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Die Tür zum Erfolg – was steckt dahinter? - initiative*magazine #1

Ein Spaziergang durch den Bücherwald „amazon“ oder einen gut bestückten Bücherladen führt es einem immer wieder vor Augen: die Fülle an relevanten Themen, denen man sich noch nicht, unzureichend oder (zu) lange nicht gewidmet hat. Gerade vor dem Hintergrund von (Finanz-)Krisen und Fukushimas, die an Welt und Weltbildern gerüttelt und einen ungeheureren Bedarf an neuen Ansätzen freigesetzt haben, erfahren diese Themen eine neue Bedeutung. In jedem von ihnen könnte der Schlüssel zum Erfolg liegen. Mehr unter: https://initiative.amontis.de

Ein Spaziergang durch den Bücherwald „amazon“ oder einen gut bestückten Bücherladen führt es einem immer wieder vor Augen: die Fülle an relevanten Themen, denen man sich noch nicht, unzureichend oder (zu) lange nicht gewidmet hat. Gerade vor dem Hintergrund von (Finanz-)Krisen und Fukushimas, die an Welt und Weltbildern gerüttelt und einen ungeheureren Bedarf an neuen Ansätzen freigesetzt haben, erfahren diese Themen eine neue Bedeutung. In jedem von ihnen könnte der Schlüssel zum Erfolg liegen.
Mehr unter: https://initiative.amontis.de

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07/2011 an alliance of entrepreneurial experts<br />

eine Initiative der amontis consulting Partner<br />

<strong>Die</strong> <strong>Tür</strong> <strong>zum</strong> <strong>Erfolg</strong>:<br />

» Was <strong>steckt</strong><br />

<strong>dahinter</strong>? «<br />

Schlüssel-Themen<br />

für Unternehmen &<br />

Unternehmer<br />

* Thema Mitbestimmung: Wer<br />

bestimmt eigentlich mit?<br />

* Personal- und<br />

Wissensmanagement:<br />

<strong>Erfolg</strong>reich im Team<br />

* Paralyse durch Analyse?<br />

* PMO <strong>–</strong> der erweiterte Blick<br />

auf Unternehmensführung<br />

* Wert, Risiko und Rating<br />

<strong>–</strong> Aspekte einer robusten<br />

Strategie<br />

* Risiko-Kommunikation:<br />

Mission Impossible?<br />

* Im Einkauf liegt der Gewinn<br />

* Sicherheit und ihre<br />

Standards im elektronischen<br />

Zahlungsverkehr<br />

amontis publikationen | ddv verlag | Herausgeber: Dr. Roland Dumont du Voitel | ISSN: 2192-6069 | € 5,00


an alliance of entrepreneurial experts<br />

Consulting · Coaching · Training · Workshops · Interim Management<br />

“amontis ist eine<br />

internationale Allianz<br />

unternehmerischer<br />

Experten”<br />

Unsere Experten kommen aus<br />

Top-Unternehmen, die über die<br />

Jahre vielen unterschiedlichen<br />

Unternehmen im öffentlichen sowie<br />

im privaten Sektor auf ihrem Weg<br />

von der Entwicklung der Strategie<br />

bis hin zu ihrer Umsetzung durch<br />

Projekte geholfen haben.<br />

Branchen<br />

Chemie, Pharma & Gesundheit<br />

Energie, Rohstoffe, Ver- &<br />

Entsorgung<br />

Konsumgüter<br />

Maschinenbau<br />

Finanzdienstleistungen, Banken &<br />

Versicherungen<br />

Mobilität, Transport, Reise &<br />

Touristik<br />

Telekommunikation, Information,<br />

Medien & Entertainment<br />

Handel<br />

Bildung<br />

Zeitarbeit<br />

Ministerien<br />

Ministerien & Regierungen von<br />

Bundesländern<br />

Stadtverwaltungen<br />

Landkreise/Regionen<br />

Non-Profit Organisationen, NGOs<br />

& Öffentliche Organisationen,<br />

Forschungsinstitutionen<br />

“Viele Kunden arbeiten<br />

seit vielen Jahren mit uns<br />

zusammen - ein guter Maßstab<br />

für unseren Beitrag”<br />

Wir können stolz auf eine<br />

lange Liste von bekannten und<br />

angesehenen Firmen blicken, die<br />

von unseren Partnern Trainings-,<br />

Coachings-, Beratungs- und/oder<br />

Managementleistungen in Anspruch<br />

genommen haben.<br />

Kunden<br />

BASF<br />

Novartis<br />

RWE<br />

Müller<br />

Nestlé<br />

Royal Unilever<br />

Waterford<br />

Südzucker<br />

Wedgewood<br />

Federal Mogul<br />

Honda<br />

Citibank<br />

Crédit Suisse<br />

Deutsche Bank<br />

Diners Club<br />

EZB<br />

Société Générale<br />

UBS<br />

BMW<br />

Dachser France<br />

DER Reisebüro<br />

Deutsche Bahn<br />

EADS<br />

LTU<br />

www.amontis.com/de/<br />

unternehmen/kunden<br />

Lufthansa<br />

Schenker<br />

Swissair<br />

Thomas Cook<br />

Transrapid<br />

TUI Group<br />

British Telecom<br />

Hitachi<br />

Nokia<br />

Orange<br />

Siemens<br />

Toshiba<br />

REWE<br />

SPAR<br />

WMF<br />

Bertelsmann<br />

Stift.<br />

Paul Ehrlich Inst.<br />

Dt.<br />

Welthungerhilfe<br />

Stadt Mannheim<br />

Artland<br />

u.v.m.<br />

“<strong>Die</strong> größte Hürde ist die<br />

Übersetzung von Ideen in<br />

Taten”<br />

<strong>Die</strong> Kernkompetenz von amontis<br />

liegt in der Umsetzung von Ideen<br />

und Strategien durch Projekte und<br />

Programme.<br />

Beratungsdienstleistungen<br />

Strategie<br />

Strategisches Management<br />

Strategische Marktforschung<br />

Optimierung von<br />

Geschäftsmodellen<br />

Marketingstrategien<br />

Kundenbeziehungsmanagement<br />

(CRM)<br />

Pricing<br />

Risiko- und Chancenmanagement<br />

Strategischer Einkauf / Supply<br />

Chain<br />

Restrukturierung<br />

Assessment der Geschäftsrisiken &<br />

-chancen<br />

Geschäftsprozesse &<br />

Organisationsoptimierung<br />

Organisationsentwicklung<br />

Geschäftsprozessanalyse &<br />

-optimierung<br />

Change Management<br />

Projektmanagement<br />

Projektmanagement<br />

Projektportfoliomanagement<br />

Project Rescue & Turnaround<br />

PMO (Project / Program / Portfolio<br />

Management Office)<br />

Reifegrad des Projektmanagements<br />

- Organisational Project<br />

Management Maturity Model<br />

(OPM3 ® )<br />

Krise & Turnaround<br />

Turnaround<br />

Rekapitalisierung<br />

Produktivität & Innovation<br />

Wissensmanagement<br />

Balanced Scorecard<br />

Benchmarking<br />

Mobilitätsmanagement<br />

Innovationsmanagement<br />

Betriebsklimaanalysen<br />

Process Mining<br />

Allianzen & Fusionen<br />

Akquisitionen & Veräußerungen<br />

(M&A)<br />

Outsourcing<br />

Strategische Allianzen &<br />

Netzwerkmanagement<br />

Privatisierung<br />

Public Private Partnership<br />

www.amontis.com/de/<br />

kompetenzen


an alliance of entrepreneurial experts | 3<br />

Editorial<br />

<strong>Die</strong> Entstehung eines Magazins<br />

Arlette Dumont du Voitel<br />

Wer hat denn heute noch Zeit, ein Buch zu lesen, geschweige<br />

denn eines zu schreiben?<br />

Ein Spaziergang durch den Bücherwald "amazon" oder einen gut bestückten<br />

Bücherladen führt es einem immer wieder vor Augen: die Fülle an relevanten<br />

Themen, denen man sich noch nicht, unzureichend oder (zu) lange<br />

nicht gewidmet hat. Gerade vor dem Hintergrund von (Finanz-)Krisen und<br />

Fukushimas, die an Welt und Weltbildern gerüttelt und einen ungeheureren<br />

Bedarf an neuen Ansätzen freigesetzt haben, erfahren diese Themen eine<br />

neue Bedeutung. In jedem von ihnen könnte der Schlüssel <strong>zum</strong> <strong>Erfolg</strong> liegen.<br />

Berufsbedingt haben amontis Partner und Consultants das Privileg, Einblicke<br />

in viele unterschiedliche Organisationen und Bereiche, und damit<br />

wertvolle Erkenntnisse über die sogenannten "Schlüssel <strong>zum</strong> <strong>Erfolg</strong>" zu gewinnen.<br />

Viele dieser Erkenntnisse haben ihren Weg in die Fachliteratur gefunden.<br />

Fraglos gibt es heute schnellere Wege der Informationsverarbeitung<br />

und -beschaffung, die hinsichtlich der immer knappen Ressource Zeit von<br />

Lesern und (nicht-hauptberuflichen) Autoren gleichermaßen präferiert werden.<br />

Gerade weil Fachbücher Themen in der Regel quantitäts- und qualitätsmäßig<br />

besser bearbeiten, sind sie unvergleichbar zeitaufwendig und werden<br />

für "das Wochenende" oder "den Urlaub" <strong>zum</strong> Lesen bzw. Schreiben "aufgeschoben",<br />

<strong>was</strong> realistisch oft eher einem "aufgehoben" gleichkommt.<br />

Um strategische und operative Schlüsselthemen in qualitativ hochwertigen,<br />

"lese- und schreibgerechten" Portionen servieren zu können, haben wir die<br />

Initiative ergriffen und dieses Magazin ins Leben gerufen. Sie halten 8 Fachartikel<br />

über 12 Seiten in Ihren Händen. Im Namen des gesamten amontis<br />

Teams wünsche ich Ihnen, dass diese Artikel in ihrer Kürze und Prägnanz<br />

Ihnen ein bereicherndes Leseerlebnis bieten.<br />

Arlette Dumont du Voitel | Redaktion, Layout und Art-Direction<br />

Mit Dank an die Autoren und Partner von amontis, die einen Beitrag zu dieser<br />

Ausgabe geleistet haben (gelistet in der Reihenfolge ihrer Beiträge):<br />

Friedel Martiny ist mit mehr als 15 Jahren Erfahrung als Geschäftsführer und<br />

Arbeitsdirektor gefragter Fachmann bei Restrukturierungsprojekten.<br />

Dr.-Ing. Josef Hofer-Alfeis ist erfolgreicher Berater, Coach, Trainer und Dozent<br />

für Wissens- und Innovationsmanagement.<br />

Rüdiger Liebe hat viele private und öffentliche Organisationen bei der Organisations-,<br />

IT- und Geschäftsprozessoptimierung erfolgreich beraten.<br />

Dr. Roland Dumont du Voitel ist Experte in Strategie, Restrukturierung,<br />

Change und Turnaround Management sowie Projektmanagement-Themen.<br />

Dr. Werner Gleißner ist Experte im wertorientierten, strategischen Management<br />

und Risikomanagement sowie Portfoliosteuerung und Rating.<br />

Dr. Wilhelm Kross ist international anerkannter Experte in Risikomanagement<br />

und hat viele Unternehmen in diesem Bereich geleitet bzw. beraten.<br />

Federico Avellán Borgmeyer ist seit mehr als 20 Jahren in den Bereichen<br />

Strategie, Organisation und Einkauf im In- und Ausland beratend tätig.<br />

Dr. Lutz Martiny hat langjährige Erfahrung in der Informationsverarbeitung<br />

und -management sowie in der Sicherheit der Informationstechnik.<br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

