Emmenweidstraße 90<br />

6020 Emmenbrücke<br />

Schweiz<br />

Tel. +41 41 209-5151<br />

www.swiss-steel.com<br />

ZF Friedrichshafen AG<br />

Dr.-Jürgen-Ulderup-Straße 7<br />

32351 Stemwede-Dielingen<br />

Deutschland<br />

Tel. +49 5474 60-0<br />

www.zf.com<br />

(14060673/2)<br />

(sm 14060673) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


36 K Special: Edelstahl<br />

Abwärme nutzen<br />

Neues Umweltkonzept zur Herstellung von Edelstahl<br />

Düsseldorf. Fuxin Special Steel, Taiwan, hat ein von SMS Siemag<br />

geliefertes Stahlwerk zur Produktion von Edelstahlbrammen am Standort<br />

Zhangzhou in der chinesischen Provinz Fujian in Betrieb genommen. Es ist<br />

weltweit das erste Edelstahlwerk, das die Abwärme von AOD-Konverter<br />

und Elektrolichtbogenofen nutzt. Fuxin Special Steel profitiert durch die<br />

Senkung der Emissionen von jährlich 60.000 t CO 2<br />

.<br />

Das Stahlwerk erfüllt strenge Umweltschutzrichtlinien.<br />

Die Primäremissionen werden<br />

über gekühlte Kamine abgezogen und zwei<br />

Schlauchfiltern zugeführt. Zur effektiven<br />

Erfassung der staubhaltigen Sekundäremissionen<br />

sind E-Ofen und AOD-Konverter eingehaust.<br />

Zusätzlich anfallende Stäube werden<br />

erfasst und abgesaugt. Die Filter der<br />

Gasreinigungsanlagen sind für mehr als<br />

2,3 Mill. m 3 Luft pro Stunde ausgelegt. Das<br />

Stahlwerk ist mit einer Ecoplants-Energierückgewinnungs-Anlage<br />

ausgerüstet, mit<br />

der die Wärmeenergie der über 2.000 °C<br />

heißen Abgase von EAF und AOD genutzt<br />

wird, um Dampf zu erzeugen.<br />

WW K Das Neubauprojekt umfasst ein Edelstahlwerk,<br />

eine Brammenstranggießanlage<br />

sowie Umweltanlagen zur Gasreinigung und<br />

Energierückgewinnung. Das Werk ist für<br />

eine Produktion von jährlich 720.000 t Stahl<br />

ausgelegt. Das X-Melt ® -Stahlwerk besteht<br />

aus einem 160-t-Elektrolichtbogenofen mit<br />

Schnauzenausguss, einem 180-t-AOD-L-<br />

Konverter sowie einem 180-t-Pfannenofen.<br />

Die Neuzustellung des AOD-Konverters<br />

erfolgt mit einem speziellen Wechselwagen.<br />

Das Konvertergefäß wird doppelt so schnell<br />

wie herkömmlich gewechselt und minimiert<br />

so die Stillstandzeiten.<br />

Breite kann während des Gießens<br />

eingestellt werden<br />

Dieser wird eingespeist und unter anderem<br />

zur Kühlung elektrischer Aggregate genutzt.<br />

Die Energierückgewinnungs-Systeme liefern<br />

stündlich etwa 36 t Sattdampf, der in das<br />

Dampfnetz des Werks eingespeist wird. Das<br />

Gütenspektrum des Stahlwerks umfasst<br />

ferritische, austenitische und martensitische<br />

Edelstähle, die auf der X-Cast ® -Stranggießanlage<br />

zu 200 oder 220 mm dicken<br />

Brammen vergossen werden. Die Breite<br />

kann während des Gießens stufenlos von<br />

800 bis 1.600 mm eingestellt werden. Die<br />

Stranggießanlage ist mit ISC ® -Modulen<br />

(Intelligent-Slab Casting) ausgestattet. Dazu<br />

zählen die hydraulisch angetriebene Resonanzoszillation<br />

und die positionsgeregelten<br />

CYBERLINK-Segmente.<br />

Der elektromagnetische Strangrührer<br />

(EMS), eine Entwicklung von SMS Siemag<br />

und SMS Elotherm, wird für die Herstellung<br />

von Brammen mit sehr hoher Qualität eingesetzt.<br />

EMS bewirkt die Ausbildung von<br />

feinkörnigem, globulitischem und gleichmäßigem<br />

Gefüge und steigert die Prozessflexibilität<br />

und den Durchsatz. Die von SMS Siemag<br />

entwickelten Technologien sichern die<br />

Innen- und die Oberflächenqualität der<br />

Edelstahlbrammen.<br />

(sm 14060654) K<br />

Edelstahlbrammen mit hoher Innen- und Oberflächenqualität (Foto: SMS Siemag)<br />

(14060654/1)<br />

«<br />

KONTAKT<br />

SMS Siemag AG<br />

Eduard-Schloemann-Straße 4<br />

40237 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 881-0<br />

www.sms-siemag.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Special: Edelstahl K 37<br />

22.000 t Duplex für Erdgasprojekt in Oman<br />

Espoo. Outokumpu liefert 22.000 t des nichtrostenden Duplexstahls Outokumpu 2205 (EN 1.4462)<br />

für ein Erdgasprojekt in Oman.<br />

WW K Beginnend in der ersten Jahreshälfte<br />

2014, werden die Rohre bis 2016 geliefert.<br />

»Dies ist das größte Einzelprojekt im Bereich<br />

Duplexstahl, das Outokumpu jemals gewonnen<br />

hat«, sagt Mats Benson, Vice President<br />

Vertrieb bei Outokumpu. Outokumpu ist<br />

Weltmarktführer bei Duplexwerkstoffen<br />

und hat über die Jahre eine Reihe von Erdgasprojekten<br />

im Oman beliefert. Duplex<br />

2205 ist Benson zufolge ideal geeignet für<br />

den Einsatz bei solchen Projekten. Die Korrosionsbeständigkeit<br />

des Duplex 2205 sowie<br />

seine mechanischen Eigenschaften seien<br />

hervorragend für das unbehandelte saure<br />

Erdgas geeignet, das in dieser Gegend ge -<br />

fördert werde. Das Material von Outokumpu<br />

wird von den Unternehmen Sosta und<br />

Inox Tech zu Rohren verarbeitet. Sosta ist<br />

einer der großen Hersteller geschweißter<br />

Edelstahlrohre mit Fokus auf den globalen<br />

Öl- und Gasmarkt. Sosta-Rohe werden eingesetzt<br />

bei der Erschließung von Gasvorkommen<br />

und zum Bau von Gasverflüssigungsanlagen<br />

und Anlandeterminals. Inox<br />

Tech ist ein führender Hersteller korrosionsbeständiger<br />

geschweißter Rohre aus korrosionsbeständigen<br />

Legierungen.<br />

»Outokumpu ist unser Hauptlieferant aufgrund<br />

der hohen Liefertreue und des sehr<br />

guten Services. Eine fortlaufende, störungsfreie<br />

Produktion und die Vermeidung von<br />

Ausfallzeiten sind für uns extrem wichtig.<br />

Wenn die Materialanlieferung abreißt, steht<br />

unsere Produktion still. Mit Outokumpu als<br />

Lieferanten haben wir die notwendige Verlässlichkeit«,<br />

sagt Roel van Paassen, Ge -<br />

schäftsführer der Sosta GmbH. »Wir haben<br />

uns für Outokumpu entschieden, da das<br />

Unternehmen den besten Service bietet.<br />

Diese Lieferbeziehung hat beiden Seiten<br />

auch in schwierigen Zeiten ein erfolgreiches<br />

Arbeiten ermöglicht«, so Mattia Agnoletto,<br />

Geschäftsführer bei Inox Tech S.p.A.<br />

www.outokumpu.com<br />

/<br />

(sm 14060678) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


38 K Special: Edelstahl<br />

Ugitech vergrößert Produktfamilie UGIMA<br />

Emmenbrücke. Lange Werkzeugstandzeiten, je nach Stahlgüte 10 % bis 50 % Produktivitätsgewinn<br />

in der zerspanenden Fertigung und eine hohe Oberflächenqualität am Bauteil – die nichtrostenden Edelstähle<br />

der Produktfamilie UGIMA ® machen‘s möglich.<br />

WW K Auf der wire 2014 stellt Ugitech, ein<br />

Unternehmen der SCHMOLZ + BICKEN-<br />

BACH-Gruppe, die Edelstähle UGIMA ® 4005<br />

und UGIMA ® 4509 für Anwendungen der<br />

Automobil- und Prozessindustrie in den Mittelpunkt.<br />

»Um maximalen Outcome in der<br />

Fertigung von Präzisionsteilen zu erreichen,<br />

haben wir die UGIMA ® -Spezialgüten entwickelt«,<br />

er klärt Marc Marticou, Business Development<br />

Manager bei Ugitech. Der neue<br />

martensitische Edelstahl UGIMA ® 4005 eignet<br />

sich für Bauteile der Automobil- und<br />

Prozessindus trie. Mit einem Chromanteil von<br />

12 % bis 14 % und gezielt eingestellten<br />

Oxideinschlüssen ist er gut maschinell verarbeitbar<br />

und verfügt gleichzeitig über hervorragende<br />

mechanische Eigenschaften. Damit<br />

hat Ugi tech eine wirtschaftliche Alternative<br />

zum konventionellen Edelstahl 1.4005 entwickelt:<br />

Anders als die Standardgüte ermöglicht<br />

der UGIMA ® 4005, je nach Werkzeugtyp,<br />

Schnitt geschwindigkeiten bis zu 500 m/<br />

min. Anwender profitieren von einer Produktivitätssteigerung<br />

von 30 % bis 50 % bei<br />

gleichbleibenden Werkzeugstandzeiten.<br />

Der neue ferritische UGIMA ® 4509 entfaltet<br />

seine Vorteile insbesondere bei temperaturbelasteten<br />

Bauteilen der Automobilindustrie.<br />

Resistent gegen interkristalline<br />

Korrosion, behält er auch bei hohen Temperaturen<br />

seine Standfestigkeit. Die Zerspanbarkeit<br />

verbesserte Ugitech mittels spezifischer<br />

Ausscheidungen, die zu kurzbrüchigen<br />

Spänen führen. So kann die Schnittgeschwindigkeit<br />

bei tiefen Bohrungen um<br />

20 % bis 40 % gesteigert werden. Auch das<br />

Verhalten des Stahls bei Drehoperationen ist<br />

optimiert. »Für eine wirtschaftliche Fertigung<br />

und hochwertige Bauteile beraten wir<br />

Anwender nach Bedarf bei der Wahl des<br />

geeigneten Werkstoffs sowie bei der Einstellung<br />

der optimalen Schnittparameter«, so<br />

Marticou.<br />

Die zerspanungsverbesserten Spezialstähle UGIMA ® steigern die Produktivität in der<br />

zerspanenden Fertigung um 10 % bis 50 %, je nach Güte (Foto: SCHMOLZ + BICKENBACH).<br />

(14060699/1)<br />

/<br />

Ugitech SA<br />

Avenue Paul Girod<br />

73403 UGINE Cedex<br />

Frankreich<br />

Tel. +33 47989 3030<br />

www.ugitech.com<br />

(sm 14060699) K<br />

ALBA ERWARTET WEITER<br />

STARKEN GEGENWIND<br />

Köln. Vor dem Hintergrund ungünstiger konjunktureller<br />

Rahmenbedingungen sank der Um -<br />

satz des Rohstoffhändlers ALBA SE im Segment<br />

Stahl- und Metallrecycling von 1,6 Mrd. € im Jahr<br />

2012 auf etwa 1,4 Mrd. € im Geschäftsjahr 2013.<br />

Durch den Preisdruck auf der Absatzseite und<br />

gestiegene Einkaufspreise ging das Ergebnis vor<br />

Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA)<br />

von 32,9 Mill. € auf – 0,5 Mill. € zurück. Das<br />

Umfeld bleibt aus Sicht des Managements<br />

anspruchsvoll. Angesichts der geplanten Beteiligung<br />

der industriellen Eigenstromversorgung an<br />

der Finanzierung der Subventionen für regenerative<br />

Energien und des möglichen Verbots der<br />

Ausgleichsregelung der EEG-Umlage ist die von<br />

Experten erwartete Rohstahlproduktion für<br />

Deutschland in Höhe von 43,0 Mill. t aus Sicht<br />

von ALBA mit hohen Un sicherheiten behaftet. Im<br />

deutschen Handel mit NE-Metallen rechnet das<br />

Unternehmen im ersten Quartal nicht mit einer<br />

Besserung, ab dem zweiten Quartal sind die Prognosen<br />

verhalten optimistisch. »Wir werden<br />

2014 den Prozess der Reorganisation fortsetzen.<br />

Die Eckpfeiler dieser Strategie sind: eine Vernetzung<br />

des klassischen Geschäftsbereiches Entsorgung<br />

und Kunststoff-/Papierrecycling mit dem<br />

Bereich Stahl- und Metallrecycling, damit verbunden<br />

eine weitere Portfoliooptimierung und<br />

weitergehende Internationalisierung«, so der<br />

Verwaltungsratsvorsitzende der ALBA SE, Dr.<br />

Axel Schweitzer.<br />

www.alba.info<br />

/<br />

(sm 14060687) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Special: Edelstahl K 39<br />

Spezialist für anspruchsvolle Aufgaben<br />

Düsseldorf. Das Handelshaus STAPPERT bietet seinen Kunden Zugriff auf 15.000 Produkte<br />

in Standard- und Sondergüten – für jeden Anwendungsbereich maßgeschneidert.<br />

WW K Steigende Qualitätsanforderungen,<br />

technologische Herausforderungen, Ressourceneffizienz<br />

und Kostendruck sind die<br />

beherrschenden Themen im Maschinenund<br />

Anlagenbau. Gesucht sind hier Produkte,<br />

die intelligente Antworten auf diese<br />

Herausforderungen geben, sowie Anbieter,<br />

die diese Trends frühzeitig erkennen und<br />

bedarfsgerechte Lösungen bereithalten.<br />

STAPPERT empfiehlt sich mit Langprodukten<br />

und Rohrzubehör aus nichtrostenden, hochkorrosions-<br />

und hitzebeständigen (RSH)<br />

Stählen. Das Handelshaus ist spezialisiert auf<br />

Produkte für anspruchsvolle Anwendungen.<br />

Die Marke STAPPERT steht für durchdachte<br />

und exakt auf den Kundenbedarf zugeschnittene<br />

Werkstoffauswahl, Produktvielfalt,<br />

Verfügbarkeit und innovative Produktlösungen.<br />

Besonders gefragt ist STAPPERT<br />

bei Stahllösungen aus RSH-Stählen, die in<br />

den vielfältigsten Branchen und für die<br />

anspruchsvollsten Anwendungen Einsatz<br />

finden. So vertrauen Hersteller von Ventilen,<br />

Pumpen, Armaturen oder Filtern auf Stähle,<br />

die höchsten Anforderungen an Festigkeit,<br />

Verschleiß-, Temperatur- und Korrosionsbeständigkeit<br />

standhalten müssen.<br />

Die Produkte von STAPPERT können auch<br />

für Präzisionselemente, die in stark beanspruchten<br />

Hydraulik- und Pneumatikaggregaten<br />

erforderlich sind, eingesetzt werden.<br />

Das Produktspektrum des Handelshauses<br />

umfasst unter anderem Stabstahl mit Außendurchmessern<br />

bis zu 625 mm, Hohlstahl mit<br />

Außendurchmessern bis 420 mm sowie<br />

nahtlose und geschweißte Rohre und passendes<br />

Rohrzubehör, wie Flansche, Formstücke<br />

und Gewinderohrteile. Für jeden<br />

Anwendungsbereich maßgeschneidert,<br />

haben die Kunden Zugriff auf 15.000 Produkte<br />

in Standard- und Sondergüten – ferritische,<br />

austenitische und martensitische<br />

Gefüge, vom niedrig legierten Chromstahl<br />

bis hin zum hochwarmfesten Werkstoff<br />

1.4923 und dem hitzebeständigen austenitischen<br />

Werkstoff 1.4845, wie er beispielsweise<br />

im Ofen- und Apparatebau verwendet<br />

wird. Die ebenfalls ab Lager lieferbaren<br />

Duplex- und Superduplexstähle zeichnen<br />

sich durch ihre hohe Korrosionsbeständigkeit<br />

und gute Schweißbarkeit aus. Sie werden<br />

eingesetzt in der chemischen Industrie, im<br />

Maschinenbau, der Offshore- und Schiffbauindustrie<br />

sowie in Förderpumpen, Wärmetauschern,<br />

Abwasseranlagen, Turbinen- und<br />

Gebläseschaufeln. Abgerundet wird das<br />

Leistungsspektrum durch ein Beratungsangebot<br />

zu allen Anliegen rund um den nichtrostenden<br />

Edelstahl, ein Servicespektrum<br />

von der Anarbeitung in modernsten Bearbeitungszentren<br />

bis hin zu Sonderabnahmen<br />

und Werkstoffprüfungen sowie einer professionellen<br />

Logistik.<br />

/<br />

STAPPERT Deutschland GmbH<br />

Willstätterstraße 13<br />

40549 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 5279-0<br />

www.stappert.biz<br />

(sm 14060705) K<br />

EISENBLÄTTER UNTERSTÜTZT<br />

EXISTENZGRÜNDER<br />

Geretsried. Der bundesweite Wettbewerb »Eisenblätter unterstützt<br />

das Deutsche Handwerk« geht in die dritte Runde. Belohnt werden<br />

sollen Existenzgründer in Deutschland, insbesondere im Handwerk.<br />

Bewerbungen werden bis zum 15. September 2014 entgegengenommen.<br />

Daraus sollte ersichtlich werden, welche Maschine aus dem<br />

Eisenblätter-Sortiment nützlich wäre. Neben einem Lebenslauf müssen<br />

die Bewerbungsunterlagen eine Vorstellung der Person und des<br />

Arbeitsbereichs beziehungsweise der Geschäftsidee enthalten. Der<br />

1. Preis ist eine Maschine samt Zubehör der Gerd Eisenblätter GmbH.<br />

Zudem erhält der Gewinner Geschäftsbriefpapier und Visitenkarten<br />

des Geschäftspartners BluePrint AG. Entwickelt wird ebenfalls ein<br />

eigenes Geschäftslogo durch den Unterstützer der Gerd Eisenblätter<br />

GmbH, die BlueMedia GmbH. Die Nächstplatzierten erhalten Sachpreise,<br />

etwa ein Jahresabonnement unserer Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«.<br />

