stahlmarkt 7.2016 (Juli)
Aus dem Inhalt: Jubiläum: 65 Jahre »stahlmarkt« / Steel International / Stahl-Statistik Welt / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Biegen
Aus dem Inhalt: Jubiläum: 65 Jahre »stahlmarkt« / Steel International / Stahl-Statistik Welt / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Biegen
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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG<br />
Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
7<br />
<strong>Juli</strong> 2016<br />
65 Jahre Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« – in stetem Wandel<br />
Die große STAHL-Statistik – Fakten in Zahlen<br />
Stahlhandel & Stahl-Service-Center – strategisch Handeln<br />
Biegesysteme – in Richtung Automation & Industrie 4.0
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Editorial K 3<br />
Jubiläum<br />
Unsere Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« wird in diesem Jahr<br />
65 Jahre alt und hat die bewegten Zeiten der Branche<br />
kontinuierlich mitverfolgt. Das erste Erscheinungsjahr,<br />
1951, war übrigens kein Zufall. Denn in den Jahren<br />
unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg – mit Demontage<br />
und Entflechtung, Truman-Doktrin und Marshallplan<br />
– erkannten weite Teile der Politik, wie wichtig eine<br />
funktionierende Montanindustrie nicht nur für Westdeutschland,<br />
sondern für ganz (zunächst West-)Europa<br />
war. So wurde 1951 die Europäische Gemeinschaft für<br />
Kohle und Stahl (EGKS) gegründet und trat 1952 in<br />
Kraft. Mehr dazu finden Sie ab Seite 8.<br />
Dass die EGKS einmal Ursprung der Europäischen<br />
Union mit bis zu 28 Staaten werden könnte, hat damals<br />
vermutlich kaum jemand vorhergesehen – noch weniger<br />
die Herausforderungen, vor denen die Mit glieder heute<br />
stehen. Für die Stahlbranche werden in diesem Jahr<br />
wichtige Weichen gestellt bzw. Entscheidungen gefällt.<br />
Ob Grexit, Brexit, Flüchtlingskrise, Energie-, Klima- oder<br />
Handelspolitik – auch heute sind die Herausforderungen<br />
groß. Weitere Stichworte sind das TTIP-Abkommen und<br />
Themen wie eine klare und angemessene Gesetzgebung<br />
(für Stahldistributeure z. B. bei der Umkehr der Umsatzsteuer<br />
oder den Aus- und Einbaukosten) bis hin zur<br />
Anerkennung des Markt wirtschaftsstatus für China. Die<br />
Auswirkungen auf die Unternehmen<br />
könnten einschneidend<br />
werden. Wieder einmal wird es<br />
darauf ankommen, wie stark<br />
das Interesse der europäischen<br />
Gemeinschaft am Fortbestehen<br />
einer gesunden Stahlindustrie<br />
sein wird.<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 6707-538<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Unser Magazin »<strong>stahlmarkt</strong>« bleibt am Ball und<br />
wird auch in Zukunft über die Entwicklungen berichten.<br />
Es wird weiterhin Plattform für die Branche, Wegweiser<br />
und ein stückweit auch Interessenvertreter sein.<br />
In diesem Heft fassen wir zum Beispiel in unserer<br />
jährlich im <strong>Juli</strong> erscheinenden STAHL-Statistik zahlreiche<br />
Daten und Fakten in grafischer Form zusammen, mehr<br />
ab S. 33. Übrigens stehen Ihnen für Ihre Geschäftsgrafiken<br />
viele Beispiele online zur Verfügung. Download:<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
Entwicklung der Welt-Rohstahlproduktion (Anteile in %)<br />
1.623 Mill. t<br />
20,7<br />
andere Länder<br />
China<br />
192 Mill. t<br />
47,7<br />
32,5<br />
849 Mill. t 49,5<br />
770 Mill. t<br />
22,2<br />
601 Mill. t<br />
17,6<br />
8,7 15,1<br />
15,7 14,3<br />
12,5<br />
6,5<br />
19,4 20,1 11,6<br />
6,3<br />
22,6<br />
32,4<br />
14,4<br />
24,9<br />
15,8<br />
22,8<br />
6,8<br />
10,2<br />
Japan<br />
GUS<br />
NAFTA<br />
EU-28<br />
1950 1970 1990 2000 2015<br />
Quelle: worldsteel<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
4 K<br />
INHALT 0<strong>7.2016</strong><br />
SEITENBLICK<br />
6 Geduld ist gefragt<br />
7 Firmenschriften<br />
JUBILÄUM: 65 JAHRE »STAHLMARKT«<br />
8 65 Jahre Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
12 Stahlmarkt in ständigem Wandel<br />
Welt-Rohstahlproduktion nach Regionen<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
14 Amerikanisch-chinesischer Stahlkonflikt<br />
16 Chinas Weg – neue Normale<br />
18 Langfristig ausgezeichnete Rahmenbedingungen<br />
20 Stahl in der Kreislaufwirtschaft<br />
in Mill. t<br />
1.343<br />
275<br />
512<br />
1.239<br />
255<br />
1.433<br />
293<br />
639<br />
1.538 1.560<br />
320 321<br />
702 731<br />
1.650 1.670<br />
324 339<br />
822 823<br />
1.623<br />
337<br />
804<br />
andere<br />
Länder<br />
China<br />
577<br />
BRANCHENBERICHTE<br />
28 Industrie 4.0 lässt Rendite wachsen<br />
30 Elektroindustrie will Höchstmarke von 2008 übertreffen<br />
119<br />
114<br />
123<br />
198<br />
88<br />
97<br />
82<br />
139<br />
110<br />
108<br />
110<br />
173<br />
108<br />
113<br />
117<br />
178<br />
107<br />
111<br />
120<br />
169<br />
111<br />
108<br />
117<br />
166<br />
111<br />
106<br />
120<br />
169<br />
105<br />
101<br />
110<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />
166<br />
Japan<br />
GUS<br />
NAFTA<br />
EU-28<br />
STAHL-STATISTIK WELT<br />
33 Stahl weltweit<br />
36 Stahl in China<br />
38 Stahl in der EU<br />
39 Stahl in Deutschland<br />
STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />
43 Erfolgsstrategien in unsicherem Umfeld<br />
44 Effizientere Stahl-Intralogistik<br />
46 Hebezeuge von Format<br />
51 Werkzeugstahl mit Potenzial<br />
BIEGEN<br />
52 Biegemaschinen sind fit für Industrie 4.0<br />
RUBRIKEN<br />
59 Aus den Unternehmen<br />
62 StahlTermine<br />
63 Veranstaltungen<br />
63 Inserentenverzeichnis<br />
65 VIP<br />
67 Vorschau / Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
worldsteel K 5<br />
Weltrohstahlproduktion im Mai 2016<br />
JUBILÄUM Der Stahlmarkt blickt<br />
auf eine bewegte Geschichte<br />
zurück. In diesem Jahr feiert auch<br />
unsere Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« ihr<br />
65-jähriges Jubiläum. Damals<br />
wurde die Europäische Gemeinschaft<br />
für Kohle und Stahl (EGKS)<br />
gegründet. Sie setzte u. a. die<br />
Anfänge für die EU.<br />
33<br />
STAHL-STATISTIK Mit zahlreichen<br />
Grafiken über Stahlverwendung,<br />
-produktion und -handel<br />
gibt diese Rubrik Überblick über<br />
die Märkte weltweit, in China,<br />
Europa und in Deutschland. Alle<br />
Grafiken sind zum Download auch<br />
im Internet verfügbar.<br />
8<br />
43<br />
STAHLHANDEL & SERVICE-<br />
CENTER Der Stahlhandel muss<br />
sich neuen Herausforderungen<br />
stellen, um in einem zunehmend<br />
unsicheren Umfeld zu bestehen.<br />
Unternehmer müssen Bestehendes<br />
infrage stellen und ihre Entscheidungsstrategien<br />
überdenken.<br />
Diese Rubrik stellt verschiedene<br />
Lösungen vor.<br />
BIEGEN Automation, Industrie.<br />
und Ressourceneffizienz – das sind<br />
die Kernthemen, mit denen sich die<br />
Hersteller von Biegetechnik auseinandersetzen<br />
müssen. Neben<br />
entsprechenden Anlagenkonzepten<br />
gewinnt auch eine intuitive<br />
Maschinenbedienung zunehmend<br />
an Bedeutung.<br />
52<br />
Fotos: <strong>stahlmarkt</strong>, WV Stahl/worldsteel, DYNAMIC Systems, Schwarze-Robitec<br />
Die 66 an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2013 in 1.000 t.<br />
e – geschätzt<br />
Mai<br />
2016<br />
April<br />
2016<br />
Mai<br />
2015<br />
% Veränd.<br />
Mai 16/15<br />
5 Monate<br />
2016 2015<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Belgien 65 e 672 , 3 .257 3.229 ,9<br />
Bulgarien e e 58 – 3, 96 265 – 25,9<br />
Deutschland 3.858 3.556 3.79 , 8.95 8.38 – ,<br />
Finnland 36 329 362 – ,2 .732 .722 ,6<br />
Frankreich .73 966 5 – 8,8 5.97 6.783 – 2,8<br />
Griechenland 95 e 85 e 7 – ,2 65 3 2,6<br />
Großbritannien 697 e 7 .9 – 37, 3.237 5.76 – 37,5<br />
Italien 2.87 2.9 2. 9,3 .8 9.798 2,9<br />
Kroatien e 9 – , 75 – ,<br />
Luxemburg 25 e 9 e 83 2, 966 928 ,<br />
Niederlande 589 53 68 – ,7 2.888 2.96 – 2,6<br />
Österreich 632 6 e 7 – , 3.97 3.37 – 8,2<br />
Polen 795 e 77 e 895 – ,2 3.87 .77 – 5,<br />
Schweden 5 57 – 9,3 .98 2.98 – 9,9<br />
Slowakei 8 398 38 7, .925 2.32 – 5,3<br />
Slowenien 55 56 55 ,8 269 272 – ,8<br />
Spanien .25 .9 .3 – ,6 6.29 6.6 – 8,7<br />
Tschechien 85 95 – 2, 2.238 2.289 – 2,2<br />
Ungarn 96 92 56 – 38,5 25 77 – 39,9<br />
Weitere EU- Länder (28) (e) 35 e 25 e 9 – ,3 2.86 2.27 – 7,2<br />
Europäische Union (28) 14.481 13.493 15.328 – 5,5 68.854 73.536 – 6,4<br />
Bosnien-Herzegovina 72 69 7 – 3, 35 372 – 7,3<br />
Mazedonien 35 e 35 26 35,8 97 95 2,3<br />
Norwegen 57 5 2,7 26 238 9,2<br />
Serbien 72 88 , 355 3 – ,8<br />
Türkei 3. 2.887 2.886 5, 3.62 3.78 3,<br />
Europa außer EU 3.305 3.114 3.114 6,1 14.682 14.285 2,8<br />
Kasachstan 375 392 37 ,3 .678 .6 2,3<br />
Moldawien 5 e 5 e 35 28,6 22 29 7,5<br />
Russland 5.952 5.89 5.928 , 29.59 3. – 2,8<br />
Ukraine 2.297 2.5 2.73 5,7 .62 9.25 ,7<br />
Usbekistan 6 e 6 62 – 3,2 278 286 – 2,8<br />
Weißrussland 75 e 6 2 – 27, 8 .32 – 28,<br />
C.I.S. (6) 8.904 8.701 8.812 1,0 42.757 42.456 0,7<br />
El Salvador e 8 e 9 5,8 3 2,<br />
Guatemala 25 e 25 e 3 – 8,6 33 – 5,2<br />
Kanada . e . e .7 6,5 5.562 5.22 6,6<br />
Kuba 2 e 25 e 2 – 5,8 99 – ,3<br />
Mexiko .575 e .35 .62 – , 7.27 7.723 – 5,9<br />
Trinidad und Tobago 6 – , 36 9 – 8,<br />
USA 6.82 6.57 6.8 – , 33.72 33.36 – ,2<br />
Nordamerika 9.590 9.034 9667 – 0,8 46.216 46.556 – 0,7<br />
Argentinien 379 39 – 7,7 .68 .987 – 5,3<br />
Brasilien 2.59 2.3 2.983 – 3,2 2.326 .3 – 3,9<br />
Chile 85 e e 9 – 5,6 62 7 3,3<br />
Ecuador 5 e 5 e 56 – ,2 2 265 – 7,8<br />
Kolumbien 5 e e 2 3, 52 5 3,7<br />
Paraguay 3 e 3 e – 2,6 5 – ,<br />
Peru 65 e 9 e 88 – 26, 38 – 8,6<br />
Uruguay 5 e 7 e 8 – 36, 2 3 – 9,5<br />
Venezuela 2 e 2 e 85 – 76,6 39 69 – 77,3<br />
Südamerika 3.302 3.029 3.826 – 13,7 15.805 18.554 – 14,8<br />
Ägypten 386 e 57 – 5,5 .89 2.665 – 28,9<br />
Libyen 8 56 9 – 2,7 27 8 9,3<br />
Marokko 3 e 3 e 52 – 2,6 5 25 – 2,3<br />
Südafrika 56 e 539 e 586 – ,5 2.636 3.7 – 2,3<br />
Afrika 1.023 1.035 1.144 – 10,6 4.949 6.107 – 19,0<br />
Iran .65 .59 .55 3, 7.26 6.9 3,9<br />
Katar 2 e 95 e 239 – 6,3 98 .7 – 8,5<br />
Saudi- Arabien 5 e 39 e 55 – 26, .97 2.578 – 23,6<br />
Vereinigte Arabische Emirate 25 2 266 – 6, .297 .28 6,<br />
Mittlerer Osten 2.500 2.335 2.511 – 0,4 11.462 11.811 – 3,0<br />
China 7.5 69.2 69.253 ,8 329.95 33.635 – ,<br />
Indien 8. 7.8 e 7.67 ,9 38.599 37.682 2,<br />
Japan 8.8 8.98 8.923 – ,9 3.8 .7 – 2,<br />
Pakistan 35 e 395 e 262 33,6 .67 .26 38,6<br />
Südkorea 5.87 5.67 6.9 – 3,5 27.89 28.67 – 2,7<br />
Taiwan, China .8 e .72 e .899 – ,7 8.87 9.62 – 8,3<br />
Thailand 255 e 25 e 326 – 2,9 .235 .636 – 2,5<br />
Asien 95.612 93.748 94.352 1,3 451.344 457.520 – 1,4<br />
Australien 386 369 53 – ,9 .93 .978 – 2,<br />
Neuseeland 5 8 79 – 35,6 227 36 – 37,<br />
Ozeanien 436 417 532 – 17,9 2.158 2.339 – 7,8<br />
Gesamt (66 Länder) 139.154 134.906 139.286 – 0,1 658.227 673.164 – 2,2<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
6<br />
SEITENBLICK<br />
Geduld ist gefragt<br />
Ohne ausländische Arbeitskräfte und Zuwanderer wäre in den vergangenen<br />
Jahren mancher Arbeitsplatz in Deutschland unbesetzt geblieben.<br />
Insbesondere in der Industrie, wo Fachkräfte rar sind. Die Flüchtlinge<br />
werden jedoch nicht so rasch dazu beitragen, diesen Engpass zu beseitigen.<br />
Dafür fehlt ihnen in den meisten Fällen die Qualifikation.<br />
Avinash Khatri ist vor zwei Jahren aus<br />
Afghanistan ins bayerische Landsberg<br />
gekommen – ohne ein Wort Deutsch sprechen<br />
zu können. In seiner Heimat hatte der<br />
26-Jährige weder eine Schule besucht noch<br />
eine Ausbildung absolviert. Aber er war sehr<br />
motiviert und fasziniert von den beruflichen<br />
Chancen, die sich ihm in Deutschland boten.<br />
Mit großem Eifer lernte er die deutsche<br />
Sprache, machte<br />
»<br />
Die für Flüchtlinge notwendige<br />
Nachqualifizierung wird mehrere<br />
Jahre in Anspruch nehmen.<br />
Praktika und erhielt<br />
im Herbst 2015<br />
einen Ausbildungsplatz<br />
im Handel.<br />
»Ich möchte mich<br />
hier hocharbeiten«,<br />
sagt Khatri. Seine Ausbilderin ist überzeugt,<br />
dass er das schaffen wird: »Avinash ist ein<br />
vorbildlicher Auszubildender. Kein anderer<br />
ist so engagiert wie er.«<br />
Der junge Mann aus Afghanistan ist tatsächlich<br />
ein Ausnahmefall. Wie eine Untersuchung<br />
des Instituts der Deutschen Wirtschaft<br />
zeigt, mündet Migration aus typischen<br />
Flüchtlingsländern, also etwa Syrien,<br />
Irak, Eritrea und eben Afghanistan, nur selten<br />
in Beschäftigung. So ist der Anteil der<br />
Menschen aus diesen vier Ländern an der<br />
deutschen Gesamtbevölkerung zwischen<br />
Anfang 2012 und Anfang 2015 um 70 %<br />
gestiegen. Doch deren sozialversicherungspflichtige<br />
Beschäftigung erhöhte sich im<br />
gleichen Zeitraum laut Statistischem Bundesamt<br />
lediglich um 28 %. Ein Blick auf die Jobs<br />
zeigt zudem, dass Beschäftigte aus Flüchtlingsländern<br />
deutlich seltener einer qualifizierten<br />
Tätigkeit nachgehen als der Durchschnitt<br />
aller sozialversicherungspflichtig Be -<br />
schäftigten hierzulande. Stattdessen üben<br />
sie meist ungelernte Helfertätigkeiten aus.<br />
Das überrascht angesichts des Arbeitskräftemangels<br />
bei industrienahen Tätigkeiten.<br />
So kamen zuletzt beispielsweise in<br />
Facharbeiterberufen der Mechatronik sowie<br />
der Energie- und Elektrotechnik auf 100<br />
Arbeitslose mehr als<br />
190 offene Stellen.<br />
Ein anderes Bild<br />
zeigt sich bei Menschen,<br />
die nicht aus<br />
typischen Flüchtlingsländern,<br />
sondern<br />
beispielsweise aus Osteuropa oder aus<br />
Indien nach Deutschland kommen. Sie finden<br />
vergleichsweise rasch einen – häufig<br />
auch qualifizierten – Job. Das ist gut für sie<br />
und das stützt den deutschen Arbeitsmarkt.<br />
Nach Feststellung des Instituts der Deutschen<br />
Wirtschaft haben ausländische<br />
Arbeitskräfte und Zuwanderer in den vergangenen<br />
drei Jahren einen großen Beitrag<br />
zur Fachkräftesicherung in Deutschland<br />
geleistet – insbesondere in den Industrieberufen,<br />
und zwar auf sämtlichen Qualifikationsniveaus.<br />
Anderenfalls, so der Befund<br />
der Forscher, wäre das Wachstum der sozialversicherungspflichtigen<br />
Beschäftigung<br />
nicht in Ansätzen zu realisieren gewesen.<br />
Denn angesichts der demografischen Entwicklung<br />
ist Deutschland in hohem Maße<br />
auf die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte<br />
angewiesen. So ist die Beschäftigung<br />
unter deutschen Industriefacharbeitern zu -<br />
letzt zurückgegangen – was angesichts der<br />
hohen Arbeitskräftenachfrage auf den ersten<br />
Blick überraschend erscheint. Ursache<br />
war die zum 1. <strong>Juli</strong> 2014 eingeführte Rente<br />
mit 63 Jahren, von der insbesondere Industriefacharbeiter<br />
Gebrauch machten.<br />
Warum aber finden Menschen aus typischen<br />
Flüchtlingsländern so schwer An -<br />
schluss am deutschen Arbeitsmarkt? Einen<br />
möglichen Erklärungsansatz liefert eine Studie<br />
des Bundesamtes für Migration und<br />
Flüchtlinge. Danach haben anerkannte Asylbewerber<br />
aus Afghanistan, Irak, Eritrea und<br />
Syrien erhebliche Defizite in der schulischen<br />
Bildung. Mehr als jeder Siebte hat keine<br />
Schule besucht; zwei Drittel verfügt über<br />
keinerlei berufliche Bildung.<br />
So wie Avinash Khatri, der in Afghanistan<br />
mit seinen Eltern in einem Tempel gewohnt<br />
und gearbeitet hatte. Auf die Idee, eine<br />
industrienahe Tätigkeit auszuüben und gar<br />
einen Beruf zu erlernen ist er schon deshalb<br />
nicht gekommen, weil die Wirtschaftsstruktur<br />
seines Heimatlandes völlig anders ist als<br />
die in Deutschland. Hierzulande stehen das<br />
Verarbeitende Gewerbe und mit ihm industrielle<br />
Kernbranchen wie der Maschinenund<br />
Fahrzeugbau oder die Elektroindustrie<br />
für 22,6 % der gesamtwirtschaftlichen<br />
Wertschöpfung. In Syrien sind dies 6,5 %,<br />
in Eritrea 5,7 % und im Irak lediglich 1 %.<br />
Somit ist es nicht überraschend, dass<br />
Zuwanderer aus diesen Ländern nur selten<br />
über industrienah verwertbare Qualifikationen<br />
oder zumindest Vorerfahrungen verfügen.<br />
Zum Vergleich: In Indien (Anteil des<br />
Verarbeitenden Gewerbes und der industriellen<br />
Kernbranchen an der gesamtwirtschaftlichen<br />
Wertschöpfung 17,1 %) und<br />
China (35,9 %) ähneln die Strukturen denen<br />
in Deutschland sehr viel stärker.<br />
Kurzfristig werden Flüchtlinge somit keinen<br />
nennenswerten Beitrag zur Fachkräftesicherung<br />
leisten können. Alle, die sich von<br />
den Geflüchteten eine Lösung des Fachkräftemangels<br />
erhoffen, werden Geduld haben<br />
müssen. ber<br />
(sm 160703646) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Firmenschriften K 7<br />
Alltec GmbH<br />
HABA PlattenService GmbH<br />
Produktübersicht<br />
4 Seiten, deutsch<br />
Das Unternehmen Alltec stellt Systeme<br />
und Maschinen der Marke Foba zum<br />
Markieren und Gravieren mit Laser vor.<br />
Zum Sortiment zählen Beschriftungslaser,<br />
Lasermarkiersysteme zur Integra tion<br />
in Fertigungsanlagen, kundenspezifische<br />
Sondermaschinen zur Laserbeschriftung<br />
oder -gravur sowie auf Präzision fokussierte<br />
Vision-Systeme und HELP (Holistic<br />
Enhanced Laser Process), ein ganzheitlicher,<br />
bildgebender Markierprozess.<br />
Weiteres Zubehör ist für breitere Einsatzmöglichkeiten erhältlich.<br />
Produkte und Leistungen<br />
16 Seiten, deutsch<br />
Zu den Kernkompetenzen der HABA<br />
GmbH zählen Formteile aus Stahl, Edelstahl<br />
oder Aluminium, die mit diversen<br />
Verfahren gefertigt werden können.<br />
Hierzu wendet das Unternehmen<br />
Brennschneiden, Plasma- oder Wasserstrahl-<br />
so wie Laserschneiden an und<br />
sieht sich als Lösungsanbieter für komplettbearbeitete<br />
Teile und Baugruppen,<br />
was auch Vakuumteile oder präzise Teile<br />
aus der Halbleiterindustrie umfasst.<br />
Auch Sonderwünsche werden umgesetzt.<br />
ALLTEC GmbH<br />
An der Trave 27 – 31, 23923 Selmsdorf<br />
Tel. +49 38823 55-0, Fax +49 38823 55-222<br />
E-Mail: info@fobalaser.com, www.foba.de<br />
(sm 160703621) K<br />
HABA PlattenService GmbH<br />
Einsteinstraße 7, 71083 Herrenberg<br />
Tel. +49 7032 97 570, Fax +49 7032 76 863<br />
E-Mail: info@haba-gmbh.de, www.haba-gmbh.de<br />
(sm 160703623) K<br />
Innomax AG<br />
Innovation in Machining<br />
12 Seiten, deutsch<br />
Präzises abrasives Wasserstrahlschneiden<br />
ist das Gebiet der Innomax AG, die sich<br />
als Zentrale für Service, Verkauf und Anwendungsberatung<br />
hinsichtlich Wasserstrahlschneidanlagen<br />
des amerikanischen<br />
Unternehmens Omax Corp. präsentiert.<br />
Diese Anlagen zeichnen sich<br />
durch hohe Genauigkeit aus – sie schneiden<br />
komplexe Flachteile aus beinah jedem<br />
Material. Gegenüber Laser-, Plasmaund<br />
Brennschneiden bietet das Wasserstrahlschneiden<br />
eine größere Leistungsbreite bei gleichen Kosten.<br />
Linsinger Maschinenbau Gesellschaft mbH<br />
Säge-, Fräs-, Schienen-,<br />
Werkzeugtechnik<br />
28 Seiten, deutsch<br />
Auf technisches Know-how aus mehr als<br />
sechs Jahrzehnten Forschung und Entwicklung<br />
kann die Linsinger GmbH zurückblicken.<br />
Kreissägeanlagen, Schienensägen<br />
und -bohranlagen, Rohrtrennmaschinen,<br />
Band- und Plattenfräsmaschinen<br />
sowie Schienenfräszüge, mobile oder<br />
stationäre Schienentechnik und »Rail-<br />
Road-Truck« zum schnellen Ein- und Ausgleisen<br />
zählen zu ihrem Gebiet.<br />
Innomax – Innovation in Machining AG<br />
Marie-Bernays-Ring 7a, 41199 Mönchengladbach<br />
Tel. +49 2166 62186-0, Fax +49 2166 62186-99<br />
E-Mail: info@innomaxag.de, www.innomaxag.de<br />
(sm 160703622) K<br />
Linsinger Maschinenbau Gesellschaft mbH<br />
Dr. Linsinger-Straße 24, 4662 Steyrermühl<br />
Tel. +43 7613 8840, Fax +43 7613 8840-951<br />
E-Mail: maschinenbau@linsinger.com, www.linsinger.com<br />
(sm 160703624) K<br />
SK Laser GmbH<br />
Stahl & Fittings Schaefer GmbH<br />
Beschriftung und Gravur – Laser Machines<br />
– Marking and Engraving<br />
2 Seiten, deutsch/englisch<br />
Das Unternehmen präsentiert hier in deutscher<br />
und englischer Sprache seine Lasermaschinen<br />
Workstation, Workstation Tunnel und<br />
Workstation-XXL. Seit 10 Jahren existiert die<br />
eigentümergeführte SK Laser und stellt Lasergravuranlagen<br />
nach Kundenbedarf sowohl<br />
für 2-D- wie auch für 3-D-Lasergravur und<br />
-beschriftung her. Leitidee dieser Systeme ist<br />
leichte Bedienung, robuste Ausführung und<br />
schnelle Einrichtung. Die mitgelieferte Software<br />
entspricht dem Marktbedarf.<br />
Schaefer GmbH<br />
Ihr Partner ...<br />
... für Rohre und Rohrzubehör<br />
aus C-Stahl und Edelstahl<br />
Ihr Partner für Rohre und Rohrzubehör<br />
aus C-Stahl und Edelstahl<br />
4 Seiten, deutsch<br />
Seit 1985 hält dieses Handelsunternehmen<br />
ein umfangreiches Sortiment für den Energie-,<br />
Chemie-, Industrieanlagen- und Rohrleitungsbau<br />
bereit. Dazu zählen Rohre aus<br />
C-Stahl und Edelstahl, Rohrbogen, Schweißfittings,<br />
Flansche, Armaturen, Gewindefittings,<br />
Zubehör wie Schellen, Stahlbügel und<br />
Gitterroste sowie Sonderteile wie Weldolets,<br />
Stutzen oder SAE-Verbindungen – auf<br />
Wunsch Oberflächenbe arbeitungen, Kennzeichnungen<br />
oder Zusatzprüfungen.<br />
SK Laser GmbH<br />
Daimlerring 6, 65205 Wiesbaden<br />
Tel. +49 6122 53335-0, Fax +49 6122 53335-29<br />
E-Mail: info@sk-laser.de, www.sk-laser.de<br />
(sm 160703619) K<br />
Stahl & Fittings Schaefer GmbH<br />
Gelleper Straße 20, 47809 Krefeld<br />
Tel. +49 2151 570085, Fax +49 2151 570310<br />
E-Mail: stahl-fittings@t-online.de, www.stahl-fittings.de<br />
(sm 160703620) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
8 K 65 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
65 Jahre Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
So bewegt wie die Branche<br />
Düsseldorf (SHN/WS). Der Stahlmarkt blickt auf eine bewegte Geschichte<br />
zurück. In diesem Jahr feiert auch unsere Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« ihr<br />
65-jähriges Jubiläum. Dass die im ersten Erscheinungsjahr 1951 gleichzeitig<br />
gegründete Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) Keimzelle<br />
der Europäischen Union werden wird, die die Branche auch heute wieder vor<br />
besondere Herausforderungen stellt, hat damals wohl niemand geahnt –<br />
Grund genug, um Beginn und Entwicklung Revue passieren zu lassen. Dabei<br />
gibt es zwischen dem Gestern und Heute auch manche Ähnlichkeit.<br />
Der »<strong>stahlmarkt</strong>« wurde im Jahr 1951<br />
unter dem Namen »Continentaler Eisenhandel«<br />
gegründet. Ziel sollte es sein, als »internationales<br />
Informationsorgan der Eisen- und<br />
Eisenwarenwirtschaft« zu dienen und eine<br />
bessere Zusammenarbeit des Handels sowie<br />
eine Erhöhung der Produktion zu unterstützen.<br />
In diesem Sinne äußerte sich Vizekanzler<br />
Franz Blücher in der ersten Ausgabe der<br />
Zeitschrift.<br />
An der grundsätzlichen Ausrichtung der<br />
Fachzeitschrift hat sich in den Jahrzehnten<br />
gar nicht so viel verändert, man berichtete<br />
fortan über das Auf und Ab der Stahlmärkte<br />
parallel zum Entstehen der EU. Immer<br />
wieder hat sich das »<strong>stahlmarkt</strong>«-Team zum<br />
Ziel gesetzt, Transparenz zu schaffen und die<br />
Leser in diesen anspruchsvollen Märkten<br />
mit Fachinformationen zu unterstützen. Das<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«-Magazin wird auch in Zukunft<br />
über die Entwicklungen berichten, Wegweiser<br />
und zugleich ein stückweit Interessenvertreter<br />
sein.<br />
Europäische Gemeinschaft für Kohle<br />
und Stahl ist Keimzelle der EU<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Neuanfang<br />
in der deutschen Wirtschaft in vollem<br />
Gange. Zwar hatten Demontage und<br />
Entflechtung auch die Stahlindustrie getroffen,<br />
doch im Westen Deutschlands wurde<br />
die Demontagepolitik aufgrund der Truman-Doktrin<br />
und des Marshallplans schnell<br />
wieder aufgegeben. Ab 1949 unterlag das<br />
Ruhrgebiet – stärkste industrialisierte Region<br />
Europas – einer Sechs-Mächte-Kontrolle<br />
durch die Internationale Ruhrbehörde. De -<br />
ren Vertreter waren sich jedoch untereinander<br />
nicht immer einig und man kam zu dem<br />
Schluss, dass ein gemeinsamer Markt für<br />
Kohle und Stahl eingerichtet werden sollte.<br />
Der Franzose Jean Monnet gab den Anstoß<br />
und schließlich wurde der Schuman-Plan<br />
vorgestellt, wonach »die Gesamtheit der<br />
französisch-deutschen Kohle- und Stahlproduktion<br />
unter eine gemeinsame Hohe Be -<br />
hörde zu stellen« war – »in einer Organisation,<br />
die den anderen europäischen Ländern<br />
zum Beitritt offen steht«. Die Europäische<br />
Gemeinschaft für Eisen und Stahl (EGKS)<br />
entstand, erste supranationale Organisation<br />
und Grundstein für die Einigung Europas,<br />
wobei Deutschland gleichberechtigtes Mitglied<br />
wurde. Die EGKS, deren Vertrag im<br />
Übrigen erst 2002 ausgelaufen ist, war der<br />
älteste von drei Teilen der Europäischen<br />
Gemeinschaften (EG), aus denen u. a. rd. 40<br />
Jahre später die EU entstand.<br />
Interessant ist dabei, dass die Geburtsstunde<br />
der EGKS – am 18. April 1951 per<br />
Vertrag in Paris gegründet und 1952 in Kraft<br />
1951 1977 1979 1996<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
®<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG<br />
Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
65 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>« K 9<br />
getreten – fast mit der der Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
zusammenfällt. Denn die erste Ausgabe<br />
erschien im März 1951, damals noch<br />
unter dem Titel »Continentaler Eisenhandel«.<br />
Neue Stahlsorten und das<br />
Marktgeschehen im Fokus<br />
In den 1960er-Jahren wurde dann die Mehrwertsteuer<br />
eingeführt, die Walzstahlkontore<br />
wurden eingerichtet und im Stahlhandel<br />
gewann die Lagerhaltung an Bedeutung. Im<br />
Zuge der Modernisierung der Stahlindustrie<br />
kamen zunehmend neue Stahlsorten auf<br />
den Markt und die technische Beratung<br />
wurde immer wichtiger. Das schlug sich<br />
auch in der Berichterstattung der Zeitschrift<br />
nieder.<br />
Deshalb wurde 1972 eine Namensänderung<br />
der Zeitschrift hin zu »Continentaler<br />
Stahlmarkt« vorgenommen. Denn Stahlwerkstoffe<br />
rückten gegenüber dem reinen<br />
Eisen immer mehr in den Vordergrund.<br />
Zugleich hatte man sich gegen den Begriff<br />
»Handel« entschieden, da dieser zu eng<br />
gesteckt sei, hieß es damals. Der Begriff<br />
»Markt« verdeutliche die weitreichende<br />
Bedeutung von Stahl, denn »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
habe auch die Markterschließung und Marktpflege<br />
zum Inhalt. Außerdem waren sowohl<br />
alle Rohstoffe, die für die Stahlerzeugung<br />
notwendig sind, wie auch alle Fertigerzeugnisse<br />
Gegenstand der Hefte. Somit war aus<br />
der Zeitschrift »Continentaler Stahlmarkt«<br />
ein Sprachrohr für die Eisen und Stahl erzeugende<br />
Industrie, wie auch für den Handel<br />
und die Verarbeitung entstanden.<br />
Diese Änderung an der Ausrichtung der<br />
Zeitschrift lässt sich auch anhand der Strukturkrise<br />
der Stahlindustrie und der Veränderung<br />
in der Reglementierung bei dem Verkauf<br />
der Stahlwerkproduktion erklären.<br />
Denn die bis zum Jahr 1971 für den Verkauf<br />
der Stahlwerkproduktion zuständigen<br />
Walzstahlkontore, wurden von den Rationalisierungsgruppen<br />
abgelöst. Es ging nun<br />
nicht mehr um den reinen Verkauf, sondern<br />
man spezialisierte sich auf bestimmte Produkte.<br />
Stahl in der Krise<br />
Mitte der 1970er-Jahre schlitterte die Branche<br />
dann in eine strukturelle Krise. Die Rohstahlproduktion<br />
schrumpfte und vor allem<br />
die Überkapazitäten verschärften die Lage.<br />
Hinzu kam die Energiekrise von 1973 mit<br />
wachsenden Energie- und Arbeitskosten.<br />
Da es in den 1970er-Jahren keine Verbesserung<br />
der Lage gab, wurde am 6. Oktober<br />
1980 von der europäischen Kommission die<br />
»manifeste Krise« ausgerufen. Der Krisenartikel<br />
58 des Montanvertrages wurde angewandt<br />
und es wurden Erzeugerquoten eingeführt.<br />
Rückblickend wird als Grund für die<br />
Schärfe der Krise die Überkapazität ausgemacht.<br />
Der massive Abbau von Arbeitsplätzen<br />
führte zu Massenstreiks und Demonstrationen.<br />
Problem waren auch die eigentlich verbotenen<br />
Subventionen, mit denen veraltete<br />
Werke aufrechterhalten wurden. Während<br />
sich die nationalen Regierungen in vielen<br />
Ländern Europas nicht an die Regeln hielten<br />
und Milliardensummen in ihre Stahl industrie<br />
pumpten, blieben die deutschen Stahlhersteller<br />
überwiegend allein auf sich gestellt.<br />
Hinzu kam das Problem, dass sich die Stahlmarkt-Teilnehmer<br />
zunehmend we niger an<br />
die vorgegebenen Mengen- und Preisregelungen<br />
hielten.<br />
Wiedervereinigung und<br />
Europäische Union<br />
Im Jahr 1985 wurde dann noch einmal der<br />
Name der Fachzeitschrift geändert. Sie hieß<br />
von da an nur noch »<strong>stahlmarkt</strong>«, weil sich<br />
die Zeitschrift schon längst nicht mehr auf<br />
den kontinental-europäischen Raum be -<br />
schränkte. Berichte über Großbritannien, die<br />
USA und andere aufstrebende Wirtschaftsregionen<br />
der Welt gehörten längst mit zum<br />
Repertoire.<br />
In den 1990er-Jahren kam es schließlich<br />
zu der Gründung der EU. Dies bedeutete<br />
eine Verein fachung des Handels und eine<br />
engere Verknüpfung der EU-Mitgliedsstaaten<br />
unter einander. Von dem so entstandenen<br />
ge meinsamen europäischen Binnenmarkt<br />
profitierte die Stahlindustrie ebenfalls.<br />
Die Modernisierung wurde stark vorangetrieben,<br />
es entstanden neue Absatzmärkte<br />
im Osten und der Euro wurde eingeführt.<br />
Insgesamt war das Jahrzehnt jedoch von<br />
wirtschaftlichen Wechsellagen geprägt mit<br />
einem Auf und Ab in der europäischen Roh-<br />
Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
65 Jahre Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« – in stetem Wandel<br />
Die große STAHL-Statistik – Fakten in Zahlen<br />
Stahlhandel & Stahl-Service-Center – strategisch Handeln<br />
Biegesysteme – in Richtung Automation & Industrie 4.0<br />
Brauchen<br />
Sie<br />
Träger…<br />
7<br />
<strong>Juli</strong> 2016<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>«-<br />
Erscheinungsbild<br />
Der »<strong>stahlmarkt</strong>« hat sich über<br />
die Jahrzehnte stetig verändert<br />
und zwar nicht nur inhaltlich.<br />
Zweimal wurde der Namen<br />
gewechselt, auch das äußere<br />
Erscheinungsbild wurde immer<br />
wieder aufgefrischt und optimiert.<br />
Das vorliegende Heft ist u. a. mit<br />
dem sogenannten Steel-finish-<br />
Cover versehen, d. h. mit einer<br />
Oberfläche, die anmutet wie<br />
Stahl.<br />
2006 2011 <strong>Juli</strong> 2016<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
10 K 65 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
stahlerzeugung, aber auch bei den Stahlverarbeitern.<br />
Boom: Aufstieg Chinas und<br />
EU-Erweiterung<br />
Das neue Jahrtausend war anfänglich von<br />
hohen Wachstumsraten und einem Stahlboom<br />
ge kennzeichnet. Brasilien, Russland,<br />
Indien und allen voran China waren die treibenden<br />
Länder der guten Stahlkonjunktur.<br />
Auch die Erweiterung der EU bot viele<br />
Wachstumschancen. Es kam zu zahlreichen<br />
Standortverlagerungen oder Gründungen<br />
von Unternehmen außerhalb und innerhalb<br />
Europas, z. B. in Osteuropa. Man wollte<br />
neue Chancen in anderen Regionen, niedrigere<br />
Arbeitskosten oder einfach steuerliche<br />
Vorteile nutzen.<br />
Die Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« schloss sich<br />
dem Internationalisierungsprozess an und<br />
gab zunächst ab 2006 ein englischsprachiges<br />
»Supplement« heraus, das bis zu viermal<br />
jährlich bis zum Jahr 2014 erschien und<br />
