stahlmarkt 12.2016 (Dezember)
Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Markieren und Kennzeichnen / Steel Art & Culture / Aus dem Unternehmen
Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Markieren und Kennzeichnen / Steel Art & Culture / Aus dem Unternehmen
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Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 10 51 64, 40042 Düsseldorf<br />
PVSt, Deutsche Post AG<br />
Entgelt bezahlt, 3018, ISSN 0178-6571<br />
Informationen aus Stahlindustrie,<br />
Stahlhandel und Stahlverarbeitung<br />
12<br />
<strong>Dezember</strong> 2016<br />
Stahlmarkt-Barometer: Stimmen zur Lage auf den Märkten<br />
Stahlindustrie: Die Weichen werden gestellt<br />
Markieren & Kennzeichnen: passgenau und langlebig<br />
Optimiert für Ihren Bedarf<br />
Qualitätsstahl von SSAB für anspruchsvolle Anwendungen<br />
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Statistisches Jahrbuch<br />
der Stahlindustrie<br />
Neu<br />
2016<br />
STATISTISCHES<br />
JAHRBUCH DER<br />
STAHLINDUSTRIE<br />
2016 | 2017<br />
ISBN 978-3-514-00828-1<br />
79,00 €<br />
Print<br />
119,00 €<br />
E-Mail Version ( PDF-Datei)<br />
119,00 €<br />
E-Mail Version ( Excel-Tabellen)<br />
Herausgeber: Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV)<br />
14,8 x 21,0 cm · 411 Seiten · 3 Ausschlagtafeln<br />
Das Statistische Jahrbuch der Stahlindustrie erscheint im Oktober eines Jahres und berichtet jährlich über die<br />
wichtigsten Kennzahlen der Stahl industrie des Vorjahres und der Vergleichsjahre.<br />
Dabei beziehen sich die Angaben nicht nur auf Deutschland, sondern zum Großteil auch auf die<br />
Europäische Union und die wichtigsten Stahlländer der Welt.<br />
Verlag Stahleisen GmbH<br />
Sohnstraße 65 · D-40237 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 561 · Fax: +49 211 6707- 547<br />
E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de
Editorial K 3<br />
Zum Jahresende<br />
2016 war ein Jahr mit vielen unerwarteten Ereignissen<br />
und Überraschungen. Die Stahlindustrie hatte<br />
sich für ihre Jahrestagung STAHL 2016 deshalb auch das<br />
Motto »Orientierung in unsicheren Zeiten« gewählt. »Es<br />
stehen politische Entscheidungen an, die für die Zukunft<br />
der Stahlindustrie in Deutschland und Europa Weichenstellungen<br />
sein werden«, erklärte Hans Jürgen Kerkhoff,<br />
Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl und Vorsitzender<br />
des Stahlinstituts VDEh in Düsseldorf. »Die zarten<br />
positiven Signale für die Stahlkonjunktur ändern<br />
nichts an der dringenden Notwendigkeit, dass die Politik<br />
in Brüssel und Berlin den richtigen Rahmen für die<br />
Zukunft setzen muss.«<br />
Die Branche steht zurzeit vor etlichen Herausforderungen<br />
– ob weltweite Überkapazitäten, Konsolidierungsprozesse,<br />
unfaire Importe oder Emissionsrechtehandel,<br />
um nur einige zu nennen. Auch die Diskussion<br />
um Chinas Anerkennung als Marktwirtschaft schlägt<br />
hohe Wellen. Fakt ist: Weltweit vergleichbare Wettbewerbsbedingungen<br />
sind dringend nötig: »Die Stahlindustrie<br />
kann ihre Innova tionskraft und die Chancen<br />
der Digitalisierung nur ausspielen, wenn die europäische<br />
Politik sie auch lässt«, betont Kerkhoff, siehe auch Seite<br />
12 ff.<br />
Stahldistributeure und Stahl-Service-Center haben<br />
sich in diesem Jahr wacker geschlagen. Das zeigt zumindest<br />
unser Stahlmarkt-Stimmungsbarometer an, mehr<br />
dazu ab Seite 6. Auch für die Händler und Service-Center<br />
spielen Überkapazitäten, der Import von Dumpingstählen<br />
und die Konsolidierung eine Rolle. Die<br />
Unternehmen arbeiten an einer Verbesserung ihrer Margen<br />
und legen Wert auf vielfältige, kundenorientierte<br />
Dienstleistungen und den Ausbau der Wertschöpfungstiefe.<br />
Die Branche ist sich bewusst, dass die Digitalisierung<br />
in den kommenden Jahren zur großen Aufgabe<br />
Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Chefredakteurin<br />
Tel. +49 211 6707-538<br />
<strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
wird. Ihren Einschätzungen zufolge werden aber auch<br />
2017 die Bäume keinesfalls in den Himmel wachsen.<br />
Neben all den erwähnten Themen kommt auch die<br />
Praxis nicht zu kurz. So geht es im Special »Markieren &<br />
Kennzeichnen« ab Seite 28 um die passgenaue und<br />
langlebige Kennzeichnung von Stahlerzeugnissen. Im<br />
Special »Steel Art & Culture« zeigen wir, dass Stahl innovativ,<br />
nützlich und zugleich ästhetisch schön sein kann,<br />
ob auf dem Weihnachtsmarkt, im Haushalt, Urlaub oder<br />
in der Architektur, mehr dazu ab Seite 35.<br />
Zu guter Letzt erinnern wir an unser Jubiläum: Seit<br />
65 Jahre erscheint nun unsere Zeitschrift »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />
Monat für Monat im Montan- und Wirtschaftsverlag.<br />
Grund genug, an dieser Stelle unseren treuen und<br />
teilweise langjährigen Leserinnen und Lesern einmal<br />
herzlich Dank zu sagen. Wir wünschen allen einen angenehmen<br />
Jahresausklang und einen guten Rutsch ins<br />
neue Jahr.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
4 K<br />
INHALT <strong>12.2016</strong><br />
6 STAHLMARKT-BAROMETER<br />
STEEL INTERNATIONAL<br />
12 Die Weichen werden gestellt<br />
15 Industrie 4.0 in der Stahlbranche<br />
16 Die US-Präsidentschaftswahl ist entschieden<br />
18 Energieeffiziente und umweltfreundliche Erzeugung<br />
21 Tschechischer Autobauer erweist sich als rentabel<br />
STAHLSTANDORT DEUTSCHLAND<br />
22 Spatenstich für Carbon2Chem-Technikum<br />
23 »German lessons« vom »German Mittelstand«<br />
BRANCHENBERICHT<br />
24 Werkzeughersteller zeigen sich zuversichtlich<br />
MARKIEREN & KENNZEICHNEN<br />
28 Passgenaue und langlebige Kennzeichnung von Stahlerzeugnissen<br />
STEEL ART & CULTURE<br />
35 Zwischen Lebkuchen und Glühwein<br />
36 Sternzeichen prägte den Namen<br />
38 An Drahtseilnetzen durch die Bergwelt<br />
39 Schneller, höher, weiter<br />
40 Eleganz und Sicherheit perfekt kombiniert<br />
41 My Home in München<br />
AUS DEN UNTERNEHMEN<br />
42 Losgröße Eins erfordert leistungsfähige Technik und flexible Systeme<br />
44 Krantechnik wird erlebbar<br />
46 Planung leicht gemacht<br />
48 Flurförderzeuge für anspruchsvolle Anwendungen<br />
RUBRIKEN<br />
52 Fachmedien<br />
53 Auszeichnungen<br />
55 StahlTermine<br />
56 Veranstaltungen<br />
57 Inserentenverzeichnnis<br />
58 VIP<br />
59 Vorschau / Impressum<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
worldsteel K 5<br />
Weltrohstahlproduktion 1) im Oktober 2016<br />
STAHLMARKT-BAROMETER<br />
Wie war dieses Jahr? Wie wird das<br />
kommende Jahr? Hat sich etwas<br />
verändert? Wo liegen die Chancen,<br />
Risiken und Aufgaben für die<br />
Stahldistributeure und Service-<br />
Center? Einige Vertreter aus<br />
Unternehmen der Stahlbranche<br />
haben uns in diesem Jahr wieder<br />
Antworten gegeben.<br />
STAHLSTANDORT DEUTSCH-<br />
LAND Auch wenn oder gerade<br />
weil die Stahlbranche im internationalen<br />
Wettbewerb kämpfen<br />
muss, gibt es zahlreiche Aktivitäten<br />
und Investitionen, mit denen<br />
die Unternehmen in Deutschland<br />
Position beziehen. Die Initiativen<br />
gehen sowohl von Großkonzernen<br />
als auch von Mittelständlern aus.<br />
22<br />
28<br />
MARKIEREN & KENNZEICHNEN<br />
Stahlprodukte müssen oft höchsten<br />
Belastungen, z. B. schmutzigen<br />
Umgebungsbedingungen oder<br />
auch Hitze standhalten. Für die<br />
spezifischen Anforderungen der<br />
Branche bieten die Hersteller passgenaue<br />
und flexible Lösungen an.<br />
STEEL ART & CULTURE<br />
In dieser Rubrik kommen zum<br />
Jahresende die schönen Seiten<br />
des Stahls zum Ausdruck, sei es<br />
in verzinkter Form auf dem<br />
Hamburger Weihnachtsmarkt,<br />
bei Messern, Töpfen, Scheren<br />
und Bestecken, als elegante,<br />
transparente Edelstahlkonstruktion<br />
in der Bergwelt oder in der<br />
Architektur.<br />
6<br />
35<br />
Fotos: Unternehmensfotos, thyssenkrupp, REA Elektronik, iStockphoto.com/Nellmac<br />
1)<br />
Die 66 an worldsteel berichtenden Länder<br />
repräsentieren etwa 99 % der Weltrohstahlproduktion<br />
2015, in 1.000 t.<br />
2)<br />
nur HADEED<br />
e – estimated<br />
Oktober<br />
2016<br />
Oktober<br />
2015<br />
% Veränd.<br />
Oktober 16/15<br />
10 Monate<br />
2016 2015<br />
Veränderung<br />
in %<br />
Belgien 650 467 39,1 6.364 6.086 4,6<br />
Bulgarien 40 e 29 37,9 421 502 – 16,1<br />
Deutschland 3.506 3.639 – 3,7 35.517 36.210 – 1,9<br />
Finnland 380 e 327 16,3 3.458 3.355 3,1<br />
Frankreich 1.320 e 1.170 12,8 11.937 12.827 – 6,9<br />
Griechenland 95 e 87 9,2 919 786 16,9<br />
Großbritannien 707 909 – 22,3 6.467 9.569 – 32,4<br />
Italien 2.133 1.915 11,4 19.451 18.667 4,2<br />
Kroatien 0 5 – 99,9 0 117 – 100,0<br />
Luxemburg 200 e 177 13,0 1.863 1.813 2,8<br />
Niederlande 604 604 0,0 5.815 5.927 – 1,9<br />
Österreich 635 618 2,7 6.155 6.383 – 3,6<br />
Polen 780 e 761 2,5 7.319 7.922 – 7,6<br />
Schweden 360 436 – 17,4 3.853 3.672 4,9<br />
Slowakei 446 427 4,4 4.034 3.965 1,8<br />
Slowenien 56 55 1,5 525 520 1,0<br />
Spanien 1.189 1.328 – 10,5 11.637 12.691 – 8,3<br />
Tschechien 399 420 – 5,0 4.436 4.466 – 0,7<br />
Ungarn 131 145 – 9,7 1.029 1.434 – 28,2<br />
Weitere EU-Länder (28) (e) 420 e 484 – 13,3 4.206 4.473 – 6,0<br />
Europäische Union (28) 14.051 14.005 0,3 135.407 141.384 – 4,2<br />
Bosnien-Herzegowina 48 19 155,3 669 674 – 0,7<br />
Mazedonien 20 e 26 – 23,9 157 121 29,3<br />
Norwegen 53 57 – 6,9 509 479 6,4<br />
Serbien 103 85 22,2 915 819 11,7<br />
Türkei 2.975 2.740 8,6 27.413 26.209 4,6<br />
Europa außer EU 3.200 2.927 9,3 29.663 28.302 4,8<br />
Kasachstan 350 284 23,3 3.512 3.166 10,9<br />
Moldawien 0 e 44 – 100,0 71 356 – 80,1<br />
Russland 5.942 5.825 2,0 58.598 59.457 – 1,4<br />
Ukraine 1.931 2.056 – 6,1 20.188 19.149 5,4<br />
Usbekistan 50 e 50 0,0 564 551 2,4<br />
Weißrussland 190 e 178 6,7 1.813 2.201 – 17,6<br />
C.I.S. (6) 8.463 8.437 0,3 84.746 84.880 – 0,2<br />
El Salvador 10 e 12 – 17,1 85 98 – 12,9<br />
Guatemala 25 e 39 – 36,2 265 318 – 16,6<br />
Kanada 1.035 e 937 10,5 10.723 10.441 2,7<br />
Kuba 20 e 28 – 27,6 202 225 – 10,3<br />
Mexiko 1.650 e 1.355 21,7 15.604 15.487 0,8<br />
Trinidad und Tobago 0 59 – 100,0 36 463 – 92,2<br />
USA 6.382 6.546 – 2,5 65.969 67.049 – 1,6<br />
Nordamerika 9.122 8.976 1,6 92.885 94.082 – 1,3<br />
Argentinien 377 469 – 19,6 3.454 4.251 – 18,7<br />
Brasilien 2.720 2.983 – 8,8 25.638 28.246 – 9,2<br />
Chile 90 e 100 – 9,6 964 915 5,4<br />
Ecuador 50 e 71 – 29,7 485 588 – 17,5<br />
Kolumbien 105 e 120 – 12,1 1.063 1.029 3,3<br />
Paraguay 2 e 5 – 59,0 27 38 – 29,0<br />
Peru 110 e 98 12,8 981 892 9,9<br />
Uruguay 5 e 10 – 50,2 52 76 – 32,1<br />
Venezuela 55 e 77 – 28,6 347 1.129 – 69,3<br />
Südamerika 3.514 3.931 – 10,6 33.010 37.164 – 11,2<br />
Ägypten 380 e 324 17,4 3.897 4.659 – 16,3<br />
Libyen 19 15 25,7 396 256 54,9<br />
Marokko 50 e 30 64,6 420 456 – 7,9<br />
Südafrika 534 e 469 13,8 5.225 5.507 – 5,1<br />
Afrika 983 839 17,2 9.938 10.878 – 8,6<br />
Iran 1.640 e 1.324 23,9 14.850 13.555 9,6<br />
Saudi Arabien 2) 438 400 9,5 4.520 4.867 – 7,1<br />
Vereinigte Arabische Emirate 300 272 10,3 2.521 2.494 1,1<br />
Mittlerer Osten 2.378 1.996 19,1 21.891 20.916 4,7<br />
China 68.510 65.875 4,0 672.960 668.282 0,7<br />
India 8.267 7.359 12,3 79.521 74.487 6,8<br />
Japan 9.062 9.010 0,6 87.450 87.809 – 0,4<br />
Pakistan 290 e 236 22,9 2.871 2.377 20,8<br />
Südkorea 5.961 e 6.086 – 2,1 57.009 57.954 – 1,6<br />
Taiwan, China 1.860 e 1.692 9,9 18.100 18.236 – 0,7<br />
Thailand 350 e 280 25,0 3.229 3.181 1,5<br />
Asien 94.300 90.538 4,2 921.140 912.327 1,0<br />
Australien 482 430 12,1 4.353 4.118 5,7<br />
Neuseeland 31 50 – 38,5 458 698 – 34,3<br />
Ozeanien 513 480 6,8 4.811 4.816 – 0,1<br />
Gesamt (66 Länder) 136.523 132.128 3,3 1.333.492 1.334.747 – 0,1<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
6 K Stahlmarkt-Barometer<br />
Stahlmarkt-Barometer<br />
Stimmen zur Lage auf den Stahlmärkten<br />
Düsseldorf. Auch in diesem Jahr haben uns einige Unternehmensvertreter<br />
berichtet, wie es aus ihrer Sicht auf den Stahlmärkten aussieht. Dabei<br />
dürfte das Jahr 2016 gar nicht so schlecht ausfallen – zumindest besser als<br />
vielleicht anfangs gedacht. Trotz vieler Unsicherheiten auf den Märkten gibt<br />
es Zuversicht. Und es wird deutlich: »Investitionen sind wichtig, um den<br />
Stahlhandel von morgen zu gestalten.«<br />
Wie war dieses Jahr? Wie wird das<br />
kommende Jahr? Hat sich etwas verändert?<br />
Wo liegen die Chancen, Risiken und Aufgaben<br />
für die Stahldistributeure und Service-Center?<br />
Das haben wir ähnlich wie im<br />
letzten Jahr nachgefragt. Im Sinne der Vielfalt<br />
sind diesmal auch ein paar andere<br />
Unternehmen vertreten als 2015.<br />
Stahlhändler und Service-Center sind<br />
an passungsfähig, das wird deutlich. Sie<br />
müssen schnell und flexibel agieren. Sie<br />
arbeiten an ihren Strukturen, investieren in<br />
die Infrastruktur, fördern die Ausbildung,<br />
sprich den Nachwuchs, und haben das Ziel,<br />
ihren Kunden immer vielfältigere, passgenauere<br />
Dienstleitungen anzubieten und entsprechend<br />
die Wertschöpfungstiefe auszubauen.<br />
Eine der wichtigsten Aufgaben bleibt es,<br />
Kosten und Effizienz den in dieser Branche<br />
vergleichsweise niedrigen Margen anzupassen.<br />
Ein Blick auf die Kundenbranchen zeigt:<br />
Der Automobilsektor hat sich z. B. als Motor<br />
erwiesen. Auch im Maschinen-, Werkzeugund<br />
Anlagenbau sei die Lage gut. Im Auge<br />
behalten muss die Branche hingegen die<br />
Rohstoffmärkte. Zudem rückt die wirtschaftliche<br />
Lage in einigen Ländern in den Fokus,<br />
z. B. in China, Großbritannien, den USA,<br />
Russland oder auch im Iran. Die Politik spielt<br />
eine immer wichtigere Rolle.<br />
Unfaire Importe bereiten nach wie vor<br />
Sorgen, auch wenn einige Antidumpingmaßnahmen<br />
durchaus fruchtbar waren: Es<br />
reicht nicht. Wie geht es weiter mit der<br />
Anerkennung Chinas als Marktwirtschaft?<br />
Wie werden sich die Europäer gegen unlautere<br />
Einfuhren wehren können? Das sind<br />
Fragen, die weiter im Raum stehen bleiben.<br />
Die Digitalisierung, E-Commerce, digitale<br />
Vernetzung von Produktion, Handel und Verarbeitung<br />
indes rücken immer stärker in den<br />
Vordergrund. So gut wie jeder Unternehmer<br />
beschäftigt sich mit diesem Thema. K<br />
(sm 161204326)<br />
Volker Schult<br />
Vorsitzender des Vorstandes,<br />
Salzgitter Mannesmann<br />
Handel GmbH<br />
Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />
Kundenbedürfnisse noch besser verstehen,<br />
um Sortimente kundenorientiert und<br />
kundennah platzieren zu können.<br />
Digitalisierung dort vorantreiben, wo es<br />
zu unseren Kunden und zu unserem Ge -<br />
schäft passt.<br />
Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />
Das Jahr 2016 war grundsätzlich ein<br />
ordentliches Jahr mit akzeptablen Ergebnissen<br />
für den Salzgitter Mannesmann Handel.<br />
Dabei wurden diese Ergebnisse in erster<br />
Linie durch die Generierung von Windfall-<br />
Profits unterstützt.<br />
In keinem Fall ist jedenfalls eine grundsätzliche<br />
strukturelle Aufwärtsbewegung im<br />
Markt in Sicht. Die Situation in Deutschland<br />
und Europa ist beeinflusst durch Antidumping,<br />
eine schwierige Beschaffungslogistik<br />
und nach wie vor herrschende Überkapazitäten<br />
auf der Herstellerseite, also grundsätzlich<br />
nicht deutlich anders als im Vorjahr.<br />
Die Beschäftigungs lage unserer Kunden<br />
war durchschnittlich gut. In den Bereichen<br />
Automotive und bei artverwandten Stahl<br />
einsetzenden Wirtschaftszweigen waren sie<br />
durchaus gut beschäftigt, im Stahlbau und<br />
bei den industriellen Kunden ist die Situation<br />
eher verhalten gewesen.<br />
Was erwarten Sie für 2017 (z. B. Herausforderungen,<br />
Pläne, etc.)?<br />
Auch im nächsten Jahr werden wir uns<br />
unserer Verantwortung für die Distribution<br />
der Produkte der Salzgitter-Mannesmann-<br />
Werke bewusst sein. Dabei gilt immer die<br />
Regel, dass Qualität auch etwas kosten darf.<br />
Das müssen und werden wir im Markt vertreten.<br />
Die Margen werden im Durchschnitt<br />
gegenüber 2016 zurückgehen und sich auf<br />
einem hoffentlich noch auskömmlichem<br />
Niveau einpendeln. Wir werden unserer bisherigen<br />
Strategie dabei treu bleiben und<br />
neben dem gewohnten kundenorientierten<br />
Sortiment insbesondere auch konsequent im<br />
Rohrgeschäft nach vorne gehen sowie die<br />
Anarbeitungsmöglichkeiten für unsere Kunden<br />
weiter ausbauen. Der Digitalisierung von<br />
Handelsprozessen messen wir eine hohe<br />
Bedeutung zu. Daher werden wir unser<br />
e-WORLD-Projekt step-by-step mit unseren<br />
Kunden weiterentwickeln. Darüber hinaus<br />
werden die bereits eingeleiteten Strukturmaßnahmen<br />
konsequent voran getrieben, um den<br />
Aufwärtstrend im lagerhaltenden Stahlhandel<br />
von Salzgitter nachhaltig zu gestalten.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Stahlmarkt-Barometer K 7<br />
Sören Filipczak<br />
Geschäftsführer,<br />
BEPRO GmbH & Co.KG<br />
Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />
Strategische Positionierung innerhalb der<br />
Beschaffung. Weitere Entwicklungen und<br />
Fortschritte in der digitalen Vernetzung von<br />
Produktion, Handel und Verarbeitung.<br />
Erhalt, Intensivierung und Erweiterung von<br />
bestehenden Kundenstrukturen bei gleichzeitiger<br />
Entwicklung des neuen Potenzials.<br />
Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />
Das Geschäftsjahr 2016 war von einem<br />
unerwarteten Preisanstieg – rohstoffbedingt<br />
– im ersten Quartal geprägt und die Vorräte<br />
der lagerhaltenden Stahlhändler ließen sich<br />
mit besseren Erlösen an den jeweiligen<br />
Märkten absetzen. Viele Unternehmen un -<br />
serer Branche haben Anpassungen in Strukturen<br />
vorgenommen und sich in der Lagerdisposition<br />
umsichtig verhalten. Die Stahlwerke<br />
haben am Bedarf orientiert Walzungen<br />
vorgenommen und hierdurch zur Stabilität<br />
einen wesentlichen Beitrag geleistet.<br />
Für unser Bepro-Team war es ein wirtschaftlicher<br />
Vorteil, dass wir innerhalb der EU<br />
Material bezogen haben und Verfügbarkeit<br />
sowie Qualität in den Vordergrund gestellt<br />
haben. Aus heutiger Sicht werden die meisten<br />
Unternehmen der Branche für dieses<br />
Jahr 2016 auch ein vorzeigbares Ergebnis<br />
durch Können und auch durch Glück ausweisen<br />
können.<br />
Was erwarten Sie für 2017 (z. B. Herausforderungen,<br />
Pläne, etc.)?<br />
Bezogen auf Bepro werden wir unser<br />
Sortiment abermals erweitern und neue Sorten<br />
und Produkte in unser Lagerprogramm<br />
mit aufnehmen. Neben unserem Neubau<br />
sind weitere Investitionen am Standort in<br />
Gelsenkirchen in Planung, die die Flexibilität<br />
unserer Logistik verbessern werden. Wir<br />
erwarten eine immer volatilere Entwicklung<br />
bei den Rohstoffen, die mittelbar Auswirkungen<br />
auf die Ein- und Verkaufspreise<br />
haben, auch wenn dieses nicht immer sinnvoll<br />
ist. Anstelle von monatlichen Ist-Aufnahmen<br />
erscheint die langfristige Beurteilung<br />
von Resultaten den eigentlichen Erfolg<br />
der Marktteilnehmer auszumachen. Wenngleich<br />
Stahl auch immer für Überraschungen<br />
gut war und ist, so sind wir mittelfristig<br />
weiterhin optimistisch, dass länger andauernde<br />
und nachhaltig bessere Marktgegebenheiten<br />
in unserer Branche Einzug halten<br />
werden.<br />
Guido Spenrath<br />
Geschäftsführer,<br />
Stahlo Stahlservice<br />
GmbH & Co. KG<br />
Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />
Wie verändert sich die Struktur der europäischen<br />
Stahlindustrie nach eventuell eintretenden<br />
Fusionen auf Hersteller- und Distributionsseite?<br />
Wird China als Marktwirtschaft<br />
anerkannt? Die Versorgungssicherheit<br />
aus europäischer Stahlherstellung speziell im<br />
Bereich feuerverzinktes Feinblech.<br />
Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />
Das Jahr 2016 war für die Stahlbranche<br />
in Europa auf der Absatzseite mit Sicherheit<br />
ein gutes Jahr. Alle Kernsegmente der Metall<br />
verarbeitenden Industrie konnten im Vergleich<br />
zu 2015 nochmal deutlich zulegen.<br />
Dies liegt vor allem auch an den weiterhin<br />
starken Produktionszahlen in der Automobilindustrie.<br />
Nachdem man von Verbandsseite<br />
eher mit einem verhaltenen Jahr 2016<br />
gerechnet hatte, hat sich der Automobilsektor<br />
doch wieder als Motor erwiesen.<br />
Neben den tendenziell guten Absatzzahlen<br />
hat mit Sicherheit die Einleitung und<br />
Verabschiedung der verschiedenen Antidumpingmaßnahmen<br />
einen maßgeblichen<br />
Einfluss auf die derzeitige Situation und<br />
Stimmungslage der Stahlbranche.<br />
Große Sorgen haben uns jedoch zwischenzeitlich<br />
die Probleme der europäischen Stahlwerke<br />
und die damit einhergehende Verknappung<br />
der Kapazitäten bereitet. Dies hat<br />
logischerweise auch zu einem Umdenken auf<br />
der Beschaffungsseite geführt, um so die<br />
Belieferung unserer Kunden sicherzustellen.<br />
Was erwarten Sie für 2017 (z. B. Herausforderungen,<br />
Pläne, etc.)?<br />
Im Jahr 2017 wird es eine große Herausforderung<br />
sein, sich auf die Veränderungen<br />
der Stahllandschaft durch die eingeleiteten<br />
Maßnahmen einzustellen. In Bezug auf das<br />
Antidumping hat die Maßnahme bei den<br />
Quartoblechen gezeigt, welche Höhe des<br />
Strafzolls möglich ist. Neben den verschiedensten<br />
Antidumpingmaßnahmen wird<br />
auch abzuwarten sein, was sich aus den<br />
Fusionsgerüchten bewahrheitet bzw. welche<br />
Auswirkungen die bereits durchgeführten<br />
Fusionen, z. B. in Asien, auf das Marktgeschehen<br />
haben.<br />
Stahlo stellt sich im Jahr 2017 mehreren<br />
Herausforderungen. Zum einem heißt es,<br />
den eingeschlagenen Weg als Serienlieferant<br />
für Formplatinen bzw. Konturen in der<br />
Automobilindustrie weiter auszubauen, und<br />
zum anderen geht es an die Umsetzung des<br />
Neubaus am Standort Ost.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
8 K Stahlmarkt-Barometer<br />
Heinz-Alfred Liebig<br />
Geschäftsführer,<br />
ESH EURO STAHL-Handel<br />
GmbH & Co.KG<br />
Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />
(in Stichworten)<br />
Mengenüberangebot, Verdrängung,<br />
Marge, Insolvenzanfechtung und die Digitalisierung<br />
der Geschäftsprozesse samt<br />
E-Commerce: »Das Tagesgeschäft auf die<br />
Datenautobahn leiten.«<br />
Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />
Aus Sicht vieler unserer Mitglieder war<br />
das erste Halbjahr gut bis sehr gut. Und<br />
zwar sowohl mit Blick auf den Absatz, als<br />
auch auf die Marge. Im Vergleich fiel das<br />
zweite Halbjahr deutlich ab. Besonders die<br />
sonst starken Monate September und Oktober<br />
konnten die Erwartungen nicht erfüllen.<br />
Wer die Volatilität der Preise gut genutzt<br />
hat und sich vor dem erheblichen Preisanstieg<br />
ab März/April rechtzeitig mengenmäßig<br />
eingedeckt hatte, konnte sein Ergebnis<br />
bis ca. Juni sehr positiv beeinflussen. Bevor<br />
die Preise dann ab Juli wieder zur Talfahrt<br />
ansetzten und auf den tiefsten Stand der<br />
letzten Jahre fielen.<br />
Da der reine Stahlhandel heute keinen<br />
USP mehr bietet, hat der überwiegende Teil<br />
unserer Mitglieder vielfältige Dienstleistungen<br />
rund um den Stahl für die üblicherweise<br />
regionalen Kunden im Angebotsportfolio.<br />
Indem die Mitglieder ihre Wertschöpfungstiefe<br />
ausbauen, heben sie sich vom Wettbewerb<br />
ab und haben sich damit auch ein<br />
Stück weit Unverzichtbarkeit erarbeitet.<br />
Was erwarten Sie für 2017?<br />
Der Druck auf die europäische Stahlindustrie,<br />
mit verursacht durch erhebliche<br />
Überkapazitäten, bleibt. Die Konsolidierung<br />
unter den Herstellern schreitet fort. Ob und<br />
welche Auswirkungen dies auf unseren Einkauf<br />
haben wird, wissen wir heute noch<br />
nicht. Unser Ziel ist, auf mögliche Veränderungen,<br />
die uns bzw. unser Geschäftsmodell<br />
tangieren könnten, vorbereitet zu sein. Deshalb<br />
haben wir den Stahlbereich im E/D/E<br />
ausgegliedert und in die neue Gesellschaft<br />
ESH EURO STAHL-Handel als Vertriebsgesellschaft<br />
eingebracht. Die neue Organisationsform<br />
verbessert unsere Position, flexibel und<br />
zeitnah zu reagieren. Unser Kernauftrag ist<br />
die Versorgung unserer Mitglieder mit Stahlerzeugnissen<br />
jedweder Art über unsere Vertragslieferanten<br />
sowie mit ausgesuchten<br />
Partnern – je nach Produkt. Die zunehmenden<br />
Importe im Walzstahlbereich tangieren<br />
uns inzwischen spürbar. Wir müssen diese<br />
Herausforderung gemeinsam mit unseren<br />
Lieferantenpartnern sehr genau beobachten<br />
und Antworten darauf erarbeiten, die sich<br />
nicht nur über den Preis definieren.<br />
Jürgen Hagelauer<br />
Geschäftsführer,<br />
Erich Hagelauer GmbH<br />
Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />
Noch engere Verzahnung von Produktion<br />
und Logistik (Lieferzeiten); erweiterte<br />
Qualifizierung unserer Mitarbeiter durch<br />
Rotation (Reaktionsfähigkeit), Modernisierung<br />
unseres Hochregals mit neuer Steuerung<br />
und Lagerverwaltung (höchste Lieferbereitschaft,<br />
innerbetrieblicher Datenfluss,<br />
Industrie 4.0).<br />
Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />
Unser Unternehmen hat sich auf den<br />
Bedarf des Maschinen-, Werkzeug- und<br />
Anlagenbaues sowie artverwandter Branchen<br />
spezialisiert. In diesem Marktsegment<br />
beobachten wir seit einigen Jahren eine<br />
gute bis sehr gute Beschäftigungslage, allerdings<br />
ohne bedeutende Wachstumsimpulse.<br />
Konjunkturzyklen, die früher das Marktgeschehen<br />
geprägt haben, sind kaum noch<br />
wahrnehmbar. Auch das Jahr 2016 reiht sich<br />
in diese Serie ein. Geändert hat sich allerdings<br />
der Trend auf den Rohstoffmärkten<br />
ganz allgemein und auch bei den stahlspezifischen<br />
Einsatzstoffen wie Eisenerz,<br />
Schrott, den Legierungselementen oder<br />
auch den Energiekosten. Der jahrelange<br />
Abwärtstrend wurde gestoppt. Die Stahlpreise<br />
stabilisierten sich. Welchen Anteil<br />
daran die Maßnahmen der EU und Nordamerikas<br />
zur Abwehr von Billigimporten aus<br />
bestimmten Ländern haben, ist schwer<br />
abzuschätzen. Eine gewisse Verschiebung<br />
der Lieferströme findet jedenfalls statt. Der<br />
Stahleinkauf wird insgesamt europäischer.<br />
Was erwarten Sie für 2017?<br />
Die Wachstumserwartungen sind auch<br />
für 2017 im Bereich der Investitionsgüterindustrie<br />
verhalten. Die Konjunktur in<br />
Deutschland wird weiterhin durch den privaten<br />
Konsum getragen. Branchen wie die<br />
Bauindustrie oder der Automobilbau werden<br />
davon positiv beeinflusst. Der Werkzeugund<br />
Maschinenbau kann daran nur indirekt<br />
partizipieren. In diesem Marktsegment<br />
kommt es mehr auf die wirtschaftliche Konsolidierung<br />
der europäischen Partnerländer<br />
und den Export in wichtige Drittländer an,<br />
allen voran in die USA und nach China. In<br />
Anbetracht der Risiken in der Weltwirtschaft<br />
wäre es erfreulich, wenn der Stahlmarkt<br />
auch 2017 wenigstens das relativ gute<br />
Niveau von 2016 halten könnte. Starke<br />
Impulse wären nur durch eine Beseitigung<br />
der vielfältigen politischen und finanzpolitischen<br />
Hemmnisse möglich und können nach<br />
Lage der Dinge nicht Gegenstand einer realistischen<br />
unternehmerischen Planung sein.<br />
Hilfreich ist hingegen die erwähnte Stabilisierung<br />
auf den Rohstoffmärkten, die wahrscheinlich<br />
Bestand haben wird.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Stahlmarkt-Barometer K 9<br />
Dr. Jens Lauber<br />
Managing Director,<br />
Tata Steel Distribution<br />
Mainland Europe<br />
Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />
Optimierung von Kundenservices, Digitalisierung,<br />
fairer Handel<br />
Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />
Das Jahr 2016 war in besonderer Weise<br />
von vielfältigen Änderungen der Rahmen-<br />
bedingungen geprägt: Obwohl neue Maßnahmen<br />
gegen unlautere Handelspraktiken<br />
ergriffen wurden, stiegen die Importe in<br />
den ersten sechs Monaten an. Zudem zeigten<br />
sich bei unseren Rohstoffen, wie Kokskohle,<br />
jüngst starke Preisanstiege. Daher ist<br />
die Lieferkette vom Stahlhersteller bis hin<br />
zum Kunden in hohem Maße gefordert, mit<br />
noch höherer Effizienz zu wirken.<br />
In diesem Jahr wurde erneut deutlich,<br />
dass die Stahl-Service- Center- bzw. Distributionsbranche<br />
gerade im letztgenannten<br />
Punkt eine besondere Rolle spielt. Die Anteile<br />
der Lieferungen, die unsere europäische<br />
Kunden basis über diese Vertriebs- und Lieferkanäle<br />
erreichen, steigen weiter an.<br />
Die Lage der Stahl-Service-Center- und<br />
Distributionsbranche hat sich zum Ende des<br />
Jahres wesentlich verbessert. Die Stahlpreise<br />
haben sich erholt und die Nachfrage ist weiterhin<br />
stabil auf einem guten Niveau. Zwar<br />
sind die wirtschaftlichen Kennzahlen noch<br />
nicht auf einem nachhaltig einkömmlichem<br />
Niveau, aber entschieden besser als im Vorjahreszeitraum.<br />
Was erwarten Sie für 2017 (z. B. Herausforderungen,<br />
Pläne, etc.)?<br />
Die Dynamik der Marktentwicklungen<br />
wird anhalten oder sich sogar beschleunigen.<br />
Zudem werden steigende Rohstoffund<br />
Energiekosten Auswirkungen zeigen.<br />
Aus diesem Grund muss die Bekämpfung<br />
unlauterer Einfuhren von Stahl nach Europa<br />
weiter anhalten.<br />
Die Stahl-Service-Center- und Distributionsbranche<br />
muss ihre Stellung im Markt<br />
weiter behaupten und ausbauen. Hierbei<br />
spielen innovative Serviceleistungen für<br />
unsere Kunden eine besondere Rolle. Daher<br />
werden wir neue Möglichkeiten der Digitalisierung<br />
