WEB_Eifel_aktuell_Februar_2017
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<strong>Eifel</strong><br />
Vom Belgenbach an die Elbe –<br />
der gelebten Ökumene wegen<br />
<strong>Eifel</strong>er Sozialpädagogin Astrid Buck als katholische<br />
Führungskraft in norddeutscher Diaspora<br />
Nordeifel/Stade.<br />
Vom Belgenbach an die Elbe, qualifizierter christlicher Bildungsarbeit zuliebe:<br />
Astrid Buck-Kell aus Eicherscheid. Foto: Manfred Schmitz<br />
Was die großen Weltreligionen eint<br />
und was sie trennt, bestimmt nicht<br />
selten die „große Weltpolitik“.<br />
Und die überhört Volkes Stimme<br />
nur allzu oft. Die Mächtigen ignorieren aus schieren,<br />
meist wirtschaftlichen Interessen Willen und<br />
Wunsch der internationalen Gemeinschaft nach<br />
friedlich-menschlichem Miteinander und fruchtbarer<br />
Zusammenarbeit aller Erdenbürger, ungeachtet aller<br />
Rassen und Konfessionen. Ein beredtes Beispiel für<br />
eine täglich zu meisternde Gratwanderung zwischen<br />
Ökonomie, Ökologie und Ökumene ist Astrid<br />
Buck. Die 53-jährige Ur-<strong>Eifel</strong>erin und Katholikin<br />
(geborene Kell aus Eicherscheid) ist seit dem Jahre<br />
2009 stellvertretende Leiterin der „Evangelischen<br />
Familienbildungsstätte Kedingen/Stade e.V.“ (Fabi).<br />
Bucks berufl icher Wirkungskreis liegt in Deutschlands<br />
Norden, an der Elbe, vom früheren Lebensraum<br />
Städteregion Aachen aus betrachtet, inmitten der<br />
Diaspora. Und da ist die Gabe der Rheinländerin<br />
gefragt, in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit der<br />
Fabi-Vorsitzenden Sonja Mäder und einem motiviertkreativen<br />
Kompetenzteam kollegialer Frauenpower<br />
ständig ein verbindendes Stück vom Wesen der<br />
beiden größten christlichen Glaubensgemeinschaften<br />
darzustellen und voran zu bringen.<br />
Einheimischen reibungslos integriert, berufl ich wie<br />
privat. Man hat mich und meine Töchter Svenja<br />
und Mareike vorbehaltlos aufgenommen.“ So<br />
lautet Bucks Resümee über ihre Jahre in der neuen<br />
Heimat. Die alte in der <strong>Eifel</strong> hat sie darüber freilich<br />
nicht vergessen. Im Gegenteil! Sie hält enge<br />
Kontakte, pfl egt Familienbande zu Verwandten<br />
und Freunden im Westen. Besuche von der Elbe an<br />
den Belgenbach sind mehrfach Termine in ihrem<br />
Jahreskalender. „Meine Kinder kamen in Stade zur<br />
Welt und wurden in Eicherscheid getauft. Das sagt<br />
genug…“<br />
Astrid Buck-Kell legte 1982 am Monschauer<br />
Gymnasium ihre Reifeprüfung ab. Schon zuvor,<br />
mit 16, engagierte sie sich in der katholischen<br />
Jugendarbeit. Sie profi lierte sich als Helferin im<br />
Kommunionsunterricht, führte Jugendgruppen<br />
ein, diskutierte Inhalte von Glaubensfragen.<br />
Danach prägte ihr weiteres Schaffensprofi l, ist sie<br />
überzeugt, „ein Jahreseinsatz im Kindergarten<br />
Lammersdorf. Seine Lehrinhalte befähigten mich,<br />
weitere sozialpädagogische Aufgaben zu meistern.<br />
Auch wuchsen, dank Engagement im Sinne Pfarrer<br />
Heribert Lennartz´, Sankt Lucia Eicherscheid, mein<br />
Interesse und Motivation, an der Katholischen<br />
Fach-Hochschule Aachen Sozialpädagogik zu<br />
studieren und mit Diplom abzuschließen.“ 1987<br />
erfolgte der Umzug in die historische Schwedenund<br />
Hansestadt nahe Hamburg. Astrid fand dort<br />
eine Anstellung bei der „Lebenshilfe“, arbeitete<br />
mit behinderten Kindern „in der tiefsten Diaspora“,<br />
denn: „Die nächste katholische Kirchengemeinde<br />
war weit entfernt.“ Da lag die protestantische<br />
Offerte aus ihrer neuen Heimat Stade-Bützfl eth<br />
entscheidend näher: „Ich gestaltete als Katholikin<br />
einen evangelischen Kindergottesdienst mit, und<br />
das ehrenamtlich“ (Buck). Niemand, erinnert<br />
sie sich, habe ihre „andere Fakultät“ bemerkt,<br />
geschweige daran Anstoß genommen. Weitere<br />
kleine, aber zielgerichtete Schritte Richtung Karriere:<br />
Nach Elternzeit infolge Mutterschaft ein regelmäßiger<br />
Frühstückstreff mit Kindern, dem Leiterin<br />
Buck „viele neu Kontakte zu anderen Kirchenkreisen<br />
verdankte, wir sind inzwischen ausgezeichnet<br />
vernetzt“. 1997 trat sie in die Dienste ihres heutigen<br />
Arbeitgebers, „zunächst mit einer Halbtagsstelle<br />
als pädagogische Mitarbeiterin“. Weitere Stationen<br />
auf dem Weg nach oben: die Beschäftigung als<br />
„Ich habe in Stade Fuß gefasst, bin hier zu<br />
Hause und gesellschaftlich in die Mehrheit der<br />
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