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MAGAZIN DER <strong>ESG</strong> ELEKTRONIKSYSTEM- UND LOGISTIK-GMBH III/06<br />

Schwerpunktthemen<br />

Automobilelektronik:<br />

„HMI-Manager“ bündelt<br />

Fahrzeuginformationen<br />

Training für Volkswagen:<br />

<strong>ESG</strong> Frankreich begleitet<br />

Launch des neuen Eos<br />

Interoperabilität:<br />

System HEROS-CAMULUS<br />

für NATO Response Force


2 & 3 SPEKTRUM III/06<br />

Technologietransfer zwischen verschiedenen<br />

Märkten ist eines der<br />

Markenzeichen der <strong>ESG</strong>. Der Übertrag<br />

von Technologien und Knowhow<br />

etwa zwischen militärischen<br />

und zivilen Anwendungen hat in den<br />

letzten Jahrzehnten unter anderem<br />

dazu geführt, dass die Automobilindustrie<br />

bei der Entwicklung ihrer<br />

Bordnetze auf die Erfahrungen der<br />

Luftfahrt zurückgreifen kann oder<br />

dass in der logistischen Versorgung<br />

der Bundeswehr längst marktwirtschaftliche<br />

Prinzipien Einzug gehalten<br />

haben.<br />

Die aktuelle Ausgabe unserer Firmenzeitschrift Spektrum stellt ein weiteres<br />

aktuelles Beispiel für diesen Technologietransfer vor. Derzeit entwickelt<br />

die <strong>ESG</strong> eine neue Lösung für die Mensch-Maschine-Schnittstelle im Automobil,<br />

den so genannten HMI-Manager (Seite 3). Dieser soll die Informationen,<br />

die von der wachsenden Zahl von Assistenzsystemen im Fahrzeug<br />

an den Fahrer abgegeben werden, bündeln und sinnvoll – das heißt vor allem<br />

auch situationsbezogen – weitergeben. Ein wesentliches Element des<br />

HMI-Managers wird dabei aus militärischen Anwendungen entlehnt: einem<br />

Fahrerassistenzsystem für Landfahrzeuge. Dieses führt Soldaten auf einem<br />

optimalen Weg hinsichtlich Zeit, Gefährdung und Ressourcen durchs Gelände.<br />

In die Berechnung fließen dabei sowohl statische Informationen, etwa Landkarten,<br />

also auch dynamische Informationen, etwa aufgespürte Bedrohungen<br />

ein. Der zivile HMI-Manager lehnt sich an die dafür entwickelte Technologie<br />

stark an. Statt möglicher Bedrohungen wird er allerdings Verkehrsbehinderungen<br />

durch Baustellen, Unfälle oder Hindernisse erkennen und den Autofahrer<br />

schnell und sicher ans Ziel bringen.<br />

Beim Durchblättern des neuesten Spektrum-Hefts werden Sie feststellen,<br />

dass wir uns dieses Mal schwerpunktmäßig unserem Automotive-Bereich<br />

widmen. Wir nehmen damit auch Bezug auf ein aktuelles Ereignis: Vom 12.<br />

bis 17. September 2006 findet in Frankfurt am Main die Messe Automechanika<br />

statt. Auf dieser internationalen Leitmesse der Automobilwirtschaft wird<br />

– wie schon in den Jahren zuvor – auch die <strong>ESG</strong> vertreten sein. Fachleute aus<br />

unserem Haus stehen Ihnen für Fragen rund um Entwicklung, Systemintegration<br />

und Training zur Verfügung. Daneben besteht am zweiten Messetag die<br />

Gelegenheit, sich mit Experten des MYCAREVENT-Konsortiums, über das wir<br />

auf Seite 6 dieser Spektrum-Ausgabe berichten, auszutauschen. Ich lade Sie<br />

herzlich ein, uns in Halle 3.0 an unserem Stand D71 zu besuchen.<br />

Gerhard Schempp<br />

München, im September 2006<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

3 ...........................................<br />

6 ...........................................<br />

8 ...........................................<br />

9 ...........................................<br />

10..........................................<br />

11..........................................<br />

12..........................................<br />

15..........................................<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Gestaltung<br />

Druck<br />

Auflage<br />

Fotos<br />

Der künstliche Beifahrer<br />

Der „HMI-Manager“ fasst alle Informationen<br />

im Auto zusammen und gibt sie<br />

gezielt an den Fahrer weiter.<br />

Europaweit mobil<br />

Das Projekt MYCAREVENT ermöglicht<br />

einen besseren Service bei Reparaturen.<br />

Morgenröte über der Seine<br />

<strong>ESG</strong> Frankreich hat sich mit Trainings<br />

für die Automobilbranche etabliert.<br />

ADLER II im Einsatz<br />

Der Artillerie-Rechnerverbund wird jetzt<br />

offiziell von der Bundeswehr genutzt.<br />

Interoperabel mit CAMULUS<br />

Die NATO vertraut auf ein Führungs-<br />

informationssystem der <strong>ESG</strong><br />

Aushängeschild Flugzeuginneres<br />

An der Entwicklung der „Kabine der<br />

Zukunft“ ist auch die <strong>ESG</strong> beteiligt.<br />

Kurzmeldungen<br />

Neues aus dem Unternehmen<br />

<strong>ESG</strong>-International<br />

English Summary<br />

<strong>ESG</strong> Elektroniksystem- und Logistik-GmbH<br />

Einsteinstraße 174, D-8<strong>16</strong>75 München<br />

Tel. +49 (89) 92<strong>16</strong> 2850, www.esg.de<br />

Jörg Riedle (jr), Unternehmenskommunikation<br />

Dr. Emanuel Brämer (eb), Jörg Buchholz (jb),<br />

Guido Hoffmann (gh), Dr. Oliver Nass (on),<br />

Norbert Neuendorf (nn), Alexandra Spann (as)<br />

Udo Speth, <strong>ESG</strong>-Grafik-Abteilung<br />

TOBI-Offset, Kirchheim/Heimstetten<br />

2500<br />

Alle Abbildungen © <strong>ESG</strong>, wenn nicht anders<br />

angegeben. Umschlagbild: J. Schweitzer


Zukunftsvision: In einigen Jahren soll der „Human-Machine-Interface“-<br />

Manager der <strong>ESG</strong> die einzige Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Autofahrer<br />

