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stahlmarkt 12.2016 (Dezember)

Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Markieren und Kennzeichnen / Steel Art & Culture / Aus dem Unternehmen

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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />

PVSt, Deutsche Post AG<br />

Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />

Informationen aus Stahlindustrie,<br />

Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />

12<br />

<strong>Dezember</strong> 2016<br />

Stahlmarkt-Barometer: Stimmen zur Lage auf den Märkten<br />

Stahlindustrie: Die Weichen werden gestellt<br />

Markieren & Kennzeichnen: passgenau und langlebig<br />

Optimiert für Ihren Bedarf<br />

Qualitätsstahl von SSAB für anspruchsvolle Anwendungen<br />

www.ssab.de


Statistisches Jahrbuch<br />

der Stahlindustrie<br />

Neu<br />

2016<br />

STATISTISCHES<br />

JAHRBUCH DER<br />

STAHLINDUSTRIE<br />

2016 | 2017<br />

ISBN 978-3-514-00828-1<br />

79,00 €<br />

Print<br />

119,00 €<br />

E-Mail Version ( PDF-Datei)<br />

119,00 €<br />

E-Mail Version ( Excel-Tabellen)<br />

Herausgeber: Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV)<br />

14,8 x 21,0 cm · 411 Seiten · 3 Ausschlagtafeln<br />

Das Statistische Jahrbuch der Stahlindustrie erscheint im Oktober eines Jahres und berichtet jährlich über die<br />

wichtigsten Kennzahlen der Stahl industrie des Vorjahres und der Vergleichsjahre.<br />

Dabei beziehen sich die Angaben nicht nur auf Deutschland, sondern zum Großteil auch auf die<br />

Europäische Union und die wichtigsten Stahlländer der Welt.<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

Sohnstraße 65 · D-40237 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 561 · Fax: +49 211 6707- 547<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de


Editorial K 3<br />

Zum Jahresende<br />

2016 war ein Jahr mit vielen unerwarteten Ereignissen<br />

und Überraschungen. Die Stahlindustrie hatte<br />

sich für ihre Jahrestagung STAHL 2016 deshalb auch das<br />

Motto »Orientierung in unsicheren Zeiten« gewählt. »Es<br />

stehen politische Entscheidungen an, die für die Zukunft<br />

der Stahlindustrie in Deutschland und Europa Weichenstellungen<br />

sein werden«, erklärte Hans Jürgen Kerkhoff,<br />

Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender<br />

des Stahlinstituts VDEh in Düsseldorf. »Die zarten<br />

positiven Signale für die Stahlkonjunktur ändern<br />

nichts an der dringenden Notwendigkeit, dass die Politik<br />

in Brüssel und Berlin den richtigen Rahmen für die<br />

Zukunft setzen muss.«<br />

Die Branche steht zurzeit vor etlichen Herausforderungen<br />

– ob weltweite Überkapazitäten, Konsolidierungsprozesse,<br />

unfaire Importe oder Emissionsrechtehandel,<br />

um nur einige zu nennen. Auch die Diskussion<br />

um Chinas Anerkennung als Marktwirtschaft schlägt<br />

hohe Wellen. Fakt ist: Weltweit vergleichbare Wettbewerbsbedingungen<br />

sind dringend nötig: »Die Stahlindustrie<br />

kann ihre Innova tionskraft und die Chancen<br />

der Digitalisierung nur ausspielen, wenn die europäische<br />

Politik sie auch lässt«, betont Kerkhoff, siehe auch Seite<br />

12 ff.<br />

Stahldistributeure und Stahl-Service-Center haben<br />

sich in diesem Jahr wacker geschlagen. Das zeigt zumindest<br />

unser Stahlmarkt-Stimmungsbarometer an, mehr<br />

dazu ab Seite 6. Auch für die Händler und Service-Center<br />

spielen Überkapazitäten, der Import von Dumpingstählen<br />

und die Konsolidierung eine Rolle. Die<br />

Unternehmen arbeiten an einer Verbesserung ihrer Margen<br />

und legen Wert auf vielfältige, kundenorientierte<br />

Dienstleistungen und den Ausbau der Wertschöpfungstiefe.<br />

Die Branche ist sich bewusst, dass die Digitalisierung<br />

in den kommenden Jahren zur großen Aufgabe<br />

Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Chefredakteurin<br />

Tel. +49 211 6707-538<br />

<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

wird. Ihren Einschätzungen zufolge werden aber auch<br />

2017 die Bäume keinesfalls in den Himmel wachsen.<br />

Neben all den erwähnten Themen kommt auch die<br />

Praxis nicht zu kurz. So geht es im Special »Markieren &<br />

Kennzeichnen« ab Seite 28 um die passgenaue und<br />

langlebige Kennzeichnung von Stahlerzeugnissen. Im<br />

Special »Steel Art & Culture« zeigen wir, dass Stahl innovativ,<br />

nützlich und zugleich ästhetisch schön sein kann,<br />

ob auf dem Weihnachtsmarkt, im Haushalt, Urlaub oder<br />

in der Architektur, mehr dazu ab Seite 35.<br />

Zu guter Letzt erinnern wir an unser Jubiläum: Seit<br />

65 Jahre erscheint nun unsere Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

Monat für Monat im Montan- und Wirtschaftsverlag.<br />

Grund genug, an dieser Stelle unseren treuen und<br />

teilweise langjährigen Leserinnen und Lesern einmal<br />

herzlich Dank zu sagen. Wir wünschen allen einen angenehmen<br />

Jahresausklang und einen guten Rutsch ins<br />

neue Jahr.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


4 K<br />

INHALT <strong>12.2016</strong><br />

6 STAHLMARKT-BAROMETER<br />

STEEL INTERNATIONAL<br />

12 Die Weichen werden gestellt<br />

15 Industrie 4.0 in der Stahlbranche<br />

16 Die US-Präsidentschaftswahl ist entschieden<br />

18 Energieeffiziente und umweltfreundliche Erzeugung<br />

21 Tschechischer Autobauer erweist sich als rentabel<br />

STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />

22 Spatenstich für Carbon2Chem-Technikum<br />

23 »German lessons« vom »German Mittelstand«<br />

BRANCHENBERICHT<br />

24 Werkzeughersteller zeigen sich zuversichtlich<br />

MARKIEREN & KENNZEICHNEN<br />

28 Passgenaue und langlebige Kennzeichnung von Stahlerzeugnissen<br />

STEEL ART & CULTURE<br />

35 Zwischen Lebkuchen und Glühwein<br />

36 Sternzeichen prägte den Namen<br />

38 An Drahtseilnetzen durch die Bergwelt<br />

39 Schneller, höher, weiter<br />

40 Eleganz und Sicherheit perfekt kombiniert<br />

41 My Home in München<br />

AUS DEN UNTERNEHMEN<br />

42 Losgröße Eins erfordert leistungsfähige Technik und flexible Systeme<br />

44 Krantechnik wird erlebbar<br />

46 Planung leicht gemacht<br />

48 Flurförderzeuge für anspruchsvolle Anwendungen<br />

RUBRIKEN<br />

52 Fachmedien<br />

53 Auszeichnungen<br />

55 StahlTermine<br />

56 Veranstaltungen<br />

57 Inserentenverzeichnnis<br />

58 VIP<br />

59 Vorschau / Impressum<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


worldsteel K 5<br />

Weltrohstahlproduktion 1) im Oktober 2016<br />

STAHLMARKT-BAROMETER<br />

Wie war dieses Jahr? Wie wird das<br />

kommende Jahr? Hat sich etwas<br />

verändert? Wo liegen die Chancen,<br />

Risiken und Aufgaben für die<br />

Stahldistributeure und Service-<br />

Center? Einige Vertreter aus<br />

Unternehmen der Stahlbranche<br />

haben uns in diesem Jahr wieder<br />

Antworten gegeben.<br />

STAHLSTANDORT DEUTSCH-<br />

LAND Auch wenn oder gerade<br />

weil die Stahlbranche im internationalen<br />

Wettbewerb kämpfen<br />

muss, gibt es zahlreiche Aktivitäten<br />

und Investitionen, mit denen<br />

die Unternehmen in Deutschland<br />

Position beziehen. Die Initiativen<br />

gehen sowohl von Großkonzernen<br />

als auch von Mittelständlern aus.<br />

22<br />

28<br />

MARKIEREN & KENNZEICHNEN<br />

Stahlprodukte müssen oft höchsten<br />

Belastungen, z. B. schmutzigen<br />

Umgebungsbedingungen oder<br />

auch Hitze standhalten. Für die<br />

spezifischen Anforderungen der<br />

Branche bieten die Hersteller passgenaue<br />

und flexible Lösungen an.<br />

STEEL ART & CULTURE<br />

In dieser Rubrik kommen zum<br />

Jahresende die schönen Seiten<br />

des Stahls zum Ausdruck, sei es<br />

in verzinkter Form auf dem<br />

Hamburger Weihnachtsmarkt,<br />

bei Messern, Töpfen, Scheren<br />

und Bestecken, als elegante,<br />

transparente Edelstahlkonstruktion<br />

in der Bergwelt oder in der<br />

Architektur.<br />

6<br />

35<br />

Fotos: Unternehmensfotos, thyssenkrupp, REA Elektronik, iStockphoto.com/Nellmac<br />

1)<br />

Die 66 an worldsteel berichtenden Länder<br />

repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />

2015, in 1.000 t.<br />

2)<br />

nur HADEED<br />

e – estimated<br />

Oktober<br />

2016<br />

Oktober<br />

2015<br />

% Veränd.<br />

Oktober 16/15<br />

10 Monate<br />

2016 2015<br />

Veränderung<br />

in %<br />

Belgien 650 467 39,1 6.364 6.086 4,6<br />

Bulgarien 40 e 29 37,9 421 502 – 16,1<br />

Deutschland 3.506 3.639 – 3,7 35.517 36.210 – 1,9<br />

Finnland 380 e 327 16,3 3.458 3.355 3,1<br />

Frankreich 1.320 e 1.170 12,8 11.937 12.827 – 6,9<br />

Griechenland 95 e 87 9,2 919 786 16,9<br />

Großbritannien 707 909 – 22,3 6.467 9.569 – 32,4<br />

Italien 2.133 1.915 11,4 19.451 18.667 4,2<br />

Kroatien 0 5 – 99,9 0 117 – 100,0<br />

Luxemburg 200 e 177 13,0 1.863 1.813 2,8<br />

Niederlande 604 604 0,0 5.815 5.927 – 1,9<br />

Österreich 635 618 2,7 6.155 6.383 – 3,6<br />

Polen 780 e 761 2,5 7.319 7.922 – 7,6<br />

Schweden 360 436 – 17,4 3.853 3.672 4,9<br />

Slowakei 446 427 4,4 4.034 3.965 1,8<br />

Slowenien 56 55 1,5 525 520 1,0<br />

Spanien 1.189 1.328 – 10,5 11.637 12.691 – 8,3<br />

Tschechien 399 420 – 5,0 4.436 4.466 – 0,7<br />

Ungarn 131 145 – 9,7 1.029 1.434 – 28,2<br />

Weitere EU-Länder (28) (e) 420 e 484 – 13,3 4.206 4.473 – 6,0<br />

Europäische Union (28) 14.051 14.005 0,3 135.407 141.384 – 4,2<br />

Bosnien-Herzegowina 48 19 155,3 669 674 – 0,7<br />

Mazedonien 20 e 26 – 23,9 157 121 29,3<br />

Norwegen 53 57 – 6,9 509 479 6,4<br />

Serbien 103 85 22,2 915 819 11,7<br />

Türkei 2.975 2.740 8,6 27.413 26.209 4,6<br />

Europa außer EU 3.200 2.927 9,3 29.663 28.302 4,8<br />

Kasachstan 350 284 23,3 3.512 3.166 10,9<br />

Moldawien 0 e 44 – 100,0 71 356 – 80,1<br />

Russland 5.942 5.825 2,0 58.598 59.457 – 1,4<br />

Ukraine 1.931 2.056 – 6,1 20.188 19.149 5,4<br />

Usbekistan 50 e 50 0,0 564 551 2,4<br />

Weißrussland 190 e 178 6,7 1.813 2.201 – 17,6<br />

C.I.S. (6) 8.463 8.437 0,3 84.746 84.880 – 0,2<br />

El Salvador 10 e 12 – 17,1 85 98 – 12,9<br />

Guatemala 25 e 39 – 36,2 265 318 – 16,6<br />

Kanada 1.035 e 937 10,5 10.723 10.441 2,7<br />

Kuba 20 e 28 – 27,6 202 225 – 10,3<br />

Mexiko 1.650 e 1.355 21,7 15.604 15.487 0,8<br />

Trinidad und Tobago 0 59 – 100,0 36 463 – 92,2<br />

USA 6.382 6.546 – 2,5 65.969 67.049 – 1,6<br />

Nordamerika 9.122 8.976 1,6 92.885 94.082 – 1,3<br />

Argentinien 377 469 – 19,6 3.454 4.251 – 18,7<br />

Brasilien 2.720 2.983 – 8,8 25.638 28.246 – 9,2<br />

Chile 90 e 100 – 9,6 964 915 5,4<br />

Ecuador 50 e 71 – 29,7 485 588 – 17,5<br />

Kolumbien 105 e 120 – 12,1 1.063 1.029 3,3<br />

Paraguay 2 e 5 – 59,0 27 38 – 29,0<br />

Peru 110 e 98 12,8 981 892 9,9<br />

Uruguay 5 e 10 – 50,2 52 76 – 32,1<br />

Venezuela 55 e 77 – 28,6 347 1.129 – 69,3<br />

Südamerika 3.514 3.931 – 10,6 33.010 37.164 – 11,2<br />

Ägypten 380 e 324 17,4 3.897 4.659 – 16,3<br />

Libyen 19 15 25,7 396 256 54,9<br />

Marokko 50 e 30 64,6 420 456 – 7,9<br />

Südafrika 534 e 469 13,8 5.225 5.507 – 5,1<br />

Afrika 983 839 17,2 9.938 10.878 – 8,6<br />

Iran 1.640 e 1.324 23,9 14.850 13.555 9,6<br />

Saudi Arabien 2) 438 400 9,5 4.520 4.867 – 7,1<br />

Vereinigte Arabische Emirate 300 272 10,3 2.521 2.494 1,1<br />

Mittlerer Osten 2.378 1.996 19,1 21.891 20.916 4,7<br />

China 68.510 65.875 4,0 672.960 668.282 0,7<br />

India 8.267 7.359 12,3 79.521 74.487 6,8<br />

Japan 9.062 9.010 0,6 87.450 87.809 – 0,4<br />

Pakistan 290 e 236 22,9 2.871 2.377 20,8<br />

Südkorea 5.961 e 6.086 – 2,1 57.009 57.954 – 1,6<br />

Taiwan, China 1.860 e 1.692 9,9 18.100 18.236 – 0,7<br />

Thailand 350 e 280 25,0 3.229 3.181 1,5<br />

Asien 94.300 90.538 4,2 921.140 912.327 1,0<br />

Australien 482 430 12,1 4.353 4.118 5,7<br />

Neuseeland 31 50 – 38,5 458 698 – 34,3<br />

Ozeanien 513 480 6,8 4.811 4.816 – 0,1<br />

Gesamt (66 Länder) 136.523 132.128 3,3 1.333.492 1.334.747 – 0,1<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


6 K Stahlmarkt-Barometer<br />

Stahlmarkt-Barometer<br />

Stimmen zur Lage auf den Stahlmärkten<br />

Düsseldorf. Auch in diesem Jahr haben uns einige Unternehmensvertreter<br />

berichtet, wie es aus ihrer Sicht auf den Stahlmärkten aussieht. Dabei<br />

dürfte das Jahr 2016 gar nicht so schlecht ausfallen – zumindest besser als<br />

vielleicht anfangs gedacht. Trotz vieler Unsicherheiten auf den Märkten gibt<br />

es Zuversicht. Und es wird deutlich: »Investitionen sind wichtig, um den<br />

Stahlhandel von morgen zu gestalten.«<br />

Wie war dieses Jahr? Wie wird das<br />

kommende Jahr? Hat sich etwas verändert?<br />

Wo liegen die Chancen, Risiken und Aufgaben<br />

für die Stahldistributeure und Service-Center?<br />

Das haben wir ähnlich wie im<br />

letzten Jahr nachgefragt. Im Sinne der Vielfalt<br />

sind diesmal auch ein paar andere<br />

Unternehmen vertreten als 2015.<br />

Stahlhändler und Service-Center sind<br />

an passungsfähig, das wird deutlich. Sie<br />

müssen schnell und flexibel agieren. Sie<br />

arbeiten an ihren Strukturen, investieren in<br />

die Infrastruktur, fördern die Ausbildung,<br />

sprich den Nachwuchs, und haben das Ziel,<br />

ihren Kunden immer vielfältigere, passgenauere<br />

Dienstleitungen anzubieten und entsprechend<br />

die Wertschöpfungstiefe auszubauen.<br />

Eine der wichtigsten Aufgaben bleibt es,<br />

Kosten und Effizienz den in dieser Branche<br />

vergleichsweise niedrigen Margen anzupassen.<br />

Ein Blick auf die Kundenbranchen zeigt:<br />

Der Automobilsektor hat sich z. B. als Motor<br />

erwiesen. Auch im Maschinen-, Werkzeugund<br />

Anlagenbau sei die Lage gut. Im Auge<br />

behalten muss die Branche hingegen die<br />

Rohstoffmärkte. Zudem rückt die wirtschaftliche<br />

Lage in einigen Ländern in den Fokus,<br />

z. B. in China, Großbritannien, den USA,<br />

Russland oder auch im Iran. Die Politik spielt<br />

eine immer wichtigere Rolle.<br />

Unfaire Importe bereiten nach wie vor<br />

Sorgen, auch wenn einige Antidumpingmaßnahmen<br />

durchaus fruchtbar waren: Es<br />

reicht nicht. Wie geht es weiter mit der<br />

Anerkennung Chinas als Marktwirtschaft?<br />

Wie werden sich die Europäer gegen unlautere<br />

Einfuhren wehren können? Das sind<br />

Fragen, die weiter im Raum stehen bleiben.<br />

Die Digitalisierung, E-Commerce, digitale<br />

Vernetzung von Produktion, Handel und Verarbeitung<br />

indes rücken immer stärker in den<br />

Vordergrund. So gut wie jeder Unternehmer<br />

beschäftigt sich mit diesem Thema. K<br />

(sm 161204326)<br />

Volker Schult<br />

Vorsitzender des Vorstandes,<br />

Salzgitter Mannesmann<br />

Handel GmbH<br />

Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />

Kundenbedürfnisse noch besser verstehen,<br />

um Sortimente kundenorientiert und<br />

kundennah platzieren zu können.<br />

Digitalisierung dort vorantreiben, wo es<br />

zu unseren Kunden und zu unserem Ge -<br />

schäft passt.<br />

Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />

Das Jahr 2016 war grundsätzlich ein<br />

ordentliches Jahr mit akzeptablen Ergebnissen<br />

für den Salzgitter Mannesmann Handel.<br />

Dabei wurden diese Ergebnisse in erster<br />

Linie durch die Generierung von Windfall-<br />

Profits unterstützt.<br />

In keinem Fall ist jedenfalls eine grundsätzliche<br />

strukturelle Aufwärtsbewegung im<br />

Markt in Sicht. Die Situation in Deutschland<br />

und Europa ist beeinflusst durch Antidumping,<br />

eine schwierige Beschaffungslogistik<br />

und nach wie vor herrschende Überkapazitäten<br />

auf der Herstellerseite, also grundsätzlich<br />

nicht deutlich anders als im Vorjahr.<br />

Die Beschäftigungs lage unserer Kunden<br />

war durchschnittlich gut. In den Bereichen<br />

Automotive und bei artverwandten Stahl<br />

einsetzenden Wirtschaftszweigen waren sie<br />

durchaus gut beschäftigt, im Stahlbau und<br />

bei den industriellen Kunden ist die Situation<br />

eher verhalten gewesen.<br />

Was erwarten Sie für 2017 (z. B. Herausforderungen,<br />

Pläne, etc.)?<br />

Auch im nächsten Jahr werden wir uns<br />

unserer Verantwortung für die Distribution<br />

der Produkte der Salzgitter-Mannesmann-<br />

Werke bewusst sein. Dabei gilt immer die<br />

Regel, dass Qualität auch etwas kosten darf.<br />

Das müssen und werden wir im Markt vertreten.<br />

Die Margen werden im Durchschnitt<br />

gegenüber 2016 zurückgehen und sich auf<br />

einem hoffentlich noch auskömmlichem<br />

Niveau einpendeln. Wir werden unserer bisherigen<br />

Strategie dabei treu bleiben und<br />

neben dem gewohnten kundenorientierten<br />

Sortiment insbesondere auch konsequent im<br />

Rohrgeschäft nach vorne gehen sowie die<br />

Anarbeitungsmöglichkeiten für unsere Kunden<br />

weiter ausbauen. Der Digitalisierung von<br />

Handelsprozessen messen wir eine hohe<br />

Bedeutung zu. Daher werden wir unser<br />

e-WORLD-Projekt step-by-step mit unseren<br />

Kunden weiterentwickeln. Darüber hinaus<br />

werden die bereits eingeleiteten Strukturmaßnahmen<br />

konsequent voran getrieben, um den<br />

Aufwärtstrend im lagerhaltenden Stahlhandel<br />

von Salzgitter nachhaltig zu gestalten.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Stahlmarkt-Barometer K 7<br />

Sören Filipczak<br />

Geschäftsführer,<br />

BEPRO GmbH & Co.KG<br />

Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />

Strategische Positionierung innerhalb der<br />

Beschaffung. Weitere Entwicklungen und<br />

Fortschritte in der digitalen Vernetzung von<br />

Produktion, Handel und Verarbeitung.<br />

Erhalt, Intensivierung und Erweiterung von<br />

bestehenden Kundenstrukturen bei gleichzeitiger<br />

Entwicklung des neuen Potenzials.<br />

Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />

Das Geschäftsjahr 2016 war von einem<br />

unerwarteten Preisanstieg – rohstoffbedingt<br />

– im ersten Quartal geprägt und die Vorräte<br />

der lagerhaltenden Stahlhändler ließen sich<br />

mit besseren Erlösen an den jeweiligen<br />

Märkten absetzen. Viele Unternehmen un -<br />

serer Branche haben Anpassungen in Strukturen<br />

vorgenommen und sich in der Lagerdisposition<br />

umsichtig verhalten. Die Stahlwerke<br />

haben am Bedarf orientiert Walzungen<br />

vorgenommen und hierdurch zur Stabilität<br />

einen wesentlichen Beitrag geleistet.<br />

Für unser Bepro-Team war es ein wirtschaftlicher<br />

Vorteil, dass wir innerhalb der EU<br />

Material bezogen haben und Verfügbarkeit<br />

sowie Qualität in den Vordergrund gestellt<br />

haben. Aus heutiger Sicht werden die meisten<br />

Unternehmen der Branche für dieses<br />

Jahr 2016 auch ein vorzeigbares Ergebnis<br />

durch Können und auch durch Glück ausweisen<br />

können.<br />

Was erwarten Sie für 2017 (z. B. Herausforderungen,<br />

Pläne, etc.)?<br />

Bezogen auf Bepro werden wir unser<br />

Sortiment abermals erweitern und neue Sorten<br />

und Produkte in unser Lagerprogramm<br />

mit aufnehmen. Neben unserem Neubau<br />

sind weitere Investitionen am Standort in<br />

Gelsenkirchen in Planung, die die Flexibilität<br />

unserer Logistik verbessern werden. Wir<br />

erwarten eine immer volatilere Entwicklung<br />

bei den Rohstoffen, die mittelbar Auswirkungen<br />

auf die Ein- und Verkaufspreise<br />

haben, auch wenn dieses nicht immer sinnvoll<br />

ist. Anstelle von monatlichen Ist-Aufnahmen<br />

erscheint die langfristige Beurteilung<br />

von Resultaten den eigentlichen Erfolg<br />

der Marktteilnehmer auszumachen. Wenngleich<br />

Stahl auch immer für Überraschungen<br />

gut war und ist, so sind wir mittelfristig<br />

weiterhin optimistisch, dass länger andauernde<br />

und nachhaltig bessere Marktgegebenheiten<br />

in unserer Branche Einzug halten<br />

werden.<br />

Guido Spenrath<br />

Geschäftsführer,<br />

Stahlo Stahlservice<br />

GmbH & Co. KG<br />

Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />

Wie verändert sich die Struktur der europäischen<br />

Stahlindustrie nach eventuell eintretenden<br />

Fusionen auf Hersteller- und Distributionsseite?<br />

Wird China als Marktwirtschaft<br />

anerkannt? Die Versorgungssicherheit<br />

aus europäischer Stahlherstellung speziell im<br />

Bereich feuerverzinktes Feinblech.<br />

Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />

Das Jahr 2016 war für die Stahlbranche<br />

in Europa auf der Absatzseite mit Sicherheit<br />

ein gutes Jahr. Alle Kernsegmente der Metall<br />

verarbeitenden Industrie konnten im Vergleich<br />

zu 2015 nochmal deutlich zulegen.<br />

Dies liegt vor allem auch an den weiterhin<br />

starken Produktionszahlen in der Automobilindustrie.<br />

Nachdem man von Verbandsseite<br />

eher mit einem verhaltenen Jahr 2016<br />

gerechnet hatte, hat sich der Automobilsektor<br />

doch wieder als Motor erwiesen.<br />

Neben den tendenziell guten Absatzzahlen<br />

hat mit Sicherheit die Einleitung und<br />

Verabschiedung der verschiedenen Antidumpingmaßnahmen<br />

einen maßgeblichen<br />

Einfluss auf die derzeitige Situation und<br />

Stimmungslage der Stahlbranche.<br />

Große Sorgen haben uns jedoch zwischenzeitlich<br />

die Probleme der europäischen Stahlwerke<br />

und die damit einhergehende Verknappung<br />

der Kapazitäten bereitet. Dies hat<br />

logischerweise auch zu einem Umdenken auf<br />

der Beschaffungsseite geführt, um so die<br />

Belieferung unserer Kunden sicherzustellen.<br />

Was erwarten Sie für 2017 (z. B. Herausforderungen,<br />

Pläne, etc.)?<br />

Im Jahr 2017 wird es eine große Herausforderung<br />

sein, sich auf die Veränderungen<br />

der Stahllandschaft durch die eingeleiteten<br />

Maßnahmen einzustellen. In Bezug auf das<br />

Antidumping hat die Maßnahme bei den<br />

Quartoblechen gezeigt, welche Höhe des<br />

Strafzolls möglich ist. Neben den verschiedensten<br />

Antidumpingmaßnahmen wird<br />

auch abzuwarten sein, was sich aus den<br />

Fusionsgerüchten bewahrheitet bzw. welche<br />

Auswirkungen die bereits durchgeführten<br />

Fusionen, z. B. in Asien, auf das Marktgeschehen<br />

haben.<br />

Stahlo stellt sich im Jahr 2017 mehreren<br />

Herausforderungen. Zum einem heißt es,<br />

den eingeschlagenen Weg als Serienlieferant<br />

für Formplatinen bzw. Konturen in der<br />

Automobilindustrie weiter auszubauen, und<br />

zum anderen geht es an die Umsetzung des<br />

Neubaus am Standort Ost.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


8 K Stahlmarkt-Barometer<br />

Heinz-Alfred Liebig<br />

Geschäftsführer,<br />

ESH EURO STAHL-Handel<br />

GmbH & Co.KG<br />

Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />

(in Stichworten)<br />

Mengenüberangebot, Verdrängung,<br />

Marge, Insolvenzanfechtung und die Digitalisierung<br />

der Geschäftsprozesse samt<br />

E-Commerce: »Das Tagesgeschäft auf die<br />

Datenautobahn leiten.«<br />

Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />

Aus Sicht vieler unserer Mitglieder war<br />

das erste Halbjahr gut bis sehr gut. Und<br />

zwar sowohl mit Blick auf den Absatz, als<br />

auch auf die Marge. Im Vergleich fiel das<br />

zweite Halbjahr deutlich ab. Besonders die<br />

sonst starken Monate September und Oktober<br />

konnten die Erwartungen nicht erfüllen.<br />

Wer die Volatilität der Preise gut genutzt<br />

hat und sich vor dem erheblichen Preisanstieg<br />

ab März/April rechtzeitig mengenmäßig<br />

eingedeckt hatte, konnte sein Ergebnis<br />

bis ca. Juni sehr positiv beeinflussen. Bevor<br />

die Preise dann ab Juli wieder zur Talfahrt<br />

ansetzten und auf den tiefsten Stand der<br />

letzten Jahre fielen.<br />

Da der reine Stahlhandel heute keinen<br />

USP mehr bietet, hat der überwiegende Teil<br />

unserer Mitglieder vielfältige Dienstleistungen<br />

rund um den Stahl für die üblicherweise<br />

regionalen Kunden im Angebotsportfolio.<br />

Indem die Mitglieder ihre Wertschöpfungstiefe<br />

ausbauen, heben sie sich vom Wettbewerb<br />

ab und haben sich damit auch ein<br />

Stück weit Unverzichtbarkeit erarbeitet.<br />

Was erwarten Sie für 2017?<br />

Der Druck auf die europäische Stahlindustrie,<br />

mit verursacht durch erhebliche<br />

Überkapazitäten, bleibt. Die Konsolidierung<br />

unter den Herstellern schreitet fort. Ob und<br />

welche Auswirkungen dies auf unseren Einkauf<br />

haben wird, wissen wir heute noch<br />

nicht. Unser Ziel ist, auf mögliche Veränderungen,<br />

die uns bzw. unser Geschäftsmodell<br />

tangieren könnten, vorbereitet zu sein. Deshalb<br />

haben wir den Stahlbereich im E/D/E<br />

ausgegliedert und in die neue Gesellschaft<br />

ESH EURO STAHL-Handel als Vertriebsgesellschaft<br />

eingebracht. Die neue Organisationsform<br />

verbessert unsere Position, flexibel und<br />

zeitnah zu reagieren. Unser Kernauftrag ist<br />

die Versorgung unserer Mitglieder mit Stahlerzeugnissen<br />

jedweder Art über unsere Vertragslieferanten<br />

sowie mit ausgesuchten<br />

Partnern – je nach Produkt. Die zunehmenden<br />

Importe im Walzstahlbereich tangieren<br />

uns inzwischen spürbar. Wir müssen diese<br />

Herausforderung gemeinsam mit unseren<br />

Lieferantenpartnern sehr genau beobachten<br />

und Antworten darauf erarbeiten, die sich<br />

nicht nur über den Preis definieren.<br />

Jürgen Hagelauer<br />

Geschäftsführer,<br />

Erich Hagelauer GmbH<br />

Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />

Noch engere Verzahnung von Produktion<br />

und Logistik (Lieferzeiten); erweiterte<br />

Qualifizierung unserer Mitarbeiter durch<br />

Rotation (Reaktionsfähigkeit), Modernisierung<br />

unseres Hochregals mit neuer Steuerung<br />

und Lagerverwaltung (höchste Lieferbereitschaft,<br />

innerbetrieblicher Datenfluss,<br />

Industrie 4.0).<br />

Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />

Unser Unternehmen hat sich auf den<br />

Bedarf des Maschinen-, Werkzeug- und<br />

Anlagenbaues sowie artverwandter Branchen<br />

spezialisiert. In diesem Marktsegment<br />

beobachten wir seit einigen Jahren eine<br />

gute bis sehr gute Beschäftigungslage, allerdings<br />

ohne bedeutende Wachstumsimpulse.<br />

Konjunkturzyklen, die früher das Marktgeschehen<br />

geprägt haben, sind kaum noch<br />

wahrnehmbar. Auch das Jahr 2016 reiht sich<br />

in diese Serie ein. Geändert hat sich allerdings<br />

der Trend auf den Rohstoffmärkten<br />

ganz allgemein und auch bei den stahlspezifischen<br />

Einsatzstoffen wie Eisenerz,<br />

Schrott, den Legierungselementen oder<br />

auch den Energiekosten. Der jahrelange<br />

Abwärtstrend wurde gestoppt. Die Stahlpreise<br />

stabilisierten sich. Welchen Anteil<br />

daran die Maßnahmen der EU und Nordamerikas<br />

zur Abwehr von Billigimporten aus<br />

bestimmten Ländern haben, ist schwer<br />

abzuschätzen. Eine gewisse Verschiebung<br />

der Lieferströme findet jedenfalls statt. Der<br />

Stahleinkauf wird insgesamt europäischer.<br />

Was erwarten Sie für 2017?<br />

Die Wachstumserwartungen sind auch<br />

für 2017 im Bereich der Investitionsgüterindustrie<br />

verhalten. Die Konjunktur in<br />

Deutschland wird weiterhin durch den privaten<br />

Konsum getragen. Branchen wie die<br />

Bauindustrie oder der Automobilbau werden<br />

davon positiv beeinflusst. Der Werkzeugund<br />

Maschinenbau kann daran nur indirekt<br />

partizipieren. In diesem Marktsegment<br />

kommt es mehr auf die wirtschaftliche Konsolidierung<br />

der europäischen Partnerländer<br />

und den Export in wichtige Drittländer an,<br />

allen voran in die USA und nach China. In<br />

Anbetracht der Risiken in der Weltwirtschaft<br />

wäre es erfreulich, wenn der Stahlmarkt<br />

auch 2017 wenigstens das relativ gute<br />

Niveau von 2016 halten könnte. Starke<br />

Impulse wären nur durch eine Beseitigung<br />

der vielfältigen politischen und finanzpolitischen<br />

Hemmnisse möglich und können nach<br />

Lage der Dinge nicht Gegenstand einer realistischen<br />

unternehmerischen Planung sein.<br />

Hilfreich ist hingegen die erwähnte Stabilisierung<br />

auf den Rohstoffmärkten, die wahrscheinlich<br />

Bestand haben wird.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Stahlmarkt-Barometer K 9<br />