in Zusammenarbeit mit Stahllieferanten<br />
und Kunden in die Realität umsetzen.<br />
Die besondere Herausforderung liegt<br />
darin, neue Werte über die gesamte Wertschöpfungskette<br />
in Europa hinweg zu schaffen<br />
– in Form von neuen Produkten, Serviceleistungen<br />
und Stahlanwendungen. Die<br />
Stahl-Service-Center- und Distributionsbranche<br />
wird hierzu ihren Beitrag leisten und<br />
letztendlich davon profitieren.<br />
Michael Allexi<br />
Vertriebsleiter und Mitglied der<br />
Geschäftsleitung,<br />
rff Rohr Flansch Fitting Handels GmbH<br />
Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />
Investitionen in Infrastruktur und Fuhrpark,<br />
Nachwuchsförderung und Ausbildung,<br />
Verbesserung der Effizienz- und<br />
Effektivität<br />
Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />
Für den Bereich druckgeführter Rohre<br />
und Rohrverbindungen konnte sich der<br />
hoffnungsvolle Start, mit Projektaufträgen<br />
in den beiden ersten Quartalen, im weiteren<br />
Verlauf des Jahres nicht bestätigen. Auch die<br />
»Tube« im April brachte, trotz positiver Signale<br />
seitens unserer Kunden, keine nachhaltige<br />
Trendwende. Der Kampf um Marktanteile<br />
und ein hoher Preisdruck führten zu<br />
Insolvenzen und einer nachlassenden Zahlungsmoral.<br />
Die Preise für Rohstoffe und<br />
Vormaterial sind im Gegensatz zu den Verkaufspreisen,<br />
trotz großer Überkapazitäten<br />
und fehlender Nachfrage, gestiegen. Das<br />
Embargo gegen Russland und die schwächelnde<br />
Weltwirtschaft trugen durch fehlende<br />
Neu- und Ersatzinvestitionen ihren Teil<br />
dazu bei, dass das Jahr 2016 hinter den<br />
Erwartungen zurückbleiben wird. Dennoch<br />
liegen wir mit unseren Zahlen voraussichtlich<br />
knapp auf Vorjahresniveau. Wir stellen<br />
zudem eine sich weiter verbessernde In -<br />
landsanfrage aus den Bereichen Gasversorgung<br />
und Schiffbau fest. Auch der iranische<br />
Markt kommt, nach dem Ende der Sanktionen,<br />
langsam wieder in Schwung, wobei<br />
die Zukunft nach den US-Wahlen nebulös<br />
erscheint.<br />
Was erwarten Sie für 2017?<br />
Für 2017 erwarten wir weiter ein schwieriges<br />
Marktumfeld. Bedingt durch den Brexit<br />
und die noch nicht vorhersehbaren Auswirkungen<br />
der Wahlen in den USA kann es zu<br />
einem weiteren Investitionsstau kommen.<br />
Auch die Entwicklung der Immobilienpreise<br />
in China beobachten wir sehr genau, es<br />
besteht die Gefahr einer Blasenbildung. Im<br />
Falle eines Platzens ist mit einem Abschwung<br />
zu rechnen, der sich auch auf den Stahlsektor<br />
auswirken würde. Vom Ausbau der Nord<br />
Stream erwarten wir im Jahr 2017 Impulse<br />
im Bereich der Energieversorgung. Die gute<br />
Auslastung der Deutschen Werften, u. a.<br />
bedingt durch den Neubau von Marineschiffen,<br />
macht Hoffnung, dass wir trotz weiterhin<br />
unruhiger See gut durch das Jahr 2017<br />
kommen. Für uns steht die weitere Digitalisierung<br />
der Geschäftsvorgänge und die Verbesserung<br />
der Serviceleistungen im Fokus.<br />
Hierzu werden wir in den Bereichen Infrastruktur<br />
und Logistik weiter investieren.<br />
Außerdem gilt es, den bereits eingeleiteten<br />
Generationswechsel auf Leitungs ebene weiter<br />
positiv zu gestalten.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
10 K Stahlmarkt-Barometer<br />
Patrick Meessen<br />
Head of Area ArcelorMittal<br />
Distribution Solutions,<br />
Distribution West Europe –<br />
BA Germany Switzerland<br />
Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />
(in Stichworten)<br />
Hoher Importdruck aus Asien, Überkapazitäten;<br />
zunehmende Rolle von kundenorientierten<br />
Gesamtlösungen; e-Commerce<br />
und digitale Handelsplattformen gewinnen<br />
Einfluss.<br />
Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />
Das Jahr 2016 entwickelte sich besser als<br />
2015. Der Wettbewerbsdruck blieb weiter.<br />
Die anziehenden Preise in der ersten Jahreshälfte<br />
haben dazu geführt, dass das Preisniveau<br />
auch im zweiten Halbjahr höher als<br />
im gleichen Zeitraum 2015 lag. Der hohe<br />
Importdruck aus Asien muss einerseits durch<br />
EU-Maßnahmen aufgefangen und andererseits<br />
durch exzellenten lokalen Kundenservice<br />
kompensiert werden, damit europäischer<br />
Stahl weiter Spitzenklasse bleibt.<br />
Der Markt wurde insgesamt weiter von<br />
Überkapazitäten geprägt, die Verkaufsvolumina<br />
bewegten sich überwiegend auf Vorjahresniveau.<br />
Der Druck, der bereits 2015<br />
durch unfaire Importe aus Asien verstärkt<br />
wurde, hat zum Ende des Jahres durch Handelsschutzmaßnahmen<br />
der EU etwas nachgelassen.<br />
Die Margen bleiben allerdings<br />
noch deutlich hinter den Mengen zurück.<br />
Zunehmend spielen kundenorientierte<br />
Gesamtlösungen eine starke Rolle. Wir ha -<br />
ben deshalb unser Dienstleistungsportfolio<br />
erweitert.<br />
Was erwarten Sie für 2017 (z. B. Herausforderungen,<br />
Pläne, etc.)?<br />
Grundsätzlich blicken wir mit einer positiven<br />
Grundtendenz ins neue Jahr. Wir werden<br />
weiter unsere Prozesse optimieren und<br />
darauf achten, den individuellen Kundenanforderungen<br />
gerecht zu werden.<br />
Unfaire Importe aus Billiglohnländern bleiben<br />
auch 2017 ein Risiko, weitere Schutzmaßnahmen<br />
zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit<br />
und vergleichbare Wettbewerbsbedingungen<br />
sind deshalb wichtig.<br />
Die Auswirkungen von e-Commerce und<br />
digitalen Handelsplattformen im Stahlhandel<br />
haben einen steigenden Einfluss. Auch<br />
wenn die Entwicklung zum Online-Handel<br />
mit digitalisierter Administration noch länger<br />
dauert, sind Investitionen wichtig, um<br />
den Stahlhandel von morgen zu gestalten.<br />
Gleichbedeutend gilt es, in moderne Beund<br />
Anarbeitungsanlagen zu investieren,<br />
um dauerhaft Aufgaben in der Lieferkette<br />
zu übernehmen.<br />
Bernhard Osburg<br />
Leiter Sales Steering,<br />
thyssenkrupp Steel Europe AG<br />
Ihre wichtigsten Themen momentan?<br />
(in Stichworten)<br />
Politische Rahmenbedingungen, Paradigmenwechsel<br />
in Kundenindustrien, Flexibilisierung<br />
Supply-Chain-Management<br />
Wie ist das Jahr 2016 für die Stahlbranche<br />
aus Ihrer Sicht verlaufen?<br />
2016 war für die Stahlindustrie und ihre<br />
Kunden maßgeblich durch drei Themen<br />
bestimmt: wirtschaftliche Unsicherheiten<br />
vor dem Hintergrund Emissionsrechtehandel,<br />
die Import- und Dumpingproblematik<br />
sowie eine hohe, spekulationsgetriebene<br />
Volatilität von Rohstoffkosten und damit<br />
auch von Stahlpreisen.<br />
Diese Unsicherheiten und die daraus<br />
resultierenden Planungsrisiken erreichten<br />
gegen Ende 2016 einen neuen Höhepunkt,<br />
als die öffentlichen Preisindizes plötzlich<br />
Werte für eine Tonne Kokskohle von über<br />
300 US-Dollar auswiesen. Auch die Erzpreise<br />
zogen an und verschärften die Situation<br />
zusätzlich. Allen Partnern in der Wertschöpfungskette<br />
Stahl ist zu wünschen, dass die<br />
Branche kurzfristig wieder zu einem fairen<br />
Wettbewerb und einer Preisgestaltung<br />
zurückfindet, die durch Angebot und Nachfrage<br />
und nicht durch Spekulation und<br />
Wettbewerbsverzerrungen bestimmt wird.<br />
Klare Signale in diese Richtung sehen wir<br />
derzeit jedoch nicht.<br />
Was erwarten Sie für 2017?<br />
Unsere Kunden bewegen sich in zunehmend<br />
komplexen, hochkompetitiven Märkten.<br />
Die Anforderungen an ihre Produkte<br />
steigen und damit auch die Anforderungen<br />
an unsere Stahlwerkstoffe und -technologien.<br />
Wir werden auch 2017 konsequent<br />
unsere FuE-Aktivitäten steigern, in unser<br />
Produktionsnetzwerk investieren und eine<br />
intelligente Portfoliopolitik betreiben, die<br />
unseren Kunden Chancen zur Differenzierung<br />
in ihrem Wettbewerbsumfeld bietet.<br />
Einzelne Branchen wie die Automobilindustrie<br />
stehen dabei vor umfassenden<br />
Paradigmenwechseln. Die Elektrifizierung<br />
des Antriebsstrangs ist hierbei das alles überragende<br />
Thema. Was der breiten Öffentlichkeit<br />
bisher nicht klar ist: Stahl, genauer Elektroband,<br />
ist unverzichtbarer Werkstoff und<br />
Basis für Elektroantriebe und die Stromerzeugung<br />
gleichermaßen. Vor allem die<br />
Entwicklung von neuen Sorten für mehr<br />
Energieeffizienz wird 2017 und die kommenden<br />
Jahre bestimmen. Wir bei thyssenkrupp<br />
sind entschlossen, diese Entwicklung<br />
aus führender Position mit zu gestalten.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Handbuch der europäischen<br />
Eisen- und Stahlwerke<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
ISBN 978-3-87552-171-9<br />
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18. Auflage<br />
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• Statistiken für jedes Land mit wichtigen Daten<br />
• der Stahlwirtschaft (Erzeugung, Einfuhr, Ausfuhr)<br />
• Unternehmensprofile (alphabetisch):<br />
• Firmenname/Postfach/Ort, Straße/Ort, Telefon/Telefax,<br />
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• Management:<br />
• Vorstand, Geschäftsführung<br />
• Produktionsanlagen<br />
• Produktionsprogramm<br />
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12 K Steel International<br />
Die Weichen werden gestellt<br />
Wichtige politische Entscheidungen über die<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie stehen an<br />
Düsseldorf. Unter dem Motto »Orientierung in unsicheren Zeiten« fand<br />
im November 2016 die Jahrestagung STAHL 2016 in Düsseldorf statt.<br />
Denn in diesem Jahr wurden die Herausforderungen für die Stahlindustrie<br />
bei Handel, Klima und Energie mehr denn je im Zusammenhang mit<br />
bevorstehenden politischen Entscheidungen thematisiert.<br />
Auf verschiedenen Regionalkonferenzen<br />
mit Landesregierungen und Gewerkschaften,<br />
im Bundestag, dem Bundesrat und<br />
dem Europäischem Parlament, überall standen<br />
Stahlthemen auf der Agenda, auch auf<br />
internationalem Parkett, ob G7- und G20-<br />
Treffen, bei der OECD, den Spitzentreffen<br />
der EU mit China oder bei zahlreichen Gelegenheiten<br />
in Brüssel. Die in den nächsten<br />
Wochen und Monaten bevorstehenden<br />
politischen Weichenstellungen werden für<br />
die Zukunft der Branche in Deutschland und<br />
Europa entscheidend sein, so hieß es auf<br />
einer Pressekonferenz des Düsseldorfer<br />
Stahl-Zentrums kurz vor der Jahreskonferenz<br />
STAHL 2016. Schlüsselthemen sind die<br />
weltweiten Überkapazitäten vor allem aus<br />
China, das Erreichen fairer Wettbewerbsbedingungen<br />
im internationalen Handel, aber<br />
auch die Frage, wie Europa mit Staatswirtschaften<br />
umgeht, die sich nicht an marktwirtschaftliche<br />
Regeln halten.<br />
Auch die für die europäische Stahlindustrie<br />
unrealistischen Vorgaben zur CO 2<br />
-Einsparung<br />
und die Vorschläge der EU Kommission<br />
zur Ausgestaltung des Emissionsrechtehandels<br />
nach 2021 waren Diskussionsthema.<br />
Stahlkonjunktur: leichte Erholung<br />
bei weiterhin schwieriger Lage<br />
Die Stahlmengenkonjunktur in Deutschland<br />
hat sich in den letzten Monaten aufgehellt.<br />
Zwar zeichnen die Kernindikatoren<br />
weiterhin ein gemischtes Bild: Im bisherigen<br />
Jahresverlauf sind die Produktion und<br />
insbesondere der Umsatz deutlich zurückgegangen.<br />
Dem steht jedoch gegenüber,<br />
dass sich die Auftragslage und auch das<br />
Geschäftsklima in der Stahlindustrie – im<br />
Vergleich zu einem allerdings außerordentlich<br />
gedrückten Vorjahreszeitraum – gebessert<br />
haben.<br />
Ermutigend seien hingegen die Konjunktursignale<br />
der deutschen Stahlverarbeiter.<br />
Hoffnungsvoll stimmen darüber hinaus die<br />
Unternehmensumfragen: Im Rahmen des<br />
jüngsten ifo-Konjunkturtests gaben nahezu<br />
alle wichtigen Stahl verarbeitenden Branchen<br />
an, dass ihre aktuelle Geschäftslage<br />
gut sei. Trotz Brexit-Diskussion und anderen<br />
Konjunkturrisiken hat sich die Zuversicht in<br />
den Stahl verarbeitenden Branchen in den<br />
letzten Monaten offenbar erhöht.<br />
Stahlindustrie Deutschland<br />
Rohstahlproduktion und<br />
Kapazitätsauslastung<br />
Kapazitätsauslastung (Rohstahl)<br />
vs. ifo-Geschäftslage*<br />
48<br />
Mill. t<br />
44<br />
42<br />
40<br />
38<br />
45,8<br />
91<br />
87<br />
43,8<br />
Rohstahlprod. (Mill. t), linke Seite<br />
Kapazitätsauslastung (%), rechte Seite<br />
44,3<br />
42,7 42,6<br />
42,9 42,7 42,5<br />
88<br />
86 86 87<br />
84 83<br />
100<br />
%<br />
80<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Kapazitätsauslastung<br />
in %, 6-MD (rechte Seite)<br />
120<br />
100<br />
%<br />
60<br />
36<br />
34<br />
32<br />
30<br />
66<br />
-1% -0,5%<br />
70<br />
32,7<br />
Geschäftslage (linke Seite),<br />
Prozentsalden, 6-MD<br />
60<br />
letzte Werte: Sept. 16<br />
-100<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 p 2005 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 2016<br />
-50<br />
40<br />
20<br />
0<br />
p<br />
Prognose<br />
* 6-Monats-Durchschnitt (6-MD)<br />
Quelle: WV Stahl, Pressekonferenz, STAHL 2016<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Die Wirtschaftsvereinigung Stahl zeigte<br />
sich deshalb vorsichtig optimistisch: »Wir<br />
erwarten, dass die Marktversorgung mit<br />
Walzstahl leicht zulegen wird nach einem<br />
Plus von 1 % in diesem Jahr«, sagte Hans<br />
Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung<br />
Stahl und Präsident des Stahlinstituts<br />
VDEh. Mit 40,2 Mill. t dürfte in<br />
etwa das hohe Niveau aus dem Jahre 2006<br />
erreicht werden. Für<br />
die Rohstahlproduktion<br />
soll eine Prognose<br />
für 2017 erst<br />
zum Jahreswechsel<br />
bekanntgeben werden.<br />
Für dieses Jahr<br />
galt weiterhin die<br />
Einschätzung vom<br />
September, dass die<br />
Rohstahlproduktion mit rd. 42,5 Mill. t<br />
leicht unter dem Vorjahres niveau (42,7) liegen<br />
wird.Trotzdem bleibt die Lage ernst,<br />
auch wenn die Kapazitätsauslastung unverändert<br />
hoch sei.<br />
Die Importkrise auf dem EU-Stahlmarkt<br />
sei bei Weitem nicht überwunden: Zwar<br />
seien die chinesischen Stahleinfuhren in den<br />
ersten acht Monaten 2016, hochgerechnet<br />
auf das Gesamtjahr, etwas gesunken<br />
(6,4 Mill. t/a (2015: 7,2). Sie liegen damit<br />
aber immer noch doppelt so hoch wie 2013.<br />
Zudem seien die Gesamtimporte 2016 ge -<br />
genüber dem Vorjahr nochmals merklich<br />
gestiegen. Denn nicht nur China, auch<br />
andere Länder wie Südkorea, Russland oder<br />
die Ukraine drängen verstärkt in den EU-<br />
Markt ein, nicht selten, weil sie von chinesischen<br />
Anbietern auf Drittmärkten verdrängt<br />
werden (Kaskadeneffekte). So bleibe es<br />
nach wie vor dringend nötig, dass die Politik<br />
in Brüssel und Berlin den richtigen Rahmen<br />
für die Zukunft setzt.<br />
Handelspolitik – Importkrise<br />
überwinden<br />
Der Druck auf die Stahlindustrie durch un -<br />
faire (d. h. gedumpte oder subventionierte)<br />
chinesische Stahlimporte ist nach wie vor<br />
extrem hoch, auch wenn in diesem Jahr einige<br />
Handelsschutzmaßnahmen auf den Weg<br />
gebracht werden konnten. So hat die Europäische<br />
Kommission bei Grobblech und<br />
Warmbreitband vorläufige Maßnahmen<br />
verhängt, auch wenn diese im Fall Warmbreitband<br />
völlig unzureichend ausfielen, um<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong><br />
»<br />
Eine vorschnelle Anerkennung<br />
des Marktwirtschaftsstatus Chinas<br />
durch die Hintertür darf es nicht<br />
geben.<br />
Hans Jürgen Kerkhoff<br />
weiteren Schaden von der deutschen und<br />
europäischen Stahlindustrie abzuhalten.<br />
Die Behandlung Chinas als Nicht-Marktwirtschaft<br />
bildet heute die rechtliche Grundlage,<br />
um effektive Antidumpingmaßnahmen<br />
einführen zu können. Künftig will die<br />
Kommission offenbar die Entscheidung über<br />
Antidumpingmaßnahmen davon abhängig<br />
machen, ob im entsprechenden Sektor<br />
»market distortions«<br />
vorliegen. Es<br />
bleibe abzuwarten,<br />
ob es hier gelingt,<br />
rechtssichere Kriterien<br />
zu entwickeln,<br />
hieß es. Das bedeute<br />
für die EU und für<br />
jede betroffene<br />
Industrie ein erneutes<br />
Rechtsrisiko und fehlende Investitionssicherheit.<br />
Sinnvoller wäre es, Marktverzerrungen<br />
weiterhin an die lang etablierten<br />
und rechtsstabilen fünf Kriterien zu knüpfen,<br />
die aus EU-Sicht eine Marktwirtschaft<br />
definieren. Schlussendlich drohen der Stahlindustrie<br />
in Deutschland und Europa weitere<br />
Nachweishürden im Vorfeld von Antidumpingverfahren<br />
– dort wo es eigentlich um<br />
Effektivität und Schnelligkeit geht.<br />
»China muss seine Reformanstrengungen<br />
deutlich steigern und aufhören, seine Strukturprobleme<br />
in Form von Dumpingstahl zu<br />
exportieren. Erst wenn sich dieses Land<br />
marktwirtschaftlich verhält, sollte es auch<br />
als Marktwirtschaft anerkannt werden«,<br />
forderte Stahlpräsident Kerkhoff.<br />
Die Strukturkrise auf<br />
dem Stahlmarkt hält an<br />
Erfreulich sei, dass die Regierungschefs der<br />
G20-Staaten auf ihrem Gipfel im September<br />
die Strukturprobleme in der globalen Stahlindustrie<br />
diskutiert und konkrete Schritte<br />
gefordert haben, um die notwendigen An -<br />
passungsprozesse zu unterstützen. Zu hoffen<br />
sei, dass sich China in die Arbeit des neu<br />
gegründeten globalen Kapazitätsforums,<br />
das ab <strong>Dezember</strong> 2016 im Rahmen der<br />
G20-Präsidentschaft unter deutscher Führung<br />
stehen wird, konstruktiv einbringen<br />
wird. Chinas Ziel, bis 2020 rd. 100 bis<br />
150 Mill. t Kapazitäten brutto abzubauen,<br />
reiche bei aktuellen Überkapazitäten von<br />
etwa 390 Mill. t nicht aus. In den ersten<br />
neun Monaten 2016 wurden bisher netto<br />
<br />
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14 K Steel International<br />
Marktversorgung Walzstahl Deutschland<br />
50<br />
Mill. t<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
43,2<br />
29,0<br />
2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 p 2017 v<br />
p<br />
Prognose, v Vohersage<br />
37,2<br />
41,2<br />
38,1 38,2<br />
39,6 39,3 39,6 40,2<br />
+1% +1,5%<br />
Quelle: WV Stahl, Pressekonferenz, STAHL 2016<br />
(Abbau abzüglich der Neuanlagen) nur 5 Mill. t abgebaut, nicht<br />
mehr als etwa 0,5 % der gesamten Kapazitäten. Auch die Ausfuhren<br />
hatten bisher weiter zugelegt.<br />
Energie- und Klimapolitik bedrohen<br />
die Wettbewerbsfähigkeit<br />
Gerade erst ist das neue internationale Klimaabkommen nach dem<br />
Klimagipfel in Paris vor knapp einem Jahr in Kraft getreten. Erstmals<br />
haben sich mit dem Abkommen alle Unterzeichner zum Klimaschutz<br />
bekannt und zu Beiträgen sowie einem internationalen Rahmenwerk<br />
verpflichtet. Vor Euphorie sei jedoch zu warnen – gerade aus<br />
Sicht der Stahlindustrie, denn verpflichtende Ziele sind nicht<br />
Bestandteil des Abkommens, sondern lediglich freiwillig eingereichte<br />
nationale Beiträge mit ganz unterschiedlichen Zielen und Instrumenten.<br />
Und: Die effizientesten Anlagen in der Stahlindustrie liegen mit<br />
ihren Emissionen bereits am technisch-naturwissenschaftlichen Minimum.<br />
Um die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie zu wahren,<br />
ist eine freie Zuteilung in ausreichender Höhe erforderlich. Die effizientesten<br />
Anlagen dürfen durch den Emissionsrechtehandel keine<br />
Kostenbelastungen erleiden.<br />
Die Bundesregierung müsse sich auf einen Ansatz verständigen,<br />
der Klimaschutz und zugleich Stahlproduktion auch in Zukunft in<br />
Deutschland und Europa möglich macht. Die Unterstützung der<br />
Bundesregierung sei dringend erforderlich, da im Europäischen Parlament<br />
die Brisanz des Themas offenbar nicht erkannt werde. »Die<br />
EU baut ihrer Stahlindustrie Hürden auf in Form von nicht erreichbaren<br />
Anforderungen (Benchmarks) und schafft damit gleichzeitig<br />
Wettbewerbsvorteile für außereuropäische Hersteller mit einer<br />
wesentlich schlechteren CO 2<br />
-Bilanz«, sagte Kerkhoff.<br />
»Der Stahl in Deutschland ist eigentlich gut für die Zukunft aufgestellt,<br />
doch kann die Stahlindustrie ihre Innovationskraft und die<br />
Chancen der Digitalisierung nur ausspielen, wenn die europäische<br />
Politik sie auch lässt«, betonte der Stahlpräsident. Die Werk stoffentwicklung<br />
wird durch die weitere Digitalisierung der Wirtschaft<br />
nachhaltig gestützt. Man sollte nicht vergessen, dass die Stahlindustrie<br />
mit ihren innovativen Werkstoffen einen unverzichtbaren Beitrag<br />
zur Weiterentwicklung der industriellen Basis in Deutschland leistet.<br />
www.stahl-online.de<br />
(sm 161204416) K<br />
/<br />
EU-Kommission kämpft gegen unfaire Wettbewerbsbedingungen<br />
Genthin. Auf zwei Stahlproduktarten aus China werden vorläufig Antidumpingzölle erhoben.<br />
Die Maßnahmen wurden Anfang Oktober beschlossen und<br />
betreffen warmgewalzte Grobblech- und Flachstahlerzeugnisse, wie<br />
der »Europaticker« der EU-Kommission kürzlich berichtete. Ergebnisse<br />
einer Untersuchung durch die Kommission zeigten, dass diese<br />
Stahlprodukte aus China zu allzu günstigen Preisen in Europa vertrieben<br />
wurden. Die Kommission reagierte schnell im Rahmen ihres<br />
Instrumentariums gegen Wettbewerbsverzerrungen. Um die Rentabilität<br />
der EU-Unternehmen wieder herzustellen, werden jetzt Zölle<br />
von 13,2 % bis 22,6 % auf warmgewalzten Flachstahl und 65,1 %<br />
bis 73,7 % auf Grobblech erhoben. In den nächsten Monaten muss<br />
dann entschieden werden, ob sich diese vorläufigen Maßnahmen<br />
über weitere Jahre erstrecken sollen. Unklar ist zudem, ob die Kommission<br />
auch rückwirkend Zölle auf Grobblechprodukte erhebt, die<br />
zwischen August und Oktober 2016 aus China in die EU geliefert<br />
wurden. Dies wäre möglich aufgrund einer zollamtlichen Erfassung,<br />
der Grobblech aus China seit August dieses Jahres unterliegt.<br />
Mehr Maßnahmen als je zuvor<br />
Insgesamt werden zurzeit mehr handelspolitische Schutzmaßnahmen<br />
gegen unfairen Wettbewerb im Stahlimport ergriffen als je<br />
zuvor. 37 Antisubventions- respektive Anti dumpingmaßnahmen<br />
sind anhängig, bei 15 davon handelt es sich um Importe aus China.<br />
In 12 Fällen dauern die Untersuchungen derzeit an. Die EU-Kommission<br />
weist darauf hin, dass ein Ausbau dieses Instrumentariums<br />
notwendig ist, um mit den Realitäten der Globalisierung Schritt zu<br />
halten. Andererseits setzt sie weiter ihren Aktionsplan um, der über<br />
multi- und bilaterale Kontakte das Problem der Überkapazitäten im<br />
Stahlsektor behandeln soll. Im Zuge dessen muss China in die Pflicht<br />
genommen werden, einen Mechanismus zur Überwachung von<br />
Überkapazitäten zu implementieren. Zudem sollte ein auf dem vorigen<br />
G20-Treffen an beraumtes Weltforum zu Überkapazitäten von<br />
Stahl eingerichtet werden, wodurch eine globale Zusammenarbeit<br />
und ein Austausch erleichtert wird.<br />
(sm 161204309)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Steel International K 15<br />
Industrie 4.0 in der<br />
Stahlbranche<br />
Umfangreiche Veränderungen stehen an<br />
Seoul. Die vierte industrielle Revolution hat die internationale Stahlindustrie<br />
fest im Griff. Immer mehr Unternehmen überlegen, wie sie die<br />
reale Erzeugung mit innovativen Informations- und Kommunikationstechniken<br />
gewinnbringend verzahnen können. Viele Projekte verlaufen<br />
vielversprechend – es bleibt allerdings noch einiges zu tun.<br />
Der erste Schritt ist oft die Digitalisierung<br />
der Abläufe entlang der Wertschöpfungskette.<br />
Anschließend folgt das Zusammenführen<br />
und Auswerten der gesammelten<br />
Daten. Das weit in der Ferne liegende<br />
Ziel ist die globale Vernetzung aller Marktteilnehmer<br />
der Stahlbranche.<br />
Kein Stahlunternehmen, das auch weiterhin<br />
Erfolg haben will, kann sich nach Einschätzung<br />
der Experten des Posco Research<br />
Institute (Asian Steel Watch No. 2) dieser<br />
technischen Entwicklung entziehen. Allen<br />
müsse klar werden, dass künftig nicht die<br />
Erzeugung oder die Verarbeitung von Stahl<br />
über Erfolg und Misserfolg entscheide, sondern<br />
das gesammelte Zahlenmaterial und<br />
die eingesetzte Software. Die Marktforscher<br />
raten Stahlunternehmen deswegen zum<br />
Ausbau der IT-Abteilungen.<br />
Andere Industrieunternehmen haben diesen<br />
Trend bereits vollzogen. Der Mischkonzern<br />
General Electric (GE), der auf eine lange<br />
Tradition in der Kraftwerkstechnik und im<br />
Energiebereich blickt, bezeichnet sich mittlerweile<br />
nur noch als digitales Industrieunternehmen.<br />
Siemens investierte viel Geld<br />
in neue Computerprogramme für alle Un -<br />
ternehmensbereiche. Automobilproduzent<br />
BMW be schäftigt in seinen Forschungs- und<br />
Entwicklungseinrichtungen inzwischen viele<br />
Softwareingenieure.<br />
Große Stahlunternehmen<br />
auf dem Vormarsch<br />
Große Stahlerzeuger wie thyssenkrupp und<br />
Tata Steel Europe haben diese Umbrüche<br />
bereits wahrgenommen und gehen mit<br />
diversen Projekten voran. Auch Händler wie<br />
Klöckner & Co stellen sich den Herausforderungen<br />
und wollen die sich ebenfalls bietenden<br />
Chancen des neuen Zeitalters nutzen.<br />
Bei thyssenkrupp arbeitet man intensiv an<br />
der digitalen Transformation. Der Stahlproduzent<br />
hat die digitale Vernetzung der Produktion<br />
im Auge und stellt den Mitarbeitern,<br />
Zulieferern und Kunden Informationen<br />
in Echtzeit zur Verfügung. Im Bereich Materials<br />
Services sind zudem mehrere Online-<br />
Shops für den Werkstoffhandel entstanden,<br />
nachdem in den USA bereits langjährige<br />
Erfahrungen gemacht wurden.<br />
Tata Steel Europe kümmert sich um die<br />
Digitalisierung der logistischen Prozesse,<br />
damit die Kunden kontinuierlich über die<br />
genauen Lieferzeiten der Waren informiert<br />
werden. Auch die Transaktionen zwischen<br />
den Stahlwerken und den Kunden will der<br />
Konzern digitalisieren. Außerdem ist ein eng<br />
geflochtenes Informationsnetzwerk mit<br />
Europas größtem unabhängigen Stahlhändler<br />
Klöckner & Co. geplant. In Großbritannien<br />
tauschen die Partner schon Bestellungen<br />
und Rechnungen elektronisch aus. Künftig<br />
soll diese Zusammenarbeit auf andere europäische<br />
Märkte und die USA ausgedehnt<br />
werden.<br />
Internethandel wächst<br />
Der Verkauf von Stahl im Internet wird<br />
immer beliebter. Klöckner & Co plant eine<br />
Industrieplattform, die nicht nur Angaben<br />
über sein Angebot beinhaltet, sondern auch<br />
Aussagen über Produkte, Bestände und Lieferzeiten<br />
von Mitbewerbern trifft. Der Stahlhändler<br />
will dadurch lange Lieferzeiten und<br />
hohe Lagerbestände vermeiden und den<br />
Handel noch effizienter und kostengünstiger<br />
gestalten. Klöckner & Co rechnet nach<br />
Einführung dieser Innovation mit einer Re -<br />
duzierung des Umlaufvermögens und signifikanten<br />
Einsparungen. Schon bald sollen<br />
mehr als die Hälfe der Bestellungen im Internet<br />
abgewickelt werden.<br />
Auch in China steigt die Zahl der Stahlhandelsplattformen.<br />
Im Jahr 2013 eröffnete<br />
Baosteel das Shanghai Steel Trade Center<br />
und wandelte es 2015 in die E-Commerce-<br />
Plattform Ouyeel um. Die Shagang-Gruppe<br />
ging 2014 mit Jiulong Online auf den Markt.<br />
All diese Angebote zeigen, dass immer<br />
mehr Informationen über Produktion, Handel<br />
und Stahleinsatz digitalisiert werden.<br />
Möglicherweise stehen künftig allen Erzeugern<br />
und Kunden sämtliche Informationen<br />
online zur Verfügung, prognostizieren die<br />
Experten.<br />
Posco, Südkoreas größter Stahlerzeuger,<br />
geht sogar noch einen Schritt weiter. Er<br />
glaubt fest an das Entstehen von denkenden<br />
Fabriken (Smart Factories). Bereits jetzt können<br />
sich Stahlerzeuger aus den gesammelten<br />
Daten ein sehr genaues Bild ihrer einzelnen<br />
Produktionsstätten machen. Posco<br />
spricht von digitalen Genkarten, vergleichbar<br />
mit menschlichen Chromosomensätzen.<br />
Werden diese Daten analysiert und verknüpft,<br />
können Stahlerzeuger auf Unregelmäßigkeiten<br />
reagieren und Fehler beheben.<br />
Posco ist überzeugt, dass eine Smart Factory<br />
Störungen selbst abstellen kann. Vorausgesetzt,<br />
sie verfügt über alle Informationen.<br />
Hierzu gehören nicht nur die Daten der Fertigung,<br />
sondern auch alle Details über das<br />
Gebäude, die Energiezufuhr, die Umwelt,<br />
die Sicherheit und die Qualität. Sind alle<br />
Angaben vorhanden und zusammengeführt,<br />
kann die Smart Factory diese Rahmenbedingungen<br />
kontinuierlich wahrnehmen,<br />
analysieren und steuern. Vergleichbar mit<br />
einem Menschen, der fühlt, denkt und handelt.<br />
Der koreanische Stahlerzeuger hat ein<br />
entsprechendes Pilotprojekt in seinem Werk<br />
Gwangyang ins Leben gerufen. Künftig will<br />
er alle Werke mit diesen automatisierten<br />
Steuerungen ausstatten. kibi<br />
K<br />
(sm 161204330)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
16 K Steel International<br />
Die US-Präsidentschaftswahl<br />
ist entschieden<br />
Stahl »Made in America« war oft ein Wahlkampfthema<br />
New York. Lange bevor Amerikas Wähler Anfang November über<br />
ihre neue Regierung entschieden, stand ein Wahlsieger fest: Der<br />
Protektionismus. Die Populisten im langen Rennen ums Weiße Haus,<br />
Republikaner Donald Trump und Demokrat Bernie Sanders, zogen<br />
unermüdlich gegen unfaire Importe vom Leder, weil die angeblich<br />
Hunderttausende von amerikanischen Arbeitsplätzen vernichteten.<br />
Im Vorwahlrennen gegen Sanders<br />
musste sich denn auch Hillary Clinton auf<br />
die Seite der Protektionisten schlagen, um<br />
im Hauptwahlkampf gegen Trump die<br />
Unterstützung von Sanders‘ Anhängern zu<br />
gewinnen. Pennsylvania und Ohio, einst<br />
Hochburgen von Eisen und Stahl und immer<br />