sein. Foto: L. Coman; Montage: <strong>ESG</strong><br />

Der künstliche Beifahrer<br />

Eine neue Lösung<br />

der <strong>ESG</strong> soll alle Informationen<br />

für den<br />

Autofahrer in Zukunft<br />

bündeln und<br />

situationsbedingt<br />

gezielt weitergeben.<br />

Stellen Sie sich vor, Sie wollen mit<br />

Ihrem Fahrzeug durch eine belebte<br />

Innenstadt fahren. Sie geben das gewünschtes<br />

Ziel in den Navigationscomputer<br />

ein und fahren los. Während<br />

der Fahrt erhält Ihr Fahrzeug von<br />

Wireless-LAN-Hotspots oder anderen<br />

Installationen sowie von anderen<br />

Fahrzeugen Informationen über Behinderungen<br />

wie Staus, Unfälle oder<br />

Baustellen. Dynamisch passt Ihr Auto<br />

die ursprüngliche Routenplanung an<br />

diese neue Informationslage an. Dabei<br />

gelingt es dem System, sich auch mit<br />

wenigen vorhandenen Daten ein Bild<br />

von der Gesamtsituation zu machen,<br />

und das in bisher unbekannter Qualität.<br />

Das Ergebnis: Sie kommen optimal<br />

zu Ihrem Ziel – schneller und sicherer<br />

als bisher.<br />

Dieses Szenario ist eine Adaption<br />

von Teilen der so genannten <strong>ESG</strong><br />

Mission Mode Manager für Militärflugzeuge<br />

und gepanzerte Fahrzeuge<br />

(Spektrum berichtete in der letzten<br />

Ausgabe). Allerdings geht es in diesen<br />

Bereichen nicht um Staus, Unfälle<br />

oder ähnliche Unannehmlichkeiten,<br />

sondern um Bedrohungen anderer Art.<br />

Der Mission Mode Manager generiert<br />

eine Missionsplanung in Abhängigkeit<br />

verschiedener Informationen und<br />

passt sie bei Bedarf an.<br />

Die Ähnlichkeiten zwischen militärischen<br />

und automobilen Anwendungen<br />

sind derart groß, dass die <strong>ESG</strong><br />

ihre Erfahrungen in den Automobilbereich<br />

transferieren wird. Dabei ist das<br />

Mission Mode Management nur ein<br />

Teil des geplanten Systems.<br />

Die neue <strong>ESG</strong>-Lösung trägt den<br />

Arbeitstitel „<strong>ESG</strong> HMI-Manager“. Dieser<br />

nimmt eine zentrale Rolle im Automobil<br />

ein und kann am besten mit<br />

einem virtuellen Beifahrer verglichen<br />

werden. Dies beinhaltet, dass der<br />

HMI-Manager nicht nur über den Zustand<br />

des Autos genau Bescheid weiß,<br />

sondern auch Informationen über die<br />

Umwelt hat und den Zustand des Fahrers<br />

kennt. Seine Aktionen beruhen<br />

auf seiner Kenntnis und Interpretationsfähigkeit<br />

dieser Gesamtsituation.<br />

Gleichzeitig stellt der HMI-Manager die<br />

zentrale und einzige Schnittstelle zwischen<br />

anderen Assistenzsystemen im<br />

Fahrzeug und dem Fahrer dar. Hierher<br />

rührt auch die Namensgebung: HMI<br />

bedeutet „Human-Machine Interface“<br />

(Mensch-Maschine-Schnittstelle). Die<br />

Vorteile, die gesamte Kommunikation<br />

zwischen Fahrzeug und Fahrer über<br />

eine zentrale Schnittstelle zu gestalten,<br />

liegen auf der Hand: Die Kommunikation<br />

ist aus einem Guss und<br />

Bedien- und Anzeigekonzepte können


4 & 5 SPEKTRUM III/06<br />

streng befolgt werden, ohne Ausnahmen<br />

zulassen zu müssen.<br />

Die Adaption der bereits erwähnten<br />

und von der <strong>ESG</strong> entwickelten Mission<br />

Mode Manager ist zwar wesentlicher<br />

Bestandteil des HMI-Managers. Der<br />

HMI-Manager besteht jedoch neben<br />

dem Mission Mode Management noch<br />

aus zwei weiteren wichtigen Bestandteilen<br />

(siehe Grafik rechte Seite).<br />

So ermittelt das Workloadmanagement<br />

den Belastungszustand des Fahrers<br />

und die äußere Situation. Eine entspannte<br />

Autobahnfahrt bei schönem<br />

Wetter ist beispielsweise einfacher zu<br />

bewältigen als eine Serpentinenfahrt<br />

bei Nacht im Regen. Je nach Belastungszustand<br />

und Situation passt das<br />

Workloadmanagement den Informationsfluss<br />

zum Fahrer an. In kritischen<br />

Situationen gilt dann: Wichtige, insbesonders<br />

sicherheitsrelevante Informationen<br />

werden durchgeleitet, weniger<br />

wichtige später übermittelt und unwichtige<br />

vorenthalten. Das Workloadmanagement<br />

ist damit vergleichbar<br />

mit einem Büroassistenten, der nur<br />

wichtige Telefonate durchstellt und<br />

Dokumente erst dann zur Verfügung<br />

stellt, wenn sie benötigt werden. Apropos<br />

Telefonate: Der Informationsfluss,<br />

der vom Workloadmanager gestaltet<br />

wird, schließt Telefonate unbedingt mit<br />

ein. Ein Anruf in der falschen Situation<br />

kann sehr störend sein. Der Workloadmanager<br />

informiert den Fahrer über<br />

den entgangenen Anruf, sobald die<br />

Situation dies erlaubt.<br />

Die Intelligente Automation stellt<br />

den Kern des HMI-Managers dar. Im<br />

Zentrum stehen Ansätze, die hinter<br />

den Begriffen human-centered Automation,<br />

kooperative Automation und<br />

kognitive Automation stecken.<br />

Human-centered Automation ist<br />

dabei die Beschreibung des übergeordneten<br />

Prinzips, dass (auch) mittels<br />

kooperativer und kognitiver Automation<br />

realisiert wird. Ziel der human-<br />

centered Automation ist, die Technik<br />

an die Verarbeitungsressourcen des<br />

Menschen anzupassen. Als Basis<br />

dienen Studien des menschlichen<br />

Leistungsvermögens. Ein prominentes<br />

Beispiel für die human-centered Automation<br />

aus der Luftfahrt ist das Cockpit-Konzept<br />

von Airbus. Es nennt sich<br />

„Dark Cockpit”-Konzept, was bedeu-<br />

tet, dass nur jene Informationen dauerhaft<br />

angezeigt werden, die für den<br />

normalen Flug notwendig sind. Tauchen<br />

weitere Anzeigen auf, wissen die<br />

Piloten, dass sie ihre Aufmerksamkeit<br />

auf diese Anzeigen lenken müssen.<br />

Hiermit ist auch das Problem des<br />

fehlenden Situationsbewusstseins<br />

(engl. Loss of Situation Awareness)<br />

angesprochen. Situationsbewusstsein<br />

bedeutet: Es sind alle Informationen<br />

vorhanden, die der Fahrer benötigt,<br />

um die objektiv dringlichste Aufgabe<br />

zu bewältigen; seine Aufmerksamkeit<br />

wird auf genau diese Informationen<br />

gelenkt. Das schließt die Bewertung<br />

ein, welche Aufgabe die objektiv<br />

dringlichste ist. Fehlt das Situationsbewusstsein,<br />

wird also die Aufmerksamkeit<br />

auf unwichtige Dinge gelenkt,<br />

kann dies fatale Folgen haben. Leider<br />

kann gerade in hochtechnisierten Umgebungen<br />

wie dem Flugzeug oder dem<br />

Automobil das Situationsbewusstsein<br />

verloren gehen. Die Bewertung,<br />

welche Aufgabe die dringlichste ist,<br />

basiert auf der kognitiven Automation<br />

(siehe unten). Das Workloadmanagement<br />

ist ebenfalls beteiligt, indem es<br />

in Abhängigkeit von der Fahrerbelastung<br />

unwichtige Informationen unterdrückt.<br />

Kooperative Automation lässt sich<br />

am besten mit einigen Nachteilen der<br />

konventionellen Automation erklären.<br />

Die konventionelle Automation übernimmt<br />

klar definierte Aufgaben um<br />

den Fahrer von Routineaufgaben zu<br />

entlasten.<br />

Meist handelt es sich um Aufgaben,<br />

die aus Sicht des Ingenieurs einfach<br />

zu automatisieren sind. Schreitet<br />

die Entwicklung der zunehmenden<br />

Automatisierung voran, wird der Fahrer<br />

in Normalsituationen unterfordert<br />

– mit der Folge, dass der Fahrer in<br />

außergewöhnlichen Situationen, in<br />

denen konventionelle Automationen<br />

nicht funktionieren, schlagartig hoffnungslos<br />

überfordert wird, weil ihm<br />

die notwendige Übung der grundlegenden<br />

Aufgaben fehlt. Kooperative<br />

Automation bedeutet, dass der Fahrer<br />

unterstützt, jedoch niemals vollständig<br />

verdrängt wird. Vielmehr bilden Fahrer<br />

und System ein Team.<br />

Kognitive Automation bedeutet,<br />

dass der Automation Fähigkeiten<br />

Kritische Verkehrssituationen wie eine Autofahrt bei Schneesturm fordern die volle Aufmerksamkeit des Fahrers. Das Workloadmanagement lässt jetzt nur Informationen<br />

durch, die unbedingt benötigt werden. Foto: Elenathewise


verliehen werden, die dem menschlichen<br />

Informationsverarbeitungs- und<br />

Problemlösungsprozess entsprechen.<br />

Daraus ergeben sich mehrere Eigenschaften<br />

beziehungsweise Vorteile<br />

der intelligenten Automation: Das<br />

Assistenzsystem kann ein sehr vollständiges<br />

Bild von der Gesamtsituation<br />

ermitteln. Und es ermittelt und<br />

interpretiert dabei ebenfalls die Ziele<br />

des Fahrers. Auf dieser Basis trifft<br />

das System seine Entscheidungen.<br />

Diese Entscheidungen sind für den<br />

Fahrer in jeder Situation nachvollziehbar,<br />

da sie so getroffen wurden, wie<br />

ein Mensch sie getroffen hätte. Diese<br />

Nachvollziehbarkeit gilt auch für die<br />

Kombination und Interaktionen verschiedener<br />

Assistenzsysteme. Und sie<br />

ist ein wesentlicher Faktor bei der Frage,<br />

ob ein Fahrer ein Assistenzsystem<br />

akzeptiert.<br />

All diese Bausteine und Funktionen<br />

sind derzeit in der Automobilindustrie<br />

nicht oder nur ansatzweise präsent.<br />

Die <strong>ESG</strong> verfügt aber aus zahlreichen<br />

Projekten für nicht-automobile Märkte<br />

über ein großes Wissen über diese<br />

Funktionen. Gleichzeitig kennt das Unternehmen<br />

das automobile technische<br />

und nichttechnische Umfeld sehr gut.<br />

Die <strong>ESG</strong> wird daher in Zukunft Assistenzfunktionen<br />

für das Automobil anbieten<br />

können, die dem Fahrer in immer<br />

höher aufgerüsteten Fahrzeugen<br />

und in immer komplexer werdenden<br />

Verkehrssituationen die Unterstützung<br />

zuteil lassen werden, die bisher nur<br />

Piloten zur Verfügung stand.<br />

ABS Nachtsicht<br />

Fahrer<br />

Für die Entwicklung des HMI-Managers<br />

sind zahlreiche Voraussetzungen<br />

zu erfüllen und Randbedingungen<br />

zu beachten. Dabei handelt es sich<br />

nicht nur um technologische Themen,<br />

sondern auch um die Themen Prozesse<br />

und Methoden sowie Werkzeuge.<br />

Einige wenige davon sollen hier kurz<br />

angesprochen werden.<br />

So müssen etwa parallel zum HMI-<br />

Manager weitere Fahrzeugmanagementfunktionen<br />

realisiert werden. Der<br />

Fahrer wird davon nichts bemerken,<br />

da sie im Hintergrund arbeiten. Hierzu<br />

zählt beispielsweise ein systemwei-<br />

Workloadmanager<br />

Fahrerassistenzsystem<br />

I<br />

<strong>ESG</strong> HMI-Manager<br />

Intelligente<br />

Automation<br />

Fahrerassistenzsystem<br />

II<br />

Fahrzeug<br />

ter Konfi gurationsmanager, der nach<br />

Vorgabe des HMI-Managers Änderungen<br />

an anderen Fahrzeugsystemen<br />

vornimmt. Die <strong>ESG</strong> verfügt bei der<br />

Entwicklung solcher Managementfunktionen<br />

über weitreichende Erfahrung.<br />

Die Vernetzung von Fahrzeugen<br />

mittels Funktechnik wird eines der<br />

großen Themen in der Automobilbranche<br />

in den nächsten Jahren sein. Als<br />

zentrale Instanz muss der HMI-Manager<br />

auch diese erweiterten Informationskanäle<br />

der so genannten Car2Car-<br />

Kommunikation koordinieren.<br />

Mission<br />

Mode<br />

Manager<br />

Umwelt<br />

(inkl. Telekommunikation)<br />

Workloadmanager, intelligente Automation und Mission Mode Manager sind die zentralen Bestandteile des Systems.<br />

Navigation Telefon Bordcomputer Hinderniserkennung ...<br />

ACC Verkehrsinfo LDW ASR ESP<br />

<strong>ESG</strong> HMI-Manager<br />

Akustische Signale Haptische Signale Kombiinstrument Alarmsignale<br />

Head-Up-Display (HUD) Weitere optische Anzeigen Infotainmentdisplay<br />

Der HMI-Manager bündelt alle Assistenzsyteme und gibt ihre Informationen über verschiedene Ausgabegeräte an den<br />

Fahrer weiter.<br />

Die Entwicklung zukünftiger automobiler<br />

Systeme wird auf Basis der<br />

offenen Systemarchitektur AUTOSAR<br />

erfolgen. Für die Entwicklung des<br />

HMI-Managers gilt dies ebenso. In<br />

diesem Zusammenhang sind auch die<br />

Bussysteme der Zukunft wie FlexRay<br />

zu nennen.<br />

Ein fahrzeugweit koordinierendes<br />

und kommunizierendes System wie<br />

der HMI-Manager stellt extreme Anforderungen<br />

an die Entwicklungsprozesse.<br />

Neben dem grafi schen, modellbasierten<br />

Funktionsentwicklungsprozess<br />

sind hier die Themenfelder Architektur-<br />

und Anforderungsmanagementprozesse<br />

sowie Sicherheit (Safety<br />

und Security) zu sehen. Besondere<br />

Bedeutung bei Managementsystemen<br />

kommt auch den Test- und Integrationsmethoden<br />

zu. Stichworte sind hier<br />

die virtuelle Integration in den frühen<br />

Entwicklungsphasen und risikoorientiertes<br />

Testen.<br />

Der Einsatz leistungsfähiger<br />

Werkzeugketten ist unabdingbare<br />

Voraussetzung für die Realisierung<br />

anspruchsvoller Software im Automobil.<br />

Die <strong>ESG</strong> besitzt herausragendes<br />

Fachwissen über alle Themen, die für<br />

die Entwicklung eines einzigartigen<br />

HMI-Managers notwendig sind.<br />

Dieses Wissen wird künftig zielgerichtet<br />

gebündelt, damit die <strong>ESG</strong> ihren<br />

Automobilkunden noch nie da gewesene<br />

Assistenzfunktionen wie den HMI-<br />

Manager anbieten können wird. nn


6 & 7 SPEKTRUM III/06<br />

In ganz Europa sollen Pannenhelfer<br />

künftig direkt auf der Straße<br />

Reparaturinformationen vom Hersteller<br />

anfordern können.<br />

Foto: racc automobile club<br />

Europaweit mobil<br />

Das Projekt MYCAREVENT ermöglicht<br />

durch standardisierte Beschaffungs- und<br />

Erstellungsprozesse besseren Service<br />

bei Reparaturen.<br />

Der Einsatz von elektrischen und elek- des Kfz-Mechanikers diesen stark<br />

tronischen Komponenten in modernen geänderten Anforderungen anpassen<br />

Automobilen macht Autofahren siche- müssen. Früher reichten Erfahrung<br />

rer und komfortabler. Allerdings wird und vergleichsweise einfache Werk-<br />

durch die steigende Anzahl elektrozeuge wie beispielsweise ein Schraunischer<br />