www.eisenblaetter.de<br />

/<br />

(sm 14060686) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


40 K <br />

Große Erwartungen zur O & S<br />

Zukunftsweisende Innovationen auf der »Welt der Oberfläche«<br />

Hilden. <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ausgerichtet wird.<br />

WW K Die Aussteller erhoffen sich aufgrund<br />

der Zusammenlegung gleich mehrerer Messen<br />

einen noch höheren Anteil internationaler<br />

Fachbesucher sowie verstärkte Synergieeffekte.<br />

Durch die größere Präsenz von<br />

Anbietern aus der Galvanik und Oberflächenbeschichtung,<br />

dem Anlagenbau und<br />

der Steuerungs- und Messtechnik sowie von<br />

Anwendern aus den Bereichen Automotive,<br />

Medizintechnik, Bauwirtschaft, Sanitärindustrie<br />

und Elektrotechnik erwarten die Mitglieder<br />

einen intensiven fachlichen Austausch<br />

mit Entscheidern. Ebenfalls großen<br />

Zuspruch findet der Ausbau des Konzeptes<br />

der lösungsorientierten Beratung. Sie bietet<br />

Interessenten die Möglichkeit, bereits im<br />

Vorfeld der Messe Fragen und Anliegen einzureichen,<br />

die dann von den Ansprechpartnern<br />

der Unternehmen vor Ort gezielt be -<br />

antwortet werden.<br />

Mit den bestehenden und noch zu erwartenden<br />

Verordnungen zum Umweltschutz,<br />

wie die REACH-Verordnung, haben sich viele<br />

der vertretenden Unternehmen auseinandergesetzt<br />

und präsentieren neue Stoffe<br />

und Verfahren, die ohne gesundheits- und<br />

umweltschädliche Substanzen wie Kobalt,<br />

Chrom, Salpeter oder andere CMR-Stoffe<br />

auskommen. Im Bereich der Passivierung<br />

präsentiert beispielsweise Atotech Deutschland<br />

mit Tridur HDG ein entsprechendes<br />

Verfahren zur Direktpassivierung. Und auch<br />

der Entwickler von Spezialchemikalien Co -<br />

parts2clean informiert über Bauteilereinigung<br />

Stuttgart / Hannover. Die Bauteilreinigung<br />

hat sich inzwischen als unverzichtbarer Prozess-<br />

-<br />

<br />

<br />

ökologische Aspekte zu berücksichtigen. Dies<br />

<br />

gung<br />

erforderlich. Andererseits stellt es Unterneh-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Lösungen für die unterschiedlichen Aufgaben-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

-<br />

-<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

speziellen Fragestellungen unterschiedliche Berei-<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

wissensbasierten Prozessführung in der industri-<br />

-<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

-<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

-<br />

gung.<br />

www.parts2clean.de (sm 14060660) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


K 41<br />

Ein Thema auf dem Gemeinschaftsstand<br />

»Welt der Ober fläche« ist der Korrosionsschutz,<br />

dabei v. a. Kobaltfreie Dick schicht passivie rungen<br />

für Zink (Foto: COVENTYA (www.coventya.com)).<br />

(14060704/1)<br />

ventya GmbH hat seine Produktlinie für<br />

kobaltfreie Passivierung vervollständigt. Auf<br />

höchsten Korrosionsschutz wird dabei ebenso<br />

wenig verzichtet wie auf die hohen De -<br />

signansprüche der Automobilindustrie, wie<br />

Enthone mit seinen Verfahren Perma Shield<br />

und Zincrolyte zeigen wird.<br />

Der Apparatebauer WMV präsentiert seine<br />

Beschichtungsstation TULZ mit neuentwickeltem<br />

Lackrückgewinnungssystem und<br />

in der automatisierten Variante mit einem<br />

verbesserten Handling. Dieses kommt mit<br />

zwei statt bisher vier Beschichtungskörben<br />

aus und senkt dadurch ebenfalls den Lackverbrauch<br />

signifikant. Neben dem Kostenund<br />

Umweltfaktor bei der Einsparung von<br />

Werkstoffen betont der Galvanikallrounder<br />

Zeschky »mehr Unabhängigkeit vom Rohstoffmarkt«<br />

durch seine Alternativen zu<br />

Nickel, Edelstahl und Schwarzchromatierungen.<br />

<br />

<br />

Energieeffizienz ist ein wichtiges Schlagwort<br />

bei Anlagenbauern und Herstellern von<br />

Steuerungs- und Messsystemen. So konzentriert<br />

sich die L & R Kältetechnik auf die energieeffiziente<br />

Kälteerzeugung speziell für<br />

Galvanikbetriebe. Durch innovative Temperaturregelung,<br />

Kältekompressoren und<br />

Pumpen sowie den Einsatz von Freikühlern<br />

im Winter verspricht der Anlagenbauer eine<br />

Energieeinsparung von bis zu 80 % bei seinen<br />

Kälteanlagen.<br />

Wie Umweltschutz und Wertstoffrecycling<br />

zusammengehen, will der Beschlag spezialist<br />

Kesseböhmer mit der Präsentation seiner<br />

neu errichteten Galvanikanlage am Stammsitz<br />

in Bad Essen zeigen. So stellt die Anlage<br />

70 % ihrer Heizenergie durch Wärmerückgewinnung<br />

bereit. Für eine zusätzliche Holzheizung<br />

kommen die Holzreststoffe aus der<br />

Produktion zum Einsatz. Zugleich unterschreitet<br />

die Abluft, die die Waschanlagen<br />

»absolut sauber und schallgedämpft« verlässt,<br />

die Grenzwerte der TA-Luft um das<br />

30-fache.<br />

Die H2O GmbH aus dem badischen Steinen<br />

steht für das hoch innovative und kostensparende<br />

Verfahren der Vakuumdestillation<br />

zur abwasserfreien Aufbereitung von<br />

Industrieabwässern. Auf der »Welt der<br />

Oberfläche« stellt H2O die speziell für die<br />

Bedarfe der Oberflächentechnik geeignete<br />

Anlage VACUDEST und ihre CLEARCAT-<br />

Technologie vor.<br />

Mit Neuentwicklungen zur Kosten- und<br />

Zeitoptimierung der Produktionsabläufe<br />

werden die Spezialisten für den Anlagenbau<br />

beziehungsweise für Steuerungs- und Messtechnik<br />

aufwarten. Dabei kennen sie, wie<br />

beispielsweise die Entwickler von spezialisierter<br />

Systemsoftware Media Soft die be -<br />

sonderen Anforderungen der Oberflächenindustrie<br />

durch »hohe Teilevielfalt und ex -<br />

trem kurze Durchlaufzeiten«. Die »kurzen<br />

Implementierungszeiten« ihrer Produkte<br />

sorgen außerdem für Zeitersparnis bei der<br />

Auftragsabwicklung.<br />

Benutzerfreundlichkeit durch »intuitive Be -<br />

dienung und übersichtliche Visualisierung«<br />

zeichnen die Anlagesteuerung GalvaCom<br />

von ICOM Automation aus, die darüber hi -<br />

naus eine ISO-9000-konforme Datenerfassung<br />

und Protokollierung sowie die Anbindung<br />

an Warenwirtschaftssysteme erlaubt.<br />

Als Entwickler von innovativen Steuerungskonzepten<br />

zeichnet sich auch die HEHL GAL-<br />

VANOTRONIC aus. Das Solinger Unternehmen<br />

führt auf dem Messestand Steuerungskonzepte<br />

und Softwareaktualisierungen vor.<br />

Auch das Thema »Energiemanagement<br />

durch Netzrückspeisung« wird von HEHL<br />

GALVANOTRONIC aufgegriffen und entsprechende<br />

Möglichkeiten aufgezeigt.<br />

Neuartige Prozessmessgeräte für die Galvano-<br />

und nasschemische Oberflächentechnik<br />

präsentiert das Dresdener Start-up-Un -<br />

ternehmen Somonic, das mit seinem Inlinemessverfahren<br />

erstmalig ermöglicht, die<br />

Abscheidegeschwindigkeit bzw. Stromausbeute<br />

mittels eines stabförmigen Sensors<br />

unmittelbar im galvanischen Prozess fortlaufend<br />

zu bestimmen.<br />

(sm 14060704) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

ZVO Zentralverband<br />

Oberflächentechnik e.V.<br />

Max-Volmer-Straße 1<br />

40724 Hilden<br />

Tel. +49 2103 2556-10<br />

www.zvo.org<br />

O & S: Halle 9, Stand B 28<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


42 K Special:<br />

Strahlen zum Mitnehmen<br />

Optimale Oberflächenbehandlung mit<br />

neuer Rump-Anlage<br />

<br />

® <br />

<br />

<br />

<br />

platzsparend.<br />

WW K Die Materialzufuhr erfolgt manuell bei<br />

einer Beladungshöhe von 1.150 mm. Das<br />

Chargengewicht der Maschine beträgt<br />

400 kg, das Füllvolumen 200 l und die ma -<br />

ximale Teilelänge 300 mm. Während des<br />

Strahlens bleibt die Kammertür geschlossen.<br />

Dank der Umwälzbewegung des Muldenbandes<br />

wird die Oberfläche der Werkstücke<br />

optimal und von jeder Seite bearbeitet.<br />

Zur Ausstattung der Anlage gehört ein<br />

direkt angetriebener Turbostrahler mit me -<br />

chanischer Vorbeschleunigung und einer<br />

Antriebsleistung von 7,5 kW. Das Gehäuse<br />

der wartungsfreundlichen »R«-Turbine be -<br />

steht aus verschleißfesten Manganstahlblechen.<br />

Verschleißschutzkolben sowie das<br />

Schleuderrad mit acht Wurfschaufeln ma -<br />

chen das Innere aus. Das Schleuderrad hat<br />

einen Außendurchmesser von 320 mm. Die<br />

Verschleißschutzkolben und Wurfschaufeln<br />

sind leicht auswechselbar und für lange<br />

Standzeiten ausgelegt. Dank der verstellbaren<br />

Verteilerhülse ist eine sehr genaue Einstellung<br />

des Ausstrahlwinkels möglich. Der<br />

Verschleiß von Schleuderradgehäuse und<br />

Maschinen innenauskleidung lässt sich weitgehend<br />

vermeiden, da das Strahlmittel ge -<br />

zielt auf die Werkstücke gelenkt wird. Bei<br />

einer Motordrehzahl von 3.000 U/min be -<br />

trägt die Ab wurfgeschwindigkeit der Schleuderräder<br />

etwa 69 m/s. Wahlweise kann der<br />

Turbostrahler mit einer frequenzgeregelten<br />

Drehzahlverstellung ausgerüstet werden.<br />

<br />

Über eine im Trichter eingebaute Schnecke<br />

wird das Strahlmittel zum direkt angebauten<br />

Becherwerk und von dort in den optimierten,<br />

einstufigen Sichter transportiert. Dort<br />

werden dem Strahlmittel spezifisch leichtere<br />

Partikel sowie das Strahlmittel-Unterkorn<br />

durch einen Luftstrom entzogen und der<br />

Filteranlage zugeführt. Dann gelangt das so<br />

gereinigte Strahlmittel in den Vorratsbunker<br />

und wird über eine pneumatisch betätigte<br />

Dosiereinrichtung dem Turbostrahler erneut<br />

zugeführt.<br />

Im rückwärtigen Bereich der Anlage be -<br />

findet sich eine integrierte Entstaubungsanlage,<br />

die für die Absaugung der Schleuderrad-Strahlkammer<br />

und der Windsichterstufe<br />

(14060581/2)<br />

Während des Strahlens bleibt die Kammertür geschlossen. Dank<br />

der Umwälzbewegung des Muldenbandes wird die Oberfläche der<br />

Werkstücke optimal und von jeder Seite bearbeitet.<br />

(14060581/1)<br />

Die neue 4-m-hohe Muldenband-Strahlanlage behandelt u. a.<br />

die Oberfläche von trommelfähigen Werkstücken und kann am<br />

Aufstellungsort schnell und platzsparend (auf einer Stellfläche<br />

von rd. 9 m 2 ) aufgebaut werden (Fotos: Rump).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Special: K 43<br />

sorgt. Das Aggregat ist als Patronenfilter mit automatischer Druckluft-Impuls-Abreinigung<br />

für einen geringen Reststaubgehalt in der<br />

Abluft ausgeführt. Über den untergebauten Staubauffangtrichter<br />

wird der abgefilterte Staub in einen Staubsammelbehälter ausgeschieden.<br />

Der angeschlossene Ventilator ist für einen Gesamtluftvolumenstrom<br />

von 1.500 m 3 / h und eine Druckdifferenz von 200<br />

Dekapascal bei einer Antriebsleistung von 3 kW ausgelegt. Über<br />

einen Kamin kann die Abluft ins Freie oder im Winter betrieb optional<br />

durch Nachschalten eines Sekundärfeinfilters in die Halle zurückgeführt<br />

werden. So wird nicht nur Energie eingespart, sondern auch<br />

die Umwelt weniger belastet.<br />

Zur Ausrüstung der Schaltanlage gehören eine speicherprogrammierbare<br />

Steuerung und bedienungsfreundliche Klartextan zeigen<br />

für einen gesicherten und störungsfreien Betrieb mit reproduzierbarem<br />

Ergebnis. Über das Strahlprogramm können alle Hauptparameter<br />

eingestellt werden. Der elektrische Gesamtanschlusswert der<br />

Ma schine beträgt 12 kW.<br />

Aufbau auf 9 m 2<br />

Die Anlage wird fundamentlos aufgebaut und verfügt über eine<br />

Gesamtbauhöhe von 4 m sowie eine Stellfläche von 3 m x 3 m. Alle<br />

wesentlichen Teile sind bereits in der Anlage integriert und nur die<br />

Versorgungsanschlüsse müssen am Aufstellungsort montiert werden.<br />

So beträgt die Montagedauer nur einige wenige Stunden.<br />

Optional kann die Maschine auch mit einem Behälter-Hebe-Kippgerät<br />

zur automatischen Befüllung sowie einem Austragsförderband<br />

zum Abtransport der Werk stücke nach dem Strahlvorgang versehen<br />

werden.<br />

(sm 14060581) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Konrad Rump Oberflächentechnik GmbH & Co. KG<br />