noch die führenden Standorte der Stahlindustrie,<br />
galten als zwei der wichtigsten Bundesstaaten,<br />
in denen Wechselwähler über<br />
Sieg und Niederlage im Präsidentenrennen<br />
entschieden. Kein Wunder, dass Kandidaten<br />
bei ihren Wahlauftritten in diesen Bundesländern<br />
ihren Ruf nach Schutz vor unfairen<br />
Einfuhren in erster Linie auf Stahl bezogen.<br />
Flexibilität war im US-Wahljahr<br />
gefragt<br />
Allerdings gab es zwischen Trump und Sanders<br />
auf der einen Seite und Clinton auf der<br />
anderen Seite Nuancierungen in Sachen<br />
Handel und Handelsabkommen. Während<br />
Trump und Sanders das Nordamerikanische<br />
Handelsabkommen (NAFTA) zwischen den<br />
Vereinigten Staaten, Kanada und Me xiko für<br />
den Verlust von Jobs in den USA verantwortlich<br />
machten, hielt sich Hillary Clinton in<br />
Sachen des NAFTA-Abkommens zurück, das<br />
während der Präsidentschaft ihres Mannes,<br />
Bill Clinton, unterzeichnet wurde. Aber sie<br />
zog ihre als Außenministerin ausgedrückte<br />
Unterstützung für die noch nicht von Washington<br />
unterzeichnete Trans-Pacific-Partnership<br />
(TPP) in der derzeitigen Form zurück.<br />
Damit ließ sie die Möglichkeit offen, dass sie<br />
nicht wie Trump und dem im Vorwahlkampf<br />
geschlagenen Sanders ein TPP-Abkommen<br />
mit verbesserten Provisionen akzeptieren<br />
würde.<br />
Im Protektionsklima des Wahljahres war<br />
es mehr als peinlich für Hillary Clinton, dass<br />
Wikileaks unter anderem auch die Manuskripte<br />
von Reden veröffentlichte, die sie vor<br />
ihrer Präsidentschaftskandidatur vor Bankiers<br />
an der Wall Street und im Ausland<br />
hielt. Wenn echt, enthüllten diese Dokumente,<br />
dass Hillary Clinton freien Handel<br />
unterstützt, eine Position, die traditionell<br />
von der Mitte beider großen Parteien unterstützt<br />
wurde.<br />
Ebenso peinlich waren für Trump in der<br />
Endphase des Wahlkampfes journalistische<br />
Ermittlungen, die enthüllten, dass er für den<br />
Bau von zweien seiner neuen Hotels chinesische<br />
Stahlprodukte verwendete, die er<br />
über ein Offshore-Unternehmen in die USA<br />
transportieren ließ. Trotzdem verkaufte er<br />
sich bei Wahlkampfauftritten nach wie vor<br />
als Super-Protektionist.<br />
Das Thema Stahldumping schafft<br />
neue Arbeitsplätze<br />
Auch Kongressabgeordnete beider Parteien,<br />
ganz gleich ob sie in den Novemberwahlen<br />
kandidierten oder nicht, nutzten jede Gelegenheit,<br />
ihre Unterstützung für »Made in<br />
America«-Stahl zu versichern. Ein gutes Beispiel<br />
ist Sherrod Brown, ein Demokrat, der<br />
Ohio im US-Senat repräsentiert und dessen<br />
Amtszeit 2018 ausläuft. Drei Wochen vor<br />
den Wahlen wurde sein von einem Assistenten<br />
gesteuertes Automobil schwer beschädigt,<br />
als ein anderer Fahrer ein rotes Verkehrslicht<br />
missachtete. Der nur leicht verletzte<br />
Senator erklärte unmittelbar nach<br />
dem Unfall, »Mein Jeep Cherokee, hergestellt<br />
mit amerikanischem Stahl von gewerkschaftlich<br />
organisierten Arbeitern in Toledo<br />
(Ohio), machte es möglich, dass wir mit<br />
heiler Haut davonkamen.«<br />
Brown gehörte zu den zwölf Senatoren<br />
im Washingtoner Kongress, die kurz vor<br />
dem Wahltag einen Brief an Barack Obama<br />
unterzeichneten, obwohl der Präsident dem<br />
Ende seiner Amtszeit nahe war. So war der<br />
Brief wohl mehr eine PR-Initiative, mit dem<br />
die Unterzeichner mehr Schutz gegen un -<br />
faire Stahlimporte verlangten, um Wählern<br />
in Stahlhochburgen das Wort zu reden. Insbesondere<br />
verlangten die Senatoren, dass<br />
die Administration nicht exklusiv auf multilaterale<br />
Beschlüsse und Verhandlungen<br />
setzt, wenn es um chinesischen Stahl geht.<br />
Während Strafzölle gegen unfaire Im porte<br />
aus China wichtige Instrumente zum Schutz<br />
der einheimischen Stahlindustrie seien, so<br />
die Senatoren, trügen sie nicht zur Lösung<br />
der systematischen Probleme mit Chinas<br />
Überkapazität bei.<br />
Auf Druck der einflussreichen »Stahlfraktion«<br />
im Kongress intensivierte die Obama-<br />
Administration vor Jahresfrist den Kampf<br />
gegen gedumpten Stahl: Zusätzliches Zollund<br />
Grenzpersonal verstärkte Inspektionen<br />
von Auslandsstahl in verschiedenen Häfen;<br />
weitere Arbeitskräfte im Handelsministerium<br />
haben die Aufgabe, dass verhängte<br />
Strafzölle tatsächlich kassiert werden.<br />
Zeit ist ein kritischer Faktor<br />
Obwohl nahezu alle regelmäßigen Be -<br />
schwerden gegen unfaire Stahlimporte von<br />
der einheimischen Stahlindustrie mit der<br />
Verhängung von empfindlichen Strafzöllen<br />
enden und obwohl insbesondere während<br />
der Obama-Amtszeit die Einhaltung einschlägiger<br />
Protektionsgesetze verschärft<br />
wurde, fand der Sektor letzthin einen neuen<br />
Beschwerdepunkt: Das Handelsministerium<br />
und die International Trade Commission<br />
(ITC), eine Behörde der U.S. Regierung,<br />
wickeln die Ermittlungen und die Entscheidung<br />
über Handelsbeschwerden der Branche<br />
nicht zügig genug ab. Die Zeitfrage<br />
wurde wieder akut, als die ITC erklärte, dass<br />
die Ermittlungen über eine von U.S. Steel im<br />
April 2016 eingereichte Beschwerde nicht<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Steel International K 17<br />
vor März 2018 komplett sein werden. Für<br />
U.S. Steel ist dieser Zeitraum zu lang und<br />
gibt den Chinesen viel zu viel Zeit, ihre Produkte<br />
nach Amerika zu verkaufen.<br />
In der 73 Seiten umfassenden Beschwerde<br />
beschreibt U.S. Steel wie regelmäßige Preisabsprachen<br />
unter den größten chinesischen<br />
Stahlherstellern, falsche Beschreibungen der<br />
exportierten Produkte, und Verkauf über<br />
Drittländer Preise von Inlandprodukten ne -<br />
gativ beeinflussen und der einheimischen<br />
Industrie großen Schaden zufügen. U.S. Steel<br />
verlangt den Bann aller unfair gehandelten<br />
Stahlprodukte aus China, sei es aus Kohlenstoffstählen<br />
oder legierten Stählen.<br />
Ein solcher Bann stößt bei manchen Stahlnutzern<br />
auf Widerstand. Ein Stahlkäufer<br />
ließ die ITC zum Beispiel wissen, dass es sich<br />
bei dem von seinem Unternehmen importierten<br />
Stahl aus China um Produkte handelt,<br />
die von amerikanischen Stahlproduzenten<br />
nicht in der gewünschten Quantität und<br />
Qualität hergestellt werden.<br />
So oder so wiegen protektionistische Sentiments<br />
schwer in beiden großen Parteien.<br />
bln<br />
(sm 161204384) K<br />
L STEEL TICKER<br />
STAHLHANDEL IN EUROPA OHNE<br />
EINDEUTIGE TENDENZ<br />
Brüssel. Die Nachfrage nach Flachstählen in der<br />
Europäischen Union schwankt. Im September 2016<br />
verzeichneten die Flachstahl-Service-Center im<br />
Vergleich zum Vorjahrjahresmonat einen Rückgang<br />
um 3 %. Für August 2016 hatte EUROMETAL, der<br />
europäische Verband der Stahlhändler und<br />
Stahl-Service-Center, indes einen Anstieg gemeldet,<br />
für Juli einen Einbruch. Nach der positiven<br />
Entwicklung im ersten Halbjahr 2016 verlief das<br />
dritte Quartal mit einem Rückgang von 3 % schwächer.<br />
In den ersten neun Monaten stiegen die Auslieferungen<br />
auf Jahressicht nur noch um 2 %.<br />
Der erneute Nachfragerückgang veränderte die<br />
Bestände. Die auf Flachstähle spezialisierten<br />
Stahl-Service-Center lagerten Ende September<br />
2016 Produkte für 62 Verkaufstage. Ein Jahr zuvor<br />
reichte der Vorrat nur für 58 Tage.<br />
Auch die nicht spezialisierten Stahlhändler veräußerten<br />
im September 2016 weniger Erzeugnisse.<br />
Lediglich bei Grobblechen und bei verzinkten<br />
und beschichteten Flachstählen griffen die Kunden<br />
beherzter zu als im September 2015. Insgesamt<br />
sank der Absatz im September 2016 um 6 %<br />
und im dritten Quartal um 5 %. Für die ersten<br />
neun Monate 2016 bleibt nur noch ein Anstieg<br />
von 2 %.<br />
K<br />
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18 K Steel International<br />
Energieeffiziente und umweltfreundliche<br />
Erzeugung<br />
Posco, SSAB und thyssenkrupp punkten<br />
London. Klimaschutz steht bei Posco, SSAB und thyssenkrupp ganz oben<br />
auf der Tagesordnung. Die Konzerne betreiben nach Einschätzung der<br />
internationalen Non-Profit-Organisation CDP die energieeffizientesten<br />
und umweltfreundlichsten Anlagen der Welt. Den größten Nachholbedarf<br />
hat U.S. Steel.<br />
Das Carbon Disclosure Project (CDP)<br />
wertete freiwillige Angaben der Stahlerzeuger<br />
zu CO 2<br />
-Emissionen, Klimarisiken, Re -<br />
duktionszielen und -strategien aus. Einmal<br />
im Jahr verschickt das CDP im Auftrag seiner<br />
Investoren standardisierte Fragebögen und<br />
hofft auf hohe Rücklaufquoten und lückenlose<br />
Auskünfte. Die unabhängigen Experten<br />
bewerten die Emissionen und die Leistungen<br />
zum Vermeiden der Emissionen und<br />
erstellen Rankings, die im jährlichen Klimawandelbericht<br />
veröffentlicht werden.<br />
Mit den Antworten gewähren die Unternehmen<br />
Einblick in ihre Schadstoffemissionen,<br />
Emissionsziele, Emissionskosten, das<br />
Energiemanagement, die Entwicklung kohlenstoffarmer<br />
Technologien, die Wasserrisiken<br />
sowie laufende und geplante Klimaprogramme.<br />
Bei der jüngsten Befragung brillierte der<br />
südkoreanische Stahlerzeuger Posco. Er er -<br />
reichte in allen Kategorien die besten Werte.<br />
Zum einen ist der Schadstoffausstoß der<br />
Anlagen unterdurchschnittlich. Zum anderen<br />
wurden die Emissionen in der jüngsten Vergangenheit<br />
signifikant reduziert. Außerdem<br />
entsprechen die Klimaschutzziele des Stahlerzeugers<br />
den Vorgaben der Weltklimakonferenz.<br />
Darüber hinaus entwickelte Posco<br />
mit Finex eine Stahlerzeugungstechnologie,<br />
die ohne die Aufbereitung in Sinter- und Pelletieranlagen<br />
auskommt und so den Schadstoffausstoß<br />
extrem verringert. Schließlich<br />
überzeugten die Südkoreaner mit vielen<br />
weiteren Projekten zur CO 2<br />
-Reduktion.<br />
Gute Ideen aus Schweden<br />
Die zweitplatzierte SSAB zeichnet sich durch<br />
einen geringen Energieeinsatz aus. Die<br />
Schweden erreichen dies mit die Stahlerzeugung<br />
in elektrischen Lichtbogenöfen und<br />
den in Europa eingesetzten LD-Verfahren.<br />
Außerdem hat sich SSAB für die Zukunft<br />
sehr hohe Einsparziele gesetzt und hierfür<br />
die Technologie »Hybrit« entwickelt.<br />
thyssenkrupp erreichte Platz 3 und überzeugte<br />
die Jury mit dem geringsten Schadstoffausstoß<br />
der Unternehmen mit Hochofentechnik.<br />
Nur Hyundai und SSAB erreichten<br />
dank signifikanter Lichtbogenofenprozesse<br />
noch bessere Werte. Auch der Wasserverbrauch<br />
gehörte zu den geringsten<br />
aller Unternehmen. Zudem überzeugten die<br />
Essener mit der Entwicklung des zukunftsweisenden<br />
Konzeptes Carbon Capture &<br />
Use (CCU), weiteren Klimaschutzaktivitäten,<br />
anspruchsvollen Einsparzielen und der Verbesserung<br />
der Energieeffizienz.<br />
Hyundai Steel erreichte den vierten Platz<br />
und profitierte von dem hohen Anteil der<br />
Stahlerzeugung in elektronischen Lichtbogenöfen.<br />
Außerdem verfügen die Südkoreaner<br />
über sehr ausgereifte Emissionskosten-<br />
Szenarien. Hyundai fiel allerdings in der<br />
Gesamtwertung zurück, da keine Auskünfte<br />
über die Entwicklung bahnbrechender<br />
Technologien zur Reduzierung der Emissionen<br />
erteilt wurden. Außerdem hat das<br />
Unternehmen höhere Wasserrisiken als seine<br />
Mitbewerber. Die weiteren fünf Plätze<br />
nehmen ArcelorMittal, Nippon Steel &<br />
Sumitomo Metal Corp (NSSMC), China<br />
Steel, JFE Holdings, Kobe Steel und JSW<br />
Steel ein.<br />
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Rohstahlproduktion<br />
im Oktober 2016<br />
Düsseldorf. Die Rohstahlerzeugung in<br />
Deutschland ist im Oktober gegenüber einem<br />
recht hohen Vorjahreswert um 3,7 % gesunken.<br />
Auch im bisherigen Jahresverlauf unterschreitet<br />
sie ihr vergleichbares Vorjahresergebnis<br />
um knapp 2 %. Die effektive Auslastung<br />
erreicht im Oktober 86 %, im Jahresdurchschnitt<br />
liegt sie bei 87 %.<br />
(Quelle: Stahl-Zentrum)<br />
K<br />
Schlechtes Ranking<br />
für fehlende Antworten<br />
Die rote Laterne trägt U.S. Steel. Der Stahlerzeuger<br />
hat im Vergleich zu anderen Unternehmen<br />
eine sehr hohe Emissionsintensität<br />
und in jüngster Vergangenheit keine Einsparungen<br />
erreicht. Außerdem existieren keine<br />
Einsparziele und auch keine Forschungsprojekte<br />
für neue Technologien. US Steel beantwortete<br />
zudem die Fragen zum Energieund<br />
Wasserverbrauch nicht und rutschte in<br />
der Gesamtwertung nach unten.<br />
K<br />
(sm 161204302)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Steel International K 19<br />
Metallrecycling als Klimaschützer<br />
Darmstadt. Im Auftrag von Metalle pro Klima, der Unternehmensinitiative in der WVMetalle, erstellte das<br />
Öko-Institut e.V. – Institut für angewandte Ökologie einen Bericht unter dem Titel »Klimaschutzpotenziale des<br />
Metallrecyclings und des anthropogenen Metalllagers«.<br />
Die Studie sollte ermitteln, wieviel Treibhausgas<br />
(THG) pro Jahr in Deutschland eingespart<br />
werden könnte durch Recycling der<br />
Nichteisen-Metalle Blei, Kupfer, Nickel, Zink<br />
und Aluminium. Für dieses sogenannte an -<br />
thropogene – also von Menschenhand entwickelte<br />
– Lager galt es, das Klimaschutzpotenzial<br />
zu errechnen.<br />
Etwa 2,5 Mill. t dieser NE-Metalle wurden<br />
2014 in Deutschland erzeugt, woran die<br />
Sekundärproduktion mit 49 % beteiligt war.<br />
Die Primärproduktion verursachte inklusive<br />
aller Prozesse Treibhausgasemissionen von<br />
10,8 Mill. t, die Sekundärproduktion hatte<br />
daran einen Anteil von 14 %. Diese Direkteinsparungen<br />
der Treibhausgase durch Re -<br />
cycling belaufen sich auf ca. 7,3 Mill. t.<br />
Umfang und Wert des Metalllagers<br />
Der Umfang des NE-Metalllagers in Deutschland<br />
belief sich 2014 auf etwa 76,5 Mill. t<br />
– also rd. 950 kg je Einwohner. Diese NE-<br />
Metalle befinden sich im anthropogenen<br />
Lager, also gebunden in Häusern, Fahrzeugen<br />
oder der Infrastruktur. Gemessen an -<br />
hand der durchschnittlichen Schrottpreise<br />
betrug das anthropogene NE-Metalllager<br />
2014 einen Gesamtwert von ca. 132 Mrd. €.<br />
Bis 2050 wird dieses Metalllager auf etwa<br />
130 Mill. t oder 1.600 kg pro Einwohner<br />
anwachsen, und somit – nach den aktuellen<br />
Schrottpreisen – einen Wert von rd.<br />
245 Mill. € darstellen.<br />
Hohes Einsparpotenzial<br />
Zusammengenommen beläuft sich das<br />
mögliche Einsparpotenzial – würde das<br />
gesamte anthropogene Metalllager mittels<br />
Recycling erschlossen – für das Jahr 2014<br />
auf ca. 390 Mill. t Treibhausemissionen<br />
sowie hochgerechnet für das Jahr 2050 auf<br />
etwa 634 Mill. t. Dieser Wert stellt das<br />
3,9-fache der heutigen deutschen CO 2<br />
-Verkehrsemissionen<br />
dar.<br />
Somit präsentiert sich dieses prinzipiell<br />
ohne Qualitätsverlust regenerierbare Metall-<br />
lager als ein Speicher von Energie und Ressourcen<br />
für weitere Generationen. Allerdings<br />
ist die Primärproduktion von Metallen<br />
weiterhin vonnöten, da Metallschrott nur<br />
begrenzt zur Verfügung steht. Zudem wachsen<br />
diverse metallintensive Märkte wie Elektromobilität,<br />
Erneuerbare Energien sowie<br />
der Leichtbau sehr rasch.<br />
Bei wirtschaftlicher Erschließung des<br />
wachsenden anthropogenen deutschen Me -<br />
talllagers sind zweifelsfrei bis 2050 weitere<br />
Einsparungen der Treibhausgase möglich.<br />
Dazu müssen allerdings die Bedingungen für<br />
ein effizientes Recycling verbessert werden.<br />
www.zink.de<br />
/<br />
(sm 161204316)<br />
L STEEL TICKER<br />
STAHLFABRIK IN NEWPORT<br />
KOMMT UNTER DEN HAMMER<br />
Newport. Der insolvente Stahlerzeuger AIC<br />
Steel Limited wird noch bis <strong>Dezember</strong> 2016<br />
zwangsversteigert. Für den Verkauf der mehr als<br />
400 Anlagen auf dem 10 ha großen Grundstücks<br />
im walisischen Newport ist eine Online-Auktion<br />
geplant. Der Auktionator hofft auf Kaufinteressenten<br />
aus aller Welt. Angeboten werden Maschinen<br />
zur Stahlerzeugung, Portalkräne, Schweißgeräte,<br />
Fördertechnik, Gabelstapler und Nutzfahrzeuge.<br />
Der Stahlerzeuger, der vor allem für die Bauindustrie<br />
produzierte, entließ im Rahmen seiner<br />
Betriebsaufgabe mehr als 100 Mitarbeiter. Der<br />
Konkursverwalter hatte entschieden, dass der<br />
Betrieb nicht weitergeführt wird, fand aber keinen<br />
Käufer für das gesamte Werk.<br />
www.eddisons.com/machinerybusiness-assets/assets-for-sale/<br />
K<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 161204386)<br />
Schöllinger Feld 13<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
20 K Steel International<br />
ArcelorMittal erzeugt weitere innovative Stähle in Europa<br />
Ostrava. Der luxemburgische Stahlerzeuger will seinen Erfolg aus dem Ausland in Europa wiederholen und fährt<br />
in Tschechien das modernisierte Walzwerk an.<br />
Anfang Oktober war es geschafft.<br />
Arcelor Mittal konnte in seinem tschechischen<br />
Werk Ostrava das modernisierte Mittelstahlwalzwerk<br />
in Betrieb nehmen. Dort<br />
werden nun innovative Flachstähle für die<br />
Automobilindustrie erzeugt, aus denen<br />
anschließend Blattfedern gefertigt werden.<br />
Die Luxemburger stellen diesen hochwertigen<br />
Stahl bereits in Kanada und in Brasilien<br />
her. Das niedriglegierte Chrom-Vanadium-<br />
Material zeichnet sich durch eine außergewöhnliche<br />
Formbarkeit sowie Zähigkeit und<br />
Härte aus. Dank dieser Eigenschaften ist es<br />
bestens für die Herstellung von sehr beanspruchten<br />
Fahrzeugteilen, wie beispielsweise<br />
Blattfedern geeignet. Die Widerstandsfähigkeit<br />
wird durch die besondere QT-<br />
Wärmebehandlung erreicht.<br />
Für die Modernisierung des Walzwerkes,<br />
die im Jahr 2017 abgeschlossen werden soll,<br />
haben die Luxemburger rd. 7,7 Mill. € zur<br />
Verfügung gestellt. Mit dem Ausbau der<br />
Produktpalette will ArcelorMittal in Ostrava<br />
die Erzeugung hochwertiger Stähle weiter<br />
ausbauen und die Wettbewerbsfähigkeit<br />
steigern. Automobilzulieferer haben das<br />
tschechische Werk bereits als Hersteller von<br />
innovativen Flachstählen in ihre Bezugslisten<br />
aufgenommen.<br />
Das Walzwerk bietet die Flachstähle in drei<br />
Versionen für die Herstellung von Parabel-,<br />
Mehrfachblatt- und Luftfedern an. Kunden<br />
können aus Breiten zwischen 50 mm und<br />
100 mm und Dicken zwischen 5 mm bis<br />
50 mm wählen. Blattfedern finden sich in<br />
vielen Verkehrsmitteln, Vans, Lkw, Anhängern,<br />
Pick-ups, Geländewagen, Eisenbahnwagen<br />
und Landmaschinen.<br />
Aktuell erzeugt das Mittelstahlwalzwerk<br />
mit einer Länge von rd. 1 km 750.000 t<br />
Stahlprodukte pro Jahr. Hierzu gehört eine<br />
große Bandbreite von warmgewalzten<br />
Langprodukten – unter anderem Betonrippenstahl.<br />
Bereits vor geraumer Zeit in -<br />
vestierten die Luxemburger schon einmal<br />
7,4 Mill. € und ermöglichten die Erzeugung<br />
von Gewindestangen mit Abmessungen<br />
zwischen 15 und 75 mm. Diese Stangen<br />
werden vor allem bei der Errichtung von<br />
Häusern, in Tiefbauten und in geotechnischen<br />
Anwendungen eingesetzt.<br />
Beim Bau des Walzwerkes in den 1980er-<br />
Jahren war es mit einem Investitionsvolumen<br />
von 7 Mrd. tschechischen Kronen das<br />
zweigrößte Projekt in der tschechischen<br />
Republik. An erster Stelle stand das Kernkraftwerk<br />
Temelin.<br />
WS(hp)/SE/ (sm 161204292)<br />
L STEEL TICKER<br />
FULL-SERVICE-VERTRAG MIT<br />
BIG RIVER STEEL<br />
Düsseldorf. SMS Technical Services hat in<br />
Osceola im südlichen US-Bundesstaat Arkansas<br />
eine neue Wartungswerkstatt eröffnet. Sie liegt<br />
rd. 3 km entfernt vom Stahlkomplex Big River<br />
Steel (BRS). SMS Technical Services übernimmt<br />
für den Produzenten von Spezialstählen sämtliche<br />
Wartungsdienstleistungen an der Stranggießanlage,<br />
den Kokillen, den Segmenten und<br />
Walz werkskomponenten für die CSP ® -Anlage<br />
(Jahresproduktion: 1,6 Mill. t). Daneben ist SMS<br />
Technical Services für die zwei Vor-Ort-Walzenwerkstätten<br />
der Warm- und Kaltwalzwerke verantwortlich.<br />
SMS Technical Services ist als Full-Service-Lieferant<br />
verantwortlich für die Investitionen beim<br />
Bau der Walzenwerkstätten, für das dort beschäftigte<br />
Personal und die Betriebsführung. Solche<br />
Verträge sind bei Stahlherstellern in Nordamerika<br />
zunehmend gefragt. Für die Walzenwerkstätten<br />
stellt SMS Technical Services außerdem die Walzenschleifmaschinen<br />
sowie die Nebeneinrichtungen.<br />
Nach der Inbetriebnahme des BRS-Stahlwerks<br />
werden in der Wartungswerkstatt in Osceola und<br />
den beiden Walzenwerkstätten insgesamt rund<br />
50 Mitarbeiter beschäftigt sein.<br />
www.sms-group.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 161204285)<br />
EU-EMISSIONSRECHTEHANDEL<br />
BLEIBT SORGENKIND<br />
Düsseldorf. Am 13. Oktober 2016 hat der<br />
Industrieausschuss des Europäischen Parlamentes<br />
seine Stellungnahme zur geplanten EU-Richtlinie<br />
für den Emissionsrechtehandel ab 2021 verabschiedet.<br />
»Die vom Ausschuss vorgeschlagenen<br />
Änderungen reichen nicht aus, um den Erhalt der<br />
internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie<br />
zu sichern und damit eine Abwanderung<br />
von Industrieproduktion infolge von CO 2<br />
-Kostenbelastungen<br />
(Carbon Leakage) zu verhindern«,<br />
kommentiert Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl, das Ergebnis.<br />
Für die Stahlindustrie gehe es bei der Ausgestaltung<br />
der vierten Handelsperiode (2021 –<br />
2030) um eine fundamentale Weichenstellung mit<br />
existenzieller Bedeutung. »Betroffen sind die<br />
internationale Wettbewerbsfähigkeit und die<br />
Investitionsperspektiven unserer Industrie in den<br />
nächsten 14 Jahren«, so Kerkhoff. »Durch den<br />
Vorschlag der EU-Kommission drohen der Stahlindustrie<br />
massive Belastungen. Wir sind in Sorge,<br />
dass die Brisanz des Themas in Brüssel nicht<br />
erkannt wird.«<br />
Zwar sei zu begrüßen, dass der Industrieausschuss<br />
insgesamt eine Erhöhung der freien Zertifikate<br />
für die Industrie fordere. Bei den schon<br />
bisher fehlerhaften, unterhalb des technisch<br />
Machbaren festlegten Benchmarks und der ge -<br />
planten weiteren Absenkung der Zuteilung gebe<br />
es jedoch keine durchgreifenden Verbesserungen.<br />
Der Stahlindustrie drohe weiter ein erheblicher<br />
Kauf von Zertifikaten, der nicht durch technische<br />
Maßnahmen zu Emissionsminderungen ausgeglichen<br />
werden könne. Das Europäische Parlament<br />
und die Mitgliedstaaten müssten sich im weiteren<br />
Verfahren dringend für Verbesserungen an dem<br />
Kommissionsvorschlag einsetzen.<br />
K<br />
WS(Jp)/SE/Jp (sm 161204304)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Steel International K 21<br />
Tschechischer Autobauer<br />
erweist sich als rentabel<br />
Zu wenig Arbeitskräfte belasten noch<br />
Mladá Boleslav / CZ. Die VW-Tochter Skoda bereitet gerade die<br />
Einführung des neuen Sport- und Nutzwagens (SUV) Kodiaq vor – und<br />
stößt bereits jetzt auf ein riesiges Kundeninteresse. Die Tschechen<br />
müssen dabei ein sonst eher seltenes Problem lösen.<br />
Bernhard Maier, der seit knapp einem<br />
Jahr den Vorstand des tschechischen Autobauers<br />
Skoda führt, blickt zwar schon auf<br />
eine ereignisreiche Karriere zurück, die mehr<br />
als 30 Jahre lang ist und in der er sich immer<br />
weiter verbessert hat. So arbeitete der<br />
Manager anfänglich auf unterschiedlichen<br />
Positionen bei BMW, bis er schließlich sogar<br />
im Vorstand der Porsche AG saß. Doch hat<br />
Maier wohl selten eine solch interessante<br />
geschäftliche Situation erlebt wie jetzt – aller<br />
fundierten Führungserfahrung zum Trotz:<br />
Der neue Sport- und Nutzwagen (SUV)<br />
Kodiaq, den der Deutsche Anfang Oktober<br />
auf der Motorshow in Paris den Fachjournalisten<br />
vorstellte, erfreut sich bereits vor seiner<br />
Einführung einer so großen Beliebtheit<br />
unter den Kunden, dass die Tschechen mit<br />
der Produktion kaum nachkommen. Die<br />
Wartezeit beträgt nach dem Eingang der<br />
Bestellung derzeit mehrere Monate. Die<br />
Herstellung hat gerade im ostböhmischen<br />
Werk in Kvasny begonnen, wo die tschechische<br />
VW-Tochter bereits den Mittelklasse-<br />
Wagen Superb vom Band laufen lässt – das<br />
Spitzenprodukt des Unternehmens.<br />
»Wir werden ab Januar 2017 hier 24<br />
Stunden sechs Tage die Woche arbeiten«,<br />
zitiert die tschechische Tageszeitung<br />
lenker.<br />
Diese Vereinbarung, einen Tag länger<br />
als bisher zu arbeiten, habe der Vorstand mit<br />
den Gewerkschaften geschlossen, so Maier.<br />
Was wie ein Traum für jeden Produzenten<br />
klingt, hat aber doch eine unerwartet negative<br />
Seite: Skoda wird Probleme bekommen,<br />
für die zusätzlichen Schichten genügend<br />
Arbeitskräfte zu gewinnen. Und das, ob wohl<br />
die VW-Tochter bereit ist, wesentlich mehr<br />
zu zahlen als marktüblich. Die Rede ist von<br />
bis 35.000 Kronen (rd. 1.300 €) pro Monat,<br />
die ein Arbeitnehmer nach einer gewissen<br />
Zeit mit allen Zulagen erreichen kann.<br />
Zum Vergleich: Nur in der Hauptstadt<br />
Prag, in der die Lebensqualität vergleichsweise<br />
hoch ist, verdienen die Tschechen<br />
ähnlich viel. Dass jemand im abgelegenen<br />
Osten des Landes eine solche Summe auf<br />
das Konto bekommt, ist schon sehr ungewöhnlich.<br />
Und nicht nur dort, sondern auch<br />
in anderen Regionen Tschechiens. So liegt<br />
der Durchschnittslohn bei etwa 27.000 Kronen<br />
(etwa 1.000 €).<br />
Trotz dieses attraktiven Lohnangebots<br />
dürfte es für Maier nicht leicht werden, weitere<br />
Arbeitskräfte für sein Projekt zu gewinnen.<br />
Denn in manchen Regionen des Landes<br />
herrscht nahezu Vollbeschäftigung. Und<br />
viele wandern weiterhin in die westlichen<br />
Länder ab, weil dort die Lohnaussichten einfach<br />
besser sind – nach wie vor. Die Verantwortlichen<br />
von Skoda machen sich da auch<br />
nichts vor. Sie wissen ganz genau, dass sie<br />
die erforderlichen zusätzlichen Mitarbeiter<br />
wohl kaum am einheimischen Markt finden<br />
werden. »Wir werden in Polen und in der<br />
Ukraine rekrutieren müssen«, heißt es aus<br />
dem Vorstand.<br />
Dieser Arbeitskräftemangel ist aber nur<br />
das einzige Problem, das die VW-Tochter<br />
lösen muss. Grundsätzlich ist das neue An -<br />
gebot des Kodiaq insbesondere deswegen<br />
eine gute Entscheidung gewesen, weil das<br />
Geschäft mit den Sport- und Nutzwagen<br />
gerade boomt.<br />
Darüber hinaus stützt sich Skoda auf solide<br />
Finanzen, die auch andere Töchter im<br />
Konzern gerne hätten. Das Unternehmen<br />
erwirtschaftet derzeit eine Gewinnrendite<br />
von 9,6 %, die damit die höchste im gesamten<br />
Konzern ist. Die Preise für die einzelnen<br />
Fahrzeuge mögen zwar bei den Tschechen<br />
wesentlich geringer als beispielsweise bei der<br />
Konzernmutter VW sein, doch verdienen sie<br />
daran mehr: Für jeden Wagen klingeln bei<br />
Skoda 1.589 € in den Kassen. Bei den Wolfsburgern<br />
sind es hingegen nur 395 €.<br />
Branchenexperten zufolge sind die Tschechen<br />
insbesondere in puncto Zusammenarbeit<br />
mit den Zuliefern wesentlich besser<br />
aufgestellt als die anderen. Dies könnte<br />
auch für die Stahlproduzenten in Tschechien<br />
ein wichtiger Pluspunkt sein, die mit Skoda<br />
kooperieren oder die eine solche Kooperation<br />
anstreben. Für sie und das Unternehmen<br />
sehen die Zukunftsaussichten nicht<br />
schlecht aus:<br />
Die Tschechen haben 2015 ihren Absatz<br />
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um<br />
1,8 % auf mehr als 1 Mill. Fahrzeuge weltweit<br />
geschraubt. Sie gehen für die kommenden<br />
Jahre von einem weiteren Wachstum<br />
aus. Derzeit steigen Umsatz und Gewinn<br />
schneller als die Produktion. Der Arbeitskräftemangel<br />
dürfte die Tschechen allerdings<br />
dabei kaum aufhalten. (Be) (sm 161104288) K<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
22 Stahlstandort Deutschland<br />
Spatenstich für<br />
Carbon2Chem-Technikum<br />
BMBF fördert Carbon2Chem mit mehr als 60 Mill. €<br />
Duisburg. Auf dem Gelände von thyssenkrupp Steel Europe in Duisburg<br />
hat der Bau eines neuen Technikums begonnen. Das Technikum wird eine<br />
zentrale Rolle in dem Entwicklungsprojekt Carbon2Chem spielen. Ziel ist<br />
es, Hüttengase aus Stahlproduktion für die Herstellung von Chemikalien<br />
zu nutzen – einschließlich des darin enthaltenen CO 2<br />
.<br />
An dem Projekt sind weitere 16 Partner<br />
aus der Grundlagen- und Anwendungsforschung<br />
sowie aus verschiedenen Industriebranchen<br />
beteiligt. Carbon2Chem wird vom<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) mit insgesamt mehr als<br />
60 Mill. € gefördert. Den ersten Spatenstich<br />
setzten die Ministerpräsidentin des Landes<br />
Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft, Thomas<br />
Rachel MdB, Parlamentarischer Staatssekretär<br />
im Bundesministerium für Bildung<br />
und Forschung, Heinrich Hiesinger, Vorstandsvorsitzender<br />
der thyssenkrupp AG und<br />
Andreas Goss, Vorstandsvorsitzender der<br />
thyssenkrupp Steel Europe AG.<br />
(Foto: thyssenkrupp Steel Europe)<br />
Hannelore Kraft: »Der Klimawandel ge hört<br />
zu den großen Herausforderungen unserer<br />
Zeit. Wir in NRW sind Vorreiter beim intelligenten<br />
Klimaschutz, der industrielle Produktion<br />
nicht als Gegner betrachtet, sondern als<br />
Teil der Lösung anerkennt. Wir haben das<br />
Projekt von Beginn an unterstützt und be -<br />
gleitet. Für die Versuchsanlage kann es keinen<br />
geeigneteren Standort als Duisburg, als<br />
Nordrhein-Westfalen geben – das ist Klimaschutz‚<br />