»European Edition«, zuletzt »steel market<br />
Europe« hieß.<br />
Ende des Stahlbooms durch<br />
Wirtschafts- und Finanzkrise<br />
Angefangen mit einer geplatzten Immobilienblase<br />
in den USA folgte ab dem Jahr 2007<br />
eine weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise,<br />
von der sich die meisten Märkte bisher nicht<br />
wieder vollends erholt haben. Die Stahlproduktion<br />
brach auch in Deutschland deutlich<br />
ein.<br />
So steht die Branche auch jetzt wieder<br />
vor großen Aufgaben: Chinas Wachstum<br />
schwenkt in eine neue »Normale«, d. h. in<br />
eine weniger dynamische Phase als bisher.<br />
Hohe Überkapazitäten existieren nun weltweit<br />
und Stahlimporte drücken auf den<br />
europäischen und deutschen Markt (siehe<br />
auch den folgenden Artikel ab S. 12).<br />
Zugleich sind innerhalb der EU neue He -<br />
rausforderungen zu meistern, ob in der<br />
Energie-, Klima- und Umweltpolitik oder in<br />
der Handelspolitik. Einige Stichworte sind:<br />
Emissionshandel, Strompreise, Subventionen,<br />
Handelsschutzinstrumente, Antidumpingmaßnahmen<br />
usw. Europas Stahlindustrie<br />
braucht wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen,<br />
die sie derzeit nicht gegeben<br />
sieht. Auch dafür gehen heute wieder die<br />
Menschen auf die Straße, um zu demonstrieren.<br />
Und: Wer hätte schon vor sechs Jahrzehnten<br />
gedacht, dass nun Themen wie Grexit,<br />
Brexit oder Zuwanderung im Raum stehen,<br />
die die Europäische Union vor große He -<br />
rausforderungen stellen? Auch die Verleihung<br />
des Marktwirtschaftsstatus (MES) an<br />
China wird intensiv diskutiert.<br />
Der Wettbewerb für die Stahlindustrie<br />
verschärft sich immer mehr. Und auch die<br />
aktuelle Politik – nicht nur die Landes-, sondern<br />
auch die Europapolitik – nimmt einen<br />
immer einschneidenderen Einfluss auf die<br />
Entwicklung der Stahlindustrie.<br />
So ist auch heute wieder die europäische<br />
Gemeinschaft wichtig. Denn genau jetzt<br />
kommt es darauf an, dass sich die Mitgliedsstaaten<br />
einigen können und gemeinsam<br />
und schnell Entscheidungen treffen. Die EU<br />
muss rasch und entschlossen handeln, um<br />
die europäische Stahlindustrie zu schützen<br />
– und mehr.<br />
Westeuropa*: Stahlmarkt-Krise in den 1970ern und 1980ern<br />
Produktion, Kapazitäten und Kapazitätsauslastung<br />
Kapazitäten (Mill. t) Produktion (Mill. t) Kapazitätsauslastung (%)<br />
300<br />
Mill. t<br />
Phase 1 – Kapazitätserweiterung<br />
– hohes Wachstum der Nachfrage<br />
Phase 2 – Restrukturierung<br />
– Überkapazitäten und<br />
gesättigte Nachfrage<br />
Phase 3 – Privatisierung und<br />
Konsolidierung<br />
– Verbesserung der<br />
<br />
100<br />
%<br />
80<br />
200<br />
70<br />
150<br />
60<br />
100<br />
50<br />
50<br />
1960 1962 1964 1966 1968 1970 1972 1974 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994<br />
1961 1963 1965 1967 1969 1971 1973 1975 1977 1979 1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995<br />
40<br />
* damals mit den neun Ländern Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Irland, Belgien,<br />
Dänemark, Luxembourg und den Niederlanden<br />
Quelle: E. Davignon, OECD 2016<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
65 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>« K 11<br />
Westdeutsche Marktfavoriten 1959<br />
Stahlbedarf in Deutschland heute<br />
Haushaltswaren Übrige<br />
Rohre<br />
10%<br />
3% 6% Automobil<br />
31%<br />
Bau<br />
Metallwaren<br />
12%<br />
Maschinenbau<br />
12%<br />
26%<br />
Quelle: »<strong>stahlmarkt</strong>« 1959<br />
Quelle: WV Stahl<br />
Digitale Transformation<br />
Gleichzeitig steht die vierte industrielle<br />
Revolution 4.0 vor der Tür. Die Unternehmen<br />
sind gefordert, zu investieren und neue<br />
Wege zu gehen, sich zu transformieren, wie<br />
es heißt – eine Herausforderung, die zu -<br />
gleich eine Riesenchance sein kann.<br />
Unser Magazin »<strong>stahlmarkt</strong>« ist auch<br />
dabei: Schon seit 2012 als App auf dem iPad<br />
(Apple) lesbar, ist die Zeitschrift auf ihrer<br />
Website inzwischen seit 2015 als e-Paper<br />
digital, jederzeit, überall und für jeden verfügbar:<br />
mit jedem beliebigen Endgerät, ob<br />
Smartphone oder Tablet, ob per Microsoft<br />
Windows, Apple oder Android. Es gibt ein<br />
Archiv und Artikel lassen sich weiterleiten<br />
oder empfehlen.<br />
Darüber hinaus ist die Redaktion auf Twitter<br />
und Facebook präsent (Facebook: <strong>stahlmarkt</strong><br />
Magazin; Twitter: @<strong>stahlmarkt</strong>). Dort<br />
gibt es aktuelle News spontan aus der<br />
Redaktion, Live- Meldungen direkt aus Konferenzen<br />
und Veranstaltungen, Insidertipps,<br />
Meinungen und mehr.<br />
Selbstverständlich bleibt unsere Fachzeitschrift<br />
als Printprodukt weiterhin die »Mutter«<br />
im Portfolio. Denn unsere Hintergrundberichte,<br />
Analysen, Übersichtsartikel,<br />
Interviews und mehr unterstützen Sie<br />
dabei, Strategien für die Zukunft zu entwickeln.<br />
Als Leser haben Sie verlässlich Monat<br />
für Monat ein gedrucktes Exemplar in der<br />
Hand.<br />
K<br />
An der Erstellung dieses Artikels hat Selma Hase-Naumann<br />
mitgewirkt, die zurzeit als studentische Mitarbeiterin<br />
in der Redaktion unserer Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
aktiv ist. Sie studiert Germanistik und Politikwissenschaften<br />
an der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf.<br />
»<strong>stahlmarkt</strong>« crossmedia<br />
Das »<strong>stahlmarkt</strong>«-Team<br />
will Ihnen noch mehr<br />
Nutzwert bieten und<br />
beschreitet an einigen<br />
Stellen des Heftes den<br />
»crossmedialen« Weg.<br />
Denn viele unserer Geschäftsgrafiken stehen<br />
Ihnen für Ihre eigenen Präsentationen auch online<br />
zum Download zur Verfügung (Bereich »crossmedia«).<br />
Diese sind z. B. auch per QR-Code mit<br />
dem Smartphone oder Tablet zu erreichen.<br />
/<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
L <strong>stahlmarkt</strong> crossmedia<br />
(sm 160703703)<br />
ERNST BARTSCH GmbH<br />
Wir fertigen für unsere<br />
Kunden aus den Bereichen:<br />
Kraftwerkbau<br />
Behälterbau<br />
Industrie- und Schiffsbau<br />
Stahlbau<br />
<br />
Schweißfachbetrieb<br />
<br />
Ernst Bartsch GmbH<br />
Industriestraße 10<br />
28844 Weyhe-Dreye<br />
Tel. 0421-824020<br />
info@bartsch-stahlbau.de<br />
www.bartsch-stahlbau.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
12 K 65 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
Stahlmarkt in ständigem Wandel<br />
Wie sich die Lage der Branche in den letzten 65 Jahren verändert hat<br />
Düsseldorf. Volkswirtschaftler erklären das Phänomen von Konjunkturund<br />
Absatzschwankungen gerne am Beispiel von Schlachtvieh und dem<br />
sogenannten Schweinezyklus. Doch nicht nur die Landwirtschaft sondern<br />
auch die Industrie hat leidvolle Erfahrungen mit dem Rhythmus von<br />
Rezessions- und Boomphasen. Speziell die Eisen- und Stahlindustrie als<br />
einer der ältesten Produktionszweige muss seit jeher mit harschen<br />
Schwankungen leben. Das beweist ein Blick in die Geschichte, wie er zum<br />
65-jährigen Jubiläum der Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« angezeigt ist.<br />
Nach einer langen Zeit des Aufbruchs<br />
und des Wirtschaftswunders der jungen<br />
Bundesrepublik Deutschland folgte ab Mitte<br />
der 1970er-Jahre eine zehnjährige Krisenphase<br />
mit dem Verlust von zehntausenden<br />
von Arbeitsplätzen. Die deutschen Hütten<br />
bauten aus eigenem Antrieb Kapazitäten ab<br />
und gewannen durch Fusionen an Stärke.<br />
Nach der Wiedervereinigung und der Öffnung<br />
der osteuropäischen Märkte wurde<br />
aufkommende Euphorie aber bald wieder<br />
durch neuerliche Rezessionen gedämpft. In<br />
den ersten Jahren des neuen Jahrtausends<br />
Deutschlands bedeutendste Stahlstandorte heute<br />
Stand: Februar 2016<br />
führte die Globalisierung zu neuen Unternehmensdimensionen.<br />
Europa und vor<br />
allem die exportstarke deutsche Wirtschaft<br />
mussten indessen erkennen, dass Internationalisierung<br />
keine Einbahnstraße ist. Aktuell<br />
bedrohen vor allem wachsende chinesische<br />
Importe zu Dumpingpreisen die Stahlindustrie<br />
und viele über die Wertschöpfungskette<br />
mit ihr verbundene Wirtschaftszweige.<br />
Branchenvertreter wie auch Politiker der<br />
Regierungskoalition in Berlin sprechen<br />
schon von einem »Schicksalsjahr« für die<br />
Stahlindustrie.<br />
Unternehmen<br />
Rohstahlerzeugung 2015<br />
in Mill. t<br />
(1) ArcelorMittal Hamburg<br />
(2) ArcelorMittal Bremen<br />
(3) Benteler<br />
(4) Georgsmarienhütte Holding<br />
(5) Salzgitter<br />
(6) Brandenburger Elektrostahlwerk<br />
(7) Hennigsdorfer Elektrostahlwerk<br />
(8) ArcelorMittal Eisenhüttenstadt<br />
(9) thyssenkrupp Steel Europe<br />
(10) HKM<br />
(11) ArcelorMittal Ruhrort<br />
(12) Deutsche Edelstahlwerke<br />
(13) Buderus Edelstahl<br />
(14) Stahlwerk Thüringen<br />
(15) ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi<br />
(16) BGH Edelstahl<br />
(17) Dillinger Hüttenwerk<br />
(18) Saarstahl<br />
(19) Badische Stahlwerke<br />
(20) Lech-Stahlwerke<br />
1,0<br />
3,3<br />
0,5<br />
1,2<br />
5,3<br />
1,4<br />
0,8<br />
2,3<br />
9,3<br />
4,6<br />
1,2<br />
0,9<br />
0,3<br />
0,8<br />
0,9<br />
0,2<br />
2,4<br />
2,8<br />
2,2<br />
1,1<br />
Quelle: WV Stahl<br />
Nicht ein sondern mehrere Schicksalsjahre<br />
hatte die Branche ab 1975 zu bestehen.<br />
Nach einer Boomphase mit dem absoluten<br />
Produktionsrekord von 54 Mill. t Rohstahl in<br />
der Bundesrepublik im Jahre 1974 schlitterte<br />
die gesamte europäische Stahlindustrie in<br />
eine zehnjährige Krise. 1980 hatte sich die<br />
Lage derart zugespitzt, dass die Europäische<br />
Kommission in Brüssel auf Empfehlung von<br />
Industriekommissar Graf Etienne Davignon<br />
gar die »manifeste Krise« ausrief und Produktionsquoten<br />
festlegte. Die Bundesregierung<br />
sah sich zum Handeln gezwungen und<br />
bat drei einflussreiche Herren aus Industrie<br />
und Finanzwelt um Vorschläge zur Neuordnung<br />
der Krisenbranche. Multi-Aufsichtsrat<br />
Günter Vogelsang, Marcus Bierich (Allianz)<br />
und Alfred Herrhausen (Deutsche Bank) legten<br />
ihren Vorschlag im Januar 1983 dem<br />
damaligen Bundeswirtschaftsminister Otto<br />
Graf Lambsdorff vor. Die Idee: Zusammenlegung<br />
der großen Konzerne zu schlagkräftigen<br />
Einheiten. Realisiert wurden die Vorschläge<br />
indessen nicht. Zu groß waren die<br />
Widerstände der Landesregierungen in den<br />
Stahlländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachen.<br />
Die deutschen Stahlkonzerne sahen sich<br />
gezwungen, ihre Aufgaben ohne Hilfe der<br />
Moderatoren anzupacken. In den 15 Jahren<br />
nach Ausbruch der Krise wurden fast 50<br />
Hochöfen, 156 Konverter, Siemens-Martinund<br />
Elektroöfen und 85 Walzstraßen still<br />
gelegt. Beschäftigte die Eisen- und Stahlindustrie<br />
im Basisjahr 1951 knapp 254.000<br />
Menschen, waren es 1974 rd. 344.000.<br />
Heute sind es dagegen nur noch 86.000<br />
Arbeitnehmer, einschließlich der nach der<br />
Wiedervereinigung in den ostdeutschen<br />
Standorten dazu gekommenen Stahlarbei-<br />
* Der Autor dieses Beitrags, Hans-Willy Bein, beobachtet<br />
seit mehr als 35 Jahren Unternehmen und<br />
Branchen mit Schwerpunkt Nordrhein-Westfalen. Als<br />
selbstständiger Journalist schreibt er für verschiedene<br />
Zeitungen, Wirtschaftsmagazine sowie Energie-Fachdienste<br />
und ist auch im Bereich PR und Corporate<br />
Publishing aktiv (www.hwb-medien.de).<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
65 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>« K 13<br />
ter. In den Werken der neuen Bundesländer<br />
waren unmittelbar vor der Wende 80.000<br />
Menschen beschäftigt. Produziert wurden<br />
seinerzeit 8 Mill. t Rohstahl.<br />
In Westdeutschland ähnelt die Entwicklung<br />
des Konzentrationsprozesses stark den<br />
Vorschlägen der Moderatoren. Nach mehreren<br />
Anläufen schlossen sich 1992 Krupp<br />
Stahl in Bochum mit dem Dortmunder<br />
Hoesch-Konzern zusammen. Fünf Jahre später<br />
folgte dann die Großfusion mit Thyssen<br />
zur ThyssenKrupp Stahl AG – mit einer Rohstahlproduktion<br />
von 15 Mill. t damals der<br />
größte Stahlkonzern Europas.<br />
Die Konzentration und eine damit rationellere<br />
Produktion trugen mit dazu bei, dass<br />
sich die Produktivität in der deutschen Stahlindustrie<br />
in den vergangenen zwanzig Jahren<br />
mehr als verdoppelt hat. Stellte ein deutscher<br />
Stahlarbeiter Anfang der 1990er-Jahre<br />
rein rechnerisch jährlich 240 t Rohstahl<br />
her, kommt er heute locker auf die doppelte<br />
Menge. In der früheren DDR produzierte<br />
jeder Arbeiter nur 100 t Stahl.<br />
Doch nicht nur in Deutschland hat sich<br />
das Bild der Stahlindustrie durch Konzentrationen<br />
stark verändert. Durch die Fusion von<br />
Arcelor und Mittal Steel 2007 entstand der<br />
mit Abstand größte Stahlkonzern weltweit<br />
mit einer Rohstahlproduktion von derzeit<br />
97 Mill. t. Auf den Plätzen 3 und 4 rangieren<br />
inzwischen chinesische Unternehmen. Insgesamt<br />
besetzen chinesische Konzerne die<br />
Hälfte der 20 Top-Platzierungen. Deutschland<br />
ist mit einer jährlichen Produktion von<br />
knapp 43 Mill. t in Europa der größte Stahlhersteller<br />
und rangiert weltweit auf dem<br />
siebten Platz.<br />
Die Bundesrepublik konnte es sich zunutze<br />
machen, dass Stahl nicht mehr das Massenprodukt<br />
einer alten Montanindustrie ist,<br />
Deutschland: Rohstahlproduktion und Kapazitätsauslastung 2001–2015<br />
50<br />
Mill. t<br />
40<br />
35<br />
30<br />
91 92 92<br />
94<br />
90<br />
94 97<br />
91<br />
44,8 45,0 44,8 46,4 44,5 47,2 48,5 45,8 32,7 43,8 44,3 42,7 42,6 42,9 42,7<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />
sondern eine Spezialität. Die Weiterentwicklung<br />
des traditionellen Werkstoffs zu einem<br />
Hightech-Produkt sieht die Branche als<br />
lebenswichtig an. Auch wenn der Stahleinsatz<br />
weltweit steigt, wird es für deutsche<br />
und auch europäische Unternehmen zunehmend<br />
schwieriger, gegen die immer mächtigeren<br />
Wettbewerber in den Wachstumsregionen<br />
Asiens zu konkurrieren. Schon 2012<br />
präsentiert die Beratungsfirma Booz & Company<br />
eine Studie, wonach deutsche Stahlunternehmen<br />
im Jahr 300 Mill. € in Forschung<br />
und Entwicklung investieren – mehr<br />
als die europäischen Konkurrenten zusammen.<br />
Das Ergebnis kann sich sehen lassen.<br />
Der Anteil hochwertiger Stähle liegt bei<br />
mehr als 50 % des gesamten Ausstoßes,<br />
womit deutsche Unternehmen die internationale<br />
Konkurrenz weit hinter sich lassen.<br />
Etwa die Hälfte der 2.500 aktuellen Stahlsorten<br />
wurde erst in den vergangenen fünf<br />
Rohstahlproduktion (Mill. t) Auslastung (%)<br />
66<br />
87 88<br />
84 83<br />
86 86<br />
100<br />
%<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, WV Stahl<br />
Jahren entwickelt. Zuletzt wurden jährlich<br />
über 4.000 Patente zur Stahlherstellung<br />
angemeldet, mehr als doppelt so viel wie vor<br />
20 Jahren.<br />
Die Unternehmen machen sich also fit für<br />
den globalen Konkurrenzkampf und tun<br />
alles, um auch die aktuelle Krisenphase hinter<br />
sich zu lassen. Das geht aber nur unter<br />
fairen Wettbewerbsbedingungen. Diese<br />
sind bei geschätzten Überkapazitäten von<br />
weltweit rd. 700 Mill. t und Erschwernissen<br />
durch eine restriktive Energie- und Klimapolitik<br />
für die europäischen Konzerne und<br />
speziell für deutsche Unternehmen im Jubiläumsjahr<br />
des »<strong>stahlmarkt</strong>« aber nicht in<br />
Sicht. Stattdessen stellen sich auch deutsche<br />
Konzerne auf eine neue Konsolidierungsrunde<br />
und Kooperationen oder Unternehmenszusammenschlüsse<br />
ein. Denn selbst<br />
leistungsstarke Standorte können sich der<br />
Krise nicht entziehen. (sm 160703514) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
14 K Steel International<br />
Amerikanisch-chinesischer<br />
Stahlkonflikt<br />
U.S. Steel klagt wegen Industriespionage<br />
New York (bln). Auf dem Jahrestreffen der führenden Stahlmanager von<br />
integrierten Stahlunternehmen und Minihütten ließ der CEO der U.S. Steel<br />
Corporation, Mario Longhi, eine rhetorische Bombe platzen, die großes<br />
Aufsehen erregte – nicht nur in der Stahlindustrie. Longhi warf Hackern im<br />
Dienst der chinesischen Regierung elektronische Unternehmensspionage<br />
vor. Insbesondere geht es um den angeblichen Diebstahl von geistigem<br />
Eigentum in Form von Forschungs- und Produktionsinformationen über die<br />
Herstellung der relativ neuen Speziallegierung »DualPhase 980« für die<br />
Automobilindustrie.<br />
Kurz nach der Konferenz reichte<br />
U.S. Steel bei der International Trade Commission<br />
(ITC), eine Behörde der US-Regierung,<br />
formell eine Beschwerde gegen chinesische<br />
Stahlunternehmen ein, die laut<br />
Longhi Diebstahl und Betrug für illegale<br />
Handelsaktionen nutzten. In der ITC-Beschwerde<br />
verlangt U.S. Steel einen Importstopp<br />
für fast alle Produkte der großen chinesischen<br />
Stahlhersteller und einschlägiger<br />
Handelsunternehmen. Letztere werden be -<br />
schuldigt, dass sie Stahl der Sorte Dual Phase<br />
980 über Drittländer in die USA verkauften,<br />
um die wahre Herkunft der Produkte zu<br />
verschleiern.<br />
Hacker-Angriffe auf amerikanische<br />
Stahlunternehmen<br />
Stahl für die Herstellung von Autos war traditionell<br />
und bleibt bis heute U.S. Steels<br />
wichtigstes Produkt. Seit Jahren versuchten<br />
Forscher die Forderungen der Automobilindustrie<br />
nach leichtem und dennoch festem<br />
Stahl zu befriedigen. Das geschah unter<br />
dem Druck der Konkurrenz aus der Aluminium-<br />
und Kunststoffindustrie, deren leichte<br />
Produkte den Bau von Fahrzeugen ermöglichen,<br />
die weniger Treibstoff verbrauchen.<br />
Da Autohersteller aber auch sichere Fahrzeuge<br />
bauen wollen, sind leichte und dennoch<br />
feste und zugleich gut umformbare<br />
Stahlprodukte besonders attraktiv. Der Dualphasenstahl<br />
Dual Phase 980 hat diesbezüglich<br />
besonders günstige Eigenschaften.<br />
U.S. Steel zufolge gab das Unternehmen<br />
viele Millionen US-Dollar aus, um den neuen<br />
Stahl zu entwickeln. 2011 verschafften sich<br />
in China ansässige Hacker Zugang zu den<br />
gespeicherten Daten des führenden Wissenschaftlers<br />
in der U.S.-Steel-Forschungs -<br />
abteilung und insbesondere zu detaillierten<br />
Informationen über Bestandteile und Herstellungsprozesse<br />
des Spezialstahls. Die von<br />
den elektronischen Einbrechern benutzten<br />
Methoden glichen angeblich denen, die<br />
2014 bei einem weiteren Hacker-Angriff<br />
gegen U.S. Steel sowie eine Reihe anderer<br />
amerikanischer Unternehmen benutzt wurden.<br />
Zwei Jahre nach dem ersten elektronischen<br />
Einbruch brachte ein chinesischer<br />
Stahlhersteller ein Produkt auf den Markt,<br />
das »Dual-Phase 980« wie ein Ei dem anderen<br />
glich. Laut U.S. Steel will das geschädigte<br />
Unternehmen bei der ITC Beweise vorlegen,<br />
wonach das beanstandete chinesische<br />
Produkt eine direkte Folge der elektronischen<br />
Unternehmensspionage des Jahres<br />
2011 ist. In der Beschwerde werden auch<br />
weitere chinesische Unternehmen als Nutznießer<br />
der Unternehmensspionage benannt.<br />
Die ITC gab bekannt, dass sie nach Eingang<br />
der Beschwerde eine Untersuchung<br />
eingeleitet, aber noch keine Entscheidung<br />
über den von U.S. Steel beschriebenen Tatbestand<br />
gefällt habe. Die Behörde identifizierte<br />
40 chinesische Unternehmen als Ziele<br />
ihrer Untersuchung.<br />
In einer Presseerklärung zeigte sich Longhi<br />
dankbar, dass die ITC die U.S.-Steel-Beschwerde<br />
mit einer umgehenden Untersuchung<br />
beantwortete. Seine schriftliche Stellungnahme<br />
war begleitet von einer langen<br />
Liste von Kongressabgeordneten, Gewerkschaften<br />
und Unternehmensvereinigungen,<br />
die sich für die Handelsbeschwerde und eine<br />
exemplarische Bestrafung der chinesischen<br />
Unternehmen stark machten.<br />
Stahlverarbeiter befürchten<br />
hohe Preissteigerungen<br />
Vonseiten der Stahlverarbeiter gab es allerdings<br />
auch Einwände gegen die Beschwerde<br />
von U.S. Steel und gegen hohe Hürden für<br />
chinesische Stahlimporte. Der Chef von<br />
Ardagh Metal Packaging USA, Tim Clark,<br />
wandte sich in seinem Schreiben an die ITC<br />
gegen die Blockade von Produkten, die<br />
amerikanische Hersteller angeblich nicht<br />
produzieren oder nicht in der hohen Qualität<br />
der ausländischen Konkurrenz liefern.<br />
Stahlverarbeiter befürchten deutlich höhere<br />
Preise, falls die U.S. Steel Corporation ihre<br />
Beschwerde gewinnt.<br />
Dabei ist keineswegs sicher, dass die ITC<br />
und letztendlich das US-Handelsministerium<br />
diesen für U.S. Steel angeblich kostspieligen<br />
Diebstahl von Handelsgeheimnissen und die<br />
Verschleierung der Hersteller und des Ur -<br />
sprungslandes dieses Dualphasenstahls so<br />
drakonisch bestrafen, wie vom Beschwerdeführer<br />
verlangt. Lange bevor es elektronische<br />
Hacker gab, warf U.S. Steel im Jahre<br />
1978 japanischen Stahlherstellern den Diebstahl<br />
von geistigem Eigentum vor. Damals<br />
ging es um die Produktion von geschweißten<br />
Edelstahlrohren. Die ITC entschied ge -<br />
gen den von U.S. Steel geforderten Bann<br />
dieser Importe und verlangte von elf japanischen<br />
Unternehmen, ihr unfaires Preisgebaren<br />
zu beenden.<br />
AISI-Chef erhebt schwere Vorwürfe<br />
gegen China<br />
Der erbitterte Konflikt zwischen U.S. Steel<br />
und chinesischen Unternehmen ist in eine<br />
neue und ungewöhnliche Runde in dem<br />
langen Schlagabtausch zwischen der amerikanischen<br />
und chinesischen Stahlindustrie<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Steel International K 15<br />
getreten. Bei ihrem Jahrestreffen waren sich<br />
die Top-Stahlmanager einig, dass sich der<br />
Kampf gegen Billigimporte angesichts einer<br />
anhaltenden Krise im Stahlsektor zu einem<br />
Handelskrieg ausgeweitet hat. Schuld an<br />
Ursprung und Charakter der immer neuen<br />
Feindseligkeiten schoben US-Unternehmensführer<br />
der chinesischen Konkurrenz und der<br />
chinesischen Regierung zu. »Einfach ge -<br />
sagt«, erklärte John Ferriola, Chef der Nucor<br />
Corporation und neu gewählter Chairman<br />
und CEO des American Iron and Steel Institutes<br />
(AISI), »die chinesische Regierung ist<br />
ein Unternehmen unter dem Deckmantel<br />
eines Landes«, geführt werde ein wirtschaftlicher<br />
Krieg gegen die Vereinigten Staaten.<br />
Die Industrieführer machten die globale<br />
Überkapazität und das unfaire Handelsverhalten<br />
von China und einer Reihe anderer<br />
Länder für ihre inländischen Probleme verantwortlich.<br />
Die Kapazitätsauslastung sank<br />
2015 im amerikanischen Stahlsektor auf<br />
70 % und war begleitet vom Verlust von ca.<br />
13.000 Jobs. Im ersten Quartal dieses Jahres<br />
stieg die Kapazitätsauslastung nur leicht auf<br />
71,3 %. Und dank stillgelegter Werke und<br />
einem leichten Importrückgang waren in<br />
diesem Frühjahr US-Hersteller in der Lage,<br />
Preiserhöhungen für die meisten ihrer Produkte<br />
durchzusetzen. (sm 160703648) K<br />
L STEEL TICKER<br />
ARCELORMITTAL AVILÉS<br />
BAUT UM<br />
Düsseldorf. ArcelorMittal Avilés, Spanien, hat<br />
die SMS group mit dem umfassenden Umbau der<br />
Zweistrang-Brammenanlage Nr. 1 von einer Kreisbogen-<br />
in eine Senkrecht-Abbiegeanlage, beauftragt.<br />
In einer zweiten Phase wird die Stranggießanlage<br />
Nr. 2 ebenfalls modernisiert. Die 1987 von<br />
SMS group gelieferten Zweistrang-Brammengießanlagen<br />
können jährlich jeweils rd. 1,9 Mill. t<br />
Stahlbrammen produzieren. Um den Anforderungen<br />
des Marktes gerecht zu werden, ist es das<br />
vordergründige Ziel des Umbaus, die Brammenqualität<br />
zu verbessern. Ebenso wird die Produktionskapazität<br />
beider Anlagen mit dem Umbau<br />
weiter erhöht werden, um zukünftige Herausforderungen<br />
zu bewältigen. Die neue Stranggießanlage<br />
Nr. 1 wird Brammen mit einer Dicke von<br />
235 mm und Breiten zwischen 800 und 1.600 mm<br />
produzieren. Das integrierte Hüttenwerk Arcelor-<br />
Mittal Avilés produziert hochwertige Stahlgüten<br />
für die Automobil- und Weißblechindustrie und für<br />
die Grobblechproduktion.<br />
www.sms-group.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160703692)<br />
reijndersbv.nl<br />
Injection coalproducts<br />
Produkte: <br />
* Schaumkohle * Transport / Logistik<br />
* Aufkohlungsmaterial * Umschlag und Handlung<br />
* Biokohle * Sieben / Mahlen / Mischen / Veredelung<br />
* Kraftwerk kohle / Importkohle * Verpackung / Produktion<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
16 K Steel International<br />
Chinas Weg – neue Normale<br />
Einschneidende Veränderungen für die Stahlindustrie<br />
Peking (kibi). Die Wirtschaft der Volksrepublik China vollzieht einen<br />
Wandel, denn das Land hat seine Wachstumspläne gedämpft und will auch<br />
der Stahlindustrie ruhigeres Fahrwasser genehmigen.<br />
Präsident Xi Jinping hatte bereits Ende<br />
2014 eine neue Ära für China ausgerufen:<br />
die neue Normale. Das Land habe einen<br />
anderen Weg eingeschlagen und befinde<br />
sich nun auf einem normalen Wachstumspfad.<br />
Xi Jingping reagierte damit auf das<br />
sich abschwächende Wirtschaftswachstum,<br />
das im Jahr 2014 mit einem Anstieg von nur<br />
noch 7,4 % gegenüber Vorjahr den tiefsten<br />
Stand seit 1990 erreicht hatte.<br />
Die Volksrepublik China stellt sich auf diese<br />
Entwicklung ein und will neue Wachstumsmöglichkeiten<br />
schaffen, die auf Investitionen<br />
und Innovationen beruhen. Dies gilt<br />
auch für die Stahlindustrie.<br />
Das seit vielen Jahren in China verzeichnete<br />
ungestüme Wachstum der Wirtschaft<br />
Rohstahlproduktion China<br />
1.000<br />
Mill. t<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
–200<br />
J<br />
J<br />
3,7%<br />
J J J J<br />
J<br />
J J<br />
J<br />
hatte national und international eine Reihe<br />
von Problemen hervorgerufen: Regionale<br />
und sozioökonomische Ungleichgewichte,<br />
steigende Umweltbelastung, der Raubbau<br />
von Rohstoffen und immense Überkapazitäten.<br />
Mit dem neuen Fünfpunkteplan will die<br />
chinesische Regierung nun diese Probleme<br />
beseitigen beziehungsweise reduzieren. Veränderte<br />
Geschäftsmodelle sollen vermehrt<br />
privates Kapital anlocken, Hochtechnologieprojekte<br />
ausländische Investoren begeistern.<br />
Die Regierung will nun viele Bedürfnisse der<br />
Bevölkerung erfüllen sowie Ressourcen und<br />
Umwelt schonen. Auch sollen marktwirtschaftliche<br />
Wettbewerbsstrukturen geschaffen<br />
werden.<br />
Rohstahlproduktion in Mill. t J Wachstumsrate in %<br />
30,4%<br />
4,6%<br />
J<br />
J J<br />
1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 (e)<br />
Quelle: worldsteel, POSCO Research Institute, November 2015<br />
J<br />
12,4%<br />
J<br />
823<br />
0,1%<br />
J<br />
J<br />
–2,3%<br />
50<br />
%<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
–10<br />
Rückschritte akzeptieren<br />
Um diese Ziele zu erreichen, muss die Volksrepublik<br />
China in der Stahlindustrie drei harte<br />
Rückschläge hinnehmen. Erstens eine<br />
geringere Stahlerzeugung und einen geringeren<br />
Stahleinsatz, zweitens niedrigere<br />
Stahlpreise und drittens weiter sinkende<br />
Gewinnmargen.<br />
Der heimische Eisen- und Stahlverband<br />
CISA hatte für 2015 erstmals seit 15 Jahren<br />
einen Rückgang der Rohstahlerzeugung um<br />
2,3 % prognostiziert. Zudem sanken die<br />
Stahlpreise wegen der bestehenden Überkapazitäten,<br />
des harten Preiswettbewerbs<br />
und des hohen Eisenerzangebotes kontinuierlich.<br />
Die Vorsteuergewinnmargen der<br />
Stahlerzeuger erreichten 2007 mit 8 % noch<br />
einen Höhepunkt und tendierte seitdem<br />
immer weiter gegen Null. 2014 lag der<br />
Durchschnittswert der Industrie bei 0,85 %.<br />
Neue Strategien entwickeln<br />
Diese Entwicklungen läuteten aber nicht das<br />
Ende der chinesischen Stahlindustrie ein. Sie<br />
bildeten vielmehr die Ausgangslage für den<br />
Wandel innerhalb der Industrie und das Entwickeln<br />
und Verfolgen von vier neuen Strategien.<br />
Viele chinesische Stahlunternehmen er -<br />
zeugen mittlerweile auch im Ausland Stahl<br />
und exportieren mehr Erzeugnisse als zuvor.<br />
Andere Unternehmen überleben durch Integrationen,<br />
die sogar Eigentümerstrukturen<br />
und regionale Grenzen überschreiten. Wieder<br />
andere Stahlerzeuger erweiterten ihr<br />
Tätigkeitsfeld um Nicht- Stahl-Bereiche und<br />
glichen so das nachlassende Stahlgeschäft<br />
aus. Der Eisen- und Stahlverband CISA<br />
schätzt, dass die heimische Stahlindustrie<br />
2013 und 2014 mehr als 90 % ihres Rohertrages<br />
im Nichtstahlbereich generiert hat.<br />
Chinas Stahlerzeuger steigern ihre Gewinne<br />
aber auch aufgrund verbesserter Produktqualitäten<br />
und innovativer Erzeugungstechnologien.<br />
Zudem investieren sie in den<br />
Aufbau ihrer Marken und die Veränderung<br />
ihrer Geschäftsmodelle. Branchenexperten<br />
gehen davon aus, dass dies der richtige Weg<br />
ist. Sie glauben, dass sich der Wettbewerb<br />
in der Stahlindustrie künftig vor allem in den<br />
Bereichen Produktionstechnologie, Innovationen<br />
und IT-Service entscheidet.<br />
K<br />
Quelle: Posco Research Institute, Asian Steel Watch<br />
1.2016<br />
(sm 160703531)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Steel International K 17<br />
EU-Vorschlag zu Emissionshandel bedroht hunderttausende<br />
Arbeitsplätze<br />
Düsseldorf. Die Wirtschaftsberatung Prognos hat untersucht, wie sich der europäische Emissionsrechtehandel<br />
auf die Stahlindustrie und die mit ihr verbundenen Wertschöpfungsketten in Deutschland insgesamt auswirken<br />
wird, wenn die Pläne der EU-Kommission für die Zeit nach 2020 Realität werden.<br />
Prognos zufolge würde eine massive<br />
Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Branche nach 2020 dazu führen, dass<br />
die Investitionstätigkeit in der Stahlindustrie<br />
versiegen würde. Dies wiederum hätte gravierende<br />
Konsequenzen: In der Stahlindustrie<br />
würden Produktion und Beschäftigung<br />
bis 2030 um 60 % gegenüber dem Niveau<br />
sinken, das sie ohne zusätzliche Kosten<br />
durch den Emissionshandel halten könnte.<br />
Hinzu kämen Beschäftigungsverluste in den<br />
vor- und nachgelagerten Branchen in Höhe<br />
von rd. 380.000 Mitarbeitern. Die gesamtwirtschaftliche<br />
Wertschöpfung fiele 2030<br />
um 30 Mrd. € niedriger aus als in dem Referenzszenario.<br />
Laut Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl, unterstreicht<br />
die Studie die hohen Kosten, die mit einer<br />
einseitig ausgerichteten Energie- und Klimapolitik<br />
verbunden sind: »Der Stahlindustrie<br />
drohen durch den Kommissionsvorschlag<br />
in der vierten Handelsperiode ab 2021<br />
Belastungen in Höhe von durchschnittlich<br />
1 Mrd. € pro Jahr, die bis 2030 auf voraussichtlich<br />
1,6 Mrd. € ansteigen werden«. Da<br />
die Unternehmen diese Kosten aufgrund<br />
des scharfen internationalen Wettbewerbs<br />
nicht weitergeben können, würde es in<br />
wenigen Jahren zu einer rasch voranschreitenden<br />
De-Industrialisierung in wichtigen<br />
Teilen der Wertschöpfungskette kommen.<br />
»Ein Euro Belastung in der Stahlindustrie<br />
wäre in der Konsequenz mit 30 € Verlust in<br />
der gesamten Volkswirtschaft verbunden«,<br />
so der Verbandspräsident. Der Kommissionsvorschlag<br />
ist zudem wirtschaftlich und ökologisch<br />
unvernünftig, weil die Stahlindustrie<br />
grundsätzlich eine stabile Zukunft am Industriestandort<br />
Deutschland hat. So kommt<br />
Prognos zu dem Ergebnis, dass die deutsche<br />
Wirtschaft auch in der Zukunft von industriellen<br />
Leitbranchen getragen werden wird,<br />
die zum großen Teil als stahlintensiv eingestuft<br />
werden können. Daher sei auch mit<br />
