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stahlmarkt 7.2016 (Juli)

Aus dem Inhalt: Jubiläum: 65 Jahre »stahlmarkt« / Steel International / Stahl-Statistik Welt / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Biegen

Aus dem Inhalt: Jubiläum: 65 Jahre »stahlmarkt« / Steel International / Stahl-Statistik Welt / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / Biegen

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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

7<br />

<strong>Juli</strong> 2016<br />

65 Jahre Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« – in stetem Wandel<br />

Die große STAHL-Statistik – Fakten in Zahlen<br />

Stahlhandel & Stahl-Service-Center – strategisch Handeln<br />

Biegesysteme – in Richtung Automation & Industrie 4.0


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Leitung Einkauf · Rudolf Flender GmbH & Co. KG, Siegen<br />

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Editorial K 3<br />

Jubiläum<br />

Unsere Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« wird in diesem Jahr<br />

65 Jahre alt und hat die bewegten Zeiten der Branche<br />

kontinuierlich mitverfolgt. Das erste Erscheinungsjahr,<br />

1951, war übrigens kein Zufall. Denn in den Jahren<br />

unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg – mit Demontage<br />

und Entflechtung, Truman-Doktrin und Marshallplan<br />

– erkannten weite Teile der Politik, wie wichtig eine<br />

funktionierende Montanindustrie nicht nur für Westdeutschland,<br />

sondern für ganz (zunächst West-)Europa<br />

war. So wurde 1951 die Europäische Gemeinschaft für<br />

Kohle und Stahl (EGKS) gegründet und trat 1952 in<br />

Kraft. Mehr dazu finden Sie ab Seite 8.<br />

Dass die EGKS einmal Ursprung der Europäischen<br />

Union mit bis zu 28 Staaten werden könnte, hat damals<br />

vermutlich kaum jemand vorhergesehen – noch weniger<br />

die Herausforderungen, vor denen die Mit glieder heute<br />

stehen. Für die Stahlbranche werden in diesem Jahr<br />

wichtige Weichen gestellt bzw. Entscheidungen gefällt.<br />

Ob Grexit, Brexit, Flüchtlingskrise, Energie-, Klima- oder<br />

Handelspolitik – auch heute sind die Herausforderungen<br />

groß. Weitere Stichworte sind das TTIP-Abkommen und<br />

Themen wie eine klare und angemessene Gesetzgebung<br />

(für Stahldistributeure z. B. bei der Umkehr der Umsatzsteuer<br />

oder den Aus- und Einbaukosten) bis hin zur<br />

Anerkennung des Markt wirtschaftsstatus für China. Die<br />

Auswirkungen auf die Unternehmen<br />

könnten einschneidend<br />

werden. Wieder einmal wird es<br />

darauf ankommen, wie stark<br />

das Interesse der europäischen<br />

Gemeinschaft am Fortbestehen<br />

einer gesunden Stahlindustrie<br />

sein wird.<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Unser Magazin »<strong>stahlmarkt</strong>« bleibt am Ball und<br />

wird auch in Zukunft über die Entwicklungen berichten.<br />

Es wird weiterhin Plattform für die Branche, Wegweiser<br />

und ein stückweit auch Interessenvertreter sein.<br />

In diesem Heft fassen wir zum Beispiel in unserer<br />

jährlich im <strong>Juli</strong> erscheinenden STAHL-Statistik zahlreiche<br />

Daten und Fakten in grafischer Form zusammen, mehr<br />

ab S. 33. Übrigens stehen Ihnen für Ihre Geschäftsgrafiken<br />

viele Beispiele online zur Verfügung. Download:<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

Entwicklung der Welt-Rohstahlproduktion (Anteile in %)<br />

1.623 Mill. t<br />

20,7<br />

andere Länder<br />

China<br />

192 Mill. t<br />

47,7<br />

32,5<br />

849 Mill. t 49,5<br />

770 Mill. t<br />

22,2<br />

601 Mill. t<br />

17,6<br />

8,7 15,1<br />

15,7 14,3<br />

12,5<br />

6,5<br />

19,4 20,1 11,6<br />

6,3<br />

22,6<br />

32,4<br />

14,4<br />

24,9<br />

15,8<br />

22,8<br />

6,8<br />

10,2<br />

Japan<br />

GUS<br />

NAFTA<br />

EU-28<br />

1950 1970 1990 2000 2015<br />

Quelle: worldsteel<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


4 K<br />

INHALT 0<strong>7.2016</strong><br />

SEITENBLICK<br />

6 Geduld ist gefragt<br />

7 Firmenschriften<br />

JUBILÄUM: 65 JAHRE »STAHLMARKT«<br />

8 65 Jahre Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

12 Stahlmarkt in ständigem Wandel<br />

Welt-Rohstahlproduktion nach Regionen<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

14 Amerikanisch-chinesischer Stahlkonflikt<br />

16 Chinas Weg – neue Normale<br />

18 Langfristig ausgezeichnete Rahmenbedingungen<br />

20 Stahl in der Kreislaufwirtschaft<br />

in Mill. t<br />

1.343<br />

275<br />

512<br />

1.239<br />

255<br />

1.433<br />

293<br />

639<br />

1.538 1.560<br />

320 321<br />

702 731<br />

1.650 1.670<br />

324 339<br />

822 823<br />

1.623<br />

337<br />

804<br />

andere<br />

Länder<br />

China<br />

577<br />

BRANCHENBERICHTE<br />

28 Industrie 4.0 lässt Rendite wachsen<br />

30 Elektroindustrie will Höchstmarke von 2008 übertreffen<br />

119<br />

114<br />

123<br />

198<br />

88<br />

97<br />

82<br />

139<br />

110<br />

108<br />

110<br />

173<br />

108<br />

113<br />

117<br />

178<br />

107<br />

111<br />

120<br />

169<br />

111<br />

108<br />

117<br />

166<br />

111<br />

106<br />

120<br />

169<br />

105<br />

101<br />

110<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

166<br />

Japan<br />

GUS<br />

NAFTA<br />

EU-28<br />

STAHL-STATISTIK WELT<br />

33 Stahl weltweit<br />

36 Stahl in China<br />

38 Stahl in der EU<br />

39 Stahl in Deutschland<br />

STAHLHANDEL & STAHL-SERVICE-CENTER<br />

43 Erfolgsstrategien in unsicherem Umfeld<br />

44 Effizientere Stahl-Intralogistik<br />

46 Hebezeuge von Format<br />

51 Werkzeugstahl mit Potenzial<br />

BIEGEN<br />

52 Biegemaschinen sind fit für Industrie 4.0<br />

RUBRIKEN<br />

59 Aus den Unternehmen<br />

62 StahlTermine<br />

63 Veranstaltungen<br />

63 Inserentenverzeichnis<br />

65 VIP<br />

67 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


worldsteel K 5<br />

Weltrohstahlproduktion im Mai 2016<br />

JUBILÄUM Der Stahlmarkt blickt<br />

auf eine bewegte Geschichte<br />

zurück. In diesem Jahr feiert auch<br />

unsere Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« ihr<br />

65-jähriges Jubiläum. Damals<br />

wurde die Europäische Gemeinschaft<br />

für Kohle und Stahl (EGKS)<br />

gegründet. Sie setzte u. a. die<br />

Anfänge für die EU.<br />

33<br />

STAHL-STATISTIK Mit zahlreichen<br />

Grafiken über Stahlverwendung,<br />

-produktion und -handel<br />

gibt diese Rubrik Überblick über<br />

die Märkte weltweit, in China,<br />

Europa und in Deutschland. Alle<br />

Grafiken sind zum Download auch<br />

im Internet verfügbar.<br />

8<br />

43<br />

STAHLHANDEL & SERVICE-<br />

CENTER Der Stahlhandel muss<br />

sich neuen Herausforderungen<br />

stellen, um in einem zunehmend<br />

unsicheren Umfeld zu bestehen.<br />

Unternehmer müssen Bestehendes<br />

infrage stellen und ihre Entscheidungsstrategien<br />

überdenken.<br />

Diese Rubrik stellt verschiedene<br />

Lösungen vor.<br />

BIEGEN Automation, Industrie.<br />

und Ressourceneffizienz – das sind<br />

die Kernthemen, mit denen sich die<br />

Hersteller von Biegetechnik auseinandersetzen<br />

müssen. Neben<br />

entsprechenden Anlagenkonzepten<br />

gewinnt auch eine intuitive<br />

Maschinenbedienung zunehmend<br />

an Bedeutung.<br />

52<br />

Fotos: <strong>stahlmarkt</strong>, WV Stahl/worldsteel, DYNAMIC Systems, Schwarze-Robitec<br />

Die 66 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2013 in 1.000 t.<br />

e – geschätzt<br />

Mai<br />

2016<br />

April<br />

2016<br />

Mai<br />

2015<br />

% Veränd.<br />

Mai 16/15<br />

5 Monate<br />

2016 2015<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 65 e 672 , 3 .257 3.229 ,9<br />

Bulgarien e e 58 – 3, 96 265 – 25,9<br />

Deutschland 3.858 3.556 3.79 , 8.95 8.38 – ,<br />

Finnland 36 329 362 – ,2 .732 .722 ,6<br />

Frankreich .73 966 5 – 8,8 5.97 6.783 – 2,8<br />

Griechenland 95 e 85 e 7 – ,2 65 3 2,6<br />

Großbritannien 697 e 7 .9 – 37, 3.237 5.76 – 37,5<br />

Italien 2.87 2.9 2. 9,3 .8 9.798 2,9<br />

Kroatien e 9 – , 75 – ,<br />

Luxemburg 25 e 9 e 83 2, 966 928 ,<br />

Niederlande 589 53 68 – ,7 2.888 2.96 – 2,6<br />

Österreich 632 6 e 7 – , 3.97 3.37 – 8,2<br />

Polen 795 e 77 e 895 – ,2 3.87 .77 – 5,<br />

Schweden 5 57 – 9,3 .98 2.98 – 9,9<br />

Slowakei 8 398 38 7, .925 2.32 – 5,3<br />

Slowenien 55 56 55 ,8 269 272 – ,8<br />

Spanien .25 .9 .3 – ,6 6.29 6.6 – 8,7<br />

Tschechien 85 95 – 2, 2.238 2.289 – 2,2<br />

Ungarn 96 92 56 – 38,5 25 77 – 39,9<br />

Weitere EU- Länder (28) (e) 35 e 25 e 9 – ,3 2.86 2.27 – 7,2<br />

Europäische Union (28) 14.481 13.493 15.328 – 5,5 68.854 73.536 – 6,4<br />

Bosnien-Herzegovina 72 69 7 – 3, 35 372 – 7,3<br />

Mazedonien 35 e 35 26 35,8 97 95 2,3<br />

Norwegen 57 5 2,7 26 238 9,2<br />

Serbien 72 88 , 355 3 – ,8<br />

Türkei 3. 2.887 2.886 5, 3.62 3.78 3,<br />

Europa außer EU 3.305 3.114 3.114 6,1 14.682 14.285 2,8<br />

Kasachstan 375 392 37 ,3 .678 .6 2,3<br />

Moldawien 5 e 5 e 35 28,6 22 29 7,5<br />

Russland 5.952 5.89 5.928 , 29.59 3. – 2,8<br />

Ukraine 2.297 2.5 2.73 5,7 .62 9.25 ,7<br />

Usbekistan 6 e 6 62 – 3,2 278 286 – 2,8<br />

Weißrussland 75 e 6 2 – 27, 8 .32 – 28,<br />

C.I.S. (6) 8.904 8.701 8.812 1,0 42.757 42.456 0,7<br />

El Salvador e 8 e 9 5,8 3 2,<br />

Guatemala 25 e 25 e 3 – 8,6 33 – 5,2<br />

Kanada . e . e .7 6,5 5.562 5.22 6,6<br />

Kuba 2 e 25 e 2 – 5,8 99 – ,3<br />

Mexiko .575 e .35 .62 – , 7.27 7.723 – 5,9<br />

Trinidad und Tobago 6 – , 36 9 – 8,<br />

USA 6.82 6.57 6.8 – , 33.72 33.36 – ,2<br />

Nordamerika 9.590 9.034 9667 – 0,8 46.216 46.556 – 0,7<br />

Argentinien 379 39 – 7,7 .68 .987 – 5,3<br />

Brasilien 2.59 2.3 2.983 – 3,2 2.326 .3 – 3,9<br />

Chile 85 e e 9 – 5,6 62 7 3,3<br />

Ecuador 5 e 5 e 56 – ,2 2 265 – 7,8<br />

Kolumbien 5 e e 2 3, 52 5 3,7<br />

Paraguay 3 e 3 e – 2,6 5 – ,<br />

Peru 65 e 9 e 88 – 26, 38 – 8,6<br />

Uruguay 5 e 7 e 8 – 36, 2 3 – 9,5<br />

Venezuela 2 e 2 e 85 – 76,6 39 69 – 77,3<br />

Südamerika 3.302 3.029 3.826 – 13,7 15.805 18.554 – 14,8<br />

Ägypten 386 e 57 – 5,5 .89 2.665 – 28,9<br />

Libyen 8 56 9 – 2,7 27 8 9,3<br />

Marokko 3 e 3 e 52 – 2,6 5 25 – 2,3<br />

Südafrika 56 e 539 e 586 – ,5 2.636 3.7 – 2,3<br />

Afrika 1.023 1.035 1.144 – 10,6 4.949 6.107 – 19,0<br />

Iran .65 .59 .55 3, 7.26 6.9 3,9<br />

Katar 2 e 95 e 239 – 6,3 98 .7 – 8,5<br />

Saudi- Arabien 5 e 39 e 55 – 26, .97 2.578 – 23,6<br />

Vereinigte Arabische Emirate 25 2 266 – 6, .297 .28 6,<br />

Mittlerer Osten 2.500 2.335 2.511 – 0,4 11.462 11.811 – 3,0<br />

China 7.5 69.2 69.253 ,8 329.95 33.635 – ,<br />

Indien 8. 7.8 e 7.67 ,9 38.599 37.682 2,<br />

Japan 8.8 8.98 8.923 – ,9 3.8 .7 – 2,<br />

Pakistan 35 e 395 e 262 33,6 .67 .26 38,6<br />

Südkorea 5.87 5.67 6.9 – 3,5 27.89 28.67 – 2,7<br />

Taiwan, China .8 e .72 e .899 – ,7 8.87 9.62 – 8,3<br />

Thailand 255 e 25 e 326 – 2,9 .235 .636 – 2,5<br />

Asien 95.612 93.748 94.352 1,3 451.344 457.520 – 1,4<br />

Australien 386 369 53 – ,9 .93 .978 – 2,<br />

Neuseeland 5 8 79 – 35,6 227 36 – 37,<br />

Ozeanien 436 417 532 – 17,9 2.158 2.339 – 7,8<br />

Gesamt (66 Länder) 139.154 134.906 139.286 – 0,1 658.227 673.164 – 2,2<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


6<br />

SEITENBLICK<br />

Geduld ist gefragt<br />

Ohne ausländische Arbeitskräfte und Zuwanderer wäre in den vergangenen<br />

Jahren mancher Arbeitsplatz in Deutschland unbesetzt geblieben.<br />

Insbesondere in der Industrie, wo Fachkräfte rar sind. Die Flüchtlinge<br />

werden jedoch nicht so rasch dazu beitragen, diesen Engpass zu beseitigen.<br />

Dafür fehlt ihnen in den meisten Fällen die Qualifikation.<br />

Avinash Khatri ist vor zwei Jahren aus<br />

Afghanistan ins bayerische Landsberg<br />

gekommen – ohne ein Wort Deutsch sprechen<br />

zu können. In seiner Heimat hatte der<br />

26-Jährige weder eine Schule besucht noch<br />

eine Ausbildung absolviert. Aber er war sehr<br />

motiviert und fasziniert von den beruflichen<br />

Chancen, die sich ihm in Deutschland boten.<br />

Mit großem Eifer lernte er die deutsche<br />

Sprache, machte<br />

»<br />

Die für Flüchtlinge notwendige<br />

Nachqualifizierung wird mehrere<br />

Jahre in Anspruch nehmen.<br />

Praktika und erhielt<br />

im Herbst 2015<br />

einen Ausbildungsplatz<br />

im Handel.<br />

»Ich möchte mich<br />

hier hocharbeiten«,<br />

sagt Khatri. Seine Ausbilderin ist überzeugt,<br />

dass er das schaffen wird: »Avinash ist ein<br />

vorbildlicher Auszubildender. Kein anderer<br />

ist so engagiert wie er.«<br />

Der junge Mann aus Afghanistan ist tatsächlich<br />

ein Ausnahmefall. Wie eine Untersuchung<br />

des Instituts der Deutschen Wirtschaft<br />

zeigt, mündet Migration aus typischen<br />

Flüchtlingsländern, also etwa Syrien,<br />

Irak, Eritrea und eben Afghanistan, nur selten<br />

in Beschäftigung. So ist der Anteil der<br />

Menschen aus diesen vier Ländern an der<br />

deutschen Gesamtbevölkerung zwischen<br />

Anfang 2012 und Anfang 2015 um 70 %<br />

gestiegen. Doch deren sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung erhöhte sich im<br />

gleichen Zeitraum laut Statistischem Bundesamt<br />

lediglich um 28 %. Ein Blick auf die Jobs<br />

zeigt zudem, dass Beschäftigte aus Flüchtlingsländern<br />

deutlich seltener einer qualifizierten<br />

Tätigkeit nachgehen als der Durchschnitt<br />

aller sozialversicherungspflichtig Be -<br />

schäftigten hierzulande. Stattdessen üben<br />

sie meist ungelernte Helfertätigkeiten aus.<br />

Das überrascht angesichts des Arbeitskräftemangels<br />

bei industrienahen Tätigkeiten.<br />

So kamen zuletzt beispielsweise in<br />

Facharbeiterberufen der Mechatronik sowie<br />

der Energie- und Elektrotechnik auf 100<br />

Arbeitslose mehr als<br />

190 offene Stellen.<br />

Ein anderes Bild<br />

zeigt sich bei Menschen,<br />

die nicht aus<br />

typischen Flüchtlingsländern,<br />

sondern<br />

beispielsweise aus Osteuropa oder aus<br />

Indien nach Deutschland kommen. Sie finden<br />

vergleichsweise rasch einen – häufig<br />

auch qualifizierten – Job. Das ist gut für sie<br />

und das stützt den deutschen Arbeitsmarkt.<br />

Nach Feststellung des Instituts der Deutschen<br />

Wirtschaft haben ausländische<br />

Arbeitskräfte und Zuwanderer in den vergangenen<br />

drei Jahren einen großen Beitrag<br />

zur Fachkräftesicherung in Deutschland<br />

geleistet – insbesondere in den Industrieberufen,<br />

und zwar auf sämtlichen Qualifikationsniveaus.<br />

Anderenfalls, so der Befund<br />

der Forscher, wäre das Wachstum der sozialversicherungspflichtigen<br />

Beschäftigung<br />

nicht in Ansätzen zu realisieren gewesen.<br />

Denn angesichts der demografischen Entwicklung<br />

ist Deutschland in hohem Maße<br />

auf die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte<br />

angewiesen. So ist die Beschäftigung<br />

unter deutschen Industriefacharbeitern zu -<br />

letzt zurückgegangen – was angesichts der<br />

hohen Arbeitskräftenachfrage auf den ersten<br />

Blick überraschend erscheint. Ursache<br />

war die zum 1. <strong>Juli</strong> 2014 eingeführte Rente<br />

mit 63 Jahren, von der insbesondere Industriefacharbeiter<br />

Gebrauch machten.<br />

Warum aber finden Menschen aus typischen<br />

Flüchtlingsländern so schwer An -<br />

schluss am deutschen Arbeitsmarkt? Einen<br />

möglichen Erklärungsansatz liefert eine Studie<br />

des Bundesamtes für Migration und<br />

Flüchtlinge. Danach haben anerkannte Asylbewerber<br />

aus Afghanistan, Irak, Eritrea und<br />

Syrien erhebliche Defizite in der schulischen<br />

Bildung. Mehr als jeder Siebte hat keine<br />

Schule besucht; zwei Drittel verfügt über<br />

keinerlei berufliche Bildung.<br />

So wie Avinash Khatri, der in Afghanistan<br />

mit seinen Eltern in einem Tempel gewohnt<br />

und gearbeitet hatte. Auf die Idee, eine<br />

industrienahe Tätigkeit auszuüben und gar<br />

einen Beruf zu erlernen ist er schon deshalb<br />

nicht gekommen, weil die Wirtschaftsstruktur<br />

seines Heimatlandes völlig anders ist als<br />

die in Deutschland. Hierzulande stehen das<br />

Verarbeitende Gewerbe und mit ihm industrielle<br />

Kernbranchen wie der Maschinenund<br />

Fahrzeugbau oder die Elektroindustrie<br />

für 22,6 % der gesamtwirtschaftlichen<br />

Wertschöpfung. In Syrien sind dies 6,5 %,<br />

in Eritrea 5,7 % und im Irak lediglich 1 %.<br />

Somit ist es nicht überraschend, dass<br />

Zuwanderer aus diesen Ländern nur selten<br />

über industrienah verwertbare Qualifikationen<br />

oder zumindest Vorerfahrungen verfügen.<br />

Zum Vergleich: In Indien (Anteil des<br />

Verarbeitenden Gewerbes und der industriellen<br />

Kernbranchen an der gesamtwirtschaftlichen<br />

Wertschöpfung 17,1 %) und<br />

China (35,9 %) ähneln die Strukturen denen<br />

in Deutschland sehr viel stärker.<br />

Kurzfristig werden Flüchtlinge somit keinen<br />

nennenswerten Beitrag zur Fachkräftesicherung<br />

leisten können. Alle, die sich von<br />

den Geflüchteten eine Lösung des Fachkräftemangels<br />

erhoffen, werden Geduld haben<br />

müssen. ber<br />

(sm 160703646) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Firmenschriften K 7<br />

Alltec GmbH<br />

HABA PlattenService GmbH<br />

Produktübersicht<br />

4 Seiten, deutsch<br />

Das Unternehmen Alltec stellt Systeme<br />

und Maschinen der Marke Foba zum<br />

Markieren und Gravieren mit Laser vor.<br />

Zum Sortiment zählen Beschriftungslaser,<br />

Lasermarkiersysteme zur Integra tion<br />

in Fertigungsanlagen, kundenspezifische<br />

Sondermaschinen zur Laserbeschriftung<br />

oder -gravur sowie auf Präzision fokussierte<br />

Vision-Systeme und HELP (Holistic<br />

Enhanced Laser Process), ein ganzheitlicher,<br />

bildgebender Markierprozess.<br />

Weiteres Zubehör ist für breitere Einsatzmöglichkeiten erhältlich.<br />

Produkte und Leistungen<br />

16 Seiten, deutsch<br />

Zu den Kernkompetenzen der HABA<br />

GmbH zählen Formteile aus Stahl, Edelstahl<br />

oder Aluminium, die mit diversen<br />

Verfahren gefertigt werden können.<br />

Hierzu wendet das Unternehmen<br />

Brennschneiden, Plasma- oder Wasserstrahl-<br />

so wie Laserschneiden an und<br />

sieht sich als Lösungsanbieter für komplettbearbeitete<br />

Teile und Baugruppen,<br />

was auch Vakuumteile oder präzise Teile<br />

aus der Halbleiterindustrie umfasst.<br />

Auch Sonderwünsche werden umgesetzt.<br />

ALLTEC GmbH<br />

An der Trave 27 – 31, 23923 Selmsdorf<br />

Tel. +49 38823 55-0, Fax +49 38823 55-222<br />

E-Mail: info@fobalaser.com, www.foba.de<br />

(sm 160703621) K<br />

HABA PlattenService GmbH<br />

Einsteinstraße 7, 71083 Herrenberg<br />

Tel. +49 7032 97 570, Fax +49 7032 76 863<br />

E-Mail: info@haba-gmbh.de, www.haba-gmbh.de<br />

(sm 160703623) K<br />

Innomax AG<br />

Innovation in Machining<br />

12 Seiten, deutsch<br />

Präzises abrasives Wasserstrahlschneiden<br />

ist das Gebiet der Innomax AG, die sich<br />

als Zentrale für Service, Verkauf und Anwendungsberatung<br />

hinsichtlich Wasserstrahlschneidanlagen<br />

des amerikanischen<br />

Unternehmens Omax Corp. präsentiert.<br />

Diese Anlagen zeichnen sich<br />

durch hohe Genauigkeit aus – sie schneiden<br />

komplexe Flachteile aus beinah jedem<br />

Material. Gegenüber Laser-, Plasmaund<br />

Brennschneiden bietet das Wasserstrahlschneiden<br />

eine größere Leistungsbreite bei gleichen Kosten.<br />

Linsinger Maschinenbau Gesellschaft mbH<br />

Säge-, Fräs-, Schienen-,<br />

Werkzeugtechnik<br />

28 Seiten, deutsch<br />

Auf technisches Know-how aus mehr als<br />

sechs Jahrzehnten Forschung und Entwicklung<br />

kann die Linsinger GmbH zurückblicken.<br />

Kreissägeanlagen, Schienensägen<br />

und -bohranlagen, Rohrtrennmaschinen,<br />

Band- und Plattenfräsmaschinen<br />

sowie Schienenfräszüge, mobile oder<br />

stationäre Schienentechnik und »Rail-<br />

Road-Truck« zum schnellen Ein- und Ausgleisen<br />

zählen zu ihrem Gebiet.<br />

Innomax – Innovation in Machining AG<br />

Marie-Bernays-Ring 7a, 41199 Mönchengladbach<br />

Tel. +49 2166 62186-0, Fax +49 2166 62186-99<br />

E-Mail: info@innomaxag.de, www.innomaxag.de<br />

(sm 160703622) K<br />

Linsinger Maschinenbau Gesellschaft mbH<br />

Dr. Linsinger-Straße 24, 4662 Steyrermühl<br />

Tel. +43 7613 8840, Fax +43 7613 8840-951<br />

E-Mail: maschinenbau@linsinger.com, www.linsinger.com<br />

(sm 160703624) K<br />

SK Laser GmbH<br />

Stahl & Fittings Schaefer GmbH<br />

Beschriftung und Gravur – Laser Machines<br />

– Marking and Engraving<br />

2 Seiten, deutsch/englisch<br />

Das Unternehmen präsentiert hier in deutscher<br />

und englischer Sprache seine Lasermaschinen<br />

Workstation, Workstation Tunnel und<br />

Workstation-XXL. Seit 10 Jahren existiert die<br />

eigentümergeführte SK Laser und stellt Lasergravuranlagen<br />

nach Kundenbedarf sowohl<br />

für 2-D- wie auch für 3-D-Lasergravur und<br />

-beschriftung her. Leitidee dieser Systeme ist<br />

leichte Bedienung, robuste Ausführung und<br />

schnelle Einrichtung. Die mitgelieferte Software<br />

entspricht dem Marktbedarf.<br />

Schaefer GmbH<br />

Ihr Partner ...<br />

... für Rohre und Rohrzubehör<br />

aus C-Stahl und Edelstahl<br />

Ihr Partner für Rohre und Rohrzubehör<br />

aus C-Stahl und Edelstahl<br />

4 Seiten, deutsch<br />

Seit 1985 hält dieses Handelsunternehmen<br />

ein umfangreiches Sortiment für den Energie-,<br />

Chemie-, Industrieanlagen- und Rohrleitungsbau<br />

bereit. Dazu zählen Rohre aus<br />

C-Stahl und Edelstahl, Rohrbogen, Schweißfittings,<br />

Flansche, Armaturen, Gewindefittings,<br />

Zubehör wie Schellen, Stahlbügel und<br />

Gitterroste sowie Sonderteile wie Weldolets,<br />

Stutzen oder SAE-Verbindungen – auf<br />

Wunsch Oberflächenbe arbeitungen, Kennzeichnungen<br />

oder Zusatzprüfungen.<br />

SK Laser GmbH<br />

Daimlerring 6, 65205 Wiesbaden<br />

Tel. +49 6122 53335-0, Fax +49 6122 53335-29<br />

E-Mail: info@sk-laser.de, www.sk-laser.de<br />

(sm 160703619) K<br />

Stahl & Fittings Schaefer GmbH<br />

Gelleper Straße 20, 47809 Krefeld<br />

Tel. +49 2151 570085, Fax +49 2151 570310<br />

E-Mail: stahl-fittings@t-online.de, www.stahl-fittings.de<br />

(sm 160703620) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


8 K 65 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

65 Jahre Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

So bewegt wie die Branche<br />

Düsseldorf (SHN/WS). Der Stahlmarkt blickt auf eine bewegte Geschichte<br />

zurück. In diesem Jahr feiert auch unsere Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« ihr<br />

65-jähriges Jubiläum. Dass die im ersten Erscheinungsjahr 1951 gleichzeitig<br />

gegründete Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) Keimzelle<br />

der Europäischen Union werden wird, die die Branche auch heute wieder vor<br />

besondere Herausforderungen stellt, hat damals wohl niemand geahnt –<br />

Grund genug, um Beginn und Entwicklung Revue passieren zu lassen. Dabei<br />

gibt es zwischen dem Gestern und Heute auch manche Ähnlichkeit.<br />

Der »<strong>stahlmarkt</strong>« wurde im Jahr 1951<br />

unter dem Namen »Continentaler Eisenhandel«<br />

gegründet. Ziel sollte es sein, als »internationales<br />

Informationsorgan der Eisen- und<br />

Eisenwarenwirtschaft« zu dienen und eine<br />

bessere Zusammenarbeit des Handels sowie<br />

eine Erhöhung der Produktion zu unterstützen.<br />

In diesem Sinne äußerte sich Vizekanzler<br />

Franz Blücher in der ersten Ausgabe der<br />

Zeitschrift.<br />

An der grundsätzlichen Ausrichtung der<br />

Fachzeitschrift hat sich in den Jahrzehnten<br />

gar nicht so viel verändert, man berichtete<br />

fortan über das Auf und Ab der Stahlmärkte<br />

parallel zum Entstehen der EU. Immer<br />

wieder hat sich das »<strong>stahlmarkt</strong>«-Team zum<br />

Ziel gesetzt, Transparenz zu schaffen und die<br />

Leser in diesen anspruchsvollen Märkten<br />

mit Fachinformationen zu unterstützen. Das<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«-Magazin wird auch in Zukunft<br />

über die Entwicklungen berichten, Wegweiser<br />

und zugleich ein stückweit Interessenvertreter<br />

sein.<br />

Europäische Gemeinschaft für Kohle<br />

und Stahl ist Keimzelle der EU<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Neuanfang<br />

in der deutschen Wirtschaft in vollem<br />

Gange. Zwar hatten Demontage und<br />

Entflechtung auch die Stahlindustrie getroffen,<br />

doch im Westen Deutschlands wurde<br />

die Demontagepolitik aufgrund der Truman-Doktrin<br />

und des Marshallplans schnell<br />

wieder aufgegeben. Ab 1949 unterlag das<br />

Ruhrgebiet – stärkste industrialisierte Region<br />

Europas – einer Sechs-Mächte-Kontrolle<br />

durch die Internationale Ruhrbehörde. De -<br />

ren Vertreter waren sich jedoch untereinander<br />

nicht immer einig und man kam zu dem<br />

Schluss, dass ein gemeinsamer Markt für<br />

Kohle und Stahl eingerichtet werden sollte.<br />

Der Franzose Jean Monnet gab den Anstoß<br />

und schließlich wurde der Schuman-Plan<br />

vorgestellt, wonach »die Gesamtheit der<br />

französisch-deutschen Kohle- und Stahlproduktion<br />

unter eine gemeinsame Hohe Be -<br />

hörde zu stellen« war – »in einer Organisation,<br />

die den anderen europäischen Ländern<br />

zum Beitritt offen steht«. Die Europäische<br />

Gemeinschaft für Eisen und Stahl (EGKS)<br />

entstand, erste supranationale Organisation<br />

und Grundstein für die Einigung Europas,<br />

wobei Deutschland gleichberechtigtes Mitglied<br />

wurde. Die EGKS, deren Vertrag im<br />

Übrigen erst 2002 ausgelaufen ist, war der<br />

älteste von drei Teilen der Europäischen<br />

Gemeinschaften (EG), aus denen u. a. rd. 40<br />

Jahre später die EU entstand.<br />

Interessant ist dabei, dass die Geburtsstunde<br />

der EGKS – am 18. April 1951 per<br />

Vertrag in Paris gegründet und 1952 in Kraft<br />

1951 1977 1979 1996<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


®<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

65 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>« K 9<br />

getreten – fast mit der der Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

zusammenfällt. Denn die erste Ausgabe<br />

erschien im März 1951, damals noch<br />

unter dem Titel »Continentaler Eisenhandel«.<br />

Neue Stahlsorten und das<br />

Marktgeschehen im Fokus<br />

In den 1960er-Jahren wurde dann die Mehrwertsteuer<br />

eingeführt, die Walzstahlkontore<br />

wurden eingerichtet und im Stahlhandel<br />

gewann die Lagerhaltung an Bedeutung. Im<br />

Zuge der Modernisierung der Stahlindustrie<br />

kamen zunehmend neue Stahlsorten auf<br />

den Markt und die technische Beratung<br />

wurde immer wichtiger. Das schlug sich<br />

auch in der Berichterstattung der Zeitschrift<br />

nieder.<br />

Deshalb wurde 1972 eine Namensänderung<br />

der Zeitschrift hin zu »Continentaler<br />

Stahlmarkt« vorgenommen. Denn Stahlwerkstoffe<br />

rückten gegenüber dem reinen<br />

Eisen immer mehr in den Vordergrund.<br />

Zugleich hatte man sich gegen den Begriff<br />

»Handel« entschieden, da dieser zu eng<br />

gesteckt sei, hieß es damals. Der Begriff<br />

»Markt« verdeutliche die weitreichende<br />

Bedeutung von Stahl, denn »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

habe auch die Markterschließung und Marktpflege<br />

zum Inhalt. Außerdem waren sowohl<br />

alle Rohstoffe, die für die Stahlerzeugung<br />

notwendig sind, wie auch alle Fertigerzeugnisse<br />

Gegenstand der Hefte. Somit war aus<br />

der Zeitschrift »Continentaler Stahlmarkt«<br />

ein Sprachrohr für die Eisen und Stahl erzeugende<br />

Industrie, wie auch für den Handel<br />

und die Verarbeitung entstanden.<br />

Diese Änderung an der Ausrichtung der<br />

Zeitschrift lässt sich auch anhand der Strukturkrise<br />

der Stahlindustrie und der Veränderung<br />

in der Reglementierung bei dem Verkauf<br />

der Stahlwerkproduktion erklären.<br />

Denn die bis zum Jahr 1971 für den Verkauf<br />

der Stahlwerkproduktion zuständigen<br />

Walzstahlkontore, wurden von den Rationalisierungsgruppen<br />

abgelöst. Es ging nun<br />

nicht mehr um den reinen Verkauf, sondern<br />

man spezialisierte sich auf bestimmte Produkte.<br />

Stahl in der Krise<br />

Mitte der 1970er-Jahre schlitterte die Branche<br />

dann in eine strukturelle Krise. Die Rohstahlproduktion<br />

schrumpfte und vor allem<br />

die Überkapazitäten verschärften die Lage.<br />

Hinzu kam die Energiekrise von 1973 mit<br />

wachsenden Energie- und Arbeitskosten.<br />

Da es in den 1970er-Jahren keine Verbesserung<br />

der Lage gab, wurde am 6. Oktober<br />

1980 von der europäischen Kommission die<br />

»manifeste Krise« ausgerufen. Der Krisenartikel<br />

58 des Montanvertrages wurde angewandt<br />

und es wurden Erzeugerquoten eingeführt.<br />

Rückblickend wird als Grund für die<br />

Schärfe der Krise die Überkapazität ausgemacht.<br />

Der massive Abbau von Arbeitsplätzen<br />

führte zu Massenstreiks und Demonstrationen.<br />

Problem waren auch die eigentlich verbotenen<br />

Subventionen, mit denen veraltete<br />

Werke aufrechterhalten wurden. Während<br />

sich die nationalen Regierungen in vielen<br />

Ländern Europas nicht an die Regeln hielten<br />

und Milliardensummen in ihre Stahl industrie<br />

pumpten, blieben die deutschen Stahlhersteller<br />

überwiegend allein auf sich gestellt.<br />

Hinzu kam das Problem, dass sich die Stahlmarkt-Teilnehmer<br />

zunehmend we niger an<br />

die vorgegebenen Mengen- und Preisregelungen<br />

hielten.<br />

Wiedervereinigung und<br />

Europäische Union<br />

Im Jahr 1985 wurde dann noch einmal der<br />

Name der Fachzeitschrift geändert. Sie hieß<br />

von da an nur noch »<strong>stahlmarkt</strong>«, weil sich<br />

die Zeitschrift schon längst nicht mehr auf<br />

den kontinental-europäischen Raum be -<br />

schränkte. Berichte über Großbritannien, die<br />

USA und andere aufstrebende Wirtschaftsregionen<br />

der Welt gehörten längst mit zum<br />

Repertoire.<br />

In den 1990er-Jahren kam es schließlich<br />

zu der Gründung der EU. Dies bedeutete<br />

eine Verein fachung des Handels und eine<br />

engere Verknüpfung der EU-Mitgliedsstaaten<br />

unter einander. Von dem so entstandenen<br />

ge meinsamen europäischen Binnenmarkt<br />

profitierte die Stahlindustrie ebenfalls.<br />

Die Modernisierung wurde stark vorangetrieben,<br />

es entstanden neue Absatzmärkte<br />

im Osten und der Euro wurde eingeführt.<br />

Insgesamt war das Jahrzehnt jedoch von<br />

wirtschaftlichen Wechsellagen geprägt mit<br />

einem Auf und Ab in der europäischen Roh-<br />

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

65 Jahre Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« – in stetem Wandel<br />

Die große STAHL-Statistik – Fakten in Zahlen<br />

Stahlhandel & Stahl-Service-Center – strategisch Handeln<br />

Biegesysteme – in Richtung Automation & Industrie 4.0<br />

Brauchen<br />

Sie<br />

Träger…<br />

7<br />

<strong>Juli</strong> 2016<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>«-<br />

Erscheinungsbild<br />

Der »<strong>stahlmarkt</strong>« hat sich über<br />

die Jahrzehnte stetig verändert<br />

und zwar nicht nur inhaltlich.<br />

Zweimal wurde der Namen<br />

gewechselt, auch das äußere<br />

Erscheinungsbild wurde immer<br />

wieder aufgefrischt und optimiert.<br />

Das vorliegende Heft ist u. a. mit<br />

dem sogenannten Steel-finish-<br />

Cover versehen, d. h. mit einer<br />

Oberfläche, die anmutet wie<br />

Stahl.<br />

2006 2011 <strong>Juli</strong> 2016<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