Thema Mitbestimmung:<br />

Wer bestimmt eigentlich<br />

mit?<br />

Personal- und<br />

Wissensmanagement:<br />

<strong>Erfolg</strong>reich im Team<br />

Paralyse durch Analyse?<br />

PMO <strong>–</strong> der<br />

erweiterte Blick auf<br />

Unternehmensführung<br />

Wert, Risiko und Rating<br />

<strong>–</strong> Aspekte einer robusten<br />

Strategie<br />

Risiko-Kommunikation:<br />

Mission Impossible?<br />

Im Einkauf liegt der<br />

Gewinn<br />

Sicherheit und<br />

ihre Standards<br />

im elektronischen<br />

Zahlungsverkehr<br />

Buch-Empfehlung,<br />

Partner & Impressum<br />

Seite<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

8<br />

10<br />

11<br />

13<br />

14<br />

15<br />

<strong>initiative*magazine</strong> | 07/2011


4 |<br />

Mitbestimmung<br />

Thema Mitbestimmung: Wer<br />

bestimmt eigentlich mit?<br />

Friedel Martiny<br />

Wer in Deutschland in der Unternehmensführung<br />

Verantwortung trägt, stößt regelmäßig auf den Begriff<br />

„Mitbestimmung“. Doch wessen Mitbestimmung?<br />

In vielen Berufsjahren habe ich keine<br />

Situation erlebt, in der ein Mitarbeiter<br />

nach Mitwirkung und Mitentscheidung<br />

gefragt hat. Im täglichen Miteinander<br />

zwischen dem Arbeitgeber und<br />

seinen Mitarbeitern im Betrieb taucht<br />

die Frage nach Mitbestimmung so gut<br />

wie gar nicht auf. Man spricht über<br />

Aufgaben, Ziele und gewünschte<br />

Ergebnisse, und bewegt sich damit<br />

vorrangig auf einer sehr sachlichen<br />

und fachbezogenen Ebene.<br />

Es scheint sich eher um ein Phänomen<br />

zu handeln, das erst eine besondere<br />

Kraft (und Problematik) entfaltet,<br />

sobald die Interessen von Arbeitnehmern<br />

durch Repräsentanten vertreten<br />

werden. Dabei handelt es sich meist<br />

um Fragen des sogenannten kollektiven<br />

Arbeitsrechts, bei denen dann<br />

auch sehr schnell Aspekte der Mitwirkung<br />

und Mitentscheidung durch den<br />

Betriebsrat eine Rolle spielen.<br />

In nahezu jeder Sitzung des Managements<br />

in einem beliebigen deutschen<br />

Unternehmen wird die Frage der Mitbestimmung<br />

berührt ohne zwangsläufig<br />

expliziert diskutiert zu werden.<br />

Unternehmerische Entscheidungen<br />

werden zunächst aus finanzieller,<br />

technischer oder marktbezogener<br />

Perspektive erörtert. <strong>Die</strong> Mitbestimmungsrechte<br />

kommen meist erst<br />

dann zur Sprache, wenn die Entscheidungsfreude<br />

von Mitarbeitervertretungen<br />

"gebremst" wurde, die von<br />

diesen Rechten Gebrauch machen<br />

wollten.<br />

Ausschlaggebend bei Restrukturierungsprozessen<br />

ist gerade diese<br />

organisationsdynamische Seite. Veränderungen<br />

erwecken Ängste und<br />

mit diesen Ängsten wird häufig Politik<br />

gemacht. Der Unternehmer ist gut<br />

beraten, sich vor Entscheidungen für<br />

oder gegen signifikante Umstrukturierungsmaßnahmen<br />

über die Ängste<br />

und Erwartungen der Mitarbeiter zu<br />

informieren, aber auch über die Interessen<br />

anderer "Stakeholder", die<br />

vor diesem Hintergrund ihre Politik<br />

betreiben.<br />

<strong>Die</strong> meisten Führungskräfte sind allerdings<br />

wenig auf die Herausforderungen<br />

durch das arbeitsrechtliche<br />

und sozialpolitische Umfeld bei Veränderungen<br />

und die proaktive Einbindung<br />

von Mitarbeitervertretungen in<br />

Veränderungsvorhaben vorbereitet.<br />

Dafür ist es in den Beratungsunternehmen<br />

mittlerweise angekommen,<br />

sich um die Mitarbeitervertretung intensiv<br />

zu „kümmern“ und sie in die<br />

Prozessschritte des „Change“ einzubeziehen.<br />

Als Einbeziehung praktiziert wird jedoch<br />

fast ausschließlich die Bemühung,<br />

Fachleute und Experten beider<br />

Seiten - des Unternehmens und<br />

des Betriebsrats - an einen Tisch zu<br />

bringen. Gerade bei großen Projekten<br />

treten angesichts dieser Anstrengung<br />

und der Koordination von Beratern<br />

und Anwälten die Einbindung der<br />

Mitarbeiter selbst, die regelmäßige<br />

Kommunikation über den Sinn, die<br />

Notwendigkeit und die erreichten<br />

Fortschritte bzw. Fehlschläge von<br />

Projekten fast in Vergessenheit, aber<br />

mindestens häufig in den Hintergrund.<br />

Es ist daran zu erkennen, dass die<br />

Wirklichkeit in den Unternehmen sich<br />

häufig von den Wünschen und Vorstellungen<br />

der "Väter" der Betriebsverfassung<br />

entfernt hat. Dabei soll<br />

an dieser Stelle nicht diskutiert werden,<br />

ob die "Väter" der Betriebsverfassung<br />

wirklich den Betriebsrat als<br />

„Co-Manager“ im Unternehmen installieren<br />

wollten. Unstrittig ist, dass<br />

das Betriebsverfassungsgesetz in<br />

der Tradition der Demokratisierung<br />

im Betrieb steht. Das heißt für mich,<br />

dass die Mitarbeiter zunächst die<br />

Chance bekommen sollen, direkt an<br />

Entwicklungen im Unternehmen teilzuhaben.<br />

Im Gegenteil stellt man aber fest,<br />

dass mit zunehmender Betriebsgröße<br />

die direkte Kommunikation zwischen<br />

Arbeitgeber und Mitarbeiter abnimmt,<br />

und der Arbeitgeber dem Betriebsrat<br />

das Feld der Information und Kommunikation<br />

überlässt. <strong>Die</strong>s halte ich<br />

für eine Fehlentwicklung.<br />

Dem Betriebsrat gebührt die Anerkennung<br />

und Einhaltung seiner<br />

Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechte.<br />

Im Idealfall sollte Kooperation<br />

der Konfrontation vorgezogen<br />

und der Betriebsrat konstruktiv in die<br />

Veränderungsprozesse eingebunden<br />

werden. Darüber hinaus jedoch tun<br />

wir dem Betriebsrat langfristig keinen<br />

Gefallen, ihn in Verantwortungen<br />

„einzuladen“, die er nicht tragen kann.<br />

Zugleich entmündigen wir unsere Mitarbeiter,<br />

wenn wir dauerhaft nur noch<br />

an ihnen vorbei in der Hauptsache mit<br />

dem Betriebsrat kommunizieren.<br />

Auch wenn es Zeit kostet und wir dies<br />

kaum noch gewöhnt sind: Mitbestimmung<br />

heißt Einbinden der Mitarbeiter<br />

in Entscheidungsprozesse und das<br />

heißt direkte Kommunikation.<br />

Es heißt aber auch: wir müssen uns<br />

zu unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen<br />

bekennen und müssen uns<br />

mit Ihnen partizipativ auseinandersetzen.<br />

Das ist die Aufgabe des Arbeitgebers<br />

und nicht die des Betriebsrats.<br />

<strong>initiative*magazine</strong> | 07/2011


an alliance of entrepreneurial experts | 5<br />

Wissensmanagement<br />

Personal- und Wissensmanagement:<br />

<strong>Erfolg</strong>reich im Team<br />

Dr.-Ing. Josef Hofer-Alfeis<br />

Das Personal ist ein Hauptträger des heute wichtigsten<br />

Produtionsfaktors Wissen. Eine Kooperation der beiden<br />

Disziplinen erscheint nicht nur sinnvoll, sie ist es.<br />

Wissensaustausch an und fördern die<br />

Kommunikation in Echtzeit.<br />

Im Zuge des demografischen Wandels<br />

ist die intensivere Zusammenarbeit<br />

von Personal- und Wissensmanagement<br />

essentiell. Systematische<br />

Wissenserfassung, -vernetzung und<br />

rechtzeitiger Wissenstransfer stellen<br />

sicher, dass das Wissen im Unternehmen<br />

aktuell und zugänglich erhalten<br />

bleibt. Das erleichtert auch die<br />

Eingliederung und Einarbeitung neuer<br />

Mitarbeiter bedeutend.<br />

Im Wandel von Industrie- zu Wissensgesellschaft<br />

hat sich das Wissen als<br />

Produktionsfaktor neben Kapital und<br />

Arbeit etabliert und die Rolle des Mitarbeiters<br />

als Träger des Faktors Arbeit<br />

<strong>zum</strong> Träger des Faktors Wissen<br />

entwickelt. Ausbildungs- und Wissensstand<br />

haben dadurch an fundamentaler<br />

Bedeutung gewonnen und<br />

den Unternehmen eine neue Herausforderung<br />

aufgetragen: Das Wissen<br />

ihres Unternehmens besser zu managen<br />

und in einer Zeit, in der Arbeitsplatzwechsel<br />

häufig und Fachkräftenachwuchs<br />

selten geworden sind,<br />

zu sichern sowie neue Kompetenzen<br />

und neues Wissen zu gewinnen, z.B.<br />

durch gezielte Personalsuche, -entwicklung<br />

und Talentförderung.<br />

Trotzdem wird der Beitrag des Personalmanagements<br />

<strong>zum</strong> Wissensmanagement<br />

des Unternehmens noch<br />

weitgehend unterbewertet. Wie die<br />

anderen nicht-wertschöpfenden Supportfunktionen<br />

muss es immer wieder<br />

um Anerkennung kämpfen und seinen<br />

Nutzen nachweisen. Der Zusammenarbeit<br />

mit anderen Supportdisziplinen<br />

wird dabei eher aus dem Weg<br />

gegangen, wenn diese nicht sogar als<br />

Konkurrenten gesehen werden.<br />

Doch wo sich Wege kreuzen, können<br />

auch wertvolle Synergien gehoben<br />

werden. Personalmanagement,<br />

insbesondere Personalentwicklung,<br />

kann beispielsweise in Partnerschaft<br />

mit Wissensmanagement erfolg<br />

reicher mitgestalten und seine<br />

Einflussbereiche erweitern. Der gemeinsame<br />

Fokus liegt auf dem geschäftsrelevanten<br />

Wissen, d.h. der<br />

Befähigung <strong>zum</strong> effektiven Handeln<br />

der Mitarbeiter. Das Wissensmanagement<br />

erweitert dabei die Gestaltungsund<br />

Handlungsräume des Personalmanagements,<br />

da neben den<br />

Einzelpersonen auch die Wissensträger<br />

"Organisation" bzw. "Netzwerk"<br />

und "Information" mit be trachtet<br />

werden und das Zusammenspiel aller<br />

drei Wissensträger verbessert wird.<br />

Das Wissensmanagement bildet die<br />

Brücke zwischen Geschäftsstrategie,<br />

Wissensträgern und Personalmanagement.<br />

Es ermöglicht, über eine<br />

Wissensstrategie systematisch aus<br />

der Geschäftsstrategie geschäftskritisches<br />

Wissen und damit u.a.<br />

strategisch relevante Fachkarrieren<br />

abzuleiten und den Personalentwicklungsbedarf<br />

zu bestimmen. Geschäftskritische<br />

Wissensgebiete können<br />

dadurch schneller entwickelt und<br />

gute Fachkräfte gezielter gewonnen,<br />

gefördert und gehalten werden.<br />

Das Wissensmanagement erweitert<br />

außerdem das Fachkarrieresystem<br />

durch Wissensvernetzung über Organisationsgrenzen<br />

hinweg, um das<br />

meist verstreute, wertvolle Fachwissen<br />

besser zu teilen und schneller<br />

auszubauen. Experten-Netzwerke<br />

oder Communities of Practice werden<br />

in den geschäftskritischen Wissensgebieten<br />

des Fachkarrieresystems<br />

ins Leben gerufen und Fachkarriere-<br />

Positionen durch Netzwerk-Moderationsaufgaben<br />

bereichert. <strong>Die</strong>se<br />

Netzwerke helfen, die Beziehungen<br />