made in NRW.«<br />
»Wir zeigen, wie klimafreundliche Produktion<br />
gelingt. Hier am Standort der<br />
thyssen krupp Steel Europe AG werden wir<br />
demonstrieren, wie man aus Hüttengasen<br />
Erster Spatenstich beim Bau des neuen Technikums für »Carbon2Chem«: (v. l.)<br />
Andreas Goss, CEO der thyssenkrupp Steel Europe AG, Dr. Heinrich Hiesinger, CEO der<br />
thyssenkrupp AG, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, Thomas Rachel, Staatssekretär im<br />
Bundesforschungsministerium, und Dr. Reinhold Achatz, Technologiechef der thyssenkrupp AG<br />
Dünger, Kunststoff oder Kraftstoff gewinnt.<br />
Damit erreichen wir einen klimarelevanten<br />
CO 2<br />
-Einspareffekt. Es freut mich, dass das<br />
von der Bundesregierung geförderte Vorhaben<br />
die ideelle Unterstützung der Landesregierung<br />
erfährt«, sagte Thomas Rachel.<br />
In dem Technikum sollen Ergebnisse aus<br />
der Grundlagenforschung in den industriellen<br />
Maßstab überführt werden. In den Ge -<br />
bäudekomplex mit einer Nutzfläche von ca.<br />
2.600 m² investiert thyssenkrupp 33,8 Mill. €<br />
Hinzu kommen rd. 10 Mill. € aus der Fördersumme<br />
des BMBF für Ausstattung und Nutzung<br />
des Technikums. Die Fertigstellung ist<br />
für das Frühjahr 2018 geplant. Heinrich Hiesinger<br />
betonte, Carbon2Chem sei ein Schritt<br />
in die Stahlproduktion der Zukunft: »Wenn<br />
das Projekt gelingt, wird die CO 2<br />
Belastung<br />
aus der Stahlerzeugung wesentlich verringert.<br />
Gleichzeitig kann Carbon2Chem einen<br />
wichtigen Beitrag zur Stabilisierung der Energienetze<br />
leisten.« Die für die chemischen<br />
Prozesse benötigte Energie soll aus erneuerbaren<br />
Quellen kommen. Andreas Goss, wies<br />
darauf hin, dass mit Carbon2Chem die<br />
Stahlproduktion auf eine neue, nachhaltige<br />
Grundlage gestellt werde. Hüttengase aus<br />
der Stahlproduktion werden bisher lediglich<br />
verbrannt, um Strom und Wärme für den<br />
Fertigungsprozess herzustellen. Carbon2-<br />
Chem stellt die Gase an den Anfang einer<br />
chemischen Produktionskette. Das ist möglich,<br />
weil die Gase unter anderem Wasserstoff,<br />
Stickstoff und Kohlenstoff enthalten,<br />
aus denen sich zahlreiche chemische Produkte<br />
herstellen lassen. Die Erfolgsaussichten für<br />
Carbon2Chem sind gut, denn die grundlegenden<br />
chemischen Abläufe und die be -<br />
nötigten Technologien sind weitestgehend<br />
bekannt. Schon jetzt ist die Umwandlung<br />
von Prozessgasen aus der Hütte in Ammoniak<br />
als Vorprodukt für Düngemittel technisch<br />
machbar, aber noch nicht wirtschaftlich. Bis<br />
Carbon2Chem marktreif ist, werden mindestens<br />
zehn Jahre Entwicklungszeit veranschlagt.<br />
Charakteristisch für Carbon2Chem<br />
ist eine breit angelegte branchenübergreifende<br />
Zusammenarbeit. Dabei entsteht ein<br />
neues Netzwerk aus Stahlherstellung, Stromerzeugung<br />
und Chemieproduktion. Diese<br />
Branchen spielen ein Schlüsselrolle für Nordrhein-Westfalen<br />
und beschäftigen in dem<br />
Bundesland mehr als 180.000 Menschen. K<br />
(sm 161204383)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Stahlstandort Deutschland 23<br />
Nordirlands Wirtschaftsminister<br />
Simon Hamilton (r.) freute sich über<br />
die Impulse, die Andreas Braun,<br />
Geschäftsführer der Wickeder Group,<br />
und sein Team lieferten.<br />
(Bild: Wickeder Group)<br />
»German lessons« vom<br />
»German Mittelstand«<br />
Gäste aus Nordirland bei Wickeder Westfalenstahl<br />
Wickede. Nordirlands Wirtschaftsminister Simon Hamilton besuchte<br />
kürzlich die Wickeder Group und erfuhr von Geschäftsführer Andreas Braun<br />
und seinem Team, wie die mittelständische Unternehmensgruppe den<br />
Sprung von der klassischen »old economy« hin zu einem Anbieter<br />
hochmoderner Produkte geschafft hat.<br />
Der Wirtschaftsminister aus Nordirland<br />
hat sich mit seiner Partei DUP (Demo cratic<br />
Unionist Party) das Ziel gesetzt, das Wirtschaftswachstum<br />
in Nordirland zu fördern.<br />
Dazu wurde ein »Handelsbeschleu<br />
niger- Plan« ins Leben gerufen,<br />
dessen Ziel es ist, die jüngsten Exporterfolge<br />
Nordirlands weiter auszubauen.<br />
Dies sollen vor allem die mittelständischen<br />
Unternehmen, die über 90 % des<br />
nord irischen Marktes ausmachen, verfolgen.<br />
Hamilton kam nach Deutschland,<br />
um Strategien von erfolgreichen<br />
Mittelstandsunternehmen kennen zu<br />
lernen. Im Zuge dessen besuchte er die<br />
Wickeder Westfalenstahl GmbH, die sich<br />
vom Kaltband produzenten zum Anbieter<br />
von »Special Metals« und innovativen<br />
Verarbeitungstechnologien entwickelt<br />
hat und mit der Wickeder Group<br />
weitere Schritte in Richtung technologische<br />
Nischenprodukte verfolgt.<br />
Beeindruckt war die Delegation von<br />
der langen Tradition der verschiedenen<br />
Unternehmen der Wickeder Group:<br />
Wickeder Westfalenstahl feierte im Jahr<br />
2013 seinen 100. Geburtstag, Engineered<br />
Materials Solutions seinen 100. in diesem<br />
Jahr, Auerhammer Metallwerk wurde bereits<br />
1526 erstmals geschichtlich oder urkundlich<br />
erwähnt und feierte dieses Jahr 490 Jahre<br />
Bestehen, die Deutsche Nickel kann über<br />
150 Jahre verzeichnen und Micrometal ist<br />
seit 20 Jahren auf dem Markt. »Mit der<br />
›Value Added-Strategie‹, weg von den Massenmärkten<br />
hin zu wertvollen Produkten für<br />
Nischenmärkte, kann eine langfristige<br />
Zukunftssicherung gestaltet werden. Wir<br />
bedienen unterschiedlichste Industrien und<br />
Regionen der Welt mit einem breiten Produktportfolio,<br />
teilen somit das Risiko be -<br />
wusst auf und können auf Chancen schneller<br />
und gezielt reagieren«, so Andreas<br />
Braun. Minister Hamiltons Fazit: »Ich freue<br />
mich besonders darüber, von einer erfolgreichen<br />
Unternehmensgruppe wie der Wickeder<br />
Group so viele wichtige Impulse mitnehmen<br />
zu können.«<br />
(sm 161204345) K<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
24 K Branchenbericht<br />
Werkzeughersteller zeigen<br />
sich zuversichtlich<br />
Wachstum von gut 2 % für 2017 erwartet<br />
Remscheid. In der deutschen Werkzeugindustrie geht es 2016 – ebenso<br />
wie im vergangenen Jahr – zwar relativ behutsam voran. Doch die Lage<br />
ist stabil. Die gute Auftragsentwicklung in den letzten Monaten lässt<br />
die ganz überwiegend mittelständischen Hersteller recht optimistisch ins<br />
kommende Jahr blicken.<br />
»Ohne Zweifel können wir feststellen,<br />
dass unsere Branche absolut gefestigt da -<br />
steht. Die Erwartungen sind unverändert<br />
positiv. Qualitätswerkzeug ist überall ge -<br />
fragt. Neben dem Export wird sich voraussichtlich<br />
auch die Binnennachfrage im kommenden<br />
Jahr schon durch den Aufschwung<br />
in der Bauwirtschaft beleben. Insgesamt<br />
könnte der Umsatz dann um 2 bis 2,5 %<br />
anziehen.« Im jetzt zu Ende gehenden Jahr<br />
rechnet Rainer Langelüddecke, Geschäftsführer<br />
des Fachverbands<br />
Werkzeugindustrie<br />
(FWI) in<br />
Remscheid, mit<br />
einem Umsatzplus<br />
von 2 % auf gut<br />
4,2 Mrd. €. Langelüddecke<br />
weiß diese<br />
Aussagen durch<br />
Zahlen und die jüngste Mitgliederumfrage<br />
zu stützen. So stieg die Auslandsnachfrage<br />
nach deutschem Werkzeug im ersten Halbjahr<br />
2016 um 6,3 %. Auch die inländischen<br />
Bestellungen legten um 3,2 % zu. Der<br />
Umsatz wuchs um 3,7 %. Damit dürfte das<br />
von Langelüddecke in Aussicht gestellte<br />
Wachstum praktisch gesichert sein.<br />
Kaum pessimistische Stimmen<br />
zu hören<br />
Die positive Entwicklung der Auftragseingänge<br />
aus dem In- und Ausland stimmt die<br />
Verbandsmitglieder optimistisch: Für die<br />
nächsten Monate erwarten 80 % der Be -<br />
fragten eine gleichbleibende, zufriedenstellende<br />
wirtschaftliche Situation, jedes achte<br />
»<br />
Neben dem Export wird sich voraussichtlich auch die<br />
Binnennachfrage im kommenden Jahr schon durch den<br />
Aufschwung in der Bauwirtschaft beleben.<br />
Rainer Langelüddecke, Geschäftsführer des Fachverbands<br />
Werkzeugindustrie (FWI)<br />
Unternehmen rechnet mit einer Verbesserung<br />
der Lage und nur rd. 6 % befürchten<br />
eine Verschlechterung der Konjunktur. Die<br />
aktuelle wirtschaftliche Lage, die die gegenwärtige<br />
Stimmung widerspiegelt, beurteilen<br />
85 % der befragten Verbandsmitglieder als<br />
»befriedigend«, 12 % vergeben die Be -<br />
wertung »günstig«. Langelüddecke: »Unter<br />
anderem konnten die sich wieder festigenden<br />
Märkte in Südeuropa nachhaltige<br />
Wachstumsimpulse bieten. Unter den überseeischen<br />
Zielländern, denen sich deutsche<br />
Werkzeughersteller verstärkt zuwenden<br />
wollen, dominieren die USA, Länder in Südamerika<br />
und Asien, ja selbst für Afrika steigt<br />
das Interesse, zumal der FWI diesen Kontinent<br />
langfristig zu den Märkten mit Zukunft<br />
rechnet.«<br />
Die zuletzt stetige Aufwärtsentwicklung<br />
führt Langelüddecke aber auch darauf<br />
zurück, dass in wichtigen Produktionsländern<br />
Asiens die Produktionskosten kontinuierlich<br />
gestiegen sind. Der Preisabstand zu<br />
deutschen Werkzeugen habe sich demnach<br />
verringert. »Zudem wächst der Bedarf deutscher<br />
und europäischer Abnehmer nach<br />
schnellen, zuverlässigen Lieferungen von<br />
kleineren Mengen und Sonderanfertigungen,<br />
die durch die Massenimporte aus Übersee<br />
nicht erfüllt werden können. Auch<br />
sehen wir sowohl im professionellen als<br />
auch im Heimwerkersegment wieder einen<br />
zunehmenden Trend zu hochwertigem und<br />
zuverlässigem Markenwerkzeug mit einem<br />
zugesagt hohen Qualitätsversprechen«, so<br />
der FWI-Geschäftsführer.<br />
Mehr als zwei Drittel der Produkte<br />
bleiben in Europa<br />
Nach Angaben des FWI erreichten die Werkzeugausfuhren<br />
im ersten Halbjahr 2016 rd.<br />
2 Mrd. € und lagen um 4,3 % höher als im<br />
Vorjahr. Bei den Export- und Importzahlen<br />
ist zu berücksichtigen, dass darin nicht nur<br />
die fertigen Werkzeuge, sondern auch Rohlinge<br />
enthalten sind. Zudem werden in der<br />
Außenhandelsstatistik auch Lieferungen von<br />
Handelsunternehmen geführt. So stehen<br />
z. B. dem Umsatz von 4,14 Mrd. € im Jahr<br />
2015 deutsche Werkzeugexporte von<br />
3,84 Mrd. € zur Seite. Setzt man beide Zahlen<br />
in Relation zueinander, so würde sich<br />
eine Exportquote von 93 % errechnen. Tatsächlich<br />
liegen die Ausfuhren der deutschen<br />
Hersteller bei 48 % des Umsatzes. Europa<br />
ist mit rd. 69,9 % der Gesamtausfuhren die<br />
wichtigste Zielregion für deutsche Werkzeughersteller;<br />
58,5 % der Gesamtausfuhr<br />
fließen allein in die EU-Mitgliedsstaaten –<br />
der Export dorthin stieg im ersten Halbjahr<br />
2016 um 9,2 %. »Die Nachfrage nach deutschem<br />
Qualitätswerkzeug bleibt in Europa<br />
auf hohem Niveau«, so Langelüddecke.<br />
Das wichtigste Ausfuhrland sind die USA.<br />
Die Exporte dorthin blieben fast auf dem<br />
Vorjahresniveau (– 0,3 %) und bilden einen<br />
Anteil von 8,6 % an den weltweiten Ge -<br />
samtausfuhren von Werkzeugen. Die Lieferungen<br />
in asiatische Länder gingen um 9 %<br />
zurück und erzielten im ersten Halbjahr<br />
einen Anteil von 15,2 % an der Gesamtausfuhr.<br />
Die Exporte nach China erhöhten sich<br />
in den letzten fünf Jahren um fast 40 %,<br />
durch die dortige Konjunkturabkühlung,<br />
aber auch durch stärkere Eigenproduktion<br />
im Land schrumpften sie im ersten Halbjahr<br />
2016 um 20 %. Die Gesamteinfuhren er -<br />
höhten sich in den ersten sechs Monaten<br />
auf rd. 1 Mrd. € und überstiegen das Vorjahresniveau<br />
um 5,6 %, wobei die Importe<br />
aus asiatischen Ländern (Anteil an der<br />
Gesamteinfuhr rd. 40 %) um 11,9 % zu -<br />
nahmen. Die Einfuhr aus China ist in den<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Branchenbericht K 25<br />
Jahren 2010 bis 2016 mit einem Anteil von<br />
55 % an den asiatischen Importen nahezu<br />
konstant geblieben. Trotz der schlechten<br />
Konjunktur in China stiegen die Einfuhren<br />
von dort im ersten Halbjahr um 7 %.<br />
Im Jahr 2015 stieg der Umsatz um 1,2 %<br />
auf die genannten 4,14 Mrd. €. In den Jahren<br />
zuvor hatten die ganz überwiegend mittelständischen<br />
Unternehmen auch unter der<br />
internationalen Finanzkrise gelitten. Der<br />
Umsatz, der 2008 noch 3,65 Mrd. € erreicht<br />
hatte, sackte 2009 um mehr als 25 % auf<br />
2,72 Mrd. €. Im Folgejahr zog er wieder auf<br />
3,40 Mrd. € an und erhöhte sich bis 2013<br />
auf 3,84 Mrd. €. 2014 gelang ein Sprung<br />
um 7 % auf knapp 4,1 Mrd. €.<br />
»Wandel der Vertriebswege«<br />
Als eines der wichtigsten Zukunftsthemen<br />
für die Branche bezeichnet Langelüddecke<br />
den Wandel der Vertriebswege für Werkzeug.<br />
»Schon länger beobachten die Werkzeughersteller,<br />
wie sich der Fachhandel, der<br />
als wichtigster Vertriebskanal gilt, auf die<br />
»<br />
Unter anderem konnten die<br />
sich wieder festigenden Märkte<br />
in Südeuropa nachhaltige<br />
Wachstumsimpulse bieten.<br />
Herausforderungen des Internets einstellt.<br />
In vielen Branchen hat der E-Commerce zu<br />
radikalen Veränderungen geführt wie etwa<br />
bei Software, Musik, Verlag. Der Endverbraucher<br />
nutzt die<br />
kostenfreien Informationen,<br />
die ihm<br />
über das Internet<br />
bequem und jeder<br />
Zeit zur Verfügung<br />
stehen. Das damit<br />
einhergehende steigende<br />
Produktwissen<br />
führt zu einem besser informierten und<br />
preisbewussteren Endkonsumenten. Dieser<br />
findet bei seiner Suche auch mögliche Werkzeugalternativen,<br />
die für sein spezifisches<br />
Problem vielleicht besser geeignet sind, aber<br />
der Fachhandel nicht im Portfolio hat. Da ist<br />
es naheliegend, dass der abschließende<br />
Kauf der Ware auch online getätigt wird«,<br />
stellt der Geschäftsführer fest. Händler und<br />
Hersteller müssten daher enger kooperieren,<br />
um den Nutzern verlässliche hochqualitative<br />
Informationen, einen guten Lieferservice<br />
und ein breites Sortiment bieten zu können.<br />
Gerade auch weil viele Plattformen schon<br />
ins Bewusstsein der Endnutzer eingezogen<br />
seien und privates<br />
Verhalten häufig<br />
nach geraumer Zeit<br />
auch in das Ge -<br />
schäftliche übergehe.<br />
Zu diesem Thema<br />
gehört zwangsläufig<br />
auch, wie es mit<br />
dem Image und damit der Wertschätzung<br />
des deutschen Werkzeugs bestellt ist. Seit<br />
September 2016 beschäftige sich der FWI<br />
intensiv mit allen Fragen rund um »Made in<br />
Germany« bei Werkzeugen, Dübeln und<br />
verwandten Produkten in einem eigenen<br />
Kompetenzforum. »Wir möchten die<br />
Bedeutung des Labels noch deutlicher herausarbeiten«,<br />
betont Langelüddecke.<br />
»Besonders auf Auslandsmärkten, zunehmend<br />
aber auch im Inland, genießt Werk-<br />
Stahlmarkt 2017<br />
21. Handelsblatt Jahrestagung | 16. und 17. Februar 2017<br />
Jetzt<br />
Programm<br />
anfordern<br />
Konsolidierung.<br />
Handelspolitik.<br />
Innovationen.<br />
Diskutieren Sie mit<br />
den Entscheidern der<br />
Branche über die kommenden<br />
Veränderungen<br />
der Stahlindustrie.<br />
#<br />
handelsblatt-<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />
#hbstahl<br />
02 11.96 86 – 35 96<br />
Konzeption und Organisation:
26 K Branchenbericht<br />
zeug mit dem Label ›Made in Germany‹<br />
einen besonderen Status. Die Kriterien für<br />
die Verwendung dieses Herkunftsnachweises<br />
und Qualitätsversprechens sind nach wie<br />
vor unverändert und werden durch die<br />
Rechtsprechung laufend bestätigt«, sagt<br />
Langelüddecke. Alle qualitätsbegründenden<br />
Arbeitsgänge müssten in Deutschland ausgeführt<br />
worden sein. Kriterien wie prozentuale<br />
Wertzuwächse, »finale<br />
Bearbeitungsschritte in<br />
Deutschland« oder die Herstellung<br />
im Ausland »mit<br />
deutschen Maschinen und<br />
deutschem Know-how«<br />
würden von Importeuren<br />
gerne herangezogen, hätten<br />
jedoch keinen rechtlichen<br />
Bestand. Problematisch sei auch die<br />
plakative Verwendung von Markennamen<br />
in Verbindung mit »Germany« für Produkte,<br />
die nicht die Kriterien für »Made in Germany«<br />
erfüllen. Für die Benutzer mehr Klarheit<br />
und Sicherheit zu schaffen, hält der FWI für<br />
notwendig.<br />
56 Mrd. € Schaden jährlich<br />
durch Plagiate<br />
Hand in Hand damit geht auch das Thema<br />
»Plagiate«. Eine Studie der Prüfungs- und<br />
Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young),<br />
für die 550 Unternehmen und 1.000 Verbraucher<br />
in Deutschland befragt wurden<br />
und die Ende 2015 abgeschlossen wurde,<br />
kommt zu dem Schluss, dass »Plagiate allein<br />
Unternehmen in Deutschland einen Schaden<br />
von geschätzt 56 Mrd. € jährlich zufügen«.<br />
EY-Partner Stefan Heißner: »Die Marke<br />
›Made in Germany‹ genießt weltweit<br />
Vertrauen und Anerkennung. Umso mehr<br />
kann sie durch Plagiate Schaden nehmen.<br />
Denn der Schaden entsteht nicht nur durch<br />
den entgangenen Umsatz, sondern auch<br />
durch die Reputation, die durch eine<br />
»<br />
Schon länger beobachten die Werkzeughersteller,<br />
wie sich der Fachhandel, der als wichtigster<br />
Vertriebskanal gilt, auf die Herausforderungen<br />
des Internets einstellt.<br />
Schwemme an Plagiaten stark beschädigt<br />
werden kann. Wenn ein gefälschtes Produkt<br />
die hohen Erwartungen an eine etablierte<br />
Marke nicht erfüllt, schwächt es damit auch<br />
das Image der Marke – und letztlich das<br />
Unternehmen.«<br />
Das Problem verschärfe sich, denn die Produktfälscher<br />
würden immer professioneller,<br />
fänden in einer globalisierten Welt mehr<br />
Absatzmöglichkeiten und würden dank<br />
Internet immer schneller und flexibler. Im<br />
Kampf gegen Verletzungen geistigen Eigentums<br />
kämen die Unternehmen kaum hinterher:<br />
Die Fälschungsindustrie konfrontiere<br />
fast 60 % der geschädigten Unternehmen<br />
bereits im ersten Jahr nach Einführung eines<br />
Produkts mit dessen Fälschung. Beinahe<br />
jedes zehnte Unternehmen finde bereits im<br />
ersten Monat ein Plagiat der eigenen Produkte<br />
auf dem Markt. Die größte Gefahr<br />
lauere in China: 72 % der betroffenen<br />
Unternehmen gäben an, dass Fälschungen<br />
ihrer Produkte vorwiegend dort hergestellt<br />
würden. 39 % hatten es bereits mit Fälschungen<br />
aus Südostasien zu tun und 36 %<br />
mit Fälschungen aus Osteuropa. Doch<br />
gekauft würden die Fälschungen vor der<br />
eigenen Haustür: zwei von drei Unternehmen<br />
sähen die Europäische Union als Hauptabsatzmarkt<br />
der Fälschungsindustrie.<br />
Besseres Zusammenspiel nötig<br />
Unternehmen stehe heute eine breite Palette<br />
an Instrumenten und Möglichkeiten zur<br />
Verfügung, um sich gegen Fälscher ihrer<br />
Marken und Produkte zur Wehr zu setzen.<br />
Ein wirksamer Schutz geistigen Eigentums<br />
setzt aber ein besseres Zusammenspiel vo -<br />
raus – sowohl innerhalb der Unternehmen<br />
als auch außerhalb mit Verbänden, Verbraucherschutz,<br />
Behörden und Politik. Dazu<br />
gehöre auch die richtige Aufklärung von<br />
Geschäftspartnern und Verbrauchern über<br />
Unfall- und Gesundheitsrisiken durch Plagiate.<br />
»Erst wenn ein stärkeres Bewusstsein in<br />
Unternehmen und der Gesellschaft für die<br />
Schäden durch Produkt- und Markenpiraterie<br />
geschaffen ist, lässt sich geistiges Eigentum<br />
wirksam schützen«, so Ernst & Young.<br />
kv<br />
(sm 161204381) K<br />
DEUTSCHE WERKZEUG-<br />
MASCHINENINDUSTRIE<br />
WÄCHST WEITER<br />
Frankfurt am Main. Im dritten Quartal 2016<br />
stieg der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />
um 8 %. Die Inlandsbestellungen<br />
sanken um 14 %, während die Auslandsnachfrage<br />
um 22 % stieg. In den ersten neun Monaten 2016<br />
zog der Auftragseingang gegenüber dem Vorjahr<br />
mit 11 % an. Die Inlandsbestellungen stiegen<br />
leicht um 2 %. Unterdessen verzeichnet die Auslandsnachfrage<br />
ein Plus von 16 %.<br />
Im Euroraum stützen weiterhin die südeuropäischen<br />
Märkte Italien, Spanien und Frankreich die<br />
positive Auftragsentwicklung. Außerhalb Europas<br />
entwickeln sich die Bestellungen aus den USA<br />
besonders stark. Grund hierfür ist insbesondere<br />
die gestiegene Auftragslage aus der US-amerikanischen<br />
Automobilindustrie.<br />
Die Kapazitätsauslastung der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />
ist zu Jahresmitte von<br />
86,6 auf 90,2 % im Oktober 2016 gestiegen. »Das<br />
ist ein Indiz dafür, dass sich die Branche trotz konjunktureller<br />
Schwankungen auf solidem Wachstumskurs<br />
befindet«, so das abschließende Fazit<br />
von Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des Branchenverbandes<br />
VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken).<br />
www.vdw.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 161204389)<br />
PARTNERSYSTEM FÜR<br />
SCHWEISSFACHHÄNDLER<br />
Mündersbach. Für die bestmögliche Erfüllung<br />
der Kundenwünsche hat die EWM AG ein Partnersystem<br />
eingeführt. Die Kunden erkennen so einen<br />
qualifizierten Schweißfachhändler, der sie genauso<br />
kompetent betreut wie der Hersteller EWM.<br />
Das Qualifizierungssystem des Herstellers von<br />
Lichtbogen-Schweißtechnik ermöglicht die Auszeichnung<br />
als Premium-, Sales- oder Distribution-<br />
Partner. Damit zeigten diese Unternehmen auch,<br />
dass sie »kompetente Beratung rund ums Schweißen<br />
und einen exzellenten Service bieten«, erklärt<br />
Robert Stöckl, Vorstand Vertrieb der EWM AG.<br />
www.ewm-group.com<br />
K<br />
/<br />
WS(hp)/SE/Jp (sm 161204306)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Branchenbericht K 27<br />
VTH-EDATA-POOL FÜR<br />
HERSTELLER UND HÄNDLER<br />
Frankfurt/Main. Seit Frühjahr 2016 betreibt<br />
der Verband Technischer Handel e.V. (VTH) mit der<br />
IFCC GmbH in einem offenen und partizipativen<br />
Netzwerk den VTH-eData-Pool. Er gestaltet das<br />
Ma nagement von Produktstammdaten für Hersteller<br />
und Händler wesentlich effizienter als bisher.<br />
In Frankfurt am Main fand nun das erste<br />
Treffen statt, auf dem Anwender ihre Erfahrungen<br />
austauschten.<br />
Das Interesse am VTH-eData-Pool ist groß: Gut<br />
150 Unternehmen sind mittlerweile mit Testaccounts<br />
registriert. Das schließt die Zulieferindustrie<br />
ein, wie Tobias Wojtanowski, IFCC-Projektkoordinator<br />
des VTH-eData-Pools berichtet:<br />
»Fast alle der 25 VTH-Qualitätspartner nutzen<br />
inzwischen das Webtool, und mit weiteren Herstellern<br />
laufen die Verhandlungen.« »Je mehr<br />
Hersteller ihre Daten bereitstellen, desto interessanter<br />
wird die Nutzung für die Händler«, ist sich<br />
VTH-Referent Olivier Klein sicher. Das Angebot,<br />
Daten aus dem Pool zu beziehen, steht auch<br />
Händlern offen, die nicht Mitglied im VTH sind.<br />
Erfahrene Experten und flexible Software<br />
ermöglichen die professionelle Verarbeitung der<br />
vom Hersteller in den verschiedensten Formaten<br />
bereitgestellten Daten. Ob Online-Shop, gedruckter<br />
Katalog, Excel-Tabellen oder USB-Sticks mit<br />
zum Beispiel unvollständig benannten Bildern –<br />
alles wird gesichtet, bereinigt, eingepflegt und<br />
korrigiert, bis der Hersteller die vollständigen<br />
Datensätze final freigibt.<br />
Der Einstieg in den VTH-eData-Pool bedeutet<br />
für Hersteller zwar zunächst einen erhöhten Zeitaufwand.<br />
Dieser amortisiert sich aber in dem<br />
Moment, in dem nicht mehr für jeden Händler ein<br />
separater Datensatz erstellt werden muss. »Spätestens,<br />
wenn das nächste Update der Datensätze<br />
nicht mehr manuell in das eigene System getippt<br />
werden muss, macht sich die Zeit- und somit die<br />
messbare Kostenersparnis bemerkbar«, so Prof.<br />
Dr. Ulrich Manz, IFCC-Firmengründer.<br />
Die Datenhoheit bleibt auch in der aufbereiteten<br />
Form immer beim Hersteller und die Datensätze<br />
werden über den VTH-eData-Pool nur an die<br />
vom Hersteller autorisierten Händler übermittelt.<br />
Der Hersteller genießt zusätzlich den Mehrwert<br />
vollständig überarbeiteter validierter Daten, die<br />
er für seine Zwecke weiterverwenden kann.<br />
Die standardisierten Daten aus dem VTHeData-Pool<br />
lassen sich auf Hersteller- und Händlerseite<br />
mit den verschiedenen PIM- und ERP-<br />
Anwendungen verarbeiten. Die IFCC-Partner<br />
e.bootis, Heliox sowie OSG stellten beim Anwendertreffen<br />
ihre jeweiligen Produkte vor, die maßgeschneiderte<br />
Lösungen für die Nutzung der<br />
Stammdaten bieten.<br />
www.vth-verband.de<br />
K<br />
/<br />
WS(hp)/SE/Jp (sm 161204323)<br />
PARTNERSCHAFT FÜR<br />
INDUSTRIE 4.0<br />
Königsbach-Stein. Als Vorreiter der Industrie<br />
4.0 gehen der Maschinen- und Komponentenhersteller<br />
Felss und der Plattformanbieter AXOOM<br />
eine strategische Partnerschaft ein. Felss hat in<br />
diesem Jahr bereits mehrere Smart Services vorgestellt,<br />
die komplexe Umformprozesse in der<br />
Rohrbearbeitung steuern und optimieren.<br />
AXOOMs gleichnamige Geschäftsplattform<br />
schafft eine sichere und durchgängige Vernetzung<br />
aller Geschäftsprozesse.<br />
Felss und AXOOM verfolgen mit der neuen<br />
Partnerschaft das Ziel, passgenaue Industrie- 4.0-<br />
Lösungen am Markt zu etablierten. Basierend auf<br />
der AXOOM-Plattform bietet Felss Kunden künftig<br />
Echtzeitservices mit höchster Effizienz.<br />
www.axoom.com<br />
www.fels.com<br />
K<br />
/<br />
WS(hp)/SE/Jp (sm 161204299)<br />
Zusatzstudium Stahl 2017/2018<br />
– das Blockstudium für Berufstätige in der Stahlbranche –<br />
für Ingenieure und technisch<br />
<br />
die Stahl-Knowhow benötigen<br />
1. Woche: 27. – 31.3.2017<br />
2. Woche: 25. – 29.9.2017<br />
3. Woche: 19. – 23.2.2018<br />
4. Woche: 19. – 23.3.2018<br />
Inhalte:<br />
Stahlerzeugung: Rohstoffe und Schrottwirtschaft / Prozesskette der<br />
Stahlerzeugung / Hochofen, Konverter und Lichtbogenofen / Strangguss<br />
und Umformtechnik (48 h)<br />
Werkstofftechnik: Einteilung der Stähle/Gefüge und ZTU-Diagramme /<br />
Festigkeit und Zähigkeit / Maschinenbaustähle, nichtrostende Stähle,<br />
Werkzeugstähle / Flachprodukte, Feinblech, Grobblech (60 h)<br />
Verarbeitung und Anwendung: Schweißen, mechanisches Fügen und<br />
Kleben / Schmieden / Leichtbau / Drahtwalzen und -ziehen (24 h)<br />
Überfachlich: Umweltschutz / Energiewirtschaft / Kostenrechnung (14 h)<br />
Ort:<br />
Institut für Eisenhüttenkunde, RWTH Aachen<br />
Informationen und Anmeldung<br />
Stahl-Akademie<br />
Stahlinstitut VDEh<br />
Sohnstraße 65<br />
40237 Düsseldorf<br />
Fon +49 (0)211 6707-478<br />
Fax +49 (0)211 6707-655<br />
Mail stefan.eigen@stahl-akademie.de<br />
Web www.stahl-akademie.de<br />
Stahl-<br />
Akademie<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
28 K Markieren & Kennzeichnen<br />
Passgenaue und langlebige Kennzeichnung<br />
von Stahlerzeugnissen<br />
von Annedore Bose-Munde<br />
Für das Markieren und Kennzeichnen von Stahl gibt es eine Vielzahl von<br />
Möglichkeiten. Oft müssen die genutzten Systeme dabei höchsten<br />
Belastungen, schmutzigen Umgebungsbedingungen und Hitze standhalten.<br />
Für die spezifischen Anforderungen der Stahlbranche bieten die Hersteller<br />
passgenaue und flexible Lösungen.<br />
Markier- und Kennzeichnungssysteme<br />
leisten weit mehr, als Maschinen, Geräte<br />
und Produkte zu beschildern. Sie machen<br />
Produkte sicherer und können mitunter<br />
höchsten Belastungen durch Chemie und<br />
Hitze standhalten. Die REA Elektronik GmbH<br />
aus Mühltal entwickelt und vertreibt beispielsweise<br />
Systeme zur berührungsfreien<br />
Kennzeichnung von Stahl, die eine bedarfsgerechte<br />
Markierung mit Tinte, Farbe oder<br />
Laser und auch die Applikation von Data-<br />
Matrix-Codes als Basis für die Steuerung der<br />
Fabrikation und Logistik ermöglichen. Speziell<br />
für den Einsatz in der Schwerindustrie<br />
ist dabei der REA Jet Großschrift-Tintenstrahldrucker<br />
DOD vorgesehen, der Zeichen<br />
bis 140 mm Höhe darstellt. Das System eignet<br />
sich beispielsweise für die Markierung<br />
von Stahl- und Kantrohren, Platten, Coils,<br />
Brammen, Stahl- oder Schiffbauprofilen. Der<br />
DOD ist für robuste Umgebungsbedingungen<br />
geeignet und sein Gehäuse erfüllt die<br />
Vorgaben der Schutzart IP65 und bewahrt<br />
den Drucker so vor Wasser und Schmutz.<br />
Für Stahl, der zum Zeitpunkt der Kennzeichnung<br />
eine Temperatur jenseits von<br />
300 °C hat und für besonders hohe Schrift<br />
kommt bei REA Jet Signiertechnik zum Einsatz.<br />
Auf rostigen oder verzunderten Stählen<br />
werden farbige Spiegel als Grundierung<br />
für die weitere Kennzeichnung aufgebracht.<br />
Per Einzelpistole können außerdem Rohre<br />
mit farbigen Ringmarkierungen klassifiziert<br />
werden, längs verlaufende Linien dienen<br />
dabei als Pilotlinie für die Qualitätsprüfung<br />
durch Schweißnaht-Inspektionsanlagen.<br />
Flexibles Säulenmarkiersystem für<br />
kleine bis mittlere Werkstücke<br />
Das neue, rein elektrisch betriebene Nadelmarkiersystem<br />
ec1 der SIC Marking GmbH<br />
aus Remscheid ist ein kompaktes, kombiniertes<br />
Gerät aus Säulenmechanik und Controller,<br />
das sich besonders für die Markierung<br />
kleiner und mittelgroßer Werkstücke eignet.<br />
Es produziert präzise Markierungen auf<br />
jedem Material – von Kunststoff bis zu ge -<br />
härtetem Stahl mit einer Härte von 62 HRC.<br />
Das System hat eine elektromagnetisch<br />
angetriebene Karbidnadel, die eine zuverlässige<br />
und unveränderbare Kennzeichnung<br />
direkt in die Oberfläche des Materials<br />
ermöglicht. Dabei kann die Nadel mit Werkstoffen<br />
unterschiedlicher Form und Oberflächenbeschaffenheit<br />
umgehen. Ob flach,<br />
konkav, konvex, rund, bearbeitet oder unbearbeitet<br />
– das autonome Säulenmarkiersystem<br />
markiert mit neun einstellbaren Markierstufen<br />
bei einer Zeichengröße von 1 mm<br />