Berglar 27<br />

33154 Salzkotten<br />

Tel. +49 5258 508-0<br />

www.rump-oft.de<br />

<br />

Gelsenkirchen. ® -<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

www.zinq.com<br />

(sm 14060653) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


44 K Special:<br />

Kino »zum Strahlen« macht Abläufe transparent<br />

Hagen. <br />

WW K Der Industriepartner, einer der führenden<br />

deutschen Lohnstrahler, visualisiert jeden<br />

Prozessschritt. Klare Bildsprache und überraschende<br />

Perspektiven machen den professionell<br />

gemachten Film zugleich informativ<br />

und fesselnd.<br />

Roter Faden des Films ist ein typischer<br />

Strahlauftrag – von der Anlieferung bis zur<br />

Abholung. Das Video zeigt die einzelnen<br />

Bearbeitungsschritte und die intensive Qualitätskontrolle<br />

durch Spezialisten. Erfahrene<br />

Experten checken jedes Teil nach aktuellen<br />

Prüfnormen und mit innovativen Testmethoden.<br />

Und dokumentieren ihre Werte in einem<br />

detaillierten Prüfbericht.<br />

»Wir möchten potenziellen Partnern und<br />

Interessenten in bewegten Bildern gezielt<br />

Einblicke in unsere Unternehmenswelt ge -<br />

ben. Und dabei zeigen, wie wir Strahlprojekte<br />

kundenorientiert, just in time und mit<br />

breitem Service abwickeln. Einschließlich<br />

Einölen, Verpackung, Kommissionierung<br />

und Lagerung«, so Geschäftsführer Marco<br />

Heinemann zum Ziel der Videobotschaft. Zu<br />

sehen ist der Clip auf der Unternehmenswebsite<br />

und auf YouTube. Anschauen lohnt<br />

sich doppelt: Wer das Video anschließend<br />

bewertet, bekommt dafür ein kleines Dankeschön.<br />

KST Kugel-Strahltechnik hilft Industrieunternehmen,<br />

ihren Prozess durch Outsourcing<br />

gezielt zu optimieren. Die Auslagerung<br />

an den Spezialisten reduziert oder vermeidet<br />

Stand-by-Zeiten.<br />

http://bit.ly/1lUr3b6<br />

(direkt zum Video)<br />

/<br />

(sm 14060743) K<br />

(14060743/1)<br />

Roter Faden des Videos<br />

ist ein typischer<br />

Strahlauftrag – von der<br />

Anlieferung bis zur<br />

Abholung (Foto: KST).<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Kugel-Strahltechnik GmbH<br />

Volmarsteiner Straße 17<br />

58089 Hagen<br />

Tel. +49 2331 9389-0<br />

www.kst-hagen.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Special: K 45<br />

<br />

<br />

Duisburg. <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

edlungstechnik<br />

und der Aufbereitung der verwendeten Flüssigkeiten.<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

(sm 14060731) K<br />

<br />

Kronach. <br />

-<br />

<br />

-<br />

-<br />

-<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

offensichtlich genau den aktuellen Bedarf der südkoreanischen Blechver-<br />

<br />

<br />

<br />

(sm 14060702) K<br />

<br />

Vitoria. <br />

-<br />

-<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

/<br />

Steel Stock Exchange<br />

Arantzabal, 2, Esc.1,2ºC<br />

01008 Vitoria (Alava)<br />

Spanien<br />

Tel. +34 630841872<br />

www.steelstockexchange.com<br />

(sm 14060787) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


46 K Special:<br />

Entzaubert wie Spinat<br />

Aus der Galfanstory lernen<br />

Düsseldorf. Der Eisengehalt des Spinats ist ein Musterbeispiel für Irrtümer,<br />

die durch permanente Wiederholung zur vermeintlichen Wahrheit werden.<br />

So lautet eine Mitteilung des Instituts Feuerverzinken e.V. Der Spinat des<br />

Korrosionsschutzes ist die Galfanverzinkung. Immer noch glauben selbst<br />

gestandene Korrosionsschutzexperten, dass die aus einer sehr dünnen Zink-<br />

Aluminium-Legierungsschicht bestehenden Galfanüberzüge eine vielfach<br />

höhere Korrosionsbeständigkeit aufweisen als solche aus reinem Zink.<br />

WW K Wissenschaftliche Langzeituntersuchungen<br />

belegen hingegen, dass derartige<br />

Ressourceneffizienzträume in der Praxis wie<br />

Seifenblasen platzen. Fakt ist nämlich, dass<br />

Galfan- und Reinzinküberzüge bei üblicher<br />

atmosphärischer Korrosionsbeanspruchung<br />

ähnliche Korrosionsraten aufweisen. Da<br />

durch Stückverzinken hergestellte Reinzinküberzüge<br />

deutlich höhere Schichtdicken<br />

besitzen als Galfanüberzüge, erreichen sie<br />

auch eine erheblich längere Korrosionsschutzdauer.<br />

Vor rd. 30 Jahren kam die Galfanverzinkung<br />

mit großem Trommelschlag auf den<br />

Markt. Auf der Basis von Ergebnissen aus<br />

Kurzzeitlabortests wie dem Salzsprühtest<br />

entstand die Legende von der vermeintlich<br />

überragenden Leistungsfähigkeit der neuen<br />

Zink-Aluminium-Überzüge, die trotz dünnerer<br />

Schichtdicken extrem lange Schutzzeiträume<br />

erreichen. Selbst heute<br />

noch wird Galfan mit Salzsprühtestergebnissen<br />

be worben. Da -<br />

bei bestätigt selbst das für die<br />

Salzsprühtestnorm zuständige<br />

Normungsgremium, dass Ergebnisse<br />

von Salzsprühprüfungen<br />

nur »selten mit dem Verhalten<br />

in natürlichen Umgebungen<br />

übereinstimmen«. Zahlreiche<br />

Praxisstudien unter Realbedingungen<br />

beweisen, dass die<br />

Schichtdicke für die Schutzdauer<br />

entscheidend ist, da die<br />

Schichtdickenverluste von Galfanüberzügen<br />

unter üblichen<br />

atmosphärischen Belastungen<br />

denen von Reinzinküberzügen<br />

entsprechen. Während galfanüberzogene<br />

Bleche in der Regel Schichtdicken von ma -<br />

ximal 25 μm aufweisen, liegen übliche<br />

Schichtdicken von stückverzinkten Stählen<br />

zwischen 50 und 150 μm.<br />

Schuhmacher und Wolfhard [1] haben<br />

bereits in den 1990er-Jahren Reinzink- und<br />

Galfanüberzüge in Stadt-, Industrie- und<br />

Meeresklima im Rahmen von Auslagerungstests<br />

überprüft. Nach sieben Jahren Auslagerungszeit<br />

wurden die in Tabelle 1 aufgeführten<br />

Schichtdickenverluste ermittelt. Sie<br />

belegen, dass vor allem in Stadt- und gemäßigter<br />

Industrieatmosphäre keine oder nur<br />

marginale Unterschiede zwischen den beiden<br />

Überzugsarten existieren. Lediglich im<br />

hochkorrosiven Meeresklima der Nordseeinsel<br />

Baltrum zeigen Galfanüberzüge eine<br />

um rd. 30 % bessere Leistungsfähigkeit.<br />

Konkret bedeutet dies, dass bei einem derartigen<br />

meeresklimatischen Einsatz beispielsweise<br />

ein galfanverzinktes 3-mm-Blech<br />

mit einer maximalen Schichtdicke von 25 μm<br />

trotz geringerer Schichtdickenverluste nur<br />

eine Schutzdauer von unter 15 Jahren er -<br />

reicht, während ein stückverzinktes 3-mm-<br />

Blech mit einer praxisüblichen Schichtdicke<br />

von 80 μm unter gleichen Bedingungen<br />

mehr als 33 Jahre geschützt ist.<br />

Untersuchungen im Mineralbad Cannstatt<br />

von Nürnberger und Zehnder [2] ergaben,<br />

dass sich sowohl bei galfanverzinkten<br />

als auch bei kontinuierlich feuerverzinkten<br />

Spiralseilen »bereits ab etwa zehnjährigem<br />

Badbetrieb umfangreiche Korrosionserscheinungen<br />

mit Rotrostbildung« zeigten und<br />

dass in diesem hochkorrosiven Umfeld kaum<br />

Unterschiede zwischen galfanverzinkten<br />

Seilen und den feuerverzinkten Seilen feststellbar<br />

sind. Beide Seiltypen wurden nach<br />

rd. 10 Jahren ersetzt.<br />

Im Zeitraum 2002 bis 2007 überprüfte die<br />

Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) [3]<br />

das Korrosionsverhalten von Stahlschutzplanken<br />

mit Zink-Aluminium-Überzügen<br />

sowie mit Reinzinküberzügen an der Auto-<br />

(14060742/1)<br />

Gabionenkörbe bieten einen<br />

dauerhaften Schutz, wenn<br />

sie stückverzinkt sind<br />

(Foto: Rainer Sturm, pixelio.de).<br />

«<br />

KONTAKT<br />

Institut Feuerverzinken GmbH<br />

Graf-Recke-Straße 82<br />

40239 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 690765-0<br />

www.feuerverzinken.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Special: K 47<br />

bahn A4 bei Bensberg. Nach fünfjähriger<br />

Freibewitterung zeigten die untersuchten<br />

Schutzplankenholme mit Reinzink- bzw.<br />

Zink aluminiumüberzügen identische Schichtdickenveränderungen.<br />

Schröder [4] berichtet<br />

über unveränderte Ergebnisse in einer weiterführenden<br />

Auswertung dieser Versuchsserie<br />

nach neun Jahren.<br />

Leclerque [5] untersuchte das Korrosionsverhalten<br />

von Weinbergpfählen in Frankreich.<br />

Am gleichen Weinberg wurden stückverzinkte<br />

Pfähle und kontinuierlich verzinkte<br />

Pfähle mit Reinzink- sowie mit Zink-Aluminium-Überzügen<br />

eingesetzt. Der Schichtdickenverlust<br />

der Weinbergpfähle mit Zink-<br />

Aluminium-legierten Überzügen lag mit<br />

1,2 μm pro Jahr sogar leicht über dem<br />

Schichtdickenverlust der Pfähle mit Reinzinküberzügen<br />

(s. Tabelle 2). Während die<br />

Tabelle 1<br />

<br />

bandverzinkten Reinzink- bzw. Zink-Aluminium-Überzüge<br />

mit Schichtdicken von 19<br />

bzw. 32 μm bereits nach 16-jähriger Verwendung<br />

überwiegend stark bzw. im Erdreich<br />

leicht ausgeprägten Rotrost aufwiesen,<br />

besaßen die stückverzinkten Pfähle noch<br />

immer Zinkschichtdicken von mehr als<br />

60 μm und somit das Potenzial für eine weitere<br />

jahrzehntelange Verwendung.<br />

<br />

<br />

<br />

Stadtatmosphäre 0,9 0,8<br />

Stadt / gemäßigte Industrieatmosphäre 1,1 1,1<br />

Industrieatmosphäre 1,5 1,2<br />

Meeresklima 2,4 1,7<br />

Die Untersuchung von Schuhmacher und Wolfhard zeigt in Stadt- und gemäßigter<br />

Industrieatmosphäre keine oder nur marginale Unterschiede zwischen galfanverzinkten<br />

und Reinzinküberzügen.<br />

<br />

Bei Einsatz in Land-, Stadt- und Industrieatmosphäre,<br />

wie es in Deutschland der<br />

Regelfall ist, weisen Reinzink- und Zink-Aluminium-legierte<br />

Überzüge ähnliche Korrosionsraten<br />

auf. Durch Stückverzinken hergestellte<br />

Reinzinküberzüge erreichen aufgrund<br />

höherer Schichtdicken deutlich längere<br />

Schutzzeiträume als Zink-Aluminium-legierte<br />

Überzüge. Wie seinerzeit beim Spinat<br />

muss der weitreichende Irrtum der Überlegenheit<br />

von Galfan revidiert werden. Ein<br />

möglicher weiterer Irrtum kündigt sich mit<br />

den neuen dünnschichtigen magnesiumbasierten<br />

Legierungsüberzügen an. Sie werden<br />

auf der Basis von Salzsprühtestergebnissen<br />

sogar als noch leistungsfähiger proklamiert.<br />

Erste Auslagerungstests unter Realbedingungen<br />

bestätigen dies jedoch nicht. Geschichte<br />

könnte sich hier wiederholen, wenn wir<br />

nicht aus der Galfanstory lernen.<br />

Quellen:<br />

[1] B. Schuhmacher, D. Wolfhard: Korrosionsbeständigkeit<br />

metallisch und organisch<br />

veredelter Stahlfeinbleche in der<br />

Freibewitterung, in: Materials and Corrosion<br />

49, 725 – 735 (1998)<br />

[2] U. Nürnberger, M. Zehnder: Korrosion<br />

offener Spiralseile in der Atmosphäre<br />

eines Solebades (2013)<br />

[3] M. Schröder: Bandverzinkte Schutzplankenholme<br />

– Schlussbericht, BASt-<br />

Projekt F1100.2203004, Bundesanstalt<br />

für Straßenwesen (2008)<br />

[4] M. Schröder: Vortrag EGGA Assembly,<br />

Dresden (2013)<br />

[5] J.-M. Leclerque, Vine Trellis – Specific<br />

corrosion resistance requirements, 20<br />

years of experience return, in: Intergalva<br />

2012 proceedings (2014)<br />

(sm 14060742) K<br />

Tabelle 2<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Schichtdickenverlust: 1,1 μm/Jahr<br />

(Messzeitraum 16 Jahre)<br />

Schichtdickenverlust: 1,2 μm/Jahr<br />

(Messzeitraum 16 Jahre)<br />

Schichtdickenverlust: 1,1 μm/Jahr<br />

(Messzeitraum 25 Jahre)<br />

Leclerque belegt mit seiner Untersuchung die Überlegenheit der Stückverzinkung (Tabelle 2: Leclerque).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


48 K Special:<br />

Langlebig und recyclingfähig<br />

Wer nachhaltig baut, bevorzugt Zink<br />

Düsseldorf. Wer ein Bauteil konstruiert, ein Gebäude plant oder ein<br />

Produkt auf den Markt bringen möchte, kommt um die Themen Energieeffizienz<br />

und Nachhaltigkeit nicht herum. So entwickeln sich Umweltproduktdeklarationen<br />