zwischen wichtigen Erfahrungsträgern<br />

herzustellen und ihre Zusammenarbeit<br />

geschäftsfördernd zu verbessern.<br />

Web 2.0 -Anwendungen<br />

bieten sich dabei <strong>zum</strong> Hinweis- und<br />

In unserer älter werdenden, nachwuchsarmen<br />

Gesellschaft heißt Personalmanagement<br />

mit demografieorientiertem<br />

Wissensmanagement<br />

unterstützen nicht nur, das Wissen der<br />

älteren Belegschaft auf die jüngere zu<br />

übertragen bzw. den Wissenstransfer<br />

etwa bei einem rentenbedingten<br />

Mitarbeiterwechsel zu sichern. Es bedeutet<br />

generell, altersgruppen-übergreifende<br />

Wissensarbeit zu ermöglichen<br />

und ggf. die wertvolle Erfahrung<br />

der älteren Belegschaft mit den Ideen<br />

und dem technologischen Knowhow<br />

der jüngeren Generation zu ergänzen.<br />

Und vor dem Hintergrund des immer<br />

deutlicher werdenden Fachkräftemangels<br />

werden Wissensmanagement-Lösungen<br />

zur Bindung guter<br />

Mitarbeiter immer dringender, denn<br />

nachweislich steigt die Attraktivität<br />

des Arbeitgebers, wenn er für ein effektives<br />

Wissensmanagement sorgt.<br />

<strong>Die</strong> erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

zwischen Personal- und Wissensmanagement<br />

- bishin zur Positionierung<br />

des Personalmanagements als Wissensmanagement-Treiber<br />

<strong>–</strong> erfordert<br />

es, ein funktionen-übergreifendes<br />

Wissensmanagement im Unternehmen<br />

nachhaltig lebendig werden zu<br />

lassen. Das bedeutet, alle drei Wissensträger<br />

(Mensch, Organisation<br />

und Information) in ihrem Zusammenspiel<br />

zu unterstützen ohne dabei den<br />

Fokus auf die Geschäftsziele aus den<br />

Augen zu verlieren. Zur praktischen<br />

Umsetzung dieser Herausforderung<br />

liegen bewährte Vorgehensweisen<br />

und Erfahrungen vor - wie beispielsweise<br />

Gestaltungsgespräche mit<br />

Schlüsselpersonen zur Wissensmanagement-Ist-Soll-Analyse<br />

und moderierte<br />

Wissensstrategie-Workshops<br />

des Managementteams.<br />

<strong>initiative*magazine</strong> | 07/2011


6 |<br />

Geschäftsprozessoptimierung<br />

Paralyse durch Analyse?<br />

Rüdiger Liebe<br />

<strong>Die</strong> IST-Analyse steht am Anfang jeder Optimierung<br />

und ist eine Hürde, über die viele Unternehmen stolpern<br />

bzw. als Grund nennen, die Prozessoptimierung<br />

dann doch zu lassen.<br />

Prozessoptimierung -<br />

einfacher gesagt als getan!<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisverantwortlichen in vielen<br />

Unternehmen sind immer weniger mit<br />

ihrem eigentlichen Kerngeschäft und<br />

Linien-Aufgaben betraut. Veränderungen<br />

und Projekte, organisatorische<br />

Umbauten und die Beherrschung<br />

der kontinuierlich auftretenden, unterschiedlichen<br />

Meinungen über den<br />

„richtigen“ Opti mierungsweg, zwingen<br />

viele Entscheider, sich immer<br />

wieder mit Optimierungsprojekten zu<br />

befassen.<br />

Dabei klingt das methodische Vorgehen<br />

bei der Geschäftsprozessoptimierung<br />

immer so einfach, eingängig<br />

und nachvollziehbar:<br />

Nach der Projektinitiierung wird das<br />

Prozessmodell erarbeitet. Mit einer<br />

detaillierten Ist-Erhebung aller Prozesse,<br />

Teilprozesse und Aktivitäten<br />

(oder sogar Tätigkeiten wie der Masken-Kennung<br />

des unterstützenden<br />

IT-Systems) wird ein umfangreiches<br />

Werk erstellt. In analytisch und methodisch<br />

unterschiedlich differenzierten<br />

Optimierungsrunden wird ein<br />

Soll-Konzept erarbeitet, das <strong>zum</strong> Teil<br />

mittels Gap-Analyse für eine Umsetzung<br />

priorisiert und bewertet wird.<br />

In der Praxis begegnet den Verantwortlichen<br />

jedoch häufig ein komplexes<br />

Geflecht aus Veränderungswiderstand,<br />

Angst und Ablehnung, aber<br />

auch persönlich motivierte „Des-" Information<br />

und Agitation. Es ist daher<br />

nicht verwunderlich, dass bereits die<br />

Ist-Analyse in vielen Organisationen<br />

und Unternehmen erheblich hinter<br />

<strong>Die</strong> Process Mining Methode sowie<br />

entsprechende Software-Unterstützung<br />

entstand aus der Kombination<br />

von tiefergehender Datenanalyse,<br />

dem Data Mining, mit dem Fokus<br />

auf die Prozesse. <strong>Die</strong> Prozessorientierung<br />

wird erreicht, in dem die Daten<br />

entlang des tatsächlichen Geden<br />

hoch ge<strong>steckt</strong>en Erwartungen<br />

zurückbleibt.<br />

<strong>Die</strong> IST-Analyse in der Kritik:<br />

Hauptargumente gegen die<br />

IST-Analyse<br />

1. Bereits beschriebene Pro zesse<br />

werden <strong>zum</strong> wiederholten Mal<br />

aufgenommen<br />

2. Vorhandene Dokumentation ist<br />

weder aktuell noch ausreichend<br />

und muss parallel mit erheblichen<br />

Aufwand aktualisiert werden<br />

3. Verbale Beschreibung der Prozesse<br />

ist immer nur eine Momentaufnahme<br />

und hängt stark von<br />

der Semantik und Qualität der<br />

Handelnden ab<br />

4. Technische Prozessbeschreibungen<br />

sagen nichts über den<br />

Arbeitseinsatz und die „wahre“<br />

Praxis aus<br />

5. Störungen in den Prozessen<br />

und Probleme bzw. Verbesserungsvorschläge<br />

aus der Linie<br />

sind immer subjektiv und geprägt<br />

von den gerade aktuellen Erinnerungen<br />

und Vorkommnissen<br />

6. Nachdem das Beraterteam<br />

die Prozesse aufgenommen hat,<br />

ziehen die Berater <strong>zum</strong> nächsten<br />

Projekt und nehmen das spezifische<br />

Wissen mit<br />

7. <strong>Die</strong> gesamte Ist-Analyse kostet<br />

Zeit und Geld sowohl wegen der<br />

„Lähmung„ der operativen Linienarbeit<br />

als auch durch „Bindung“<br />

der Führungskräfte<br />

Viel Aufwand für nichts?<br />

Es ist immer wieder erstaunlich, wie<br />

wenig Unternehmen tatsächlich über<br />

ihre Kerngeschäftsprozesse wissen -<br />

trotz des erheblichen Analyseaufwandes.<br />

Gerade dort, wo mehrere IT-Systeme<br />

gemeinsam, parallel und mehr<br />

oder weniger integriert die Hauptlast<br />

der Linienarbeit tragen, ist eine IST-<br />

Analyse arbeits- und detailintensiv<br />

und selten frei von Widersprüchen.<br />

So wichtig die Ist-Analyse für die<br />

Geschäftsprozessoptimierung ist, so<br />

wenig ist sie in Theorie und Praxis Gegenstand<br />

einer systematischen und<br />

methodischen Optimierung bisher<br />

gewesen. Gerade bei IT-gestützten<br />

Geschäftsprozessen wird deutlich,<br />

dass eine große Menge von Daten<br />

noch lange kein verwertbares Wissen<br />

darstellt. Wenn die erhobenen Daten<br />

nicht in einem kontextbezo genen Zusammenhang<br />

gestellt werden, bleibt<br />

die Informationsgewinnung aus. <strong>Die</strong>sen<br />

Effekt sehen wir in vielen Optimierungsprojekten,<br />

wenn mit Hilfe<br />

von Controlling-Daten versucht wird,<br />

den Prozess zu validieren oder messbar<br />

zu gestalten. Naturgemäß stellen<br />

Controlling-Daten einen anderen<br />

Kontext dar, als wir ihn für eine Prozessoptimierung<br />

brauchen.<br />

Wenn dann zusätzlich die Daten der<br />

Ist-Analyse für eine subjektive und auf<br />

Optimierung ausgerichtete Diskussion<br />

verwendet werden, dann bleibt<br />

unserer Erfahrung nach nicht aus,<br />

dass das Optimierungsprojekt scheitert<br />

- an der eigenen Detail-Analyse.<br />

Eine Optimierung der<br />

Optimierung ist möglich:<br />

Dass dies nicht so sein muss, zeigen<br />

jüngste Erfahrungen, die unter dem<br />

Begriff des Process Mining sowohl<br />

wissenschaftlich fundiert als auch<br />

bereits in der Praxis mit <strong>Erfolg</strong> eingeführt<br />

wurden.<br />

<strong>initiative*magazine</strong> | 07/2011


an alliance of entrepreneurial experts | 7<br />

schäftsprozesses visualisiert werden,<br />

mit Statistiken erklärt und in Verbindung<br />

gesetzt werden.<br />

Eine Process Mining Software, die<br />

in Deutschland von der Firma Process<br />

Gold vertrieben wird, nutzt dafür<br />

Informationen bzw. Logfiles aus<br />

dem prozess-unterstützenden IT-<br />

System. Einfache Informationen wie<br />

Zeitstempel und Vorgangsnummern<br />

reichen schon aus und können als<br />

CSV-Datei exportiert werden. <strong>Die</strong><br />

Process Mining Software reiht diese<br />

Informationen zeitlich (Zeitstempel)<br />

und inhaltlich (Vorgangsnummer) so<br />

aneinander, dass der Prozess rekonstruiert<br />

wird. Durch Wiederholungen<br />

erschließt sich das Muster, aus dem<br />

sie den Kernprozess, Variationen und<br />

Abweichungen sowie deren Häufigkeit<br />

ableitet und damit genau das<br />

Wissen zu Tage fördert, das bei der<br />

Geschäftsprozessanalyse notwendig<br />

ist.<br />

Wesentlich für die Objektivität der<br />

Analyse ist es, dass die Datenerhebung<br />

automatisiert erfolgt. Nicht der<br />

Berater, nicht das Projektteam oder<br />

besorgte Mitarbeiter interpretieren<br />

die Daten, sondern die speziell für<br />

die Analyse der Prozesse entwickelte<br />

Software.<br />

IST-Analyse im Schnellvorlauf:<br />

Process Mining hat sich unter<br />

Optimierungsexperten als Methode,<br />

der Ohnmacht zu entgehen, einen<br />

Namen gemacht. Selbstverständlich<br />

bleibt das methodische Vorgehen zur<br />

weiteren Optimierung unbenommen.<br />

Aber in der Praxis kann erheblich<br />

schneller und damit aufwandsärmer<br />

in die objektive Diskussion über den<br />

richtigen Optimierungsweg eingestiegen<br />

werden. Für viele, die mit der Geschäftsprozessanalyse<br />

betraut sind,<br />

eröffnet Process Mining den Weg in<br />

kleine, effiziente Optimierungsprojekte<br />

und in eine objektivierbare Diskussion<br />

über den tatsächlichen Arbeitsablauf.<br />

<strong>Die</strong> einfache Visualisierung<br />

der tatsächlichen Geschäftsprozesse<br />

fördert eine objektive Diskussion aller<br />

Beteiligten über die wirklichen, priorisierten<br />

Probleme im Geschäftsprozess.<br />

Doch wie bei allen Analysenmethoden,<br />

so ist auch bei Process Mining<br />

stets darauf zu achten, dass ein Analysetool<br />

noch kein Garant für erfolgreiche<br />

Optimierung ist: Es kommt immer<br />

darauf an, wer mit welchem Ziel<br />

die Optimierung voranbringt.<br />

Nachfolgende Darstellungen* sind ausschließlich zur Veranschaulichung gewählt. Sie zeigen, wie aus den Daten eines<br />

vorhandenen IT-Systems ohne manuelle Erhebung und subjektive Interpretationen ein belastbares und objektives<br />

