Boulevard Dachau Druck 3-2017

6 Boulevard Dachau
Fehlende Termintreue im Jobcenter Dachau
Das Jobcenter Dachau hat
ausgesprochen. Diese Ent-
ten regelmäßig auch Vermitt-
Maßnahme nicht angetreten
Pflichten. In diesem Bereich
innerhalb von 12 Monaten
wicklung gibt Peter Schadl,
lungsvorschläge für einen
bzw. abgebrochen wird.
wurden innerhalb von 12
392 Sanktionen aufgrund
Geschäftsführer im Jobcen-
neuen Arbeitsplatz. Wenn
Monaten nur 21 Sanktionen
nicht wahrgenommener
ter Dachau zu denken. Es ist
sich der Kunde hierauf ohne
In diesen Fällen wurden in-
ausgesprochen. Auch hier
Termine verhängt.
wichtig, dass die Bezieher von
wichtigen Grund nicht be-
nerhalb von 12 Monaten 146
wird die Leistung für die Dau-
Arbeitslosengeld II die Bera-
wirbt, dann ist eine Sanktion
Sanktionen ausgesprochen,
er von drei Monaten um 30 %
Damit der Termin nicht nur
tungsgespräche im Jobcenter
zu verhängen. Hier sieht der
was eine Steigerung gegen-
der jeweiligen Regelleistung
einfach vergessen wird, er-
führen, um die Arbeitslosig-
Gesetzgeber einen größe-
über den Vorjahren bedeu-
gekürzt.
folgt eine Terminerinnerung
keit zu beenden.
ren finanziellen Einschnitt
tet. Im Jahr 2016 wurden fast
per SMS, wenn eine Han-
vor. Die Leistungskürzung
2.700 Vermittlungsvorschlä-
Insgesamt wurden in den
dy-Nummer im Jobcenter
Vor der Leistungskürzung
läuft ebenfalls drei Monate,
ge versandt. Dies belegt, dass
letzten 12 Monaten 559
bekannt ist. In den anderen
wird immer geprüft, ob es
beträgt aber 30 % der maß-
auch für Langzeitarbeitslose
Sanktionen ausgesprochen.
Fällen wurde in den letzten
für das Nichterscheinen ei-
geblichen Regelleistung. Dies
geeignete Stellen vorhanden
Dass das Jobcenter hier eine
sieben Monaten der Kunde
nen wichtigen Grund gab. Die
bedeutet aktuell bei einem
sind und die Mitarbeiter im
genaue Prüfung im Vorfeld
per Anruf an den Termin
Sanktion läuft drei Monate
alleinstehenden Leistungs-
Jobcenter sehr engagiert an
vorgenommen hat, wird bei
im Jobcenter erinnert. Dass
und beträgt 10 % der maß-
bezieher eine Verringerung
der Beendigung der Arbeits-
Betrachtung der Widersprü-
auch dieser Sonderservice
geblichen Regelleistung, was
um 122,40 € monatlich. Die
losigkeit arbeiten.
che und Klagen gegen diese
die Termintreue nicht nach-
bei einem alleinstehenden
gleiche Rechtsfolge tritt bei-
Entscheidungen deutlich.
haltig verbessert, wird bei
Leistungsberechtigten der-
spielsweise auch dann ein,
Relativ selten hingegen
Insgesamt wurden diesbe-
der Betrachtung der Vorjah-
zeit 40,80 € monatlich sind.
wenn ohne wichtigen Grund
halten sich Kunden nicht an
züglich 55 Widersprüche
resergebnisse deutlich. Hier
eine Beschäftigung aufge-
die in der Eingliederungs-
eingelegt, wovon nur in
wurden nur 297 Sanktionen
Leistungsberechtigte erhal-
geben oder eine zumutbare
vereinbarung vereinbarten
sieben Fällen die Sanktion
aufgehoben wurde. Bei vier
Fällen wurde Klage erhoben,
wobei das Sozialgericht in
einem Fall die Entscheidung
des Jobcenters aufhob.
Die Anzahl aller Klagen ist
seit Jahren rückläufig. Im Jahr
2016 wurde in lediglich 35
Fällen eine Klage vor dem
Sozialgericht angestrengt.
Im Jahr 2015 waren es noch
48 und im Jahr 2014 noch 58
Klagen. In den letzten zwei
Jahren wurden insgesamt 44
Klagen abschließend erledigt.
Davon hat in nur 12 Fällen
das Jobcenter die Entscheidung
ganz oder teilweise
abgeändert.
Diese Ergebnisse zeigen,
dass es den Mitarbeitern
des Jobcenters gut gelingt,
den Kunden die komplexe
Rechtsmaterie zu erläutern,
was den Geschäftsführer besonders
freut.
Diesbezüglich werden regelmäßig
Mitarbeiterschulungen
durchgeführt, um auch weiterhin
diesen Qualitätsstandard
zu halten.