einer stabilen langfristigen Entwicklung der<br />
Stahlindustrie zu rechnen, sollten keine<br />
CO 2<br />
-bedingten Kosten anfallen. »Stattdessen<br />
werden wir künftig Stahl in immer größeren<br />
Mengen importieren müssen, der das<br />
Klima mit deutlich mehr CO 2<br />
-Emissionen<br />
belastet. Stahl ›Made in Germany‹ im Sinne<br />
von nachhaltigen und leistungsfähigen<br />
Lösungen wäre damit am Ende«, bewertet<br />
Kerkhoff die Ergebnisse der Prognos-Studie.<br />
Neben den rein volkswirtschaftlichen Effekten<br />
wiege ebenso schwer der Verlust von<br />
Innovationskraft, die gerade im industriellen<br />
Bereich weiter notwendig ist, um nachhaltig<br />
produzieren zu können. Unternehmen und<br />
Arbeitsplätze dürften im internationalen<br />
Wettbewerb nicht durch übermäßige Kostenbelastung<br />
gefährdet werden. Die EU-Mitgliedsstaaten<br />
und das Europäische Parlament<br />
müssen nun alles daran setzen, den<br />
industriefeindlichen Vorschlag der EU-Kommission<br />
abzuwenden, fordert Kerkhoff.<br />
www.stahl-online.de<br />
/<br />
(sm 160603518)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
18 K Steel International<br />
Langfristig ausgezeichnete<br />
Rahmenbedingungen<br />
Türkei forciert Entwicklung der Stahlindustrie<br />
Istanbul (kibi). Die türkische Regierung will das Wachstum der<br />
heimischen Stahlindustrie unterstützen. Die hohe Binnennachfrage,<br />
günstige Erzeugungskosten und eine exzellente geografische Lage<br />
bilden ein starkes Fundament.<br />
Die Türkei hat ehrgeizige Wachstumspläne.<br />
Sie will bis zum Jahr 2023 eine der<br />
zehn größten Volkswirtschaften der Welt<br />
werden. Gegenwärtig hat das Land mit 77<br />
Millionen Einwohnern noch Platz 18 inne.<br />
Hunderte Milliarden US-Dollar sollen in In -<br />
frastrukturvorhaben in den Bereichen Schiene,<br />
Straße, Luft, Wasserstraße und Energie<br />
fließen. Eine gut gedeihende Stahlindustrie<br />
ist Teil des Vorhabens.<br />
Aktuell trüben allerdings die innenpolitischen<br />
Auseinandersetzungen und die ab -<br />
nehmende Stabilität im Land die Aussichten.<br />
Zunehmende Sicherheitsprobleme beeinträchtigen<br />
nach Einschätzung von Wirtschaftsexperten<br />
das Vertrauen der Ge schäftswelt.<br />
Noch ist die Stahlindustrie ab hängig<br />
von Importen, Energielieferungen und Kapitalinvestitionen.<br />
Außerdem bereiten Überkapazitäten<br />
und Billigimporte Sorgen.<br />
Im Mai 2015 präsentierten türkische Re -<br />
gierungsvertreter dem Stahlausschuss der<br />
Organisation für wirtschaftliche Entwicklung<br />
und Zusammenarbeit (OECD) in Paris<br />
ihre Pläne. Die Türken wollen zum einen die<br />
Qualität ihrer Stahlerzeugnisse verbessern<br />
und zum anderen die Produktivität der Herstellung<br />
steigern. Zudem sollen weniger<br />
Rohstoffe und Energie eingesetzt und mehr<br />
Abfälle wiederverwertet werden. Außerdem<br />
möchte der Staat, dass die Stahlerzeuger<br />
Überkapazitäten bei billigen Baustählen<br />
beseitigen und stattdessen die hochwertigen<br />
Stähle erzeugen, die gegenwärtig noch<br />
importiert werden. Viele Unternehmen, wie<br />
der Langstahlerzeuger Kardemir, haben be -<br />
reits ihre Erweiterungsinvestitionen gecancelt<br />
oder zeitlich nach hinten verschoben.<br />
Andere, wie Erdemir, investieren in Veredelungsschritte.<br />
Der größte Erzeuger des Landes<br />
hat noch ehrgeizigere Ziele als die Türkei.<br />
Es will bis 2020 eines der drei weltweit<br />
führenden Unternehmen werden. Der integrierte<br />
Stahlerzeuger plant die Herstellung<br />
hochwertigerer Produkte und die Steigerung<br />
des Exportanteils. Er eröffnete 2014<br />
das erste Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />
des Landes. Weitere große türkische<br />
Erzeuger sind Habas, Icdas, Diler und Colakoglu.<br />
Viele kleine private Anbieter ergänzen<br />
das Bild.<br />
Die Anfänge der türkischen Stahlindustrie<br />
gehen bis ins Jahr 1928 zurück. Damals wurde<br />
in Kirikkale Stahl für die Verteidigungsindustrie<br />
erzeugt. Das erste integrierte Werk<br />
Karabük Iron and Steel Works (Kardemir)<br />
nahm 1937 die Fertigung auf. Das zweite<br />
integrierte Werk Eregli Iron and Steel Works<br />
(Erdemir) erzeugte ab 1965 Flachprodukte.<br />
Die Stahlindustrie spielte eine wichtige Rolle<br />
bei der Entwicklung der türkischen Wirtschaft<br />
und der Industrialisierung des Landes.<br />
Die Türkei ist der achtgrößte Stahlerzeuger<br />
der Welt und in Europa nach Deutschland<br />
die Nummer zwei. Für das Jahr 2015<br />
hat der Weltstahlverband worldsteel ein<br />
Erzeugungsvolumen von 31,517 Mill. t ge -<br />
nannt. Die Herstellung von Fertigstählen<br />
Panorama Istanbul bei Nacht<br />
Foto: fotolia, boule 1301
Steel International K 19<br />
Türkei: Rohstahlproduktion 2006 – 2015 in Mill. t<br />
40<br />
Mill. t<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
23,32 25,75 26,81 29,14<br />
25,30<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />
Türkei unter den Top-5 Stahlerzeugern Europas 2015<br />
34,10 35,89 Hochofen Elektrolichtbogenofen<br />
34,65 34,04 31,52<br />
Quelle: worldsteel<br />
Deutschland 70,4% 42,7 Mill. t<br />
Türkei<br />
Italien<br />
Frankreich<br />
35,0% 31,5 Mill. t<br />
21,8% 22,0 Mill. t<br />
65,6% 15,0 Mill. t<br />
Spanien<br />
31,7% 14,8 Mill. t<br />
Quelle: worldsteel<br />
sank 2014 auf 36,1 (Vorjahr: 36,4) Mill. t,<br />
der Fertigstahlbedarf fiel auf 30,7 (Vorjahr:<br />
31,3) Mill. t.<br />
Chinas Stahlschwemme setzt<br />
Türkei unter Zugzwang<br />
Wie viele andere Nationen leidet auch die<br />
türkische Stahlindustrie unter den hohen<br />
Stahlexporten aus China. Diese überfluten<br />
nicht nur den Binnenmarkt, sondern zerstören<br />
zudem das Ausfuhrgeschäft der Türken.<br />
Außerdem schränken die politischen Instabilitäten<br />
in den Nachbarländern Syrien und<br />
Irak den grenzüberschreitenden Handel mit<br />
Stahlerzeugnissen ein. Die Türkei wehrt sich<br />
bereits seit geraumer Zeit gegen die hohen<br />
Stahleinfuhren und verhängte hohe Schutzzölle.<br />
Abgesehen davon sind die türkischen<br />
Stahl erzeuger im internationalen Wettbewerbsvergleich<br />
in jüngster Zeit ein wenig ins<br />
Hintertreffen geraten. Da sie ihren Stahl überwiegend<br />
in Elektrolichtbogenöfen schmelzen,<br />
können sie nicht von sinkenden Eisenerzpreisen<br />
profitieren. Auch die international rückläufigen<br />
Energiepreise reduzieren die Stromrechnungen<br />
der türkischen Erzeuger nicht.<br />
Die Trendwende will der Staat nun mit<br />
intensiver Forschung und Entwicklung einleiten.<br />
Seinem Wunsch zufolge sollen Stahlunternehmen<br />
vor allem Güten mit innovativen<br />
physikalischen und chemischen Eigenschaften<br />
entwickeln und erzeugen.<br />
Branchenexperten bescheinigen der türkischen<br />
Stahlindustrie indes hohes Wachstumspotenzial.<br />
Vor allem der Ausbau der<br />
Flachstahlerzeugung dürfte sich positiv auswirken.<br />
Noch verfügt die Türkei über eine<br />
Stahlerzeugungskapazität mit einem sehr<br />
hohen Langprodukteanteil.<br />
Nach Angaben des internationalen Marktforschungsunternehmen<br />
CRU fragen die in<br />
der Türkei ansässigen Fahrzeug- und Haushaltsgerätehersteller<br />
wie Ford, Toyota, Fiat,<br />
Whirlpool und Arcelik aber immer mehr<br />
Flachstähle nach. Auch mittelfristig wird der<br />
Bedarf noch das heimische Angebot übersteigen,<br />
sodass weiterhin viel Material im -<br />
portiert werden muss. Langfristig dürften<br />
die türkischen Erzeuger nach Einschätzung<br />
der Experten ihre Marktanteile aber deutlich<br />
steigern.<br />
Die Stahlanalysten sehen die Lichtbogenofenerzeuger<br />
hier im internationalen Vergleich<br />
einerseits im Kostenvorteil, da sie sehr<br />
schnell auf Nachfrageschwankungen reagieren<br />
und die Erzeugung anpassen können.<br />
Hochofenbetreiber können dies nicht und<br />
haben stets hohe Fixkosten. Andererseits<br />
müssen die türkischen Erzeuger viel Schrott<br />
als Ausgangsmaterial für die Lichtbogenöfen<br />
einführen und unterliegen den Preisschwankungen.<br />
Das Land kann gegenwärtig<br />
nur ein Drittel des Schrottbedarfes selbst<br />
decken.<br />
Die ausgezeichnete geografische Lage der<br />
Türkei als Verbindungsglied zu Asien birgt<br />
aber weitere Vorteile, die den Stahlunternehmen<br />
mittel- bis langfristig zugute kommen<br />
werden.<br />
(sm 160703285) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
20 K Steel International<br />
Stahl in der Kreislaufwirtschaft<br />
Teil 1: Mindern (Reduce) – weniger ist viel mehr!<br />
Brüssel. Der Werkstoff Stahl verbessert die Ökobilanz von Produkten.<br />
Er ist dank seiner hervorragenden Eigenschaften einer der wichtigsten<br />
Träger der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Diese vierteilige Serie begleitet<br />
den Weg des Stahls in den vier Stofflebensphasen Abfallvermeidung,<br />
Wiederverwertung, Reparatur und Recycling.<br />
Abfälle können bei der Arbeit mit Stahl<br />
auf zwei Arten vermieden werden. Zum<br />
einen setzt die Industrie weniger Rohstoffe<br />
und Energie für die Erzeugung des Stahls<br />
ein. Zum anderen reduziert sie den Stahlanteil<br />
bei der Fertigung anderer Produkte.<br />
Innerhalb der vergangenen 50 Jahre hat<br />
die Stahlindustrie viel Zeit und Geld in die<br />
Entwicklung innovativer und hochfester<br />
Erzeugnisse investiert. Diese neuen Güten<br />
haben den Stahlanteil bereits in vielen Produkten<br />
und Anwendungen um bis zu 40 %<br />
gesenkt.<br />
Die Reduzierung des Stahlanteils bei der<br />
Herstellung unterschiedlichster Produkte<br />
wirkt sich äußerst positiv auf den Einsatz<br />
von Rohstoffen und Energie aus. Ultraleichte<br />
Fahrzeuge, die von den Eigenschaften<br />
Stahl in der Kreislaufwirtschaft<br />
Gewicht<br />
Rohstoffe<br />
Energie<br />
Abfall<br />
Autos<br />
Verpackung<br />
Gebäude<br />
Mindern<br />
Recyceln<br />
Brücken<br />
hochfester Stähle profitieren, verursachen<br />
aufgrund ihrer Bauweise während der ge -<br />
samten Lebensdauer geringere Emissionen.<br />
In der Bauindustrie senkt der Austausch normaler<br />
Stähle durch hochfeste Stähle die<br />
CO 2<br />
-Emissionen bei Stahlpfeilern um bis zu<br />
30 % und bei Stahlträgern um bis zu 20 %.<br />
Hochfeste Stähle reduzieren den Stahlanteil<br />
beispielsweise in Windturbinen, Fahrzeugen,<br />
Baugerüsten und Weißblechdosen<br />
ohne jegliche Einschnitte bei der Funktionalität.<br />
Der geringere Stahlanteil wirkt sich<br />
auch positiv auf den Einsatz anderer Materialien<br />
aus, beispielsweise beim Bau von Fundamenten.<br />
Die Entwicklung besserer Oberflächenbeschichtungen<br />
macht Stahl zudem<br />
korrosionsbeständiger, wartungsfreundlicher<br />
und langlebiger.<br />
Schienen<br />
Nebenprodukte<br />
<br />
Wiederverwenden<br />
STAHL<br />
Wasser<br />
Autotüren<br />
Werkzeuge<br />
Maschinen<br />
Windturbinen<br />
Elektr. Motoren<br />
Büromöbel<br />
Wiederaufarbeiten<br />
Quelle: angelehnt an worldsteel<br />
Abhängigkeiten von Rohstoffen<br />
sinken<br />
Mit der Reduzierung des Stahlanteils in vielen<br />
Produkten erreicht die Industrie ein weiteres<br />
Ziel. Sie reduziert ihre Abhängigkeit<br />
von Rohstoffen.<br />
Seit dem Jahr 1900 hat die globale Stahlindustrie<br />
mehr als 22 Mrd. t Stahl recy -<br />
c liert. Dies führte zu einer Einsparung von<br />
28 Mrd. t Eisenerz und 14 Mrd. t Kohle.<br />
Auch der Energieeinsatz ging extrem zurück.<br />
Aktuell wird für die Erzeugung von 1 t Stahl<br />
60 % weniger Energie als im Jahr 1960<br />
benötigt. Im gleichen Zeitraum verfünffachte<br />
sich die Stahlerzeugung.<br />
Auch bei der Reduzierung des Abfalls<br />
erzielte die Stahlindustrie riesige Fortschritte.<br />
In Zusammenarbeit mit externen Partnern<br />
fand sie für mehr als 97 % aller Nebenprodukte<br />
Abnehmer. Nur noch 2,7 % aller<br />
Prozessabfälle müssen deponiert werden.<br />
Diese wertvollen Nebenerzeugnisse, wie<br />
Schlacke, Staub und Gase, werden in vielen<br />
anderen Industrien eingesetzt und schonen<br />
den Verbrauch von Primärmaterialien, beispielsweise<br />
Zementklinker.<br />
Die Stahlindustrie und ihre Kunden arbeiten<br />
gegenwärtig hart daran, auch in der<br />
Stahlweiterverarbeitung die Abfälle zu reduzieren.<br />
Ziel ist es, weniger Verschnitt zu<br />
generieren, der wieder eingeschmolzen und<br />
zu neuen Erzeugnissen gegossen werden<br />
muss. Ein geringerer Ausschuss würde die<br />
Produktivität erhöhen sowie Rohstoffe und<br />
Energie sparen.<br />
Forscher und Entwickler<br />
weisen den Weg<br />
Es gibt viele Forschungsprojekte, die sich<br />
intensiv mit der Abfallreduzierung in der<br />
Stahlindustrie beschäftigen. Beispielsweise<br />
hat thyssenkrupp Steel Europe gemeinsam<br />
mit der Volkswagen AG ein Ultraleichtfahrzeug<br />
mit dem Stahlhybridstoff LITECOR entwickelt,<br />
dessen innovatives Stahl-Kunststoff-Sandwich-Material<br />
das Gewicht um<br />
mehr als 19 kg reduziert. Der Hybridwerkstoff,<br />
der günstiger als Aluminium ist, eignet<br />
sich für den Bau von Dächern, Türen, Heck-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Steel International K 21<br />
klappen und Motorhauben sowie Innenraumteilen.<br />
Die Luxemburger ArcelorMittal hat indes<br />
die Baustahlserie HISTAR auf den Markt<br />
gebracht. Diese hochfesten Stähle weisen<br />
eine hohe Streckgrenze und ausgezeichnete<br />
Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen auf.<br />
Zudem lassen sie sich außergewöhnlich gut<br />
schweißen und reduzieren die Verarbeitungszeit.<br />
Im Vergleich zu üblichen Baustählen sind<br />
HISTAR-Erzeugnisse rd. 30 % leichter und<br />
auch wesentlich günstiger. Das Unternehmen<br />
erfüllt mit diesen Stählen die Forderungen<br />
der Planer nach leichten und wirtschaftlichen<br />
Konstruktionen unter gleichzeitiger<br />
Berücksichtigung der Sicherheitsanforderungen<br />
und der Nachhaltigkeit.<br />
Ein weiteres Beispiel für Abfallreduzierung<br />
liefert die russische NLMK-Gruppe. Sie hat in<br />
der ersten Hälfte des Jahres 2015 die Stahlerzeugung<br />
um 3 % erhöht, die Umweltbelastung<br />
aber reduziert. Erreicht wurde dies<br />
mit dem Einsatz der gegenwärtig besten<br />
Fertigungstechnologien. NLMK er zeugte<br />
weniger Abgase, setzte weniger Wasser ein<br />
und reduzierte den Müll. Aktuell konzentriert<br />
sich der Stahlerzeuger auf die Verarbeitung<br />
der Schlacke, die Minderung des Staubes<br />
und den Einsatz neuer Hochofentechnologien.<br />
Letzteres soll die CO 2<br />
- Emissionen im<br />
Werk Novolipetsk um 50 % reduzieren.<br />
Der Weltstahlverband worldsteel unterstützt<br />
seine Mitglieder bei der Vermeidung<br />
von Abfällen mit einem neu installierten<br />
Sinkender Energieverbrauch in der Stahlproduktion<br />
Energieverbrauch<br />
indexiert<br />
100<br />
%<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020<br />
Mit jeder Tonne Stahl, die wir heute produzieren, sparen wir gegenüber 1960<br />
schon 24 GJ ein.<br />
Diese Energie reicht heute aus, um (im Durchschnitt) einen Passagier mehr als<br />
zweimal durch die USA und zurück zu transportieren.<br />
Quelle: worldsteel<br />
Benchmarksystem. Unternehmen können<br />
dort den Energieverbrauch ihrer Produktionsprozesse<br />
mit den Daten der erfolgreichsten<br />
Stahlerzeuger vergleichen und anschließend<br />
Verbesserungen vornehmen. So verbreiten<br />
sich die bewährtesten technischen<br />
Lösungen innerhalb der Industrie. Der Dachverband<br />
unterhält zudem weitere Initiativen<br />
zur Vermeidung von Abfällen. Hierzu zählen<br />
die Lebenszyklus- und die CO 2<br />
-Modelle.<br />
Weltrohstahlproduktion<br />
1.800<br />
Mill. t<br />
1.400<br />
1.200<br />
1.000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
Die Suche nach innovativen Stählen hat sich<br />
bereits sehr positiv auf die Vermeidung von<br />
Abfällen ausgewirkt. So sank das Ge wicht<br />
eines normalen Automobils innerhalb der<br />
vergangenen 35 Jahre um rd. 25 %. Außerdem<br />
reduzierte sich der Energieverbrauch<br />
während der gesamten Lebensdauer. K<br />
Quelle: worldsteel<br />
0<br />
(sm 160703535)<br />
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Unsere Vakuumheber bewegen Stahlplatten, -rohre und -bleche<br />
unabhängig von deren Größe und Gewicht mit einer Präzision und<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
22 K Steel International<br />
L STEEL TICKER<br />
ÜBERNAHMEN SICHERN<br />
MARKTFÜHRERSCHAFT IM<br />
EDELSTAHLSEGMENT<br />
Linz, Österreich. Mit dem Erwerb der Unternehmen<br />
Advanced Tooling Tek (ATT) in Shanghai<br />
sowie der Sermetal Gruppe mit Sitz in Barcelona<br />
baut die voestalpine ihre Position als Anbieter von<br />
Spezialstählen weiter aus. ATT und die Sermetal-<br />
Gruppe beschäftigen ins gesamt rd. 160 Mitarbeiter<br />
und erwirtschafteten im Jahr 2015 einen<br />
Gesamtumsatz von etwa 43 Mill. €. Erst kürzlich<br />
eröffnete die Metal Forming Division der voestalpine<br />
AG ein neues Werk für die Produktion<br />
hochfester Automobilkomponenten in Shenyang,<br />
China.<br />
Nun übernimmt die Special Steel Division des<br />
Konzerns ihren langjährigen Vertriebspartner ATT<br />
mit Sitz in Shanghai und setzt damit den nächsten<br />
Expansionsschritt der Unternehmensgruppe auf<br />
dem chinesischen Markt. Ein wichtiges Produktsegment<br />
des Edelstahlvertriebs- und Bearbeitungsspezialisten<br />
sind große Spritzgussformen,<br />
die für die Herstellung von Kunststoffprodukten<br />
in der Automobil- und Elektroindustrie verwendet<br />
werden. Die zweite Akquisition tätigt die Special<br />
Steel Division in Europa, wo sie die vier Vertriebsund<br />
Servicestandorte der Sermetal-Gruppe in<br />
Spanien und Portugal erwirbt. Sermetal gilt auf<br />
der Iberischen Halbinsel als Marktführer im Segment<br />
Kunststoffformenstahl für die Automobilindustrie.<br />
www. voestalpine.com<br />
K<br />
/<br />
hx/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603463)<br />
CHINA STEEL MODERNISIERT<br />
BRAMMENSTRANGGIESSANLAGE<br />
Düsseldorf. China Steel Corporation (CSC),<br />
Taiwan, hat die SMS group mit der Modernisierung<br />
der Brammenstranggießanlage Nr. 4 am<br />
Standort Kaohsiung beauftragt. Die Inbetriebnahme<br />
ist für Ende 2016 geplant. China Steel betreibt<br />
das größte integrierte Hüttenwerk Taiwans und<br />
produziert dort jährlich rund zehn Millionen Tonnen<br />
Stahl.<br />
www.sms-group.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160603502)<br />
OUTOKUMPU SETZT SICH<br />
HOHE GEWINNZIELE<br />
Espoo. Der Edelstahlerzeuger Outokumpu Oyj<br />
will sein finanzielles Fundament stärken und die<br />
Wettbewerbsfähigkeit verbessern. CEO Roeland<br />
Baan ist überzeugt, dass er den Ertrag noch steigern<br />
kann. Bis spätestens Ende des Jahres 2020<br />
wollen die Finnen den operativen Gewinn vor<br />
Steuern und Zinsen (EBIT) auf 500 Mill. € erhöhen<br />
und eine Rendite (ROCE) von 12 % erreichen. Der<br />
Verschuldungsgrad soll indes auf unter 35 % sinken.<br />
Um der unsicheren Marktentwicklung Rechnung<br />
zu tragen, setzt Outokumpu nicht auf eine<br />
steigende Nachfrage nach nichtrostendem Stahl,<br />
sondern auf das eigene Geschick, die Effizienz zu<br />
erhöhen und die Kosten einzudämmen. Der erste<br />
Schritt ist bereits getan. Seit 1. Juni 2016 haben<br />
die Finnen nur noch die drei Segmente Europa,<br />
Amerika und Langprodukte. CEO Baan ist künftig<br />
auch für Europa verantwortlich, Michael Williams<br />
für Amerika und Kari Tuutti für die Langprodukte.<br />
Die Bereiche Europa und Amerika beherbergen<br />
das gesamte Flachstahlgeschäft, inklusive Bandstähle<br />
und Grobbleche. Außerdem will Outokumpu<br />
bereits Ende 2017 rd. 100 Mill. € einsparen.<br />
Hierfür sollen zunächst 600 von insgesamt 11.000<br />
Arbeitsplätzen gestrichen und diverse Tätigkeiten<br />
ausgelagert werden. In den kommenden Jahren<br />
planen die Finnen nur noch mit 9.300 Beschäftigten.<br />
Die Reduzierung des Lagerbestandes soll<br />
schon Ende des laufenden Jahres das gebundene<br />
Kapital um 200 Mill. € vermindern.<br />
www.outokumpu.com<br />
K<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 160603435)<br />
VEREDELTES KALTBAND FÜR<br />
DIE AUTOMOBILINDUSTRIE<br />
Düsseldorf. Die erste von zwei Glühlinien, die<br />
SMS group für Baotou (BISG Baotou Iron & Steel<br />
Group – Rare Earth Steel Plate Co. Ltd.) geliefert<br />
hat, hat planmäßig den Betrieb aufgenommen<br />
und das erste Band geglüht. Im Oktober 2013<br />
erteilte Baotou SMS group den Auftrag zur Lieferung<br />
der beiden kontinuierlichen Glühlinien inklusive<br />
Inline-Sexto-Dressiergerüsten. Die zweite der<br />
nahezu baugleichen Linien nimmt wie geplant<br />
Mitte 2016 den Betrieb auf. Insgesamt werden die<br />
beiden Glühlinien dann über 1,5 Mill. t veredeltes<br />
Kaltband pro Jahr produzieren können. Größtenteils<br />
soll das Material in der Automobilindustrie<br />
Vielseitigkeit ist unsere Spezialität.<br />
Als Ihr Stahl-Service-Center finden wir für jede<br />
Anwendung die richtige Stahlvariante.<br />
• Individuell<br />
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Steel International K 23<br />
L STEEL TICKER<br />
eingesetzt werden, inklusive Außenhaut-Qualität<br />
sowie hochfester Güten wie DP- und TRIP-Stähle<br />
mit Zugfestigkeiten von bis zu 980 MPa. Die beiden<br />
Linien sind ein wesentlicher Teil des neuen<br />
Kaltwalzwerks Nr. 2, das Baotou in der autonomen<br />
Region Innere Mongolei errichtet. Die Inbetriebnahme<br />
der ersten Glühlinie ist ein wichtiger<br />
Meilenstein des Gesamtprojekts. Bei der jetzt in<br />
Betrieb gegangenen Glühlinie liegen die Bandbreiten<br />
zwischen 830 und 1.580 mm bei Banddicken<br />
von 0,25 bis 2,5 mm. Die maximale Prozessgeschwindigkeit<br />
beträgt 400 m/min. bei einer<br />
Jahreskapazität von 630.000 t.<br />
www.sms-group.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603522)<br />
ELEKTROLICHTBOGENOFEN BEI<br />
BAOSTEEL MODERNISIERT<br />
London. Primetals Technologies hat von der<br />
chinesischen Baoshan Iron & Steel Co. Ltd. (Baosteel)<br />
den Auftrag erhalten, einen mehr als 20-<br />
Jahre alten Gleichstrom-Doppel-Elektrolichtbogenofen<br />
im Werk Shanghai zu modernisieren.<br />
Dabei werden sowohl die Ober- als auch Untergefäße<br />
neu gestaltet und jeweils neue Bodenanoden<br />
installiert. Die verbesserte Leistungseinbringung<br />
reduziert die Produktionskosten. Außerdem<br />
wird die Flexibilität beim Rohmaterialeinsatz<br />
erhöht. So wird der Elektrolichtbogenofen zukünftig<br />
mit einem Roheisenanteil von bis zu 90 %<br />
betrieben werden können. Die Modernisierung<br />
soll Ende 2016 abgeschlossen sein. Die Baosteel-<br />
Gruppe ist einer der größten Eisen- und Stahlkonzerne<br />
der Welt. Die Jahresstahlproduktion des<br />
Unternehmens lag 2014 bei mehr als 43 Mill. t.<br />
Baosteel stellt hochwertige Produkte für den<br />
Inlands- und den Weltmarkt her. Der Doppel-Elektrolichtbogenofen<br />
verfügt über ein Abstichgewicht<br />
von 150 t und ist Teil einer Produktionslinie,<br />
auf der Knüppel und Langprodukte aus Baustählen<br />
erzeugt werden.<br />
www.primetals.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603426)<br />
MODERNISIERTER<br />
ERWÄRMUNGSOFEN SPART<br />
80 % BRENNSTOFF<br />
Düsseldorf. Im Oktober 2015 erteilte Arcelor-<br />
Mittal Asturias, Spanien, der SMS group die<br />
Endabnahme für die Modernisierung eines Hubbalkenofens.<br />
Durch den Einbau neuer Verbrennungstechnik<br />
und die Integration des SMS-<br />
PrometheusTM-Systems zur Optimierung der<br />
Verbrennungsvorgänge wurden erhebliche Energieeinsparungen<br />
realisiert. Die Modernisierung<br />
wurde komplett von dem italienischen SMS<br />
group-Unternehmen SMS Meer SpA durchgeführt.<br />
Das Projekt umfasste im Wesentlichen ein neues<br />
Konzept für die Verbrennungstechnik des 150-t/h-<br />
Hubbalkenofens, der die dortige Drahtstraße versorgt,<br />
sowie den schlüsselfertigen Umbau des<br />
Ofens. Eine besondere Vorgabe war dabei, eine<br />
Lösung zu implementieren, die neben der bisherigen<br />
ausschließlichen Nutzung von Erdgas auch<br />
den Einsatz von Hochofengas als Brennstoff<br />
ermöglicht. Die neue Technik, die während eines<br />
Anlagenstillstandes von nur einem Monat installiert<br />
wurde, hat sich als sehr erfolgreich erwiesen.<br />
Brennstoffeinsparungen von bis zu 80 % konnten<br />
bisher verzeichnet werden.<br />
www.sms-group.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603425)<br />
ARCELORMITTAL LIEFERT<br />
STAHL FÜR SCHWIMMENDEN<br />
WINDPARK<br />
Luxembourg. ArcelorMittal hat Stahl für den<br />
ersten schwimmenden Windpark der Welt geliefert.<br />
Aus 5.300 t maritimen Grobblechs der Sorten<br />
NV36D und NV36E entstehen die fünf Schwimmvorrichtungen<br />
des Windparkes Navantia-Windar<br />
in Buchan Deep vor der Ostküste Schottlands.<br />
Diese müssen selbst bei schlechten Wetterbedingungen<br />
höchste Stabilität bieten. Als Ballast<br />
dienen Steine und Wasser. Der luxemburgische<br />
Erzeuger fertigte die Bleche in seinem spanischen<br />
Werk in Gijón. Die ersten Lieferungen erfolgten<br />
im Dezember 2015, die letzten im Mai 2016. Die<br />
Arbeiten an dem Windpark begannen im Januar<br />
2016. Insgesamt 450.000 Stunden sind bis zur<br />
Fertigstellung geplant. Auftraggeber ist die Statoil-Tochter<br />
Hywind-Scotland Ltd.<br />
www.arcelormittal.com<br />
K<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603434)<br />
FORMZUSCHNITTE<br />
KONTUREN<br />
www.stahlo.de
24 K Steel International<br />
ISSF-Nachhaltigkeitspreis für Outokumpu<br />
Helsinki. Das International Stainless Steel Forum (ISSF) hat seinen traditionellen Nachhaltigkeitspreis<br />
Ende Mai 2016 der Outokumpu Oyj verliehen.<br />
Der finnische Rostfreierzeuger überzeugte<br />
den internationalen Dachverband<br />
mit einer Wasserwiederaufbereitungsanlage<br />
in seinem mexikanischen Kaltwalzwerk<br />
Mexinox. Die Ehrung erfolgte während der<br />
Jahrestagung der gemeinnützigen Forschungsorganisation<br />
in Helsinki.<br />
Das mexikanische Werk San Luis Potosi<br />
liegt in einer sehr trockenen und wasserarmen<br />
Region. Grundwasser ist eines der<br />
wichtigsten Güter der Bewohner dieses<br />
Landstrichs. Aktuell setzen die Finnen<br />
45.000 m 3 Wasser pro Monat in dem Kaltwalzwerk<br />
ein. 99 % davon werden behandelt<br />
und wiederaufbereitet. Keine andere<br />
Industrie erreicht einen so hohen Wert. Mit<br />
dem eingesparten Frischwasser können<br />
1.100 Haushalte ihren Jahresbedarf decken.<br />
Im Jahr 2015 benötigte die Anlage mit<br />
1,22 m 3 pro erzeugter Tonne äußerst wenig<br />
Wasser. Sie unterschritt die gesetzte Höchstgrenze<br />
von 1,50 m 3 pro t deutlich. Der Rostfreierzeuger<br />
will in den kommenden Jahren<br />
weitere Einsparungen erreichen.<br />
Outokumpu investierte viel Zeit und viel<br />
Geld in dieses Wassersparprojekt. Der An -<br />
stoß erfolgte im Jahr 2001 durch neue<br />
Umweltschutzvorschriften in Mexiko. Eine<br />
der jüngsten Innovationen ist der 2013 installierte<br />
Kristallisator, der unter anderem den<br />
CO 2<br />
-Einsatz um 95 % reduziert. Außerdem<br />
spart er Energie und Geld.<br />
www.outokumpu.com<br />
/<br />
(sm 160703662)<br />
Erweiterte Abgaskühlanlage für HIsarna-Prozess<br />
Essen. Der Essener Anlagenbauer Oschatz wurde von Tata Steel Europe mit der Lieferung einer neuen<br />
Abgaskühlstrecke für die HIsarna-Versuchsanlage im niederländischen IJmuiden beauftragt.<br />
HIsarna ist ein innovatives Schmelzreduktionsverfahren<br />
zur ressourcenschonenderen<br />
Produktion von Roheisen. Bereits seit<br />
Ende der 1990er-Jahre unterstützt Oschatz<br />
die Etablierung dieses neuartigen Prozesses.<br />
Zunächst im Rahmen des HIsmelt-Verfahrens<br />
von Rio Tinto sowie seit 2010 für das<br />
Nachfolgeverfahren HIsarna, eine Kombination<br />
aus HIsmelt und dem CCF-Verfahren<br />
von Tata Steel.<br />
Der HIsarna-Prozess soll es ermöglichen,<br />
Roheisen in nur einem Schritt aus Eisenerz<br />
und Kohle zu gewinnen, ohne diese vorher<br />
zu Sinter und Koks aufbereiten zu müssen.<br />
Durch diese Bündelung von Prozessschritten<br />
könnte im Vergleich zur herkömmlichen<br />
Roheisen-Produktion im Hochofen der Energiebedarf<br />
um wenigstens 20 % gesenkt<br />
und zugleich der CO 2<br />
-Ausstoß deutlich<br />
reduziert werden.<br />
Im Jahr 2010 lieferte Oschatz den ersten<br />
Kühlkamin für den HIsarna-Prozess. Seitdem<br />
konnten in der Versuchsanlage in IJmuiden<br />
vielversprechende Testläufe durchgeführt<br />
und wertvolle Erkenntnisse für die Optimierung<br />
des Verfahrens gewonnen werden.<br />
Nun werden die Versuche im größeren Maßstab<br />
fortgesetzt. Zu diesem Zweck wird die<br />
Abgaskühlanlage von Oschatz erweitert und<br />
grundlegend optimiert. Neben dem eigentlichen<br />
Kühlkamin sind auch Stahlbau und<br />
Montage Bestandteil des Lieferumfangs von<br />
Oschatz.<br />
»Wir sind stolz darauf, auch in Zukunft<br />
Teil des innovativen HIsarna-Prozesses zu<br />
sein«, sagt Dr.-Ing. Jan-Christopher Schrag,<br />
geschäftsführender Gesellschafter der<br />
Oschatz Gruppe. »Oschatz und Tata Steel<br />
verbindet eine langjährige und erfolgreiche<br />
L STEEL TICKER<br />
ROHEISENENTSCHWEFELUNGS-<br />
ANLAGEN FÜR ILVA<br />
Düsseldorf. Der Stahlproduzent ILVA S.p.A.,<br />
Italien, hat die SMS group mit der Lieferung von<br />
zwei Roheisenentschwefelungsanlagen für die<br />
Stahlwerke Nr. 1 und Nr. 2 am Standort Taranto<br />
beauftragt. Die neuen Anlagen werden gemäß<br />
dem heutigen Stand für Emissionsauflagen aus-<br />
Zusammenarbeit. Als zuverlässiger Partner<br />
seit vielen Jahren kennen wir die Anlage inund<br />
auswendig und werden weiterhin alles<br />
daran setzen, diesen zukunftsweisenden<br />
Prozess voranzutreiben.«<br />
Die neue Abgaskühlstrecke für den HIsarna-Prozess<br />
wird aktuell im Oschatz-eigenen<br />
Werk in der Türkei produziert und im Herbst<br />
dieses Jahres nach IJmuiden ausgeliefert. Die<br />
Inbetriebnahme der erweiterten Versuchsanlage<br />
soll schließlich Ende 2016 erfolgen.<br />
www.oschatz.com<br />
/<br />
(sm 160703690)<br />
geführt. Eine Besonderheit ist die hohe Flexibilität<br />
des Injektion-Entschwefelungsverfahren der SMS<br />
group. Damit ist es möglich, Entschwefelungsmittel<br />
in zwei verschiedenen Konfigurationen<br />
einzublasen. Die Inbetriebnahme beider Anlagen<br />
ist für das erste Quartal 2017 geplant.<br />
www.sms-group.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160703698)<br />
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26 K Steel International<br />
L STEEL TICKER<br />
STAHLVERBÄNDE WOLLEN CHINA<br />
INS BOOT HOLEN<br />
Brüssel. Zehn internationale Stahlverbände<br />
haben die Volksrepublik China aufgefordert, sich<br />
an weiteren Gesprächen über die Beseitigung der<br />
weltweiten Überkapazitäten zu beteiligen. Das<br />
erste von der Organisation für wirtschaftliche<br />
Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) am<br />
18. April 2016 in Brüssel anberaumte Treffen zur<br />
Krisenbewältigung war ohne konkrete Beschlüsse<br />
beendet worden. Die Stahlverbände aus Europa,<br />
den USA, Kanada, Mexiko, Lateinamerika, Brasilien<br />
und der Türkei beklagten die fehlende Kooperationsbereitschaft<br />
der Volksrepublik. China hatte<br />
Vorwürfe zurückgewiesen, die Stahlindustrie zu<br />
subventionieren und erklärt, bereits viele Erzeugungskapazitäten<br />
reduziert zu haben. Die Stahlverbände<br />
begrüßten zugleich das Engagement<br />
vieler Stahl erzeugender Nationen. Sie wollen<br />
künftig noch enger zusammenarbeiten und sich<br />
intensiv für einen fairen Wettbewerb einsetzen.<br />
Die Vertreter der Regierungen hatten sich auf ein<br />
weiteres Treffen im Laufe des Jahres geeinigt, um<br />
erneut über unfaire Handelspraktiken und ge -<br />
dumpte Stahlimporte zu sprechen. In Brüssel hatten<br />
sie noch keinen konkreten Weg aus der Krise<br />
beschlossen, aber festgestellt, dass schnelles und<br />
strukturiertes Handeln notwendig sei. Dieses<br />
muss sich gegen Subventionen für den Aufbau<br />
neuer Kapazitäten, gegen das Überleben von<br />