Wissen über die tatsächlichen Geschäftsprozesse umgewandelt werden kann.<br />

Beispiel einer IST-Analyse mit Hilfe von Process Mining<br />

1. Logfiles werden als CSV aus dem<br />

IT-System extrahiert und in die Process<br />

Ming Software eingelesen.<br />

2. <strong>Die</strong> Software beginnt, die Daten<br />

inhaltlich und ihrer zeitlichen Reihenfolge<br />

nach zu sortieren.<br />

3. Wenn alle Aktivitäten zugeordnet<br />

sind, ergibt sich klares Bild des Prozesses<br />

und seiner Variationen.<br />

Darstellungsmöglichkeiten mit Hilfe von Process Mining<br />

<strong>Die</strong> Darstellung lässt sich auf den<br />

Kernprozess reduzieren bzw. konzentrieren.<br />

<strong>Die</strong> Darstellung lässt sich auf bis zu<br />

100% der Variationen und Abweichungen<br />

vom Kernprozess erweitern.<br />

In Animationen können die Geschäftsvorfälle<br />

eines gegebenen<br />

Zeitraumes beobachtet werden.<br />

* <strong>Die</strong> Schaubilder wurden von ProcessGold AG zur Verfügung gestellt.<br />

<strong>initiative*magazine</strong> | 07/2011


8 |<br />

Projektmanagement<br />

PMO <strong>–</strong> der erweiterte Blick auf<br />

Unternehmensführung<br />

Dr. Roland Dumont du Voitel<br />

Der aussichtreichste Platz für ein PMO ist zwischen<br />

strategischem Management und Projektmanagement.<br />

Unternehmensführung <strong>–</strong> die<br />

Nachfrage wächst.<br />

Projektmanagement ist kein neues<br />

Thema, es wird seit Jahrtausenden<br />

gehandhabt und seit Jahrzehnten debattiert.<br />

Im letzten Jahrzehnt hat das<br />

Thema jedoch im Zuge der Informationstechnologie<br />

und -dienstleistungen<br />

sowie des erhöhten Kosten- und<br />

Zeitdrucks eine erhebliche Weiterentwicklung<br />

erfahren, die ein neues Interesse<br />

mehr als rechtfertigt.<br />

<strong>Die</strong> Geschwindigkeit von Wissensmehrung,<br />

-verbreitung und Innovation<br />

führt zu schnelleren und kürzeren<br />

Lebenszyklen und damit zu häufigen,<br />

umfangreichen, parallel und überlappend<br />

stattfindenden Veränderungsvorhaben.<br />

<strong>Die</strong> letzten Krisen haben<br />

den Druck nach Veränderung und<br />

nach gleichziehender Transparenz erhöht,<br />

insbesondere, weil Shareholder<br />

und Stakeholder mehr Sicherheit für<br />

ihre Engagements verlangen. Kon-<br />

TraG, SOX (Sarbanes Oxley Act) oder<br />

Basel III sind dafür gute Beispiele. Vor<br />

allem aus dem US-amerikanischen<br />

Raum drückt die Welle der Compliance<br />

und Corporate Governance-<br />

Anforderungen, die sich auch in der<br />

Projektlandschaft als Project Governance<br />

niederzuschlagen beginnt.<br />

<strong>Die</strong>se Entwicklungen erfordern neue<br />

Formen der Zusammenarbeit, Konzepte<br />

der Führung und Steuerung<br />

und organisatorische Gestaltungsformen<br />

- und ein konsequentes und<br />

systemisches Zusammenspiel von<br />

strategischem Management und Projektmanagement.<br />

Projektmanagement <strong>–</strong> das<br />

Angebot greift zu kurz.<br />

In den Führungsetagen ist die Zustimmung<br />

<strong>zum</strong> Thema Projektmanagement<br />

deutlich gewachsen. <strong>Die</strong><br />

Ausbildung von Projektmanagern<br />

ist ein Wachstumsmarkt. Doch viele<br />

ausgebildete Projektmanager führen<br />

nicht zwangsläufig einen hohen Reifegrad<br />

des Unternehmens im Projektmanagement<br />

herbei. Projektmanagement<br />

wird eher als taktisches<br />

Instrument gesehen, mit dem spezifische<br />

Ziele instrumentell besser erreicht<br />

werden. Für viele Unternehmensspitzen<br />

fehlt diesem Instrument<br />

das strategische Element, um es auf<br />

Augenhöhe zu akzeptieren und von<br />

der Spitze aus zu einem durchgängigen<br />

Gestaltungselement für Veränderungen<br />

einzusetzen.<br />

Im Wettbewerb der Führungspyramide<br />

ist Transparenz ein zweischneidiges<br />

Schwert. Sie ist notwendig, um<br />

Ressourcen besser einsetzen und<br />

steuern zu können. Sie ist gleichzeitig<br />

hinderlich, wenn die eigenen nicht erreichten<br />

Ziele für andere messbar vorliegen.<br />

Schönfärberei, Spannungen<br />

und „Silo“-Verhalten sind eine häufige<br />

Erscheinung. Nach unten setzen<br />

sie sich typischerweise in einer Bestrafungskultur,<br />

in Anpassungsdruck<br />

oder vorauseilendem, vermeintlich<br />

karrierefördernden Gehorsam fort.<br />

Deshalb werden sichere Aufgaben<br />

gerne detailliert geplant und berichtet,<br />

Problemfälle und Risiken bis <strong>zum</strong><br />

letzten Augenblick verdrängt und nur<br />

grob dargestellt.<br />

Viele Führungskräfte übersehen da-<br />

bei, welche desaströsen Wirkungen<br />

dieses Verhalten auf das Betriebsklima,<br />

das Engagement, die Loyalität<br />

der Mitarbeiter, auf die Qualität der<br />

Projekte und damit auf die Zukunftsfähigkeit<br />

des Unternehmens hat.<br />

<strong>Die</strong> operativen Ebenen des Unternehmens<br />

setzen dem nicht unbedingt<br />

et<strong>was</strong> entgegen. <strong>Die</strong> meisten Projektmanager<br />

