Leseprobe: Das Buch der Berliner Festspiele
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Das Buch
Der
Berliner
Festspiele
inhalt
11 vorwort
der Herausgeber
12 Über die Schönheit
von bauStellen
Bernd Neumann
»daS viele iSt daS eine«
17 rÜckblende:
10 Jahre MaerzMuSik
Helga de la Motte-Haber
27 daS theatertreffen kann Man
auShalten oder Sitzen wir iM
geSchloSSenen buS?
Moritz Rinke
37 die kunSt deS ÜbergangS.
von den berliner feStwochen
zuM MuSikfeSt berlin
Habakuk Traber
47 daS internationale
literaturfeStival berlin:
zehn Jahre wunder
wir ahnten nicht, wie wenig
wir wuSSten
Sabine Vogel
51 nicht nur fÜr den MoMent
die internationale kinder-
und Jugendliteratur
Shelly Kupferberg
57 JazzfeSt berlin – ein wiMMelbild
Wolf Kampmann
67 Spielzeit’europa
erinnerungen, einSichten, auSblicke
Nele Hertling
77 du und wir
die Jugendwettbewerbe
Khesrau Behroz
85 helden deS groSSen ganzen
die berliner lektionen
Heiko Michael Hartmann
93 »taxi!
zuM hauS der berliner feStSpiele,
bitte«
Henrik Adler
101 daS MuSeuM alS gröSSteS
MikroSkop der welt
ein feStSpiel-Jahrzehnt iM
Martin-gropiuS-bau
Peter von Becker
kontinuitäten, brÜche,
neue perSpektiven
113 berliner feStSpiele –
ein Jahrzehnt beiM »bund«
Michael Naumann
117 neue Spiele. neue Spielregeln?
ein blick zurÜck nach vorn
Joachim Sartorius
127 kunSt iSt waffe?
die berliner feStwochen alS
Spezialfall der oStpolitik
Kerstin Decker
143 unterhaltung durch kunSt
feStSpiele auS philoSophiSch-
SoziologiScher Sicht
Sigbert Gebert
156 xprSS fStvl
Henning Wagenbreth
163 chronik
2001–2011
201 die autoren
203 iMpreSSuM
Kurzinhalt
Im ersten Abschnitt „Das Viele ist das Eine“ werden alle
Programmreihen der Berliner Festspiele und ihre künstlerische
Arbeit der letzten zehn Jahre, sowie das Haus der
Berliner Festspiele und der Martin-Gropius-Bau in Text und
Bild vorgestellt.
Im zweiten Abschnitt Kontinuitäten, Brüche, neue Perspektiven
beleuchten vier Essays die politischen, gesellschaftlichen,
künstlerischen und philosophischen Hintergründe der
Entstehung und der Wandlung der Berliner Festspiele, vor
allem während der Intendanz von Joachim Sartorius
Leisten die ersten beiden Teile einen Blick zurück und hinter
die Kulissen, so widmet sich der Comic XPRSS FSTVL von
Henning Wagenbreth humorvoll und mit hintergründiger
Ironie dem Festival der Zukunft.
Den letzten Teil des Buches der Berliner Festspiele bildet
eine Chronik mit allen Veranstaltungen der Berliner Festspiele
von 2001 bis 2011, die dem essayistischen und zeichnerischen
Blick in die Tiefe die erdrückende Masse dessen
gegenüberstellt, was während der Intendanz von Joachim
Sartorius alles realisiert wurde.
„DaS ViELE iST DaS EinE“
Helga de la Motte-Haber, emeritierte Professorin für
Musikwissenschaft an der TU Berlin, stellt in ihrem Beitrag
„Rückblende: 10 Jahre MaerzMusik“ die Besonderheiten der
Maerzmusik als Festival für aktuelle Musik dar, geht auf wichtige
Aufführungen seit 2001 ein und knüpft kenntnisreich
Querverbindungen zur Geschichte der Avantgarde.
In „Das Theatertreffen kann man aushalten oder Sitzen wir
im geschlossenen Bus?“ zeichnet der Schriftsteller Moritz
Rinke sein ebenso subjektives wie kritisches Bild vom
Theatertreffen, fragt nach dessen Wirklichkeitsgehalt und
kommt zu dem Schluss, dass es ohne die Leistungsschau
des deutschsprachigen Theaters einfach nicht geht.