(Environment Product Declarations, EPDs) zum<br />

Standard. Denn für die Bewertung und Auszeichnung nachhaltiger Gebäude<br />

müssen alle relevanten Informationen zu den verwendeten Baustoffen in<br />

einem international gültigen Format vorliegen.<br />

WW K Ökonomie, Ökologie und die technische<br />

Leistungsfähigkeit sind wesentliche<br />

Faktoren, um einem Gebäude das Prädikat<br />

»nachhaltig« zu verleihen. Zink zeichnet<br />

sich durch Eigenschaften aus, die für nachhaltiges<br />

Bauen essenziell sind: Lang lebigkeit<br />

und hohe Recyclingfähigkeit. Das spiegelt<br />

sich in den entsprechenden EPDs beispielsweise<br />

für Titanzinkprodukte und feuerverzinkten<br />

Baustahl wider. Sie belegen, dass<br />

Zink auch unter Nachhaltigkeitsaspekten ein<br />

optimaler Werkstoff ist.<br />

EPDs im Baubereich basieren auf der in -<br />

ternational abgestimmten Norm EN 15804.<br />

Kern einer Umweltproduktdeklaration ist<br />

dabei eine Ökobilanz gemäß ISO 14040,<br />

die neutral, transparent und verlässlich<br />

überprüfbar die Eigenschaften eines Produkts<br />

offenlegt. Nach Ansicht von Marianne<br />

Schönnenbeck, Abteilungsleiterin Forschung<br />

und Entwicklung / Umwelt bei der<br />

RHEINZINK GmbH & Co. KG, reicht eine<br />

technische Baustoffbewertung nicht aus,<br />

um nachhaltiges Bauen zertifizieren zu können.<br />

»Benötigt wird eine den Baustoff be -<br />

gleitende, umfassende Produktaussage<br />

unter gleichen Rand- und Rahmenbedingungen.<br />

Wenn Unternehmen der Zinkindustrie<br />

also nachweisen wollen, dass ihre<br />

Produkte nachhaltig sind, dann geschieht<br />

das über eine Umweltproduktdeklaration<br />

nach den Vorgaben der EN 15804.« Somit<br />

wird bei einer Deklaration von der Rohstoffgewinnung<br />

über die Herstellung bis zur<br />

Verarbeitung und schließlich zum Recyc ling<br />

der gesamte Lebenszyklus des Produkts<br />

genau betrachtet. Dazu gehören sämtliche<br />

Energieverbräuche und Transporte genauso<br />

wie emissionsbedingte Umweltwirkungen<br />

und das Treibhauspotenzial.<br />

Die Umweltproduktdeklarationen für<br />

Titanzinkprodukte und feuerverzinkte Baustähle<br />

sind sogenannte Typ-III-Deklarationen,<br />

die unter Einbeziehung unabhängiger<br />

Dritter entwickelt und zusätzlich durch das<br />

Institut Bauen und Umwelt (IBU) geprüft<br />

wurden. »Diese Typ-III-Deklarationen helfen<br />

bei der Bewertung der Nachhaltigkeit eines<br />

Gebäudes. In einer Lebenszyklusanalyse<br />

wird die gesamte Lebensdauer des Gebäudes<br />

– die Bauphase, die Nutzungsphase<br />

sowie Abriss und Entsorgung – berücksichtigt.<br />

Außerdem kann der Beitrag der Bauprodukte<br />

zur Energieeffizienz dargestellt<br />

oder Angaben zu technischen Eigenschaften<br />

wie Lebensdauer, Wärme- oder Schallisolierung<br />

gemacht werden, die für die Einschätzung<br />

der Eignung des Produkts im<br />

Gebäude wichtig sind«, erklärt Gerd Deimel,<br />

Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands<br />

Feuerverzinken.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Special: K 49<br />

Ein weiterer Pluspunkt der Umweltproduktdeklarationen:<br />

Für beide Seiten – Hersteller<br />

und Nutzer – ergeben sich Vorteile. So ist<br />

der Hersteller gegenüber Mitbewerbern<br />

ohne vergleichbare Deklaration im Vorteil.<br />

Und Planer, Architekten, Bauunternehmen<br />

sowie Bauherren wissen frühzeitig um die<br />

Nachhaltigkeit eines Werkstoffs. So wird<br />

sichergestellt, dass bereits bei der Planung<br />

und der Auftragsvergabe auf eine sparsame<br />

Verwendung von Ressourcen geachtet werden<br />

kann.<br />

(sm 14060763) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

INITIATIVE ZINK in der<br />

WirtschaftsVereinigung Metalle<br />

Am Bonneshof 5<br />

40474 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 4796-176<br />

www.zink.de<br />

<br />

<br />

Karlsruhe. Der Unternehmensbereich Coatings<br />

der BASF gab auf der PaintExpo im April in Karlsruhe<br />

Antworten auf die steigenden Anforderungen<br />

an Oberflächenbeschichtungen. Egal für<br />

welche Anforderungen im industriellen Bereich<br />

– von Korrosionsschutz über Kratzfestigkeit bis<br />

hin zu Farbtonvielfalt –, der Chemiekonzern zeigte<br />

auf der Fachmesse ein breites Produktportfolio<br />

für individuelle Kundenanforderungen entlang<br />

aller Prozesse in der Lackiertechnik. So<br />

präsentiert BASF den Messebesuchern mit Exponaten<br />

der Marke RELEST Pulver- und Nasslacke.<br />

Diese zeichnen sich vor allem im Anlagenbau und<br />

in der Landmaschinenindustrie durch hohen Korrosionsschutz<br />

oder zuverlässige Beständigkeit<br />

bei Wetter- und Umwelteinflüssen aus. Die<br />

katho dische Elektrotauchlackierung CathoGuard<br />

ist nach Unternehmensangaben gut zu verarbeiten<br />

und bietet bei Serienlackierungen im industriellen<br />

Bereich, wie etwa bei Heizkörpern, niedrige<br />

Materialkosten und hohen Korrosionsschutz.<br />

Darüber hinaus zeigte der Unternehmensbereich<br />

Coatings auf der internationalen<br />

Leitmesse für industrielle Lackiertechnik Lacksysteme<br />

der Marke Salcomix. Diese sorgen für<br />

Farbgenauigkeit bei Reparaturanwendungen<br />

und bieten mit derzeit über 20.000 Formeln eine<br />

große Farbton vielfalt.<br />

www.basf-coatings.de<br />

/<br />

(sm 14060680) K<br />

<br />

<br />

Bielefeld. Der interaktiv erlebbare Messestand<br />

von Schüco auf der BAU 2013 in München ist mit<br />

dem iF communication design award 2014 ausgezeichnet<br />

worden. Mit der Gestaltung war erstmalig<br />

die D‘Art Design Gruppe aus Neuss beauftragt<br />

worden. Unter dem Motto »Mensch.Natur.<br />

Technik« war in enger Teamarbeit eine räumliche<br />

und mediale Erlebniswelt entstanden. Die weltweit<br />

anerkannte Auszeichnung mit dem iF design<br />

award ist ein besonderes Gütesiegel und honoriert<br />

das Messestanddesign von D‘Art Design<br />

und Schüco.<br />

(sm 14050615) K


50 K Special:<br />

Verzinken und Veredeln XXL<br />

Coatinc Company verzinkt und veredelt für RijnDijk<br />

RijnDijk, einer der weltweit führenden Chemiekonzerne,<br />

investiert massiv in seinen größten Produktionsstandort. In diesem<br />

Zusammenhang beauftragte der Konzern den Full-Service-Oberflächenveredler<br />

The Coatinc Company (TCC, vormals Siegener Verzinkerei Gruppe)<br />

mit der Veredelung von mehr als 6.600 t Stahl.<br />

RijnDijk suchte nach einem Partner, der mit<br />

dem Verzinken und der Nassbeschichtung<br />

zwei Leistungen aus einer Hand bietet<br />

(Foto: TCC).<br />

(14060755/1)<br />

WW K »Wir haben einen Partner gesucht, der<br />

mit dem Verzinken und der Nassbeschichtung<br />

zwei Leistungen aus einer Hand bietet.<br />

Darüber hinaus spielen bei derart großen<br />

Aufträgen auch die Unternehmenskapazitäten<br />

eine entscheidende Rolle«, begründete<br />

Jos van Helvoort, zuständiger Projektmanager<br />

von RijnDijk, die Entscheidung für<br />

Coatinc.<br />

Dass The Coatinc Company das logistische<br />

Know-how, die Manpower und Standortstärke,<br />

aber auch die notwendigen<br />

Lagerflächen mitbringt, um derart große<br />

Aufträge zu stemmen, ist in der Branche<br />

bekannt. »Wir haben uns in den vergangenen<br />

Jahren mit einer Vielzahl von großen<br />

Projekten Vertrauen verdienen können«,<br />

sagt Mark Bronwasser von Coatinc Roermond<br />

(vormals NedCoat Roermond).<br />

Das Großprojekt startete bereits im Au -<br />

gust 2013 und ist auf zehn Monate angelegt:<br />

Bei Coatinc Roermond wurden innerhalb<br />

von acht Wochen etwa 1.200 t bzw.<br />

27.500 m 2 Stahl von RijnDijk Schagen und<br />

RijnDijk Budel angeliefert. Das sind 60 LKWs<br />

schwarzer Stahl, die in Roermond gelagert<br />

und unter zeitlichem Hochdruck oberflächenveredelt<br />

wurden. Das vollwandige Ma -<br />

terial wurde zu 95 % maschinell und zu 5 %<br />

von Hand SA2,5-gestrahlt. Danach wurde<br />

das dreifache Schichtsystem »International<br />

Paint« aufgebracht (Epoxy, Epoxyeisenglimmer<br />

und Polyurethane, insgesamt eine<br />

Schichtdicke von 240 μm in der Korrosivitätskategorie<br />

C4). Nach dem Lackieren wurde<br />

das Material auf »Flat Racks« positioniert<br />

und eingelagert. Ende September konnte<br />

dann das fertige Material zum Endkunden<br />

ausgeliefert werden und damit die Montage<br />

beginnen.<br />

<br />

<br />

Des Weiteren wurde parallel an zwei Standorten<br />

bei Coatinc Mook und Coatinc Rhein-<br />

Main, Groß-Rohrheim, die Verzinkung von<br />

5.400 t Stahl, insbesondere vollwandige<br />

Materialien und Geländer, umgesetzt. Seit<br />

Mitte Oktober wird weiteres zu verzinkendes<br />

Material aus Schagen, Budel und der<br />

Slowakei angeliefert, um den Zeitplan zu<br />

halten. »Wir sind sicher, dass wir in so einem<br />

starken Verbund für Projekte dieser Größenordnung<br />

auch in Zukunft gut aufgestellt<br />

sind«, sagt Hans-Georg Alff, Geschäftsführer<br />

von Coatinc Rhein-Main. Das Projekt<br />

wird voraussichtlich in 2014 beendet sein.<br />

(sm 14060755) K<br />

(14060755/2)<br />

Das Unternehmen aus Eindhoven beauftragte den Full-Service-Oberflächenveredler The Coatinc<br />

Company (TCC, vormals Siegener Verzinkerei Gruppe) mit der Veredlung von 6.600 t Stahl<br />

(Foto: iStock).<br />

«<br />

KONTAKT<br />

The Coatinc Company Holding GmbH<br />

Steinstraße 5<br />

57072 Siegen<br />

Tel. +49 271 43478<br />

www.coatinc.com<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Neue Firmenschriften K 51<br />

E. Büker Rohrtechnik GmbH Graebener Group<br />

Anfasmaschinen. Innenspannend<br />

4 Seiten, deutsch<br />

Die E. Büker Rohrtechnik GmbH ist seit<br />

mehr als 25 Jahren spezialisiert auf Rohrbearbeitung<br />

und Brennertechnik in Premiumqualität.<br />

Beispiele für die angebotenen<br />

Anfasmaschinen sind die »Mini<br />

20 – 42 mm«, mit der sich Rohre auch in<br />

beengten Arbeitssituation bearbeiten<br />

lassen, sowie die »Kessel 51 – 203 mm«,<br />

mit der sich präzise Schweißnähte vorbereiten<br />

lassen. Angeboten werden zu dem<br />

Reparatur- und Wartungsarbeiten der<br />

gelieferten Maschinen und Werkzeuge.<br />

Kompetenzen, die ineinander greifen<br />

20 Seiten, deutsch<br />

Die 1997 gegründete Graebener Group<br />

repräsentiert heute einen Verbund von<br />

Unternehmen mit technologischer<br />

Dienstleistungskompetenz in den Bereichen<br />

Elektronik und Hydraulik. Zum<br />

Leistungsspektrum der Gruppe gehören<br />

Fräs-, Pressen- sowie Umformtechnik,<br />

Rohr- und Stangenbearbeitung, Prüfstandstechnologie<br />

und Rohrfertigung.<br />

E. Büker Rohrtechnik GmbH<br />

Meerbuscher Straße 64 – 78, 40670 Meerbusch<br />

Tel. +49 2159 92840-0, Fax +49 2159 92840-10<br />

E-Mail: info@bueker-rohrtechnik.de, www.bueker-rohrtechnik.com (sm 14060779) K<br />

