Lern- und Bildungsprozesse im Europäischen Freiwilligendienst
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Ausdehnung des Programms auf andere Länder<br />
Mehrfach wird angeregt, den EFD auf andere,<br />
Nicht-EU-Länder zu erweitern. Dies wird von<br />
einigen TeilnehmerInnen als Bereicherung empf<strong>und</strong>en<br />
34 :<br />
„Besonders gut an den Seminaren durch die<br />
Aufnahmeorganisation hat mir gefallen, dass<br />
nicht nur Europäer, sondern auch Freiwillige aus<br />
völlig anderen Kulturkreisen teilgenommen haben.<br />
Ich habe das als große Bereicherung erfahren<br />
<strong>und</strong> fände es sehr gut, wenn der EFD auch<br />
außerhalb Europas möglich wäre.”<br />
Ausdehnung des Programms auf sozial benachteiligte<br />
Jugendliche<br />
Von einigen Freiwilligen wird der EFD als Programm<br />
für privilegierte AbiturientInnen angesehen,<br />
denen durch ihr Elternhaus bereits Auslandsaufenthalte<br />
ermöglicht wurden. Ungefragt<br />
regen sie an, den EFD auch für andere Jugendliche<br />
beziehungsweise unterprivilegierte Jugendliche<br />
<strong>und</strong> Randgruppen zu öffnen:<br />
„Der EFD ist eine gute Sache <strong>und</strong> sollte auch Jugendlichen<br />
ohne Abitur ermöglicht werden. Er<br />
ist nicht sehr zugänglich für Jugendliche, die<br />
nicht bereits ein hohes Maß an Selbstinitiative<br />
<strong>und</strong> Engagement besitzen.” (110)<br />
Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit<br />
Über die Möglichkeit, einen <strong>Freiwilligendienst</strong><br />
absolvieren zu können, sollten Jugendliche besser<br />
informiert werden. Besonders an Schulen<br />
könnte darüber informiert werden, außerdem<br />
sollten konkrete Adressen, Anlaufstellen <strong>und</strong><br />
Orientierungshilfen zur Verfügung gestellt werden:<br />
„Stärkere Öffentlichkeitsarbeit von Seiten der<br />
Entsendeorganisationen <strong>und</strong> der EU beziehungsweise<br />
konkrete Adressen <strong>und</strong> Orientierungshilfen<br />
für interessierte Jugendliche, da viele<br />
junge Leute nach dem Schulabschluss noch<br />
unsicher über ihre Berufswahl/den weiteren Bildungsweg<br />
sind, aber oft nicht wissen, dass es die<br />
Möglichkeit eines freiwilligen sozialen Dienstes<br />
<strong>im</strong> Ausland gibt.” (79)<br />
34 Tatsächlich wird <strong>im</strong> Rahmen des EFD mit Drittländern kooperiert.<br />
Europäische Freiwillige können in einigen ausgewählten<br />
Nicht-EU-Ländern einen Dienst ableisten. Umgekehrt können allerdings<br />
keine Freiwilligen aus diesen Ländern nach Europa kommen.<br />
5 Beurteilung der Träger <strong>und</strong> Einsatzstellen – Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung<br />
Verbesserung des Status von Freiwilligen<br />
Mehrfach wird angeregt, die Fortzahlung von<br />
Kindergeld <strong>und</strong> Waisenrenten zu ermöglichen.<br />
Auch könnte die Wartezeit für einen Studienplatz<br />
angerechnet werden. Vor Antritt des<br />
Dienstes sollte Gewähr leistet sein, dass die TeilnehmerInnen<br />
<strong>im</strong> Ausland finanziell <strong>und</strong> auch<br />
sozial abgesichert sind <strong>und</strong> eine gültige Krankenversicherung<br />
bereits zu Beginn des EFD<br />
vorliegt:<br />
„Der EFD sollte die Gleichstellung mit dem FSJ<br />
beziehungsweise FÖJ erhalten. Ich habe deswegen<br />
nämlich zum Beispiel keine Halbwaisenrente<br />
erhalten, was ich unfair finde, da ich mich<br />
ja durch den EFD beruflich weiterqualifiziert<br />
habe.” (100)<br />
Weniger Bürokratie<br />
Der Verwaltungsaufwand, der mit dem EFD<br />
zusammenhängt, sollte übersichtlicher <strong>und</strong> unbürokratischer<br />
geregelt sein. Auch um kleinere<br />
Organisationen nicht von der Beteiligung an<br />
diesem Programm abzuschrecken, die sich diesen<br />
hohen Verwaltungsaufwand nicht leisten<br />
können, sollte dieser möglichst verringert werden:<br />
„Ich bin überzeugt davon, dass dieser enorme<br />
Papierkram kleinere Organisationen, die gerne<br />
einen Freiwilligen aufnehmen würden, die aber<br />
eine solche Bürokratie nicht gewohnt sind, davon<br />
abhält, tatsächlich jemanden aufzunehmen.”<br />
Mehr Transparenz<br />
Sowohl die Ziele des EFD als auch die Rolle <strong>und</strong><br />
das Zusammenwirken der beteiligten Organisationen<br />
sollten für die Jugendlichen transparenter<br />
gemacht werden. Die Programmziele blieben<br />
für einige TeilnehmerInnen „nebulös”. Von<br />
einzelnen TeilnehmerInnen wird der EFD nur<br />
als Finanzierungsmöglichkeit eines Auslandsaufenthaltes<br />
genutzt:<br />
„Der EFD reduziert sich für mich allein auf finanzielle<br />
Unterstützung.”<br />
Auch das folgende Zitat macht deutlich, dass es<br />
keineswegs allen EFDlerInnen klar ist, was der<br />
EFD ist:<br />
„Wir mussten regelmäßig Berichte für das ‚EFD’<br />
schreiben, ohne dass sich uns diese ‚Institution’ je<br />
vorgestellt hätte.” (259)<br />
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