Dr. Jens Lauber<br />

Managing Director,<br />

Tata Steel Distribution<br />

Mainland Europe<br />

Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />

Optimierung von Kundenservices, Digitalisierung,<br />

fairer Handel<br />

Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />

Das Jahr 2016 war in besonderer Weise<br />

von vielfältigen Änderungen der Rahmen-<br />

bedingungen geprägt: Obwohl neue Maßnahmen<br />

gegen unlautere Handelspraktiken<br />

ergriffen wurden, stiegen die Importe in<br />

den ersten sechs Monaten an. Zudem zeigten<br />

sich bei unseren Rohstoffen, wie Kokskohle,<br />

jüngst starke Preisanstiege. Daher ist<br />

die Lieferkette vom Stahlhersteller bis hin<br />

zum Kunden in hohem Maße gefordert, mit<br />

noch höherer Effizienz zu wirken.<br />

In diesem Jahr wurde erneut deutlich,<br />

dass die Stahl-Service- Center- bzw. Distributionsbranche<br />

gerade im letztgenannten<br />

Punkt eine besondere Rolle spielt. Die Anteile<br />

der Lieferungen, die unsere europäische<br />

Kunden basis über diese Vertriebs- und Lieferkanäle<br />

erreichen, steigen weiter an.<br />

Die Lage der Stahl-Service-Center- und<br />

Distributionsbranche hat sich zum Ende des<br />

Jahres wesentlich verbessert. Die Stahlpreise<br />

haben sich erholt und die Nachfrage ist weiterhin<br />

stabil auf einem guten Niveau. Zwar<br />

sind die wirtschaftlichen Kennzahlen noch<br />

nicht auf einem nachhaltig einkömmlichem<br />

Niveau, aber entschieden besser als im Vorjahreszeitraum.<br />

Was erwarten Sie für 2017 (z. B. Herausforderungen,<br />

Pläne, etc.)?<br />

Die Dynamik der Marktentwicklungen<br />

wird anhalten oder sich sogar beschleunigen.<br />

Zudem werden steigende Rohstoffund<br />

Energiekosten Auswirkungen zeigen.<br />

Aus diesem Grund muss die Bekämpfung<br />

unlauterer Einfuhren von Stahl nach Europa<br />

weiter anhalten.<br />

Die Stahl-Service-Center- und Distributionsbranche<br />

muss ihre Stellung im Markt<br />

weiter behaupten und ausbauen. Hierbei<br />

spielen innovative Serviceleistungen für<br />

unsere Kunden eine besondere Rolle. Daher<br />

werden wir neue Möglichkeiten der Digitalisierung<br />

in Zusammenarbeit mit Stahllieferanten<br />

und Kunden in die Realität umsetzen.<br />

Die besondere Herausforderung liegt<br />

darin, neue Werte über die gesamte Wertschöpfungskette<br />

in Europa hinweg zu schaffen<br />

– in Form von neuen Produkten, Serviceleistungen<br />

und Stahlanwendungen. Die<br />

Stahl-Service-Center- und Distributionsbranche<br />

wird hierzu ihren Beitrag leisten und<br />

letztendlich davon profitieren.<br />

Michael Allexi<br />

Vertriebsleiter und Mitglied der<br />

Geschäftsleitung,<br />

rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH<br />

Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />

Investitionen in Infrastruktur und Fuhrpark,<br />

Nachwuchsförderung und Ausbildung,<br />

Verbesserung der Effizienz- und<br />

Effektivität<br />

Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />

Für den Bereich druckgeführter Rohre<br />

und Rohrverbindungen konnte sich der<br />

hoffnungsvolle Start, mit Projektaufträgen<br />

in den beiden ersten Quartalen, im weiteren<br />

Verlauf des Jahres nicht bestätigen. Auch die<br />

»Tube« im April brachte, trotz positiver Signale<br />

seitens unserer Kunden, keine nachhaltige<br />

Trendwende. Der Kampf um Marktanteile<br />

und ein hoher Preisdruck führten zu<br />

Insolvenzen und einer nachlassenden Zahlungsmoral.<br />

Die Preise für Rohstoffe und<br />

Vormaterial sind im Gegensatz zu den Verkaufspreisen,<br />

trotz großer Überkapazitäten<br />

und fehlender Nachfrage, gestiegen. Das<br />

Embargo gegen Russland und die schwächelnde<br />

Weltwirtschaft trugen durch fehlende<br />

Neu- und Ersatzinvestitionen ihren Teil<br />

dazu bei, dass das Jahr 2016 hinter den<br />

Erwartungen zurückbleiben wird. Dennoch<br />

liegen wir mit unseren Zahlen voraussichtlich<br />

knapp auf Vorjahresniveau. Wir stellen<br />

zudem eine sich weiter verbessernde In -<br />

landsanfrage aus den Bereichen Gasversorgung<br />

und Schiffbau fest. Auch der iranische<br />

Markt kommt, nach dem Ende der Sanktionen,<br />

langsam wieder in Schwung, wobei<br />

die Zukunft nach den US-Wahlen nebulös<br />

erscheint.<br />

Was erwarten Sie für 2017?<br />

Für 2017 erwarten wir weiter ein schwieriges<br />

Marktumfeld. Bedingt durch den Brexit<br />

und die noch nicht vorhersehbaren Auswirkungen<br />

der Wahlen in den USA kann es zu<br />

einem weiteren Investitionsstau kommen.<br />

Auch die Entwicklung der Immobilienpreise<br />

in China beobachten wir sehr genau, es<br />

besteht die Gefahr einer Blasenbildung. Im<br />

Falle eines Platzens ist mit einem Abschwung<br />

zu rechnen, der sich auch auf den Stahlsektor<br />

auswirken würde. Vom Ausbau der Nord<br />

Stream erwarten wir im Jahr 2017 Impulse<br />

im Bereich der Energieversorgung. Die gute<br />

Auslastung der Deutschen Werften, u. a.<br />

bedingt durch den Neubau von Marineschiffen,<br />

macht Hoffnung, dass wir trotz weiterhin<br />

unruhiger See gut durch das Jahr 2017<br />

kommen. Für uns steht die weitere Digitalisierung<br />

der Geschäftsvorgänge und die Verbesserung<br />

der Serviceleistungen im Fokus.<br />

Hierzu werden wir in den Bereichen Infrastruktur<br />

und Logistik weiter investieren.<br />

Außerdem gilt es, den bereits eingeleiteten<br />

Generationswechsel auf Leitungs ebene weiter<br />

positiv zu gestalten.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


10 K Stahlmarkt-Barometer<br />

Patrick Meessen<br />

Head of Area ArcelorMittal<br />

Distribution Solutions,<br />

Distribution West Europe –<br />

BA Germany Switzerland<br />

Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />

(in Stichworten)<br />

Hoher Importdruck aus Asien, Überkapazitäten;<br />

zunehmende Rolle von kundenorientierten<br />

Gesamtlösungen; e-Commerce<br />

und digitale Handelsplattformen gewinnen<br />

Einfluss.<br />

Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />

Das Jahr 2016 entwickelte sich besser als<br />

2015. Der Wettbewerbsdruck blieb weiter.<br />

Die anziehenden Preise in der ersten Jahreshälfte<br />

haben dazu geführt, dass das Preisniveau<br />

auch im zweiten Halbjahr höher als<br />

im gleichen Zeitraum 2015 lag. Der hohe<br />

Importdruck aus Asien muss einerseits durch<br />

EU-Maßnahmen aufgefangen und andererseits<br />

durch exzellenten lokalen Kundenservice<br />

kompensiert werden, damit europäischer<br />

Stahl weiter Spitzenklasse bleibt.<br />

Der Markt wurde insgesamt weiter von<br />

Überkapazitäten geprägt, die Verkaufsvolumina<br />

bewegten sich überwiegend auf Vorjahresniveau.<br />

Der Druck, der bereits 2015<br />

durch unfaire Importe aus Asien verstärkt<br />

wurde, hat zum Ende des Jahres durch Handelsschutzmaßnahmen<br />

der EU etwas nachgelassen.<br />

Die Margen bleiben allerdings<br />

noch deutlich hinter den Mengen zurück.<br />

Zunehmend spielen kundenorientierte<br />

Gesamtlösungen eine starke Rolle. Wir ha -<br />

ben deshalb unser Dienstleistungsportfolio<br />

erweitert.<br />

Was erwarten Sie für 2017 (z. B. Herausforderungen,<br />

Pläne, etc.)?<br />

Grundsätzlich blicken wir mit einer positiven<br />

Grundtendenz ins neue Jahr. Wir werden<br />

weiter unsere Prozesse optimieren und<br />

darauf achten, den individuellen Kundenanforderungen<br />

gerecht zu werden.<br />

Unfaire Importe aus Billiglohnländern bleiben<br />

auch 2017 ein Risiko, weitere Schutzmaßnahmen<br />

zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit<br />

und vergleichbare Wettbewerbsbedingungen<br />

sind deshalb wichtig.<br />

Die Auswirkungen von e-Commerce und<br />

digitalen Handelsplattformen im Stahlhandel<br />

haben einen steigenden Einfluss. Auch<br />

wenn die Entwicklung zum Online-Handel<br />

mit digitalisierter Administration noch länger<br />

dauert, sind Investitionen wichtig, um<br />

den Stahlhandel von morgen zu gestalten.<br />

Gleichbedeutend gilt es, in moderne Beund<br />

Anarbeitungsanlagen zu investieren,<br />

um dauerhaft Aufgaben in der Lieferkette<br />

zu übernehmen.<br />

Bernhard Osburg<br />

Leiter Sales Steering,<br />

thyssenkrupp Steel Europe AG<br />

Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />

(in Stichworten)<br />

Politische Rahmenbedingungen, Paradigmenwechsel<br />

in Kundenindustrien, Flexibilisierung<br />

Supply-Chain-Management<br />

Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />

aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />

2016 war für die Stahlindustrie und ihre<br />

Kunden maßgeblich durch drei Themen<br />

bestimmt: wirtschaftliche Unsicherheiten<br />

vor dem Hintergrund Emissionsrechtehandel,<br />

die Import- und Dumpingproblematik<br />

sowie eine hohe, spekulationsgetriebene<br />

Volatilität von Rohstoffkosten und damit<br />

auch von Stahlpreisen.<br />

Diese Unsicherheiten und die daraus<br />

resultierenden Planungsrisiken erreichten<br />

gegen Ende 2016 einen neuen Höhepunkt,<br />

als die öffentlichen Preisindizes plötzlich<br />

Werte für eine Tonne Kokskohle von über<br />

300 US-Dollar auswiesen. Auch die Erzpreise<br />

zogen an und verschärften die Situation<br />

zusätzlich. Allen Partnern in der Wertschöpfungskette<br />

Stahl ist zu wünschen, dass die<br />

Branche kurzfristig wieder zu einem fairen<br />

Wettbewerb und einer Preisgestaltung<br />

zurückfindet, die durch Angebot und Nachfrage<br />

und nicht durch Spekulation und<br />

Wettbewerbsverzerrungen bestimmt wird.<br />

Klare Signale in diese Richtung sehen wir<br />

derzeit jedoch nicht.<br />

Was erwarten Sie für 2017?<br />

Unsere Kunden bewegen sich in zunehmend<br />

komplexen, hochkompetitiven Märkten.<br />

Die Anforderungen an ihre Produkte<br />

steigen und damit auch die Anforderungen<br />

an unsere Stahlwerkstoffe und -technologien.<br />

Wir werden auch 2017 konsequent<br />

unsere FuE-Aktivitäten steigern, in unser<br />

Produktionsnetzwerk investieren und eine<br />

intelligente Portfoliopolitik betreiben, die<br />

unseren Kunden Chancen zur Differenzierung<br />

in ihrem Wettbewerbsumfeld bietet.<br />

Einzelne Branchen wie die Automobilindustrie<br />

stehen dabei vor umfassenden<br />

Paradigmenwechseln. Die Elektrifizierung<br />

des Antriebsstrangs ist hierbei das alles überragende<br />

Thema. Was der breiten Öffentlichkeit<br />

bisher nicht klar ist: Stahl, genauer Elektroband,<br />

ist unverzichtbarer Werkstoff und<br />

Basis für Elektroantriebe und die Stromerzeugung<br />

gleichermaßen. Vor allem die<br />

Entwicklung von neuen Sorten für mehr<br />

Energieeffizienz wird 2017 und die kommenden<br />

Jahre bestimmen. Wir bei thyssenkrupp<br />

sind entschlossen, diese Entwicklung<br />

aus führender Position mit zu gestalten.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Handbuch der europäischen<br />

Eisen- und Stahlwerke<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

ISBN 978-3-87552-171-9<br />

79,00 €<br />

18. Auflage · 2016 · 760 Seiten · Deutsch und Englisch<br />

Buchausgabe inklusive PDF<br />

Handbuch der europäischen<br />

Eisen- und Stahlwerke<br />

Handbook of the European iron and steel works<br />

© thyssenkrupp Steel Europe AG<br />

18. Auflage<br />

18 th Edition<br />

Inhalt:<br />

• Liste aller Unternehmen, alphabetisch nach Ländern geordnet<br />

• Statistiken für jedes Land mit wichtigen Daten<br />

• der Stahlwirtschaft (Erzeugung, Einfuhr, Ausfuhr)<br />

• Unternehmensprofile (alphabetisch):<br />

• Firmenname/Postfach/Ort, Straße/Ort, Telefon/Telefax,<br />

• Internet/E-Mail<br />

• Management:<br />

• Vorstand, Geschäftsführung<br />

• Produktionsanlagen<br />

• Produktionsprogramm<br />

• Produktregister<br />

• Personenregister<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 561 · Fax: +49 211 6707- 547<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de


12 K Steel International<br />

Die Weichen werden gestellt<br />

Wichtige politische Entscheidungen über die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie stehen an<br />

Düsseldorf. Unter dem Motto »Orientierung in unsicheren Zeiten« fand<br />

im November 2016 die Jahrestagung STAHL 2016 in Düsseldorf statt.<br />

Denn in diesem Jahr wurden die Herausforderungen für die Stahlindustrie<br />

bei Handel, Klima und Energie mehr denn je im Zusammenhang mit<br />

bevorstehenden politischen Entscheidungen thematisiert.<br />

Auf verschiedenen Regionalkonferenzen<br />

mit Landesregierungen und Gewerkschaften,<br />

im Bundestag, dem Bundesrat und<br />

dem Europäischem Parlament, überall standen<br />

Stahlthemen auf der Agenda, auch auf<br />

internationalem Parkett, ob G7- und G20-<br />

Treffen, bei der OECD, den Spitzentreffen<br />

der EU mit China oder bei zahlreichen Gelegenheiten<br />

in Brüssel. Die in den nächsten<br />

Wochen und Monaten bevorstehenden<br />

politischen Weichenstellungen werden für<br />

die Zukunft der Branche in Deutschland und<br />

Europa entscheidend sein, so hieß es auf<br />

einer Pressekonferenz des Düsseldorfer<br />

Stahl-Zentrums kurz vor der Jahreskonferenz<br />

STAHL 2016. Schlüsselthemen sind die<br />

weltweiten Überkapazitäten vor allem aus<br />

China, das Erreichen fairer Wettbewerbsbedingungen<br />

im internationalen Handel, aber<br />

auch die Frage, wie Europa mit Staatswirtschaften<br />

umgeht, die sich nicht an marktwirtschaftliche<br />

Regeln halten.<br />

Auch die für die europäische Stahlindustrie<br />

unrealistischen Vorgaben zur CO 2<br />

-Einsparung<br />

und die Vorschläge der EU Kommission<br />

zur Ausgestaltung des Emissionsrechtehandels<br />

nach 2021 waren Diskussionsthema.<br />

Stahlkonjunktur: leichte Erholung<br />

bei weiterhin schwieriger Lage<br />

Die Stahlmengenkonjunktur in Deutschland<br />

hat sich in den letzten Monaten aufgehellt.<br />

Zwar zeichnen die Kernindikatoren<br />

weiterhin ein gemischtes Bild: Im bisherigen<br />

Jahresverlauf sind die Produktion und<br />

insbesondere der Umsatz deutlich zurückgegangen.<br />

Dem steht jedoch gegenüber,<br />

dass sich die Auftragslage und auch das<br />

Geschäftsklima in der Stahlindustrie – im<br />

Vergleich zu einem allerdings außerordentlich<br />

gedrückten Vorjahreszeitraum – gebessert<br />

haben.<br />

Ermutigend seien hingegen die Konjunktursignale<br />

der deutschen Stahlverarbeiter.<br />

Hoffnungsvoll stimmen darüber hinaus die<br />

Unternehmensumfragen: Im Rahmen des<br />

jüngsten ifo-Konjunkturtests gaben nahezu<br />

alle wichtigen Stahl verarbeitenden Branchen<br />

an, dass ihre aktuelle Geschäftslage<br />

gut sei. Trotz Brexit-Diskussion und anderen<br />

Konjunkturrisiken hat sich die Zuversicht in<br />

den Stahl verarbeitenden Branchen in den<br />

letzten Monaten offenbar erhöht.<br />

Stahlindustrie Deutschland<br />

Rohstahlproduktion und<br />

Kapazitätsauslastung<br />

Kapazitätsauslastung (Rohstahl)<br />

vs. ifo-Geschäftslage*<br />

48<br />

Mill. t<br />

44<br />

42<br />

40<br />

38<br />

45,8<br />

91<br />

87<br />

43,8<br />

Rohstahlprod. (Mill. t), linke Seite<br />

Kapazitätsauslastung (%), rechte Seite<br />

44,3<br />

42,7 42,6<br />

42,9 42,7 42,5<br />

88<br />

86 86 87<br />

84 83<br />

100<br />

%<br />

80<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Kapazitätsauslastung<br />

in %, 6-MD (rechte Seite)<br />

120<br />

100<br />

%<br />

60<br />

36<br />

34<br />

32<br />

30<br />

66<br />

-1% -0,5%<br />

70<br />

32,7<br />

Geschäftslage (linke Seite),<br />

Prozentsalden, 6-MD<br />

60<br />

letzte Werte: Sept. 16<br />

-100<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 p 2005 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 2016<br />

-50<br />

40<br />

20<br />

0<br />

p<br />

Prognose<br />

* 6-Monats-Durchschnitt (6-MD)<br />

Quelle: WV Stahl, Pressekonferenz, STAHL 2016<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Die Wirtschaftsvereinigung Stahl zeigte<br />

sich deshalb vorsichtig optimistisch: »Wir<br />

erwarten, dass die Marktversorgung mit<br />

Walzstahl leicht zulegen wird nach einem<br />

Plus von 1 % in diesem Jahr«, sagte Hans<br />

Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl und Präsident des Stahlinstituts<br />

VDEh. Mit 40,2 Mill. t dürfte in<br />

etwa das hohe Niveau aus dem Jahre 2006<br />

erreicht werden. Für<br />

die Rohstahlproduktion<br />

soll eine Prognose<br />

für 2017 erst<br />

zum Jahreswechsel<br />

bekanntgeben werden.<br />

Für dieses Jahr<br />

galt weiterhin die<br />

Einschätzung vom<br />

September, dass die<br />

Rohstahlproduktion mit rd. 42,5 Mill. t<br />

leicht unter dem Vorjahres niveau (42,7) liegen<br />

wird.Trotzdem bleibt die Lage ernst,<br />

auch wenn die Kapazitätsauslastung unverändert<br />

hoch sei.<br />

Die Importkrise auf dem EU-Stahlmarkt<br />

sei bei Weitem nicht überwunden: Zwar<br />

seien die chinesischen Stahleinfuhren in den<br />

ersten acht Monaten 2016, hochgerechnet<br />

auf das Gesamtjahr, etwas gesunken<br />

(6,4 Mill. t/a (2015: 7,2). Sie liegen damit<br />

aber immer noch doppelt so hoch wie 2013.<br />

Zudem seien die Gesamtimporte 2016 ge -<br />

genüber dem Vorjahr nochmals merklich<br />

gestiegen. Denn nicht nur China, auch<br />

andere Länder wie Südkorea, Russland oder<br />

die Ukraine drängen verstärkt in den EU-<br />

Markt ein, nicht selten, weil sie von chinesischen<br />

Anbietern auf Drittmärkten verdrängt<br />

werden (Kaskadeneffekte). So bleibe es<br />

nach wie vor dringend nötig, dass die Politik<br />

in Brüssel und Berlin den richtigen Rahmen<br />

für die Zukunft setzt.<br />

Handelspolitik – Importkrise<br />

überwinden<br />

Der Druck auf die Stahlindustrie durch un -<br />

faire (d. h. gedumpte oder subventionierte)<br />

chinesische Stahlimporte ist nach wie vor<br />

extrem hoch, auch wenn in diesem Jahr einige<br />

Handelsschutzmaßnahmen auf den Weg<br />

gebracht werden konnten. So hat die Europäische<br />

Kommission bei Grobblech und<br />

Warmbreitband vorläufige Maßnahmen<br />

verhängt, auch wenn diese im Fall Warmbreitband<br />

völlig unzureichend ausfielen, um<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong><br />

»<br />

Eine vorschnelle Anerkennung<br />

des Marktwirtschaftsstatus Chinas<br />

durch die Hintertür darf es nicht<br />

geben.<br />

Hans Jürgen Kerkhoff<br />

weiteren Schaden von der deutschen und<br />

europäischen Stahlindustrie abzuhalten.<br />

Die Behandlung Chinas als Nicht-Marktwirtschaft<br />

bildet heute die rechtliche Grundlage,<br />

um effektive Antidumpingmaßnahmen<br />

einführen zu können. Künftig will die<br />

Kommission offenbar die Entscheidung über<br />

Antidumpingmaßnahmen davon abhängig<br />

machen, ob im entsprechenden Sektor<br />

»market distortions«<br />

vorliegen. Es<br />

bleibe abzuwarten,<br />

ob es hier gelingt,<br />

rechtssichere Kriterien<br />

zu entwickeln,<br />

hieß es. Das bedeute<br />

für die EU und für<br />

jede betroffene<br />

Industrie ein erneutes<br />

Rechtsrisiko und fehlende Investitionssicherheit.<br />

Sinnvoller wäre es, Marktverzerrungen<br />

weiterhin an die lang etablierten<br />

und rechtsstabilen fünf Kriterien zu knüpfen,<br />

die aus EU-Sicht eine Marktwirtschaft<br />

definieren. Schlussendlich drohen der Stahlindustrie<br />

in Deutschland und Europa weitere<br />

Nachweishürden im Vorfeld von Antidumpingverfahren<br />

– dort wo es eigentlich um<br />

Effektivität und Schnelligkeit geht.<br />

»China muss seine Reformanstrengungen<br />

deutlich steigern und aufhören, seine Strukturprobleme<br />

in Form von Dumpingstahl zu<br />

exportieren. Erst wenn sich dieses Land<br />

marktwirtschaftlich verhält, sollte es auch<br />

als Marktwirtschaft anerkannt werden«,<br />

forderte Stahlpräsident Kerkhoff.<br />

Die Strukturkrise auf<br />

dem Stahlmarkt hält an<br />

Erfreulich sei, dass die Regierungschefs der<br />

G20-Staaten auf ihrem Gipfel im September<br />

die Strukturprobleme in der globalen Stahlindustrie<br />

diskutiert und konkrete Schritte<br />

gefordert haben, um die notwendigen An -<br />

passungsprozesse zu unterstützen. Zu hoffen<br />

sei, dass sich China in die Arbeit des neu<br />

gegründeten globalen Kapazitätsforums,<br />

das ab <strong>Dezember</strong> 2016 im Rahmen der<br />

G20-Präsidentschaft unter deutscher Führung<br />

stehen wird, konstruktiv einbringen<br />

wird. Chinas Ziel, bis 2020 rd. 100 bis<br />

150 Mill. t Kapazitäten brutto abzubauen,<br />

reiche bei aktuellen Überkapazitäten von<br />

etwa 390 Mill. t nicht aus. In den ersten<br />

neun Monaten 2016 wurden bisher netto<br />

<br />

<br />

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14 K Steel International<br />

Marktversorgung Walzstahl Deutschland<br />

50<br />

Mill. t<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

43,2<br />

29,0<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 p 2017 v<br />

p<br />

Prognose, v Vohersage<br />

37,2<br />

41,2<br />

38,1 38,2<br />

39,6 39,3 39,6 40,2<br />

+1% +1,5%<br />

Quelle: WV Stahl, Pressekonferenz, STAHL 2016<br />

(Abbau abzüglich der Neuanlagen) nur 5 Mill. t abgebaut, nicht<br />

mehr als etwa 0,5 % der gesamten Kapazitäten. Auch die Ausfuhren<br />

hatten bisher weiter zugelegt.<br />

Energie- und Klimapolitik bedrohen<br />

die Wettbewerbsfähigkeit<br />

Gerade erst ist das neue internationale Klimaabkommen nach dem<br />

Klimagipfel in Paris vor knapp einem Jahr in Kraft getreten. Erstmals<br />

haben sich mit dem Abkommen alle Unterzeichner zum Klimaschutz<br />

bekannt und zu Beiträgen sowie einem internationalen Rahmenwerk<br />

verpflichtet. Vor Euphorie sei jedoch zu warnen – gerade aus<br />

Sicht der Stahlindustrie, denn verpflichtende Ziele sind nicht<br />

Bestandteil des Abkommens, sondern lediglich freiwillig eingereichte<br />

nationale Beiträge mit ganz unterschiedlichen Zielen und Instrumenten.<br />

Und: Die effizientesten Anlagen in der Stahlindustrie liegen mit<br />

ihren Emissionen bereits am technisch-naturwissenschaftlichen Minimum.<br />

Um die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie zu wahren,<br />

ist eine freie Zuteilung in ausreichender Höhe erforderlich. Die effizientesten<br />

Anlagen dürfen durch den Emissionsrechtehandel keine<br />

Kostenbelastungen erleiden.<br />

Die Bundesregierung müsse sich auf einen Ansatz verständigen,<br />

der Klimaschutz und zugleich Stahlproduktion auch in Zukunft in<br />

Deutschland und Europa möglich macht. Die Unterstützung der<br />

Bundesregierung sei dringend erforderlich, da im Europäischen Parlament<br />

die Brisanz des Themas offenbar nicht erkannt werde. »Die<br />

EU baut ihrer Stahlindustrie Hürden auf in Form von nicht erreichbaren<br />

Anforderungen (Benchmarks) und schafft damit gleichzeitig<br />

Wettbewerbsvorteile für außereuropäische Hersteller mit einer<br />

wesentlich schlechteren CO 2<br />

-Bilanz«, sagte Kerkhoff.<br />

»Der Stahl in Deutschland ist eigentlich gut für die Zukunft aufgestellt,<br />

doch kann die Stahlindustrie ihre Innovationskraft und die<br />

Chancen der Digitalisierung nur ausspielen, wenn die europäische<br />

Politik sie auch lässt«, betonte der Stahlpräsident. Die Werk stoffentwicklung<br />

wird durch die weitere Digitalisierung der Wirtschaft<br />

nachhaltig gestützt. Man sollte nicht vergessen, dass die Stahlindustrie<br />

mit ihren innovativen Werkstoffen einen unverzichtbaren Beitrag<br />

zur Weiterentwicklung der industriellen Basis in Deutschland leistet.<br />

www.stahl-online.de<br />

(sm 161204416) K<br />

/<br />

EU-Kommission kämpft gegen unfaire Wettbewerbsbedingungen<br />

Genthin. Auf zwei Stahlproduktarten aus China werden vorläufig Antidumpingzölle erhoben.<br />

Die Maßnahmen wurden Anfang Oktober beschlossen und<br />

betreffen warmgewalzte Grobblech- und Flachstahlerzeugnisse, wie<br />

der »Europaticker« der EU-Kommission kürzlich berichtete. Ergebnisse<br />

einer Untersuchung durch die Kommission zeigten, dass diese<br />

Stahlprodukte aus China zu allzu günstigen Preisen in Europa vertrieben<br />

wurden. Die Kommission reagierte schnell im Rahmen ihres<br />

Instrumentariums gegen Wettbewerbsverzerrungen. Um die Rentabilität<br />

der EU-Unternehmen wieder herzustellen, werden jetzt Zölle<br />

von 13,2 % bis 22,6 % auf warmgewalzten Flachstahl und 65,1 %<br />

bis 73,7 % auf Grobblech erhoben. In den nächsten Monaten muss<br />

dann entschieden werden, ob sich diese vorläufigen Maßnahmen<br />

über weitere Jahre erstrecken sollen. Unklar ist zudem, ob die Kommission<br />

auch rückwirkend Zölle auf Grobblechprodukte erhebt, die<br />

zwischen August und Oktober 2016 aus China in die EU geliefert<br />

wurden. Dies wäre möglich aufgrund einer zollamtlichen Erfassung,<br />

der Grobblech aus China seit August dieses Jahres unterliegt.<br />

Mehr Maßnahmen als je zuvor<br />

Insgesamt werden zurzeit mehr handelspolitische Schutzmaßnahmen<br />

gegen unfairen Wettbewerb im Stahlimport ergriffen als je<br />

zuvor. 37 Antisubventions- respektive Anti dumpingmaßnahmen<br />

sind anhängig, bei 15 davon handelt es sich um Importe aus China.<br />

In 12 Fällen dauern die Untersuchungen derzeit an. Die EU-Kommission<br />

weist darauf hin, dass ein Ausbau dieses Instrumentariums<br />

notwendig ist, um mit den Realitäten der Globalisierung Schritt zu<br />

halten. Andererseits setzt sie weiter ihren Aktionsplan um, der über<br />

multi- und bilaterale Kontakte das Problem der Überkapazitäten im<br />

Stahlsektor behandeln soll. Im Zuge dessen muss China in die Pflicht<br />

genommen werden, einen Mechanismus zur Überwachung von<br />

Überkapazitäten zu implementieren. Zudem sollte ein auf dem vorigen<br />

G20-Treffen an beraumtes Weltforum zu Überkapazitäten von<br />

Stahl eingerichtet werden, wodurch eine globale Zusammenarbeit<br />

und ein Austausch erleichtert wird.<br />

(sm 161204309)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Steel International K 15<br />

Industrie 4.0 in der<br />

Stahlbranche<br />

Umfangreiche Veränderungen stehen an<br />

Seoul. Die vierte industrielle Revolution hat die internationale Stahlindustrie<br />