bis 99 mm innerhalb des Markierfensters. Je<br />
nach Material können die Markierungen bis<br />
zu einer Tiefe von 0,3 mm bei einem Punktabstand<br />
von 0,05 mm gesetzt werden.<br />
Die Erstellung der Markierdatei wird dabei<br />
direkt am Controller mit industrieller Folientastatur<br />
vorgenommen. Der Im- oder Export<br />
Das Säulen markiersystem<br />
ec1 von SIC<br />
Marking ist ein kombiniertes<br />
Gerät mit Säulenmechanik und<br />
Controller. Die Stahlsäule hat eine<br />
Positionsskala für eine genaue Einstellung<br />
des Werkstückabstandes.<br />
von Dateien wie Texten oder Logos sowie<br />
einfache Softwareupdates erfolgen mittels<br />
USB-Stick. Eine benutzerfreundlichere Be -<br />
dienung und selbsterklärende Icons helfen<br />
bei der Navigation durch das Bearbeitungs-<br />
(Foto: SIC Marking)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Markieren & Kennzeichnen K 29<br />
Data-Matrix-Code auf Stahlrohr,<br />
appliziert mit dem REA-Jet-Großschrift-<br />
Tintenstrahldrucker DOD mit 32-Düsen.<br />
(Foto: REA Elektronik)<br />
menü, das auch eine grafische Vorschau für<br />
die Markierung umfasst.<br />
Korrosionsbeständige Lasergravur<br />
in Edelstahl<br />
In vielen Industriezweigen, darunter die Me -<br />
dizin-, Küchen- oder Lebensmitteltechnik,<br />
werden Maschinen und Komponenten aus<br />
Edelstahl gefertigt. Gängige Verfahren für<br />
die Kennzeichnung der Teile sind die Benutzung<br />
von Ätztinten oder die Gravur mit<br />
einem Laser. Die Mobil-Mark GmbH aus Ulm<br />
hat mit dem mobilen Hochleistungslaser<br />
Pulsar + einen Gravur-Laser für die Beschriftung<br />
von Edelstahl im Portfolio, der ein dauerhaft<br />
korrosionsfreies Ergebnis gewährleistet<br />
– ganz ohne nachträgliche Passivierung.<br />
Dafür wurde der Tiefengravurlaser mobilmark<br />
Pulsar + von dem Ulmer Laserspezialist<br />
so modifiziert, dass er nicht, wie sonst<br />
üblich, mit einer Atmosphäre aus Luft arbeitet,<br />
sondern diese durch das Einleiten eines<br />
speziellen Gasgemischs ersetzt. »Langzeit-<br />
Salzsprühnebeltests haben die Korrosionsbeständigkeit<br />
der unter diesen Bedingungen<br />
entstandenen Beschriftungen bestätigt. Bei<br />
Einsatz des Gasgemischs verkürzt sich zu -<br />
dem die Bearbeitungszeit des Werkstücks<br />
um bis zu 50 %«, so das Unternehmen.<br />
Höchste Arbeitssicherheit und die Kombinationsmöglichkeit<br />
mit einem Roboter ohne<br />
Schutzumhausung seien durch die Laserschutzklasse<br />
1 des Pulsar + gewährleistet.<br />
Nichtrostende Markierungen für<br />
anspruchsvolle Anwendungen<br />
Der Pikosekundenlaser Trumicro 2000 der<br />
Trumpf GmbH + Co. KG aus Ditzingen kann<br />
für ein breites Spektrum unterschiedlichster<br />
Industrieanwendungen eingesetzt werden<br />
– von hochwertigen Metallgravuren über<br />
das Schneiden extrem dünner Folien bis hin<br />
Der kompakte und leicht zu transportierende<br />
mobil-mark Pulsar + beinhaltet alle für den<br />
Prozess notwendigen Komponenten.<br />
zum korrosionsfreien Markieren von medizinischen<br />
Instrumenten und verchromten<br />
Kunststoffen. Mit seinen extrem kurzen<br />
Laserpulsen von 0,4 bis 20 Pikosekunden<br />
(10 –12 s) und der gleichzeitig hohen Spitzen-<br />
(Foto: Mobil-Mark)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
30 K Markieren & Kennzeichnen<br />
(Foto: Trumpf)<br />
(Foto: Foba/Alltec)<br />
Der Pikosekundenlaser Trumicro 2000 kann selbst auf hochreflektierenden Materialien<br />
Markierungen anbringen, die trotz täglicher Reinigung und Sterilisation korrosionsfrei bleiben<br />
und einen dauerhaft hohen Kontrast aufweisen.<br />
Stahlring, fälschungssicher von Foba Laser<br />
Marking + Engraving mit dem Laser<br />
gekennzeichnet.<br />
leistung von 20 μJ ermöglicht der Laser eine<br />
sogenannte kalte Bearbeitung: Sobald das<br />
vom Laserpuls getroffene Material merkt,<br />
dass der thermische Prozess einsetzt, ist es<br />
bereits verschwunden. Die Folge: Die unerwünschten<br />
thermischen Effekte, die bei der<br />
Materialbearbeitung zu Mikrorissen und<br />
Schmelzresten führen können, treten aufgrund<br />
der minimalen Wärmeeinflusszone<br />
gar nicht erst auf.<br />
Interessant ist der neue Laser beispielsweise<br />
im Bereich der Medizintechnik: für wiederverwendbare<br />
Produkte wie Operationsbesteck<br />
oder Endoskope. »Der Trumicro<br />
2000 kann selbst auf hochreflektierenden<br />
Materialien Markierungen anbringen, die<br />
trotz täglicher Reinigung und Sterilisation<br />
korrosionsfrei bleiben und einen dauerhaft<br />
hohen Kontrast aufweisen«, so das Unternehmen.<br />
Die hohen Pulsspitzenleistungen<br />
des Pikosekundenlasers erzeugen zunächst<br />
eine Nanostruktur auf der Oberfläche des<br />
Werkstücks. Durch die raue Oberfläche entsteht<br />
eine Art Lichtfalle, die die diffuse<br />
Streuung des Lichts deutlich reduziert und<br />
dadurch eine permanent tiefe Schwärzung<br />
der Markierung hervorruft. Die Chromoxidschicht<br />
des Stahls wird dabei nicht zerstört<br />
und deswegen entsteht auch keine Korrosion.<br />
Das ist laut Trumpf mit typischen Markierlasern,<br />
die im Nanosekundenbereich<br />
arbeiten, bisher so nicht möglich gewesen.<br />
Markierung ist ein maßgeblicher<br />
Teil des Produktionsprozesses<br />
Um die Rückverfolgbarkeit eines Bauteils<br />
oder eines Produkts zu gewährleisten, muss<br />
die Industrie internationale Kennzeichnungsstandards<br />
einhalten. Die Lasertechnologie<br />
bietet hierfür langlebige Markierergebnisse,<br />
zum Beispiel für die Beschriftung mit QR-<br />
Codes oder Data-Matrix-Codes. Foba Laser<br />
Marking + Engraving, Teil der Alltec GmbH,<br />
Selmsdorf, entwickelte mit Help (Holistic<br />
enhanced laser process) einen kamerabasierten<br />
Markierprozess, mit dem die Verifikation<br />
von Teilen und Markierinhalten vor,<br />
während und nach der Beschriftung sichergestellt<br />
werden kann.<br />
»Alle Prozessschritte – von der Produktprüfung<br />
über die Markierausrichtung und<br />
anschließende Laserkennzeichnung bis hin<br />
zur Markierprüfung und Code-Rücklesung<br />
– werden mit nur einem System und unter<br />
Verbleib des Produkts im geschlossenen Prozess<br />
einer einzigen Lasermarkiermaschine<br />
möglich«, so das Unternehmen. Der dreistufige<br />
Markierprozess beginnt mit der Teilevalidierung,<br />
bei der das Kamerasystem<br />
prüft, ob das richtige Produkt ohne Beschädigung<br />
vorliegt und ob noch keine Kennzeichnung<br />
vorhanden ist. Der Markierinhalt<br />
wird je nach Lage des Produkts darauf aufgebracht,<br />
sodass die Markierung automatisch<br />
an der richtigen Position entsteht.<br />
In einer zweiten Stufe findet die Laserkennzeichnung<br />
selbst statt. Die Markiervalidierung<br />
nach der Kennzeichnung, die dritte<br />
Stufe, stellt sicher, dass Kontrast, Position<br />
und Größe stimmen. Mittels optischer Zeichenerkennung<br />
wird festgestellt, ob die richtigen<br />
Inhalte wiedergegeben wurden, und<br />
die 1- und 2-D-Codes können noch einmal<br />
ausgelesen, geprüft und klassifiziert werden.<br />
Die lasermarkierten Codes sind abriebfest<br />
und fälschungssicher und ermöglichen durch<br />
die eindeutige Kennzeichnung die lückenlose<br />
Rückverfolgbarkeit von Produkten.<br />
Automatische Präge-, Leseund<br />
Prüfstation<br />
Das Prägesystem der Borries Markier-Systeme<br />
GmbH in Verbindung mit dem OCR520-<br />
System der IOSS GmbH eignet sich für die<br />
Beschriftung von flachen, runden oder ovalen<br />
Blechrohren mit unterschiedlichen<br />
Durchmessern. Das Prägesystem kann flache,<br />
Mantelbeschriftungen und auch Be -<br />
schriftungen entlang der zylindrischen Achse<br />
durchführen. Es verfügt insgesamt über<br />
vier Achsen. Dabei wird das Bauteil mit einer<br />
Drehachse bewegt, während sowohl der<br />
Prägekopf als auch das Prüfsystem mit weiteren<br />
drei eigenen Achsen zugestellt werden<br />
können.<br />
Beim Erstellen des Beschriftungslayouts<br />
werden die einzelnen Beschriftungsfelder<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Markieren & Kennzeichnen K 31<br />
Mit einem Präger von Borries Markier-<br />
Systeme und dem neuen OCR520-Lese- und<br />
Prüfsystem von IOSS ist erstmals eine<br />
vollautomatische Prüfung der variabel<br />
aufgebrachten Beschriftung möglich.<br />
(Foto: Borries Markier-Systeme)<br />
mit entsprechenden Prüfkriterien verknüpft.<br />
Auch Standardvorgaben, wie die Anforderungen<br />
an die Positionsgenauigkeit oder an<br />
die Vollständigkeit einzelner Zeichen, können<br />
übernommen werden. Bei Bedarf können<br />
zudem für jedes Beschriftungsfeld die<br />
Prüfkriterien speziell angepasst werden.<br />
Damit ist mit der Erstellung des Beschriftungslayouts<br />
für das Kennzeichnungssystem<br />
gleichzeitig das Prüfprogramm für das Prüfsystem<br />
erstellt.<br />
Falls unterschiedliche Kamerapositionen<br />
zur Prüfung eines Bauteils erforderlich sind,<br />
können diese mit dem Prägesystem festgelegt<br />
werden. Das Prägesystem kann das<br />
Prüfsystem mit den entsprechenden Achsen<br />
an die gewünschte Position bringen. Die<br />
angefahrene Position wird über den geprägten<br />
Text und den dazu vorhandenen Positionsdaten<br />
selbst im Prüfsystem kalibriert<br />
und abgelegt.<br />
Nachdem das Beschriftungslayout festgelegt<br />
wurde und alle Prüfpositionen dem<br />
Kamerasystem bekannt gemacht wurden,<br />
kann es vollautomatisch angewählt, mit flexiblen<br />
Daten belegt, geprägt und geprüft<br />
werden. Für den Fall, dass das Prüfungsergebnis<br />
nicht den Anforderungen entspricht,<br />
kann am Prüfungssystem eine vereinfachte<br />
3M Kennzeichnungssysteme<br />
Qualität hält<br />
am längsten!<br />
Sie brauchen die Sicherheit, dass Ihre Etiketten Ihren<br />
Anforderungen entsprechen und allen witterungsbedingten,<br />
physikalischen und chemischen<br />
Belastungen dauerhaft standhalten?<br />
Ihre Produktkennzeichnung entwickeln und<br />
produzieren wir auf Basis unserer langjährigen<br />
<br />
Vielzahl an Möglichkeiten für Sie.<br />
Vereinbaren Sie jetzt einen Termin.<br />
Wir freuen uns auf neue Herausforderungen!<br />
www.3M-Kennzeichnung.de
32 K Markieren & Kennzeichnen<br />
Die Gogatec GmbH aus Wien hat<br />
Etiketten entwickelt, die auch auf<br />
schwierigen Untergründen sicher<br />
haften.<br />
(Foto: Gogatec)<br />
oder bei Bedarf eine<br />
detaillierte Diagnose der<br />
bemängelten Beschriftung<br />
durchgeführt werden.<br />
Die Besonderheit des Systems besteht<br />
darin, dass das System sowohl als Zeilen-<br />
Kamerasystem als auch als Matrix-Kamerasystem<br />
oder sogar im Wechsel betrieben<br />
werden kann. Zudem können bis zu 100<br />
Prüfabläufe mit bis zu 100 unterschiedlichen<br />
Beschriftungsfeldern gespeichert werden.<br />
Etiketten mit Superkleber haften<br />
auf schwierigen Untergründen<br />
In harten Industrieanwendungen sind lesbare<br />
und haltbare Beschriftungen unabdingbar.<br />
Ölige und verschmutzte Flächen verhindern<br />
aber oft die Kennzeichnung und damit<br />
die Identifikation von Bauteilen und erfordern<br />
den Einsatz teurer Nadelpräger oder<br />
gar Lasermarkierer. Die Gogatec GmbH aus<br />
Wien hat für diesen Einsatzbereich nun Etiketten<br />
mit einem Kleber auf den Markt<br />
gebracht, die auch auf schwierigen Untergründen<br />
sicher haften.<br />
Die matt-silbernen oder matt-weißen Etiketten<br />
werden in Rollen geliefert und können<br />
mit handelsüblichen Thermotransferdruckern<br />
beschriftet werden. Sie sind aus<br />
50 μm dickem Polyester und haben einen<br />
extrem haftenden permanenten Acrylkleber<br />
mit 0,36 μm Dicke und hoher Endfestigkeit.<br />
Die Anfangsklebkraft beträgt 948 g/m 2 und<br />
ist nach Aussage von Gogatec nach 100 h<br />
Positionierung auch auf Edelstahl gegeben.<br />
»Die Markierungen sind sehr widerstandsfähig<br />
gegen viele Chemikalien, mechanische<br />
Einflüsse, Meerwasser, Alkohol und herkömmliche<br />
Haushaltsreiniger. Sie sind<br />
(Foto: S+P Samson)<br />
wisch-, kratz- und wetterbeständig<br />
und für den Innenund<br />
Außenbereich geeignet.<br />
Der Temperatur-Einsatzbereich<br />
reicht von<br />
– 40 °C bis + 150 °C,<br />
wobei die Verklebetemperatur<br />
mindestens + 10 °C<br />
betragen muss«, be schreibt<br />
das Unternehmen den Einsatzund<br />
Anwendungsbereich.<br />
Hohe Resistenz gegen Witterungseinflüsse,<br />
Öle und Säuren<br />
Auch die S+P Samson GmbH aus Kissing<br />
bietet Etiketten für die Produktauszeichnung,<br />
die als Klebeetiketten oder Hängeetiketten<br />
eingesetzt werden. Mit Structobond<br />
geht das Unternehmen neue Wege in Richtung<br />
dauerhafte Kennzeichnung. Der Spezialklebstoff<br />
härtet durch Wärmeeinwirkung<br />
aus und fixiert die gedruckte Information<br />
dauerhaft und versiegelt sie zusätzlich. »Die<br />
innovativen Etiketten basieren auf einer zum<br />
Patent angemeldeten Technologie zur dauerhaften<br />
Kennzeichnung, zum Beispiel von<br />
Werkzeugen, Containern und Behältern. Ein<br />
bahnförmig verarbeiteter Epoxidharzklebstoff,<br />
der den Datenträger umschließt und<br />
sicher fixiert, macht dies möglich. Die Structobond-Etiketten<br />
überstehen extreme Belastungen<br />
wie zum Beispiel Sterilisationsvorgänge<br />
oder industrielle Waschanlagen und<br />
sind auch nach vielen Zyklen noch zuverlässig<br />
lesbar«, erklärt S+P Samson.<br />
Etikettierung auf anspruchsvollen<br />
Oberflächen<br />
Wie wird produziert? Welche Wege legt ein<br />
Produkt in seiner Entstehung zurück? Wo<br />
und wie lange wird es später unter welchen<br />
Bedingungen eingesetzt? Diese Aspekte<br />
haben einen unmittelbaren Einfluss auf die<br />
Wahl des geeigneten Etikettenmaterials,<br />
seiner Bedruckung und seiner Aufbringung.<br />
Auch für Stahlhandelsunternehmen, die beispielsweise<br />
mit Stabstählen unterschiedlicher<br />
Sorten und Durchmesser handeln,<br />
sind diese Fragestellungen mit Blick auf eine<br />
optimale Kennzeichnung wichtig. Die Stäbe<br />
werden zum großen Teil als gesägte Ware<br />
ausgeliefert und sind durch den Vorlieferanten<br />
mit den üblichen Markierungen durch<br />
Farbe oder Prägungen gekennzeichnet.<br />
Um eine einzelne Identifizierung sowie<br />
eine eindeutige Rückverfolgung der Stäbe<br />
möglich zu machen, ist eine zusätzliche<br />
Etikettierung möglich. Hierfür hat 3M ein<br />
selbstklebendes, im Thermotransferdruck<br />
mit variablen Daten beschriftbares Etikettenmaterial<br />
entwickelt, das auch auf schwierigen<br />
Untergründen problemlos angebracht<br />
werden kann. Die 3M Spezialfolie etikettiert<br />
dank ihrer hohen Klebkraft laut Unternehmen<br />
nicht nur die Stäbe zuverlässig, sondern<br />
auch die einzelnen Regallagerplätze.<br />
Funktionsetiketten für die Fabrik<br />
der Zukunft<br />
Intelligente Kennzeichnungslösungen, die<br />
sich der RFID- oder NFC-Technologie bedie-<br />
Die Structobond-Etiketten von S+P Samson basieren auf einer zum Patent angemeldeten<br />
Technologie zur dauerhaften Kennzeichnung.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Markieren & Kennzeichnen K 33<br />
nen, sind auch mit Blick auf Industrie- 4.0-<br />
Szenarien unabdingbar. Heute lassen sich<br />
die Funktionsetiketten der Schreiner Group<br />
sowohl in der Produktion als auch in der<br />
Wartung verwenden. Möglich machen es<br />
Smartphone und Ta blet, die über eine App<br />
alle relevanten Informa tionen für Hersteller,<br />
Vertrieb, Servicekräfte oder Kunden zur Verfügung<br />
stellen. Die Anwendungsfelder reichen<br />
dabei von intelligenten Warenkörben,<br />
die die Maschinen selbstständig bestücken,<br />
bis hin zur Echtheitsprüfung eines Bauteils<br />
mittels digitaler Fälschungsschutzmerkmale.<br />
Bandbedruckende<br />
Umreifungstechnik<br />
Für das Sichern von Packstücken für den<br />
Transport mittels spezieller Verschlussbänder,<br />
der sogenannten Umreifungsbänder,<br />
werden manuelle oder automatische Umreifungsgeräte<br />
und -maschinen eingesetzt. So<br />
können Packstücke, Pakete oder Palettenwaren<br />
auf dem Ladungsträger fixiert werden.<br />
Darüber hinaus schützt die Umreifung<br />
vor Manipulation, Diebstahl oder dem Öffnung<br />
der Ware durch unbefugte Dritte. Egal<br />
ob leichte, empfindliche oder zerbrechliche<br />
Materialien, Elektronikartikel, ganze Maschinen<br />
oder schwere Rohmaterialien – grundlegender<br />
Bestandteil einer jeden Umreifung<br />
ist das Umreifungsband.<br />
Mit der 8502-Unijet präsentiert die Kemapack<br />
GmbH aus Landsberg am Lech jetzt die<br />
erste bandbedruckende Umreifungsmaschine.<br />
Das integrierte InkJet-Druckmodul be -<br />
druckt das Umreifungsband in dem Mo -<br />
ment, in dem es zur Paketumreifung benötigt<br />
wird. »Die schwarze Spezialtinte trocknet<br />
schnell und liefert ein klares, wertiges<br />
Druckbild vor allem auf weißen oder gelben<br />
Umreifungsbändern. Die gewünschten<br />
Druckvorlagen können direkt am Druckmodul<br />
per Fernbedienung oder über die<br />
mitgelieferte PC-Software angelegt und verwaltet<br />
werden«, beschreibt das Unternehmen<br />
die Funktionalität.<br />
Egal, ob es sich um ein individuelles Um -<br />
reifungsband handelt, um Funktionsetiketten<br />
oder eine Lasergravierung – auch für die<br />
teils rauen Arbeits- und Umgebungsbedingungen<br />
in der Stahlbranche gibt es für die<br />
unterschiedlichsten Produkte passgenaue<br />
Lösungen zur Markierung und Kennzeichnung.<br />
(sm 161204412) K<br />
« KONTAKT<br />
3M Deutschland GmbH<br />
Carl-Schurz-Straße 1<br />
41453 Neuss<br />
Tel. +49 2131 14-0<br />
www.3mdeutschland.de<br />
ALLTEC GmbH<br />
An der Trave 27 – 31<br />
23923 Selmsdorf<br />
Tel. +49 38823 55-0<br />
www.alltec.org<br />
Borries Markier Systeme GmbH<br />
Siemensstraße 3<br />
72124 Pliezhausen<br />
Tel. +49 7127 9797-0<br />
www.borries.com<br />
GOGATEC GmbH<br />
Petritschgasse 20<br />
1210 Wien<br />
Österreich<br />
Tel. +43 1258 3257-0<br />
www.gogatec.com<br />
KEMAPACK GmbH<br />
Albert-Einstein-Straße 1 – 3<br />
86899 Landsberg am Lech<br />
Tel. +49 8191 9177-0<br />
www.kemapack.com<br />
Borries Markier-Systeme GmbH<br />
Siemensstraße 3<br />
72124 Pliezhausen<br />
Tel. +49 (0) 7127/ 97 97-0<br />
Mobil-Mark GmbH<br />
In der Wanne 55<br />
89075 Ulm<br />
Tel. +49 731 40700601<br />
www.mobil-mark.de<br />
REA Elektronik GmbH<br />
Teichwiesenstraße 1<br />
64367 Mühltal<br />
Tel. +49 6154 638-0<br />
www.rea-jet.de<br />
Schreiner Group GmbH & Co. KG<br />
Bruckmannring 22<br />
85764 Oberschleißheim<br />
Tel. +49 89 31584-0<br />
www.schreiner-group.com<br />
SIC Marking GmbH<br />
Am Bruch 21 – 23<br />
42857 Remscheid<br />
Tel. +49 2191 46240-0<br />
www.sic-marking.de<br />
S+P Samson GmbH<br />
Industriestraße 32<br />
86438 Kissing<br />
Tel. +49 8233 846-0<br />
www.sp-samson.com<br />
TRUMPF GmbH + Co. KG<br />
Johann-Maus-Straße 2<br />
71252 Ditzingen<br />
Tel. +49 7156 303-0<br />
www.trumpf.com<br />
®<br />
BORRIES<br />
MARKIER-SYSTEME<br />
Ihr Spezialist für dauerhafte<br />
Markierungen und Kennzeichnungen,<br />
auch im Hochtemperaturbereich!<br />
www.borries.com<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Etiketten &<br />
Farbbänder<br />
Etiketten für<br />
Stahlerzeugung<br />
Kodierte Qualitätsinformationen<br />
Brüssel. Der europäische Stahlverband EUROFER unterstützt den Einsatz<br />
von verschlüsselten Qualitätsinformationen per Barcode auf Coils.<br />
Kennzeichnung<br />
im Stahlhandel<br />
Drucker &<br />
Applikatoren<br />
Beschriftung &<br />
Arbeitssicherheit<br />
Lesegeräte &<br />
Datenerfassung<br />
Das Konzept von Europas größten<br />
Stahlherstellern zur Kodierung und Weitergabe<br />
von Qualitätsinformationen an die<br />
Kunden findet in der Industrie großen An -<br />
klang. Der Aufdruck von Barcodes auf Coils,<br />
die detaillierte Informationen über die Qualität<br />
bestimmter Abschnitte enthalten, vereinfacht<br />
die Weiterverarbeitung bei den<br />
Kunden, reduziert deren Kosten und steigert<br />
den Ertrag.<br />
EUROFER setzt sich seit Februar 2016 für<br />
die weitere Verbreitung dieses Qualitätsmanagementsystems<br />
und die Standardisierung<br />
in Europa (ECISS TC 109 WG 4) ein. Während<br />
eines Workshops in Brüssel informierte<br />
der Verband 36 Interessierte über diese<br />
innovative technische Lösung. Die Teilnehmer<br />
stammten von Stahlerzeugern, Stahlverarbeitern,<br />
Teil- und Komponentenerzeugern,<br />
Anlagenbauern und Lieferanten. Sie<br />
erhielten detaillierte Informationen über den<br />
Einsatz der Barcodes und die entsprechenden<br />
Markier- und Lesesysteme, unter anderem<br />
in einem anschaulichen Video, das von<br />
der EUROFER-Homepage heruntergeladen<br />
werden kann.<br />
Das sogenannte Quality Tracking System<br />
beruht auf 1-D-Barcodes, die der Stahlerzeuger<br />
erstellt und auf seine Coils aufbringt.<br />
Der Kunde liest diese Codes mit einem üblichen<br />
Lesegerät und erhält so spezifische<br />
Informationen über die Qualität der gelieferten<br />
Bänder. Jeder 1-D-Barcode ist einmalig<br />
und kennzeichnet einen bestimmten<br />
Abschnitt der Coils. Informationen über die<br />
Beschaffenheit der Bänder liefert das automatische<br />
Oberflächeninspektionssystem<br />
ASIS, das viele Stahlerzeuger zur Qualitätssicherung<br />
einsetzen. Beide Informationen<br />
werden zusammengeführt und den Kunden<br />
in einem 2-D-Barcode oder auch via elektronischen<br />
Datenaustausch (EDI) übermittelt.<br />
Dank dieser übermittelten Zusatzinformationen<br />
können die Coilverarbeiter defekte<br />
Teile einfach aussortieren.<br />
Fünf Jahre lang, von 2010 bis 2015,<br />
haben ArcelorMittal, Tata Steel Europe und<br />
die thyssenkrupp AG dieses Qualitätssystem<br />
gemeinsam entwickelt. Inzwischen sind<br />
auch voestalpine und Salzgitter dem Konsortium<br />
beigetreten und unterstützen die<br />
Anwendung.<br />
Mit diesem Projekt wollen die Stahlhersteller<br />
Qualitätsmängel bei Endprodukten<br />
verhindern. Außerdem sollen die Ressourcen<br />
entlang der gesamten Lieferkette so effizient<br />
wie nur möglich genutzt werden. Zudem<br />
liefert dieses Verfahren einen entscheidenden<br />
Beitrag für die weitere Digitalisierung<br />
der Stahlindustrie.<br />
www.eurofer.eu<br />
K<br />
/<br />
(sm 161104180)<br />
RFID<br />
Lösungen<br />
Systemanbieter für<br />
industrielle Kennzeichnung<br />
DYNAMIC Systems GmbH<br />
Inningerstraße 11<br />
82237 Wörthsee<br />
Tel.: 08153/9096-0<br />
Fax: 08153/9096-96<br />
info@dynamic-systems.de<br />
www.dynamic-systems.de<br />
BENTELER ENGINEERING<br />
GEHT AN ALTRAN<br />
Salzburg. BENTELER und Altran unterzeichnen<br />
Kaufvertrag für BENTELER Engineering mitsamt<br />
Unternehmen und Tochtergesellschaften.<br />
BENTELER und Altran haben einen Kaufvertrag<br />
für das Engineering Business von BENTELER un -<br />
terzeichnet. Die Entscheidung für den Verkauf von<br />
BENTELER Engineering an Altran ist das Ergebnis<br />
einer umfassenden Analyse des Geschäftsportfolios<br />
von BENTELER. Der Verkauf ermöglicht es<br />
BENTELER, sich auf das Kerngeschäft in den Bereichen<br />
Automotive, Steel/Tube und Distribution zu<br />
konzentrieren.<br />
BENTELER Engineering bietet Dienstleistungen<br />
entlang des gesamten Produktentstehungsprozesses<br />
einschließlich Projektmanagement, Qualitätsmanagement<br />
und Produktdatenmanagement.<br />
Das Geschäft von BENTELER Engineering erfordert<br />
für die Engineering Branche spezifische Prozesse<br />
und Systeme. Mit Altran wird BENTELER<br />
Engineering Teil eines Unternehmens, das auf<br />
Ingenieursdienstleistungen fokussiert ist und<br />
somit ein besseres Geschäftsumfeld sowie eine<br />
solide Grundlage für Wachstum bei Projekten bieten<br />
kann.<br />
www.benteler.com<br />
K<br />
/<br />
WS/WS/SE/Jp (sm 161204328)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Steel Art & Culture K 35<br />
Der Eingangsbereich des<br />
Weihnachtsmarktes ist durch<br />
Normaltemperaturverzinkung<br />
veredelt<br />
(Foto: iStockphoto.com/Ponomarevvb)<br />
Zwischen Lebkuchen und Glühwein<br />
The Coatinc Company veredelt Hamburger Weihnachtsmarkt<br />
Hamburg/Siegen. Der erste Eindruck zählt. Das gilt auch für den Hamburger Weihnachtsmarkt am Rathaus. Beim<br />
Betreten des Hauptportals gelangt man durch einen kunstvoll hergerichteten, bei Dunkelheit pompös beleuchteten<br />
Eingangsbereich. Dieser wurde von Circus Roncalli gestaltet – in Zusammenarbeit mit The Coatinc Company.<br />
Die ästhetischen Gerüste müssen im<br />
Winter hohen Belastungen standhalten und<br />
sind auf einen zuverlässigen Korrosionsschutz<br />
angewiesen. Zu diesem Zweck wurde<br />
Coatinc Siegen mit der Oberflächenveredelung<br />
der Unikate beauftragt. Als Verfahren<br />
der Wahl entschied man sich für die Normaltemperaturverzinkung<br />
(NTV).<br />
Entsprechend leuchtende Augen gab es<br />
bei allen Beteiligten: Die Besucher des Weihnachtsmarktes<br />
sind von dem Ergebnis ebenso<br />
begeistert wie der Auftraggeber. Das<br />
Projekt ist seit September 2016 beendet.<br />
www.coatinc.com (sm 161204339) K<br />
/<br />
Weihnachtsmarkt am Hamburger Rathaus<br />
(Foto: iStockphoto.com/Nellmac)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Töpfe aus der »Passion«-Serie. Der SIGMA Classic+Boden ist aufgebaut wie ein<br />
mehrlagiger Sandwich mit einem Aluminium-Kern, der länger Wärme halten kann.<br />
Pfanne, unbeschichtet, aus der Zwilling Prime-Reihe<br />
Sternzeichen prägte den Namen<br />
Das Unternehmen Zwilling blickt auf 285 ereignisreiche Jahre zurück<br />
Solingen. Mit seiner jetzt 285-jährigen Geschichte – die im Sternzeichen<br />
des Zwillings begann – gehört das Schneidwaren-Unternehmen ZWILLING<br />
J. A. Henckels (eigene Schreibweise) zu den ältesten Marken der Welt.<br />
Heute umfasst die Unternehmensgruppe Produktionsstandorte in sieben<br />
Ländern sowie einen Vertrieb in über 100 Ländern. Zum Sortiment zählen<br />
neben Messern, Töpfen, Scheren und Bestecken auch Friseur- und<br />
Kosmetikinstrumente.<br />
Alles begann damit, dass Peter Henckels,<br />
Messerschmied aus einer seit ca. Mitte<br />
des 15. Jahrhunderts im Bergischen Raum<br />
tätigen Schmiede- und Schleiferfamilie, am<br />
13. Juni 1731 (Sternzeichen Zwilling) den<br />
Zwilling als Handwerkszeichen in die Solinger<br />
Messermacherrolle eintragen ließ. Allerdings<br />
waren mehr als 40 Jahre erforderlich,<br />
bis es sich in vierter Generation zu einem<br />
bedeutenden Markenzeichen entwickelte:<br />
Im Jahr 1771 wurde Johann Abraham Henckels<br />
geboren. Er übernahm zu gegebener<br />
Zeit von seinem Vater Johann Gottfried das<br />
Zwilling-Werk und erweiterte den Aktionsradius<br />
des Unternehmens beträchtlich. So<br />
warb J. A. Henckels im Jahr 1819 im »Berliner<br />
Intelligenzblatt« mit »einem Lager in<br />
Stahlwaren nach dem neuesten Geschmack«<br />
in der Berliner Fischerstraße, der ersten Verkaufsniederlassung.<br />
Ein Impuls war gegeben. 1883 folgte eine<br />
Niederlassung in New York, ein Jahr später<br />
wurde eine Filiale in Wien eröffnet und 1897<br />
kamen Kopenhagen und Rotterdam hinzu.<br />
Schon 1909 wurde die erste Tochtergesellschaft<br />
in den USA gegründet, der weitere<br />
u. a. in Kanada, Italien, der Schweiz, aber<br />
auch in Japan, China und Taiwan folgten.<br />
Neuerungen und Wandel<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts waren einige<br />
Umstellungen erfolgt. Hatte man zuvor den<br />
benötigten Stahl aus England importiert,<br />
wurde nun einheimischer Stahl verwendet,<br />
den das Unternehmen von 1867 bis 1965<br />
eigens produzierte.<br />
Zudem nahm man 1853 die erste Dampfmaschine<br />
in der Produktion in Betrieb und<br />
gleichfalls kam die damals neue Art des<br />
Gesenkschmiedens, u. a. von Scheren oder<br />
Gabeln, zur Anwendung. 1905 stellte Zwilling<br />
mit der Inbetriebnahme eines eigenen<br />
Kraftwerks dann von Dampfkraft auf Elektroantrieb<br />
um.<br />
1923 führte das Unternehmen die nichtrostenden<br />
Stahlklingen ein. 16 Jahre später,<br />
1939, wurde dazu ein Verfahren zur Härtung<br />
von nichtrostenden Klingenstählen<br />
durch Tiefkühlung entwickelt, das »Friodur«<br />
genannt wurde. Über die Kriegsjahre und<br />
darüber hinaus blieb das Unternehmen in<br />
Familienbesitz. Zwar wurde 1953 die Um -<br />
wandlung in eine AG vollzogen, doch<br />
be hielt die Familie Henckels alle Anteile.<br />
1969 dann übernahm die Neusser Wilhelm<br />
Werhahn KG die Mehrheit der Aktien und<br />
wurde schließlich im Folgejahr Alleinaktionärin.<br />
Zu diesem Zeitpunkt erhielt das bis<br />
dahin schon mehrfach umgestaltete Markenzeichen,<br />
die Zwilling-Silhouette, einen<br />
roten Hintergrund.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
1. Auflage • 1st Edition<br />
Deutsch – Englisch<br />
Englisch – Deutsch<br />
German – English<br />
English – German<br />
Stahl der 107 m hohen Müngstener Eisenbahnbrücke, die Solingen<br />
mit Remscheid verbindet, wird neben Edelstahl in der Zwilling<br />
Müngsten-Damast-Messerserie verwendet und erzeugt ein<br />
individuelles Damast-Muster.<br />
Ein Messerblock aus der **** Vier Sterne Serie. Diese wurde 1976<br />
erstmalig vorgestellt und blieb seither in Form, Funktionalität und<br />
Design unverändert. Weltweit wurden 32 Mill. dieser Messer verkauft.<br />
(Bilder: Zwilling)<br />
Diverse Auszeichnungen<br />
1851 erhielt Zwilling in London seine erste<br />
Medaille, der viele weitere Auszeichnungen<br />
folgen sollten, wie die einzige zu vergebene<br />
Medaille in Chicago 1893, erste Preise in San<br />
Francisco sowie auch die Preußische Goldene<br />
Staatsmedaille. Auch wurde J. A. Henckels<br />
zum k. u. k. (kaiserlicher und königlicher)<br />
Hof-Stahlwaren-Fabrikanten ernannt. Internationale<br />
Design-Awards wie der White Star<br />
Award kamen seit den 1980er-Jahren hinzu.<br />
Expansion und Wachstum<br />
Über die Jahre wurde das Sortiment auf<br />
Geschirr, Gläser und Küchenzubehör erweitert.<br />