10 K 65 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

stahlerzeugung, aber auch bei den Stahlverarbeitern.<br />

Boom: Aufstieg Chinas und<br />

EU-Erweiterung<br />

Das neue Jahrtausend war anfänglich von<br />

hohen Wachstumsraten und einem Stahlboom<br />

ge kennzeichnet. Brasilien, Russland,<br />

Indien und allen voran China waren die treibenden<br />

Länder der guten Stahlkonjunktur.<br />

Auch die Erweiterung der EU bot viele<br />

Wachstumschancen. Es kam zu zahlreichen<br />

Standortverlagerungen oder Gründungen<br />

von Unternehmen außerhalb und innerhalb<br />

Europas, z. B. in Osteuropa. Man wollte<br />

neue Chancen in anderen Regionen, niedrigere<br />

Arbeitskosten oder einfach steuerliche<br />

Vorteile nutzen.<br />

Die Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« schloss sich<br />

dem Internationalisierungsprozess an und<br />

gab zunächst ab 2006 ein englischsprachiges<br />

»Supplement« heraus, das bis zu viermal<br />

jährlich bis zum Jahr 2014 erschien und<br />

»European Edition«, zuletzt »steel market<br />

Europe« hieß.<br />

Ende des Stahlbooms durch<br />

Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

Angefangen mit einer geplatzten Immobilienblase<br />

in den USA folgte ab dem Jahr 2007<br />

eine weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise,<br />

von der sich die meisten Märkte bisher nicht<br />

wieder vollends erholt haben. Die Stahlproduktion<br />

brach auch in Deutschland deutlich<br />

ein.<br />

So steht die Branche auch jetzt wieder<br />

vor großen Aufgaben: Chinas Wachstum<br />

schwenkt in eine neue »Normale«, d. h. in<br />

eine weniger dynamische Phase als bisher.<br />

Hohe Überkapazitäten existieren nun weltweit<br />

und Stahlimporte drücken auf den<br />

europäischen und deutschen Markt (siehe<br />

auch den folgenden Artikel ab S. 12).<br />

Zugleich sind innerhalb der EU neue He -<br />

rausforderungen zu meistern, ob in der<br />

Energie-, Klima- und Umweltpolitik oder in<br />

der Handelspolitik. Einige Stichworte sind:<br />

Emissionshandel, Strompreise, Subventionen,<br />

Handelsschutzinstrumente, Antidumpingmaßnahmen<br />

usw. Europas Stahlindustrie<br />

braucht wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen,<br />

die sie derzeit nicht gegeben<br />

sieht. Auch dafür gehen heute wieder die<br />

Menschen auf die Straße, um zu demonstrieren.<br />

Und: Wer hätte schon vor sechs Jahrzehnten<br />

gedacht, dass nun Themen wie Grexit,<br />

Brexit oder Zuwanderung im Raum stehen,<br />

die die Europäische Union vor große He -<br />

rausforderungen stellen? Auch die Verleihung<br />

des Marktwirtschaftsstatus (MES) an<br />

China wird intensiv diskutiert.<br />

Der Wettbewerb für die Stahlindustrie<br />

verschärft sich immer mehr. Und auch die<br />

aktuelle Politik – nicht nur die Landes-, sondern<br />

auch die Europapolitik – nimmt einen<br />

immer einschneidenderen Einfluss auf die<br />

Entwicklung der Stahlindustrie.<br />

So ist auch heute wieder die europäische<br />

Gemeinschaft wichtig. Denn genau jetzt<br />

kommt es darauf an, dass sich die Mitgliedsstaaten<br />

einigen können und gemeinsam<br />

und schnell Entscheidungen treffen. Die EU<br />

muss rasch und entschlossen handeln, um<br />

die europäische Stahlindustrie zu schützen<br />

– und mehr.<br />

Westeuropa*: Stahlmarkt-Krise in den 1970ern und 1980ern<br />

Produktion, Kapazitäten und Kapazitätsauslastung<br />

Kapazitäten (Mill. t) Produktion (Mill. t) Kapazitätsauslastung (%)<br />

300<br />

Mill. t<br />

Phase 1 – Kapazitätserweiterung<br />

– hohes Wachstum der Nachfrage<br />

Phase 2 – Restrukturierung<br />

– Überkapazitäten und<br />

gesättigte Nachfrage<br />

Phase 3 – Privatisierung und<br />

Konsolidierung<br />

– Verbesserung der<br />

<br />

100<br />

%<br />

80<br />

200<br />

70<br />

150<br />

60<br />

100<br />

50<br />

50<br />

1960 1962 1964 1966 1968 1970 1972 1974 1976 1978 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994<br />

1961 1963 1965 1967 1969 1971 1973 1975 1977 1979 1981 1983 1985 1987 1989 1991 1993 1995<br />

40<br />

* damals mit den neun Ländern Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Irland, Belgien,<br />

Dänemark, Luxembourg und den Niederlanden<br />

Quelle: E. Davignon, OECD 2016<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


65 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>« K 11<br />

Westdeutsche Marktfavoriten 1959<br />

Stahlbedarf in Deutschland heute<br />

Haushaltswaren Übrige<br />

Rohre<br />

10%<br />

3% 6% Automobil<br />

31%<br />

Bau<br />

Metallwaren<br />

12%<br />

Maschinenbau<br />

12%<br />

26%<br />

Quelle: »<strong>stahlmarkt</strong>« 1959<br />

Quelle: WV Stahl<br />

Digitale Transformation<br />

Gleichzeitig steht die vierte industrielle<br />

Revolution 4.0 vor der Tür. Die Unternehmen<br />

sind gefordert, zu investieren und neue<br />

Wege zu gehen, sich zu transformieren, wie<br />

es heißt – eine Herausforderung, die zu -<br />

gleich eine Riesenchance sein kann.<br />

Unser Magazin »<strong>stahlmarkt</strong>« ist auch<br />

dabei: Schon seit 2012 als App auf dem iPad<br />

(Apple) lesbar, ist die Zeitschrift auf ihrer<br />

Website inzwischen seit 2015 als e-Paper<br />

digital, jederzeit, überall und für jeden verfügbar:<br />

mit jedem beliebigen Endgerät, ob<br />

Smartphone oder Tablet, ob per Microsoft<br />

Windows, Apple oder Android. Es gibt ein<br />

Archiv und Artikel lassen sich weiterleiten<br />

oder empfehlen.<br />

Darüber hinaus ist die Redaktion auf Twitter<br />

und Facebook präsent (Facebook: <strong>stahlmarkt</strong><br />

Magazin; Twitter: @<strong>stahlmarkt</strong>). Dort<br />

gibt es aktuelle News spontan aus der<br />

Redaktion, Live- Meldungen direkt aus Konferenzen<br />

und Veranstaltungen, Insidertipps,<br />

Meinungen und mehr.<br />

Selbstverständlich bleibt unsere Fachzeitschrift<br />

als Printprodukt weiterhin die »Mutter«<br />

im Portfolio. Denn unsere Hintergrundberichte,<br />

Analysen, Übersichtsartikel,<br />

Interviews und mehr unterstützen Sie<br />

dabei, Strategien für die Zukunft zu entwickeln.<br />

Als Leser haben Sie verlässlich Monat<br />

für Monat ein gedrucktes Exemplar in der<br />

Hand.<br />

K<br />

An der Erstellung dieses Artikels hat Selma Hase-Naumann<br />

mitgewirkt, die zurzeit als studentische Mitarbeiterin<br />

in der Redaktion unserer Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

aktiv ist. Sie studiert Germanistik und Politikwissenschaften<br />

an der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf.<br />

»<strong>stahlmarkt</strong>« crossmedia<br />

Das »<strong>stahlmarkt</strong>«-Team<br />

will Ihnen noch mehr<br />

Nutzwert bieten und<br />

beschreitet an einigen<br />

Stellen des Heftes den<br />

»crossmedialen« Weg.<br />

Denn viele unserer Geschäftsgrafiken stehen<br />

Ihnen für Ihre eigenen Präsentationen auch online<br />

zum Download zur Verfügung (Bereich »crossmedia«).<br />

Diese sind z. B. auch per QR-Code mit<br />

dem Smartphone oder Tablet zu erreichen.<br />

/<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

L <strong>stahlmarkt</strong> crossmedia<br />

(sm 160703703)<br />

ERNST BARTSCH GmbH<br />

Wir fertigen für unsere<br />

Kunden aus den Bereichen:<br />

Kraftwerkbau<br />

Behälterbau<br />

Industrie- und Schiffsbau<br />

Stahlbau<br />

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Schweißfachbetrieb<br />

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Ernst Bartsch GmbH<br />

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28844 Weyhe-Dreye<br />

Tel. 0421-824020<br />

info@bartsch-stahlbau.de<br />

www.bartsch-stahlbau.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


12 K 65 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

Stahlmarkt in ständigem Wandel<br />

Wie sich die Lage der Branche in den letzten 65 Jahren verändert hat<br />

Düsseldorf. Volkswirtschaftler erklären das Phänomen von Konjunkturund<br />

Absatzschwankungen gerne am Beispiel von Schlachtvieh und dem<br />

sogenannten Schweinezyklus. Doch nicht nur die Landwirtschaft sondern<br />

auch die Industrie hat leidvolle Erfahrungen mit dem Rhythmus von<br />

Rezessions- und Boomphasen. Speziell die Eisen- und Stahlindustrie als<br />

einer der ältesten Produktionszweige muss seit jeher mit harschen<br />

Schwankungen leben. Das beweist ein Blick in die Geschichte, wie er zum<br />

65-jährigen Jubiläum der Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>« angezeigt ist.<br />

Nach einer langen Zeit des Aufbruchs<br />

und des Wirtschaftswunders der jungen<br />

Bundesrepublik Deutschland folgte ab Mitte<br />

der 1970er-Jahre eine zehnjährige Krisenphase<br />

mit dem Verlust von zehntausenden<br />

von Arbeitsplätzen. Die deutschen Hütten<br />

bauten aus eigenem Antrieb Kapazitäten ab<br />

und gewannen durch Fusionen an Stärke.<br />

Nach der Wiedervereinigung und der Öffnung<br />

der osteuropäischen Märkte wurde<br />

aufkommende Euphorie aber bald wieder<br />

durch neuerliche Rezessionen gedämpft. In<br />

den ersten Jahren des neuen Jahrtausends<br />

Deutschlands bedeutendste Stahlstandorte heute<br />

Stand: Februar 2016<br />

führte die Globalisierung zu neuen Unternehmensdimensionen.<br />

Europa und vor<br />

allem die exportstarke deutsche Wirtschaft<br />

mussten indessen erkennen, dass Internationalisierung<br />

keine Einbahnstraße ist. Aktuell<br />

bedrohen vor allem wachsende chinesische<br />

Importe zu Dumpingpreisen die Stahlindustrie<br />

und viele über die Wertschöpfungskette<br />

mit ihr verbundene Wirtschaftszweige.<br />

Branchenvertreter wie auch Politiker der<br />

Regierungskoalition in Berlin sprechen<br />

schon von einem »Schicksalsjahr« für die<br />

Stahlindustrie.<br />

Unternehmen<br />

Rohstahlerzeugung 2015<br />

in Mill. t<br />

(1) ArcelorMittal Hamburg<br />

(2) ArcelorMittal Bremen<br />

(3) Benteler<br />

(4) Georgsmarienhütte Holding<br />

(5) Salzgitter<br />

(6) Brandenburger Elektrostahlwerk<br />

(7) Hennigsdorfer Elektrostahlwerk<br />

(8) ArcelorMittal Eisenhüttenstadt<br />

(9) thyssenkrupp Steel Europe<br />

(10) HKM<br />

(11) ArcelorMittal Ruhrort<br />

(12) Deutsche Edelstahlwerke<br />

(13) Buderus Edelstahl<br />

(14) Stahlwerk Thüringen<br />

(15) ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi<br />

(16) BGH Edelstahl<br />

(17) Dillinger Hüttenwerk<br />

(18) Saarstahl<br />

(19) Badische Stahlwerke<br />

(20) Lech-Stahlwerke<br />

1,0<br />

3,3<br />

0,5<br />

1,2<br />

5,3<br />

1,4<br />

0,8<br />

2,3<br />

9,3<br />

4,6<br />

1,2<br />

0,9<br />

0,3<br />

0,8<br />

0,9<br />

0,2<br />

2,4<br />

2,8<br />

2,2<br />

1,1<br />

Quelle: WV Stahl<br />

Nicht ein sondern mehrere Schicksalsjahre<br />

hatte die Branche ab 1975 zu bestehen.<br />

Nach einer Boomphase mit dem absoluten<br />

Produktionsrekord von 54 Mill. t Rohstahl in<br />

der Bundesrepublik im Jahre 1974 schlitterte<br />

die gesamte europäische Stahlindustrie in<br />

eine zehnjährige Krise. 1980 hatte sich die<br />

Lage derart zugespitzt, dass die Europäische<br />

Kommission in Brüssel auf Empfehlung von<br />

Industriekommissar Graf Etienne Davignon<br />

gar die »manifeste Krise« ausrief und Produktionsquoten<br />

festlegte. Die Bundesregierung<br />

sah sich zum Handeln gezwungen und<br />

bat drei einflussreiche Herren aus Industrie<br />

und Finanzwelt um Vorschläge zur Neuordnung<br />

der Krisenbranche. Multi-Aufsichtsrat<br />

Günter Vogelsang, Marcus Bierich (Allianz)<br />

und Alfred Herrhausen (Deutsche Bank) legten<br />

ihren Vorschlag im Januar 1983 dem<br />

damaligen Bundeswirtschaftsminister Otto<br />

Graf Lambsdorff vor. Die Idee: Zusammenlegung<br />

der großen Konzerne zu schlagkräftigen<br />

Einheiten. Realisiert wurden die Vorschläge<br />

indessen nicht. Zu groß waren die<br />

Widerstände der Landesregierungen in den<br />

Stahlländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachen.<br />

Die deutschen Stahlkonzerne sahen sich<br />

gezwungen, ihre Aufgaben ohne Hilfe der<br />

Moderatoren anzupacken. In den 15 Jahren<br />

nach Ausbruch der Krise wurden fast 50<br />

Hochöfen, 156 Konverter, Siemens-Martinund<br />

Elektroöfen und 85 Walzstraßen still<br />

gelegt. Beschäftigte die Eisen- und Stahlindustrie<br />

im Basisjahr 1951 knapp 254.000<br />

Menschen, waren es 1974 rd. 344.000.<br />

Heute sind es dagegen nur noch 86.000<br />

Arbeitnehmer, einschließlich der nach der<br />

Wiedervereinigung in den ostdeutschen<br />

Standorten dazu gekommenen Stahlarbei-<br />

* Der Autor dieses Beitrags, Hans-Willy Bein, beobachtet<br />

seit mehr als 35 Jahren Unternehmen und<br />

Branchen mit Schwerpunkt Nordrhein-Westfalen. Als<br />

selbstständiger Journalist schreibt er für verschiedene<br />

Zeitungen, Wirtschaftsmagazine sowie Energie-Fachdienste<br />

und ist auch im Bereich PR und Corporate<br />

Publishing aktiv (www.hwb-medien.de).<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


65 Jahre »<strong>stahlmarkt</strong>« K 13<br />

ter. In den Werken der neuen Bundesländer<br />

waren unmittelbar vor der Wende 80.000<br />

Menschen beschäftigt. Produziert wurden<br />

seinerzeit 8 Mill. t Rohstahl.<br />

In Westdeutschland ähnelt die Entwicklung<br />

des Konzentrationsprozesses stark den<br />

Vorschlägen der Moderatoren. Nach mehreren<br />

Anläufen schlossen sich 1992 Krupp<br />

Stahl in Bochum mit dem Dortmunder<br />

Hoesch-Konzern zusammen. Fünf Jahre später<br />

folgte dann die Großfusion mit Thyssen<br />

zur ThyssenKrupp Stahl AG – mit einer Rohstahlproduktion<br />

von 15 Mill. t damals der<br />

größte Stahlkonzern Europas.<br />

Die Konzentration und eine damit rationellere<br />

Produktion trugen mit dazu bei, dass<br />

sich die Produktivität in der deutschen Stahlindustrie<br />

in den vergangenen zwanzig Jahren<br />

mehr als verdoppelt hat. Stellte ein deutscher<br />

Stahlarbeiter Anfang der 1990er-Jahre<br />

rein rechnerisch jährlich 240 t Rohstahl<br />

her, kommt er heute locker auf die doppelte<br />

Menge. In der früheren DDR produzierte<br />

jeder Arbeiter nur 100 t Stahl.<br />

Doch nicht nur in Deutschland hat sich<br />

das Bild der Stahlindustrie durch Konzentrationen<br />

stark verändert. Durch die Fusion von<br />

Arcelor und Mittal Steel 2007 entstand der<br />

mit Abstand größte Stahlkonzern weltweit<br />

mit einer Rohstahlproduktion von derzeit<br />

97 Mill. t. Auf den Plätzen 3 und 4 rangieren<br />

inzwischen chinesische Unternehmen. Insgesamt<br />

besetzen chinesische Konzerne die<br />

Hälfte der 20 Top-Platzierungen. Deutschland<br />

ist mit einer jährlichen Produktion von<br />

knapp 43 Mill. t in Europa der größte Stahlhersteller<br />

und rangiert weltweit auf dem<br />

siebten Platz.<br />

Die Bundesrepublik konnte es sich zunutze<br />

machen, dass Stahl nicht mehr das Massenprodukt<br />

einer alten Montanindustrie ist,<br />

Deutschland: Rohstahlproduktion und Kapazitätsauslastung 2001–2015<br />

50<br />

Mill. t<br />

40<br />

35<br />

30<br />

91 92 92<br />

94<br />

90<br />

94 97<br />

91<br />

44,8 45,0 44,8 46,4 44,5 47,2 48,5 45,8 32,7 43,8 44,3 42,7 42,6 42,9 42,7<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

sondern eine Spezialität. Die Weiterentwicklung<br />

des traditionellen Werkstoffs zu einem<br />

Hightech-Produkt sieht die Branche als<br />

lebenswichtig an. Auch wenn der Stahleinsatz<br />

weltweit steigt, wird es für deutsche<br />

und auch europäische Unternehmen zunehmend<br />

schwieriger, gegen die immer mächtigeren<br />

Wettbewerber in den Wachstumsregionen<br />

Asiens zu konkurrieren. Schon 2012<br />

präsentiert die Beratungsfirma Booz & Company<br />

eine Studie, wonach deutsche Stahlunternehmen<br />

im Jahr 300 Mill. € in Forschung<br />

und Entwicklung investieren – mehr<br />

als die europäischen Konkurrenten zusammen.<br />

Das Ergebnis kann sich sehen lassen.<br />

Der Anteil hochwertiger Stähle liegt bei<br />

mehr als 50 % des gesamten Ausstoßes,<br />

womit deutsche Unternehmen die internationale<br />

Konkurrenz weit hinter sich lassen.<br />

Etwa die Hälfte der 2.500 aktuellen Stahlsorten<br />

wurde erst in den vergangenen fünf<br />

Rohstahlproduktion (Mill. t) Auslastung (%)<br />

66<br />

87 88<br />

84 83<br />

86 86<br />

100<br />

%<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, WV Stahl<br />

Jahren entwickelt. Zuletzt wurden jährlich<br />

über 4.000 Patente zur Stahlherstellung<br />

angemeldet, mehr als doppelt so viel wie vor<br />

20 Jahren.<br />

Die Unternehmen machen sich also fit für<br />

den globalen Konkurrenzkampf und tun<br />

alles, um auch die aktuelle Krisenphase hinter<br />

sich zu lassen. Das geht aber nur unter<br />

fairen Wettbewerbsbedingungen. Diese<br />

sind bei geschätzten Überkapazitäten von<br />

weltweit rd. 700 Mill. t und Erschwernissen<br />

durch eine restriktive Energie- und Klimapolitik<br />

für die europäischen Konzerne und<br />

speziell für deutsche Unternehmen im Jubiläumsjahr<br />

des »<strong>stahlmarkt</strong>« aber nicht in<br />

Sicht. Stattdessen stellen sich auch deutsche<br />

Konzerne auf eine neue Konsolidierungsrunde<br />

und Kooperationen oder Unternehmenszusammenschlüsse<br />

ein. Denn selbst<br />

leistungsstarke Standorte können sich der<br />

Krise nicht entziehen. (sm 160703514) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


14 K Steel International<br />

Amerikanisch-chinesischer<br />

Stahlkonflikt<br />

U.S. Steel klagt wegen Industriespionage<br />

New York (bln). Auf dem Jahrestreffen der führenden Stahlmanager von<br />

integrierten Stahlunternehmen und Minihütten ließ der CEO der U.S. Steel<br />

Corporation, Mario Longhi, eine rhetorische Bombe platzen, die großes<br />

Aufsehen erregte – nicht nur in der Stahlindustrie. Longhi warf Hackern im<br />

Dienst der chinesischen Regierung elektronische Unternehmensspionage<br />

vor. Insbesondere geht es um den angeblichen Diebstahl von geistigem<br />

Eigentum in Form von Forschungs- und Produktionsinformationen über die<br />

Herstellung der relativ neuen Speziallegierung »DualPhase 980« für die<br />

Automobilindustrie.<br />

Kurz nach der Konferenz reichte<br />

U.S. Steel bei der International Trade Commission<br />

(ITC), eine Behörde der US-Regierung,<br />

formell eine Beschwerde gegen chinesische<br />

Stahlunternehmen ein, die laut<br />

Longhi Diebstahl und Betrug für illegale<br />

Handelsaktionen nutzten. In der ITC-Beschwerde<br />

verlangt U.S. Steel einen Importstopp<br />

für fast alle Produkte der großen chinesischen<br />

Stahlhersteller und einschlägiger<br />

Handelsunternehmen. Letztere werden be -<br />

schuldigt, dass sie Stahl der Sorte Dual Phase<br />

980 über Drittländer in die USA verkauften,<br />

um die wahre Herkunft der Produkte zu<br />

verschleiern.<br />

Hacker-Angriffe auf amerikanische<br />

Stahlunternehmen<br />

Stahl für die Herstellung von Autos war traditionell<br />

und bleibt bis heute U.S. Steels<br />

wichtigstes Produkt. Seit Jahren versuchten<br />

Forscher die Forderungen der Automobilindustrie<br />

nach leichtem und dennoch festem<br />

Stahl zu befriedigen. Das geschah unter<br />

dem Druck der Konkurrenz aus der Aluminium-<br />

und Kunststoffindustrie, deren leichte<br />

Produkte den Bau von Fahrzeugen ermöglichen,<br />

die weniger Treibstoff verbrauchen.<br />

Da Autohersteller aber auch sichere Fahrzeuge<br />

bauen wollen, sind leichte und dennoch<br />

feste und zugleich gut umformbare<br />

Stahlprodukte besonders attraktiv. Der Dualphasenstahl<br />

Dual Phase 980 hat diesbezüglich<br />

besonders günstige Eigenschaften.<br />

U.S. Steel zufolge gab das Unternehmen<br />

viele Millionen US-Dollar aus, um den neuen<br />

Stahl zu entwickeln. 2011 verschafften sich<br />

in China ansässige Hacker Zugang zu den<br />

gespeicherten Daten des führenden Wissenschaftlers<br />

in der U.S.-Steel-Forschungs -<br />

abteilung und insbesondere zu detaillierten<br />

Informationen über Bestandteile und Herstellungsprozesse<br />

des Spezialstahls. Die von<br />

den elektronischen Einbrechern benutzten<br />

Methoden glichen angeblich denen, die<br />

2014 bei einem weiteren Hacker-Angriff<br />

gegen U.S. Steel sowie eine Reihe anderer<br />

amerikanischer Unternehmen benutzt wurden.<br />

Zwei Jahre nach dem ersten elektronischen<br />

Einbruch brachte ein chinesischer<br />

Stahlhersteller ein Produkt auf den Markt,<br />

das »Dual-Phase 980« wie ein Ei dem anderen<br />

glich. Laut U.S. Steel will das geschädigte<br />

Unternehmen bei der ITC Beweise vorlegen,<br />

wonach das beanstandete chinesische<br />

Produkt eine direkte Folge der elektronischen<br />

Unternehmensspionage des Jahres<br />

2011 ist. In der Beschwerde werden auch<br />

weitere chinesische Unternehmen als Nutznießer<br />

der Unternehmensspionage benannt.<br />

Die ITC gab bekannt, dass sie nach Eingang<br />

der Beschwerde eine Untersuchung<br />

eingeleitet, aber noch keine Entscheidung<br />

über den von U.S. Steel beschriebenen Tatbestand<br />

gefällt habe. Die Behörde identifizierte<br />

40 chinesische Unternehmen als Ziele<br />

ihrer Untersuchung.<br />

In einer Presseerklärung zeigte sich Longhi<br />

dankbar, dass die ITC die U.S.-Steel-Beschwerde<br />

mit einer umgehenden Untersuchung<br />

beantwortete. Seine schriftliche Stellungnahme<br />

war begleitet von einer langen<br />

Liste von Kongressabgeordneten, Gewerkschaften<br />

und Unternehmensvereinigungen,<br />

die sich für die Handelsbeschwerde und eine<br />

exemplarische Bestrafung der chinesischen<br />

Unternehmen stark machten.<br />

Stahlverarbeiter befürchten<br />

hohe Preissteigerungen<br />

Vonseiten der Stahlverarbeiter gab es allerdings<br />

auch Einwände gegen die Beschwerde<br />

von U.S. Steel und gegen hohe Hürden für<br />

chinesische Stahlimporte. Der Chef von<br />

Ardagh Metal Packaging USA, Tim Clark,<br />

wandte sich in seinem Schreiben an die ITC<br />

gegen die Blockade von Produkten, die<br />

amerikanische Hersteller angeblich nicht<br />

produzieren oder nicht in der hohen Qualität<br />

der ausländischen Konkurrenz liefern.<br />

Stahlverarbeiter befürchten deutlich höhere<br />

Preise, falls die U.S. Steel Corporation ihre<br />

Beschwerde gewinnt.<br />

Dabei ist keineswegs sicher, dass die ITC<br />

und letztendlich das US-Handelsministerium<br />

diesen für U.S. Steel angeblich kostspieligen<br />

Diebstahl von Handelsgeheimnissen und die<br />

Verschleierung der Hersteller und des Ur -<br />

sprungslandes dieses Dualphasenstahls so<br />

drakonisch bestrafen, wie vom Beschwerdeführer<br />

verlangt. Lange bevor es elektronische<br />

Hacker gab, warf U.S. Steel im Jahre<br />

1978 japanischen Stahlherstellern den Diebstahl<br />

von geistigem Eigentum vor. Damals<br />

ging es um die Produktion von geschweißten<br />

Edelstahlrohren. Die ITC entschied ge -<br />

gen den von U.S. Steel geforderten Bann<br />

dieser Importe und verlangte von elf japanischen<br />

Unternehmen, ihr unfaires Preisgebaren<br />

zu beenden.<br />

AISI-Chef erhebt schwere Vorwürfe<br />

gegen China<br />

Der erbitterte Konflikt zwischen U.S. Steel<br />

und chinesischen Unternehmen ist in eine<br />

neue und ungewöhnliche Runde in dem<br />

langen Schlagabtausch zwischen der amerikanischen<br />

und chinesischen Stahlindustrie<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Steel International K 15<br />

getreten. Bei ihrem Jahrestreffen waren sich<br />

die Top-Stahlmanager einig, dass sich der<br />

Kampf gegen Billigimporte angesichts einer<br />

anhaltenden Krise im Stahlsektor zu einem<br />

Handelskrieg ausgeweitet hat. Schuld an<br />

Ursprung und Charakter der immer neuen<br />

Feindseligkeiten schoben US-Unternehmensführer<br />

der chinesischen Konkurrenz und der<br />

chinesischen Regierung zu. »Einfach ge -<br />

sagt«, erklärte John Ferriola, Chef der Nucor<br />

Corporation und neu gewählter Chairman<br />

und CEO des American Iron and Steel Institutes<br />

(AISI), »die chinesische Regierung ist<br />

ein Unternehmen unter dem Deckmantel<br />

eines Landes«, geführt werde ein wirtschaftlicher<br />

Krieg gegen die Vereinigten Staaten.<br />

Die Industrieführer machten die globale<br />

Überkapazität und das unfaire Handelsverhalten<br />

von China und einer Reihe anderer<br />

Länder für ihre inländischen Probleme verantwortlich.<br />

Die Kapazitätsauslastung sank<br />

2015 im amerikanischen Stahlsektor auf<br />

70 % und war begleitet vom Verlust von ca.<br />

13.000 Jobs. Im ersten Quartal dieses Jahres<br />

stieg die Kapazitätsauslastung nur leicht auf<br />

71,3 %. Und dank stillgelegter Werke und<br />

einem leichten Importrückgang waren in<br />

diesem Frühjahr US-Hersteller in der Lage,<br />

Preiserhöhungen für die meisten ihrer Produkte<br />

durchzusetzen. (sm 160703648) K<br />

L STEEL TICKER<br />

ARCELORMITTAL AVILÉS<br />

BAUT UM<br />

Düsseldorf. ArcelorMittal Avilés, Spanien, hat<br />

die SMS group mit dem umfassenden Umbau der<br />

Zweistrang-Brammenanlage Nr. 1 von einer Kreisbogen-<br />

in eine Senkrecht-Abbiegeanlage, beauftragt.<br />

In einer zweiten Phase wird die Stranggießanlage<br />

Nr. 2 ebenfalls modernisiert. Die 1987 von<br />

SMS group gelieferten Zweistrang-Brammengießanlagen<br />

können jährlich jeweils rd. 1,9 Mill. t<br />

Stahlbrammen produzieren. Um den Anforderungen<br />

des Marktes gerecht zu werden, ist es das<br />

vordergründige Ziel des Umbaus, die Brammenqualität<br />

zu verbessern. Ebenso wird die Produktionskapazität<br />

beider Anlagen mit dem Umbau<br />

weiter erhöht werden, um zukünftige Herausforderungen<br />

zu bewältigen. Die neue Stranggießanlage<br />

Nr. 1 wird Brammen mit einer Dicke von<br />

235 mm und Breiten zwischen 800 und 1.600 mm<br />

produzieren. Das integrierte Hüttenwerk Arcelor-<br />

Mittal Avilés produziert hochwertige Stahlgüten<br />

für die Automobil- und Weißblechindustrie und für<br />

die Grobblechproduktion.<br />

www.sms-group.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160703692)<br />

reijndersbv.nl<br />

Injection coalproducts<br />

Produkte: <br />

* Schaumkohle * Transport / Logistik<br />

* Aufkohlungsmaterial * Umschlag und Handlung<br />

* Biokohle * Sieben / Mahlen / Mischen / Veredelung<br />

* Kraftwerk kohle / Importkohle * Verpackung / Produktion<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


16 K Steel International<br />

Chinas Weg – neue Normale<br />

Einschneidende Veränderungen für die Stahlindustrie<br />

Peking (kibi). Die Wirtschaft der Volksrepublik China vollzieht einen<br />

Wandel, denn das Land hat seine Wachstumspläne gedämpft und will auch<br />

der Stahlindustrie ruhigeres Fahrwasser genehmigen.<br />

Präsident Xi Jinping hatte bereits Ende<br />

2014 eine neue Ära für China ausgerufen:<br />

die neue Normale. Das Land habe einen<br />

anderen Weg eingeschlagen und befinde<br />

sich nun auf einem normalen Wachstumspfad.<br />

Xi Jingping reagierte damit auf das<br />

sich abschwächende Wirtschaftswachstum,<br />

das im Jahr 2014 mit einem Anstieg von nur<br />

noch 7,4 % gegenüber Vorjahr den tiefsten<br />

Stand seit 1990 erreicht hatte.<br />

Die Volksrepublik China stellt sich auf diese<br />

Entwicklung ein und will neue Wachstumsmöglichkeiten<br />

schaffen, die auf Investitionen<br />

und Innovationen beruhen. Dies gilt<br />

auch für die Stahlindustrie.<br />

Das seit vielen Jahren in China verzeichnete<br />

ungestüme Wachstum der Wirtschaft<br />

Rohstahlproduktion China<br />

1.000<br />

Mill. t<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

–200<br />

J<br />

J<br />

3,7%<br />

J J J J<br />

J<br />

J J<br />

J<br />

hatte national und international eine Reihe<br />

von Problemen hervorgerufen: Regionale<br />

und sozioökonomische Ungleichgewichte,<br />

steigende Umweltbelastung, der Raubbau<br />

von Rohstoffen und immense Überkapazitäten.<br />

Mit dem neuen Fünfpunkteplan will die<br />

chinesische Regierung nun diese Probleme<br />

beseitigen beziehungsweise reduzieren. Veränderte<br />

Geschäftsmodelle sollen vermehrt<br />

privates Kapital anlocken, Hochtechnologieprojekte<br />

ausländische Investoren begeistern.<br />

Die Regierung will nun viele Bedürfnisse der<br />

Bevölkerung erfüllen sowie Ressourcen und<br />

Umwelt schonen. Auch sollen marktwirtschaftliche<br />

Wettbewerbsstrukturen geschaffen<br />

werden.<br />

Rohstahlproduktion in Mill. t J Wachstumsrate in %<br />

30,4%<br />

4,6%<br />

J<br />

J J<br />

1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 (e)<br />

Quelle: worldsteel, POSCO Research Institute, November 2015<br />

J<br />

12,4%<br />

J<br />

823<br />

0,1%<br />

J<br />

J<br />

–2,3%<br />

50<br />

%<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

–10<br />

Rückschritte akzeptieren<br />

Um diese Ziele zu erreichen, muss die Volksrepublik<br />

China in der Stahlindustrie drei harte<br />

Rückschläge hinnehmen. Erstens eine<br />

geringere Stahlerzeugung und einen geringeren<br />

Stahleinsatz, zweitens niedrigere<br />

Stahlpreise und drittens weiter sinkende<br />

Gewinnmargen.<br />

Der heimische Eisen- und Stahlverband<br />

CISA hatte für 2015 erstmals seit 15 Jahren<br />

einen Rückgang der Rohstahlerzeugung um<br />

2,3 % prognostiziert. Zudem sanken die<br />

Stahlpreise wegen der bestehenden Überkapazitäten,<br />

des harten Preiswettbewerbs<br />

und des hohen Eisenerzangebotes kontinuierlich.<br />

Die Vorsteuergewinnmargen der<br />

Stahlerzeuger erreichten 2007 mit 8 % noch<br />

einen Höhepunkt und tendierte seitdem<br />

immer weiter gegen Null. 2014 lag der<br />

Durchschnittswert der Industrie bei 0,85 %.<br />

Neue Strategien entwickeln<br />

Diese Entwicklungen läuteten aber nicht das<br />

Ende der chinesischen Stahlindustrie ein. Sie<br />

bildeten vielmehr die Ausgangslage für den<br />

Wandel innerhalb der Industrie und das Entwickeln<br />

und Verfolgen von vier neuen Strategien.<br />

Viele chinesische Stahlunternehmen er -<br />

zeugen mittlerweile auch im Ausland Stahl<br />

und exportieren mehr Erzeugnisse als zuvor.<br />

Andere Unternehmen überleben durch Integrationen,<br />

die sogar Eigentümerstrukturen<br />

und regionale Grenzen überschreiten. Wieder<br />

andere Stahlerzeuger erweiterten ihr<br />

Tätigkeitsfeld um Nicht- Stahl-Bereiche und<br />

glichen so das nachlassende Stahlgeschäft<br />

aus. Der Eisen- und Stahlverband CISA<br />

schätzt, dass die heimische Stahlindustrie<br />

2013 und 2014 mehr als 90 % ihres Rohertrages<br />

im Nichtstahlbereich generiert hat.<br />

Chinas Stahlerzeuger steigern ihre Gewinne<br />

aber auch aufgrund verbesserter Produktqualitäten<br />

und innovativer Erzeugungstechnologien.<br />

Zudem investieren sie in den<br />

Aufbau ihrer Marken und die Veränderung<br />

ihrer Geschäftsmodelle. Branchenexperten<br />

gehen davon aus, dass dies der richtige Weg<br />

ist. Sie glauben, dass sich der Wettbewerb<br />

in der Stahlindustrie künftig vor allem in den<br />

Bereichen Produktionstechnologie, Innovationen<br />

und IT-Service entscheidet.<br />

K<br />

Quelle: Posco Research Institute, Asian Steel Watch<br />

1.2016<br />

(sm 160703531)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Steel International K 17<br />

EU-Vorschlag zu Emissionshandel bedroht hunderttausende<br />

Arbeitsplätze<br />

Düsseldorf. Die Wirtschaftsberatung Prognos hat untersucht, wie sich der europäische Emissionsrechtehandel<br />

auf die Stahlindustrie und die mit ihr verbundenen Wertschöpfungsketten in Deutschland insgesamt auswirken<br />

wird, wenn die Pläne der EU-Kommission für die Zeit nach 2020 Realität werden.<br />