Bauteile und ihre Vernetzung benschlüssel zur Reparatur aus. Heute<br />

das Gesamtsystem Fahrzeug immer benötigen Kfz-Techniker weitere un-<br />

komplexer und damit die Reparatur terstützende Werkzeuge und Info-Mit-<br />

anspruchsvoller. So hat sich in den tel wie zum Beispiel Reparatur-Leitfä-<br />

letzten Jahren die Qualität der Fehler den. Zur Diagnose von Fehlern werden<br />

dahingehend geändert, dass bei vie- mittlerweile in fast allen Werkstätten<br />

len auftretenden Problemen die Fahr- computergestützte Prüf- und Mess-<br />

zeugelektrik oder -elektronik mit zu systeme eingesetzt.<br />

Mit berücksichtigen Hilfe eines Hubschraubers ist.<br />

verfolgen Polizisten Im Rahmen der so genannten<br />

eine In verdächtige den vergangen Person. zehn Der Jahren Polizeitaktische Gruppenfreistellungsverordnung Ar(EUbeitsplatz,<br />

hat sich damit eine auch der vielen das Berufsbild Entwicklungen Wettbewerbsrecht) der <strong>ESG</strong> im wurde unter an-<br />

Sicherheitsumfeld, bietet hier eine<br />

derem der Zugang zu technischen<br />

Informationen für freie Kfz-Reparaturwerkstätten<br />

grundsätzlich geregelt. In<br />

der Folge wurde das Projekt MYCAR-<br />

EVENT initiiert (Spektrum berichtete),<br />

um den Nachweis zu erbringen, dass<br />

durch die Regulierung des Wettbewerbsrechts<br />

technischer Fortschritt<br />

und zusätzliches Marktpotenzial gefördert<br />

werden können.<br />

Dabei geht es im Kern darum, eine<br />

Infrastruktur zu schaffen, mit deren<br />

Hilfe Werkstätten und Pannendienste<br />

alle benötigten Reparatur- und Diagnose-Informationen<br />

elektronisch an<br />

genau dem Ort abrufen können, wo<br />

die Informationen zur Reparatur gerade<br />

benötigt werden.<br />

Der Name MYCAREVENT steht für<br />

„Mobility and Collaborative Work in European<br />

Vehicle Emergency Networks“.<br />

Seit knapp zwei Jahren arbeiten Automobilhersteller,<br />

Pannendienste, For-<br />

schungsinstitute, Soft- und Hardwarehersteller<br />

und Ingenieurdienstleister<br />

im Verbund zusammen. Im Rahmen<br />

des von der Europäischen Union geförderten<br />

Projekts entwickelt die <strong>ESG</strong><br />

in enger Zusammenarbeit mit Volkswagen<br />

einen neuen toolgestützten Erstellungs-<br />

und Publikationsprozess für<br />

so genannte interaktiver Stromlaufpläne<br />

(Interactive Circuit Diagrams,<br />

kurz IACD). Zudem sollen am Beispiel<br />

solcher IACDs zwei für Automobilhersteller<br />

und Dienstleister wichtige<br />

Geschäftsmöglichkeiten im Automotive-After-Sales-Business<br />

demonstriert<br />

werden: Auf der einen Seite sollen auf<br />

Basis der MYCAREVENT-Infrastruktur<br />

Reparaturinformationen herstellerübergreifend<br />

bereitgestellt werden. Der<br />

Techniker in der Werkstatt oder im<br />

Pannenfall an der Straße kann damit<br />

über einen standardisierten Prozess<br />

herstellerspezifische Reparaturinformationen<br />

passend zu seinem Problem<br />

anfordern.<br />

Auf der anderen Seite kann diese<br />

Portal-Infrastruktur auch dazu ver-


wendet werden, um einen weiteren<br />

wichtigen Bereich im After-Sales<br />

abzubilden, nämlich die Erstellung und<br />

Publikation von Reparaturinforma-<br />

tionen. Ferner entwickelt die <strong>ESG</strong><br />

für die Nutzer der MYCAREVENT-<br />

Services verschiedene E-Learning-<br />

und Trainingsmaßnahmen, die über<br />

das Portal ebenfalls angeboten werden<br />

können.<br />

Gerade in der Kombination aus<br />

Informationen in Stromlaufplänen und<br />

Diagnose-Software-Tools liegt ein<br />

großes Potenzial, um Reparaturen in<br />

kürzerer Zeit durchzuführen und auch<br />

am Straßenrand mehr Fehler beheben<br />

zu können. Konservative Schätzungen<br />

gehen davon aus, dass man im Pannenfall<br />

am Straßenrand so bis zu acht<br />

Prozent mehr Fehler beseitigen kann.<br />

Im Projektverlauf wurde zunächst<br />

mittels des Rapid Prototyping-Verfahrens<br />

die Präsentation des interaktiven<br />

Stromlaufplans entwickelt und verifiziert.<br />

Da die Daten im Pannenfall über<br />

mobile Funknetze übertragen werden<br />

müssen und damit, im Vergleich zu<br />

DSL, nur geringe Übertragungsraten<br />

möglich sind, wurde ein spezielles<br />

Präsentationsformat zur Anzeige der<br />

IACDs entwickelt.<br />

Dazu wurde ein passender Viewer<br />

implementiert. Dieser kann entweder<br />

auf dem Client installiert werden oder<br />

direkt mit einem Mausklick über das<br />

Internet gestartet werden. Diese Applikation<br />

wurde speziell dazu entwickelt,<br />

um das sehr schlanke Dateiformat zu<br />

interpretieren und die zusätzlichen<br />

interaktiven Elemente nutzbar zu machen.<br />

Neben der Abbildung interaktiver<br />

Features, etwa die Darstellung der<br />

Steckerbelegung oder Informationen,<br />

wo sich Bauteile, Sicherungen und<br />

Massepunkte befinden, rückte sehr<br />

schnell der Erstellungsprozess in den<br />

Vordergrund der Entwicklung.<br />

Dieser hat folgenden Anforderungen<br />

gerecht zu werden: Zum einen soll<br />

es sich um einen generischen Prozess<br />

handeln, welcher einen möglichst hohen<br />

Automatisierungsgrad erlaubt und<br />

zudem W3C-Standards wie SVG und<br />

XSLT anwendet. Zum anderem soll<br />

den Automobillieferanten auf Basis<br />

der MYCAREVENT-Infrastruktur ein<br />

Prozess angeboten werden, welcher<br />

es ihnen ermöglicht, unter Nutzung eines<br />

einzigen Systems IACDs für unterschiedliche<br />

Hersteller zu entwickeln.<br />

Die Umsetzung und Einführung eines<br />

solchen Systems kann ein erhebliches<br />

Einsparpotenzial gegenüber den herkömmlichen<br />

Systemen erschließen.<br />

Denn diese orientieren sich oft sehr<br />

stark an den spezifischen Prozessen<br />

der Automobilhersteller.<br />

Wichtig zur Abbildung des Erstellungsprozesses<br />

sind die Eingangsdaten.<br />

In den letzten Jahren hat sich im<br />

Bereich der Konstruktion von automobilen<br />

Kabelbaum-Produktionsdaten<br />

der VDA4964 als Standard herausgebildet.<br />

Mittlerweile genießt dieser eine<br />

breite Akzeptanz bei den Automobilherstellern<br />

und den Kabelbaumlieferanten<br />

und wird zudem stetig weiter<br />

entwickelt. Logisch aufgebaute Informationen<br />

werden mittels geeigneter<br />

Transformationen in ein so genanntes<br />

Autorenformat umgesetzt.<br />

Dieses Autorenformat kann man<br />

als eine Art Multiformat bezeichnen,<br />

in dem alle Informationen abgebil-<br />

Gemeinsam für mehr Mobilität im Automobil: Das MYCAREVENT-Team der <strong>ESG</strong><br />

im Büro Wolfsburg ...<br />

Die interaktiven Stromlaufpläne (IECDs) können über einen speziell entwickelten<br />

Viewer betrachtet werden.<br />

det werden, die für die Erstellung<br />

der Stromlaufpläne und der damit zu<br />

verknüpfenden Zusatzinformationen<br />

notwendig sind. Es wurde ebenfalls im<br />

Rahmen von MYCAREVENT entwickelt<br />

und wird als Eingangsdatei für den<br />

IACD-Editor benötigt.<br />

Der technische Autor bearbeitet<br />

mit Hilfe des IACD-Editors die logischen<br />

Informationen und setzt sie<br />

in eine SVG-Grafik um. Das durch<br />

VDA4964 spezifizierte KBL-Dateiformat<br />

hat sich dabei als gut geeignete<br />

Basis erwiesen. Andere XML-Datenformate<br />

mit ähnlichen Informationen<br />

sind als Eingangsdatenbasis für den<br />

Prozess ebenfalls denkbar. Hier bietet<br />

sich beispielsweise die AECMA Spezi-<br />

fikation 1000D an. Um das Potenzial<br />

des hier vorgestellten Prozesses voll<br />

ausschöpfen zu können, kann eine<br />

Standardisierung des Prozesses, der<br />

Schnittstelle für die Eingangsdaten<br />

sowie der entstehenden Zwischenbelegstrukturen<br />

und des Präsentationsformates<br />

sinnvoll sein. Durch die<br />

geeignete Wahl der Eingangsinformationen<br />

besteht ebenfalls die Möglichkeit,<br />

den Prozess für weitere Branchen<br />

nutzbar zu machen.<br />

Der Fokus der weiteren Entwicklungsarbeiten<br />

liegt auf der Abbildung<br />

des Gesamtprozesses sowie auf der<br />

Implementierung eines geeigneten<br />

IACD-Editors. Erste Prototypen sind<br />

bereits verfügbar. jb<br />

... und ihre Kollegen in der Zentrale des Unternehmens in der Münchener<br />

Einsteinstraße.


