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Rat & Tat - Klienten-Info / Ausgabe 3/2015

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5<br />

Mit diesem wird die Bilanzrichtlinie<br />

der EU im österreichischen<br />

Recht umgesetzt, und<br />

es werden zusätzlich im Sinn<br />

einer „Einheitsbilanz“ die unternehmensrechtlichen<br />

Vorschriften<br />

an die steuerrechtlichen<br />

angepasst (was nicht<br />

immer gelungen ist; auch sei<br />

hier die Frage gestellt, ob dies<br />

der Weisheit letzter Schluss ist).<br />

Aufgrund der Vielzahl der Änderungen<br />

(und auch der unterschiedlichen<br />

Übergangsvorschriften)<br />

kann hier nur ein<br />

grober Überblick gegeben<br />

werden.<br />

Hinsichtlich der Größenklassen<br />

sind die Beträge angepasst<br />

und mit der Kleinstgesellschaft<br />

eine neue eingeführt<br />

worden:<br />

(Rückstellung) bei temporären<br />

Differenzen passivseitig schon<br />

bisher Pflicht, sind solche bei<br />

großen und mittleren Gesellschaften<br />

nunmehr auch aktivseitig<br />

anzusetzen. Für kleine<br />

Gesellschaften besteht diesbezüglich<br />

(einmalig) ein Ansatzwahlrecht.<br />

Hiezu gibt es auch<br />

umfangreiche Übergangsbestimmungen<br />

und auch eine<br />

Ausschüttungssperre.<br />

> Die Position „Unversteuerte<br />

Rücklagen“ gibt es künftig<br />

nicht mehr, diese sind (unter<br />

Berücksichtigung latenter Steuern)<br />

unmittelbar in die Gewinnrücklagen<br />

umzubuchen.<br />

> Rückstellungen sind mit<br />

dem Erfüllungsbetrag, der<br />

bestmöglich zu schätzen ist,<br />

anzusetzen, für solche mit<br />

Rechnungslegungsänderungsgesetz<br />

ALLES NEU –<br />

MACHT DIE EU!<br />

Änderungen betreffend Bilanzansatz<br />

und Bewertung<br />

> Beim Anlagevermögen ist<br />

aus dem bisherigen Wahlrecht<br />

analog zum Steuerrecht<br />

eine Zuschreibungspflicht<br />

(samt Nachholpflicht) geworden.<br />

> Die Bewertung der Halbund<br />

Fertigerzeugnisse ist dem<br />

Steuerrecht angepasst worden:<br />

Fertigungsmaterial und Fertigungslöhne<br />

und jeweils anteilige<br />

Gemeinkosten<br />

> Für kleine Gesellschaften<br />

vermutlich völlig neu sind die<br />

Regelungen hinsichtlich latenter<br />

Steuern: War der Ansatz<br />

passiver latenter Steuern<br />

Umsatzerlöse Bilanzsumme Mitarbeiter<br />

Kleinst bis 700.000 bis 350.000 bis 10<br />

Klein bis 10 Mio bis 5 Mio bis 50<br />

Mittel bis 40 Mio bis 20 Mio bis 250<br />

Groß > 40 Mio > 20 Mio > 250<br />

einer Restlaufzeit von über<br />

einem Jahr besteht eine Abzinsungsverpflichtung<br />

mit ei -<br />

nem marktüblichen Zinssatz.<br />

Auch hier sind entsprechende<br />

Übergangsvorschriften zu beachten.<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

> Der Begriff der Umsatzerlöse<br />

wird erweitert,<br />

> das außerordentliche Ergebnis<br />

hingegen abgeschafft.<br />

> Das Ergebnis der gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit (EGT)<br />

entfällt,<br />

> dafür gibt es künftig sowohl<br />

ein Ergebnis vor Steuern als<br />

auch ein solches nach Steuern.<br />

Anhang<br />

Die einzelnen Vorschriften<br />

sind nun in den §§ 237ff.<br />

UGB (nach Größenklassen<br />

gegliedert) zusammengefasst.<br />

Für kleine Gesellschaften reduziert<br />

sich der offen zu legende<br />

Anhang, bei Kleinstge<br />

sellschaften entfällt er, statt<br />

dessen sind einige wenige Angaben<br />

unter der Bilanz (die<br />

wir dann bei der Bilanzerstellung<br />

mit Ihnen besprechen)<br />

anzuführen.<br />

Sonstige Änderungen<br />

betreffen u.a.<br />

> Klarstellungen und Begriffsbestimmungen,<br />

> den Eintritt der Rechnungslegungspflicht<br />

Bilanzierung<br />

nach UGB,<br />

> die Anpassung der Vorjahreswerte<br />

und das Stetigkeitsprinzip<br />

(Vergleichbarkeit zu<br />

bisherigem Bilanzansatz),<br />

> sogar neue Bilanzgrundsätze<br />

(„overriding“-Prinzip,<br />

wirtschaftlicher Gehalt, Wesentlichkeit,<br />

verlässliche Schätzung)<br />

> Änderungen in den Bereichen<br />

Konzernrechnungslegung,<br />

Privatstiftung, Abschlussprüfung<br />

und Bilanzstrafrecht.<br />

Diese umfassende Reform erfordert<br />

neben einem Umdenken<br />

naturgemäß auch bzw.<br />

schon im Vorfeld entsprechende<br />

organisatorische Maßnahmen<br />

wie z.B. (interne)<br />

Schulungen, Adaptierung der<br />

Kontenpläne und Gliederungszahlen,<br />

Vorbereitung der<br />

für die Erstellung des Jahresabschlusses<br />

(vielleicht bisher<br />

nicht) benötigten Unterlagen,<br />

etc. Die gute Nachricht ist,<br />

dass – sofern wir mit der Erstellung<br />

des Jahresabschlusses<br />

beauftragt sind (werden) –<br />

wir Ihnen dabei den größten<br />

Teil abnehmen und für Sie erledigen.<br />

Natürlich stehen wir<br />

Ihnen auch wie immer mit <strong>Rat</strong><br />

und <strong>Tat</strong> zur Seite!

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