Prognos zufolge würde eine massive<br />

Beeinträchtigung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Branche nach 2020 dazu führen, dass<br />

die Investitionstätigkeit in der Stahlindustrie<br />

versiegen würde. Dies wiederum hätte gravierende<br />

Konsequenzen: In der Stahlindustrie<br />

würden Produktion und Beschäftigung<br />

bis 2030 um 60 % gegenüber dem Niveau<br />

sinken, das sie ohne zusätzliche Kosten<br />

durch den Emissionshandel halten könnte.<br />

Hinzu kämen Beschäftigungsverluste in den<br />

vor- und nachgelagerten Branchen in Höhe<br />

von rd. 380.000 Mitarbeitern. Die gesamtwirtschaftliche<br />

Wertschöpfung fiele 2030<br />

um 30 Mrd. € niedriger aus als in dem Referenzszenario.<br />

Laut Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl, unterstreicht<br />

die Studie die hohen Kosten, die mit einer<br />

einseitig ausgerichteten Energie- und Klimapolitik<br />

verbunden sind: »Der Stahlindustrie<br />

drohen durch den Kommissionsvorschlag<br />

in der vierten Handelsperiode ab 2021<br />

Belastungen in Höhe von durchschnittlich<br />

1 Mrd. € pro Jahr, die bis 2030 auf voraussichtlich<br />

1,6 Mrd. € ansteigen werden«. Da<br />

die Unternehmen diese Kosten aufgrund<br />

des scharfen internationalen Wettbewerbs<br />

nicht weitergeben können, würde es in<br />

wenigen Jahren zu einer rasch voranschreitenden<br />

De-Industrialisierung in wichtigen<br />

Teilen der Wertschöpfungskette kommen.<br />

»Ein Euro Belastung in der Stahlindustrie<br />

wäre in der Konsequenz mit 30 € Verlust in<br />

der gesamten Volkswirtschaft verbunden«,<br />

so der Verbandspräsident. Der Kommissionsvorschlag<br />

ist zudem wirtschaftlich und ökologisch<br />

unvernünftig, weil die Stahlindustrie<br />

grundsätzlich eine stabile Zukunft am Industriestandort<br />

Deutschland hat. So kommt<br />

Prognos zu dem Ergebnis, dass die deutsche<br />

Wirtschaft auch in der Zukunft von industriellen<br />

Leitbranchen getragen werden wird,<br />

die zum großen Teil als stahlintensiv eingestuft<br />

werden können. Daher sei auch mit<br />

einer stabilen langfristigen Entwicklung der<br />

Stahlindustrie zu rechnen, sollten keine<br />

CO 2<br />

-bedingten Kosten anfallen. »Stattdessen<br />

werden wir künftig Stahl in immer größeren<br />

Mengen importieren müssen, der das<br />

Klima mit deutlich mehr CO 2<br />

-Emissionen<br />

belastet. Stahl ›Made in Germany‹ im Sinne<br />

von nachhaltigen und leistungsfähigen<br />

Lösungen wäre damit am Ende«, bewertet<br />

Kerkhoff die Ergebnisse der Prognos-Studie.<br />

Neben den rein volkswirtschaftlichen Effekten<br />

wiege ebenso schwer der Verlust von<br />

Innovationskraft, die gerade im industriellen<br />

Bereich weiter notwendig ist, um nachhaltig<br />

produzieren zu können. Unternehmen und<br />

Arbeitsplätze dürften im internationalen<br />

Wettbewerb nicht durch übermäßige Kostenbelastung<br />

gefährdet werden. Die EU-Mitgliedsstaaten<br />

und das Europäische Parlament<br />

müssen nun alles daran setzen, den<br />

industriefeindlichen Vorschlag der EU-Kommission<br />

abzuwenden, fordert Kerkhoff.<br />

www.stahl-online.de<br />

/<br />

(sm 160603518)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


18 K Steel International<br />

Langfristig ausgezeichnete<br />

Rahmenbedingungen<br />

Türkei forciert Entwicklung der Stahlindustrie<br />

Istanbul (kibi). Die türkische Regierung will das Wachstum der<br />

heimischen Stahlindustrie unterstützen. Die hohe Binnennachfrage,<br />

günstige Erzeugungskosten und eine exzellente geografische Lage<br />

bilden ein starkes Fundament.<br />

Die Türkei hat ehrgeizige Wachstumspläne.<br />

Sie will bis zum Jahr 2023 eine der<br />

zehn größten Volkswirtschaften der Welt<br />

werden. Gegenwärtig hat das Land mit 77<br />

Millionen Einwohnern noch Platz 18 inne.<br />

Hunderte Milliarden US-Dollar sollen in In -<br />

frastrukturvorhaben in den Bereichen Schiene,<br />

Straße, Luft, Wasserstraße und Energie<br />

fließen. Eine gut gedeihende Stahlindustrie<br />

ist Teil des Vorhabens.<br />

Aktuell trüben allerdings die innenpolitischen<br />

Auseinandersetzungen und die ab -<br />

nehmende Stabilität im Land die Aussichten.<br />

Zunehmende Sicherheitsprobleme beeinträchtigen<br />

nach Einschätzung von Wirtschaftsexperten<br />

das Vertrauen der Ge schäftswelt.<br />

Noch ist die Stahlindustrie ab hängig<br />

von Importen, Energielieferungen und Kapitalinvestitionen.<br />

Außerdem bereiten Überkapazitäten<br />

und Billigimporte Sorgen.<br />

Im Mai 2015 präsentierten türkische Re -<br />

gierungsvertreter dem Stahlausschuss der<br />

Organisation für wirtschaftliche Entwicklung<br />

und Zusammenarbeit (OECD) in Paris<br />

ihre Pläne. Die Türken wollen zum einen die<br />

Qualität ihrer Stahlerzeugnisse verbessern<br />

und zum anderen die Produktivität der Herstellung<br />

steigern. Zudem sollen weniger<br />

Rohstoffe und Energie eingesetzt und mehr<br />

Abfälle wiederverwertet werden. Außerdem<br />

möchte der Staat, dass die Stahlerzeuger<br />

Überkapazitäten bei billigen Baustählen<br />

beseitigen und stattdessen die hochwertigen<br />

Stähle erzeugen, die gegenwärtig noch<br />

importiert werden. Viele Unternehmen, wie<br />

der Langstahlerzeuger Kardemir, haben be -<br />

reits ihre Erweiterungsinvestitionen gecancelt<br />

oder zeitlich nach hinten verschoben.<br />

Andere, wie Erdemir, investieren in Veredelungsschritte.<br />

Der größte Erzeuger des Landes<br />

hat noch ehrgeizigere Ziele als die Türkei.<br />

Es will bis 2020 eines der drei weltweit<br />

führenden Unternehmen werden. Der integrierte<br />

Stahlerzeuger plant die Herstellung<br />

hochwertigerer Produkte und die Steigerung<br />

des Exportanteils. Er eröffnete 2014<br />

das erste Forschungs- und Entwicklungszentrum<br />

des Landes. Weitere große türkische<br />

Erzeuger sind Habas, Icdas, Diler und Colakoglu.<br />

Viele kleine private Anbieter ergänzen<br />

das Bild.<br />

Die Anfänge der türkischen Stahlindustrie<br />

gehen bis ins Jahr 1928 zurück. Damals wurde<br />

in Kirikkale Stahl für die Verteidigungsindustrie<br />

erzeugt. Das erste integrierte Werk<br />

Karabük Iron and Steel Works (Kardemir)<br />

nahm 1937 die Fertigung auf. Das zweite<br />

integrierte Werk Eregli Iron and Steel Works<br />

(Erdemir) erzeugte ab 1965 Flachprodukte.<br />

Die Stahlindustrie spielte eine wichtige Rolle<br />

bei der Entwicklung der türkischen Wirtschaft<br />

und der Industrialisierung des Landes.<br />

Die Türkei ist der achtgrößte Stahlerzeuger<br />

der Welt und in Europa nach Deutschland<br />

die Nummer zwei. Für das Jahr 2015<br />

hat der Weltstahlverband worldsteel ein<br />

Erzeugungsvolumen von 31,517 Mill. t ge -<br />

nannt. Die Herstellung von Fertigstählen<br />

Panorama Istanbul bei Nacht<br />

Foto: fotolia, boule 1301


Steel International K 19<br />

Türkei: Rohstahlproduktion 2006 – 2015 in Mill. t<br />

40<br />

Mill. t<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

23,32 25,75 26,81 29,14<br />

25,30<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

Türkei unter den Top-5 Stahlerzeugern Europas 2015<br />

34,10 35,89 Hochofen Elektrolichtbogenofen<br />

34,65 34,04 31,52<br />

Quelle: worldsteel<br />

Deutschland 70,4% 42,7 Mill. t<br />

Türkei<br />

Italien<br />

Frankreich<br />

35,0% 31,5 Mill. t<br />

21,8% 22,0 Mill. t<br />

65,6% 15,0 Mill. t<br />

Spanien<br />

31,7% 14,8 Mill. t<br />

Quelle: worldsteel<br />

sank 2014 auf 36,1 (Vorjahr: 36,4) Mill. t,<br />

der Fertigstahlbedarf fiel auf 30,7 (Vorjahr:<br />

31,3) Mill. t.<br />

Chinas Stahlschwemme setzt<br />

Türkei unter Zugzwang<br />

Wie viele andere Nationen leidet auch die<br />

türkische Stahlindustrie unter den hohen<br />

Stahlexporten aus China. Diese überfluten<br />

nicht nur den Binnenmarkt, sondern zerstören<br />

zudem das Ausfuhrgeschäft der Türken.<br />

Außerdem schränken die politischen Instabilitäten<br />

in den Nachbarländern Syrien und<br />

Irak den grenzüberschreitenden Handel mit<br />

Stahlerzeugnissen ein. Die Türkei wehrt sich<br />

bereits seit geraumer Zeit gegen die hohen<br />

Stahleinfuhren und verhängte hohe Schutzzölle.<br />

Abgesehen davon sind die türkischen<br />

Stahl erzeuger im internationalen Wettbewerbsvergleich<br />

in jüngster Zeit ein wenig ins<br />

Hintertreffen geraten. Da sie ihren Stahl überwiegend<br />

in Elektrolichtbogenöfen schmelzen,<br />

können sie nicht von sinkenden Eisenerzpreisen<br />

profitieren. Auch die international rückläufigen<br />

Energiepreise reduzieren die Stromrechnungen<br />

der türkischen Erzeuger nicht.<br />

Die Trendwende will der Staat nun mit<br />

intensiver Forschung und Entwicklung einleiten.<br />

Seinem Wunsch zufolge sollen Stahlunternehmen<br />

vor allem Güten mit innovativen<br />

physikalischen und chemischen Eigenschaften<br />

entwickeln und erzeugen.<br />

Branchenexperten bescheinigen der türkischen<br />

Stahlindustrie indes hohes Wachstumspotenzial.<br />

Vor allem der Ausbau der<br />

Flachstahlerzeugung dürfte sich positiv auswirken.<br />

Noch verfügt die Türkei über eine<br />

Stahlerzeugungskapazität mit einem sehr<br />

hohen Langprodukteanteil.<br />

Nach Angaben des internationalen Marktforschungsunternehmen<br />

CRU fragen die in<br />

der Türkei ansässigen Fahrzeug- und Haushaltsgerätehersteller<br />

wie Ford, Toyota, Fiat,<br />

Whirlpool und Arcelik aber immer mehr<br />

Flachstähle nach. Auch mittelfristig wird der<br />

Bedarf noch das heimische Angebot übersteigen,<br />

sodass weiterhin viel Material im -<br />

portiert werden muss. Langfristig dürften<br />

die türkischen Erzeuger nach Einschätzung<br />

der Experten ihre Marktanteile aber deutlich<br />

steigern.<br />

Die Stahlanalysten sehen die Lichtbogenofenerzeuger<br />

hier im internationalen Vergleich<br />

einerseits im Kostenvorteil, da sie sehr<br />

schnell auf Nachfrageschwankungen reagieren<br />

und die Erzeugung anpassen können.<br />

Hochofenbetreiber können dies nicht und<br />

haben stets hohe Fixkosten. Andererseits<br />

müssen die türkischen Erzeuger viel Schrott<br />

als Ausgangsmaterial für die Lichtbogenöfen<br />

einführen und unterliegen den Preisschwankungen.<br />

Das Land kann gegenwärtig<br />

nur ein Drittel des Schrottbedarfes selbst<br />

decken.<br />

Die ausgezeichnete geografische Lage der<br />

Türkei als Verbindungsglied zu Asien birgt<br />

aber weitere Vorteile, die den Stahlunternehmen<br />

mittel- bis langfristig zugute kommen<br />

werden.<br />

(sm 160703285) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


20 K Steel International<br />

Stahl in der Kreislaufwirtschaft<br />

Teil 1: Mindern (Reduce) – weniger ist viel mehr!<br />

Brüssel. Der Werkstoff Stahl verbessert die Ökobilanz von Produkten.<br />

Er ist dank seiner hervorragenden Eigenschaften einer der wichtigsten<br />

Träger der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Diese vierteilige Serie begleitet<br />

den Weg des Stahls in den vier Stofflebensphasen Abfallvermeidung,<br />

Wiederverwertung, Reparatur und Recycling.<br />

Abfälle können bei der Arbeit mit Stahl<br />

auf zwei Arten vermieden werden. Zum<br />

einen setzt die Industrie weniger Rohstoffe<br />

und Energie für die Erzeugung des Stahls<br />

ein. Zum anderen reduziert sie den Stahlanteil<br />

bei der Fertigung anderer Produkte.<br />

Innerhalb der vergangenen 50 Jahre hat<br />

die Stahlindustrie viel Zeit und Geld in die<br />

Entwicklung innovativer und hochfester<br />

Erzeugnisse investiert. Diese neuen Güten<br />

haben den Stahlanteil bereits in vielen Produkten<br />

und Anwendungen um bis zu 40 %<br />

gesenkt.<br />

Die Reduzierung des Stahlanteils bei der<br />

Herstellung unterschiedlichster Produkte<br />

wirkt sich äußerst positiv auf den Einsatz<br />

von Rohstoffen und Energie aus. Ultraleichte<br />

Fahrzeuge, die von den Eigenschaften<br />

Stahl in der Kreislaufwirtschaft<br />

Gewicht<br />

Rohstoffe<br />

Energie<br />

Abfall<br />

Autos<br />

Verpackung<br />

Gebäude<br />

Mindern<br />

Recyceln<br />

Brücken<br />

hochfester Stähle profitieren, verursachen<br />

aufgrund ihrer Bauweise während der ge -<br />

samten Lebensdauer geringere Emissionen.<br />

In der Bauindustrie senkt der Austausch normaler<br />

Stähle durch hochfeste Stähle die<br />

CO 2<br />

-Emissionen bei Stahlpfeilern um bis zu<br />

30 % und bei Stahlträgern um bis zu 20 %.<br />

Hochfeste Stähle reduzieren den Stahlanteil<br />

beispielsweise in Windturbinen, Fahrzeugen,<br />

Baugerüsten und Weißblechdosen<br />

ohne jegliche Einschnitte bei der Funktionalität.<br />

Der geringere Stahlanteil wirkt sich<br />

auch positiv auf den Einsatz anderer Materialien<br />

aus, beispielsweise beim Bau von Fundamenten.<br />

Die Entwicklung besserer Oberflächenbeschichtungen<br />

macht Stahl zudem<br />

korrosionsbeständiger, wartungsfreundlicher<br />

und langlebiger.<br />

Schienen<br />

Nebenprodukte<br />

<br />

Wiederverwenden<br />

STAHL<br />

Wasser<br />

Autotüren<br />

Werkzeuge<br />

Maschinen<br />

Windturbinen<br />

Elektr. Motoren<br />

Büromöbel<br />

Wiederaufarbeiten<br />

Quelle: angelehnt an worldsteel<br />

Abhängigkeiten von Rohstoffen<br />

sinken<br />

Mit der Reduzierung des Stahlanteils in vielen<br />

Produkten erreicht die Industrie ein weiteres<br />

Ziel. Sie reduziert ihre Abhängigkeit<br />

von Rohstoffen.<br />

Seit dem Jahr 1900 hat die globale Stahlindustrie<br />

mehr als 22 Mrd. t Stahl recy -<br />

c liert. Dies führte zu einer Einsparung von<br />

28 Mrd. t Eisenerz und 14 Mrd. t Kohle.<br />

Auch der Energieeinsatz ging extrem zurück.<br />

Aktuell wird für die Erzeugung von 1 t Stahl<br />

60 % weniger Energie als im Jahr 1960<br />

benötigt. Im gleichen Zeitraum verfünffachte<br />

sich die Stahlerzeugung.<br />

Auch bei der Reduzierung des Abfalls<br />

erzielte die Stahlindustrie riesige Fortschritte.<br />

In Zusammenarbeit mit externen Partnern<br />

fand sie für mehr als 97 % aller Nebenprodukte<br />

Abnehmer. Nur noch 2,7 % aller<br />

Prozessabfälle müssen deponiert werden.<br />

Diese wertvollen Nebenerzeugnisse, wie<br />

Schlacke, Staub und Gase, werden in vielen<br />

anderen Industrien eingesetzt und schonen<br />

den Verbrauch von Primärmaterialien, beispielsweise<br />

Zementklinker.<br />

Die Stahlindustrie und ihre Kunden arbeiten<br />

gegenwärtig hart daran, auch in der<br />

Stahlweiterverarbeitung die Abfälle zu reduzieren.<br />

Ziel ist es, weniger Verschnitt zu<br />

generieren, der wieder eingeschmolzen und<br />

zu neuen Erzeugnissen gegossen werden<br />

muss. Ein geringerer Ausschuss würde die<br />

Produktivität erhöhen sowie Rohstoffe und<br />

Energie sparen.<br />

Forscher und Entwickler<br />

weisen den Weg<br />

Es gibt viele Forschungsprojekte, die sich<br />

intensiv mit der Abfallreduzierung in der<br />

Stahlindustrie beschäftigen. Beispielsweise<br />

hat thyssenkrupp Steel Europe gemeinsam<br />

mit der Volkswagen AG ein Ultraleichtfahrzeug<br />

mit dem Stahlhybridstoff LITECOR entwickelt,<br />

dessen innovatives Stahl-Kunststoff-Sandwich-Material<br />

das Gewicht um<br />

mehr als 19 kg reduziert. Der Hybridwerkstoff,<br />

der günstiger als Aluminium ist, eignet<br />

sich für den Bau von Dächern, Türen, Heck-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Steel International K 21<br />

klappen und Motorhauben sowie Innenraumteilen.<br />

Die Luxemburger ArcelorMittal hat indes<br />

die Baustahlserie HISTAR auf den Markt<br />

gebracht. Diese hochfesten Stähle weisen<br />

eine hohe Streckgrenze und ausgezeichnete<br />

Zähigkeit bei niedrigen Temperaturen auf.<br />

Zudem lassen sie sich außergewöhnlich gut<br />

schweißen und reduzieren die Verarbeitungszeit.<br />

Im Vergleich zu üblichen Baustählen sind<br />

HISTAR-Erzeugnisse rd. 30 % leichter und<br />

auch wesentlich günstiger. Das Unternehmen<br />

erfüllt mit diesen Stählen die Forderungen<br />

der Planer nach leichten und wirtschaftlichen<br />

Konstruktionen unter gleichzeitiger<br />

Berücksichtigung der Sicherheitsanforderungen<br />

und der Nachhaltigkeit.<br />

Ein weiteres Beispiel für Abfallreduzierung<br />

liefert die russische NLMK-Gruppe. Sie hat in<br />

der ersten Hälfte des Jahres 2015 die Stahlerzeugung<br />

um 3 % erhöht, die Umweltbelastung<br />

aber reduziert. Erreicht wurde dies<br />

mit dem Einsatz der gegenwärtig besten<br />

Fertigungstechnologien. NLMK er zeugte<br />

weniger Abgase, setzte weniger Wasser ein<br />

und reduzierte den Müll. Aktuell konzentriert<br />

sich der Stahlerzeuger auf die Verarbeitung<br />

der Schlacke, die Minderung des Staubes<br />

und den Einsatz neuer Hochofentechnologien.<br />

Letzteres soll die CO 2<br />

- Emissionen im<br />

Werk Novolipetsk um 50 % reduzieren.<br />

Der Weltstahlverband worldsteel unterstützt<br />

seine Mitglieder bei der Vermeidung<br />

von Abfällen mit einem neu installierten<br />

Sinkender Energieverbrauch in der Stahlproduktion<br />

Energieverbrauch<br />

indexiert<br />

100<br />

%<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020<br />

Mit jeder Tonne Stahl, die wir heute produzieren, sparen wir gegenüber 1960<br />

schon 24 GJ ein.<br />

Diese Energie reicht heute aus, um (im Durchschnitt) einen Passagier mehr als<br />

zweimal durch die USA und zurück zu transportieren.<br />

Quelle: worldsteel<br />

Benchmarksystem. Unternehmen können<br />

dort den Energieverbrauch ihrer Produktionsprozesse<br />

mit den Daten der erfolgreichsten<br />

Stahlerzeuger vergleichen und anschließend<br />

Verbesserungen vornehmen. So verbreiten<br />

sich die bewährtesten technischen<br />

Lösungen innerhalb der Industrie. Der Dachverband<br />

unterhält zudem weitere Initiativen<br />

zur Vermeidung von Abfällen. Hierzu zählen<br />

die Lebenszyklus- und die CO 2<br />

-Modelle.<br />

Weltrohstahlproduktion<br />

1.800<br />

Mill. t<br />

1.400<br />

1.200<br />

1.000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

Die Suche nach innovativen Stählen hat sich<br />

bereits sehr positiv auf die Vermeidung von<br />

Abfällen ausgewirkt. So sank das Ge wicht<br />

eines normalen Automobils innerhalb der<br />

vergangenen 35 Jahre um rd. 25 %. Außerdem<br />

reduzierte sich der Energieverbrauch<br />

während der gesamten Lebensdauer. K<br />

Quelle: worldsteel<br />

0<br />

(sm 160703535)<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


22 K Steel International<br />

L STEEL TICKER<br />

ÜBERNAHMEN SICHERN<br />

MARKTFÜHRERSCHAFT IM<br />

EDELSTAHLSEGMENT<br />

Linz, Österreich. Mit dem Erwerb der Unternehmen<br />

Advanced Tooling Tek (ATT) in Shanghai<br />

sowie der Sermetal Gruppe mit Sitz in Barcelona<br />

baut die voestalpine ihre Position als Anbieter von<br />

Spezialstählen weiter aus. ATT und die Sermetal-<br />

Gruppe beschäftigen ins gesamt rd. 160 Mitarbeiter<br />

und erwirtschafteten im Jahr 2015 einen<br />

Gesamtumsatz von etwa 43 Mill. €. Erst kürzlich<br />

eröffnete die Metal Forming Division der voestalpine<br />

AG ein neues Werk für die Produktion<br />

hochfester Automobilkomponenten in Shenyang,<br />

China.<br />

Nun übernimmt die Special Steel Division des<br />

Konzerns ihren langjährigen Vertriebspartner ATT<br />

mit Sitz in Shanghai und setzt damit den nächsten<br />

Expansionsschritt der Unternehmensgruppe auf<br />

dem chinesischen Markt. Ein wichtiges Produktsegment<br />

des Edelstahlvertriebs- und Bearbeitungsspezialisten<br />

sind große Spritzgussformen,<br />

die für die Herstellung von Kunststoffprodukten<br />

in der Automobil- und Elektroindustrie verwendet<br />

werden. Die zweite Akquisition tätigt die Special<br />

Steel Division in Europa, wo sie die vier Vertriebsund<br />

Servicestandorte der Sermetal-Gruppe in<br />

Spanien und Portugal erwirbt. Sermetal gilt auf<br />

der Iberischen Halbinsel als Marktführer im Segment<br />

Kunststoffformenstahl für die Automobilindustrie.<br />

www. voestalpine.com<br />

K<br />

/<br />

hx/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603463)<br />

CHINA STEEL MODERNISIERT<br />

BRAMMENSTRANGGIESSANLAGE<br />

Düsseldorf. China Steel Corporation (CSC),<br />

Taiwan, hat die SMS group mit der Modernisierung<br />

der Brammenstranggießanlage Nr. 4 am<br />

Standort Kaohsiung beauftragt. Die Inbetriebnahme<br />

ist für Ende 2016 geplant. China Steel betreibt<br />

das größte integrierte Hüttenwerk Taiwans und<br />

produziert dort jährlich rund zehn Millionen Tonnen<br />

Stahl.<br />

www.sms-group.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160603502)<br />

OUTOKUMPU SETZT SICH<br />

HOHE GEWINNZIELE<br />

Espoo. Der Edelstahlerzeuger Outokumpu Oyj<br />

will sein finanzielles Fundament stärken und die<br />

Wettbewerbsfähigkeit verbessern. CEO Roeland<br />

Baan ist überzeugt, dass er den Ertrag noch steigern<br />

kann. Bis spätestens Ende des Jahres 2020<br />

wollen die Finnen den operativen Gewinn vor<br />

Steuern und Zinsen (EBIT) auf 500 Mill. € erhöhen<br />

und eine Rendite (ROCE) von 12 % erreichen. Der<br />

Verschuldungsgrad soll indes auf unter 35 % sinken.<br />

Um der unsicheren Marktentwicklung Rechnung<br />

zu tragen, setzt Outokumpu nicht auf eine<br />

steigende Nachfrage nach nichtrostendem Stahl,<br />

sondern auf das eigene Geschick, die Effizienz zu<br />

erhöhen und die Kosten einzudämmen. Der erste<br />

Schritt ist bereits getan. Seit 1. Juni 2016 haben<br />

die Finnen nur noch die drei Segmente Europa,<br />

Amerika und Langprodukte. CEO Baan ist künftig<br />

auch für Europa verantwortlich, Michael Williams<br />

für Amerika und Kari Tuutti für die Langprodukte.<br />

Die Bereiche Europa und Amerika beherbergen<br />

das gesamte Flachstahlgeschäft, inklusive Bandstähle<br />

und Grobbleche. Außerdem will Outokumpu<br />

bereits Ende 2017 rd. 100 Mill. € einsparen.<br />

Hierfür sollen zunächst 600 von insgesamt 11.000<br />

Arbeitsplätzen gestrichen und diverse Tätigkeiten<br />

ausgelagert werden. In den kommenden Jahren<br />

planen die Finnen nur noch mit 9.300 Beschäftigten.<br />

Die Reduzierung des Lagerbestandes soll<br />

schon Ende des laufenden Jahres das gebundene<br />

Kapital um 200 Mill. € vermindern.<br />

www.outokumpu.com<br />

K<br />

/<br />

kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 160603435)<br />

VEREDELTES KALTBAND FÜR<br />

DIE AUTOMOBILINDUSTRIE<br />

Düsseldorf. Die erste von zwei Glühlinien, die<br />

SMS group für Baotou (BISG Baotou Iron & Steel<br />

Group – Rare Earth Steel Plate Co. Ltd.) geliefert<br />

hat, hat planmäßig den Betrieb aufgenommen<br />

und das erste Band geglüht. Im Oktober 2013<br />

erteilte Baotou SMS group den Auftrag zur Lieferung<br />

der beiden kontinuierlichen Glühlinien inklusive<br />

Inline-Sexto-Dressiergerüsten. Die zweite der<br />

nahezu baugleichen Linien nimmt wie geplant<br />

Mitte 2016 den Betrieb auf. Insgesamt werden die<br />

beiden Glühlinien dann über 1,5 Mill. t veredeltes<br />

Kaltband pro Jahr produzieren können. Größtenteils<br />

soll das Material in der Automobilindustrie<br />

Vielseitigkeit ist unsere Spezialität.<br />

Als Ihr Stahl-Service-Center finden wir für jede<br />

Anwendung die richtige Stahlvariante.<br />

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Steel International K 23<br />

L STEEL TICKER<br />

eingesetzt werden, inklusive Außenhaut-Qualität<br />

sowie hochfester Güten wie DP- und TRIP-Stähle<br />

mit Zugfestigkeiten von bis zu 980 MPa. Die beiden<br />

Linien sind ein wesentlicher Teil des neuen<br />

Kaltwalzwerks Nr. 2, das Baotou in der autonomen<br />

Region Innere Mongolei errichtet. Die Inbetriebnahme<br />

der ersten Glühlinie ist ein wichtiger<br />

Meilenstein des Gesamtprojekts. Bei der jetzt in<br />

Betrieb gegangenen Glühlinie liegen die Bandbreiten<br />

zwischen 830 und 1.580 mm bei Banddicken<br />

von 0,25 bis 2,5 mm. Die maximale Prozessgeschwindigkeit<br />

beträgt 400 m/min. bei einer<br />

Jahreskapazität von 630.000 t.<br />

www.sms-group.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603522)<br />

ELEKTROLICHTBOGENOFEN BEI<br />

BAOSTEEL MODERNISIERT<br />

London. Primetals Technologies hat von der<br />

chinesischen Baoshan Iron & Steel Co. Ltd. (Baosteel)<br />

den Auftrag erhalten, einen mehr als 20-<br />

Jahre alten Gleichstrom-Doppel-Elektrolichtbogenofen<br />

im Werk Shanghai zu modernisieren.<br />

Dabei werden sowohl die Ober- als auch Untergefäße<br />

neu gestaltet und jeweils neue Bodenanoden<br />

installiert. Die verbesserte Leistungseinbringung<br />

reduziert die Produktionskosten. Außerdem<br />

wird die Flexibilität beim Rohmaterialeinsatz<br />

erhöht. So wird der Elektrolichtbogenofen zukünftig<br />

mit einem Roheisenanteil von bis zu 90 %<br />

betrieben werden können. Die Modernisierung<br />

soll Ende 2016 abgeschlossen sein. Die Baosteel-<br />

Gruppe ist einer der größten Eisen- und Stahlkonzerne<br />

der Welt. Die Jahresstahlproduktion des<br />

Unternehmens lag 2014 bei mehr als 43 Mill. t.<br />

Baosteel stellt hochwertige Produkte für den<br />

Inlands- und den Weltmarkt her. Der Doppel-Elektrolichtbogenofen<br />

verfügt über ein Abstichgewicht<br />

von 150 t und ist Teil einer Produktionslinie,<br />

auf der Knüppel und Langprodukte aus Baustählen<br />

erzeugt werden.<br />

www.primetals.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603426)<br />

MODERNISIERTER<br />

ERWÄRMUNGSOFEN SPART<br />

80 % BRENNSTOFF<br />

Düsseldorf. Im Oktober 2015 erteilte Arcelor-<br />

Mittal Asturias, Spanien, der SMS group die<br />

Endabnahme für die Modernisierung eines Hubbalkenofens.<br />

Durch den Einbau neuer Verbrennungstechnik<br />

und die Integration des SMS-<br />

PrometheusTM-Systems zur Optimierung der<br />

Verbrennungsvorgänge wurden erhebliche Energieeinsparungen<br />

realisiert. Die Modernisierung<br />

wurde komplett von dem italienischen SMS<br />

group-Unternehmen SMS Meer SpA durchgeführt.<br />

Das Projekt umfasste im Wesentlichen ein neues<br />

Konzept für die Verbrennungstechnik des 150-t/h-<br />

Hubbalkenofens, der die dortige Drahtstraße versorgt,<br />

sowie den schlüsselfertigen Umbau des<br />

Ofens. Eine besondere Vorgabe war dabei, eine<br />

Lösung zu implementieren, die neben der bisherigen<br />

ausschließlichen Nutzung von Erdgas auch<br />

den Einsatz von Hochofengas als Brennstoff<br />

ermöglicht. Die neue Technik, die während eines<br />

Anlagenstillstandes von nur einem Monat installiert<br />

wurde, hat sich als sehr erfolgreich erwiesen.<br />

Brennstoffeinsparungen von bis zu 80 % konnten<br />

bisher verzeichnet werden.<br />

www.sms-group.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603425)<br />

ARCELORMITTAL LIEFERT<br />

STAHL FÜR SCHWIMMENDEN<br />

WINDPARK<br />

Luxembourg. ArcelorMittal hat Stahl für den<br />

ersten schwimmenden Windpark der Welt geliefert.<br />

Aus 5.300 t maritimen Grobblechs der Sorten<br />

NV36D und NV36E entstehen die fünf Schwimmvorrichtungen<br />

des Windparkes Navantia-Windar<br />

in Buchan Deep vor der Ostküste Schottlands.<br />

Diese müssen selbst bei schlechten Wetterbedingungen<br />

höchste Stabilität bieten. Als Ballast<br />

dienen Steine und Wasser. Der luxemburgische<br />

Erzeuger fertigte die Bleche in seinem spanischen<br />

Werk in Gijón. Die ersten Lieferungen erfolgten<br />

im Dezember 2015, die letzten im Mai 2016. Die<br />

Arbeiten an dem Windpark begannen im Januar<br />

2016. Insgesamt 450.000 Stunden sind bis zur<br />

Fertigstellung geplant. Auftraggeber ist die Statoil-Tochter<br />

Hywind-Scotland Ltd.<br />

www.arcelormittal.com<br />

K<br />

/<br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603434)<br />

FORMZUSCHNITTE<br />

KONTUREN<br />

www.stahlo.de


24 K Steel International<br />

ISSF-Nachhaltigkeitspreis für Outokumpu<br />

Helsinki. Das International Stainless Steel Forum (ISSF) hat seinen traditionellen Nachhaltigkeitspreis<br />

Ende Mai 2016 der Outokumpu Oyj verliehen.<br />

Der finnische Rostfreierzeuger überzeugte<br />

den internationalen Dachverband<br />

mit einer Wasserwiederaufbereitungsanlage<br />

in seinem mexikanischen Kaltwalzwerk<br />

Mexinox. Die Ehrung erfolgte während der<br />

Jahrestagung der gemeinnützigen Forschungsorganisation<br />

in Helsinki.<br />

Das mexikanische Werk San Luis Potosi<br />

liegt in einer sehr trockenen und wasserarmen<br />

Region. Grundwasser ist eines der<br />

wichtigsten Güter der Bewohner dieses<br />

Landstrichs. Aktuell setzen die Finnen<br />

45.000 m 3 Wasser pro Monat in dem Kaltwalzwerk<br />

ein. 99 % davon werden behandelt<br />

und wiederaufbereitet. Keine andere<br />

Industrie erreicht einen so hohen Wert. Mit<br />

dem eingesparten Frischwasser können<br />

1.100 Haushalte ihren Jahresbedarf decken.<br />

Im Jahr 2015 benötigte die Anlage mit<br />

1,22 m 3 pro erzeugter Tonne äußerst wenig<br />

Wasser. Sie unterschritt die gesetzte Höchstgrenze<br />

von 1,50 m 3 pro t deutlich. Der Rostfreierzeuger<br />

will in den kommenden Jahren<br />

weitere Einsparungen erreichen.<br />

Outokumpu investierte viel Zeit und viel<br />

Geld in dieses Wassersparprojekt. Der An -<br />

stoß erfolgte im Jahr 2001 durch neue<br />

Umweltschutzvorschriften in Mexiko. Eine<br />

der jüngsten Innovationen ist der 2013 installierte<br />

Kristallisator, der unter anderem den<br />

CO 2<br />

-Einsatz um 95 % reduziert. Außerdem<br />

spart er Energie und Geld.<br />

www.outokumpu.com<br />

/<br />

(sm 160703662)<br />

Erweiterte Abgaskühlanlage für HIsarna-Prozess<br />

Essen. Der Essener Anlagenbauer Oschatz wurde von Tata Steel Europe mit der Lieferung einer neuen<br />

Abgaskühlstrecke für die HIsarna-Versuchsanlage im niederländischen IJmuiden beauftragt.<br />

HIsarna ist ein innovatives Schmelzreduktionsverfahren<br />

zur ressourcenschonenderen<br />

Produktion von Roheisen. Bereits seit<br />

Ende der 1990er-Jahre unterstützt Oschatz<br />

die Etablierung dieses neuartigen Prozesses.<br />

Zunächst im Rahmen des HIsmelt-Verfahrens<br />

von Rio Tinto sowie seit 2010 für das<br />

Nachfolgeverfahren HIsarna, eine Kombination<br />

aus HIsmelt und dem CCF-Verfahren<br />

von Tata Steel.<br />

Der HIsarna-Prozess soll es ermöglichen,<br />

Roheisen in nur einem Schritt aus Eisenerz<br />

und Kohle zu gewinnen, ohne diese vorher<br />

zu Sinter und Koks aufbereiten zu müssen.<br />

Durch diese Bündelung von Prozessschritten<br />

könnte im Vergleich zur herkömmlichen<br />

Roheisen-Produktion im Hochofen der Energiebedarf<br />

um wenigstens 20 % gesenkt<br />

und zugleich der CO 2<br />

-Ausstoß deutlich<br />

reduziert werden.<br />

Im Jahr 2010 lieferte Oschatz den ersten<br />

Kühlkamin für den HIsarna-Prozess. Seitdem<br />

konnten in der Versuchsanlage in IJmuiden<br />

vielversprechende Testläufe durchgeführt<br />

und wertvolle Erkenntnisse für die Optimierung<br />

des Verfahrens gewonnen werden.<br />

Nun werden die Versuche im größeren Maßstab<br />

fortgesetzt. Zu diesem Zweck wird die<br />

Abgaskühlanlage von Oschatz erweitert und<br />

grundlegend optimiert. Neben dem eigentlichen<br />

Kühlkamin sind auch Stahlbau und<br />

Montage Bestandteil des Lieferumfangs von<br />

Oschatz.<br />

»Wir sind stolz darauf, auch in Zukunft<br />

Teil des innovativen HIsarna-Prozesses zu<br />

sein«, sagt Dr.-Ing. Jan-Christopher Schrag,<br />

geschäftsführender Gesellschafter der<br />

Oschatz Gruppe. »Oschatz und Tata Steel<br />

verbindet eine langjährige und erfolgreiche<br />

L STEEL TICKER<br />

ROHEISENENTSCHWEFELUNGS-<br />

ANLAGEN FÜR ILVA<br />

Düsseldorf. Der Stahlproduzent ILVA S.p.A.,<br />

Italien, hat die SMS group mit der Lieferung von<br />

zwei Roheisenentschwefelungsanlagen für die<br />

Stahlwerke Nr. 1 und Nr. 2 am Standort Taranto<br />

beauftragt. Die neuen Anlagen werden gemäß<br />

dem heutigen Stand für Emissionsauflagen aus-<br />

Zusammenarbeit. Als zuverlässiger Partner<br />

seit vielen Jahren kennen wir die Anlage inund<br />

auswendig und werden weiterhin alles<br />

daran setzen, diesen zukunftsweisenden<br />

Prozess voranzutreiben.«<br />

Die neue Abgaskühlstrecke für den HIsarna-Prozess<br />

wird aktuell im Oschatz-eigenen<br />

Werk in der Türkei produziert und im Herbst<br />

dieses Jahres nach IJmuiden ausgeliefert. Die<br />

Inbetriebnahme der erweiterten Versuchsanlage<br />

soll schließlich Ende 2016 erfolgen.<br />

www.oschatz.com<br />

/<br />

(sm 160703690)<br />

geführt. Eine Besonderheit ist die hohe Flexibilität<br />

des Injektion-Entschwefelungsverfahren der SMS<br />

group. Damit ist es möglich, Entschwefelungsmittel<br />

in zwei verschiedenen Konfigurationen<br />

einzublasen. Die Inbetriebnahme beider Anlagen<br />

ist für das erste Quartal 2017 geplant.<br />

www.sms-group.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160703698)<br />

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26 K Steel International<br />