8 & 9 SPEKTRUM III/06<br />

Morgenröte über der Seine<br />

<strong>ESG</strong> Frankreich hat<br />

sich als Anbieter<br />

von Trainings in der<br />

Automobilindustrie<br />

etabliert.<br />

Da sage noch jemand, Weiterbildung<br />

sei trocken: Bei diesem Schulungsobjekt<br />

bekommen selbst gestandene<br />

Männer leuchtende Augen. In einer<br />

Werkstatt im Herzen des VW-Umschlagplatzes<br />

in Villers-Cotterêts<br />

haben vier Kfz-Techniker in einem<br />

Auto Platz genommen. Sechs weitere<br />

beobachten interessiert, wie sich<br />

das Cabrio mit einem leisen Summen<br />

öffnet. Zuerst senken sich die Seitenscheiben,<br />

dann schiebt sich das aus<br />

Monsieur Marion, die Phase des Product<br />

Launch ist gerade für den After-Sales<br />

sicherlich die wichtigste.<br />

Worauf legen Sie bei der Informationsvermittlung<br />

besonderen Wert?<br />

Es ist extrem wichtig, den Servicemitarbeitern<br />

unserer Werkstätten – vor allem<br />

denen, die im direkten Kundenkontakt<br />

stehen – ein solides technisches Wissen<br />

und umfassende Kenntnisse über das<br />

Produkt zu vermitteln. Nur so können Sie<br />

den Kunden optimal bedienen und ihn mit<br />

fachkundiger Auskunft unterstützen.<br />

fünf Teilen bestehende Dach zusammen<br />

und verschwindet im Kofferraum:<br />

Voilà, der neue Eos von Volkswagen.<br />

„Der Eos ist ein ideales Auto für<br />

junge und junggebliebene Menschen,<br />

die Freude am Fahren haben und ein<br />

etwas ausgefallenes Auto mit sportlichem<br />

Design suchen“, erläutert Jean-<br />

Michel Colson (<strong>ESG</strong>). Der ausgebildete<br />

Coach leitete das Training für After-<br />

Sales-Mitarbeiter von VW Frankreich.<br />

Im Auftrag der französischen Tochter<br />

des Volkswagen-Konzerns schulten<br />

er und sein Team VW-Serviceberater<br />

im Umgang mit dem neuesten Modell<br />

des Automobilherstellers. Das Training<br />

richtete sich ausschließlich an den<br />

After-Sales und ergänzte damit die<br />

„klassischen“ Verkäuferschulungen,<br />

durch die der Kunde nach dem Autokauf<br />

optimal betreut werden soll.<br />

„Die <strong>ESG</strong> verfügt über sehr kompetente Mitarbeiter.“<br />

Die Produkteinführung des neuen Eos wurde von <strong>ESG</strong> Frankreich mit Trainings unterstützt. Spektrum sprach darüber mit Hervé Marion, Leiter Training<br />

bei Volkswagen Frankreich.<br />

Hervé Marion<br />

Was waren die Erfolgsfaktoren für dieses Projekt?<br />

Zunächst bekamen wir von unserem Mutterhaus alle Produkt- und Marketing-<br />

informationen über den Eos – und natürlich den neuen Eos selbst – und konzipierten<br />

auf dieser Basis die Trainingseinheiten. Der nächste wichtige Punkt<br />

war, einen Dienstleister für diese Trainings zu finden. Dieser sollte in der<br />

Lage sein, schnell und mit einer profunden Kenntnis der Automotive-After-<br />

Sales-Welt die Schulungen zu entwickeln. Der Dienstleister musste außerdem<br />

qualifizierte Ressourcen zum richtigen Zeitpunkt verfügbar haben, diese<br />

aussteuern können und die gesamte Logistik professionell stemmen.<br />

Dazu gehören die Planung der Trainings, die Beschaffung und Reservie-<br />

rung entsprechender Räumlichkeiten oder das frühzeitige Einbinden unserer<br />

Werkstätten.<br />

Die Teilnehmer des Trainings in Villers-Cotterêts wurden mit der Philosophie und<br />

der Technik des neuen Eos umfassend vertraut gemacht.<br />

Was war ausschlaggebend für die Wahl der <strong>ESG</strong> als Partner beim<br />

Product Launch?<br />

Entscheidend für uns war die hohe Flexibilität und Voraussicht der <strong>ESG</strong> bei der<br />

Personalplanung. Die <strong>ESG</strong> verfügt über sehr kompetente Mitarbeiter, die aus<br />

eigener Berufserfahrung heraus die After-Sales-Welt kennen und in der Lage<br />

sind, schwierige technische Inhalte an die Service-Mitarbeiter leicht verständlich<br />

zu übermitteln.<br />

In Deutschland ist die <strong>ESG</strong> schon seit vielen Jahren Partner des Volkswagen-Konzerns<br />

– in Frankreich waren die Eos-Trainings die erste<br />

Zusammenarbeit. Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Unterschiede<br />

zwischen den beiden Märkten Frankreich und Deutschland?<br />

Hinsichtlich der Dichte und auch der Größe des Netzes autorisierter Werkstätten<br />

unterscheiden sich Frankreich und Deutschland deutlich voneinander.<br />

Dies führt dazu, dass die französischen Werkstätten etwas weniger nah am<br />

Kunden sind. Außerdem sind sie oft auf mehrere Marken ausgerichtet, um<br />

eine kritische Größe zu haben. Dies verlangt von unseren Servicemitarbeitern<br />

eine hohe Vielseitigkeit.<br />

In Deutschland hat der VW Eos bereits im Juni den Spitzenplatz in der<br />

Zulassungsstatistik bei den Cabriolets eingenommen. Sind ähnliche<br />

Resultate für Frankreich zu erwarten?<br />

Ein gleiches Ranking dürfte in Frankreich schwierig sein, da hier die nationalen<br />

Marken insgesamt und Peugeot speziell im Eos-Segment immer noch eine<br />

dominante Stellung einnehmen. Doch wir arbeiten daran, den Marktanteil von<br />

VW auch in Frankreich noch weiter auszubauen.<br />

Monsieur Marion, herzlichen Dank für das Gespräch und weiterhin<br />

viel Erfolg für den Eos.


Die Schulungen waren zentraler<br />

Teil der Produkteinführung des neuen<br />

Eos, der im Juni auf den Markt kam.<br />

<strong>ESG</strong> Frankreich hatte in einer ersten<br />

Welle 25 eintägige Trainings konzipiert,<br />

organisiert und durchgeführt,<br />

die zwischen Mitte Juni und Mitte Juli<br />

2006 stattfanden. Eine zweite Welle<br />

ist für den Herbst geplant.<br />

Ein Trainingstag bestand dabei aus<br />

zwei Teilen: Zunächst wurde die Philosophie<br />

hinter dem Eos vermittelt. Positionierung<br />

des Fahrzeugs, Verkaufsargumente,<br />

Informationen zu den<br />

Wettbewerbern und zum möglichen,<br />

teilweise für VW neuen, Kundenstamm<br />

waren dabei die wichtigsten Themen.<br />

Im zweiten Teil lernten die Schulungsteilnehmer<br />

die Technik des neuen<br />

Fahrzeugs kennen. So wurde unter<br />

anderem der alltägliche Umgang mit<br />

dem Auto vermittelt – etwa Handgriffe,<br />

die notwendig sind, um das Dach<br />

auch im Falle einer Panne zu öffnen<br />

oder Ratschläge zur Wartung. Mit dieser<br />

Trainingseinheit werden die Servicemitarbeiter<br />

in die Lage versetzt,<br />

ihren Kunden den Umgang mit ihrem<br />

neuen Auto aus erster Hand kompetent<br />

zu vermitteln.<br />

Mit den Schulungen zur Einführung<br />

des Eos hat <strong>ESG</strong> Frankreich seine<br />

Position als Anbieter qualifizierter<br />

Trainings für die Automobilindustrie<br />

gefestigt. Der französische Standort<br />

der <strong>ESG</strong> setzt damit die deutsche<br />

Erfolgsgeschichte des Unternehmens<br />

fort: Die <strong>ESG</strong> qualifiziert unter anderem<br />

Personal für General Motors,<br />

BMW oder Jaguar/Land Rover.<br />

Dabei versteht sich die Firma als<br />

Anbieter von „Full-Service“-Lösungen:<br />

Von der Bedarfsanalyse über die<br />

Erstellung von Konzepten und Schulungsmaterial<br />

bis zum Bau und dem<br />

Betrieb von Trainingscentern und der<br />

Durchführung bekommt der Kunde alle<br />

Leistungen aus einer Hand. Die Palette<br />

reicht dabei von Product Launches,<br />

Verkaufstrainings und Managementschulungen<br />

bis hin zu technischen<br />

Trainings für die Werkstattmitarbeiter<br />

der Automobilkonzerne.<br />

Neu hinzugekommen sind im<br />

Frühjahr dieses Jahres auch Qualifizierungen<br />

für Entwicklungsingenieure<br />

und Produktionsverantwortliche unter<br />

anderem zu den Themen Systemintegration,<br />

FlexRay, Diagnose, Anforderungsmanagement<br />

und CMMI. on<br />

Eine „klassische Coupé-Tradition“ verbunden mit einem „formschönen Cabriolet“<br />

zeichnet nach Angaben von VW den neuen Eos aus.<br />

ADLER im Einsatz<br />

Der Artillerie-Rechnerverbund ist offiziell<br />

an die Bundeswehr übergeben worden.<br />

Soldaten der Bundeswehr arbeiten in einer der neuen ADLER II-Kabinen.<br />

Nach Abschluss umfangreicher Er-<br />

probungen ist der Artillerie-Rechnerverbund<br />

ADLER II offiziell an die<br />

Bundeswehr übergeben worden. Die<br />

Übergabe fand am 30. Mai 2006 bei<br />

der Wehrtechnischen Dienstelle 81 in<br />

Greding statt. Seitdem steht den deutschen<br />

Streitkräften ein leistungsfähiges<br />

System zur Verfügung, das alle<br />

bestehenden IT-Systeme der Artillerie<br />

mit ihren Waffen- und Aufklärungssystemen<br />

verknüpft und damit einen<br />

wesentlichen Beitrag zur Vernetzten<br />

Operationsführung leistet.<br />

Der „Artillerie, Daten-, Lage- und<br />

Einsatz-Rechnerverbund“ ADLER II<br />

wurde von der <strong>ESG</strong> im Auftrag des<br />

Bundesamts für Informationsmanagement<br />

und Informationstechnik der<br />

Bundeswehr entwickelt. Er löst das<br />

bestehende System ADLER ab, das<br />

seit 1995 im Einsatz ist.<br />

Miteinander vernetzte Rechner mit<br />

entsprechender Software und Kommunikationssystemen<br />

bilden bei ADLER II<br />

einen Verbund von Aufklärung, Führung<br />

und Wirkung. Das System beinhaltet<br />

auch eine operationell nutzbare Schnitt-<br />

stelle für die Zusammenarbeit mit<br />

den Artilleriesystemen von Frankreich,<br />

Großbritannien, Italien und USA.<br />

ADLER II basiert funktional auf seinem<br />

Vorgänger, wurde in weiten Teilen<br />

aber neu entwickelt. So läuft das neue<br />

System auf einer Windows-Plattform,<br />

eine vollgrafische Benutzeroberfläche<br />

verbessert die Nutzerfreundlichkeit.<br />

Neu ist ein integriertes Karten- und<br />

Lagemodul. Durch seine offene, auf<br />

Standardkomponenten aufbauende<br />

Struktur bietet ADLER II auch in der<br />

Zukunft Raum für Anpassungen, etwa<br />

zur Integration in ein übergreifendes<br />

Führungs- und Informationssystem<br />

der Streitkräfte.<br />

Die <strong>ESG</strong> entwickelte die gesamte<br />

Software sowie die Einbausätze für die<br />

Kabinen, verantwortete die Hard- und<br />

Softwareintegration, war für die Systemprüfungen<br />

und technischen Abnahmen<br />

verantwortlich und führte die<br />

Ausbildung von ADLER-Lehrpersonal<br />

durch. Die Einrüstung der Hardware<br />

in die Gefechtsstände erfolgte durch<br />

Fachkräfte der Wehrtechnischen<br />

Dienststelle 81 in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>ESG</strong>. Nutzer der ersten zehn AD-<br />