Darüber hinaus kam es ab Mitte der<br />
1990er-Jahre zu mehreren Firmenübernahmen<br />
oder Beteiligungen, wie an der spanischen<br />
Arcos Hermanos S.A. im Jahr 1993.<br />
Zwei Jahre später wurden M. H. Wilkens &<br />
Söhne und die Bremer Silberwarenfabrik<br />
(BSF) übernommen.<br />
Im Jahr 2004 folgten die Übernahme des<br />
japanischen Messerherstellers Nippa sowie<br />
des US-amerikanischen Manicure-Herstellers<br />
Tweezerman. Zudem weitete sich das Zwilling-Sortiment<br />
mit der Beteiligung an der<br />
Solinger Jaguar Stahlwarenfabrik GmbH &<br />
Co. KG, einer der größten Anbieter von Friseurscheren,<br />
auf den Friseurbedarf aus. Dem<br />
folgte im Juli 2007 die Übernahme der<br />
Solinger Tondeo Werk GmbH, ebenfalls spezialisiert<br />
auf Friseurinstrumente.<br />
Auch der Beauty-Bereich wuchs. 2012<br />
wurden eine Beteiligung an der Langenfelder<br />
alessandro International vereinbart und<br />
2013 QVS Global übernommen, Hersteller<br />
von Produkten für Mani- und Pediküre respektive<br />
von Kosmetikbedarf, Bad- und Reiseaccessoires.<br />
Der Erwerb der belgischen Demeyere NV,<br />
Hersteller von Edelstahlkochgeschirr, und<br />
der französischen Groupe Staub S.A., Hersteller<br />
von Gusseisen- und Keramikkochgeschirr,<br />
erweiterten im Jahr 2008 das Zwilling-Kochgeschirrsegment.<br />
Zudem folgte<br />
2015 die Übernahme des italienischen Pfannenherstellers<br />
Ballarini. Hinzu kamen diverse<br />
Vertriebspunkte, Shop-in-Shops, Outlets,<br />
Concept-Stores u. a. in Paris und Hangzhou,<br />
China, Berlin, Barcelona, Istanbul oder Sao<br />
Paulo und ein Flagship-Store in Düsseldorf.<br />
Die Herstellung der Zwilling-Produkte<br />
erfolgt weiterhin am Standort Solingen<br />
sowie – mit der Beteiligung an einem Joint<br />
Venture – auch in Japan und China. Der<br />
Unternehmensumsatz wird zu ca. 80 % im<br />
Ausland generiert. (eb)<br />
/<br />
www.zwilling.com<br />
(sm 161204380) K<br />
Verlag Stahleisen Wörterbuch<br />
Deutsch – Englisch, Englisch – Deutsch<br />
RECKEN<br />
METALLE ZUGKRAFT<br />
SCHLIFF<br />
DIN<br />
VORWÄRMER<br />
NAHTLOS<br />
TUBE<br />
ROLL<br />
METALLURGIE<br />
DELIVER<br />
ENERGIEVERLUST<br />
BLOCKFORM<br />
SIZING MI L<br />
KUPFERÜBERZUG<br />
HOCHOFEN<br />
KOKILLE<br />
HANDLING<br />
FURNACE ENERGY<br />
KOKEREIGAS<br />
STAHL | STEEL<br />
Verlag Stahleisen<br />
Wörterbuch • Dictionary<br />
DOWNCOMER<br />
ISBN 978-3-514-00822-9<br />
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Herausgeber: Stahlinstitut VDEh<br />
1. Auflage 2015<br />
10,5 x 14,8 cm, 684 Seiten<br />
Verlag Stahleisen GmbH<br />
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E-Mail: annette.engels@stahleisen.de<br />
www.stahleisen.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
(Bilder: Jakob AG)<br />
Beim Cliff Walk im schweizerischen Grindelwald wurden 32,3 t Stahl, 251 m² Gitterrost und 398 m Webnet verbaut.<br />
An Drahtseilnetzen durch die Bergwelt<br />
Schwebende Brücken und Aussichtsplattformen aus Edelstahl<br />
Ostfildern / Grindelwald. Immer mehr Alpenregionen bieten ihren<br />
Gästen ein unvergessliches Bergerlebnis mit Cliff Walks, so auch<br />
Grindelwald in der Schweiz. Die Edelstahlkonstruktionen der Jakob AG<br />
sorgen dabei für die nötige Sicherheit.<br />
Cliff Walks liegen im Trend. Viele Touristenregionen<br />
versuchen, ihre Gipfel mit<br />
spektakulären Stahlstegen attraktiver zu<br />
machen. Auf dem First Cliff Walk bei Grindelwald<br />
führt ein stählerner Steg an senkrechten<br />
Felswänden entlang über den tiefen<br />
Abgrund. Wer nicht rechts oder durch den<br />
Gitterboden in die Tiefe schauen will, studiert<br />
links das Gestein. Die 40 m lange<br />
Ein-Seil-Hängebrücke belohnt mit einem<br />
Blick über Alpenweiden und Wasserfälle hin<br />
zu den imposanten Viertausendern Eiger,<br />
Mönch und Jungfrau.<br />
Edelstahlnetz: ideales Material und<br />
Allrounder in puncto Sicherheit<br />
Für die optimale Absicherung sorgen die<br />
Webnet-Edelstahlnetze der Schweizer Jakob<br />
AG. Sie dienen als Sicherung am Gipfelrundweg<br />
und führen beidseitig entlang des<br />
schneckenförmigen Aufstiegs bis zum Aussichtssteg.<br />
Ein sicheres, nahezu transparentes<br />
Geländer sorgt für eine freie Sicht. Das<br />
Material ist unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen<br />
und auch bei Sturm<br />
oder Schneefall wetterfest. Schon beim Aufbau<br />
der Cliff Walks machen sich die Vorteile<br />
bemerkbar: Das Webnet ist leicht und lässt<br />
sich gut transportieren, die Montage ist einfach<br />
– eine Herausforderung weniger bei<br />
den oft beschwerlichen Bauarbeiten. Der<br />
Bau des First Cliff Walks dauerte fünf Monate.<br />
»Schwierig war vor allem das sehr ver-<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Steel Art & Culture K 39<br />
Schneller, höher, weiter<br />
Nichtrostender Stahl macht Sport sicher, effektiv<br />
und schön<br />
Washington. Sport- und Freizeitaktivitäten sind wichtige Bestandteile<br />
des menschlichen Lebens. Viele der eingesetzten Geräte und Ausrüstungsgegenstände<br />
bestehen aus nichtrostendem Stahl. Sie sind nicht nur<br />
besonders sicher, sondern auch noch schön.<br />
Immer mehr Touristenregionen versuchen,<br />
ihre Gipfel mit spektakulären Stahlstegen<br />
über dem Abgrund attraktiver zu machen.<br />
witterte Gestein«, erzählt Niklaus Schmocker<br />
von der Seiler AG aus Bönigen. »Wir<br />
mussten die Auslegerrohre bis zu 2,8 m tief<br />
verankern.« Dies ist dank Kernbohrungen<br />
gelungen, nahm jedoch mehr Zeit in An -<br />
spruch als ursprünglich geplant. Die stark<br />
überhängenden Felspartien erschwerten die<br />
Montage zusätzlich: Viele Arbeiten in der<br />
Felswand mussten am hängenden Seil<br />
durchgeführt werden. Insgesamt hat die<br />
Seiler AG 32,3 t Stahl und 251 m² Gitterrost<br />
verbaut. Durch die 398 m Webnet können<br />
die Gipfelbesucher die atemberaubende<br />
Aussicht gefahrlos genießen. Im Alltag<br />
sichert das Webnet von Jakob Treppen, Balkone<br />
oder Gärten, kommt aber auch als<br />
Absturzsicherung bei Brücken oder Helikopter-Landeplätzen<br />
zum Einsatz.<br />
K<br />
« KONTAKT<br />
Jakob GmbH Deutschland<br />
Friedrichstraße 65<br />
73760 Ostfildern<br />
Tel. +49 711 4599986-0<br />
www.jakob.com<br />
(sm161204321)<br />
Rudern, Golfen, Reiten – es gibt kaum<br />
eine Sportart, in der heute nicht Gegenstände<br />
aus nichtrostendem Stahl eingesetzt<br />
werden. Manchmal ist das Material sogar<br />
lebensrettend, beispielsweise beim Klettern,<br />
Bergsteigen und Höhlenwandern. Dort verwenden<br />
viele Sportler zur eigenen Sicherung<br />
Karabinerhaken, Steigeisen, Eispickel,<br />
Stifte, Klammern und Seile aus nichtrostendem<br />
Stahl. Diese Ausrüstungsgegenstände<br />
sind äußerst belastbar, leicht und bei jedem<br />
Wetter einsetzbar. Sie fühlen sich zudem gut<br />
an und sehen auch noch ästhetisch aus.<br />
Auch Hochseilgärten und Kletterparks verwenden<br />
liebend gerne nichtrostenden Stahl,<br />
beispielsweise für die Baumplattformen, auf<br />
denen sich die Kletterer hoch oben unter<br />
den Wipfeln ausruhen können. Zudem<br />
bestehen die Seile und Winden für die Parcours<br />
aus diesem Material. Hier spielen zu -<br />
nächst Sicherheitsaspekte eine große Rolle<br />
und dann die Witterungsbeständigkeit.<br />
Zu Wasser, zu Land und in der Luft<br />
Wegen seiner hohen Korrosionsbeständigkeit<br />
eignet sich nichtrostender Stahl für alle<br />
Sportgeräte und Ausrüstungsgegenstände,<br />
die häufig mit Wasser in Berührung kommen.<br />
Hierzu gehören u. a. Fahrräder für die<br />
Wassergymnastik und Rückenplatten und<br />
Karabiner für Schnorchler und Taucher. Segler<br />
schwören auf Winschen und Anker aus<br />
nichtrostendem Stahl, Angler mögen auf<br />
entsprechende Wurmhaken und Drähte<br />
nicht verzichten und Ruderer haben es<br />
angenehmer mit nichtrostenden Rollschienen<br />
und Auslegern. In der Luft bewähren<br />
sich vor allem die Verlässlichkeit und die<br />
hohe Belastbarkeit des nichtrostenden<br />
Stahls und geben Fallschirmspringern und<br />
Gleitschirmfliegen ein sicheres Gefühl. Golfer<br />
greifen schon seit vielen Jahren auf Golfschläger<br />
zurück, deren Köpfe aus nichtrostendem<br />
Stahl bestehen und Reiter sind im<br />
Umgang mit Steigbügeln, Trensen und Hufeisen<br />
aus diesem Material vertraut.<br />
Viele andere Gegenstände, die sowohl<br />
beim Sport als auch bei diversen Freizeitaktivitäten<br />
eingesetzt werden, bestehen aus<br />
nichtrostendem Stahl. Es sind beispielsweise<br />
Trink- und Thermosflaschen, Taschenmesser<br />
und Campingkocher. Sie eignen sich sowohl<br />
für den Einsatz in und außerhalb von Ge -<br />
bäuden.<br />
Welches sportliche Image nichtrostender<br />
Stahl hat, zeigt sich bei seinem Einsatz als<br />
olympisches Symbol – vor allem für das<br />
olympische Feuer. So bestanden die Feuerkessel<br />
für die Winterspiele 1992 in Albertville<br />
und die Sommerspiele 2012 in London<br />
aus nichtrostendem Stahl, genauso wie die<br />
Fackeln 2000 in Sydney und 2010 in Vancouver.<br />
Der internationale Stahlverband ISSF<br />
zeigt in seiner Broschüre »Stainless Steel in<br />
Sports and Leisure Equipment« weitere<br />
sportliche Beispiele. Die Publikation ist auf<br />
dessen Homepage verfügbar.<br />
www.issf.com<br />
(sm 161204049) K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
40 K Steel Art & Culture<br />
Eleganz und Sicherheit<br />
perfekt kombiniert<br />
Rollabschlüsse aus Metallgewebe für Schaufenster,<br />
Theken und Tiefgaragen<br />
Düren. Sichere Verschlusslösungen in Ladenpassagen, Tiefgaragen oder<br />
Kiosken waren bislang nur selten ästhetisch ansprechend. Das neue<br />
Rolltor- und Rollabschlusssystem aus Edelstahlgewebe der GKD – Gebr.<br />
Kufferath AG setzt neue Maßstäbe: Mit seiner für Metallgewebe typischen<br />
Transparenz und lichtgesteuerten Inszenierbarkeit verbindet es außergewöhnliche<br />
Ästhetik mit maximaler Funktion.<br />
Lange Lebensdauer und niedrige Wartungskosten<br />
bei hoher Funktionssicherheit<br />
lauten die gängigen Anforderungen an Rolltore<br />
und -gitter. Als hochwertige Alternative<br />
zu den üblichen Scheren- und Rollgittern<br />
präsentiert GKD jetzt ein neuartiges motorisiertes<br />
Abschlusssystem aus Metallgewebe.<br />
Bis zu 8 m breit und 5 m hoch sind die<br />
rollbaren GKD-Verschlusssysteme für Ge -<br />
schäftseingänge, Theken oder Einfahrten.<br />
Die licht- und luftdurchlässige Konstruktion<br />
aus Edelstahl ist innen wie außen nahezu<br />
wartungsfrei einsetzbar.<br />
Stabil, komfortabel und sicher<br />
Trotz ihrer filigranen Anmutung als gewebte<br />
Textur verhindern die stabilen Rolltore und<br />
-abschlüsse unerwünschten Zutritt und<br />
Diebstahl. Zugleich gewährleisten sie eine<br />
optimale Belüftung und ungehinderten Blick<br />
auf die dahinter liegenden Bereiche. Drei<br />
verschiedene Gewebetypen aus Edelstahl<br />
bieten Planern viel Freiraum. Je nach dem<br />
gewünschten Grad der Lichtdurchlässigkeit<br />
stehen die Rollsysteme mit den GKD-Geweben<br />
Tigris, Lago oder Sambesi zur Auswahl.<br />
Das Komplettsystem von GKD bietet Gewebe,<br />
Motor, Führungsschienen, Abschlussprofile<br />
und Wandtaster als Gesamtlösung aus<br />
einer Hand. Die Seitenführungen gewährleisten<br />
ein dauerhaft leises, leichtgängiges<br />
Öffnen und Schließen. Der auf Dauerbetrieb<br />
ausgelegte externe GfA-Antrieb mit digitalen<br />
Endschaltern überzeugt auch bei hoher<br />
Frequenz durch seine extreme Laufruhe.<br />
Wahlweise von innen und außen zu betätigen,<br />
bieten die Rolltore in jeder Betriebsphase<br />
durch eine integrierte Totmannsteuerung<br />
die insbesondere für öffentliche Bereiche<br />
geforderte Sicherheit. Optional bietet GKD<br />
außerdem ein Lichtgitter an, das die Sicherheit<br />
beim Betrieb in leicht zugänglichen<br />
Bereichen noch weiter erhöht. Die nach<br />
europäischen Sicherheitsstandards hergestellten<br />
Rolltore und -abschlüsse aus hochwertigem<br />
Edelstahl sind witterungsbeständig<br />
und pflegeleicht. Die platzsparende<br />
Konstruktion bietet eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten.<br />
(sm 161204317) K<br />
« KONTAKT<br />
GKD – Gebr. Kufferath AG<br />
Metallweberstraße 46<br />
52353 Düren<br />
Tel. +49 2421 803-0<br />
www.gkd.de<br />
(Foto: GKD/Rudi Böhmer)<br />
Die optimierten Seitenführungen gewährleisten ein dauerhaft leises, leichtgängiges Öffnen und<br />
Schließen.<br />
(Foto: GKD/Gögelein)<br />
Die Kombination aus Eleganz und Robustheit<br />
prädestiniert das Abschlusssystem aus<br />
Metallgewebe von GKD für eine Vielzahl<br />
anspruchsvoller Objektlösungen.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Steel Art & Culture K 41<br />
My Home in München<br />
Moradelli-Lochbleche für ein besonderes Hotel<br />
München. Das Boardinghouse, My Home, ein Hotel in der Hanauerstraße<br />
in München-Moosach bietet eine besonders außergewöhnliche Lochblecharchitektur.<br />
Ein bestehendes Bürogebäude wurde entkernt und in eine<br />
moderne Hotelanlage umgebaut.<br />
Wir teilen Ihre<br />
Leidenschaft<br />
für Stahl<br />
Die Fassade des Gebäudes ist mit spiegelndem<br />
Glas verkleidet. Um diesen spiegelnden<br />
Charakter aufrecht zu erhalten,<br />
wurden auch die außen liegenden Treppenhäuser<br />
in ähnlicher Optik, allerdings mit<br />
dem Grundmaterial Edelstahl, ausgeführt.<br />
Seitens der Architektur wurden außergewöhnlich<br />
große Löcher eingebracht, damit<br />
der Blickwinkel nicht durch störendes Material<br />
zwischen den Löchern beeinträchtigt<br />
wird. Verwendet wurde Edelstahl, Werkstoff<br />
1.4301, Oberfläche spiegelnd, in 1,5 mm<br />
Materialdicke. Es wurden Löcher von 40, 45,<br />
60, 70, 90, 110 und 140 mm Durchmesser<br />
eingebracht. Dies erfolgte per Laserstrahl,<br />
damit sich das Metall nicht verformt. Damit<br />
ist sichergestellt, dass die Spiegelung nahezu<br />
ohne Verzerrung erkannt wird.<br />
Im Innenbereich, d. h. für die<br />
Wand-, Decken-, Tresenverkleidung<br />
in der Rezeption sowie bei<br />
einer Trennwand zum Sitzbereich<br />
und einer Trennwand zur<br />
Bar, wurde be wusst das gleiche<br />
Produkt verwendet. Der Architekt<br />
legte unter anderem Wert<br />
auf die (lasertypische) hohe<br />
Reflexion der Schnittkanten, um<br />
sein Beleuchtungskonzept zu<br />
unterstützen. In der Rückwand<br />
der Bar finden liegend Flaschen<br />
Platz, weitere Einrichtungsgegenstände<br />
sind damit fast nicht<br />
notwendig.<br />
Werbestelen am Eingang passen sich durch<br />
ihre moderne Konstruktion an die moderne<br />
Architektur des Gebäudes an. Die Wortund<br />
Bildmarke »My Home« wurde als LED-<br />
Acrylbuchstaben auf 4-Kant-Rahmen installiert<br />
und leuchtet hell nach vorne und zur<br />
Seite. Nach dem Standort Olching ist dies<br />
ein weiterer gelungener Auftritt für die<br />
Hotelkette.<br />
K<br />
(sm 161204337)<br />
« KONTAKT<br />
MORADELLI METAL DESIGN GmbH<br />
Daimlerstraße 1<br />
85551 Kirchheim<br />
Tel. +49 89 900001-0<br />
www.moradelli.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> bietet Ihnen<br />
den einzigartigen Mix aus<br />
Wirtschaft, Markt und Technik.<br />
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Online unter<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
Abo-Service<br />
Gabriele Wald<br />
gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Tel.: +49 211 6707-527<br />
Fax: +49 211 6707-582<br />
Lochbleche geben dem Hotel<br />
»My Home« in München-<br />
Moosach eine besondere Note.<br />
(Foto: Th. Sauer/Moradelli)<br />
Montan- und<br />
Wirtschafsverlag GmbH<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
42 K Aus den Unternehmen<br />
Der Stahl- und Systemlieferant Marks verfügt über einen<br />
umfangreichen und modernen Maschinenpark mit Sägetechnik<br />
von Kasto.<br />
Die neueste Anschaffung im Hause Marks ist eine Blockbandsäge vom<br />
Typ Kasto bloc U 5. Leichtere Werkstücke positionieren die Mitarbeiter hier<br />
von Hand auf der Säge, schwere per Hallenkran.<br />
Losgröße Eins erfordert leistungsfähige<br />
Technik und flexible Systeme<br />
Wirtschaftlichkeit und Effizienz mit Säge- und Lagertechnik von Kasto<br />
Achern/Schalkau/Eisenberg/Weimar. Mit den Anlagen von Kasto<br />
können Unternehmen, die Metalllanggut und Blech be- und verarbeiten,<br />
flexibel auf verschiedene Kundenanforderungen reagieren. Dies betrifft<br />
die Sägemaschinen genauso wie die Lagertechnik. Wirtschaftlichkeit,<br />
Effizienz und eine klare Kundenorientierung sind für das Unternehmen<br />
dabei wichtige Kerngedanken bei der Konzeption der Technik.<br />
In diesem Jahr feierte das Zweigwerk<br />
des Säge- und Lagertechnikherstellers in<br />
Schalkau sein 25-jähriges Jubiläum. Auf<br />
mehr als 170 Jahre Tradition blickt das in<br />
Achern in Baden-Württemberg ansässige<br />
Unternehmen, die KASTO Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG, insgesamt zurück. Welche<br />
Entwicklungen sich dahinter verbergen,<br />
demonstrierten einige Kunden bei der Präsentation<br />
der eingesetzten Anwendungen.<br />
Genau wie die Kasto Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG agiert beispielsweise die<br />
Marks GmbH aus dem thüringischen Eisenberg<br />
als Familienunternehmen. Der Stahlund<br />
Systemlieferant besetzt eine Nische, die<br />
für große Lieferanten nicht lukrativ er -<br />
scheint: Er bietet ein umfangreiches Lagersortiment<br />
im Rohmaterialbereich, Präzisionsflachstahl<br />
und Norm-P-Platten, kurzfristige<br />
Lieferungen auch in kleinen Mengen sowie<br />
umfangreiche Anarbeitungsmöglichkeiten<br />
mit modernster Fertigungstechnik. Mit diesem<br />
Konzept ist das Unternehmen deutschlandweit<br />
sehr gefragt. Als Fachlieferant für<br />
den Werkzeug- und Maschinenbau bietet<br />
Marks seinen Kunden ein breites Sortiment<br />
an verschiedensten Rohmaterialien, darunter<br />
Präzisionsflachstahl, Werkzeug- und<br />
Nirostähle, Aluminium, Erodierkupfer, Grauguss,<br />
Graphite, Rotgussbronze oder Messing.<br />
Für die verschiedensten Schnitte<br />
die passende Säge<br />
»Wir verstehen uns als Systemlieferant für<br />
den Werkzeug- und Formenbau, den Ma -<br />
schinenbau sowie für Lohnfertiger. Entsprechend<br />
umfasst unser Portfolio Rohmaterial,<br />
Normalien und Führungselemente, Formeinsätze,<br />
Fixzuschnitte und komplett vorgefertigte<br />
Bauteile. Dieses umfangreiche Lagersortiment<br />
und unsere hohe Fertigungstiefe<br />
sind unsere größten Stärken«, sagt Firmenchef<br />
Lothar Marks. Mit Blick auf die Flexibilität<br />
seines Unternehmens erklärt er: »Wir<br />
haben mehr als 3.000 t Rohmaterial auf<br />
Lager und versenden Bestellungen von La -<br />
gerartikeln in der Regel noch am gleichen<br />
Tag, Zuschnitte meist innerhalb von 24 h.«<br />
Um so punktgenau und kundenorientiert<br />
reagieren zu können, bedarf es nicht nur<br />
einer ausgefeilten Auftragslogistik. Auch ein<br />
leistungsfähiger und flexibel nutzbarer<br />
Maschinenpark sind unabdingbar. Bei der<br />
Sägetechnik setzen die Thüringer dabei konsequent<br />
auf Kasto-Technik.<br />
Insgesamt zehn Sägen des baden-württembergischen<br />
Herstellers stehen in den<br />
Produktionshallen bei Marks. Dazu gehören<br />
unter anderem eine Blockbandsäge vom Typ<br />
Kasto bloc U 5, zwei halbautomatische Vertikal-Bandsägemaschinen<br />
vom Typ Kasto<br />
vertical, eine vollautomatische, CNC-ge -<br />
steuerte Kreissäge vom Typ Kasto variospeed<br />
C 15 oder für die wirklich großen<br />
Abmessungen eine Kasto cross A 4 x 12.<br />
Diese Vielfalt ist Voraussetzung, um die 300<br />
Anfragen pro Tag zügig abarbeiten zu können.<br />
Obwohl die Anlagen sehr zuverlässig<br />
laufen, weiß Lothar Marks durchaus zu<br />
schätzen, dass er im Bedarfsfall den Service<br />
in Reichweite hat. Schließlich sind Flexibilität<br />
und Schnelligkeit ein Baustein seines Ge -<br />
schäftsmodells.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Aus den Unternehmen K 43<br />
(Fotos: Kasto Maschinenbau)<br />
Herzstück des Lagers ist ein dynamisches Regalbediengerät mit einer Hubgeschwindigkeit<br />
von bis zu 24 m/min und einer Längsfahrgeschwindigkeit bis zu<br />
150 m/min.<br />
Großes Leistungsspektrum<br />
erfordert Organisationstalent<br />
Auch die Jörg Schneider Edelstahlverarbeitung<br />
e.K. aus Weimar fertigt bis Losgröße<br />
Eins. Das 1991 gegründete inhabergeführte<br />
Unternehmen ist auf die Herstellung von<br />
hygienesensiblen Betriebseinrichtungen aus<br />
Edelstahl spezialisiert. Die Produkte kommen<br />
in den verschiedensten Branchen zum<br />
Einsatz: von der Großküche über die Lebensmittel-<br />
und Pharmaindustrie bis zur Mikroelektronik<br />
und den Maschinenbau.<br />
Schneider versteht sich als Systempartner<br />
seiner Kunden: Das Leistungsspektrum<br />
reicht von der Konstruktion und Produktentwicklung<br />
über sämtliche Fertigungsschritte<br />
wie Laserschneiden, Biegen, Schweißen und<br />
Oberflächenbearbeitung bis zur termingerechten<br />
Auslieferung mit dem eigenen<br />
Fuhrpark. Eine große Herausforderung ist<br />
dabei die enorme Variantenvielfalt: »Wir<br />
produzieren im Monat etwa 800 Baugruppen,<br />
die meisten davon auf Kundenauftrag<br />
in Losgröße Eins«, beschreibt Inhaber und<br />
Geschäftsführer Jörg Schneider. »Je nach<br />
Auftragslage sind in unserer Fertigung<br />
4.000 bis 6.000 verschiedene Blechteile im<br />
Umlauf.«<br />
Effiziente und transparente Abläufe im<br />
internen Materialfluss sind für den Edelstahl-Spezialisten<br />
daher von zentraler Be -<br />
deutung – zumal die komplette Fertigung<br />
Das KASTO-Längslagersystem<br />
Uniline bietet auf einer kompakten<br />
und schmalen Grundfläche<br />
bis zu 750 Lagerplätze<br />
für Langgut, flächige und<br />
voluminöse Waren mit Längen<br />
bis zu 6 m und max. 1 m Höhe.<br />
just-in-time auf die Auslieferung hin getaktet<br />
ist. »Das bedeutet, dass jedes Teil genau<br />
zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein<br />
muss«, erklärt Schneider. Doch damit nicht<br />
genug: „Wir arbeiten meistens projektbezogen,<br />
dabei kommt es in etwa 20 bis 30 %<br />
der Fälle zu Terminverschiebungen seitens<br />
der Kunden. Das macht die Kommissionierung<br />
für uns noch schwieriger.« In der Vergangenheit<br />
kam es zum Beispiel regelmäßig<br />
vor, dass Rohwaren oder Halbfertigteile an<br />
einen Arbeitsplatz geliefert, dort aber tagelang<br />
nicht gebraucht wurden. »Das verschlang<br />
wertvollen Platz und erschwerte es<br />
uns, den Überblick zu behalten«, erinnert er<br />
sich.<br />
Um die komplexen Abläufe in der Rohmaterialversorgung<br />
und Kommissionierung zu<br />
vereinfachen und zu vereinheitlichen, suchte<br />
der Edelstahlverarbeiter zusammen mit<br />
den Kasto-Experten nach einer Lösung, mit<br />
der die geforderten Aufgaben bestmöglich<br />
erfüllt werden. Gemeinsam entschied man<br />
sich schließlich für das Längslagersystem<br />
Uniline, das speziell zur effektiven Materialbereitstellung<br />
an Bearbeitungsmaschinen<br />
und zum Kommissionieren konzipiert ist.<br />
Das Lager wurde als Silokonstruktion mit<br />
Dach- und Wandverkleidung direkt an eine<br />
der bestehenden Fertigungshallen von<br />
Schneider angebaut. Mit einer Systemhöhe<br />
von 14,5 m bietet es jetzt auf einer kompakten<br />
und schmalen Grundfläche bis zu 750<br />
Lagerplätze für Langgut, flächige und voluminöse<br />
Waren mit Längen bis zu sechs<br />
Metern und maximal einem Meter Höhe. Als<br />
Ladungsträger kommen drei Typen von Systempaletten<br />
mit Traglasten bis 5.000 kg<br />
zum Einsatz. Diese nehmen flexibel unterschiedliche<br />
Blech- und Profilmaterialien,<br />
aber auch Europaletten, Kisten und Gitterboxen<br />
auf. Das Längslager verfügt über drei<br />
Auslagerstationen in der Halle und zwei<br />
Einlagerstationen im Außenbereich, die über<br />
ein Regalbediengerät angefahren werden.<br />
Zwischen 8.000 und 10.000 verschiedene<br />
Artikel bewahrt Schneider in dem Uniline-<br />
Lager auf – vom Rohmaterial bis hin zu komplett<br />
montierten Baugruppen.<br />
Seit Ende 2013 ist das Lagersystem bei<br />
Schneider Edelstahlverarbeitung erfolgreich<br />
im Einsatz. »Wir konnten unsere Kapazitäten<br />
deutlich erhöhen, die Wege in unserer<br />
Produktion kürzer und effizienter gestalten<br />
und die Bestandstransparenz merklich steigern«,<br />
benennt der Unternehmenschef<br />
wichtige Pluspunkte der Technik.<br />
Doch wer Erfolg haben will, muss aktuelle<br />
Entwicklungen in den Anlagenkonzepten<br />
umsetzen. Und so stattet Kasto seit Kurzem<br />
seine Lagersysteme auf Wunsch mit einem<br />
integrierten Energiespeicher aus. abm K<br />
« KONTAKT<br />
KASTO Maschinenbau<br />
GmbH & Co. KG<br />
Industriestraße 14<br />
77855 Achern-Gamshurst<br />
Tel. +49 7841 61-0<br />
www.kasto.com<br />
(sm 161204411)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
44 K Aus den Unternehmen<br />
Krantechnik wird erlebbar<br />
Neues KranHaus bei ABUS<br />
Gummersbach. Es war der Grieche Archimedes, der sich bereits in der<br />
Antike um wesentliche wissenschaftliche Arbeiten um die Hebetechnik<br />
verdient gemacht hat. Die Archimedesstraße im oberbergischen<br />
Gummersbach führt daher nicht ohne Grund zum neuen Verkaufs- und<br />
Schulungszentrum der ABUS Kransysteme GmbH auf dem Kopf des<br />
Gewerbegebietes Sonnenberg.<br />
Auf den schlichten Namen »KranHaus«<br />
hat der Hallenkranhersteller ABUS sein neues<br />
Ausstellungs- und Seminarzentrum ge -<br />
tauft. In dem im Sommer 2016 eingeweihten<br />
Gebäudekomplex will der Kranbauer<br />
künftig Kunden empfangen, Produkte präsentieren<br />
und Schulungen durchführen.<br />
In der KranHalle auf 1.650 m 2 können<br />
Besucher über 35 voll funktionsfähige Laufund<br />
Leichtkrananlagen besichtigen und die<br />
Vorzüge des ABUS-Portfolios selbst erleben.<br />
Im 800 m 2 großen Technikbereich werden<br />
einzelne Bestandteile der Krantechnik be -<br />
greifbar gemacht: Ein Kastenträger ist z. B.<br />
von innen begehbar, man kann in einem<br />
Fahrkorb an einem Fahrwerksträger fahren<br />
oder den 120-t-Seilzug GM 000 selber steuern.<br />
In der oberen Etage wurde die Kranwerkstatt<br />
eingerichtet, das neue Schulungszentrum<br />
für Seminare zur Instandhaltung, Prüfung<br />
und Montage von ABUS-Kranen. In<br />
zwei Werkstatträumen können theoretische<br />
und praktische Grundlagen für Instandhalter<br />
und Servicefachleute gelegt werden. Für<br />
Arbeiten an Antrieben und Hubwerken stehen<br />
Arbeitsinseln zur Verfügung. Einstellungen<br />
und Verdrahtungen lassen sich an mehreren<br />
voll funktionsfähigen Kranen mit<br />
eben erdig zugänglicher Zentralelektrik vornehmen.<br />
Zum Austausch und für Pausen<br />
dienen die Kranwerkstatt-Lounge und die<br />
Dachterrasse. Zwei ebenfalls neu errichtete<br />
Bürogebäude bieten Platz für über 300 Mitarbeiter.<br />
In moderner Open Office-Architektur<br />
arbeiten dort auf 7.100 m² nahezu alle<br />
Verwaltungsbereiche, die für die Auftragsabwicklung<br />
benötigt werden: Vertrieb, Technik,<br />
Montageplanung, Service und Ersatzteilverkauf.<br />
Bereits seit 2011 baut ABUS an diesem<br />
20 ha großen Standort schwere Laufkrane.<br />
Für Verwaltungsbereiche und Produktionsstätten<br />
stehen noch weitere Geländebereiche<br />
zur weiteren Expansion zur Verfügung.<br />
Neben Kunden und Interessierten möchte<br />
ABUS in Zukunft im KranHaus auch Fachleute<br />
aus dem Industrie- und Gewerbebau<br />
sowie der Intralogistik ansprechen. Verschiedene<br />
Fach- und Kompetenztagungen sowie<br />
Tage der offenen Tür sind angedacht.<br />
Neu: intelligente Kransteuerung<br />
Aktuell im Gespräch sind derzeit die komfortable<br />
Einstellung sämtlicher Kranparameter<br />
vom Laptop oder Tablet aus sowie die<br />
neue Steuerungsgeneration ABUControl,<br />
die zahlreiche Sicherheits- und Komfortfeatures<br />
verspricht. Dabei vergisst das mo -<br />
dulare System jedoch nicht den Anspruch,<br />
servicefreundlich zu sein.<br />
Herausragend sind vor allem die für einen<br />
Serienlaufkran vollkommen neuartigen Features.<br />
Highlight ist die Pendeldämpfung, die<br />
(Bilder: Xxxxx)<br />
Highlight des Kranhauses ist der begehbare Zweiträgerlaufkran, auf dem die Gäste in 8 m Höhe<br />
mitfahren und das Fahrgefühl und -verhalten des Krans selbst erleben können.<br />
Die intelligente Kransteuerung ABUControl<br />
ist für sämtliche Laufkranbauarten von ABUS<br />
verfügbar.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Aus den Unternehmen K 45<br />
Das neue KranHaus von ABUS wurde<br />
diesen Sommer eingeweiht.<br />
ungewollte Bewegungen<br />
der Last verhindert. Das System<br />
basiert auf mathematischen Berechnungen<br />
und den aktuellen Messwerten der Ge -<br />
schwindigkeit und Ha kenhöhe. Kran und<br />
Katze werden so abgebremst und beschleunigt,<br />
dass die Fahrbewegung dem trägheitsbasierten<br />
Lastpendeln entgegenwirkt und<br />
die Last so nahezu ohne Eigenbewegung<br />
am Haken hängt. Vor allem Kranführern, die<br />
nur gelegentlich in ihrem Arbeitsalltag mit<br />
dem Lasttransport beschäftigt sind, verspricht<br />
das System zusätzliche Sicherheit.<br />
ABUControl kann in hohem Maße an die<br />
Bedürfnisse der Bediener angepasst werden.<br />
Möglich ist das komfortabel über die Softwareoberfläche<br />
KranOS. Der<br />
Nutzer loggt sich vom Boden aus drahtlos<br />
per WLAN am Kran ein und kann auf verschiedenen,<br />
übersichtlich gestalteten Bildschirmseiten<br />
Ein stellungen für Fahrantriebe,<br />
Hubwerke und sämtliche Sonderfunktionen<br />
vornehmen.<br />
So lassen sich für alle Antriebe die Bewegungsprofile<br />
individuell auswählen und einstellen.<br />
Dadurch bestimmt der Nutzer, ob<br />
sich der Kran stufenlos beschleunigen und<br />
bremsen lässt oder in der traditionellen<br />
zweistufigen Weise. Auch Beschleunigung<br />