sehen ihr Karriereziel in einer<br />

anerkannten und dauerhaften Linienfunktion.<br />

Der Projektmanager ist<br />

noch weit weg von einer gleichwertigen<br />

Karriereleiter in Unternehmen,<br />

sowie das PMO noch weit davon entfernt<br />

ist, als Instrument eines strategischen<br />

Managements anerkannt zu<br />

sein.<br />

PMO <strong>–</strong> als tragende Säule<br />

übersehen und unterbewertet.<br />

PMO (Projekt, Programm oder Portfolio<br />

Management Offices) sind organisatorische<br />

Einheiten, denen verschiedene<br />

Verantwortlichkeiten im<br />

zentralen und koordinierten Management<br />

von Projekten, Programmen<br />

oder Portfolien in ihrem Zuständigkeitsbereich<br />

zugewiesen werden. <strong>Die</strong><br />

Verantwortlichkeiten eines PMO können<br />

von befristeten Unterstützungsfunktionen<br />

im Projektmanagement<br />

bis zur Ausübung der tatsächlichen<br />

und permanenten Verantwortung für<br />

die Steuerung von Projektportfolien<br />

reichen.<br />

Im häufigsten Gebrauch ist das Project<br />

Management Office ein den Projektleiter<br />

unterstützendes Projektbüro.<br />

Hier werden meist junge und<br />

im Projektgeschäft nicht erfahrene<br />

Mitarbeiter eingesetzt, um den Projektleiter<br />

von Sekretariatsaufgaben zu<br />

entlasten oder um so das Handwerk<br />

des Projektmanagements zu erlernen.<br />

<strong>Die</strong> Mutation derartiger temporärer<br />

Büros zu Kompetenzzentren für<br />

das Projektmanagement oder sogar<br />

zu Program oder permanenten Portfolio<br />

Management Offices ist selbst<br />

in großen Unternehmen und insbesondere<br />

außerhalb der IT-Welt eher<br />

noch die Ausnahme. <strong>Die</strong>s zeigt, dass<br />

der Beitrag eines PMO <strong>zum</strong> <strong>Erfolg</strong><br />

der Projekte meist noch verkannt<br />

wird und Projekterfolge die Leistung<br />

Einzelner und nicht im Unternehmen<br />

verankert sind.<br />

<strong>initiative*magazine</strong> | 07/2011


an alliance of entrepreneurial experts | 9<br />

Aber selbst Unternehmen, die den<br />

breiteren Einsatz von PMO als Organisationsform<br />

für eine tragfähige<br />

Projektmanagementkultur verstehen,<br />

weisen oft eine große Diskrepanz zwischen<br />

zugewiesener Verantwortung<br />

und tatsächlicher Leistungsfähigkeit<br />

auf. Vor diesem Hintergrund verwundert<br />

es nicht, wenn in vielen der Unternehmen<br />

PMO wieder geschlossen<br />

werden, „weil sie keinen Mehrwert<br />

erbringen“ (PMI, Hobbs White Paper<br />

2007). In den Fällen, in denen das<br />

PMO einen strategischen Anspruch<br />

erfüllen soll <strong>–</strong> oder könnte -, bleibt es<br />

häufig in der administrativen Realität<br />

hängen.<br />

Perspektive eines unternehmensweiten<br />

PMO-Ansatzes<br />

In dieser Diskussion ist es hilfreich,<br />

die geschäftlichen Aktivitäten in<br />

„Routine“ oder „laufendes Geschäft“<br />

einerseits und „Veränderungsvorhaben“<br />

andererseits zu unterscheiden.<br />

Beide Kategorien sind für den Unternehmenserfolg<br />

notwendig. <strong>Die</strong> eine,<br />

um die Marge zu erwirtschaften, die<br />

die Zukunft finanziert, die andere, um<br />

diese Zukunft inhaltlich zu erarbeiten.<br />

Im Vergleich der beiden Welten erfährt<br />

die Routineorganisation eine<br />

sehr weit- und tiefgreifende Aufmerksamkeit<br />

in Theorie und Praxis. Für die<br />

Vielzahl von Veränderungsvorhaben<br />

hingegen, die die zukünftigen Zahlungsströme<br />

essentiell beeinflussen,<br />

wie z.B. strategische Planung, Investitions-<br />

und Kapitalentscheidungen,<br />

Entwicklung neuer Produkte oder<br />

Märkte, Insourcing, Outsourcing,<br />

Fusionen und Akquisitionen oder organisatorische<br />

Restrukturierungen<br />

besteht die begründete Vermutung,<br />

dass sie in ganz erheblichem Umfang<br />

ihre gesetzten Ziele (den "Business<br />

Case") nicht erreichen. Zwei wesentliche<br />

Ursachen liegen dem zugrunde.<br />

Erstens, dass das Management der<br />

Projektlandschaft nicht genügend<br />

Aufmerksamkeit als organisatorisches<br />

und strategisches Gestaltungselement<br />

für Veränderungsvorhaben<br />

widmet und zweitens, dass die strategischen<br />

Vorhaben nicht genügend<br />

mit der Projektlandschaft abgestimmt<br />

sind ("strategic alignment"). Dabei<br />

werden Projekte aus der Marge des<br />

Tagesgeschäfts von heute finanziert<br />

und entsprechend schlagen Missstände<br />

in den Projekten direkt auf das<br />

Ergebnis durch - meist stärker noch<br />

als Fehler in der Beschaffung. Insofern<br />

macht es Sinn, sich der Frage zu<br />

widmen, welche Herausforderungen<br />

diese zukunftsbestimmenden Vorhaben<br />

aufwerfen, worin sie sich vom<br />

Tagesgeschäft unterscheiden und<br />

welche Antworten für diese organisatorische<br />

Welt gefunden werden müssen.<br />

Eine projektbasierte Organisation<br />

muss ein stabiles institutionelles, auf<br />

Dauer angelegtes Rückgrat vorsehen,<br />

das strategisch und operativ, organisatorisch<br />

und sozial, methodisch und<br />

instrumentell die Führung und Mitarbeiter<br />

im Veränderungsmanagement<br />

stabilisiert. Das Office of Government<br />

Commerce (OGC), UK, hat mit ihrem<br />

Konzept P3O (Project, Program,<br />

Portfolio Office) dafür ein interessantes<br />

Referenzkonzept entworfen, das<br />

allerdings stark IT-geprägt ist. Erweitert<br />

man es jedoch um wesentliche<br />

Funktionen in der Strategieentwicklung<br />

und -steuerung, des Risiko- und<br />

Chancenmanagements, des Wissensmanagements<br />

und der Project<br />

Governance, gewinnt das Konzept<br />

an Tragweite für das gesamte Unternehmen.<br />

Optimal arbeitende Project<br />

Management Offices verringern das<br />

Geschäftsrisiko, optimieren den Ressourceneinsatz<br />

und tragen mit einem<br />

Portfolio Management Office <strong>zum</strong><br />

Unternehmenswachstum bei (Gartner<br />

Group).<br />

Zu den wesentlichen erweiterten<br />

Merkmalen zählen:<br />

1. Strategische Steuerung durch die<br />

Führungsspitze<br />

<strong>Die</strong> Führungsspitze als Entscheidungsinstanz<br />

benötigt eine ganzheitliche<br />

Unterstützung für ihre Aufgaben<br />

der unternehmensweiten strategischen<br />

Steuerung. <strong>Die</strong>s bietet der Ansatz<br />

eines strategisch ausgerichteten<br />

Portfolio Management Offices auf<br />

Augenhöhe und ggf. in der Position<br />

eines CPO (Chief Portfolio Officers).<br />

2. Projektperspektive als eigenständiges<br />

Organisationskonzept, aber eingebettet<br />

in die Gesamtorganisation<br />

<strong>Die</strong> Projektorganisation bedarf eigen-<br />

ständiger und angemessener Spielregeln.<br />

Den Spagat zwischen dieser<br />

und der Linienorganisation zu meistern,<br />

ist eine der unterstützenden<br />

Führungsaufgaben des strategischen<br />

PMO. Der richtige Mix von temporären<br />

und permanenten Offices für das<br />

Projekt- oder Programmmanagement<br />

stabilisiert die Projektlandschaft<br />

ebenso wie die Projektkultur und<br />

schöpft ganz erhebliche Produktivitätspotentiale<br />

der Organisation aus.<br />

Insbesondere die Logik eines "Hub<br />

and Spoke"-Konzepts verhindert den<br />

Aufbau unnötiger und unproduktiver<br />

Bürokratien und bietet große Flexibilität<br />

für die Anpassung der Struktur an<br />

aktuelle und konkrete Bedürfnisse.<br />

3. Wissen und Kommunikation als<br />

wesentliche, dezentrale Kompetenz<br />

Eine wesentliche Funktion des PMO<br />

ist die Sammlung und die zielgenaue,<br />

produktive Anwendung des Wissens.<br />

Projekte sind die wichtigste Quelle für<br />

Wissensgewinnung und gleichzeitig<br />

der größte Nutznießer bei der Anwendung<br />

dieses intellektuellen Kapitals.<br />

Das unternehmensweite Wissensmanagement<br />

sollte daher in erster Linie<br />

auf dieser Wissensbasis aufbauen.<br />

Wissensmanagement ist schließlich<br />

auch vorausschauendes Risiko- und<br />

Chancenmanagement.<br />

4. Risikoadjustierte Prozess- und<br />

Projektoptimierung<br />

In einem dynamischen Unternehmensumfeld<br />

kommt der laufenden<br />

Adjustierung der Risiken von Veränderungsvorhaben<br />

und -entscheidungen<br />

eine große Bedeutung zu,<br />

um den zukünftigen <strong>Erfolg</strong> zu sichern.<br />

Dabei gilt es, das chancenbasierte,<br />

unternehmerische Management zu<br />

ermöglichen und zu flankieren, nicht<br />

zu behindern. <strong>Die</strong>s schließt agile Verfahren<br />

des Projektmanagements und<br />

der PMO-Unterstützung mit ein.<br />

Mit dieser Erweiterung erhält das<br />

strategische Management die notwendige<br />

organisatorische Prägung<br />

und Stabilität. Der Weg dorthin erfordert<br />

einen großen kulturellen Wandel,<br />

in dem das Top Management die herausragende<br />

Rolle einnimmt.<br />

<strong>initiative*magazine</strong> | 07/2011


FUTUREVALUE GROUP<br />

Strategie und Management Dominanz der Stärken; Standort und Zielvereinbarungen sind durchschnitt<br />

Organisation und Prozesse Dominanz der Stärken; Lieferantenabhängigkeit ist durchschnittlich<br />

Mitarbeiter Vorteile bei den Stärken, Initiative und Fluktuation durchschnitt<br />

Produkte und Markt Leichte Nachteile; Marktanteil, Preis und Service sind kritisch zu beurteilen<br />

1<br />

Auswertung der Software „Strategie-Navigator“ der FutureValue Group AG<br />

FUTUREVALUE GROUP<br />

<strong>Die</strong> Zahl 1 auf der Ordinatenachse ist mit einem A-Rating und die Zahl 5 mit<br />

einem C-Rating gleichzusetzen; die Zahl 2 steht für ein BBB-Rating, die Zahl 3 für<br />

ein BB-Rating und die Zahl 4 für ein B-Rating.<br />

Auswertung der Software „Strategie-Navigator“ der FutureValue Group AG; Bandbreitengrafiken mit Konfidenzniveau 70% und 90%<br />

8<br />

10 |<br />

Konzeptvorstellung: Strategieentwicklung und -bewertung<br />

Wert, Risiko und Rating —<br />

Aspekte einer robusten Strategie<br />

Dr. Werner Gleißner | Christian Württemberger<br />

Eine fundierte Unternehmensanalyse für wertorientierte,<br />

robuste Strategien unter Berücksichtigung ihrer Risiken<br />

liefert dieses tool-gestützte Konzept.<br />

<strong>Die</strong> Entwicklung und Umsetzung einer<br />

Unternehmensstrategie ist die<br />

wichtigste Aufgabe eines mittelständischen<br />

Unternehmers. Auf Dauer<br />

kann nur sie den <strong>Erfolg</strong> bzw. Unternehmenswert<br />

nachhaltig sichern und<br />

steigern. In Anbetracht der im Detail<br />

nicht vorhersehbaren Zukunft sollte<br />

dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

das Einhalten eines Mindestratings<br />

gewährleistet werden.<br />

Gefragt ist also eine wertorientierte<br />

Unternehmensstrategie, die eine<br />

nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes<br />

erreicht, ohne den<br />

Bestand des Unternehmens und<br />

sein Rating unangemessen zu gefährden.<br />

Derartige robuste Strategien*<br />

sind charakterisiert durch den<br />

konsequenten Aufbau von Kernkompetenzen,<br />

die Konzentration auf<br />

aussichts reiche Geschäftsfelder (um<br />

dort Wettbewerbsvorteile zu generieren),<br />

die Vermeidung unnötiger Risiken<br />

(zur Sicherung des Ratings), die<br />

konsequente Nutzung der Werttreiber<br />

(strategische Stoßrichtung: Risiko,<br />

Wachstum, Rentabilität), sowie eine<br />

möglichst einfache, aber strategiekonforme<br />

Gestaltung der Wertschöpfungskette.<br />

Desweiteren erfordern<br />

robuste Strategien ein hohes Maß<br />

an Flexibilität und eine ausreichende<br />

Risikotragfähigkeit (Eigenkapital), die<br />

auch unerwartete temporäre Verluste<br />

verkraftbar macht.<br />

Risiken sind die Ursache möglicher<br />

Planabweichungen (Chancen und<br />

Gefahren). Eine Risiko-Zunahme<br />

führt zu höheren potenziellen Verlusten<br />

und damit zu einem höheren<br />

Bedarf an (teurem) Eigenkapital. <strong>Die</strong>s<br />

wie derum führt zu steigenden Kapitalkosten<br />

(Diskontierungszinssätzen)<br />

Kernkonzept der Unternehmensanalyse<br />

Geschäftslogik » zeigt die kausalen<br />

Sach- und Wirkungsbeziehungen<br />

sowie die Wirkung<br />

einzelner Faktoren auf den<br />

Unternehmenswert und bildet<br />

die Grundlage für Benchmarking<br />

und Controlling<br />

Markt- und Trendanalyse »<br />

betrachtet die Attraktivität<br />

der relevanten Märkte und<br />

Marktsegmente inklusive ihrer<br />

Wachstumspotentiale, (potentielle)<br />

Wettbewerbsvorteile,<br />

Differenzierungsmöglichkeiten,<br />

Wettbewerbskräfte<br />

(Porter-Schema) sowie die<br />

Abhängigkeit von Kunden und<br />

Lieferanten und (technologische)<br />

Trends im Kundenverhalten.<br />

Status-quo-Analyse » beurteilt<br />

das Unternehmen aus Gläubigersicht<br />

(Ratingeinschätzung),<br />

interne Stärken und Schwächen<br />

sowie die wahrnehmbaren<br />

Wettbewerbsvorteile<br />

(Preis, Image, Qualität oder<br />

Service), das Kompetenzprofil<br />

entlang der Wertschöpfungskette<br />

und führt als Ergebnis<br />

zur strategischen Bilanz (Stärken-Schwächen-Übersicht).<br />

und damit, im Kontext der wertorientierten<br />

Unternehmensführung, zu einem<br />

sinkenden Unternehmenswert**.<br />

Im Folgenden wird ein Auszug aus<br />

dem FutureValue TM Konzept für eine<br />

systematische, tool-gestützte Unternehmensanalyse<br />

vorgestellt, die<br />

das Unternehmen auch aus der Perspektive<br />

eines (potenziellen) Gläubigers<br />

bzw. Kreditgebers (Rating) und<br />

Eigentümers bzw. Investors (fundamentaler<br />

Wert) beurteilt. Das Konzept<br />

basiert auf bewährten betriebswirtschaftlichen<br />

Instrumenten, greift die<br />

Idee eines wertorientierten Managements<br />

auf und berücksichtigt speziell<br />

die Bedeutung des Ratings für mittelständische<br />

Unternehmen**.<br />

Eine systematische, strukturierte Unternehmensanalyse als Einstieg<br />

in die Entwicklung einer wertorientierten, robusten Strategie*<br />

Ergebnisse der Analyse mit dem<br />

"Strategie Navigator" generieren<br />

<strong>Die</strong> <strong>Erfolg</strong>spotentiale <strong>–</strong> exemplarische Darstellung<br />

Unschlüssige Positionen wurden neutral (Mitte) bewertet<br />

FUTUREVALUE GROUP<br />

Strategie anhand der Strategischen Positionierung<br />

gemäß öffentlich verfügbarer Daten<br />

FUTUREVALUE GRO<br />

Unternehmensbewertung FUTUREVALUE GROUP <strong>–</strong> Annahmen gemäß GB<br />