LER-II-Kabinen ist die Artilleriebrigade<br />

100. Die <strong>ESG</strong> wird sich weiterhin um<br />

die technisch-logistische Betreuung<br />

des Systems sowie um die Softwarepflege<br />

und -änderung kümmern. jr


10 & 11 SPEKTRUM III/06<br />

Interoperabel mit CAMULUS<br />

Das Führungsinformationssystem<br />

unterstützt den<br />

Informationsaustausch<br />

der NATO-<br />

Eingreiftruppe.<br />

Von Afghanistan bis Georgien, vom<br />

Kosovo bis in den Kongo: Die Bundeswehr<br />

ist heute weltweit im Einsatz.<br />

Rund 7500 Soldatinnen und Soldaten<br />

sind derzeit auf dem Balkan, in Asien<br />

oder in Schwarzafrika im Dienst – in<br />

insgesamt zwölf Ländern.<br />

Diese Einsätze finden im Verbund<br />

mit anderen Nationen statt. Zwischen<br />

den verschiedenen Militärs Kommunikation<br />

zu ermöglichen – und damit ein<br />

einheitliches Bild der jeweils aktuellen<br />

Lage herzustellen – ist eine wesentliche<br />

Voraussetzung für den Erfolg<br />

solcher so genannter „combined<br />

operations“. Die Führungsinformationssysteme<br />

der beteiligten Nationen<br />

müssen daher zusammenarbeiten<br />

können, das heißt, sie müssen „interoperabel“<br />

sein. Zu diesem Zweck<br />

finden regelmäßig Übungen mit der<br />

Bundeswehr, NATO-Partnern und der<br />

Industrie statt. Auf ihnen sollen bereits<br />

vor möglichen Einsätzen die Voraussetzungen<br />

für eine tragfähige multinationale<br />

Interoperabilität geschaffen<br />

werden.<br />

Auf einer dieser Veranstaltungen<br />

hat die <strong>ESG</strong> nun eine erweiterte Version<br />

ihres Führungsinformationssystem<br />

HEROS-2/1, 2. Los, vorgestellt.<br />

HEROS-CAMULUS, so der Name des<br />

erweiterten Systems, erfüllt dabei die<br />

Anforderungen einer NATO Response<br />

Force und ist daher für den internationalen<br />

Einsatz bestens geeignet. Die<br />

<strong>ESG</strong> ist seit langem einer der wichtigsten<br />

nationalen Akteure im Umfeld<br />

Vernetzte Operationsführung und Interoperabilität.<br />

Die CAMULUS-Premiere fand im<br />

Juni auf der „Coalition Warrior Interoperability<br />

Demonstration“ (CWID) im<br />

norwegischen Lillehammer statt. Die<br />

NATO überprüft dabei einmal pro Jahr<br />

den Stand der Interoperabilität von<br />

Führungsinformationssystemen ihrer<br />

Mitgliedsstaaten. Schwerpunkt der<br />

CWID 2006 war die Vorbereitung des<br />

1. Deutsch/Niederländischen Korps<br />

auf seinen Einsatz als NATO Response<br />

Force 10 (NRF 10) ab Januar 2008.<br />

Diese schnelle Eingreiftruppe des<br />

Bündnisses soll innerhalb von fünf<br />

Tagen in jedem Krisengebiet der Welt<br />

einsatzfähig sein und bis zu 30 Tage<br />

autark operieren können.<br />

Das Korps übernimmt dabei die<br />

Aufgaben des Land Component Command<br />

(LCC) und verantwortet somit<br />

auch den Informationsaustausch<br />

innerhalb der gesamten NRF-Struktur.<br />

Im Falle eines Einsatzes müssen<br />

Lageinformationen zur Unterstützung<br />

gemeinsamer Operationen und zur<br />

Herstellung eines gemeinsamen Lagebildes<br />

zwischen allen beteiligten<br />

Einheiten ausgetauscht werden. Zudem<br />

muss die Interoperabilität zur<br />

Marine und Luftwaffe – national und<br />

international – sichergestellt sein.<br />

Wenn das Deutsch/Niederländische<br />

Korps in rund eineinhalb Jahren<br />

die Aufgaben des LCC übernimmt,<br />

wird CAMULUS als zentrales Führungsinformationssystem<br />

weltweit<br />

beim Kriseneinsatz dabei sein. Das<br />

Korps war bereits von Januar bis Juni<br />

2005 LCC im Rahmen von NRF 4 und<br />

übernahm die Leitung von Verbänden<br />

aus sieben europäischen Nationen.<br />

Bereits damals wurde die operationelle<br />

Führungsfähigkeit durch HEROS-<br />

2/1, 2. Los, sichergestellt.<br />

Auf der CWID 2006 wurde HEROS-CAMULUS erstmals im Rahmen eines internationalen Tests vorgestellt. Foto: NATO C3 agency<br />

CAMULUS wird Ende September<br />

2006 an das Deutsch/Niederländische<br />

Korps übergeben. Die Version<br />

beinhaltet neben architekturellen<br />

Neuerungen die Erweiterung des<br />

Datenmodells um das C2IEDM-Datenmodell<br />

(Command & Control Information<br />

Exchange Data Model) als<br />

Kern des NATO-Referenzmodells, den<br />

NATO-Standard APP-6(A) zur Darstellung<br />

taktischer Symbole sowie zum<br />

Informationsaustausch die internationale<br />

MIP-DEM-Schnittstelle (Multilateral<br />

Interoperability Programme Data<br />

Exchange Mechanism), außerdem<br />

eine E-Mail-Funktion über Lotus Notes<br />

sowie die ADatP-3-Schnittstelle<br />

mit ausgewählten Meldungsformaten<br />

zur Herstellung der Interoperabilität<br />

zur Marine und zur Luftwaffe. Diese<br />

Funktionalitäten bilden die Grundlage,<br />

um ein übergreifendes, einheitliches<br />

Lagebild in allen Verbänden und Einheiten<br />

zu gewährleisten.<br />

Das mobile Führungsinformationssystem<br />

HEROS-2/1, 2. Los und die<br />

Nachfolgeversion CAMULUS wurden<br />

von der <strong>ESG</strong> federführend entwickelt.<br />

Das System unterstützt die Führungsebenen<br />

Korps, Division und Brigade der<br />

Landstreitkräfte beim Führungsprozess.<br />

jr


Aushängeschild Flugzeuginneres<br />

An der Entwicklung künftiger Flugzeugkabinen ist auch die <strong>ESG</strong> beteiligt.<br />

Die Flugzeughersteller entdecken die<br />

Kabine neu: Man wolle „Lebensräume<br />

und nicht nur Fortbewegungsmittel“<br />

bauen, konnte man Mitte des Jahres<br />

von Airbus hören. Von deutlich mehr<br />

Komfort bei neuen Modellen, auch<br />

in der Economy Class, war die Rede.<br />

Mit seinem Vorhaben liegt der Flugzeugbauer<br />

dabei voll im Trend. Denn<br />

zunehmend wird die Kabine zum Aushängeschild<br />

der Fluggesellschaften.<br />

Komfortables Reisen ist heute ein<br />

wichtiges Kriterium, um sich von den<br />

Mitbewerbern abzuheben. Beinfreiheit<br />

oder eine moderne Medienausstattung<br />

können da ein wichtiges Wohlfühlmaß<br />

sein. Die Kabine, so das Credo, soll ein<br />

angenehmes Umfeld auf Kurz-, Mittel-<br />

oder Langstrecken schaffen.<br />

So sorgen ein ansprechendes<br />

Design und eine optimale Raumausnutzung<br />

für ein angenehmes Raumgefühl.<br />

Durch verschiedene Hilfsmittel<br />

– etwa Lichteffekte – kann die Kabine<br />

dabei optisch vergrößert werden.<br />

So genanntes Inflight-Entertainment<br />

soll Passagieren den Aufenthalt so<br />

angenehm wie möglich machen und<br />

Geschäftsreisenden erlauben, auch in<br />

der Luft immer auf dem Laufenden zu<br />

bleiben.<br />

Daneben erleichtert ein durchdachtes<br />

Kabinenmanagement auch<br />

die Wartung der Flieger. Die Fluggesellschaften<br />

hoffen auf geringere Bodenzeiten<br />

und eine bessere Auslastung<br />

der Flugzeuge. An On-board-Fehlererkennung,<br />

-diagnose und -behebung<br />

wird bereits gearbeitet. Störungen im<br />

System sollen bereits in der Luft erkannt,<br />

gemeldet und gegebenenfalls<br />

sofort behoben werden können.<br />

Weitere technologische Herausforderungen<br />

und Ideen sind ein intelligentes<br />

Leistungsmanagement via<br />

CAN-Bus zur Einsparung von Galley-<br />

Stromversorgungsleitungen. Dieses<br />

„Smart Galley“-Versorgungskonzept<br />

würde eine deutliche Gewichtsreduzierung<br />

gegenüber den herkömmlichen<br />

Versorgungsleitungen bedeuten.<br />

Auch über den Einsatz von RFID im<br />

gesamten Abfertigungs- und Catering-<br />

Prozess wird intensiv nachgedacht.<br />

Zu einer komfortablen Reise gehört auch eine umfangreiche<br />

Medienausstattung – wie hier in einem<br />

Airbus. Foto: Airbus<br />

Die <strong>ESG</strong> ist bei einer Reihe von<br />

Entwicklungen im Kabinenbereich<br />

beteiligt. Über 40 Jahre Erfahrung bei<br />

der Entwicklung komplexer Luftfahrt-<br />

Elektronik und die Zulassung als luftfahrttechnischer<br />

Betrieb sprechen für<br />

das Unternehmen. So hat die <strong>ESG</strong> ein<br />

Inflight-Entertainment-System für das<br />

Kabinen-Mock-Up eines neu zu konzipierenden<br />

Airbus entwickelt. Dieses<br />

Mock-Up dient Airbus für Marketing-<br />

und Verkaufszwecke, um den Airlines<br />

ein Gefühl für das Aussehen und die<br />

Maße des Flugzeuginneren zu vermitteln.<br />

Passagiere sollen in Zukunft<br />

während des Fluges E-Mails empfangen<br />

und verschicken können, auf Musik<br />

und Videodateien zugreifen oder<br />

Fernseh-Liveübertragungen ansehen.<br />

Auch ein Internetzugriff wird möglich<br />

sein. Weitere Projekte beschäftigen<br />

sich mit der Onboard Maintenance<br />

für Integrierte Modulare Avionik (IMA)<br />

und Kabine. Ziel hierbei ist es unter<br />

anderem, bereits während des Fluges<br />

Fehler präzise zu lokalisieren und der<br />

Besatzung geeignete Maßnahmen<br />

zu deren Behebung vorzuschlagen.<br />

Ferner soll dem Wartungspersonal<br />

der rasche Austausch tatsächlich<br />

defekter Komponenten erleichtert<br />

werden. Auch bei der Vereinfachung<br />

des gesamten Entwicklungsprozesses<br />

für System- und Kabinenbauteile ist<br />

die <strong>ESG</strong> beteiligt. Das Unternehmen<br />

wirkte außerdem an der Realisierung<br />

eines Smart Galley Demonstrators mit,<br />

ein Konzept, um den Service für Passagiere<br />

noch angenehmer und für die<br />

Crew effektiver zu gestalten und erstellt<br />

in dem gleichen Zusammenhang<br />

Konzepte für die Unterflur-Nutzung in<br />

den Flugzeugen: Wo bisher Kabel liegen,<br />

könnte in Zukunft Platz für Teile<br />

der Bordküche oder zusätzlicher Stauraum<br />

für Gepäck sein.<br />

Die <strong>ESG</strong> ist hier unter anderem in<br />

der Lage, Prozesse und Funktionen zu<br />

definieren und zu verwalten. Sie verantwortet<br />

Design und Entwicklung von<br />

Systemen, Software und Schnittstellen<br />

und integriert und testet Software und<br />

Systeme eigenverantwortlich im Auftrag<br />

des Kunden. eb


12 & 13 SPEKTRUM III/06<br />

+ + K U R Z M E L D U N G E N + +<br />

Auszeichnung „TOP 100“ für <strong>ESG</strong><br />

Für ihre innovativen Leistungen ist die <strong>ESG</strong> mit dem Gütesiegel „TOP 100“ ausgezeichnet<br />

worden. In einer bundesweiten Vergleichsstudie setzte sich die Firma<br />

gegen mehrere hundert Mitbewerber durch. Prof. Nikolaus Franke von der Wirtschaftsuniversität<br />