und Bremszeit sowie die maximalen und<br />
minimalen Geschwindigkeiten können hier<br />
angepasst werden. Ideal ist das<br />
zum Beispiel, um einen neuen Kran mit<br />
ABUControl an Bestandsanlagen anzupassen,<br />
um dem Kranführer den Wechsel von<br />
einem Hebezeug zum anderen zu erleichtern.<br />
Die neue Kransteuerung ABUControl hat<br />
zahlreiche Features serienmäßig an Bord. K<br />
« KONTAKT<br />
ABUS Kransysteme GmbH<br />
Sonnenweg 1<br />
51647 Gummersbach<br />
Tel. +49 2261 37-0<br />
www.abus-kransysteme.de<br />
(sm 161204413)<br />
GRUNDSTEIN FÜR NEUES<br />
LOGISTIKZENTRUM IN HAMBURG<br />
Hamburg. Mitte Oktober 2016 wurde der<br />
Grundstein für das neue Logistikzentrum der<br />
STILL GmbH in Hamburg gelegt. In unmittelbarer<br />
Nähe zum STILL-Stammhaus entstehen auf einem<br />
Gelände am Billbrookdeich bis zum Frühjahr kommenden<br />
Jahres zwei Hallen mit einer Gesamtfläche<br />
von ca. 27.000 m². Das Investitionsvolumen<br />
für das Projekt beläuft sich auf rd. 30 Mill. €.<br />
Das neue Logistikzentrum soll zum innovativen<br />
Drehkreuz der künftigen innerbetrieblichen Lo -<br />
gistik für STILL werden. Die bisher dezentral im<br />
Gewerbegebiet Billbrook angesiedelten Bereiche<br />
Großteilelager und Fahrzeugversand werden im<br />
neuen Logistikzentrum gebündelt.<br />
www.still.de<br />
K<br />
/<br />
WS (hp)/SE/Jp (sm 161204324)<br />
MANDELLI SISTEMI WIDMET<br />
CHEFENTWICKLER STIPENDIUM<br />
Piacenza. Der italienische Anlagenbauer Mandelli<br />
Sistemi SpA pflegt sein Gedenken an den<br />
kürzlich verstorbenen Chefentwickler Francesco<br />
Mulazzi in besonderer Weise: Das Unternehmen<br />
hat ein Stipendium ins Leben gerufen. Junge Ingenieure<br />
sollen die Chance erhalten, die Welt des<br />
Maschinenbaus zu entdecken. Voraussetzung ist,<br />
dass sie am Polytechnikum Mailand studieren.<br />
Außerdem müssen sie auf dem Campus Piacenza<br />
im akademischen Jahr 2016 / 2017 den Masterstudiengang<br />
Maschinenbau belegen und sich auf<br />
den Bereich Werkzeugmaschinen & Fertigungssysteme<br />
konzentrieren. Nach der Abschlussprüfung<br />
können sie dann bei Mandelli Sistemi ein<br />
sechsmonatiges Praktikum absolvieren.<br />
www.mandelli.com<br />
K<br />
/<br />
kibi/WS(SHN)/SE/Jp (sm 161003883)<br />
LANTEK UND BYSTRONIC<br />
VERKÜNDEN PARTNERSCHAFT<br />
Darmstadt. Eine langfristige technologische<br />
Partnerschaft und strategische globale Allianz<br />
gehen Bystronic, Anbieter hochmoderner Systeme<br />
und Dienstleitungen zur Blechverarbeitung, und<br />
Lantek ein. Lantec zählt zu den Marktführern bei<br />
Softwarelösungen und der Entwicklung und<br />
Bereitstellung von Softwaresystemen für die optimierte<br />
Produktion von Blechteilen, Rohren und<br />
Profilen. Das Unternehmen wird sowohl Softwaresysteme<br />
für das Produktionsmanagement als<br />
auch Consultingkompetenz für Bystronic bereitstellen.<br />
Ziel der beiden Unternehmen ist es, gemeinsam<br />
ein MES-System zu entwickeln, das sich nahtlos<br />
in die Maschinensysteme und Software von Bystronic<br />
einfügt, als Gesamtlösung hervorragend<br />
mit den Systemen von Bystronic zusammenarbeitet<br />
und ihre Effizienz und Produktivität auf ein<br />
neues Leistungsniveau hebt.<br />
www.lanteksms.com<br />
K<br />
/<br />
WS/WS/SE/ (sm 161204327)<br />
ZWICK ROELL ERÖFFNET IN<br />
INDIEN AUSBILDUNGSZENTRUM<br />
Ulm. Ende Juni hat der Prüfmaschinen-Hersteller<br />
Zwick Roell zusammen mit der Hilfsorganisation<br />
Don Bosco Mondo e.V. die Zwick Roell Training<br />
Academy im indischen Chennai eröffnet. Im Rahmen<br />
einer einjährigen Ausbildung werden dort<br />
benachteiligte Jugendliche zu Prüfmaschinenbedienern<br />
ausgebildet, um ihnen den Einstieg ins<br />
Berufsleben zu erleichtern und damit die Chance<br />
auf eine bessere Zukunft zu ermöglichen.<br />
www.zwick.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903944)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
46 K Aus den Unternehmen<br />
Planung leicht gemacht<br />
markmann + müller erleichtert die Produktionsplanung in der Stahlbranche<br />
Herdecke. Die markmann + müller datensysteme gmbh kommt dem<br />
Wunsch vieler Stahlhändler nach, die Planung von Anarbeitungsaufträgen<br />
optimal zu unterstützen. Ab jetzt lässt sich die Planung einfach und schnell<br />
durchführen und somit die Transparenz in allen Teilen des Unternehmens<br />
erhöhen. Die erfolgreiche Branchenlösung m+m StahlPLUS wurde um die<br />
m+m Plantafel erweitert.<br />
Wer Anarbeitungsaufträge vernünftig<br />
planen will, benötigt viele Informationen:<br />
Welche Menge muss zu welcher Zeit fertig<br />
sein, um den Liefertermin des Kunden zu<br />
halten? Was habe ich bereits auf meinen<br />
Maschinen an Aufträgen eingelastet? Wie<br />
viel Zeit benötigt der einzuplanende Auftrag?<br />
Ist das Vormaterial in ausreichender<br />
Menge auf Lager? Müssen Arbeitsschritte<br />
an einen Lohndienstleister ausgelagert werden?<br />
Meist müssen diese Informationen<br />
zeitaufwendig zusammen getragen werden<br />
– kurzfristige Änderungen durch eilige Aufträge<br />
sind mühsam. Die Auswirkungen auf<br />
andere Aufträge sind dann häufig nicht<br />
sichtbar.<br />
Die m+m Plantafel bündelt alle Informationen<br />
an einer Stelle und schafft somit<br />
Transparenz für den Planer. Im Einzelnen<br />
bedeutet dies Folgendes: Der Informationsgehalt<br />
erhöht sich, da die Verantwortlichen<br />
Anarbeitungsaufträge, Kapazitätsbeanspruchung,<br />
Engpässe und Liefertermine auf<br />
einen Blick erkennen können. Konflikte und<br />
Abhängigkeiten sind sofort sichtbar und<br />
können durch simples Verschieben (Dragand-drop)<br />
korrigiert werden. Ein weiterer<br />
Vorteil der Plantafel ist, dass die Kapazitätsauslastung<br />
verbessert wird und sich die<br />
Genauigkeit der Lieferzusagen erhöht. Auf<br />
unerwartete Änderungen kann schnell<br />
reagiert werden und die Folgen der Änderung<br />
sind direkt zu sehen. Das Planungsergebnis<br />
steht dann allen Abteilungen des<br />
Unternehmens zur Verfügung – der Planer<br />
wird dadurch von zahlreichen Rückfragen<br />
entlastet.<br />
(sm 161204350) K<br />
« KONTAKT<br />
markmann + müller<br />
datensysteme gmbh<br />
Gahlenfeldstraße 45<br />
58313 Herdecke<br />
Tel. +49 2330 801-0<br />
www.mumdat.de<br />
(Bilder: markmann + müller)<br />
Anarbeitungsauftragsansicht: In der Anarbeitungsauftragsansicht<br />
werden die einzelnen Anarbeitungsaufträge<br />
auf einem Zeitstrahl angezeigt. Bei mehreren Arbeitsschritten<br />
ist der Verlauf durch die Einzelschritte sichtbar. Der Liefertermin<br />
ist dabei immer im Blick. Durch einfaches Verschieben<br />
können die Termine geändert werden.<br />
Kapazitätenansicht: In der Kapazitätenansicht wird angezeigt, welche<br />
Aufträge auf einer Maschine liegen und wie viel Zeit der einzelne Auftrag<br />
in Anspruch nimmt. Liegen zu viele Aufträge auf der Maschine zeigt die<br />
m+m Plantafel dies sofort an. Durch einfaches Verschieben können die<br />
Konflikte dann aufgelöst werden.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Stahlmärkte im Umbruch<br />
Hintergründe, Fakten,<br />
betriebliche Konsequenzen und Perspektiven<br />
Neu<br />
2016<br />
84,53 €<br />
Prof. Dr. Lothar Grebe · Stahlhandels-Institut, Meerbusch<br />
2016 · 200 Seiten<br />
<br />
<br />
Hintergründe, Fakten,<br />
Betriebliche Konsequenzen,<br />
Perspektiven<br />
Prof. Dr. Lothar Grebe<br />
Herausgeber:<br />
Stahlhandels-Institut<br />
1. Auflage 2016<br />
Dieses neue Fachbuch beleuchtet die derzeitigen ökonomischen Rahmenbedingungen, verdeutlicht die Folgen für<br />
die Entwicklung der Stahlmärkte und beschreibt ausführlich die sich – je nach Produktausrichtung – im Stahlgeschäft<br />
bietenden Marktchancen.<br />
Verlag Stahleisen GmbH<br />
Sohnstraße 65 · D-40237 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 561 · Fax: +49 211 6707- 547<br />
E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de
Die Hausmesse Hyster HUB 2016 hat zahlreiche Kunden und<br />
Interessenten ins niederrheinische Weeze gelockt.<br />
(Foto: WS)<br />
Flurförderzeuge für anspruchsvolle<br />
Anwendungen<br />
Hyster zeigte robuste Lösungen für die Stahlbranche<br />
Weeze. Im niederrheinischen Weeze nahe der niederländischen Grenze<br />
hat der Flurförderzeugehersteller Hyster Anfang Oktober eine internationale<br />
Hausmesse »HUB 2016« veranstaltet. Vom Handgabelhubwagen bis zu<br />
Schwerlaststaplern und Reachstackern wurde die gesamte Produktpalette<br />
gezeigt. Auch verschiedene Lösungen für die Stahl-, Automobil- und<br />
Recyclingbranche waren dabei.<br />
Zum Programm gehörten Live-Vorführungen<br />
und Simulationen in realitätsnaher<br />
Umgebung, aber auch die Ausstellung von<br />
Anbaugeräten und Zubehör. Auf dem Hyster<br />
HUB wurde für jede Herausforderung eine<br />
entsprechende Lösung gezeigt – ob nun<br />
Stap ler für Arbeitsumgebungen mit sehr<br />
hohen bzw. niedrigen Temperaturen oder für<br />
den Einsatz in verschmutzten, nassen und<br />
feuchten Einsatzbereichen oder auch bei<br />
beengten Platzverhältnissen gefragt waren.<br />
Die verschiedenen Lösungen für die Stahlindustrie<br />
überzeugten durch dauerhaft ge -<br />
ringe Betriebskosten und einen reduzierten<br />
Kraftstoffverbrauch. Besonderes Interesse<br />
fanden die Sonderanfertigungen für an -<br />
spruchsvolle Stahlanwendungen. »Entscheidend<br />
hierfür sind zuverlässige Flurförderzeuge,<br />
die schwere, sperrige Lasten in<br />
anspruchsvollen Arbeitsumgebungen effektiv<br />
transportieren. Die Stahlindustrie nutzt<br />
meistens Stapler mit Tragfähigkeiten von<br />
mehr als 8 t und mit Anbaugeräten«, so<br />
Botros Hanna von Hyster Europe. Da seien<br />
robuste Stapler notwendig, die leicht be -<br />
dienbar sind und ein einfaches Positionieren<br />
der Lasten erlauben. Meistens geht es dann<br />
auch um komplette Lösungen für das Handling.<br />
Bei Hyster gibt es speziell für diesen<br />
Kundenkreis ein eigenes Team, das über<br />
entsprechende Erfahrung in der Stahlbranche<br />
verfügt.<br />
Alle Hyster-Gabelstapler mit Tragfähigkeiten<br />
bis 52 t sind für härteste Anwendungen<br />
ausgelegt; es existieren zusätzliche Ausstattungen<br />
speziell für den Einsatz der Stahlindustrie.<br />
Zur Lösung von Staubproblemen<br />
wurden ein erweiterter Lufteinsatz mit Vorabscheider<br />
zur Vermeidung von Motorschäden,<br />
ein lastabhängiges Kühlsystem zur<br />
Reduzierung von Staubaufwirbelungen<br />
durch den Lüfter sowie ein automatisches<br />
Schmiersystem zur Verdrängung von<br />
Schmutz in kritischen Verschleißbereichen<br />
eingeführt. Auch gegen Hitze lassen sich die<br />
Stapler durch diverse Maßnahmen schützen.<br />
Geringere Kosten, höhere Umweltverträglichkeit<br />
und Zuverlässigkeit<br />
Die Hyster-Schwerlaststapler zählen nach<br />
Unternehmensangaben zu den energieeffizientesten<br />
weltweit; Kunden aus der<br />
Stahl industrie konnten bis zu 25 % Kraftstoffeinsparungen<br />
erzielen. »Um den höchsten<br />
Nutzen und eine optimale Leistung aus<br />
einem Gabelstapler herauszuholen, müssen<br />
Käufer die Gesamtbetriebskosten in Relation<br />
zu den jeweiligen Anwendungen über<br />
einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren,<br />
bei größeren Staplern auch länger setzen.<br />
Betriebsstunden, Gefälle, kontinuierliche<br />
Hubbewegung bei voller Auslastung, Hitze,<br />
Staub und weitere Faktoren wirken sich auf<br />
die Betriebskosten aus«, erläutert Hanna.<br />
Ob Stahlbandcoils, Drahtcoils, Rohre,<br />
Rundprofile, Baustahl oder heiße Halberzeugnisse,<br />
mit den passenden, erprobten<br />
Anbaugeräten, die teilweise in Kooperationen<br />
mit anderen Unternehmen angeboten<br />
werden, können Hyster-Stapler die typischen<br />
Stahlprodukte transportieren. Es sind<br />
Mehrzweckseitenschubträger (integriert<br />
oder mit Hakenaufhängung) mit Gabelzinkenverstellung<br />
mit verschiedenen Gabelzinken<br />
und Frontanbaugeräten für den schnellen<br />
Wechsel im Angebot. Dazu gehören<br />
abgerundete Gabelzinken, Greifklammern,<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Aus den Unternehmen K 49<br />
Der Reachstacker RS 45-31 CH (links) verfügt<br />
über eine Tragfähigkeit bis 45 t (1. Reihe)<br />
bzw. 31 t (2. Reihe); der Schwerlaststapler<br />
Hyster 25-12 (rechts) eignet sich für den<br />
Transport von Coils.<br />
(Foto: Hyster)<br />
Coil-Wendegeräte mit Rotation, C-Haken,<br />
Rohrstabilisatoren, hydraulische Rohrgreifer,<br />
Coildorne (mit bis zu 13 Trägern), Doppelund<br />
Langdorne, Magnete und mehr.<br />
Hyster unterstützt seine Kunden durch ein<br />
regionales Händlernetzwerk, um schnell vor<br />
Ort reagieren zu können. Für jede Region<br />
gibt es einen eigenen Industry Manager.<br />
Vorpremiere für<br />
Lithium-Ionen-Stapler<br />
Weiteres Highlight der Hausmesse war der<br />
neue 8-t-Lithium-Ionen-Stapler J8.0XN, der<br />
kurz vor der Markteinführung stand. Er<br />
erreicht fast die gleiche Leistung wie ein<br />
Stap ler mit Verbrennungsmotor. Die Batterie<br />
kann innerhalb von 2 h aufgeladen werden,<br />
sodass der Stapler auch im Dreischichtbetrieb<br />
einsetzbar ist. Neu waren außerdem<br />
zwei Wiegesysteme für Reachstacker, die<br />
sich gemäß SOLAS-Richtlinie zur Ermittlung<br />
des Bruttogewichts von Containern beispielsweise<br />
für Häfen und Terminals eignen.<br />
Darüber hinaus konnte das drahtlose Fuhrpark-Management-System<br />
Hyster Tracker<br />
in seiner neuesten Version getestet werden.<br />
Dieses eignet sich übrigens auch für den<br />
nachträglichen Einbau in Fremdfabrikate,<br />
sodass auch gemischte Fuhrparks mit einem<br />
einzigen Telematiksystem ausgestattet werden<br />
können.<br />
(sm 161204414) K<br />
« KONTAKT<br />
Hyster Europe<br />
Siemensstraße 9<br />
63263 Neu-Isenburg<br />
Tel. +49 6102 36868-0<br />
www.hyster.de<br />
ÖLAUFLAGENMESSUNG IM<br />
ALUMINIUM-SERVICE-CENTER<br />
Wenden. Das Unternehmen Klöckner & Co<br />
errichtet über seine Tochtergesellschaft, die<br />
Becker Stahl-Service GmbH, am Standort in<br />
Bönen, Nordrhein-Westfalen, ein Service Center<br />
zur Verarbeitung von Aluminiumflachprodukten<br />
für die Automobil- und verarbeitende Industrie in<br />
Europa unter dem Namen »Becker Aluminium<br />
Service GmbH«. Mit der Fertigstellung im Jahr<br />
2017 geht die Schaffung von rd. 40 Arbeitsplätzen<br />
am Standort Bönen einher.<br />
»Mit dem Aufbau von Becker Aluminium Service<br />
setzen wir unsere Strategie der Erhöhung des<br />
Umsatzanteils mit höherwertigen Produkten und<br />
Dienstleistungen weiter konsequent um. Gleichzeitig<br />
erweitern wir das Produktportfolio von<br />
Becker um einen der zukunftsträchtigsten Werkstoffe<br />
der Automobilindustrie und können bei der<br />
Vermarktung auf langfristig gewachsene Kundenbeziehungen<br />
aufbauen«, so Gisbert Rühl, Vorsitzender<br />
des Vorstands der Klöckner & Co SE.<br />
Nach der Einölung des Bandes über eine elektrostatische<br />
Einölmaschine und vor der Zerteilung<br />
des Bandes in bis zu 50 Einzelstreifen in einer<br />
Längsteilanlage (beides geliefert von der Heinrich<br />
Georg GmbH Maschinenfabrik) wird dort zukünftig<br />
mit EMG SOLID ® die Ölauflage auf den verschiedenen<br />
Oberflächengüten des Aluminiumbandes<br />
sicher und kontinuierlich online bestimmt.<br />
Das auf Infrarot-Spektroskopie basierende<br />
Gerät EMG SOLID ® ist anwendbar auf einer Vielzahl<br />
von Metalloberflächen. Eine zielgerichtete<br />
und sichere Einölung bietet erhebliche Wertschöpfungspotenziale<br />
für die Weiterverarbeitung<br />
des Materials nicht nur in der Automobilindustrie.<br />
EMG SOLID bildet in diesem Einsatzfeld daher ein<br />
entscheidendes Element in der Sicherstellung der<br />
vom Endabnehmer spezifizierten Ölauflage. Eine<br />
Anforderung, die prozessbedingt mit den heute<br />
häufig eingesetzten Handmessgeräten einfach<br />
nicht erreichbar ist.<br />
www.emg-automation.com<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 161204294)<br />
BENTELER AUTOMOTIVE<br />
INVESTIERT IN WACHSTUMS-<br />
REGION OSTEUROPA<br />
Für<br />
BENTELER Automotive ist Tschechien ein wichtiger<br />
Produktionsstandort in Osteuropa. Um dem<br />
zukünftigen Wachstum gerecht zu werden, investiert<br />
BENTELER in ein neues Komponentenwerk<br />
in Tschechien. Das fünfte Werk wird Ende 2017 in<br />
Betrieb gehen und legt den Produktfokus auf<br />
Leichtbaukomponenten aus Aluminium sowie<br />
warmgeformte Stahlbauteile. Bis zu 500 Arbeitsplätze<br />
werden indem Industriepark bei Klášterec<br />
<br />
www.benteler.de<br />
K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903943)<br />
EWM EXPANDIERT MIT NEUEM<br />
SCHWEISSZENTRUM<br />
Mündersbach. Die EWM AG baut ihre Präsenz<br />
und Nähe zum Kunden kontinuierlich aus. Mit der<br />
Erweiterung und Neueröffnung der seit 2010<br />
bestehenden Niederlassung in Neu-Ulm expandiert<br />
der deutsche Hersteller von Lichtbogen-<br />
Schweißtechnik weiter. An dem schon bislang<br />
erfolgreichen Standort in Süddeutschland hat das<br />
Unternehmen nun ein Welding Innovation Center<br />
errichtet. Das umfangreiche Komplettangebot an<br />
Ausrüstung und Serviceleistungen machen die<br />
neue Dependance zu einem zentralen Anlaufpunkt<br />
für die zahlreichen schweißtechnischen<br />
Betriebe in der Region.<br />
www.ewm-group.com<br />
K<br />
/<br />
SE/Jp (sm 160903854)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
50 K Aus den Unternehmen<br />
Forschungszentrum für 3-D-Druck<br />
von Metallteilen<br />
Zukunftsweisende Technologie im voestalpine Additive Manufacturing Center<br />
Linz. Der voestalpine-Konzern hat am Standort Düsseldorf ein neues<br />
Forschungs- und Entwicklungszentrum für den 3-D-Druck von Metallteilen<br />
eröffnet: Das »voestalpine Additive Manufacturing Center« soll das<br />
Verfahren für die Herstellung besonders komplexer und leichter<br />
Metallbauteile nutzbar machen.<br />
Der Werkstoff, ein speziell hergestelltes<br />
Metallpulver, wird künftig von den Konzerngesellschaften<br />
Böhler Edelstahl GmbH & Co<br />
KG, Österreich, und Uddeholm AB, Schweden<br />
geliefert. Die additive Fertigung, auch<br />
3-D-Druck genannt, ermöglicht die individuelle<br />
und flexible Umsetzung von Bauteilen<br />
mit völlig neuen Formen und Funktionalitäten<br />
– z. B. Werkstücke mit Hohlräumen oder<br />
bionischen Strukturen – in nur einem Produktionsschritt.<br />
Während der 3-D-Druck auf<br />
Kunststoffbasis längst die Serienreife er -<br />
reicht hat, steht die weitaus komplexere<br />
Herstellung von metallischen Produkten in<br />
diesem Prozess (Metal Additive Manufacturing)<br />
noch am Anfang. Um dieses Potenzial<br />
langfristig zu nutzen, hat die Special Steel<br />
Division des voestalpine-Konzerns eine<br />
eigene Forschungsgesellschaft am Standort<br />
Düsseldorf, Deutschland – die »voestalpine<br />
Additive Manufacturing Center GmbH« –<br />
gegründet.<br />
Vom Metallpulver bis zum<br />
fertigen Bauteil<br />
Generell werden bei der additiven Fertigung<br />
Bauteile auf Basis eines 3-D-Modells schichtweise<br />
aufgebaut. Im Gegensatz zu Fertigungsverfahren<br />
wie Drehen und Fräsen aus<br />
einem Metallblock kommt es dabei zu keinem<br />
Materialverlust. Als Ausgangsprodukt<br />
für Metal Additive Manufacturing dient<br />
Metallpulver in entsprechender Aufbereitung<br />
(z. B. Edelstähle, Werkzeugstähle,<br />
Nickelbasis-, Titan- oder Kobalt-Chrom-Legierungen).<br />
Chancen in Nischensegmenten<br />
Das Zukunftspotenzial von Metal Additive<br />
Manufacturing liegt vor allem in Spezialanfertigungen<br />
und komplexen Bauteilen,<br />
die in der Automobilindustrie, der Produktion<br />
von Luft- und Raumfahrtkomponenten,<br />
der Medizintechnik und im Werkzeugbau<br />
eine Rolle spielen.<br />
Düsseldorf ist einer der zentralen Standorte<br />
der Special Steel Division in Deutschland.<br />
Im Geschäftsjahr 2015/16 erzielte die<br />
Division in Düsseldorf einen Gesamtumsatz<br />
von über 310 Mill. €. Mit einem Forschungsbudget<br />
von 150 Mill. € im Geschäftsjahr<br />
2016/17 (+ 13 % gegenüber dem Vorjahr)<br />
gilt voestalpine zudem als forschungsintensivstes<br />
Unternehmen Österreichs.<br />
www.voestalpine.com/edelstahl/de/<br />
additive-manufacturing-center K<br />
/<br />
(sm 161204347)<br />
(Foto: voestalpine)<br />
Bei der Eröffnung des<br />
voestalpine Additive<br />
Manufacturing Center:<br />
voestalpine-CEO Wolfgang Eder<br />
(rechts) und Franz Rotter,<br />
Chef der Special Steel Division<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
- Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
- Stahlmarktentwicklung 2015 und darüberhinaus<br />
- Die internationalen Metallmärkte (im Besonderen: Aluminium)<br />
- Marktbedeutung der Stahldistribution in der EU-28 und in Deutschland<br />
- Exkurs: Die Sonderrolle der Automobilindustrie<br />
- Zukünftige Marktpositionierung der Stahl-Service-Center<br />
Exkurs: Werttreiber im Stahlgeschäft<br />
- Markt- und Geschäftsstrukturen im Bereich der Stahl-Service-Center<br />
- Kurzportraits<br />
(Unternehmen, Installierte Produktionskapazitäten, Anlagenkonfigurationen, Lieferstrukturen)<br />
Stahlhandels-Institut<br />
Marktanalyse Stahl-Service-Center 2015<br />
2. Auflage, 2015<br />
| Seite 1<br />
Aus den Unternehmen K 51<br />
VRW METALLHANDEL WIRD WEINMANN AACH SCHWÄBISCH GMÜND<br />
Dornstetten. Die Weinmann-Aach-AG-Gruppe<br />
hat das Unternehmen VRW Metallhandel GmbH<br />
im Januar 2015 übernommen und als Tochterunternehmen<br />
unter dem seitherigen Firmennamen<br />
weitergeführt. Um die enge Zusammenarbeit<br />
beider Unternehmen auch nach außen hin zu<br />
dokumentieren, trägt nun das Schwäbisch Gmünder<br />
Unternehmen auch den in der Branche gut<br />
bekannten Namen der Muttergesellschaft Weinmann<br />
Aach AG.<br />
Die enge Verflechtung beider Unternehmen zeigt<br />
sich auch in der gemeinsamen Geschäftsführung.<br />
Die Vorstände der Weinmann Aach AG, Fritz Weinmann,<br />
Sascha Rauter, Simon Schultz und Gebhard<br />
Strähler, sind nun auch gleichzeitig die Geschäftsführer<br />
der Weinmann Aach Schwäbisch Gmünd<br />
GmbH.<br />
»Die Programme beider Unternehmen ergänzen<br />
sich optimal. In der Summe steht unseren<br />
Kunden eines der bestsortiertesten Werkstofflager<br />
in Süddeutschland zur Verfügung. Heute bestellt,<br />
Morgen geliefert – dieser hohe Anspruch gilt<br />
zukünftig für beide Häuser. Dies ist durch einen<br />
mehrmaligen täglichen Warenaustausch zwischen<br />
unseren Betrieben in Dornstetten und Schwäbisch<br />
Gmünd« möglich, erläuterte Fritz Weinmann, Vorstand<br />
und Geschäftsführer, die Strategie.<br />
www.weinmann-aach.de<br />
K<br />
/<br />
WS(hp)/SE/ (sm 161204375)<br />
Die Vorstände der<br />
Weinmann Aach AG<br />
und Geschäftsführer<br />
der Weinmann Aach<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
GmbH von links:<br />
Gebhard Strähler,<br />
Sascha Reuter,<br />
Fritz Weinmann,<br />
Simon Schultz<br />
(Foto: Weinmann Aach)<br />
An unsere Abonnenten<br />
Postdienst-Datenschutzverordnung<br />
Branchenstudie<br />
„Stahl-Service-Center in Deutschland“<br />
Die Deutsche Post AG ist berechtigt, dem<br />
Verleger Kenntnis von der Adressänderung<br />
eines Abonnenten zu geben, wenn dieser<br />
nicht bis zum 30.4.2017 von seinem Widerspruchsrecht<br />
Gebrauch macht.<br />
<br />
<br />
<br />
390,00 €<br />
zuzüglich MwSt.<br />
Prof. Dr. Lothar Grebe<br />
2015 · DIN A4, quer · 180 Seiten<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH,<br />
Düsseldorf<br />
Verlag Stahleisen GmbH<br />
Sohnstraße 65 · D-40237 Düsseldorf · www.stahleisen.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
52 K Fachmedien<br />
annette.engels@stahleisen.de<br />
Tel. +49 211 6707-561<br />
Fax +49 211 6707-547<br />
Direkt bestellen<br />
über diesen QR-Code<br />
oder online über<br />
www.stahleisen.de/Content/Produkte/Buchshop<br />
Health and Safety Executive (Hrsg.):<br />
Safety in the storage and handling of<br />
steel and other metal stock<br />
Health and Safety Executive HSG, London 2016, 2. Auflage, 93<br />
S., in englischer Sprache, Download unter: www.hse.gov.uk/<br />
pubns/books/hsg246.htm<br />
Schneider, Marc C.: Volkswagen. Eine<br />
deutsche Geschichte.<br />
Berlin Verlag in der Piper Verlag GmbH, Berlin 2016, 368 S.,<br />
ISBN: 978-3-8270-1322-4, Preis: 22,00 € (e-Book: 19,99 €)<br />
DVS Berichte, Band 329.<br />
DVS-Studie »Industrie 4.0« – Bedeutung<br />
für die Fügetechnik<br />
Deutscher Verband für Schweißen und verwandte<br />
Verfahren e.V., Düsseldorf 2016, 44 S., 10 Abb. u. 2 Tab.,<br />
ISBN: 978-3-945023-87-7, Preis: 14,90 €<br />
2016<br />
DVS-BERICHTE<br />
DVS Studie<br />
„Industrie 4.0“<br />
Bedeutung für die Fügetechnik<br />
DVS study<br />
“Industry 4.0“<br />
Significance for joining technology<br />
Die Health and Safety Executive, die britische<br />
Gesundheits- und Arbeitsschutzinitiative,<br />
hat ein Buch veröffentlicht. In diesem<br />
werden Unfälle, die sich beim Handling oder<br />
der Lagerung von Stahl und anderen Metallen<br />
ereignen können, thematisiert. Weiter<br />
wird ausgeführt wie solche Unfälle vermieden<br />
werden können.<br />
Mit dem überarbeiteten Ratgeber »Safety<br />
in the storage and handling of steel and<br />
other metal stock« wendet sich die Regierungsorganisation<br />
an Inhaber und<br />
Geschäftsführer von Unternehmen sowie<br />
Vorabeiter und andere Verantwortliche. Die<br />
meisten Unfälle passieren beim Laden und<br />
Entladen von Fahrzeugen, beim Bedienen<br />
von Lagerhaltungssystemen, beim Transport<br />
zum Arbeitsplatz, beim Heben und durch<br />
scharfe Kanten. Das Einhalten spezifischer<br />
Sicherheitsvorschriften verhindert leichte<br />
und schwere Verletzungen.<br />
Die Broschüre vergleicht erstmals auch<br />
Vor- und Nachteile von Einkatz- und Zweikatzbrücken<br />
und informiert über den sicheren<br />
Umgang mit Steuerungen und Fernbedienungen,<br />
gibt Hinweise zu geeigneten<br />
Hebevorrichtungen und Arbeiten in großen<br />
Höhen sowie dem besseren Zugang zu gelagerten<br />
Produkten.<br />
(sm 161004095) K<br />
Kein anderes Unternehmen spiegelt das<br />
Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
besser wider als Volkswagen. Mit dem<br />
Erfolg des legendären VW Käfer begann der<br />
Aufstieg der Bundesrepublik zum Exportweltmeister.<br />
Doch der von Ingenieur Ferdinand<br />
Porsche im Auftrag Adolf Hitlers zwischen<br />
Hannover und Berlin angesiedelte<br />
Autobauer durchlief extreme Höhen und<br />
Tiefen: Seit den 1970er-Jahren steckte der<br />
Wolfsburger Konzern alle zehn Jahre in der<br />
Krise – und die Lage ist erneut bedrohlich.<br />
Sein Wohl und Wehe spiegelte sich stets in<br />
der Politik, mit der er aufs Engste verflochten<br />
ist.<br />
Mark C. Schneider gibt einen tiefen Einblick<br />
in die Entwicklung und Kultur des Autokonzerns<br />
und nimmt seine Leser zu gleich auf<br />
eine spannende Reise durch 80 Jahre deutscher<br />
Wirtschaftsgeschichte mit.<br />
K<br />
(sm 161104136)<br />
Um die Bedeutung des Zukunftsprojektes<br />
»Industrie 4.0« für die Fügetechnik aus<br />
deutscher Sicht zu unterstützen, wurde die<br />
Studie von der Forschungsvereinigung<br />
Schweißen und verwandte Verfahren e.V.<br />
des DVS – Deutscher Verband für Schweißen<br />
und verwandte Verfahren e.V. initiiert.<br />
Das Papier stellt das momentane Grundverständnis<br />
von Industrie 4.0 vor sowie den<br />
realen Bedarf an branchenspezifischen fügetechnischen<br />
Lösungen. Das Ergebnis der<br />
DVS-Studie zeigt, dass die Bedeutung und<br />
Umsetzung von »Industrie 4.0« bei vielen<br />
Unternehmen noch ausbaufähig ist. Fehlende<br />
technologische und organisatorische<br />
Voraussetzungen spielen hier eine Rolle.<br />
Durch die Auswertung von Publikationen<br />
wurde das Grundverständnis von »Industrie<br />
4.0« hinsichtlich der Auswirkungen auf<br />
die Fügetechnik festgehalten. Es wurden 58<br />
Industrieunternehmen unterschiedlicher Un -<br />
ternehmensgrößen und -branchen für die<br />
Befragung ausgewählt. Die Teilnehmer<br />
kamen aus den Industriezweigen Automobil-,<br />
Stahl- und Maschinenbau.<br />
K<br />
(sm 161104202)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Auszeichnungen K 53<br />
Werkstoffverbund prämiert<br />
Materialica Award in Gold für thyssenkrupp<br />
Duisburg. Mit tribond ® haben die Werkstoffspezialisten des Stahlbereichs<br />
von thyssenkrupp neue Verarbeitungsmöglichkeiten in der Warmumformung<br />
geschaffen. Der schichtige Aufbau des Werkstoffverbundes<br />
ermöglicht neue Eigenschaftsprofile. Bei den jetzt serienreifen Varianten<br />
tribond 1200 und tribond 1400 sind es ein höchstfester Stahl innen und<br />
ein verformbarer, duktiler an beiden Außenseiten.<br />
Der aus unterschiedlichen Stahlsorten<br />
aufgebaute Verbundwerkstoff ermöglicht es,<br />
unterschiedliche, teils konträre Werkstoffeigenschaften<br />
in einem Produkt zu vereinen.<br />
Stahlleichtbau ist ein entscheidendes<br />
Konzept für die kommenden Fahrzeuggenerationen.<br />
Automobilproduzenten, Zulieferer<br />
und Werkstoffentwickler stehen zu -<br />
nehmend vor der Aufgabe, neue Ideen zur<br />
Erfüllung von konträren Anforderungen an<br />
Preis, Sicherheit, Qualität und Design zu entwickeln.<br />
Der Werkstoffverbund tribond bietet<br />
hierfür einen Lösungsweg an. Für diese<br />
Innovation wurde thyssenkrupp nun mit<br />
dem Materialica Award ausgezeichnet, der<br />
auf der internationalen Fachmesse für Mobilität<br />
eMove360° Europe verliehen wurde.<br />
Maximale Festigkeit und<br />
hohe Duktilität<br />
Die Werkstoffspezialisten des Stahlbereichs<br />
von thyssenkrupp haben bereits mit modernen<br />
hoch- und höchstfesten Mehrphasenstählen<br />
erhebliches Leichtbaupotenzial er -<br />
reicht. Das Baukastensystem tribond mit<br />
seinem Schichtenaufbau hat nun völlig neue<br />
Verarbeitungsmerkmale in der Warmumformung<br />