Ableitung von Kennzahlen aus dem Unternehmensbewertung 2009 & Planung <strong>–</strong> Annahmen gemäß GB<br />

Jahresabschluss 2009<br />

2009 & Planung<br />

Beispiele der Nutzungsmöglichkeiten:<br />

Der berechnete Unternehmenswert mit Ausfall liegt bei 1.223 Mio. € und somit unter der<br />

Marktkapitalisierung von 1.521 Mio. €.<br />

<strong>Erfolg</strong>spotenziale » Visualisierung des<br />

5<br />

Stärken- und Schwächenprofils<br />

Marktkapitalisierung von 1.521 Mio. €.<br />

Strategische Positionierung » Strukturierte<br />

Beschreibung der Strategie (Status<br />

quo / Ziele)<br />

<strong>Die</strong> Zahl 1 auf der Ordinatenachse ist mit einem A-Rating und die Zahl 5 mit<br />

einem C-Rating gleichzusetzen; die Zahl 2 steht für ein BBB-Rating, die Zahl 3 für<br />

ein BB-Rating und die Zahl 4 für ein B-Rating.<br />

Der berechnete Unternehmenswert mit Ausfall liegt bei 1.223 Mio. € und somit unter der<br />

Auswertung der Software „Strategie-Navigator“ der FutureValue Group AG; Bandbreitengrafiken mit Konfidenzniveau 70% und 90%<br />

Jahresabschlussanalyse » Aufbereitung<br />

der Abschluss-Kennzahlen der Abschlüsse<br />

mit Vergleich <strong>zum</strong> Benchmark<br />

Rating und Rating-Prognose » basierend<br />

auf einer Fortschreibung des letzten Abschlusses<br />

(Krisenfrüherkennung)<br />

Risikoprofil » Risikoinventar der TOP-<br />

Risiken und Beurteilung der Qualität des<br />

Risikomanagementsystems<br />

Gesamtrisikoumfang » Simulative Ermittlung<br />

der Gesamtrisikoposition zu einem<br />

Ziel-Rating-Niveau und Bestimmung des<br />

Eigenkapitalbedarfs<br />

Unternehmenswert » Bestimmung des<br />

fundamentalen Werts unter Berücksichtigung<br />

des individuellen Risikoprofils<br />

2<br />

<strong>initiative*magazine</strong> | 07/2011<br />

*Gleißner, W.: Future Value — 12 Module für eine strategische, wertorientierte Unternehmensführung, Gabler Verlag, 2004<br />