fest im Griff. Immer mehr Unternehmen überlegen, wie sie die<br />

reale Erzeugung mit innovativen Informations- und Kommunikationstechniken<br />

gewinnbringend verzahnen können. Viele Projekte verlaufen<br />

vielversprechend – es bleibt allerdings noch einiges zu tun.<br />

Der erste Schritt ist oft die Digitalisierung<br />

der Abläufe entlang der Wertschöpfungskette.<br />

Anschließend folgt das Zusammenführen<br />

und Auswerten der gesammelten<br />

Daten. Das weit in der Ferne liegende<br />

Ziel ist die globale Vernetzung aller Marktteilnehmer<br />

der Stahlbranche.<br />

Kein Stahlunternehmen, das auch weiterhin<br />

Erfolg haben will, kann sich nach Einschätzung<br />

der Experten des Posco Research<br />

Institute (Asian Steel Watch No. 2) dieser<br />

technischen Entwicklung entziehen. Allen<br />

müsse klar werden, dass künftig nicht die<br />

Erzeugung oder die Verarbeitung von Stahl<br />

über Erfolg und Misserfolg entscheide, sondern<br />

das gesammelte Zahlenmaterial und<br />

die eingesetzte Software. Die Marktforscher<br />

raten Stahlunternehmen deswegen zum<br />

Ausbau der IT-Abteilungen.<br />

Andere Industrieunternehmen haben diesen<br />

Trend bereits vollzogen. Der Mischkonzern<br />

General Electric (GE), der auf eine lange<br />

Tradition in der Kraftwerkstechnik und im<br />

Energiebereich blickt, bezeichnet sich mittlerweile<br />

nur noch als digitales Industrieunternehmen.<br />

Siemens investierte viel Geld<br />

in neue Computerprogramme für alle Un -<br />

ternehmensbereiche. Automobilproduzent<br />

BMW be schäftigt in seinen Forschungs- und<br />

Entwicklungseinrichtungen inzwischen viele<br />

Softwareingenieure.<br />

Große Stahlunternehmen<br />

auf dem Vormarsch<br />

Große Stahlerzeuger wie thyssenkrupp und<br />

Tata Steel Europe haben diese Umbrüche<br />

bereits wahrgenommen und gehen mit<br />

diversen Projekten voran. Auch Händler wie<br />

Klöckner & Co stellen sich den Herausforderungen<br />

und wollen die sich ebenfalls bietenden<br />

Chancen des neuen Zeitalters nutzen.<br />

Bei thyssenkrupp arbeitet man intensiv an<br />

der digitalen Transformation. Der Stahlproduzent<br />

hat die digitale Vernetzung der Produktion<br />

im Auge und stellt den Mitarbeitern,<br />

Zulieferern und Kunden Informationen<br />

in Echtzeit zur Verfügung. Im Bereich Materials<br />

Services sind zudem mehrere Online-<br />

Shops für den Werkstoffhandel entstanden,<br />

nachdem in den USA bereits langjährige<br />

Erfahrungen gemacht wurden.<br />

Tata Steel Europe kümmert sich um die<br />

Digitalisierung der logistischen Prozesse,<br />

damit die Kunden kontinuierlich über die<br />

genauen Lieferzeiten der Waren informiert<br />

werden. Auch die Transaktionen zwischen<br />

den Stahlwerken und den Kunden will der<br />

Konzern digitalisieren. Außerdem ist ein eng<br />

geflochtenes Informationsnetzwerk mit<br />

Europas größtem unabhängigen Stahlhändler<br />

Klöckner & Co. geplant. In Großbritannien<br />

tauschen die Partner schon Bestellungen<br />

und Rechnungen elektronisch aus. Künftig<br />

soll diese Zusammenarbeit auf andere europäische<br />

Märkte und die USA ausgedehnt<br />

werden.<br />

Internethandel wächst<br />

Der Verkauf von Stahl im Internet wird<br />

immer beliebter. Klöckner & Co plant eine<br />

Industrieplattform, die nicht nur Angaben<br />

über sein Angebot beinhaltet, sondern auch<br />

Aussagen über Produkte, Bestände und Lieferzeiten<br />

von Mitbewerbern trifft. Der Stahlhändler<br />

will dadurch lange Lieferzeiten und<br />

hohe Lagerbestände vermeiden und den<br />

Handel noch effizienter und kostengünstiger<br />

gestalten. Klöckner & Co rechnet nach<br />

Einführung dieser Innovation mit einer Re -<br />

duzierung des Umlaufvermögens und signifikanten<br />

Einsparungen. Schon bald sollen<br />

mehr als die Hälfe der Bestellungen im Internet<br />

abgewickelt werden.<br />

Auch in China steigt die Zahl der Stahlhandelsplattformen.<br />

Im Jahr 2013 eröffnete<br />

Baosteel das Shanghai Steel Trade Center<br />

und wandelte es 2015 in die E-Commerce-<br />

Plattform Ouyeel um. Die Shagang-Gruppe<br />

ging 2014 mit Jiulong Online auf den Markt.<br />

All diese Angebote zeigen, dass immer<br />

mehr Informationen über Produktion, Handel<br />

und Stahleinsatz digitalisiert werden.<br />

Möglicherweise stehen künftig allen Erzeugern<br />

und Kunden sämtliche Informationen<br />

online zur Verfügung, prognostizieren die<br />

Experten.<br />

Posco, Südkoreas größter Stahlerzeuger,<br />

geht sogar noch einen Schritt weiter. Er<br />

glaubt fest an das Entstehen von denkenden<br />

Fabriken (Smart Factories). Bereits jetzt können<br />

sich Stahlerzeuger aus den gesammelten<br />

Daten ein sehr genaues Bild ihrer einzelnen<br />

Produktionsstätten machen. Posco<br />

spricht von digitalen Genkarten, vergleichbar<br />

mit menschlichen Chromosomensätzen.<br />

Werden diese Daten analysiert und verknüpft,<br />

können Stahlerzeuger auf Unregelmäßigkeiten<br />

reagieren und Fehler beheben.<br />

Posco ist überzeugt, dass eine Smart Factory<br />

Störungen selbst abstellen kann. Vorausgesetzt,<br />

sie verfügt über alle Informationen.<br />

Hierzu gehören nicht nur die Daten der Fertigung,<br />

sondern auch alle Details über das<br />

Gebäude, die Energiezufuhr, die Umwelt,<br />

die Sicherheit und die Qualität. Sind alle<br />

Angaben vorhanden und zusammengeführt,<br />

kann die Smart Factory diese Rahmenbedingungen<br />

kontinuierlich wahrnehmen,<br />

analysieren und steuern. Vergleichbar mit<br />

einem Menschen, der fühlt, denkt und handelt.<br />

Der koreanische Stahlerzeuger hat ein<br />

entsprechendes Pilotprojekt in seinem Werk<br />

Gwangyang ins Leben gerufen. Künftig will<br />

er alle Werke mit diesen automatisierten<br />

Steuerungen ausstatten. kibi<br />

K<br />

(sm 161204330)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


16 K Steel International<br />

Die US-Präsidentschaftswahl<br />

ist entschieden<br />

Stahl »Made in America« war oft ein Wahlkampfthema<br />

New York. Lange bevor Amerikas Wähler Anfang November über<br />

ihre neue Regierung entschieden, stand ein Wahlsieger fest: Der<br />

Protektionismus. Die Populisten im langen Rennen ums Weiße Haus,<br />

Republikaner Donald Trump und Demokrat Bernie Sanders, zogen<br />

unermüdlich gegen unfaire Importe vom Leder, weil die angeblich<br />

Hunderttausende von amerikanischen Arbeitsplätzen vernichteten.<br />

Im Vorwahlrennen gegen Sanders<br />

musste sich denn auch Hillary Clinton auf<br />

die Seite der Protektionisten schlagen, um<br />

im Hauptwahlkampf gegen Trump die<br />

Unterstützung von Sanders‘ Anhängern zu<br />

gewinnen. Pennsylvania und Ohio, einst<br />

Hochburgen von Eisen und Stahl und immer<br />

noch die führenden Standorte der Stahlindustrie,<br />

galten als zwei der wichtigsten Bundesstaaten,<br />

in denen Wechselwähler über<br />

Sieg und Niederlage im Präsidentenrennen<br />

entschieden. Kein Wunder, dass Kandidaten<br />

bei ihren Wahlauftritten in diesen Bundesländern<br />

ihren Ruf nach Schutz vor unfairen<br />

Einfuhren in erster Linie auf Stahl bezogen.<br />

Flexibilität war im US-Wahljahr<br />

gefragt<br />

Allerdings gab es zwischen Trump und Sanders<br />

auf der einen Seite und Clinton auf der<br />

anderen Seite Nuancierungen in Sachen<br />

Handel und Handelsabkommen. Während<br />

Trump und Sanders das Nordamerikanische<br />

Handelsabkommen (NAFTA) zwischen den<br />

Vereinigten Staaten, Kanada und Me xiko für<br />

den Verlust von Jobs in den USA verantwortlich<br />

machten, hielt sich Hillary Clinton in<br />

Sachen des NAFTA-Abkommens zurück, das<br />

während der Präsidentschaft ihres Mannes,<br />

Bill Clinton, unterzeichnet wurde. Aber sie<br />

zog ihre als Außenministerin ausgedrückte<br />

Unterstützung für die noch nicht von Washington<br />

unterzeichnete Trans-Pacific-Partnership<br />

(TPP) in der derzeitigen Form zurück.<br />

Damit ließ sie die Möglichkeit offen, dass sie<br />

nicht wie Trump und dem im Vorwahlkampf<br />

geschlagenen Sanders ein TPP-Abkommen<br />

mit verbesserten Provisionen akzeptieren<br />

würde.<br />

Im Protektionsklima des Wahljahres war<br />

es mehr als peinlich für Hillary Clinton, dass<br />

Wikileaks unter anderem auch die Manuskripte<br />

von Reden veröffentlichte, die sie vor<br />

ihrer Präsidentschaftskandidatur vor Bankiers<br />

an der Wall Street und im Ausland<br />

hielt. Wenn echt, enthüllten diese Dokumente,<br />

dass Hillary Clinton freien Handel<br />

unterstützt, eine Position, die traditionell<br />

von der Mitte beider großen Parteien unterstützt<br />

wurde.<br />

Ebenso peinlich waren für Trump in der<br />

Endphase des Wahlkampfes journalistische<br />

Ermittlungen, die enthüllten, dass er für den<br />

Bau von zweien seiner neuen Hotels chinesische<br />

Stahlprodukte verwendete, die er<br />

über ein Offshore-Unternehmen in die USA<br />

transportieren ließ. Trotzdem verkaufte er<br />

sich bei Wahlkampfauftritten nach wie vor<br />

als Super-Protektionist.<br />

Das Thema Stahldumping schafft<br />

neue Arbeitsplätze<br />

Auch Kongressabgeordnete beider Parteien,<br />

ganz gleich ob sie in den Novemberwahlen<br />

kandidierten oder nicht, nutzten jede Gelegenheit,<br />

ihre Unterstützung für »Made in<br />

America«-Stahl zu versichern. Ein gutes Beispiel<br />

ist Sherrod Brown, ein Demokrat, der<br />

Ohio im US-Senat repräsentiert und dessen<br />

Amtszeit 2018 ausläuft. Drei Wochen vor<br />

den Wahlen wurde sein von einem Assistenten<br />

gesteuertes Automobil schwer beschädigt,<br />

als ein anderer Fahrer ein rotes Verkehrslicht<br />

missachtete. Der nur leicht verletzte<br />

Senator erklärte unmittelbar nach<br />

dem Unfall, »Mein Jeep Cherokee, hergestellt<br />

mit amerikanischem Stahl von gewerkschaftlich<br />

organisierten Arbeitern in Toledo<br />

(Ohio), machte es möglich, dass wir mit<br />

heiler Haut davonkamen.«<br />

Brown gehörte zu den zwölf Senatoren<br />

im Washingtoner Kongress, die kurz vor<br />

dem Wahltag einen Brief an Barack Obama<br />

unterzeichneten, obwohl der Präsident dem<br />

Ende seiner Amtszeit nahe war. So war der<br />

Brief wohl mehr eine PR-Initiative, mit dem<br />

die Unterzeichner mehr Schutz gegen un -<br />

faire Stahlimporte verlangten, um Wählern<br />

in Stahlhochburgen das Wort zu reden. Insbesondere<br />

verlangten die Senatoren, dass<br />

die Administration nicht exklusiv auf multilaterale<br />

Beschlüsse und Verhandlungen<br />

setzt, wenn es um chinesischen Stahl geht.<br />

Während Strafzölle gegen unfaire Im porte<br />

aus China wichtige Instrumente zum Schutz<br />

der einheimischen Stahlindustrie seien, so<br />

die Senatoren, trügen sie nicht zur Lösung<br />

der systematischen Probleme mit Chinas<br />

Überkapazität bei.<br />

Auf Druck der einflussreichen »Stahlfraktion«<br />

im Kongress intensivierte die Obama-<br />

Administration vor Jahresfrist den Kampf<br />

gegen gedumpten Stahl: Zusätzliches Zollund<br />

Grenzpersonal verstärkte Inspektionen<br />

von Auslandsstahl in verschiedenen Häfen;<br />

weitere Arbeitskräfte im Handelsministerium<br />

haben die Aufgabe, dass verhängte<br />

Strafzölle tatsächlich kassiert werden.<br />

Zeit ist ein kritischer Faktor<br />

Obwohl nahezu alle regelmäßigen Be -<br />

schwerden gegen unfaire Stahlimporte von<br />

der einheimischen Stahlindustrie mit der<br />

Verhängung von empfindlichen Strafzöllen<br />

enden und obwohl insbesondere während<br />

der Obama-Amtszeit die Einhaltung einschlägiger<br />

Protektionsgesetze verschärft<br />

wurde, fand der Sektor letzthin einen neuen<br />

Beschwerdepunkt: Das Handelsministerium<br />

und die International Trade Commission<br />

(ITC), eine Behörde der U.S. Regierung,<br />

wickeln die Ermittlungen und die Entscheidung<br />

über Handelsbeschwerden der Branche<br />

nicht zügig genug ab. Die Zeitfrage<br />

wurde wieder akut, als die ITC erklärte, dass<br />

die Ermittlungen über eine von U.S. Steel im<br />

April 2016 eingereichte Beschwerde nicht<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Steel International K 17<br />

vor März 2018 komplett sein werden. Für<br />

U.S. Steel ist dieser Zeitraum zu lang und<br />

gibt den Chinesen viel zu viel Zeit, ihre Produkte<br />

nach Amerika zu verkaufen.<br />

In der 73 Seiten umfassenden Beschwerde<br />

beschreibt U.S. Steel wie regelmäßige Preisabsprachen<br />

unter den größten chinesischen<br />

Stahlherstellern, falsche Beschreibungen der<br />

exportierten Produkte, und Verkauf über<br />

Drittländer Preise von Inlandprodukten ne -<br />

gativ beeinflussen und der einheimischen<br />

Industrie großen Schaden zufügen. U.S. Steel<br />

verlangt den Bann aller unfair gehandelten<br />

Stahlprodukte aus China, sei es aus Kohlenstoffstählen<br />

oder legierten Stählen.<br />

Ein solcher Bann stößt bei manchen Stahlnutzern<br />

auf Widerstand. Ein Stahlkäufer<br />

ließ die ITC zum Beispiel wissen, dass es sich<br />

bei dem von seinem Unternehmen importierten<br />

Stahl aus China um Produkte handelt,<br />

die von amerikanischen Stahlproduzenten<br />

nicht in der gewünschten Quantität und<br />

Qualität hergestellt werden.<br />

So oder so wiegen protektionistische Sentiments<br />

schwer in beiden großen Parteien.<br />

bln<br />

(sm 161204384) K<br />

L STEEL TICKER<br />

STAHLHANDEL IN EUROPA OHNE<br />

EINDEUTIGE TENDENZ<br />

Brüssel. Die Nachfrage nach Flachstählen in der<br />

Europäischen Union schwankt. Im September 2016<br />

verzeichneten die Flachstahl-Service-Center im<br />

Vergleich zum Vorjahrjahresmonat einen Rückgang<br />

um 3 %. Für August 2016 hatte EUROMETAL, der<br />

europäische Verband der Stahlhändler und<br />

Stahl-Service-Center, indes einen Anstieg gemeldet,<br />

für Juli einen Einbruch. Nach der positiven<br />

Entwicklung im ersten Halbjahr 2016 verlief das<br />

dritte Quartal mit einem Rückgang von 3 % schwächer.<br />

In den ersten neun Monaten stiegen die Auslieferungen<br />

auf Jahressicht nur noch um 2 %.<br />

Der erneute Nachfragerückgang veränderte die<br />

Bestände. Die auf Flachstähle spezialisierten<br />

Stahl-Service-Center lagerten Ende September<br />

2016 Produkte für 62 Verkaufstage. Ein Jahr zuvor<br />

reichte der Vorrat nur für 58 Tage.<br />

Auch die nicht spezialisierten Stahlhändler veräußerten<br />

im September 2016 weniger Erzeugnisse.<br />

Lediglich bei Grobblechen und bei verzinkten<br />

und beschichteten Flachstählen griffen die Kunden<br />

beherzter zu als im September 2015. Insgesamt<br />

sank der Absatz im September 2016 um 6 %<br />

und im dritten Quartal um 5 %. Für die ersten<br />

neun Monate 2016 bleibt nur noch ein Anstieg<br />

von 2 %.<br />

K<br />

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18 K Steel International<br />

Energieeffiziente und umweltfreundliche<br />

Erzeugung<br />

Posco, SSAB und thyssenkrupp punkten<br />

London. Klimaschutz steht bei Posco, SSAB und thyssenkrupp ganz oben<br />

auf der Tagesordnung. Die Konzerne betreiben nach Einschätzung der<br />

internationalen Non-Profit-Organisation CDP die energieeffizientesten<br />

und umweltfreundlichsten Anlagen der Welt. Den größten Nachholbedarf<br />

hat U.S. Steel.<br />

Das Carbon Disclosure Project (CDP)<br />

wertete freiwillige Angaben der Stahlerzeuger<br />

zu CO 2<br />

-Emissionen, Klimarisiken, Re -<br />

duktionszielen und -strategien aus. Einmal<br />

im Jahr verschickt das CDP im Auftrag seiner<br />

Investoren standardisierte Fragebögen und<br />

hofft auf hohe Rücklaufquoten und lückenlose<br />

Auskünfte. Die unabhängigen Experten<br />

bewerten die Emissionen und die Leistungen<br />

zum Vermeiden der Emissionen und<br />

erstellen Rankings, die im jährlichen Klimawandelbericht<br />

veröffentlicht werden.<br />

Mit den Antworten gewähren die Unternehmen<br />

Einblick in ihre Schadstoffemissionen,<br />

Emissionsziele, Emissionskosten, das<br />

Energiemanagement, die Entwicklung kohlenstoffarmer<br />

Technologien, die Wasserrisiken<br />

sowie laufende und geplante Klimaprogramme.<br />

Bei der jüngsten Befragung brillierte der<br />

südkoreanische Stahlerzeuger Posco. Er er -<br />

reichte in allen Kategorien die besten Werte.<br />

Zum einen ist der Schadstoffausstoß der<br />

Anlagen unterdurchschnittlich. Zum anderen<br />

wurden die Emissionen in der jüngsten Vergangenheit<br />

signifikant reduziert. Außerdem<br />

entsprechen die Klimaschutzziele des Stahlerzeugers<br />

den Vorgaben der Weltklimakonferenz.<br />

Darüber hinaus entwickelte Posco<br />

mit Finex eine Stahlerzeugungstechnologie,<br />

die ohne die Aufbereitung in Sinter- und Pelletieranlagen<br />

auskommt und so den Schadstoffausstoß<br />

extrem verringert. Schließlich<br />

überzeugten die Südkoreaner mit vielen<br />

weiteren Projekten zur CO 2<br />

-Reduktion.<br />

Gute Ideen aus Schweden<br />

Die zweitplatzierte SSAB zeichnet sich durch<br />

einen geringen Energieeinsatz aus. Die<br />

Schweden erreichen dies mit die Stahlerzeugung<br />

in elektrischen Lichtbogenöfen und<br />

den in Europa eingesetzten LD-Verfahren.<br />

Außerdem hat sich SSAB für die Zukunft<br />

sehr hohe Einsparziele gesetzt und hierfür<br />

die Technologie »Hybrit« entwickelt.<br />

thyssenkrupp erreichte Platz 3 und überzeugte<br />

die Jury mit dem geringsten Schadstoffausstoß<br />

der Unternehmen mit Hochofentechnik.<br />

Nur Hyundai und SSAB erreichten<br />

dank signifikanter Lichtbogenofenprozesse<br />

noch bessere Werte. Auch der Wasserverbrauch<br />

gehörte zu den geringsten<br />

aller Unternehmen. Zudem überzeugten die<br />

Essener mit der Entwicklung des zukunftsweisenden<br />

Konzeptes Carbon Capture &<br />

Use (CCU), weiteren Klimaschutzaktivitäten,<br />

anspruchsvollen Einsparzielen und der Verbesserung<br />

der Energieeffizienz.<br />

Hyundai Steel erreichte den vierten Platz<br />

und profitierte von dem hohen Anteil der<br />

Stahlerzeugung in elektronischen Lichtbogenöfen.<br />

Außerdem verfügen die Südkoreaner<br />

über sehr ausgereifte Emissionskosten-<br />

Szenarien. Hyundai fiel allerdings in der<br />

Gesamtwertung zurück, da keine Auskünfte<br />

über die Entwicklung bahnbrechender<br />

Technologien zur Reduzierung der Emissionen<br />

erteilt wurden. Außerdem hat das<br />

Unternehmen höhere Wasserrisiken als seine<br />

Mitbewerber. Die weiteren fünf Plätze<br />

nehmen ArcelorMittal, Nippon Steel &<br />

Sumitomo Metal Corp (NSSMC), China<br />

Steel, JFE Holdings, Kobe Steel und JSW<br />

Steel ein.<br />

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Rohstahlproduktion<br />

im Oktober 2016<br />

Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />

Deutschland ist im Oktober gegenüber einem<br />

recht hohen Vorjahreswert um 3,7 % gesunken.<br />

Auch im bisherigen Jahresverlauf unterschreitet<br />

sie ihr vergleichbares Vorjahresergebnis<br />

um knapp 2 %. Die effektive Auslastung<br />

erreicht im Oktober 86 %, im Jahresdurchschnitt<br />

liegt sie bei 87 %.<br />

(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />

K<br />

Schlechtes Ranking<br />

für fehlende Antworten<br />

Die rote Laterne trägt U.S. Steel. Der Stahlerzeuger<br />

hat im Vergleich zu anderen Unternehmen<br />

eine sehr hohe Emissionsintensität<br />

und in jüngster Vergangenheit keine Einsparungen<br />

erreicht. Außerdem existieren keine<br />

Einsparziele und auch keine Forschungsprojekte<br />

für neue Technologien. US Steel beantwortete<br />

zudem die Fragen zum Energieund<br />

Wasserverbrauch nicht und rutschte in<br />

der Gesamtwertung nach unten.<br />

K<br />

(sm 161204302)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Steel International K 19<br />

Metallrecycling als Klimaschützer<br />

Darmstadt. Im Auftrag von Metalle pro Klima, der Unternehmensinitiative in der WVMetalle, erstellte das<br />

Öko-Institut e.V. – Institut für angewandte Ökologie einen Bericht unter dem Titel »Klimaschutzpotenziale des<br />

Metallrecyclings und des anthropogenen Metalllagers«.<br />

Die Studie sollte ermitteln, wieviel Treibhausgas<br />

(THG) pro Jahr in Deutschland eingespart<br />

werden könnte durch Recycling der<br />

Nichteisen-Metalle Blei, Kupfer, Nickel, Zink<br />

und Aluminium. Für dieses sogenannte an -<br />

thropogene – also von Menschenhand entwickelte<br />

– Lager galt es, das Klimaschutzpotenzial<br />

zu errechnen.<br />

Etwa 2,5 Mill. t dieser NE-Metalle wurden<br />

2014 in Deutschland erzeugt, woran die<br />

Sekundärproduktion mit 49 % beteiligt war.<br />

Die Primärproduktion verursachte inklusive<br />

aller Prozesse Treibhausgasemissionen von<br />

10,8 Mill. t, die Sekundärproduktion hatte<br />

daran einen Anteil von 14 %. Diese Direkteinsparungen<br />

der Treibhausgase durch Re -<br />

cycling belaufen sich auf ca. 7,3 Mill. t.<br />

Umfang und Wert des Metalllagers<br />

Der Umfang des NE-Metalllagers in Deutschland<br />

belief sich 2014 auf etwa 76,5 Mill. t<br />

– also rd. 950 kg je Einwohner. Diese NE-<br />

Metalle befinden sich im anthropogenen<br />

Lager, also gebunden in Häusern, Fahrzeugen<br />

oder der Infrastruktur. Gemessen an -<br />

hand der durchschnittlichen Schrottpreise<br />

betrug das anthropogene NE-Metalllager<br />

2014 einen Gesamtwert von ca. 132 Mrd. €.<br />

Bis 2050 wird dieses Metalllager auf etwa<br />

130 Mill. t oder 1.600 kg pro Einwohner<br />

anwachsen, und somit – nach den aktuellen<br />

Schrottpreisen – einen Wert von rd.<br />

245 Mill. € darstellen.<br />

Hohes Einsparpotenzial<br />

Zusammengenommen beläuft sich das<br />

mögliche Einsparpotenzial – würde das<br />

gesamte anthropogene Metalllager mittels<br />

Recycling erschlossen – für das Jahr 2014<br />

auf ca. 390 Mill. t Treibhausemissionen<br />

sowie hochgerechnet für das Jahr 2050 auf<br />

etwa 634 Mill. t. Dieser Wert stellt das<br />

3,9-fache der heutigen deutschen CO 2<br />

-Verkehrsemissionen<br />

dar.<br />

Somit präsentiert sich dieses prinzipiell<br />

ohne Qualitätsverlust regenerierbare Metall-<br />

lager als ein Speicher von Energie und Ressourcen<br />

für weitere Generationen. Allerdings<br />

ist die Primärproduktion von Metallen<br />

weiterhin vonnöten, da Metallschrott nur<br />

begrenzt zur Verfügung steht. Zudem wachsen<br />

diverse metallintensive Märkte wie Elektromobilität,<br />

Erneuerbare Energien sowie<br />

der Leichtbau sehr rasch.<br />

Bei wirtschaftlicher Erschließung des<br />

wachsenden anthropogenen deutschen Me -<br />

talllagers sind zweifelsfrei bis 2050 weitere<br />

Einsparungen der Treibhausgase möglich.<br />

Dazu müssen allerdings die Bedingungen für<br />

ein effizientes Recycling verbessert werden.<br />

www.zink.de<br />

/<br />

(sm 161204316)<br />

L STEEL TICKER<br />

STAHLFABRIK IN NEWPORT<br />

KOMMT UNTER DEN HAMMER<br />

Newport. Der insolvente Stahlerzeuger AIC<br />

Steel Limited wird noch bis <strong>Dezember</strong> 2016<br />

zwangsversteigert. Für den Verkauf der mehr als<br />

400 Anlagen auf dem 10 ha großen Grundstücks<br />

im walisischen Newport ist eine Online-Auktion<br />

geplant. Der Auktionator hofft auf Kaufinteressenten<br />

aus aller Welt. Angeboten werden Maschinen<br />

zur Stahlerzeugung, Portalkräne, Schweißgeräte,<br />

Fördertechnik, Gabelstapler und Nutzfahrzeuge.<br />

Der Stahlerzeuger, der vor allem für die Bauindustrie<br />

produzierte, entließ im Rahmen seiner<br />

Betriebsaufgabe mehr als 100 Mitarbeiter. Der<br />

Konkursverwalter hatte entschieden, dass der<br />

Betrieb nicht weitergeführt wird, fand aber keinen<br />

Käufer für das gesamte Werk.<br />

www.eddisons.com/machinerybusiness-assets/assets-for-sale/<br />

K<br />

/<br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 161204386)<br />

Schöllinger Feld 13<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


20 K Steel International<br />

ArcelorMittal erzeugt weitere innovative Stähle in Europa<br />

Ostrava. Der luxemburgische Stahlerzeuger will seinen Erfolg aus dem Ausland in Europa wiederholen und fährt<br />

in Tschechien das modernisierte Walzwerk an.<br />

Anfang Oktober war es geschafft.<br />

Arcelor Mittal konnte in seinem tschechischen<br />

Werk Ostrava das modernisierte Mittelstahlwalzwerk<br />

in Betrieb nehmen. Dort<br />

werden nun innovative Flachstähle für die<br />

Automobilindustrie erzeugt, aus denen<br />

anschließend Blattfedern gefertigt werden.<br />

Die Luxemburger stellen diesen hochwertigen<br />

Stahl bereits in Kanada und in Brasilien<br />

her. Das niedriglegierte Chrom-Vanadium-<br />

Material zeichnet sich durch eine außergewöhnliche<br />

Formbarkeit sowie Zähigkeit und<br />

Härte aus. Dank dieser Eigenschaften ist es<br />

bestens für die Herstellung von sehr beanspruchten<br />

Fahrzeugteilen, wie beispielsweise<br />

Blattfedern geeignet. Die Widerstandsfähigkeit<br />

wird durch die besondere QT-<br />

Wärmebehandlung erreicht.<br />

Für die Modernisierung des Walzwerkes,<br />

die im Jahr 2017 abgeschlossen werden soll,<br />

haben die Luxemburger rd. 7,7 Mill. € zur<br />

Verfügung gestellt. Mit dem Ausbau der<br />

Produktpalette will ArcelorMittal in Ostrava<br />

die Erzeugung hochwertiger Stähle weiter<br />

ausbauen und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

steigern. Automobilzulieferer haben das<br />

tschechische Werk bereits als Hersteller von<br />

innovativen Flachstählen in ihre Bezugslisten<br />

aufgenommen.<br />

Das Walzwerk bietet die Flachstähle in drei<br />

Versionen für die Herstellung von Parabel-,<br />

Mehrfachblatt- und Luftfedern an. Kunden<br />

können aus Breiten zwischen 50 mm und<br />

100 mm und Dicken zwischen 5 mm bis<br />

50 mm wählen. Blattfedern finden sich in<br />

vielen Verkehrsmitteln, Vans, Lkw, Anhängern,<br />

Pick-ups, Geländewagen, Eisenbahnwagen<br />

und Landmaschinen.<br />

Aktuell erzeugt das Mittelstahlwalzwerk<br />

mit einer Länge von rd. 1 km 750.000 t<br />

Stahlprodukte pro Jahr. Hierzu gehört eine<br />

große Bandbreite von warmgewalzten<br />

Langprodukten – unter anderem Betonrippenstahl.<br />

Bereits vor geraumer Zeit in -<br />

vestierten die Luxemburger schon einmal<br />

7,4 Mill. € und ermöglichten die Erzeugung<br />

von Gewindestangen mit Abmessungen<br />

zwischen 15 und 75 mm. Diese Stangen<br />

werden vor allem bei der Errichtung von<br />

Häusern, in Tiefbauten und in geotechnischen<br />

Anwendungen eingesetzt.<br />

Beim Bau des Walzwerkes in den 1980er-<br />

Jahren war es mit einem Investitionsvolumen<br />

von 7 Mrd. tschechischen Kronen das<br />

zweigrößte Projekt in der tschechischen<br />

Republik. An erster Stelle stand das Kernkraftwerk<br />

Temelin.<br />

WS(hp)/SE/ (sm 161204292)<br />

L STEEL TICKER<br />

FULL-SERVICE-VERTRAG MIT<br />

BIG RIVER STEEL<br />

Düsseldorf. SMS Technical Services hat in<br />

Osceola im südlichen US-Bundesstaat Arkansas<br />

eine neue Wartungswerkstatt eröffnet. Sie liegt<br />

rd. 3 km entfernt vom Stahlkomplex Big River<br />

Steel (BRS). SMS Technical Services übernimmt<br />

für den Produzenten von Spezialstählen sämtliche<br />

Wartungsdienstleistungen an der Stranggießanlage,<br />

den Kokillen, den Segmenten und<br />

Walz werkskomponenten für die CSP ® -Anlage<br />

(Jahresproduktion: 1,6 Mill. t). Daneben ist SMS<br />

Technical Services für die zwei Vor-Ort-Walzenwerkstätten<br />

der Warm- und Kaltwalzwerke verantwortlich.<br />

SMS Technical Services ist als Full-Service-Lieferant<br />

verantwortlich für die Investitionen beim<br />

Bau der Walzenwerkstätten, für das dort beschäftigte<br />

Personal und die Betriebsführung. Solche<br />

Verträge sind bei Stahlherstellern in Nordamerika<br />

zunehmend gefragt. Für die Walzenwerkstätten<br />

stellt SMS Technical Services außerdem die Walzenschleifmaschinen<br />

sowie die Nebeneinrichtungen.<br />

Nach der Inbetriebnahme des BRS-Stahlwerks<br />

werden in der Wartungswerkstatt in Osceola und<br />

den beiden Walzenwerkstätten insgesamt rund<br />

50 Mitarbeiter beschäftigt sein.<br />

www.sms-group.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 161204285)<br />

EU-EMISSIONSRECHTEHANDEL<br />

BLEIBT SORGENKIND<br />

Düsseldorf. Am 13. Oktober 2016 hat der<br />

Industrieausschuss des Europäischen Parlamentes<br />

seine Stellungnahme zur geplanten EU-Richtlinie<br />

für den Emissionsrechtehandel ab 2021 verabschiedet.<br />

»Die vom Ausschuss vorgeschlagenen<br />

Änderungen reichen nicht aus, um den Erhalt der<br />

internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie<br />

zu sichern und damit eine Abwanderung<br />

von Industrieproduktion infolge von CO 2<br />

-Kostenbelastungen<br />

(Carbon Leakage) zu verhindern«,<br />

kommentiert Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl, das Ergebnis.<br />

Für die Stahlindustrie gehe es bei der Ausgestaltung<br />

der vierten Handelsperiode (2021 –<br />

2030) um eine fundamentale Weichenstellung mit<br />

existenzieller Bedeutung. »Betroffen sind die<br />

internationale Wettbewerbsfähigkeit und die<br />

Investitionsperspektiven unserer Industrie in den<br />

nächsten 14 Jahren«, so Kerkhoff. »Durch den<br />

Vorschlag der EU-Kommission drohen der Stahlindustrie<br />

massive Belastungen. Wir sind in Sorge,<br />

dass die Brisanz des Themas in Brüssel nicht<br />

erkannt wird.«<br />

Zwar sei zu begrüßen, dass der Industrieausschuss<br />

insgesamt eine Erhöhung der freien Zertifikate<br />

für die Industrie fordere. Bei den schon<br />

bisher fehlerhaften, unterhalb des technisch<br />

Machbaren festlegten Benchmarks und der ge -<br />

planten weiteren Absenkung der Zuteilung gebe<br />

es jedoch keine durchgreifenden Verbesserungen.<br />

Der Stahlindustrie drohe weiter ein erheblicher<br />

Kauf von Zertifikaten, der nicht durch technische<br />

Maßnahmen zu Emissionsminderungen ausgeglichen<br />

werden könne. Das Europäische Parlament<br />

und die Mitgliedstaaten müssten sich im weiteren<br />

Verfahren dringend für Verbesserungen an dem<br />

Kommissionsvorschlag einsetzen.<br />

K<br />

WS(Jp)/SE/Jp (sm 161204304)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Steel International K 21<br />

Tschechischer Autobauer<br />

erweist sich als rentabel<br />

Zu wenig Arbeitskräfte belasten noch<br />

Mladá Boleslav / CZ. Die VW-Tochter Skoda bereitet gerade die<br />

Einführung des neuen Sport- und Nutzwagens (SUV) Kodiaq vor – und<br />

stößt bereits jetzt auf ein riesiges Kundeninteresse. Die Tschechen<br />

müssen dabei ein sonst eher seltenes Problem lösen.<br />

Bernhard Maier, der seit knapp einem<br />

Jahr den Vorstand des tschechischen Autobauers<br />

Skoda führt, blickt zwar schon auf<br />

eine ereignisreiche Karriere zurück, die mehr<br />

als 30 Jahre lang ist und in der er sich immer<br />

weiter verbessert hat. So arbeitete der<br />

Manager anfänglich auf unterschiedlichen<br />

Positionen bei BMW, bis er schließlich sogar<br />

im Vorstand der Porsche AG saß. Doch hat<br />

Maier wohl selten eine solch interessante<br />

geschäftliche Situation erlebt wie jetzt – aller<br />

fundierten Führungserfahrung zum Trotz:<br />

Der neue Sport- und Nutzwagen (SUV)<br />

Kodiaq, den der Deutsche Anfang Oktober<br />

auf der Motorshow in Paris den Fachjournalisten<br />

vorstellte, erfreut sich bereits vor seiner<br />

Einführung einer so großen Beliebtheit<br />

unter den Kunden, dass die Tschechen mit<br />

der Produktion kaum nachkommen. Die<br />

Wartezeit beträgt nach dem Eingang der<br />

Bestellung derzeit mehrere Monate. Die<br />

Herstellung hat gerade im ostböhmischen<br />

Werk in Kvasny begonnen, wo die tschechische<br />

VW-Tochter bereits den Mittelklasse-<br />

Wagen Superb vom Band laufen lässt – das<br />

Spitzenprodukt des Unternehmens.<br />

»Wir werden ab Januar 2017 hier 24<br />

Stunden sechs Tage die Woche arbeiten«,<br />

zitiert die tschechische Tageszeitung<br />

lenker.<br />

Diese Vereinbarung, einen Tag länger<br />

als bisher zu arbeiten, habe der Vorstand mit<br />

den Gewerkschaften geschlossen, so Maier.<br />

Was wie ein Traum für jeden Produzenten<br />

klingt, hat aber doch eine unerwartet negative<br />

Seite: Skoda wird Probleme bekommen,<br />

für die zusätzlichen Schichten genügend<br />

Arbeitskräfte zu gewinnen. Und das, ob wohl<br />

die VW-Tochter bereit ist, wesentlich mehr<br />

zu zahlen als marktüblich. Die Rede ist von<br />

bis 35.000 Kronen (rd. 1.300 €) pro Monat,<br />

die ein Arbeitnehmer nach einer gewissen<br />

Zeit mit allen Zulagen erreichen kann.<br />

Zum Vergleich: Nur in der Hauptstadt<br />

Prag, in der die Lebensqualität vergleichsweise<br />

hoch ist, verdienen die Tschechen<br />

ähnlich viel. Dass jemand im abgelegenen<br />

Osten des Landes eine solche Summe auf<br />

das Konto bekommt, ist schon sehr ungewöhnlich.<br />

Und nicht nur dort, sondern auch<br />

in anderen Regionen Tschechiens. So liegt<br />

der Durchschnittslohn bei etwa 27.000 Kronen<br />

(etwa 1.000 €).<br />

Trotz dieses attraktiven Lohnangebots<br />

dürfte es für Maier nicht leicht werden, weitere<br />

Arbeitskräfte für sein Projekt zu gewinnen.<br />

Denn in manchen Regionen des Landes<br />

herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Und<br />

viele wandern weiterhin in die westlichen<br />

Länder ab, weil dort die Lohnaussichten einfach<br />

besser sind – nach wie vor. Die Verantwortlichen<br />

von Skoda machen sich da auch<br />

nichts vor. Sie wissen ganz genau, dass sie<br />

die erforderlichen zusätzlichen Mitarbeiter<br />

wohl kaum am einheimischen Markt finden<br />

werden. »Wir werden in Polen und in der<br />

Ukraine rekrutieren müssen«, heißt es aus<br />

dem Vorstand.<br />

Dieser Arbeitskräftemangel ist aber nur<br />

das einzige Problem, das die VW-Tochter<br />

lösen muss. Grundsätzlich ist das neue An -<br />

gebot des Kodiaq insbesondere deswegen<br />

eine gute Entscheidung gewesen, weil das<br />

Geschäft mit den Sport- und Nutzwagen<br />

gerade boomt.<br />

Darüber hinaus stützt sich Skoda auf solide<br />

Finanzen, die auch andere Töchter im<br />

Konzern gerne hätten. Das Unternehmen<br />

erwirtschaftet derzeit eine Gewinnrendite<br />

von 9,6 %, die damit die höchste im gesamten<br />

Konzern ist. Die Preise für die einzelnen<br />

Fahrzeuge mögen zwar bei den Tschechen<br />

wesentlich geringer als beispielsweise bei der<br />

Konzernmutter VW sein, doch verdienen sie<br />

daran mehr: Für jeden Wagen klingeln bei<br />

Skoda 1.589 € in den Kassen. Bei den Wolfsburgern<br />

sind es hingegen nur 395 €.<br />

Branchenexperten zufolge sind die Tschechen<br />

insbesondere in puncto Zusammenarbeit<br />

mit den Zuliefern wesentlich besser<br />

aufgestellt als die anderen. Dies könnte<br />

auch für die Stahlproduzenten in Tschechien<br />

ein wichtiger Pluspunkt sein, die mit Skoda<br />

kooperieren oder die eine solche Kooperation<br />

anstreben. Für sie und das Unternehmen<br />

sehen die Zukunftsaussichten nicht<br />

schlecht aus:<br />

Die Tschechen haben 2015 ihren Absatz<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um<br />

1,8 % auf mehr als 1 Mill. Fahrzeuge weltweit<br />

geschraubt. Sie gehen für die kommenden<br />

Jahre von einem weiteren Wachstum<br />

aus. Derzeit steigen Umsatz und Gewinn<br />

schneller als die Produktion. Der Arbeitskräftemangel<br />

dürfte die Tschechen allerdings<br />

dabei kaum aufhalten. (Be) (sm 161104288) K<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


22 Stahlstandort Deutschland<br />

Spatenstich für<br />

Carbon2Chem-Technikum<br />

BMBF fördert Carbon2Chem mit mehr als 60 Mill. €<br />

Duisburg. Auf dem Gelände von thyssenkrupp Steel Europe in Duisburg<br />

hat der Bau eines neuen Technikums begonnen. Das Technikum wird eine<br />

zentrale Rolle in dem Entwicklungsprojekt Carbon2Chem spielen. Ziel ist<br />

es, Hüttengase aus Stahlproduktion für die Herstellung von Chemikalien<br />

zu nutzen – einschließlich des darin enthaltenen CO 2<br />

.<br />

An dem Projekt sind weitere 16 Partner<br />

aus der Grundlagen- und Anwendungsforschung<br />

sowie aus verschiedenen Industriebranchen<br />

beteiligt. Carbon2Chem wird vom<br />

Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) mit insgesamt mehr als<br />

60 Mill. € gefördert. Den ersten Spatenstich<br />

setzten die Ministerpräsidentin des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft, Thomas<br />

Rachel MdB, Parlamentarischer Staatssekretär<br />

im Bundesministerium für Bildung<br />

und Forschung, Heinrich Hiesinger, Vorstandsvorsitzender<br />

der thyssenkrupp AG und<br />

Andreas Goss, Vorstandsvorsitzender der<br />

thyssenkrupp Steel Europe AG.<br />

(Foto: thyssenkrupp Steel Europe)<br />

Hannelore Kraft: »Der Klimawandel ge hört<br />

zu den großen Herausforderungen unserer<br />

Zeit. Wir in NRW sind Vorreiter beim intelligenten<br />

Klimaschutz, der industrielle Produktion<br />

nicht als Gegner betrachtet, sondern als<br />

Teil der Lösung anerkennt. Wir haben das<br />

Projekt von Beginn an unterstützt und be -<br />

gleitet. Für die Versuchsanlage kann es keinen<br />

geeigneteren Standort als Duisburg, als<br />

Nordrhein-Westfalen geben – das ist Klimaschutz‚<br />

made in NRW.«<br />

»Wir zeigen, wie klimafreundliche Produktion<br />

gelingt. Hier am Standort der<br />

thyssen krupp Steel Europe AG werden wir<br />

demonstrieren, wie man aus Hüttengasen<br />

Erster Spatenstich beim Bau des neuen Technikums für »Carbon2Chem«: (v. l.)<br />