L STEEL TICKER<br />

STAHLVERBÄNDE WOLLEN CHINA<br />

INS BOOT HOLEN<br />

Brüssel. Zehn internationale Stahlverbände<br />

haben die Volksrepublik China aufgefordert, sich<br />

an weiteren Gesprächen über die Beseitigung der<br />

weltweiten Überkapazitäten zu beteiligen. Das<br />

erste von der Organisation für wirtschaftliche<br />

Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) am<br />

18. April 2016 in Brüssel anberaumte Treffen zur<br />

Krisenbewältigung war ohne konkrete Beschlüsse<br />

beendet worden. Die Stahlverbände aus Europa,<br />

den USA, Kanada, Mexiko, Lateinamerika, Brasilien<br />

und der Türkei beklagten die fehlende Kooperationsbereitschaft<br />

der Volksrepublik. China hatte<br />

Vorwürfe zurückgewiesen, die Stahlindustrie zu<br />

subventionieren und erklärt, bereits viele Erzeugungskapazitäten<br />

reduziert zu haben. Die Stahlverbände<br />

begrüßten zugleich das Engagement<br />

vieler Stahl erzeugender Nationen. Sie wollen<br />

künftig noch enger zusammenarbeiten und sich<br />

intensiv für einen fairen Wettbewerb einsetzen.<br />

Die Vertreter der Regierungen hatten sich auf ein<br />

weiteres Treffen im Laufe des Jahres geeinigt, um<br />

erneut über unfaire Handelspraktiken und ge -<br />

dumpte Stahlimporte zu sprechen. In Brüssel hatten<br />

sie noch keinen konkreten Weg aus der Krise<br />

beschlossen, aber festgestellt, dass schnelles und<br />

strukturiertes Handeln notwendig sei. Dieses<br />

muss sich gegen Subventionen für den Aufbau<br />

neuer Kapazitäten, gegen das Überleben von<br />

maroden Stahlwerken und das Durchführen von<br />

unfairen Handelspraktiken richten.<br />

K<br />

kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 160703591)<br />

AUSZEICHNUNG FÜR SAARSTAHL<br />

Völklingen. Der japanische Automobilzulieferer<br />

DENSO hat die Saarstahl AG für ihre exzellente<br />

Produktqualität und Zusammenarbeit mit dem<br />

»Regional Cooperation Award« ausgezeichnet.<br />

Jean-Paul Timmerman, Leiter des Verkaufsbereichs<br />

Draht bei Saarstahl, nahm den Preis auf der<br />

»DENSO Suppliers Convention« in Nagoya/Japan<br />

entgegen und erklärte. »Diese Auszeichnung er -<br />

öffnet uns die Möglichkeit, noch enger mit DENSO<br />

zusammenzuarbeiten bis hin zu einer direkten<br />

technischen Kooperation.«<br />

Saarstahl liefert das Vormaterial für eine kaltmassivumgeformte<br />

Komponente, die in Lichtmaschinen<br />

eingesetzt wird. Mit monatlich rd. 500 t<br />

Walzdraht aus dem Werk Neunkirchen ist Saarstahl<br />

mit diesem Produkt einer der Hauptlieferanten<br />

für den DENSO-Standort Knoxville/Tennessee,<br />

an dem Lichtmaschinen produziert werden.<br />

Für Saarstahl ist es die erste Auszeichnung<br />

durch einen japanischen Kunden. Vertriebsvorstand<br />

Dr. Klaus Richter: »Wir freuen uns sehr über<br />

diese Anerkennung, die uns weitere interessante<br />

Perspektiven als Lieferant der japanischen Automobilzulieferindustrie<br />

eröffnet.« Diese fertigt<br />

zunehmend in Osteuropa und bietet daher gewissermaßen<br />

»vor der Tür« einen vielversprechenden<br />

Absatzmarkt für hochwertige Saarstahl-Produkte.<br />

»Wir werden bereits jetzt, hinter den japanischen<br />

Lieferanten, als zweiter und dritter Lieferant für<br />

Kaltstauchgüten, Federstahl, Automatenstahl und<br />

Reifendraht gewählt und wollen diese Position<br />

weiter ausbauen«, erläutert Dr. Richter zur Saarstahl-Strategie.<br />

Die DENSO Corporation ist ein globaler Automobilzulieferer,<br />

insbesondere für Automobilelektronik<br />

und Automobilmechatronik mit weltweit<br />

rd. 146.000 Mitarbeitern und 188 Niederlassungen.<br />

K<br />

WS(Jp)/SE/ (sm 160703734)<br />

THYSSENKRUPP CSA WIEDER<br />

»IN DER FAMILIE«<br />

Essen. thyssenkrupp ist jetzt alleiniger Eigentümer<br />

des brasilianischen Stahlwerks thyssenkrupp<br />

CSA (CSA). Alle aufschiebenden Bedingungen und<br />

Genehmigungen für den Vollzug der Transaktion<br />

einschließlich der des Conselho Administrativo de<br />

Defesa Econômica (CADE) wurden erfüllt, so meldet<br />

es der Konzern. Die Übernahme der von Vale<br />

S.A. gehaltenen Anteile (26,87 %) erfolgte zu<br />

einem symbolischen Kaufpreis in Kombination mit<br />

einem Besserungsschein für den Fall eines Verkaufs<br />

von CSA. Finanzierungsbedarf bei thyssenkrupp<br />

ist durch die Transaktion nicht entstanden,<br />

hieß es. Im Rahmen der Anteilsübernahme werden<br />

die Minderheits- und Mitspracherechte von<br />

Vale sowie die zwischen Vale und CSA bestehenden<br />

operativen Leistungs- und Lieferbeziehungen<br />

aufgelöst, mit Ausnahme des bestehenden Eisenerz-Liefervertrags<br />

zwischen den beiden Parteien.<br />

thyssenkrupp reduziert durch die Bereinigung der<br />

Eigentümerstruktur Komplexität und Risiken und<br />

erhöht gleichzeitig den Handlungsspielraum für<br />

die weitere Entwicklung von CSA.<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160703697)<br />

NEUE BRENNERTECHNOLOGIE<br />

STEIGERT ENERGIEEFFIZIENZ<br />

Duisburg. Eine wesentliche Erhöhung der Energieeffizienz<br />

hat thyssenkrupp bei einem der drei<br />

Sinterbänder in Duisburg-Schwelgern erzielt.<br />

Umgesetzt wurde die Maßnahme im Zuge von<br />

umfangreichen Sanierungs- und Umbauarbeiten<br />

in der dortigen Sinteranlage. Damit sind neben<br />

der Energieeinsparung weitere positive Effekte<br />

verbunden, z. B. die Verbesserung der Arbeitssicherheit<br />

und Leistungsfähigkeit der Anlage<br />

sowie eine gleichmäßigere Qualität des Sinters.<br />

Die Mo dernisierung war mit einem Finanzvolumen<br />

von 7,5 Mill. € verbunden. thyssenkrupp<br />

arbeitet in tensiv an einer weiteren Steigerung der<br />

Energieeffizienz, einem der zentralen Ziele der<br />

Energiewende. Um dies zu erreichen hat die<br />

Bundes regierung eine Initiative zur Gründung von<br />

rd. 500 Netzwerken auf den Weg gebracht. Die<br />

deutsche Industrie wie z. B. die Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl haben zugesagt, dies bis zum Jahr<br />

2020 umzusetzen. Die Stahlsparte von thyssenkrupp<br />

hatte bereits 2015 das Netzwerk »Steel<br />

energy+« gegründet und sich der Initiative angeschlossen.<br />

Neben den Standorten der thyssenkrupp<br />

Steel Europe AG sind daran auch die Tochtergesellschaften<br />

innerhalb der Business Area<br />

Steel Europe sowie die Kokerei Schwelgern und<br />

HKM beteiligt. Ziel des neuen Energieeffizienz-<br />

Netzwerkes ist es, den langjährig praktizierten,<br />

systematischen Erfahrungs- und Ideenaustausch<br />

zur Steigerung der Energieeffizienz zu intensivieren.<br />

www.thyssenkrupp-steel.com K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160703689)<br />

NEUE WORLDSTEEL-STATISTIKEN<br />

ERHÄLTLICH<br />

Brüssel. Die World Steel Association hat ihr<br />

traditionelles Nachschlagewerk »World Steel in<br />

Figures« aktualisiert. Die Ausgabe für das Jahr<br />

2016 kann kostenlos auf der Homepage des<br />

Dachverbandes heruntergeladen oder in Papierform<br />

bestellt werden. Das Kompendium gibt einen<br />

umfassenden Überblick über die Aktivitäten der<br />

internationalen Stahlindustrie. Statistiken über die<br />

Erzeugung von Rohstahl, den Stahleinsatz pro<br />

Kopf und die wichtigsten stahlerzeugenden Länder<br />

ergänzen die Sammlung.<br />

www.worldsteel.org<br />

K<br />

/<br />

kibi/WS(Jp)/SE/ (sm 160703666)<br />

BESÄUMSCHERENEINHEIT<br />

FÜR SEVERSTAL<br />

Düsseldorf. Severstal hat die SMS group mit<br />

der Lieferung einer neuen ASC-Doppelkopf-Besäumschereneinheit<br />

(Automatic Setting Control)<br />

für die kontinuierliche Beizlinie Nr. 3 in Cherepovets,<br />

Russland, beauftragt. Ziel der Modernisierung<br />

ist es, die Kapazität der Linie durch eine<br />

höhere Verfügbarkeit der Besäumschere zu steigern<br />

und die Qualität der Bandkanten zu erhöhen.<br />

Besonders bei weichen Materialien wird der<br />

Schnittgrat und die Gleichmäßigkeit der Kanten<br />

verbessert.<br />

www. sms-group.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160703655)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


EuroBLECH 2016<br />

L STEEL TICKER<br />

<br />

<br />

DIE NEUEN STAHL-WELTMEISTER<br />

London. Zur diesjährigen 10. steelChallenge des Weltstahlverbands<br />

worldsteel hatte die Universität Duisburg-Essen Daniel Mendonca Francioli<br />

ent sandt. Er trat als »Regional Champion« für Europa, Afrika und den Nahen<br />

Osten im Finale in der Studenten-Kategorie an, aus der Eonsung Lee aus<br />

Südkorea als Sieger hervorging. In der Kategorie »Industrie« ging der Preis<br />

an Marcos Daniel Gouveia Filho von der Companhia Siderurgica do Pecem<br />

(CSP, Brasilien).<br />

www.worldsteel.org<br />

K<br />

/<br />

wWS(Jp)/SE/ (sm 160503466)<br />

VERHALTENE AUSSICHTEN FÜR<br />

DIE DILLINGER GRUPPE<br />

Dillingen. Die Dillinger Gruppe (Aktien-Gesellschaft der Dillinger Hüttenwerke<br />

mit ihren Tochtergesellschaften) konnte 2015 in einem konjunkturell<br />

schwierigen Umfeld und einem sehr stark umkämpften Grobblechmarkt die<br />

Produktions- und Absatzmengen gegenüber dem Vorjahr steigern. »Dank<br />

günstiger Einsatzrohstoffe und der konsequenten Sparpolitik ist es der<br />

Dillinger Gruppe trotz Umsatzrückgang gelungen, opera tive Gewinne zu<br />

erzielen«, so der Sprecher des Vorstandes der Dillinger Hütte Fred Metzken<br />

bei der Jahrespressekonferenz. Der Grobblechmarkt blieb 2015 stark<br />

umkämpft und war wie bereits im Vojahr von großen strukturellen Problemen<br />

gekennzeichnet. Die unzureichende und weiter gesunkene Kapazitätsauslastung<br />

der Eurofer- Werke von unter 60 %, massive Überkapazitäten und<br />

ex trem gestiegene Importe in den EU-Markt waren für das Unternehmen die<br />

bestimmenden Faktoren im abgelaufenen Geschäftsjahr. Sie führten zu einem<br />

anhaltend aggressiven Verdrängungswettbewerb und einem enormen Erlösund<br />

Margendruck, der sich im Jahresverlauf noch verschärfte und zu einem<br />

Umsatzrückgang bei der Dillinger Gruppe führte. Die rückläufigen Öl- und<br />

Gaspreise hatten zudem eine schwache Nachfrage auf dem Energiemarkt<br />

– Hauptabnehmermarkt für Produkte der Unternehmensgruppe – zur Folge.<br />

Der Bereich der Rohrbleche litt besonders unter dem schwachen Projektgeschäft<br />

auf dem Großrohrmarkt. Auf dem Grobblechmarkt sei weiterhin mit<br />

einer äußerst angespannten Lage zu rechnen hieß es. Es herrschte auch zu<br />

Beginn des Jahres 2016 ein aggressiver Verdrängungswettbewerb. Niedrige<br />

Gas- und Ölpreise lähmten maßgeblich die Investitionen auf dem Energiemarkt,<br />

und die anhaltenden Überkapazitäten und hohen Importe drückten<br />

stark auf die Preise, die ein ex trem niedriges Niveau erreicht hatten. Die<br />

europäischen Grobblechhersteller erwarten vor dem Hintergrund der Umsetzung<br />

von Anti-Dumping- Maßnahmen seitens der EU-Kommission in der zweiten<br />

Jahreshälfte 2016 eine gewisse Erholung auf dem aus den Fugen geratenen<br />

Grobblech markt. Eine vernünftige Weichenstellung der Politik in der<br />

Handels- und Klimapolitik sei für die Zu kunft unerlässlich. Die Dillinger Gruppe<br />

erwartet insgesamt Absatzmengen auf Vorjahresniveau.<br />

K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong><br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160503427)<br />

WEISSBLECHINDUSTRIE ZUM NACHSCHLAGEN<br />

London. Der britische Informationsdienstleister Kallanish Commodities hat<br />

die 21. Auflage seines traditionellen Nachschlagewerkes »Tin Mills of the<br />

World« fertiggestellt. Das 188 Seiten um fassende Kompendium gibt einen<br />

Überblick über die globale Weißblechindustrie und ihre geografische Verteilung.<br />

Jedes einzelne der gegenwärtig noch 73 bestehenden Werke ist ausführlich<br />

be schrieben. Der Bericht kann kostenpflichtig auf der Homepage von<br />

Kallanish bestellt werden: www.kallanish.com.<br />

www.kallanish.com<br />

K<br />

/<br />

kibi/WS(SHN)/SE/ (sm 160503302)<br />

<br />

<br />

Handling Fügen, Schweißen<br />

Umformen Trennen, Schneiden <br />

Flexible Blechbearbeitung Maschinenelemente<br />

Additive Fertigung<br />

Werkzeuge F&E Datenerfassung/-verarbeitung<br />

CAD/CAM/CIM-Systeme Betriebs-/Lagereinrichtungen<br />

Sicherheit am Arbeitsplatz <br />

Fertigprodukte, Zulieferteile, Baugruppen<br />

<br />

<br />

HANNOVER<br />

www.euroblech.de<br />

Veranstalter: Mack Brooks Exhibitions Ltd


28 K Branchenberichte<br />

Industrie 4.0 lässt Rendite wachsen<br />

Roland-Berger-Studie zeigt Auswirkungen der digitalen Transformation<br />

München. Der Wandel der Industrie hin zu Industrie 4.0 ist mehr als ein<br />

reines Technologiethema, denn er wird sowohl die Strategie vieler<br />

Unternehmen, als auch die Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik stark<br />

beeinflussen. Die Unternehmensberatung Roland Berger stellt deshalb in<br />

ihrer neuen Studie »The Industrie 4.0 transition quantified« einen Ansatz<br />

vor, der die positiven Effekte des digitalen Wandels sichtbar macht.<br />

Schlüssel ist die Betrachtung der Kapitalrendite<br />

(Return on Capital Employed –<br />

ROCE) in der verarbeitenden Industrie. Das<br />

Ergebnis auf das eingesetzte Kapital zeigt,<br />

wie durch Industrie 4.0 Rentabilität und<br />

Kapitalnutzung gleichzeitig optimiert werden<br />

können und welche Effekte sich dabei<br />

für Unternehmen, Länder und Arbeitsmarkt<br />

ergeben.<br />

»Industrie 4.0 darf nicht mit Automatisierung<br />

verwechselt werden. Denn durch die<br />

Automatisierung werden Produktionsprozesse<br />

nur durch eine höhere Kapitalbindung<br />

effizienter«, sagt Thomas Rinn, Partner von<br />

Auswirkungen von Industrie 4.0<br />

Fingiertes Beispiel eines typischen Automotive-Zulieferers<br />

ROCE<br />

(Return On Capital Employed)<br />

Rentabilität<br />

Gesamte Anlagenauslastung<br />

Kapitalumschlag<br />

(Umsatz/eingesetztes Kapital)<br />

Maschinenpark<br />

Roland Berger und Leiter des globalen Competence<br />

Centers Engineered Products &<br />

High Tech. »Ein effizienterer Einsatz des Ka -<br />

pitals wird erst durch Industrie 4.0 möglich.«<br />

Am Beispiel eines Automobilzulieferers<br />

haben die Roland-Berger-Experten errechnet,<br />

dass durch die Umstellung der Produktion<br />

auf Industrie 4.0 der ROCE um 25 Prozentpunkte<br />

auf 40 % verbessert werden<br />

könnte. Zudem wäre eine Verbesserung der<br />

Maschinenauslastung von 65 % auf 90 %<br />

möglich. Um diese positiven Effekte gesamtwirtschaftlich<br />

zu nutzen, haben viele Länder<br />

Heute mit Wirksamkeit von Industrie 4.0<br />

2,5<br />

3,1<br />

15%<br />

6,0%<br />

13,1<br />

40%<br />

65%<br />

70%<br />

90%<br />

100%<br />

politische Initiativen angestoßen, um ihre<br />

Fertigungsindustrie auf dem Weg in Richtung<br />

Industrie 4.0 zu unterstützen.<br />

Deutschland. Hier steht die Digitalisierung<br />

der Produktion ganz oben auf der politischen<br />

Agenda. Denn durch den konsequenten Ausbau<br />

von Industrie 4.0 konnte Deutschland als<br />

einziges Land weltweit in den vergangenen<br />

15 Jahren seinen ROCE erheblich verbessern.<br />

Bei gleichbleibendem Kapitaleinsatz stieg die<br />

Kapitalrendite von 12 % im Jahr 2000 auf<br />

über 30 % im Jahr 2014.<br />

Frankreich. Französische Industrieunternehmen<br />

kämpfen seit Jahren mit veralteten<br />

Maschinenparks, Arbeitsplatzverlusten und<br />

sinkender Profitabilität. 2014 gingen die<br />

Investitionen im Industriebereich um<br />

40 Mrd. € zurück; entsprechend sank der<br />

nationale ROCE auf 8 %. Im Jahr 2000 lag<br />

er noch bei 20 %. Durch die Digitalisierung<br />

der Produktion könnte daher die französische<br />

Industrie wieder wachsen; Fertigung,<br />

die bisher im Ausland stattfand, könnte ins<br />

Land zurückgeholt werden. Neue Arbeitsplätze<br />

würden so entstehen; Industrieunternehmen<br />

könnten wieder zu attraktiven<br />

Arbeitergebern werden.<br />

USA. Amerikanische Unternehmen haben<br />

schon vor Jahren ihre Produktionsstätten<br />

größtenteils in Billiglohnländer wie Mexiko<br />

und China verlagert und zwischen 2000 und<br />

2014 über 5 Mill. Arbeitsplätze verloren. Im<br />

gleichen Zeitraum wurden die Investitionen<br />

zwar verdoppelt und durch höhere Automatisierung<br />

die Gewinne um 54 % gesteigert.<br />

Doch wegen ineffizienter Maschinenauslastung<br />

hat sich der ROCE nicht verbessert.<br />

Mithilfe der Initiative »Advanced Manufacturing<br />

Partnership« will nun die amerikanische<br />

Regierung dieser Entwicklung entgegenwirken<br />

und so wieder wettbewerbsfähiger<br />

werden.<br />

Mitarbeiter<br />

55%<br />

100%<br />

Quelle: Roland Berger<br />

Japan. Die japanische Industrie hat zwischen<br />

2010 und 2014 rd. 80 % ihrer Gewinne eingebüßt<br />

und 2 Mill. Jobs verloren. Der starke<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Branchenberichte K 29<br />

Yen und die rückläufigen Exporte haben die<br />

Deindustrialisierung zusätzlich vorangetrieben.<br />

Ganz nach dem deutschen Vorbild<br />

setzt nun die Regierung auf Industrie 4.0,<br />

um den Industriesektor und den Arbeitsmarkt<br />

wieder anzukurbeln.<br />

China. Das Land, das für günstige Massenprodukte<br />

bekannt ist, muss einen Paradigmenwechsel<br />

einleiten, wenn seine Industrie<br />

international wettbewerbsfähig bleiben<br />

soll. Denn die sinkende Nachfrage nach<br />

Billigprodukten sowie steigende Löhne und<br />

Energiekosten erschweren das Überleben<br />

vieler chinesischer Industrieunternehmen.<br />

Mit der Initiative »Intelligent Manufacturing<br />

2025« unterstützt deshalb die Re -<br />

gierung die Herstellung hochwertiger Produkte.<br />

Potenzieller Wertbeitrag<br />

für Westeuropa<br />

Die Umstellung der Produktion auf die digitale<br />

Fertigung, so die Roland-Berger-Experten,<br />

hätte klare positive Effekte für Westeuropa.<br />

Denn intelligente, digital vernetzte<br />

Systeme und Prozessketten binden weniger<br />

Kapital und verbessern die Kapitalrendite.<br />

So gehen die Experten davon aus, dass der<br />

ROCE in Westeuropa durch den verstärkten<br />

Einsatz von Industrie 4.0 von heute 18 %<br />

auf 28 % im Jahr 2035 steigen wird. Dies<br />

kann zu einem zusätzlichen Wertbeitrag von<br />

420 Mrd. € durch höhere Gewinne und<br />

weniger gebundenes Kapital führen.<br />

»Durch Industrie 4.0 wird sich außerdem<br />

die Arbeitswelt deutlich verändern«, prognostiziert<br />

Roland Berger-Partner Max Blanchet.<br />

»Traditionelle Jobs in der Industrie<br />

werden verloren gehen, dafür können in<br />

Westeuropa bis zu 10 Mill. neue Arbeitsplätze<br />

entstehen – vor allem im Bereich Dienstleistung<br />

und IT. Denn die neue Art und Weise,<br />

wie zukünftig produziert und gearbeitet<br />

wird, verändert die Geschäftsmodelle und<br />

somit viele Jobprofile.«<br />

So schätzen die Roland-Berger-Experten,<br />

dass alleine im Bereich Dienstleistung und<br />

IT rd. 7 Mill. Arbeitsplätze hinzukommen<br />

werden. Denn schließlich benötigen europäische<br />

Unternehmen gut qualifiziertes Personal,<br />

um ihre Entwicklung in Richtung Digitalisierung<br />

schnell voranzutreiben. »In Summe<br />

ergibt sich ein positiver Effekt: Industrie<br />

4.0 kann mit neuen zusätzlichen Arbeitsplätzen<br />

Jobverluste überkompensieren«,<br />

fasst Thomas Rinn zusammen.<br />

K<br />

(sm 160703546)<br />

GERINGE INVESTITIONEN BEI HÜTTEN- UND<br />

WALZWERKEINRICHTUNGEN<br />

Frankfurt am Main. Nach einer Mitteilung des Bereichs Hütten- und Walzwerkeinrichtungen<br />

im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)<br />

ergab sich dort vor dem Hintergrund des relativ hohen Umsatzniveaus im Jahr 2014<br />

für die deutsche Branche im Jahr 2015 ein zweistelliger Rückgang von 31 %. Weltweite<br />

Stahl- und auch Aluminium-Überka pazitäten – insbesondere das sehr hohe<br />

Produk tionsvolumen in China – drücken die Nachfrage nach Hütten- und Walzwerkeinrichtungen<br />

weltweit. Auftragsvolumina sind bereits seit Herbst 2014 rückläufig.<br />

Über alle Regionen hatten Hersteller des Metallurgie nahen Maschinen- und<br />

Anlagenbaus durchschnittlich 26 % weniger Aufträge zu verbuchen. Auch der anhaltende<br />

Preisdruck auf die Rohstoffmärkte und fortbestehende geopolitische Risiken<br />

halten die Investitions neigung in der Metallherstellung auf niedrigem Niveau. »Im<br />

laufenden Jahr zeichnen sich erneut Umsatzrückgänge im zweistelligen Bereich ab.<br />

Ein Minus um 25 % ist nicht ausgeschlossen, da Neuaufträge sich größtenteils erst<br />

in den Folgejahren im Umsatz bemerkbar machen würden. Potenzial sehen wir aktuell<br />

am ehesten in der NAFTA-Re gion oder auch auf einigen südostasiatischen Märkten«,<br />

erklärt Dr. Timo Würz, Geschäftsführer des VDMA Fachverbandes Hütten- und<br />

Walz werkeinrichtungen.<br />

www.vdma.org<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160703688)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

POLEN WIRD PARTNERLAND 2017<br />

Hannover. Polen wird das Partnerland der Hannover Messe 2017 sein. Dies gaben<br />

das polnische Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung sowie der Veranstalter Deutsche<br />

Messe AG in Hannover bekannt. Der polnische Staatssekretär, Pawe Chory,<br />

betont die Chancen, die sich aus der Partnerland-Beteiligung ergeben: »Als Partnerland<br />

der Hannover Messe 2017 wollen wir die Vielfalt und die Dynamik der polnischen<br />

Wirtschaft und ihre Innovationsfähigkeit zeigen und unsere internationalen Außenbeziehungen<br />

weiter ausbauen.«<br />

www.hannovermesse.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160703557)<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


30 K Branchenberichte<br />

Elektroindustrie will Höchstmarke von 2008<br />

übertreffen<br />

Auf gutem Weg zu Industrie 4.0<br />

Frankfurt (kv). Die deutsche Elektroindustrie hatte 2016 einen etwas<br />

mühsamen Start. Weder Auftragseingang noch Produktion kamen so recht<br />

in Schwung. Dennoch sind die Unternehmen für das Gesamtjahr<br />

einigermaßen zuversichtlich. Zum Jubeln ist indessen kein Anlass. Die<br />

Produktion soll um 1 % steigen. Für den Umsatz plant die Branche ein<br />

Wachstum von 2 %.<br />

Bis Ende März verlief das Geschäft der<br />

deutschen Elektroindustrie eher enttäuschend.<br />

Im ersten Quartal blieben die Auftragseingänge<br />

um 3,2 % hinter dem Vorjahresniveau<br />

zurück. Die Inlandsaufträge gaben<br />

um 5,8 % und die Auslandsaufträge um<br />

1,1 % nach. »Allerdings spielt hier ein Basiseffekt<br />

eine wesentliche Rolle, da es vor<br />

einem Jahr sehr viele Großaufträge gegeben<br />

hatte. Zusätzlich fiel Ostern dieses Jahr<br />

bereits in den März«, sagte Dr. Andreas<br />

Gontermann, Chefvolkswirt des<br />

ZVEI - Zentralverband Elektrotechnik-<br />

und Elektronikindustrie.<br />

Hierdurch werde der Vorjahresvergleich<br />

erheblich verzerrt.<br />

Die preisbereinigte Produktion<br />

stieg von Januar bis<br />

März um lediglich 0,4 %, stagnierte<br />

also praktisch. »In den<br />

gesamten ersten drei Monaten<br />

2016 belief sich der Branchenumsatz auf<br />

43,1 Mrd. €«, so Gontermann. »Damit<br />

übertraf er sein entsprechendes Vorjahresniveau<br />

um 1,4 %.« Einem Anstieg der<br />

Inlandserlöse um 3,3 % auf 20,8 Mrd. €<br />

stand hier ein leichter Rückgang der Auslandsumsätze<br />

um 0,2 % auf 22,3 Mrd. €<br />

gegenüber.<br />

Ab April hellte sich indessen das<br />

Geschäftsklima nach drei Rückgängen in<br />

Folge wieder etwas auf. Sowohl die Beurteilung<br />

der aktuellen Lage als auch die allgemeinen<br />

Geschäftserwartungen für die kommenden<br />

sechs Monate fielen besser aus als<br />

noch im März. 32 % der Unternehmen<br />

bewerten ihre derzeitige wirtschaftliche<br />

Situation als gut, 57 % als stabil und 11%<br />

als schlecht. Was den Blick nach vorne anbelangt,<br />

so stieg der Saldo aus positiven und<br />

negativen Erwartungen im April deutlich<br />

von vier auf zehn Prozentpunkte. Damit einhergehend<br />

haben die Elektrounternehmen<br />

ihre Produktionspläne im April wieder etwas<br />

erhöht. 19 % der Unternehmen wollen<br />

ihren Output in den nächsten drei Monaten<br />

erhöhen, nur 5 % senken. Der Rest plant<br />

»<br />

Obwohl die Liste der globalen Konjunkturrisiken<br />

weiterhin lang ist, gehen der jüngsten Umfrage des ZVEI<br />

zufolge drei Viertel der befragten Unternehmen dieses<br />

Jahr von einem Erlösanstieg von 2 % oder mehr aus.<br />

Michael Ziesemer, Präsident, ZVEI – Zentralverband Elektrotechnikund<br />

Elektronikindustrie<br />

mit einem konstanten Niveau. So sieht auch<br />

ZVEI-Präsident Michael Ziesemer – wie<br />

schon zu Jahresbeginn – wieder »verhalten<br />

optimistisch« in das laufende Jahr. »Obwohl<br />

die Liste der globalen Konjunkturrisiken weiterhin<br />

lang ist, gehen der jüngsten Umfrage<br />

des ZVEI zufolge drei Viertel der befragten<br />

Unternehmen dieses Jahr von einem Erlösanstieg<br />

von 2 % oder mehr aus. Nur jede<br />

zehnte Firma erwartet Stagnation. Auch<br />

bezüglich den USA, dem inzwischen wieder<br />

größten Exportland der Branche, fallen die<br />

Aussichten vorsichtig optimistisch aus. Hier<br />

erwarten mehr als 90 % der Branchenfirmen<br />

2016 ein leichtes Wachstum ihrer<br />

Geschäfte. Ziesemer: »Wir rechnen in diesem<br />

Jahr mit einem Plus von 1 % bei der<br />

preisbereinigten Produktion. Der Umsatz<br />

sollte mit 2 % etwas stärker zulegen und<br />

damit die Höchstmarke von 2008 in Höhe<br />

von 182 Mrd. € überbieten können.«<br />

Weltmarkt wächst um 5 %<br />

In einer Analyse des Welt-Elektromarktes<br />

geht der ZVEI bei einer Basis von rd.<br />

3,70 Bill. € im Jahr 2014 für 2015 und 2016<br />

von einem Wachstum von nominal jeweils<br />

5 % aus. Der Weltmarktausblick umfasst 53<br />

Länder, die zusammen rd. 97 % des weltweiten<br />

Marktes auf sich vereinen. Die Marktzahlen<br />

stimmen naturgemäß nicht mit den jeweiligen<br />

Produktionszahlen der Länder oder<br />

Regionen überein, da die Exporte heraus- und<br />

die Importe hineingerechnet werden müssen<br />

und zudem die Dienstleistungen eine gewichtige<br />

Rolle spielen. Wohl aber lässt sich aus<br />

den Zahlen schließen, dass die Deutschen<br />

zwar nicht auf den teilweise<br />

gesättigten Industriemärkten,<br />

wohl aber weltweit Marktanteile<br />

einbüßen, was allerdings auch<br />

für andere Branchen wie etwa<br />

den Maschinenbau gilt. Die<br />

Indus triemärkte der Elektroindustrie<br />

kamen 2014 auf 1,68 Bill. €.<br />

Der ZVEI rechnet mit einem<br />

Wachstum von jeweils 3 % für<br />

2015 und 2016. Getragen wird das globale<br />

Wachstum nach wie vor von den Schwellenländern,<br />

die ausgehend von 1,94 Bill. € Vo -<br />

lumen mit jeweils 7 % zulegen sollen. Auf<br />

Asien entfielen rd. 2,19 Bill. € und damit<br />

59 % des Weltmarktes. Hier wird ebenfalls<br />

ein jeweiliges Plus von 7 % erwartet. Der chinesische<br />

Markt – mit 1,41 Bill. € und einem<br />

Anteil von 38 % der größte Ländermarkt –<br />

soll um je 9 % wachsen. Schlechter sieht es<br />

in Japan (264 Mrd. €) mit Nullwachstum und<br />

plus 1 % aus. Dennoch behauptet Japan den<br />

Platz drei (Weltanteil 7 %) im weltweiten<br />

Länder ranking. Hinter China liegen die USA<br />

mit 526 Mrd. € (Anteil 14 %) und Prognosen<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Branchenberichte K 31<br />

von 5 und 4 %. Auf Platz vier rangiert Südkorea mit 161 Mrd. € (4 %)<br />

und einem erwarteten Wachstum von 3 und 4 %. Danach kommt<br />

Deutschland mit 109 Mrd. €, geschätzten Zuwächsen von jeweils 3 %<br />

und einem Anteil von 3 %. Der gesamte europäische Elektromarkt<br />

(633 Mrd. €) mit 2 und 3 % Plus macht 18 % des Weltmarktes aus.<br />

Im vergangenen Jahr hat die deutsche Elektroindustrie mit einem<br />

preisbereinigten Produktionsplus von 1,3 % abgeschlossen. Die Branchenerlöse<br />

erhöhten sich um 4,1 % auf 178,9 Mrd. €. Mit 849.000<br />

Mitarbeitern lag die Zahl der Beschäftigten im Inland zum Jahres ende<br />

um 4.000 höher als ein Jahr zuvor. Die Exporte stiegen um 6,7 % auf<br />

174,1 Mrd. € – dies war bereits der zweite Jahres rekord in Folge.<br />

78 % der Erlöse wurden dabei mit Industriegütern (beispielsweise<br />

aus den Bereichen Automation, Energietechnik, Elektroinstallation<br />

oder Medizintechnik) erzielt, 12 % mit Vorleistungsgütern (elektronische<br />

Bauelemente, insbesondere Halbleiter) und 10 % mit Ge -<br />

brauchsgütern (Elektrogeräte, Unterhaltungselektronik, Licht). Zum<br />

heimischen Bruttoinlandsprodukt trägt die Elektroindustrie rd. 3 %<br />

bei. Die deutsche Elektroindustrie ist wie kaum eine andere Branche<br />

in die Globalisierung und internationale Arbeitsteilung eingebunden,<br />

heißt es in einer Analyse der Industriekreditbank. Dies zeige sich<br />

besonders eindrucksvoll im Außenhandel. Die Elektro exporte (inklusive<br />

der Re-Exporte) erreichten 2015 mit dem genannten Volumen<br />

von 174,1 Mrd. € ein Siebtel aller gesamtwirtschaft lichen deutschen<br />

Ausfuhren. Deutschland ist der weltweit viertgrößte Exporteur elektrotechnischer<br />

und elektronischer Erzeugnisse. Höhere Ausfuhren<br />

konnten zuletzt nur China (2014: 662 Mrd. €), Hongkong<br />

(223 Mrd. €) und die USA (204 Mrd. €) erzielen. Zu den wichtigsten<br />

Exportgütern zählen vor allem Produkte und Systeme aus den Fachbereichen<br />

Automation (mit einem Anteil an den gesamten Branchenexporten<br />

2015 von 20,6 %), Informations- und Kommunikationstechnik<br />

(16,6 %), elektronische Bauelemente (14,2 %), Energietechnik<br />

(8,0 %) oder Elektromedizin (7,2 %). Die Einfuhren elektrotechnischer<br />

und elektro nischer Erzeugnisse nach Deutschland<br />

beliefen sich 2015 auf 161,5 Mrd. €.<br />

Gewichte der Regionen verschieben sich deutlich<br />

Die gemeinsam mit dem ZVEI erarbeitete Analyse belegt, dass Auswirkungen<br />

von sich verändernden Wechselkursen für die deutsche<br />

Elektroindustrie im Zuge ihrer immer tieferen Einbettung in das internationale<br />

Wirtschaftsgeschehen eine stetig wachsende Rolle spielen:<br />

»Die für die Anfälligkeit für Wechselkursschwankungen relevante<br />

regionale Aufgliederung der Branchenexporte ist dabei zuerst einmal<br />

durch eine starke Konzentration auf Europa gekennzeichnet, wohin<br />

knapp zwei Drittel aller Ausfuhren geliefert werden. Allerdings haben<br />

sich die Gewichte der einzelnen Regionen seit der Jahrtausendwende<br />

zum Teil deutlich verschoben. So ist vor allem die Bedeutung Asiens<br />

als Abnehmerraum stark gestiegen, während Europa an relativer<br />

Bedeutung verloren hat. Darüber hinaus gewinnen die Schwellenländer<br />

trendmäßig zunehmend an Relevanz. Sie nehmen heute bereits<br />

mehr als ein Drittel der deutschen Elektroexporte – und damit fast<br />

doppelt so viel wie noch im Jahr 2000 – auf. Getrieben wird diese<br />

Entwicklung insbesondere vom rasanten Aufstieg Chinas, das die USA<br />

2014 vorübergehend als größten Abnehmer ablösen konnte.<br />

Technisch fühlt sich die deutsche Branche weiter gut gerüstet.<br />

Nach den Worten Ziesemers hat nicht zuletzt die Hannover Messe<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


32 K Branchenberichte<br />

gezeigt, dass Industrie 4.0 in den Unternehmen<br />

angekommen ist: »Wir sahen auf der<br />

Messe erstmals nicht nur zahlreiche konkrete<br />

Industrie-4.0-Anwendungsfälle, sondern<br />

stellen auch fest, dass immer mehr Unternehmen<br />

beginnen, sich und ihre Geschäftsmodelle<br />

zu überprüfen.« Von großer Bedeutung<br />

für diese Entwicklung sei gewesen,<br />

dass Deutschland<br />

industriepolitisch<br />

wichtige Schritte<br />

nach vorn gemacht<br />

habe. Nach Auffassung<br />

des ZVEI und<br />

des Verbands Deutscher<br />

Maschinenund<br />

Anlagenbau<br />

(VDMA) wird Industrie<br />

4.0 bereits jetzt<br />

und künftig vor<br />

allem von den Unternehmen dieser beiden<br />

Branchen geprägt. Zugleich werde die fortschreitende<br />

Digitalisierung der Produktion<br />

den Charakter dieser beiden Industriezweige<br />

verändern. »Mit Industrie 4.0 werden<br />

sich der Maschinenbau und die Elektrotechnik<br />

viel stärker in Richtung Dienstleistung<br />

verändern. Diese Dienstleistungen werden<br />

sehr stark datengestützt sein«, lautet eine<br />

Kernbotschaft der beiden Verbandspräsidenten<br />

Dr. Reinhold Festge (VDMA) und<br />

Ziesemer.<br />

Viele Chancen für Mittelständler<br />

In ihrem ersten gemeinsamen Interview für<br />

die beiden Verbandszeitschriften betonen<br />

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die Präsidenten, dass Industrie 4.0 auch mittelständischen<br />