Wien hatte in der Studie das Innovationsmanagement mittelständischer<br />

Unternehmen untersucht und bewertet. Die Aufnahme der <strong>ESG</strong> in<br />

den Kreis der „TOP 100“ des Jahres 2006, so die Begründung der Jury, zeige,<br />

dass dem Unternehmen eine besondere Innovationskraft bescheinigt werden<br />

könne. Das Innovationsmanagement der <strong>ESG</strong> wurde insgesamt mit A- bewertet.<br />

In der Kategorie „Innovative Prozesse und Organisation“ belegte die <strong>ESG</strong> mit der<br />

Höchstwertung A+ den siebten Rang.<br />

Bei der Entscheidung für die <strong>ESG</strong> überzeugte die Jury vor allem die Kompetenz<br />

der mehr als 1000 Beschäftigten bei komplexen Systemzusammenhängen,<br />

der systematische Technologietransfer zwischen verschiedenen Bereichen des<br />

Unternehmens sowie ein institutionalisiertes Technologie- und Innovationsmanagement.<br />

Des weiteren spielt die Verankerung der Innovationspartnerschaft mit<br />

den Kunden in der Markenstrategie, die Vorreiterrolle der <strong>ESG</strong> bei der Umsetzung<br />

innovativer Geschäftsmodelle im Bundeswehrbereich, die regelmäßige Diskussion<br />

von neuen Geschäftsideen in firmeninternen Netzwerken und das systematische<br />

Marktmonitoring der <strong>ESG</strong> eine Rolle. Auch verschiedene Beispiele für innovative<br />

Leistungen der <strong>ESG</strong> überzeugten die Jury – etwa der polizeitaktische Arbeitsplatz<br />

für Polizeihubschrauber, das Krisenmanagement-Übungssystem MESIS für den<br />

Katastrophenschutz oder ein Flexray-Demonstrationsnetzwerk.<br />

Professor Lothar Späth überreichte im Rahmen eines Empfangs auf der<br />

Zugspitze die „TOP 100“-Auszeichnung an die Leiterin der Geschäftsentwicklung<br />

der <strong>ESG</strong>, Dr. Marianne Janik (rechts), und an die Managerin des Corporate<br />

Marketings, Dr. Sonja Sulzmaier. Foto: compamedia<br />

<strong>ESG</strong> unter den größten IT-Beratern<br />

Die <strong>ESG</strong> hat ihre Position unter den größten Unternehmen für IT-Beratung und<br />

Systemintegration gefestigt. Dies ergibt sich aus den aktuellen Studien der Lünendonk<br />

GmbH, die im Juni veröffentlicht wurden.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr konnte sich die <strong>ESG</strong> um einen Rang auf Platz 12<br />

verbessern. Bei der Bewertung wurden alle Unternehmen in Deutschland berücksichtigt,<br />

die mindestens 60 Prozent ihres Umsatzes mit IT-Beratung, der<br />

Entwicklung von speziell auf den Kunden zugeschnittener Software sowie mit<br />

Systemintegration erwirtschaften.<br />

Hubschrauber zum Papstbesuch<br />

Nach dem erfolgreichen Einsatz während der Fußballweltmeisterschaft hat die<br />

Hubschrauberstaffel der bayerischen Polizei den Polizeitaktischen Arbeitsplatz<br />

(PTA) der <strong>ESG</strong> für ein weiteres Großereignis angemietet. Während der Apostolischen<br />

Reise von Papst Benedikt XVI. sorgte die Polizei damit aus der Luft für<br />

eine erhöhte Sicherheit. Das Oberhaupt der katholischen Kirche besuchte Mitte<br />

September während fünf Tagen unter anderem die Städte München, Altötting<br />

und Regensburg.<br />

Der PTA integriert verschiedene polizeitaktische Einzelgeräte in ein gemeinsames<br />

System mit einheitlicher Benutzerschnittstelle. Durch diese Integration in<br />

eine einheitliche Mensch-Maschine-Schnittstelle wird die Bedienung von Geräten<br />

wie FLIR-Kamera, Videorecorder und -sender sowie die Datenverarbeitung<br />

vereinfacht. Der PTA ist ergonomisch optimal ausgelegt; die Software kann kundenspezifisch<br />

angepasst werden. Außerdem ist er modular aufgebaut und kann<br />

so einfach funktionell erweitert werden.<br />

Die bayerische Hubschrauberstaffel mietete den PTA in der gleichen Ausstattung<br />

wie schon zur Fußballweltmeisterschaft im Juni und Juli dieses Jahres<br />

an: als „Komplettsystem Wärmebildgerät“. Dieses umfasst unter anderem eine<br />

Wärmebildkamera und das Objekterkennungssystem AUTOPOL der EADS. Damit<br />

können aus der Luft unter anderem Menschen zuverlässiger als bisher aufgespürt<br />

werden – auch bei eingeschränkten Sichtverhältnissen.<br />

Bei der Polizeihubschrauberstaffel Rheinland-Pfalz ist der PTA bereits im Einsatz.<br />

Am 12. Januar 2006 fand der Erstflug eines entsprechend umgerüsteten<br />

Helikopters statt.<br />

Experte für internationalen<br />

Wettbewerb „Galileo Masters“<br />

Bis Ende 2010 soll das europäische Satellitennavigationssystem Galileo betriebsbereit<br />

sein. Bereits im Vorfeld und zum dritten Mal in Folge findet der europaweite<br />

Wettbewerb „Galileo Masters“ statt, der die besten Ideen für Anwendungsinnovationen<br />

im Bereich Satellitennavigation auszeichnet. Die <strong>ESG</strong> unterstützt diesen<br />

Wettbewerb aktiv und stellt unter anderem einen der beiden regionalen Experten<br />

der Jury.<br />

Die „Galileo Masters“ werden in diesem Jahr in zehn europäischen Hightech-Regionen<br />

ausgetragen, unter anderem in Bayern, Göteborg, Prag, Wallonien,<br />

Varese, Madrid und Hessen. Der Wettbewerb steht unter der Schirm-<br />

herrschaft des Bayerischen Wirtschaftsministeriums und wird vom Anwendungszentrum<br />

für Satellitennavigation in Oberpfaffenhofen und der SYSTEMS durchgeführt.<br />

Unterstützt wird der Ideenwettbewerb darüber hinaus vom Deutschen<br />

Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR), der European Space Agency (ESA)<br />

und regionalen Sponsoren wie der <strong>ESG</strong>. Die Sieger „Galileo Masters“ und die<br />

regionalen Finalisten werden am 23. Oktober 2006 in der Münchener Residenz<br />

ausgezeichnet.<br />

Christoph Weber, Leiter des Geschäftsbereichs Luftfahrzeuge der <strong>ESG</strong>, ist als<br />

Experte und Jurymitglied maßgeblich an der Auswahl der Gewinner beteiligt. Die<br />

Ausrichter des Wettbewerbs würdigten mit der Berufung Webers in das hochrangige<br />

Gremium die Kompetenz der <strong>ESG</strong> im Umfeld Satellitennavigation und<br />

Sicherheit. So sind in Zukunft die höhere Genauigkeit und zuverlässige Verfügbarkeit<br />

von Galileo-Signaldaten besonders interessant für sicherheitsrelevante<br />

Anwendungen, ein Umfeld in dem das Unternehmen seit mehreren Jahrzehnten<br />

tätig ist.<br />

Unter anderem werden Missionseinsatzsysteme von Luftfahrzeugen wie Hubschraubern,<br />

Flugzeugen oder UAVs (Unmanned Aerial Vehicles) zukünftig auf die<br />

durch Galileo generierten Daten zurückgreifen. Durch eine genauere Navigation<br />

können Einsätze aus der Luft, etwa die Suche nach vermissten Personen, optimiert<br />

werden.


+ + K U R Z M E L D U N G E N + +<br />

Infos zum Wissensmanagement<br />

In der angenehmen Atmosphäre des Bonner Presseclub fand am 23. Juni 2006<br />

ein „AFCEA-Mittagsforum“ statt. Die Patenschaft für die Fachveranstaltung hatte<br />

die <strong>ESG</strong> übernommen. Mitarbeiter des Unternehmens beleuchteten in Vorträgen<br />

verschiedene Aspekte des Themas „Wissensmanagement“.<br />

„Es ist sicher nicht immer ganz einfach militärische Anforderungen zufrieden<br />

zu. stellen, soldatischen Gepflogenheiten zu folgen oder die besondere Terminologie<br />

zu verstehen“, hieß es zur Veranstaltung auf der AFCEA-Webseite. „Die <strong>ESG</strong><br />

Elektroniksystem- und Logistik GmbH aus München hält seit Jahrzehnten nicht<br />

nur Schritt mit Konzepten wie NetOpFü, CROP und GREL, sondern ist auch stets<br />

daran, noch einen Schritt voraus zu gehen. […]<br />

Mit der Aufbereitung des AFCEA-Jahresthemas „Daten - Informationen -<br />

Wissen“, bot die <strong>ESG</strong> ihren Gästen beim AFCEA-Mittagsforum einen nicht nur<br />

fundierten und umfassenden sondern vor allem auch einen allgemein verständlichen<br />

Einblick in die Komplexität des Themas. Wissen existiert nicht außerhalb<br />

des Menschen - was also bedeutet hier Management und welche Werkzeuge<br />

können unterstützen?<br />

In vier Vorträgen zeigen die Mitarbeiter der <strong>ESG</strong> wie über Kategorisierung, Generierung<br />

von Hilfsinformation und Anwendung von Filtern eine Grundlage allen<br />

Wissens – vernetzte Information, die in Beziehung zu einer Aufgabe steht – so in<br />

den Griff zu bekommen ist, dass über die Optimierung von Nutzungshäufigkeiten<br />

und zeitlichen Zugriffsmöglichkeiten, ein Managementprozess entsteht, mit dem<br />

die Verfügbarkeit von Wissen gezielt zu fördern ist.“<br />

Großes Interesse an<br />

Gleitfallschirm-Flügel<br />

Die englischen Zeitungen TIMES und Daily Mail, das Handelsblatt, SPIEGEL<br />

Online, das Hamburger Abendblatt oder die Boulevardzeitungen B.Z. und Bild<br />

am Sonntag – sie alle berichteten ausführlich über das System GRYPHON, eine<br />

