LS_April

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Von Pillendrehern und Giftschränken
Die „Alte Apotheke“ in Geisa ist ein kleines Museum
Hohe dunkle Schränke dominieren den Raum,
Apothekerhandwerkszeug, alte Arzneibücher,
in der Mitte ein langer Tisch mit zahlreichen Gebrauchsspuren.
In der „Alten Apotheke“ in Geisa
fühlt man sich um Jahre, wenn nicht Jahrhunderte
zurück versetzt. Große Mörser, Kleinstwaagen,
Reagenzgläser, typische Apothekenbehältnisse
für Kräuter und Tinkturen, Geräte, bei
denen man nicht im Entferntesten ahnen
kann, wozu dies ein Apotheker benötigte.
Doch Hannelore Voigt kann dazu allerhand
erzählen und führt fachmännisch durch den
Ausstellungsraum. Schließlich war die „Alte
Apotheke“ am Markt bis 1994 noch von ihr
und ihrem Mann Klaus Voigt betrieben worden.
„Wir haben viele der hier ausgestellten
Instrumente und Apparate noch selber in Gebrauch
gehabt“, erzählt sie.
Natürlich sah der Verkaufsraum nicht wie
heute aus – Apotheker hatten zahlreiche
Räume vorzuhalten: mehrere Labore, etliche
Lagerräume für Kräuter, Tinkturen und Roh-
stoffe. Die Geisaer Apotheke ist heute längst am
anderen Standort, modern eingerichtet und gleich
neben dem Ärtztehaus.
Doch die „Alte Apotheke“ wollten die Voigts noch
am Leben erhalten –
als Museum. Und so
trugen sie zusammen,
was noch zu finden war
und stellten dies alles
im einstigen Verkaufsraum
aus. „Zahlreiche
Sachen haben wir auch
noch auf dem Dachboden
gefunden“, erzählt
Hannelore Voigt.
1772 wurden in Geisa
erstmals die Apothekerrechte
vergeben,
seit 1838 wurde die
Apotheke von Heinrich
Theodor Geheeb
geführt. Der Sohn
Adalbert Geheeb sollte
in die Fußstapfen des
Vaters treten, er konnte
dem Apothekerwesen
aber nicht allzu viel abgewinnen.
Seine große
Leidenschaft waren die Moose, Geheeb war ein
bekannter Forscher auf diesem Gebiet (mehr dazu
in der nächsten Ausgabe des „Landstreichers“).
Hannelore Voigt in der „Alten Apotheke“. Sie weiß sehr viel über das
Apothekerwesen in Geisa und allgemein zu erzählen.