** Gleißner, W.: Grundlagen des Risikomanagements im Unternehmen (2. Auflage), Verlag Vahlen, München, 2011


an alliance of entrepreneurial experts | 11<br />

Risikomanagement<br />

Risiko-Kommunikation: Mission<br />

Impossible?<br />

Dr. Wilhelm Kross<br />

<strong>Die</strong> jüngsten Beispiele von Krisenkommunikation waren<br />

fast so desatrös wie die Ereignisse selbst. Dabei existieren<br />

effektive Kommunikationsansätze - in anderen Disziplinen.<br />

In letzter Zeit kann man sich immer<br />

wieder nur wundern, wie ungeschickt<br />

die öffentliche Kommunikation zu<br />

außerordentlichen Risiken und Katastrophen<br />

ausgestaltet war. Sei es<br />

der Umgang mit der Katastrophe in<br />

Fukushima, das Krisenmanagement<br />

nach der Explosion der Ölplattform<br />

Deepwater Horizon oder auch das<br />

im Endeffekt entstandene Miss trauen<br />

gegenüber Grippe-Impfstoffen; es<br />

festigt sich der Eindruck, dass man<br />

mit totaler Planlosigkeit und grenzenloser<br />

Unfähigkeit konfrontiert wird.<br />

Und von den gewählten Volksvertretern<br />

nimmt man Aktivismus und politische<br />

Floskeln wahr <strong>–</strong> anstelle des<br />

effektiven Krisenmanagements und<br />

der Ergebnisverantwortung, die man<br />

sich wünscht. Dabei waren die handelnden<br />

Akteure nicht ganz so unfähig<br />

und haben Wunder erbracht,<br />

beispielsweise die Koordination der<br />

vielen Mitwirkenden durch BP - eine<br />

einzigartige logistische Meisterleistung.<br />

Was läuft jetzt anders? Sind<br />

es nur die neuartigen Katastrophen,<br />

denen wir ausgesetzt sind? Oder der<br />

umfassende Vertrauensverlust?<br />

Ein vielfach unterschätzter Faktor<br />

scheint zu sein, dass sich die Risiko-<br />

Kommunikation neuen Herausforderungen<br />

stellen muss, denn die<br />

bisher praktizierten Ansätze und<br />

Techniken funktionieren nicht mehr<br />

uneingeschränkt. Ursachen und<br />

Gründe dafür gibt es viele.<br />

Ein wesentlicher Aspekt wäre zunächst<br />

die steigende Polarisierung<br />

zwischen Vertretern bürokratischer<br />

Machtstrukturen und der Bevölkerung.<br />

Sogar Steuererhöhungen<br />

werden als et<strong>was</strong> Positives verkauft<br />

<strong>–</strong> und Großunternehmen behaupten<br />

in Geschäftsberichten, sie hätten alles<br />

im Griff. Gleichzeitig treten immer<br />

mehr Erkenntnisse zu Tage, die<br />

ein langjähriges Missmanagement<br />

aufzeigen. Ob ein grüner Ministerpräsident<br />

tatsächlich et<strong>was</strong> bewirken<br />

kann, bleibt abzuwarten, denn öffentliche<br />

Verwaltungen sind bekannt dafür,<br />

sich nicht aus eigener Kraft heilen<br />

zu können.<br />

Hinzu kommt, dass den traditionellen<br />

Medien nicht mehr wie bisher<br />

getraut wird. Dass beispielsweise<br />

Gemeinsamkeiten in Kampagnen<br />

seitens Spiegel und Bild erkennbar<br />

wurden, gibt zu denken. Aber auch<br />

die Intensität, in der Kampagnen<br />

durch die Medienlandschaft kursieren,<br />

wird überreizt und schafft zunehmend<br />

Misstrauen. Immer häufiger<br />

wird die Kommunikation der traditionellen<br />

Medien gleichgesetzt mit<br />

der Qualität und Zuverlässigkeit von<br />

Informationen, die über das Internet<br />

verfügbar sind <strong>–</strong> trotz aller bekannten<br />

Einschränkungen.<br />

Der Prozess der Informationsbeschaffung<br />

hat sich allgemein geändert.<br />

Insbesondere durch internet-basierte<br />

Medien und soziale Netzwerke wird<br />

man zunehmend aktiv und reagiert<br />

nicht nur passiv auf die Informationsverteilung<br />

durch Radio oder Fernsehen.<br />

Ein Mitgründer von Linkedin<br />

zeigte kürzlich in einem Vortrag auf,<br />

wie intensiv und wo der Informationsaustausch<br />

zu den Geschehnissen<br />

in Ägypten messbar war, bis das<br />

Regime scheiterte <strong>–</strong> eine Vielfalt von<br />

parallelen Handlungssträngen und<br />

Meinungsprägung, die einfach nicht<br />

zu bremsen war.<br />

Der rasanten Informationsflut durch<br />

internet-basierte Medien werden<br />

qualifizierte Aussagen nur langsam<br />

und zähflüssig entgegengesetzt.<br />

Führende Wissenschaftler sind gefangen<br />

in formalistisch überprägten<br />

Prozessen, die nicht schnell genug<br />

auf die Geschehnisse im realen Leben<br />

reagieren <strong>–</strong> und verlieren den Anschluss.<br />

Dass man auf wirklich wesentliche<br />

Fragestellungen momentan<br />

noch keine Antworten hat, reicht der<br />

Be völkerung nicht als Antwort. Und<br />

ganz nebenbei lassen sich viele Risiken<br />

nicht dadurch reduzieren, dass<br />

man mehr Informationen beschafft<br />

und Befragungen durchführt. Gleichzeitig<br />

sind viele Wissenschaftler auch<br />

beratend tätig und degenerieren<br />

damit gegebenenfalls in die Glaubwürdigkeitsklasse<br />

von Politikern,<br />

Unternehmensberatern und Verwaltungstätern.<br />

Der Exkurs in die Gründe und Ursachen<br />

ließe sich mühelos fortsetzen.<br />

In mehreren Parallelwelten setzen<br />

sich Experten momentan mit diesen<br />

neuen Herausforderungen auseinander,<br />

leider aber noch viel zu unsystematisch<br />

und unsynchronisiert. Et<strong>was</strong><br />

vernachlässigt zu sein erscheint<br />

dabei aber die Frage, ob das Rad<br />

tatsächlich vollends neu erfunden<br />

werden muss oder ob man nicht auf<br />

bewährte Ansätze aus anderen Wissensgebieten<br />

zurückgreifen kann.<br />

In der Kommunikationsforschung und<br />

der angewandten Psychologie beispielsweise<br />

hat man gelernt, Störgeräusche<br />

als solche zu erkennen und<br />

herauszufiltern oder zu kompensieren.<br />

In der Risikokommunikationsforschung<br />

hat man außerdem gelernt,<br />

durch welche Ansätze man panische<br />

Reaktionen auf Extremrisiken mit gezielter<br />

Informationsbeschaffung kompensiert.<br />

In Mediationsprozessen und öffentlichen<br />

Genehmigungsverfahren hat<br />

man außerdem gelernt, Vertrauen<br />

und Glaubwürdigkeit u.a. durch die<br />

Transparenz und Nachhaltigkeit zu<br />

etablieren, mit der gearbeitet wird <strong>–</strong><br />

und dabei Problemfälle in den Griff<br />

zu bekommen wie NIMBYs, NIABYs<br />

und NOTEs (d.h. Not In My Back<br />

<strong>initiative*magazine</strong> | 07/2011


12 |<br />

Yard, Not In Any Back Yard, Not Over<br />

There Either). Außerdem ist unlängst<br />

bekannt, dass „Prozess“ nicht nur ein<br />

juristischer Begriff sein darf.<br />

Im strategischen Marketing hat<br />

man gelernt, gegebenenfalls auch<br />

über Proxy-Attribute und indirekte<br />

Kommunikationswege diejenigen<br />

Wohlfühlmerkmale und Überzeugungsargumente<br />

zu lancieren, die<br />

schrittweise eine neutrale oder auch<br />

negativ vorgeprägte Zielgruppe zu<br />

aktiven Propagandisten umprägt,<br />

wesentliche über angeblich unwichtige<br />

Argumente stellt, Synergie-Effekte<br />

stärkt <strong>–</strong> und gleichzeitig Fortschritte<br />

messbar macht.<br />

In den angewandten Management-<br />

Wissenschaften hat man gelernt,<br />

dass Totschweigen meist nur kurzfristig<br />

funktioniert, und dass man „Flurfunk“<br />

oder die gefühlte Unsicherheit<br />

der Mitarbeiter nicht durch eine Reduktion<br />

der Top-Down-Informationsverteilung<br />

abstellt. Außerdem gilt als<br />

erwiesen, dass mangelnde Veränderungsbereitschaft<br />

durch Einbeziehung<br />

in Entscheidungsprozesse und<br />

ausgestaltbare Zielüberschneidung<br />

kompensiert werden kann.<br />

Im angewandten Projektmanagement<br />

hat man gelernt, dass die Reizüberflutung<br />

oder auch die Fehlinformation<br />

führender Entscheidungsträger<br />

mit unwichtigen Details recht effektiv<br />

durch ein unternehmensstrategisch<br />

ausgerichtetes PMO kompensiert<br />

werden kann, welches die Brücke bildet<br />

zwischen den zu koordinierenden<br />

Welten und Zielvorstellungen <strong>–</strong> und<br />

ein methodisches Repertoire beherrscht<br />

vom effektiven / effizienten<br />

Projektmanagement über Risikoanalytik<br />

und Krisenintervention bis hin zu<br />

Priorisierungs- und Optimierungsalgorithmen<br />

und vorstandsfähigen Entscheidungsvorlagen<br />

mit risikoadjustiertem<br />

Business Case.<br />

Insofern hier ein provokatives Fazit:<br />

Querdenken kann durchaus hilfreich<br />

sein. Und wenn man die Ergebnisverantwortung<br />

nicht wegdelegieren<br />

kann, bieten sich kaum Alternativen.<br />

Beschaffung<br />

Im Einkauf liegt der Gewinn<br />

Federico Avellán Borgmeyer<br />

Der Einkauf ist nicht nur Kostenfaktor eines Unternehmens,<br />

er ist Teil der Wertschöpfungskette. Daher ist es<br />

nicht nur Aufgabe des strategischen Einkaufs, Kosten<br />

zu senken, sondern primär Werte zu schaffen.<br />

"Im Einkauf liegt der Gewinn"<br />

Das sagten bereits unsere Vorväter.<br />

Leider ist die Rolle des Einkaufs heute<br />

immer noch sehr stark unterbelichtet.<br />

Und das ohne ersichtlichen Grund: <strong>Die</strong><br />

Wertschöpfung eines Unternehmens<br />

wird von angestellten Mitarbeitern,<br />

externen Fachkräften und Lieferanten<br />

aller Art von Waren und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

bestimmt. Extern eingekaufte<br />

Waren und <strong>Die</strong>nstleistungen machen<br />

in der Regel zwischen 50% - 95%<br />

der gesamten Wertschöpfung einer<br />

Organisation aus und können bei mittelständischen<br />

Betrieben sehr schnell<br />

über 1 Mrd. Euro liegen. <strong>Die</strong> Rolle<br />

des Einkaufs (Beschaffung) und der<br />

Wertschöpfungskette (Supply Chain)<br />

ist somit für jede Organisation von<br />

strategischer und manchmal gar von<br />

existentieller Bedeutung. Es gilt also,<br />

diese Rolle nachhaltig zu stärken und<br />

ihre Hebel gewinnbringend einzusetzen.<br />

<strong>Die</strong> Herausforderungen an die Einkaufsleiter,<br />

die Chief Procurement<br />

Officers (CPO), sind evident: Mangelnde<br />

"Transparenz" der Unternehmensdaten<br />

machen die Steuerung<br />

der Beschaffungsorganisation <strong>zum</strong><br />

Blindflug; es gilt jedes Jahr Kosten<br />

weiter zu senken, während die Aufgabe<br />

eigentlich "Werte schaffen" sein<br />

sollte und, last-but-not-least, ist Risikomanagement<br />

<strong>zum</strong> Tagesgeschäft<br />

geworden. Bankenkrisen, Rohstoffverknappung<br />

oder Katastrophen von<br />

dem Ausmaß eines Fukushimas,<br />

spielen immer mehr eine maßgebliche<br />

Rolle in der globalen Supply Chain.<br />

Weniger offensichtlich ist jedoch, ob<br />

die eigene Einkaufsabteilung für diese<br />

Herausfordeungen aufgestellt ist<br />

und sowohl Pflicht als auch Kür des<br />

strategischen Einkaufs beherrscht.<br />

6 Kernkompetenzen machen<br />

den strategischen Einkauf aus<br />

1. & 2. Bedarfsmanagement und<br />

globale Lieferantenmärkte<br />

Bedarfsmanagement ist die erste Aufgabe<br />

im strategischen Einkauf. Moderne<br />

Beschaffungsmanager kennen<br />

die Supply Chain, stellen Fragen und<br />

kennen auch (alternative) Antworten:<br />

Warum und wozu sind bestimmte<br />

Komponenten, Produkte, Rohstoffe<br />

oder <strong>Die</strong>nstleistungen notwendig?<br />

Warum gehen nicht andere, einfacher<br />

zu beschaffende Alternativen? Sind<br />

die Spezifikationen der zu beschaffenden<br />

Produkten und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

eindeutig? Kennen wir die Total<br />

Cost of Ownership? Haben wir eine<br />

Funktionsanalyse durchgeführt? Haben<br />

wir ein (globales) Warengruppenmanagement?<br />

Können wir voraussagen,<br />

wie sich unsere Warengruppe<br />

in den kommenden 3-7 Jahren entwickeln<br />

wird? Sind die zu beschaffenden<br />

Produkte und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

auf soziale, ökonomische und<br />

ökologische Nachhaltigkeit geprüft?<br />

Was müssen "richtige Lieferanten"<br />

erfüllen? Erst wenn die tatsächlichen<br />

Spezifikationen geklärt sind, gilt es<br />

"die richtigen" Lieferanten zu suchen.<br />

Dafür sind Kenntnisse des globalen<br />

Lieferantenmanagements nötig.<br />

Mittels Lieferanten-Segmentierungstechniken,<br />

globaler Marktforschung<br />

und der Untersuchung der Marktkräfte<br />

aller Warengruppen lässt sich die<br />

Komplexität eines Marktes erfassen<br />

und eine erste Lieferantenliste erstellen<br />

("long-list"). Sowohl Bedarfsma-<br />

<strong>initiative*magazine</strong> | 07/2011


an alliance of entrepreneurial experts | 13<br />

nagement als auch das Verständnis<br />

der Lieferantenmärkte sind Kerneinflussgrößen<br />

zur Erstellung einer Beschaffungsstrategie.<br />

3. Beschaffungsstrategie<br />

Je nachdem welche Bedeutung eine<br />

Warengruppe oder ein Produkt bzw.<br />

eine <strong>Die</strong>nstleistung für das Unternehmen<br />

hat und wie der Beschaffungsmarkt<br />

dafür ist, leiten sich eine Reihe<br />

von Basisstrategien und Handlungsoptionen<br />

für den (strategischen) Einkäufer<br />

ab. Auch wenn Einkäufer ein<br />

"gutes Gespür" für ihre Handlungsoptionen<br />

haben, so ist es häufig bezeichnend,<br />

wie viele mögliche Handlungsoptionen<br />

(noch) nicht probiert<br />

worden sind und demnach unnötige<br />

Risiken eingegangen oder einfach zu<br />

hohe Preise bezahlt werden.<br />

4. Lieferantenauswahl<br />

Erst mit einer geeigneten Beschaffungsstrategie<br />

sollte mit dem Lieferantenauswahlprozess<br />

begonnen<br />

werden. Leider ist dies meist nicht der<br />

Fall. Unternehmen setzen einen aufwendigen<br />

Auswahlprozess in Gang,<br />

um am Ende feststellen zu müssen,<br />

dass die Lieferanten alle ungeeignet<br />

sind und der Prozess erneut durchgeführt<br />

werden muss.<br />

Auch die richtige Auswahl des Ausschreibungsprozesses<br />

ist zwingend.<br />

Ob Kauf einer komplexen, maßgeschneiderten<br />

<strong>Die</strong>nstleistung oder<br />

der von Kugelschreibern als Werbegeschenke<br />

- die Kosten einer Ausschreibung<br />

müssen im Verhältnis<br />

<strong>zum</strong> Nutzen nachhaltiger Einsparungen<br />

stehen. Ob für die Ausschreibung<br />

und die Lieferanten(vor)auswahl ein<br />

Request for Information (RfI), Request<br />

for Proposal (RfP), Request for Quote<br />

(RfQ), Request for Bid (RfB), elektronisch<br />

oder „manuell“, ob eine Auktion<br />

als reverse auction oder dutch auction<br />

durchgeführt werden soll, bonusmalus-Faktoren<br />

usw., entscheiden<br />

die Beschaffungsstrategie und das<br />

Kosten-Nutzen-Verhältnis.<br />

In der Praxis wird die Auswahl der<br />

"richtigen" Lieferanten meist nach<br />

dem günstigsten Preis entschieden.<br />

Das mag kurzfristig die richtige Entscheidung<br />

sein, ist aber mittel- bis<br />

langfristig meist die falsche. Wer "zu<br />

billig" einkauft, zahlt meistens drauf.<br />

<strong>Die</strong>ses Phänomen wird insbesondere<br />

bei börsennotierten Organisationen<br />

festgestellt, bei denen die Qualität<br />

von Führungskräften sich nach ihren<br />

kurzfristigen <strong>Erfolg</strong>en messen lässt.<br />

Der Nachfolger hat meist das Nachsehen<br />

und muss den Scherbenhaufen<br />

aufräumen. Unternehmensrelevante<br />

Entscheidungskriterien wie Qualität,<br />

Liefergeschwindigkeit, Lieferantenzuverlässigkeit,<br />

Nachhaltigkeit, Innovationsstärke<br />

und viele andere mehr<br />

sind oder können mindestens genauso<br />

relevant für die Entscheidung<br />

sein,wie der Preis, oder besser, der<br />

Total Cost of Ownership.<br />

5. Lieferantenintegration<br />

Wir glauben jetzt am Ziel des Beschaffungsprozesses<br />

zu sein und doch ist<br />

dies erst der Anfang. <strong>Die</strong> Auswahl der<br />

besten Lieferanten bedeutet nämlich<br />

auch, dass sie in die Organisation erfolgreich<br />

eingeführt werden müssen.<br />

Das kann mitunter schwieriger sein<br />

als erwartet. Einen neuen Lieferanten<br />

einzuführen, bedeutet meist einen<br />

bestehenden oder viele bestehende<br />

Lieferanten und deren (gute) Beziehungen<br />

zu den internen Kunden zu<br />

ändern oder gar zu lösen. Um eine<br />

Ablehnungen neuer Lieferanten seitens<br />

der internen Kunden vorzubeugen,<br />

sind diese frühzeitig nach ihrer<br />

Interessens- und Entscheidungskompetenz<br />

einzubinden. Desweiteren ist<br />

ein transparenter Übergangs- und<br />

Kommunikationsplan für die neuen<br />

Lieferanten mit allen relevanten Teilnehmern<br />

(stakeholders) abzustimmen<br />

und zügig durchzuführen.<br />

6. Lieferantenmanagement<br />

<strong>Die</strong> Pflicht im Beschaffungsprozess<br />

ist nun erfüllt. Lieferantenmanagement<br />

bzw. Supplier Relationship<br />

Management (SRM) ist aber die Kür.<br />

Unternehmen, die ein erfolgreiches<br />

Lieferantenmanagement betreiben,<br />

sind meist erfolgreicher, da sie langfristige<br />

Beziehungen mit wenigen,<br />

aber dafür auch erfolgreicheren, Lieferanten<br />

führen. <strong>Die</strong> Kür der Kür ist<br />

das strategische Lieferantenmanagement:<br />

Lieferanten bilden untereinander<br />

Netzwerke und verbessern die<br />

Supply Chain der Organisation, von<br />

der Entwicklung bis hin <strong>zum</strong> Versand,<br />

schaffen Transparenz und Mehrwert<br />

und reduzieren die Risiken aller beteiligten<br />

Organisationen in einem<br />

Verständnis des Gewinnens für alle<br />

Parteien.<br />

"Mach - hol - tu - geh" sind out.<br />

Strategisches Beschaffungsportfolio in Anlehnung an das Kraljic* Modell:<br />

Anhand dieser Matrix können adäquate Strategien und Handlungsoptinionen für<br />

den Bedarf des Unternehmens abgeleitet werden.<br />

*Peter Kraljic ("Purchasing Must Become Supply Management", Harvard Business Review, Sept-Okt 1983)<br />

