Melanie Wawra Perspektiven ... - Sparkling Science

Frau Wawra hat mit der vorliegenden Diplomarbeit
das Ziel verfolgt, das allgemeine und
nachhaltigkeitsbezogene Kommunikationsverhalten
von Jugendlichen, die Relevanz von
Nachhaltigkeit in jugendlichen Lebenswelten
und die Nachhaltigkeitskommunikation von
Jugendlichen zu untersuchen. Spezifikum
dieser Arbeit ist ihre Eingebettetheit in das
Forschungsprojekt „MY LIFE – MY STYLE –
MY FUTURE“, das vom Österreichischen
Institut für Nachhaltige Entwicklung gemeinsam
mit Partnern im Rahmen des Förderprogramms
„Sparkling Science“ des BMWF
durchgeführt wurde. Ziel des Forschungsprojekts
war eine Kooperation zwischen
Schüler/innen und Forscher/innen zur Untersuchung
jugendlicher Lebens-, Konsum- und
Kommunikationsstile und deren Relevanz für
nachhaltige Entwicklung. Schulische Projektpartner
waren zwei 6. Schulklassen von zwei
Wiener Gymnasien. Frau Wawra hat im
Rahmen des Projekts eigenständige Forschungsfragen
verfolgt und in enger Kooperation
mit den Projektpartnern durch ihre Arbeiten
sowohl zum Erfolg des Gesamtprojekts
grundlegend beigetragen als auch die Basis
für die vorliegende Diplomarbeit geschaffen.
Aufbauend auf dem internationalen Forschungsstand
hat die Autorin im Rahmen des
Projekts vier Forschungsfragen entwickelt,
denen sie im empirischen Teil der Arbeit
nachgeht. Diese Fragen befassen sich mit
dem Kommunikationsverhalten der befragten
Schüler/innen, dem Nachhaltigkeitsverständnis
der Jugendlichen, der Relevanz von Nachhaltigkeit
in jugendlichen Lebenswelten und
schließlich der Nachhaltigkeitskommunikation
von Jugendlichen. Als Grundlage zur
Beantwortung dieser Fragen dienten die Daten
von fast 1.000 befragten Schüler/innen.
Bezogen auf jugendliche Wertorientierungen
wurden zwei zentrale Orientierungen herausgearbeitet,
nämlich eine Prestigeorientierung
und eine Nachhaltigkeitsorientierung. Hinsichtlich
des Kommunikationsverhaltens der
Schüler/innen werden Kommunikationsmittel,
bevorzugte Massenmedien und Kommunikationsinhalte
identifiziert und mit den Wertorientierungen
in einen Zusammenhang
gestellt. Das Nachhaltigkeitsverständnis der
Jugendlichen wird anhand der drei Nachhaltigkeitssäulen
Ökologie, Ökonomie und Soziales
differenziert. Dabei zeigt sich z. B., dass der
Bereich Soziales von den Schüler/innen
wesentlich differenzierter verstanden wird als
in der Literatur dargestellt. In der Folge geht
Frau Wawra genauer auf die Relevanz von
Nachhaltigkeit in jugendlichen Lebenswelten
ein und widmet sich abschließend der Nachhaltigkeitskommunikation
von Jugendlichen.
Die Diplomarbeit von Frau Wawra stellt einen
wichtigen Beitrag zur jugendbezogenen Nachhaltigkeitsforschung
dar, der die Forschungslandschaft
bereichern wird.
ao. Univ.Prof. Dr. Karl-Michael Brunner
Wirtschaftsuniversität Wien