Andreas Goss, CEO der thyssenkrupp Steel Europe AG, Dr. Heinrich Hiesinger, CEO der<br />

thyssenkrupp AG, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Thomas Rachel, Staatssekretär im<br />

Bundesforschungsministerium, und Dr. Reinhold Achatz, Technologiechef der thyssenkrupp AG<br />

Dünger, Kunststoff oder Kraftstoff gewinnt.<br />

Damit erreichen wir einen klimarelevanten<br />

CO 2<br />

-Einspareffekt. Es freut mich, dass das<br />

von der Bundesregierung geförderte Vorhaben<br />

die ideelle Unterstützung der Landesregierung<br />

erfährt«, sagte Thomas Rachel.<br />

In dem Technikum sollen Ergebnisse aus<br />

der Grundlagenforschung in den industriellen<br />

Maßstab überführt werden. In den Ge -<br />

bäudekomplex mit einer Nutzfläche von ca.<br />

2.600 m² investiert thyssenkrupp 33,8 Mill. €<br />

Hinzu kommen rd. 10 Mill. € aus der Fördersumme<br />

des BMBF für Ausstattung und Nutzung<br />

des Technikums. Die Fertigstellung ist<br />

für das Frühjahr 2018 geplant. Heinrich Hiesinger<br />

betonte, Carbon2Chem sei ein Schritt<br />

in die Stahlproduktion der Zukunft: »Wenn<br />

das Projekt gelingt, wird die CO 2<br />

Belastung<br />

aus der Stahlerzeugung wesentlich verringert.<br />

Gleichzeitig kann Carbon2Chem einen<br />

wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Energienetze<br />

leisten.« Die für die chemischen<br />

Prozesse benötigte Energie soll aus erneuerbaren<br />

Quellen kommen. Andreas Goss, wies<br />

darauf hin, dass mit Carbon2Chem die<br />

Stahlproduktion auf eine neue, nachhaltige<br />

Grundlage gestellt werde. Hüttengase aus<br />

der Stahlproduktion werden bisher lediglich<br />

verbrannt, um Strom und Wärme für den<br />

Fertigungsprozess herzustellen. Carbon2-<br />

Chem stellt die Gase an den Anfang einer<br />

chemischen Produktionskette. Das ist möglich,<br />

weil die Gase unter anderem Wasserstoff,<br />

Stickstoff und Kohlenstoff enthalten,<br />

aus denen sich zahlreiche chemische Produkte<br />

herstellen lassen. Die Erfolgsaussichten für<br />

Carbon2Chem sind gut, denn die grundlegenden<br />

chemischen Abläufe und die be -<br />

nötigten Technologien sind weitestgehend<br />

bekannt. Schon jetzt ist die Umwandlung<br />

von Prozessgasen aus der Hütte in Ammoniak<br />

als Vorprodukt für Düngemittel technisch<br />

machbar, aber noch nicht wirtschaftlich. Bis<br />

Carbon2Chem marktreif ist, werden mindestens<br />

zehn Jahre Entwicklungszeit veranschlagt.<br />

Charakteristisch für Carbon2Chem<br />

ist eine breit angelegte branchenübergreifende<br />

Zusammenarbeit. Dabei entsteht ein<br />

neues Netzwerk aus Stahlherstellung, Stromerzeugung<br />

und Chemieproduktion. Diese<br />

Branchen spielen ein Schlüsselrolle für Nordrhein-Westfalen<br />

und beschäftigen in dem<br />

Bundesland mehr als 180.000 Menschen. K<br />

(sm 161204383)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Stahlstandort Deutschland 23<br />

Nordirlands Wirtschaftsminister<br />

Simon Hamilton (r.) freute sich über<br />

die Impulse, die Andreas Braun,<br />

Geschäftsführer der Wickeder Group,<br />

und sein Team lieferten.<br />

(Bild: Wickeder Group)<br />

»German lessons« vom<br />

»German Mittelstand«<br />

Gäste aus Nordirland bei Wickeder Westfalenstahl<br />

Wickede. Nordirlands Wirtschaftsminister Simon Hamilton besuchte<br />

kürzlich die Wickeder Group und erfuhr von Geschäftsführer Andreas Braun<br />

und seinem Team, wie die mittelständische Unternehmensgruppe den<br />

Sprung von der klassischen »old economy« hin zu einem Anbieter<br />

hochmoderner Produkte geschafft hat.<br />

Der Wirtschaftsminister aus Nordirland<br />

hat sich mit seiner Partei DUP (Demo cratic<br />

Unionist Party) das Ziel gesetzt, das Wirtschaftswachstum<br />

in Nordirland zu fördern.<br />

Dazu wurde ein »Handelsbeschleu<br />

niger- Plan« ins Leben gerufen,<br />

dessen Ziel es ist, die jüngsten Exporterfolge<br />

Nordirlands weiter auszubauen.<br />

Dies sollen vor allem die mittelständischen<br />

Unternehmen, die über 90 % des<br />

nord irischen Marktes ausmachen, verfolgen.<br />

Hamilton kam nach Deutschland,<br />

um Strategien von erfolgreichen<br />

Mittelstandsunternehmen kennen zu<br />

lernen. Im Zuge dessen besuchte er die<br />

Wickeder Westfalenstahl GmbH, die sich<br />

vom Kaltband produzenten zum Anbieter<br />

von »Special Metals« und innovativen<br />

Verarbeitungstechnologien entwickelt<br />

hat und mit der Wickeder Group<br />

weitere Schritte in Richtung technologische<br />

Nischenprodukte verfolgt.<br />

Beeindruckt war die Delegation von<br />

der langen Tradition der verschiedenen<br />

Unternehmen der Wickeder Group:<br />

Wickeder Westfalenstahl feierte im Jahr<br />

2013 seinen 100. Geburtstag, Engineered<br />

Materials Solutions seinen 100. in diesem<br />

Jahr, Auerhammer Metallwerk wurde bereits<br />

1526 erstmals geschichtlich oder urkundlich<br />

erwähnt und feierte dieses Jahr 490 Jahre<br />

Bestehen, die Deutsche Nickel kann über<br />

150 Jahre verzeichnen und Micrometal ist<br />

seit 20 Jahren auf dem Markt. »Mit der<br />

›Value Added-Strategie‹, weg von den Massenmärkten<br />

hin zu wertvollen Produkten für<br />

Nischenmärkte, kann eine langfristige<br />

Zukunftssicherung gestaltet werden. Wir<br />

bedienen unterschiedlichste Industrien und<br />

Regionen der Welt mit einem breiten Produktportfolio,<br />

teilen somit das Risiko be -<br />

wusst auf und können auf Chancen schneller<br />

und gezielt reagieren«, so Andreas<br />

Braun. Minister Hamiltons Fazit: »Ich freue<br />

mich besonders darüber, von einer erfolgreichen<br />

Unternehmensgruppe wie der Wickeder<br />

Group so viele wichtige Impulse mitnehmen<br />

zu können.«<br />

(sm 161204345) K<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


24 K Branchenbericht<br />

Werkzeughersteller zeigen<br />

sich zuversichtlich<br />

Wachstum von gut 2 % für 2017 erwartet<br />

Remscheid. In der deutschen Werkzeugindustrie geht es 2016 – ebenso<br />

wie im vergangenen Jahr – zwar relativ behutsam voran. Doch die Lage<br />

ist stabil. Die gute Auftragsentwicklung in den letzten Monaten lässt<br />

die ganz überwiegend mittelständischen Hersteller recht optimistisch ins<br />

kommende Jahr blicken.<br />

»Ohne Zweifel können wir feststellen,<br />

dass unsere Branche absolut gefestigt da -<br />

steht. Die Erwartungen sind unverändert<br />

positiv. Qualitätswerkzeug ist überall ge -<br />

fragt. Neben dem Export wird sich voraussichtlich<br />

auch die Binnennachfrage im kommenden<br />

Jahr schon durch den Aufschwung<br />

in der Bauwirtschaft beleben. Insgesamt<br />

könnte der Umsatz dann um 2 bis 2,5 %<br />

anziehen.« Im jetzt zu Ende gehenden Jahr<br />

rechnet Rainer Langelüddecke, Geschäftsführer<br />

des Fachverbands<br />

Werkzeugindustrie<br />

(FWI) in<br />

Remscheid, mit<br />

einem Umsatzplus<br />

von 2 % auf gut<br />

4,2 Mrd. €. Langelüddecke<br />

weiß diese<br />

Aussagen durch<br />

Zahlen und die jüngste Mitgliederumfrage<br />

zu stützen. So stieg die Auslandsnachfrage<br />

nach deutschem Werkzeug im ersten Halbjahr<br />

2016 um 6,3 %. Auch die inländischen<br />

Bestellungen legten um 3,2 % zu. Der<br />

Umsatz wuchs um 3,7 %. Damit dürfte das<br />

von Langelüddecke in Aussicht gestellte<br />

Wachstum praktisch gesichert sein.<br />

Kaum pessimistische Stimmen<br />

zu hören<br />

Die positive Entwicklung der Auftragseingänge<br />

aus dem In- und Ausland stimmt die<br />

Verbandsmitglieder optimistisch: Für die<br />

nächsten Monate erwarten 80 % der Be -<br />

fragten eine gleichbleibende, zufriedenstellende<br />

wirtschaftliche Situation, jedes achte<br />

»<br />

Neben dem Export wird sich voraussichtlich auch die<br />

Binnennachfrage im kommenden Jahr schon durch den<br />

Aufschwung in der Bauwirtschaft beleben.<br />

Rainer Langelüddecke, Geschäftsführer des Fachverbands<br />

Werkzeugindustrie (FWI)<br />

Unternehmen rechnet mit einer Verbesserung<br />

der Lage und nur rd. 6 % befürchten<br />

eine Verschlechterung der Konjunktur. Die<br />

aktuelle wirtschaftliche Lage, die die gegenwärtige<br />

Stimmung widerspiegelt, beurteilen<br />

85 % der befragten Verbandsmitglieder als<br />

»befriedigend«, 12 % vergeben die Be -<br />

wertung »günstig«. Langelüddecke: »Unter<br />

anderem konnten die sich wieder festigenden<br />

Märkte in Südeuropa nachhaltige<br />

Wachstumsimpulse bieten. Unter den überseeischen<br />

Zielländern, denen sich deutsche<br />

Werkzeughersteller verstärkt zuwenden<br />

wollen, dominieren die USA, Länder in Südamerika<br />

und Asien, ja selbst für Afrika steigt<br />

das Interesse, zumal der FWI diesen Kontinent<br />

langfristig zu den Märkten mit Zukunft<br />

rechnet.«<br />

Die zuletzt stetige Aufwärtsentwicklung<br />

führt Langelüddecke aber auch darauf<br />

zurück, dass in wichtigen Produktionsländern<br />

Asiens die Produktionskosten kontinuierlich<br />

gestiegen sind. Der Preisabstand zu<br />

deutschen Werkzeugen habe sich demnach<br />

verringert. »Zudem wächst der Bedarf deutscher<br />

und europäischer Abnehmer nach<br />

schnellen, zuverlässigen Lieferungen von<br />

kleineren Mengen und Sonderanfertigungen,<br />

die durch die Massenimporte aus Übersee<br />

nicht erfüllt werden können. Auch<br />

sehen wir sowohl im professionellen als<br />

auch im Heimwerkersegment wieder einen<br />

zunehmenden Trend zu hochwertigem und<br />

zuverlässigem Markenwerkzeug mit einem<br />

zugesagt hohen Qualitätsversprechen«, so<br />

der FWI-Geschäftsführer.<br />

Mehr als zwei Drittel der Produkte<br />

bleiben in Europa<br />

Nach Angaben des FWI erreichten die Werkzeugausfuhren<br />

im ersten Halbjahr 2016 rd.<br />

2 Mrd. € und lagen um 4,3 % höher als im<br />

Vorjahr. Bei den Export- und Importzahlen<br />

ist zu berücksichtigen, dass darin nicht nur<br />

die fertigen Werkzeuge, sondern auch Rohlinge<br />

enthalten sind. Zudem werden in der<br />

Außenhandelsstatistik auch Lieferungen von<br />

Handelsunternehmen geführt. So stehen<br />

z. B. dem Umsatz von 4,14 Mrd. € im Jahr<br />

2015 deutsche Werkzeugexporte von<br />

3,84 Mrd. € zur Seite. Setzt man beide Zahlen<br />

in Relation zueinander, so würde sich<br />

eine Exportquote von 93 % errechnen. Tatsächlich<br />

liegen die Ausfuhren der deutschen<br />

Hersteller bei 48 % des Umsatzes. Europa<br />

ist mit rd. 69,9 % der Gesamtausfuhren die<br />

wichtigste Zielregion für deutsche Werkzeughersteller;<br />

58,5 % der Gesamtausfuhr<br />

fließen allein in die EU-Mitgliedsstaaten –<br />

der Export dorthin stieg im ersten Halbjahr<br />

2016 um 9,2 %. »Die Nachfrage nach deutschem<br />

Qualitätswerkzeug bleibt in Europa<br />

auf hohem Niveau«, so Langelüddecke.<br />

Das wichtigste Ausfuhrland sind die USA.<br />

Die Exporte dorthin blieben fast auf dem<br />

Vorjahresniveau (– 0,3 %) und bilden einen<br />

Anteil von 8,6 % an den weltweiten Ge -<br />

samtausfuhren von Werkzeugen. Die Lieferungen<br />

in asiatische Länder gingen um 9 %<br />

zurück und erzielten im ersten Halbjahr<br />

einen Anteil von 15,2 % an der Gesamtausfuhr.<br />

Die Exporte nach China erhöhten sich<br />

in den letzten fünf Jahren um fast 40 %,<br />

durch die dortige Konjunkturabkühlung,<br />

aber auch durch stärkere Eigenproduktion<br />

im Land schrumpften sie im ersten Halbjahr<br />

2016 um 20 %. Die Gesamteinfuhren er -<br />

höhten sich in den ersten sechs Monaten<br />

auf rd. 1 Mrd. € und überstiegen das Vorjahresniveau<br />

um 5,6 %, wobei die Importe<br />

aus asiatischen Ländern (Anteil an der<br />

Gesamteinfuhr rd. 40 %) um 11,9 % zu -<br />

nahmen. Die Einfuhr aus China ist in den<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Branchenbericht K 25<br />

Jahren 2010 bis 2016 mit einem Anteil von<br />

55 % an den asiatischen Importen nahezu<br />

konstant geblieben. Trotz der schlechten<br />

Konjunktur in China stiegen die Einfuhren<br />

von dort im ersten Halbjahr um 7 %.<br />

Im Jahr 2015 stieg der Umsatz um 1,2 %<br />

auf die genannten 4,14 Mrd. €. In den Jahren<br />

zuvor hatten die ganz überwiegend mittelständischen<br />

Unternehmen auch unter der<br />

internationalen Finanzkrise gelitten. Der<br />

Umsatz, der 2008 noch 3,65 Mrd. € erreicht<br />

hatte, sackte 2009 um mehr als 25 % auf<br />

2,72 Mrd. €. Im Folgejahr zog er wieder auf<br />

3,40 Mrd. € an und erhöhte sich bis 2013<br />

auf 3,84 Mrd. €. 2014 gelang ein Sprung<br />

um 7 % auf knapp 4,1 Mrd. €.<br />

»Wandel der Vertriebswege«<br />

Als eines der wichtigsten Zukunftsthemen<br />

für die Branche bezeichnet Langelüddecke<br />

den Wandel der Vertriebswege für Werkzeug.<br />

»Schon länger beobachten die Werkzeughersteller,<br />

wie sich der Fachhandel, der<br />

als wichtigster Vertriebskanal gilt, auf die<br />

»<br />

Unter anderem konnten die<br />

sich wieder festigenden Märkte<br />

in Südeuropa nachhaltige<br />

Wachstumsimpulse bieten.<br />

Herausforderungen des Internets einstellt.<br />

In vielen Branchen hat der E-Commerce zu<br />

radikalen Veränderungen geführt wie etwa<br />

bei Software, Musik, Verlag. Der Endverbraucher<br />

nutzt die<br />

kostenfreien Informationen,<br />

die ihm<br />

über das Internet<br />

bequem und jeder<br />

Zeit zur Verfügung<br />

stehen. Das damit<br />

einhergehende steigende<br />

Produktwissen<br />

führt zu einem besser informierten und<br />

preisbewussteren Endkonsumenten. Dieser<br />

findet bei seiner Suche auch mögliche Werkzeugalternativen,<br />

die für sein spezifisches<br />

Problem vielleicht besser geeignet sind, aber<br />

der Fachhandel nicht im Portfolio hat. Da ist<br />

es naheliegend, dass der abschließende<br />

Kauf der Ware auch online getätigt wird«,<br />

stellt der Geschäftsführer fest. Händler und<br />

Hersteller müssten daher enger kooperieren,<br />

um den Nutzern verlässliche hochqualitative<br />

Informationen, einen guten Lieferservice<br />

und ein breites Sortiment bieten zu können.<br />

Gerade auch weil viele Plattformen schon<br />

ins Bewusstsein der Endnutzer eingezogen<br />

seien und privates<br />

Verhalten häufig<br />

nach geraumer Zeit<br />

auch in das Ge -<br />

schäftliche übergehe.<br />

Zu diesem Thema<br />

gehört zwangsläufig<br />

auch, wie es mit<br />

dem Image und damit der Wertschätzung<br />

des deutschen Werkzeugs bestellt ist. Seit<br />

September 2016 beschäftige sich der FWI<br />

intensiv mit allen Fragen rund um »Made in<br />

Germany« bei Werkzeugen, Dübeln und<br />

verwandten Produkten in einem eigenen<br />

Kompetenzforum. »Wir möchten die<br />

Bedeutung des Labels noch deutlicher herausarbeiten«,<br />

betont Langelüddecke.<br />

»Besonders auf Auslandsmärkten, zunehmend<br />

aber auch im Inland, genießt Werk-<br />

Stahlmarkt 2017<br />

21. Handelsblatt Jahrestagung | 16. und 17. Februar 2017<br />

Jetzt<br />

Programm<br />

anfordern<br />

Konsolidierung.<br />

Handelspolitik.<br />

Innovationen.<br />

Diskutieren Sie mit<br />

den Entscheidern der<br />

Branche über die kommenden<br />

Veränderungen<br />

der Stahlindustrie.<br />

#<br />

handelsblatt-<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />

#hbstahl<br />

02 11.96 86 – 35 96<br />

Konzeption und Organisation:


26 K Branchenbericht<br />

zeug mit dem Label ›Made in Germany‹<br />

einen besonderen Status. Die Kriterien für<br />

die Verwendung dieses Herkunftsnachweises<br />

und Qualitätsversprechens sind nach wie<br />

vor unverändert und werden durch die<br />

Rechtsprechung laufend bestätigt«, sagt<br />

Langelüddecke. Alle qualitätsbegründenden<br />

Arbeitsgänge müssten in Deutschland ausgeführt<br />

worden sein. Kriterien wie prozentuale<br />

Wertzuwächse, »finale<br />

Bearbeitungsschritte in<br />

Deutschland« oder die Herstellung<br />

im Ausland »mit<br />

deutschen Maschinen und<br />

deutschem Know-how«<br />

würden von Importeuren<br />

gerne herangezogen, hätten<br />

jedoch keinen rechtlichen<br />

Bestand. Problematisch sei auch die<br />

plakative Verwendung von Markennamen<br />

in Verbindung mit »Germany« für Produkte,<br />

die nicht die Kriterien für »Made in Germany«<br />

erfüllen. Für die Benutzer mehr Klarheit<br />

und Sicherheit zu schaffen, hält der FWI für<br />

notwendig.<br />

56 Mrd. € Schaden jährlich<br />

durch Plagiate<br />

Hand in Hand damit geht auch das Thema<br />

»Plagiate«. Eine Studie der Prüfungs- und<br />

Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young),<br />

für die 550 Unternehmen und 1.000 Verbraucher<br />

in Deutschland befragt wurden<br />

und die Ende 2015 abgeschlossen wurde,<br />

kommt zu dem Schluss, dass »Plagiate allein<br />

Unternehmen in Deutschland einen Schaden<br />

von geschätzt 56 Mrd. € jährlich zufügen«.<br />

EY-Partner Stefan Heißner: »Die Marke<br />

›Made in Germany‹ genießt weltweit<br />

Vertrauen und Anerkennung. Umso mehr<br />

kann sie durch Plagiate Schaden nehmen.<br />

Denn der Schaden entsteht nicht nur durch<br />

den entgangenen Umsatz, sondern auch<br />

durch die Reputation, die durch eine<br />

»<br />

Schon länger beobachten die Werkzeughersteller,<br />

wie sich der Fachhandel, der als wichtigster<br />

Vertriebskanal gilt, auf die Herausforderungen<br />

des Internets einstellt.<br />

Schwemme an Plagiaten stark beschädigt<br />

werden kann. Wenn ein gefälschtes Produkt<br />

die hohen Erwartungen an eine etablierte<br />

Marke nicht erfüllt, schwächt es damit auch<br />

das Image der Marke – und letztlich das<br />

Unternehmen.«<br />

Das Problem verschärfe sich, denn die Produktfälscher<br />

würden immer professioneller,<br />

fänden in einer globalisierten Welt mehr<br />

Absatzmöglichkeiten und würden dank<br />

Internet immer schneller und flexibler. Im<br />

Kampf gegen Verletzungen geistigen Eigentums<br />

kämen die Unternehmen kaum hinterher:<br />

Die Fälschungsindustrie konfrontiere<br />

fast 60 % der geschädigten Unternehmen<br />

bereits im ersten Jahr nach Einführung eines<br />

Produkts mit dessen Fälschung. Beinahe<br />

jedes zehnte Unternehmen finde bereits im<br />

ersten Monat ein Plagiat der eigenen Produkte<br />

auf dem Markt. Die größte Gefahr<br />

lauere in China: 72 % der betroffenen<br />

Unternehmen gäben an, dass Fälschungen<br />

ihrer Produkte vorwiegend dort hergestellt<br />

würden. 39 % hatten es bereits mit Fälschungen<br />

aus Südostasien zu tun und 36 %<br />

mit Fälschungen aus Osteuropa. Doch<br />

gekauft würden die Fälschungen vor der<br />

eigenen Haustür: zwei von drei Unternehmen<br />

sähen die Europäische Union als Hauptabsatzmarkt<br />

der Fälschungsindustrie.<br />

Besseres Zusammenspiel nötig<br />

Unternehmen stehe heute eine breite Palette<br />

an Instrumenten und Möglichkeiten zur<br />

Verfügung, um sich gegen Fälscher ihrer<br />

Marken und Produkte zur Wehr zu setzen.<br />

Ein wirksamer Schutz geistigen Eigentums<br />

setzt aber ein besseres Zusammenspiel vo -<br />

raus – sowohl innerhalb der Unternehmen<br />

als auch außerhalb mit Verbänden, Verbraucherschutz,<br />

Behörden und Politik. Dazu<br />

gehöre auch die richtige Aufklärung von<br />

Geschäftspartnern und Verbrauchern über<br />

Unfall- und Gesundheitsrisiken durch Plagiate.<br />

»Erst wenn ein stärkeres Bewusstsein in<br />

Unternehmen und der Gesellschaft für die<br />

Schäden durch Produkt- und Markenpiraterie<br />

geschaffen ist, lässt sich geistiges Eigentum<br />

wirksam schützen«, so Ernst & Young.<br />

kv<br />

(sm 161204381) K<br />

DEUTSCHE WERKZEUG-<br />

MASCHINENINDUSTRIE<br />

WÄCHST WEITER<br />

Frankfurt am Main. Im dritten Quartal 2016<br />

stieg der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

um 8 %. Die Inlandsbestellungen<br />

sanken um 14 %, während die Auslandsnachfrage<br />

um 22 % stieg. In den ersten neun Monaten 2016<br />

zog der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr<br />

mit 11 % an. Die Inlandsbestellungen stiegen<br />

leicht um 2 %. Unterdessen verzeichnet die Auslandsnachfrage<br />

ein Plus von 16 %.<br />

Im Euroraum stützen weiterhin die südeuropäischen<br />

Märkte Italien, Spanien und Frankreich die<br />

positive Auftragsentwicklung. Außerhalb Europas<br />

entwickeln sich die Bestellungen aus den USA<br />

besonders stark. Grund hierfür ist insbesondere<br />

die gestiegene Auftragslage aus der US-amerikanischen<br />

Automobilindustrie.<br />

Die Kapazitätsauslastung der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />

ist zu Jahresmitte von<br />

86,6 auf 90,2 % im Oktober 2016 gestiegen. »Das<br />

ist ein Indiz dafür, dass sich die Branche trotz konjunktureller<br />

Schwankungen auf solidem Wachstumskurs<br />

befindet«, so das abschließende Fazit<br />

von Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Branchenverbandes<br />

VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken).<br />

www.vdw.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 161204389)<br />

PARTNERSYSTEM FÜR<br />

SCHWEISSFACHHÄNDLER<br />

Mündersbach. Für die bestmögliche Erfüllung<br />

der Kundenwünsche hat die EWM AG ein Partnersystem<br />

eingeführt. Die Kunden erkennen so einen<br />

qualifizierten Schweißfachhändler, der sie genauso<br />

kompetent betreut wie der Hersteller EWM.<br />

Das Qualifizierungssystem des Herstellers von<br />

Lichtbogen-Schweißtechnik ermöglicht die Auszeichnung<br />

als Premium-, Sales- oder Distribution-<br />

Partner. Damit zeigten diese Unternehmen auch,<br />

dass sie »kompetente Beratung rund ums Schweißen<br />

und einen exzellenten Service bieten«, erklärt<br />

Robert Stöckl, Vorstand Vertrieb der EWM AG.<br />

www.ewm-group.com<br />

K<br />

/<br />

WS(hp)/SE/Jp (sm 161204306)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Branchenbericht K 27<br />

VTH-EDATA-POOL FÜR<br />

HERSTELLER UND HÄNDLER<br />

Frankfurt/Main. Seit Frühjahr 2016 betreibt<br />

der Verband Technischer Handel e.V. (VTH) mit der<br />

IFCC GmbH in einem offenen und partizipativen<br />

Netzwerk den VTH-eData-Pool. Er gestaltet das<br />

Ma nagement von Produktstammdaten für Hersteller<br />

und Händler wesentlich effizienter als bisher.<br />

In Frankfurt am Main fand nun das erste<br />

Treffen statt, auf dem Anwender ihre Erfahrungen<br />

austauschten.<br />

Das Interesse am VTH-eData-Pool ist groß: Gut<br />

150 Unternehmen sind mittlerweile mit Testaccounts<br />

registriert. Das schließt die Zulieferindustrie<br />

ein, wie Tobias Wojtanowski, IFCC-Projektkoordinator<br />

des VTH-eData-Pools berichtet:<br />

»Fast alle der 25 VTH-Qualitätspartner nutzen<br />

inzwischen das Webtool, und mit weiteren Herstellern<br />

laufen die Verhandlungen.« »Je mehr<br />

Hersteller ihre Daten bereitstellen, desto interessanter<br />

wird die Nutzung für die Händler«, ist sich<br />

VTH-Referent Olivier Klein sicher. Das Angebot,<br />

Daten aus dem Pool zu beziehen, steht auch<br />

Händlern offen, die nicht Mitglied im VTH sind.<br />

Erfahrene Experten und flexible Software<br />

ermöglichen die professionelle Verarbeitung der<br />

vom Hersteller in den verschiedensten Formaten<br />

bereitgestellten Daten. Ob Online-Shop, gedruckter<br />

Katalog, Excel-Tabellen oder USB-Sticks mit<br />

zum Beispiel unvollständig benannten Bildern –<br />

alles wird gesichtet, bereinigt, eingepflegt und<br />

korrigiert, bis der Hersteller die vollständigen<br />

Datensätze final freigibt.<br />

Der Einstieg in den VTH-eData-Pool bedeutet<br />

für Hersteller zwar zunächst einen erhöhten Zeitaufwand.<br />

Dieser amortisiert sich aber in dem<br />

Moment, in dem nicht mehr für jeden Händler ein<br />

separater Datensatz erstellt werden muss. »Spätestens,<br />

wenn das nächste Update der Datensätze<br />

nicht mehr manuell in das eigene System getippt<br />

werden muss, macht sich die Zeit- und somit die<br />

messbare Kostenersparnis bemerkbar«, so Prof.<br />

Dr. Ulrich Manz, IFCC-Firmengründer.<br />

Die Datenhoheit bleibt auch in der aufbereiteten<br />

Form immer beim Hersteller und die Datensätze<br />

werden über den VTH-eData-Pool nur an die<br />

vom Hersteller autorisierten Händler übermittelt.<br />

Der Hersteller genießt zusätzlich den Mehrwert<br />

vollständig überarbeiteter validierter Daten, die<br />

er für seine Zwecke weiterverwenden kann.<br />

Die standardisierten Daten aus dem VTHeData-Pool<br />

lassen sich auf Hersteller- und Händlerseite<br />

mit den verschiedenen PIM- und ERP-<br />

Anwendungen verarbeiten. Die IFCC-Partner<br />

e.bootis, Heliox sowie OSG stellten beim Anwendertreffen<br />

ihre jeweiligen Produkte vor, die maßgeschneiderte<br />

Lösungen für die Nutzung der<br />

Stammdaten bieten.<br />

www.vth-verband.de<br />

K<br />

/<br />

WS(hp)/SE/Jp (sm 161204323)<br />

PARTNERSCHAFT FÜR<br />

INDUSTRIE 4.0<br />

Königsbach-Stein. Als Vorreiter der Industrie<br />

4.0 gehen der Maschinen- und Komponentenhersteller<br />

Felss und der Plattformanbieter AXOOM<br />

eine strategische Partnerschaft ein. Felss hat in<br />

diesem Jahr bereits mehrere Smart Services vorgestellt,<br />

die komplexe Umformprozesse in der<br />

Rohrbearbeitung steuern und optimieren.<br />

AXOOMs gleichnamige Geschäftsplattform<br />

schafft eine sichere und durchgängige Vernetzung<br />

aller Geschäftsprozesse.<br />

Felss und AXOOM verfolgen mit der neuen<br />

Partnerschaft das Ziel, passgenaue Industrie- 4.0-<br />

Lösungen am Markt zu etablierten. Basierend auf<br />

der AXOOM-Plattform bietet Felss Kunden künftig<br />

Echtzeitservices mit höchster Effizienz.<br />

www.axoom.com<br />

www.fels.com<br />

K<br />

/<br />

WS(hp)/SE/Jp (sm 161204299)<br />

Zusatzstudium Stahl 2017/2018<br />

– das Blockstudium für Berufstätige in der Stahlbranche –<br />

für Ingenieure und technisch<br />

<br />

die Stahl-Knowhow benötigen<br />

1. Woche: 27. – 31.3.2017<br />

2. Woche: 25. – 29.9.2017<br />

3. Woche: 19. – 23.2.2018<br />

4. Woche: 19. – 23.3.2018<br />

Inhalte:<br />

Stahlerzeugung: Rohstoffe und Schrottwirtschaft / Prozesskette der<br />

Stahlerzeugung / Hochofen, Konverter und Lichtbogenofen / Strangguss<br />

und Umformtechnik (48 h)<br />

Werkstofftechnik: Einteilung der Stähle/Gefüge und ZTU-Diagramme /<br />

Festigkeit und Zähigkeit / Maschinenbaustähle, nichtrostende Stähle,<br />

Werkzeugstähle / Flachprodukte, Feinblech, Grobblech (60 h)<br />

Verarbeitung und Anwendung: Schweißen, mechanisches Fügen und<br />

Kleben / Schmieden / Leichtbau / Drahtwalzen und -ziehen (24 h)<br />

Überfachlich: Umweltschutz / Energiewirtschaft / Kostenrechnung (14 h)<br />

Ort:<br />

Institut für Eisenhüttenkunde, RWTH Aachen<br />

Informationen und Anmeldung<br />

Stahl-Akademie<br />

Stahlinstitut VDEh<br />

Sohnstraße 65<br />

40237 Düsseldorf<br />

Fon +49 (0)211 6707-478<br />

Fax +49 (0)211 6707-655<br />

Mail stefan.eigen@stahl-akademie.de<br />

Web www.stahl-akademie.de<br />

Stahl-<br />

Akademie<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


28 K Markieren & Kennzeichnen<br />

Passgenaue und langlebige Kennzeichnung<br />

von Stahlerzeugnissen<br />

von Annedore Bose-Munde<br />

Für das Markieren und Kennzeichnen von Stahl gibt es eine Vielzahl von<br />

Möglichkeiten. Oft müssen die genutzten Systeme dabei höchsten<br />

Belastungen, schmutzigen Umgebungsbedingungen und Hitze standhalten.<br />

Für die spezifischen Anforderungen der Stahlbranche bieten die Hersteller<br />

passgenaue und flexible Lösungen.<br />

Markier- und Kennzeichnungssysteme<br />

leisten weit mehr, als Maschinen, Geräte<br />

und Produkte zu beschildern. Sie machen<br />

Produkte sicherer und können mitunter<br />

höchsten Belastungen durch Chemie und<br />

Hitze standhalten. Die REA Elektronik GmbH<br />

aus Mühltal entwickelt und vertreibt beispielsweise<br />

Systeme zur berührungsfreien<br />

Kennzeichnung von Stahl, die eine bedarfsgerechte<br />

Markierung mit Tinte, Farbe oder<br />

Laser und auch die Applikation von Data-<br />

Matrix-Codes als Basis für die Steuerung der<br />

Fabrikation und Logistik ermöglichen. Speziell<br />

für den Einsatz in der Schwerindustrie<br />

ist dabei der REA Jet Großschrift-Tintenstrahldrucker<br />

DOD vorgesehen, der Zeichen<br />

bis 140 mm Höhe darstellt. Das System eignet<br />

sich beispielsweise für die Markierung<br />

von Stahl- und Kantrohren, Platten, Coils,<br />

Brammen, Stahl- oder Schiffbauprofilen. Der<br />

DOD ist für robuste Umgebungsbedingungen<br />

geeignet und sein Gehäuse erfüllt die<br />

Vorgaben der Schutzart IP65 und bewahrt<br />

den Drucker so vor Wasser und Schmutz.<br />

Für Stahl, der zum Zeitpunkt der Kennzeichnung<br />

eine Temperatur jenseits von<br />

300 °C hat und für besonders hohe Schrift<br />

kommt bei REA Jet Signiertechnik zum Einsatz.<br />

Auf rostigen oder verzunderten Stählen<br />

werden farbige Spiegel als Grundierung<br />

für die weitere Kennzeichnung aufgebracht.<br />

Per Einzelpistole können außerdem Rohre<br />

mit farbigen Ringmarkierungen klassifiziert<br />

werden, längs verlaufende Linien dienen<br />

dabei als Pilotlinie für die Qualitätsprüfung<br />

durch Schweißnaht-Inspektionsanlagen.<br />

Flexibles Säulenmarkiersystem für<br />

kleine bis mittlere Werkstücke<br />

Das neue, rein elektrisch betriebene Nadelmarkiersystem<br />

ec1 der SIC Marking GmbH<br />

aus Remscheid ist ein kompaktes, kombiniertes<br />

Gerät aus Säulenmechanik und Controller,<br />

das sich besonders für die Markierung<br />

kleiner und mittelgroßer Werkstücke eignet.<br />

Es produziert präzise Markierungen auf<br />

jedem Material – von Kunststoff bis zu ge -<br />

härtetem Stahl mit einer Härte von 62 HRC.<br />

Das System hat eine elektromagnetisch<br />

angetriebene Karbidnadel, die eine zuverlässige<br />

und unveränderbare Kennzeichnung<br />

direkt in die Oberfläche des Materials<br />

ermöglicht. Dabei kann die Nadel mit Werkstoffen<br />

unterschiedlicher Form und Oberflächenbeschaffenheit<br />

umgehen. Ob flach,<br />

konkav, konvex, rund, bearbeitet oder unbearbeitet<br />

– das autonome Säulenmarkiersystem<br />

markiert mit neun einstellbaren Markierstufen<br />

bei einer Zeichengröße von 1 mm<br />

bis 99 mm innerhalb des Markierfensters. Je<br />

nach Material können die Markierungen bis<br />

zu einer Tiefe von 0,3 mm bei einem Punktabstand<br />

von 0,05 mm gesetzt werden.<br />

Die Erstellung der Markierdatei wird dabei<br />

direkt am Controller mit industrieller Folientastatur<br />

vorgenommen. Der Im- oder Export<br />

Das Säulen markiersystem<br />

ec1 von SIC<br />

Marking ist ein kombiniertes<br />

Gerät mit Säulenmechanik und<br />

Controller. Die Stahlsäule hat eine<br />

Positionsskala für eine genaue Einstellung<br />

des Werkstückabstandes.<br />

von Dateien wie Texten oder Logos sowie<br />

einfache Softwareupdates erfolgen mittels<br />

USB-Stick. Eine benutzerfreundlichere Be -<br />

dienung und selbsterklärende Icons helfen<br />

bei der Navigation durch das Bearbeitungs-<br />

(Foto: SIC Marking)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Markieren & Kennzeichnen K 29<br />