Habakuk Traber, Musikjournalist und Musiker, skizziert in
seinem Beitrag „Die Kunst des Übergangs. Von den Berliner
Festwochen zum musikfest berlin“ mit feinem Stift und stets
die gesellschaftliche und politische Situation einbeziehend,
die historische Entwicklung des musikfestes berlin und geht
auf bedeutende Konzerte seit 2005, sowie die Handschrift
seines Künstlerischen Leiters Winrich Hopp ein.
Anekdotenreich erzählt die Journalistin Sabine Vogel in
„Wir ahnten nicht, wie wenig wir wussten“ über die „klassenlose
Gesellschaft der Literatur“, die jedes Jahr beim
internationa¬len literaturfestival berlin im Haus der Berliner
Festspiele aufschlägt, Shelly Kupferberg beschreibt in „Nicht
für den Moment“ die Herausforderung, Kindern, dem
ehrlichsten Publikum der Welt, bei der „Kinder- und Jugendliteratur“
des ilb die Welt der Bücher nahe zu bringen.
„JazzFest Berlin – ein Wimmelbild“, der Beitrag des Journalisten
und Autors Wolf Kampmann, ist eine Literatur
gewordene filmische Reise zum JazzFest Berlin: wie im Blick
durch eine Kamera nähert sich der Autor an einem trüben
Novemberabend dem Haus der Berliner Festspiele und lässt
die Atmosphäre des JazzFest Berlins sowie einige seiner
herausragenden Konzertabende aus den letzten zehn Jahren
vor unserem geistigen Auge erstehen.
Die ehemalige Theaterdirektorin nele Hertling legt als Kennerin
der Gastspielszene internationalen Theaters in Berlin
in „spielzeit´europa. Erinnerungen, Aussichten, Einblicke“ die
Entwicklungen dar, die zur Herausbildung des jungen Festivals
spielzeit´europa führten, und erinnert an große Theatermomente
aus dem hochkarätigen Programm der internationalen
Tanz- und Theatersaison der Berliner Festspiele.
Khesrau Behroz, Autor und selbst 2009 zum Treffen Junger
Autoren eingeladen, erzählt in „Du und Wir. Die Jugendwettbewerbe“
auf literarisch verdichtete Weise, wie man als
junger Teilnehmer der Jugendwettbewerbe die berauschende
Plötzlichkeit erlebt, als Schriftsteller wahrgenommen zu
werden, und zugleich mit der Forderung und Chance konfrontiert
wird, als Künstler erwachsen werden zu müssen.
In „Helden des großen Ganzen. Die Berliner Lektionen“
würdigt der Jurist und Romancier Heiko Michael Hartmann
die Konzentration auf des Wesentliche und die Unselbstverständlichkeit,
die jede der Reden im Rahmen der Berliner
Lektionen inmitten des allgemeinen Geplappers bedeutet,
das uns in den Talkshows, der Politik und auf der Straße
täglich aufgetischt wird und damit jeden „Lektionär“ zu einem
„Helden“ macht.
Der Dramaturg Henrik adler erzählt in „Taxi! Zum Haus der
Berliner Festspiele, bitte“ von einer dreifachen Verwandlung:
den schwierigen Umständen, wie 2001 aus dem ehemaligen
Theater der Freien Volksbühne das Haus der Berliner
Festspiele wurde, wie es sich die Berliner Festspiele seitdem
schrittweise aneigneten und wie es nach umfassenden Renovierungsarbeiten
2011 zu einem wirklichen Festspielhaus
wurde.
Last but not least malt der Kulturjournalist und Schriftsteller
Peter von Becker in „Das Museum als größtes Mikroskop
der Welt. Ein Festspiel-Jahrzehnt im Martin-Gropius-Bau“ ein
großformatiges Tableau des Martin-Gropius-Baus, in das er
seine Lage in unmittelbarer Nähe zu ehemaligen Schaltstellen
des Dritten Reiches und seine Rettung vor dem Abriss
1981, sowie seine legendären Ausstellungen, die seither
manche diese Bezüge wieder aufgegriffen haben, einzeichnet.