maroden Stahlwerken und das Durchführen von<br />
unfairen Handelspraktiken richten.<br />
K<br />
kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 160703591)<br />
AUSZEICHNUNG FÜR SAARSTAHL<br />
Völklingen. Der japanische Automobilzulieferer<br />
DENSO hat die Saarstahl AG für ihre exzellente<br />
Produktqualität und Zusammenarbeit mit dem<br />
»Regional Cooperation Award« ausgezeichnet.<br />
Jean-Paul Timmerman, Leiter des Verkaufsbereichs<br />
Draht bei Saarstahl, nahm den Preis auf der<br />
»DENSO Suppliers Convention« in Nagoya/Japan<br />
entgegen und erklärte. »Diese Auszeichnung er -<br />
öffnet uns die Möglichkeit, noch enger mit DENSO<br />
zusammenzuarbeiten bis hin zu einer direkten<br />
technischen Kooperation.«<br />
Saarstahl liefert das Vormaterial für eine kaltmassivumgeformte<br />
Komponente, die in Lichtmaschinen<br />
eingesetzt wird. Mit monatlich rd. 500 t<br />
Walzdraht aus dem Werk Neunkirchen ist Saarstahl<br />
mit diesem Produkt einer der Hauptlieferanten<br />
für den DENSO-Standort Knoxville/Tennessee,<br />
an dem Lichtmaschinen produziert werden.<br />
Für Saarstahl ist es die erste Auszeichnung<br />
durch einen japanischen Kunden. Vertriebsvorstand<br />
Dr. Klaus Richter: »Wir freuen uns sehr über<br />
diese Anerkennung, die uns weitere interessante<br />
Perspektiven als Lieferant der japanischen Automobilzulieferindustrie<br />
eröffnet.« Diese fertigt<br />
zunehmend in Osteuropa und bietet daher gewissermaßen<br />
»vor der Tür« einen vielversprechenden<br />
Absatzmarkt für hochwertige Saarstahl-Produkte.<br />
»Wir werden bereits jetzt, hinter den japanischen<br />
Lieferanten, als zweiter und dritter Lieferant für<br />
Kaltstauchgüten, Federstahl, Automatenstahl und<br />
Reifendraht gewählt und wollen diese Position<br />
weiter ausbauen«, erläutert Dr. Richter zur Saarstahl-Strategie.<br />
Die DENSO Corporation ist ein globaler Automobilzulieferer,<br />
insbesondere für Automobilelektronik<br />
und Automobilmechatronik mit weltweit<br />
rd. 146.000 Mitarbeitern und 188 Niederlassungen.<br />
K<br />
WS(Jp)/SE/ (sm 160703734)<br />
THYSSENKRUPP CSA WIEDER<br />
»IN DER FAMILIE«<br />
Essen. thyssenkrupp ist jetzt alleiniger Eigentümer<br />
des brasilianischen Stahlwerks thyssenkrupp<br />
CSA (CSA). Alle aufschiebenden Bedingungen und<br />
Genehmigungen für den Vollzug der Transaktion<br />
einschließlich der des Conselho Administrativo de<br />
Defesa Econômica (CADE) wurden erfüllt, so meldet<br />
es der Konzern. Die Übernahme der von Vale<br />
S.A. gehaltenen Anteile (26,87 %) erfolgte zu<br />
einem symbolischen Kaufpreis in Kombination mit<br />
einem Besserungsschein für den Fall eines Verkaufs<br />
von CSA. Finanzierungsbedarf bei thyssenkrupp<br />
ist durch die Transaktion nicht entstanden,<br />
hieß es. Im Rahmen der Anteilsübernahme werden<br />
die Minderheits- und Mitspracherechte von<br />
Vale sowie die zwischen Vale und CSA bestehenden<br />
operativen Leistungs- und Lieferbeziehungen<br />
aufgelöst, mit Ausnahme des bestehenden Eisenerz-Liefervertrags<br />
zwischen den beiden Parteien.<br />
thyssenkrupp reduziert durch die Bereinigung der<br />
Eigentümerstruktur Komplexität und Risiken und<br />
erhöht gleichzeitig den Handlungsspielraum für<br />
die weitere Entwicklung von CSA.<br />
www.thyssenkrupp.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160703697)<br />
NEUE BRENNERTECHNOLOGIE<br />
STEIGERT ENERGIEEFFIZIENZ<br />
Duisburg. Eine wesentliche Erhöhung der Energieeffizienz<br />
hat thyssenkrupp bei einem der drei<br />
Sinterbänder in Duisburg-Schwelgern erzielt.<br />
Umgesetzt wurde die Maßnahme im Zuge von<br />
umfangreichen Sanierungs- und Umbauarbeiten<br />
in der dortigen Sinteranlage. Damit sind neben<br />
der Energieeinsparung weitere positive Effekte<br />
verbunden, z. B. die Verbesserung der Arbeitssicherheit<br />
und Leistungsfähigkeit der Anlage<br />
sowie eine gleichmäßigere Qualität des Sinters.<br />
Die Mo dernisierung war mit einem Finanzvolumen<br />
von 7,5 Mill. € verbunden. thyssenkrupp<br />
arbeitet in tensiv an einer weiteren Steigerung der<br />
Energieeffizienz, einem der zentralen Ziele der<br />
Energiewende. Um dies zu erreichen hat die<br />
Bundes regierung eine Initiative zur Gründung von<br />
rd. 500 Netzwerken auf den Weg gebracht. Die<br />
deutsche Industrie wie z. B. die Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl haben zugesagt, dies bis zum Jahr<br />
2020 umzusetzen. Die Stahlsparte von thyssenkrupp<br />
hatte bereits 2015 das Netzwerk »Steel<br />
energy+« gegründet und sich der Initiative angeschlossen.<br />
Neben den Standorten der thyssenkrupp<br />
Steel Europe AG sind daran auch die Tochtergesellschaften<br />
innerhalb der Business Area<br />
Steel Europe sowie die Kokerei Schwelgern und<br />
HKM beteiligt. Ziel des neuen Energieeffizienz-<br />
Netzwerkes ist es, den langjährig praktizierten,<br />
systematischen Erfahrungs- und Ideenaustausch<br />
zur Steigerung der Energieeffizienz zu intensivieren.<br />
www.thyssenkrupp-steel.com K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160703689)<br />
NEUE WORLDSTEEL-STATISTIKEN<br />
ERHÄLTLICH<br />
Brüssel. Die World Steel Association hat ihr<br />
traditionelles Nachschlagewerk »World Steel in<br />
Figures« aktualisiert. Die Ausgabe für das Jahr<br />
2016 kann kostenlos auf der Homepage des<br />
Dachverbandes heruntergeladen oder in Papierform<br />
bestellt werden. Das Kompendium gibt einen<br />
umfassenden Überblick über die Aktivitäten der<br />
internationalen Stahlindustrie. Statistiken über die<br />
Erzeugung von Rohstahl, den Stahleinsatz pro<br />
Kopf und die wichtigsten stahlerzeugenden Länder<br />
ergänzen die Sammlung.<br />
www.worldsteel.org<br />
K<br />
/<br />
kibi/WS(Jp)/SE/ (sm 160703666)<br />
BESÄUMSCHERENEINHEIT<br />
FÜR SEVERSTAL<br />
Düsseldorf. Severstal hat die SMS group mit<br />
der Lieferung einer neuen ASC-Doppelkopf-Besäumschereneinheit<br />
(Automatic Setting Control)<br />
für die kontinuierliche Beizlinie Nr. 3 in Cherepovets,<br />
Russland, beauftragt. Ziel der Modernisierung<br />
ist es, die Kapazität der Linie durch eine<br />
höhere Verfügbarkeit der Besäumschere zu steigern<br />
und die Qualität der Bandkanten zu erhöhen.<br />
Besonders bei weichen Materialien wird der<br />
Schnittgrat und die Gleichmäßigkeit der Kanten<br />
verbessert.<br />
www. sms-group.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160703655)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
EuroBLECH 2016<br />
L STEEL TICKER<br />
<br />
<br />
DIE NEUEN STAHL-WELTMEISTER<br />
London. Zur diesjährigen 10. steelChallenge des Weltstahlverbands<br />
worldsteel hatte die Universität Duisburg-Essen Daniel Mendonca Francioli<br />
ent sandt. Er trat als »Regional Champion« für Europa, Afrika und den Nahen<br />
Osten im Finale in der Studenten-Kategorie an, aus der Eonsung Lee aus<br />
Südkorea als Sieger hervorging. In der Kategorie »Industrie« ging der Preis<br />
an Marcos Daniel Gouveia Filho von der Companhia Siderurgica do Pecem<br />
(CSP, Brasilien).<br />
www.worldsteel.org<br />
K<br />
/<br />
wWS(Jp)/SE/ (sm 160503466)<br />
VERHALTENE AUSSICHTEN FÜR<br />
DIE DILLINGER GRUPPE<br />
Dillingen. Die Dillinger Gruppe (Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke<br />
mit ihren Tochtergesellschaften) konnte 2015 in einem konjunkturell<br />
schwierigen Umfeld und einem sehr stark umkämpften Grobblechmarkt die<br />
Produktions- und Absatzmengen gegenüber dem Vorjahr steigern. »Dank<br />
günstiger Einsatzrohstoffe und der konsequenten Sparpolitik ist es der<br />
Dillinger Gruppe trotz Umsatzrückgang gelungen, opera tive Gewinne zu<br />
erzielen«, so der Sprecher des Vorstandes der Dillinger Hütte Fred Metzken<br />
bei der Jahrespressekonferenz. Der Grobblechmarkt blieb 2015 stark<br />
umkämpft und war wie bereits im Vojahr von großen strukturellen Problemen<br />
gekennzeichnet. Die unzureichende und weiter gesunkene Kapazitätsauslastung<br />
der Eurofer- Werke von unter 60 %, massive Überkapazitäten und<br />
ex trem gestiegene Importe in den EU-Markt waren für das Unternehmen die<br />
bestimmenden Faktoren im abgelaufenen Geschäftsjahr. Sie führten zu einem<br />
anhaltend aggressiven Verdrängungswettbewerb und einem enormen Erlösund<br />
Margendruck, der sich im Jahresverlauf noch verschärfte und zu einem<br />
Umsatzrückgang bei der Dillinger Gruppe führte. Die rückläufigen Öl- und<br />
Gaspreise hatten zudem eine schwache Nachfrage auf dem Energiemarkt<br />
– Hauptabnehmermarkt für Produkte der Unternehmensgruppe – zur Folge.<br />
Der Bereich der Rohrbleche litt besonders unter dem schwachen Projektgeschäft<br />
auf dem Großrohrmarkt. Auf dem Grobblechmarkt sei weiterhin mit<br />
einer äußerst angespannten Lage zu rechnen hieß es. Es herrschte auch zu<br />
Beginn des Jahres 2016 ein aggressiver Verdrängungswettbewerb. Niedrige<br />
Gas- und Ölpreise lähmten maßgeblich die Investitionen auf dem Energiemarkt,<br />
und die anhaltenden Überkapazitäten und hohen Importe drückten<br />
stark auf die Preise, die ein ex trem niedriges Niveau erreicht hatten. Die<br />
europäischen Grobblechhersteller erwarten vor dem Hintergrund der Umsetzung<br />
von Anti-Dumping- Maßnahmen seitens der EU-Kommission in der zweiten<br />
Jahreshälfte 2016 eine gewisse Erholung auf dem aus den Fugen geratenen<br />
Grobblech markt. Eine vernünftige Weichenstellung der Politik in der<br />
Handels- und Klimapolitik sei für die Zu kunft unerlässlich. Die Dillinger Gruppe<br />
erwartet insgesamt Absatzmengen auf Vorjahresniveau.<br />
K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong><br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160503427)<br />
WEISSBLECHINDUSTRIE ZUM NACHSCHLAGEN<br />
London. Der britische Informationsdienstleister Kallanish Commodities hat<br />
die 21. Auflage seines traditionellen Nachschlagewerkes »Tin Mills of the<br />
World« fertiggestellt. Das 188 Seiten um fassende Kompendium gibt einen<br />
Überblick über die globale Weißblechindustrie und ihre geografische Verteilung.<br />
Jedes einzelne der gegenwärtig noch 73 bestehenden Werke ist ausführlich<br />
be schrieben. Der Bericht kann kostenpflichtig auf der Homepage von<br />
Kallanish bestellt werden: www.kallanish.com.<br />
www.kallanish.com<br />
K<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 160503302)<br />
<br />
<br />
Handling Fügen, Schweißen<br />
Umformen Trennen, Schneiden <br />
Flexible Blechbearbeitung Maschinenelemente<br />
Additive Fertigung<br />
Werkzeuge F&E Datenerfassung/-verarbeitung<br />
CAD/CAM/CIM-Systeme Betriebs-/Lagereinrichtungen<br />
Sicherheit am Arbeitsplatz <br />
Fertigprodukte, Zulieferteile, Baugruppen<br />
<br />
<br />
HANNOVER<br />
www.euroblech.de<br />
Veranstalter: Mack Brooks Exhibitions Ltd
28 K Branchenberichte<br />
Industrie 4.0 lässt Rendite wachsen<br />
Roland-Berger-Studie zeigt Auswirkungen der digitalen Transformation<br />
München. Der Wandel der Industrie hin zu Industrie 4.0 ist mehr als ein<br />
reines Technologiethema, denn er wird sowohl die Strategie vieler<br />
Unternehmen, als auch die Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik stark<br />
beeinflussen. Die Unternehmensberatung Roland Berger stellt deshalb in<br />
ihrer neuen Studie »The Industrie 4.0 transition quantified« einen Ansatz<br />
vor, der die positiven Effekte des digitalen Wandels sichtbar macht.<br />
Schlüssel ist die Betrachtung der Kapitalrendite<br />
(Return on Capital Employed –<br />
ROCE) in der verarbeitenden Industrie. Das<br />
Ergebnis auf das eingesetzte Kapital zeigt,<br />
wie durch Industrie 4.0 Rentabilität und<br />
Kapitalnutzung gleichzeitig optimiert werden<br />
können und welche Effekte sich dabei<br />
für Unternehmen, Länder und Arbeitsmarkt<br />
ergeben.<br />
»Industrie 4.0 darf nicht mit Automatisierung<br />
verwechselt werden. Denn durch die<br />
Automatisierung werden Produktionsprozesse<br />
nur durch eine höhere Kapitalbindung<br />
effizienter«, sagt Thomas Rinn, Partner von<br />
Auswirkungen von Industrie 4.0<br />
Fingiertes Beispiel eines typischen Automotive-Zulieferers<br />
ROCE<br />
(Return On Capital Employed)<br />
Rentabilität<br />
Gesamte Anlagenauslastung<br />
Kapitalumschlag<br />
(Umsatz/eingesetztes Kapital)<br />
Maschinenpark<br />
Roland Berger und Leiter des globalen Competence<br />
Centers Engineered Products &<br />
High Tech. »Ein effizienterer Einsatz des Ka -<br />
pitals wird erst durch Industrie 4.0 möglich.«<br />
Am Beispiel eines Automobilzulieferers<br />
haben die Roland-Berger-Experten errechnet,<br />
dass durch die Umstellung der Produktion<br />
auf Industrie 4.0 der ROCE um 25 Prozentpunkte<br />
auf 40 % verbessert werden<br />
könnte. Zudem wäre eine Verbesserung der<br />
Maschinenauslastung von 65 % auf 90 %<br />
möglich. Um diese positiven Effekte gesamtwirtschaftlich<br />
zu nutzen, haben viele Länder<br />
Heute mit Wirksamkeit von Industrie 4.0<br />
2,5<br />
3,1<br />
15%<br />
6,0%<br />
13,1<br />
40%<br />
65%<br />
70%<br />
90%<br />
100%<br />
politische Initiativen angestoßen, um ihre<br />
Fertigungsindustrie auf dem Weg in Richtung<br />
Industrie 4.0 zu unterstützen.<br />
Deutschland. Hier steht die Digitalisierung<br />
der Produktion ganz oben auf der politischen<br />
Agenda. Denn durch den konsequenten Ausbau<br />
von Industrie 4.0 konnte Deutschland als<br />
einziges Land weltweit in den vergangenen<br />
15 Jahren seinen ROCE erheblich verbessern.<br />
Bei gleichbleibendem Kapitaleinsatz stieg die<br />
Kapitalrendite von 12 % im Jahr 2000 auf<br />
über 30 % im Jahr 2014.<br />
Frankreich. Französische Industrieunternehmen<br />
kämpfen seit Jahren mit veralteten<br />
Maschinenparks, Arbeitsplatzverlusten und<br />
sinkender Profitabilität. 2014 gingen die<br />
Investitionen im Industriebereich um<br />
40 Mrd. € zurück; entsprechend sank der<br />
nationale ROCE auf 8 %. Im Jahr 2000 lag<br />
er noch bei 20 %. Durch die Digitalisierung<br />
der Produktion könnte daher die französische<br />
Industrie wieder wachsen; Fertigung,<br />
die bisher im Ausland stattfand, könnte ins<br />
Land zurückgeholt werden. Neue Arbeitsplätze<br />
würden so entstehen; Industrieunternehmen<br />
könnten wieder zu attraktiven<br />
Arbeitergebern werden.<br />
USA. Amerikanische Unternehmen haben<br />
schon vor Jahren ihre Produktionsstätten<br />
größtenteils in Billiglohnländer wie Mexiko<br />
und China verlagert und zwischen 2000 und<br />
2014 über 5 Mill. Arbeitsplätze verloren. Im<br />
gleichen Zeitraum wurden die Investitionen<br />
zwar verdoppelt und durch höhere Automatisierung<br />
die Gewinne um 54 % gesteigert.<br />
Doch wegen ineffizienter Maschinenauslastung<br />
hat sich der ROCE nicht verbessert.<br />
Mithilfe der Initiative »Advanced Manufacturing<br />
Partnership« will nun die amerikanische<br />
Regierung dieser Entwicklung entgegenwirken<br />
und so wieder wettbewerbsfähiger<br />
werden.<br />
Mitarbeiter<br />
55%<br />
100%<br />
Quelle: Roland Berger<br />
Japan. Die japanische Industrie hat zwischen<br />
2010 und 2014 rd. 80 % ihrer Gewinne eingebüßt<br />
und 2 Mill. Jobs verloren. Der starke<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Branchenberichte K 29<br />
Yen und die rückläufigen Exporte haben die<br />
Deindustrialisierung zusätzlich vorangetrieben.<br />
Ganz nach dem deutschen Vorbild<br />
setzt nun die Regierung auf Industrie 4.0,<br />
um den Industriesektor und den Arbeitsmarkt<br />
wieder anzukurbeln.<br />
China. Das Land, das für günstige Massenprodukte<br />
bekannt ist, muss einen Paradigmenwechsel<br />
einleiten, wenn seine Industrie<br />
international wettbewerbsfähig bleiben<br />
soll. Denn die sinkende Nachfrage nach<br />
Billigprodukten sowie steigende Löhne und<br />
Energiekosten erschweren das Überleben<br />
vieler chinesischer Industrieunternehmen.<br />
Mit der Initiative »Intelligent Manufacturing<br />
2025« unterstützt deshalb die Re -<br />
gierung die Herstellung hochwertiger Produkte.<br />
Potenzieller Wertbeitrag<br />
für Westeuropa<br />
Die Umstellung der Produktion auf die digitale<br />
Fertigung, so die Roland-Berger-Experten,<br />
hätte klare positive Effekte für Westeuropa.<br />
Denn intelligente, digital vernetzte<br />
Systeme und Prozessketten binden weniger<br />
Kapital und verbessern die Kapitalrendite.<br />
So gehen die Experten davon aus, dass der<br />
ROCE in Westeuropa durch den verstärkten<br />
Einsatz von Industrie 4.0 von heute 18 %<br />
auf 28 % im Jahr 2035 steigen wird. Dies<br />
kann zu einem zusätzlichen Wertbeitrag von<br />
420 Mrd. € durch höhere Gewinne und<br />
weniger gebundenes Kapital führen.<br />
»Durch Industrie 4.0 wird sich außerdem<br />
die Arbeitswelt deutlich verändern«, prognostiziert<br />
Roland Berger-Partner Max Blanchet.<br />
»Traditionelle Jobs in der Industrie<br />
werden verloren gehen, dafür können in<br />
Westeuropa bis zu 10 Mill. neue Arbeitsplätze<br />
entstehen – vor allem im Bereich Dienstleistung<br />
und IT. Denn die neue Art und Weise,<br />
wie zukünftig produziert und gearbeitet<br />
wird, verändert die Geschäftsmodelle und<br />
somit viele Jobprofile.«<br />
So schätzen die Roland-Berger-Experten,<br />
dass alleine im Bereich Dienstleistung und<br />
IT rd. 7 Mill. Arbeitsplätze hinzukommen<br />
werden. Denn schließlich benötigen europäische<br />
Unternehmen gut qualifiziertes Personal,<br />
um ihre Entwicklung in Richtung Digitalisierung<br />
schnell voranzutreiben. »In Summe<br />
ergibt sich ein positiver Effekt: Industrie<br />
4.0 kann mit neuen zusätzlichen Arbeitsplätzen<br />
Jobverluste überkompensieren«,<br />
fasst Thomas Rinn zusammen.<br />
K<br />
(sm 160703546)<br />
GERINGE INVESTITIONEN BEI HÜTTEN- UND<br />
WALZWERKEINRICHTUNGEN<br />
Frankfurt am Main. Nach einer Mitteilung des Bereichs Hütten- und Walzwerkeinrichtungen<br />
im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)<br />
ergab sich dort vor dem Hintergrund des relativ hohen Umsatzniveaus im Jahr 2014<br />
für die deutsche Branche im Jahr 2015 ein zweistelliger Rückgang von 31 %. Weltweite<br />
Stahl- und auch Aluminium-Überka pazitäten – insbesondere das sehr hohe<br />
Produk tionsvolumen in China – drücken die Nachfrage nach Hütten- und Walzwerkeinrichtungen<br />
weltweit. Auftragsvolumina sind bereits seit Herbst 2014 rückläufig.<br />
Über alle Regionen hatten Hersteller des Metallurgie nahen Maschinen- und<br />
Anlagenbaus durchschnittlich 26 % weniger Aufträge zu verbuchen. Auch der anhaltende<br />
Preisdruck auf die Rohstoffmärkte und fortbestehende geopolitische Risiken<br />
halten die Investitions neigung in der Metallherstellung auf niedrigem Niveau. »Im<br />
laufenden Jahr zeichnen sich erneut Umsatzrückgänge im zweistelligen Bereich ab.<br />
Ein Minus um 25 % ist nicht ausgeschlossen, da Neuaufträge sich größtenteils erst<br />
in den Folgejahren im Umsatz bemerkbar machen würden. Potenzial sehen wir aktuell<br />
am ehesten in der NAFTA-Re gion oder auch auf einigen südostasiatischen Märkten«,<br />
erklärt Dr. Timo Würz, Geschäftsführer des VDMA Fachverbandes Hütten- und<br />
Walz werkeinrichtungen.<br />
www.vdma.org<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160703688)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
POLEN WIRD PARTNERLAND 2017<br />
Hannover. Polen wird das Partnerland der Hannover Messe 2017 sein. Dies gaben<br />
das polnische Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung sowie der Veranstalter Deutsche<br />
Messe AG in Hannover bekannt. Der polnische Staatssekretär, Pawe Chory,<br />
betont die Chancen, die sich aus der Partnerland-Beteiligung ergeben: »Als Partnerland<br />
der Hannover Messe 2017 wollen wir die Vielfalt und die Dynamik der polnischen<br />
Wirtschaft und ihre Innovationsfähigkeit zeigen und unsere internationalen Außenbeziehungen<br />
weiter ausbauen.«<br />
www.hannovermesse.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160703557)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
30 K Branchenberichte<br />
Elektroindustrie will Höchstmarke von 2008<br />
übertreffen<br />
Auf gutem Weg zu Industrie 4.0<br />
Frankfurt (kv). Die deutsche Elektroindustrie hatte 2016 einen etwas<br />
mühsamen Start. Weder Auftragseingang noch Produktion kamen so recht<br />
in Schwung. Dennoch sind die Unternehmen für das Gesamtjahr<br />
einigermaßen zuversichtlich. Zum Jubeln ist indessen kein Anlass. Die<br />
Produktion soll um 1 % steigen. Für den Umsatz plant die Branche ein<br />
Wachstum von 2 %.<br />
Bis Ende März verlief das Geschäft der<br />
deutschen Elektroindustrie eher enttäuschend.<br />
Im ersten Quartal blieben die Auftragseingänge<br />
um 3,2 % hinter dem Vorjahresniveau<br />
zurück. Die Inlandsaufträge gaben<br />
um 5,8 % und die Auslandsaufträge um<br />
1,1 % nach. »Allerdings spielt hier ein Basiseffekt<br />
eine wesentliche Rolle, da es vor<br />
einem Jahr sehr viele Großaufträge gegeben<br />
hatte. Zusätzlich fiel Ostern dieses Jahr<br />
bereits in den März«, sagte Dr. Andreas<br />
Gontermann, Chefvolkswirt des<br />
ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik-<br />
und Elektronikindustrie.<br />
Hierdurch werde der Vorjahresvergleich<br />
erheblich verzerrt.<br />
Die preisbereinigte Produktion<br />
stieg von Januar bis<br />
März um lediglich 0,4 %, stagnierte<br />
also praktisch. »In den<br />
gesamten ersten drei Monaten<br />
2016 belief sich der Branchenumsatz auf<br />
43,1 Mrd. €«, so Gontermann. »Damit<br />
übertraf er sein entsprechendes Vorjahresniveau<br />
um 1,4 %.« Einem Anstieg der<br />
Inlandserlöse um 3,3 % auf 20,8 Mrd. €<br />
stand hier ein leichter Rückgang der Auslandsumsätze<br />
um 0,2 % auf 22,3 Mrd. €<br />
gegenüber.<br />
Ab April hellte sich indessen das<br />
Geschäftsklima nach drei Rückgängen in<br />
Folge wieder etwas auf. Sowohl die Beurteilung<br />
der aktuellen Lage als auch die allgemeinen<br />
Geschäftserwartungen für die kommenden<br />
sechs Monate fielen besser aus als<br />
noch im März. 32 % der Unternehmen<br />
bewerten ihre derzeitige wirtschaftliche<br />
Situation als gut, 57 % als stabil und 11%<br />
als schlecht. Was den Blick nach vorne anbelangt,<br />
so stieg der Saldo aus positiven und<br />
negativen Erwartungen im April deutlich<br />
von vier auf zehn Prozentpunkte. Damit einhergehend<br />
haben die Elektrounternehmen<br />
ihre Produktionspläne im April wieder etwas<br />
erhöht. 19 % der Unternehmen wollen<br />
ihren Output in den nächsten drei Monaten<br />
erhöhen, nur 5 % senken. Der Rest plant<br />
»<br />
Obwohl die Liste der globalen Konjunkturrisiken<br />
weiterhin lang ist, gehen der jüngsten Umfrage des ZVEI<br />
zufolge drei Viertel der befragten Unternehmen dieses<br />
Jahr von einem Erlösanstieg von 2 % oder mehr aus.<br />
Michael Ziesemer, Präsident, ZVEI – Zentralverband Elektrotechnikund<br />
Elektronikindustrie<br />
mit einem konstanten Niveau. So sieht auch<br />
ZVEI-Präsident Michael Ziesemer – wie<br />
schon zu Jahresbeginn – wieder »verhalten<br />
optimistisch« in das laufende Jahr. »Obwohl<br />
die Liste der globalen Konjunkturrisiken weiterhin<br />
lang ist, gehen der jüngsten Umfrage<br />
des ZVEI zufolge drei Viertel der befragten<br />
Unternehmen dieses Jahr von einem Erlösanstieg<br />
von 2 % oder mehr aus. Nur jede<br />
zehnte Firma erwartet Stagnation. Auch<br />
bezüglich den USA, dem inzwischen wieder<br />
größten Exportland der Branche, fallen die<br />
Aussichten vorsichtig optimistisch aus. Hier<br />
erwarten mehr als 90 % der Branchenfirmen<br />
2016 ein leichtes Wachstum ihrer<br />
Geschäfte. Ziesemer: »Wir rechnen in diesem<br />
Jahr mit einem Plus von 1 % bei der<br />
preisbereinigten Produktion. Der Umsatz<br />
sollte mit 2 % etwas stärker zulegen und<br />
damit die Höchstmarke von 2008 in Höhe<br />
von 182 Mrd. € überbieten können.«<br />
Weltmarkt wächst um 5 %<br />
In einer Analyse des Welt-Elektromarktes<br />
geht der ZVEI bei einer Basis von rd.<br />
3,70 Bill. € im Jahr 2014 für 2015 und 2016<br />
von einem Wachstum von nominal jeweils<br />
5 % aus. Der Weltmarktausblick umfasst 53<br />
Länder, die zusammen rd. 97 % des weltweiten<br />
Marktes auf sich vereinen. Die Marktzahlen<br />
stimmen naturgemäß nicht mit den jeweiligen<br />
Produktionszahlen der Länder oder<br />
Regionen überein, da die Exporte heraus- und<br />
die Importe hineingerechnet werden müssen<br />
und zudem die Dienstleistungen eine gewichtige<br />
Rolle spielen. Wohl aber lässt sich aus<br />
den Zahlen schließen, dass die Deutschen<br />
zwar nicht auf den teilweise<br />
gesättigten Industriemärkten,<br />
wohl aber weltweit Marktanteile<br />
einbüßen, was allerdings auch<br />
für andere Branchen wie etwa<br />
den Maschinenbau gilt. Die<br />
Indus triemärkte der Elektroindustrie<br />
kamen 2014 auf 1,68 Bill. €.<br />
Der ZVEI rechnet mit einem<br />
Wachstum von jeweils 3 % für<br />
2015 und 2016. Getragen wird das globale<br />
Wachstum nach wie vor von den Schwellenländern,<br />
die ausgehend von 1,94 Bill. € Vo -<br />
lumen mit jeweils 7 % zulegen sollen. Auf<br />
Asien entfielen rd. 2,19 Bill. € und damit<br />
59 % des Weltmarktes. Hier wird ebenfalls<br />
ein jeweiliges Plus von 7 % erwartet. Der chinesische<br />
Markt – mit 1,41 Bill. € und einem<br />
Anteil von 38 % der größte Ländermarkt –<br />
soll um je 9 % wachsen. Schlechter sieht es<br />
in Japan (264 Mrd. €) mit Nullwachstum und<br />
plus 1 % aus. Dennoch behauptet Japan den<br />
Platz drei (Weltanteil 7 %) im weltweiten<br />
Länder ranking. Hinter China liegen die USA<br />
mit 526 Mrd. € (Anteil 14 %) und Prognosen<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Branchenberichte K 31<br />
von 5 und 4 %. Auf Platz vier rangiert Südkorea mit 161 Mrd. € (4 %)<br />
und einem erwarteten Wachstum von 3 und 4 %. Danach kommt<br />
Deutschland mit 109 Mrd. €, geschätzten Zuwächsen von jeweils 3 %<br />
und einem Anteil von 3 %. Der gesamte europäische Elektromarkt<br />
(633 Mrd. €) mit 2 und 3 % Plus macht 18 % des Weltmarktes aus.<br />
Im vergangenen Jahr hat die deutsche Elektroindustrie mit einem<br />
preisbereinigten Produktionsplus von 1,3 % abgeschlossen. Die Branchenerlöse<br />
erhöhten sich um 4,1 % auf 178,9 Mrd. €. Mit 849.000<br />
Mitarbeitern lag die Zahl der Beschäftigten im Inland zum Jahres ende<br />
um 4.000 höher als ein Jahr zuvor. Die Exporte stiegen um 6,7 % auf<br />
174,1 Mrd. € – dies war bereits der zweite Jahres rekord in Folge.<br />
78 % der Erlöse wurden dabei mit Industriegütern (beispielsweise<br />
aus den Bereichen Automation, Energietechnik, Elektroinstallation<br />
oder Medizintechnik) erzielt, 12 % mit Vorleistungsgütern (elektronische<br />
Bauelemente, insbesondere Halbleiter) und 10 % mit Ge -<br />
brauchsgütern (Elektrogeräte, Unterhaltungselektronik, Licht). Zum<br />
heimischen Bruttoinlandsprodukt trägt die Elektroindustrie rd. 3 %<br />
bei. Die deutsche Elektroindustrie ist wie kaum eine andere Branche<br />
in die Globalisierung und internationale Arbeitsteilung eingebunden,<br />
heißt es in einer Analyse der Industriekreditbank. Dies zeige sich<br />
besonders eindrucksvoll im Außenhandel. Die Elektro exporte (inklusive<br />
der Re-Exporte) erreichten 2015 mit dem genannten Volumen<br />
von 174,1 Mrd. € ein Siebtel aller gesamtwirtschaft lichen deutschen<br />
Ausfuhren. Deutschland ist der weltweit viertgrößte Exporteur elektrotechnischer<br />
und elektronischer Erzeugnisse. Höhere Ausfuhren<br />
konnten zuletzt nur China (2014: 662 Mrd. €), Hongkong<br />
(223 Mrd. €) und die USA (204 Mrd. €) erzielen. Zu den wichtigsten<br />
Exportgütern zählen vor allem Produkte und Systeme aus den Fachbereichen<br />
Automation (mit einem Anteil an den gesamten Branchenexporten<br />
2015 von 20,6 %), Informations- und Kommunikationstechnik<br />
(16,6 %), elektronische Bauelemente (14,2 %), Energietechnik<br />
(8,0 %) oder Elektromedizin (7,2 %). Die Einfuhren elektrotechnischer<br />
und elektro nischer Erzeugnisse nach Deutschland<br />
beliefen sich 2015 auf 161,5 Mrd. €.<br />
Gewichte der Regionen verschieben sich deutlich<br />
Die gemeinsam mit dem ZVEI erarbeitete Analyse belegt, dass Auswirkungen<br />
von sich verändernden Wechselkursen für die deutsche<br />
Elektroindustrie im Zuge ihrer immer tieferen Einbettung in das internationale<br />
Wirtschaftsgeschehen eine stetig wachsende Rolle spielen:<br />
»Die für die Anfälligkeit für Wechselkursschwankungen relevante<br />
regionale Aufgliederung der Branchenexporte ist dabei zuerst einmal<br />
durch eine starke Konzentration auf Europa gekennzeichnet, wohin<br />
knapp zwei Drittel aller Ausfuhren geliefert werden. Allerdings haben<br />
sich die Gewichte der einzelnen Regionen seit der Jahrtausendwende<br />
zum Teil deutlich verschoben. So ist vor allem die Bedeutung Asiens<br />
als Abnehmerraum stark gestiegen, während Europa an relativer<br />
Bedeutung verloren hat. Darüber hinaus gewinnen die Schwellenländer<br />
trendmäßig zunehmend an Relevanz. Sie nehmen heute bereits<br />
mehr als ein Drittel der deutschen Elektroexporte – und damit fast<br />
doppelt so viel wie noch im Jahr 2000 – auf. Getrieben wird diese<br />
Entwicklung insbesondere vom rasanten Aufstieg Chinas, das die USA<br />
2014 vorübergehend als größten Abnehmer ablösen konnte.<br />
Technisch fühlt sich die deutsche Branche weiter gut gerüstet.<br />
Nach den Worten Ziesemers hat nicht zuletzt die Hannover Messe<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
32 K Branchenberichte<br />
gezeigt, dass Industrie 4.0 in den Unternehmen<br />
angekommen ist: »Wir sahen auf der<br />
Messe erstmals nicht nur zahlreiche konkrete<br />
Industrie-4.0-Anwendungsfälle, sondern<br />
stellen auch fest, dass immer mehr Unternehmen<br />
beginnen, sich und ihre Geschäftsmodelle<br />
zu überprüfen.« Von großer Bedeutung<br />
für diese Entwicklung sei gewesen,<br />
dass Deutschland<br />
industriepolitisch<br />
wichtige Schritte<br />
nach vorn gemacht<br />
habe. Nach Auffassung<br />
des ZVEI und<br />
des Verbands Deutscher<br />
Maschinenund<br />
Anlagenbau<br />
(VDMA) wird Industrie<br />
4.0 bereits jetzt<br />
und künftig vor<br />
allem von den Unternehmen dieser beiden<br />
Branchen geprägt. Zugleich werde die fortschreitende<br />
Digitalisierung der Produktion<br />
den Charakter dieser beiden Industriezweige<br />
verändern. »Mit Industrie 4.0 werden<br />
sich der Maschinenbau und die Elektrotechnik<br />
viel stärker in Richtung Dienstleistung<br />
verändern. Diese Dienstleistungen werden<br />
sehr stark datengestützt sein«, lautet eine<br />
Kernbotschaft der beiden Verbandspräsidenten<br />
Dr. Reinhold Festge (VDMA) und<br />
Ziesemer.<br />
Viele Chancen für Mittelständler<br />
In ihrem ersten gemeinsamen Interview für<br />
die beiden Verbandszeitschriften betonen<br />
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die Präsidenten, dass Industrie 4.0 auch mittelständischen<br />
Betrieben viele Chancen bietet.<br />
»Durch die Digitalisierung tun sich ganz<br />
neue Geschäftsfelder gerade für kleinere<br />
Unternehmen auf, wenn wir nicht mit der<br />
Inbetriebnahme der Maschine beim Kunden<br />
aufhören, sondern ihm helfen, seine Produktion<br />
zu optimieren oder diese sogar zu<br />
»<br />
Durch die Digitalisierung tun sich ganz neue Geschäftsfelder<br />
gerade für kleinere Unternehmen auf, wenn<br />
wir nicht mit der Inbetriebnahme der Maschine beim<br />
Kunden aufhören, sondern ihm helfen, seine Produktion<br />
zu optimieren oder diese sogar zu betreiben.<br />
Dr. Reinhold Festge, Präsident, VDMA – Verband Deutscher Maschinenund<br />
Anlagenbau<br />
betreiben«, erläutert Festge. Dass dies<br />
gelingen werde, steht nach Ziesemers Worten<br />
außer Frage: »Unsere Unternehmen<br />
kennen ihre Kunden. Wir liefern nicht nur<br />
den besten Antrieb oder die beste Steuerung,<br />
sondern wissen, wie wir diese Komponenten<br />
in die Prozesse einbinden können.<br />
Technologien sind dabei Mittel zum Zweck<br />
und werden sich verändern: Der IT-Anteil<br />
steigt, die Integration ins Internet wird zum<br />
Standard.«<br />
Auf diesen Weg hätten sich immer mehr<br />
Unternehmen bereits begeben, und die Verbände<br />
würden mithelfen, die richtigen Rahmenbedingungen<br />
für Industrie 4.0 zu schaffen.<br />