Theodor Gräbener GmbH & Co. KG<br />

Am Heller 1, 57250 Netphen-Werthenbach<br />

Tel. +49 2737 989-120, Fax +49 2737 989-109<br />

E-Mail: graeb@graebener-group.com, www.graebener-group.de (sm 14060780) K<br />

HELLING GmbH<br />

HELLING GmbH<br />

Spökerdamm 2, 25436 Heidgraben<br />

Tel. +49 4122 922-0, Fax +49 4122 922-201<br />

E-Mail: info@hellinggmbh.de, www.hellinggmbh.de<br />

Zerstörungsfreie Prüfung<br />

98 Seiten, deutsch<br />

1863 zunächst als Handelsunternehmen<br />

gegründet, verfügt die HELLING GmbH<br />

über langjährige internationale Erfahrungen.<br />

Das Unternehmen gehört zu<br />

den führenden Herstellern und Lieferanten<br />

von u. a. Prüfmitteln für die zerstörungsfreie<br />

Materialprüfung. Angeboten<br />

werden problemorientierte Prüfmethoden,<br />

die den Anforderungen bestimmter<br />

Industriesektoren wie der Luftfahrt,<br />

Kerntechnik, Automobilindustrie oder<br />

Eisenbahn entsprechen.<br />

(sm 14060781) K<br />

OHRA Regalanlagen GmbH<br />

Lagertechnik für die metallverarbeitende<br />

Industrie<br />

8 Seiten, deutsch<br />

OHRA-Kragarmregale sind für den dauerhaften<br />

Gebrauch gebaut. Eingesetzt<br />

werden warmgewalzte Stahlprofile, so -<br />

dass hohe Traglasten bei gleichzeitig<br />

schlanker Bauweise ermöglicht werden.<br />

Das Unternehmen fertigt die Kragarmregale<br />

kundenspezifisch, passend zum<br />

Lagergut, liefert und montiert diese auf<br />

Wunsch. Vorteile für den Kunden sind<br />

u. a. die hochwertige Pulverbeschichtung<br />

sowie eine feuerverzinkte Ausführung<br />

für das Außenlager.<br />

OHRA Regalanlagen GmbH<br />

Alfred-Nobel-Straße 24 – 44, 50169 Kerpen<br />

Tel. +49 2237 64-0, Fax +49 2237 64-152<br />

E-Mail: info@ohra.de, www.ohra.net<br />

(sm 14060782) K<br />

KettenWulf Betriebs GmbH<br />

Ketten und Kettenräder für die Stahlund<br />

Aluminiumindustrie<br />

20 Seiten, deutsch<br />

Am Stammwerk Kückelheim findet sich<br />

nicht nur die Zentrale der KettenWulf-<br />

Gruppe, sondern auch das Kompetenzzentrum,<br />

von wo Kunden weltweit in<br />

allen technischen Fragen betreut werden.<br />

Die Gruppe entwickelt und fertigt<br />

Spezialförderketten und Kettenräder für<br />

die Stahl-, Hütten- und Aluminiumindustrie<br />

in aller Welt. Zum Fertigungsprogramm<br />

gehören u. a. Förderketten für<br />

die komplette Prozesskette.<br />

Dillinger Fabrik gelochter Bleche GmbH<br />

Kompetenz in Lochblech<br />

50 Seiten, deutsch<br />

Seit mehr als 100 Jahren ist die Dillinger<br />

Fabrik gelochter Bleche GmbH auf dem<br />

Gebiet der Herstellung und Weiterverarbeitung<br />

von Lochblechen tätig. Als einer<br />

der führenden Hersteller in Europa mit<br />

mehr als 350 Mitarbeitern bietet die<br />

Unternehmensgruppe ein breites Produktspektrum.<br />

Dazu gehört neben der<br />

reinen Fertigung ein umfassendes Leistungspaket<br />

auf den Gebieten Beratung,<br />

Engineering und Konstruktion.<br />

KettenWulf Betriebs GmbH<br />

Zum Hohenstein 15, 59889 Eslohe-Kückelheim<br />

Tel. +49 2973 801-0, Fax +49 2973 801-228<br />

E-Mail: service@kettenwulf.com, www.kettenwulf.com<br />

(sm 14060783) K<br />

Dillinger Fabrik gelochter Bleche GmbH<br />

Franz-Méguin-Straße 20, 66763 Dillingen<br />

Tel. +49 6831 7003-0, Fax +49 6831 7003-525<br />

E-Mail: info@dfgb.de, www.dfgb.de<br />

(sm 14060784) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


52 K Nachberichte zur wire & Tube<br />

Ideen für Investitionen<br />

»wire and Tube 2014« vermittelten Aufbruchstimmung<br />

Düsseldorf (ber). Die alle zwei Jahre in Düsseldorf stattfindenden Messen<br />

»wire and Tube« sind traditionell weit mehr als nur Branchentreffen der<br />

internationalen Draht-, Kabel- und Rohrindustrie. Sie gelten auch als<br />

Stimmungsbarometer und verlässlicher Frühindikator für alle übrigen<br />

Industrien. Das Signal, das von den fünf Messetagen im April ausging,<br />

war eindeutig: Es geht aufwärts.<br />

WW K Für Joachim Schäfer, der in der Ge -<br />

schäftsführung der Messe Düsseldorf für die<br />

beiden Leitmessen verantwortlich ist, fand<br />

die »wire and Tube 2014« diesmal genau<br />

zum richtigen Zeitpunkt statt: »Jetzt wollen<br />

viele Unternehmen investieren, um sich für<br />

den weiteren Wettbewerb zu positionieren.«<br />

Da lieferte die Leistungsschau am<br />

Rhein nach seiner Einschätzung viele An -<br />

regungen. Inspiriert von der Aufhellung der<br />

Stahlkonjunktur zu Jahresbeginn zeigten in<br />

Düsseldorf mehr als 2.500 ausstellende<br />

Unternehmen ihre Produktinnovationen.<br />

Darunter waren auch viele, die zuvor einige<br />

Zeit nicht dabei gewesen waren. Wie beispielsweise<br />

Vallourec Deutschland, Weltmarktführer<br />

im Stahlrohrbereich. »Aus un -<br />

serer Sicht war es die richtige Entscheidung,<br />

nach langer Pause auf der wire and Tube<br />

2014 präsent zu sein«, resümierte Norbert<br />

Kausen, Vorsitzender der Geschäftsführung.<br />

Besonders interessiert seien die Kunden an<br />

dem Offshore-Gründungssystem PREON<br />

marine gewesen. Damit lassen sich laut Kausen<br />

Windkraftanlagen wesentlich kostengünstiger,<br />

schneller und umweltschonender<br />

im Meer verankern als mit heute üblichen<br />

Verfahren.<br />

Die Tube präsentierte die gesamte Palette<br />

von der Rohrherstellung über die Rohrbearbeitung<br />

bis hin zur Rohrverarbeitung und<br />

den Rohrhandel. Das Angebot reichte von<br />

Rohrmaterialien, Rohren und Zubehör, Ma -<br />

schinen zur Herstellung von Rohren und<br />

Werkzeugen zur Verfahrenstechnik bis zu<br />

Hilfsmitteln sowie die Mess-, Steuer- und<br />

Regeltechnik. Ergänzt wurde die umfangreiche<br />

Angebotspalette um Prüftechnik und<br />

Spezialgebiete wie Lagerautomatisierung,<br />

Steuerungs- und Kontrollanlagen. Maschinen<br />

und Anlagen zur Herstellung von Profilen<br />

und deren Endprodukte präsentierten<br />

sich in verschiedenen Materialien und Formen.<br />

Großen Raum nahm auch wieder der<br />

Bereich Handel mit Rohren sowie die OCTG-<br />

Technologie (oil country tubular goods) ein.<br />

Vertreten waren mehr als 1.200 Aussteller<br />

aus 47 Ländern – ein Plus von 3,1 % gegenüber<br />

der Vorveranstaltung im Jahr 2012.<br />

Intensive Gespräche auf allen Messeständen (Foto: Messe Düsseldorf / ctillmann)<br />

Viele Besucher aus dem Ausland<br />

Eine ähnlich große Internationalität wie bei<br />

den Ausstellern zeigte sich auch bei den<br />

Besuchern: Etwa jeder zweite Messegast<br />

kam aus dem Ausland. Vornehmlich aus Italien,<br />

Frankreich, den USA, den Niederlanden<br />

oder Indien. Aus einer Befragung, die die<br />

Messe Düsseldorf durchführte, ging auch<br />

hervor, was die Tube-Besucher am meisten<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Fünf Tage drehte sich in<br />

Düsseldorf alles um Drähte,<br />

Kabel und Rohre<br />

(Foto: Messe Düsseldorf /<br />

ctillmann).<br />

interessierte. Primär waren das Rohre sowie<br />

Maschinen zur Bearbeitung von Rohren,<br />

weniger dagegen Zubehör und Profile.<br />

Unter dem Motto »Mannesmann. Das<br />

Rohr« präsentierte sich die Salzgitter AG auf<br />

der Tube. »Die positive Resonanz und das<br />

hohe Besucherinteresse zeigen uns, dass<br />

Mannesmann weltweit ein Synonym für<br />

Stahlrohre von höchster Qualität ist. Im<br />

Salzgitter-Konzern schreiben wir diese traditionsreiche<br />

Erfolgsgeschichte weiter fort«,<br />

erläuterte Bernhard Kleinermann, Direktor<br />

Kommunikation und Investor Relations. So<br />

standen bei dem Messeauftritt Stahlrohrprodukte<br />

von Mannesmann im Vordergrund.<br />

Exponate waren UP-längsnaht- und spiralnahtgeschweißte<br />

Großrohre, Rohrbögen,<br />

HFI-längsnahtgeschweißte Stahlrohre, nahtlose<br />

Edelstahlrohre, nahtlose und ge -<br />

schweißte Präzisionsstahlrohre sowie innenhochdruckumgeformte<br />

Bauteile.<br />

Die EURO PIPE GmbH, eine 50/50-Beteiligung<br />

des Salzgitter-Konzerns und der Dillinger<br />

Hüttenwerke, demonstrierte den Verlauf<br />

der South-Stream-Pipeline – und anhand<br />

eines Rohrstücks die technische Leistung,<br />

ein fast 4 cm dickes Blech kalt zu verformen.<br />

EUROPIPE wird 608 km (450.000 t) Stahlrohre<br />

für den ersten Strang der Offshorepipeline<br />

liefern.<br />

ArcelorMittal stellte seine neuesten Produkte<br />

und Innovationen auf der »wire and<br />

Tube« vor. Die Devision Tubular Products<br />

produziert eine breite Palette von Rohranwendungen,<br />

mit der die höchsten Standards<br />

in der gesamten Energiewertschöpfungskette<br />

eingehalten werden. »Wir produzieren<br />

Rohre für Upstreamaktivitäten mit einem<br />

breiten Spektrum an Größen und Sorten.<br />

Ebenfalls stellen wir nahtlose Rohre und<br />

ERW-Leitungsrohre sowie spiralförmige und<br />

längsnahtgeschweißte Leitungsrohre für<br />

den Transport von Kohlenwasserstoffen her.<br />

Für Raffinerien, petrochemische und gasverarbeitende<br />

Anlagen produzieren wir nahtlose<br />

Rohre aus Karbon- und legiertem Stahl«,<br />

so Arnaud Jouron, CEO der Tubular Products<br />

Division bei ArcelorMittal.<br />

Internationales Publikum<br />

Schwarze-Robitec, Spezialist für Rohrbiegemaschinen,<br />

präsentierte auf der Messe seine<br />

jüngsten Neuentwicklungen: die Maschinensteuerung<br />

der nächsten Generation, den<br />

TorqueFormer für das dreidimensionale torsionsüberlagerte<br />

Freiformbiegen von Profilen<br />

sowie die Maschinenserien SB und PB<br />

für die Profil- und Blechumformung. Und,<br />

gleichsam nebenbei, feierte das Kölner<br />

Unternehmen am Stand auch noch seinen<br />

111. Geburtstag.<br />

Die Kooperationspartner verticalgalva<br />

und Brunn-Stahl machten auf der Tube<br />

gemeinsame Sache: Zusammen an einem<br />

Stand informierten sie Kunden, Besucher<br />

und Interessierte über Neuigkeiten in ihrem<br />

Produktportfolio – ganz nach dem Motto<br />

»Rohre mit Topservice«. Dabei stellten die<br />

Partner Brunn-Stahl und verticalgalva die<br />

erweiterten Serviceleistungen in den Mittelpunkt.<br />

Vor allem die Anarbeitung von Rohren<br />

und Stabmaterialien sowie die mögliche<br />

Komplettabwicklung von Projektaufträgen<br />

mit Einlagerung und Just-in-time-Lieferung<br />

standen hierbei im Vordergrund. Bei verticalgalva<br />

gab es eine echte Premiere: An -<br />

lässlich der Messe wurde verticalZINQ ® als<br />

spezielle Qualitätsoberfläche für Rohre und<br />

Profile in der ZINQ ® -Markenfamilie von<br />

Voigt & Schweitzer der Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Und damit zugleich eine innovative<br />

und bisher einzigartige Technologie des<br />

Verzinkens: das Verticalverzinken. Darüber<br />

hinaus konnten alte Kontakte gepflegt und<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


54 K Nachberichte zur wire & Tube<br />

(14060762/3)<br />

Geschäftsführer<br />

Thomas Brunn<br />

war mit dem<br />

Messeverlauf sehr<br />

zufrieden (Foto: sm).<br />

neue geknüpft werden – für die Geschäftspartner<br />

nicht nur eine erfreuliche Bilanz der<br />

Messetage, sondern auch eine Ermutigung,<br />

den Weg als ganzheitliche Dienstleister fortzusetzen<br />

und zu intensivieren.<br />

SMS Meer zeigte auf der »wire and Tube«<br />

das gesamte Leistungsspektrum des Unternehmens<br />

in den Bereichen Rohr und Draht.<br />

Dazu gehören Nahtlosrohr- und Rohrschweißanlagen,<br />

Spiralrohr- und Großrohranlagen,<br />

Rohrschmiedeanlagen sowie Profilund<br />

Drahtwalzwerke, Blankstahlmaschinen,<br />

Kupferanlagen, Wärmetechnik und Serviceleistungen.<br />

»Wir entwickeln kontinuierlich<br />

neue Lösungen, mit denen wir die Anforderungen<br />

im Markt erfüllen«, betonte Norbert<br />

Theelen, Mitglied der Geschäftsführung von<br />

SMS Meer.<br />

Auf dem Messestand schlossen Tulachermet-Steel<br />

und SMS group einen Vertrag<br />

über die Lieferung eines kompletten Stahlwerks<br />

mit angeschlossener Knüppelstranggießanlage<br />

und zwei Feinstahlwalzwerken.<br />

Der Auftragswert beläuft sich auf rd. 180<br />

Mill. €. Vereinbart wurde der Bau eines konverterbasierten<br />

Stahl- und Walzwerkkomplexes<br />

in unmittelbarer Nähe des Eisenwerks<br />

Tulachermet in Tula – rd. 200 km<br />

südlich von Moskau. Tulachermet-Steel<br />

übernimmt die Projektleitung und die Bauvorhaben.<br />

Bau- und Montagearbeiten werden<br />

dabei an russische Unternehmen vergeben.<br />

Die Ka pazität der Walzstraßen, die<br />

Feinstahl, Stabstahl und Draht erzeugen, ist<br />

in der ersten Phase auf 1,5 Mill. t pro Jahr<br />

ausgelegt und kann auf bis zu 2 Mill. t<br />

gesteigert werden. Der Großteil der Produktionsmenge<br />

wird nach Moskau und in<br />

andere Gebiete Zen tralrusslands geliefert.<br />

Der Stahl- und Walzwerkkomplex wird<br />

2016 den Betrieb aufnehmen.<br />

Insgesamt vergaben die Messebesucher<br />

Topnoten für die Angebotsqualität der ausstellenden<br />

Unternehmen und bewerteten<br />

ihren Messebesuch als vollen Erfolg.<br />

Zur wire kamen mehr als 1.300 Unternehmen<br />

aus 54 Ländern nach Düsseldorf. Sie<br />

belegten eine Fläche von knapp 60.000 m 2 ,<br />

ein Plus von 2 % verglichen mit der Vorveranstaltung<br />

2012. Das Angebot reichte von<br />

Maschinen und Anlagen zur Drahtherstellung<br />

und Veredelung, Werk zeugen und<br />

Hilfsmaterialien zur Verfahrenstechnik bis<br />

hin zu Werkstoffen und Spezial drähten. Es<br />

wurden Innovationen aus den Bereichen<br />

Kabel-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik<br />

sowie Prüftechnik gezeigt. Spezialgebiete<br />

wie Logistik, Fördersysteme und Verpackungen<br />

ergänzten das Angebot.<br />

Tata Steel stellte auf der Messe unter<br />

anderem seine Kompetenz als Partner der<br />

Automobilindustrie vor. Das Unternehmen<br />

hat besser bearbeitbare Getriebestähle entwickelt,<br />

die die Effizienz der Produktion steigern.<br />

In diesem Zusammenhang hat Tata<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Nachberichte zur wire & Tube K 55<br />

Steel gemeinsam mit der britischen Sheffield<br />

University ein Testverfahren entwickelt, das<br />

zeigt, wie sich aus unterschiedlichen Stahlgüten<br />

gefertigte Getriebe im Einsatz verhalten.<br />

Zudem ist der Stahlhersteller ein führender<br />

Partner der Proving Factory, einer<br />

Initiative der britischen Automobilindustrie.<br />

Sie fungiert als Mittler zwischen Entwicklern<br />

kohlenstoffarmer Fahrzeugdesigns und<br />

Fahrzeugherstellern. Proving Factory arbeitet<br />

derzeit an sechs Technologien, von de -<br />

nen Tata Steel zwei auf der wire vorstellte.<br />

Das Stahlwerk Annahütte zeigte gemeinsam<br />

mit den Schwesterbetrieben der Lech-<br />

Stahlwerke LSW, wie Antriebs- und Fahrwerkskomponenten<br />

aus Stabstahl zu einer<br />

deutlichen Gewichtsreduzierung beim Automobilbau<br />

beitragen. »Wir setzen dort an,<br />

wo die Anstrengungen zur Gewichtseinsparung<br />

bis heute meist aufgehört haben: bei<br />

Antrieb und Fahrwerk. Innovative Komponenten<br />

aus Stabstahl eröffnen hier neue<br />

Einsparpotenziale«, so Peter Meyer, Ge -<br />

schäftsführer des Stahlwerks Annahütte.<br />

Ermöglicht wird die Gewichtsersparnis nach<br />

Angaben des Unternehmens durch innovative,<br />

neue Formgebung bei einzelnen Komponenten,<br />

den Einsatz von speziellen Werkstoffen<br />

mit bestimmten Materialeigenschaften<br />

(etwa höhere Festigkeit bei höherer<br />

Zähigkeit) sowie durch Materialsubstitution<br />

(zum Beispiel Umstellung von Gussteil auf<br />

geschmiedetes Bauteil).<br />

Sehr zufrieden mit dem Verlauf der Messe<br />

waren auch die Hersteller von Werkzeugen<br />

zur Verfahrenstechnik sowie Unternehmen,<br />

die Maschinen zur Drahtherstellung und<br />

Veredelung produzieren. Fast jedes von der<br />

Messegesellschaft befragte Unternehmen<br />

versprach sich aufgrund der vielversprechenden<br />

Gespräche am Stand ein gutes Nachmessegeschäft.<br />

Das Publikum war – wie<br />

immer – sehr international. Zwei von drei<br />

Messebesuchern war aus dem Ausland nach<br />

Düsseldorf gereist, meist aus Indien, den<br />

USA, Frankreich, Italien und Großbritannien.<br />

Die nächste »wire and Tube« findet vom 4.<br />

bis 8. April 2016 in Düsseldorf statt.<br />

(sm 14060762) K<br />

STAHLO ERHIELT ERNEUT<br />

ZERTIFIZIERUNG<br />

NACH ISO/TS 16949<br />

Dillenburg. Stahlo hat nach einem Requalifizierungsaudit<br />

erneut die Zertifizierung nach<br />

ISO/TS 16949 erhalten. Damit erfüllt das Stahl-<br />

Service-Center weiterhin die hohen Qualitätsstandards<br />

der Automobilindustrie.<br />

Insgesamt vier Tage dauerte der intensive und<br />

unternehmensweite Requalifizierungsaudit Ende<br />

September 2013. Nach der Norm ISO/TS 16949:<br />

2009 überprüfte die Schweizer Vereinigung für<br />

Qualitäts- und Management-Systeme (SQS) bei<br />

Stahlo alle Prozesse von der Anfrage bis zur Auslieferung<br />

des Materials mit allen da zugehörigen<br />

unterstützenden Prozessen. Als Ergebnis erhielt<br />

das Stahl-Service-Center das Zertifikat gemäß<br />

ISO/TS 16949. Der Standard ist Voraussetzung,<br />

um auch künftig erfolgreich an die »erste Garde«<br />

der Automobilhersteller und der Automobilzulieferer,<br />

die »Tier 1 Supplier«, zu liefern. Die Automobilhersteller<br />

und insbesondere die »Tier 1<br />

Supplier« sind wichtige Kunden für das Unter-<br />

Für die Topkunden<br />

aus der Automobilbranche<br />

ist Qualität<br />

das entscheidende<br />

Kriterium. Stahlo<br />

hat jetzt zum<br />

wiederholten Mal<br />

die wichtige<br />

Zertifizierung nach<br />

ISO/TS 16949<br />

erhalten<br />

(Foto: Stahlo).<br />

nehmen, das in diesem Jahr sein 30-jähriges<br />

Bestehen feierte. Stahlo liefert an die Branche<br />

vor allem Spaltbänder, Formzuschnitte und Konturen.<br />

Für die Automobilindustrie ist die Norm ISO/<br />

TS 16949 einer der wichtigsten Standards. Sie<br />

kombiniert verschiedene Forderungen an Qualitätsmanagementsysteme<br />

vor allem der europäischen<br />

und amerikanischen Automobilbauer und<br />

deren Zulieferindustrie.<br />

/<br />

Stahlo Stahlservice GmbH & Co. KG<br />

Kasseler Straße 27<br />

35683 Dillenburg<br />

Tel. +49 2771 302-0<br />

www.stahlo.de<br />

(sm 131205878) K<br />

(131205878/2)