Data-Matrix-Code auf Stahlrohr,<br />

appliziert mit dem REA-Jet-Großschrift-<br />

Tintenstrahldrucker DOD mit 32-Düsen.<br />

(Foto: REA Elektronik)<br />

menü, das auch eine grafische Vorschau für<br />

die Markierung umfasst.<br />

Korrosionsbeständige Lasergravur<br />

in Edelstahl<br />

In vielen Industriezweigen, darunter die Me -<br />

dizin-, Küchen- oder Lebensmitteltechnik,<br />

werden Maschinen und Komponenten aus<br />

Edelstahl gefertigt. Gängige Verfahren für<br />

die Kennzeichnung der Teile sind die Benutzung<br />

von Ätztinten oder die Gravur mit<br />

einem Laser. Die Mobil-Mark GmbH aus Ulm<br />

hat mit dem mobilen Hochleistungslaser<br />

Pulsar + einen Gravur-Laser für die Beschriftung<br />

von Edelstahl im Portfolio, der ein dauerhaft<br />

korrosionsfreies Ergebnis gewährleistet<br />

– ganz ohne nachträgliche Passivierung.<br />

Dafür wurde der Tiefengravurlaser mobilmark<br />

Pulsar + von dem Ulmer Laserspezialist<br />

so modifiziert, dass er nicht, wie sonst<br />

üblich, mit einer Atmosphäre aus Luft arbeitet,<br />

sondern diese durch das Einleiten eines<br />

speziellen Gasgemischs ersetzt. »Langzeit-<br />

Salzsprühnebeltests haben die Korrosionsbeständigkeit<br />

der unter diesen Bedingungen<br />

entstandenen Beschriftungen bestätigt. Bei<br />

Einsatz des Gasgemischs verkürzt sich zu -<br />

dem die Bearbeitungszeit des Werkstücks<br />

um bis zu 50 %«, so das Unternehmen.<br />

Höchste Arbeitssicherheit und die Kombinationsmöglichkeit<br />

mit einem Roboter ohne<br />

Schutzumhausung seien durch die Laserschutzklasse<br />

1 des Pulsar + gewährleistet.<br />

Nichtrostende Markierungen für<br />

anspruchsvolle Anwendungen<br />

Der Pikosekundenlaser Trumicro 2000 der<br />

Trumpf GmbH + Co. KG aus Ditzingen kann<br />

für ein breites Spektrum unterschiedlichster<br />

Industrieanwendungen eingesetzt werden<br />

– von hochwertigen Metallgravuren über<br />

das Schneiden extrem dünner Folien bis hin<br />

Der kompakte und leicht zu transportierende<br />

mobil-mark Pulsar + beinhaltet alle für den<br />

Prozess notwendigen Komponenten.<br />

zum korrosionsfreien Markieren von medizinischen<br />

Instrumenten und verchromten<br />

Kunststoffen. Mit seinen extrem kurzen<br />

Laserpulsen von 0,4 bis 20 Pikosekunden<br />

(10 –12 s) und der gleichzeitig hohen Spitzen-<br />

(Foto: Mobil-Mark)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


30 K Markieren & Kennzeichnen<br />

(Foto: Trumpf)<br />

(Foto: Foba/Alltec)<br />

Der Pikosekundenlaser Trumicro 2000 kann selbst auf hochreflektierenden Materialien<br />

Markierungen anbringen, die trotz täglicher Reinigung und Sterilisation korrosionsfrei bleiben<br />

und einen dauerhaft hohen Kontrast aufweisen.<br />

Stahlring, fälschungssicher von Foba Laser<br />

Marking + Engraving mit dem Laser<br />

gekennzeichnet.<br />

leistung von 20 μJ ermöglicht der Laser eine<br />

sogenannte kalte Bearbeitung: Sobald das<br />

vom Laserpuls getroffene Material merkt,<br />

dass der thermische Prozess einsetzt, ist es<br />

bereits verschwunden. Die Folge: Die unerwünschten<br />

thermischen Effekte, die bei der<br />

Materialbearbeitung zu Mikrorissen und<br />

Schmelzresten führen können, treten aufgrund<br />

der minimalen Wärmeeinflusszone<br />

gar nicht erst auf.<br />

Interessant ist der neue Laser beispielsweise<br />

im Bereich der Medizintechnik: für wiederverwendbare<br />

Produkte wie Operationsbesteck<br />

oder Endoskope. »Der Trumicro<br />

2000 kann selbst auf hochreflektierenden<br />

Materialien Markierungen anbringen, die<br />

trotz täglicher Reinigung und Sterilisation<br />

korrosionsfrei bleiben und einen dauerhaft<br />

hohen Kontrast aufweisen«, so das Unternehmen.<br />

Die hohen Pulsspitzenleistungen<br />

des Pikosekundenlasers erzeugen zunächst<br />

eine Nanostruktur auf der Oberfläche des<br />

Werkstücks. Durch die raue Oberfläche entsteht<br />

eine Art Lichtfalle, die die diffuse<br />

Streuung des Lichts deutlich reduziert und<br />

dadurch eine permanent tiefe Schwärzung<br />

der Markierung hervorruft. Die Chromoxidschicht<br />

des Stahls wird dabei nicht zerstört<br />

und deswegen entsteht auch keine Korrosion.<br />

Das ist laut Trumpf mit typischen Markierlasern,<br />

die im Nanosekundenbereich<br />

arbeiten, bisher so nicht möglich gewesen.<br />

Markierung ist ein maßgeblicher<br />

Teil des Produktionsprozesses<br />

Um die Rückverfolgbarkeit eines Bauteils<br />

oder eines Produkts zu gewährleisten, muss<br />

die Industrie internationale Kennzeichnungsstandards<br />

einhalten. Die Lasertechnologie<br />

bietet hierfür langlebige Markierergebnisse,<br />

zum Beispiel für die Beschriftung mit QR-<br />

Codes oder Data-Matrix-Codes. Foba Laser<br />

Marking + Engraving, Teil der Alltec GmbH,<br />

Selmsdorf, entwickelte mit Help (Holistic<br />

enhanced laser process) einen kamerabasierten<br />

Markierprozess, mit dem die Verifikation<br />

von Teilen und Markierinhalten vor,<br />

während und nach der Beschriftung sichergestellt<br />

werden kann.<br />

»Alle Prozessschritte – von der Produktprüfung<br />

über die Markierausrichtung und<br />

anschließende Laserkennzeichnung bis hin<br />

zur Markierprüfung und Code-Rücklesung<br />

– werden mit nur einem System und unter<br />

Verbleib des Produkts im geschlossenen Prozess<br />

einer einzigen Lasermarkiermaschine<br />

möglich«, so das Unternehmen. Der dreistufige<br />

Markierprozess beginnt mit der Teilevalidierung,<br />

bei der das Kamerasystem<br />

prüft, ob das richtige Produkt ohne Beschädigung<br />

vorliegt und ob noch keine Kennzeichnung<br />

vorhanden ist. Der Markierinhalt<br />

wird je nach Lage des Produkts darauf aufgebracht,<br />

sodass die Markierung automatisch<br />

an der richtigen Position entsteht.<br />

In einer zweiten Stufe findet die Laserkennzeichnung<br />

selbst statt. Die Markiervalidierung<br />

nach der Kennzeichnung, die dritte<br />

Stufe, stellt sicher, dass Kontrast, Position<br />

und Größe stimmen. Mittels optischer Zeichenerkennung<br />

wird festgestellt, ob die richtigen<br />

Inhalte wiedergegeben wurden, und<br />

die 1- und 2-D-Codes können noch einmal<br />

ausgelesen, geprüft und klassifiziert werden.<br />

Die lasermarkierten Codes sind abriebfest<br />

und fälschungssicher und ermöglichen durch<br />

die eindeutige Kennzeichnung die lückenlose<br />

Rückverfolgbarkeit von Produkten.<br />

Automatische Präge-, Leseund<br />

Prüfstation<br />

Das Prägesystem der Borries Markier-Systeme<br />

GmbH in Verbindung mit dem OCR520-<br />

System der IOSS GmbH eignet sich für die<br />

Beschriftung von flachen, runden oder ovalen<br />

Blechrohren mit unterschiedlichen<br />

Durchmessern. Das Prägesystem kann flache,<br />

Mantelbeschriftungen und auch Be -<br />

schriftungen entlang der zylindrischen Achse<br />

durchführen. Es verfügt insgesamt über<br />

vier Achsen. Dabei wird das Bauteil mit einer<br />

Drehachse bewegt, während sowohl der<br />

Prägekopf als auch das Prüfsystem mit weiteren<br />

drei eigenen Achsen zugestellt werden<br />

können.<br />

Beim Erstellen des Beschriftungslayouts<br />

werden die einzelnen Beschriftungsfelder<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Markieren & Kennzeichnen K 31<br />

Mit einem Präger von Borries Markier-<br />

Systeme und dem neuen OCR520-Lese- und<br />

Prüfsystem von IOSS ist erstmals eine<br />

vollautomatische Prüfung der variabel<br />

aufgebrachten Beschriftung möglich.<br />

(Foto: Borries Markier-Systeme)<br />

mit entsprechenden Prüfkriterien verknüpft.<br />

Auch Standardvorgaben, wie die Anforderungen<br />

an die Positionsgenauigkeit oder an<br />

die Vollständigkeit einzelner Zeichen, können<br />

übernommen werden. Bei Bedarf können<br />

zudem für jedes Beschriftungsfeld die<br />

Prüfkriterien speziell angepasst werden.<br />

Damit ist mit der Erstellung des Beschriftungslayouts<br />

für das Kennzeichnungssystem<br />

gleichzeitig das Prüfprogramm für das Prüfsystem<br />

erstellt.<br />

Falls unterschiedliche Kamerapositionen<br />

zur Prüfung eines Bauteils erforderlich sind,<br />

können diese mit dem Prägesystem festgelegt<br />

werden. Das Prägesystem kann das<br />

Prüfsystem mit den entsprechenden Achsen<br />

an die gewünschte Position bringen. Die<br />

angefahrene Position wird über den geprägten<br />

Text und den dazu vorhandenen Positionsdaten<br />

selbst im Prüfsystem kalibriert<br />

und abgelegt.<br />

Nachdem das Beschriftungslayout festgelegt<br />

wurde und alle Prüfpositionen dem<br />

Kamerasystem bekannt gemacht wurden,<br />

kann es vollautomatisch angewählt, mit flexiblen<br />

Daten belegt, geprägt und geprüft<br />

werden. Für den Fall, dass das Prüfungsergebnis<br />

nicht den Anforderungen entspricht,<br />

kann am Prüfungssystem eine vereinfachte<br />

3M Kennzeichnungssysteme<br />

Qualität hält<br />

am längsten!<br />

Sie brauchen die Sicherheit, dass Ihre Etiketten Ihren<br />

Anforderungen entsprechen und allen witterungsbedingten,<br />

physikalischen und chemischen<br />

Belastungen dauerhaft standhalten?<br />

Ihre Produktkennzeichnung entwickeln und<br />

produzieren wir auf Basis unserer langjährigen<br />

<br />

Vielzahl an Möglichkeiten für Sie.<br />

Vereinbaren Sie jetzt einen Termin.<br />

Wir freuen uns auf neue Herausforderungen!<br />

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32 K Markieren & Kennzeichnen<br />

Die Gogatec GmbH aus Wien hat<br />

Etiketten entwickelt, die auch auf<br />

schwierigen Untergründen sicher<br />

haften.<br />

(Foto: Gogatec)<br />

oder bei Bedarf eine<br />

detaillierte Diagnose der<br />

bemängelten Beschriftung<br />

durchgeführt werden.<br />

Die Besonderheit des Systems besteht<br />

darin, dass das System sowohl als Zeilen-<br />

Kamerasystem als auch als Matrix-Kamerasystem<br />

oder sogar im Wechsel betrieben<br />

werden kann. Zudem können bis zu 100<br />

Prüfabläufe mit bis zu 100 unterschiedlichen<br />

Beschriftungsfeldern gespeichert werden.<br />

Etiketten mit Superkleber haften<br />

auf schwierigen Untergründen<br />

In harten Industrieanwendungen sind lesbare<br />

und haltbare Beschriftungen unabdingbar.<br />

Ölige und verschmutzte Flächen verhindern<br />

aber oft die Kennzeichnung und damit<br />

die Identifikation von Bauteilen und erfordern<br />

den Einsatz teurer Nadelpräger oder<br />

gar Lasermarkierer. Die Gogatec GmbH aus<br />

Wien hat für diesen Einsatzbereich nun Etiketten<br />

mit einem Kleber auf den Markt<br />

gebracht, die auch auf schwierigen Untergründen<br />

sicher haften.<br />

Die matt-silbernen oder matt-weißen Etiketten<br />

werden in Rollen geliefert und können<br />

mit handelsüblichen Thermotransferdruckern<br />

beschriftet werden. Sie sind aus<br />

50 μm dickem Polyester und haben einen<br />

extrem haftenden permanenten Acrylkleber<br />

mit 0,36 μm Dicke und hoher Endfestigkeit.<br />

Die Anfangsklebkraft beträgt 948 g/m 2 und<br />

ist nach Aussage von Gogatec nach 100 h<br />

Positionierung auch auf Edelstahl gegeben.<br />

»Die Markierungen sind sehr widerstandsfähig<br />

gegen viele Chemikalien, mechanische<br />

Einflüsse, Meerwasser, Alkohol und herkömmliche<br />

Haushaltsreiniger. Sie sind<br />

(Foto: S+P Samson)<br />

wisch-, kratz- und wetterbeständig<br />

und für den Innenund<br />

Außenbereich geeignet.<br />

Der Temperatur-Einsatzbereich<br />

reicht von<br />

– 40 °C bis + 150 °C,<br />

wobei die Verklebetemperatur<br />

mindestens + 10 °C<br />

betragen muss«, be schreibt<br />

das Unternehmen den Einsatzund<br />

Anwendungsbereich.<br />

Hohe Resistenz gegen Witterungseinflüsse,<br />

Öle und Säuren<br />

Auch die S+P Samson GmbH aus Kissing<br />

bietet Etiketten für die Produktauszeichnung,<br />

die als Klebeetiketten oder Hängeetiketten<br />

eingesetzt werden. Mit Structobond<br />

geht das Unternehmen neue Wege in Richtung<br />

dauerhafte Kennzeichnung. Der Spezialklebstoff<br />

härtet durch Wärmeeinwirkung<br />

aus und fixiert die gedruckte Information<br />

dauerhaft und versiegelt sie zusätzlich. »Die<br />

innovativen Etiketten basieren auf einer zum<br />

Patent angemeldeten Technologie zur dauerhaften<br />

Kennzeichnung, zum Beispiel von<br />

Werkzeugen, Containern und Behältern. Ein<br />

bahnförmig verarbeiteter Epoxidharzklebstoff,<br />

der den Datenträger umschließt und<br />

sicher fixiert, macht dies möglich. Die Structobond-Etiketten<br />

überstehen extreme Belastungen<br />

wie zum Beispiel Sterilisationsvorgänge<br />

oder industrielle Waschanlagen und<br />

sind auch nach vielen Zyklen noch zuverlässig<br />

lesbar«, erklärt S+P Samson.<br />

Etikettierung auf anspruchsvollen<br />

Oberflächen<br />

Wie wird produziert? Welche Wege legt ein<br />

Produkt in seiner Entstehung zurück? Wo<br />

und wie lange wird es später unter welchen<br />

Bedingungen eingesetzt? Diese Aspekte<br />

haben einen unmittelbaren Einfluss auf die<br />

Wahl des geeigneten Etikettenmaterials,<br />

seiner Bedruckung und seiner Aufbringung.<br />

Auch für Stahlhandelsunternehmen, die beispielsweise<br />

mit Stabstählen unterschiedlicher<br />

Sorten und Durchmesser handeln,<br />

sind diese Fragestellungen mit Blick auf eine<br />

optimale Kennzeichnung wichtig. Die Stäbe<br />

werden zum großen Teil als gesägte Ware<br />

ausgeliefert und sind durch den Vorlieferanten<br />

mit den üblichen Markierungen durch<br />

Farbe oder Prägungen gekennzeichnet.<br />

Um eine einzelne Identifizierung sowie<br />

eine eindeutige Rückverfolgung der Stäbe<br />

möglich zu machen, ist eine zusätzliche<br />

Etikettierung möglich. Hierfür hat 3M ein<br />

selbstklebendes, im Thermotransferdruck<br />

mit variablen Daten beschriftbares Etikettenmaterial<br />

entwickelt, das auch auf schwierigen<br />

Untergründen problemlos angebracht<br />

werden kann. Die 3M Spezialfolie etikettiert<br />

dank ihrer hohen Klebkraft laut Unternehmen<br />

nicht nur die Stäbe zuverlässig, sondern<br />

auch die einzelnen Regallagerplätze.<br />

Funktionsetiketten für die Fabrik<br />

der Zukunft<br />

Intelligente Kennzeichnungslösungen, die<br />

sich der RFID- oder NFC-Technologie bedie-<br />

Die Structobond-Etiketten von S+P Samson basieren auf einer zum Patent angemeldeten<br />

Technologie zur dauerhaften Kennzeichnung.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Markieren & Kennzeichnen K 33<br />

nen, sind auch mit Blick auf Industrie- 4.0-<br />

Szenarien unabdingbar. Heute lassen sich<br />

die Funktionsetiketten der Schreiner Group<br />

sowohl in der Produktion als auch in der<br />

Wartung verwenden. Möglich machen es<br />

Smartphone und Ta blet, die über eine App<br />

alle relevanten Informa tionen für Hersteller,<br />

Vertrieb, Servicekräfte oder Kunden zur Verfügung<br />

stellen. Die Anwendungsfelder reichen<br />

dabei von intelligenten Warenkörben,<br />

die die Maschinen selbstständig bestücken,<br />

bis hin zur Echtheitsprüfung eines Bauteils<br />

mittels digitaler Fälschungsschutzmerkmale.<br />

Bandbedruckende<br />

Umreifungstechnik<br />

Für das Sichern von Packstücken für den<br />

Transport mittels spezieller Verschlussbänder,<br />

der sogenannten Umreifungsbänder,<br />

werden manuelle oder automatische Umreifungsgeräte<br />

und -maschinen eingesetzt. So<br />

können Packstücke, Pakete oder Palettenwaren<br />

auf dem Ladungsträger fixiert werden.<br />

Darüber hinaus schützt die Umreifung<br />

vor Manipulation, Diebstahl oder dem Öffnung<br />

der Ware durch unbefugte Dritte. Egal<br />

ob leichte, empfindliche oder zerbrechliche<br />

Materialien, Elektronikartikel, ganze Maschinen<br />

oder schwere Rohmaterialien – grundlegender<br />

Bestandteil einer jeden Umreifung<br />

ist das Umreifungsband.<br />

Mit der 8502-Unijet präsentiert die Kemapack<br />

GmbH aus Landsberg am Lech jetzt die<br />

erste bandbedruckende Umreifungsmaschine.<br />

Das integrierte InkJet-Druckmodul be -<br />

druckt das Umreifungsband in dem Mo -<br />

ment, in dem es zur Paketumreifung benötigt<br />

wird. »Die schwarze Spezialtinte trocknet<br />

schnell und liefert ein klares, wertiges<br />

Druckbild vor allem auf weißen oder gelben<br />

Umreifungsbändern. Die gewünschten<br />

Druckvorlagen können direkt am Druckmodul<br />

per Fernbedienung oder über die<br />

mitgelieferte PC-Software angelegt und verwaltet<br />

werden«, beschreibt das Unternehmen<br />

die Funktionalität.<br />

Egal, ob es sich um ein individuelles Um -<br />

reifungsband handelt, um Funktionsetiketten<br />

oder eine Lasergravierung – auch für die<br />

teils rauen Arbeits- und Umgebungsbedingungen<br />

in der Stahlbranche gibt es für die<br />

unterschiedlichsten Produkte passgenaue<br />

Lösungen zur Markierung und Kennzeichnung.<br />

(sm 161204412) K<br />

« KONTAKT<br />

3M Deutschland GmbH<br />

Carl-Schurz-Straße 1<br />

41453 Neuss<br />

Tel. +49 2131 14-0<br />

www.3mdeutschland.de<br />

ALLTEC GmbH<br />

An der Trave 27 – 31<br />

23923 Selmsdorf<br />

Tel. +49 38823 55-0<br />

www.alltec.org<br />

Borries Markier Systeme GmbH<br />

Siemensstraße 3<br />

72124 Pliezhausen<br />

Tel. +49 7127 9797-0<br />

www.borries.com<br />

GOGATEC GmbH<br />

Petritschgasse 20<br />

1210 Wien<br />

Österreich<br />

Tel. +43 1258 3257-0<br />

www.gogatec.com<br />

KEMAPACK GmbH<br />

Albert-Einstein-Straße 1 – 3<br />

86899 Landsberg am Lech<br />

Tel. +49 8191 9177-0<br />

www.kemapack.com<br />

Borries Markier-Systeme GmbH<br />

Siemensstraße 3<br />

72124 Pliezhausen<br />

Tel. +49 (0) 7127/ 97 97-0<br />

Mobil-Mark GmbH<br />

In der Wanne 55<br />

89075 Ulm<br />

Tel. +49 731 40700601<br />

www.mobil-mark.de<br />

REA Elektronik GmbH<br />

Teichwiesenstraße 1<br />

64367 Mühltal<br />

Tel. +49 6154 638-0<br />

www.rea-jet.de<br />

Schreiner Group GmbH & Co. KG<br />

Bruckmannring 22<br />

85764 Oberschleißheim<br />

Tel. +49 89 31584-0<br />

www.schreiner-group.com<br />

SIC Marking GmbH<br />

Am Bruch 21 – 23<br />

42857 Remscheid<br />

Tel. +49 2191 46240-0<br />

www.sic-marking.de<br />

S+P Samson GmbH<br />

Industriestraße 32<br />

86438 Kissing<br />

Tel. +49 8233 846-0<br />

www.sp-samson.com<br />

TRUMPF GmbH + Co. KG<br />

Johann-Maus-Straße 2<br />

71252 Ditzingen<br />

Tel. +49 7156 303-0<br />

www.trumpf.com<br />

®<br />

BORRIES<br />

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Ihr Spezialist für dauerhafte<br />

Markierungen und Kennzeichnungen,<br />

auch im Hochtemperaturbereich!<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Etiketten &<br />

Farbbänder<br />

Etiketten für<br />

Stahlerzeugung<br />

Kodierte Qualitätsinformationen<br />

Brüssel. Der europäische Stahlverband EUROFER unterstützt den Einsatz<br />

von verschlüsselten Qualitätsinformationen per Barcode auf Coils.<br />

Kennzeichnung<br />

im Stahlhandel<br />

Drucker &<br />

Applikatoren<br />

Beschriftung &<br />

Arbeitssicherheit<br />

Lesegeräte &<br />

Datenerfassung<br />

Das Konzept von Europas größten<br />

Stahlherstellern zur Kodierung und Weitergabe<br />

von Qualitätsinformationen an die<br />

Kunden findet in der Industrie großen An -<br />

klang. Der Aufdruck von Barcodes auf Coils,<br />

die detaillierte Informationen über die Qualität<br />

bestimmter Abschnitte enthalten, vereinfacht<br />

die Weiterverarbeitung bei den<br />

Kunden, reduziert deren Kosten und steigert<br />

den Ertrag.<br />

EUROFER setzt sich seit Februar 2016 für<br />

die weitere Verbreitung dieses Qualitätsmanagementsystems<br />

und die Standardisierung<br />

in Europa (ECISS TC 109 WG 4) ein. Während<br />

eines Workshops in Brüssel informierte<br />

der Verband 36 Interessierte über diese<br />

innovative technische Lösung. Die Teilnehmer<br />

stammten von Stahlerzeugern, Stahlverarbeitern,<br />

Teil- und Komponentenerzeugern,<br />

Anlagenbauern und Lieferanten. Sie<br />

erhielten detaillierte Informationen über den<br />

Einsatz der Barcodes und die entsprechenden<br />

Markier- und Lesesysteme, unter anderem<br />

in einem anschaulichen Video, das von<br />

der EUROFER-Homepage heruntergeladen<br />

werden kann.<br />

Das sogenannte Quality Tracking System<br />

beruht auf 1-D-Barcodes, die der Stahlerzeuger<br />

erstellt und auf seine Coils aufbringt.<br />

Der Kunde liest diese Codes mit einem üblichen<br />

Lesegerät und erhält so spezifische<br />

Informationen über die Qualität der gelieferten<br />

Bänder. Jeder 1-D-Barcode ist einmalig<br />

und kennzeichnet einen bestimmten<br />

Abschnitt der Coils. Informationen über die<br />

Beschaffenheit der Bänder liefert das automatische<br />

Oberflächeninspektionssystem<br />

ASIS, das viele Stahlerzeuger zur Qualitätssicherung<br />

einsetzen. Beide Informationen<br />

werden zusammengeführt und den Kunden<br />

in einem 2-D-Barcode oder auch via elektronischen<br />

Datenaustausch (EDI) übermittelt.<br />

Dank dieser übermittelten Zusatzinformationen<br />

können die Coilverarbeiter defekte<br />

Teile einfach aussortieren.<br />

Fünf Jahre lang, von 2010 bis 2015,<br />

haben ArcelorMittal, Tata Steel Europe und<br />

die thyssenkrupp AG dieses Qualitätssystem<br />

gemeinsam entwickelt. Inzwischen sind<br />

auch voestalpine und Salzgitter dem Konsortium<br />

beigetreten und unterstützen die<br />

Anwendung.<br />

Mit diesem Projekt wollen die Stahlhersteller<br />

Qualitätsmängel bei Endprodukten<br />

verhindern. Außerdem sollen die Ressourcen<br />

entlang der gesamten Lieferkette so effizient<br />

wie nur möglich genutzt werden. Zudem<br />

liefert dieses Verfahren einen entscheidenden<br />

Beitrag für die weitere Digitalisierung<br />

der Stahlindustrie.<br />

www.eurofer.eu<br />

K<br />

/<br />

(sm 161104180)<br />

RFID<br />

Lösungen<br />

Systemanbieter für<br />

industrielle Kennzeichnung<br />

DYNAMIC Systems GmbH<br />

Inningerstraße 11<br />

82237 Wörthsee<br />

Tel.: 08153/9096-0<br />

Fax: 08153/9096-96<br />

info@dynamic-systems.de<br />

www.dynamic-systems.de<br />

BENTELER ENGINEERING<br />

GEHT AN ALTRAN<br />

Salzburg. BENTELER und Altran unterzeichnen<br />

Kaufvertrag für BENTELER Engineering mitsamt<br />

Unternehmen und Tochtergesellschaften.<br />

BENTELER und Altran haben einen Kaufvertrag<br />

für das Engineering Business von BENTELER un -<br />

terzeichnet. Die Entscheidung für den Verkauf von<br />

BENTELER Engineering an Altran ist das Ergebnis<br />

einer umfassenden Analyse des Geschäftsportfolios<br />

von BENTELER. Der Verkauf ermöglicht es<br />

BENTELER, sich auf das Kerngeschäft in den Bereichen<br />

Automotive, Steel/Tube und Distribution zu<br />

konzentrieren.<br />

BENTELER Engineering bietet Dienstleistungen<br />

entlang des gesamten Produktentstehungsprozesses<br />

einschließlich Projektmanagement, Qualitätsmanagement<br />

und Produktdatenmanagement.<br />

Das Geschäft von BENTELER Engineering erfordert<br />

für die Engineering Branche spezifische Prozesse<br />

und Systeme. Mit Altran wird BENTELER<br />

Engineering Teil eines Unternehmens, das auf<br />

Ingenieursdienstleistungen fokussiert ist und<br />

somit ein besseres Geschäftsumfeld sowie eine<br />

solide Grundlage für Wachstum bei Projekten bieten<br />

kann.<br />

www.benteler.com<br />

K<br />

/<br />

WS/WS/SE/Jp (sm 161204328)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Steel Art & Culture K 35<br />

Der Eingangsbereich des<br />

Weihnachtsmarktes ist durch<br />

Normaltemperaturverzinkung<br />

veredelt<br />

(Foto: iStockphoto.com/Ponomarevvb)<br />

Zwischen Lebkuchen und Glühwein<br />

The Coatinc Company veredelt Hamburger Weihnachtsmarkt<br />

Hamburg/Siegen. Der erste Eindruck zählt. Das gilt auch für den Hamburger Weihnachtsmarkt am Rathaus. Beim<br />

Betreten des Hauptportals gelangt man durch einen kunstvoll hergerichteten, bei Dunkelheit pompös beleuchteten<br />

Eingangsbereich. Dieser wurde von Circus Roncalli gestaltet – in Zusammenarbeit mit The Coatinc Company.<br />

Die ästhetischen Gerüste müssen im<br />

Winter hohen Belastungen standhalten und<br />

sind auf einen zuverlässigen Korrosionsschutz<br />

angewiesen. Zu diesem Zweck wurde<br />

Coatinc Siegen mit der Oberflächenveredelung<br />

der Unikate beauftragt. Als Verfahren<br />

der Wahl entschied man sich für die Normaltemperaturverzinkung<br />

(NTV).<br />

Entsprechend leuchtende Augen gab es<br />

bei allen Beteiligten: Die Besucher des Weihnachtsmarktes<br />

sind von dem Ergebnis ebenso<br />

begeistert wie der Auftraggeber. Das<br />

Projekt ist seit September 2016 beendet.<br />

www.coatinc.com (sm 161204339) K<br />

/<br />

Weihnachtsmarkt am Hamburger Rathaus<br />

(Foto: iStockphoto.com/Nellmac)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Töpfe aus der »Passion«-Serie. Der SIGMA Classic+Boden ist aufgebaut wie ein<br />

mehrlagiger Sandwich mit einem Aluminium-Kern, der länger Wärme halten kann.<br />

Pfanne, unbeschichtet, aus der Zwilling Prime-Reihe<br />

Sternzeichen prägte den Namen<br />

Das Unternehmen Zwilling blickt auf 285 ereignisreiche Jahre zurück<br />

Solingen. Mit seiner jetzt 285-jährigen Geschichte – die im Sternzeichen<br />

des Zwillings begann – gehört das Schneidwaren-Unternehmen ZWILLING<br />

J. A. Henckels (eigene Schreibweise) zu den ältesten Marken der Welt.<br />

Heute umfasst die Unternehmensgruppe Produktionsstandorte in sieben<br />

Ländern sowie einen Vertrieb in über 100 Ländern. Zum Sortiment zählen<br />

neben Messern, Töpfen, Scheren und Bestecken auch Friseur- und<br />

Kosmetikinstrumente.<br />

Alles begann damit, dass Peter Henckels,<br />

Messerschmied aus einer seit ca. Mitte<br />

des 15. Jahrhunderts im Bergischen Raum<br />

tätigen Schmiede- und Schleiferfamilie, am<br />

13. Juni 1731 (Sternzeichen Zwilling) den<br />

Zwilling als Handwerkszeichen in die Solinger<br />

Messermacherrolle eintragen ließ. Allerdings<br />

waren mehr als 40 Jahre erforderlich,<br />

bis es sich in vierter Generation zu einem<br />

bedeutenden Markenzeichen entwickelte:<br />

Im Jahr 1771 wurde Johann Abraham Henckels<br />

geboren. Er übernahm zu gegebener<br />

Zeit von seinem Vater Johann Gottfried das<br />

Zwilling-Werk und erweiterte den Aktionsradius<br />

des Unternehmens beträchtlich. So<br />

warb J. A. Henckels im Jahr 1819 im »Berliner<br />

Intelligenzblatt« mit »einem Lager in<br />

Stahlwaren nach dem neuesten Geschmack«<br />

in der Berliner Fischerstraße, der ersten Verkaufsniederlassung.<br />

Ein Impuls war gegeben. 1883 folgte eine<br />

Niederlassung in New York, ein Jahr später<br />

wurde eine Filiale in Wien eröffnet und 1897<br />

kamen Kopenhagen und Rotterdam hinzu.<br />

Schon 1909 wurde die erste Tochtergesellschaft<br />

in den USA gegründet, der weitere<br />

u. a. in Kanada, Italien, der Schweiz, aber<br />

auch in Japan, China und Taiwan folgten.<br />

Neuerungen und Wandel<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts waren einige<br />