So wurde unter anderem mit dem<br />
»Labs Network Industrie 4.0« die Voraussetzung<br />
geschaffen, »dass mittelständische<br />
Unternehmen Lösungen für die vernetzte<br />
Fabrik in der Praxis testen können.« Auch<br />
die Politik und die Gewerkschaften hätten<br />
die Bedeutung von Industrie 4.0 erkannt,<br />
loben die beiden Präsidenten. Ein Manko<br />
sehen sie jedoch in dem immer noch ungenügenden<br />
europäischen Rechtsrahmen für<br />
die weitere Entwicklung der digitalen Produktion.<br />
»Ich sage nur: Datenschutzrichtlinien.<br />
Es kann ja nicht sein, dass wir in jedem<br />
Mitgliedsstaat unterschiedliche Regelungen<br />
haben«, bemängelt Ziesemer. »Die Digitalisierung<br />
macht an den Grenzen nicht Halt.<br />
Das gilt für intelligente Energienetze genauso<br />
wie für das Automobil. Auch hier müssen<br />
wir europaweit einheitliche Regeln schaffen«,<br />
bekräftigt Festge.<br />
Problem Fachkräftemangel<br />
Eine große Herausforderung insbesondere<br />
für die kleineren und mittelständischen<br />
Betriebe sehen beide Verbände in der Personalgewinnung<br />
für Industrie 4.0. »Der<br />
Fachkräftemangel ist die größte Herausforderung<br />
überhaupt«, betont Ziesemer. Nach<br />
Ansicht von Festge ist hier der Staat gefordert.<br />
So können Schülerinnen und Schüler<br />
zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen das<br />
Fach Technik zwar zur Abiturprüfung wählen,<br />
»aber wir haben nur 120 Lehrer, die<br />
dieses Fach unterrichten und Prüfungen<br />
abnehmen dürfen. Das ist eine politische<br />
Aufgabe: Schüler und Schülerinnen frühzeitig<br />
mit Technik in Kontakt zu bringen«, fordert<br />
Festge.<br />
Einig sind sich die beiden Präsidenten da -<br />
rin, dass die moderne Produktionswelt den<br />
Menschen noch immer im Mittelpunkt<br />
haben muss. Allerdings werden sich die<br />
Anforderungen an die Arbeit verändern.<br />
»Das Ziel muss sein, dass nach der Digitalisierung<br />
mindestens so viele Industrie-Arbeitsplätze<br />
bestehen wie vor deren Beginn.<br />
Ohne Wenn und Aber. Die Chance ist größer<br />
als das Risiko«, sagt Ziesemer. »Es wird zu<br />
Umschichtungen kommen«, ergänzt Festge.<br />
»Besonders monotone Arbeiten können<br />
durch intelligentere Maschinen eines Tages<br />
automatisiert werden.« Ein Verlust, der aber<br />
verschmerzbar sei, weil zugleich neue<br />
Arbeitsplätze entstünden.<br />
K<br />
Rohstahlproduktion<br />
im Mai 2016<br />
(sm 160703672)<br />
Düsseldorf. Die Stahlerzeugung in Deutschland<br />
hat im Mai um 4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
zugelegt, nachdem sie zuvor<br />
sechs Monate in Folge gesunken war. Damit<br />
zeigen sich nunmehr auch bei der Produktion<br />
erste Anzeichen für eine Stabilisierung, die<br />
durch die Entwicklung im Auftragseingang in<br />
den letzten Monaten bereits vorgezeichnet<br />
war. Ursächlich hierfür sind vor allem lagerzyklische<br />
Faktoren. Eine nachhaltige Erholung<br />
hängt weiterhin davon ab, ob es gelingt faire<br />
Wettbewerbsbedingungen auf den internationalen<br />
Märkten herzustellen, die nach wie vor<br />
in hohem Maße durch strukturelle Verzerrungen<br />
gekennzeichnet sind.<br />
(Quelle: Stahl-Zentraum)<br />
K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
STAHL-Statistik – Welt K 33<br />
Stahl weltweit<br />
Welt-Rohstahlproduktion nach Regionen<br />
in Mill. t<br />
1.343<br />
275<br />
1.239<br />
255<br />
1.433<br />
293<br />
1.538 1.560<br />
320<br />
321<br />
1.650 1.670<br />
324<br />
339<br />
1.623<br />
337<br />
andere<br />
Länder<br />
512<br />
577<br />
639<br />
702<br />
731<br />
822<br />
823<br />
804<br />
China<br />
119<br />
114<br />
123<br />
198<br />
88<br />
97<br />
82<br />
139<br />
110<br />
108<br />
110<br />
173<br />
108<br />
113<br />
117<br />
178<br />
107<br />
111<br />
120<br />
169<br />
111<br />
108<br />
117<br />
166<br />
111<br />
106<br />
120<br />
169<br />
105<br />
101<br />
110<br />
166<br />
Japan<br />
GUS<br />
NAFTA<br />
EU-28<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />
Quelle: worldsteel, WV Stahl<br />
Weltstahlrohrproduktion in Mill. t<br />
i<br />
/<br />
Zum Download<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
nahtlose<br />
Rohre<br />
geschweißte<br />
Rohre<br />
bis 406,4 mm<br />
ä. Durchmesser<br />
113,5 120,0 126,0 109,5<br />
43,2<br />
39,0 40,2<br />
36,1<br />
33,1<br />
32,8<br />
63,4<br />
65,0<br />
65,6<br />
57,3<br />
126,6<br />
65,7<br />
151,3<br />
141,0<br />
75,5<br />
45,0<br />
83,4<br />
165,6 168,2<br />
154,7<br />
46,0<br />
86,7<br />
48,5<br />
41,5<br />
103,0<br />
93,8<br />
geschweißte<br />
Großrohre 1)<br />
17,0 18,9 21,4 19,4 20,7 22,4 23,2 22,0 23,3 23,7<br />
2006 07 08 09 10 11 12 13 14 2015<br />
1)<br />
> 406,4 mm äußerer (ä.) Durchmesser<br />
Quelle: WV Stahlrohre<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
34 K STAHL-Statistik – Welt<br />
Die achtzehn weltgrößten Stahlkonzerne 2015 1<br />
ArcelorMittal<br />
Hesteel Group<br />
NSSMC<br />
POSCO<br />
Baosteel Group 2<br />
Shagang Group<br />
Ansteel Group<br />
JFE Steel Corporation<br />
Shougang Group<br />
Tata Steel Group<br />
Wuhan Steel Group 3<br />
Shandong Steel Group<br />
Hyundai Steel<br />
Nucor Corporation<br />
Maanshan Steel<br />
thyssenkrupp<br />
Gerdau<br />
Tianjin Bohai Steel<br />
47,75<br />
46,37<br />
41,97<br />
34,94<br />
34,21<br />
32,5<br />
29,83<br />
28,55<br />
26,31<br />
25,78<br />
21,69<br />
20,48<br />
19,62<br />
18,82<br />
17,34<br />
17,03<br />
16,27<br />
97,14<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />
Rohstahlerzeugung in Mill. t<br />
1)<br />
nur worldsteel-Mitglieder – Tonnage bezieht sich auf alle Stahlsorten<br />
2)<br />
Baosteel hat eine Minderheitsbeteiligung an Ningbo, Tonnage von Ningbo ist nicht berücksichtigt<br />
3)<br />
Linzhou Steel ist kein Teil mehr von Wuhan Steel Group und ist jetzt separat gelistet. Quelle: worldsteel<br />
Nichtrostende und hitzebeständige Stähle<br />
Produktion<br />
31<br />
1.000 t<br />
29<br />
28<br />
26<br />
24<br />
22<br />
19.867<br />
20<br />
Asien mit China Nord-/Mittel-/Südamerika<br />
Westeuropa/Afrika Mittel-/Osteuropa 31.025<br />
30.260<br />
25.361<br />
22.861<br />
31.023<br />
8<br />
7.871<br />
7.883<br />
7.829<br />
7.496<br />
7.570<br />
7.518<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
2.609 2.486<br />
340 391<br />
2010 2011<br />
2.368<br />
359<br />
2012<br />
2.454<br />
296<br />
2013<br />
2.813<br />
277<br />
2014<br />
2.747<br />
259<br />
2015<br />
Quelle: ISSF<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
STAHL-Statistik – Welt K 35<br />
Top 20 der Stahl produzierenden Länder<br />
17<br />
5<br />
4<br />
13<br />
18<br />
15<br />
16<br />
7<br />
20<br />
19<br />
10<br />
11 9<br />
14<br />
3<br />
1<br />
6<br />
12<br />
2<br />
8<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
China<br />
Japan<br />
Indien<br />
Amerika<br />
Russland<br />
Süd Korea<br />
Deutschland<br />
Brasilien<br />
Türkei<br />
Ukraine<br />
Italien<br />
Taiwan, China<br />
Mexiko<br />
Iran<br />
Frankreich<br />
Spanien<br />
Kanada<br />
Großbritannien<br />
Polen<br />
Österreich<br />
42,7<br />
33,3<br />
31,5<br />
22,9<br />
22,0<br />
21,5<br />
18,3<br />
16,1<br />
15,0<br />
14,9<br />
12,5<br />
10,9<br />
9,1<br />
7,7<br />
105,2<br />
89,4<br />
78,8<br />
70,9<br />
69,7<br />
803,8<br />
0 50<br />
100 150 800 850<br />
Quelle: worldsteel<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
36 K STAHL-Statistik – China<br />
Stahl in China<br />
Rohstahlproduktion in China und der Welt in Mill. t<br />
754<br />
95<br />
751<br />
101<br />
800<br />
109<br />
778<br />
115<br />
790<br />
124<br />
850<br />
129<br />
852<br />
152<br />
905<br />
182<br />
971<br />
222<br />
1.650 1.670<br />
1.538 1.560<br />
1.599<br />
1.433<br />
1.348 1.343<br />
1.250<br />
1.239<br />
1.148<br />
1.063<br />
822 823 804<br />
702 731<br />
639<br />
577<br />
490 512<br />
421<br />
356<br />
273<br />
Welt gesamt<br />
davon<br />
China<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />
Quelle: worldsteel<br />
Stahlaußenhandel* China<br />
100<br />
Saldo J Ausfuhr<br />
B<br />
Einfuhr<br />
92,9<br />
J<br />
111,5<br />
J<br />
98,3<br />
Mill. t<br />
78,0<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
–20<br />
J<br />
61,5<br />
56,3<br />
54,8 J<br />
51,7 J<br />
J<br />
J 49,2<br />
47,9 46,8<br />
43,2<br />
41,6 J<br />
36,9<br />
B<br />
40,7<br />
40,6<br />
J<br />
33,2<br />
B<br />
29,3<br />
32,6<br />
31,5<br />
25,8<br />
B<br />
J<br />
J<br />
J<br />
B B B B B B B 27,4<br />
24,0<br />
20,9 25,6 B<br />
24,5<br />
20,1<br />
14,8 16,5 B<br />
13,6 13,1 16,9 27,3<br />
15,6<br />
B<br />
11,1 B<br />
J J J J J J J J J<br />
B B B B B B 22,4<br />
4,1 3,7 B B<br />
8,1<br />
B B B<br />
J<br />
J J J B<br />
2,6 4,4<br />
5,7 7,3 6,6 8,2<br />
19,1 17,2<br />
7,0<br />
17,1<br />
1,4 2,6 1,1<br />
4,0<br />
0,1<br />
J<br />
7,1 8,9 5,9<br />
–1,5 0,7<br />
–4,1<br />
–35,4<br />
–23,2<br />
–4,1<br />
–9,4<br />
–4,7 –7,2<br />
–11,3 –9,7 –18,3<br />
–22,7<br />
–13,1<br />
66,4<br />
16,3 14,2 14,8 14,9 13,1<br />
–40<br />
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />
–35,0<br />
* Halbzeuge und Fertigerzeugnisse<br />
Quelle: woldsteel<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
STAHL-Statistik – China K 37<br />
Rohstahlproduktion nichtrostender und hitzebeständiger Stähle<br />
45<br />
Mill. t<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
28,4<br />
5,3<br />
27,8<br />
7,2<br />
25,9<br />
6,9<br />
24,6<br />
8,8<br />
31,1<br />
11,3<br />
33,6<br />
14,1<br />
35,9<br />
16,1<br />
38,5<br />
19,0<br />
41,7<br />
21,7<br />
41,5<br />
21,6<br />
Welt<br />
gesamt<br />
davon<br />
China<br />
0<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
2012 2013 2014 2015<br />
Quelle: ISSF<br />
China – Stahlrohrproduktion in Mill. t<br />
98,3<br />
89,0<br />
76,3<br />
79,8<br />
28,6<br />
67,0<br />
28,1<br />
29,6<br />
31,4<br />
nahtlose<br />
Rohre<br />
26,5<br />
59,9<br />
geschweißte<br />
Rohre<br />
bis 406,4 mm<br />
ä. Durchmesser<br />
33,0<br />
39,8<br />
41,6<br />
48,8<br />
geschweißte<br />
Großrohre 1)<br />
7,5 8,4 8,6 8,8 9,8<br />
2011 2012 2013 2014 2015<br />
1)<br />
> 406,4 mm äußerer (ä.) Durchmesser<br />
Quelle: WV Stahlrohre<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
38 K STAHL-Statistik – Europa<br />
Stahl in der EU<br />
EU-28: Rohstahlausstoß 2015<br />
EU-Stahlrohrproduktion in Mill. t<br />
Rest<br />
21,9%<br />
25,7%<br />
Deutschland<br />
42,7 Mill. t<br />
nahtlose<br />
Rohre<br />
17,8 17,9<br />
5,7<br />
5,8<br />
16,7<br />
5,5<br />
13,3<br />
14,1<br />
13,4<br />
Belgien<br />
7,2 Mill. t<br />
Österreich<br />
7,7 Mill. t<br />
Polen<br />
9,2 Mill. t<br />
4,4%<br />
4,6%<br />
5,6%<br />
UK<br />
10,9 Mill. t<br />
6,6%<br />
8,9%<br />
Spanien<br />
14,8 Mill. t<br />
9,0%<br />
EU-28 Gesamt: 166 Mill. t<br />
13,3%<br />
Frankreich<br />
15,0 Mill. t<br />
Italien<br />
22,0 Mill. t<br />
geschweißte<br />
Rohre<br />
bis 406,4 mm<br />
ä. Durchmesser<br />
geschweißte<br />
Großrohre 1)<br />
9,4<br />
2,7<br />
9,5<br />
2,6<br />
8,5<br />
2,7<br />
11,5<br />
3,1<br />
6,1<br />
2,3<br />
4,1<br />
7,0<br />
2,2<br />
2006 07 08 09 10 11 12 13 14 2015<br />
4,7<br />
7,2<br />
2,2<br />
4,5<br />
6,9<br />
2,0<br />
12,1 12,5 11,5<br />
4,3<br />
6,5<br />
1,3<br />
4,4<br />
7,0<br />
1,2<br />
3,4<br />
7,0<br />
1,0<br />
Quelle: Eurofer, European Steel in Figures 2011–2015<br />
1)<br />
> 406,4 mm äußerer (ä.) Durchmesser<br />
Quelle: WV Stahlrohre<br />
EU: Walzstahlversorgung<br />
250<br />
200<br />
187<br />
in Mill. t/a<br />
150<br />
100<br />
122<br />
148<br />
158<br />
141 141<br />
146 149 152<br />
154<br />
50<br />
0<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />
2014 2015 2016 v<br />
2017 v<br />
v<br />
Vorhersage<br />
Quelle: Eurofer, Economic and Steel Market Outlook, April 2016<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
STAHL-Statistik – Deutschland K 39<br />
Stahl in Deutschland<br />
Stahlerzeugung in Deutschland<br />
50<br />
Mill. t<br />
30<br />
20<br />
1980 – 1990 Westdeutschland<br />
43,8<br />
38,4<br />
35,8 34,7<br />
30,8 29,7<br />
20,1<br />
65,3% 21,3<br />
71,7%<br />
46,4<br />
43,0<br />
39,0<br />
26,1<br />
67,0%<br />
42,7<br />
40,4<br />
36,6<br />
23,8<br />
65,2%<br />
Rohstahl<br />
davon Edelstahl<br />
Walzstahl gesamt*<br />
davon Langstahl<br />
davon Flachstahl<br />
10<br />
SM<br />
10,7<br />
5,8<br />
34,7% 7,2<br />
8,4<br />
28,3%<br />
12,9<br />
33,0%<br />
1980 1990 2000 2015<br />
8,7<br />
7,5<br />
12,7<br />
34,8%<br />
* einschl. Halbzeug zur direkten Verwendung<br />
EL – Elektrostahl<br />
SM – Siemens-Martin-Stahl<br />
LD – LD-Konverter-Stahl<br />
Quelle: WV Stahl<br />
Erzeugung, Beschäftigung und Produktivität<br />
Stahlindustrie in Deutschland<br />
43,8 42,7<br />
Erzeugung<br />
in Mill. t/a:<br />
+13%<br />
35,8 40,4<br />
Beschäftigte<br />
in 1.000:<br />
288<br />
Produktivität in t<br />
Rohstahl/Beschäftigter:<br />
495<br />
–70% +226%<br />
86<br />
152<br />
Rohstahl Walzstahl<br />
1980 2015 1980 2015<br />
1980 2015<br />
1980 2015<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, WV Stahl<br />
Industrieheizungen und<br />
Hallenheizungen<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
40 K STAHL-Statistik – Deutschland<br />
Rohstahlproduktion und Umsatzerlöse in Deutschland<br />
60<br />
Rohstahlproduktion<br />
Umsatzerlöse<br />
60<br />
Mill. t<br />
48,4<br />
51,5<br />
49,7<br />
46,3<br />
Mrd. €<br />
40<br />
32,3<br />
37,2<br />
41,7<br />
40,7<br />
41,8 40,1 37,8<br />
40<br />
30<br />
26,3<br />
32,8<br />
30<br />
20<br />
20<br />
10<br />
10<br />
0<br />
44,8 46,4 44,5 47,2 48,5 45,8 32,7 43,8 44,3 42,7 42,6 42,9 42,7<br />
2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />
0<br />
Quelle: Statist. Bundesamt, amtl. Außenhandelsstatistik, Berechnungen WV Stahl<br />
Die größten Stahlerzeuger in Deutschland* 2015<br />
Anteil an der Gesamterzeugung von 42,7 Mill. t: 98 %<br />
12,4**<br />
Rohstahlproduktion in Mill. t<br />
Oxygenstahl<br />
12,4<br />
7,8<br />
6,8**<br />
Elektrostahl<br />
6,8<br />
5,8<br />
4,6<br />
2,8<br />
2,4 2,3 2,2<br />
1,0<br />
1,0<br />
2,7<br />
0,1<br />
1,2 1,1 0,9 0,9 0,8<br />
0,5<br />
thyssenkrupp<br />
ArcelorMittal<br />
Salzgitter<br />
HKM<br />
Saarstahl<br />
Dillingen<br />
Badische Stahlwerke<br />
* nur die Produktion der Unternehmen in Deutschland<br />
** Produktion einschließlich HKM-Anteil<br />
RIVA<br />
Georgsmarienhütte<br />
Lech Stahlwerke<br />
Deutsche Edelstahlwerke<br />
ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi<br />
Stahlwerk Thüringen<br />
Benteler<br />
Quelle: WV Stahl<br />
Smart Surface Solutions<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
STAHL-Statistik – Deutschland K 41<br />
Deutschland: Stahl-Außenhandel im Jahr 2015 – in Mill. t<br />
NAFTA<br />
Importe 0,1<br />
Exporte 1,2<br />
EU-28<br />
Importe 18,8<br />
Exporte 16,4<br />
Deutschland<br />
Importe 21,3<br />
Exporte 20,8<br />
Saldo: –0,5<br />
Übriges Europa<br />
Importe 0,5<br />
Exporte 1,4<br />
GUS<br />
Importe 0,6<br />
Exporte 0,2<br />
Asien<br />
Importe 0,8<br />
Exporte 0,7<br />
Lateinamerika<br />
Importe 0,6<br />
Exporte 0,3<br />
Afrika<br />
Importe 0,0<br />
Exporte 0,3<br />
Naher u. Mittlerer Osten<br />
Importe 0,0<br />
Exporte 0,1<br />
Australien<br />
Importe 0,0<br />
Exporte 0,0<br />
Quelle: Amtliche Außenhandelsstatistik, aufbereitet von WV Stahl (Walzstahlerzeugnisse frühere EGKS-Definition)<br />
Deutschland: Stahl-Außenhandel im Jahr 2015 – in Mrd. €<br />
NAFTA<br />
Importe 0,2<br />
Exporte 1,1<br />
EU-28<br />
Importe 11,2<br />
Exporte 10,8<br />
Deutschland<br />
Importe 15,8<br />
Exporte 14,5<br />
Saldo: –1,4<br />
Übriges Europa<br />
Importe 0,3<br />
Exporte 1,0<br />
GUS<br />
Importe 0,2<br />
Exporte 0,2<br />
Asien<br />
Importe 0,6<br />
Exporte 0,7<br />
Lateinamerika<br />
Importe 0,2<br />
Exporte 0,2<br />
Afrika<br />
Importe 0,0<br />
Exporte 0,2<br />
Naher u. Mittlerer Osten<br />
Importe 0,0<br />
Exporte 0,1<br />
Australien<br />
Importe 0,0<br />
Exporte 0,0<br />
Quelle: Amtliche Außenhandelsstatistik der EU, aufbereitet von WV Stahl (Walzstahlerzeugnisse frühere EGKS-Definition)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
42 K STAHL-Statistik – Deutschland<br />
Deutschland – Stahlrohrproduktion in Mill. t<br />
3,086<br />
nahtlose<br />
Rohre<br />
1,348<br />
2,604<br />
1,306<br />
2,709<br />
1,264<br />
2,403<br />
1,012<br />
geschweißte Rohre<br />
bis 406,4 mm<br />
ä. Durchmesser<br />
0,873<br />
0,802<br />
0,890<br />
0,883<br />
geschweißte<br />
Großrohre 1)<br />
0,865<br />
0,496<br />
0,555<br />
0,508<br />
2012 2013 2014 2015<br />
1)<br />
> 406,4 mm äußerer (ä.) Durchmesser<br />
Quelle: WV Stahlrohre<br />
i<br />
Zum Download<br />
<br />
<br />
<br />
/<br />
<br />
STAHL 2016<br />
Orientierung in unsicheren Zeiten | Orientation in uncertain times<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 43<br />
Erfolgsstrategien in unsicherem Umfeld<br />
Gegenwärtiges Wirtschaftsumfeld zwingt zu geänderten Entscheidungsmethoden<br />
Düsseldorf. Seit Jahren befindet sich der Stahlmarkt in einem Ausnahmezustand,<br />
der Handel agiere dabei »im Zentrum des Sturms«. So schätzte<br />
Michael Allexi, Mitglied der Geschäftsleitung von rff Rohr Flansch Fitting<br />
GmbH, auf dem 9. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff anlässlich der Messen<br />
wire & Tube 2016 Anfang April die aktuelle Situation ein. Die besten<br />
Aussichten, auch in diesem unsicheren Umfeld zu bestehen, haben ihm<br />
zufolge Unternehmen, die zu einem radikalen Infragestellen bereit sind.<br />
Ein Begriff aus dem Militärischen bringt<br />
Michael Allexi zufolge die gegenwärtige<br />
Lage auf dem Stahlmarkt ziemlich genau<br />
auf den Punkt: VUCA. Das Akronym steht<br />
für volatility, uncertainty, complexity, ambiguity<br />
(Volatilität, Unsicherheit, Komplexität<br />
und Uneindeutigkeit) und beschreibt<br />
ursprünglich das Wesen militärischer Entscheidungslagen<br />
im Ernstfall. Mittlerweile<br />
hat sich der Begriff auch im Strategischen<br />
Management etabliert und überträgt damit<br />
militärische Entscheidungsstrategien auf die<br />
Wirtschaft. Erfolgreich kann im bedrohlichen<br />
VUCA- Umfeld nur derjenige – oder die<br />
Organisa tionsform – handeln, die auf die<br />
fundamentale Unsicherheit der Umwelt eingestellt<br />
ist.<br />
Mit Kunden kommunizieren, um<br />
sich erfolgreich zu differenzieren<br />
Für Unternehmen des Stahlhandels und der<br />
Stahldistribution zählt dazu standardmäßig<br />
das Risikomanagement, z. B. die Absicherung<br />
von Zahlungsausfällen, Preisschwankungen,<br />
von Währungsgeschäften und, mit<br />
aktuellem Bezug, die Absicherung von Insolvenzanfechtungen.<br />
Wichtiger aber sei, so<br />
Allexi, sich als Unternehmen von Wettbewerbern<br />
zu differenzieren. Dazu dürfe man<br />
sich auf bestehende Strukturen nicht blind<br />
verlassen, sondern müsse sich in der direkten<br />
Kommunikation mit Kunden darauf<br />
fokussieren, was tatsächlich benötigt werde.<br />
So biete etwa die Tendenz zu immer kleinlosigeren<br />
Aufträgen durchaus auch Chancen.<br />
»Wir sollten versuchen, bestehende<br />
Ge schäftsmodelle zu hinterfragen und nach<br />
disruptiven Ansätzen für bestehende He -<br />
rausforderungen suchen«, sagte Allexi. So<br />
gebe es für den Stahlhandel durchaus<br />
Ansätze, auch an Services zu verdienen – ein<br />
Thema, das die Branche immer wieder<br />
beschäftigt. »Das muss natürlich zum Ge -<br />
schäftsmodell passen«, so der rff-Manager<br />
weiter.<br />
»Es bleibt alles anders!«, so Michael Allexi,<br />
Mitglied der Geschäftsführung von rff Rohr<br />
Flansch Fitting Handels GmbH, zur Situation<br />
auf dem Stahlmarkt.<br />
Den Kunden helfen, sich in der Flut<br />
der Informationen zu orientieren<br />
Auch die Digitalisierung eröffne Chancen,<br />
allerdings müsse sich erst noch erweisen,<br />
welche Vertriebs- und Kommunikationswege<br />
hier die richtigen seien. Einstweilen sei<br />
es noch so, dass per »Mail als erweitertem<br />
Fax« immer noch schneller und direkter mit<br />
den Kunden kommuniziert werden könne<br />
als z. B. über einen Webshop. »Eine Multi-<br />
Channel-Lösung ist aktuell wohl das beste<br />
Instrument«, so Allexi.<br />
Ein Negativbeispiel für Digitalsierungsprojekte<br />
ist für den rff-Manager das von Paketdiensten<br />
bekannte Tracking der Ware. »Das<br />
ist keine nützliche Funktion.« Statt eine große<br />
Masse verfügbarer Daten bereit zu stellen,<br />
müsse Kunden vielmehr geholfen werden,<br />
sich in der Unübersichtlichkeit von Big<br />
Data zurecht zu finden. »Die verfügbaren<br />
Daten müssen natürlich im System akribisch<br />
gepflegt werden. Entscheidend ist, dass<br />
damit ein großes Wissen zur Verfügung<br />
steht«. Im o.g. Beispiel sei es für den Kunden<br />
viel interessanter zu wissen, dass die<br />
Ware nicht zum zugesagten Termin geliefert<br />
wird und wenn nicht, wann dann. Daneben<br />
werde die Beratungsfunktion des Stahlhandels<br />
bei komplexeren Aufträgen immer<br />
wichtiger.<br />
Allexi betonte, dass der Prozess, ein<br />
gesamtes Unternehmen auf das unsichere<br />
VUCA-Umfeld einzustellen, allerdings nicht<br />
einfach sei. »Das ist aufwendig und braucht<br />
auch Zeit«, so Allexi. Die Mitarbeiter seien<br />
dabei für das Unternehmen das wichtigste<br />
Gut, sie bildeten die »DNA des Unternehmens«.<br />
Wenn es gelinge, Klarheit zu schaffen<br />
und sich mit Flexibilität und Agilität in<br />
der Zielerreichung auf das unsichere wirtschaftliche<br />
Umfeld einzustellen und sich auf<br />
das zu konzentrieren, was man selber verändern<br />
könne, könnten Unter nehmen in der<br />
VUCA-Welt erfolgreich handeln.<br />
K<br />
« KONTAKT<br />
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Handels GmbH<br />
Carl-Zeiss-Straße 21<br />
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(Bild: <strong>stahlmarkt</strong>/Christian Herrmann)<br />
(sm 160703597)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
44 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Effizientere Stahl-Intralogistik<br />
Hyster verbessert innerbetriebliche Stahltransporte<br />
Düsseldorf. Am internen Gütertransport lässt sich nichts verdienen. Die<br />
Intralogistik ist für Unternehmen nichts als ein Kostenfaktor, dennoch sind<br />
Qualitäts- und Sicherheitsstandards einzuhalten. Dass ein externer<br />
Dienstleister dabei noch einiges einsparen kann, berichtete Rainer Marian,<br />
Vertriebsleiter EMEA Hyster Germany, auf dem 9. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />
anlässlich der Messen wire & Tube 2016.<br />
Der US-amerikanische Staplerhersteller<br />
Hyster kennt sich nicht nur mit der Staplerproduktion<br />
aus, sondern besitzt aufgrund<br />
seiner Produktpalette auch ein großes intralogistisches<br />
Know-how. Dieses Wissen nutzt<br />
das Unternehmen nun und bietet seinen<br />
Kunden in der Stahlbranche an, die internen<br />
Transportbedarfe effizienter zu gestalten.<br />
»Durch unsere Kunden in der Stahlindustrie<br />
haben wir eine große Erfahrung in der<br />
Stahl-Intralogistik. Wir haben überlegt, ob<br />
wir Ansätze sehen, die interne Stahllogistik<br />
zu verbessern – und haben uns dann dazu<br />
entschieden, uns auf das Handling von<br />
Metallen, insbesondere von Stahl, zu spezialisieren«,<br />
erklärte Rainer Marian.<br />
»<br />
Um effizienter zu werden,<br />
braucht es kein Cyber-<br />
Engineering. Oft helfen<br />
schon einfache Konzepte.<br />
Rainer Marian, Vertriebsleiter EMEA<br />
Hyster Germany<br />
Um die eigene Kompetenz hier noch weiter<br />
auszubauen, hat Hyster dann eine Mannschaft<br />
von elf Ingenieuren aufgestellt, die<br />
sich weltweit – u. a. bei Tata Steel, Arcelor-<br />
Mittal sowie auch einigen Händlern von<br />
Stahl – darüber kundig macht, wie die Logistikprozesse<br />
in der Praxis aussehen und verbessert<br />
werden können. Die Logistikexperten<br />
orientieren sich dabei strikt an den individuellen<br />
Bedürfnissen und daran, was sie in<br />
der betrieblichen Praxis tatsächlich vorfinden.<br />
Hyster ist in Amerika einer der Marktführer<br />
und baut sein Geschäft in Europa weiter<br />
aus. »Unser Anspruch ist natürlich, dass wir<br />
insbesondere im Stahlbereich Marktanteile<br />
gewinnen«, so Marian. »Dabei hilft uns<br />
unsere jahrelange Erfahrung und die Möglichkeit<br />
in unserem niederländischen Werk<br />
in Nijmegen, individuelle Lösungen zu entwickeln.«<br />
Einfache Konzepte führen<br />
oft schon zum Erfolg<br />
Für die Stahlhändler ebenso wie für die<br />
Stahlhersteller sei die Intralogistik vor allem<br />
ein Kostenfaktor. »Es kommt für die Händler<br />
und Hersteller nicht darauf an, Stapler einer<br />
bestimmten Marke einzusetzen. Hauptsache,<br />
die Lösung ist kosteneffizient und<br />
arbeitet zuverlässig«, so Marian weiter. »Die<br />
Intra logistik ist nicht das Kerngeschäft eines<br />
Händlers oder Herstellers«.<br />
Auf Anfrage von Kunden hat Hyster nun<br />
be gonnen, individuelle Konzepte für die<br />
innerbetriebliche Logistik zu entwickeln,<br />
etwa beim Coil- oder Brammentransport.<br />
Dabei müssen nicht unbedingt nur Hyster-<br />
Produkte eingesetzt werden, wie Marian<br />
erläuterte. Wirksame Verbesserungen be -<br />
dürften dabei meist keines »Cyber-Engineerings«,<br />
oft seien es einfache Konzepte und<br />
Vorschläge erfahrener Experten, die zum<br />
Erfolg führten.<br />
K<br />
(sm 160703596)<br />
(Bild: <strong>stahlmarkt</strong>/Christian Herrmann)<br />
« KONTAKT<br />
Hyster Europe<br />
Siemensstraße 9<br />
63263 Neu-Isenburg<br />
Tel. +49 6102 36868-0<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 45<br />
PREIS DES DEUTSCHEN<br />
STAHLBAUES 2016: STEHT FEST<br />
Köln/München/Landsberg am Lech. Die<br />
Jury unter Vorsitz von Herrn Prof. Eckhard Gerber<br />
aus Dortmund vergibt den Preis des Deutschen<br />
Stahlbaues 2016 an Ackermann Architekten aus<br />
München für ihr Serviceteilecenter der Firma<br />
Rational in Landsberg am Lech. Das erste Mal seit<br />
1988 gelingt es somit einem klassischen Industriebau,<br />
die begehrte Trophäe für sich zu beanspruchen.<br />
Die klar ablesbaren Volumen, die die<br />
Funktionen widerspiegeln, die aufs wesentliche<br />
reduzierte Stahlkonstruktion und die Neuinterpretation<br />
von Elementen der klassisch-modernen<br />
Industriearchitektur begründen die Wertung der<br />
Jury. Die Verleihung an die Sieger und Ausgezeichneten<br />
erfolgt am zweiten Kongresstag des<br />
38. Deutschen Stahlbautages, dem Tag der Stahl.<br />
Architektur, am 7. Oktober 2016 in Würzburg.<br />
www.bauforumstahl.de/preis-desdeutschen-stahlbaues.<br />
www. bauforumstahl.de/<br />
veranstaltung/325.<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160703638)<br />
NEUENTWICKLUNGEN FÜR<br />
SCHWER- UND LANGMATERIAL<br />
Damme. Zwei Neuerungen brachte die Bosche<br />
GmbH & Co. KG, ein Spezialist für professionelle<br />
Wägetechnik, kürzlich auf den Markt. Dabei handelt<br />
es sich zum einen um die Coilwaage SCW für<br />
die Schwergüterindustrie zur genauen Gewichtsbestimmung<br />
von Band- und Stahldrahtrollen und<br />
zum anderen um eine Langmaterialwaage.<br />
Die V-förmige Bauform der Coilwaage und die<br />
stabile Konstruktion ermöglichen die Positionierung<br />
von unterschiedlichen Coildurchmessern auf<br />
der Waage. Die zu wiegenden Coils (Wägebreiche:<br />
15, 30, 40 bis zu 100 t) werden einfach auf den<br />
Auflageflächen mit hohem Verschleißwiderstand<br />
(PU 500) platziert. Über die staub- und wasserdichte<br />
Folientastatur der Bedienung lassen sich<br />
alle Grundfunktionen wie Brutto, Netto, Tara steuern.<br />
Die zweite Innovation aus dem Hause Bosche<br />
stellt die Langmaterialwaage LMW für Industrie<br />
und Handel dar. Ausgestattet mit vier oder sechs<br />
Wägezellen, seitlichen Abrollsicherungen und<br />
einer Wägebrücke aus pulverbeschichtetem Stahl<br />
(wahlweise auch aus verzinktem Stahl oder Edelstahl),<br />
wurde die Langmaterialwaage speziell zum<br />
Wiegen von Metallprofilen, Barren, Schienen,<br />
Rohren oder Blechen entwickelt. Sie wird in verschiedenen<br />
Plattformgrößen, Kapazitäten (600<br />
bis 10.000 kg) und Ausführungen auf Kundenwunsch<br />
hergestellt.<br />
Kabel und Wägezellen sind im Rahmen verlegt<br />
und sind somit vor Beschädigung geschützt. Die<br />
hohe Kapazität und Steifigkeit verhindert Verbiegen<br />
– die Langeisenwaage ist robust und überlastsicher.<br />
Eine einfach zu bedienende Anzeige<br />
kann auf die Waage angepasst werden; ein Stativ<br />
ist als Zubehör erhältlich.<br />
Beiden Produktneuheiten ist ein Speicher für<br />
die Anzahl der Wägungen und das daraus resultierende<br />
Gesamtgewicht gemeinsam. Die optionale<br />
RS 232 Datenschnittstelle erlaubt einen<br />
bidirektionalen Datentransport der Gewichtsdaten<br />
an PC und Drucker.<br />
www.bosche.eu<br />
K<br />
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Mega Jack ist ein Spezialsystem<br />
für die Installation oder<br />
Verlagerung von Offshore-<br />
Plattformen mit Gewichten<br />
bis zu 60.000 t.<br />
(Bild: ALE)<br />
Hebezeuge von Format<br />
Blechsortimentserweiterung bei Dillinger<br />
Dillingen. Der Grobblechhersteller Dillinger hat sein Sortiment an Blechen<br />
erneut erweitert. Thermomechanisch gewalzte Bleche der Marke DI-MC<br />
stehen für die Sorten S355 und S460 nun auch in 150 mm Dicke zur<br />
Verfügung. Die Festigkeitsstufe 965 ist ab sofort auch als 120 mm dickes<br />
Blech lieferbar. Für Dillimax 690 T gewährleistet der Hersteller deutlich<br />
höhere Kerbschlagzähigkeitswerte als sie in den Normen EN 10025-6 oder<br />
ASTM A514 genannt werden. Die innere Reinheit wird durch werkseitigen<br />
Ultraschall (UT) gewährleistet.<br />
(Bild: Dillinger)<br />
Dillinger stellt ab sofort die höchstfesten<br />
Dillimax-Markenstähle in noch größeren<br />
Dicken und mit weiter verbesserten<br />
Eigenschaften her.<br />
Das erweiterte Leistungsspektrum der<br />
Dillimax-Stähle wurde für hochbeanspruchte<br />
Konstruktionen mit großen Dicken,<br />
höchste Festigkeit und extreme Zähigkeit<br />
entwickelt. Ein Beispiel hierfür sind die<br />
Hebezeuge des Schwertransport- und Kranunternehmens<br />
ALE. Das Unternehmen zählt<br />
zu den weltweit größten Schwerlasttransport-<br />
und Hubanbietern. Außerdem entwickelt<br />
und baut es gigantische landbasierte<br />
Schwerlastkrane sowie ein Hubsystem, das<br />
komplette Ölplattformen bis zu 50 m hoch<br />
anhebt. Auf der ganzen Welt gibt es keine<br />
Hebezeuge, die vergleichbare Hubkräfte wie<br />
die Krane AL.SK190 und AL.SK350 oder der<br />
Mega Jack haben. Für alle Modelle dieser<br />
Kraftpakete setzt ALE auf leistungsstarke<br />
Dillinger Stähle.<br />
Weltgrößter landbasierter Kran<br />
ALE wurde 1983 im britischen Stafford ge -<br />
gründet und ist heute mit über 30 Niederlassungen<br />
ein führender Global Player im Be -<br />
reich Hub, Transport und Montage schwerer,<br />
unteilbarer Lasten. Einsatz finden diese Gi -<br />
ganten überall dort, wo extreme Lasten beim<br />
Bau von Industrie- und Förderanlagen oder<br />
Infrastrukturprojekten ge stemmt werden<br />
müssen. Dazu zählen Off shore-Platt formen<br />
ebenso wie Projekte im Hafenumfeld, in der<br />
Bergbau-, Chemie- und Energieindustrie oder<br />
auch in der Architektur. Die erforderliche<br />
Robustheit der Kran giganten bei Einsätzen<br />
mit arktischen Temperaturen von – 40 °C wird<br />
dabei durch die hohe Zähigkeit der eingesetzten<br />
Dillimax- Güten gewährleistet.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 47<br />
Hubsystem für Mega-Lasten<br />
Mit dem Mega Jack entwickelte ALE ein Spezialsystem für die Installation<br />
oder Verlagerung von Offshore-Plattformen mit Ge wichten<br />
bis zu 60.000 t. Damit die Wellen sie nicht erreichen, haben diese<br />
Plattformen eine Höhe von 25 m. Sie werden am Boden errichtet<br />
und anschließend mit dem Mega Jack auf die erforderliche Höhe<br />