geschaffen. Auf diesem Weg können<br />
maximale Festigkeit und hohe Duktilität in<br />
einem Bauteil realisiert werden. Mit homogenen<br />
Werkstoffen war dies bislang nicht<br />
möglich. Im Falle starker axialer Belastungen<br />
bei einem Aufprall wird so höchste Festigkeit<br />
mit gleichzeitiger hoher Energieaufnahme<br />
durch Faltenbildung bei einer Verformung<br />
des Stahls kombiniert. Ein Plus an<br />
Sicherheit für die Fahrzeuginsassen ist das<br />
Ergebnis. tribond eignet sich besonders für<br />
die Konstruktion von Längsträgern und<br />
spart 10 % Gewicht ein, ein weiterer Vorteil<br />
für das Einsparen von CO 2<br />
. Um das Materialverhalten<br />
im Crashfall abzusichern, hat<br />
das Duisburger Unternehmen ein Simulationsverfahren<br />
installiert. (sm 161204356) K<br />
« KONTAKT<br />
thyssenkrupp Steel Europe AG<br />
Kaiser-Wilhelm-Straße 100<br />
47166 Duisburg<br />
Tel. +49 203 52-0<br />
www.thyssenkrupp-steel.com<br />
Wegweisend für Mobilität 4.0:<br />
Forschungschef des Stahlbereichs von<br />
thyssenkrupp, Prof. Dr. Hans Ferkel<br />
(2. v. rechts), nimmt den »Materialica Award«<br />
entgegen.<br />
(Bild thyssenkrupp)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
54 K Auszeichnungen<br />
Best Newcomer Germany<br />
München. Die Salzgitter AG ist von CDP im Oktober 2016 als »Best Newcomer Germany 2016« ausgezeichnet<br />
worden und hat damit auf Anhieb eine sehr beachtliche Bewertung erhalten.<br />
Carbon Disclosure Project (CDP) ist eine<br />
internationale Non-Profit- Organisation. Sie<br />
erfasst und bewertet die von Unternehmen<br />
und Organisationen auf freiwilliger Basis<br />
berichteten Treibhausgas emissionen sowie<br />
Strategien und den Umgang mit Chancen<br />
und Risiken, die sich aus dem Klimawandel<br />
ergeben. Einmal jährlich er hebt CDP im<br />
Namen von Investoren um fangreiche Daten<br />
und hat inzwischen die weltweit bedeutendste<br />
Sammlung und Auswertung zu der<br />
Thematik aufgebaut.<br />
Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender<br />
Salzgitter AG, erklärte<br />
zur Auszeichnung: »Die Salzgitter AG freut<br />
sich über die gute Einstufung seitens CDP.<br />
Ressourcen- und Energieeffizienz sind integrale<br />
Bestandteile unseres Umweltschutzkonzeptes<br />
und genießen im Konzern seit<br />
jeher hohe Priorität. Sie sind permanente<br />
(Foto: CDP/Salzgitter)<br />
Preisverleihung in<br />
München (von links:<br />
Steven Tebbe, CDP<br />
Europe; Susan Dreyer,<br />
CDP Europe; Dr.-Ing. Jens<br />
Traupe, Salzgitter AG,<br />
Dr.-Ing. Jan Schmidt,<br />
Salzgitter Flachstahl<br />
GmbH; Dr.-Ing. Stefan<br />
Mecke, Salzgitter AG;<br />
Sven Hannawald).<br />
Managementaufgabe und Inhalt der Unternehmensstrategie.<br />
›Nachhaltigkeit‹ ist zu -<br />
dem als einer von sechs zentralen Werten im<br />
Leitbild ›YOUNITED‹ der Salzgitter AG verankert.<br />
Wir sehen diese Auszeichnung daher<br />
als eine weitere Bestätigung dafür, dass wir<br />
uns in diesen Themenfeldern auf einem<br />
anerkannt hohen Niveau bewegen.«<br />
(sm 161204359)<br />
»Steelie Award« für die Einbeziehung von Ökobilanzen<br />
Duisburg. Auf der 50. Jahrestagung des internationalen Stahlverbandes worldsteel wurde der Stahlbereich von<br />
thyssenkrupp mit einem »Steelie« für die Integration von Ökobilanzrechnungen in den Produktentwicklungsprozess<br />
prämiert.<br />
Die worldsteel-Jury würdigte v. a. den<br />
konsequenten Ansatz von thyssenkrupp,<br />
LCA-Analysen als festen Bestandteil bei<br />
jeder Produktentwicklung vorzusehen. Der<br />
Weltstahlverband verleiht jährlich die »Steelie-Awards«<br />
für besondere Leistungen in<br />
den Bereichen Innovation, Nachhaltigkeit,<br />
Life-Cycle-Assessment (LCA; Ökobilanz),<br />
Kommunikation und Ausbildung. LCA-Analysen<br />
legen die Umwelt auswirkungen von<br />
Produkten offen: thyssenkrupp betrachtet<br />
auf diese Weise den gesamten Prozess von<br />
der Rohstoffbeschaffung bis zum fertigen<br />
Produkt. Der Primärenergieverbrauch und<br />
die CO 2<br />
- Emissionen in der Herstellung werden<br />
so erfasst. Auch die Nutzungsphase<br />
eines Produktes bis hin zum Recycling wird<br />
analysiert. Stahl schneidet hier besonders<br />
gut ab, weil er ohne Qualitätsverlust wiederverwertet<br />
werden kann.<br />
CO 2<br />
-Einsparpotenziale<br />
Der Stahlbereich von thyssenkrupp hat für<br />
verschiedene Produkte Ökobilanzen aufgestellt.<br />
So zeigt sich, dass durch die umweltgerechte<br />
Produktion von 5 Mill. t feuerverzinktem<br />
Stahlblech pro Jahr im Vergleich<br />
zum Weltdurchschnitt Emissionen von mindestens<br />
1,3 Mill. t CO 2<br />
vermieden werden.<br />
Auch durch die Entwicklung neuer Werkstoffe<br />
lassen sich Treibhausgasemissionen<br />
deutlich senken. thyssenkrupp hat beispielsweise<br />
den Stahlverbundwerkstoff tribond ®<br />
entwickelt, mit dem unterschiedliche Werkstoffeigenschaften<br />
in einem Material kombiniert<br />
werden können. Damit kann bei der<br />
Herstellung von B-Säulen für Fahrzeuge<br />
gegenüber Warmumformstählen noch eine<br />
weitere Gewichtsreduktion erreicht werden,<br />
was 90 kg CO 2<br />
-Emissionen pro Kfz spart.<br />
Insgesamt, das zeigen die LCA-Analysen,<br />
liegt der größte Hebel zur CO 2<br />
-Reduktion<br />
nicht in der Produktion, sondern in der Nutzung<br />
von Stahlprodukten. Die Auszeichnung<br />
von worldsteel ist ein An sporn, diesen<br />
Weg weiterzugehen.<br />
(sm 161204297)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
StahlTermine K 55<br />
Termin / Ort Thema Veranstalter Info / Kontakt<br />
6.<strong>12.2016</strong><br />
Frankfurt/M.<br />
Globale Beschaffungsmärkte<br />
für Stanz- und Umformteile<br />
BME Akademie +49 69 30838200<br />
www.bme-akademie.de<br />
6. und 7.<strong>12.2016</strong><br />
Berlin<br />
1. Handelsblatt Konferenz Iran und<br />
Intensivworkshop<br />
Euroforum<br />
Handelsblatt Veranstaltungen<br />
+49 211 9686-3862<br />
www.handelsblatt-iran.de<br />
14.<strong>12.2016</strong><br />
Stuttgart<br />
2. Stuttgarter Sägetagung Fraunhofer-Institut für<br />
Produktionstechnik und<br />
Automatisierung (IPA)<br />
+49 711 970-1549<br />
http://saegenstuttgart.de/<br />
veranstaltungen/stuttgartersaegetagung<br />
16.-21.1.2017<br />
München<br />
BAU 2017 Messe München +49 89 94911-308<br />
www.bau-muenchen.com<br />
25.1.2017<br />
Hanau<br />
3-D-Messtechnik in Blechumform-<br />
Prozess ketten<br />
GOM GmbH +49 531 39029-0<br />
www.gom-workshop.com<br />
25.-27.1.2017<br />
Villingen-Schwenningen<br />
DST Dreh- und Spantage Südwest<br />
SMA Südwest Messe- und<br />
Ausstellungs-GmbH<br />
+49 7720 9742-0<br />
www.dstsuedwest.de<br />
7.2.2017<br />
Ratingen<br />
8.2.2017<br />
Ratingen<br />
iforum Eurocodes –<br />
Grundlagenseminar II<br />
iforum Eurocodes –<br />
Vertieferseminar<br />
bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de/<br />
veranstaltungen<br />
bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de/<br />
veranstaltungen<br />
9.-12.2.2017<br />
Istanbul<br />
WIN EURASIA Metalworking Hannover Fairs International GmbH +49 511 89-31422<br />
www.messe.de<br />
14.2.2017<br />
Mannheim<br />
15.2.2017<br />
Mannheim<br />
16.-17.2.2017<br />
Düsseldorf<br />
21.2.2017<br />
Leipzig<br />
22.2.2017<br />
Leipzig<br />
iforum Eurocodes –<br />
Grundlagenseminar II<br />
iforum Eurocodes –<br />
Vertieferseminar<br />
Stahlmarkt 2017<br />
21. Handelsblatt Jahrestagung<br />
iforum Eurocodes –<br />
Grundlagenseminar II<br />
iforum Eurocodes –<br />
Vertieferseminar<br />
bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de/<br />
veranstaltungen<br />
bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de/<br />
veranstaltungen<br />
Euroforum Deutschland SE +49 211 9686-3596<br />
www.handelsblatt-<strong>stahlmarkt</strong>.de<br />
bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de/<br />
veranstaltungen<br />
bauforumstahl e.V. +49 211 6707-828<br />
www.bauforumstahl.de/<br />
veranstaltungen<br />
7.-10.3.2017<br />
Leipzig<br />
Intec und Z 2017 Leipziger Messe GmbH +49 341 678-8218<br />
www.intec-messe.de<br />
www.zuliefermesse.de<br />
14.-16.3.2017<br />
Stuttgart<br />
LogiMAT 2017 – Internationale<br />
Fachmesse für Distribution,<br />
Material- und Informationsfluss<br />
EUROEXPO Messe- und<br />
Kongress-GmbH<br />
+49 89 32391-259<br />
www.logimat-messe.de<br />
28.-30.3.2017<br />
Stuttgart<br />
24.-28.4.2017<br />
Hannover<br />
2.-6.5.2017<br />
Essen<br />
Fastener Fair Stuttgart 2017 Mack Brooks Exhibtion Ltd. +44 1727 814 400<br />
www.fastenerfair.com/stuttgart<br />
HANNOVER MESSE Deutsche Messe AG +49 511 89-0<br />
www.hannovermesse.de<br />
9. Metpack 2017 Messe Essen GmbH +49 201 7244-0<br />
www.metpack.de<br />
9.-12.5.2017<br />
Stuttgart<br />
31. Control – Internationale<br />
Fachmesse für Qualitätssicherung<br />
P. E. Schall GmbH & Co. KG 49 7025 9206-0<br />
www.control-messe.de<br />
10.-12.5.2017<br />
Düsseldorf<br />
Eurometal World Steel Distribution<br />
& SSC Summit 2017<br />
EUROMETAL<br />
office@eurometal.net<br />
www.eurometal.net<br />
17.-18.5.2017<br />
Brno<br />
Stainless 2017 – 9th International<br />
Stainless Steel Fair<br />
BVV Trade Fairs Brno +420 541 152 926<br />
www.stainless2017.com<br />
www.bvv.cz/stainless<br />
17.-19.5.2017<br />
Mailand<br />
17.-20.5.2017<br />
Mailand<br />
Made in Steel Made in Steel S.r.l. +39 030 2548 520<br />
info@madeinsteel.it<br />
www.madeinsteel.it<br />
Lamiera 2017 UCIMU – Sistemi per Produrre +39 0226 255 230<br />
www.lamiera.net<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
56 K Veranstaltungen<br />
L VERANSTALTUNGEN<br />
3-D-MESSTECHNIK IN<br />
BLECHUMFORM-PROZESSKETTEN<br />
Braunschweig. Diese Veranstaltung am<br />
25. Januar 2017 im Congress Park Hanau ist Teil<br />
einer internationalen Workshopreihe, die von<br />
Januar bis April 2017 an 23 Orten von Asien bis<br />
Amerika durchgeführt wird. Mit dieser Reihe gibt<br />
das GOM-Netzwerk – Hersteller von Messsystemen<br />
für Stanz-, Biege-, Zieh-, Tiefzieh-, Press- und<br />
Umformprozessketten – prozess- und messtechnisches<br />
Wissen an Konstrukteure, Werkzeugbauer<br />
und Fachleute weiter.<br />
www.gom-workshop.com<br />
K<br />
/<br />
WS(hp)/SE/Jp (sm 161204344)<br />
DST DREH- UND SPANTAGE<br />
SÜDWEST<br />
Villingen-Schwenningen. Diese neue Fachmesse<br />
verschafft der spanenden Industrie vom<br />
25. bis 27. Januar 2017 auf dem Messegelände<br />
in Villingen-Schwenningen eine große regionale<br />
Technologieplattform. Organisiert von der SMA<br />
Südwest Messe- und Ausstellungsgesellschaft<br />
GmbH, eröffnet die Messe Entscheidern und Praktikern<br />
auch kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
Gelegenheit zum Austausch. Dabei dreht<br />
sich dann alles um neueste Entwicklungen bei<br />
Maschinen und Werkstoffbearbeitung.<br />
www.dstsuedwest.de<br />
K<br />
/<br />
WS(hp)/SE/Jp (sm 161204307)<br />
WIN EURASIA METALWORKING –<br />
ISTANBUL<br />
Hannover. Zum mittlerweile 22. Mal findet die<br />
WIN Eurasia Metalworking vom 9. bis 12. Fe -<br />
bruar 2017 in Istanbul statt und präsentiert dort<br />
die ganze Vielfalt der Metallverarbeitung. Die<br />
Türkei dient als Tor zum arabischen Raum und den<br />
vorderen Orient und eröffnet den Metallverarbeitern<br />
sowie der Werkzeugmaschinenbranche aus<br />
dem eurasischen Raum eine große Plattform, die<br />
die Wertschöpfungskette von der Blechbearbeitung<br />
über Schweißen bis zur Oberflächenbehandlung<br />
abbildet. Sonderforen komplettieren die<br />
Veranstaltung.<br />
www.messe.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160903729)<br />
SCT 2017: STEEL IN CARS<br />
AND TRUCKS<br />
Aachen/Düsseldorf. Nach der erfolgreichen<br />
SCT 2014 in Braunschweig laden das Stahlinstitut<br />
VDEh und die TEMA Technologie Marketing AG<br />
vom 18. bis 22. Juni 2017 nach Amsterdam-<br />
Schiphol ins NH Noordwijk Conference Centre<br />
Leeuwenhorst Hotel zu einer Neuauflage ein.<br />
Ziele der Konferenz sind, die Automotive-, Zulieferer-<br />
und die Stahlindustrie über die Wertschöpfungsketten<br />
übergreifend zusammenzubringen<br />
und Zukunftstrends in der Stahlentwicklung,<br />
Prozesstechnologie und den Anwendungen zu<br />
erörtern.<br />
www.stahl-online.de<br />
www.tema.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160803658)<br />
ITPS – INTERNATIONAL<br />
THERMPROCESS SUMMIT 2017<br />
Essen. Dieser Thermoprozessgipfel wird nach<br />
dem Start 2013 nun wieder am 27. und 28. Juni<br />
2017 im InterContinental Hotel Düsseldorf gehalten.<br />
Aktuelle Themen wie Energie- und Rohstoffeffizienz,<br />
die digitale Vernetzung der Produktionsprozesse<br />
und innovative Lösungsansätze stehen<br />
an. Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Co-President<br />
des Club of Rome, hält die Opening-Keynote.<br />
www.itps-online.com<br />
K<br />
/<br />
EMO HANNOVER 2017<br />
WS(hp)/SE/Jp (sm 161204303)<br />
Frankfurt / M. »Connecting systems for intelligent<br />
production« lautet das Motto der vom Verein<br />
Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.<br />
(VDW) mit organisierten EMO Hannover 2017<br />
vom 18. bis 23. September 2017, internationale<br />
Messe der Metallbearbeitung. Vorgestellt werden<br />
Maschinen und technische Lösungen, begleitende<br />
Dienstleistungen, Nachhaltigkeit in der<br />
Produk tion u.v.m. Der Schwerpunkt liegt u. a. bei<br />
spanenden und umformenden Werkzeugmaschinen,<br />
automatisiertem Materialfluss und Computertechnologie<br />
sowie Zubehör.<br />
www.emo-hannover.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/Jp (sm 160603499)<br />
13. BLECHEXPO 2017<br />
Frickenhausen/Stuttgart. Dieser Branchentreff<br />
der Blech-, Rohr- und Profilbearbeitung wird<br />
seine Erfolgsserie vom 7. bis 10. November<br />
2017 in der Landesmesse Stuttgart fortsetzen.<br />
Mit dem im Herbst 2015 präsentierten Fachmessenduo<br />
Blechexpo und Schweisstec, internationale<br />
Fachmesse für Fügetechnologie, setzte das<br />
Messeunternehmen P. E. Schall GmbH & Co. KG<br />
Maßstäbe in der Prozesskettendarstellung.<br />
www.blechexpo-messe.de<br />
K<br />
/<br />
eb/WS(SHN)/SE/ (sm 160803730)<br />
SCHWEISSEN & SCHNEIDEN 2017<br />
Düsseldorf. Aufgrund von Modernisierungsmaßnahmen<br />
der Messe Essen wird die Leitmesse<br />
der Füge-, Trenn- und Beschichtungsbranche vom<br />
25. bis 29. September 2017 vom Team der Messe<br />
Essen mit dem Kooperationspartner DVS –<br />
Deutscher Verband für Schweißen und verwandte<br />
Verfahren e.V. einmalig in Düsseldorf gehalten.<br />
Schwerpunkte der Messe sind Schweißen sowie<br />
Vor- und Nachbehandlung, Schneiden, Robotic,<br />
Automation, Produktionsanlagen, Informationstechnik<br />
und Dienstleistungen. Sieben Messehallen<br />
sind vorgesehen.<br />
www.schweissen-schneiden.com K<br />
/<br />
WS(SHN)/SE/ (sm 160403202<br />
DIE NÄCHSTE WERKSTOFF-<br />
WOCHE 2017<br />
Düsseldorf / Frankfurt am Main. Nach dem<br />
großen Erfolg der Werkstoffwoche 2015 in Dresden<br />
haben die Deutsche Gesellschaft für Materialkunde<br />
e.V. (DGM) und das Stahlinstitut VDEh<br />
beschlossen, auch 2017 wieder einen Kongress<br />
mit integrierter Fachmesse rund um das Thema<br />
»Werkstoffe der Zukunft« auszurichten. Als Termin<br />
wurde der 27. bis 29. September 2017<br />
festgelegt, als Ort wiederum die Messe Dresden.<br />
Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten<br />
die Geschäftsführenden Vorstandsmitglieder<br />
Dr.-Ing. Frank O.R. Fischer (DGM) und Dr.-Ing.<br />
Peter Dahlmann (VDEh) am 8. Juni 2016 in Düsseldorf.<br />
Die Werkstoffwoche versteht sich als<br />
zentrale Anlaufstelle zu allen anwendungsorientierten<br />
Fragen rund um das Schlüsselthema<br />
»Werkstoffe für die Zukunft«. Sie präsentiert neue<br />
Produkt- und Prozessentwicklungen und fördert<br />
den Austausch zwischen Werkstoffexperten aus<br />
Industrie und Wissenschaft. Zugleich ist sie die<br />
Plattform zur Lösung individueller Anwenderprobleme<br />
und für erfolgreiche Geschäftskooperationen.<br />
Die erste Werkstoffwoche hatte vom 14. bis<br />
17. September 2015 in Dresden stattgefunden.<br />
Rd. 1.800 Werkstoffexperten hatten sich an den<br />
Ständen der mehr als 80 Aussteller sowie in 14<br />
Symposien und rd. 450 Fachvorträgen über visionäre<br />
Ideen und Innovationen der Werkstoffbranche<br />
informiert.<br />
www.werkstoffwoche.de<br />
K<br />
/<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Veranstaltungen / Inserentenverzeichnis K 57<br />
Internationaler Treff der Baubranche<br />
München. Die zweijährliche BAU, Leitmesse für Architektur, Materialien und Systeme, öffnet vom<br />
16. bis 21. Januar 2017 als internationale Plattform der Baubranche in der Messe München wieder ihre Pforten.<br />
Die BAU präsentiert auf über 180.000 m²<br />
Innovationen und gewerkeübergreifende<br />
Lösungen für Wohnungs- und Innenausbau<br />
sowie Wirtschaftsbau in Neuerrichtung und<br />
im Bestand. Das Messe-Angebot umfasst<br />
diverse Baustoffe und Produkte wie Steine<br />
und Erden, Dachkonstruktion, Bauchemie<br />
und -werkzeuge, Werkzeuge zur Stahlbearbeitung,<br />
Stahl, Edelstahl, Zink, Kupfer, Energie,<br />
Gebäudetechnik und -automation sowie<br />
Bau-IT.<br />
Im kommenden Jahr steht die Messe<br />
unter vier Leitthemen: intelligente Fassade,<br />
digital planen, bauen und betreiben, vernetzte<br />
Gebäude sowie Bauen und Wohnen<br />
2020. Diese Themenbereiche werden Architekten,<br />
Ingenieure und Entwickler in den<br />
Messeforen erörtern, zudem werden diese<br />
Themen die Präsentationen der Aussteller<br />
sowie die Sonderschauen dominieren. Verschiedene<br />
Foren sind derzeit vorgesehen,<br />
z. B. zu den Themen »Zukunft des Bauens«,<br />
»Architektur und Industrie im Dialog«,<br />
»Detail Research – Building the Future«<br />
sowie »Von der Vision in die Praxis«. Dort<br />
stellen Architekten und Branchenexperten<br />
ihre neuesten Projekte vor. Weiterhin gibt es<br />
die Sonderschauen. Eine davon führt die<br />
Fraunhofer StadtLabor unter dem Titel »Mit<br />
F & E Lebensräume gestalten«, eine weitere<br />
wird von der Deutschen Gesellschaft für<br />
nachhaltiges Bauen (DGNB) unter dem Titel<br />
»Bauen 2020 – von Energieeffizienz zur Produkteffektivität«<br />
ausgerichtet. Mitsamt<br />
einer Musterimmobilie lädt die GGT Deutsche<br />
Gesellschaft für Gerontotechnik zu<br />
ihrer Sonderschau, »Generationengerecht<br />
Bauen 4.0«, und weiterhin bietet das Institut<br />
für Fenstertechnik e.V. (ift) Rosenheim<br />
eine Sonderschau »Quality follows function«.<br />
Hinzu kommen Veranstaltungen wie<br />
»Treffpunkt Handwerk« und die »Lange<br />
Nacht der Architektur«, die am 20. Januar<br />
2017 zum bereits vierten Mal stattfindet.<br />
www.bau-muenchen.com<br />
/<br />
(sm 161204348)<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
B<br />
BOBE Industrie-Elektronik 18<br />
BORRIES Markier-Systeme GmbH 33<br />
C<br />
Coiltec Maschinenvertrieb GmbH 57<br />
D<br />
3M Deutschland GmbH 31<br />
Peter Drösser GmbH 13<br />
DYNAMIC Systems GmbH 34<br />
E<br />
EUROFORUM Deutschland SE 25<br />
G<br />
GIMA 29<br />
L<br />
LUBAS Maschinen und Geräte 21<br />
P<br />
Petig Edelstahlhandel GmbH 19<br />
R<br />
H.G. RIDDER<br />
Automatisierungs-GmbH 23<br />
S<br />
SSAB Swedish Steel GmbH<br />
Titel<br />
SSB Schienensysteme Brandt GmbH 21<br />
Stahlinstitut VDEh 27<br />
U<br />
UNIVERSAL Eisen und Stahl GmbH 17<br />
V<br />
Verlag Stahleisen<br />
GmbH<br />
2, 11, 37, 41, 47, 51, U IV<br />
Beilage<br />
StaRo Stahlrohrhandelsgesellschaft mbH<br />
www.<strong>stahlmarkt</strong>-magazin.de<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
58 K Personalien<br />
VIP-Seite<br />
Die Europäische Vereinigung<br />
der Förder- und<br />
Lagertechnik (FEM) hat<br />
Christophe Lautray,<br />
Chief Sales Officer von<br />
Linde Material Handling,<br />
auf ihrem Kongress am 6.<br />
und 7. Oktober im südfranzösischen Bordeaux<br />
zum neuen Präsidenten gewählt.<br />
Zuvor gehörte Lautray dem Gremium bereits<br />
als Vizepräsident an. Mit seiner Wahl steht<br />
er in den kommenden zwei Jahren einem<br />
Wirtschaftsverband vor, der rd. 1.000 Unternehmen<br />
mit ca. 160.000 Mitarbeitern repräsentiert.<br />
Lautray möchte während seiner<br />
Amtszeit vor allem die Attraktivität der Ma -<br />
terial-Handling-Industrie weiter stärken, die<br />
Internationalisierung fördern und die Präsenz<br />
hochrangiger Führungskräfte bei Kongressen<br />
und in Arbeitsgruppen der FEM<br />
erhöhen. Außerdem strebt er an, die Zusammenarbeit<br />
mit dem Dachverband der europäischen<br />
Investitionsgüterindustrie (Orgalime)<br />
zu intensivieren.<br />
K<br />
WS(hp)/SE/ (sm 161204340)<br />
Am 11. <strong>Dezember</strong> wird Eckhardt Hoppe,<br />
früher Geschäftsführer der EKO Stahl GmbH,<br />
75 Jahre alt. K<br />
(sm 161204263)<br />
Mathias Johannes Terpoorten, Ge -<br />
schäftsführer der Oschatz Filtertechnik<br />
GmbH & Co. KG, begeht am 11. <strong>Dezember</strong><br />
seinen 65. Geburtstag.<br />
K<br />
(sm 161204264)<br />
Seinen 60. Geburtstag feiert am 24. De -<br />
zember, Dr. Ing. Dietmar Ringel, Vorsitzender<br />
des Vorstandes der ArcelorMittal Bremen<br />
GmbH.<br />
K<br />
(sm 161204265)<br />
60 Jahre alt wird am 25. <strong>Dezember</strong> Dr.-<br />
Ing. Werner Kapellner, Geschäftsführer<br />
der Tokai Erftcarbon GmbH.<br />
K<br />
(sm 161204266)<br />
Dr. Ing. Walter Hartig, Chef der Hochofenbetriebe,<br />
AG der Dillinger Hüttenwerke,<br />
begeht am 29. <strong>Dezember</strong> seinen<br />
65. Geburtstag. K<br />
(sm 161204271)<br />
Am 30. <strong>Dezember</strong> wird Dr. mont. Hans<br />
Heinz Portisch, früher Geschäftsführer der<br />
Krupp VDM Austria GmbH, 80 Jahre alt. K<br />
(sm 161204272)<br />
85 Jahre alt wird am 30. <strong>Dezember</strong><br />
Wilfried Pulvermacher, ehemaliger Ge -<br />
schäftsführer der Vacmetal Gesellschaft für<br />
Vakkum-Metallurgie mbH.<br />
K<br />
(sm 161204273)<br />
Sein 80. Lebensjahr vollendet am 1. Ja -<br />
nuar 2017 Dr.-Ing. Joachim von Hirsch,<br />
ehemaliger Geschäftsführer der EMG Eisenund<br />
Metallgußwerk GmbH.<br />
K<br />
(sm 161204398)<br />
Carsten Ewald wird<br />
im Januar 2017 die Standortleitung<br />
in Bremen als<br />
Geschäftsführer der Interfer<br />
Stahl GmbH übernehmen.<br />
Er folgt damit auf<br />
Peter Böttcher, der nach<br />
mehr als 44 Jahren im Unternehmen in den<br />
Ruhestand geht.<br />
Carsten Ewald war bereits bis 2010 für die<br />
Knauf Interfer Gruppe in Bremen tätig. »Wir<br />
gewinnen einen anerkannten Stahl-Fachmann<br />
für uns zurück, der mit neuen Ideen<br />
und Initiativen den logistisch hervorragenden<br />
Standort in Bremen noch effizienter und<br />
moderner aufstellen wird«, so Matthias<br />
Kessel-Knauf, Vorsitzender des Vorstands,<br />
CEO der KNAUF INTERFER.<br />
K<br />
(sm 161204382)<br />
Dr.-Ing. Wucheng Zhang, Vice President,<br />
China-Bereich, Badische Stahl-Engineering<br />
GmbH, begeht am 25. <strong>Dezember</strong><br />
seinen 60. Geburtstag.<br />
K<br />
(sm 161204267)<br />
65 Jahre alt wird am 26. <strong>Dezember</strong> Prof.<br />
Dr.-Ing. Heinz Palkowski, Institut für Me -<br />
tallurgie – Werkstoffumformung, Technische<br />
Universität Clausthal.<br />
K<br />
(sm 161204268)<br />
Am 28. <strong>Dezember</strong> feiert Prof. Dr.-techn.<br />
Christof Sommitsch, Institut für Werkstoffkunde<br />
und Schweißtechnik, Technische Universität<br />
Graz, seinen 50. Geburtstag. K<br />
(sm 161204269)<br />
Am 1. Januar 2017 wird Prof. Dr.-Ing.<br />
Murat Mola, Professor für Six-Sigma-Qualitätsmanagment<br />
und Werkstoffwissenschaft<br />
am Institut Maschinenbau an der<br />
Hochschule Ruhr-West, Mülheim, 50 Jahre<br />
alt.<br />
K<br />
(sm 161204399)<br />
Dr.-Ing. Jens Overrath, Vorstandsvorsitzender<br />
der thyssenkrupp Electrical Steel<br />
GmbH, begeht am 1. Januar 2017 seinen<br />
50. Geburtstag. K<br />
(sm 161204400)<br />
Sein 50. Lebensjahr vollendet am 9. De -<br />
zember Karsten Schwabe, Geschäftsführer<br />
der LSV Lech-Stahl Veredelung GmbH. K<br />
(sm 161204262)<br />
Seinen 60. Geburtstag feiert am 28. <strong>Dezember</strong>,<br />
der CEO der Trading Solmar Ltd,<br />
Ralph Wagenführ von Arnim.<br />
K<br />
(sm 161204270)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Vorschau / Impressum K 59<br />
VORSCHAU 1.2017<br />
Steel International<br />
• Posco will mit Smart Factories die Stahlwelt verändern<br />
• Chinas Bedeutung für die europäische Industrie<br />
Branchenbericht: Maschinenbau<br />
Bauen mit Stahl<br />
• BAU 2016: Messe in München – eine Vorschau<br />
• Hightech und Ikonografie<br />
• Kreislaufwirtschaftshaus aus Stahl<br />
• Erste feuerverzinkte Stahl-Verbundbrücke fertiggestellt<br />
Qualität – Messen, Prüfen, Inspizieren<br />
• Dickenmessung beim Kaltwalzen von Band unter extremen Bedingungen<br />
• Neues Prüflabor eröffnet<br />
• Neues System zur Konturmessung<br />
So war die EuroBLECH<br />
… mit Berichten über ausstellende Unternehmen und Produkte<br />
• Neues Sortiment an hochfesten Stählen für Konstruktionsteile<br />
• Industrie 4.0 durch integrierte Geschäftsprozesse<br />
• Stahl-»Familien« vorgestellt<br />
• Fokussiert auf Flachstahl<br />
• Internationales Wachstum wird verstärkt<br />
• Ganzheitlicher Blick auf Prozessoptimierung<br />
• Preisträger des EuroBLECH-Wettbewerbs<br />
• Schweißen und Schneiden in der Blechbearbeitung<br />
Veranstaltungen<br />
Vorberichterstattung: Handelsblatt-<br />
Jahrestagung »Stahlmarkt 2017«<br />
sowie Intec & Z<br />
und vieles mehr!<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verlag:<br />
Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH<br />
Postfach 105164, 40042 Düsseldorf<br />
E-Mail: <strong>stahlmarkt</strong>@stahleisen.de<br />
Internet: http://www.stahleisen.de<br />
Verlagsleitung / Geschäftsführung:<br />
Frank Toscha<br />
Redaktion: Chefredakteurin Dr.-Ing. Wiebke Sanders<br />
Tel. +49 211 6707-538, Fax +49 211 6707-540<br />
E-Mail: petra.jung@stahleisen.de<br />
Ständige Mitarbeiter in Berlin, Warschau, New York<br />
Anzeigenleitung: Sabine Dudek<br />
Tel. +49 211 6707-553, Fax +49 211 6707-923553<br />
E-Mail: sabine.dudek@stahleisen.de<br />
Vertrieb: Gabriele Wald<br />
Tel. +49 211 6707-527, Fax +49 211 6707-923527<br />
E-Mail: gabriele.wald@stahleisen.de<br />
Herstellungsleitung: Burkhard Starkulla<br />
Tel. +49 211 6707-500, Fax +49 211 6707-501<br />
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Layout-Konzept: KünkelLopka GmbH, Heidelberg<br />
Satz/Layout: digiteam – DigitaleMedienProduction<br />
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Industriestraße 5-9<br />
76275 Ettlingen<br />
Erscheinungsweise: jeweils zum Monatsanfang.<br />
Bezugspreise: Einzelheft 15,– €, im Jahresabonnement<br />
(12 Ausgaben) 112,– € einschl. Zustellgebühr und<br />
Mehrwertsteuer. Ausland 126,– € einschl. Porto.<br />
Kündigungsfrist bis zum 15. November zum<br />
31. <strong>Dezember</strong> des jeweiligen Jahres. Zur Zeit gültige<br />
Anzeigenpreisliste Nr. 66.<br />
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Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich<br />
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Urheberrechts gesetz festgelegten Grenzen ist ohne<br />
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Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und<br />
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Gewalt und andere vom Verlag nicht verschuldete<br />
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Manuskripte keine Gewähr.<br />
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Handelsnamen oder sonstigen<br />
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zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutzt<br />
werden dürfen. Vielmehr handelt es sich häufig um<br />
eingetragene Warenzeichen oder gesetzlich geschützte<br />
Kennzeichen, auch wenn sie als solche nicht eigens<br />
gekennzeichnet sind.<br />
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Manuskripts gehen das Recht zur Veröffentlichung<br />
sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />
Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung<br />
in Datenbanken, zur Herstellung von Sonderdrucken,<br />
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der unaufgeforderten Zusendung von Beiträgen und<br />
Informationen an den Verlag liegt das jederzeit<br />
widerrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />
bzw. Informationen in Datenbanken einzustellen,<br />
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Erfüllungsort Düsseldorf<br />
© 2016 Montan- und Wirtschaftsverlag GmbH, Düsseldorf<br />
Gedruckt auf vollkommen chlorfrei<br />
gebleichtem Papier (TCP) mit<br />
schwermetallfreien Farben.<br />
Printed in Germany<br />
ISSN 0178-6571<br />
(Foto: Institut Feuerverzinken, Linda Verkaaik)<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>
Jahrbuch Stahl<br />
JAHRBUCH<br />
STAHL 2017<br />
978-3-514-00825-0<br />
40,00 €<br />
Für persönliche Mitglieder des Stahlinstituts VDEh<br />
20,00 €<br />
Herausgeber: Stahlinstitut VDEh und<br />
Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV)<br />
3 Bände · 14,8 x 21,0 cm · 964 Seiten<br />
Band 1<br />
Das jährlich im November für das nachfolgende Jahr erscheinende 3-bändige Werk enthält neben aktuell aufbereiteten<br />
Zahlen, Daten und Fakten über Unternehmen, Anlagen, Verfahren und Produkte der Stahl industrie ein aktualisiertes<br />
Verzeichnis der persönlichen Mitglieder des Stahlinstituts VDEh.<br />
Bezugsquellen für Erzeugnisse der Eisen- und Stahl industrie, der weiterverarbeitenden und Zulieferindustrie.<br />
Ein bewährtes Nachschlagewerk, das in keinem Büro fehlen sollte.<br />
Verlag Stahleisen GmbH<br />
Sohnstraße 65 · 40237 Düsseldorf · Tel.: +49 211 6707- 561 · Fax: +49 211 6707- 547<br />
E-Mail: annette.engels@stahleisen.de · www.stahleisen.de