Betrieben viele Chancen bietet.<br />

»Durch die Digitalisierung tun sich ganz<br />

neue Geschäftsfelder gerade für kleinere<br />

Unternehmen auf, wenn wir nicht mit der<br />

Inbetriebnahme der Maschine beim Kunden<br />

aufhören, sondern ihm helfen, seine Produktion<br />

zu optimieren oder diese sogar zu<br />

»<br />

Durch die Digitalisierung tun sich ganz neue Geschäftsfelder<br />

gerade für kleinere Unternehmen auf, wenn<br />

wir nicht mit der Inbetriebnahme der Maschine beim<br />

Kunden aufhören, sondern ihm helfen, seine Produktion<br />

zu optimieren oder diese sogar zu betreiben.<br />

Dr. Reinhold Festge, Präsident, VDMA – Verband Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau<br />

betreiben«, erläutert Festge. Dass dies<br />

gelingen werde, steht nach Ziesemers Worten<br />

außer Frage: »Unsere Unternehmen<br />

kennen ihre Kunden. Wir liefern nicht nur<br />

den besten Antrieb oder die beste Steuerung,<br />

sondern wissen, wie wir diese Komponenten<br />

in die Prozesse einbinden können.<br />

Technologien sind dabei Mittel zum Zweck<br />

und werden sich verändern: Der IT-Anteil<br />

steigt, die Integration ins Internet wird zum<br />

Standard.«<br />

Auf diesen Weg hätten sich immer mehr<br />

Unternehmen bereits begeben, und die Verbände<br />

würden mithelfen, die richtigen Rahmenbedingungen<br />

für Industrie 4.0 zu schaffen.<br />

So wurde unter anderem mit dem<br />

»Labs Network Industrie 4.0« die Voraussetzung<br />

geschaffen, »dass mittelständische<br />

Unternehmen Lösungen für die vernetzte<br />

Fabrik in der Praxis testen können.« Auch<br />

die Politik und die Gewerkschaften hätten<br />

die Bedeutung von Industrie 4.0 erkannt,<br />

loben die beiden Präsidenten. Ein Manko<br />

sehen sie jedoch in dem immer noch ungenügenden<br />

europäischen Rechtsrahmen für<br />

die weitere Entwicklung der digitalen Produktion.<br />

»Ich sage nur: Datenschutzrichtlinien.<br />

Es kann ja nicht sein, dass wir in jedem<br />

Mitgliedsstaat unterschiedliche Regelungen<br />

haben«, bemängelt Ziesemer. »Die Digitalisierung<br />

macht an den Grenzen nicht Halt.<br />

Das gilt für intelligente Energienetze genauso<br />

wie für das Automobil. Auch hier müssen<br />

wir europaweit einheitliche Regeln schaffen«,<br />

bekräftigt Festge.<br />

Problem Fachkräftemangel<br />

Eine große Herausforderung insbesondere<br />

für die kleineren und mittelständischen<br />

Betriebe sehen beide Verbände in der Personalgewinnung<br />

für Industrie 4.0. »Der<br />

Fachkräftemangel ist die größte Herausforderung<br />

überhaupt«, betont Ziesemer. Nach<br />

Ansicht von Festge ist hier der Staat gefordert.<br />

So können Schülerinnen und Schüler<br />

zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen das<br />

Fach Technik zwar zur Abiturprüfung wählen,<br />

»aber wir haben nur 120 Lehrer, die<br />

dieses Fach unterrichten und Prüfungen<br />

abnehmen dürfen. Das ist eine politische<br />

Aufgabe: Schüler und Schülerinnen frühzeitig<br />

mit Technik in Kontakt zu bringen«, fordert<br />

Festge.<br />

Einig sind sich die beiden Präsidenten da -<br />

rin, dass die moderne Produktionswelt den<br />

Menschen noch immer im Mittelpunkt<br />

haben muss. Allerdings werden sich die<br />

Anforderungen an die Arbeit verändern.<br />

»Das Ziel muss sein, dass nach der Digitalisierung<br />

mindestens so viele Industrie-Arbeitsplätze<br />

bestehen wie vor deren Beginn.<br />

Ohne Wenn und Aber. Die Chance ist größer<br />

als das Risiko«, sagt Ziesemer. »Es wird zu<br />

Umschichtungen kommen«, ergänzt Festge.<br />

»Besonders monotone Arbeiten können<br />

durch intelligentere Maschinen eines Tages<br />

automatisiert werden.« Ein Verlust, der aber<br />

verschmerzbar sei, weil zugleich neue<br />

Arbeitsplätze entstünden.<br />

K<br />

Rohstahlproduktion<br />

im Mai 2016<br />

(sm 160703672)<br />

Düsseldorf. Die Stahlerzeugung in Deutschland<br />

hat im Mai um 4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

zugelegt, nachdem sie zuvor<br />

sechs Monate in Folge gesunken war. Damit<br />

zeigen sich nunmehr auch bei der Produktion<br />

erste Anzeichen für eine Stabilisierung, die<br />

durch die Entwicklung im Auftragseingang in<br />

den letzten Monaten bereits vorgezeichnet<br />

war. Ursächlich hierfür sind vor allem lagerzyklische<br />

Faktoren. Eine nachhaltige Erholung<br />

hängt weiterhin davon ab, ob es gelingt faire<br />

Wettbewerbsbedingungen auf den internationalen<br />

Märkten herzustellen, die nach wie vor<br />

in hohem Maße durch strukturelle Verzerrungen<br />

gekennzeichnet sind.<br />

(Quelle: Stahl-Zentraum)<br />

K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


STAHL-Statistik – Welt K 33<br />

Stahl weltweit<br />

Welt-Rohstahlproduktion nach Regionen<br />

in Mill. t<br />

1.343<br />

275<br />

1.239<br />

255<br />

1.433<br />

293<br />

1.538 1.560<br />

320<br />

321<br />

1.650 1.670<br />

324<br />

339<br />

1.623<br />

337<br />

andere<br />

Länder<br />

512<br />

577<br />

639<br />

702<br />

731<br />

822<br />

823<br />

804<br />

China<br />

119<br />

114<br />

123<br />

198<br />

88<br />

97<br />

82<br />

139<br />

110<br />

108<br />

110<br />

173<br />

108<br />

113<br />

117<br />

178<br />

107<br />

111<br />

120<br />

169<br />

111<br />

108<br />

117<br />

166<br />

111<br />

106<br />

120<br />

169<br />

105<br />

101<br />

110<br />

166<br />

Japan<br />

GUS<br />

NAFTA<br />

EU-28<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

Quelle: worldsteel, WV Stahl<br />

Weltstahlrohrproduktion in Mill. t<br />

i<br />

/<br />

Zum Download<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

nahtlose<br />

Rohre<br />

geschweißte<br />

Rohre<br />

bis 406,4 mm<br />

ä. Durchmesser<br />

113,5 120,0 126,0 109,5<br />

43,2<br />

39,0 40,2<br />

36,1<br />

33,1<br />

32,8<br />

63,4<br />

65,0<br />

65,6<br />

57,3<br />

126,6<br />

65,7<br />

151,3<br />

141,0<br />

75,5<br />

45,0<br />

83,4<br />

165,6 168,2<br />

154,7<br />

46,0<br />

86,7<br />

48,5<br />

41,5<br />

103,0<br />

93,8<br />

geschweißte<br />

Großrohre 1)<br />

17,0 18,9 21,4 19,4 20,7 22,4 23,2 22,0 23,3 23,7<br />

2006 07 08 09 10 11 12 13 14 2015<br />

1)<br />

> 406,4 mm äußerer (ä.) Durchmesser<br />

Quelle: WV Stahlrohre<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


34 K STAHL-Statistik – Welt<br />

Die achtzehn weltgrößten Stahlkonzerne 2015 1<br />

ArcelorMittal<br />

Hesteel Group<br />

NSSMC<br />

POSCO<br />

Baosteel Group 2<br />

Shagang Group<br />

Ansteel Group<br />

JFE Steel Corporation<br />

Shougang Group<br />

Tata Steel Group<br />

Wuhan Steel Group 3<br />

Shandong Steel Group<br />

Hyundai Steel<br />

Nucor Corporation<br />

Maanshan Steel<br />

thyssenkrupp<br />

Gerdau<br />

Tianjin Bohai Steel<br />

47,75<br />

46,37<br />

41,97<br />

34,94<br />

34,21<br />

32,5<br />

29,83<br />

28,55<br />

26,31<br />

25,78<br />

21,69<br />

20,48<br />

19,62<br />

18,82<br />

17,34<br />

17,03<br />

16,27<br />

97,14<br />

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100<br />

Rohstahlerzeugung in Mill. t<br />

1)<br />

nur worldsteel-Mitglieder – Tonnage bezieht sich auf alle Stahlsorten<br />

2)<br />

Baosteel hat eine Minderheitsbeteiligung an Ningbo, Tonnage von Ningbo ist nicht berücksichtigt<br />

3)<br />

Linzhou Steel ist kein Teil mehr von Wuhan Steel Group und ist jetzt separat gelistet. Quelle: worldsteel<br />

Nichtrostende und hitzebeständige Stähle<br />

Produktion<br />

31<br />

1.000 t<br />

29<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

19.867<br />

20<br />

Asien mit China Nord-/Mittel-/Südamerika<br />

Westeuropa/Afrika Mittel-/Osteuropa 31.025<br />

30.260<br />

25.361<br />

22.861<br />

31.023<br />

8<br />

7.871<br />

7.883<br />

7.829<br />

7.496<br />

7.570<br />

7.518<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

2.609 2.486<br />

340 391<br />

2010 2011<br />

2.368<br />

359<br />

2012<br />

2.454<br />

296<br />

2013<br />

2.813<br />

277<br />

2014<br />

2.747<br />

259<br />

2015<br />

Quelle: ISSF<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


STAHL-Statistik – Welt K 35<br />

Top 20 der Stahl produzierenden Länder<br />

17<br />

5<br />

4<br />

13<br />

18<br />

15<br />

16<br />

7<br />

20<br />

19<br />

10<br />

11 9<br />

14<br />

3<br />

1<br />

6<br />

12<br />

2<br />

8<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

China<br />

Japan<br />

Indien<br />

Amerika<br />

Russland<br />

Süd Korea<br />

Deutschland<br />

Brasilien<br />

Türkei<br />

Ukraine<br />

Italien<br />

Taiwan, China<br />

Mexiko<br />

Iran<br />

Frankreich<br />

Spanien<br />

Kanada<br />

Großbritannien<br />

Polen<br />

Österreich<br />

42,7<br />

33,3<br />

31,5<br />

22,9<br />

22,0<br />

21,5<br />

18,3<br />

16,1<br />

15,0<br />

14,9<br />

12,5<br />

10,9<br />

9,1<br />

7,7<br />

105,2<br />

89,4<br />

78,8<br />

70,9<br />

69,7<br />

803,8<br />

0 50<br />

100 150 800 850<br />

Quelle: worldsteel<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


36 K STAHL-Statistik – China<br />

Stahl in China<br />

Rohstahlproduktion in China und der Welt in Mill. t<br />

754<br />

95<br />

751<br />

101<br />

800<br />

109<br />

778<br />

115<br />

790<br />

124<br />

850<br />

129<br />

852<br />

152<br />

905<br />

182<br />

971<br />

222<br />

1.650 1.670<br />

1.538 1.560<br />

1.599<br />

1.433<br />

1.348 1.343<br />

1.250<br />

1.239<br />

1.148<br />

1.063<br />

822 823 804<br />

702 731<br />

639<br />

577<br />

490 512<br />

421<br />

356<br />

273<br />

Welt gesamt<br />

davon<br />

China<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

Quelle: worldsteel<br />

Stahlaußenhandel* China<br />

100<br />

Saldo J Ausfuhr<br />

B<br />

Einfuhr<br />

92,9<br />

J<br />

111,5<br />

J<br />

98,3<br />

Mill. t<br />

78,0<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

–20<br />

J<br />

61,5<br />

56,3<br />

54,8 J<br />

51,7 J<br />

J<br />

J 49,2<br />

47,9 46,8<br />

43,2<br />

41,6 J<br />

36,9<br />

B<br />

40,7<br />

40,6<br />

J<br />

33,2<br />

B<br />

29,3<br />

32,6<br />

31,5<br />

25,8<br />

B<br />

J<br />

J<br />

J<br />

B B B B B B B 27,4<br />

24,0<br />

20,9 25,6 B<br />

24,5<br />

20,1<br />

14,8 16,5 B<br />

13,6 13,1 16,9 27,3<br />

15,6<br />

B<br />

11,1 B<br />

J J J J J J J J J<br />

B B B B B B 22,4<br />

4,1 3,7 B B<br />

8,1<br />

B B B<br />

J<br />

J J J B<br />

2,6 4,4<br />

5,7 7,3 6,6 8,2<br />

19,1 17,2<br />

7,0<br />

17,1<br />

1,4 2,6 1,1<br />

4,0<br />

0,1<br />

J<br />

7,1 8,9 5,9<br />

–1,5 0,7<br />

–4,1<br />

–35,4<br />

–23,2<br />

–4,1<br />

–9,4<br />

–4,7 –7,2<br />

–11,3 –9,7 –18,3<br />

–22,7<br />

–13,1<br />

66,4<br />

16,3 14,2 14,8 14,9 13,1<br />

–40<br />

1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

–35,0<br />

* Halbzeuge und Fertigerzeugnisse<br />

Quelle: woldsteel<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


STAHL-Statistik – China K 37<br />

Rohstahlproduktion nichtrostender und hitzebeständiger Stähle<br />

45<br />

Mill. t<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

28,4<br />

5,3<br />

27,8<br />

7,2<br />

25,9<br />

6,9<br />

24,6<br />

8,8<br />

31,1<br />

11,3<br />

33,6<br />

14,1<br />

35,9<br />

16,1<br />

38,5<br />

19,0<br />

41,7<br />

21,7<br />

41,5<br />

21,6<br />

Welt<br />

gesamt<br />

davon<br />

China<br />

0<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

2012 2013 2014 2015<br />

Quelle: ISSF<br />

China – Stahlrohrproduktion in Mill. t<br />

98,3<br />

89,0<br />

76,3<br />

79,8<br />

28,6<br />

67,0<br />

28,1<br />

29,6<br />

31,4<br />

nahtlose<br />

Rohre<br />

26,5<br />

59,9<br />

geschweißte<br />

Rohre<br />

bis 406,4 mm<br />

ä. Durchmesser<br />

33,0<br />

39,8<br />

41,6<br />

48,8<br />

geschweißte<br />

Großrohre 1)<br />

7,5 8,4 8,6 8,8 9,8<br />

2011 2012 2013 2014 2015<br />

1)<br />

> 406,4 mm äußerer (ä.) Durchmesser<br />

Quelle: WV Stahlrohre<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


38 K STAHL-Statistik – Europa<br />

Stahl in der EU<br />

EU-28: Rohstahlausstoß 2015<br />

EU-Stahlrohrproduktion in Mill. t<br />

Rest<br />

21,9%<br />

25,7%<br />

Deutschland<br />

42,7 Mill. t<br />

nahtlose<br />

Rohre<br />

17,8 17,9<br />

5,7<br />

5,8<br />

16,7<br />

5,5<br />

13,3<br />

14,1<br />

13,4<br />

Belgien<br />

7,2 Mill. t<br />

Österreich<br />

7,7 Mill. t<br />

Polen<br />

9,2 Mill. t<br />

4,4%<br />

4,6%<br />

5,6%<br />

UK<br />

10,9 Mill. t<br />

6,6%<br />

8,9%<br />

Spanien<br />

14,8 Mill. t<br />

9,0%<br />

EU-28 Gesamt: 166 Mill. t<br />

13,3%<br />

Frankreich<br />

15,0 Mill. t<br />

Italien<br />

22,0 Mill. t<br />

geschweißte<br />

Rohre<br />

bis 406,4 mm<br />

ä. Durchmesser<br />

geschweißte<br />

Großrohre 1)<br />

9,4<br />

2,7<br />

9,5<br />

2,6<br />

8,5<br />

2,7<br />

11,5<br />

3,1<br />

6,1<br />

2,3<br />

4,1<br />

7,0<br />

2,2<br />

2006 07 08 09 10 11 12 13 14 2015<br />

4,7<br />

7,2<br />

2,2<br />

4,5<br />

6,9<br />

2,0<br />

12,1 12,5 11,5<br />

4,3<br />

6,5<br />

1,3<br />

4,4<br />

7,0<br />

1,2<br />

3,4<br />

7,0<br />

1,0<br />

Quelle: Eurofer, European Steel in Figures 2011–2015<br />

1)<br />

> 406,4 mm äußerer (ä.) Durchmesser<br />

Quelle: WV Stahlrohre<br />

EU: Walzstahlversorgung<br />

250<br />

200<br />

187<br />

in Mill. t/a<br />

150<br />

100<br />

122<br />

148<br />

158<br />

141 141<br />

146 149 152<br />

154<br />

50<br />

0<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />

2014 2015 2016 v<br />

2017 v<br />

v<br />

Vorhersage<br />

Quelle: Eurofer, Economic and Steel Market Outlook, April 2016<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


STAHL-Statistik – Deutschland K 39<br />

Stahl in Deutschland<br />

Stahlerzeugung in Deutschland<br />

50<br />

Mill. t<br />

30<br />

20<br />

1980 – 1990 Westdeutschland<br />

43,8<br />

38,4<br />

35,8 34,7<br />

30,8 29,7<br />

20,1<br />

65,3% 21,3<br />

71,7%<br />

46,4<br />

43,0<br />

39,0<br />

26,1<br />

67,0%<br />

42,7<br />

40,4<br />

36,6<br />

23,8<br />

65,2%<br />

Rohstahl<br />

davon Edelstahl<br />

Walzstahl gesamt*<br />

davon Langstahl<br />

davon Flachstahl<br />

10<br />

SM<br />

10,7<br />

5,8<br />

34,7% 7,2<br />

8,4<br />

28,3%<br />

12,9<br />

33,0%<br />

1980 1990 2000 2015<br />

8,7<br />

7,5<br />

12,7<br />

34,8%<br />

* einschl. Halbzeug zur direkten Verwendung<br />

EL – Elektrostahl<br />

SM – Siemens-Martin-Stahl<br />

LD – LD-Konverter-Stahl<br />

Quelle: WV Stahl<br />

Erzeugung, Beschäftigung und Produktivität<br />

Stahlindustrie in Deutschland<br />

43,8 42,7<br />

Erzeugung<br />

in Mill. t/a:<br />

+13%<br />

35,8 40,4<br />

Beschäftigte<br />

in 1.000:<br />

288<br />

Produktivität in t<br />

Rohstahl/Beschäftigter:<br />

495<br />

–70% +226%<br />

86<br />

152<br />

Rohstahl Walzstahl<br />

1980 2015 1980 2015<br />

1980 2015<br />

1980 2015<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, WV Stahl<br />

Industrieheizungen und<br />

Hallenheizungen<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


40 K STAHL-Statistik – Deutschland<br />

Rohstahlproduktion und Umsatzerlöse in Deutschland<br />

60<br />

Rohstahlproduktion<br />

Umsatzerlöse<br />

60<br />

Mill. t<br />

48,4<br />

51,5<br />

49,7<br />

46,3<br />

Mrd. €<br />

40<br />

32,3<br />

37,2<br />

41,7<br />

40,7<br />

41,8 40,1 37,8<br />

40<br />

30<br />

26,3<br />

32,8<br />

30<br />

20<br />

20<br />

10<br />

10<br />

0<br />

44,8 46,4 44,5 47,2 48,5 45,8 32,7 43,8 44,3 42,7 42,6 42,9 42,7<br />

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015<br />

0<br />

Quelle: Statist. Bundesamt, amtl. Außenhandelsstatistik, Berechnungen WV Stahl<br />

Die größten Stahlerzeuger in Deutschland* 2015<br />

Anteil an der Gesamterzeugung von 42,7 Mill. t: 98 %<br />

12,4**<br />

Rohstahlproduktion in Mill. t<br />

Oxygenstahl<br />

12,4<br />

7,8<br />

6,8**<br />

Elektrostahl<br />

6,8<br />

5,8<br />

4,6<br />

2,8<br />

2,4 2,3 2,2<br />

1,0<br />

1,0<br />

2,7<br />

0,1<br />

1,2 1,1 0,9 0,9 0,8<br />

0,5<br />

thyssenkrupp<br />

ArcelorMittal<br />

Salzgitter<br />

HKM<br />

Saarstahl<br />

Dillingen<br />

Badische Stahlwerke<br />

* nur die Produktion der Unternehmen in Deutschland<br />

** Produktion einschließlich HKM-Anteil<br />

RIVA<br />

Georgsmarienhütte<br />

Lech Stahlwerke<br />

Deutsche Edelstahlwerke<br />

ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi<br />

Stahlwerk Thüringen<br />

Benteler<br />

Quelle: WV Stahl<br />

Smart Surface Solutions<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


STAHL-Statistik – Deutschland K 41<br />

Deutschland: Stahl-Außenhandel im Jahr 2015 – in Mill. t<br />

NAFTA<br />

Importe 0,1<br />

Exporte 1,2<br />

EU-28<br />

Importe 18,8<br />

Exporte 16,4<br />

Deutschland<br />

Importe 21,3<br />

Exporte 20,8<br />

Saldo: –0,5<br />

Übriges Europa<br />

Importe 0,5<br />

Exporte 1,4<br />

GUS<br />

Importe 0,6<br />

Exporte 0,2<br />

Asien<br />

Importe 0,8<br />

Exporte 0,7<br />

Lateinamerika<br />

Importe 0,6<br />

Exporte 0,3<br />

Afrika<br />

Importe 0,0<br />

Exporte 0,3<br />

Naher u. Mittlerer Osten<br />

Importe 0,0<br />

Exporte 0,1<br />

Australien<br />

Importe 0,0<br />

Exporte 0,0<br />

Quelle: Amtliche Außenhandelsstatistik, aufbereitet von WV Stahl (Walzstahlerzeugnisse frühere EGKS-Definition)<br />

Deutschland: Stahl-Außenhandel im Jahr 2015 – in Mrd. €<br />

NAFTA<br />

Importe 0,2<br />

Exporte 1,1<br />

EU-28<br />

Importe 11,2<br />

Exporte 10,8<br />

Deutschland<br />

Importe 15,8<br />

Exporte 14,5<br />

Saldo: –1,4<br />

Übriges Europa<br />

Importe 0,3<br />

Exporte 1,0<br />

GUS<br />

Importe 0,2<br />

Exporte 0,2<br />

Asien<br />

Importe 0,6<br />

Exporte 0,7<br />

Lateinamerika<br />

Importe 0,2<br />

Exporte 0,2<br />

Afrika<br />

Importe 0,0<br />

Exporte 0,2<br />

Naher u. Mittlerer Osten<br />

Importe 0,0<br />

Exporte 0,1<br />

Australien<br />

Importe 0,0<br />

Exporte 0,0<br />

Quelle: Amtliche Außenhandelsstatistik der EU, aufbereitet von WV Stahl (Walzstahlerzeugnisse frühere EGKS-Definition)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


42 K STAHL-Statistik – Deutschland<br />

Deutschland – Stahlrohrproduktion in Mill. t<br />

3,086<br />

nahtlose<br />

Rohre<br />

1,348<br />

2,604<br />

1,306<br />

2,709<br />

1,264<br />

2,403<br />

1,012<br />

geschweißte Rohre<br />

bis 406,4 mm<br />

ä. Durchmesser<br />

0,873<br />

0,802<br />

0,890<br />

0,883<br />

geschweißte<br />

Großrohre 1)<br />

0,865<br />

0,496<br />

0,555<br />

0,508<br />

2012 2013 2014 2015<br />

1)<br />

> 406,4 mm äußerer (ä.) Durchmesser<br />

Quelle: WV Stahlrohre<br />

i<br />

Zum Download<br />

<br />

<br />

<br />

/<br />

<br />

STAHL 2016<br />

Orientierung in unsicheren Zeiten | Orientation in uncertain times<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 43<br />

Erfolgsstrategien in unsicherem Umfeld<br />

Gegenwärtiges Wirtschaftsumfeld zwingt zu geänderten Entscheidungsmethoden<br />

Düsseldorf. Seit Jahren befindet sich der Stahlmarkt in einem Ausnahmezustand,<br />

der Handel agiere dabei »im Zentrum des Sturms«. So schätzte<br />

Michael Allexi, Mitglied der Geschäftsleitung von rff Rohr Flansch Fitting<br />

GmbH, auf dem 9. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff anlässlich der Messen<br />

wire & Tube 2016 Anfang April die aktuelle Situation ein. Die besten<br />

Aussichten, auch in diesem unsicheren Umfeld zu bestehen, haben ihm<br />

zufolge Unternehmen, die zu einem radikalen Infragestellen bereit sind.<br />

Ein Begriff aus dem Militärischen bringt<br />

Michael Allexi zufolge die gegenwärtige<br />

Lage auf dem Stahlmarkt ziemlich genau<br />

auf den Punkt: VUCA. Das Akronym steht<br />

für volatility, uncertainty, complexity, ambiguity<br />

(Volatilität, Unsicherheit, Komplexität<br />

und Uneindeutigkeit) und beschreibt<br />

ursprünglich das Wesen militärischer Entscheidungslagen<br />

im Ernstfall. Mittlerweile<br />

hat sich der Begriff auch im Strategischen<br />

Management etabliert und überträgt damit<br />

militärische Entscheidungsstrategien auf die<br />

Wirtschaft. Erfolgreich kann im bedrohlichen<br />

VUCA- Umfeld nur derjenige – oder die<br />

Organisa tionsform – handeln, die auf die<br />

fundamentale Unsicherheit der Umwelt eingestellt<br />

ist.<br />

Mit Kunden kommunizieren, um<br />

sich erfolgreich zu differenzieren<br />

Für Unternehmen des Stahlhandels und der<br />

Stahldistribution zählt dazu standardmäßig<br />

das Risikomanagement, z. B. die Absicherung<br />

von Zahlungsausfällen, Preisschwankungen,<br />

von Währungsgeschäften und, mit<br />

aktuellem Bezug, die Absicherung von Insolvenzanfechtungen.<br />

Wichtiger aber sei, so<br />

Allexi, sich als Unternehmen von Wettbewerbern<br />

zu differenzieren. Dazu dürfe man<br />

sich auf bestehende Strukturen nicht blind<br />

verlassen, sondern müsse sich in der direkten<br />

Kommunikation mit Kunden darauf<br />

fokussieren, was tatsächlich benötigt werde.<br />

So biete etwa die Tendenz zu immer kleinlosigeren<br />

Aufträgen durchaus auch Chancen.<br />

»Wir sollten versuchen, bestehende<br />

Ge schäftsmodelle zu hinterfragen und nach<br />

disruptiven Ansätzen für bestehende He -<br />

rausforderungen suchen«, sagte Allexi. So<br />

gebe es für den Stahlhandel durchaus<br />

Ansätze, auch an Services zu verdienen – ein<br />

Thema, das die Branche immer wieder<br />

beschäftigt. »Das muss natürlich zum Ge -<br />

schäftsmodell passen«, so der rff-Manager<br />

weiter.<br />

»Es bleibt alles anders!«, so Michael Allexi,<br />

Mitglied der Geschäftsführung von rff Rohr<br />

Flansch Fitting Handels GmbH, zur Situation<br />

auf dem Stahlmarkt.<br />

Den Kunden helfen, sich in der Flut<br />

der Informationen zu orientieren<br />

Auch die Digitalisierung eröffne Chancen,<br />

allerdings müsse sich erst noch erweisen,<br />

welche Vertriebs- und Kommunikationswege<br />

hier die richtigen seien. Einstweilen sei<br />

es noch so, dass per »Mail als erweitertem<br />

Fax« immer noch schneller und direkter mit<br />

den Kunden kommuniziert werden könne<br />

als z. B. über einen Webshop. »Eine Multi-<br />

Channel-Lösung ist aktuell wohl das beste<br />

Instrument«, so Allexi.<br />

Ein Negativbeispiel für Digitalsierungsprojekte<br />

ist für den rff-Manager das von Paketdiensten<br />

bekannte Tracking der Ware. »Das<br />

ist keine nützliche Funktion.« Statt eine große<br />

Masse verfügbarer Daten bereit zu stellen,<br />

müsse Kunden vielmehr geholfen werden,<br />

sich in der Unübersichtlichkeit von Big<br />

Data zurecht zu finden. »Die verfügbaren<br />

Daten müssen natürlich im System akribisch<br />

gepflegt werden. Entscheidend ist, dass<br />

damit ein großes Wissen zur Verfügung<br />

steht«. Im o.g. Beispiel sei es für den Kunden<br />

viel interessanter zu wissen, dass die<br />

Ware nicht zum zugesagten Termin geliefert<br />

wird und wenn nicht, wann dann. Daneben<br />

werde die Beratungsfunktion des Stahlhandels<br />

bei komplexeren Aufträgen immer<br />

wichtiger.<br />

Allexi betonte, dass der Prozess, ein<br />

gesamtes Unternehmen auf das unsichere<br />

VUCA-Umfeld einzustellen, allerdings nicht<br />

einfach sei. »Das ist aufwendig und braucht<br />

auch Zeit«, so Allexi. Die Mitarbeiter seien<br />

dabei für das Unternehmen das wichtigste<br />

Gut, sie bildeten die »DNA des Unternehmens«.<br />

Wenn es gelinge, Klarheit zu schaffen<br />

und sich mit Flexibilität und Agilität in<br />

der Zielerreichung auf das unsichere wirtschaftliche<br />

Umfeld einzustellen und sich auf<br />

das zu konzentrieren, was man selber verändern<br />

könne, könnten Unter nehmen in der<br />

VUCA-Welt erfolgreich handeln.<br />

K<br />

« KONTAKT<br />

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Handels GmbH<br />

Carl-Zeiss-Straße 21<br />

28816 Stuhr / Bremen<br />

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(Bild: <strong>stahlmarkt</strong>/Christian Herrmann)<br />

(sm 160703597)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


44 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Effizientere Stahl-Intralogistik<br />

Hyster verbessert innerbetriebliche Stahltransporte<br />

Düsseldorf. Am internen Gütertransport lässt sich nichts verdienen. Die<br />

Intralogistik ist für Unternehmen nichts als ein Kostenfaktor, dennoch sind<br />

Qualitäts- und Sicherheitsstandards einzuhalten. Dass ein externer<br />

Dienstleister dabei noch einiges einsparen kann, berichtete Rainer Marian,<br />

Vertriebsleiter EMEA Hyster Germany, auf dem 9. <strong>stahlmarkt</strong> » Branchentreff<br />

anlässlich der Messen wire & Tube 2016.<br />

Der US-amerikanische Staplerhersteller<br />

Hyster kennt sich nicht nur mit der Staplerproduktion<br />

aus, sondern besitzt aufgrund<br />

seiner Produktpalette auch ein großes intralogistisches<br />

Know-how. Dieses Wissen nutzt<br />

das Unternehmen nun und bietet seinen<br />

Kunden in der Stahlbranche an, die internen<br />

Transportbedarfe effizienter zu gestalten.<br />

»Durch unsere Kunden in der Stahlindustrie<br />

haben wir eine große Erfahrung in der<br />

Stahl-Intralogistik. Wir haben überlegt, ob<br />

wir Ansätze sehen, die interne Stahllogistik<br />

zu verbessern – und haben uns dann dazu<br />

entschieden, uns auf das Handling von<br />

Metallen, insbesondere von Stahl, zu spezialisieren«,<br />

erklärte Rainer Marian.<br />

»<br />

Um effizienter zu werden,<br />

braucht es kein Cyber-<br />

Engineering. Oft helfen<br />

schon einfache Konzepte.<br />

Rainer Marian, Vertriebsleiter EMEA<br />

Hyster Germany<br />

Um die eigene Kompetenz hier noch weiter<br />

auszubauen, hat Hyster dann eine Mannschaft<br />

von elf Ingenieuren aufgestellt, die<br />

sich weltweit – u. a. bei Tata Steel, Arcelor-<br />

Mittal sowie auch einigen Händlern von<br />

Stahl – darüber kundig macht, wie die Logistikprozesse<br />

in der Praxis aussehen und verbessert<br />

werden können. Die Logistikexperten<br />

orientieren sich dabei strikt an den individuellen<br />

Bedürfnissen und daran, was sie in<br />

der betrieblichen Praxis tatsächlich vorfinden.<br />

Hyster ist in Amerika einer der Marktführer<br />

und baut sein Geschäft in Europa weiter<br />

aus. »Unser Anspruch ist natürlich, dass wir<br />

insbesondere im Stahlbereich Marktanteile<br />

gewinnen«, so Marian. »Dabei hilft uns<br />

unsere jahrelange Erfahrung und die Möglichkeit<br />

in unserem niederländischen Werk<br />

in Nijmegen, individuelle Lösungen zu entwickeln.«<br />

Einfache Konzepte führen<br />

oft schon zum Erfolg<br />

Für die Stahlhändler ebenso wie für die<br />

Stahlhersteller sei die Intralogistik vor allem<br />

ein Kostenfaktor. »Es kommt für die Händler<br />

und Hersteller nicht darauf an, Stapler einer<br />

bestimmten Marke einzusetzen. Hauptsache,<br />

die Lösung ist kosteneffizient und<br />

arbeitet zuverlässig«, so Marian weiter. »Die<br />

Intra logistik ist nicht das Kerngeschäft eines<br />

Händlers oder Herstellers«.<br />

Auf Anfrage von Kunden hat Hyster nun<br />

be gonnen, individuelle Konzepte für die<br />

innerbetriebliche Logistik zu entwickeln,<br />

etwa beim Coil- oder Brammentransport.<br />

Dabei müssen nicht unbedingt nur Hyster-<br />

Produkte eingesetzt werden, wie Marian<br />

erläuterte. Wirksame Verbesserungen be -<br />

dürften dabei meist keines »Cyber-Engineerings«,<br />

oft seien es einfache Konzepte und<br />

Vorschläge erfahrener Experten, die zum<br />

Erfolg führten.<br />

K<br />

(sm 160703596)<br />

(Bild: <strong>stahlmarkt</strong>/Christian Herrmann)<br />

« KONTAKT<br />

Hyster Europe<br />

Siemensstraße 9<br />

63263 Neu-Isenburg<br />

Tel. +49 6102 36868-0<br />

www.hyster.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 45<br />

PREIS DES DEUTSCHEN<br />

STAHLBAUES 2016: STEHT FEST<br />

Köln/München/Landsberg am Lech. Die<br />

Jury unter Vorsitz von Herrn Prof. Eckhard Gerber<br />

aus Dortmund vergibt den Preis des Deutschen<br />

Stahlbaues 2016 an Ackermann Architekten aus<br />

München für ihr Serviceteilecenter der Firma<br />

Rational in Landsberg am Lech. Das erste Mal seit<br />

1988 gelingt es somit einem klassischen Industriebau,<br />

die begehrte Trophäe für sich zu beanspruchen.<br />

Die klar ablesbaren Volumen, die die<br />

Funktionen widerspiegeln, die aufs wesentliche<br />

reduzierte Stahlkonstruktion und die Neuinterpretation<br />

von Elementen der klassisch-modernen<br />

Industriearchitektur begründen die Wertung der<br />

Jury. Die Verleihung an die Sieger und Ausgezeichneten<br />

erfolgt am zweiten Kongresstag des<br />

38. Deutschen Stahlbautages, dem Tag der Stahl.<br />

Architektur, am 7. Oktober 2016 in Würzburg.<br />

www.bauforumstahl.de/preis-desdeutschen-stahlbaues.<br />

www. bauforumstahl.de/<br />

veranstaltung/325.<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160703638)<br />

NEUENTWICKLUNGEN FÜR<br />

SCHWER- UND LANGMATERIAL<br />

Damme. Zwei Neuerungen brachte die Bosche<br />

GmbH & Co. KG, ein Spezialist für professionelle<br />

Wägetechnik, kürzlich auf den Markt. Dabei handelt<br />

es sich zum einen um die Coilwaage SCW für<br />

die Schwergüterindustrie zur genauen Gewichtsbestimmung<br />

von Band- und Stahldrahtrollen und<br />

zum anderen um eine Langmaterialwaage.<br />

Die V-förmige Bauform der Coilwaage und die<br />

stabile Konstruktion ermöglichen die Positionierung<br />

von unterschiedlichen Coildurchmessern auf<br />

der Waage. Die zu wiegenden Coils (Wägebreiche:<br />

15, 30, 40 bis zu 100 t) werden einfach auf den<br />

Auflageflächen mit hohem Verschleißwiderstand<br />

(PU 500) platziert. Über die staub- und wasserdichte<br />

Folientastatur der Bedienung lassen sich<br />

alle Grundfunktionen wie Brutto, Netto, Tara steuern.<br />

Die zweite Innovation aus dem Hause Bosche<br />

stellt die Langmaterialwaage LMW für Industrie<br />

und Handel dar. Ausgestattet mit vier oder sechs<br />

Wägezellen, seitlichen Abrollsicherungen und<br />

einer Wägebrücke aus pulverbeschichtetem Stahl<br />

(wahlweise auch aus verzinktem Stahl oder Edelstahl),<br />

wurde die Langmaterialwaage speziell zum<br />

Wiegen von Metallprofilen, Barren, Schienen,<br />

Rohren oder Blechen entwickelt. Sie wird in verschiedenen<br />

Plattformgrößen, Kapazitäten (600<br />

bis 10.000 kg) und Ausführungen auf Kundenwunsch<br />

hergestellt.<br />

Kabel und Wägezellen sind im Rahmen verlegt<br />

und sind somit vor Beschädigung geschützt. Die<br />

hohe Kapazität und Steifigkeit verhindert Verbiegen<br />

– die Langeisenwaage ist robust und überlastsicher.<br />

Eine einfach zu bedienende Anzeige<br />

kann auf die Waage angepasst werden; ein Stativ<br />

ist als Zubehör erhältlich.<br />

Beiden Produktneuheiten ist ein Speicher für<br />

die Anzahl der Wägungen und das daraus resultierende<br />

Gesamtgewicht gemeinsam. Die optionale<br />

RS 232 Datenschnittstelle erlaubt einen<br />

bidirektionalen Datentransport der Gewichtsdaten<br />

an PC und Drucker.<br />

www.bosche.eu<br />

K<br />

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eb/WS(Jp)/SE/ (sm 160703606)<br />

DER EINKAUFSVERBAND FÜR PROFIS IM STAHL<br />

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Telefax +49 2331 461-3349<br />

E-Mail: m.mann@nordwest.com<br />

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Telefon +49 2331 461-0<br />

