s'Magazin usm Ländle, 19. März 2017
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
CRIME &DINE<br />
Krimi-Autorin Eva Rossmann und<br />
Starkoch Manfred Buchinger<br />
haben zum wiederholten Male<br />
Halt am Arlberg gemacht: Bei<br />
ihrem „Wine Dine &<br />
Crime“-Abend in Zürs gab es<br />
Kostproben sowohl literarischer<br />
als auch kulinarischer Art.<br />
Die Zeiten, in denen es<br />
fast schon als Auszeichnung<br />
galt, in einer<br />
Profiküche als<br />
wandelnde Zielscheibe<br />
für Pfannen und Messer zu dienen,<br />
scheinen vorbei zusein. Zumindest<br />
im Hotel Enzian in Zürs, wodie Küchencrew<br />
für einen Tag unter neuer<br />
Flagge arbeitet. Das Sagen haben an<br />
diesem Tag nämlich die Autorin Eva<br />
Rossmann und der Koch Manfred<br />
Buchinger. Rossmann ist bekannt für<br />
ihr politischesund feministisches Engagement<br />
–und für ihre sympathische<br />
Krimi-Protagonistin Mira Valensky,<br />
die im neuesten Roman „Gut<br />
aber tot“ zwischen die tödlichen<br />
Fronten vonFleischessern und Veganern<br />
gerät. Buchinger dagegen hat<br />
sich im internationalen Küchen-Jetset<br />
einen Namen gemacht, diesen<br />
aber frühzeitig verlassen und im<br />
Fotos: Mathis Fotografie<br />
Manfred<br />
Buchinger kann<br />
laut<br />
Selbstaussage<br />
aus „Ackergäulen<br />
Rennpferde<br />
machen. Warum<br />
auch nicht?<br />
Anderemachen<br />
es umgekehrt.“<br />
Weinviertel zum Entsetzen mancher<br />
Adabeis ein Wirtshaus aufgesperrt.<br />
In der „Alten Schule“ in Riedenthal<br />
steht auchEva Rossmann regelmäßig<br />
hinterm Herd –als Souschefin. Am<br />
vergangenen Dienstag allerdings<br />
wurdenicht in Niederösterreich, sondern<br />
in der Enzian-Küche aufgekocht<br />
–für hundert Gäste. Aufgetischt wurdenvegane<br />
und nichtvegane Gerichte<br />
und eine Häppchenlesung aus dem<br />
Krimi.<br />
Retro-Igel<br />
Und so nehmen die Möhrenscheiben<br />
gerade ein zermürbend-heißes<br />
Wasserbad, während Buchinger mal<br />
in die Runde fragt, wie es „dem<br />
Schweinderl“ geht. „Prächtig“,<br />
kommt es zurück. Das Schwein, oder<br />
besser der Schweinebauch, bei Niedrigtemperatur<br />
gegart, kommt als<br />
Cocktailspieß auf den Retro-Krautigel,<br />
gemeinsam mit Wurst vom Hirschen.<br />
Retro-Igel? „Ja, man muss<br />
sich auch über sich selbst lustig machen<br />
können“, meint Buchinger,<br />
während er Rotwein, Zwiebel, Zucker,<br />
Salz und Pfeffer für einen Fond<br />
aufkochen lässt. „Da kommt dann<br />
noch ein bisserl Butter dazu“, erklärt<br />
der Koch und stemmt dabei mit Unschuldsmiene<br />
einen Kilotopf des<br />
Fetts aufden Herd.<br />
Langsam aber sicher wird es ein<br />
wenighektischer: „Wo ist das Gemü-<br />
10<br />
s’Magazin