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Aziza Aminova, leitende<br />

Gynäkologin am Khatlon Inter-<br />

District Multipurpose Hospital<br />

in Dangara/Tadschikistan<br />

„Ich komme aus einer Ärztedynastie:<br />

Meine Eltern, selbst die Verwandten,<br />

alle sind Ärzte. So bin ich dem Wunsch<br />

meines Vaters gefolgt und wurde<br />

Gynäkologin. Mein Berufswunsch war<br />

Journa listin. Aber nun bin ich seit zehn<br />

Jahren Ärztin. Der Beruf bringt mir auch<br />

deshalb Zufriedenheit, weil ich Frauen<br />

helfen kann. In der Gynäkologie<br />

arbei ten fünf Ärztinnen und sechs Krankenschwestern.<br />

Es macht mich traurig,<br />

wenn ganz junge Frauen keine Kinder<br />

bekommen können. Das schleppen<br />

viele ihr ganzes Leben mit sich herum.<br />

Gerade habe ich eine Patientin, die<br />

zwölf Jahre lang versucht hat, schwanger<br />

zu werden – wegen eines Virus hatte<br />

sie wieder eine Fehlgeburt. So etwas<br />

nimmt mich sehr mit. Ich treibe hier die<br />

Familien beratung voran, verschreibe<br />

auch die Pille. Eine kinderreiche Familie<br />

steht für Reichtum – das ist die Mentalität<br />

der Muslime. Und es sind oft die<br />

Männer, die so viele Kinder wollen.<br />

Die Frauen haben in unserer Kultur<br />

keine starke Stimme, die Männer und<br />

Schwiegermütter bestimmen meist ihr<br />

Leben. Das alles ändert sich, allerdings<br />

sehr langsam. Meine beiden Kinder<br />

sollen ihren Beruf einmal selbst wählen.“<br />

DRÄGERHEFT 400 | 2 / 2016<br />

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