56 K Nachberichte zur wire & Tube<br />

Expertentalk und Branchentreff<br />

Erfolgreicher 7. »<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff« zum Auftakt der wire & Tube<br />

Düsseldorf. Der 7. »<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff«, der anlässlich<br />

der wire & Tube 2014 stattfand, war wieder sehr erfolgreich. Mehr<br />

als 140 Teilnehmer aus etwa 80 Unternehmen kamen zu den<br />

Vorträgen von Persönlichkeiten aus der Branche. Anschließend<br />

bot sich die Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen.<br />

(14060696/1) (Foto: Christian Herrmann)<br />

WWK Andreas Denker, Vorstandsvorsitzender<br />

der Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre und<br />

Managing Director of the Industry Division,<br />

Vallourec, referierte zum Thema »Die Deutsche<br />

Stahlrohrindustrie im globalen Wettbewerb«<br />

und gab einen optimistischen Ausblick.<br />

Denker erwartet 2014 eine konjunkturelle<br />

Erholung im Euroraum. Er prognostiziert<br />

einen weiterhin hochbleibenden weltweiten<br />

Energiehunger. Laut aktueller Vorhersagen<br />

würden trotz einer größer werdenden Relevanz<br />

der erneuerbaren Energien die traditionellen<br />

Energieträger Öl und Gas über viele<br />

Jahre enorm wichtig bleiben. »Das nächste<br />

Jahrzehnt wird das Jahrzehnt des Gases.«<br />

Die WV Stahlrohre geht davon aus, dass<br />

die EU-Stahlrohrproduktion 2013 die niedrigsten<br />

Werte aufwies und im laufenden<br />

Jahr wieder anziehen wird. »Wir setzen<br />

zudem auch auf positive Impulse aus der<br />

Windkraft für die Rohrindustrie, insbesondere<br />

im Offshore-Bereich.« Denker zufolge<br />

kamen zuletzt vom Großrohrmarkt positive<br />

Meldungen. Grund dafür sei vor allem die<br />

Auftragsvergabe für die Southstream-Pipeline.<br />

Der Maschinenbau sei in diesem Jahr<br />

ein sicheres Standbein und auch die Nachfrage<br />

aus der Bauwirtschaft werde sich voraussichtlich<br />

positiv entwickeln.<br />

Potenziale freisetzen<br />

Der zweite Redner war Dr. Klaus Kremper,<br />

Vorstandsvorsitzender der Knauf Interfer SE.<br />

Er sprach zum Thema »Potenziale freisetzen<br />

durch Neuausrichtung«. Beginnend mit<br />

einer kurzen Einschätzung der aktuellen<br />

Lage, sagte Kremper, dass die KNAUF INTER-<br />

FER GRUPPE mittelfristig keine nennenswerte<br />

Verbesserung des Stahlgeschäfts sehe.<br />

Mit einer neuen Unternehmensstruktur sei<br />

die Gruppe für die Zukunft jedoch sehr gut<br />

aufgestellt.<br />

Unter dem Motto »Starke Einzelunternehmen<br />

werden durch Gruppenverbund noch<br />

stärker!« führen bei Knauf Interfer fünf<br />

operativ-strategisch eigenständige Ge -<br />

schäftsfelder mehr als 20 Standorte mit<br />

übergreifender Nutzung. Alle Kompetenzen<br />

und Fähigkeiten zur operativen wie strategischen<br />

Marktbearbeitung werden in den<br />

Geschäftsfeldern gebündelt. Knauf Interfer<br />

SE setzt Kremper zufolge auf zeitgemäße<br />

Rahmenbedingungen. Die Unternehmenskultur<br />

sei gekennzeichnet durch Fehlertoleranz,<br />

Transparenz, gelebte Wertschätzung<br />

gegenüber Mitarbeitern und Kritikfähigkeit<br />

sowie kurze Entscheidungswege. Besonderer<br />

Fo kus liege dabei auch auf der Personalentwicklung.<br />

Weitere Schwerpunkte seien<br />

Prozessabläufe und IT, der Markenauftritt<br />

und die unternehmerische Freiheit für die<br />

Geschäftsfelder.<br />

Als eine Folge der Umstrukturierungen<br />

erlebt die KNAUF INTERFER GRUPPE nach<br />

den Worten von Kremper viele neue Impulse<br />

aus den eigenständigen Geschäftsfeldern:<br />

»Die Geschäftsfelder agieren bewusster und<br />

agiler, zudem bieten sich neue Möglichkeiten<br />

bei Entwicklung von Produkten und<br />

Dienstleistungen für unsere Kunden.«<br />

Facettenreicher Markt<br />

Als nächster Redner sprach Jürgen Pilarsky,<br />

CEO Cronimet Holding GmbH, zum Thema<br />

»Edelstahlrecycling – ein facettenreicher<br />

Markt«. Cronimet ist weltweit spezialisiert<br />

auf Edelstahlschrott, Ferrolegierungen und<br />

Primärmetalle. Pilarsky wies darauf hin, dass<br />

die Verfügbarkeit von Edelstahlschrott in<br />

den nächsten zehn bis zwölf Jahren um<br />

50 % wachsen werde. Der Großteil des<br />

Materials, um die 70 %, komme von ge -<br />

brauchten Objekten, die das Ende ihres<br />

Lebenszyklus erreicht haben.<br />

Der chinesische Markt kann Pilarsky zu -<br />

folge gegenwärtig keinen eigenen älteren<br />

Edelstahlschrott zum Recyceln nutzen, da<br />

der Lebenszyklus für Edelstahlprodukte zwischen<br />

20 und 30 Jahren liege. Es habe die<br />

Hoffnung bestanden, dass diese Situation<br />

neues Exportpotenzial eröffne. Doch China<br />

stille seine Bedürfnisse mit dem günstigeren<br />

NPI (nickel pig iron), was große Auswirkungen<br />

auf den kompletten Edel<strong>stahlmarkt</strong><br />

habe, so der Experte. Der deutsche Edelstahlausstoß<br />

schrumpfe aufgrund von Konsolidierungseffekten.<br />

»Europa hat in puncto<br />

Schrotteinsatz noch Nachholbedarf. Die<br />

Konsolidierung europäischer Edelstahlhersteller<br />

ist noch nicht abgeschlossen«, schloss<br />

Pilarsky ab.<br />

Impulsgeber<br />

Schlussredner war Heinz-Jürgen Büchner,<br />

Managing Director Industrials / Automotive,<br />

IKB Deutsche Industriebank AG. Er referier-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Nachberichte zur wire & Tube K 57<br />

te zum Thema »Stahlmarkt: Automobilindustrie<br />

und Maschinenbau geben Impulse«.<br />

Seiner Meinung nach wird die weltweite<br />

Produktion von Light Vehicles spätestens<br />

2018 erstmals die Schwelle von 100 Mill.<br />

Fahrzeugen überschreiten. Geschuldet sei<br />

diese Entwicklung insbesondere dem Produktionsaufbau<br />

in China. 2014 werde das<br />

Land zum größten weltweiten Produzenten.<br />

Büchner zufolge ist China zudem der<br />

größte Produzent von mittelgroßen und<br />

schweren Lkws. Er erwartet, dass sich der<br />

europäische Markt 2014 erholen wird,<br />

wobei die Entwicklung in erster Linie von<br />

der Nachfrage aus Osteuropa bestimmt werde.<br />

Neue abgasrechtliche Vorschriften und<br />

der Aspekt der Energieeffizienz seien dabei<br />

wichtige Impulsgeber.<br />

Im Maschinenbau dominiert beim weltweiten<br />

Umsatz Asien. Für Europa sagt die<br />

IKB jedoch eine Stabilisierung der Nachfrage<br />

voraus. Die Bauwirtschaft befindet sich im<br />

Wandel, wie Büchner erläuterte: »2014<br />

So war’s beim 7. »<strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff«<br />

dürfte den Wendepunkt im europäischen<br />

Bausektor bringen. Auch der spanische<br />

Markt stabilisiert sich.«<br />

Resümierend hielt Büchner fest: »Wir<br />

erwarten eine stärkere Verlagerung der Produktion<br />

von Pkws und Maschinenbauerzeugnissen<br />

nach Asien und in die Emerging<br />

Markets.« Zudem sagte er: »Das Wachstum<br />

der weltweiten Stahl- und Metallproduktion<br />

erfolgt primär in Asien, während Europa<br />

und Nordamerika Marktanteile verlieren.«<br />

Wer wissen will, wie der 7. »stahl-<br />

<br />

die Fotogalerie auf unserer Website<br />

oder über den beigefügten QR-Code.<br />

Anschließend nutzten Gäste, Redner und<br />

Branchenkenner die Möglichkeit zum privaten<br />

und fachlichen Austausch und ließen<br />

den ersten Messetag in entspannter Atmosphäre<br />

ausklingen. Der nächste »<strong>stahlmarkt</strong><br />

» Branchentreff« findet anlässlich der EURO-<br />

BLECH 2014 in Hannover statt.<br />

/<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de/<br />

branchentreff<br />

(sm 14060696) K<br />

CATERPILLAR ZERTIFIZIERT<br />

TATA STEEL IN GOLD<br />

London. Für sein englisches Werk in Skinningrove<br />

hat Tata Steel von Caterpillar erstmals die<br />

höchste Zuliefererauszeichnung erhalten. Der<br />

Bau- und Bergbaumaschinenhersteller zeichnete<br />

die globale Versorgung mit Kettenplattenprofilen<br />

mit dem »Supplier Quality Excellence<br />

Process«(SQEP)-Zertifikat in Gold aus. Nach silbernen<br />

Auszeichnungen in den vergangenen drei<br />

Jahren ist dies für Tata Steel die erste SQEP-<br />

Zertifizierung in Gold für ein europäisches Fertigungswerk.<br />

Mit der Vergabe würdigt Caterpillar<br />

die Qualität verschiedener interner Prozesse über<br />

die gesamte Lieferkette der Kettenplattenprofile<br />

hinweg – angefangen von der Stahlherstellung<br />

in Scunthorpe, England, über das Werk für Spezialprofile<br />

in Skinningrove bis hin zum Vertriebsteam<br />

in den USA. Tata Steel liefert seine Kettenplattenprofile<br />

direkt an verschiedene Caterpillar-<br />

Standorte in Amerika, Asien, Brasilien, England<br />

und Kanada.<br />

Peter Gate, Global Account Manager für<br />

Caterpillar bei Tata Steel, erklärte: »Das SQEP-<br />

Programm ist auch für uns eine gute Gelegenheit,<br />

den Erfolg der Kundenbeziehung von Tata<br />

Steel zu messen. Dank der engagierten und präzisen<br />

Arbeit unserer Mitarbeiter konnten wir<br />

unseren Fertigungsausschuss um mehr als die<br />

Hälfte reduzieren. Wir freuen uns, dass die Arbeit<br />

aller Beteiligten mit dieser Auszeichnung von<br />

Caterpillar gewürdigt wird.«<br />

Mit dem SQEP-Programm zertifiziert Caterpillar<br />

die Qualität seiner Zulieferer. Für die Goldauszeichnung<br />

müssen sowohl hohe Standards<br />

bei Qualität und Service eingehalten als auch<br />

zahlreiche gemeinsame Initiativen und Six-Sigma-Projekte<br />

erfolgreich umgesetzt werden.<br />

Dazu zählen Erweiterungen des Produktportfolios,<br />

Kosteneinsparungen und innovative finanzielle<br />

Vereinbarungen. Tata Steel hat bei den<br />

mehr als 200.000 gelieferten Stabstählen im<br />

vergangenen Jahr eine Lieferperformance von<br />

über 97 % erzielt.<br />

www.tatasteeleurope.com<br />

/<br />

Tata Steel liefert seine Kettenplattenprofile an Caterpillar-Standorte in Amerika, Asien,<br />

Brasilien, England und Kanada (Foto: Tata Steel).<br />

(sm 14050520) K<br />

(14050520/1)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


58 K Aus dem App Store<br />

ETHEN-App<br />

Ethen Rohre GmbH<br />

Die ETHEN Rohre GmbH bietet<br />

ihre Lagerrohrliste auch<br />

als iOS- und Android-App<br />

an. So können sich Kunden<br />

und Interessenten mobil,<br />

schnell und be quem über<br />

Verfügbarkeiten der Kapillar-<br />

und Präzisionsrohre in -<br />

formieren und sofort be -<br />

stellen. Zudem erhalten die<br />

Nutzer die neuesten Informationen<br />

über verfügbare Produktionsslots in der Kampagnenplanung.<br />

Die ETHEN-App verschafft somit einen Informationsvorsprung, verkürzt<br />

Lieferzeiten und erhöht die Produktionssicherheit. Zur Installation der<br />

App muss einmal die Seite www.ethen-rohre.de/app mit dem mobilen<br />

Browser aufgerufen und die Adresse als Icon auf dem Smartphone- oder<br />

Tabletbildschirm hinterlegt werden.<br />

Westfalen-Schweiß-App<br />

Westfalen AG<br />

Der seit vielen Jahren bekannte<br />

Schweißdatenschieber der Westfalen-Gruppe<br />

hat nun einen digitalen<br />

Doppelgänger: die Westfalen-Schweiß-App.<br />

Sie bietet ein<br />

ideales Funktionsspektrum und ist<br />

für Apple- und Androidgeräte<br />

kostenlos verfügbar. Schwerpunktmäßig<br />

beschäftigt sich die<br />

App mit der Schweißdatenermittlung<br />

für das MAG- und das WIG-<br />

Schweißen. Direkt abrufbar sind<br />

zudem hilfreiche Umrechnungsdaten<br />

sowie physikalische Daten.<br />

Abschmelzleistung und Streckenenergie lassen<br />

sich schnell und einfach berechnen.<br />

/<br />

ETHEN Rohre GmbH<br />

Grüner Weg 5<br />

52070 Aachen<br />

Tel. +49 241 900716-0<br />

www.ethen-rohre.de/app<br />

(sm 14030204) K<br />

iOS<br />

Android<br />

/Westfalen AG<br />

Industrieweg 43<br />

48155 Münster<br />

Tel. +49 251 695-0<br />

www.westfalen-ag.de<br />

(sm 14040470) K<br />

Klöckner iSteel<br />

(Quelle: Klöckner Stahl und<br />

Metallhandel GmbH)<br />

iOS<br />

Android<br />

Klöckner Stahl- und Metallhandel<br />

GmbH<br />

Die Klöckner Stahl- und Metallhandel GmbH (KSM)<br />

hat das Angebot für Nutzer von Smartphones und<br />

Tablet-PCs ausgebaut. Zum Leistungsspektrum der<br />

kosten losen App Klöckner iSteel Basic gehören<br />

unter an derem ein Materialrechner, die aktuellen<br />

LME-Kurse inkl. grafischer Zeitdarstellung, eine<br />

komfortable Auswahl der aktuellen Legierungszuschläge,<br />

KSM-Produktbroschüren und eine Standortsuche<br />

nach Postleitzahlen. In der kostenpflichtigen<br />

Ver sion iSteel Pro ist zusätzlich das komplette<br />

KSM-Konstruktionshandbuch als PDF enthalten.<br />

/<br />

Klöckner Stahl- und Metallhandel GmbH<br />

Am Silberpalais 1<br />

47057 Duisburg<br />

Tel. +49 203 307-0<br />

www.kloeckner.com<br />

https://itunes.apple.com/de/app/klockneristeel-basic/id848980048?mt=8<br />

https://play.google.com/store/apps/<br />

details?id=com.kloeckner.iSteelBasic<br />

(sm 14050604) K<br />

BUHLMANN-App<br />

Buhlmann Rohr-Fittings-Stahlhandel GmbH & Co KG<br />

Die BUHLMANN-Gruppe bietet mit ihrer neuen App die Möglichkeit, um -<br />

fangreiche Informationen über den Bestand an Rohren, Rohrverbindungsteilen<br />

und Rohrzubehör zu erhalten. Zunächst ist die Anwendung nur für<br />

das iPad erhältlich. Die App<br />

gibt einen Überblick über das<br />

breite Sortiment des Handelshauses.<br />

»Jeder interessierte<br />

Nutzer kann un sere neue An -<br />

wendung kostenlos herunterladen«,<br />

so Jörg Klüver, Chief<br />

Operations Officer, BUHL-<br />

MANN-Gruppe. Unter den Produktkategorien<br />

Rohre, Fittings,<br />

(Foto: BUHLMANN Rohr-Fittings-Stahlhandel GmbH + Co. KG ) Flansche und Bogen kann das<br />