Umstellungen erfolgt. Hatte man zuvor den<br />

benötigten Stahl aus England importiert,<br />

wurde nun einheimischer Stahl verwendet,<br />

den das Unternehmen von 1867 bis 1965<br />

eigens produzierte.<br />

Zudem nahm man 1853 die erste Dampfmaschine<br />

in der Produktion in Betrieb und<br />

gleichfalls kam die damals neue Art des<br />

Gesenkschmiedens, u. a. von Scheren oder<br />

Gabeln, zur Anwendung. 1905 stellte Zwilling<br />

mit der Inbetriebnahme eines eigenen<br />

Kraftwerks dann von Dampfkraft auf Elektroantrieb<br />

um.<br />

1923 führte das Unternehmen die nichtrostenden<br />

Stahlklingen ein. 16 Jahre später,<br />

1939, wurde dazu ein Verfahren zur Härtung<br />

von nichtrostenden Klingenstählen<br />

durch Tiefkühlung entwickelt, das »Friodur«<br />

genannt wurde. Über die Kriegsjahre und<br />

darüber hinaus blieb das Unternehmen in<br />

Familienbesitz. Zwar wurde 1953 die Um -<br />

wandlung in eine AG vollzogen, doch<br />

be hielt die Familie Henckels alle Anteile.<br />

1969 dann übernahm die Neusser Wilhelm<br />

Werhahn KG die Mehrheit der Aktien und<br />

wurde schließlich im Folgejahr Alleinaktionärin.<br />

Zu diesem Zeitpunkt erhielt das bis<br />

dahin schon mehrfach umgestaltete Markenzeichen,<br />

die Zwilling-Silhouette, einen<br />

roten Hintergrund.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


1. Auflage • 1st Edition<br />

Deutsch – Englisch<br />

Englisch – Deutsch<br />

German – English<br />

English – German<br />

Stahl der 107 m hohen Müngstener Eisenbahnbrücke, die Solingen<br />

mit Remscheid verbindet, wird neben Edelstahl in der Zwilling<br />

Müngsten-Damast-Messerserie verwendet und erzeugt ein<br />

individuelles Damast-Muster.<br />

Ein Messerblock aus der **** Vier Sterne Serie. Diese wurde 1976<br />

erstmalig vorgestellt und blieb seither in Form, Funktionalität und<br />

Design unverändert. Weltweit wurden 32 Mill. dieser Messer verkauft.<br />

(Bilder: Zwilling)<br />

Diverse Auszeichnungen<br />

1851 erhielt Zwilling in London seine erste<br />

Medaille, der viele weitere Auszeichnungen<br />

folgen sollten, wie die einzige zu vergebene<br />

Medaille in Chicago 1893, erste Preise in San<br />

Francisco sowie auch die Preußische Goldene<br />

Staatsmedaille. Auch wurde J. A. Henckels<br />

zum k. u. k. (kaiserlicher und königlicher)<br />

Hof-Stahlwaren-Fabrikanten ernannt. Internationale<br />

Design-Awards wie der White Star<br />

Award kamen seit den 1980er-Jahren hinzu.<br />

Expansion und Wachstum<br />

Über die Jahre wurde das Sortiment auf<br />

Geschirr, Gläser und Küchenzubehör erweitert.<br />

Darüber hinaus kam es ab Mitte der<br />

1990er-Jahre zu mehreren Firmenübernahmen<br />

oder Beteiligungen, wie an der spanischen<br />

Arcos Hermanos S.A. im Jahr 1993.<br />

Zwei Jahre später wurden M. H. Wilkens &<br />

Söhne und die Bremer Silberwarenfabrik<br />

(BSF) übernommen.<br />

Im Jahr 2004 folgten die Übernahme des<br />

japanischen Messerherstellers Nippa sowie<br />

des US-amerikanischen Manicure-Herstellers<br />

Tweezerman. Zudem weitete sich das Zwilling-Sortiment<br />

mit der Beteiligung an der<br />

Solinger Jaguar Stahlwarenfabrik GmbH &<br />

Co. KG, einer der größten Anbieter von Friseurscheren,<br />

auf den Friseurbedarf aus. Dem<br />

folgte im Juli 2007 die Übernahme der<br />

Solinger Tondeo Werk GmbH, ebenfalls spezialisiert<br />

auf Friseurinstrumente.<br />

Auch der Beauty-Bereich wuchs. 2012<br />

wurden eine Beteiligung an der Langenfelder<br />

alessandro International vereinbart und<br />

2013 QVS Global übernommen, Hersteller<br />

von Produkten für Mani- und Pediküre respektive<br />

von Kosmetikbedarf, Bad- und Reiseaccessoires.<br />

Der Erwerb der belgischen Demeyere NV,<br />

Hersteller von Edelstahlkochgeschirr, und<br />

der französischen Groupe Staub S.A., Hersteller<br />

von Gusseisen- und Keramikkochgeschirr,<br />

erweiterten im Jahr 2008 das Zwilling-Kochgeschirrsegment.<br />

Zudem folgte<br />

2015 die Übernahme des italienischen Pfannenherstellers<br />

Ballarini. Hinzu kamen diverse<br />

Vertriebspunkte, Shop-in-Shops, Outlets,<br />

Concept-Stores u. a. in Paris und Hangzhou,<br />

China, Berlin, Barcelona, Istanbul oder Sao<br />

Paulo und ein Flagship-Store in Düsseldorf.<br />

Die Herstellung der Zwilling-Produkte<br />

erfolgt weiterhin am Standort Solingen<br />

sowie – mit der Beteiligung an einem Joint<br />

Venture – auch in Japan und China. Der<br />

Unternehmensumsatz wird zu ca. 80 % im<br />

Ausland generiert. (eb)<br />

/<br />

www.zwilling.com<br />

(sm 161204380) K<br />

Verlag Stahleisen Wörterbuch<br />

Deutsch – Englisch, Englisch – Deutsch<br />

RECKEN<br />

METALLE ZUGKRAFT<br />

SCHLIFF<br />

DIN<br />

VORWÄRMER<br />

NAHTLOS<br />

TUBE<br />

ROLL<br />

METALLURGIE<br />

DELIVER<br />

ENERGIEVERLUST<br />

BLOCKFORM<br />

SIZING MI L<br />

KUPFERÜBERZUG<br />

HOCHOFEN<br />

KOKILLE<br />

HANDLING<br />

FURNACE ENERGY<br />

KOKEREIGAS<br />

STAHL | STEEL<br />

Verlag Stahleisen<br />

Wörterbuch • Dictionary<br />

DOWNCOMER<br />

ISBN 978-3-514-00822-9<br />

35,00 €<br />

Herausgeber: Stahlinstitut VDEh<br />

1. Auflage 2015<br />

10,5 x 14,8 cm, 684 Seiten<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

Sohnstraße 65 · D-40237 Düsseldorf<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de<br />

www.stahleisen.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


(Bilder: Jakob AG)<br />

Beim Cliff Walk im schweizerischen Grindelwald wurden 32,3 t Stahl, 251 m² Gitterrost und 398 m Webnet verbaut.<br />

An Drahtseilnetzen durch die Bergwelt<br />

Schwebende Brücken und Aussichtsplattformen aus Edelstahl<br />

Ostfildern / Grindelwald. Immer mehr Alpenregionen bieten ihren<br />

Gästen ein unvergessliches Bergerlebnis mit Cliff Walks, so auch<br />

Grindelwald in der Schweiz. Die Edelstahlkonstruktionen der Jakob AG<br />

sorgen dabei für die nötige Sicherheit.<br />

Cliff Walks liegen im Trend. Viele Touristenregionen<br />

versuchen, ihre Gipfel mit<br />

spektakulären Stahlstegen attraktiver zu<br />

machen. Auf dem First Cliff Walk bei Grindelwald<br />

führt ein stählerner Steg an senkrechten<br />

Felswänden entlang über den tiefen<br />

Abgrund. Wer nicht rechts oder durch den<br />

Gitterboden in die Tiefe schauen will, studiert<br />

links das Gestein. Die 40 m lange<br />

Ein-Seil-Hängebrücke belohnt mit einem<br />

Blick über Alpenweiden und Wasserfälle hin<br />

zu den imposanten Viertausendern Eiger,<br />

Mönch und Jungfrau.<br />

Edelstahlnetz: ideales Material und<br />

Allrounder in puncto Sicherheit<br />

Für die optimale Absicherung sorgen die<br />

Webnet-Edelstahlnetze der Schweizer Jakob<br />

AG. Sie dienen als Sicherung am Gipfelrundweg<br />

und führen beidseitig entlang des<br />

schneckenförmigen Aufstiegs bis zum Aussichtssteg.<br />

Ein sicheres, nahezu transparentes<br />

Geländer sorgt für eine freie Sicht. Das<br />

Material ist unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen<br />

und auch bei Sturm<br />

oder Schneefall wetterfest. Schon beim Aufbau<br />

der Cliff Walks machen sich die Vorteile<br />

bemerkbar: Das Webnet ist leicht und lässt<br />

sich gut transportieren, die Montage ist einfach<br />

– eine Herausforderung weniger bei<br />

den oft beschwerlichen Bauarbeiten. Der<br />

Bau des First Cliff Walks dauerte fünf Monate.<br />

»Schwierig war vor allem das sehr ver-<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Steel Art & Culture K 39<br />

Schneller, höher, weiter<br />

Nichtrostender Stahl macht Sport sicher, effektiv<br />

und schön<br />

Washington. Sport- und Freizeitaktivitäten sind wichtige Bestandteile<br />

des menschlichen Lebens. Viele der eingesetzten Geräte und Ausrüstungsgegenstände<br />

bestehen aus nichtrostendem Stahl. Sie sind nicht nur<br />

besonders sicher, sondern auch noch schön.<br />

Immer mehr Touristenregionen versuchen,<br />

ihre Gipfel mit spektakulären Stahlstegen<br />

über dem Abgrund attraktiver zu machen.<br />

witterte Gestein«, erzählt Niklaus Schmocker<br />

von der Seiler AG aus Bönigen. »Wir<br />

mussten die Auslegerrohre bis zu 2,8 m tief<br />

verankern.« Dies ist dank Kernbohrungen<br />

gelungen, nahm jedoch mehr Zeit in An -<br />

spruch als ursprünglich geplant. Die stark<br />

überhängenden Felspartien erschwerten die<br />

Montage zusätzlich: Viele Arbeiten in der<br />

Felswand mussten am hängenden Seil<br />

durchgeführt werden. Insgesamt hat die<br />

Seiler AG 32,3 t Stahl und 251 m² Gitterrost<br />

verbaut. Durch die 398 m Webnet können<br />

die Gipfelbesucher die atemberaubende<br />

Aussicht gefahrlos genießen. Im Alltag<br />

sichert das Webnet von Jakob Treppen, Balkone<br />

oder Gärten, kommt aber auch als<br />

Absturzsicherung bei Brücken oder Helikopter-Landeplätzen<br />

zum Einsatz.<br />

K<br />

« KONTAKT<br />

Jakob GmbH Deutschland<br />

Friedrichstraße 65<br />

73760 Ostfildern<br />

Tel. +49 711 4599986-0<br />

www.jakob.com<br />

(sm161204321)<br />

Rudern, Golfen, Reiten – es gibt kaum<br />

eine Sportart, in der heute nicht Gegenstände<br />

aus nichtrostendem Stahl eingesetzt<br />

werden. Manchmal ist das Material sogar<br />

lebensrettend, beispielsweise beim Klettern,<br />

Bergsteigen und Höhlenwandern. Dort verwenden<br />

viele Sportler zur eigenen Sicherung<br />

Karabinerhaken, Steigeisen, Eispickel,<br />

Stifte, Klammern und Seile aus nichtrostendem<br />

Stahl. Diese Ausrüstungsgegenstände<br />

sind äußerst belastbar, leicht und bei jedem<br />

Wetter einsetzbar. Sie fühlen sich zudem gut<br />

an und sehen auch noch ästhetisch aus.<br />

Auch Hochseilgärten und Kletterparks verwenden<br />

liebend gerne nichtrostenden Stahl,<br />

beispielsweise für die Baumplattformen, auf<br />

denen sich die Kletterer hoch oben unter<br />

den Wipfeln ausruhen können. Zudem<br />

bestehen die Seile und Winden für die Parcours<br />

aus diesem Material. Hier spielen zu -<br />

nächst Sicherheitsaspekte eine große Rolle<br />

und dann die Witterungsbeständigkeit.<br />

Zu Wasser, zu Land und in der Luft<br />

Wegen seiner hohen Korrosionsbeständigkeit<br />

eignet sich nichtrostender Stahl für alle<br />

Sportgeräte und Ausrüstungsgegenstände,<br />

die häufig mit Wasser in Berührung kommen.<br />

Hierzu gehören u. a. Fahrräder für die<br />

Wassergymnastik und Rückenplatten und<br />

Karabiner für Schnorchler und Taucher. Segler<br />

schwören auf Winschen und Anker aus<br />

nichtrostendem Stahl, Angler mögen auf<br />

entsprechende Wurmhaken und Drähte<br />

nicht verzichten und Ruderer haben es<br />

angenehmer mit nichtrostenden Rollschienen<br />

und Auslegern. In der Luft bewähren<br />

sich vor allem die Verlässlichkeit und die<br />

hohe Belastbarkeit des nichtrostenden<br />

Stahls und geben Fallschirmspringern und<br />

Gleitschirmfliegen ein sicheres Gefühl. Golfer<br />

greifen schon seit vielen Jahren auf Golfschläger<br />

zurück, deren Köpfe aus nichtrostendem<br />

Stahl bestehen und Reiter sind im<br />

Umgang mit Steigbügeln, Trensen und Hufeisen<br />

aus diesem Material vertraut.<br />

Viele andere Gegenstände, die sowohl<br />

beim Sport als auch bei diversen Freizeitaktivitäten<br />

eingesetzt werden, bestehen aus<br />

nichtrostendem Stahl. Es sind beispielsweise<br />

Trink- und Thermosflaschen, Taschenmesser<br />

und Campingkocher. Sie eignen sich sowohl<br />

für den Einsatz in und außerhalb von Ge -<br />

bäuden.<br />

Welches sportliche Image nichtrostender<br />

Stahl hat, zeigt sich bei seinem Einsatz als<br />

olympisches Symbol – vor allem für das<br />

olympische Feuer. So bestanden die Feuerkessel<br />

für die Winterspiele 1992 in Albertville<br />

und die Sommerspiele 2012 in London<br />

aus nichtrostendem Stahl, genauso wie die<br />

Fackeln 2000 in Sydney und 2010 in Vancouver.<br />

Der internationale Stahlverband ISSF<br />

zeigt in seiner Broschüre »Stainless Steel in<br />

Sports and Leisure Equipment« weitere<br />

sportliche Beispiele. Die Publikation ist auf<br />

dessen Homepage verfügbar.<br />

www.issf.com<br />

(sm 161204049) K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


40 K Steel Art & Culture<br />

Eleganz und Sicherheit<br />

perfekt kombiniert<br />

Rollabschlüsse aus Metallgewebe für Schaufenster,<br />

Theken und Tiefgaragen<br />

Düren. Sichere Verschlusslösungen in Ladenpassagen, Tiefgaragen oder<br />

Kiosken waren bislang nur selten ästhetisch ansprechend. Das neue<br />

Rolltor- und Rollabschlusssystem aus Edelstahlgewebe der GKD – Gebr.<br />

Kufferath AG setzt neue Maßstäbe: Mit seiner für Metallgewebe typischen<br />

Transparenz und lichtgesteuerten Inszenierbarkeit verbindet es außergewöhnliche<br />

Ästhetik mit maximaler Funktion.<br />

Lange Lebensdauer und niedrige Wartungskosten<br />

bei hoher Funktionssicherheit<br />

lauten die gängigen Anforderungen an Rolltore<br />

und -gitter. Als hochwertige Alternative<br />

zu den üblichen Scheren- und Rollgittern<br />

präsentiert GKD jetzt ein neuartiges motorisiertes<br />

Abschlusssystem aus Metallgewebe.<br />

Bis zu 8 m breit und 5 m hoch sind die<br />

rollbaren GKD-Verschlusssysteme für Ge -<br />

schäftseingänge, Theken oder Einfahrten.<br />

Die licht- und luftdurchlässige Konstruktion<br />

aus Edelstahl ist innen wie außen nahezu<br />

wartungsfrei einsetzbar.<br />

Stabil, komfortabel und sicher<br />

Trotz ihrer filigranen Anmutung als gewebte<br />

Textur verhindern die stabilen Rolltore und<br />

-abschlüsse unerwünschten Zutritt und<br />

Diebstahl. Zugleich gewährleisten sie eine<br />

optimale Belüftung und ungehinderten Blick<br />

auf die dahinter liegenden Bereiche. Drei<br />

verschiedene Gewebetypen aus Edelstahl<br />

bieten Planern viel Freiraum. Je nach dem<br />

gewünschten Grad der Lichtdurchlässigkeit<br />

stehen die Rollsysteme mit den GKD-Geweben<br />

Tigris, Lago oder Sambesi zur Auswahl.<br />

Das Komplettsystem von GKD bietet Gewebe,<br />

Motor, Führungsschienen, Abschlussprofile<br />

und Wandtaster als Gesamtlösung aus<br />

einer Hand. Die Seitenführungen gewährleisten<br />

ein dauerhaft leises, leichtgängiges<br />

Öffnen und Schließen. Der auf Dauerbetrieb<br />

ausgelegte externe GfA-Antrieb mit digitalen<br />

Endschaltern überzeugt auch bei hoher<br />

Frequenz durch seine extreme Laufruhe.<br />

Wahlweise von innen und außen zu betätigen,<br />

bieten die Rolltore in jeder Betriebsphase<br />

durch eine integrierte Totmannsteuerung<br />

die insbesondere für öffentliche Bereiche<br />

geforderte Sicherheit. Optional bietet GKD<br />

außerdem ein Lichtgitter an, das die Sicherheit<br />

beim Betrieb in leicht zugänglichen<br />

Bereichen noch weiter erhöht. Die nach<br />

europäischen Sicherheitsstandards hergestellten<br />

Rolltore und -abschlüsse aus hochwertigem<br />

Edelstahl sind witterungsbeständig<br />

und pflegeleicht. Die platzsparende<br />

Konstruktion bietet eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten.<br />

(sm 161204317) K<br />

« KONTAKT<br />

GKD – Gebr. Kufferath AG<br />

Metallweberstraße 46<br />

52353 Düren<br />

Tel. +49 2421 803-0<br />

www.gkd.de<br />

(Foto: GKD/Rudi Böhmer)<br />

Die optimierten Seitenführungen gewährleisten ein dauerhaft leises, leichtgängiges Öffnen und<br />

Schließen.<br />

(Foto: GKD/Gögelein)<br />

Die Kombination aus Eleganz und Robustheit<br />

prädestiniert das Abschlusssystem aus<br />

Metallgewebe von GKD für eine Vielzahl<br />

anspruchsvoller Objektlösungen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Steel Art & Culture K 41<br />

My Home in München<br />

Moradelli-Lochbleche für ein besonderes Hotel<br />

München. Das Boardinghouse, My Home, ein Hotel in der Hanauerstraße<br />

in München-Moosach bietet eine besonders außergewöhnliche Lochblecharchitektur.<br />

Ein bestehendes Bürogebäude wurde entkernt und in eine<br />

moderne Hotelanlage umgebaut.<br />

Wir teilen Ihre<br />

Leidenschaft<br />

für Stahl<br />

Die Fassade des Gebäudes ist mit spiegelndem<br />

Glas verkleidet. Um diesen spiegelnden<br />

Charakter aufrecht zu erhalten,<br />

wurden auch die außen liegenden Treppenhäuser<br />

in ähnlicher Optik, allerdings mit<br />

dem Grundmaterial Edelstahl, ausgeführt.<br />

Seitens der Architektur wurden außergewöhnlich<br />

große Löcher eingebracht, damit<br />

der Blickwinkel nicht durch störendes Material<br />

zwischen den Löchern beeinträchtigt<br />

wird. Verwendet wurde Edelstahl, Werkstoff<br />

1.4301, Oberfläche spiegelnd, in 1,5 mm<br />

Materialdicke. Es wurden Löcher von 40, 45,<br />

60, 70, 90, 110 und 140 mm Durchmesser<br />

eingebracht. Dies erfolgte per Laserstrahl,<br />

damit sich das Metall nicht verformt. Damit<br />

ist sichergestellt, dass die Spiegelung nahezu<br />

ohne Verzerrung erkannt wird.<br />

Im Innenbereich, d. h. für die<br />

Wand-, Decken-, Tresenverkleidung<br />

in der Rezeption sowie bei<br />

einer Trennwand zum Sitzbereich<br />

und einer Trennwand zur<br />

Bar, wurde be wusst das gleiche<br />

Produkt verwendet. Der Architekt<br />

legte unter anderem Wert<br />

auf die (lasertypische) hohe<br />

Reflexion der Schnittkanten, um<br />

sein Beleuchtungskonzept zu<br />

unterstützen. In der Rückwand<br />

der Bar finden liegend Flaschen<br />

Platz, weitere Einrichtungsgegenstände<br />

sind damit fast nicht<br />

notwendig.<br />

Werbestelen am Eingang passen sich durch<br />

ihre moderne Konstruktion an die moderne<br />

Architektur des Gebäudes an. Die Wortund<br />

Bildmarke »My Home« wurde als LED-<br />

Acrylbuchstaben auf 4-Kant-Rahmen installiert<br />

und leuchtet hell nach vorne und zur<br />

Seite. Nach dem Standort Olching ist dies<br />

ein weiterer gelungener Auftritt für die<br />

Hotelkette.<br />

K<br />

(sm 161204337)<br />

« KONTAKT<br />

MORADELLI METAL DESIGN GmbH<br />

Daimlerstraße 1<br />

85551 Kirchheim<br />

Tel. +49 89 900001-0<br />

www.moradelli.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> bietet Ihnen<br />

den einzigartigen Mix aus<br />

Wirtschaft, Markt und Technik.<br />

Sichern Sie sich dieses Wissen.<br />

Mit regelmäßigen Specials.<br />

Jeden Monat neu.<br />

Online unter<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

Abo-Service<br />

Gabriele Wald<br />

gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Tel.: +49 211 6707-527<br />

Fax: +49 211 6707-582<br />

Lochbleche geben dem Hotel<br />

»My Home« in München-<br />

Moosach eine besondere Note.<br />

(Foto: Th. Sauer/Moradelli)<br />

Montan- und<br />

Wirtschafsverlag GmbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


42 K Aus den Unternehmen<br />

Der Stahl- und Systemlieferant Marks verfügt über einen<br />

umfangreichen und modernen Maschinenpark mit Sägetechnik<br />

von Kasto.<br />

Die neueste Anschaffung im Hause Marks ist eine Blockbandsäge vom<br />

Typ Kasto bloc U 5. Leichtere Werkstücke positionieren die Mitarbeiter hier<br />

von Hand auf der Säge, schwere per Hallenkran.<br />

Losgröße Eins erfordert leistungsfähige<br />

Technik und flexible Systeme<br />

Wirtschaftlichkeit und Effizienz mit Säge- und Lagertechnik von Kasto<br />

Achern/Schalkau/Eisenberg/Weimar. Mit den Anlagen von Kasto<br />

können Unternehmen, die Metalllanggut und Blech be- und verarbeiten,<br />

flexibel auf verschiedene Kundenanforderungen reagieren. Dies betrifft<br />

die Sägemaschinen genauso wie die Lagertechnik. Wirtschaftlichkeit,<br />

Effizienz und eine klare Kundenorientierung sind für das Unternehmen<br />

dabei wichtige Kerngedanken bei der Konzeption der Technik.<br />

In diesem Jahr feierte das Zweigwerk<br />

des Säge- und Lagertechnikherstellers in<br />

Schalkau sein 25-jähriges Jubiläum. Auf<br />

mehr als 170 Jahre Tradition blickt das in<br />

Achern in Baden-Württemberg ansässige<br />

Unternehmen, die KASTO Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG, insgesamt zurück. Welche<br />

Entwicklungen sich dahinter verbergen,<br />

demonstrierten einige Kunden bei der Präsentation<br />

der eingesetzten Anwendungen.<br />

Genau wie die Kasto Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG agiert beispielsweise die<br />

Marks GmbH aus dem thüringischen Eisenberg<br />

als Familienunternehmen. Der Stahlund<br />

Systemlieferant besetzt eine Nische, die<br />

für große Lieferanten nicht lukrativ er -<br />

scheint: Er bietet ein umfangreiches Lagersortiment<br />

im Rohmaterialbereich, Präzisionsflachstahl<br />

und Norm-P-Platten, kurzfristige<br />

Lieferungen auch in kleinen Mengen sowie<br />

umfangreiche Anarbeitungsmöglichkeiten<br />

mit modernster Fertigungstechnik. Mit diesem<br />

Konzept ist das Unternehmen deutschlandweit<br />

sehr gefragt. Als Fachlieferant für<br />

den Werkzeug- und Maschinenbau bietet<br />

Marks seinen Kunden ein breites Sortiment<br />

an verschiedensten Rohmaterialien, darunter<br />

Präzisionsflachstahl, Werkzeug- und<br />

Nirostähle, Aluminium, Erodierkupfer, Grauguss,<br />

Graphite, Rotgussbronze oder Messing.<br />

Für die verschiedensten Schnitte<br />

die passende Säge<br />

»Wir verstehen uns als Systemlieferant für<br />

den Werkzeug- und Formenbau, den Ma -<br />

schinenbau sowie für Lohnfertiger. Entsprechend<br />

umfasst unser Portfolio Rohmaterial,<br />

Normalien und Führungselemente, Formeinsätze,<br />

Fixzuschnitte und komplett vorgefertigte<br />

Bauteile. Dieses umfangreiche Lagersortiment<br />

und unsere hohe Fertigungstiefe<br />

sind unsere größten Stärken«, sagt Firmenchef<br />

Lothar Marks. Mit Blick auf die Flexibilität<br />

seines Unternehmens erklärt er: »Wir<br />

haben mehr als 3.000 t Rohmaterial auf<br />

Lager und versenden Bestellungen von La -<br />

gerartikeln in der Regel noch am gleichen<br />

Tag, Zuschnitte meist innerhalb von 24 h.«<br />

Um so punktgenau und kundenorientiert<br />

reagieren zu können, bedarf es nicht nur<br />

einer ausgefeilten Auftragslogistik. Auch ein<br />

leistungsfähiger und flexibel nutzbarer<br />

Maschinenpark sind unabdingbar. Bei der<br />

Sägetechnik setzen die Thüringer dabei konsequent<br />

auf Kasto-Technik.<br />

Insgesamt zehn Sägen des baden-württembergischen<br />

Herstellers stehen in den<br />

Produktionshallen bei Marks. Dazu gehören<br />

unter anderem eine Blockbandsäge vom Typ<br />

Kasto bloc U 5, zwei halbautomatische Vertikal-Bandsägemaschinen<br />

vom Typ Kasto<br />

vertical, eine vollautomatische, CNC-ge -<br />

steuerte Kreissäge vom Typ Kasto variospeed<br />

C 15 oder für die wirklich großen<br />

Abmessungen eine Kasto cross A 4 x 12.<br />

Diese Vielfalt ist Voraussetzung, um die 300<br />

Anfragen pro Tag zügig abarbeiten zu können.<br />

Obwohl die Anlagen sehr zuverlässig<br />

laufen, weiß Lothar Marks durchaus zu<br />

schätzen, dass er im Bedarfsfall den Service<br />

in Reichweite hat. Schließlich sind Flexibilität<br />

und Schnelligkeit ein Baustein seines Ge -<br />

schäftsmodells.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Aus den Unternehmen K 43<br />

(Fotos: Kasto Maschinenbau)<br />

Herzstück des Lagers ist ein dynamisches Regalbediengerät mit einer Hubgeschwindigkeit<br />

von bis zu 24 m/min und einer Längsfahrgeschwindigkeit bis zu<br />

150 m/min.<br />

Großes Leistungsspektrum<br />

erfordert Organisationstalent<br />

Auch die Jörg Schneider Edelstahlverarbeitung<br />

e.K. aus Weimar fertigt bis Losgröße<br />

Eins. Das 1991 gegründete inhabergeführte<br />

Unternehmen ist auf die Herstellung von<br />

hygienesensiblen Betriebseinrichtungen aus<br />

Edelstahl spezialisiert. Die Produkte kommen<br />

in den verschiedensten Branchen zum<br />

Einsatz: von der Großküche über die Lebensmittel-<br />

und Pharmaindustrie bis zur Mikroelektronik<br />

und den Maschinenbau.<br />

Schneider versteht sich als Systempartner<br />

seiner Kunden: Das Leistungsspektrum<br />

reicht von der Konstruktion und Produktentwicklung<br />

über sämtliche Fertigungsschritte<br />

wie Laserschneiden, Biegen, Schweißen und<br />

Oberflächenbearbeitung bis zur termingerechten<br />

Auslieferung mit dem eigenen<br />

Fuhrpark. Eine große Herausforderung ist<br />

dabei die enorme Variantenvielfalt: »Wir<br />

produzieren im Monat etwa 800 Baugruppen,<br />

die meisten davon auf Kundenauftrag<br />

in Losgröße Eins«, beschreibt Inhaber und<br />

Geschäftsführer Jörg Schneider. »Je nach<br />

Auftragslage sind in unserer Fertigung<br />

4.000 bis 6.000 verschiedene Blechteile im<br />

Umlauf.«<br />

Effiziente und transparente Abläufe im<br />

internen Materialfluss sind für den Edelstahl-Spezialisten<br />

daher von zentraler Be -<br />

deutung – zumal die komplette Fertigung<br />

Das KASTO-Längslagersystem<br />

Uniline bietet auf einer kompakten<br />

und schmalen Grundfläche<br />

bis zu 750 Lagerplätze<br />

für Langgut, flächige und<br />

voluminöse Waren mit Längen<br />

bis zu 6 m und max. 1 m Höhe.<br />

just-in-time auf die Auslieferung hin getaktet<br />

ist. »Das bedeutet, dass jedes Teil genau<br />

zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein<br />

muss«, erklärt Schneider. Doch damit nicht<br />

genug: „Wir arbeiten meistens projektbezogen,<br />

dabei kommt es in etwa 20 bis 30 %<br />

der Fälle zu Terminverschiebungen seitens<br />

der Kunden. Das macht die Kommissionierung<br />

für uns noch schwieriger.« In der Vergangenheit<br />

kam es zum Beispiel regelmäßig<br />

vor, dass Rohwaren oder Halbfertigteile an<br />

einen Arbeitsplatz geliefert, dort aber tagelang<br />

nicht gebraucht wurden. »Das verschlang<br />

wertvollen Platz und erschwerte es<br />

uns, den Überblick zu behalten«, erinnert er<br />

sich.<br />

Um die komplexen Abläufe in der Rohmaterialversorgung<br />

und Kommissionierung zu<br />

vereinfachen und zu vereinheitlichen, suchte<br />

der Edelstahlverarbeiter zusammen mit<br />

den Kasto-Experten nach einer Lösung, mit<br />

der die geforderten Aufgaben bestmöglich<br />

erfüllt werden. Gemeinsam entschied man<br />

sich schließlich für das Längslagersystem<br />

Uniline, das speziell zur effektiven Materialbereitstellung<br />

an Bearbeitungsmaschinen<br />

und zum Kommissionieren konzipiert ist.<br />

Das Lager wurde als Silokonstruktion mit<br />

Dach- und Wandverkleidung direkt an eine<br />

der bestehenden Fertigungshallen von<br />

Schneider angebaut. Mit einer Systemhöhe<br />

von 14,5 m bietet es jetzt auf einer kompakten<br />

und schmalen Grundfläche bis zu 750<br />

Lagerplätze für Langgut, flächige und voluminöse<br />

Waren mit Längen bis zu sechs<br />

Metern und maximal einem Meter Höhe. Als<br />

Ladungsträger kommen drei Typen von Systempaletten<br />

mit Traglasten bis 5.000 kg<br />

zum Einsatz. Diese nehmen flexibel unterschiedliche<br />

Blech- und Profilmaterialien,<br />

aber auch Europaletten, Kisten und Gitterboxen<br />

auf. Das Längslager verfügt über drei<br />

Auslagerstationen in der Halle und zwei<br />

Einlagerstationen im Außenbereich, die über<br />

ein Regalbediengerät angefahren werden.<br />

Zwischen 8.000 und 10.000 verschiedene<br />

Artikel bewahrt Schneider in dem Uniline-<br />

Lager auf – vom Rohmaterial bis hin zu komplett<br />

montierten Baugruppen.<br />

Seit Ende 2013 ist das Lagersystem bei<br />

Schneider Edelstahlverarbeitung erfolgreich<br />

im Einsatz. »Wir konnten unsere Kapazitäten<br />

deutlich erhöhen, die Wege in unserer<br />

Produktion kürzer und effizienter gestalten<br />

und die Bestandstransparenz merklich steigern«,<br />

benennt der Unternehmenschef<br />

wichtige Pluspunkte der Technik.<br />

Doch wer Erfolg haben will, muss aktuelle<br />

Entwicklungen in den Anlagenkonzepten<br />

umsetzen. Und so stattet Kasto seit Kurzem<br />

seine Lagersysteme auf Wunsch mit einem<br />

integrierten Energiespeicher aus. abm K<br />

« KONTAKT<br />

KASTO Maschinenbau<br />

GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 14<br />

77855 Achern-Gamshurst<br />

Tel. +49 7841 61-0<br />

www.kasto.com<br />

(sm 161204411)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


44 K Aus den Unternehmen<br />

Krantechnik wird erlebbar<br />

Neues KranHaus bei ABUS<br />

Gummersbach. Es war der Grieche Archimedes, der sich bereits in der<br />

Antike um wesentliche wissenschaftliche Arbeiten um die Hebetechnik<br />

verdient gemacht hat. Die Archimedesstraße im oberbergischen<br />

Gummersbach führt daher nicht ohne Grund zum neuen Verkaufs- und<br />

Schulungszentrum der ABUS Kransysteme GmbH auf dem Kopf des<br />

Gewerbegebietes Sonnenberg.<br />

Auf den schlichten Namen »KranHaus«<br />

hat der Hallenkranhersteller ABUS sein neues<br />

Ausstellungs- und Seminarzentrum ge -<br />

tauft. In dem im Sommer 2016 eingeweihten<br />

Gebäudekomplex will der Kranbauer<br />

künftig Kunden empfangen, Produkte präsentieren<br />

und Schulungen durchführen.<br />

In der KranHalle auf 1.650 m 2 können<br />

Besucher über 35 voll funktionsfähige Laufund<br />

Leichtkrananlagen besichtigen und die<br />

Vorzüge des ABUS-Portfolios selbst erleben.<br />

Im 800 m 2 großen Technikbereich werden<br />

einzelne Bestandteile der Krantechnik be -<br />

greifbar gemacht: Ein Kastenträger ist z. B.<br />

von innen begehbar, man kann in einem<br />

Fahrkorb an einem Fahrwerksträger fahren<br />

oder den 120-t-Seilzug GM 000 selber steuern.<br />

In der oberen Etage wurde die Kranwerkstatt<br />

eingerichtet, das neue Schulungszentrum<br />

für Seminare zur Instandhaltung, Prüfung<br />

und Montage von ABUS-Kranen. In<br />

zwei Werkstatträumen können theoretische<br />

und praktische Grundlagen für Instandhalter<br />

und Servicefachleute gelegt werden. Für<br />

Arbeiten an Antrieben und Hubwerken stehen<br />

Arbeitsinseln zur Verfügung. Einstellungen<br />

und Verdrahtungen lassen sich an mehreren<br />

voll funktionsfähigen Kranen mit<br />

eben erdig zugänglicher Zentralelektrik vornehmen.<br />

Zum Austausch und für Pausen<br />

dienen die Kranwerkstatt-Lounge und die<br />

Dachterrasse. Zwei ebenfalls neu errichtete<br />

Bürogebäude bieten Platz für über 300 Mitarbeiter.<br />

In moderner Open Office-Architektur<br />

arbeiten dort auf 7.100 m² nahezu alle<br />

Verwaltungsbereiche, die für die Auftragsabwicklung<br />

benötigt werden: Vertrieb, Technik,<br />

Montageplanung, Service und Ersatzteilverkauf.<br />

Bereits seit 2011 baut ABUS an diesem<br />

20 ha großen Standort schwere Laufkrane.<br />

Für Verwaltungsbereiche und Produktionsstätten<br />

stehen noch weitere Geländebereiche<br />

zur weiteren Expansion zur Verfügung.<br />

Neben Kunden und Interessierten möchte<br />

ABUS in Zukunft im KranHaus auch Fachleute<br />

aus dem Industrie- und Gewerbebau<br />

sowie der Intralogistik ansprechen. Verschiedene<br />

Fach- und Kompetenztagungen sowie<br />

Tage der offenen Tür sind angedacht.<br />

Neu: intelligente Kransteuerung<br />

Aktuell im Gespräch sind derzeit die komfortable<br />

Einstellung sämtlicher Kranparameter<br />

vom Laptop oder Tablet aus sowie die<br />

neue Steuerungsgeneration ABUControl,<br />

die zahlreiche Sicherheits- und Komfortfeatures<br />

verspricht. Dabei vergisst das mo -<br />

dulare System jedoch nicht den Anspruch,<br />

servicefreundlich zu sein.<br />

Herausragend sind vor allem die für einen<br />

Serienlaufkran vollkommen neuartigen Features.<br />

Highlight ist die Pendeldämpfung, die<br />

(Bilder: Xxxxx)<br />

Highlight des Kranhauses ist der begehbare Zweiträgerlaufkran, auf dem die Gäste in 8 m Höhe<br />

mitfahren und das Fahrgefühl und -verhalten des Krans selbst erleben können.<br />

Die intelligente Kransteuerung ABUControl<br />

ist für sämtliche Laufkranbauarten von ABUS<br />

verfügbar.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Aus den Unternehmen K 45<br />

