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stahlmarkt 02.2017 (Februar)

Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Stahlhandel & Stahl-Service-Center / IT, Digitalisierung / Trennende Fertigungsverfahren

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IT, Digitalisierung K 37<br />

prozesse benötigt. Besonders der Beschaffungsprozess<br />

ist aufgrund der volatilen<br />

Marktpreise von den aktuellen Trends be -<br />

troffen. Damit die Handelsunternehmen in<br />

der Stahlbranche den Herausforderungen<br />

des Marktes hinsichtlich Preis, Qualität und<br />

Lieferservice gewachsen sind, ist ein automatisierter<br />

Materialdispositionsprozess mit<br />

optimaler Leistung erforderlich. Anzustreben<br />

ist nicht nur die Optimierung, sondern<br />

ebenfalls eine Standardisierung bzw. Harmonisierung<br />

dieses Ge schäftsprozesses<br />

sowie eine Digitalisierung im Kontext von<br />

Industrie 4.0.<br />

Auszug des Ergebnisrankings der FMEA 1)<br />

Risikoprioritätszahl RPZ<br />

Rang<br />

1<br />

3<br />

10<br />

14<br />

15<br />

18<br />

Hohe Anzahl an unterschiedlichen Prozesstätigkeiten<br />

Liefertermintreue des Lieferanten<br />

Geringe Prognosesicherheit durch ERP-System<br />

Geringe Planungsgenauigkeit bei stark schwankenden Artikeln<br />

Hohe Anzahl an Non-Movern aufgrund des Produktportfolio<br />

Permanenter Wechsel der IT-Systeme aufgrund der hohen Anzahl 224,00<br />

290,70<br />

255,03<br />

237,73<br />

235,06<br />

384,00<br />

Hemmung der Materialdispositionsleistung<br />

durch 86 Einflussgrößen<br />

Abhilfe bei den aktuellen Problemstellungen<br />

kann ein von thyssenkrupp Materials Services<br />

GmbH zusammen mit dem Fraunhofer-Institut<br />

IML entwickelter Ansatz zur<br />

schrittweisen Leistungssteigerung des Dispositionsprozesses<br />

verschaffen. Bei der Vorgehensweise<br />

wurden teilweise Methoden<br />

aus der Six-Sigma-Toolbox eingesetzt, um<br />

Schwachstellen (Einflussgrößen), die sich<br />

negativ auf die Ziele der Disposition (maximale<br />

Lieferbereitschaft, minimale Kapitalbindung<br />

und Beschaffungskosten) auswirken,<br />

zu ermitteln (Bild 1).<br />

Bei nationalen und internationalen ausgewählten<br />

Standorten des thyssenkrupp<br />

Konzerns wurden für die Bestimmung von<br />

Einflussgrößen jeweils eine Geschäftsprozessanalyse<br />

und eine Ursache-Wirkungs-<br />

Analyse durchgeführt. Hierbei ergaben sich<br />

insgesamt 70 Einflussgrößen, die unmittelbar<br />

negativen Einfluss auf mindestens eine<br />

der drei Ziele der Disposition besitzen. 16<br />

weitere Einflussgrößen wurden durch das<br />

Benchmarking und die Kombination der<br />

ABC-/XYZ-Analyse identifiziert. Zur Bewertung<br />

der Einflussgrößen wurde die Methodik<br />

der Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse<br />

(FMEA) verwendet. Durch eine internationale<br />

Umfrage mit Fachexperten aus<br />

20<br />

0 50 100 150 200 250 300 350 400<br />

1)<br />

FMEA – Fehlermöglichkeits- und -einflussanalyse<br />

Bild 2<br />

Manuelle Bedarfsermittlung in Unterstützungssystemen<br />

dem Bereich der Beschaffung von<br />

thyssenkrupp wurden die ermittelten Einflussgrößen<br />

hinsichtlich ihrer Auftretensund<br />

Entdeckungswahrscheinlichkeit sowie<br />

ihrer Bedeutung auf die Ziele der Materialdisposition<br />

abgefragt. In der Untersuchung<br />

diente die Risikoprioritätszahl (RPZ) der je -<br />

weiligen Einflussgröße als Maß der Wirkungsintensität<br />

(Bild 2).<br />

Hohe Anzahl an Prozesstätigkeiten,<br />

Non-Movern und IT-Systemen<br />

Dabei wurden die Einflussgrößen »Hohe<br />

Anzahl an unterschiedlichen Prozesstätigkeiten«<br />

in der Disposition und die »Liefertermintreue<br />

des Lieferanten« auf den ersten<br />

und dritten Rang der Befragung gewählt. Im<br />

Rahmen der Untersuchung wurde aufgezeigt,<br />

dass besonders die erste Einflussgröße<br />

die Leistung des Dispositionsprozesses<br />

hemmt und die Prozesskosten in die Höhe<br />

treibt.<br />

221,06<br />

Quelle: thyssenkrupp<br />

Die nicht akzeptable Liefertermintreue der<br />

Lieferanten und die hiermit einhergehende<br />

Unplanbarkeit führt zu einer erheblichen<br />

Verminderung des Lieferservice zum Kunden.<br />

Des Weiteren wurde in das obere Ranking<br />

der FMEA die geringe Prognosesicherheit<br />

durch das ERP-System des Unternehmens<br />

gewählt. Als Konsequenz ergeben<br />

sich weitere Einflussgrößen wie der permanente<br />

Wechsel der IT-Systeme bei der Disposition<br />

und die manuelle Bedarfsermittlung<br />

durch Unterstützungssysteme.<br />

Die geringe Prognosezuverlässigkeit<br />

besonders bei stark schwankenden Artikeln<br />

führt dazu, dass die Disponenten auf alternative<br />

Systeme, wie z. B. MS Excel, bei der<br />

Bedarfsermittlung zurückgreifen. Dies verursacht<br />

einen permanenten Wechsel und<br />

steigert nicht nur die Prozesskosten und die<br />

Fehleranfälligkeit, sondern kann ebenfalls<br />

eine wesentliche Erhöhung der Bestände zur<br />

Folge haben.<br />

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<strong>stahlmarkt</strong> 2.2017

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