BUHLMANN-Sortiment nach<br />

verschiedenen Parametern wie Norm, Stahlsorte, Werkstoff und -nummer,<br />

Druckstufe sowie Ausführungen und Abmessung gefiltert werden.<br />

/<br />

BUHLMANN-Rohr-Fittings-<br />

Stahlhandel GmbH & Co KG<br />

Arberger Hafendamm 1<br />

28309 Bremen<br />

Tel. +49 421 4586-0<br />

www.buhlmann-group.com<br />

https://itunes.apple.com/de/app/buhlmann-tube-solutions/<br />

id857625186?mt=8<br />

(sm 14060753) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Aus den Unternehmen K 59<br />

Intelligente Scanner vermeiden Fehler<br />

Softwarespezialist markmann + müller bietet neue mobile Lösung<br />

Herdecke. In der Hektik des Tagesgeschäfts kommt es bei Lagerein- und<br />

-abgängen, Komissionierungen sowie der Inventur schnell zu Fehleingaben<br />

und Fehlbedienungen. Eine intelligente Scannerlösung schafft hier<br />

professionelle Abhilfe.<br />

WW K Viele Manager aus der Stahlbranche<br />

sind mit dem leidigen Thema bestens vertraut:<br />

Fehlerhafte Daten durch falsche Eingaben,<br />

Auslassungen oder inkorrekte Softwarebedienung<br />

– besonders in Arbeitsbereichen,<br />

in denen es schnell hektisch wird.<br />

Michael Müller, Geschäftsführer des Softwarehauses<br />

markmann + müller, das sich<br />

auf den mittelständischen Stahlhandel und<br />

die Stahl verarbeitende Industrie spezialisiert<br />

hat: »Um das Problem in den Griff zu be -<br />

kommen, sollte man dort ansetzen, wo die<br />

Fehler passieren, also da, wo die Daten<br />

eigentlich entstehen.« In der Praxis bedeutet<br />

dies, dass es am besten ist, direkt am sogenannten<br />

»Point of Action« Verbesserungen<br />

vorzunehmen – also im Lager, in der Produktion<br />

oder der Logistik. Hier gilt es, die einzelnen<br />

Mitarbeiter wirkungsvoll zu entlasten<br />

und so die Fehlerquoten deutlich zu reduzieren.<br />

Dazu bieten die Herdecker Softwarespezialisten<br />

von markmann + müller ihren Kunden<br />

eine Scannerlösung namens »m+m<br />

MobilePLUS«. Diese Speziallösung ist eine<br />

durchdachte und effektive Erweiterung der<br />

Branchenlösung m+m StahlPLUS. Sie unterstützt<br />

speziell die Mitarbeiter bei der komfortablen<br />

Erfassung und Verarbeitung von<br />

Daten aus den Bereichen Warenwirtschaft,<br />

Logistik und Produktion. Damit setzt m+m<br />

MobilePLUS dort an, wo die Daten entstehen,<br />

wo sie das erste Mal bearbeitet werden<br />

und wo sie am Ende zuverlässig und schnell<br />

benötigt werden. Das Bedienungskonzept<br />

der Anwendung ist praxiserprobt und an die<br />

tatsächlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter<br />

angepasst. Der Mensch steht im Mittelpunkt<br />

und wird durch eine einfache Handhabung<br />

in seiner täglichen Arbeit wirkungsvoll<br />

unterstützt und entlastet – zum Beispiel bei<br />

Inventuren und Ein- oder Umlagerungen.<br />

Die mobile Lösung von markmann + müller<br />

deckt die wichtigen Punkte Umlagerung,<br />

Lagerplatzinhalt und Inventurerfassung<br />

umfassend ab. Das erleichtert das Umlagern<br />

von Artikeln, die Anzeige des genauen<br />

Inhalts eines bestimmten Lagerplatzes und<br />

die Inventurbearbeitung. Die Bedienung ist<br />

einfach und deutlich weniger fehleranfällig<br />

als manuelle Bearbeitungen, wie das Beispiel<br />

einer Umlagerung zeigt: Zunächst werden<br />

Lagerort und Lagerplatz eingescannt,<br />

danach alle Artikel, die umgelagert werden<br />

sollen. Die umzulagernde Menge ist direkt<br />

mit der aktuell auf Lager enthaltenen Menge<br />

vorbelegt, kann aber einfach händisch<br />

geändert werden. Um den Vorgang korrekt<br />

abzuschließen, werden nun noch der neue<br />

Lagerort und der neue Lagerplatz gescannt.<br />

m+m MobilePLUS erkennt dabei automatisch,<br />

dass es sich dabei nicht um Artikel,<br />

sondern Orte handelt. Der Mitarbeiter kann<br />

am Ende den ganzen Vorgang manuell be -<br />

arbeiten, sollte dies nötig sein. Er kann zum<br />

Beispiel Mengen korrigieren oder falsch<br />

erfasste Zeilen löschen.<br />

Auch die Inventur wird mit m+m Mobile-<br />

PLUS deutlich vereinfacht. Ganz ähnlich wie<br />

bei einer Umlagerung wird zunächst einfach<br />

ein neuer Vorgang angelegt. Dann werden<br />

alle zu inventierenden Artikel eingescannt<br />

und am Ende der Vorgang eingebucht.<br />

m+m MOBILEPLUS ist einfach<br />

zu handhaben<br />

(Foto: markmann + müller).<br />

Michael Müller erklärt: »Mit einer solchen<br />

scannerbasierten Lösung lassen sich Fehleingaben<br />

vermeiden und die eigentliche<br />

Datenerfassung erfolgt direkt in Lager,<br />

Logistik oder Produktion. Außerdem stehen<br />

die aktuellen Daten sofort zur weiteren<br />

Bearbeitung bereit, zum Beispiel im Controlling<br />

oder der Materialdisposition. Auch die<br />

Nachkalkulation von Fertigungsaufträgen<br />

wird mit einer solchen Lösung spürbar<br />

erleichtert.«<br />

(sm 14060772) K<br />

«<br />

KONTAKT<br />

markmann + müller<br />

datensysteme gmbh<br />

Gahlenfeldstraße 45<br />

58313 Herdecke<br />

Tel. +49 2330 801-0<br />

www.mumdat.de<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


60 K StahlTermine<br />

Termin/Ort Thema Veranstalter Info/Kontakt<br />

5.-6.<strong>6.2014</strong><br />

Frankfurt<br />

Strategische Stahl- und Rohstoffbeschaffung BME Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

15.-19.<strong>6.2014</strong><br />

Braunschweig<br />

4th International Conference on Steels<br />

in Cars and Trucks<br />

Stahlinstitut VDEh,<br />

TEMA Technologie Marketing AG<br />

+49 211 6707-426<br />

www.sct2014.com<br />

16.-17.<strong>6.2014</strong><br />

Düsseldorf<br />

Einführung in die Metallurgie von Stahl<br />

Stahl-Akademie<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

+49 211 6707-478<br />

www.stahl-akademie.de<br />

23.-25.<strong>6.2014</strong><br />

Issum-Sevelen<br />

24.-25.<strong>6.2014</strong><br />

Wien<br />

24.-26.<strong>6.2014</strong><br />

Stuttgart<br />

Werkstofftechnik & Wärmebehandlung<br />

für Führungskräfte Teil I – Metallkundliche<br />

Grundlagen der Wärmebehandlung<br />

Dr. Sommer Werkstofftechnik +49 2835 9606-0<br />

www.werkstofftechnik.com<br />

5.anlagen.forum TÜV SÜD Akademie GmbH +49 89 5791-2738<br />

www.tuev-sued.de/<br />

anlagenforum<br />

parts2clean Deutsche Messe +49 511 89-0<br />

www.parts2clean.de<br />

24.-26.<strong>6.2014</strong><br />

Stuttgart<br />

24.-26.<strong>6.2014</strong><br />

Stuttgart<br />

O & S – Internationale Fachmesse<br />

für Oberflächen & Schichten<br />

LASYS 2014 – Internationale Fachmesse<br />

für Laser-Materialbearbeitung<br />

Deutsche Messe +49 511 89-31322<br />

www.ounds-messe.de<br />

Messe Stuttgart +49 711 18560-0<br />

www.lasys-messe.de<br />

24.-25.<strong>6.2014</strong><br />

Hamburg<br />

2.-3.7.2014<br />

Wiesbaden<br />

3.-4.7.2014<br />

Bremen<br />

Praxistag Lagersicherheit 2014 Carl Hanser Verlag +49 89 99830-669<br />

www.praxistaglagersicherheit.de<br />

Technisches Grundwissen für Einkäufer – Teil 2 BME Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

8. Bremer Logistiktag VIA BREMEN Foundation +49 421 535097-11<br />

www.bremer-logistiktag.de<br />

8.-9.7.2014<br />

Duisburg<br />

Stahleinkauf kompakt – Essentielles Wissen<br />

für Neu- und Quereinsteiger im Stahleinkauf<br />

BME Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

10.-11.7.2014<br />

Hamburg<br />

Technisches Grundwissen für Einkäufer – Teil 1 BME Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

28.7.2014<br />

Stuttgart<br />

29.7.2014<br />

Stuttgart<br />

Technisches Wissen für Einkäufer –<br />

Stanz- und Umformteile<br />

Globale Beschaffungsmärkte<br />

für Stanz- und Umformteile<br />

BME Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

BME Akademie +49 69 30838-200<br />

www.bme-akademie.de<br />

7.-26.9.2014<br />

Krefeld<br />

34. Aufbaustudium für Führungskräfte Stahl-Akademie<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

+49 211 6707-478<br />

www.stahl-akademie.de<br />

11.-12.9.2014<br />

Bochum<br />

Fortbildungsseminar: Rostfreie Stähle<br />

Inventum GmbH, Deutsche Gesellschaft<br />

für Materialkunde e.V.<br />

+49 151 46445980<br />

www.dgm.de<br />

www.inventum.de<br />

15.-17.9.2014<br />

Siegen<br />

Fortbildungspraktikum Einführung in die<br />

mechanische Werkstoffprüfung<br />

Deutsche Gesellschaft<br />

für Materialkunde e.V.<br />

+49 69 75306-757<br />

www.dgm.de<br />

16.-17.9.2014<br />

Stuttgart<br />

16.-20.9.2014<br />

Stuttgart<br />

European MINT Convention<br />

(im Rahmen der AMB 2014)<br />

AMB 2014 – Internationale Ausstellung<br />

für Metallbearbeitung<br />

GMINT MEDIA +49 2434 9922-22<br />

www.mintcon.eu<br />

Messe Stuttgart +49 711 18560-2639<br />

www.amb-messe.de<br />

18.-19.9.2014<br />

Bremen<br />

Steel in Transit 2014 Handelskammer Bremen +49 421 5907-280<br />

www.steel-in-transit.de<br />

18.-20.9.2014<br />

Lüdenscheid<br />

15. Südwestfälische Technologie-Ausstellung<br />

Lüdenscheid (SWTAL)<br />

Wirtschaftsförderung der Stadt<br />

Lüdenscheid<br />

+49 2351 17-1133<br />

www.swtal.de<br />

21.-26.9.2014<br />

Aachen<br />

22.9.2014<br />

Düsseldorf<br />

24.-25.9.2014<br />

Stresa<br />

29.9.-3.10.2014<br />

Brünn<br />

Zusatzstudium Stahl 2014 / 2015, Teil I<br />

Stahl-Akademie, Stahlinstitut VDEh;<br />

Institut für Eisenhüttenkunde der RWTH<br />

Aachen<br />

+49 211 6707-478<br />

www.stahl-akademie.de<br />

www.iehk.rwth-aachen.de<br />

Asien aktuell – Märkte im Wandel BME Akademie GmbH +49 69 30838-201<br />

www.bme-akademie.de<br />

Duplex 2014<br />

Duplex Stainless Steel World<br />

Stainless Steel World<br />

+31 575 789 262<br />

www.stainless-steel-world.<br />

net/duplex2014/<br />

MSV 2014 Messe Brünn +420 541 152 960<br />

www.bvv.cz/de/msv/<br />

30.9.-4.10.2014<br />

Mailand<br />

29. BI-MU / SFORTEC 2014 EFIM (Ente Fiere Italiene Macchine);<br />

UCIMU-Sistemi per Produrre<br />

+39 0226 255 860<br />

www.bimu.it<br />

www.sfortec.it<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Veranstaltungen K 61<br />

METEF 2014 – Treffpunkt für den Metallverarbeitungssektor<br />

Verona. Die METEF, die nunmehr zum 10. Mal stattfindet, fokussiert die Internationalisierung.<br />

