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Schulaufgaben.“ „Nein, wir wollen erst zu Mutter.“ „Elisabeth, ihr<br />
seid doch vernünftig, ein bischen müsst ihr noch warten.“ Endlich<br />
kam Vater. Johanna lief ihm entgegen. „Komm schnell zu Mutter!“<br />
„Johanna, es ist doch nichts passiert, beruhige dich.“ Vater nahm<br />
immer drei Stufen auf einmal. Die Hebamme rief:“Es wird höchste<br />
Zeit. Ich glaube wir brauchen einen Arzt.“ Er rannte gleich los, so<br />
schwarz wie er war. Jetzt kamen auch Fritz, Johann <strong>und</strong> Wilhelm. Sie<br />
konnten kaum etwas aus Johanna raus kriegen, so aufgeregt war sie.<br />
Als sie hörten, dass Vater den Arzt holen musste wurden sie auch<br />
unruhig. Fritz sagte nur immer:“Beruhige dich, Johanna, es ist gleich<br />
vorbei.“ Aber diesmal war es doch schwieriger. Als Vater mit dem<br />
Arzt kam dauerte es nicht mehr lange. Alle atmeten auf, ein kleines<br />
Mädchen, mit grauschwarzen Haaren. Vater musste erst seinen<br />
Kohledreck abwaschen, erst durfte er das Zimmer nicht betreten, <strong>und</strong><br />
dann nur ganz kurz.<br />
„Ihre Frau braucht äußerste Ruhe.“ Vater weinte das erste Mal, dass es<br />
seine Kinder sahen. Er hatte den ganzen Tag gebetet:“Lieber Gott, lass<br />
sie nicht sterben.“ „Aber Johann,“ sagte Mutter „es ist vorbei.“ „Mein<br />
Liebes, ich verspreche dir, es war das letzte Mal.“ Mutter nickte nur,<br />
sie war so erschöpft. Die Kinder durften nicht zu ihr, vielleicht<br />
Morgen. Sie musste unbedingt schlafen. Als sich alle ein bischen<br />
beruhigt hatten fragte Vater:“Wo steckt August denn?“ „Oh,“ sagte<br />
Johanna „das habe ich ganz vergessen. Er ist schon den ganzen Mittag<br />
weg. Mimmi meinte, der hat sich versteckt.“ „Aber doch nicht den<br />
ganzen Nachmittag. Jungs, wir müssen ihn suchen.“ Er war einfach<br />
nirgends zu finden.<br />
Oma traf fast der Schlag. „Mein Bub, du bist doch nicht ganz allein<br />
gekommen?“ „Aber Junge,“ rief Großvater „weiß Mutter, das du hier<br />
bist?“<br />
„Nein,“ sagte August „die ist ganz krank. Sie hat so laut geschrien, da<br />
bin ich vor Angst weggelaufen.“ „Mein Gott, Vater, schnell hol<br />
meinen Mantel!“ August fragte:“Oma, kann ich nicht hier bleiben?“<br />
„Ja,“ sagte Opa „dann bist du schneller da. Was denkst du, wie die den<br />
Kleinen suchen. Es glaubt doch keiner, das der Knirps den Weg zu<br />
uns findet.“ „Junge, wie kannst du so was machen?“