angehoben. Nach dem Hub wird eine Rahmenkonstruktion unter<br />
der Plattform positioniert, um die Plattform mit einem Verschubsystem<br />
auf einen Frachtkahn zu verladen. So wird die Plattform verschifft<br />
und schließlich auf den Gründungspfählen installiert. Bei<br />
beiden Mega-Jack-Hubgiganten sind die höchst festen Dillinger<br />
Markenstähle in vielen Komponenten im Einsatz: So gewährleisten<br />
beispielsweise bis zu 240 mm dicke Bleche der Stahlgüten Dillimax<br />
690 die geforderte Stabilität der Hubbalken.<br />
Tragende Kraft in kompletten Baugruppen<br />
»Mit AncoferWaldram Steelplates, dem niederländischen Tochterunternehmen<br />
von Dillinger, haben wir einen leistungsstarken und<br />
geschätzten Partner für die Lieferung und Bearbeitung«, sagt Ronald<br />
Hoefmans, Technischer Direktor des Schwerlastspezi alisten. »Hier<br />
erhalten wir fertige Brennzuschnitte und komplette Baugruppen,<br />
die wir in unsere Prozesse perfekt integrieren können.« Basis der<br />
hochfesten Feinkornbau stähle ist Stahl höchster Reinheit, der bei<br />
Dillinger zu den weltweit dicksten Brammen und Blöcken vergossen<br />
wird. Durch das anschließende Walzen mit 11.000 t Walzkraft werden<br />
die Bleche bis in den Kern homogenisiert. Ihre außergewöhnliche<br />
Festigkeit erhalten sie durch Wasservergütung mit anschließender<br />
Anlassbehandlung. Das verleiht ihnen auch das für ALE notwendige<br />
Format für Konstruktionen, die ohne Bleche in diesen Dicken<br />
und mit diesen Eigenschaften nicht realisierbar wären.<br />
« KONTAKT<br />
Dillinger Hüttenwerke AG<br />
Werkstraße 1<br />
66763 Dillingen / Saar<br />
Tel. +49 6831 470<br />
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(Bild: Dillinger)<br />
Durch das Walzen mit 11.000 t Walzkraft werden die Dillimax-Bleche<br />
bis in den Kern homogenisiert.<br />
Thermomechanik-Bleche noch dicker im Geschäft<br />
Auch bei einer anderen hoch- und höher festen Stahlgüte wartet<br />
Dillinger mit einem erweiterten Leistungsangebot auf: Die thermomechanisch<br />
gewalzten (TM-) Bleche der Marke DI-MC gibt es jetzt<br />
für die Sorten S355 und S460 in noch größerer Dicke. So stehen<br />
diese nun auch in 150 mm Dicke zur Verfügung und greifen damit<br />
der geplanten Aufnahme dieser Dicken in die anstehende Neuausgabe<br />
der Norm EN 10025-4 vor. Die TM-Bleche zeichnen sich durch<br />
besonders wirtschaftliche Verarbeitungseigenschaften aus, da sie<br />
deutlich niedrigere Kohlenstoffäquivalente CET/CEV enthalten als<br />
normalisierte Stähle der gleichen Festigkeitsklasse. Dadurch lassen<br />
sie sich trotz ihrer Dicke wesentlich besser schweißen und bei geeigneter<br />
Parameterwahl kann das Vorwärmen entfallen. Konstante<br />
Streckgrenzen von 355 MPa für den 150-mm-Dickenbereich und<br />
460 MPa bei einer Dicke von 120 mm leisten überdies einen wichtigen<br />
Beitrag zur Wirtschaftlichkeit und Sicherheit anspruchsvoller<br />
Stahlkonstruktionen. Ihr wirtschaftlicher Einsatz wird insbesondere<br />
durch Stückgewichte von bis zu 32,5 t und Breiten weit über<br />
4.000 mm Breite unterstrichen, die projektspezifisch optimale Blechgrößen<br />
ermöglichen.<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
48 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Wärmerückgewinnung in der Werkhalle – kompakt und platzsparend<br />
Unna. Mit dem neu konzipierten Hallenheizsystem »GreenLine« bringt die PENDER Strahlungsheizung GmbH<br />
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit unter einen Hut.<br />
Mit einer sehr innovativen, kompakten<br />
und platzsparenden Energierückgewinnungstechnik<br />
wird bei dem neuen Hallenheizsystem<br />
»GreenLine« das Abgas gekühlt<br />
und die Effizienz der Dunkelstrahlungsheizung<br />
erheblich gesteigert. Die Abgasverluste<br />
können gemessen am unteren Heizwert<br />
von z. B. 12 % auf mindestens 2 % (garantiert)<br />
oder sogar noch weniger gesenkt werden.<br />
Die so gewonnene Wärme ist unterschiedlich<br />
nutzbar und kann etwa im Luft /<br />
Luft-Wärmetauschverfahren in die Halle<br />
eingebracht werden.<br />
Die Aufruhr um die Abgaswerte bei den<br />
Automobilherstellern habe gezeigt, dass die<br />
(Foto: Pender)<br />
von den Produzenten angegebenen Werte<br />
die Kaufentscheidung maßgeblich mitbeeinflussen.<br />
Dabei seien die Werte oft nur unter<br />
Laborbedingungen gültig. Der gut informierte<br />
Kunde von heute wolle jedoch realistische<br />
Werte.<br />
Basierend auf der Berechnungsgrundlage<br />
der Bundes-Immissionsschutzverordnung<br />
(BimSch-Verordnung) und den gemessenen<br />
Werten, garantiert PENDER einen Wirkungsgrad<br />
von 97,3 % (Berechnungsparameter:<br />
Zulufttemperatur 80 °C, Abgastemperatur<br />
160 °C). PENDER berät Kunden auch detailliert<br />
zur BimSch-Verordnung und bietet<br />
zudem einen Wirkungsgradrechner.<br />
www.pender.de<br />
/<br />
(sm 160703736)<br />
Das Hallenheiz system GreenLine von PENDER<br />
senkt die üblichen Abgasverluste deutlich.<br />
Spezialstahlanbieter baut weltweites Vertriebs- und<br />
Servicenetzwerk aus<br />
Emmenbrücke. SCHMOLZ + BICKENBACH International baut sein weltweites Vertriebs- und Servicenetzwerk<br />
aus und erweitert in den wichtigen Absatzmärkten Amerika, Asien und Skandinavien gezielt seine Vertriebs-,<br />
Lager- und Anarbeitungskapazitäten.<br />
Das Tochterunternehmen festigt da -<br />
durch seine Position als zuverlässiger Partner<br />
und Anbieter von lokalen Supply- Chain-<br />
Lösungen sowie Just-in-time-Lieferungen<br />
der Spezialstahlprodukte aus konzerneigener<br />
Produktion.<br />
Auf diesem Weg stärkt das Unternehmen<br />
den Kundenservice in strategisch relevanten<br />
Märkten. Darüber hinaus wird der Vertrieb<br />
der Spezialstähle aus konzerneigener Produktion<br />
vorangetrieben. Dazu zählen die<br />
Produkte der Deutschen Edelstahlwerke,<br />
von Finkl Steel, Steeltec, Swiss Steel (CH)<br />
und Ugitech.<br />
In Asien hat das Stahlunternehmen im<br />
Dezember 2015 eine Niederlassung in Tokio<br />
eröffnet, man stelle damit die lokale Kundenbetreuung<br />
in Japan sicher, hieß es. Ebenfalls<br />
seit Dezember 2015 versorgt ein neuer<br />
Vertriebsstandort in Bangkok die thailändischen<br />
Kunden aus der Automobil- und<br />
Elektronik industrie sowie aus dem Maschinenbau.<br />
Um die steigende Nachfrage der<br />
Automotive- und Kunststoffindustrie in China<br />
zu erfüllen, wurde in Chongqing zudem<br />
ein neues Warenlager für Werkzeugstahl<br />
inklusive moderner Säge- und Frästechnologien<br />
in Betrieb genommen. Am indischen<br />
Sales-&-Services-Standort in Mumbai wurden<br />
die Sägekapazitäten um bis zu<br />
2.600 mm breite Formenblöcke aus Werkzeugstahl<br />
erweitert. Zielanwendungen sind<br />
unter anderem Interieur und Exterieur für<br />
den Automotive-Bereich. Mit seinem Ma -<br />
schinenpark ist SCHMOLZ + BICKENBACH<br />
Indien einer der zuverlässigsten Zulieferer<br />
von großen Werkzeugstahlblöcken im Land.<br />
Die Aktivitäten am skandinavischen Sales-<br />
&-Services-Standort Valkeakoski konzentrieren<br />
sich insbesondere auf die präzise Verarbeitung<br />
und zeiteffiziente Lieferung von<br />
nichtrostendem Stahl und Edelbaustahl für<br />
den Schiffbau sowie für die Energiewirtschaft.<br />
Auch dort stehen erweiterte Sägekapazitäten<br />
zur Verfügung. Ab sofort deckt<br />
SCHMOLZ + BICKENBACH das gesamte<br />
Abmessungsspektrum in der Anarbeitung<br />
von Edelbaustahl mit Abmessungen bis zu<br />
800 mm ab. Im mexikanischen Querétaro<br />
reagiert SCHMOLZ + BICKENBACH International<br />
auf die signifikanten Entwicklungen<br />
in der Automobilindustrie in Mexiko. So<br />
wurden die Lager- und Anarbeitungskapazitäten<br />
vor Ort verdoppelt. Der Unternehmensstandort<br />
liegt zudem strategisch günstig<br />
– er befindet sich in unmittelbarer Nähe<br />
zu den Niederlassungen der führenden amerikanischen,<br />
europäischen und japanischen<br />
Automobilhersteller.<br />
www.schmolz-bickenbach.com K<br />
/<br />
(sm 160703695)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 49<br />
Kennzeichnungslösungen für Stahlproduktion<br />
und -handel<br />
Wörthsee. DYNAMIC Systems bietet praxisbewährte Etiketten und<br />
Befestigungsmöglichkeiten speziell für die Stahlindustrie an, die diesen<br />
rauen Umgebungsbedingungen standhalten.<br />
Entscheidend für die Effizienz von Stahlwerken<br />
und Gießereien ist die erfolgreiche<br />
Rückverfolgung von verarbeiteten Metallen<br />
innerhalb der Produktionsphasen Hochoder<br />
Kalttemperaturherstellung, Reinigungs-<br />
oder Beizprozesse und Nichtmetallherstellung.<br />
Die Anforderungen an die verwendete<br />
Kennzeichnung sind geprägt durch<br />
Strapazierfähigkeit, Robustheit und Widerstandsfähigkeit,<br />
sowohl gegenüber extrem<br />
hoher Temperatur als auch aggressiven Säuren<br />
und Schleifmitteln. Zudem muss eine<br />
äußerst hohe Haftung, besonders gute<br />
Druckqualität, lange Lesbarkeit und Abriebund<br />
Reißfestigkeit gewährleistet sein.<br />
Die hier zum Einsatz kommende Kennzeichnung<br />
muss somit auch bei widrigen<br />
Umgebungsbedingungen durch ein einfaches<br />
und effizientes Handling an Ort und<br />
Stelle mit gängigen Druckverfahren angefertigt<br />
werden können, und die Anforderungen<br />
moderner Datenerfassung mit Barcodes<br />
unterstützen.<br />
Neben dem direkten Bekleben von Stahlgebinden<br />
mit Etiketten oder branchenspezifischen<br />
Hängeetiketten wie zum Einschleifen<br />
(Foto: Dynamic Systems)<br />
Das Produktspektrum der Dynamic Systems<br />
GmbH umfasst Etiketten, Drucker, Barcode-<br />
Scanner, RFID-Lösungen, Beschriftungssysteme<br />
und Software.<br />
in Umreifungsbänder entsprechend VDA-<br />
Standard bietet DYNAMIC Systems auch<br />
Lösungen für den Hochtemperatur bereich.<br />
www.dynamic-systems.de<br />
/<br />
(sm 160703680)<br />
Hier treffen sich das Who-is-who der<br />
Werkzeugmaschinen- und Präzisionswerkzeugindustrie<br />
sowie führende<br />
Experten für spanabhebende<br />
Metallbearbeitung.<br />
Die Welt des<br />
Maschinenbaus<br />
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50 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />
Großinvestition eines Familienunternehmens<br />
Essen. Im Zuge der Neuausrichtung der Produktion in Deutschland plant das Unternehmen Rittal, vier Werke bis<br />
2018 schrittweise zu schließen, zwei sollen erweitert und ein komplett neues Werk in Haiger gebaut werden.<br />
Das Familienunternehmen investiert in<br />
den nächsten Jahren 250 Mill. € in die Region<br />
– und macht sich fit für die Zukunft. Mit<br />
der Neuausrichtung der Rittal-Produktion in<br />
Deutschland werden bis 2018 die Werke<br />
Burbach, Wissenbach, Rennerod und Herborn<br />
schrittweise geschlossen. In Haiger<br />
entsteht das modernste Produktionswerk<br />
für Kompaktgehäuse. Die Werke Rittershausen<br />
und Hof werden weiter ausgebaut und<br />
bilden zusammen mit Haiger einen Produktionsverbund.<br />
Das seit 1961 gegründete<br />
Unternehmen zählt mittlerweile weltweit zu<br />
den führenden Systemanbietern für Schaltschränke,<br />
Stromverteilung, Klimatisierung,<br />
IT-Infrastruktur sowie Software und Service.<br />
Unter den heute bekannten wirtschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen sei davon auszugehen,<br />
dass dem überwiegenden Teil der<br />
Mitarbeiter ein Arbeitsplatz an einem der<br />
Standorte im neuen Produktionsverbund der<br />
Region angeboten werden kann, meldete<br />
das Unternehmen. Rd. 570 Arbeitsplätze<br />
dürften an den zukünftigen Rittal-Standorten<br />
neu zu besetzen sein.<br />
Modernste Produktion<br />
für Kompaktgehäuse<br />
Bis 2018 soll in Haiger das weltweit mo -<br />
dernste Produktionswerk für Kompaktgehäuse<br />
entstehen und die Edelstahl- und<br />
Schwarzblechproduktion auf neuen Maschinen<br />
starten. Vor 55 Jahren wurden die ersten<br />
Kompaktgehäuse in Rittershausen produziert<br />
und galten als die Innovation schlechthin.<br />
Jetzt soll die Erfolgsgeschichte von Haiger<br />
aus fortgeschrieben werden – mit Industrie-<br />
4.0-Strukturen als Basis für hocheffiziente<br />
Produktions-, Logistik- und Kommunikationsprozesse.<br />
Die zum Teil nicht mehr weiter modernisierbaren<br />
Standorte Herborn, Wissenbach<br />
und Burbach werden bis 2018 schrittweise<br />
geschlossen. Der Rittal-Standort Hof soll<br />
künftig zusätzliche Produktgruppen der<br />
Standorte Herborn und Burbach fertigen.<br />
Das Werk in Rittershausen wird zusätzliche<br />
Produktgruppen von Rittal Wissenbach und<br />
Burbach fertigen. Der Standort Rennerod<br />
(Kühlgerätefertigung) wird geschlossen.<br />
Zukünftig bündelt Rittal das Know-how am<br />
Standort Valeggio in Norditalien, der bereits<br />
seit über 20 Jahren auf Kältetechnik spezialisiert<br />
ist.<br />
Größte Investition in<br />
der Unternehmensgeschichte<br />
»Die Industrie verändert sich, deshalb müssen<br />
auch wir uns verändern – und wir müssen<br />
dabei immer die Chancen im Blick<br />
behalten«, so Dr. Friedhelm Loh. Der Inhaber<br />
der Friedhelm Loh Group, zu der übrigens<br />
neben Rittal u. a. auch das Stahl-Service-Center<br />
Stahlo gehört, bekennt sich mit<br />
dieser Großinvestition in den neuen Produktionsverbund<br />
zum Standort Deutschland<br />
und zur Region.<br />
www.rittal.de<br />
K<br />
/<br />
(sm 160703656)<br />
SPATENSTICH FÜR BECKER<br />
ALUMINIUM-SERVICE-CENTER<br />
Bönen. Mitte Mai hat die Geschäftsführung der<br />
Becker Aluminium-Service GmbH am Standort<br />
Bönen den Spatenstich zur Errichtung eines neuen<br />
Service-Centers getätigt, das zur Bearbeitung<br />
von Aluminiumflachprodukten dienen soll. Die<br />
Inbetriebnahme der Anlage mit einer jährlichen<br />
Kapazität von rd. 50.000 t ist bereits für das kommende<br />
Jahr vorgesehen. Damit liege das Projekt<br />
voll im Zeitplan, so das Unternehmen. Durch das<br />
neue Service-Center sollen bis zu 40 Arbeitsplätze<br />
am Standort Bönen entstehen.<br />
»Wir investieren gezielt in den stark wachsenden<br />
Bedarf von Aluminium, insbesondere im<br />
Automobilbereich, um unseren Kunden zukünftig<br />
Stahl und Aluminium aus einer Hand anbieten zu<br />
können«, so Ulrich Lollert, Vorsitzender der Ge -<br />
schäftsführung und ehemaliger Gesellschafter der<br />
Becker Stahl-Service GmbH, der Muttergesellschaft<br />
der Becker Aluminium-Service GmbH.<br />
Ulrich Lollert, der Ende Juni 2016 mit 69 Jahren<br />
in den Ruhestand gegangen, bleibt der Becker-<br />
Gruppe künftig als Vorsitzender des Beirats eng<br />
verbunden. »Mit dem heutigen Spatenstich ist der<br />
Grundstein für weiteren Erfolg des Unternehmens<br />
gelegt, was mir nach all den Jahren sehr am Herzen<br />
liegt.« Künftig wird die Geschäftsführung der<br />
Becker Stahl-Service GmbH von den bisherigen<br />
Geschäftsführern Ralf Graß, Karl Standera und<br />
Dr. Thilo Theilen fortgeführt, ergänzt durch Franz<br />
Steimmel als Geschäftsführer der Becker Aluminium-Service<br />
GmbH.<br />
www.kloeckner.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160703702)<br />
BOCKKRAN IM EINSATZ<br />
FÜR U-BAHNERWEITERUNG<br />
Remscheid. Die Vielfalt der technischen Möglichkeiten<br />
der Krantechnik aus dem Hause KULI<br />
Hebezeuge – Helmut Kempkes GmbH hat dazu<br />
geführt, dass eine KULI-Bockkrananlage bei der<br />
Erweiterung des U-Bahnhofes im Dortmunder<br />
Hauptbahnhof eingesetzt wird. Als zentrales<br />
Hebegerät u. a. zum Transport des Abraumes und<br />
für den Vertikaltransport von Baugeräten wurde<br />
dieser auf zwei Schächten mit einem Durchmesser<br />
von jeweils 12 m aufgesetzt. Zu berücksichtigen<br />
war die Handhabung unterschiedlichster Baumaterialien<br />
und Baugeräte mit angepasster Hubgeschwindigkeit.<br />
Auch durften die vorgegebenen<br />
Auflagerlasten des Kransystems in Bezug auf die<br />
Unterkonstruktion nicht überschritten werden.<br />
Der Bockkran ist mit zwei Elektroseilzügen mit je<br />
10 t Tragkraft ausgestattet. Diese beschicken die<br />
Schächte jeweils einzeln und befördern den Aushub<br />
mittig zwischen den Schächten auf einen<br />
Verladeplatz. Die beiden Seilzüge können mittels<br />
Funksteuerung im Tandembetrieb bedient werden,<br />
um mit eingehängter Traverse Bagger mit<br />
einem Gesamtgewicht bis 20 t in die Vortriebsgrube<br />
ablassen zu können.<br />
Die größte Herausforderung war der Aufbau<br />
des Kranes in einem absolut engen Montagefeld.<br />
Der Bockkran musste zwischen Oberleitungen<br />
und den Gleisen aufgebaut werden.<br />
www.kuli.com<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160703612)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 51<br />
Werkzeugstahl mit Potenzial<br />
Qualitätssteigerung und bessere Verarbeitung<br />
mit Toolox 44<br />
Stockholm. Durch Verwendung des Toolox-44-Werkzeugstahls für<br />
Schneidwerkzeuge können Industrieunternehmen ihre Produktivität<br />
erhöhen und zugleich eine bessere Oberflächenqualität der bearbeiteten<br />
Produkte erzielen. Insgesamt kann die Produktion schneller und<br />
kostengünstiger erfolgen.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt eine Examensarbeit,<br />
die Mayank Kumar an der<br />
Königlich Technischen Hochschule (KTH) in<br />
Stockholm vorgelegt hat. »Wir haben Toolox<br />
44 mit einem herkömmlichen Werkzeugstahl<br />
verglichen, der mit Chrom, Molybdän<br />
und Vanadium legiert wurde«, erklärt Ku -<br />
mar. »Toolox hat in allen Punkten ein besseres<br />
Ergebnis erreicht.« Der Versuch ergab<br />
insgesamt eine um 25 bis 50 % bessere Leistung<br />
für Toolox. Und dabei sind nicht die<br />
Vorteile einkalkuliert, die dadurch entstehen,<br />
dass das Material direkt verwendet werden<br />
kann und nicht nachbehandelt werden<br />
muss.<br />
Hintergrund der Untersuchung ist, dass<br />
Werkzeughersteller, die regelmäßig mit Toolox<br />
arbeiten, seit langem festgestellt haben,<br />
dass der Werkzeugstahl von SSAB scheinbar<br />
vibrationsdämpfende Eigenschaften hat. Der<br />
Hochschuldozent Dr. Lorenzo Daghini, der<br />
sich in der Abteilung Industrielle Produktion<br />
an der KTH auf Fertigung und Messsysteme<br />
spezialisiert hat, beschäftigt sich seit vielen<br />
Jahren mit der Verringerung der Vibrationen<br />
in Werkzeugen bei der Schneidbearbeitung.<br />
Bislang konzentrierte sich die Entwicklung<br />
allerdings auf verschiedene Typen von Oberflächenbeschichtungen<br />
zur Dämpfung der<br />
Vibrationen.<br />
Daghini bezeichnet diese Untersuchung<br />
als wichtigen Schritt für Unternehmen, die<br />
sich mit automatisierter industrieller Produktion<br />
beschäftigen. In seiner Examensarbeit<br />
zeigt Mayank Kumar eine Reihe von Beispielen<br />
für Qualitätsverbesserungen an Oberflächen<br />
auf, die mit Toolox-Werkzeugen<br />
bearbeitet wurden. Allein daraus, dass das<br />
Produkt die richtige Qualität hält, kann die<br />
Industrie einen großen Nutzen ziehen.<br />
Lorenzo Daghini betont zudem, dass es mit<br />
Toolox einfacher wird, Werkzeug herzustellen,<br />
das für bestimmte Produktionen maßgeschneidert<br />
ist. »Bei herkömmlichen Stahlsorten<br />
brauchen Sie große Produk tionszahlen,<br />
damit es überhaupt erst inte ressant<br />
wird, den Herstellungs- und Nachbehandlungsprozess<br />
einzuleiten«, sagt er. »Mit Toolox<br />
gibt es solche Beschränkungen nicht.«<br />
www.ssab.com<br />
(sm 160703568) K<br />
/<br />
(Foto: SSAB)<br />
Toolox 44 ist ein idealer Werkstoff<br />
für den Formenbau, z. B. in der<br />
Glasindustrie.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
52 K Biegen<br />
Biegemaschinen sind fit für Industrie 4.0<br />
von Annedore Bose-Munde<br />
Automation, Industrie 4.0 und Ressourceneffizienz – das sind die<br />
Kernthemen, mit denen sich die Hersteller von Biegetechnik<br />
auseinandersetzen müssen. Vor diesem Hintergrund reagieren sie mit<br />
passenden Lösungen auf die aktuellen Anforderungen der Kunden. Neben<br />
entsprechenden Anlagenkonzepten gewinnt auch eine intuitive<br />
Maschinenbedienung zunehmend an Bedeutung.<br />
Immer anspruchsvollere Prozesse und<br />
der anhaltende Trend hin zur On-Demand-<br />
Produktion prägen die moderne Rohrbiegeherstellung<br />
– komplexe Bauteilgeometrien,<br />
neue Werkstoffe und der Ruf nach sinkenden<br />
Stückkosten bei gleichzeitig schnell<br />
wechselnden Losgrößen geben den Takt vor.<br />
Auf diese Situation müssen sich die Produktionsplaner<br />
und Hersteller einstellen und<br />
prozesssichere Techniken entwickeln.<br />
Die Schwarze-Robitec GmbH zählt international<br />
zu den führenden Experten im<br />
Bereich Rohrbiegemaschinen. Sie reagiert<br />
auf diese Entwicklungen beispielsweise mit<br />
einem neuen Bedienkonzept und der Integration<br />
von neuen Funktionen in CNC-gesteuerte<br />
Biegeanlagen. Um die Biegetechnik<br />
fit für Industrie 4.0 zu machen, wurde die<br />
Hochleistungsteuerung für Biegemaschinen<br />
NxG überarbeitet. Grundlegende Bausteine<br />
wurden dabei in die NxG 2.0-Steuerung<br />
integriert. So lassen sich neben den normalen<br />
Statistiken über gebogene Bauteile auch<br />
Prozessdaten erfassen und auswerten. Integrierte<br />
Sensoren geben Auskunft über Verschleißwerte<br />
oder zum Beispiel den Verbrauch<br />
von Schmierstoffen und ermöglichen<br />
Rückschlüsse auf das zu erwartende Biegeergebnis,<br />
den Zustand der Biegewerkzeuge<br />
oder den Wartungsbedarf der Maschine.<br />
Diese Prozessdaten der Biegemaschine werden<br />
im Unternehmensnetzwerk oder auch<br />
in der Cloud abgelegt. An zentraler Stelle<br />
ge sammelt, können die Daten jederzeit,<br />
unter strengster Beachtung des Datenschutzes,<br />
abgerufen und ausgewertet werden.<br />
Statistiken werden in Echtzeit einsehbar. Der<br />
Zustand der Maschine und der Grad des<br />
Verschleißes von Werkzeugen sind permanent<br />
transparent.<br />
Im Zuge der Weiterentwicklung wurde<br />
auch die Steuerungsoberfläche weiter optimiert.<br />
Für hohe Prozesssicherheit und intuitive<br />
Bedienbarkeit sorgt nun die weiterentwickelte<br />
Software mit Icon-Oberfläche.<br />
Hier findet der Anwender stilisierte aussagekräftige<br />
Icons für verschiedene Rubriken,<br />
beispielsweise Parameter für Abmessungen,<br />
den Transport, die Werkzeugspannung<br />
oder die Gleitschiene. »Das erleichtert<br />
die Erstellung des Biegeprogramms<br />
oder die Eingabe von Werkzeugdaten.<br />
Zudem werden grundsätzlich alle Eingaben<br />
auf ihre Gültigkeit hin überprüft und somit<br />
widersprüchliche Eingaben verhindert«,<br />
erklärt Bert Zorn, Ge schäftsführer von<br />
Schwarze-Robitec. Die CNC-Steuerung<br />
NxG 2.0 beinhaltet ebenfalls ein erweitertes<br />
User-Management, so dass sich den<br />
Mitarbeitern im Unternehmen unterschiedliche<br />
User-Level zuweisen lassen: vom<br />
Bedienen der Rohrbiegeproduktion bis hin<br />
zu komplexen Vorgängen, wie Produktionsplanungen,<br />
Biegeeinrichtungen und<br />
Optimierung des Produkts beziehungsweise<br />
Integration in die Unternehmensinfrastruktur.<br />
»Wir haben hier ein Gesamtpaket<br />
aus Software und Hardware geschnürt, das<br />
die Produktivität in der Biegeproduktion in<br />
Zukunft deutlich verbessert«, erklärt Zorn.<br />
Auch das Thema Ressourceneffizienz ist für<br />
den Biegespezialisten aus Köln ein Kernthema.<br />
Hier setzt das Unternehmen mit seinen<br />
Entwicklungen an verschiedenen Punkten<br />
an, beispielsweise beim Schmierstoff- und<br />
Energieverbrauch.<br />
Dosierung von Schmierstoff birgt<br />
deutliches Einsparpotenzial<br />
»In der Großserienfertigung von Rohren<br />
birgt die Dosierung von Schmierstoffen ein<br />
signifikantes Einsparpotenzial in puncto<br />
Material. Schmierstoffe wirken den bei der<br />
Kaltumformung auftretenden hohen tribologischen<br />
Belastungen auf Werkzeug und<br />
Werkstück entgegen. Bei den meisten<br />
Schmierverfahren werden die Schmiermittel<br />
in großen Mengen in das zu biegende Rohr<br />
eingebracht. Um die fertig gebogenen Rohre<br />
nach der Umformung von Schmierstoffen<br />
zu befreien, müssen sie einer aufwendigen<br />
Reinigung unterzogen werden, bei der weitere<br />
Chemikalien verwendet werden«,<br />
erklärt Zorn. Einen weitaus niedrigeren Verbrauch<br />
erreichen dagegen automatische<br />
Schmiersysteme. Mit Hilfe von Druckluft<br />
benetzen sie lediglich Biegedornoberfläche<br />
und Rohrinnenwand. Durch diese gezielte<br />
Dosierung werden sowohl die Kosten als<br />
auch der Aufwand für die nachträgliche Reinigung<br />
von Rohr und Maschine erheblich<br />
reduziert. Die Mikroschmierung von Schwarze-Robitec<br />
funktioniert nach diesem Prinzip.<br />
Dabei verlaufen die Leitungen für Öl und<br />
Druckluft durch die Dornstange bis zum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Biegen K 53<br />
Bild 1. Das neue Biege-<br />
Hackwerkzeug von<br />
Schwarze-Robitec reduziert<br />
den Materialverschnitt um<br />
bis zu 90 % und verkürzt die<br />
Produktionszeiten deutlich.<br />
(Foto: Schwarze-Robitec)<br />
Dorn, wo das Öl durch die Druckluft verteilt<br />
wird. Während des Biegeprozesses tritt es<br />
durch kleine Bohrungen aus dem Dorn aus.<br />
Auf diese Weise kombiniert das System eine<br />
bedarfsgerechte Schmierung mit minimalem<br />
Schmiermittelverbrauch.<br />
Den Material-, Energie- und<br />
Zeiteinsatz reduzieren<br />
Sinnvolle Mittel zur Reduzierung des Energieeinsatzes<br />
sind für Zorn beispielsweise<br />
Energierückgewinnungsmodule oder geregelte<br />
Hydraulikpumpen, die über einen<br />
separaten Druckkreislauf Biegetische antreiben.<br />
Bei der Ressource Zeit setzt das Unternehmen<br />
unter anderem auf Just-in-time-<br />
Arbeitsweise.<br />
Für einen rascheren Werkzeugwechsel<br />
hat Schwarze-Robitec beispielsweise das<br />
Schnellspannsystem »Quick Tool Unlock«<br />
entwickelt. Hierbei wird lediglich der Spannhebel<br />
betätigt und somit die Verbindung zur<br />
Schwenkarmtraverse gelöst. Anschließend<br />
kann die Schwenkvorrichtung geöffnet werden,<br />
sodass die Biegeschablone nach oben<br />
hin frei liegt. Im Zusammenspiel mit der<br />
automatischen Werkzeugspannung kann<br />
die Biegeschablone ganz mühelos und ohne<br />
Abschrauben entnommen werden. Lange<br />
Maschinenstillstandszeiten, bedingt durch<br />
kompliziertes Umrüsten, können somit<br />
deutlich reduziert werden.<br />
Sollen unterschiedliche Radien, Bogen- in-<br />
Bogen-Systeme oder Rohrsysteme wie<br />
Krümmer und Abgasrohre produziert werden,<br />
sind Rohrbiegemaschinen mit individuell<br />
anpassbaren Mehrfachradius-Biegewerkzeugen<br />
geeignet. Diese Anlagenvariante<br />
realisiert das präzise Umformen von Rohren<br />
mit sehr kurzen Zwischenlängen zwischen<br />
den einzelnen Biegungen. Die mit Mehrfachradius-Biegewerkzeugen<br />
ausgestatteten<br />
Maschinen der Serie CNC MR von<br />
Schwarze-Robitec ermöglichen hier ebenso<br />
die Produktion von Abgasrohren mit einem<br />
Biegeradius von 1 x D (Durchmesser) auch<br />
ohne gerade Zwischenlängen zwischen zwei<br />
Bögen.<br />
CNC-Steuerungen, die einzelne Vorgänge<br />
nach Möglichkeit gleichzeitig ablaufen lassen,<br />
sind schon seit einigen Jahren auf dem<br />
Markt erhältlich und helfen dabei, wertvolle<br />
Sekunden pro Fertigungsprozess einzusparen.<br />
Bei der Entwicklung seiner neuen<br />
Maschinensteuerung hat Schwarze Robitec<br />
dieses Konzept noch ein Stück weitergeführt.<br />
Die Steuerung bereitet den jeweils<br />
folgenden Arbeitsschritt bereits während<br />
der Ausführung des aktuellen Vorgangs vor.<br />
Ein Beispiel: Während das Rohr dem Werkzeug<br />
zugeführt wird, fahren die Spannfunktionen<br />
fast vollständig zu. Somit ist das<br />
Werkzeug sofort für den nächsten Biegeschritt<br />
bereit, wenn das Rohr seine Sollposition<br />
erreicht. Auf diese Weise können große<br />
Produktivitätssteigerungen erzielt werden.<br />
Das integrierte Diagnose- und Wartungstool<br />
leitet den Bediener durch alle Einstell- und<br />
Optimierungsschritte, überprüft sämtliche<br />
Angaben zuverlässig auf ihre Gültigkeit.<br />
Neues Biegewerkzeug reduziert<br />
Taktzeiten und Verschnitt<br />
Die Serienproduktion von kurzen gebogenen<br />
Rohrsystemen muss schnell, exakt und<br />
wirtschaftlich ablaufen. Bislang ist es jedoch<br />
gängige Praxis, die Handelslängen vor dem<br />
Biegen auf Fixlängen zu kürzen. Diese beinhalten<br />
auch Spann- und Stützlängen, die für<br />
das Biegen kurzer Bauteile unerlässlich sind.<br />
Sie müssen im Anschluss an die Umformung<br />
auf externen Trennvorrichtungen wieder ab -<br />
getrennt werden. So durchlaufen die Bauteile<br />
drei verschiedene Arbeitsschritte. Dazu<br />
kommt ein mitunter erheblicher Materialverschnitt.<br />
Neue Standards setzt Schwarze-Robitec<br />
mit einer Trennvorrichtung, einem intelligenten<br />
Hackwerkzeug (Bild 1), das in nahezu<br />
alle Biegewerkzeuge der High-Performance-Maschinenserie<br />
integriert werden<br />
kann. Die Kombination aus Biege- und<br />
Hackwerkzeug bietet die Möglichkeit, statt<br />
abgelängter Rohrstücke längere Rohreinheiten<br />
zu bearbeiten. Im ersten Schritt formt<br />
die Biegemaschine den vorderen Teil des<br />
Rohres entsprechend der programmierten<br />
Geometrie um. Anschließend trennt das<br />
integrierte Trennwerkzeug das fertige Bauteil<br />
vom unbearbeiteten Rohling ab. Dieser<br />
wird in der Biegemaschine weitertransportiert,<br />
erneut gebogen und abgetrennt. Der<br />
Vorgang wird so oft wiederholt, bis das Rohr<br />
komplett verarbeitet ist oder ein einziges<br />
nicht zu verwertendes Endstück übrig bleibt.<br />
Alle Rohrkomponenten haben eine saubere<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
54 K Biegen<br />
(Foto: Boschert)<br />
Schnittkante und können direkt weiterverarbeitet<br />
werden, sodass eine Endennachbearbeitung<br />
meist nicht erforderlich ist. Beim<br />
Trennvorgang entsteht lediglich ein schmaler<br />
Span, der automatisch abgeführt wird.<br />
Die Trennvorrichtung bearbeitet unterschiedliche<br />
Werkstoffe – darunter auch<br />
hochfeste Stähle.<br />
Durch die Kombination der Arbeitsschritte<br />
Biegen und Trennen reduzieren Anwender<br />
die Produktionszeiten spürbar. Außerdem<br />
sinkt der Materialverschnitt. Dies<br />
bedeutet hohe Kostenersparnisse, insbesondere<br />
bei hochwertigen Werkstoffen und bei<br />
besonders kurzen, gebogenen Rohrkomponenten.<br />
Die Kombination aus Multiradius-<br />
Biegewerkzeug, Hackwerkzeug und Bogenin-Bogen-Spannbacken<br />
bietet zudem die<br />
Möglichkeit, besonders enge Radien und<br />
kurze Zwischenlängen an einem Rohr in nur<br />
einem Arbeitsgang verschnittoptimiert herzustellen.<br />
Hybridantrieb bedeutet einen<br />
bedarfsorientierten Energieeinsatz<br />
Für deutliche Energieeinsparungen bis zu<br />
80 % sorgen die Abkantpressen Quick-<br />
Bend mit arbeitsdynamischem Hybridantrieb,<br />
die die Boschert GmbH & Co. KG aus<br />
Lörrach-Hauingen entwickelte (Bild 2).<br />
Kennzeichen der Technik ist eine kombinierte<br />
E-Motor-/Pumpen-Einheit.<br />
Bild 2. Die Abkantpressen<br />
Quick-Bend der Boschert<br />
GmbH verfügen über eine<br />
kombinierte E-Motor-/<br />
Pumpen-Einheit und sorgen<br />
für Energieeinsparungen<br />
bis zu 80 %.<br />
Die Pumpe baut direkt nach dem<br />
Start den jeweils benötigten Druck<br />
auf, um das Oberwerkzeug zu -<br />
nächst im Eilgang und damit sehr schnell<br />
(mit 250 mm/s) in Arbeitsposition (Y-Achse,<br />
Hub = 200 mm) zu bringen. Dann<br />
bewirkt sie – die Presskraft aufbauend – den<br />
Abkantvorgang, um sich nach dem Abkanten<br />
mit hoher Rückzugsgeschwindigkeit<br />
(200 mm/s) und abfallendem Druck wieder<br />
in die Ausgangsposition zu begeben. Folgerichtig<br />
läuft der die Pumpe direkt antreibende<br />
E-Motor nur dann, wenn zum Start das<br />
Fußpedal betätigt wird, und auch immer nur<br />
so lange, bis der Rückhub beendet ist be -<br />
ziehungsweise das Fußpedal nicht mehr<br />
gedrückt ist.<br />
Gegenüber konventionellen hydraulischen<br />
Pressenantrieben lassen sich so bis zu<br />
80 % an elektrischer Energie einsparen, so<br />
Boschert. Zudem führt die direkte Kopplung<br />
von E-Motor und Pumpe ohne Zeitverlust<br />
zum schnellen Druckaufbau, sodass eine<br />