Das neue KranHaus von ABUS wurde<br />

diesen Sommer eingeweiht.<br />

ungewollte Bewegungen<br />

der Last verhindert. Das System<br />

basiert auf mathematischen Berechnungen<br />

und den aktuellen Messwerten der Ge -<br />

schwindigkeit und Ha kenhöhe. Kran und<br />

Katze werden so abgebremst und beschleunigt,<br />

dass die Fahrbewegung dem trägheitsbasierten<br />

Lastpendeln entgegenwirkt und<br />

die Last so nahezu ohne Eigenbewegung<br />

am Haken hängt. Vor allem Kranführern, die<br />

nur gelegentlich in ihrem Arbeitsalltag mit<br />

dem Lasttransport beschäftigt sind, verspricht<br />

das System zusätzliche Sicherheit.<br />

ABUControl kann in hohem Maße an die<br />

Bedürfnisse der Bediener angepasst werden.<br />

Möglich ist das komfortabel über die Softwareoberfläche<br />

KranOS. Der<br />

Nutzer loggt sich vom Boden aus drahtlos<br />

per WLAN am Kran ein und kann auf verschiedenen,<br />

übersichtlich gestalteten Bildschirmseiten<br />

Ein stellungen für Fahrantriebe,<br />

Hubwerke und sämtliche Sonderfunktionen<br />

vornehmen.<br />

So lassen sich für alle Antriebe die Bewegungsprofile<br />

individuell auswählen und einstellen.<br />

Dadurch bestimmt der Nutzer, ob<br />

sich der Kran stufenlos beschleunigen und<br />

bremsen lässt oder in der traditionellen<br />

zweistufigen Weise. Auch Beschleunigung<br />

und Bremszeit sowie die maximalen und<br />

minimalen Geschwindigkeiten können hier<br />

angepasst werden. Ideal ist das<br />

zum Beispiel, um einen neuen Kran mit<br />

ABUControl an Bestandsanlagen anzupassen,<br />

um dem Kranführer den Wechsel von<br />

einem Hebezeug zum anderen zu erleichtern.<br />

Die neue Kransteuerung ABUControl hat<br />

zahlreiche Features serienmäßig an Bord. K<br />

« KONTAKT<br />

ABUS Kransysteme GmbH<br />

Sonnenweg 1<br />

51647 Gummersbach<br />

Tel. +49 2261 37-0<br />

www.abus-kransysteme.de<br />

(sm 161204413)<br />

GRUNDSTEIN FÜR NEUES<br />

LOGISTIKZENTRUM IN HAMBURG<br />

Hamburg. Mitte Oktober 2016 wurde der<br />

Grundstein für das neue Logistikzentrum der<br />

STILL GmbH in Hamburg gelegt. In unmittelbarer<br />

Nähe zum STILL-Stammhaus entstehen auf einem<br />

Gelände am Billbrookdeich bis zum Frühjahr kommenden<br />

Jahres zwei Hallen mit einer Gesamtfläche<br />

von ca. 27.000 m². Das Investitionsvolumen<br />

für das Projekt beläuft sich auf rd. 30 Mill. €.<br />

Das neue Logistikzentrum soll zum innovativen<br />

Drehkreuz der künftigen innerbetrieblichen Lo -<br />

gistik für STILL werden. Die bisher dezentral im<br />

Gewerbegebiet Billbrook angesiedelten Bereiche<br />

Großteilelager und Fahrzeugversand werden im<br />

neuen Logistikzentrum gebündelt.<br />

www.still.de<br />

K<br />

/<br />

WS (hp)/SE/Jp (sm 161204324)<br />

MANDELLI SISTEMI WIDMET<br />

CHEFENTWICKLER STIPENDIUM<br />

Piacenza. Der italienische Anlagenbauer Mandelli<br />

Sistemi SpA pflegt sein Gedenken an den<br />

kürzlich verstorbenen Chefentwickler Francesco<br />

Mulazzi in besonderer Weise: Das Unternehmen<br />

hat ein Stipendium ins Leben gerufen. Junge Ingenieure<br />

sollen die Chance erhalten, die Welt des<br />

Maschinenbaus zu entdecken. Voraussetzung ist,<br />

dass sie am Polytechnikum Mailand studieren.<br />

Außerdem müssen sie auf dem Campus Piacenza<br />

im akademischen Jahr 2016 / 2017 den Masterstudiengang<br />

Maschinenbau belegen und sich auf<br />

den Bereich Werkzeugmaschinen & Fertigungssysteme<br />

konzentrieren. Nach der Abschlussprüfung<br />

können sie dann bei Mandelli Sistemi ein<br />

sechsmonatiges Praktikum absolvieren.<br />

www.mandelli.com<br />

K<br />

/<br />

kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 161003883)<br />

LANTEK UND BYSTRONIC<br />

VERKÜNDEN PARTNERSCHAFT<br />

Darmstadt. Eine langfristige technologische<br />

Partnerschaft und strategische globale Allianz<br />

gehen Bystronic, Anbieter hochmoderner Systeme<br />

und Dienstleitungen zur Blechverarbeitung, und<br />

Lantek ein. Lantec zählt zu den Marktführern bei<br />

Softwarelösungen und der Entwicklung und<br />

Bereitstellung von Softwaresystemen für die optimierte<br />

Produktion von Blechteilen, Rohren und<br />

Profilen. Das Unternehmen wird sowohl Softwaresysteme<br />

für das Produktionsmanagement als<br />

auch Consultingkompetenz für Bystronic bereitstellen.<br />

Ziel der beiden Unternehmen ist es, gemeinsam<br />

ein MES-System zu entwickeln, das sich nahtlos<br />

in die Maschinensysteme und Software von Bystronic<br />

einfügt, als Gesamtlösung hervorragend<br />

mit den Systemen von Bystronic zusammenarbeitet<br />

und ihre Effizienz und Produktivität auf ein<br />

neues Leistungsniveau hebt.<br />

www.lanteksms.com<br />

K<br />

/<br />

WS/WS/SE/ (sm 161204327)<br />

ZWICK ROELL ERÖFFNET IN<br />

INDIEN AUSBILDUNGSZENTRUM<br />

Ulm. Ende Juni hat der Prüfmaschinen-Hersteller<br />

Zwick Roell zusammen mit der Hilfsorganisation<br />

Don Bosco Mondo e.V. die Zwick Roell Training<br />

Academy im indischen Chennai eröffnet. Im Rahmen<br />

einer einjährigen Ausbildung werden dort<br />

benachteiligte Jugendliche zu Prüfmaschinenbedienern<br />

ausgebildet, um ihnen den Einstieg ins<br />

Berufsleben zu erleichtern und damit die Chance<br />

auf eine bessere Zukunft zu ermöglichen.<br />

www.zwick.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903944)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


46 K Aus den Unternehmen<br />

Planung leicht gemacht<br />

markmann + müller erleichtert die Produktionsplanung in der Stahlbranche<br />

Herdecke. Die markmann + müller datensysteme gmbh kommt dem<br />

Wunsch vieler Stahlhändler nach, die Planung von Anarbeitungsaufträgen<br />

optimal zu unterstützen. Ab jetzt lässt sich die Planung einfach und schnell<br />

durchführen und somit die Transparenz in allen Teilen des Unternehmens<br />

erhöhen. Die erfolgreiche Branchenlösung m+m StahlPLUS wurde um die<br />

m+m Plantafel erweitert.<br />

Wer Anarbeitungsaufträge vernünftig<br />

planen will, benötigt viele Informationen:<br />

Welche Menge muss zu welcher Zeit fertig<br />

sein, um den Liefertermin des Kunden zu<br />

halten? Was habe ich bereits auf meinen<br />

Maschinen an Aufträgen eingelastet? Wie<br />

viel Zeit benötigt der einzuplanende Auftrag?<br />

Ist das Vormaterial in ausreichender<br />

Menge auf Lager? Müssen Arbeitsschritte<br />

an einen Lohndienstleister ausgelagert werden?<br />

Meist müssen diese Informationen<br />

zeitaufwendig zusammen getragen werden<br />

– kurzfristige Änderungen durch eilige Aufträge<br />

sind mühsam. Die Auswirkungen auf<br />

andere Aufträge sind dann häufig nicht<br />

sichtbar.<br />

Die m+m Plantafel bündelt alle Informationen<br />

an einer Stelle und schafft somit<br />

Transparenz für den Planer. Im Einzelnen<br />

bedeutet dies Folgendes: Der Informationsgehalt<br />

erhöht sich, da die Verantwortlichen<br />

Anarbeitungsaufträge, Kapazitätsbeanspruchung,<br />

Engpässe und Liefertermine auf<br />

einen Blick erkennen können. Konflikte und<br />

Abhängigkeiten sind sofort sichtbar und<br />

können durch simples Verschieben (Dragand-drop)<br />

korrigiert werden. Ein weiterer<br />

Vorteil der Plantafel ist, dass die Kapazitätsauslastung<br />

verbessert wird und sich die<br />

Genauigkeit der Lieferzusagen erhöht. Auf<br />

unerwartete Änderungen kann schnell<br />

reagiert werden und die Folgen der Änderung<br />

sind direkt zu sehen. Das Planungsergebnis<br />

steht dann allen Abteilungen des<br />

Unternehmens zur Verfügung – der Planer<br />

wird dadurch von zahlreichen Rückfragen<br />

entlastet.<br />

(sm 161204350) K<br />

« KONTAKT<br />

markmann + müller<br />

datensysteme gmbh<br />

Gahlenfeldstraße 45<br />

58313 Herdecke<br />

Tel. +49 2330 801-0<br />

www.mumdat.de<br />

(Bilder: markmann + müller)<br />

Anarbeitungsauftragsansicht: In der Anarbeitungsauftragsansicht<br />

werden die einzelnen Anarbeitungsaufträge<br />

auf einem Zeitstrahl angezeigt. Bei mehreren Arbeitsschritten<br />

ist der Verlauf durch die Einzelschritte sichtbar. Der Liefertermin<br />

ist dabei immer im Blick. Durch einfaches Verschieben<br />

können die Termine geändert werden.<br />

Kapazitätenansicht: In der Kapazitätenansicht wird angezeigt, welche<br />

Aufträge auf einer Maschine liegen und wie viel Zeit der einzelne Auftrag<br />

in Anspruch nimmt. Liegen zu viele Aufträge auf der Maschine zeigt die<br />

m+m Plantafel dies sofort an. Durch einfaches Verschieben können die<br />

Konflikte dann aufgelöst werden.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Stahlmärkte im Umbruch<br />

Hintergründe, Fakten,<br />

betriebliche Konsequenzen und Perspektiven<br />

Neu<br />

2016<br />

84,53 €<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe · Stahlhandels-Institut, Meerbusch<br />

2016 · 200 Seiten<br />

<br />

<br />

Hintergründe, Fakten,<br />

Betriebliche Konsequenzen,<br />

Perspektiven<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe<br />

Herausgeber:<br />

Stahlhandels-Institut<br />

1. Auflage 2016<br />

Dieses neue Fachbuch beleuchtet die derzeitigen ökonomischen Rahmenbedingungen, verdeutlicht die Folgen für<br />

die Entwicklung der Stahlmärkte und beschreibt ausführlich die sich – je nach Produktausrichtung – im Stahlgeschäft<br />

bietenden Marktchancen.<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

Sohnstraße 65 · D-40237 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 561 · Fax: +49 211 6707- 547<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de


Die Hausmesse Hyster HUB 2016 hat zahlreiche Kunden und<br />

Interessenten ins niederrheinische Weeze gelockt.<br />

(Foto: WS)<br />

Flurförderzeuge für anspruchsvolle<br />

Anwendungen<br />

Hyster zeigte robuste Lösungen für die Stahlbranche<br />

Weeze. Im niederrheinischen Weeze nahe der niederländischen Grenze<br />

hat der Flurförderzeugehersteller Hyster Anfang Oktober eine internationale<br />

Hausmesse »HUB 2016« veranstaltet. Vom Handgabelhubwagen bis zu<br />

Schwerlaststaplern und Reachstackern wurde die gesamte Produktpalette<br />

gezeigt. Auch verschiedene Lösungen für die Stahl-, Automobil- und<br />

Recyclingbranche waren dabei.<br />

Zum Programm gehörten Live-Vorführungen<br />

und Simulationen in realitätsnaher<br />

Umgebung, aber auch die Ausstellung von<br />

Anbaugeräten und Zubehör. Auf dem Hyster<br />

HUB wurde für jede Herausforderung eine<br />

entsprechende Lösung gezeigt – ob nun<br />

Stap ler für Arbeitsumgebungen mit sehr<br />

hohen bzw. niedrigen Temperaturen oder für<br />

den Einsatz in verschmutzten, nassen und<br />

feuchten Einsatzbereichen oder auch bei<br />

beengten Platzverhältnissen gefragt waren.<br />

Die verschiedenen Lösungen für die Stahlindustrie<br />

überzeugten durch dauerhaft ge -<br />

ringe Betriebskosten und einen reduzierten<br />

Kraftstoffverbrauch. Besonderes Interesse<br />

fanden die Sonderanfertigungen für an -<br />

spruchsvolle Stahlanwendungen. »Entscheidend<br />

hierfür sind zuverlässige Flurförderzeuge,<br />

die schwere, sperrige Lasten in<br />

anspruchsvollen Arbeitsumgebungen effektiv<br />

transportieren. Die Stahlindustrie nutzt<br />

meistens Stapler mit Tragfähigkeiten von<br />

mehr als 8 t und mit Anbaugeräten«, so<br />

Botros Hanna von Hyster Europe. Da seien<br />

robuste Stapler notwendig, die leicht be -<br />

dienbar sind und ein einfaches Positionieren<br />

der Lasten erlauben. Meistens geht es dann<br />

auch um komplette Lösungen für das Handling.<br />

Bei Hyster gibt es speziell für diesen<br />

Kundenkreis ein eigenes Team, das über<br />

entsprechende Erfahrung in der Stahlbranche<br />

verfügt.<br />

Alle Hyster-Gabelstapler mit Tragfähigkeiten<br />

bis 52 t sind für härteste Anwendungen<br />

ausgelegt; es existieren zusätzliche Ausstattungen<br />

speziell für den Einsatz der Stahlindustrie.<br />

Zur Lösung von Staubproblemen<br />

wurden ein erweiterter Lufteinsatz mit Vorabscheider<br />

zur Vermeidung von Motorschäden,<br />

ein lastabhängiges Kühlsystem zur<br />

Reduzierung von Staubaufwirbelungen<br />

durch den Lüfter sowie ein automatisches<br />

Schmiersystem zur Verdrängung von<br />

Schmutz in kritischen Verschleißbereichen<br />

eingeführt. Auch gegen Hitze lassen sich die<br />

Stapler durch diverse Maßnahmen schützen.<br />

Geringere Kosten, höhere Umweltverträglichkeit<br />

und Zuverlässigkeit<br />

Die Hyster-Schwerlaststapler zählen nach<br />

Unternehmensangaben zu den energieeffizientesten<br />

weltweit; Kunden aus der<br />

Stahl industrie konnten bis zu 25 % Kraftstoffeinsparungen<br />

erzielen. »Um den höchsten<br />

Nutzen und eine optimale Leistung aus<br />

einem Gabelstapler herauszuholen, müssen<br />

Käufer die Gesamtbetriebskosten in Relation<br />

zu den jeweiligen Anwendungen über<br />

einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren,<br />

bei größeren Staplern auch länger setzen.<br />

Betriebsstunden, Gefälle, kontinuierliche<br />

Hubbewegung bei voller Auslastung, Hitze,<br />

Staub und weitere Faktoren wirken sich auf<br />

die Betriebskosten aus«, erläutert Hanna.<br />

Ob Stahlbandcoils, Drahtcoils, Rohre,<br />

Rundprofile, Baustahl oder heiße Halberzeugnisse,<br />

mit den passenden, erprobten<br />

Anbaugeräten, die teilweise in Kooperationen<br />

mit anderen Unternehmen angeboten<br />

werden, können Hyster-Stapler die typischen<br />

Stahlprodukte transportieren. Es sind<br />

Mehrzweckseitenschubträger (integriert<br />

oder mit Hakenaufhängung) mit Gabelzinkenverstellung<br />

mit verschiedenen Gabelzinken<br />

und Frontanbaugeräten für den schnellen<br />

Wechsel im Angebot. Dazu gehören<br />

abgerundete Gabelzinken, Greifklammern,<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Aus den Unternehmen K 49<br />

Der Reachstacker RS 45-31 CH (links) verfügt<br />

über eine Tragfähigkeit bis 45 t (1. Reihe)<br />

bzw. 31 t (2. Reihe); der Schwerlaststapler<br />

Hyster 25-12 (rechts) eignet sich für den<br />

Transport von Coils.<br />

(Foto: Hyster)<br />

Coil-Wendegeräte mit Rotation, C-Haken,<br />

Rohrstabilisatoren, hydraulische Rohrgreifer,<br />

Coildorne (mit bis zu 13 Trägern), Doppelund<br />

Langdorne, Magnete und mehr.<br />

Hyster unterstützt seine Kunden durch ein<br />

regionales Händlernetzwerk, um schnell vor<br />

Ort reagieren zu können. Für jede Region<br />

gibt es einen eigenen Industry Manager.<br />

Vorpremiere für<br />

Lithium-Ionen-Stapler<br />

Weiteres Highlight der Hausmesse war der<br />

neue 8-t-Lithium-Ionen-Stapler J8.0XN, der<br />

kurz vor der Markteinführung stand. Er<br />

erreicht fast die gleiche Leistung wie ein<br />

Stap ler mit Verbrennungsmotor. Die Batterie<br />

kann innerhalb von 2 h aufgeladen werden,<br />

sodass der Stapler auch im Dreischichtbetrieb<br />

einsetzbar ist. Neu waren außerdem<br />

zwei Wiegesysteme für Reachstacker, die<br />

sich gemäß SOLAS-Richtlinie zur Ermittlung<br />

des Bruttogewichts von Containern beispielsweise<br />

für Häfen und Terminals eignen.<br />

Darüber hinaus konnte das drahtlose Fuhrpark-Management-System<br />

Hyster Tracker<br />

in seiner neuesten Version getestet werden.<br />

Dieses eignet sich übrigens auch für den<br />

nachträglichen Einbau in Fremdfabrikate,<br />

sodass auch gemischte Fuhrparks mit einem<br />

einzigen Telematiksystem ausgestattet werden<br />

können.<br />

(sm 161204414) K<br />

« KONTAKT<br />

Hyster Europe<br />

Siemensstraße 9<br />

63263 Neu-Isenburg<br />

Tel. +49 6102 36868-0<br />

www.hyster.de<br />

ÖLAUFLAGENMESSUNG IM<br />

ALUMINIUM-SERVICE-CENTER<br />

Wenden. Das Unternehmen Klöckner & Co<br />

errichtet über seine Tochtergesellschaft, die<br />

Becker Stahl-Service GmbH, am Standort in<br />

Bönen, Nordrhein-Westfalen, ein Service Center<br />

zur Verarbeitung von Aluminiumflachprodukten<br />

für die Automobil- und verarbeitende Industrie in<br />

Europa unter dem Namen »Becker Aluminium<br />

Service GmbH«. Mit der Fertigstellung im Jahr<br />

2017 geht die Schaffung von rd. 40 Arbeitsplätzen<br />

am Standort Bönen einher.<br />

»Mit dem Aufbau von Becker Aluminium Service<br />

setzen wir unsere Strategie der Erhöhung des<br />

Umsatzanteils mit höherwertigen Produkten und<br />

Dienstleistungen weiter konsequent um. Gleichzeitig<br />

erweitern wir das Produktportfolio von<br />

Becker um einen der zukunftsträchtigsten Werkstoffe<br />

der Automobilindustrie und können bei der<br />

Vermarktung auf langfristig gewachsene Kundenbeziehungen<br />

aufbauen«, so Gisbert Rühl, Vorsitzender<br />

des Vorstands der Klöckner & Co SE.<br />

Nach der Einölung des Bandes über eine elektrostatische<br />

Einölmaschine und vor der Zerteilung<br />

des Bandes in bis zu 50 Einzelstreifen in einer<br />

Längsteilanlage (beides geliefert von der Heinrich<br />

Georg GmbH Maschinenfabrik) wird dort zukünftig<br />

mit EMG SOLID ® die Ölauflage auf den verschiedenen<br />

Oberflächengüten des Aluminiumbandes<br />

sicher und kontinuierlich online bestimmt.<br />

Das auf Infrarot-Spektroskopie basierende<br />

Gerät EMG SOLID ® ist anwendbar auf einer Vielzahl<br />

von Metalloberflächen. Eine zielgerichtete<br />

und sichere Einölung bietet erhebliche Wertschöpfungspotenziale<br />

für die Weiterverarbeitung<br />

des Materials nicht nur in der Automobilindustrie.<br />

EMG SOLID bildet in diesem Einsatzfeld daher ein<br />

entscheidendes Element in der Sicherstellung der<br />

vom Endabnehmer spezifizierten Ölauflage. Eine<br />

Anforderung, die prozessbedingt mit den heute<br />

häufig eingesetzten Handmessgeräten einfach<br />

nicht erreichbar ist.<br />

www.emg-automation.com<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 161204294)<br />

BENTELER AUTOMOTIVE<br />

INVESTIERT IN WACHSTUMS-<br />

REGION OSTEUROPA<br />

Für<br />

BENTELER Automotive ist Tschechien ein wichtiger<br />

Produktionsstandort in Osteuropa. Um dem<br />

zukünftigen Wachstum gerecht zu werden, investiert<br />

BENTELER in ein neues Komponentenwerk<br />

in Tschechien. Das fünfte Werk wird Ende 2017 in<br />

Betrieb gehen und legt den Produktfokus auf<br />

Leichtbaukomponenten aus Aluminium sowie<br />

warmgeformte Stahlbauteile. Bis zu 500 Arbeitsplätze<br />

werden indem Industriepark bei Klášterec<br />

<br />

www.benteler.de<br />

K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903943)<br />

EWM EXPANDIERT MIT NEUEM<br />

SCHWEISSZENTRUM<br />

Mündersbach. Die EWM AG baut ihre Präsenz<br />

und Nähe zum Kunden kontinuierlich aus. Mit der<br />

Erweiterung und Neueröffnung der seit 2010<br />

bestehenden Niederlassung in Neu-Ulm expandiert<br />

der deutsche Hersteller von Lichtbogen-<br />

Schweißtechnik weiter. An dem schon bislang<br />

erfolgreichen Standort in Süddeutschland hat das<br />

Unternehmen nun ein Welding Innovation Center<br />

errichtet. Das umfangreiche Komplettangebot an<br />

Ausrüstung und Serviceleistungen machen die<br />

neue Dependance zu einem zentralen Anlaufpunkt<br />

für die zahlreichen schweißtechnischen<br />

Betriebe in der Region.<br />

www.ewm-group.com<br />

K<br />

/<br />

SE/Jp (sm 160903854)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


50 K Aus den Unternehmen<br />

Forschungszentrum für 3-D-Druck<br />

von Metallteilen<br />

Zukunftsweisende Technologie im voestalpine Additive Manufacturing Center<br />

Linz. Der voestalpine-Konzern hat am Standort Düsseldorf ein neues<br />

Forschungs- und Entwicklungszentrum für den 3-D-Druck von Metallteilen<br />

eröffnet: Das »voestalpine Additive Manufacturing Center« soll das<br />

Verfahren für die Herstellung besonders komplexer und leichter<br />

Metallbauteile nutzbar machen.<br />

Der Werkstoff, ein speziell hergestelltes<br />

Metallpulver, wird künftig von den Konzerngesellschaften<br />

Böhler Edelstahl GmbH & Co<br />

KG, Österreich, und Uddeholm AB, Schweden<br />

geliefert. Die additive Fertigung, auch<br />

3-D-Druck genannt, ermöglicht die individuelle<br />

und flexible Umsetzung von Bauteilen<br />

mit völlig neuen Formen und Funktionalitäten<br />

– z. B. Werkstücke mit Hohlräumen oder<br />

bionischen Strukturen – in nur einem Produktionsschritt.<br />

Während der 3-D-Druck auf<br />

Kunststoffbasis längst die Serienreife er -<br />

reicht hat, steht die weitaus komplexere<br />

Herstellung von metallischen Produkten in<br />

diesem Prozess (Metal Additive Manufacturing)<br />

noch am Anfang. Um dieses Potenzial<br />

langfristig zu nutzen, hat die Special Steel<br />

Division des voestalpine-Konzerns eine<br />

eigene Forschungsgesellschaft am Standort<br />

Düsseldorf, Deutschland – die »voestalpine<br />

Additive Manufacturing Center GmbH« –<br />

gegründet.<br />

Vom Metallpulver bis zum<br />

fertigen Bauteil<br />

Generell werden bei der additiven Fertigung<br />

Bauteile auf Basis eines 3-D-Modells schichtweise<br />

aufgebaut. Im Gegensatz zu Fertigungsverfahren<br />

wie Drehen und Fräsen aus<br />

einem Metallblock kommt es dabei zu keinem<br />

Materialverlust. Als Ausgangsprodukt<br />

für Metal Additive Manufacturing dient<br />

Metallpulver in entsprechender Aufbereitung<br />

(z. B. Edelstähle, Werkzeugstähle,<br />

Nickelbasis-, Titan- oder Kobalt-Chrom-Legierungen).<br />

Chancen in Nischensegmenten<br />

Das Zukunftspotenzial von Metal Additive<br />

Manufacturing liegt vor allem in Spezialanfertigungen<br />

und komplexen Bauteilen,<br />

die in der Automobilindustrie, der Produktion<br />

von Luft- und Raumfahrtkomponenten,<br />

der Medizintechnik und im Werkzeugbau<br />

eine Rolle spielen.<br />

Düsseldorf ist einer der zentralen Standorte<br />

der Special Steel Division in Deutschland.<br />

Im Geschäftsjahr 2015/16 erzielte die<br />

Division in Düsseldorf einen Gesamtumsatz<br />

von über 310 Mill. €. Mit einem Forschungsbudget<br />

von 150 Mill. € im Geschäftsjahr<br />

2016/17 (+ 13 % gegenüber dem Vorjahr)<br />

gilt voestalpine zudem als forschungsintensivstes<br />

Unternehmen Österreichs.<br />

www.voestalpine.com/edelstahl/de/<br />

additive-manufacturing-center K<br />

/<br />

(sm 161204347)<br />

(Foto: voestalpine)<br />

Bei der Eröffnung des<br />

voestalpine Additive<br />

Manufacturing Center:<br />

voestalpine-CEO Wolfgang Eder<br />

(rechts) und Franz Rotter,<br />

Chef der Special Steel Division<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


- Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />

- Stahlmarktentwicklung 2015 und darüberhinaus<br />

- Die internationalen Metallmärkte (im Besonderen: Aluminium)<br />

- Marktbedeutung der Stahldistribution in der EU-28 und in Deutschland<br />

- Exkurs: Die Sonderrolle der Automobilindustrie<br />

- Zukünftige Marktpositionierung der Stahl-Service-Center<br />

Exkurs: Werttreiber im Stahlgeschäft<br />

- Markt- und Geschäftsstrukturen im Bereich der Stahl-Service-Center<br />

- Kurzportraits<br />

(Unternehmen, Installierte Produktionskapazitäten, Anlagenkonfigurationen, Lieferstrukturen)<br />

Stahlhandels-Institut<br />

Marktanalyse Stahl-Service-Center 2015<br />

2. Auflage, 2015<br />

| Seite 1<br />

Aus den Unternehmen K 51<br />

VRW METALLHANDEL WIRD WEINMANN AACH SCHWÄBISCH GMÜND<br />

Dornstetten. Die Weinmann-Aach-AG-Gruppe<br />

hat das Unternehmen VRW Metallhandel GmbH<br />

im Januar 2015 übernommen und als Tochterunternehmen<br />

unter dem seitherigen Firmennamen<br />

weitergeführt. Um die enge Zusammenarbeit<br />

beider Unternehmen auch nach außen hin zu<br />

dokumentieren, trägt nun das Schwäbisch Gmünder<br />

Unternehmen auch den in der Branche gut<br />

bekannten Namen der Muttergesellschaft Weinmann<br />

Aach AG.<br />

Die enge Verflechtung beider Unternehmen zeigt<br />

sich auch in der gemeinsamen Geschäftsführung.<br />

Die Vorstände der Weinmann Aach AG, Fritz Weinmann,<br />

Sascha Rauter, Simon Schultz und Gebhard<br />

Strähler, sind nun auch gleichzeitig die Geschäftsführer<br />

der Weinmann Aach Schwäbisch Gmünd<br />

GmbH.<br />

»Die Programme beider Unternehmen ergänzen<br />

sich optimal. In der Summe steht unseren<br />

Kunden eines der bestsortiertesten Werkstofflager<br />

in Süddeutschland zur Verfügung. Heute bestellt,<br />

Morgen geliefert – dieser hohe Anspruch gilt<br />

zukünftig für beide Häuser. Dies ist durch einen<br />

mehrmaligen täglichen Warenaustausch zwischen<br />

unseren Betrieben in Dornstetten und Schwäbisch<br />

Gmünd« möglich, erläuterte Fritz Weinmann, Vorstand<br />

und Geschäftsführer, die Strategie.<br />

www.weinmann-aach.de<br />

K<br />

/<br />

WS(hp)/SE/ (sm 161204375)<br />

Die Vorstände der<br />

Weinmann Aach AG<br />

und Geschäftsführer<br />

der Weinmann Aach<br />

Schwäbisch Gmünd<br />

GmbH von links:<br />

Gebhard Strähler,<br />

Sascha Reuter,<br />

Fritz Weinmann,<br />

Simon Schultz<br />

(Foto: Weinmann Aach)<br />

An unsere Abonnenten<br />

Postdienst-Datenschutzverordnung<br />

Branchenstudie<br />

„Stahl-Service-Center in Deutschland“<br />

Die Deutsche Post AG ist berechtigt, dem<br />

Verleger Kenntnis von der Adressänderung<br />

eines Abonnenten zu geben, wenn dieser<br />

nicht bis zum 30.4.2017 von seinem Widerspruchsrecht<br />

Gebrauch macht.<br />

<br />

<br />

<br />

390,00 €<br />

zuzüglich MwSt.<br />

Prof. Dr. Lothar Grebe<br />

2015 · DIN A4, quer · 180 Seiten<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

Sohnstraße 65 · D-40237 Düsseldorf · www.stahleisen.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


52 K Fachmedien<br />

annette.engels@stahleisen.de<br />

Tel. +49 211 6707-561<br />

Fax +49 211 6707-547<br />

Direkt bestellen<br />

über diesen QR-Code<br />

oder online über<br />

www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />

Health and Safety Executive (Hrsg.):<br />

Safety in the storage and handling of<br />

steel and other metal stock<br />

Health and Safety Executive HSG, London 2016, 2. Auflage, 93<br />

S., in englischer Sprache, Download unter: www.hse.gov.uk/<br />

pubns/books/hsg246.htm<br />

Schneider, Marc C.: Volkswagen. Eine<br />

deutsche Geschichte.<br />

Berlin Verlag in der Piper Verlag GmbH, Berlin 2016, 368 S.,<br />

ISBN: 978-3-8270-1322-4, Preis: 22,00 € (e-Book: 19,99 €)<br />

DVS Berichte, Band 329.<br />

DVS-Studie »Industrie 4.0« – Bedeutung<br />

für die Fügetechnik<br />

Deutscher Verband für Schweißen und verwandte<br />

Verfahren e.V., Düsseldorf 2016, 44 S., 10 Abb. u. 2 Tab.,<br />

ISBN: 978-3-945023-87-7, Preis: 14,90 €<br />

2016<br />

DVS-BERICHTE<br />

DVS Studie<br />

„Industrie 4.0“<br />

Bedeutung für die Fügetechnik<br />

DVS study<br />

“Industry 4.0“<br />

Significance for joining technology<br />

Die Health and Safety Executive, die britische<br />

Gesundheits- und Arbeitsschutzinitiative,<br />

hat ein Buch veröffentlicht. In diesem<br />

werden Unfälle, die sich beim Handling oder<br />

der Lagerung von Stahl und anderen Metallen<br />

ereignen können, thematisiert. Weiter<br />

wird ausgeführt wie solche Unfälle vermieden<br />

werden können.<br />

Mit dem überarbeiteten Ratgeber »Safety<br />

in the storage and handling of steel and<br />

other metal stock« wendet sich die Regierungsorganisation<br />

an Inhaber und<br />

Geschäftsführer von Unternehmen sowie<br />

Vorabeiter und andere Verantwortliche. Die<br />

meisten Unfälle passieren beim Laden und<br />

Entladen von Fahrzeugen, beim Bedienen<br />

von Lagerhaltungssystemen, beim Transport<br />

zum Arbeitsplatz, beim Heben und durch<br />

scharfe Kanten. Das Einhalten spezifischer<br />

Sicherheitsvorschriften verhindert leichte<br />

und schwere Verletzungen.<br />

Die Broschüre vergleicht erstmals auch<br />

Vor- und Nachteile von Einkatz- und Zweikatzbrücken<br />

und informiert über den sicheren<br />

Umgang mit Steuerungen und Fernbedienungen,<br />

gibt Hinweise zu geeigneten<br />

Hebevorrichtungen und Arbeiten in großen<br />

Höhen sowie dem besseren Zugang zu gelagerten<br />

Produkten.<br />

(sm 161004095) K<br />

Kein anderes Unternehmen spiegelt das<br />

Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

besser wider als Volkswagen. Mit dem<br />

Erfolg des legendären VW Käfer begann der<br />

Aufstieg der Bundesrepublik zum Exportweltmeister.<br />

Doch der von Ingenieur Ferdinand<br />

Porsche im Auftrag Adolf Hitlers zwischen<br />

Hannover und Berlin angesiedelte<br />

Autobauer durchlief extreme Höhen und<br />

Tiefen: Seit den 1970er-Jahren steckte der<br />

Wolfsburger Konzern alle zehn Jahre in der<br />

Krise – und die Lage ist erneut bedrohlich.<br />

Sein Wohl und Wehe spiegelte sich stets in<br />

der Politik, mit der er aufs Engste verflochten<br />

ist.<br />

Mark C. Schneider gibt einen tiefen Einblick<br />

in die Entwicklung und Kultur des Autokonzerns<br />

und nimmt seine Leser zu gleich auf<br />

eine spannende Reise durch 80 Jahre deutscher<br />

Wirtschaftsgeschichte mit.<br />

K<br />

(sm 161104136)<br />

Um die Bedeutung des Zukunftsprojektes<br />

»Industrie 4.0« für die Fügetechnik aus<br />

deutscher Sicht zu unterstützen, wurde die<br />

Studie von der Forschungsvereinigung<br />

Schweißen und verwandte Verfahren e.V.<br />

des DVS – Deutscher Verband für Schweißen<br />

und verwandte Verfahren e.V. initiiert.<br />

Das Papier stellt das momentane Grundverständnis<br />

von Industrie 4.0 vor sowie den<br />

realen Bedarf an branchenspezifischen fügetechnischen<br />

Lösungen. Das Ergebnis der<br />

DVS-Studie zeigt, dass die Bedeutung und<br />

Umsetzung von »Industrie 4.0« bei vielen<br />

Unternehmen noch ausbaufähig ist. Fehlende<br />

technologische und organisatorische<br />

Voraussetzungen spielen hier eine Rolle.<br />

Durch die Auswertung von Publikationen<br />

wurde das Grundverständnis von »Industrie<br />

4.0« hinsichtlich der Auswirkungen auf<br />

die Fügetechnik festgehalten. Es wurden 58<br />

Industrieunternehmen unterschiedlicher Un -<br />

ternehmensgrößen und -branchen für die<br />

Befragung ausgewählt. Die Teilnehmer<br />

kamen aus den Industriezweigen Automobil-,<br />

Stahl- und Maschinenbau.<br />

K<br />

(sm 161104202)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Auszeichnungen K 53<br />