Entwicklung der <strong>ESG</strong>, die den Einsatz von Fallschirm-Spezialkräften revolutionieren<br />

könnte. Das System, das auf der diesjährigen Internationalen Luft- und<br />

Raumfahrt-ausstellung im Mai in Berlin vorgestellt wurde, fand über Wochen<br />

hinweg immer wieder den Weg in deutsche und ausländische Medien. Mehrere<br />

Fernsehteams begleiteten <strong>ESG</strong>-Projektleiter Erich Jelitko bei Testsprüngen in Eisenach<br />

und berichteten über den GRYPHON. Unter anderem brachten das ZDF,<br />

Pro Sieben, RTL, Sat.1 und der Nachrichtensender N24 ausführliche Beiträge.<br />

Beim GRYPHON<br />

handelt es sich um einen<br />

Hightech-Flügel<br />

aus Kohlefasern, der<br />

auf dem Rücken von<br />

Einsatzkräfte befestigt<br />

werden kann. Die<br />

Entwicklung der Münchener<br />

Firma freesky<br />

Gmbh, mit der die <strong>ESG</strong><br />

in dem Projekt zusammenarbeitet,<br />

könnte<br />

bestehende militärische<br />

Fallschirmsysteme ergänzen.<br />

Soldaten sollen<br />

damit in Zukunft mit bis<br />

In einer seiner „heute“-Sendungen berichtete das<br />

ZDF über den GRYPHON.<br />

zu 200 km/h durch die Luft gleiten; die Flugdauer bis zum Boden verringert sich<br />

dadurch um etwa zwei Drittel. Außerdem ist der Flügel bei fast allen Wetterverhältnissen<br />

einsetzbar. Derzeit laufen verschiedene Tests. Bis Ende dieses Jahr<br />

soll der Flügel einsatzreif sein.<br />

Neuer Leiter für <strong>ESG</strong>-Büro Stuttgart<br />

Das <strong>ESG</strong>-Büro Stuttgart hat einen<br />

neuen Leiter. Claus Schwörer verantwortet<br />

seit Juli von der badenwürttembergischen<br />

Landeshauptstadt<br />

aus das Geschäft mit DaimlerChrysler<br />

und Porsche.<br />

Der 39-jährige Diplom-Ingenieur<br />

Claus Schwörer stammt aus dem<br />

Schwarzwald. Er wechselt von der Atlantic<br />

Zeiser GmbH zur <strong>ESG</strong>. Bei seinem<br />

bisherigen Arbeitgeber war er als<br />

Projektleiter im Sicherheitsdruckbereich<br />

beschäftigt. Zuvor hatte Schwörer<br />

eine zwölfjährige Bundeswehrzeit<br />

Claus Schwörer<br />

mit Einsätzen als Funkelektroniker<br />

und Hubschrauberpilot absolviert und im Anschluss daran bei Harman/Becker<br />

Automotiv Systems als Technical Product Manager die Infotainment-Komponenten<br />

des E1-Porsche verantwortet. Claus Schwörer, der Skifahren und Sporttauchen<br />

zu seinen Hobbys zählt, ist verheiratet und hat einen Sohn.<br />

Fallschirmsystem für<br />

Vereinigte Arabische Emirate<br />

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) beschaffen 42 SHAPS-Systeme. Ein<br />

entsprechender Auftrag ging im Juni 2006 bei der Dräger Aerospace GmbH und<br />

der <strong>ESG</strong> ein. Beide Firmen bilden zusammen das Konsortium SPELCO, das für die<br />

Entwicklung von SHAPS verantwortlich ist.<br />

Die VAE beschaffen das System für ihre Spezialeinsatzkräfte. Das „Special<br />

High Altitude Parachute System“ SHAPS erlaubt Einsatzkräften einen Absprung<br />

aus Flugzeugen in rund zehn Kilometern Höhe. Mit Hilfe eines Gleitfallschirms<br />

können bis zu 100 Kilogramm Ausrüstung über eine Strecke von rund 40 Kilometern<br />

transportiert werden. Die Fallschirmspringer können so in schwierig erreichbare<br />

Gegenden vordringen, ohne dass ihr Transportflugzeug in eine Gefahrenzone<br />

fliegen muss. Dabei ist eine Ortung des beinahe lautlosen Gleitfallschirmsystems<br />

durch luft- oder bodengestützte Radaranlagen äußerst schwierig.<br />

Das hochkomplexe System SHAPS besteht aus 18 Teilsystemen mit 66 Baugruppen.<br />

So benötigen die Springer etwa eine Sauerstoffversorgung, die ihnen<br />

den Absprung aus großer Höhe erlaubt, spezielle Thermokleidung oder ein Navigationssystem.<br />

Gründung der bavAIRia e.V.<br />

Am 25. Juli 2006 unterzeichnete die <strong>ESG</strong> im Bayerischen Wirtschaftsministerium<br />

die Vereinsgründung der bavAIRia e.V. Zweck des Vereins sind die Steigerung der<br />

Zusammenarbeit, Entwicklungsdynamik und der Anstoß innovativer Projekte am<br />

Wissenschafts- und Technologiestandort Bayern im Bereich der Luft- und Raumfahrt<br />

sowie der Satellitennavigation und anderer, auf diese Bereiche bezogener<br />

Technologien.<br />

Dies wird insbesondere durch die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft<br />

mittels Aufbau neuer Strukturen für Kontakt und Kommunikation vorangetrieben.<br />

Die <strong>ESG</strong> ist seit Jahren aktives Mitglied in den vom Bayerischen<br />

Wirtschaftsministerium moderierten Arbeitsgruppen zu den Themen Luft- und<br />

Raumfahrt, Satellitennavigation, Sicherheit und GMES. Diese Aktivitäten gehen<br />

nun in den neu gegründeten Verein ein.


14 & 15 SPEKTRUM III/06<br />

+ + K U R Z M E L D U N G E N + +<br />

AFCEA-Tagung zur Führungsunterstützung<br />

„Verbesserung der Führungsfähigkeit im Einsatz – eine Herausforderung auch für<br />

die Industrie“ lautete der Titel eines Vortrags, den <strong>ESG</strong>-Geschäftsführer Gerhard<br />

Schempp bei der AFCEA am 31. August 2006 in Koblenz hielt. Die Fachtagung<br />

stand unter dem Motto „Führungsunterstützung in multinationalen Operationen“.<br />

Schempp, der zugleich Vorsitzender des Fachverbands Wehrtechnik im Zentralverband<br />

Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) ist, betonte, der Erfolg von<br />

Einsätzen hänge maßgeblich davon ab, dass nationale Führungssysteme mit den<br />

Lösungen der Partner interoperabel seien. Nur wenn sich internationale militärische<br />

und offene kommerzielle Standards durchsetzten, könne Interoperabilität<br />

erreicht werden. Als Beispiel nannte Schempp das Thema Geoinformationen:<br />

Durch die Anwendung offener GIS-Standards etwa könne die Informationsversorgung<br />

bezüglich Kartendaten oder meteorologischer beziehungsweise ozeannografischer<br />

Daten sichergestellt werden.<br />

Schempp plädierte dafür, das Synergiepotenzial eines Technologietransfers<br />

von zivilen zu militärischen Anwendungen in Zukunft stärker als bisher zu nutzen.<br />

Durch „Dual Use“ lasse sich ein großer Zuwachs an Führungsfähigkeit erreichen<br />

– und zwar auf höchst wirtschaftliche Art und Weise. „Der ZVEI mit der enormen<br />

Beitragsfähigkeit seiner Mitglieder“ stehe hier als Partner zur Verfügung.<br />

Erfolgreiche Demonstration<br />

des Schutzsystems AWiSS<br />

Zukünftige Kampffahrzeuge schützen sich nicht mehr durch eine immer dickere<br />

Panzerung – vielmehr zerstören sie die anfliegende Bedrohung, bevor diese ihre<br />

panzerbrechende Wirkung entfalten kann. Hierzu wird die Bedrohung, die von<br />

Flugkörpern und Munition ausgeht, automatisch erfasst und identifiziert, Auftreffpunkt<br />

und -zeit errechnet sowie die geeignete Abwehrmaßnahme zu ihrer<br />

Zerstörung ausgelöst.<br />

Die Firma Diehl hat nun in Meppen bei der Wehrtechnischen Dienststelle 91<br />

ihren Schutzsystem-Demonstrator AWiSS das erste Mal einem internationalen<br />

Fachpublikum im Einsatz vorgeführt. An dem System hat die <strong>ESG</strong> einen wesentlichen<br />

Anteil: Sie erstellte im Auftrag von Diehl eine Gesamtsystemsimulation zur<br />

Untersuchung verschiedener Konzepte, um die Anforderungen an die Systemkomponenten,<br />

die sich aus den extremen Reaktionszeit- und Genauigkeitsforderungen<br />

ableiten, bestimmen und harmonisieren zu können. Die Gesamtsystemsimulation<br />

diente als Basis für die Entwicklung des Feuerleitverfahrens und die<br />

entwicklungsbegleitende Simulation durch die <strong>ESG</strong>.<br />

Bei der Demonstration in Meppen wurde ein anfliegender MILAN-Flugkörper<br />

durch das auf einem Leopard 2 montierte Schutzsystem erfolgreich aufgefasst,<br />

verfolgt und zerstört.<br />

Zahlreiche Teilnehmer und Beobachter sahen die erfolgreiche Demonstration<br />

des AWiSS in Meppen.<br />

SuCES-Telematics auf<br />

der EuroCARGO 2006<br />

Vom 30. Mai bis 1. Juni 2006 fand in Köln die EuroCARGO 2006 statt. Auf dieser<br />

<strong>16</strong>. internationalen Fachmesse für Gütertransport, Logistik und Telematik konnten<br />

sich rund 4100 Fachbesucher auf verschiedenen Fachforen informieren.<br />

228 Aussteller aus 14 Ländern stellten ihre Lösungen zum Schwerpunktthema<br />

Telematik für Fahrzeugsteuerung und Fuhrparkmanagement vor. Auch die <strong>ESG</strong><br />

war als Aussteller dabei. Das Unternehmen präsentierte seine Telematiklösung<br />

SuCES-Telematics, die unter anderem bei der Schenker Deutschland AG im Einsatz<br />

ist. Dieses Telematikportal zur Ortung und Lokalisierung von Logistikobjekten<br />

bindet unterschiedliche Ortungstechnologien wie GPS, RFID und GSM auf einer<br />

Plattform ein und erlaubt die Einbindung beliebiger Telematik-Endgeräte.<br />

Engagement für Technikstandort<br />

Seit rund einem halben Jahr fördert der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) mit<br />

seiner Initiative „Sachen machen!“ den Standort Deutschland. Ziel ist es, durch<br />

Aktionen und Projekte das Land bis zum Jahr 2015 zum weltweit führenden<br />

Technikstandort zu machen. Die <strong>ESG</strong> bringt als Partner der Initiative verschiedene<br />

Aktivitäten ein.<br />

So unterstützt das Unternehmen die Initative unter anderem durch ihre Technologiegespräche,<br />

die den bereichsübergreifenden Technologietransfer zwischen<br />

Branchen fördern, durch die Vergabe eines Innovationspreises und weitere Veranstaltungen,<br />

etwa einem Fachsymposium. Darüber hinaus bietet die <strong>ESG</strong> ein<br />

breites Spektrum an Maßnahmen im Rahmen der Nachwuchsförderung. Neben<br />

diversen Hochschul- oder ingenieurspezifischen Recruiting-Messen fördert die<br />