deutlich höhere Bewegungsdynamik gegeben<br />
ist, die unproduktive Nebenzeiten minimieren<br />
hilft.<br />
Automationssysteme schaffen<br />
Kapazitäten und Prozesssicherheit<br />
Je nach Branche und Anwendungsbereich<br />
müssen Rohre speziell umgeformt, gebogen<br />
und auf vielfältige Weise bearbeitet werden.<br />
Die vernetzten Automationssysteme<br />
(Bild 3) »t motion« der transfluid Maschinenbau<br />
GmbH schaffen hier kombinierte<br />
Möglichkeiten für den Großserienbetrieb.<br />
»Wir setzen für die Automationssysteme<br />
ausgereifte Technologiekonzepte für das<br />
Rohrbiegen, Trennen, Reinigen und Rohrumformen<br />
ein und ergänzen sie beispielsweise<br />
mit Beladesystemen, Schweißnahtkontrolle<br />
oder komplettem Handling«, so<br />
Stefanie Flaeper, Geschäftsführerin bei<br />
transfluid. »Mit der so abgestimmten und<br />
einfach bedienbaren Fertigungszelle kann<br />
dann direkt die Produktion starten, es gilt<br />
also ganz klar das Prinzip ›Plug and Produce‹.<br />
Darauf legen unsere Kunden Wert.«<br />
Als optionale Komponenten integrieren<br />
die Spezialisten des Unternehmens auf<br />
Wunsch Erweiterungen wie Markierungseinrichtungen,<br />
Schweißnahtkontrolle, Drucker,<br />
Dichtigkeitstests oder optische, berührungslose<br />
Kamerasysteme zur Kontrolle von<br />
Geometrien oder Oberflächen, Löt- und<br />
Schweißeinheiten und Autofrettage. Auch<br />
Beladesysteme, Lagersysteme, Zuführungen<br />
für Werkstücke oder das komplette Handling,<br />
per Roboter oder linear, werden<br />
ergänzt. »Wir stimmen die Lösung speziell<br />
auf die Anforderungen ab, inklusive Erstellung<br />
des Layouts, um den optimierten Materialfluss<br />
und die bestmögliche Auslastung zu<br />
erzielen«, erläutert Flaeper.<br />
Mit seinen Rohrumformmaschinen hat<br />
transfluid sich auf dem Markt bewährt. So<br />
konnten mit effektiven Entwicklungen in der<br />
Maschinentechnik erstmals werkzeugunabhängig<br />
CNC-gesteuerte Konturen angefahren<br />
werden. Darüber hinaus haben die<br />
transfluid-Entwickler die Möglichkeit ge -<br />
schaffen, mit Längen unter 0,5 x D (Durchmesser)<br />
Rohre zu spannen und anschließend<br />
zu beschneiden sowie umzuformen – komplett<br />
in einem Arbeitsgang.<br />
Als aktuelles Highlight im Bereich der rollierenden<br />
Rohrumformung ist es gelungen,<br />
Rohre in einer Maschine vom Typ SRM mit<br />
sehr einfachen Werkzeugen auszuhalsen,<br />
sodass beispielsweise ein T-Stück entsteht.<br />
Je nach Anwendung und Anforderungen<br />
sind diese rollierenden Umformmaschinen<br />
horizontal oder vertikal ausgelegt. Alle<br />
Antriebe sind servoelektrisch und bei Bedarf<br />
CNC-gesteuert.<br />
Stefanie Flaeper kommentiert die Neuentwicklungen:<br />
»Unsere SRM-Anlage für die<br />
rollierende Rohrumformung kann je nach<br />
Modifizierung sehr flexibel eingesetzt werden,<br />
ob für eine werkzeugunabhängige<br />
Umformung oder eben jetzt auch für den<br />
Bearbeitungsprozess des Aushalsens.«<br />
Neuerungen hat das Unternehmen auch<br />
im axialen Umformbereich vorangetrieben,<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Biegen K 55<br />
Bild 3. Die kompletten<br />
Fertigungszellen werden von<br />
der transfluid Maschinenbau<br />
GmbH speziell auf die<br />
Anforderungen der Kunden<br />
abgestimmt, inklusive<br />
Erstellung des Layouts, um<br />
den optimalen Materialfluss<br />
zu erzielen.<br />
(Foto: transfluid)<br />
speziell in der Werkzeugtechnik. »Per pneumatisch<br />
öffnendem Segmentwerkzeug können<br />
multiple Umformungen an einem Rohrende<br />
durchgeführt werden«, erläutert die<br />
Geschäftsführerin. Die Werkzeuge sind bei<br />
transfluid mit pneumatischen Auslösungen<br />
versehen. Darüber können die Elemente<br />
gesteuert, geöffnet und ihre Stellung abgefragt<br />
werden. »Mit speziellen Umformwerkzeugen<br />
haben wir es erreicht, dass die Oberfläche<br />
eines Rohres bei der Umformung<br />
nicht berührt wird und dass es keine Kratzer<br />
oder Kaltaufschweißungen gibt. Denn diese<br />
Werkzeuge öffnen beziehungsweise schließen<br />
sich entsprechend der Position an der<br />
Umformung«, so Flaeper weiter.<br />
Wirtschaftliche Werkzeugsysteme<br />
sparen Kosten und Material<br />
Im Zuge der Flexibilisierung und des vielfach<br />
angestrebten Leichtbaus, speziell in der<br />
Fahrzeugtechnik, hat das Unternehmen<br />
Werkzeugsysteme geschaffen, die Rohrwanddicken<br />
in spezifische Wanddicken aufstauchen.<br />
Dies ist eine sehr wirtschaftliche<br />
Lösung, weil vom Grundsatz her dünneres<br />
Rohr eingesetzt werden kann und in spezifischen<br />
Bereichen eine Wanddicke erzeugt<br />
wird, die dann für eine weitere Bearbeitung<br />
eventuell wichtig ist.<br />
Flexibilisierung bedeutet bei transfluid insbesondere<br />
auch, dass als erstes Umformungen<br />
produziert und danach die Rohre gebogen<br />
werden. Dieses Prinzip bezieht sich in<br />
erster Linie auf die Rohrbiegetechnik. Die ist<br />
wirtschaftlich, weil fast vollständig auf teure<br />
Formspannstücke verzichtet werden kann.<br />
Auch die innerbetriebliche Logistik sowie<br />
das Handling und die Beladung sind damit<br />
günstig und schnell. Darüber hinaus können<br />
die Rohrbiegemaschinen mit einem automatischen<br />
Wechsler des Klemmsets ausgestattet<br />
werden. Das ermöglicht gerade im<br />
Bereich teurer Mehrebenenwerkzeuge eine<br />
zusätzliche Reduzierung der Kosten.<br />
Vollautomatisches<br />
Biegezentrum sorgt für effiziente<br />
Blechbearbeitung<br />
Mit dem Power-Bend-Center (Bild 4) entwickelte<br />
die Schröder Group ein vollautomatisches<br />
Biegezentrum für die hocheffiziente<br />
Blechbearbeitung. Es ist darauf ausgelegt,<br />
sich nahtlos in Produktionsanlagen für elektronisch<br />
gesteuerte Bearbeitungssequenzen<br />
zu integrieren. Steuerung und Mechanik<br />
stammen aus der Entwicklung der Schröder<br />
Group und sind entsprechend aufeinander<br />
abgestimmt. Die Steuerung POS 3000 mit<br />
ihrer Simulation und 3-D-Darstellung dient<br />
dabei in der Arbeitsvorbereitung der Programmierung<br />
der Biegeprogramme und<br />
steuert im Betrieb Maschine, Werkzeugwechsler<br />
und Manipulator.<br />
Im Zentrum des Power-Bend-Centers steht<br />
eine modifizierte Schwenkbiege maschine<br />
der Evolution-Klasse, die auf 3.200 mm<br />
Arbeitslänge Bleche nach oben und unten<br />
abkantet. Das zu bearbeitende Blech wird<br />
von einer Greifvorrichtung vom vorhergehenden<br />
Bearbeitungsschritt übernommen.<br />
Dies können beispielsweise Ma schinen für<br />
den Laserzuschnitt oder Stanz automaten<br />
sein. Die Bleche werden auf den Einzugstisch<br />
gezogen und dort fixiert. Die Fixierung<br />
übernimmt ein Manipulatorstempel, der das<br />
Blech drehen und entlang der X-Achse<br />
bewegen kann – ein universeller Anschlag<br />
für alle Zwecke. Ein hochauflösendes Kamerasystem<br />
zur Überprüfung der Position ge -<br />
währleistet dabei höchste Präzision.<br />
Zu den weiteren Besonderheiten des<br />
Power-Bend-Centers gehören eine extrem<br />
schnelle Biegewange mit einer Geschwindigkeit<br />
von 300 °/s sowie die Oberwange<br />
mit einer Geschwindigkeit von 400 mm/s<br />
und einer vergrößerten Öffnungshöhe von<br />
850 mm. Damit lassen sich auch sehr große,<br />
sperrige Werkstücke wie Gehäuse und Verkleidungen<br />
vollautomatisch produzieren.<br />
Zur Standardausstattung des Power-<br />
Bend-Centers gehört auch ein weiter verbesserter,<br />
automatischer Werkzeugwechsler<br />
in der Oberwange des Power-Bend- Centers.<br />
Schon während das neue Blech herangeführt<br />
und ausgerichtet wird, stellt der Werk-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
56 K Biegen<br />
(Foto: Schröder Group)<br />
Bild 4. Mit der Steuerung POS 3000 der Schröder<br />
Group lassen sich Biegeprogramme<br />
programmieren und im laufenden Betrieb<br />
Schwenkbiegemaschinen, Werkzeugwechsler und<br />
Manipulatoren steuern.<br />
zeugwechsler automatisch die passende<br />
Werkzeugstation zusammen. So lassen sich<br />
nicht nur große Serien, sondern auch kleine<br />
Losgrößen und Einzelstücke effizient und<br />
voll automatisiert fertigen.<br />
Das flexibel konfigurierbare Power- Bend-<br />
Center ist auf Wunsch mit alternativen<br />
Materialzuführungen und -ausgaben sowie<br />
mit unterschiedlichen Arbeitslängen und<br />
Biegeleistungen verfügbar.<br />
Die Schwenkbiegemaschine Power-Bend<br />
von Hersteller Schröder Maschinenbau ist<br />
auf der Messe TechniShow in Utrecht mit<br />
dem Innovationspreis »TechniShow Innovatie<br />
Award 2016« ausgezeichnet worden. Bei<br />
ihrer Auszeichnung hatten die Juroren Kriterien<br />
wie Funktionalität, Innovation, Marktwert<br />
und wirtschaftliches Potenzial in die<br />
Bewertung einbezogen. Aufgefallen sind<br />
dabei der innovative Saugplattenanschlag<br />
zur komfortablen und präzisen Ausrichtung<br />
der Bleche bei aufeinanderfolgenden Bügen<br />
und die drehbare Oberwange, in der zusätzliche<br />
Werkzeuge für das effiziente Biegen<br />
komplexer Werkstücke bereitgehalten werden<br />
können (Bild 5). Die Technik bewertete<br />
die Jury zudem als sehr flexibel.<br />
Mehr Komfort durch geeignete<br />
Softwareplattform<br />
Doch ohne eine passende Software funktionieren<br />
moderne Biegeprozesse heute nicht<br />
mehr. So bietet die Aicon 3D Systems GmbH<br />
aus Braunschweig beispielsweise mit der<br />
Version 3.0 der Softwareplattform Bending-<br />
Studio komplexe Unterstützung für die tägliche<br />
Arbeit in der Biegeteilfertigung (Bild 6).<br />
Die Software verbindet alle Daten und Pro-<br />
(Foto: Schröder Group)<br />
Bild 5. Die Schwenkbiegemaschine<br />
Power-Bend-Professional UD von Schröder<br />
Maschinenbau mit einer innovativen Option –<br />
dem Saugplattenanschlag.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Biegen K 57<br />
«<br />
IN DIESEM FACHBEITRAG WERDEN<br />
PRODUKTE / LEISTUNGEN FOLGEN-<br />
DER FIRMEN ANGESPROCHEN:<br />
Aicon 3D Systems GmbH<br />
Biberweg 30 C<br />
38114 Braunschweig<br />
Tel. +49 531 58000-58<br />
www.aicon.de<br />
(Bild: Aicon)<br />
Bild 6. Die Software-Plattform Bending-Studio der Aicon 3D Systems GmbH verknüpft alle zu<br />
einem Bauteil gehörenden Daten.<br />
zesse rund um die Fertigung von Biegebauteilen:<br />
von der Konstruktion und Fertigungsplanung<br />
über die Produktion bis hin zur<br />
Qualitätssicherung. Mit einem überarbeiteten<br />
Bedienkonzept sei die Software jetzt<br />
noch übersichtlicher und leichter handhabbar,<br />
so Aicon. Das Einrichten der Prüfpläne<br />
und das Messen sind voneinander getrennt,<br />
sodass der Anwender nur die für seine Aufgabe<br />
relevanten Informationen sieht.<br />
Der neue CAD-Wizard ermöglicht dem<br />
Nutzer, aus dem CAD-Datensatz eines Bauteils<br />
eine biegefähige Geometrie für die Biegemaschine<br />
zu generieren. So können komplexe<br />
Datensätze verarbeitet und Biegedaten<br />
bequem und zuverlässig extrahiert<br />
werden. Die Funktion ist auch für Einsteiger<br />
einfach bedienbar, heißt es weiter. Bending-<br />
Studio 3.0 bietet zudem viele neue Optionen,<br />
insbesondere für sehr lange und komplexe<br />
Leitungen mit vielen Biegepunkten,<br />
zum Beispiel für lange Bremsrohre.<br />
Außerdem wurde der Datendienst verbessert.<br />
Als Kernfeature der Software bildet er<br />
die Basis für eine vernetzte Zusammenarbeit.<br />
Gespeicherte Daten können von mehreren<br />
Anwendern genutzt werden und sind<br />
standortübergreifend einsetzbar, ein effizienter<br />
Ansatz für die Umsetzung von Industrie<br />
4.0-Konzepten.<br />
K<br />
(sm 160703578)<br />
Boschert GmbH & Co. KG<br />
Mattenstraße 1<br />
79541 Lörrach-Hauingen<br />
Tel. +49 7621 9593-0<br />
www.boschert.de<br />
Schröder Group<br />
Schröder Maschinenbau GmbH<br />
Feuchten 2<br />
82405 Wessobrunn<br />
Tel. +49 8809 9220-0<br />
www.schroedergroup.eu<br />
Schwarze-Robitec GmbH<br />
Olpener Straße 460 – 474<br />
51109 Köln<br />
Tel. +49 221 89008-0<br />
www.schwarze-robitec.com<br />
transfluid ® Maschinenbau GmbH<br />
Hünegräben 20 – 22<br />
57392 Schmallenberg<br />
Tel. +49 2972 9715-0<br />
www.transfluid.de<br />
Stahl erobert die Welt<br />
Unser wichtigster Werkstoff: Geschichte, Herstellung,<br />
Verwendung<br />
Unser wichtigster Werkstoff:<br />
Geschichte, Herstellung, Verwendung<br />
Rainer Köthe<br />
für Jugendliche von 9 bis 90 Jahren<br />
ISBN 978-3-514-00775-8<br />
14,90 €<br />
Dr. Rainer Köthe<br />
2011 · 112 Seiten · 21,0 x 29,7 cm<br />
Verlag Stahleisen GmbH<br />
Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf<br />
Tel.: +49 211 6707- 561<br />
Fax +49 211 6707- 547<br />
E-Mail: annette.engels@stahleisen.de<br />
www.stahleisen.de<br />
I.M.M. J. Haupt<br />
In Fachkreisen bekannte<br />
Schweizer Stahlhandels-GmbH<br />
aus Altersgründen<br />
ZU VERKAUFEN<br />
Spezialist für die Vermarktung von IIa-Material,<br />
Liquidationsposten und Sonderposten<br />
FLACHPRODUKTE<br />
Kontakt: imm-j.haupt@bluewin.ch<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
58 K<br />
WEITERENTWICKELTES<br />
SENSORPORTFOLIO FÜR<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
Darmstadt. Die ISRA VISON AG, Spezialist für<br />
Oberflächeninspektion und Machine Vision, hat<br />
im Rahmen ihrer aktiven Zukunftsplanung das<br />
Führungsteam erweitert. Das Unternehmen plant,<br />
sein Portfolio flexibel einsetzbarer Produkte zur<br />
3-D-Inspektion und Robot Guidance weiterzuentwickeln.<br />
Der neue Manager Lars Brickenkamp<br />
wird unter anderem Aktivitäten in neuen Märkten<br />
sowie den Ausbau des Segments Industrial Automation<br />
und des zugehörigen globalen Distributionsnetzwerks<br />
koordinieren. »Mit Lars Brickenkamp<br />
werden wir die Entwicklung intelligenter,<br />
vernetzter, adaptiver Module und ISRAs globales<br />
Wachstum weiter vorantreiben. Er verfügt über<br />
eine ausgezeichnete Kenntnis bedeutender Kundenmärkte<br />
und das richtige Know-how in Technologie<br />
und Vertrieb, um unsere neuen Produktkonzepte<br />
weltweit optimal zu positionieren«,<br />
beschreibt ISRAs Vorstandsvorsitzender Enis Ersü<br />
die zukünftige Zusammenarbeit. Teil des Segments<br />
Industrial Automation sind unter anderem<br />
ISRAs neue Touch & Automate-Lösungen, mit<br />
denen Kunden in verschiedenen Industrien die<br />
vollautomatische Ausführung wichtiger Produktionsschritte<br />
flexibel zu gestalten können. Die<br />
drahtlose Einbindung der 3-D-Sensoren für<br />
Machine-Vision-Aufgaben in intelligente Netzwerke<br />
(Wireless Smart Sensor Networks) ermöglicht<br />
ihren flexiblen Einsatz und eine anpassungsfähige<br />
Automatisierung von Machine-Vision-<br />
Aufgaben. Die Bedienung erfolgt über Tablet-PCs<br />
mit Windows-Betriebssystem, mit dem auch die<br />
Sensoren arbeiten (Embedded Windows). Die<br />
Anwendungsmöglichkeiten der schnell installierbaren<br />
Systeme reichen heute bereits von der<br />
automatisierten Depalettierung und dem in vielen<br />
Anwendungen bewährten smarten Greifen unsortierter<br />
Bauteile (»Random Bin-Picking«) bis zur<br />
dreidimensionalen Inspektion von Stahlplatten<br />
und gekrümmten Oberflächen. Als vernetzbares<br />
Touch & Automate-Portfolio werden sie durch ihre<br />
flexible Einsatzfähigkeit weitere Märkte erschließen.<br />
www.isravision.com<br />
K<br />
/<br />
WS/(SHN)/SE/ (sm 160703558)<br />
GOTTHARDT-TUNNEL MIT<br />
DILLINGER STAHL GEBOHRT<br />
Dillingen. Der neue Gotthard-Eisenbahntunnel,<br />
mit 57 km der längste Verkehrstunnel der Welt und<br />
eines der aufwendigsten Bauprojekte unserer Zeit,<br />
wurde Anfang Juni eröffnet, Auch Dillinger Stahl<br />
spielt eine entscheidende Rolle. Denn er steckt in<br />
den vier weltweit leistungsfähigsten Tunnelbohrmaschinen,<br />
die beim Bau des Megatunnels dort<br />
zum Einsatz kamen. Die jeweils über 3.000 t<br />
schweren und über 400 m langen stählernen »Riesenmaulwürfe«<br />
mit den Kosenamen »Heidi«, »Sissi«<br />
und »Gabi« (I und II) weisen einen maximalen<br />
Bohrdurchmesser von bis zu 9,58 m und eine<br />
Leistung von 3.500 kW (Drehmoment 8.500 kNm)<br />
auf. Rd. 2.100 t Stahlgrobbleche in Dicken bis<br />
200 mm lieferte Dillinger für die Konstruktion der<br />
gigan tischen Tunnelbohrmaschinen.<br />
www.dillinger.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160703696)<br />
KUNDENFREUNDLICHKEIT UND<br />
TRANSPARENZ MIT NEUEM<br />
INTERNET-AUFTRITT GESPIEGELT<br />
Hilden. Böllinghaus Steel, ein international<br />
bekannter Spezialist für Langprodukte aus Edelstahl,<br />
ist seit mehr als 125 Jahren auf dem Markt.<br />
Diese langjährige Tradition beruht auf höchster<br />
Produktqualität, zuverlässiger Bearbeitung, kundengerechtem<br />
Service und der Passion für den<br />
Werkstoff Edelstahl Rostfrei.<br />
Traditionsbewusstsein bedeutet für das Böllinghaus-Team<br />
jedoch keineswegs, dass man mit<br />
dem bisher Erreichten zufrieden ist. Die Edelstahlexperten<br />
sind permanent darum bemüht, ihre<br />
internationale Präsenz sowie ihre Produktpalette<br />
zu verbessern und auszubauen. Dabei spielen die<br />
Kundenwünsche eine wichtige Rolle. Im Sinne<br />
eines klaren und deutlichen Erscheinungsbilds<br />
nach außen hin zeigt Böllinghaus Steel nun mit<br />
einem neuen Internetauftritt Präsenz. Wer Spezielles<br />
sucht, kommt auf der klar strukturierten,<br />
bedienerfreundlichen Website in modernem,<br />
übersichtlichem Design oft mit nur einem Klick<br />
zum Ziel. Denn Kundenfreundlichkeit fange<br />
bereits auf der Homepage an, so das Unternehmen.<br />
www.boellinghaus.de<br />
K<br />
/<br />
WS(Jp)/SE/ (sm 160703751)<br />
WICKEDER WESTFALENSTAHL<br />
SETZT AUF WASSERSTRAHL-<br />
TECHNOLOGIE<br />
Wickede/Ruhr, Belfeld/NL. Wickeder Westfalenstahl<br />
GmbH, Hersteller von Plattierten Werkstoffen,<br />
beteiligt sich bei dem niederländischen<br />
Zentrifugenhersteller Inflotek B.V. mit ca. 35 %.<br />
Das Anfang 2012 in den Niederlanden gegründete<br />
Unternehmen stellt mit Hilfe von Wasserstrahltechnologie<br />
Siebe für Industriezentrifugen her, die<br />
zur Trennung von Feststoffen und Flüssigkeiten<br />
dienen. Die von Inflotek angewandte Wasserstrahltechnologie<br />
(Waterjet-Cutting) findet insbesondere<br />
dort Anwendung, wo Materialien ge -<br />
schnitten werden müssen, die mit alternativen<br />
Schneidtechnologien schwer zu schneiden sind.<br />
Inflotek B.V. ist durch sein patentiertes Verfahren<br />
in der Lage, eine Leistung zu erzielen, die den bisherigen<br />
Stand der Wasserstrahlverfahren signifikant<br />
übertrifft. Wickeder Westfalenstahl verfolgt<br />
mit diesem Schritt, konsequent die Strategie des<br />
zielgerichteten Ausbaus des Unternehmens und<br />
der Erschließung neuer Marktfelder. Durch den<br />
Erwerb der Beteiligung kann den bestehenden<br />
und neuen Kunden die Dienstleistung der Wasserstrahltechnologie<br />
angeboten werden. Dies hat vor<br />
allem bei Plattierverbunden mit dickeren Auflagenverhältnissen<br />
Vorteile. Die Micrometal GmbH<br />
aus Müllheim, Tochter der Wickeder Westfalenstahl<br />
GmbH, unterstützt bereits heute das Unternehmen<br />
Inflotek B.V. durch die Entwicklung und<br />
Vermarktung von geätzten Sieben, die für verschiedene<br />
Applikationen im Bereich der Lebensmittelindustrie<br />
und bei chemischen Prozessen<br />
eingesetzt werden. Wickeder Westfalenstahl<br />
fokussiert sich mit dieser Beteiligung auf die Weiterentwicklung<br />
in Richtung Technologieunternehmen.<br />
www.wickeder.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160703685)<br />
BGH IN FREITAL MODERNISIERT<br />
ELEKTROLICHTBOGENOFEN<br />
London. Primetals Technologies hat von dem<br />
deutschen Stahlproduzenten BGH Edelstahlwerke<br />
GmbH den Auftrag erhalten, den Elektrolichtbogenofen<br />
am Standort Freital zu modernisieren.<br />
Ziele des Projekts sind es, die Ofenbewegungen<br />
zu optimieren und das Abstichsystem umzustellen.<br />
Die Modernisierung erfolgt in zwei Umbaustufen<br />
und soll im Sommerstillstand 2017 abgeschlossen<br />
sein. Die BGH Edelstahlwerke GmbH ist<br />
eine inhabergeführte, mittelständische Unternehmensgruppe.<br />
Zur Holding gehören mehrere eigenständige<br />
Produktionsstandorte in Deutschland<br />
und Polen. Die heutige BGH Edelstahl Freital<br />
GmbH ist der größte Standort der BGH-Gruppe.<br />
Das Unternehmen betreibt am Standort Freital<br />
ein Kompaktstahlwerk mit einem Lichtbogenofen<br />
und nachgeschalteter Sekundärmetallurgie, sowie<br />
eine Blockgussanlage und eine Horizontal-Stranggussanlage.<br />
Zur Weiterverarbeitung dienen eine<br />
Grobblockstraße sowie eine Stabstahl-Drahtstraße.<br />
2013 hatte Primetals Technologies in Freital<br />
bereits die Antriebs- und Automatisierungstechnik<br />
der Stabstahl-Drahtstraße modernisiert.<br />
www.primetals.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160703693)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Aus den Unternehmen K 59<br />
Willkommen im Team<br />
Neue Produktionshalle für<br />
mehr Wachstum<br />
Kronach. Die Hans Weber Maschinenfabrik baut eine<br />
Fertigungs- und Montagehalle, reagiert damit auf die<br />
positive Geschäftsentwicklung und bereitet sich auf das<br />
weiterhin erwartete Wachstum vor.<br />
Der international erfolgreiche Schleifmaschinenspezialist bleibt<br />
dabei der Heimat treu: Der ausgewählte Standort liegt ebenfalls<br />
im oberfränkischen Kronach auf dem Unternehmensgelände. Rd.<br />
3 Mill. € investiert das Unternehmen in den Neubau, in dem bereits<br />
zum Jahresende Fertigungs- und Montagebereiche erweitert werden<br />
sollen.<br />
»Der bisherige Platz reicht einfach nicht mehr aus«, erklärt Ge -<br />
schäftsführer Georg Weber und freut sich sichtlich über diese Entwicklung.<br />
Vor über 100 Jahren begann sein Großvater Hans Weber,<br />
Schleifmaschinen zu bauen – heute beschäftigen die dritte und<br />
vierte Generation rd. 370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und<br />
erarbeiten innovative Lösungen für Anwender in der Möbelindustrie,<br />
im Automotivebereich oder der Blech verarbeitenden Industrie.<br />
Mit rd. 13 % liegt die Ausbildungsquote über dem Branchendurchschnitt.<br />
»Zur Deckung des Fachkräftebedarfs bilden wir den<br />
Nachwuchs traditionell selbst aus«, beschreibt Weber. »Dabei schätzen<br />
wir Mitarbeiter, die genauso heimatverwurzelt sind wie wir und<br />
die langfristig bei uns bleiben wollen.« Auch beim Bau der neuen<br />
Fertigungs- und Montagehalle legt Weber großen Wert auf Regionalität:<br />
Die Aufträge bekamen ausschließlich Unternehmen aus dem<br />
Umkreis.<br />
Um effizienter arbeiten zu können, führt das Familienunternehmen<br />
die gesamte Produktion am neuen Standort zusammen:<br />
Sowohl die Holz- und Metallschleifmaschinen als auch die seit den<br />
1960er-Jahren zum Portfolio gehörenden Kunststoffextruder werden<br />
dort künftig hergestellt. Auch Meisterbüros und Sozialräume<br />
sind eingeplant. Im bestehenden Gebäude bleibt die Verwaltung.<br />
www.hansweber.de<br />
/<br />
(sm 160703616)<br />
In Europa aktiv, in Deutschland zuhause<br />
Das Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler (E/D/E) ist ein europaweit<br />
agierender Einkaufs- und Marketingverbund für den mittelständischen<br />
Produktionsverbindungshandel. Die rund 1400 angeschlossenen<br />
Mitglieder des E/D/E sind Fachgroßhändler, die<br />
vorwiegend gewerbliche Abnehmer aus Industrie, Handwerk und<br />
Kommunen beliefern. Sie handeln schwerpunktmäßig mit Werkzeugen<br />
und Maschinen, Stahl, Beschlägen und Bauelementen,<br />
Haustechnik sowie Industriebedarf.<br />
Wir bieten Ihnen die Mitarbeit in einem wachstumsorientierten,<br />
dynamischen Geschäftsbereich<br />
an und suchen zur Verstärkung zum<br />
nächstmöglichen Zeitpunkt einen<br />
Stahlverkäufer (m/w)<br />
Die UNION STAHL-HANDEL ist ein Zusammenschluss von aktiven<br />
und leistungsstarken Stahlhändlern unter dem Dach der E/D/E<br />
GmbH. Gegenwärtig nutzen mehr als 120 Mitgliedsunternehmen<br />
die Vorteile des Zusammenschlusses für den mittelständischen<br />
Stahlfachhandel.<br />
Ihre Aufgaben:<br />
l Sie pflegen die bestehenden Kontakte zu Lieferanten<br />
und Herstellern, um das Angebot für unsere Mitgliedsunternehmen<br />
zu optimieren<br />
l Sie betreuen unsere Mitgliedsunternehmen, u. a. durch<br />
aktive Einkaufsbegleitung und sind verantwortlich für die<br />
Vermarktung gegenüber unseren Vertragslieferanten<br />
l Sie erweitern die Kontakte zu Herstellern bzw. Lieferanten<br />
und arbeiten aktiv am Vertrieb unseres Produktportfolios<br />
l Alle damit zusammen hängenden administrativen Tätigkeiten<br />
wie Angebotserstellung, Auftragserfassung usw.<br />
Ihr Profil:<br />
l Abgeschlossene kaufmännische Ausbildung sowie<br />
Einkaufs- und/oder Vertriebserfahrung im Stahlhandel<br />
l Sehr gute Produkt- und Sortimentskenntnisse im<br />
Bereich Stahl<br />
l Gute EDV-und MS-Office-Kenntnisse<br />
l Sehr gute Kommunikationsfähigkeit und ein hohes<br />
Maß an Dienstleistungsorientierung<br />
l Sicheres Auftreten, Durchsetzungsvermögen und<br />
Verhandlungsgeschick<br />
l Sicherheit in der kaufmännischen Korrespondenz in<br />
deutscher Sprache<br />
l Hohe Einsatzbereitschaft, Flexibilität und Teamfähigkeit<br />
(Foto: Hans Weber Maschinenfabrik)<br />
Beim Spatenstich im oberfränkischen Kronach (von links): die<br />
Architekten Winfried Lebok und Gerd Peter Lauer, die Geschäftsführung<br />
Dr. Johannes Weber, Michael Weber, Georg Weber,<br />
Dr. Markus Weber und Bauunternehmer Peter Heinz.<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf<br />
Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen, die Sie uns bitte per<br />
E-Mail, vorzugsweise in einem PDF-Dokument unter Angabe der<br />
Positionsbezeichnung, Ihres frühestmöglichen Eintrittstermins<br />
sowie Ihrer Gehaltsvorstellung zukommen lassen.<br />
Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler GmbH<br />
Geschäftsbereich Personal, Stefanie Reinhardt<br />
42387 Wuppertal:<br />
+49 202 6096-644<br />
personal@ede.de, www.ede.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
60 K Aus den Unternehmen<br />
Mikrohärte-Prüfsysteme für Labor und Industrie<br />
Esslingen. Das neue Wilson ® -VH1202-Härteprüfsystem mit Touchscreen senkt den Zeitaufwand für die<br />
Vorbereitung, Auswertung und Dokumentation von Messungen.<br />
Wilson VH1102 und VH1202 sind zwei<br />
neue Geräte der Buehler-ITW Test & Measurement<br />
GmbH für die kosteneffiziente<br />
Durchführung von Mikrohärteprüfungen<br />
nach Knoop und Vickers entsprechend ISO<br />
6507, 9385 und 4546 bzw. ASTM E384 und<br />
E92. Mit Totgewichtsbelastungen von 10 g<br />
bis zu 2 kg und neun automatisch anwählbaren<br />
Belastungsstufen bieten sie eine hohe<br />
Flexibilität. Beide sind mit einem ergonomisch<br />
einstellbaren 7 Zoll großen Touchpanel-Farbbildschirm<br />
zur schnellen Wahl des<br />
Prüfverfahrens und der Datenerfassung ausgestattet.<br />
Der elektrisch angetriebene Revolverkopf<br />
hat beim VH1102 vier mögliche<br />
Positionen einschließlich eines Eindringkörpers<br />
für Knoop oder Vickers sowie standardmäßig<br />
zwei Objektive mit 10- und 50-facher<br />
(Bild: Buehler)<br />
Vergrößerung bei normalem Arbeitsabstand.<br />
Der Revolverkopf des VH1202 bietet<br />
sechs mögliche Positionen mit zwei Eindringkörpern<br />
für sowohl Knoop als auch<br />
Vickers sowie ein zusätzliches Objektiv mit<br />
5-facher Vergrößerung bei großem Arbeitsabstand.<br />
Bei beiden Typen genügt das Betätigen<br />
des Start-Knopfes, um das Einstellen<br />
der vorgewählten Vergrößerung zu starten.<br />
www.buehler.com<br />
/<br />
(sm 160703664)<br />
Das neue Härteprüfsystem Wilson VH1202 ist,<br />
ebenso wie sein Schwestermodell VH1102,<br />
bereits in der Basisversion mit einem<br />
Touchscreen ausgerüstet.<br />
Software-Plattform für Schichtdicken- und Materialanalysegerät<br />
Uedem. Oxford Instruments bietet Software-Plattform Smartlink für Maxxi-6 an, ein Gerät zur<br />
Schichtdickenmessung und Materialanalyse.<br />
Ab sofort ist Smartlink auch für Maxxi-6<br />
verfügbar. Die leistungsstarke und dennoch<br />
einfach zu bedienende Software ist mit einer<br />
hochauflösenden Detektortechnologie kombiniert.<br />
Der Silizium-Drift-Detektor (SDD)<br />
erlaubt die Analyse dünnster Beschichtungen<br />
bis in den Nanometerbereich und die<br />
Spurenanalyse. Software und Analysegerät<br />
sind für die Anforderungen der Wareneingangskontrolle,<br />
Produktionssteuerung und<br />
der Qualitätskontrolle optimiert. Smartlink<br />
ermöglicht die schnelle Analyse von Be -<br />
schichtungen in der Elektro- und Metallveredlungsindustrie<br />
mit dem Maxxi-6-Röntgenfluoreszenz-(XRF)-Spektrometer<br />
und erlaubt<br />
außerdem die Analyse der Zusammensetzung<br />
von Werkstoffen. Die neue Benutzeroberfläche<br />
vereinfacht die Routineanalyse<br />
auch für minimal geschulte Bediener. Fortgeschrittene<br />
Anwender können maßgeschneiderte<br />
Kalibrierungen mit empirischen<br />
oder fundamentalen Parametern (FP) mit<br />
höchster Genauigkeit erstellen. Eine Schrittfür-Schritt-Anleitung<br />
ermöglicht Kalibrationen<br />
zur Messung von Bestandteilen von<br />
Metallen, Polymeren, Lösungen und Pulver.<br />
Das Analyseergebnis kann in einer Vielzahl<br />
von Formaten gespeichert und ausgeführt<br />
werden. Der Export der Ergebnisse ist in<br />
Echtzeit oder als Batch ausführbar. Für die<br />
Software ist praktisch keine Einarbeitung<br />
notwendig, falls der Bediener bereits mit<br />
anderen Modellen von Oxford Instruments<br />
wie X-Strata oder der CMI-Serie vertraut ist.<br />
www.oxford-instruments.de<br />
/<br />
(sm 160703575)<br />
BUEHLER KONSOLIDIERT METALLOGRAPHIE UND HÄRTEPRÜFUNG<br />
Esslingen. Buehler ITW Test & Measurement hat<br />
seinen bisherigen Düsseldorfer Bereich Metallographie<br />
mit dem schon traditionell in Esslingen<br />
am Neckar ansässigen, vielfach noch unter seinem<br />
früheren Namen Wilson Hardness bekannten<br />
Bereich Härteprüfung zusammengelegt. Damit<br />
übernimmt dieser Standort jetzt die Funktion<br />
einer integrierten Europa-Zentrale. In Düsseldorf<br />
installiert das Unternehmen derzeit ein neues<br />
zentrales Labor. Dort sollen gemeinsam mit Industrie,<br />
Universitäten und Instituten Forschungs- und<br />
Entwicklungsprojekte durchgeführt werden, die<br />
– auch international ausgerichtet – alle Stationen<br />
von der Probenpräparation im Labor bis zur vollautomatischen,<br />
prozessbegleitenden Härtemessung<br />
überspannen können.<br />
www.buehler.com<br />
K<br />
/<br />
hx/mh(SHN)/SE/ (sm 160703541)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Aus den Unternehmen K 61<br />
Baugruppenfertiger mit Schweißkompetenz<br />
Bad Marienberg. Der Name Helmut Rübsamen steht für nahtlose Blechformteile von exzellenter Qualität<br />
und hoher Festigkeit – vielerorts inzwischen aber auch als gefragter Baugruppenfertiger.<br />
Zu Beginn der über 60-jährigen Unternehmensgeschichte<br />
von Helmut Rübsamen<br />
waren es vor allem die Umformtechniken des<br />
Metalldrückens und Tiefziehens, die das Bild<br />
des Unternehmens prägten. Hinzugekommen<br />
sind inzwischen weitreichende Kompetenzen<br />
der automatisierten Schweißtechnik,<br />
die den Bad Marienberger Metallverarbeiter<br />
auch zu einer der ersten Adressen für die<br />
Baugruppenfertigung machen. Die technologische<br />
Grundlage für die Herstellung von<br />
Baugruppen aus Metallblech bilden bei<br />
Rübsamen die Kompetenzen im Bereich des<br />
automatisierten Roboterschweißens. Zum<br />
Einsatz kommen die Laserschweiß- oder die<br />
Metall-Invertgas- bzw. Metall-Aktivgas-Technologie<br />
(MIG/MAG) sowie das Abbrennstumpf-<br />
und Buckelschweißen.<br />
Eine besondere Stärke ist es bei Helmut<br />
Rübsamen, die beiden Umformverfahren<br />
Metalldrücken und Tiefziehen gezielt so mit<br />
Rübsamen versteht<br />
es, die Kaltumformtechnik<br />
Metalldrücken<br />
prozesstechnisch<br />
mit dem<br />
Roboterschweißen<br />
zu kombinieren.<br />
den Möglichkeiten der verschiedenen<br />
Schweißtechnologien zu kombinieren, dass<br />
daraus hochbelastbare, hochwirtschaftliche<br />
Baugruppen aus Edelstahl, Stahl und Aluminium<br />