Werkstoffverbund prämiert<br />

Materialica Award in Gold für thyssenkrupp<br />

Duisburg. Mit tribond ® haben die Werkstoffspezialisten des Stahlbereichs<br />

von thyssenkrupp neue Verarbeitungsmöglichkeiten in der Warmumformung<br />

geschaffen. Der schichtige Aufbau des Werkstoffverbundes<br />

ermöglicht neue Eigenschaftsprofile. Bei den jetzt serienreifen Varianten<br />

tribond 1200 und tribond 1400 sind es ein höchstfester Stahl innen und<br />

ein verformbarer, duktiler an beiden Außenseiten.<br />

Der aus unterschiedlichen Stahlsorten<br />

aufgebaute Verbundwerkstoff ermöglicht es,<br />

unterschiedliche, teils konträre Werkstoffeigenschaften<br />

in einem Produkt zu vereinen.<br />

Stahlleichtbau ist ein entscheidendes<br />

Konzept für die kommenden Fahrzeuggenerationen.<br />

Automobilproduzenten, Zulieferer<br />

und Werkstoffentwickler stehen zu -<br />

nehmend vor der Aufgabe, neue Ideen zur<br />

Erfüllung von konträren Anforderungen an<br />

Preis, Sicherheit, Qualität und Design zu entwickeln.<br />

Der Werkstoffverbund tribond bietet<br />

hierfür einen Lösungsweg an. Für diese<br />

Innovation wurde thyssenkrupp nun mit<br />

dem Materialica Award ausgezeichnet, der<br />

auf der internationalen Fachmesse für Mobilität<br />

eMove360° Europe verliehen wurde.<br />

Maximale Festigkeit und<br />

hohe Duktilität<br />

Die Werkstoffspezialisten des Stahlbereichs<br />

von thyssenkrupp haben bereits mit modernen<br />

hoch- und höchstfesten Mehrphasenstählen<br />

erhebliches Leichtbaupotenzial er -<br />

reicht. Das Baukastensystem tribond mit<br />

seinem Schichtenaufbau hat nun völlig neue<br />

Verarbeitungsmerkmale in der Warmumformung<br />

geschaffen. Auf diesem Weg können<br />

maximale Festigkeit und hohe Duktilität in<br />

einem Bauteil realisiert werden. Mit homogenen<br />

Werkstoffen war dies bislang nicht<br />

möglich. Im Falle starker axialer Belastungen<br />

bei einem Aufprall wird so höchste Festigkeit<br />

mit gleichzeitiger hoher Energieaufnahme<br />

durch Faltenbildung bei einer Verformung<br />

des Stahls kombiniert. Ein Plus an<br />

Sicherheit für die Fahrzeuginsassen ist das<br />

Ergebnis. tribond eignet sich besonders für<br />

die Konstruktion von Längsträgern und<br />

spart 10 % Gewicht ein, ein weiterer Vorteil<br />

für das Einsparen von CO 2<br />

. Um das Materialverhalten<br />

im Crashfall abzusichern, hat<br />

das Duisburger Unternehmen ein Simulationsverfahren<br />

installiert. (sm 161204356) K<br />

« KONTAKT<br />

thyssenkrupp Steel Europe AG<br />

Kaiser-Wilhelm-Straße 100<br />

47166 Duisburg<br />

Tel. +49 203 52-0<br />

www.thyssenkrupp-steel.com<br />

Wegweisend für Mobilität 4.0:<br />

Forschungschef des Stahlbereichs von<br />

thyssenkrupp, Prof. Dr. Hans Ferkel<br />

(2. v. rechts), nimmt den »Materialica Award«<br />

entgegen.<br />

(Bild thyssenkrupp)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


54 K Auszeichnungen<br />

Best Newcomer Germany<br />

München. Die Salzgitter AG ist von CDP im Oktober 2016 als »Best Newcomer Germany 2016« ausgezeichnet<br />

worden und hat damit auf Anhieb eine sehr beachtliche Bewertung erhalten.<br />

Carbon Disclosure Project (CDP) ist eine<br />

internationale Non-Profit- Organisation. Sie<br />

erfasst und bewertet die von Unternehmen<br />

und Organisationen auf freiwilliger Basis<br />

berichteten Treibhausgas emissionen sowie<br />

Strategien und den Umgang mit Chancen<br />

und Risiken, die sich aus dem Klimawandel<br />

ergeben. Einmal jährlich er hebt CDP im<br />

Namen von Investoren um fangreiche Daten<br />

und hat inzwischen die weltweit bedeutendste<br />

Sammlung und Auswertung zu der<br />

Thematik aufgebaut.<br />

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender<br />

Salzgitter AG, erklärte<br />

zur Auszeichnung: »Die Salzgitter AG freut<br />

sich über die gute Einstufung seitens CDP.<br />

Ressourcen- und Energieeffizienz sind integrale<br />

Bestandteile unseres Umweltschutzkonzeptes<br />

und genießen im Konzern seit<br />

jeher hohe Priorität. Sie sind permanente<br />

(Foto: CDP/Salzgitter)<br />

Preisverleihung in<br />

München (von links:<br />

Steven Tebbe, CDP<br />

Europe; Susan Dreyer,<br />

CDP Europe; Dr.-Ing. Jens<br />

Traupe, Salzgitter AG,<br />

Dr.-Ing. Jan Schmidt,<br />

Salzgitter Flachstahl<br />

GmbH; Dr.-Ing. Stefan<br />

Mecke, Salzgitter AG;<br />

Sven Hannawald).<br />

Managementaufgabe und Inhalt der Unternehmensstrategie.<br />

›Nachhaltigkeit‹ ist zu -<br />

dem als einer von sechs zentralen Werten im<br />

Leitbild ›YOUNITED‹ der Salzgitter AG verankert.<br />

Wir sehen diese Auszeichnung daher<br />

als eine weitere Bestätigung dafür, dass wir<br />

uns in diesen Themenfeldern auf einem<br />

anerkannt hohen Niveau bewegen.«<br />

(sm 161204359)<br />

»Steelie Award« für die Einbeziehung von Ökobilanzen<br />

Duisburg. Auf der 50. Jahrestagung des internationalen Stahlverbandes worldsteel wurde der Stahlbereich von<br />

thyssenkrupp mit einem »Steelie« für die Integration von Ökobilanzrechnungen in den Produktentwicklungsprozess<br />

prämiert.<br />

Die worldsteel-Jury würdigte v. a. den<br />

konsequenten Ansatz von thyssenkrupp,<br />

LCA-Analysen als festen Bestandteil bei<br />

jeder Produktentwicklung vorzusehen. Der<br />

Weltstahlverband verleiht jährlich die »Steelie-Awards«<br />

für besondere Leistungen in<br />

den Bereichen Innovation, Nachhaltigkeit,<br />

Life-Cycle-Assessment (LCA; Ökobilanz),<br />

Kommunikation und Ausbildung. LCA-Analysen<br />

legen die Umwelt auswirkungen von<br />

Produkten offen: thyssenkrupp betrachtet<br />

auf diese Weise den gesamten Prozess von<br />

der Rohstoffbeschaffung bis zum fertigen<br />

Produkt. Der Primärenergieverbrauch und<br />

die CO 2<br />

- Emissionen in der Herstellung werden<br />

so erfasst. Auch die Nutzungsphase<br />

eines Produktes bis hin zum Recycling wird<br />

analysiert. Stahl schneidet hier besonders<br />

gut ab, weil er ohne Qualitätsverlust wiederverwertet<br />

werden kann.<br />

CO 2<br />

-Einsparpotenziale<br />

Der Stahlbereich von thyssenkrupp hat für<br />

verschiedene Produkte Ökobilanzen aufgestellt.<br />

So zeigt sich, dass durch die umweltgerechte<br />

Produktion von 5 Mill. t feuerverzinktem<br />

Stahlblech pro Jahr im Vergleich<br />

zum Weltdurchschnitt Emissionen von mindestens<br />

1,3 Mill. t CO 2<br />

vermieden werden.<br />

Auch durch die Entwicklung neuer Werkstoffe<br />

lassen sich Treibhausgasemissionen<br />

deutlich senken. thyssenkrupp hat beispielsweise<br />

den Stahlverbundwerkstoff tribond ®<br />

entwickelt, mit dem unterschiedliche Werkstoffeigenschaften<br />

in einem Material kombiniert<br />

werden können. Damit kann bei der<br />

Herstellung von B-Säulen für Fahrzeuge<br />

gegenüber Warmumformstählen noch eine<br />

weitere Gewichtsreduktion erreicht werden,<br />

was 90 kg CO 2<br />

-Emissionen pro Kfz spart.<br />

Insgesamt, das zeigen die LCA-Analysen,<br />

liegt der größte Hebel zur CO 2<br />

-Reduktion<br />

nicht in der Produktion, sondern in der Nutzung<br />

von Stahlprodukten. Die Auszeichnung<br />

von worldsteel ist ein An sporn, diesen<br />

Weg weiterzugehen.<br />

(sm 161204297)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


StahlTermine K 55<br />

Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />

6.<strong>12.2016</strong><br />

Frankfurt/M.<br />

Globale Beschaffungsmärkte<br />

für Stanz- und Umformteile<br />

BME Akademie +49 69 30838200<br />

www.bme-akademie.de<br />

6. und 7.<strong>12.2016</strong><br />

Berlin<br />

1. Handelsblatt Konferenz Iran und<br />

Intensivworkshop<br />

Euroforum<br />

Handelsblatt Veranstaltungen<br />

+49 211 9686-3862<br />

www.handelsblatt-iran.de<br />

14.<strong>12.2016</strong><br />

Stuttgart<br />

2. Stuttgarter Sägetagung Fraunhofer-Institut für<br />

Produktionstechnik und<br />

Automatisierung (IPA)<br />

+49 711 970-1549<br />

http://saegenstuttgart.de/<br />

veranstaltungen/stuttgartersaegetagung<br />

16.-21.1.2017<br />

München<br />

BAU 2017 Messe München +49 89 94911-308<br />

www.bau-muenchen.com<br />

25.1.2017<br />

Hanau<br />

3-D-Messtechnik in Blechumform-<br />

Prozess ketten<br />

GOM GmbH +49 531 39029-0<br />

www.gom-workshop.com<br />

25.-27.1.2017<br />

Villingen-Schwenningen<br />

DST Dreh- und Spantage Südwest<br />

SMA Südwest Messe- und<br />

Ausstellungs-GmbH<br />

+49 7720 9742-0<br />

www.dstsuedwest.de<br />

7.2.2017<br />

Ratingen<br />

8.2.2017<br />

Ratingen<br />

iforum Eurocodes –<br />

Grundlagenseminar II<br />

iforum Eurocodes –<br />

Vertieferseminar<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

9.-12.2.2017<br />

Istanbul<br />

WIN EURASIA Metalworking Hannover Fairs International GmbH +49 511 89-31422<br />

www.messe.de<br />

14.2.2017<br />

Mannheim<br />

15.2.2017<br />

Mannheim<br />

16.-17.2.2017<br />

Düsseldorf<br />

21.2.2017<br />

Leipzig<br />

22.2.2017<br />

Leipzig<br />

iforum Eurocodes –<br />

Grundlagenseminar II<br />

iforum Eurocodes –<br />

Vertieferseminar<br />

Stahlmarkt 2017<br />

21. Handelsblatt Jahrestagung<br />

iforum Eurocodes –<br />

Grundlagenseminar II<br />

iforum Eurocodes –<br />

Vertieferseminar<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

Euroforum Deutschland SE +49 211 9686-3596<br />

www.handelsblatt-<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />

www.bauforumstahl.de/<br />

veranstaltungen<br />

7.-10.3.2017<br />

Leipzig<br />

Intec und Z 2017 Leipziger Messe GmbH +49 341 678-8218<br />

www.intec-messe.de<br />

www.zuliefermesse.de<br />

14.-16.3.2017<br />

Stuttgart<br />

LogiMAT 2017 – Internationale<br />

Fachmesse für Distribution,<br />

Material- und Informationsfluss<br />

EUROEXPO Messe- und<br />

Kongress-GmbH<br />

+49 89 32391-259<br />

www.logimat-messe.de<br />

28.-30.3.2017<br />

Stuttgart<br />

24.-28.4.2017<br />

Hannover<br />

2.-6.5.2017<br />

Essen<br />

Fastener Fair Stuttgart 2017 Mack Brooks Exhibtion Ltd. +44 1727 814 400<br />

www.fastenerfair.com/stuttgart<br />

HANNOVER MESSE Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />

www.hannovermesse.de<br />

9. Metpack 2017 Messe Essen GmbH +49 201 7244-0<br />

www.metpack.de<br />

9.-12.5.2017<br />

Stuttgart<br />

31. Control – Internationale<br />

Fachmesse für Qualitätssicherung<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG 49 7025 9206-0<br />

www.control-messe.de<br />

10.-12.5.2017<br />

Düsseldorf<br />

Eurometal World Steel Distribution<br />

& SSC Summit 2017<br />

EUROMETAL<br />

office@eurometal.net<br />

www.eurometal.net<br />

17.-18.5.2017<br />

Brno<br />

Stainless 2017 – 9th International<br />

Stainless Steel Fair<br />

BVV Trade Fairs Brno +420 541 152 926<br />

www.stainless2017.com<br />

www.bvv.cz/stainless<br />

17.-19.5.2017<br />

Mailand<br />

17.-20.5.2017<br />

Mailand<br />

Made in Steel Made in Steel S.r.l. +39 030 2548 520<br />

info@madeinsteel.it<br />

www.madeinsteel.it<br />

Lamiera 2017 UCIMU – Sistemi per Produrre +39 0226 255 230<br />

www.lamiera.net<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


56 K Veranstaltungen<br />

L VERANSTALTUNGEN<br />

3-D-MESSTECHNIK IN<br />

BLECHUMFORM-PROZESSKETTEN<br />

Braunschweig. Diese Veranstaltung am<br />

25. Januar 2017 im Congress Park Hanau ist Teil<br />

einer internationalen Workshopreihe, die von<br />

Januar bis April 2017 an 23 Orten von Asien bis<br />

Amerika durchgeführt wird. Mit dieser Reihe gibt<br />

das GOM-Netzwerk – Hersteller von Messsystemen<br />

für Stanz-, Biege-, Zieh-, Tiefzieh-, Press- und<br />

Umformprozessketten – prozess- und messtechnisches<br />

Wissen an Konstrukteure, Werkzeugbauer<br />

und Fachleute weiter.<br />

www.gom-workshop.com<br />

K<br />

/<br />

WS(hp)/SE/Jp (sm 161204344)<br />

DST DREH- UND SPANTAGE<br />

SÜDWEST<br />

Villingen-Schwenningen. Diese neue Fachmesse<br />

verschafft der spanenden Industrie vom<br />

25. bis 27. Januar 2017 auf dem Messegelände<br />

in Villingen-Schwenningen eine große regionale<br />

Technologieplattform. Organisiert von der SMA<br />

Südwest Messe- und Ausstellungsgesellschaft<br />

GmbH, eröffnet die Messe Entscheidern und Praktikern<br />

auch kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />

Gelegenheit zum Austausch. Dabei dreht<br />

sich dann alles um neueste Entwicklungen bei<br />

Maschinen und Werkstoffbearbeitung.<br />

www.dstsuedwest.de<br />

K<br />

/<br />

WS(hp)/SE/Jp (sm 161204307)<br />

WIN EURASIA METALWORKING –<br />

ISTANBUL<br />

Hannover. Zum mittlerweile 22. Mal findet die<br />

WIN Eurasia Metalworking vom 9. bis 12. Fe -<br />

bruar 2017 in Istanbul statt und präsentiert dort<br />

die ganze Vielfalt der Metallverarbeitung. Die<br />

Türkei dient als Tor zum arabischen Raum und den<br />

vorderen Orient und eröffnet den Metallverarbeitern<br />

sowie der Werkzeugmaschinenbranche aus<br />

dem eurasischen Raum eine große Plattform, die<br />

die Wertschöpfungskette von der Blechbearbeitung<br />

über Schweißen bis zur Oberflächenbehandlung<br />

abbildet. Sonderforen komplettieren die<br />

Veranstaltung.<br />

www.messe.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903729)<br />

SCT 2017: STEEL IN CARS<br />

AND TRUCKS<br />

Aachen/Düsseldorf. Nach der erfolgreichen<br />

SCT 2014 in Braunschweig laden das Stahlinstitut<br />

VDEh und die TEMA Technologie Marketing AG<br />

vom 18. bis 22. Juni 2017 nach Amsterdam-<br />

Schiphol ins NH Noordwijk Conference Centre<br />

Leeuwenhorst Hotel zu einer Neuauflage ein.<br />

Ziele der Konferenz sind, die Automotive-, Zulieferer-<br />

und die Stahlindustrie über die Wertschöpfungsketten<br />

übergreifend zusammenzubringen<br />

und Zukunftstrends in der Stahlentwicklung,<br />

Prozesstechnologie und den Anwendungen zu<br />

erörtern.<br />

www.stahl-online.de<br />

www.tema.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160803658)<br />

ITPS – INTERNATIONAL<br />

THERMPROCESS SUMMIT 2017<br />

Essen. Dieser Thermoprozessgipfel wird nach<br />

dem Start 2013 nun wieder am 27. und 28. Juni<br />

2017 im InterContinental Hotel Düsseldorf gehalten.<br />

Aktuelle Themen wie Energie- und Rohstoffeffizienz,<br />

die digitale Vernetzung der Produktionsprozesse<br />

und innovative Lösungsansätze stehen<br />

an. Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Co-President<br />

des Club of Rome, hält die Opening-Keynote.<br />

www.itps-online.com<br />

K<br />

/<br />

EMO HANNOVER 2017<br />

WS(hp)/SE/Jp (sm 161204303)<br />

Frankfurt / M. »Connecting systems for intelligent<br />

production« lautet das Motto der vom Verein<br />

Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.<br />

(VDW) mit organisierten EMO Hannover 2017<br />

vom 18. bis 23. September 2017, internationale<br />

Messe der Metallbearbeitung. Vorgestellt werden<br />

Maschinen und technische Lösungen, begleitende<br />

Dienstleistungen, Nachhaltigkeit in der<br />

Produk tion u.v.m. Der Schwerpunkt liegt u. a. bei<br />

spanenden und umformenden Werkzeugmaschinen,<br />

automatisiertem Materialfluss und Computertechnologie<br />

sowie Zubehör.<br />

www.emo-hannover.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603499)<br />

13. BLECHEXPO 2017<br />

Frickenhausen/Stuttgart. Dieser Branchentreff<br />

der Blech-, Rohr- und Profilbearbeitung wird<br />

seine Erfolgsserie vom 7. bis 10. November<br />

2017 in der Landesmesse Stuttgart fortsetzen.<br />

Mit dem im Herbst 2015 präsentierten Fachmessenduo<br />

Blechexpo und Schweisstec, internationale<br />

Fachmesse für Fügetechnologie, setzte das<br />

Messeunternehmen P. E. Schall GmbH & Co. KG<br />

Maßstäbe in der Prozesskettendarstellung.<br />

www.blechexpo-messe.de<br />

K<br />

/<br />

eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160803730)<br />

SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2017<br />

Düsseldorf. Aufgrund von Modernisierungsmaßnahmen<br />

der Messe Essen wird die Leitmesse<br />

der Füge-, Trenn- und Beschichtungsbranche vom<br />

25. bis 29. September 2017 vom Team der Messe<br />

Essen mit dem Kooperationspartner DVS –<br />

Deutscher Verband für Schweißen und verwandte<br />

Verfahren e.V. einmalig in Düsseldorf gehalten.<br />

Schwerpunkte der Messe sind Schweißen sowie<br />

Vor- und Nachbehandlung, Schneiden, Robotic,<br />

Automation, Produktionsanlagen, Informationstechnik<br />

und Dienstleistungen. Sieben Messehallen<br />

sind vorgesehen.<br />

www.schweissen-schneiden.com K<br />

/<br />

WS(SHN)/SE/ (sm 160403202<br />

DIE NÄCHSTE WERKSTOFF-<br />

WOCHE 2017<br />

Düsseldorf / Frankfurt am Main. Nach dem<br />

großen Erfolg der Werkstoffwoche 2015 in Dresden<br />

haben die Deutsche Gesellschaft für Materialkunde<br />

e.V. (DGM) und das Stahlinstitut VDEh<br />

beschlossen, auch 2017 wieder einen Kongress<br />

mit integrierter Fachmesse rund um das Thema<br />

»Werkstoffe der Zukunft« auszurichten. Als Termin<br />

wurde der 27. bis 29. September 2017<br />

festgelegt, als Ort wiederum die Messe Dresden.<br />

Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten<br />

die Geschäftsführenden Vorstandsmitglieder<br />

Dr.-Ing. Frank O.R. Fischer (DGM) und Dr.-Ing.<br />

Peter Dahlmann (VDEh) am 8. Juni 2016 in Düsseldorf.<br />

Die Werkstoffwoche versteht sich als<br />

zentrale Anlaufstelle zu allen anwendungsorientierten<br />

Fragen rund um das Schlüsselthema<br />

»Werkstoffe für die Zukunft«. Sie präsentiert neue<br />

Produkt- und Prozessentwicklungen und fördert<br />

den Austausch zwischen Werkstoffexperten aus<br />

Industrie und Wissenschaft. Zugleich ist sie die<br />

Plattform zur Lösung individueller Anwenderprobleme<br />

und für erfolgreiche Geschäftskooperationen.<br />

Die erste Werkstoffwoche hatte vom 14. bis<br />

17. September 2015 in Dresden stattgefunden.<br />

Rd. 1.800 Werkstoffexperten hatten sich an den<br />

Ständen der mehr als 80 Aussteller sowie in 14<br />

Symposien und rd. 450 Fachvorträgen über visionäre<br />

Ideen und Innovationen der Werkstoffbranche<br />

informiert.<br />

www.werkstoffwoche.de<br />

K<br />

/<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Veranstaltungen / Inserentenverzeichnis K 57<br />

Internationaler Treff der Baubranche<br />

München. Die zweijährliche BAU, Leitmesse für Architektur, Materialien und Systeme, öffnet vom<br />

16. bis 21. Januar 2017 als internationale Plattform der Baubranche in der Messe München wieder ihre Pforten.<br />

Die BAU präsentiert auf über 180.000 m²<br />

Innovationen und gewerkeübergreifende<br />

Lösungen für Wohnungs- und Innenausbau<br />

sowie Wirtschaftsbau in Neuerrichtung und<br />

im Bestand. Das Messe-Angebot umfasst<br />

diverse Baustoffe und Produkte wie Steine<br />

und Erden, Dachkonstruktion, Bauchemie<br />

und -werkzeuge, Werkzeuge zur Stahlbearbeitung,<br />

Stahl, Edelstahl, Zink, Kupfer, Energie,<br />

Gebäudetechnik und -automation sowie<br />

Bau-IT.<br />

Im kommenden Jahr steht die Messe<br />

unter vier Leitthemen: intelligente Fassade,<br />

digital planen, bauen und betreiben, vernetzte<br />

Gebäude sowie Bauen und Wohnen<br />

2020. Diese Themenbereiche werden Architekten,<br />

Ingenieure und Entwickler in den<br />

Messeforen erörtern, zudem werden diese<br />

Themen die Präsentationen der Aussteller<br />

sowie die Sonderschauen dominieren. Verschiedene<br />

Foren sind derzeit vorgesehen,<br />

z. B. zu den Themen »Zukunft des Bauens«,<br />

»Architektur und Industrie im Dialog«,<br />

»Detail Research – Building the Future«<br />

sowie »Von der Vision in die Praxis«. Dort<br />

stellen Architekten und Branchenexperten<br />

ihre neuesten Projekte vor. Weiterhin gibt es<br />

die Sonderschauen. Eine davon führt die<br />

Fraunhofer StadtLabor unter dem Titel »Mit<br />

F & E Lebensräume gestalten«, eine weitere<br />

wird von der Deutschen Gesellschaft für<br />

nachhaltiges Bauen (DGNB) unter dem Titel<br />

»Bauen 2020 – von Energieeffizienz zur Produkteffektivität«<br />

ausgerichtet. Mitsamt<br />

einer Musterimmobilie lädt die GGT Deutsche<br />

Gesellschaft für Gerontotechnik zu<br />

ihrer Sonderschau, »Generationengerecht<br />

Bauen 4.0«, und weiterhin bietet das Institut<br />

für Fenstertechnik e.V. (ift) Rosenheim<br />

eine Sonderschau »Quality follows function«.<br />

Hinzu kommen Veranstaltungen wie<br />

»Treffpunkt Handwerk« und die »Lange<br />

Nacht der Architektur«, die am 20. Januar<br />

2017 zum bereits vierten Mal stattfindet.<br />

www.bau-muenchen.com<br />

/<br />

(sm 161204348)<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

B<br />

BOBE Industrie-Elektronik 18<br />

BORRIES Markier-Systeme GmbH 33<br />

C<br />

Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 57<br />

D<br />

3M Deutschland GmbH 31<br />

Peter Drösser GmbH 13<br />

DYNAMIC Systems GmbH 34<br />

E<br />

EUROFORUM Deutschland SE 25<br />

G<br />

GIMA 29<br />

L<br />

LUBAS Maschinen und Geräte 21<br />

P<br />

Petig Edelstahlhandel GmbH 19<br />

R<br />

H.G. RIDDER<br />

Automatisierungs-GmbH 23<br />

S<br />

SSAB Swedish Steel GmbH<br />

Titel<br />

SSB Schienensysteme Brandt GmbH 21<br />

Stahlinstitut VDEh 27<br />

U<br />

UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 17<br />

V<br />

Verlag Stahleisen<br />

GmbH<br />

2, 11, 37, 41, 47, 51, U IV<br />

Beilage<br />

StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft mbH<br />

www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


58 K Personalien<br />

VIP-Seite<br />

Die Europäische Vereinigung<br />

der Förder- und<br />

Lagertechnik (FEM) hat<br />

Christophe Lautray,<br />

Chief Sales Officer von<br />

Linde Material Handling,<br />

auf ihrem Kongress am 6.<br />

und 7. Oktober im südfranzösischen Bordeaux<br />

zum neuen Präsidenten gewählt.<br />

Zuvor gehörte Lautray dem Gremium bereits<br />

als Vizepräsident an. Mit seiner Wahl steht<br />

er in den kommenden zwei Jahren einem<br />

Wirtschaftsverband vor, der rd. 1.000 Unternehmen<br />

mit ca. 160.000 Mitarbeitern repräsentiert.<br />

Lautray möchte während seiner<br />

Amtszeit vor allem die Attraktivität der Ma -<br />

terial-Handling-Industrie weiter stärken, die<br />

Internationalisierung fördern und die Präsenz<br />

hochrangiger Führungskräfte bei Kongressen<br />

und in Arbeitsgruppen der FEM<br />

erhöhen. Außerdem strebt er an, die Zusammenarbeit<br />

mit dem Dachverband der europäischen<br />

Investitionsgüterindustrie (Orgalime)<br />

zu intensivieren.<br />

K<br />

WS(hp)/SE/ (sm 161204340)<br />

Am 11. <strong>Dezember</strong> wird Eckhardt Hoppe,<br />

früher Geschäftsführer der EKO Stahl GmbH,<br />

75 Jahre alt. K<br />

(sm 161204263)<br />

Mathias Johannes Terpoorten, Ge -<br />

schäftsführer der Oschatz Filtertechnik<br />

GmbH & Co. KG, begeht am 11. <strong>Dezember</strong><br />

seinen 65. Geburtstag.<br />

K<br />

(sm 161204264)<br />

Seinen 60. Geburtstag feiert am 24. De -<br />

zember, Dr. Ing. Dietmar Ringel, Vorsitzender<br />

des Vorstandes der ArcelorMittal Bremen<br />

GmbH.<br />

K<br />

(sm 161204265)<br />

60 Jahre alt wird am 25. <strong>Dezember</strong> Dr.-<br />

Ing. Werner Kapellner, Geschäftsführer<br />

der Tokai Erftcarbon GmbH.<br />

K<br />

(sm 161204266)<br />

Dr. Ing. Walter Hartig, Chef der Hochofenbetriebe,<br />

AG der Dillinger Hüttenwerke,<br />

begeht am 29. <strong>Dezember</strong> seinen<br />

65. Geburtstag. K<br />

(sm 161204271)<br />

Am 30. <strong>Dezember</strong> wird Dr. mont. Hans<br />

Heinz Portisch, früher Geschäftsführer der<br />

Krupp VDM Austria GmbH, 80 Jahre alt. K<br />

(sm 161204272)<br />

85 Jahre alt wird am 30. <strong>Dezember</strong><br />

Wilfried Pulvermacher, ehemaliger Ge -<br />

schäftsführer der Vacmetal Gesellschaft für<br />

Vakkum-Metallurgie mbH.<br />

K<br />

(sm 161204273)<br />

Sein 80. Lebensjahr vollendet am 1. Ja -<br />

nuar 2017 Dr.-Ing. Joachim von Hirsch,<br />

ehemaliger Geschäftsführer der EMG Eisenund<br />

Metallgußwerk GmbH.<br />

K<br />

(sm 161204398)<br />

Carsten Ewald wird<br />

im Januar 2017 die Standortleitung<br />

in Bremen als<br />

Geschäftsführer der Interfer<br />

Stahl GmbH übernehmen.<br />

Er folgt damit auf<br />

Peter Böttcher, der nach<br />

mehr als 44 Jahren im Unternehmen in den<br />

Ruhestand geht.<br />

Carsten Ewald war bereits bis 2010 für die<br />

Knauf Interfer Gruppe in Bremen tätig. »Wir<br />

gewinnen einen anerkannten Stahl-Fachmann<br />

für uns zurück, der mit neuen Ideen<br />

und Initiativen den logistisch hervorragenden<br />

Standort in Bremen noch effizienter und<br />

moderner aufstellen wird«, so Matthias<br />

Kessel-Knauf, Vorsitzender des Vorstands,<br />

CEO der KNAUF INTERFER.<br />

K<br />

(sm 161204382)<br />

Dr.-Ing. Wucheng Zhang, Vice President,<br />

China-Bereich, Badische Stahl-Engineering<br />

GmbH, begeht am 25. <strong>Dezember</strong><br />

seinen 60. Geburtstag.<br />

K<br />

(sm 161204267)<br />

65 Jahre alt wird am 26. <strong>Dezember</strong> Prof.<br />

Dr.-Ing. Heinz Palkowski, Institut für Me -<br />

tallurgie – Werkstoffumformung, Technische<br />

Universität Clausthal.<br />

K<br />

(sm 161204268)<br />

Am 28. <strong>Dezember</strong> feiert Prof. Dr.-techn.<br />

Christof Sommitsch, Institut für Werkstoffkunde<br />

und Schweißtechnik, Technische Universität<br />

Graz, seinen 50. Geburtstag. K<br />

(sm 161204269)<br />

Am 1. Januar 2017 wird Prof. Dr.-Ing.<br />

Murat Mola, Professor für Six-Sigma-Qualitätsmanagment<br />

und Werkstoffwissenschaft<br />

am Institut Maschinenbau an der<br />

Hochschule Ruhr-West, Mülheim, 50 Jahre<br />

alt.<br />

K<br />

(sm 161204399)<br />

Dr.-Ing. Jens Overrath, Vorstandsvorsitzender<br />

der thyssenkrupp Electrical Steel<br />

GmbH, begeht am 1. Januar 2017 seinen<br />

50. Geburtstag. K<br />

(sm 161204400)<br />

Sein 50. Lebensjahr vollendet am 9. De -<br />

zember Karsten Schwabe, Geschäftsführer<br />

der LSV Lech-Stahl Veredelung GmbH. K<br />

(sm 161204262)<br />

Seinen 60. Geburtstag feiert am 28. <strong>Dezember</strong>,<br />

der CEO der Trading Solmar Ltd,<br />

Ralph Wagenführ von Arnim.<br />

K<br />

(sm 161204270)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Vorschau / Impressum K 59<br />

VORSCHAU 1.2017<br />

Steel International<br />

• Posco will mit Smart Factories die Stahlwelt verändern<br />

• Chinas Bedeutung für die europäische Industrie<br />

Branchenbericht: Maschinenbau<br />

Bauen mit Stahl<br />

• BAU 2016: Messe in München – eine Vorschau<br />

• Hightech und Ikonografie<br />

• Kreislaufwirtschaftshaus aus Stahl<br />

• Erste feuerverzinkte Stahl-Verbundbrücke fertiggestellt<br />

Qualität – Messen, Prüfen, Inspizieren<br />

• Dickenmessung beim Kaltwalzen von Band unter extremen Bedingungen<br />

• Neues Prüflabor eröffnet<br />

• Neues System zur Konturmessung<br />

So war die EuroBLECH<br />

… mit Berichten über ausstellende Unternehmen und Produkte<br />

• Neues Sortiment an hochfesten Stählen für Konstruktionsteile<br />

• Industrie 4.0 durch integrierte Geschäftsprozesse<br />

• Stahl-»Familien« vorgestellt<br />

• Fokussiert auf Flachstahl<br />

• Internationales Wachstum wird verstärkt<br />

• Ganzheitlicher Blick auf Prozessoptimierung<br />

• Preisträger des EuroBLECH-Wettbewerbs<br />

• Schweißen und Schneiden in der Blechbearbeitung<br />

Veranstaltungen<br />

Vorberichterstattung: Handelsblatt-<br />

Jahrestagung »Stahlmarkt 2017«<br />

sowie Intec & Z<br />

und vieles mehr!<br />

Impressum<br />

Herausgeber und Verlag:<br />

Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />

Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />

E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />

Internet: http://www.stahleisen.de<br />

Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />

Frank Toscha<br />

Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />

Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />

E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />

Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />

Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />

Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />

E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />

Vertrieb: Gabriele Wald<br />

Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />

E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />

Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />

Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />

E-Mail: burkhard.starkulla@stahleisen.de<br />

Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />

Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />

Joachim Kirsch, Erkrather Straße 365, 40231 Düsseldorf<br />

Druck: Kraft Premium GmbH<br />

Industriestraße 5-9<br />

76275 Ettlingen<br />

Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />

Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />

(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />

Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />

Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />

31. <strong>Dezember</strong> des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 66.<br />

Copyright: Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen<br />

Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Verwertung außerhalb der durch das<br />

Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />

Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt<br />

insbesondere für Vervielfälti gungen, Übersetzungen,<br />

Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />

Verarbeitung in elektronischen Systemen.<br />

Haftung: Für Leistungsminderungen durch höhere<br />

Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />

Umstände (z. B. Streik) können keine Entschädigungsansprüche<br />

von Abonnenten und/oder Inserenten<br />

geltend gemacht werden. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr.<br />

Warenzeichen: Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichnungen in dieser Zeitschrift berechtigt nicht<br />

zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />

werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />

eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />

Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />

gekennzeichnet sind.<br />

Urheberrecht für Autoren: Mit Annahme des<br />

Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />

sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />

Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />

in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />

Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. In<br />

der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />

Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />

widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />

die vom Verlag oder von mit diesem kooperierenden<br />

Dritten geführt werden.<br />

Erfüllungsort Düsseldorf<br />

© 2016 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />

Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />

gebleichtem Papier (TCP) mit<br />

schwermetallfreien Farben.<br />

Printed in Germany<br />

ISSN 0178-6571<br />

(Foto: Institut Feuerverzinken, Linda Verkaaik)<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>


Jahrbuch Stahl<br />

JAHRBUCH<br />

STAHL 2017<br />

978-3-514-00825-0<br />

40,00 €<br />

Für persönliche Mitglieder des Stahlinstituts VDEh<br />

20,00 €<br />

Herausgeber: Stahlinstitut VDEh und<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV)<br />

3 Bände · 14,8 x 21,0 cm · 964 Seiten<br />

Band 1<br />

Das jährlich im November für das nachfolgende Jahr erscheinende 3-bändige Werk enthält neben aktuell aufbereiteten<br />

Zahlen, Daten und Fakten über Unternehmen, Anlagen, Verfahren und Produkte der Stahl industrie ein aktualisiertes<br />

Verzeichnis der persönlichen Mitglieder des Stahlinstituts VDEh.<br />

Bezugsquellen für Erzeugnisse der Eisen- und Stahl industrie, der weiterverarbeitenden und Zulieferindustrie.<br />

Ein bewährtes Nachschlagewerk, das in keinem Büro fehlen sollte.<br />

Verlag Stahleisen GmbH<br />

Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 561 · Fax: +49 211 6707- 547<br />

E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de

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