Kontinuitäten, Brüche, neue PersPeKtiven
Michael naumann, Politiker, Herausgeber des Magazins
„Cicero“ und erster Staatsminister für Kultur und Medien bis
Ende 2000, schreibt in „Die Berliner Festspiele - ein Jahrzehnt
beim »Bund«“ über die politischen und auch personellen
Hintergründe der Entscheidung des Bundes, die Berliner
Festspiele ab 2001 vollständig zu finanzieren, was durchaus
mit der knappen Entscheidung für Berlin als neue alte deutsche
Hauptstadt zusammen hing.
Der Intendant resümiert die zurückliegenden zehn Jahre
künstlerischer Arbeit: In „Neue Spiele. Neue Spielregeln? Ein
Blick zurück nach vorn“ hält Joachim Sartorius Rückschau
auf seine Zeit als Intendant der Berliner Festspiele, schreibt
über die Umstände ihrer Umstrukturierung, die Übernahme
und Gründung neuer Festivals, die Aneignung und Renovierung
des Hauses der Berliner Festspiele, sowie erreichte und
nicht erreichte Ziele während seiner Intendanz.
Die Journalistin und Schriftstellerin Kerstin Decker enthüllt
in ihrem Essay „Kunst ist Waffe? Die Berliner Festwochen
als Spezialfall der Ostpolitik“ die politischen Implikationen so
mancher - künstlerisch autonom scheinender - Entscheidung
bei der Gründung der Berliner Festwochen, ihrer Entwicklung
und der ihres „Gegenfestivals“ in Ost-Berlin, den Berliner
Feststagen, und erzählt weitere heute bizarr anmutende
Anekdoten aus dem Panorama des Kalten Krieges.
Der Philosoph und Soziologe Sigbert Gebert bietet schließlich
mit „Unterhaltung durch Kunst. Festspiele aus philosophisch-soziologischer
Sicht“ eine Analyse der anthropologischen
Wurzeln des Festes, der historischen Entstehung von
Kunstfesten und schließlich eine Ortsbestimmung gegenwärtiger
Kunst-Festivals wie es die Berliner Festspiele waren
und sind.
auszug aus dem comic Xprss Fstvl von henning WagenBreth
der stammbaum der Berliner FestsPiele
Die Berliner Festspiele
ein taBleau
»Das Fest der einheit«
2. /3. Oktober 1990
Fest zur »750-Jahr-
Feier« Berlins
1987
»Das Neue Berlin«
Mai 1999 bis 2001
»Berliner Festwochen«
aufgelöst 2003
Internationales
literaturfestival berlin
Gegründet 2001
seit 2005 unter dem Dach
der Berliner Festspiele
musikfest berlin
Gegründet 2005
Hervorgegangen aus »Berliner Festwochen«
spielzeit’europa
Gegründet 2004
MaerzMusik
Hervorgegangen aus
»Musik-Biennale« 1991–2002,
gegründet 1967 in Ost-Berlin
1.–4. »internationale
sommerfestspiele Berlin«.
1978, 1979, 1980, 1981
Theatertreffen
Gegründet 1964 als
»Berliner theaterwettbewerb«
Martin-Gropius-Bau
als ausstellungshaus
wiedereröffnet 1981
seit 2001 teil der
Berliner Festspiele
1.–3. »Metamusik-Festival«
1974, 1976, 1978
»Berliner Musiktage«
1972 und 1980
Berliner Lektionen
Gegründet 1987
anlässlich der
»750-Jahr-Feier« Berlins
1. Berliner FestWOcHen 1951
5. bis 30. september 1951
Fusion »Berliner Festspiele«,
»Haus der Kulturen der Welt«,
»internationale Filmfestspiele Berlin«
zur »Kulturveranstaltungen des Bundes
in Berlin GmbH«, 2002
Treffen Junger Autoren
Gegründet 1986
Treffen Junge Musik-Szene
Gegründet 1984 als
»treffen Junger liedermacher«
JazzFest Berlin
Gegründet 1964 als
»Jazztage Berlin«
Theatertreffen der Jugend
Gegründet 1980 als
»schülertheatertreffen«
»internationale Filmfestspiele Berlin«
(Berlinale)
seit 2002 eigenständige institution
»Haus der Kulturen der Welt«
Gegründet 1989 als
eigenständige institution
»topographie des terrors«,
ausstellung 1987
Weitergeführt als
eigenständige institution
»Horizonte – Festival
der Weltkulturen«
Gegründet 1979,
weitere ausgaben
1982, 1985, 1989
1. Berliner FilMFestspiele 1951
6. bis 17. Juni 1951