entstehen. Hier spielt schon das bei<br />
Rübsamen eingesetzte CNC-Metalldrücken<br />
eine entscheidende Rolle. Denn diese Kaltumformtechnik<br />
– auch Fließpressen genannt<br />
– ist nicht nur material- und energiesparend,<br />
sondern erfordert auch keine Herstellung<br />
teurer und aufwendiger Formwerkzeuge.<br />
Rübsamen lässt letztlich auch die Inhouse-<br />
Verfahren Prägen, Stanzen und Lochen<br />
sowie die Oberflächenbeschichtung mit einfließen.<br />
www.helmut-ruebsamen.de<br />
/<br />
(Bild: Rübsamen)<br />
(sm 160703604)<br />
SIE suchen eine neue Herausforderung?<br />
WIR suchen einen kompetenten, engagierten<br />
VERTRIEBSMITARBEITER (m/w)!<br />
Als inhabergeführtes Handelshaus mit integriertem Service- Center sind wir in nahezu allen metall-verarbei tenden<br />
Branchen der strategische Partner, wenn es um die individuelle Beschaffung und Anarbeitung von qualitativ hochwertigen<br />
Edelstahlbändern geht.<br />
Zu Ihrem Aufgabengebiet zählt der aktive Vertrieb mit selbstständiger<br />
Abwicklung von Aufträgen und Projekten. Sie haben den nötigen ‚Biss‘<br />
zur Neukunden akquise und kümmern sich eigenverantwortlich um<br />
Aufbau und Pflege langfristiger, vertrauensvoller Kundenbeziehungen.<br />
Zu Ihrer Qualifikation gehört eine abgeschlossene kaufmännische oder<br />
technische Ausbildung sowie eine mehrjährige Erfahrung im Vertrieb von<br />
(Edel)Stahlerzeugnissen. Dass Sie über ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeit,<br />
Verhandlungsgeschick sowie Überzeugungskraft verfügen und<br />
dazu lösungsorientiert, effektiv und verantwortungsbewusst arbeiten,<br />
setzen wir voraus.<br />
Sie erwartet ein sicherer Arbeitsplatz in<br />
einem innovativen Umfeld, mit vielseitigen<br />
und interessanten Aufgaben.<br />
Und: Gute Leistung wird gut bezahlt!<br />
Ein schlagkräftiges Team freut sich auf Ihre<br />
baldige Unterstützung!<br />
Interessiert? Dann senden Sie uns bitte Ihre<br />
aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen,<br />
gerne auch per E-Mail an<br />
mathiasen@vogel-bauer.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
62 K StahlTermine<br />
Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />
20.<strong>7.2016</strong><br />
Stuttgart<br />
Globale Beschaffungsmärkte<br />
für Stanz- und Umformteile<br />
BME Akademie +49 69 30838200<br />
www.bme-akademie.de<br />
6.-7.9.2016<br />
Duisburg<br />
Stahleinkauf kompakt BME Akademie +49 69 30838200<br />
www.bme-akademie.de<br />
8.-9.9.2016<br />
Witten<br />
Fortbildungsseminar<br />
Rostfreie Stähle<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Materialkunde (DGM) e.V.<br />
+49 69 75306 750<br />
www.dgm.de/fortbildung<br />
13.-17.9.2016<br />
Stuttgart<br />
AMB Internationale Ausstellung<br />
für Metallbearbeitung<br />
Landesmesse Stuttgart GmbH +49 711 18560-0<br />
www.messe-stuttgart.de/amb<br />
21.-22.9.2016<br />
Frankfurt/M.<br />
MBI-Konferenz: 11. Stahl Tag 2016<br />
Martin Brückner Infosource (MBI)<br />
GmbH & Co. KG<br />
+49 69 2710760-15<br />
www.akademie.mbi-infosource.de<br />
27.-29.9.2016<br />
Darmstadt<br />
Material Science and Engineering<br />
(MSE)<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
Materialkunde (DGM) e.V.<br />
+49 69 75306-750<br />
www.mse-congress.de<br />
4.-8.10.2016<br />
Mailand<br />
30. BI-MU EFIM-ENTE Fiere Italiane Macchine<br />
und UCIMU – Sistemi per Produrre<br />
+39 02262551<br />
www.bimu.it<br />
4.-6.10.2016<br />
Hertogenbosch<br />
Surface 2016<br />
ION (Association for Industrial<br />
Surface treating Netherlands)<br />
+31 73 62 93 939<br />
www.surfacevakbeurs.nl<br />
4.-6.10.2016<br />
Mikulov<br />
5.-7.10.2016<br />
Valletta<br />
Steel Strip 2016 – 9th International<br />
Conference<br />
5th Annual European Mediterranean<br />
Oil & Gas Exploration<br />
and Production Summit<br />
Steel Strip Society +420 597 488 138<br />
www.steelstripsociety.com<br />
EuroMedOffshore +357 99810833<br />
www.euromedoffshore.com<br />
6.-7.10.2016<br />
Würzburg<br />
Deutscher Stahlbautag 2016<br />
bauforumstahl e.V. und Stahlbau<br />
Verlags- und Service GmbH<br />
www.bauforumstahl.de<br />
10.-13.10.2016<br />
Stuttgart<br />
10.-13.10.2016<br />
Stuttgart<br />
10. Bondexpo – Fachmesse<br />
für Klebtechnologie<br />
35. Motek – Fachmesse für<br />
Produktions- und Montageautomatisierung<br />
P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />
www.bondexpo-messe.de<br />
P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />
www.motek-messe.de<br />
12.-13.10.2016<br />
Düsseldorf<br />
Duplex World Seminar & Summit KCI GmbH +49 2821 711145-34<br />
www.kci-world.com/kci-events<br />
18.-20.10.2016<br />
München<br />
eCarTec Munich 2016 /<br />
MATERIALICA / eMove360°<br />
Munich Expo Veranstaltungs GmbH<br />
www.ecartec.com<br />
www.materialica.com<br />
www.emove360-expo.com<br />
19.-21.10.2016<br />
Berlin<br />
33. Deutscher Logistik-Kongress Bundesvereinigung Logistik<br />
(BVL) e.V.<br />
+49 421 173 84 34<br />
www.bvl.de/dlk<br />
25.-29.10.2016<br />
Hannover<br />
EuroBLECH 2016 Mack Brooks Exhibitions Ltd. +44 1727 814 400<br />
www.euroblech.de<br />
+49 2821 71145-34<br />
9.-11.11.2016<br />
Berlin<br />
51. Symposium<br />
Einkauf und Logistik<br />
Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik e.V. (BME)<br />
+49 69 30838-200<br />
www.bme-symposium.de<br />
10.11.2016<br />
Düsseldorf<br />
STAHL 2016<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />
+49 211 6707-533<br />
www.stahl-online.de<br />
15.-18.11.2016<br />
Basel<br />
22.-23.11.2016<br />
Duisburg<br />
22.-24.11.2016<br />
Nürnberg<br />
29.11.-1.12.2016<br />
Düsseldorf<br />
Prodex und Swisstech Exhibit & More AG +41 44 806 33 55 oder -44<br />
www.swisstech-messe.ch<br />
www.prodex.ch<br />
Stahleinkauf kompakt BME Akademie +49 69 30838200<br />
www.bme-akademie.de<br />
SPS IPC Drives Messago Messe Frankfurt Group www.messago.de<br />
Valve World Expo Messe Düsseldorf GmbH +49 211 4560-01<br />
www.valveworldexpo.de<br />
www.pumpsummit.de<br />
30.11.2016<br />
Online<br />
6.12.2016<br />
Frankfurt/M.<br />
MES-Webinar-Serie: Webinar 7:<br />
Industrie meistern mit MES<br />
Globale Beschaffungsmärkte<br />
für Stanz- und Umformteile<br />
MPDV Mikrolab GmbH +49 6261 9209-0<br />
mpdv.info/webinarserie2016<br />
BME Akademie +49 69 30838200<br />
www.bme-akademie.de<br />
7.-10.3.2017<br />
Leipzig<br />
Intec und Z 2017 Leipziger Messe +49 341 678-0<br />
www.intec-messe.de<br />
www.zuliefermesse.de<br />
www.leipziger-messe.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Veranstaltungen / Inserentenverzeichnis K 63<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
LAMIERA 2017: NEUER ORT<br />
UND NEUER TERMIN<br />
Cinisello Balsamo. Über 20.000 Besuche,<br />
davon 857 ausländische Fachbesucher, verzeichnete<br />
die den Umformungstechnologien gewidmeten<br />
Lamiera im Mai 2016 – letztmalig auf dem<br />
Messegelände von BolognaFiere. Ab der nächsten<br />
Ausgabe ist eine Änderung für Standort und Termin<br />
vorgesehen: die Messe wird dann in Mailand<br />
und in den ungeraden Jahren öffnen.<br />
In Erwartung der nächsten Veranstaltung, die<br />
vom 17. bis 20. Mai 2017 auf dem Messegelände<br />
in Fieramilano-Rho stattfinden wird, haben die<br />
Veranstalter große Zufriedenheit über das erzielte<br />
Resultat geäußert. Mailand bietet den besten<br />
Standort, hieß es.<br />
www.lamiera.net<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(jp)/SE/ (sm 160703657)<br />
STAHLEINKAUF KOMPAKT<br />
Frankfurt/M. Essentielles Wissen für Neu- und<br />
Quereinsteiger im Stahleinkauf will das von der<br />
BME Akademie sowohl vom 6. bis 7. September<br />
als auch vom 22. bis 23. November 2016 im<br />
Mercure Hotel Duisburg City ausgerichtete Seminar<br />
vermitteln. Die Referenten geben einen Überblick<br />
über Markt- sowie Preisstrukturen des Stahlsektors,<br />
seine Rahmenbedingungen, Einkaufsinstrumente<br />
und -strategien. Angesprochen sind<br />
alle am Stahleinkauf beteiligten Fachkräfte.<br />
www.bme-akademie.de<br />
K<br />
/<br />
eb(ch)/SE/ (sm 160503370)<br />
FORTBILDUNGSSEMINAR<br />
NICHTROSTENDE STÄHLE<br />
Frankfurt/Main. In Zusammenarbeit mit der<br />
Deutsche Edelstahlwerke GmbH bietet die Deutsche<br />
Gesellschaft für Materialkunde (DGM) e.V.<br />
ein Fortbildungsseminar am 8. und 9. September<br />
2016 im Kommunikationszentrum der Deutsche<br />
Edelstahlwerke GmbH in Witten an. Das<br />
Seminar gliedert sich in drei Schwerpunkte –<br />
Werkstoffgruppen der Rost-, Säure- und Hitzebeständigen<br />
Stähle (RSH), Möglichkeiten und<br />
Pro blemfelder der RSH-Stähle und der Einsatz<br />
derselben. Angesprochen sind Fachkräfte, die mit<br />
den Rostfreien Stählen arbeiten.<br />
www.dgm.de/fortbildung<br />
K<br />
/<br />
AMB 2016<br />
eb(mh)/SE/ (sm 160302985)<br />
Stuttgart. Zur AMB, internationale Fachmesse<br />
der Metallbearbeitung, werden vom 13. bis<br />
17. September 2016 rd. 90.000 Fachbesucher<br />
und mehr als 1.300 Aussteller auf der Messe<br />
Stuttgart erwartet. Dort werden Innovationen der<br />
Zerspantechnik und der Präzisionswerkzeugindustrie<br />
präsentiert sowie Spannzeuge, Software,<br />
Schleifmaschinen, Werkstück- und Werkzeughandhabung<br />
sowie Messtechnik. Unterstützt wird<br />
die AMB von den ideellen Trägerverbänden Verband<br />
Deutscher Maschinen und Anlagenbau<br />
(VDMA) und VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />
e.V.).<br />
www.messe-stuttgart.de/amb K<br />
/<br />
EUROBLECH 2016<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603391)<br />
St Albans/UK. Ein gutes Jahr vor der 24. Internationalen<br />
Technologiemesse für Blechbearbeitung,<br />
der EuroBLECH 2016, läuft beim Veranstalter,<br />
Mack Brooks Exhibitions, bereits die Standreservierung.<br />
Die EuroBLECH 2016 findet vom 25.<br />
bis 29. Oktober 2016 auf dem Messegelände in<br />
Hannover statt und belegt dort acht Hallen. »In<br />
ihrer Funktion als internationale Branchenleitmesse<br />
wird die kommende EuroBLECH die Zu -<br />
kunftsplattform für intelligente Fertigung in der<br />
Blechbearbeitung sein«, erklärte Geschäftsführerin<br />
Nicola Hamann im Namen des Veranstalters,<br />
Mack Brooks Exhibitions. Eine Ausstellerbroschüre<br />
mit Informationen über die Messe und Standoptionen<br />
ist ab sofort beim Veranstalter erhältlich.<br />
www.euroblech.de<br />
K<br />
/<br />
WS(Jp)/SE/ mh (sm 151002521)<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
B<br />
Ernst Bartsch GmbH 11<br />
BOBE Industrie-Elektronik 32<br />
Bruker Elemental GmbH 21<br />
C<br />
C & R Stahlhandel GmbH 19<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 21<br />
F<br />
Dr. Fister GmbH 29<br />
G<br />
GIMA 13<br />
Göcke Umformtechnik GmbH 31<br />
H<br />
Handels en Transportbedrijf<br />
Reijnders B.V. 15<br />
I.M.M. J. Haupt Betriebsstätte (i.G.) 57<br />
Heitmann Stahlhandel<br />
GmbH & Co. KG<br />
Titel, U IV<br />
K<br />
KI GmbH 47<br />
L<br />
Landesmesse Stuttgart GmbH<br />
GB Industrie & Technologie 49<br />
LUBAS Maschinen und Geräte 21<br />
M<br />
Mack-Brooks Exhibition Ltd. 27<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH 25<br />
N<br />
NORDWEST Handel AG 45<br />
P<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 17<br />
R<br />
RED BUD INDUSTRIES, INC. 2<br />
S<br />
Stahlo Stahlservice<br />
GmbH & Co. KG 22, 23<br />
Beilage<br />
StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft mbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
64 K Veranstaltungen<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
MATERIALS SCIENCE AND<br />
ENGINEERING 2016 (MSE)<br />
Frankfurt/Main. Vom 27. bis 29. September<br />
2016 trifft sich Europas Materialwissenschaft und<br />
Werkstofftechnik (MatWerk) auf der MSE an der<br />
TU Darmstadt. Von der Deutschen Gesellschaft für<br />
Materialkunde e.V. (DGM) ausgerichtet, widmet<br />
sich der Kongress mit Fachausstellung zahlreichen<br />
Fragen dieser Bereiche. 2016 sind die US-Gesellschaften<br />
Materials Research Society (MRS) und<br />
The Minerals, Metals and Materials Society (TMS)<br />
in Konzept und Gestaltung eingebunden. Zudem<br />
ist der DGM-Tag ein fester Bestandteil der MSE.<br />
www.mse-congress.de<br />
K<br />
/<br />
SE/ (sm 160403127)<br />
SURFACE 2016<br />
Hertogenbosch. Alle zwei Jahre veranstaltet<br />
die niederländische Association for Industrial<br />
Surface Treating die Fachmesse Surface, die die<br />
gesamte Bandbreite der Oberflächentechnologie<br />
abdeckt. Die Surface 2016 wird vom 4. bis<br />
6. Oktober 2016 in den Brabanthallen in Hertogenbosch,<br />
Niederlande, gehalten und präsentiert<br />
Neuerungen aus der Nanotechnologie, dem<br />
3-D-Druck, »Smart Coatings« und Laser- und<br />
Roboteranwendungen. Zudem gibt es eine Ausstellung<br />
sowie das »Surface Lab«, in dem die<br />
Besucher selbst aktiv werden können.<br />
www.surfacevakbeurs.nl<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160703580)<br />
STEEL STRIP 2016 –<br />
9th INTERNATIONAL CONFERENCE<br />
Moravská Ostrava. Diese Konferenz, organisiert<br />
von der tschechischen Steel Strip Society<br />
vom 4. bis 6. Oktober 2016 im Hotel Galant,<br />
Mikulov in der tschechischen Republik, präsentiert<br />
sich als Forum für Belange rund um Kalt- und<br />
Warmbreitbandstraßen. »Moderne« Stähle wie<br />
TRIP oder TWIP stehen im Fokus; gearbeitet wird<br />
in Sessions, die u.a. mathematische Modellierung<br />
und Simulation sowie Kontrollsysteme von Walzprozessen<br />
behandeln oder mechanische und me -<br />
tallurgische Technologien der Warm- oder Kaltbandstraßen<br />
aufzeigen.<br />
www.steelstripsociety.com<br />
K<br />
/<br />
30. BI-MU<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160703581)<br />
Cinisello Balsamo. EFIM-ENTE Fiere Italiane<br />
Macchine und UCIMU – Sistemi per Produrre (Verband<br />
der italienischen Werkzeugmaschinenhersteller)<br />
laden vom 4. bis zum 8. Oktober 2016<br />
nach Mailand auf das Messegelände fieramilano,<br />
zur mittlerweile 30. BI-MU ein. Im Rahmen dieser<br />
Messe werden Metallzerspanungs-, -umformungs-<br />
und Werkzeugmaschinen, Robotik, Produktionssysteme<br />
und angegliederte Technologien<br />
mit ihren jeweiligen Innovationen präsentiert.<br />
Dort treffen sich italienische Unternehmen sowie<br />
»Global Players« zum Austausch.<br />
www.bimu.it<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603408)<br />
MEDITERRANES GIPFELTREFFEN<br />
DER ÖL- UND GASBRANCHE<br />
Valletta. Zum fünften Mal lädt EuroMedOffshore<br />
zum 5. Annual European Mediterranean Oil<br />
& Gas Exploration and Production Summit der<br />
Öl- und Gasindustrie: 5. bis 7. Oktober 2016, ins<br />
Grand Hotel Excelsior in Valletta auf Malta. Die<br />
Öl- und Gasförderstaaten des Mittelmeerraums<br />
und ihre weiteren Vorhaben sowie neuere Entwicklungen<br />
in Ägypten und in der Adria stehen im<br />
Fokus dieser Veranstaltung. Dieser Gipfel teilt sich<br />
in zwei Bereiche, die Hauptveranstaltung (6. und<br />
7. Ok tober) und das Offshore E & P New Technologies<br />
Forum am 5. Oktober.<br />
www.euromedoffshore.com<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160503352)<br />
10. BONDEXPO – FACHMESSE<br />
FÜR KLEBTECHNOLOGIE<br />
Frickenhausen. Diese internationale Fachmesse<br />
widmet sich konsequent der Prozesskette<br />
Fügen und Verbinden durch Kleben, Vergießen,<br />
Dichten und Schäumen. Zum zehnten Mal wird<br />
sie vom 10. bis 13. Oktober 2016 in Stuttgart<br />
ausgerichtet und tritt im Messeverbund mit der<br />
Motek, Fachmesse für Handhabung und Automation,<br />
auf. Hier werden aktuelle und zukünftige<br />
Herausforderungen des Fügens und Verbindens<br />
hinsichtlich Materialien und Hybrid lösungen für<br />
den Leichtbau präsentiert, nicht nur für Fahrzeuge,<br />
sondern auch für Geräte.<br />
www.bondexpo-messe.de<br />
K<br />
/<br />
eb(ch)/SE/WS (sm 160202894)<br />
MESSE FÜR PRODUKTIONS- &<br />
MONTAGEAUTOMATISIERUNG<br />
Frickenhausen. Diese internationale Fachmesse<br />
MOTEK bildet mit u. a. Automatisierung,<br />
Zuführtechnik, Materialfluss und Rationalisierung<br />
die ganze Bandbreite der Automation ab. Sie wird<br />
vom 10. bis 13. Oktober 2016 zum 35. Mal in<br />
Stuttgart gehalten und stellt eine Plattform dar,<br />
auf der sich Konstrukteuren und Anwendern branchenübergreifende<br />
Lösungen präsentieren. Die<br />
Motek bildet einen Messeverbund mit der zeitgleich<br />
stattfindenden Bondexpo, der Fachmesse<br />
für Klebtechnologie.<br />
www.motek-messe.de<br />
K<br />
/<br />
MOULDING EXPO 2017<br />
eb(ch)/SE/WS (sm 160202893)<br />
Stuttgart. Die Moulding Expo 2017 findet vom<br />
30. Mai bis zum 2. Juni statt. Dabei hat sich die<br />
Messe Stuttgart mit dem Messeveranstalter<br />
Schall verständigt, die bisher parallel zur Moulding<br />
Expo veranstaltete Messe Control in Zukunft<br />
getrennt durchzuführen. »Die Perspektiven für die<br />
Control und die Moulding Expo sind viel versprechend.<br />
Beide Veran staltungen werden aller Voraussicht<br />
nach in den kommenden Jahren wachsen.<br />
Um dies zu ermöglichen, können die Messen<br />
nicht mehr parallel stattfinden«, sagte Ulrich<br />
Kromer von Baerle, Ge schäftsführer der Messe<br />
Stuttgart. »Für Aussteller aus den Bereichen Qualitätssicherung<br />
und Mess technik, die parallel auf<br />
beiden Veranstaltungen waren, ist es eine neue<br />
Situation. Für Anbieter von spezifischen Lösungen<br />
für den Werkzeug-, Mo dell- und Formenbau werden<br />
aber beide Messen bedeutend bleiben –<br />
unabhängig von ihrer Pa rallelität«, ist Andreas<br />
Wittur, Prokurist beim Messeveranstalter Schall,<br />
überzeugt.<br />
www.moulding-expo.com<br />
K<br />
/<br />
WS(Jp)/SE/ mh (sm 151102552)<br />
DEBURRINGEXPO 2015 UND 2017<br />
Karlsruhe. Ein durchweg positives Fazit haben<br />
die Veranstalter der neuen Fachmesse Deburring-<br />
EXPO in Karlsruhe gezogen. Während der drei<br />
Messetage informierten sich 2.038 Besucher aus<br />
31 Ländern über den Stand der Technik und aktuelle<br />
Entwicklungen für das Entgraten, Verrunden<br />
und Polieren. Ihre hohe fachliche Qualifikation<br />
und Entscheidungskompetenz führte bei den Ausstellern<br />
zu konkreten Aufträgen und hochwertigen<br />
Kontakten. 1.473 Besucher nutzten außerdem<br />
die Gelegenheit, ihr Wissen durch die Vorträge des<br />
Fachforums der Fachmesse für Entgrat- und Po -<br />
liertechnologie zu vertiefen.<br />
Die nächste DeburringEXPO findet vom 10. bis<br />
12. Oktober 2017 auf dem Messegelände Karlsruhe<br />
statt.<br />
www.deburring-expo.de<br />
K<br />
/<br />
WS(Jp)/SE/mh (sm 151202780)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
Personalien K 65<br />
VIP-Seite<br />
Jean Lang, ehemaliger<br />
Vorstandsvorsitzender und<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Aktien-Gesellschaft<br />
der Dillinger Hüttenwerke,<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
und Konkursverwalter der<br />
Saarstahl AG sowie Mitglied des Kuratoriums<br />
der Montan-Stiftung-Saar ist Ende Mai<br />
im Alter von 94 Jahren verstorben. Die saarländische<br />
Stahlindustrie hat dieser herausragenden<br />
Unternehmenspersönlichkeit viel<br />
zu verdanken.<br />
Zuletzt als Technischer Direktor und Vorstandsvorsitzender<br />
lenkte Jean Lang die Ge -<br />
schicke der Dillinger Hütte bis zum 31. De -<br />
zember 1988 und ließ sich nach seinem Ausscheiden<br />
noch einmal in die Pflicht nehmen:<br />
In einem Alter, in dem andere an Ruhestand<br />
denken, wechselte er zum 1. Januar 1989<br />
vom Vorstandsvorsitz in den Aufsichtsratsvorsitz<br />
der Dillinger Hütte. Gleichzeitig wurde<br />
er von Januar 1989 bis 1993 mit dem Vorsitz<br />
des Aufsichtsrates der Saarstahl betraut. Ab<br />
Mai 1993 bestimmte er als Konkursverwalter<br />
von Saarstahl gemeinsam mit Hans Ringwald<br />
den Kurs von Saarstahl. Beide erarbeiteten<br />
einschmerzliches, aber letztlich erfolgreiches<br />
Restrukturierungskonzept, das Saarstahl wieder<br />
zu einem rentablen Unternehmen machte<br />
und 2001 aus dem Konkurs führte. Im<br />
Rahmen der sogenannten Hüttenlösung mit<br />
der Neustrukturierung der saarländischen<br />
Stahlindustrie wurde der Grundstein für die<br />
weitere enge Kooperation der saarländischen<br />
Stahlindustrie gelegt. Jean Lang hatte von<br />
2001 bis 2007 den Vorsitz des Kuratoriums<br />
der neu gegründeten Montan-Stiftung-Saar<br />
inne und konnte so in seinen letzten Lebensjahren<br />
die Zusammenführung von Dillinger<br />
Hütte und Saarstahl unter der Führung der<br />
SHS - Stahl-Holding-Saar mit dem Ziel der<br />
Stärkung des Montanstandorts Saar erleben,<br />
die ihm so sehr am Herzen lag. Der Stahlindustrie<br />
blieb Lang auch nach seinem Ausscheiden<br />
aus dem Kuratorium der Montan-<br />
Stiftung-Saar bis zum Schluss eng verbunden.<br />
K<br />
(sm 160703767)<br />
Roeland Baan ist neuer Chairman des<br />
International Stainless Steel Forum (ISSF).<br />
Der CEO von Outokumpu wurde während<br />
der 20. Jahresversammlung des Verbands in<br />
Helsinki gewählt. Als Vice Chairmen unterstützen<br />
ihn Bernardo Velazquez, CEO der<br />
Aceri nox Group, Timoteo Di Maulo, CEO<br />
der Aperam Group, Oh In-Hwan, Vorsitzender<br />
der Posco-Stahlsparte, und Hitoshi Ito,<br />
Director und President von Nippon Steel &<br />
Sumikin Stainless Steel Corp (NSSC). Schatzmeister<br />
ist Clemens Iller von SCHMOLZ +<br />
BICKENBACH.<br />
K<br />
kibi/WS(Jp)/SE/ (sm 160703665)<br />
Neuer Geschäftsbereichsleiter Logistik<br />
beim E/D/E werde laut Unternehmensmeldung<br />
spätestens zum 1. September 2016<br />
Sven Schönfeld. Er folgt auf Roland Hillen,<br />
der das E/D/E nach knapp drei Jahren Ende<br />
Februar verlässt, um sich erneut einer selbstständigen<br />
Beratertätigkeit zu widmen. K<br />
WS(Jp)/SE/ (sm 160703739)<br />
Wie die Deutsche Edelstahlwerke GmbH<br />
meldete, hat Oliver Bell zum 31. Mai 2016<br />
auf eigenen Wunsch die Deutschen Edelstahlwerke<br />
(DEW) verlassen. Er war seit April<br />
2015 Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
und verantwortete zudem das Ressort Vertrieb.<br />
Hintergrund für seine Entscheidung<br />
seien unterschiedliche Auffassungen über<br />
die strategische Ausrichtung der DEW. Seit<br />
dem 1. Juni 2016 werden die DEW interimsweise<br />
von den beiden Geschäftsführern<br />
Jürgen Alex (Ressort Technik) und Mathias<br />
Rist (Ressort Controlling) geleitet. Clemens<br />
Iller, CEO der SCHMOLZ + BICKENBACH<br />
AG, dankte Herrn Bell ausdrücklich für die<br />
geleistete Arbeit.<br />
K<br />
WS(Jp)/SE/ (sm 160703674)<br />
Die Digitalisierungstochter der Klöckner<br />
& Co SE, die kloeckner.i GmbH, erweitert<br />
ihre Geschäftsführung mit Dr. Franziska<br />
Leonhardt. In Ihrer Funktion als Chief Operating<br />
Officer verantwortet die promovierte<br />
Juristin ab September 2016 unter anderem<br />
die Bereiche Strategie, Business Development<br />
sowie Legal und Compliance. Zusätzlich<br />
wird sie die Leitung der konzerneigenen<br />
Beteiligungsgesellschaft kloeckner.v übernehmen.<br />
Leonhardt war Mitglied des Führungsteams<br />
der Rocket Internet SE und dort maßgeblich<br />
an der Gestaltung des internationalen<br />
Unternehmensportfolios sowie dem<br />
Börsengang des Unternehmens im Jahr<br />
2014 beteiligt. Sie beriet zuletzt u. a. per<br />
Private Equity finanzierte Online- und Software-Gesellschaften<br />
bei der internationalen<br />
Skalierung ihres Geschäftsmodells. K<br />
WS(Jp)/SE/ (sm 160703714)<br />
Dr. Martin Hölz übernimmt zum 1. <strong>Juli</strong><br />
2016 die Leitung der Konzernfunktion<br />
Group Processes & Information Technology<br />
(GPI) bei thyssenkrupp. Er fungiert gleichzeitig<br />
als Chief Information Officer (CIO) für<br />
den thyssenkrupp-Konzern. Aufgabe von<br />
GPI ist es, konzernweit gültige Standards<br />
einzuführen sowie Geschäftsprozesse und<br />
die IT-Infrastruktur zu optimieren und zu<br />
vereinheitlichen. Hierzu zählen auch die<br />
zwei großen Konzernprogramme daproh<br />
(Daten- und Prozessharmonisierung) und<br />
unite (IT Infrastrukturkonsolidierung), die<br />
künftig aus einer Hand gesteuert werden.<br />
Darüber hinaus treibt GPI gemeinsam mit<br />
den Business Areas die Digitalisierung von<br />
thyssenkrupp voran.<br />
K<br />
(sm 160703757)<br />
Sein 80. Lebensjahr vollendet am 12. <strong>Juli</strong><br />
Herifried Hornich, früherer Geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Technocommerz<br />
Kft.<br />
K<br />
(sm 160703627)<br />
Seinen 50. Geburtstag feiert am 13. <strong>Juli</strong><br />
Dr. Torsten Paßvoß, Geschäftsführer und<br />
Strahlenschutzbeauftragter, GHS Strahlenschutz<br />
GmbH.<br />
K<br />
(sm 160703629)<br />
Fritz Fischer, Vorsitzender der Walzstahl-Vereinigung,<br />
Düsseldorf und Vorstandsmitglied<br />
der Krupp Hoesch Stahl AG, Dortmund,<br />
begeht am 14. <strong>Juli</strong> seinen 80. Ge -<br />
burtstag.<br />
K<br />
(sm 160703630)<br />
Seinen 70. Geburtstag feiert am 14. <strong>Juli</strong><br />
Erwin G. Vogel, Geschäftsführer der Dextra<br />
Stahl GmbH Internationaler Stahlhandel.<br />
K<br />
(sm 160703631)<br />
Dr. Hans-Dieter Kunze, ehemals ge -<br />
schäftsführender Institutsleiter des Frauenhofer<br />
Instituts für Fertigungstechnik und<br />
Angewandte Materialforschung, feiert am<br />
24. <strong>Juli</strong> seinen 80. Geburtstag. K<br />
(sm160703632)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
66 K Personalien<br />
VIP-Seite<br />
Dr. Ekkehard Schulz, vormals Vorsitzender<br />
des Vorstands der thyssenkrupp AG,<br />
begeht am 24. <strong>Juli</strong> seinen 75. Geburtstag. K<br />
(sm 160703633)<br />
Anton Franz Eberle, Geschäftsführer<br />
der AMAG Rolling GmbH, wird am 27. <strong>Juli</strong><br />
60 Jahre alt. K<br />
(sm 160703634)<br />
Prof. Reinhold Schneider, Leiter des<br />
Fachbereichs Werkstofftechnik, University of<br />
Applied Sciences, FH Wels, wird am 27. <strong>Juli</strong><br />
50 Jahre alt. K<br />
(sm 160703635)<br />
Dr. Andreas Sieverdingbeck, Geschäftsführer<br />
der Recylex GmbH, begeht am 28. <strong>Juli</strong><br />
seinen 50. Geburtstag.<br />
K<br />
(sm 160703636)<br />
80 Jahre alt wird Hauke Voigt, früher<br />
technischer Leiter und Mitglied des Vorstandes<br />
der Altenloh, Brinck & Co. ABC-Verbindungstechnik,<br />
am 28. <strong>Juli</strong>.<br />
K<br />
(sm 160703637)<br />
Sein 75. Lebensjahr vollendet am 2. Au -<br />
gust Karl Grubert, früher Geschäftsführer<br />
der HR Hüttenwerksentsorgung GmbH,<br />
Mülheim.<br />
K<br />
(sm 160703758)<br />
Am 2. August wird Dietrich von Hülsen,<br />
ehemals Generaldirektor der EUROFER,<br />
dem Verband der europäischen Stahlindustrie,<br />
75 Jahre alt.<br />
(sm 160703759) K<br />
Norbert Srowig, vormals Geschäftsführer<br />
der Oschatz GmbH, begeht am 2. August<br />
seinen 75. Geburtstag.<br />
K<br />
(sm 160703760)<br />
60 Jahre alt wird am 3. Au gust, Prof.<br />
Klaus-Gerd Bullerschen, der an der Fachhochschule<br />
Aachen in dem Fachbereich Luft<br />
und Raumfahrttechnik lehrt.<br />
K<br />
(sm 160703761)<br />
Seinen 75. Geburtstag feiert am 3. Au -<br />
gust Rolf Willeke, ehemals Geschäftsführendes<br />
Präsidiumsmitglied der Bundesvereinigung<br />
Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />
e.V. (BDSV). K<br />
(sm 160703762)<br />
Prof. Hans Adolf Friedrichs, vormals<br />
Dozent des Institutes für theoretische Hüttenkunde<br />
an der RWTH Aachen, feiert am<br />
5. August seinen 85. Geburtstag. K<br />
(sm 160703763)<br />
50 Jahre alt wird am 7. August Dr. Jens-<br />
Jörg Eßer, Ge schäftsführer der TriStep-<br />
Consulting eU.<br />
K<br />
(sm 160703764)<br />
Dr. Hans Fischer, Chief Executive Officer<br />
der Tata Steel Europe Limited wird am<br />
8. August 60 Jahre alt. K<br />
(sm 160703765)<br />
Der frühere Vorsitzende der Geschäftsführung<br />
Projekt Ruhr GmbH, Prof. Reinhardt<br />
Jünemann, wird am 9. August 80<br />
Jahre alt.<br />
(sm 160703766) K<br />
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Vorschau / Impressum K 67<br />
VORSCHAU 08.2016<br />
Steel International<br />
• Stahlmarkt USA<br />
• Stahl-Überkapazitäten beeinflussen alle Regionen der Welt<br />
• Serie: Stahl – einzigartiger Werkstoff in der Kreislaufwirtschaft – Teil 2<br />
Branchenbericht<br />
Robotic und Automation<br />
Werkstoffe<br />
Der Weg des Nickels<br />
Rohre, Profile, Flansche & Co<br />
• Mehr über den Stahlrohrmarkt<br />
• Steigenden Anforderungen die Stirn bieten<br />
• Nahtloses Rohr mit vielen Vorteilen<br />
• Rohr- und Hohlprofilsortiment erweitert<br />
• Umfassendes und diversifiziertes Sortiment an Rohrprodukten<br />
• Der Korrosion trotzen<br />
• Neue Regelungen für Rohrfernleitungen und Gashochdruckleitungen<br />
• Lebensraum schaffen mit leichten Systemen aus Stahl<br />
Trennende Fertigung 2 – Schwerpunkt Sägen<br />
Aktuelles aus der Sägetechnik – ein Übersichtsartikel<br />
Veranstaltungen<br />
Diverse Firmenportraits und Anwenderberichte<br />
und vieles mehr!<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
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Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />
Jürgen Beckers, Arnt Hannewald, Frank Toscha<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />
Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />
Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />
E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />
E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />
E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />
Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />
Druck: Kraft Druck GmbH<br />
Industriestraße 5-9<br />
D-76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />
31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 66.<br />
Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />
Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />
Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />
insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />
Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />
Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />
Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />
von Abonnenten und/oder Inserenten<br />
geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte keine Gewähr.<br />
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Handelsnamen oder sonstigen<br />
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zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />
werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />
eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />
Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />
gekennzeichnet sind.<br />
Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />
Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />
sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />
Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />
in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />
Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />
der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />
Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />
widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />
bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />
die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />
Dritten geführt werden.<br />
Erfüllungsort Düsseldorf<br />
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Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />
gebleichtem Papier (TCP) mit<br />
schwermetallfreien Farben.<br />
Printed in Germany<br />
ISSN 0178-6571<br />
(Fotos: Sandvik, Behringer, WS)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>
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HL / Fixlängen · Gehrungschnitte<br />
Strahlen · Konservieren<br />
Wir liefern in folgenden Güten:<br />
S235JR, S355J2 + AR / M<br />
Vollsortiment: HEA / B / M 100 – 1000<br />
UNP 80 – 400<br />
IPE 80 – 600<br />
Alles<br />
auf<br />
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bis 25,40 m<br />
Heitmann Stahlhandel GmbH & Co. KG<br />
Hansastraße 22 · 46049 Oberhausen · Telefon: 0208 / 836-0 · Telefax: 0208 / 836199<br />
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