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Mega Jack ist ein Spezialsystem<br />

für die Installation oder<br />

Verlagerung von Offshore-<br />

Plattformen mit Gewichten<br />

bis zu 60.000 t.<br />

(Bild: ALE)<br />

Hebezeuge von Format<br />

Blechsortimentserweiterung bei Dillinger<br />

Dillingen. Der Grobblechhersteller Dillinger hat sein Sortiment an Blechen<br />

erneut erweitert. Thermomechanisch gewalzte Bleche der Marke DI-MC<br />

stehen für die Sorten S355 und S460 nun auch in 150 mm Dicke zur<br />

Verfügung. Die Festigkeitsstufe 965 ist ab sofort auch als 120 mm dickes<br />

Blech lieferbar. Für Dillimax 690 T gewährleistet der Hersteller deutlich<br />

höhere Kerbschlagzähigkeitswerte als sie in den Normen EN 10025-6 oder<br />

ASTM A514 genannt werden. Die innere Reinheit wird durch werkseitigen<br />

Ultraschall (UT) gewährleistet.<br />

(Bild: Dillinger)<br />

Dillinger stellt ab sofort die höchstfesten<br />

Dillimax-Markenstähle in noch größeren<br />

Dicken und mit weiter verbesserten<br />

Eigenschaften her.<br />

Das erweiterte Leistungsspektrum der<br />

Dillimax-Stähle wurde für hochbeanspruchte<br />

Konstruktionen mit großen Dicken,<br />

höchste Festigkeit und extreme Zähigkeit<br />

entwickelt. Ein Beispiel hierfür sind die<br />

Hebezeuge des Schwertransport- und Kranunternehmens<br />

ALE. Das Unternehmen zählt<br />

zu den weltweit größten Schwerlasttransport-<br />

und Hubanbietern. Außerdem entwickelt<br />

und baut es gigantische landbasierte<br />

Schwerlastkrane sowie ein Hubsystem, das<br />

komplette Ölplattformen bis zu 50 m hoch<br />

anhebt. Auf der ganzen Welt gibt es keine<br />

Hebezeuge, die vergleichbare Hubkräfte wie<br />

die Krane AL.SK190 und AL.SK350 oder der<br />

Mega Jack haben. Für alle Modelle dieser<br />

Kraftpakete setzt ALE auf leistungsstarke<br />

Dillinger Stähle.<br />

Weltgrößter landbasierter Kran<br />

ALE wurde 1983 im britischen Stafford ge -<br />

gründet und ist heute mit über 30 Niederlassungen<br />

ein führender Global Player im Be -<br />

reich Hub, Transport und Montage schwerer,<br />

unteilbarer Lasten. Einsatz finden diese Gi -<br />

ganten überall dort, wo extreme Lasten beim<br />

Bau von Industrie- und Förderanlagen oder<br />

Infrastrukturprojekten ge stemmt werden<br />

müssen. Dazu zählen Off shore-Platt formen<br />

ebenso wie Projekte im Hafenumfeld, in der<br />

Bergbau-, Chemie- und Energieindustrie oder<br />

auch in der Architektur. Die erforderliche<br />

Robustheit der Kran giganten bei Einsätzen<br />

mit arktischen Temperaturen von – 40 °C wird<br />

dabei durch die hohe Zähigkeit der eingesetzten<br />

Dillimax- Güten gewährleistet.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 47<br />

Hubsystem für Mega-Lasten<br />

Mit dem Mega Jack entwickelte ALE ein Spezialsystem für die Installation<br />

oder Verlagerung von Offshore-Plattformen mit Ge wichten<br />

bis zu 60.000 t. Damit die Wellen sie nicht erreichen, haben diese<br />

Plattformen eine Höhe von 25 m. Sie werden am Boden errichtet<br />

und anschließend mit dem Mega Jack auf die erforderliche Höhe<br />

angehoben. Nach dem Hub wird eine Rahmenkonstruktion unter<br />

der Plattform positioniert, um die Plattform mit einem Verschubsystem<br />

auf einen Frachtkahn zu verladen. So wird die Plattform verschifft<br />

und schließlich auf den Gründungspfählen installiert. Bei<br />

beiden Mega-Jack-Hubgiganten sind die höchst festen Dillinger<br />

Markenstähle in vielen Komponenten im Einsatz: So gewährleisten<br />

beispielsweise bis zu 240 mm dicke Bleche der Stahlgüten Dillimax<br />

690 die geforderte Stabilität der Hubbalken.<br />

Tragende Kraft in kompletten Baugruppen<br />

»Mit AncoferWaldram Steelplates, dem niederländischen Tochterunternehmen<br />

von Dillinger, haben wir einen leistungsstarken und<br />

geschätzten Partner für die Lieferung und Bearbeitung«, sagt Ronald<br />

Hoefmans, Technischer Direktor des Schwerlastspezi alisten. »Hier<br />

erhalten wir fertige Brennzuschnitte und komplette Baugruppen,<br />

die wir in unsere Prozesse perfekt integrieren können.« Basis der<br />

hochfesten Feinkornbau stähle ist Stahl höchster Reinheit, der bei<br />

Dillinger zu den weltweit dicksten Brammen und Blöcken vergossen<br />

wird. Durch das anschließende Walzen mit 11.000 t Walzkraft werden<br />

die Bleche bis in den Kern homogenisiert. Ihre außergewöhnliche<br />

Festigkeit erhalten sie durch Wasservergütung mit anschließender<br />

Anlassbehandlung. Das verleiht ihnen auch das für ALE notwendige<br />

Format für Konstruktionen, die ohne Bleche in diesen Dicken<br />

und mit diesen Eigenschaften nicht realisierbar wären.<br />

« KONTAKT<br />

Dillinger Hüttenwerke AG<br />

Werkstraße 1<br />

66763 Dillingen / Saar<br />

Tel. +49 6831 470<br />

www.dillinger.de<br />

(Bild: Dillinger)<br />

Durch das Walzen mit 11.000 t Walzkraft werden die Dillimax-Bleche<br />

bis in den Kern homogenisiert.<br />

Thermomechanik-Bleche noch dicker im Geschäft<br />

Auch bei einer anderen hoch- und höher festen Stahlgüte wartet<br />

Dillinger mit einem erweiterten Leistungsangebot auf: Die thermomechanisch<br />

gewalzten (TM-) Bleche der Marke DI-MC gibt es jetzt<br />

für die Sorten S355 und S460 in noch größerer Dicke. So stehen<br />

diese nun auch in 150 mm Dicke zur Verfügung und greifen damit<br />

der geplanten Aufnahme dieser Dicken in die anstehende Neuausgabe<br />

der Norm EN 10025-4 vor. Die TM-Bleche zeichnen sich durch<br />

besonders wirtschaftliche Verarbeitungseigenschaften aus, da sie<br />

deutlich niedrigere Kohlenstoffäquivalente CET/CEV enthalten als<br />

normalisierte Stähle der gleichen Festigkeitsklasse. Dadurch lassen<br />

sie sich trotz ihrer Dicke wesentlich besser schweißen und bei geeigneter<br />

Parameterwahl kann das Vorwärmen entfallen. Konstante<br />

Streckgrenzen von 355 MPa für den 150-mm-Dickenbereich und<br />

460 MPa bei einer Dicke von 120 mm leisten überdies einen wichtigen<br />

Beitrag zur Wirtschaftlichkeit und Sicherheit anspruchsvoller<br />

Stahlkonstruktionen. Ihr wirtschaftlicher Einsatz wird insbesondere<br />

durch Stückgewichte von bis zu 32,5 t und Breiten weit über<br />

4.000 mm Breite unterstrichen, die projektspezifisch optimale Blechgrößen<br />

ermöglichen.<br />

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www.ki-steel.de<br />

KI/STEEL<br />

KI/STEEL optimiert und automatisiert ihre<br />

Geschäftsprozesse, hebt die Potentiale ihrer Organisation<br />

und vereint dabei umfangreiche betriebswirtschaftliche<br />

Funktionalität mit weitreichender Flexibilität.<br />

Komfortable Restlängenverwaltung<br />

Parallele Bestandsführung<br />

Integration automatisierter Langgutläger<br />

Intelligente Zeugnisverwaltung<br />

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Transparente Coil-/Tafelplanung<br />

Anbindung von Waagen-Systemen<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


48 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Wärmerückgewinnung in der Werkhalle – kompakt und platzsparend<br />

Unna. Mit dem neu konzipierten Hallenheizsystem »GreenLine« bringt die PENDER Strahlungsheizung GmbH<br />

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit unter einen Hut.<br />

Mit einer sehr innovativen, kompakten<br />

und platzsparenden Energierückgewinnungstechnik<br />

wird bei dem neuen Hallenheizsystem<br />

»GreenLine« das Abgas gekühlt<br />

und die Effizienz der Dunkelstrahlungsheizung<br />

erheblich gesteigert. Die Abgasverluste<br />

können gemessen am unteren Heizwert<br />

von z. B. 12 % auf mindestens 2 % (garantiert)<br />

oder sogar noch weniger gesenkt werden.<br />

Die so gewonnene Wärme ist unterschiedlich<br />

nutzbar und kann etwa im Luft /<br />

Luft-Wärmetauschverfahren in die Halle<br />

eingebracht werden.<br />

Die Aufruhr um die Abgaswerte bei den<br />

Automobilherstellern habe gezeigt, dass die<br />

(Foto: Pender)<br />

von den Produzenten angegebenen Werte<br />

die Kaufentscheidung maßgeblich mitbeeinflussen.<br />

Dabei seien die Werte oft nur unter<br />

Laborbedingungen gültig. Der gut informierte<br />

Kunde von heute wolle jedoch realistische<br />

Werte.<br />

Basierend auf der Berechnungsgrundlage<br />

der Bundes-Immissionsschutzverordnung<br />

(BimSch-Verordnung) und den gemessenen<br />

Werten, garantiert PENDER einen Wirkungsgrad<br />

von 97,3 % (Berechnungsparameter:<br />

Zulufttemperatur 80 °C, Abgastemperatur<br />

160 °C). PENDER berät Kunden auch detailliert<br />

zur BimSch-Verordnung und bietet<br />

zudem einen Wirkungsgradrechner.<br />

www.pender.de<br />

/<br />

(sm 160703736)<br />

Das Hallenheiz system GreenLine von PENDER<br />

senkt die üblichen Abgasverluste deutlich.<br />

Spezialstahlanbieter baut weltweites Vertriebs- und<br />

Servicenetzwerk aus<br />

Emmenbrücke. SCHMOLZ + BICKENBACH International baut sein weltweites Vertriebs- und Servicenetzwerk<br />

aus und erweitert in den wichtigen Absatzmärkten Amerika, Asien und Skandinavien gezielt seine Vertriebs-,<br />

Lager- und Anarbeitungskapazitäten.<br />

Das Tochterunternehmen festigt da -<br />

durch seine Position als zuverlässiger Partner<br />

und Anbieter von lokalen Supply- Chain-<br />

Lösungen sowie Just-in-time-Lieferungen<br />

der Spezialstahlprodukte aus konzerneigener<br />

Produktion.<br />

Auf diesem Weg stärkt das Unternehmen<br />

den Kundenservice in strategisch relevanten<br />

Märkten. Darüber hinaus wird der Vertrieb<br />

der Spezialstähle aus konzerneigener Produktion<br />

vorangetrieben. Dazu zählen die<br />

Produkte der Deutschen Edelstahlwerke,<br />

von Finkl Steel, Steeltec, Swiss Steel (CH)<br />

und Ugitech.<br />

In Asien hat das Stahlunternehmen im<br />

Dezember 2015 eine Niederlassung in Tokio<br />

eröffnet, man stelle damit die lokale Kundenbetreuung<br />

in Japan sicher, hieß es. Ebenfalls<br />

seit Dezember 2015 versorgt ein neuer<br />

Vertriebsstandort in Bangkok die thailändischen<br />

Kunden aus der Automobil- und<br />

Elektronik industrie sowie aus dem Maschinenbau.<br />

Um die steigende Nachfrage der<br />

Automotive- und Kunststoffindustrie in China<br />

zu erfüllen, wurde in Chongqing zudem<br />

ein neues Warenlager für Werkzeugstahl<br />

inklusive moderner Säge- und Frästechnologien<br />

in Betrieb genommen. Am indischen<br />

Sales-&-Services-Standort in Mumbai wurden<br />

die Sägekapazitäten um bis zu<br />

2.600 mm breite Formenblöcke aus Werkzeugstahl<br />

erweitert. Zielanwendungen sind<br />

unter anderem Interieur und Exterieur für<br />

den Automotive-Bereich. Mit seinem Ma -<br />

schinenpark ist SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

Indien einer der zuverlässigsten Zulieferer<br />

von großen Werkzeugstahlblöcken im Land.<br />

Die Aktivitäten am skandinavischen Sales-<br />

&-Services-Standort Valkeakoski konzentrieren<br />

sich insbesondere auf die präzise Verarbeitung<br />

und zeiteffiziente Lieferung von<br />

nichtrostendem Stahl und Edelbaustahl für<br />

den Schiffbau sowie für die Energiewirtschaft.<br />

Auch dort stehen erweiterte Sägekapazitäten<br />

zur Verfügung. Ab sofort deckt<br />

SCHMOLZ + BICKENBACH das gesamte<br />

Abmessungsspektrum in der Anarbeitung<br />

von Edelbaustahl mit Abmessungen bis zu<br />

800 mm ab. Im mexikanischen Querétaro<br />

reagiert SCHMOLZ + BICKENBACH International<br />

auf die signifikanten Entwicklungen<br />

in der Automobilindustrie in Mexiko. So<br />

wurden die Lager- und Anarbeitungskapazitäten<br />

vor Ort verdoppelt. Der Unternehmensstandort<br />

liegt zudem strategisch günstig<br />

– er befindet sich in unmittelbarer Nähe<br />

zu den Niederlassungen der führenden amerikanischen,<br />

europäischen und japanischen<br />

Automobilhersteller.<br />

www.schmolz-bickenbach.com K<br />

/<br />

(sm 160703695)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 49<br />

Kennzeichnungslösungen für Stahlproduktion<br />

und -handel<br />

Wörthsee. DYNAMIC Systems bietet praxisbewährte Etiketten und<br />

Befestigungsmöglichkeiten speziell für die Stahlindustrie an, die diesen<br />

rauen Umgebungsbedingungen standhalten.<br />

Entscheidend für die Effizienz von Stahlwerken<br />

und Gießereien ist die erfolgreiche<br />

Rückverfolgung von verarbeiteten Metallen<br />

innerhalb der Produktionsphasen Hochoder<br />

Kalttemperaturherstellung, Reinigungs-<br />

oder Beizprozesse und Nichtmetallherstellung.<br />

Die Anforderungen an die verwendete<br />

Kennzeichnung sind geprägt durch<br />

Strapazierfähigkeit, Robustheit und Widerstandsfähigkeit,<br />

sowohl gegenüber extrem<br />

hoher Temperatur als auch aggressiven Säuren<br />

und Schleifmitteln. Zudem muss eine<br />

äußerst hohe Haftung, besonders gute<br />

Druckqualität, lange Lesbarkeit und Abriebund<br />

Reißfestigkeit gewährleistet sein.<br />

Die hier zum Einsatz kommende Kennzeichnung<br />

muss somit auch bei widrigen<br />

Umgebungsbedingungen durch ein einfaches<br />

und effizientes Handling an Ort und<br />

Stelle mit gängigen Druckverfahren angefertigt<br />

werden können, und die Anforderungen<br />

moderner Datenerfassung mit Barcodes<br />

unterstützen.<br />

Neben dem direkten Bekleben von Stahlgebinden<br />

mit Etiketten oder branchenspezifischen<br />

Hängeetiketten wie zum Einschleifen<br />

(Foto: Dynamic Systems)<br />

Das Produktspektrum der Dynamic Systems<br />

GmbH umfasst Etiketten, Drucker, Barcode-<br />

Scanner, RFID-Lösungen, Beschriftungssysteme<br />

und Software.<br />

in Umreifungsbänder entsprechend VDA-<br />

Standard bietet DYNAMIC Systems auch<br />

Lösungen für den Hochtemperatur bereich.<br />

www.dynamic-systems.de<br />

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(sm 160703680)<br />

Hier treffen sich das Who-is-who der<br />

Werkzeugmaschinen- und Präzisionswerkzeugindustrie<br />

sowie führende<br />

Experten für spanabhebende<br />

Metallbearbeitung.<br />

Die Welt des<br />

Maschinenbaus<br />

www.amb-messe.de


50 K Stahlhandel & Stahl-Service-Center<br />

Großinvestition eines Familienunternehmens<br />

Essen. Im Zuge der Neuausrichtung der Produktion in Deutschland plant das Unternehmen Rittal, vier Werke bis<br />

2018 schrittweise zu schließen, zwei sollen erweitert und ein komplett neues Werk in Haiger gebaut werden.<br />

Das Familienunternehmen investiert in<br />

den nächsten Jahren 250 Mill. € in die Region<br />

– und macht sich fit für die Zukunft. Mit<br />

der Neuausrichtung der Rittal-Produktion in<br />

Deutschland werden bis 2018 die Werke<br />

Burbach, Wissenbach, Rennerod und Herborn<br />

schrittweise geschlossen. In Haiger<br />

entsteht das modernste Produktionswerk<br />

für Kompaktgehäuse. Die Werke Rittershausen<br />

und Hof werden weiter ausgebaut und<br />

bilden zusammen mit Haiger einen Produktionsverbund.<br />

Das seit 1961 gegründete<br />

Unternehmen zählt mittlerweile weltweit zu<br />

den führenden Systemanbietern für Schaltschränke,<br />

Stromverteilung, Klimatisierung,<br />

IT-Infrastruktur sowie Software und Service.<br />

Unter den heute bekannten wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen sei davon auszugehen,<br />

dass dem überwiegenden Teil der<br />

Mitarbeiter ein Arbeitsplatz an einem der<br />

Standorte im neuen Produktionsverbund der<br />

Region angeboten werden kann, meldete<br />

das Unternehmen. Rd. 570 Arbeitsplätze<br />

dürften an den zukünftigen Rittal-Standorten<br />

neu zu besetzen sein.<br />

Modernste Produktion<br />

für Kompaktgehäuse<br />

Bis 2018 soll in Haiger das weltweit mo -<br />

dernste Produktionswerk für Kompaktgehäuse<br />

entstehen und die Edelstahl- und<br />

Schwarzblechproduktion auf neuen Maschinen<br />

starten. Vor 55 Jahren wurden die ersten<br />

Kompaktgehäuse in Rittershausen produziert<br />

und galten als die Innovation schlechthin.<br />

Jetzt soll die Erfolgsgeschichte von Haiger<br />

aus fortgeschrieben werden – mit Industrie-<br />

4.0-Strukturen als Basis für hocheffiziente<br />

Produktions-, Logistik- und Kommunikationsprozesse.<br />

Die zum Teil nicht mehr weiter modernisierbaren<br />

Standorte Herborn, Wissenbach<br />

und Burbach werden bis 2018 schrittweise<br />

geschlossen. Der Rittal-Standort Hof soll<br />

künftig zusätzliche Produktgruppen der<br />

Standorte Herborn und Burbach fertigen.<br />

Das Werk in Rittershausen wird zusätzliche<br />

Produktgruppen von Rittal Wissenbach und<br />

Burbach fertigen. Der Standort Rennerod<br />

(Kühlgerätefertigung) wird geschlossen.<br />

Zukünftig bündelt Rittal das Know-how am<br />

Standort Valeggio in Norditalien, der bereits<br />

seit über 20 Jahren auf Kältetechnik spezialisiert<br />

ist.<br />

Größte Investition in<br />

der Unternehmensgeschichte<br />

»Die Industrie verändert sich, deshalb müssen<br />

auch wir uns verändern – und wir müssen<br />

dabei immer die Chancen im Blick<br />

behalten«, so Dr. Friedhelm Loh. Der Inhaber<br />

der Friedhelm Loh Group, zu der übrigens<br />

neben Rittal u. a. auch das Stahl-Service-Center<br />

Stahlo gehört, bekennt sich mit<br />

dieser Großinvestition in den neuen Produktionsverbund<br />

zum Standort Deutschland<br />

und zur Region.<br />

www.rittal.de<br />

K<br />

/<br />

(sm 160703656)<br />

SPATENSTICH FÜR BECKER<br />

ALUMINIUM-SERVICE-CENTER<br />

Bönen. Mitte Mai hat die Geschäftsführung der<br />

Becker Aluminium-Service GmbH am Standort<br />

Bönen den Spatenstich zur Errichtung eines neuen<br />

Service-Centers getätigt, das zur Bearbeitung<br />

von Aluminiumflachprodukten dienen soll. Die<br />

Inbetriebnahme der Anlage mit einer jährlichen<br />

Kapazität von rd. 50.000 t ist bereits für das kommende<br />

Jahr vorgesehen. Damit liege das Projekt<br />

voll im Zeitplan, so das Unternehmen. Durch das<br />

neue Service-Center sollen bis zu 40 Arbeitsplätze<br />

am Standort Bönen entstehen.<br />

»Wir investieren gezielt in den stark wachsenden<br />

Bedarf von Aluminium, insbesondere im<br />

Automobilbereich, um unseren Kunden zukünftig<br />

Stahl und Aluminium aus einer Hand anbieten zu<br />

können«, so Ulrich Lollert, Vorsitzender der Ge -<br />

schäftsführung und ehemaliger Gesellschafter der<br />

Becker Stahl-Service GmbH, der Muttergesellschaft<br />

der Becker Aluminium-Service GmbH.<br />

Ulrich Lollert, der Ende Juni 2016 mit 69 Jahren<br />

in den Ruhestand gegangen, bleibt der Becker-<br />

Gruppe künftig als Vorsitzender des Beirats eng<br />

verbunden. »Mit dem heutigen Spatenstich ist der<br />

Grundstein für weiteren Erfolg des Unternehmens<br />

gelegt, was mir nach all den Jahren sehr am Herzen<br />

liegt.« Künftig wird die Geschäftsführung der<br />

Becker Stahl-Service GmbH von den bisherigen<br />

Geschäftsführern Ralf Graß, Karl Standera und<br />

Dr. Thilo Theilen fortgeführt, ergänzt durch Franz<br />

Steimmel als Geschäftsführer der Becker Aluminium-Service<br />

GmbH.<br />

www.kloeckner.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160703702)<br />

BOCKKRAN IM EINSATZ<br />

FÜR U-BAHNERWEITERUNG<br />

Remscheid. Die Vielfalt der technischen Möglichkeiten<br />

der Krantechnik aus dem Hause KULI<br />

Hebezeuge – Helmut Kempkes GmbH hat dazu<br />

geführt, dass eine KULI-Bockkrananlage bei der<br />

Erweiterung des U-Bahnhofes im Dortmunder<br />

Hauptbahnhof eingesetzt wird. Als zentrales<br />

Hebegerät u. a. zum Transport des Abraumes und<br />

für den Vertikaltransport von Baugeräten wurde<br />

dieser auf zwei Schächten mit einem Durchmesser<br />

von jeweils 12 m aufgesetzt. Zu berücksichtigen<br />

war die Handhabung unterschiedlichster Baumaterialien<br />

und Baugeräte mit angepasster Hubgeschwindigkeit.<br />

Auch durften die vorgegebenen<br />

Auflagerlasten des Kransystems in Bezug auf die<br />

Unterkonstruktion nicht überschritten werden.<br />

Der Bockkran ist mit zwei Elektroseilzügen mit je<br />

10 t Tragkraft ausgestattet. Diese beschicken die<br />

Schächte jeweils einzeln und befördern den Aushub<br />

mittig zwischen den Schächten auf einen<br />

Verladeplatz. Die beiden Seilzüge können mittels<br />

Funksteuerung im Tandembetrieb bedient werden,<br />

um mit eingehängter Traverse Bagger mit<br />

einem Gesamtgewicht bis 20 t in die Vortriebsgrube<br />

ablassen zu können.<br />

Die größte Herausforderung war der Aufbau<br />

des Kranes in einem absolut engen Montagefeld.<br />

Der Bockkran musste zwischen Oberleitungen<br />

und den Gleisen aufgebaut werden.<br />

www.kuli.com<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160703612)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Stahlhandel & Stahl-Service-Center K 51<br />

Werkzeugstahl mit Potenzial<br />

Qualitätssteigerung und bessere Verarbeitung<br />

mit Toolox 44<br />

Stockholm. Durch Verwendung des Toolox-44-Werkzeugstahls für<br />

Schneidwerkzeuge können Industrieunternehmen ihre Produktivität<br />

erhöhen und zugleich eine bessere Oberflächenqualität der bearbeiteten<br />

Produkte erzielen. Insgesamt kann die Produktion schneller und<br />

kostengünstiger erfolgen.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt eine Examensarbeit,<br />

die Mayank Kumar an der<br />

Königlich Technischen Hochschule (KTH) in<br />

Stockholm vorgelegt hat. »Wir haben Toolox<br />

44 mit einem herkömmlichen Werkzeugstahl<br />

verglichen, der mit Chrom, Molybdän<br />

und Vanadium legiert wurde«, erklärt Ku -<br />

mar. »Toolox hat in allen Punkten ein besseres<br />

Ergebnis erreicht.« Der Versuch ergab<br />

insgesamt eine um 25 bis 50 % bessere Leistung<br />

für Toolox. Und dabei sind nicht die<br />

Vorteile einkalkuliert, die dadurch entstehen,<br />

dass das Material direkt verwendet werden<br />

kann und nicht nachbehandelt werden<br />

muss.<br />

Hintergrund der Untersuchung ist, dass<br />

Werkzeughersteller, die regelmäßig mit Toolox<br />

arbeiten, seit langem festgestellt haben,<br />

dass der Werkzeugstahl von SSAB scheinbar<br />

vibrationsdämpfende Eigenschaften hat. Der<br />

Hochschuldozent Dr. Lorenzo Daghini, der<br />

sich in der Abteilung Industrielle Produktion<br />

an der KTH auf Fertigung und Messsysteme<br />

spezialisiert hat, beschäftigt sich seit vielen<br />

Jahren mit der Verringerung der Vibrationen<br />

in Werkzeugen bei der Schneidbearbeitung.<br />

Bislang konzentrierte sich die Entwicklung<br />

allerdings auf verschiedene Typen von Oberflächenbeschichtungen<br />

zur Dämpfung der<br />

Vibrationen.<br />

Daghini bezeichnet diese Untersuchung<br />

als wichtigen Schritt für Unternehmen, die<br />

sich mit automatisierter industrieller Produktion<br />

beschäftigen. In seiner Examensarbeit<br />

zeigt Mayank Kumar eine Reihe von Beispielen<br />

für Qualitätsverbesserungen an Oberflächen<br />

auf, die mit Toolox-Werkzeugen<br />

bearbeitet wurden. Allein daraus, dass das<br />

Produkt die richtige Qualität hält, kann die<br />

Industrie einen großen Nutzen ziehen.<br />

Lorenzo Daghini betont zudem, dass es mit<br />

Toolox einfacher wird, Werkzeug herzustellen,<br />

das für bestimmte Produktionen maßgeschneidert<br />

ist. »Bei herkömmlichen Stahlsorten<br />

brauchen Sie große Produk tionszahlen,<br />

damit es überhaupt erst inte ressant<br />

wird, den Herstellungs- und Nachbehandlungsprozess<br />

einzuleiten«, sagt er. »Mit Toolox<br />

gibt es solche Beschränkungen nicht.«<br />

www.ssab.com<br />

(sm 160703568) K<br />

/<br />

(Foto: SSAB)<br />

Toolox 44 ist ein idealer Werkstoff<br />

für den Formenbau, z. B. in der<br />

Glasindustrie.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


52 K Biegen<br />

Biegemaschinen sind fit für Industrie 4.0<br />

von Annedore Bose-Munde<br />

Automation, Industrie 4.0 und Ressourceneffizienz – das sind die<br />

Kernthemen, mit denen sich die Hersteller von Biegetechnik<br />

auseinandersetzen müssen. Vor diesem Hintergrund reagieren sie mit<br />

passenden Lösungen auf die aktuellen Anforderungen der Kunden. Neben<br />

entsprechenden Anlagenkonzepten gewinnt auch eine intuitive<br />

Maschinenbedienung zunehmend an Bedeutung.<br />

Immer anspruchsvollere Prozesse und<br />

der anhaltende Trend hin zur On-Demand-<br />

Produktion prägen die moderne Rohrbiegeherstellung<br />

– komplexe Bauteilgeometrien,<br />

neue Werkstoffe und der Ruf nach sinkenden<br />

Stückkosten bei gleichzeitig schnell<br />

wechselnden Losgrößen geben den Takt vor.<br />

Auf diese Situation müssen sich die Produktionsplaner<br />

und Hersteller einstellen und<br />

prozesssichere Techniken entwickeln.<br />

Die Schwarze-Robitec GmbH zählt international<br />

zu den führenden Experten im<br />

Bereich Rohrbiegemaschinen. Sie reagiert<br />

auf diese Entwicklungen beispielsweise mit<br />

einem neuen Bedienkonzept und der Integration<br />

von neuen Funktionen in CNC-gesteuerte<br />

Biegeanlagen. Um die Biegetechnik<br />

fit für Industrie 4.0 zu machen, wurde die<br />

Hochleistungsteuerung für Biegemaschinen<br />

NxG überarbeitet. Grundlegende Bausteine<br />

wurden dabei in die NxG 2.0-Steuerung<br />

integriert. So lassen sich neben den normalen<br />

Statistiken über gebogene Bauteile auch<br />

Prozessdaten erfassen und auswerten. Integrierte<br />

Sensoren geben Auskunft über Verschleißwerte<br />

oder zum Beispiel den Verbrauch<br />

von Schmierstoffen und ermöglichen<br />

Rückschlüsse auf das zu erwartende Biegeergebnis,<br />

den Zustand der Biegewerkzeuge<br />

oder den Wartungsbedarf der Maschine.<br />

Diese Prozessdaten der Biegemaschine werden<br />

im Unternehmensnetzwerk oder auch<br />

in der Cloud abgelegt. An zentraler Stelle<br />

ge sammelt, können die Daten jederzeit,<br />

unter strengster Beachtung des Datenschutzes,<br />

abgerufen und ausgewertet werden.<br />

Statistiken werden in Echtzeit einsehbar. Der<br />

Zustand der Maschine und der Grad des<br />

Verschleißes von Werkzeugen sind permanent<br />

transparent.<br />

Im Zuge der Weiterentwicklung wurde<br />

auch die Steuerungsoberfläche weiter optimiert.<br />

Für hohe Prozesssicherheit und intuitive<br />

Bedienbarkeit sorgt nun die weiterentwickelte<br />

Software mit Icon-Oberfläche.<br />

Hier findet der Anwender stilisierte aussagekräftige<br />

Icons für verschiedene Rubriken,<br />

beispielsweise Parameter für Abmessungen,<br />

den Transport, die Werkzeugspannung<br />

oder die Gleitschiene. »Das erleichtert<br />

die Erstellung des Biegeprogramms<br />

oder die Eingabe von Werkzeugdaten.<br />

Zudem werden grundsätzlich alle Eingaben<br />

auf ihre Gültigkeit hin überprüft und somit<br />

widersprüchliche Eingaben verhindert«,<br />

erklärt Bert Zorn, Ge schäftsführer von<br />

Schwarze-Robitec. Die CNC-Steuerung<br />

NxG 2.0 beinhaltet ebenfalls ein erweitertes<br />

User-Management, so dass sich den<br />

Mitarbeitern im Unternehmen unterschiedliche<br />

User-Level zuweisen lassen: vom<br />

Bedienen der Rohrbiegeproduktion bis hin<br />

zu komplexen Vorgängen, wie Produktionsplanungen,<br />

Biegeeinrichtungen und<br />

Optimierung des Produkts beziehungsweise<br />

Integration in die Unternehmensinfrastruktur.<br />

»Wir haben hier ein Gesamtpaket<br />

aus Software und Hardware geschnürt, das<br />

die Produktivität in der Biegeproduktion in<br />

Zukunft deutlich verbessert«, erklärt Zorn.<br />

Auch das Thema Ressourceneffizienz ist für<br />

den Biegespezialisten aus Köln ein Kernthema.<br />

Hier setzt das Unternehmen mit seinen<br />

Entwicklungen an verschiedenen Punkten<br />

an, beispielsweise beim Schmierstoff- und<br />

Energieverbrauch.<br />

Dosierung von Schmierstoff birgt<br />

deutliches Einsparpotenzial<br />

»In der Großserienfertigung von Rohren<br />

birgt die Dosierung von Schmierstoffen ein<br />

signifikantes Einsparpotenzial in puncto<br />

Material. Schmierstoffe wirken den bei der<br />

Kaltumformung auftretenden hohen tribologischen<br />

Belastungen auf Werkzeug und<br />

Werkstück entgegen. Bei den meisten<br />

Schmierverfahren werden die Schmiermittel<br />

in großen Mengen in das zu biegende Rohr<br />

eingebracht. Um die fertig gebogenen Rohre<br />

nach der Umformung von Schmierstoffen<br />

zu befreien, müssen sie einer aufwendigen<br />

Reinigung unterzogen werden, bei der weitere<br />

Chemikalien verwendet werden«,<br />

erklärt Zorn. Einen weitaus niedrigeren Verbrauch<br />

erreichen dagegen automatische<br />

Schmiersysteme. Mit Hilfe von Druckluft<br />

benetzen sie lediglich Biegedornoberfläche<br />

und Rohrinnenwand. Durch diese gezielte<br />

Dosierung werden sowohl die Kosten als<br />

auch der Aufwand für die nachträgliche Reinigung<br />

von Rohr und Maschine erheblich<br />

reduziert. Die Mikroschmierung von Schwarze-Robitec<br />

funktioniert nach diesem Prinzip.<br />

Dabei verlaufen die Leitungen für Öl und<br />

Druckluft durch die Dornstange bis zum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Biegen K 53<br />

Bild 1. Das neue Biege-<br />

Hackwerkzeug von<br />

Schwarze-Robitec reduziert<br />

den Materialverschnitt um<br />

bis zu 90 % und verkürzt die<br />

Produktionszeiten deutlich.<br />

(Foto: Schwarze-Robitec)<br />

Dorn, wo das Öl durch die Druckluft verteilt<br />

wird. Während des Biegeprozesses tritt es<br />

durch kleine Bohrungen aus dem Dorn aus.<br />

Auf diese Weise kombiniert das System eine<br />

bedarfsgerechte Schmierung mit minimalem<br />

Schmiermittelverbrauch.<br />

Den Material-, Energie- und<br />

Zeiteinsatz reduzieren<br />

Sinnvolle Mittel zur Reduzierung des Energieeinsatzes<br />

sind für Zorn beispielsweise<br />

Energierückgewinnungsmodule oder geregelte<br />

Hydraulikpumpen, die über einen<br />

separaten Druckkreislauf Biegetische antreiben.<br />

Bei der Ressource Zeit setzt das Unternehmen<br />

unter anderem auf Just-in-time-<br />

Arbeitsweise.<br />

Für einen rascheren Werkzeugwechsel<br />

hat Schwarze-Robitec beispielsweise das<br />

Schnellspannsystem »Quick Tool Unlock«<br />

entwickelt. Hierbei wird lediglich der Spannhebel<br />

betätigt und somit die Verbindung zur<br />

Schwenkarmtraverse gelöst. Anschließend<br />

kann die Schwenkvorrichtung geöffnet werden,<br />

sodass die Biegeschablone nach oben<br />

hin frei liegt. Im Zusammenspiel mit der<br />

automatischen Werkzeugspannung kann<br />

die Biegeschablone ganz mühelos und ohne<br />

Abschrauben entnommen werden. Lange<br />

Maschinenstillstandszeiten, bedingt durch<br />

kompliziertes Umrüsten, können somit<br />

deutlich reduziert werden.<br />

Sollen unterschiedliche Radien, Bogen- in-<br />

Bogen-Systeme oder Rohrsysteme wie<br />

Krümmer und Abgasrohre produziert werden,<br />

sind Rohrbiegemaschinen mit individuell<br />

anpassbaren Mehrfachradius-Biegewerkzeugen<br />

geeignet. Diese Anlagenvariante<br />

realisiert das präzise Umformen von Rohren<br />

mit sehr kurzen Zwischenlängen zwischen<br />

den einzelnen Biegungen. Die mit Mehrfachradius-Biegewerkzeugen<br />

ausgestatteten<br />

Maschinen der Serie CNC MR von<br />

Schwarze-Robitec ermöglichen hier ebenso<br />

die Produktion von Abgasrohren mit einem<br />

Biegeradius von 1 x D (Durchmesser) auch<br />

ohne gerade Zwischenlängen zwischen zwei<br />

Bögen.<br />

CNC-Steuerungen, die einzelne Vorgänge<br />

nach Möglichkeit gleichzeitig ablaufen lassen,<br />

sind schon seit einigen Jahren auf dem<br />

Markt erhältlich und helfen dabei, wertvolle<br />

Sekunden pro Fertigungsprozess einzusparen.<br />

Bei der Entwicklung seiner neuen<br />

Maschinensteuerung hat Schwarze Robitec<br />

dieses Konzept noch ein Stück weitergeführt.<br />

Die Steuerung bereitet den jeweils<br />

folgenden Arbeitsschritt bereits während<br />

der Ausführung des aktuellen Vorgangs vor.<br />

Ein Beispiel: Während das Rohr dem Werkzeug<br />

zugeführt wird, fahren die Spannfunktionen<br />

fast vollständig zu. Somit ist das<br />

Werkzeug sofort für den nächsten Biegeschritt<br />

bereit, wenn das Rohr seine Sollposition<br />

erreicht. Auf diese Weise können große<br />

Produktivitätssteigerungen erzielt werden.<br />

Das integrierte Diagnose- und Wartungstool<br />

leitet den Bediener durch alle Einstell- und<br />

Optimierungsschritte, überprüft sämtliche<br />

Angaben zuverlässig auf ihre Gültigkeit.<br />

Neues Biegewerkzeug reduziert<br />

Taktzeiten und Verschnitt<br />

Die Serienproduktion von kurzen gebogenen<br />

Rohrsystemen muss schnell, exakt und<br />

wirtschaftlich ablaufen. Bislang ist es jedoch<br />

gängige Praxis, die Handelslängen vor dem<br />

Biegen auf Fixlängen zu kürzen. Diese beinhalten<br />

auch Spann- und Stützlängen, die für<br />

das Biegen kurzer Bauteile unerlässlich sind.<br />

Sie müssen im Anschluss an die Umformung<br />

auf externen Trennvorrichtungen wieder ab -<br />

getrennt werden. So durchlaufen die Bauteile<br />

drei verschiedene Arbeitsschritte. Dazu<br />

kommt ein mitunter erheblicher Materialverschnitt.<br />

Neue Standards setzt Schwarze-Robitec<br />

mit einer Trennvorrichtung, einem intelligenten<br />

Hackwerkzeug (Bild 1), das in nahezu<br />

alle Biegewerkzeuge der High-Performance-Maschinenserie<br />

integriert werden<br />

kann. Die Kombination aus Biege- und<br />

Hackwerkzeug bietet die Möglichkeit, statt<br />

abgelängter Rohrstücke längere Rohreinheiten<br />

zu bearbeiten. Im ersten Schritt formt<br />

die Biegemaschine den vorderen Teil des<br />

Rohres entsprechend der programmierten<br />

Geometrie um. Anschließend trennt das<br />

integrierte Trennwerkzeug das fertige Bauteil<br />

vom unbearbeiteten Rohling ab. Dieser<br />

wird in der Biegemaschine weitertransportiert,<br />

erneut gebogen und abgetrennt. Der<br />

Vorgang wird so oft wiederholt, bis das Rohr<br />

komplett verarbeitet ist oder ein einziges<br />

nicht zu verwertendes Endstück übrig bleibt.<br />

Alle Rohrkomponenten haben eine saubere<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