Moderne Beschaffungsorganisationen<br />

stehen auf Augenhöhe zu allen<br />

anderen funktionalen Organisationseinheiten<br />

und sehen in der Beschaffung<br />

den Berater in der Entwicklung<br />

künftiger Produkte und <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

oder gar die strategische Aufgabe<br />

und den Motor zur Sicherung und<br />

<strong>zum</strong> Ausbau der Wettbewerbsposition<br />

an den globalen Märkten.<br />

<strong>initiative*magazine</strong> | 07/2011


14 |<br />

Internet<br />

Sicherheit und ihre Standards im<br />

elektronischen Zahlungsverkehr<br />

Dr. Lutz Martiny<br />

Kriminelle agieren, wo Transaktionen stattfinden: heutzutage<br />

vermehrt online. Gerade von der Finanzwirtschaft<br />

sind hohe Sicherheitsstandards gefordert.<br />

<strong>Die</strong> technische Entwicklung hat dazu<br />

geführt, dass heute Produktion,<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen und Datenverarbeitung<br />

mit elektronischer Unterstützung<br />

erledigt werden. <strong>Die</strong> Gefahr,<br />

dass Geschäftsinformationen, persönliche<br />

Daten oder elektronische<br />

Finanztransaktionen ausgespäht,<br />

missbraucht oder verfälscht werden,<br />

wächst mit zunehmender Verbreitung<br />

und Nutzung informations- und kommunikationstechnischer<br />

Geräte. Gerade<br />

die Produkte der Finanzindustrie<br />

im elektronischen Zahlungsverkehr<br />

und hier insbesondere die Produkte<br />

für kartenbasierte Finanztransaktionen<br />

(Stichworte: skimming, phishing)<br />

unterliegen diesem permanenten Risiko.<br />

Nicht nur technische Ausfälle<br />

oder menschliches Versagen bei der<br />

Bedienung führen zu wirtschaftlichen<br />

Schäden. Betrüger und Saboteure<br />

gehen offensichtlich mit der Zeit: <strong>Die</strong><br />

Kriminellen von heute gehören zu<br />

den ersten Anwendern neu aufkommender<br />

Informations- und Kommunikationstechnik.<br />

Vor diesem Hintergrund gilt es für die<br />

Entwickler und Betreiber von Computer-<br />

/ Internetanwendungen über den<br />

elektronischen Zahlungsverkehr hinaus<br />

für die notwendige Sicherheit ihrer<br />

Systeme zu sorgen. <strong>Die</strong> Gewährleistung<br />

der Sicherheit von Daten<br />

und Transaktionen im elektronischen<br />

Zahlungsverkehr, die Authentizität<br />

und Integrität der Daten sowie die<br />

Einhaltung von Sicherheitsstandards<br />

sind für die beteiligten <strong>Die</strong>nstleister<br />

äußerst kritische <strong>Erfolg</strong>sfaktoren.<br />

Rechenzentren, Datenverarbeitungsdienstleister<br />

und POS-Netzwerkbe-<br />

<strong>initiative*magazine</strong> | 07/2011<br />

treiber müssen daher in ihre Systeme<br />

und Abläufe Maßnahmen gegen Angriffe<br />

von innen und außen einbauen.<br />

Sicherheitsmaßnahmen können nicht<br />

einfach in ein Systen hineingetestet<br />

werden, sondern müssen von Anfang<br />

an mit einem System, einem Produkt<br />

oder einem Ablauf konzipiert, entwickelt<br />

und implementiert werden.<br />

Denn Angriffspunkte gibt es viele:<br />

Eine Kartentransaktion im elektronischen<br />

Zahlungsverkehr ist ein Prozess<br />

mit vielen Beteiligten und Komponenten:<br />

dem Karteninhaber und<br />

seiner Bank (Issuer), dem Händler<br />

und seiner Bank (Acquirer) und dem<br />

Kreditkartenunternehmen. Sie alle<br />

nutzen Geräte, die es ermöglichen,<br />

die Transaktion abzuwickeln:<br />

(Chip-) Karten, PCs,<br />

Mobiltelefone, Kartenterminals,<br />

Geldausgabeautomaten,<br />

Rechenzentren,<br />

Datenbanken und entsprechende<br />

Softwareanwendungen,<br />

von denen<br />

jede einzelne für sich gesichert<br />

sein muss, damit<br />

ein nahtlos sicherer Prozess<br />

durchlaufen wird.Hieraus<br />

wird deutlich, dass<br />

die Implementierung von<br />

Sicherheitsmaßnahmen<br />

eine mehrdimensionale<br />

Aufgabe ist, die von der<br />

Sicherheit von Gebäuden,<br />

Rechenzentren, Hardware,<br />

Netzen, Software, über die<br />

Sicherheit bei der Herstellung<br />

und Personalisierung<br />

von Karten bis hin <strong>zum</strong> Einsatz<br />

kryptografischer Verfahren<br />

reicht.<br />

Zwingende Voraussetzung sind klare<br />

Sicherheitsregeln bezüglich der einzusetzenden<br />

Sicherheitstechnik, der<br />

Einhaltung von Sicherheitsstandards<br />

sowie deren Evaluierung und Zertifizierung<br />

durch hierfür akkreditierte<br />

Zertifizierungsinstanzen.<br />

<strong>Die</strong> Finanzwirtschaft ist sich des Angriffspotentials<br />

ihrer Systeme wohl<br />

bewusst und im Zeichen der Globalisierung<br />

des Zahlungsverkehrs sind<br />

auch Sicherheitsmaßnahmen für<br />

den elektronischen Zahlungsverkehr<br />

standardisiert worden. Allerdings<br />

existieren für die einzelnen Komponenten<br />

des Systems internationale<br />

Standards, z.B. Common Criteria,<br />

ISO, Payment Card Industry (PCI),<br />

europäische Vorgaben im Rahmen<br />

des einheitlichen europäischen Zahlungsraumes<br />

(SEPA), aber auch eigene<br />

Standards von MasterCard oder<br />

VISA und nationale Standards z.B.<br />

vom Zentralen Kreditausschuss der<br />

fünf Spitzenverbände der deutschen<br />

Kreditwirtschaft.<br />

„Das Schöne an Standards ist, dass<br />

man aus so vielen auswählen kann“,<br />

sagt Tanenbaum*, insofern ist die Finanzwirtschaft<br />

erst auf dem Wege,<br />

sich auf international akzeptierte Sicherheitsstandards<br />

zu einigen.<br />

Selbstcheck: Sicherheit elektronischer Transaktionen<br />

• Welche Daten in unserem Unternehmen sind potentiell<br />

gefährdet, wo sind sie gespeichert und wie<br />

werden sie vor Missbrauch geschützt?<br />

• Wie schützen wir unseren Markennamen und binden<br />

unsere Kunden in Kenntnis der Tatsache, dass<br />

Finanzdienstleister bevorzugtes Ziel für Online-<br />

Kriminelle sind?<br />

• Wie stellen wir sicher, dass die Abwicklung einer<br />

Finanztransaktion von Anfang bis Ende gegen Hackingangriffe<br />

und Datendiebstahl geschützt ist?<br />

• Wie stellen wir einen geschützten Zugriff aller<br />

Kunden (online, mobil, Telefon) auf ihr Konto mit<br />

vertretbarem Kostenaufwand sicher?<br />

• In welchem Ausmaß wird unser Geschäft beeinflusst,<br />

wenn unsere <strong>Die</strong>nstleistung über einen gewissen<br />

Zeitraum nicht zur Verfügung steht?<br />

• Welche Konsequenzen für unser Geschäft hätte<br />

ein Bruch der Vertraulichkeit der uns anvertrauten<br />

Kundendaten?<br />

• Werden in unserem Unternehmen die neuesten<br />

Sicherheitsstandards für alle Systemkomponenten<br />

eingesetzt und ihre Einhaltung laufend überprüft?<br />

*Andrew S. Tanenbaum: Computer Networks , 2nd ed., Prentice Hall 1988, Seite 254


an alliance of entrepreneurial experts | 15<br />

Buch-Empfehlung<br />

Lesenswerte Literatur zu strategischen und operativen Themen<br />

Henning Balck (Hrsg)<br />

Networking und<br />

Projektorientierung<br />

Gestaltung des Wandels in Unternehmen<br />

und Märkten<br />

ISBN 3-540-60076-0 Springer-Verlag, Berlin-<br />

Heidelberg-New York, 1996<br />

Ein an sich „frühes“ Werk, das an Aktualität<br />

nichts verloren hat. Anerkannte<br />

Wissenschaftler und erfolgreiche<br />

Unternehmenspraktiker bieten Denkangebote<br />

für Entscheidungsträger,<br />

die Veränderungen wirklich wollen.<br />

Projektorientierung liefert die erforderliche<br />

Ausrichtung auf die Unternehmensziele.<br />

In Projekt-Netzwerken<br />

werden Unternehmensbereiche reorganisiert,<br />

komplexe Innovationen<br />

und neue Geschäftsmodelle hervorgebracht.<br />

Federico Avellán Borgmeyer<br />

Wilhelm Kross<br />

Beschaffung in der Krise<br />

Wie hat Ihnen diese<br />

Ausgabe des<br />

initiative*magazin<br />

gefallen?<br />

Wir freuen uns über Ihre ehrliche<br />

Meinung und Bewertung unter<br />

dem folgenden Link:<br />

ISBN 3-930174-20-0, ddv Verlag, Heidelberg,<br />

2009<br />

Ausgehend von den Auslösern und<br />

Ereignissen der Finanzkrise 2008<br />

beschreibt dieses kurze, prägnante<br />

Buch die Rolle des Risikomanagements<br />

in der Beschaffung - ein Thema,<br />

das weiterhin aktuell und unterbeleuchtet<br />

bleibt. Das "Outsourcing"<br />

bzw. "Global Sourcing" hat mit der<br />

Auslagerung der Arbeit auch einen<br />

Risikotransfer zur Folge, der meist<br />

weder als solcher erkannt noch gemanagt<br />

wird. Das Buch bietet Ansätze<br />

<strong>zum</strong> Risikomanagement in der Beschaffung<br />

sowie einer nachhaltigen,<br />

wertschöpfenden Beschaffungsstrategie.<br />

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sowie die nächsten 4 Ausgaben<br />

dieses Magazins im Wert von<br />

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Das Magazin kann auch über den<br />

folgenden Link abonniert werden:<br />

www.amontis.com/de/initiativemagazin/abonnement<br />

amontis expert team<br />

amontis partners<br />

Impressum<br />

Dr. Roland Dumont du Voitel<br />

Prof. Dr. Winfried Anton<br />

Robin Beaumont<br />

Dr. Florian Birk<br />

Dr. Harro Blumschein<br />

Federico Avellán Borgmeyer<br />

Denis Couture<br />

Bruno D‘Hulster<br />

Gabriele Gebhardt BEM AG<br />

Dr. Werner Gleißner<br />

Dr. Paul Hadrys<br />

Dr. Robert Hierholtz<br />

BEMAG Beteiligungs-Management-<br />

Gesellschaft mbH<br />

Burgfrauenstrasse 117a<br />

Dr.-Ing. Josef Hofer-Alfeis<br />

13465 Berlin<br />

Tony Janssens<br />

Udo Kempkes<br />

3465 Berlin<br />

Dr. Wilhelm Kross<br />

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Hugo von Liechtenstein<br />

e-Mail: Christian.Lotze@amontis.net<br />

Christian Lotze<br />

Michael Maasmeier<br />

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www.bemag.de<br />

Gerd Marohn<br />

Friedel Martiny<br />

Dr. Lutz Martiny<br />

Berlin, den 31.5.2011<br />

Wouter Neirinck<br />

Andrea Pampanini<br />

für den Dr. Monat Peter Roventa Mai<br />

Frank Stevens<br />

Christophe Vandecaveye<br />

Patrick Verriest<br />

ont du Voitel,<br />

einbarung vom 13.5.2011 berechnen wir für den Einsatz von<br />

Köln, 22. Januar 2008<br />

Reihe<br />

amontis publikationen<br />

ISSN: 2192-6069<br />

Herausgeber<br />

Dr. Roland Dumont du Voitel<br />

Redaktion, Layout & Art-Direction<br />

Arlette Dumont du Voitel<br />

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Druckerei Udo Vetter, Hockenheim<br />

Printed in Germany<br />

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<strong>initiative*magazine</strong> | 07/2011


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