WW K Im Rahmen der Fachmessen METEF,<br />

Foundeq, Alumotive und Metalriciclo-Recomat<br />

treffen sich ab 11. <strong>Juni</strong> 2014 auf dem<br />

Messegelände Veronafiere an drei Tagen<br />

international bedeutende Unternehmen aus<br />

den Bereichen innovative Metalle, Extrusion,<br />

Gießerei und Druckguss, Walztechnologie,<br />

Beschichtungen, Wiederaufbereitung und<br />

Recycling, mechanische Verarbeitung so wie<br />

innovative Technologien und Materia lien für<br />

Automotivebauteile.<br />

Die METEF, die ganz dem Metallverarbeitungssektor<br />

gewidmet ist, gilt als Vitrine für<br />

»Made in Italy«-Spitzenprodukte und hat<br />

die Innovation der Werkstoffe, Technologien,<br />

Maschinen und Anlagen im Blick. Die<br />

ausstellenden Firmen gehören zu den Topunternehmen<br />

der jeweiligen Branche. Den<br />

Besuchern werden im Lauf der Veranstaltung<br />

zahlreiche Anregungen geboten, da -<br />

runter die neue Initiative Save the weight,<br />

die Spitzenprodukte der Leichtbautechnologien<br />

für die Fahrzeugherstellung im Blick<br />

hat. Hinzu kommen ein vom AIM, dem italienischen<br />

Metallurgieverband, organisiertes<br />

Seminar über die Formung halbfester Werkstoffe,<br />

das Extrusionsforum, das Event<br />

F.A.R.O, das der Aktualisierung und dem<br />

Networking dient, sowie die Konferenzreihe<br />

Assofond.<br />

Erwartet werden Entscheidungsträger aus<br />

den Balkanländern, der Schweiz, Ungarn,<br />

Bulgarien, der Tschechischen Republik, Südamerika,<br />

der Ukraine, Polen, den USA, Mexiko,<br />

Korea, Schweden, Irak, Iran, Deutschland,<br />

Russland und den ehemaligen Mitgliedsstaaten<br />

der Sowjetunion. Ein Fokus<br />

liegt auf den Beziehungen zu den Golfländern,<br />

in denen sich derzeit die primäre<br />

Metallherstellung und die Downstreamverarbeitung<br />

stark entwickeln.<br />

Die Internationalisierung ist einer der<br />

Schwerpunkte der METEF 2014. Den Ausstellern<br />

sollen fortgeschrittene Trade-Matching-Dienste<br />

mit den wichtigsten Einkäufern<br />

geboten werden (B2B-Treffen).<br />

/<br />

www.metef.com<br />

(sm 14060619) K<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

EINFÜHRUNG IN DIE<br />

METALLURGIE VON STAHL<br />

Düsseldorf. Ein Seminar für Nichtmetallurgen<br />

oder Nichttechniker aus der Stahlindustrie oder<br />

verwandten Branchen offeriert die Stahl-Akademie<br />

des Stahlinstituts VDEh am 16. und 17. <strong>Juni</strong><br />

2014. Im Rahmen dieses Seminars werden Eisenerz,<br />

Koks und Eisenerzeugung, Stahlerzeugung<br />

im Konverter und im Elektrolichtbogenofen<br />

beleuchtet. Daneben wird es auch um Sekundärmetallurgie,<br />

Stranggießen, Rohstoff- und<br />

Schrottwirtschaft gehen. Zudem gibt es eine<br />

Stahlwerksbesichtigung.<br />

www.stahl-akademie.de (sm 1402024) K<br />

/<br />

WERKSTOFFTECHNIK &<br />

WÄRMEBEHANDLUNG FÜR<br />

FÜHRUNGSKRÄFTE TEIL I<br />

Issum-Sevelen. Die Anwendungsakademie<br />

der Dr. Sommer Werkstofftechnik bietet ein<br />

zweiteiliges Refreshseminar an, das einzeln oder<br />

im Verbund gebucht werden kann. Der erste Teil<br />

vom 23. bis 25. <strong>Juni</strong> 2014 behandelt metallkundliche<br />

Grundlagen der Wärmebehandlung<br />

und informiert rund um den Werkstoff Stahl und<br />

Entwicklungen der Werkstoffe, ihre Eigenschaften<br />

sowie den generellen Stand der Technik und<br />

der Erkenntnisse. Zudem geht es um die Entwicklung<br />

von Normen.<br />

www.werkstofftechnik.com<br />

/<br />

(sm 14050462) K<br />

PRAXISTAG<br />

LAGERSICHERHEIT 2014<br />

München. Sicherheit und Ergonomie in Lager<br />

und Logistik hat der Praxistag Lagersicherheit<br />

am 24. und 25. <strong>Juni</strong> 2014 in der STILL-Arena in<br />

Hamburg im Blick. In der Logistik gehört Sicherheit<br />

im Lager und beim Transport zu den größten<br />

Herausforderungen. Dazu sind zahlreiche gesetzliche<br />

Anforderungen zu beachten. Die Veranstaltung<br />

gibt anschaulich und mit Livedemonstrationen<br />

einen Überblick über die neuesten gesetzlichen<br />

Anforderungen und Vorschriften. Am<br />

Vorabend wird eine Werksführung bei STILL<br />

angeboten.<br />

www.praxistag-lagersicherheit.de<br />

/<br />

8. BREMER LOGISTIKTAG<br />

(sm 14050560) K<br />

Bremen. Die Logistikfachwelt trifft sich am 3.<br />

und 4. Juli zum Bremer Logistiktag im Dorint<br />

Park Hotel Bremen. Das 2006 von der Kieserling<br />

Stiftung initiierte Treffen wartet mit neuem Veranstalter,<br />

der VIA BREMEN Foundation, verändertem<br />

Konzept und dem Gastland Brasilien auf.<br />

Es werden etwa 200 Experten aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Politik erwartet. Neben den<br />

Chancen und Herausforderungen deutsch-brasilianischer<br />

Geschäftsbeziehungen werden Entwicklungen<br />

und Innovationen in der Logistik<br />

diskutiert.<br />

www.bremer-logistiktag.de<br />

/<br />

(sm 14060684) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


62 K Fachmedien<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

Tel. +49 211 6707-561<br />

Fax +49 211 6707-547<br />

Direkt bestellen<br />

über diesen QR-Code<br />

oder online über<br />

www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />

WW Informationsstelle Edelstahl Rostfrei:<br />

Merkblatt 821 »Edelstahl Rostfrei –<br />

Eigenschaften«<br />

Broschüre in Einzelexemplaren kostenfrei bei der<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei bestellbar und<br />

per Download erhältlich<br />

WW Drees, Franz-Josef; Dr. Möllenhof,<br />

Ulrich; Dr. Weiß, Thomas:<br />

Zoll & Export 2014. – Alles, was Sie jetzt<br />

wissen müssen!<br />

Bundesanzeiger Verlag, Köln, 2014, 340 S.,<br />

ISBN: 978-3-8462-0273-9, Preis: 55 €<br />

WW Wirtschaftsvereinigung Stahl (Hrsg.):<br />

Dokumentation 585:<br />

»Fassaden aus wetterfestem Baustahl«<br />

Renaissance des Rosts<br />

Düsseldorf 2014, in Einzelexemplaren kostenfrei:<br />

www.stahl-online.de (Service/Publikationen)<br />

In ihrer über 100-jährigen Geschichte haben<br />

sich die nichtrostenden Stähle aufgrund<br />

ihrer hervorragenden Werkstoffeigenschaften<br />

in vielen Bereichen in Industrie und Alltag<br />

durchgesetzt. Ein Indikator hierfür ist die<br />

beachtliche Steigerung der Produktionszahlen<br />

von 12,8 Mill. t im Jahr 1990 auf etwa<br />

35,4 Mill. t im Jahr 2012.<br />

Das einschlägige Merkblatt 821 »Edelstahl<br />

Rostfrei – Eigenschaften«, das von der<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei (ISER)<br />

herausgegeben wird, wurde jetzt komplett<br />

neu überarbeitet und kann bei der ISER –<br />

online oder per Post – abgerufen werden.<br />

Die 23-seitige Broschüre mit 10 Tabellen<br />

und 14 Abbildungen beschreibt anschaulich<br />

und ausführlich die vier unterschiedlichen<br />

Gruppen der nichtrostenden korrosionsbeständigen<br />

Stähle mit ihren chemischen, physikalischen<br />

und mechanischen Eigenschaften,<br />

erläutert die wichtigen Anwendungsgebiete<br />

und gibt nützliche Hinweise für die<br />

Verarbeitung.<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

(Neue Publikationen)<br />

/<br />

(sm 14060706) K<br />

Selbst gestandene Profis verlieren schon mal<br />

den Überblick über die aktuell gültigen Ex -<br />

port- und Zollvorschriften. Im Arbeitsalltag<br />

ist oft keine Zeit zum langen Nachlesen oder<br />

Recherchieren. Die Informationen werden<br />

schnell, kompakt und übersichtlich aus einer<br />

Hand benötigt – das bietet dieses Werk.<br />

Themenbereiche sind Ausfuhrverfahren,<br />

Exportbeschränkungen, Warenursprung<br />

und Präferenzen, Umsatzsteuer sowie Ex -<br />

portfinanzierung und -absicherung. Aktuelle<br />

Entwicklungen im neuen EU-Zollrecht,<br />

Änderungen bei den Zolltarifnummern,<br />

ATLAS-Ausfuhr und neue Genehmigungscodierungen<br />

im Zuge der AWG / AWV-Novellierung<br />

sowie das allgemeine Präferenzsystem<br />

für Importe aus Entwicklungsländern<br />

werden behandelt. Ferner werden Erfahrungen<br />

mit dem neuen BV (Luftfracht) sowie<br />

der neue Unionszollkodex und seine Folgen<br />

thematisiert.<br />

(sm 14050540) K<br />

Woanders versucht man ihn zu vermeiden,<br />

in der modernen Architektur ist er bei der<br />

Gestaltung von Fassaden und Außenflächen<br />

wieder im Vormarsch: schöner Rost. Wetterfester<br />

Baustahl erlebt derzeit eine Renaissance<br />

und erfreut sich in der modernen<br />

Architektur großer Beliebtheit.<br />

An der Oberfläche des wetterfesten Baustahls<br />

bildet sich innerhalb von ein bis drei<br />

Jahren durch Bewitterung eine Rostschicht.<br />

Zwischen dieser Schicht und dem unveränderten<br />

Baustahl entsteht eine dichte, fest<br />

haftende Sperrschicht aus schwer löslichen<br />

Sulfaten oder Phosphaten, die das Bauteil<br />

vor weiterer atmosphärischer Korrosion in<br />

Industrie-, Stadt- und Landluft schützt. Da -<br />

durch verlangsamt sich die weitere Oxydation<br />

des Stahls so radikal, dass die Bauteile<br />

für die übliche Gebäudestandzeit geschützt<br />

sind.<br />

Die Dokumentation 585 »Fassaden aus<br />

wetterfestem Baustahl« führt technische<br />

Grundlagen des Korrosionsschutzes und der<br />

Bearbeitung und Normen sowie Richtlinien<br />

auf. Anhand detailliert dargestellter Beispiele<br />

aus Deutschland, den Niederlanden und<br />

der Schweiz werden moderne Gestaltungen<br />

von Fassaden und Außenflächen vorgestellt.<br />

(sm 14040367) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


Personalien K 63<br />

VIP-Seite<br />

WW Die ALBA GROUP, einer der weltweit<br />

führenden Recycling- und Umweltdienstleister<br />

sowie Rohstoffversorger, hat seinen<br />

Vorstand verkleinert. Joachim Wagner,<br />

zusammen mit Martin Becker-Rethmann für<br />

das Segment Waste and Metals verantwortlich,<br />

ist zum 30. April aus dem Führungsgremium<br />

ausgeschieden. Die Zuständigkeit für<br />

diesen Bereich hat Dr. Eric Schweitzer,<br />

Vorstandsvorsitzender der ALBA GROUP,<br />

übernommen.<br />

(sm 14060764) K<br />

WW Emilio Riva, Inhaber und Mitgründer<br />

des größten italienischen Stahlkonzerns Ilva,<br />

ist am 29. April 2014 im Alter von 89 Jahren<br />

gestorben. Wegen unterlassener Investitionen<br />

in Umweltschutzanlagen hatte er seit<br />

Juli 2012 unter Hausarrest gestanden.<br />

(sm 14060790) K<br />

WW Robrecht Himpe (56), Vizepräsident<br />

von ArcelorMittal Europe, ist am 14. Mai in<br />

Brüssel zum neuen Präsidenten von EURO-<br />

FER gewählt worden. Er folgt auf Wolfgang<br />

Eder, CEO der voestalpine AG. (sm 14060823) K<br />

WW Am 8. <strong>Juni</strong> feiert Udo Bauer, Geschäftsführer<br />

der Unternehmensberatung Udo<br />

Bauer GmbH, seinen 60. Geburtstag.<br />

(sm 14060710) K<br />

WW Seinen 50. Geburtstag begeht am<br />

10. <strong>Juni</strong> Dr. Richard Söhnchen, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Automation<br />

W + R GmbH.<br />

(sm 14060711) K<br />

WW Helmut Groß, ehemals Geschäftsführer und<br />

Mitinhaber der Hugo Schmitz GmbH & Co.,<br />

wird am 15. <strong>Juni</strong> 85 Jahre alt. (sm 14060712) K<br />

WW Sein 80. Lebensjahr vollendet am 25. <strong>Juni</strong><br />

Prof. Dr. sc. techn. Heinz-Joachim Spies,<br />

ehemals Hochschullehrer an der TU Bergakademie<br />

Freiberg.<br />

(sm 14060713) K<br />

WW Am 30. <strong>Juni</strong> wird Kurt Doese, ehemals<br />

Vorstandsmitglied der Thyssen AG und<br />

Vorstand der Wirtschaftsvereinigung Stahl,<br />

95 Jahre alt. (sm 14060714) K<br />

WW Seinen 85. Geburtstag feiert am 2. Juli<br />

Dr. rer. pol. Alfred Heese, ehemals Mitglied<br />

des Vorstandes der Fried. Krupp AG Hoesch-<br />

Krupp und Vorstand der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl.<br />

(sm 14060793) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


64 K Inserentenverzeichnis<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

A<br />

AGTOS GmbH 65<br />

Ametras Oboe GmbH 55<br />

AVESKA-Edelstahl GmbH 37<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 65<br />

The Coatinc Company Holding GmbH 45<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 65<br />

Couth Butzbach<br />

Produktkennzeichnung GmbH 27<br />

D<br />

Karl Diederichs Stahl-, Walz- und<br />

Hammerwerk<br />

68 (U4)<br />

Drösser Stahlhandel 15<br />

G<br />

GIMA 13<br />

Göcke Umformtechnik GmbH 17<br />

I<br />

Institut Feuerverzinken GmbH 49<br />

K<br />

KA.BO.FER Sr.l. 65<br />

L<br />

Lochanstalt Aherhammer<br />

Stahlschmidt & Flender GmbH 65<br />

M<br />

Markmann + Müller<br />

Datensysteme GmbH<br />

Titel<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag<br />

GmbH 4, 54, 67<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 35<br />

R<br />

RP Technik GmbH 9<br />

Konrad Rump Oberflächentechnik<br />

GmbH & Co. KG 45<br />

S<br />

Salzgitter AG 3<br />

SAZ Stahlanarbeitungszentrum<br />

Dortmund GmbH & Co. KG 11<br />

Schages GmbH & Co. KG 27<br />

Schierle Stahlrohre KG 21<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 65<br />

surcon GmbH 2<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 63<br />

V<br />

Verlag Stahleisen GmbH 23, 37, 64<br />

Verticalgalva Voigt & Müller GmbH 43<br />

Voß Edelstahlhandel GmbH & Co. KG 33<br />

W<br />

WANKO Informationslogistik GmbH 23<br />

Warenzeichenverband Edelstahl<br />

Rostfrei e.V. 39<br />

Hans Weber Maschinenfabrik GmbH 48<br />

Z<br />

ZP Services GmbH & Co. KG 44<br />

Beilage:<br />

RP Technik GmbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


K 65<br />

Bitte unbedingt beachten<br />

Anzeigenschluss für Heft 7.2014<br />

ist Montag, der 16. 6. 2014<br />

Erscheinungstermin ist der 7. 7. 2014<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>


66 K Vorschau / Impressum<br />

VORSCHAU 07.2014<br />

Steel International<br />

E-Commerce bei der ThyssenKrupp Steel Europe AG<br />

Durchgängige Digitalisierung der Supply-Chain<br />

Kaltwalzwerk in China eröffnet<br />

Focus Werkstoffe<br />

Neues Spezialprodukt für die Kaltumformindustrie<br />

Neues Testverfahren optimiert Entwicklung von Getriebestahl<br />

Stahl im 3-D-Kino<br />

Branchenbericht<br />

Großanlagenbau: Nur verhaltene Markterwartungen für 2014<br />

Special: Die große STAHL-STATISTIK<br />

alle Daten über Stahl komprimiert zu Grafiken<br />

Stahl weltweit<br />

Stahl in China<br />

Stahl in Europa<br />

Stahl in Deutschland<br />

Special: Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

dazu u. a.:<br />

Anarbeitung wird immer vielseitiger: Nicht nur Drehen und Fasen<br />

Mehrfach-Abcoilanlage mit programmierbarer Spaltanlage<br />

Am laufenden Band<br />

25 Jahre erfolgreich als Softwarespezialist<br />

Veranstaltungen<br />

und vieles mehr!<br />

Die Stahlstatistik wird auch in diesem Jahr wieder zum Download<br />

auf unserer Website verfügbar sein.<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 69936-000, Fax +49 211 69936-205<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung: Dipl.-Ing. Adrian Schommers<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders,<br />

Jungredakteurin Lisa Siebelmann<br />

Tel. +49 211 69936-131, Fax +49 211 69936-137<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Brüssel, London, New York<br />

Anzeigenleitung: Dagmar Dieterle<br />

Tel. +49 211 69936-135, Fax +49 211 69936-138<br />

E-Mail: dagmar.dieterle@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 69936-260, Fax +49 211 69936-262<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 211 69936-230, Fax +49 211 69936-235<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 11,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 105,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 120,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 64.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in<br />

Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2014 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

Fotos: Swiss Steel GmbH, Oliver Dietze<br />

ISSN 0178-6571<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>6.2014</strong>

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