54 K Biegen<br />

(Foto: Boschert)<br />

Schnittkante und können direkt weiterverarbeitet<br />

werden, sodass eine Endennachbearbeitung<br />

meist nicht erforderlich ist. Beim<br />

Trennvorgang entsteht lediglich ein schmaler<br />

Span, der automatisch abgeführt wird.<br />

Die Trennvorrichtung bearbeitet unterschiedliche<br />

Werkstoffe – darunter auch<br />

hochfeste Stähle.<br />

Durch die Kombination der Arbeitsschritte<br />

Biegen und Trennen reduzieren Anwender<br />

die Produktionszeiten spürbar. Außerdem<br />

sinkt der Materialverschnitt. Dies<br />

bedeutet hohe Kostenersparnisse, insbesondere<br />

bei hochwertigen Werkstoffen und bei<br />

besonders kurzen, gebogenen Rohrkomponenten.<br />

Die Kombination aus Multiradius-<br />

Biegewerkzeug, Hackwerkzeug und Bogenin-Bogen-Spannbacken<br />

bietet zudem die<br />

Möglichkeit, besonders enge Radien und<br />

kurze Zwischenlängen an einem Rohr in nur<br />

einem Arbeitsgang verschnittoptimiert herzustellen.<br />

Hybridantrieb bedeutet einen<br />

bedarfsorientierten Energieeinsatz<br />

Für deutliche Energieeinsparungen bis zu<br />

80 % sorgen die Abkantpressen Quick-<br />

Bend mit arbeitsdynamischem Hybridantrieb,<br />

die die Boschert GmbH & Co. KG aus<br />

Lörrach-Hauingen entwickelte (Bild 2).<br />

Kennzeichen der Technik ist eine kombinierte<br />

E-Motor-/Pumpen-Einheit.<br />

Bild 2. Die Abkantpressen<br />

Quick-Bend der Boschert<br />

GmbH verfügen über eine<br />

kombinierte E-Motor-/<br />

Pumpen-Einheit und sorgen<br />

für Energieeinsparungen<br />

bis zu 80 %.<br />

Die Pumpe baut direkt nach dem<br />

Start den jeweils benötigten Druck<br />

auf, um das Oberwerkzeug zu -<br />

nächst im Eilgang und damit sehr schnell<br />

(mit 250 mm/s) in Arbeitsposition (Y-Achse,<br />

Hub = 200 mm) zu bringen. Dann<br />

bewirkt sie – die Presskraft aufbauend – den<br />

Abkantvorgang, um sich nach dem Abkanten<br />

mit hoher Rückzugsgeschwindigkeit<br />

(200 mm/s) und abfallendem Druck wieder<br />

in die Ausgangsposition zu begeben. Folgerichtig<br />

läuft der die Pumpe direkt antreibende<br />

E-Motor nur dann, wenn zum Start das<br />

Fußpedal betätigt wird, und auch immer nur<br />

so lange, bis der Rückhub beendet ist be -<br />

ziehungsweise das Fußpedal nicht mehr<br />

gedrückt ist.<br />

Gegenüber konventionellen hydraulischen<br />

Pressenantrieben lassen sich so bis zu<br />

80 % an elektrischer Energie einsparen, so<br />

Boschert. Zudem führt die direkte Kopplung<br />

von E-Motor und Pumpe ohne Zeitverlust<br />

zum schnellen Druckaufbau, sodass eine<br />

deutlich höhere Bewegungsdynamik gegeben<br />

ist, die unproduktive Nebenzeiten minimieren<br />

hilft.<br />

Automationssysteme schaffen<br />

Kapazitäten und Prozesssicherheit<br />

Je nach Branche und Anwendungsbereich<br />

müssen Rohre speziell umgeformt, gebogen<br />

und auf vielfältige Weise bearbeitet werden.<br />

Die vernetzten Automationssysteme<br />

(Bild 3) »t motion« der transfluid Maschinenbau<br />

GmbH schaffen hier kombinierte<br />

Möglichkeiten für den Großserienbetrieb.<br />

»Wir setzen für die Automationssysteme<br />

ausgereifte Technologiekonzepte für das<br />

Rohrbiegen, Trennen, Reinigen und Rohrumformen<br />

ein und ergänzen sie beispielsweise<br />

mit Beladesystemen, Schweißnahtkontrolle<br />

oder komplettem Handling«, so<br />

Stefanie Flaeper, Geschäftsführerin bei<br />

transfluid. »Mit der so abgestimmten und<br />

einfach bedienbaren Fertigungszelle kann<br />

dann direkt die Produktion starten, es gilt<br />

also ganz klar das Prinzip ›Plug and Produce‹.<br />

Darauf legen unsere Kunden Wert.«<br />

Als optionale Komponenten integrieren<br />

die Spezialisten des Unternehmens auf<br />

Wunsch Erweiterungen wie Markierungseinrichtungen,<br />

Schweißnahtkontrolle, Drucker,<br />

Dichtigkeitstests oder optische, berührungslose<br />

Kamerasysteme zur Kontrolle von<br />

Geometrien oder Oberflächen, Löt- und<br />

Schweißeinheiten und Autofrettage. Auch<br />

Beladesysteme, Lagersysteme, Zuführungen<br />

für Werkstücke oder das komplette Handling,<br />

per Roboter oder linear, werden<br />

ergänzt. »Wir stimmen die Lösung speziell<br />

auf die Anforderungen ab, inklusive Erstellung<br />

des Layouts, um den optimierten Materialfluss<br />

und die bestmögliche Auslastung zu<br />

erzielen«, erläutert Flaeper.<br />

Mit seinen Rohrumformmaschinen hat<br />

transfluid sich auf dem Markt bewährt. So<br />

konnten mit effektiven Entwicklungen in der<br />

Maschinentechnik erstmals werkzeugunabhängig<br />

CNC-gesteuerte Konturen angefahren<br />

werden. Darüber hinaus haben die<br />

transfluid-Entwickler die Möglichkeit ge -<br />

schaffen, mit Längen unter 0,5 x D (Durchmesser)<br />

Rohre zu spannen und anschließend<br />

zu beschneiden sowie umzuformen – komplett<br />

in einem Arbeitsgang.<br />

Als aktuelles Highlight im Bereich der rollierenden<br />

Rohrumformung ist es gelungen,<br />

Rohre in einer Maschine vom Typ SRM mit<br />

sehr einfachen Werkzeugen auszuhalsen,<br />

sodass beispielsweise ein T-Stück entsteht.<br />

Je nach Anwendung und Anforderungen<br />

sind diese rollierenden Umformmaschinen<br />

horizontal oder vertikal ausgelegt. Alle<br />

Antriebe sind servoelektrisch und bei Bedarf<br />

CNC-gesteuert.<br />

Stefanie Flaeper kommentiert die Neuentwicklungen:<br />

»Unsere SRM-Anlage für die<br />

rollierende Rohrumformung kann je nach<br />

Modifizierung sehr flexibel eingesetzt werden,<br />

ob für eine werkzeugunabhängige<br />

Umformung oder eben jetzt auch für den<br />

Bearbeitungsprozess des Aushalsens.«<br />

Neuerungen hat das Unternehmen auch<br />

im axialen Umformbereich vorangetrieben,<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Biegen K 55<br />

Bild 3. Die kompletten<br />

Fertigungszellen werden von<br />

der transfluid Maschinenbau<br />

GmbH speziell auf die<br />

Anforderungen der Kunden<br />

abgestimmt, inklusive<br />

Erstellung des Layouts, um<br />

den optimalen Materialfluss<br />

zu erzielen.<br />

(Foto: transfluid)<br />

speziell in der Werkzeugtechnik. »Per pneumatisch<br />

öffnendem Segmentwerkzeug können<br />

multiple Umformungen an einem Rohrende<br />

durchgeführt werden«, erläutert die<br />

Geschäftsführerin. Die Werkzeuge sind bei<br />

transfluid mit pneumatischen Auslösungen<br />

versehen. Darüber können die Elemente<br />

gesteuert, geöffnet und ihre Stellung abgefragt<br />

werden. »Mit speziellen Umformwerkzeugen<br />

haben wir es erreicht, dass die Oberfläche<br />

eines Rohres bei der Umformung<br />

nicht berührt wird und dass es keine Kratzer<br />

oder Kaltaufschweißungen gibt. Denn diese<br />

Werkzeuge öffnen beziehungsweise schließen<br />

sich entsprechend der Position an der<br />

Umformung«, so Flaeper weiter.<br />

Wirtschaftliche Werkzeugsysteme<br />

sparen Kosten und Material<br />

Im Zuge der Flexibilisierung und des vielfach<br />

angestrebten Leichtbaus, speziell in der<br />

Fahrzeugtechnik, hat das Unternehmen<br />

Werkzeugsysteme geschaffen, die Rohrwanddicken<br />

in spezifische Wanddicken aufstauchen.<br />

Dies ist eine sehr wirtschaftliche<br />

Lösung, weil vom Grundsatz her dünneres<br />

Rohr eingesetzt werden kann und in spezifischen<br />

Bereichen eine Wanddicke erzeugt<br />

wird, die dann für eine weitere Bearbeitung<br />

eventuell wichtig ist.<br />

Flexibilisierung bedeutet bei transfluid insbesondere<br />

auch, dass als erstes Umformungen<br />

produziert und danach die Rohre gebogen<br />

werden. Dieses Prinzip bezieht sich in<br />

erster Linie auf die Rohrbiegetechnik. Die ist<br />

wirtschaftlich, weil fast vollständig auf teure<br />

Formspannstücke verzichtet werden kann.<br />

Auch die innerbetriebliche Logistik sowie<br />

das Handling und die Beladung sind damit<br />

günstig und schnell. Darüber hinaus können<br />

die Rohrbiegemaschinen mit einem automatischen<br />

Wechsler des Klemmsets ausgestattet<br />

werden. Das ermöglicht gerade im<br />

Bereich teurer Mehrebenenwerkzeuge eine<br />

zusätzliche Reduzierung der Kosten.<br />

Vollautomatisches<br />

Biegezentrum sorgt für effiziente<br />

Blechbearbeitung<br />

Mit dem Power-Bend-Center (Bild 4) entwickelte<br />

die Schröder Group ein vollautomatisches<br />

Biegezentrum für die hocheffiziente<br />

Blechbearbeitung. Es ist darauf ausgelegt,<br />

sich nahtlos in Produktionsanlagen für elektronisch<br />

gesteuerte Bearbeitungssequenzen<br />

zu integrieren. Steuerung und Mechanik<br />

stammen aus der Entwicklung der Schröder<br />

Group und sind entsprechend aufeinander<br />

abgestimmt. Die Steuerung POS 3000 mit<br />

ihrer Simulation und 3-D-Darstellung dient<br />

dabei in der Arbeitsvorbereitung der Programmierung<br />

der Biegeprogramme und<br />

steuert im Betrieb Maschine, Werkzeugwechsler<br />

und Manipulator.<br />

Im Zentrum des Power-Bend-Centers steht<br />

eine modifizierte Schwenkbiege maschine<br />

der Evolution-Klasse, die auf 3.200 mm<br />

Arbeitslänge Bleche nach oben und unten<br />

abkantet. Das zu bearbeitende Blech wird<br />

von einer Greifvorrichtung vom vorhergehenden<br />

Bearbeitungsschritt übernommen.<br />

Dies können beispielsweise Ma schinen für<br />

den Laserzuschnitt oder Stanz automaten<br />

sein. Die Bleche werden auf den Einzugstisch<br />

gezogen und dort fixiert. Die Fixierung<br />

übernimmt ein Manipulatorstempel, der das<br />

Blech drehen und entlang der X-Achse<br />

bewegen kann – ein universeller Anschlag<br />

für alle Zwecke. Ein hochauflösendes Kamerasystem<br />

zur Überprüfung der Position ge -<br />

währleistet dabei höchste Präzision.<br />

Zu den weiteren Besonderheiten des<br />

Power-Bend-Centers gehören eine extrem<br />

schnelle Biegewange mit einer Geschwindigkeit<br />

von 300 °/s sowie die Oberwange<br />

mit einer Geschwindigkeit von 400 mm/s<br />

und einer vergrößerten Öffnungshöhe von<br />

850 mm. Damit lassen sich auch sehr große,<br />

sperrige Werkstücke wie Gehäuse und Verkleidungen<br />

vollautomatisch produzieren.<br />

Zur Standardausstattung des Power-<br />

Bend-Centers gehört auch ein weiter verbesserter,<br />

automatischer Werkzeugwechsler<br />

in der Oberwange des Power-Bend- Centers.<br />

Schon während das neue Blech herangeführt<br />

und ausgerichtet wird, stellt der Werk-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


56 K Biegen<br />

(Foto: Schröder Group)<br />

Bild 4. Mit der Steuerung POS 3000 der Schröder<br />

Group lassen sich Biegeprogramme<br />

programmieren und im laufenden Betrieb<br />

Schwenkbiegemaschinen, Werkzeugwechsler und<br />

Manipulatoren steuern.<br />

zeugwechsler automatisch die passende<br />

Werkzeugstation zusammen. So lassen sich<br />

nicht nur große Serien, sondern auch kleine<br />

Losgrößen und Einzelstücke effizient und<br />

voll automatisiert fertigen.<br />

Das flexibel konfigurierbare Power- Bend-<br />

Center ist auf Wunsch mit alternativen<br />

Materialzuführungen und -ausgaben sowie<br />

mit unterschiedlichen Arbeitslängen und<br />

Biegeleistungen verfügbar.<br />

Die Schwenkbiegemaschine Power-Bend<br />

von Hersteller Schröder Maschinenbau ist<br />

auf der Messe TechniShow in Utrecht mit<br />

dem Innovationspreis »TechniShow Innovatie<br />

Award 2016« ausgezeichnet worden. Bei<br />

ihrer Auszeichnung hatten die Juroren Kriterien<br />

wie Funktionalität, Innovation, Marktwert<br />

und wirtschaftliches Potenzial in die<br />

Bewertung einbezogen. Aufgefallen sind<br />

dabei der innovative Saugplattenanschlag<br />

zur komfortablen und präzisen Ausrichtung<br />

der Bleche bei aufeinanderfolgenden Bügen<br />

und die drehbare Oberwange, in der zusätzliche<br />

Werkzeuge für das effiziente Biegen<br />

komplexer Werkstücke bereitgehalten werden<br />

können (Bild 5). Die Technik bewertete<br />

die Jury zudem als sehr flexibel.<br />

Mehr Komfort durch geeignete<br />

Softwareplattform<br />

Doch ohne eine passende Software funktionieren<br />

moderne Biegeprozesse heute nicht<br />

mehr. So bietet die Aicon 3D Systems GmbH<br />

aus Braunschweig beispielsweise mit der<br />

Version 3.0 der Softwareplattform Bending-<br />

Studio komplexe Unterstützung für die tägliche<br />

Arbeit in der Biegeteilfertigung (Bild 6).<br />

Die Software verbindet alle Daten und Pro-<br />

(Foto: Schröder Group)<br />

Bild 5. Die Schwenkbiegemaschine<br />

Power-Bend-Professional UD von Schröder<br />

Maschinenbau mit einer innovativen Option –<br />

dem Saugplattenanschlag.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Biegen K 57<br />

«<br />

IN DIESEM FACHBEITRAG WERDEN<br />

PRODUKTE / LEISTUNGEN FOLGEN-<br />

DER FIRMEN ANGESPROCHEN:<br />

Aicon 3D Systems GmbH<br />

Biberweg 30 C<br />

38114 Braunschweig<br />

Tel. +49 531 58000-58<br />

www.aicon.de<br />

(Bild: Aicon)<br />

Bild 6. Die Software-Plattform Bending-Studio der Aicon 3D Systems GmbH verknüpft alle zu<br />

einem Bauteil gehörenden Daten.<br />

zesse rund um die Fertigung von Biegebauteilen:<br />

von der Konstruktion und Fertigungsplanung<br />

über die Produktion bis hin zur<br />

Qualitätssicherung. Mit einem überarbeiteten<br />

Bedienkonzept sei die Software jetzt<br />

noch übersichtlicher und leichter handhabbar,<br />

so Aicon. Das Einrichten der Prüfpläne<br />

und das Messen sind voneinander getrennt,<br />

sodass der Anwender nur die für seine Aufgabe<br />

relevanten Informationen sieht.<br />

Der neue CAD-Wizard ermöglicht dem<br />

Nutzer, aus dem CAD-Datensatz eines Bauteils<br />

eine biegefähige Geometrie für die Biegemaschine<br />

zu generieren. So können komplexe<br />

Datensätze verarbeitet und Biegedaten<br />

bequem und zuverlässig extrahiert<br />

werden. Die Funktion ist auch für Einsteiger<br />

einfach bedienbar, heißt es weiter. Bending-<br />

Studio 3.0 bietet zudem viele neue Optionen,<br />

insbesondere für sehr lange und komplexe<br />

Leitungen mit vielen Biegepunkten,<br />

zum Beispiel für lange Bremsrohre.<br />

Außerdem wurde der Datendienst verbessert.<br />

Als Kernfeature der Software bildet er<br />

die Basis für eine vernetzte Zusammenarbeit.<br />

Gespeicherte Daten können von mehreren<br />

Anwendern genutzt werden und sind<br />

standortübergreifend einsetzbar, ein effizienter<br />

Ansatz für die Umsetzung von Industrie<br />

4.0-Konzepten.<br />

K<br />

(sm 160703578)<br />

Boschert GmbH & Co. KG<br />

Mattenstraße 1<br />

79541 Lörrach-Hauingen<br />

Tel. +49 7621 9593-0<br />

www.boschert.de<br />

Schröder Group<br />

Schröder Maschinenbau GmbH<br />

Feuchten 2<br />

82405 Wessobrunn<br />

Tel. +49 8809 9220-0<br />

www.schroedergroup.eu<br />

Schwarze-Robitec GmbH<br />

Olpener Straße 460 – 474<br />

51109 Köln<br />

Tel. +49 221 89008-0<br />

www.schwarze-robitec.com<br />

transfluid ® Maschinenbau GmbH<br />

Hünegräben 20 – 22<br />

57392 Schmallenberg<br />

Tel. +49 2972 9715-0<br />

www.transfluid.de<br />

Stahl erobert die Welt<br />

Unser wichtigster Werkstoff: Geschichte, Herstellung,<br />

Verwendung<br />

Unser wichtigster Werkstoff:<br />

Geschichte, Herstellung, Verwendung<br />

Rainer Köthe<br />

für Jugendliche von 9 bis 90 Jahren<br />

ISBN 978-3-514-00775-8<br />

14,90 €<br />

Dr. Rainer Köthe<br />

2011 · 112 Seiten · 21,0 x 29,7 cm<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf<br />

Tel.: +49 211 6707- 561<br />

Fax +49 211 6707- 547<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de<br />

www.stahleisen.de<br />

I.M.M. J. Haupt<br />

In Fachkreisen bekannte<br />

Schweizer Stahlhandels-GmbH<br />

aus Altersgründen<br />

ZU VERKAUFEN<br />

Spezialist für die Vermarktung von IIa-Material,<br />

Liquidationsposten und Sonderposten<br />

FLACHPRODUKTE<br />

Kontakt: imm-j.haupt@bluewin.ch<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


58 K<br />

WEITERENTWICKELTES<br />

SENSORPORTFOLIO FÜR<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

Darmstadt. Die ISRA VISON AG, Spezialist für<br />

Oberflächeninspektion und Machine Vision, hat<br />

im Rahmen ihrer aktiven Zukunftsplanung das<br />

Führungsteam erweitert. Das Unternehmen plant,<br />

sein Portfolio flexibel einsetzbarer Produkte zur<br />

3-D-Inspektion und Robot Guidance weiterzuentwickeln.<br />

Der neue Manager Lars Brickenkamp<br />

wird unter anderem Aktivitäten in neuen Märkten<br />

sowie den Ausbau des Segments Industrial Automation<br />

und des zugehörigen globalen Distributionsnetzwerks<br />

koordinieren. »Mit Lars Brickenkamp<br />

werden wir die Entwicklung intelligenter,<br />

vernetzter, adaptiver Module und ISRAs globales<br />

Wachstum weiter vorantreiben. Er verfügt über<br />

eine ausgezeichnete Kenntnis bedeutender Kundenmärkte<br />

und das richtige Know-how in Technologie<br />

und Vertrieb, um unsere neuen Produktkonzepte<br />

weltweit optimal zu positionieren«,<br />

beschreibt ISRAs Vorstandsvorsitzender Enis Ersü<br />

die zukünftige Zusammenarbeit. Teil des Segments<br />

Industrial Automation sind unter anderem<br />

ISRAs neue Touch & Automate-Lösungen, mit<br />

denen Kunden in verschiedenen Industrien die<br />

vollautomatische Ausführung wichtiger Produktionsschritte<br />

flexibel zu gestalten können. Die<br />

drahtlose Einbindung der 3-D-Sensoren für<br />

Machine-Vision-Aufgaben in intelligente Netzwerke<br />

(Wireless Smart Sensor Networks) ermöglicht<br />

ihren flexiblen Einsatz und eine anpassungsfähige<br />

Automatisierung von Machine-Vision-<br />

Aufgaben. Die Bedienung erfolgt über Tablet-PCs<br />

mit Windows-Betriebssystem, mit dem auch die<br />

Sensoren arbeiten (Embedded Windows). Die<br />

Anwendungsmöglichkeiten der schnell installierbaren<br />

Systeme reichen heute bereits von der<br />

automatisierten Depalettierung und dem in vielen<br />

Anwendungen bewährten smarten Greifen unsortierter<br />

Bauteile (»Random Bin-Picking«) bis zur<br />

dreidimensionalen Inspektion von Stahlplatten<br />

und gekrümmten Oberflächen. Als vernetzbares<br />

Touch & Automate-Portfolio werden sie durch ihre<br />

flexible Einsatzfähigkeit weitere Märkte erschließen.<br />

www.isravision.com<br />

K<br />

/<br />

WS/(SHN)/SE/ (sm 160703558)<br />

GOTTHARDT-TUNNEL MIT<br />

DILLINGER STAHL GEBOHRT<br />

Dillingen. Der neue Gotthard-Eisenbahntunnel,<br />

mit 57 km der längste Verkehrstunnel der Welt und<br />

eines der aufwendigsten Bauprojekte unserer Zeit,<br />

wurde Anfang Juni eröffnet, Auch Dillinger Stahl<br />

spielt eine entscheidende Rolle. Denn er steckt in<br />

den vier weltweit leistungsfähigsten Tunnelbohrmaschinen,<br />

die beim Bau des Megatunnels dort<br />

zum Einsatz kamen. Die jeweils über 3.000 t<br />

schweren und über 400 m langen stählernen »Riesenmaulwürfe«<br />

mit den Kosenamen »Heidi«, »Sissi«<br />

und »Gabi« (I und II) weisen einen maximalen<br />

Bohrdurchmesser von bis zu 9,58 m und eine<br />

Leistung von 3.500 kW (Drehmoment 8.500 kNm)<br />

auf. Rd. 2.100 t Stahlgrobbleche in Dicken bis<br />

200 mm lieferte Dillinger für die Konstruktion der<br />

gigan tischen Tunnelbohrmaschinen.<br />

www.dillinger.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160703696)<br />

KUNDENFREUNDLICHKEIT UND<br />

TRANSPARENZ MIT NEUEM<br />

INTERNET-AUFTRITT GESPIEGELT<br />

Hilden. Böllinghaus Steel, ein international<br />

bekannter Spezialist für Langprodukte aus Edelstahl,<br />

ist seit mehr als 125 Jahren auf dem Markt.<br />

Diese langjährige Tradition beruht auf höchster<br />

Produktqualität, zuverlässiger Bearbeitung, kundengerechtem<br />

Service und der Passion für den<br />

Werkstoff Edelstahl Rostfrei.<br />

Traditionsbewusstsein bedeutet für das Böllinghaus-Team<br />

jedoch keineswegs, dass man mit<br />

dem bisher Erreichten zufrieden ist. Die Edelstahlexperten<br />

sind permanent darum bemüht, ihre<br />

internationale Präsenz sowie ihre Produktpalette<br />

zu verbessern und auszubauen. Dabei spielen die<br />

Kundenwünsche eine wichtige Rolle. Im Sinne<br />

eines klaren und deutlichen Erscheinungsbilds<br />

nach außen hin zeigt Böllinghaus Steel nun mit<br />

einem neuen Internetauftritt Präsenz. Wer Spezielles<br />

sucht, kommt auf der klar strukturierten,<br />

bedienerfreundlichen Website in modernem,<br />

übersichtlichem Design oft mit nur einem Klick<br />

zum Ziel. Denn Kundenfreundlichkeit fange<br />

bereits auf der Homepage an, so das Unternehmen.<br />

www.boellinghaus.de<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/ (sm 160703751)<br />

WICKEDER WESTFALENSTAHL<br />

SETZT AUF WASSERSTRAHL-<br />

TECHNOLOGIE<br />

Wickede/Ruhr, Belfeld/NL. Wickeder Westfalenstahl<br />

GmbH, Hersteller von Plattierten Werkstoffen,<br />

beteiligt sich bei dem niederländischen<br />

Zentrifugenhersteller Inflotek B.V. mit ca. 35 %.<br />

Das Anfang 2012 in den Niederlanden gegründete<br />

Unternehmen stellt mit Hilfe von Wasserstrahltechnologie<br />

Siebe für Industriezentrifugen her, die<br />

zur Trennung von Feststoffen und Flüssigkeiten<br />

dienen. Die von Inflotek angewandte Wasserstrahltechnologie<br />

(Waterjet-Cutting) findet insbesondere<br />

dort Anwendung, wo Materialien ge -<br />

schnitten werden müssen, die mit alternativen<br />

Schneidtechnologien schwer zu schneiden sind.<br />

Inflotek B.V. ist durch sein patentiertes Verfahren<br />

in der Lage, eine Leistung zu erzielen, die den bisherigen<br />

Stand der Wasserstrahlverfahren signifikant<br />

übertrifft. Wickeder Westfalenstahl verfolgt<br />

mit diesem Schritt, konsequent die Strategie des<br />

zielgerichteten Ausbaus des Unternehmens und<br />

der Erschließung neuer Marktfelder. Durch den<br />

Erwerb der Beteiligung kann den bestehenden<br />

und neuen Kunden die Dienstleistung der Wasserstrahltechnologie<br />

angeboten werden. Dies hat vor<br />

allem bei Plattierverbunden mit dickeren Auflagenverhältnissen<br />

Vorteile. Die Micrometal GmbH<br />

aus Müllheim, Tochter der Wickeder Westfalenstahl<br />

GmbH, unterstützt bereits heute das Unternehmen<br />

Inflotek B.V. durch die Entwicklung und<br />

Vermarktung von geätzten Sieben, die für verschiedene<br />

Applikationen im Bereich der Lebensmittelindustrie<br />

und bei chemischen Prozessen<br />

eingesetzt werden. Wickeder Westfalenstahl<br />

fokussiert sich mit dieser Beteiligung auf die Weiterentwicklung<br />

in Richtung Technologieunternehmen.<br />

www.wickeder.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160703685)<br />

BGH IN FREITAL MODERNISIERT<br />

ELEKTROLICHTBOGENOFEN<br />

London. Primetals Technologies hat von dem<br />

deutschen Stahlproduzenten BGH Edelstahlwerke<br />

GmbH den Auftrag erhalten, den Elektrolichtbogenofen<br />

am Standort Freital zu modernisieren.<br />

Ziele des Projekts sind es, die Ofenbewegungen<br />

zu optimieren und das Abstichsystem umzustellen.<br />

Die Modernisierung erfolgt in zwei Umbaustufen<br />

und soll im Sommerstillstand 2017 abgeschlossen<br />

sein. Die BGH Edelstahlwerke GmbH ist<br />

eine inhabergeführte, mittelständische Unternehmensgruppe.<br />

Zur Holding gehören mehrere eigenständige<br />

Produktionsstandorte in Deutschland<br />

und Polen. Die heutige BGH Edelstahl Freital<br />

GmbH ist der größte Standort der BGH-Gruppe.<br />

Das Unternehmen betreibt am Standort Freital<br />

ein Kompaktstahlwerk mit einem Lichtbogenofen<br />

und nachgeschalteter Sekundärmetallurgie, sowie<br />

eine Blockgussanlage und eine Horizontal-Stranggussanlage.<br />

Zur Weiterverarbeitung dienen eine<br />

Grobblockstraße sowie eine Stabstahl-Drahtstraße.<br />

2013 hatte Primetals Technologies in Freital<br />

bereits die Antriebs- und Automatisierungstechnik<br />

der Stabstahl-Drahtstraße modernisiert.<br />

www.primetals.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160703693)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Aus den Unternehmen K 59<br />

Willkommen im Team<br />

Neue Produktionshalle für<br />

mehr Wachstum<br />

Kronach. Die Hans Weber Maschinenfabrik baut eine<br />

Fertigungs- und Montagehalle, reagiert damit auf die<br />

positive Geschäftsentwicklung und bereitet sich auf das<br />

weiterhin erwartete Wachstum vor.<br />

Der international erfolgreiche Schleifmaschinenspezialist bleibt<br />

dabei der Heimat treu: Der ausgewählte Standort liegt ebenfalls<br />

im oberfränkischen Kronach auf dem Unternehmensgelände. Rd.<br />

3 Mill. € investiert das Unternehmen in den Neubau, in dem bereits<br />

zum Jahresende Fertigungs- und Montagebereiche erweitert werden<br />

sollen.<br />

»Der bisherige Platz reicht einfach nicht mehr aus«, erklärt Ge -<br />

schäftsführer Georg Weber und freut sich sichtlich über diese Entwicklung.<br />

Vor über 100 Jahren begann sein Großvater Hans Weber,<br />

Schleifmaschinen zu bauen – heute beschäftigen die dritte und<br />

vierte Generation rd. 370 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und<br />

erarbeiten innovative Lösungen für Anwender in der Möbelindustrie,<br />

im Automotivebereich oder der Blech verarbeitenden Industrie.<br />

Mit rd. 13 % liegt die Ausbildungsquote über dem Branchendurchschnitt.<br />

»Zur Deckung des Fachkräftebedarfs bilden wir den<br />

Nachwuchs traditionell selbst aus«, beschreibt Weber. »Dabei schätzen<br />

wir Mitarbeiter, die genauso heimatverwurzelt sind wie wir und<br />

die langfristig bei uns bleiben wollen.« Auch beim Bau der neuen<br />

Fertigungs- und Montagehalle legt Weber großen Wert auf Regionalität:<br />

Die Aufträge bekamen ausschließlich Unternehmen aus dem<br />

Umkreis.<br />

Um effizienter arbeiten zu können, führt das Familienunternehmen<br />

die gesamte Produktion am neuen Standort zusammen:<br />

Sowohl die Holz- und Metallschleifmaschinen als auch die seit den<br />

1960er-Jahren zum Portfolio gehörenden Kunststoffextruder werden<br />

dort künftig hergestellt. Auch Meisterbüros und Sozialräume<br />

sind eingeplant. Im bestehenden Gebäude bleibt die Verwaltung.<br />

www.hansweber.de<br />

/<br />

(sm 160703616)<br />

In Europa aktiv, in Deutschland zuhause<br />

Das Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler (E/D/E) ist ein europaweit<br />

agierender Einkaufs- und Marketingverbund für den mittelständischen<br />

Produktionsverbindungshandel. Die rund 1400 angeschlossenen<br />

Mitglieder des E/D/E sind Fachgroßhändler, die<br />

vorwiegend gewerbliche Abnehmer aus Industrie, Handwerk und<br />

Kommunen beliefern. Sie handeln schwerpunktmäßig mit Werkzeugen<br />

und Maschinen, Stahl, Beschlägen und Bauelementen,<br />

Haustechnik sowie Industriebedarf.<br />

Wir bieten Ihnen die Mitarbeit in einem wachstumsorientierten,<br />

dynamischen Geschäftsbereich<br />

an und suchen zur Verstärkung zum<br />

nächstmöglichen Zeitpunkt einen<br />

Stahlverkäufer (m/w)<br />

Die UNION STAHL-HANDEL ist ein Zusammenschluss von aktiven<br />

und leistungsstarken Stahlhändlern unter dem Dach der E/D/E<br />

GmbH. Gegenwärtig nutzen mehr als 120 Mitgliedsunternehmen<br />

die Vorteile des Zusammenschlusses für den mittelständischen<br />

Stahlfachhandel.<br />

Ihre Aufgaben:<br />

l Sie pflegen die bestehenden Kontakte zu Lieferanten<br />

und Herstellern, um das Angebot für unsere Mitgliedsunternehmen<br />

zu optimieren<br />

l Sie betreuen unsere Mitgliedsunternehmen, u. a. durch<br />

aktive Einkaufsbegleitung und sind verantwortlich für die<br />

Vermarktung gegenüber unseren Vertragslieferanten<br />

l Sie erweitern die Kontakte zu Herstellern bzw. Lieferanten<br />

und arbeiten aktiv am Vertrieb unseres Produktportfolios<br />

l Alle damit zusammen hängenden administrativen Tätigkeiten<br />

wie Angebotserstellung, Auftragserfassung usw.<br />

Ihr Profil:<br />

l Abgeschlossene kaufmännische Ausbildung sowie<br />

Einkaufs- und/oder Vertriebserfahrung im Stahlhandel<br />

l Sehr gute Produkt- und Sortimentskenntnisse im<br />

Bereich Stahl<br />

l Gute EDV-und MS-Office-Kenntnisse<br />

l Sehr gute Kommunikationsfähigkeit und ein hohes<br />

Maß an Dienstleistungsorientierung<br />

l Sicheres Auftreten, Durchsetzungsvermögen und<br />

Verhandlungsgeschick<br />

l Sicherheit in der kaufmännischen Korrespondenz in<br />

deutscher Sprache<br />

l Hohe Einsatzbereitschaft, Flexibilität und Teamfähigkeit<br />

(Foto: Hans Weber Maschinenfabrik)<br />

Beim Spatenstich im oberfränkischen Kronach (von links): die<br />

Architekten Winfried Lebok und Gerd Peter Lauer, die Geschäftsführung<br />

Dr. Johannes Weber, Michael Weber, Georg Weber,<br />

Dr. Markus Weber und Bauunternehmer Peter Heinz.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf<br />

Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen, die Sie uns bitte per<br />

E-Mail, vorzugsweise in einem PDF-Dokument unter Angabe der<br />

Positionsbezeichnung, Ihres frühestmöglichen Eintrittstermins<br />

sowie Ihrer Gehaltsvorstellung zukommen lassen.<br />

Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler GmbH<br />

Geschäftsbereich Personal, Stefanie Reinhardt<br />

42387 Wuppertal:<br />

+49 202 6096-644<br />

personal@ede.de, www.ede.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


60 K Aus den Unternehmen<br />

Mikrohärte-Prüfsysteme für Labor und Industrie<br />

Esslingen. Das neue Wilson ® -VH1202-Härteprüfsystem mit Touchscreen senkt den Zeitaufwand für die<br />

Vorbereitung, Auswertung und Dokumentation von Messungen.<br />

Wilson VH1102 und VH1202 sind zwei<br />

neue Geräte der Buehler-ITW Test & Measurement<br />

GmbH für die kosteneffiziente<br />

Durchführung von Mikrohärteprüfungen<br />

nach Knoop und Vickers entsprechend ISO<br />

6507, 9385 und 4546 bzw. ASTM E384 und<br />

E92. Mit Totgewichtsbelastungen von 10 g<br />

bis zu 2 kg und neun automatisch anwählbaren<br />

Belastungsstufen bieten sie eine hohe<br />

Flexibilität. Beide sind mit einem ergonomisch<br />

einstellbaren 7 Zoll großen Touchpanel-Farbbildschirm<br />

zur schnellen Wahl des<br />

Prüfverfahrens und der Datenerfassung ausgestattet.<br />

Der elektrisch angetriebene Revolverkopf<br />

hat beim VH1102 vier mögliche<br />

Positionen einschließlich eines Eindringkörpers<br />

für Knoop oder Vickers sowie standardmäßig<br />

zwei Objektive mit 10- und 50-facher<br />

(Bild: Buehler)<br />

Vergrößerung bei normalem Arbeitsabstand.<br />

Der Revolverkopf des VH1202 bietet<br />

sechs mögliche Positionen mit zwei Eindringkörpern<br />

für sowohl Knoop als auch<br />

Vickers sowie ein zusätzliches Objektiv mit<br />

5-facher Vergrößerung bei großem Arbeitsabstand.<br />

Bei beiden Typen genügt das Betätigen<br />

des Start-Knopfes, um das Einstellen<br />

der vorgewählten Vergrößerung zu starten.<br />

www.buehler.com<br />

/<br />

(sm 160703664)<br />

Das neue Härteprüfsystem Wilson VH1202 ist,<br />

ebenso wie sein Schwestermodell VH1102,<br />

bereits in der Basisversion mit einem<br />

Touchscreen ausgerüstet.<br />

Software-Plattform für Schichtdicken- und Materialanalysegerät<br />

Uedem. Oxford Instruments bietet Software-Plattform Smartlink für Maxxi-6 an, ein Gerät zur<br />

Schichtdickenmessung und Materialanalyse.<br />

Ab sofort ist Smartlink auch für Maxxi-6<br />

verfügbar. Die leistungsstarke und dennoch<br />

einfach zu bedienende Software ist mit einer<br />

hochauflösenden Detektortechnologie kombiniert.<br />

Der Silizium-Drift-Detektor (SDD)<br />

erlaubt die Analyse dünnster Beschichtungen<br />

bis in den Nanometerbereich und die<br />

Spurenanalyse. Software und Analysegerät<br />

sind für die Anforderungen der Wareneingangskontrolle,<br />

Produktionssteuerung und<br />

der Qualitätskontrolle optimiert. Smartlink<br />

ermöglicht die schnelle Analyse von Be -<br />

schichtungen in der Elektro- und Metallveredlungsindustrie<br />

mit dem Maxxi-6-Röntgenfluoreszenz-(XRF)-Spektrometer<br />

und erlaubt<br />

außerdem die Analyse der Zusammensetzung<br />

von Werkstoffen. Die neue Benutzeroberfläche<br />

vereinfacht die Routineanalyse<br />

auch für minimal geschulte Bediener. Fortgeschrittene<br />

Anwender können maßgeschneiderte<br />

Kalibrierungen mit empirischen<br />

oder fundamentalen Parametern (FP) mit<br />

höchster Genauigkeit erstellen. Eine Schrittfür-Schritt-Anleitung<br />

ermöglicht Kalibrationen<br />

zur Messung von Bestandteilen von<br />

Metallen, Polymeren, Lösungen und Pulver.<br />

Das Analyseergebnis kann in einer Vielzahl<br />

von Formaten gespeichert und ausgeführt<br />

werden. Der Export der Ergebnisse ist in<br />

Echtzeit oder als Batch ausführbar. Für die<br />

Software ist praktisch keine Einarbeitung<br />

notwendig, falls der Bediener bereits mit<br />

anderen Modellen von Oxford Instruments<br />

wie X-Strata oder der CMI-Serie vertraut ist.<br />

www.oxford-instruments.de<br />

/<br />

(sm 160703575)<br />

BUEHLER KONSOLIDIERT METALLOGRAPHIE UND HÄRTEPRÜFUNG<br />

Esslingen. Buehler ITW Test & Measurement hat<br />

seinen bisherigen Düsseldorfer Bereich Metallographie<br />

mit dem schon traditionell in Esslingen<br />

am Neckar ansässigen, vielfach noch unter seinem<br />

früheren Namen Wilson Hardness bekannten<br />

Bereich Härteprüfung zusammengelegt. Damit<br />

übernimmt dieser Standort jetzt die Funktion<br />

einer integrierten Europa-Zentrale. In Düsseldorf<br />

installiert das Unternehmen derzeit ein neues<br />

zentrales Labor. Dort sollen gemeinsam mit Industrie,<br />

Universitäten und Instituten Forschungs- und<br />

Entwicklungsprojekte durchgeführt werden, die<br />

– auch international ausgerichtet – alle Stationen<br />

von der Probenpräparation im Labor bis zur vollautomatischen,<br />

prozessbegleitenden Härtemessung<br />

überspannen können.<br />

www.buehler.com<br />

K<br />

/<br />

hx/mh(SHN)/SE/ (sm 160703541)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Aus den Unternehmen K 61<br />