<strong>ESG</strong> die Ingenieure von morgen unter anderem in der Initiative „Formula Student“;<br />

hier steht das Unternehmen Studenten der Fachhochschule München mit<br />

ihrer Systemkompetenz beratend zur Seite. Ferner engagiert sich die <strong>ESG</strong> in einer<br />

Reihe bilateraler Kooperationen mit diversen Universitäten.<br />

Auch Frauen, die den Ingenieursberuf ergreifen möchten, werden von der<br />

<strong>ESG</strong> besonders gefördert. Seit zwei Jahren werden Studentinnen der TU München<br />

vor Abschluss ihres Studiums ein Jahr lang fachlich und persönlich durch<br />

Mentoren der <strong>ESG</strong> begleitet und betreut, so dass nach dem Studium ein möglichst<br />

reibungsloser Einstieg in die erste Anstellung erfolgen kann.<br />

Mit DVA II auf der Eurosatory 2006<br />

Eine Messepremiere feierte der Aufklärungs- und Wirkverbund Wiesel 2 auf der<br />

Eurosatory 2006, die vom 12. bis <strong>16</strong>. Juni in Paris stattfand. Das digitale Herzstück<br />

dieses neuen Mörserkampfsystems stammt von der <strong>ESG</strong>. Das Unternehmen<br />

hatte das Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FuWES) DVA II in den letzten<br />

beiden Jahren im Auftrag der Bundeswehr entwickelt. Auf dem Stand der Firma<br />

Rheinmetall Defence stellten Mitarbeiter der <strong>ESG</strong>-Geschäftseinheit Einsatzsysteme<br />

gemeinsam mit Offizieren des Heeresamtes und der Infanterieschule die<br />

Funktionsweise des FüWES vor.<br />

Der hochmobile und luftverladbare Aufklärungs- und Wirkverbund setzt sich<br />

aus verschieden Wiesel-Fahrzeugsystemen zusammen, für deren Vernetzung<br />

über Funk DVA II zuständig ist. So werden etwa Daten und Bilder aus Aufklärungsfahrzeugen<br />

über das <strong>ESG</strong>-System an Führungsfahrzeuge übertragen.<br />

Dadurch verfügen alle relevanten Stellen zeitgleich über die erforderlichen Einsatzinformationen.<br />

Die im Feuerleittrupp mit DVA II berechneten Einsatzbefehle<br />

erhält der von Rheinmetall entwickelte Wiesel-Panzermörser 120 mm. Sein<br />

Systemrechner übernimmt dann die Ausrichtung der Waffe. Die Software dieses<br />

Fahrzeugrechners wurde ebenfalls von der <strong>ESG</strong> entwickelt.


E N G L I S H S U M M A R Y<br />

The artificial passenger<br />

Imagine you want to drive your vehicle<br />

through a busy city centre. You enter<br />

your desired destination into the navigation<br />

computer and drive off. During<br />

the trip, your vehicle receives information<br />

about traffic jams or accidents via<br />

wireless LAN hotspots. Your car dynamically<br />

modifies the original route<br />

planning. The system succeeds also in<br />

making an image of the total situation<br />

from a few available data, and that in a<br />

previously unknown quality. The result:<br />

you arrive at your destination – quicker<br />

and more safely than before.<br />

This scenario is a transfer of the<br />

“<strong>ESG</strong> mission mode manager” for<br />

combat vehicles to civilian use. The<br />

similarities between military applications<br />

and those of automobiles are<br />

great. A new solution, the “<strong>ESG</strong> HMI<br />

manager” is being developed at present<br />

based on these similarities. The<br />

<strong>ESG</strong> HMI manager takes a central role<br />

in the car and can best be compared<br />

to a virtual passenger. The HMI manager<br />

will not only know all about the<br />

car‘s condition, but will also have information<br />

about the environment and<br />

the driver‘s condition. All actions are<br />

based on this general view of the situation.<br />

At the same time the HMI manager<br />

is the central and only interface<br />

between other assistance systems in<br />

the vehicle and the driver. One function<br />

is workload management. Depending<br />

upon load condition and situation<br />

it adapts the information flow to the<br />

driver. Because a relaxed motorway<br />

trip in beautiful weather, for example,<br />

is easier to master than a winding<br />

road trip at night in the rain. In critical<br />

situations, important information,<br />

especially relating to safety, is given<br />

priority, less important information is<br />

conveyed later, and unimportant information<br />

is withheld.<br />

Intelligent automation makes up<br />

the core of the HMI manager. Socalled<br />

cooperative automation means<br />

that the driver is supported in all tasks,<br />

but never completely replaced. Rather,<br />

driver and system are a team. Socalled<br />

cognitive automation gives the<br />

vehicle abilities that correspond to the<br />

human data-processing and problemsolving<br />

process. Decisions are easily<br />

comprehensive for the driver in each<br />

situation, since they were made in the<br />

same way as a human being would<br />

have made them.<br />

These components and functions<br />

are currently present in the automobile<br />

industry only to some extent. But<br />

<strong>ESG</strong> has a great deal of knowledge<br />

about these functions from numerous<br />

projects for non-automobile markets.<br />

At the same time, the company<br />

knows the technical and non-technical<br />

aspects of automobiles very well.<br />

Therefore, in the future <strong>ESG</strong> will be<br />

able to offer automobile assistance<br />

functions which will support the driver<br />

in increasingly well-equipped vehicles<br />

and in increasingly complex traffic<br />

conditions, and which were previously<br />

available only to pilots.<br />

Mobile throughout Europe<br />

In the past ten years the career profile<br />

of the car mechanic has changed<br />

drastically: Experience and simple tools<br />

used to be enough to carry out repairs.<br />

Today automobile technicians in nearly<br />

all garages use computer-assisted<br />

test and measurement systems to<br />

diagnose errors.<br />

In the context of the so-called<br />

block exemption regulation, access to<br />

technical information has been regulated<br />

for independent repair garages. As<br />

a consequence, the project MYCAR-<br />

EVENT was initiated. The principal<br />

purpose is to create an infrastructure<br />

in which repair and diagnostic<br />

information needed by garages and<br />

breakdown services is electronically<br />

transferred to where it is immediately<br />

needed for repair.<br />

In the context of this project, <strong>ESG</strong>,<br />

in close co-operation with Volkswagen,<br />

is developing a new tool-supported<br />

production and publication process for<br />

so-called interactive circuit diagrams.<br />

Thus a manufacturer-wide supply of<br />

repair information is to be created:<br />

The technician in the garage or at the<br />

roadside in case of a breakdown can<br />

request manufacturer-specific repair<br />

information about a standardised process<br />

suitable to his problem. In addition,<br />

this portal infrastructure can be<br />

used to illustrate another important after-sales<br />

area, namely the production<br />

and publication of repair information.<br />

Furthermore <strong>ESG</strong> is developing various<br />

e-learning and training measures<br />

for the users of the MYCAREVENT<br />

service, which can also be offered via<br />

the portal.<br />

Especially in the combination of<br />

information in circuit diagrams and di-<br />

agnosis software tools there is a great<br />

potential to be able to perform repairs<br />

quickly and correct more errors even<br />

at the roadside. Conservative estimates<br />

suggest that up to eight per cent<br />

more errors can be eliminated this<br />

way in case of a roadside breakdown.<br />

Dawn over the Seine<br />

This training course object can make<br />

even grown men’s eyes sparkle. In a<br />

garage in the heart of the VW reloading<br />

point in Villers-Cotterêts, four automobile<br />

technicians sat in a car. Six<br />

others watch with interest to see the<br />

convertible open with a soft hum. First<br />

the side windows go down, then the<br />

roof, which consists of five parts, is<br />

pushed together and disappears into<br />

the boot: voilà, the new Volkswagen<br />

Eos.<br />

“The Eos is an ideal car for the<br />

young and young at heart, who enjoy<br />

driving and are looking for an unusual<br />

car with a sporty design,” explains<br />

Jean-Michel Colson (<strong>ESG</strong>). Colson,<br />

a trained coach, led the training for<br />

VW France‘s after-sales employees.<br />

On behalf of the French subsidiary<br />

of the Volkswagen group, he and his<br />

team trained dealers and technicians<br />

in handling the car manufacturer‘s<br />

newest model. The technology of the<br />

Eos was the centre of attention. The<br />

goal of the coaching sessions was to<br />

be able to offer VW customers optimal<br />

service after the purchase of the car.<br />

Between the middle of June and the<br />

middle of July 2006, some 250 participants<br />

from after-sales were qualified<br />

this way.<br />

The training courses for the introduction<br />

of the Eos have strengthened<br />

<strong>ESG</strong> France‘s position as a supplier<br />

of qualified training courses for the<br />

automobile industry. The French location<br />

of <strong>ESG</strong> thus continues the<br />

company‘s German success story:<br />

<strong>ESG</strong> qualifies among personnel for<br />

General Motors, BMW and Jaguar/<br />

Land Rover, among others. The company<br />

considers itself a supplier of<br />

“full service” solutions: From the demand<br />

analysis, to the production of<br />

concepts and training material, to the<br />

construction and operation of training<br />

centres and the execution, the customer<br />

gets all services from one source.<br />

The range stretches from product<br />

launches, sales training courses, and<br />

management training courses to tech-<br />

nical training courses for the garage<br />

employees of the automobile companies.<br />

Aeroplane interior on show<br />

The quality of the aeroplane cabin is<br />

becoming an increasingly important<br />

criterion for airline companies in their<br />

attempts to distinguish themselves<br />

from their competitors. The cabin, so<br />

it is believed, should create a pleasant<br />

environment for passengers regardless<br />

of whether it is a short, medium<br />

or long flight.<br />

<strong>ESG</strong> is taking part in a series of cabin<br />

development projects. Over 40 years<br />

of experience and being licensed<br />

as an aviation engineering company<br />

speak for the company. <strong>ESG</strong> has<br />

now developed an in-flight entertainment<br />

system for the cabin mock-up<br />

of a new Airbus. Airbus is using this<br />

mock-up for marketing and sales purposes.<br />

The cabin is designed to give<br />

airline companies an idea of what the<br />

plane interior looks like and its dimensions.<br />

According to this concept, passengers<br />

will be able to receive and send<br />

e-mails during their flight, have access<br />

to music and video files or watch<br />

live television programmes. Internet<br />

access will also be possible.<br />

Further projects focus on onboard<br />

maintenance for integrated modular<br />

avionics (IMA) and cabin. One of the<br />

aims here is to localise faults accurately<br />

during the flight and to suggest<br />

appropriate measures to the flight and<br />

cabin crew on how to rectify them.<br />

Furthermore, the rapid replacement of<br />

components that are in fact defective<br />

will be facilitated for the maintenance<br />

staff. <strong>ESG</strong> is also involved in simplifying<br />

the entire development process<br />

for system and cabin components.<br />

The company also played a part in<br />

realising a “smart galley” demonstrator<br />

and designed concepts for the use<br />

of the space underneath the floor in<br />

aeroplanes. In future, space can be<br />

created for onboard kitchen parts or<br />

for storing luggage in the space where<br />

cables used to run.<br />

In this field, <strong>ESG</strong> is also able to<br />

define and manage processes and<br />

functions. The company is responsible<br />

for the design and development<br />

of systems, software and interfaces<br />

and assumes sole responsibility for<br />

integrating and testing software and<br />

systems by order of the customer.

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