Baugruppenfertiger mit Schweißkompetenz<br />

Bad Marienberg. Der Name Helmut Rübsamen steht für nahtlose Blechformteile von exzellenter Qualität<br />

und hoher Festigkeit – vielerorts inzwischen aber auch als gefragter Baugruppenfertiger.<br />

Zu Beginn der über 60-jährigen Unternehmensgeschichte<br />

von Helmut Rübsamen<br />

waren es vor allem die Umformtechniken des<br />

Metalldrückens und Tiefziehens, die das Bild<br />

des Unternehmens prägten. Hinzugekommen<br />

sind inzwischen weitreichende Kompetenzen<br />

der automatisierten Schweißtechnik,<br />

die den Bad Marienberger Metallverarbeiter<br />

auch zu einer der ersten Adressen für die<br />

Baugruppenfertigung machen. Die technologische<br />

Grundlage für die Herstellung von<br />

Baugruppen aus Metallblech bilden bei<br />

Rübsamen die Kompetenzen im Bereich des<br />

automatisierten Roboterschweißens. Zum<br />

Einsatz kommen die Laserschweiß- oder die<br />

Metall-Invertgas- bzw. Metall-Aktivgas-Technologie<br />

(MIG/MAG) sowie das Abbrennstumpf-<br />

und Buckelschweißen.<br />

Eine besondere Stärke ist es bei Helmut<br />

Rübsamen, die beiden Umformverfahren<br />

Metalldrücken und Tiefziehen gezielt so mit<br />

Rübsamen versteht<br />

es, die Kaltumformtechnik<br />

Metalldrücken<br />

prozesstechnisch<br />

mit dem<br />

Roboterschweißen<br />

zu kombinieren.<br />

den Möglichkeiten der verschiedenen<br />

Schweißtechnologien zu kombinieren, dass<br />

daraus hochbelastbare, hochwirtschaftliche<br />

Baugruppen aus Edelstahl, Stahl und Aluminium<br />

entstehen. Hier spielt schon das bei<br />

Rübsamen eingesetzte CNC-Metalldrücken<br />

eine entscheidende Rolle. Denn diese Kaltumformtechnik<br />

– auch Fließpressen genannt<br />

– ist nicht nur material- und energiesparend,<br />

sondern erfordert auch keine Herstellung<br />

teurer und aufwendiger Formwerkzeuge.<br />

Rübsamen lässt letztlich auch die Inhouse-<br />

Verfahren Prägen, Stanzen und Lochen<br />

sowie die Oberflächenbeschichtung mit einfließen.<br />

www.helmut-ruebsamen.de<br />

/<br />

(Bild: Rübsamen)<br />

(sm 160703604)<br />

SIE suchen eine neue Herausforderung?<br />

WIR suchen einen kompetenten, engagierten<br />

VERTRIEBSMITARBEITER (m/w)!<br />

Als inhabergeführtes Handelshaus mit integriertem Service- Center sind wir in nahezu allen metall-verarbei tenden<br />

Branchen der strategische Partner, wenn es um die individuelle Beschaffung und Anarbeitung von qualitativ hochwertigen<br />

Edelstahlbändern geht.<br />

Zu Ihrem Aufgabengebiet zählt der aktive Vertrieb mit selbstständiger<br />

Abwicklung von Aufträgen und Projekten. Sie haben den nötigen ‚Biss‘<br />

zur Neukunden akquise und kümmern sich eigenverantwortlich um<br />

Aufbau und Pflege langfristiger, vertrauensvoller Kundenbeziehungen.<br />

Zu Ihrer Qualifikation gehört eine abgeschlossene kaufmännische oder<br />

technische Ausbildung sowie eine mehrjährige Erfahrung im Vertrieb von<br />

(Edel)Stahlerzeugnissen. Dass Sie über ausgezeichnete Kommunikationsfähigkeit,<br />

Verhandlungsgeschick sowie Überzeugungskraft verfügen und<br />

dazu lösungsorientiert, effektiv und verantwortungsbewusst arbeiten,<br />

setzen wir voraus.<br />

Sie erwartet ein sicherer Arbeitsplatz in<br />

einem innovativen Umfeld, mit vielseitigen<br />

und interessanten Aufgaben.<br />

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gerne auch per E-Mail an<br />

mathiasen@vogel-bauer.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


62 K StahlTermine<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

20.<strong>7.2016</strong><br />

Stuttgart<br />

Globale Beschaffungsmärkte<br />

für Stanz- und Umformteile<br />

BME Akademie +49 69 30838200<br />

www.bme-akademie.de<br />

6.-7.9.2016<br />

Duisburg<br />

Stahleinkauf kompakt BME Akademie +49 69 30838200<br />

www.bme-akademie.de<br />

8.-9.9.2016<br />

Witten<br />

Fortbildungsseminar<br />

Rostfreie Stähle<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialkunde (DGM) e.V.<br />

+49 69 75306 750<br />

www.dgm.de/fortbildung<br />

13.-17.9.2016<br />

Stuttgart<br />

AMB Internationale Ausstellung<br />

für Metallbearbeitung<br />

Landesmesse Stuttgart GmbH +49 711 18560-0<br />

www.messe-stuttgart.de/amb<br />

21.-22.9.2016<br />

Frankfurt/M.<br />

MBI-Konferenz: 11. Stahl Tag 2016<br />

Martin Brückner Infosource (MBI)<br />

GmbH & Co. KG<br />

+49 69 2710760-15<br />

www.akademie.mbi-infosource.de<br />

27.-29.9.2016<br />

Darmstadt<br />

Material Science and Engineering<br />

(MSE)<br />

Deutsche Gesellschaft für<br />

Materialkunde (DGM) e.V.<br />

+49 69 75306-750<br />

www.mse-congress.de<br />

4.-8.10.2016<br />

Mailand<br />

30. BI-MU EFIM-ENTE Fiere Italiane Macchine<br />

und UCIMU – Sistemi per Produrre<br />

+39 02262551<br />

www.bimu.it<br />

4.-6.10.2016<br />

Hertogenbosch<br />

Surface 2016<br />

ION (Association for Industrial<br />

Surface treating Netherlands)<br />

+31 73 62 93 939<br />

www.surfacevakbeurs.nl<br />

4.-6.10.2016<br />

Mikulov<br />

5.-7.10.2016<br />

Valletta<br />

Steel Strip 2016 – 9th International<br />

Conference<br />

5th Annual European Mediterranean<br />

Oil & Gas Exploration<br />

and Production Summit<br />

Steel Strip Society +420 597 488 138<br />

www.steelstripsociety.com<br />

EuroMedOffshore +357 99810833<br />

www.euromedoffshore.com<br />

6.-7.10.2016<br />

Würzburg<br />

Deutscher Stahlbautag 2016<br />

bauforumstahl e.V. und Stahlbau<br />

Verlags- und Service GmbH<br />

www.bauforumstahl.de<br />

10.-13.10.2016<br />

Stuttgart<br />

10.-13.10.2016<br />

Stuttgart<br />

10. Bondexpo – Fachmesse<br />

für Klebtechnologie<br />

35. Motek – Fachmesse für<br />

Produktions- und Montageautomatisierung<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.bondexpo-messe.de<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG +49 7025 9206-0<br />

www.motek-messe.de<br />

12.-13.10.2016<br />

Düsseldorf<br />

Duplex World Seminar & Summit KCI GmbH +49 2821 711145-34<br />

www.kci-world.com/kci-events<br />

18.-20.10.2016<br />

München<br />

eCarTec Munich 2016 /<br />

MATERIALICA / eMove360°<br />

Munich Expo Veranstaltungs GmbH<br />

www.ecartec.com<br />

www.materialica.com<br />

www.emove360-expo.com<br />

19.-21.10.2016<br />

Berlin<br />

33. Deutscher Logistik-Kongress Bundesvereinigung Logistik<br />

(BVL) e.V.<br />

+49 421 173 84 34<br />

www.bvl.de/dlk<br />

25.-29.10.2016<br />

Hannover<br />

EuroBLECH 2016 Mack Brooks Exhibitions Ltd. +44 1727 814 400<br />

www.euroblech.de<br />

+49 2821 71145-34<br />

9.-11.11.2016<br />

Berlin<br />

51. Symposium<br />

Einkauf und Logistik<br />

Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. (BME)<br />

+49 69 30838-200<br />

www.bme-symposium.de<br />

10.11.2016<br />

Düsseldorf<br />

STAHL 2016<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

+49 211 6707-533<br />

www.stahl-online.de<br />

15.-18.11.2016<br />

Basel<br />

22.-23.11.2016<br />

Duisburg<br />

22.-24.11.2016<br />

Nürnberg<br />

29.11.-1.12.2016<br />

Düsseldorf<br />

Prodex und Swisstech Exhibit & More AG +41 44 806 33 55 oder -44<br />

www.swisstech-messe.ch<br />

www.prodex.ch<br />

Stahleinkauf kompakt BME Akademie +49 69 30838200<br />

www.bme-akademie.de<br />

SPS IPC Drives Messago Messe Frankfurt Group www.messago.de<br />

Valve World Expo Messe Düsseldorf GmbH +49 211 4560-01<br />

www.valveworldexpo.de<br />

www.pumpsummit.de<br />

30.11.2016<br />

Online<br />

6.12.2016<br />

Frankfurt/M.<br />

MES-Webinar-Serie: Webinar 7:<br />

Industrie meistern mit MES<br />

Globale Beschaffungsmärkte<br />

für Stanz- und Umformteile<br />

MPDV Mikrolab GmbH +49 6261 9209-0<br />

mpdv.info/webinarserie2016<br />

BME Akademie +49 69 30838200<br />

www.bme-akademie.de<br />

7.-10.3.2017<br />

Leipzig<br />

Intec und Z 2017 Leipziger Messe +49 341 678-0<br />

www.intec-messe.de<br />

www.zuliefermesse.de<br />

www.leipziger-messe.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Veranstaltungen / Inserentenverzeichnis K 63<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

LAMIERA 2017: NEUER ORT<br />

UND NEUER TERMIN<br />

Cinisello Balsamo. Über 20.000 Besuche,<br />

davon 857 ausländische Fachbesucher, verzeichnete<br />

die den Umformungstechnologien gewidmeten<br />

Lamiera im Mai 2016 – letztmalig auf dem<br />

Messegelände von BolognaFiere. Ab der nächsten<br />

Ausgabe ist eine Änderung für Standort und Termin<br />

vorgesehen: die Messe wird dann in Mailand<br />

und in den ungeraden Jahren öffnen.<br />

In Erwartung der nächsten Veranstaltung, die<br />

vom 17. bis 20. Mai 2017 auf dem Messegelände<br />

in Fieramilano-Rho stattfinden wird, haben die<br />

Veranstalter große Zufriedenheit über das erzielte<br />

Resultat geäußert. Mailand bietet den besten<br />

Standort, hieß es.<br />

www.lamiera.net<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(jp)/SE/ (sm 160703657)<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT<br />

Frankfurt/M. Essentielles Wissen für Neu- und<br />

Quereinsteiger im Stahleinkauf will das von der<br />

BME Akademie sowohl vom 6. bis 7. September<br />

als auch vom 22. bis 23. November 2016 im<br />

Mercure Hotel Duisburg City ausgerichtete Seminar<br />

vermitteln. Die Referenten geben einen Überblick<br />

über Markt- sowie Preisstrukturen des Stahlsektors,<br />

seine Rahmenbedingungen, Einkaufsinstrumente<br />

und -strategien. Angesprochen sind<br />

alle am Stahleinkauf beteiligten Fachkräfte.<br />

www.bme-akademie.de<br />

K<br />

/<br />

eb(ch)/SE/ (sm 160503370)<br />

FORTBILDUNGSSEMINAR<br />

NICHTROSTENDE STÄHLE<br />

Frankfurt/Main. In Zusammenarbeit mit der<br />

Deutsche Edelstahlwerke GmbH bietet die Deutsche<br />

Gesellschaft für Materialkunde (DGM) e.V.<br />

ein Fortbildungsseminar am 8. und 9. September<br />

2016 im Kommunikationszentrum der Deutsche<br />

Edelstahlwerke GmbH in Witten an. Das<br />

Seminar gliedert sich in drei Schwerpunkte –<br />

Werkstoffgruppen der Rost-, Säure- und Hitzebeständigen<br />

Stähle (RSH), Möglichkeiten und<br />

Pro blemfelder der RSH-Stähle und der Einsatz<br />

derselben. Angesprochen sind Fachkräfte, die mit<br />

den Rostfreien Stählen arbeiten.<br />

www.dgm.de/fortbildung<br />

K<br />

/<br />

AMB 2016<br />

eb(mh)/SE/ (sm 160302985)<br />

Stuttgart. Zur AMB, internationale Fachmesse<br />

der Metallbearbeitung, werden vom 13. bis<br />

17. September 2016 rd. 90.000 Fachbesucher<br />

und mehr als 1.300 Aussteller auf der Messe<br />

Stuttgart erwartet. Dort werden Innovationen der<br />

Zerspantechnik und der Präzisionswerkzeugindustrie<br />

präsentiert sowie Spannzeuge, Software,<br />

Schleifmaschinen, Werkstück- und Werkzeughandhabung<br />

sowie Messtechnik. Unterstützt wird<br />

die AMB von den ideellen Trägerverbänden Verband<br />

Deutscher Maschinen und Anlagenbau<br />

(VDMA) und VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken<br />

e.V.).<br />

www.messe-stuttgart.de/amb K<br />

/<br />

EUROBLECH 2016<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603391)<br />

St Albans/UK. Ein gutes Jahr vor der 24. Internationalen<br />

Technologiemesse für Blechbearbeitung,<br />

der EuroBLECH 2016, läuft beim Veranstalter,<br />

Mack Brooks Exhibitions, bereits die Standreservierung.<br />

Die EuroBLECH 2016 findet vom 25.<br />

bis 29. Oktober 2016 auf dem Messegelände in<br />

Hannover statt und belegt dort acht Hallen. »In<br />

ihrer Funktion als internationale Branchenleitmesse<br />

wird die kommende EuroBLECH die Zu -<br />

kunftsplattform für intelligente Fertigung in der<br />

Blechbearbeitung sein«, erklärte Geschäftsführerin<br />

Nicola Hamann im Namen des Veranstalters,<br />

Mack Brooks Exhibitions. Eine Ausstellerbroschüre<br />

mit Informationen über die Messe und Standoptionen<br />

ist ab sofort beim Veranstalter erhältlich.<br />

www.euroblech.de<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/ mh (sm 151002521)<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

B<br />

Ernst Bartsch GmbH 11<br />

BOBE Industrie-Elektronik 32<br />

Bruker Elemental GmbH 21<br />

C<br />

C & R Stahlhandel GmbH 19<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 21<br />

F<br />

Dr. Fister GmbH 29<br />

G<br />

GIMA 13<br />

Göcke Umformtechnik GmbH 31<br />

H<br />

Handels en Transportbedrijf<br />

Reijnders B.V. 15<br />

I.M.M. J. Haupt Betriebsstätte (i.G.) 57<br />

Heitmann Stahlhandel<br />

GmbH & Co. KG<br />

Titel, U IV<br />

K<br />

KI GmbH 47<br />

L<br />

Landesmesse Stuttgart GmbH<br />

GB Industrie & Technologie 49<br />

LUBAS Maschinen und Geräte 21<br />

M<br />

Mack-Brooks Exhibition Ltd. 27<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH 25<br />

N<br />

NORDWEST Handel AG 45<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 17<br />

R<br />

RED BUD INDUSTRIES, INC. 2<br />

S<br />

Stahlo Stahlservice<br />

GmbH & Co. KG 22, 23<br />

Beilage<br />

StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft mbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


64 K Veranstaltungen<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

MATERIALS SCIENCE AND<br />

ENGINEERING 2016 (MSE)<br />

Frankfurt/Main. Vom 27. bis 29. September<br />

2016 trifft sich Europas Materialwissenschaft und<br />

Werkstofftechnik (MatWerk) auf der MSE an der<br />

TU Darmstadt. Von der Deutschen Gesellschaft für<br />

Materialkunde e.V. (DGM) ausgerichtet, widmet<br />

sich der Kongress mit Fachausstellung zahlreichen<br />

Fragen dieser Bereiche. 2016 sind die US-Gesellschaften<br />

Materials Research Society (MRS) und<br />

The Minerals, Metals and Materials Society (TMS)<br />

in Konzept und Gestaltung eingebunden. Zudem<br />

ist der DGM-Tag ein fester Bestandteil der MSE.<br />

www.mse-congress.de<br />

K<br />

/<br />

SE/ (sm 160403127)<br />

SURFACE 2016<br />

Hertogenbosch. Alle zwei Jahre veranstaltet<br />

die niederländische Association for Industrial<br />

Surface Treating die Fachmesse Surface, die die<br />

gesamte Bandbreite der Oberflächentechnologie<br />

abdeckt. Die Surface 2016 wird vom 4. bis<br />

6. Oktober 2016 in den Brabanthallen in Hertogenbosch,<br />

Niederlande, gehalten und präsentiert<br />

Neuerungen aus der Nanotechnologie, dem<br />

3-D-Druck, »Smart Coatings« und Laser- und<br />

Roboteranwendungen. Zudem gibt es eine Ausstellung<br />

sowie das »Surface Lab«, in dem die<br />

Besucher selbst aktiv werden können.<br />

www.surfacevakbeurs.nl<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160703580)<br />

STEEL STRIP 2016 –<br />

9th INTERNATIONAL CONFERENCE<br />

Moravská Ostrava. Diese Konferenz, organisiert<br />

von der tschechischen Steel Strip Society<br />

vom 4. bis 6. Oktober 2016 im Hotel Galant,<br />

Mikulov in der tschechischen Republik, präsentiert<br />

sich als Forum für Belange rund um Kalt- und<br />

Warmbreitbandstraßen. »Moderne« Stähle wie<br />

TRIP oder TWIP stehen im Fokus; gearbeitet wird<br />

in Sessions, die u.a. mathematische Modellierung<br />

und Simulation sowie Kontrollsysteme von Walzprozessen<br />

behandeln oder mechanische und me -<br />

tallurgische Technologien der Warm- oder Kaltbandstraßen<br />

aufzeigen.<br />

www.steelstripsociety.com<br />

K<br />

/<br />

30. BI-MU<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160703581)<br />

Cinisello Balsamo. EFIM-ENTE Fiere Italiane<br />

Macchine und UCIMU – Sistemi per Produrre (Verband<br />

der italienischen Werkzeugmaschinenhersteller)<br />

laden vom 4. bis zum 8. Oktober 2016<br />

nach Mailand auf das Messegelände fieramilano,<br />

zur mittlerweile 30. BI-MU ein. Im Rahmen dieser<br />

Messe werden Metallzerspanungs-, -umformungs-<br />

und Werkzeugmaschinen, Robotik, Produktionssysteme<br />

und angegliederte Technologien<br />

mit ihren jeweiligen Innovationen präsentiert.<br />

Dort treffen sich italienische Unternehmen sowie<br />

»Global Players« zum Austausch.<br />

www.bimu.it<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603408)<br />

MEDITERRANES GIPFELTREFFEN<br />

DER ÖL- UND GASBRANCHE<br />

Valletta. Zum fünften Mal lädt EuroMedOffshore<br />

zum 5. Annual European Mediterranean Oil<br />

& Gas Exploration and Production Summit der<br />

Öl- und Gasindustrie: 5. bis 7. Oktober 2016, ins<br />

Grand Hotel Excelsior in Valletta auf Malta. Die<br />

Öl- und Gasförderstaaten des Mittelmeerraums<br />

und ihre weiteren Vorhaben sowie neuere Entwicklungen<br />

in Ägypten und in der Adria stehen im<br />

Fokus dieser Veranstaltung. Dieser Gipfel teilt sich<br />

in zwei Bereiche, die Hauptveranstaltung (6. und<br />

7. Ok tober) und das Offshore E & P New Technologies<br />

Forum am 5. Oktober.<br />

www.euromedoffshore.com<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160503352)<br />

10. BONDEXPO – FACHMESSE<br />

FÜR KLEBTECHNOLOGIE<br />

Frickenhausen. Diese internationale Fachmesse<br />

widmet sich konsequent der Prozesskette<br />

Fügen und Verbinden durch Kleben, Vergießen,<br />

Dichten und Schäumen. Zum zehnten Mal wird<br />

sie vom 10. bis 13. Oktober 2016 in Stuttgart<br />

ausgerichtet und tritt im Messeverbund mit der<br />

Motek, Fachmesse für Handhabung und Automation,<br />

auf. Hier werden aktuelle und zukünftige<br />

Herausforderungen des Fügens und Verbindens<br />

hinsichtlich Materialien und Hybrid lösungen für<br />

den Leichtbau präsentiert, nicht nur für Fahrzeuge,<br />

sondern auch für Geräte.<br />

www.bondexpo-messe.de<br />

K<br />

/<br />

eb(ch)/SE/WS (sm 160202894)<br />

MESSE FÜR PRODUKTIONS- &<br />

MONTAGEAUTOMATISIERUNG<br />

Frickenhausen. Diese internationale Fachmesse<br />

MOTEK bildet mit u. a. Automatisierung,<br />

Zuführtechnik, Materialfluss und Rationalisierung<br />

die ganze Bandbreite der Automation ab. Sie wird<br />

vom 10. bis 13. Oktober 2016 zum 35. Mal in<br />

Stuttgart gehalten und stellt eine Plattform dar,<br />

auf der sich Konstrukteuren und Anwendern branchenübergreifende<br />

Lösungen präsentieren. Die<br />

Motek bildet einen Messeverbund mit der zeitgleich<br />

stattfindenden Bondexpo, der Fachmesse<br />

für Klebtechnologie.<br />

www.motek-messe.de<br />

K<br />

/<br />

MOULDING EXPO 2017<br />

eb(ch)/SE/WS (sm 160202893)<br />

Stuttgart. Die Moulding Expo 2017 findet vom<br />

30. Mai bis zum 2. Juni statt. Dabei hat sich die<br />

Messe Stuttgart mit dem Messeveranstalter<br />

Schall verständigt, die bisher parallel zur Moulding<br />

Expo veranstaltete Messe Control in Zukunft<br />

getrennt durchzuführen. »Die Perspektiven für die<br />

Control und die Moulding Expo sind viel versprechend.<br />

Beide Veran staltungen werden aller Voraussicht<br />

nach in den kommenden Jahren wachsen.<br />

Um dies zu ermöglichen, können die Messen<br />

nicht mehr parallel stattfinden«, sagte Ulrich<br />

Kromer von Baerle, Ge schäftsführer der Messe<br />

Stuttgart. »Für Aussteller aus den Bereichen Qualitätssicherung<br />

und Mess technik, die parallel auf<br />

beiden Veranstaltungen waren, ist es eine neue<br />

Situation. Für Anbieter von spezifischen Lösungen<br />

für den Werkzeug-, Mo dell- und Formenbau werden<br />

aber beide Messen bedeutend bleiben –<br />

unabhängig von ihrer Pa rallelität«, ist Andreas<br />

Wittur, Prokurist beim Messeveranstalter Schall,<br />

überzeugt.<br />

www.moulding-expo.com<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/ mh (sm 151102552)<br />

DEBURRINGEXPO 2015 UND 2017<br />

Karlsruhe. Ein durchweg positives Fazit haben<br />

die Veranstalter der neuen Fachmesse Deburring-<br />

EXPO in Karlsruhe gezogen. Während der drei<br />

Messetage informierten sich 2.038 Besucher aus<br />

31 Ländern über den Stand der Technik und aktuelle<br />

Entwicklungen für das Entgraten, Verrunden<br />

und Polieren. Ihre hohe fachliche Qualifikation<br />

und Entscheidungskompetenz führte bei den Ausstellern<br />

zu konkreten Aufträgen und hochwertigen<br />

Kontakten. 1.473 Besucher nutzten außerdem<br />

die Gelegenheit, ihr Wissen durch die Vorträge des<br />

Fachforums der Fachmesse für Entgrat- und Po -<br />

liertechnologie zu vertiefen.<br />

Die nächste DeburringEXPO findet vom 10. bis<br />

12. Oktober 2017 auf dem Messegelände Karlsruhe<br />

statt.<br />

www.deburring-expo.de<br />

K<br />

/<br />

WS(Jp)/SE/mh (sm 151202780)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


Personalien K 65<br />

VIP-Seite<br />

Jean Lang, ehemaliger<br />

Vorstandsvorsitzender und<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der Aktien-Gesellschaft<br />

der Dillinger Hüttenwerke,<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

und Konkursverwalter der<br />

Saarstahl AG sowie Mitglied des Kuratoriums<br />

der Montan-Stiftung-Saar ist Ende Mai<br />

im Alter von 94 Jahren verstorben. Die saarländische<br />

Stahlindustrie hat dieser herausragenden<br />

Unternehmenspersönlichkeit viel<br />

zu verdanken.<br />

Zuletzt als Technischer Direktor und Vorstandsvorsitzender<br />

lenkte Jean Lang die Ge -<br />

schicke der Dillinger Hütte bis zum 31. De -<br />

zember 1988 und ließ sich nach seinem Ausscheiden<br />

noch einmal in die Pflicht nehmen:<br />

In einem Alter, in dem andere an Ruhestand<br />

denken, wechselte er zum 1. Januar 1989<br />

vom Vorstandsvorsitz in den Aufsichtsratsvorsitz<br />

der Dillinger Hütte. Gleichzeitig wurde<br />

er von Januar 1989 bis 1993 mit dem Vorsitz<br />

des Aufsichtsrates der Saarstahl betraut. Ab<br />

Mai 1993 bestimmte er als Konkursverwalter<br />

von Saarstahl gemeinsam mit Hans Ringwald<br />

den Kurs von Saarstahl. Beide erarbeiteten<br />

einschmerzliches, aber letztlich erfolgreiches<br />

Restrukturierungskonzept, das Saarstahl wieder<br />

zu einem rentablen Unternehmen machte<br />

und 2001 aus dem Konkurs führte. Im<br />

Rahmen der sogenannten Hüttenlösung mit<br />

der Neustrukturierung der saarländischen<br />

Stahlindustrie wurde der Grundstein für die<br />

weitere enge Kooperation der saarländischen<br />

Stahlindustrie gelegt. Jean Lang hatte von<br />

2001 bis 2007 den Vorsitz des Kuratoriums<br />

der neu gegründeten Montan-Stiftung-Saar<br />

inne und konnte so in seinen letzten Lebensjahren<br />

die Zusammenführung von Dillinger<br />

Hütte und Saarstahl unter der Führung der<br />

SHS - Stahl-Holding-Saar mit dem Ziel der<br />

Stärkung des Montanstandorts Saar erleben,<br />

die ihm so sehr am Herzen lag. Der Stahlindustrie<br />

blieb Lang auch nach seinem Ausscheiden<br />

aus dem Kuratorium der Montan-<br />

Stiftung-Saar bis zum Schluss eng verbunden.<br />

K<br />

(sm 160703767)<br />

Roeland Baan ist neuer Chairman des<br />

International Stainless Steel Forum (ISSF).<br />

Der CEO von Outokumpu wurde während<br />

der 20. Jahresversammlung des Verbands in<br />

Helsinki gewählt. Als Vice Chairmen unterstützen<br />

ihn Bernardo Velazquez, CEO der<br />

Aceri nox Group, Timoteo Di Maulo, CEO<br />

der Aperam Group, Oh In-Hwan, Vorsitzender<br />

der Posco-Stahlsparte, und Hitoshi Ito,<br />

Director und President von Nippon Steel &<br />

Sumikin Stainless Steel Corp (NSSC). Schatzmeister<br />

ist Clemens Iller von SCHMOLZ +<br />

BICKENBACH.<br />

K<br />

kibi/WS(Jp)/SE/ (sm 160703665)<br />

Neuer Geschäftsbereichsleiter Logistik<br />

beim E/D/E werde laut Unternehmensmeldung<br />

spätestens zum 1. September 2016<br />

Sven Schönfeld. Er folgt auf Roland Hillen,<br />

der das E/D/E nach knapp drei Jahren Ende<br />

Februar verlässt, um sich erneut einer selbstständigen<br />

Beratertätigkeit zu widmen. K<br />

WS(Jp)/SE/ (sm 160703739)<br />

Wie die Deutsche Edelstahlwerke GmbH<br />

meldete, hat Oliver Bell zum 31. Mai 2016<br />

auf eigenen Wunsch die Deutschen Edelstahlwerke<br />

(DEW) verlassen. Er war seit April<br />

2015 Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

und verantwortete zudem das Ressort Vertrieb.<br />

Hintergrund für seine Entscheidung<br />

seien unterschiedliche Auffassungen über<br />

die strategische Ausrichtung der DEW. Seit<br />

dem 1. Juni 2016 werden die DEW interimsweise<br />

von den beiden Geschäftsführern<br />

Jürgen Alex (Ressort Technik) und Mathias<br />

Rist (Ressort Controlling) geleitet. Clemens<br />

Iller, CEO der SCHMOLZ + BICKENBACH<br />

AG, dankte Herrn Bell ausdrücklich für die<br />

geleistete Arbeit.<br />

K<br />

WS(Jp)/SE/ (sm 160703674)<br />

Die Digitalisierungstochter der Klöckner<br />

& Co SE, die kloeckner.i GmbH, erweitert<br />

ihre Geschäftsführung mit Dr. Franziska<br />

Leonhardt. In Ihrer Funktion als Chief Operating<br />

Officer verantwortet die promovierte<br />

Juristin ab September 2016 unter anderem<br />

die Bereiche Strategie, Business Development<br />

sowie Legal und Compliance. Zusätzlich<br />

wird sie die Leitung der konzerneigenen<br />

Beteiligungsgesellschaft kloeckner.v übernehmen.<br />

Leonhardt war Mitglied des Führungsteams<br />

der Rocket Internet SE und dort maßgeblich<br />

an der Gestaltung des internationalen<br />

Unternehmensportfolios sowie dem<br />

Börsengang des Unternehmens im Jahr<br />

2014 beteiligt. Sie beriet zuletzt u. a. per<br />

Private Equity finanzierte Online- und Software-Gesellschaften<br />

bei der internationalen<br />

Skalierung ihres Geschäftsmodells. K<br />

WS(Jp)/SE/ (sm 160703714)<br />

Dr. Martin Hölz übernimmt zum 1. <strong>Juli</strong><br />

2016 die Leitung der Konzernfunktion<br />

Group Processes & Information Technology<br />

(GPI) bei thyssenkrupp. Er fungiert gleichzeitig<br />

als Chief Information Officer (CIO) für<br />

den thyssenkrupp-Konzern. Aufgabe von<br />

GPI ist es, konzernweit gültige Standards<br />

einzuführen sowie Geschäftsprozesse und<br />

die IT-Infrastruktur zu optimieren und zu<br />

vereinheitlichen. Hierzu zählen auch die<br />

zwei großen Konzernprogramme daproh<br />

(Daten- und Prozessharmonisierung) und<br />

unite (IT Infrastrukturkonsolidierung), die<br />

künftig aus einer Hand gesteuert werden.<br />

Darüber hinaus treibt GPI gemeinsam mit<br />

den Business Areas die Digitalisierung von<br />

thyssenkrupp voran.<br />

K<br />

(sm 160703757)<br />

Sein 80. Lebensjahr vollendet am 12. <strong>Juli</strong><br />

Herifried Hornich, früherer Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Technocommerz<br />

Kft.<br />

K<br />

(sm 160703627)<br />

Seinen 50. Geburtstag feiert am 13. <strong>Juli</strong><br />

Dr. Torsten Paßvoß, Geschäftsführer und<br />

Strahlenschutzbeauftragter, GHS Strahlenschutz<br />

GmbH.<br />

K<br />

(sm 160703629)<br />

Fritz Fischer, Vorsitzender der Walzstahl-Vereinigung,<br />

Düsseldorf und Vorstandsmitglied<br />

der Krupp Hoesch Stahl AG, Dortmund,<br />

begeht am 14. <strong>Juli</strong> seinen 80. Ge -<br />

burtstag.<br />

K<br />

(sm 160703630)<br />

Seinen 70. Geburtstag feiert am 14. <strong>Juli</strong><br />

Erwin G. Vogel, Geschäftsführer der Dextra<br />

Stahl GmbH Internationaler Stahlhandel.<br />

K<br />

(sm 160703631)<br />

Dr. Hans-Dieter Kunze, ehemals ge -<br />

schäftsführender Institutsleiter des Frauenhofer<br />

Instituts für Fertigungstechnik und<br />

Angewandte Materialforschung, feiert am<br />

24. <strong>Juli</strong> seinen 80. Geburtstag. K<br />

(sm160703632)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


66 K Personalien<br />

VIP-Seite<br />

Dr. Ekkehard Schulz, vormals Vorsitzender<br />

des Vorstands der thyssenkrupp AG,<br />

begeht am 24. <strong>Juli</strong> seinen 75. Geburtstag. K<br />

(sm 160703633)<br />

Anton Franz Eberle, Geschäftsführer<br />

der AMAG Rolling GmbH, wird am 27. <strong>Juli</strong><br />

60 Jahre alt. K<br />

(sm 160703634)<br />

Prof. Reinhold Schneider, Leiter des<br />

Fachbereichs Werkstofftechnik, University of<br />

Applied Sciences, FH Wels, wird am 27. <strong>Juli</strong><br />

50 Jahre alt. K<br />

(sm 160703635)<br />

Dr. Andreas Sieverdingbeck, Geschäftsführer<br />

der Recylex GmbH, begeht am 28. <strong>Juli</strong><br />

seinen 50. Geburtstag.<br />

K<br />

(sm 160703636)<br />

80 Jahre alt wird Hauke Voigt, früher<br />

technischer Leiter und Mitglied des Vorstandes<br />

der Altenloh, Brinck & Co. ABC-Verbindungstechnik,<br />

am 28. <strong>Juli</strong>.<br />

K<br />

(sm 160703637)<br />

Sein 75. Lebensjahr vollendet am 2. Au -<br />

gust Karl Grubert, früher Geschäftsführer<br />

der HR Hüttenwerksentsorgung GmbH,<br />

Mülheim.<br />

K<br />

(sm 160703758)<br />

Am 2. August wird Dietrich von Hülsen,<br />

ehemals Generaldirektor der EUROFER,<br />

dem Verband der europäischen Stahlindustrie,<br />

75 Jahre alt.<br />

(sm 160703759) K<br />

Norbert Srowig, vormals Geschäftsführer<br />

der Oschatz GmbH, begeht am 2. August<br />

seinen 75. Geburtstag.<br />

K<br />

(sm 160703760)<br />

60 Jahre alt wird am 3. Au gust, Prof.<br />

Klaus-Gerd Bullerschen, der an der Fachhochschule<br />

Aachen in dem Fachbereich Luft<br />

und Raumfahrttechnik lehrt.<br />

K<br />

(sm 160703761)<br />

Seinen 75. Geburtstag feiert am 3. Au -<br />

gust Rolf Willeke, ehemals Geschäftsführendes<br />

Präsidiumsmitglied der Bundesvereinigung<br />

Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen<br />

e.V. (BDSV). K<br />

(sm 160703762)<br />

Prof. Hans Adolf Friedrichs, vormals<br />

Dozent des Institutes für theoretische Hüttenkunde<br />

an der RWTH Aachen, feiert am<br />

5. August seinen 85. Geburtstag. K<br />

(sm 160703763)<br />

50 Jahre alt wird am 7. August Dr. Jens-<br />

Jörg Eßer, Ge schäftsführer der TriStep-<br />

Consulting eU.<br />

K<br />

(sm 160703764)<br />

Dr. Hans Fischer, Chief Executive Officer<br />

der Tata Steel Europe Limited wird am<br />

8. August 60 Jahre alt. K<br />

(sm 160703765)<br />

Der frühere Vorsitzende der Geschäftsführung<br />

Projekt Ruhr GmbH, Prof. Reinhardt<br />

Jünemann, wird am 9. August 80<br />

Jahre alt.<br />

(sm 160703766) K<br />

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• Insidertipps, Gedanken, Meinungen und mehr<br />

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Denn dort finden Sie Hintergrundberichte, Analysen, Übersichtsartikel, Interviews und vieles mehr.... ausführlich Monat für Monat.<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164 · 40042 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 538 · Fax: +49 211 6707- 540<br />

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Vorschau / Impressum K 67<br />

VORSCHAU 08.2016<br />

Steel International<br />

• Stahlmarkt USA<br />

• Stahl-Überkapazitäten beeinflussen alle Regionen der Welt<br />

• Serie: Stahl – einzigartiger Werkstoff in der Kreislaufwirtschaft – Teil 2<br />

Branchenbericht<br />

Robotic und Automation<br />

Werkstoffe<br />

Der Weg des Nickels<br />

Rohre, Profile, Flansche & Co<br />

• Mehr über den Stahlrohrmarkt<br />

• Steigenden Anforderungen die Stirn bieten<br />

• Nahtloses Rohr mit vielen Vorteilen<br />

• Rohr- und Hohlprofilsortiment erweitert<br />

• Umfassendes und diversifiziertes Sortiment an Rohrprodukten<br />

• Der Korrosion trotzen<br />

• Neue Regelungen für Rohrfernleitungen und Gashochdruckleitungen<br />

• Lebensraum schaffen mit leichten Systemen aus Stahl<br />

Trennende Fertigung 2 – Schwerpunkt Sägen<br />

Aktuelles aus der Sägetechnik – ein Übersichtsartikel<br />

Veranstaltungen<br />

Diverse Firmenportraits und Anwenderberichte<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />

Jürgen Beckers, Arnt Hannewald, Frank Toscha<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />

Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />

Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />

E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Druck GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

D-76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. Dezember des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 66.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

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Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />

in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2016 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

(Fotos: Sandvik, Behringer, WS)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> 0<strong>7.2016</strong>


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