MITTE bitte! 1-2017
Unsere neue Ausgabe mit dem Schwerpunktthema Kunst & Kommerz. Und für einen Shoppingbummel haben wir ein paar frühlingsfrische Ideen zusammengestellt.
Unsere neue Ausgabe mit dem Schwerpunktthema Kunst & Kommerz. Und für einen Shoppingbummel haben wir ein paar frühlingsfrische Ideen zusammengestellt.
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2. Jahrgang 3,80 €<br />
Das Magazin für Berlin – mittendrin Nr. 1/<strong>2017</strong><br />
<strong>MITTE</strong><br />
1<br />
<strong>MITTE</strong> <strong>bitte</strong>!<br />
Spezial<br />
Galerien<br />
& Der<br />
Kunstmarkt<br />
die Sonne<br />
im Herzen<br />
Interview mit<br />
Linda Hesse<br />
Aktuell<br />
Neueröffnung<br />
Hotel THE YARD<br />
Historie<br />
Die Geheimnisse der<br />
Friedrichstadt<br />
Spotlights<br />
Hier steppt<br />
der Berliner Bär
Das bin ich mir wert!<br />
www.gabriele-iazzetta.com<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
3<br />
Die Kunst ist Dichtung. Der Künstler muss es verstehen,<br />
die anderen von der vollkommenen<br />
Wahrheit seiner Dichtung zu überzeugen.<br />
Pablo Picasso<br />
Editorial<br />
Foto: Erich Krönke<br />
Liebe Leser,<br />
geht es Ihnen auch so, dass Sie sich fühlen, als wären Sie<br />
vom Winterschlaf geradewegs in die Frühjahrsmüdigkeit<br />
gerutscht? Und das, obwohl draußen die Vögel singen<br />
und die Krokusse sprießen? Da haben wir ein paar tolle<br />
Ideen für Sie: Holen Sie sich doch einfach den Frühling<br />
ins Herz. So wie es Sonnenkind Linda Hesse macht und<br />
uns im Interview verraten hat.<br />
Oder bummeln Sie am Wochenende doch mal durch<br />
eine der vielen hundert Galerien hier in Berlin und<br />
lassen Sie die Kunst auf sich wirken. Neben der kreativen<br />
Atmosphäre sind Farben und Farbkompositionen außerdem eine wunderbare Inspirationsquelle.<br />
In unserem Schwerpunktthema Kunst und Galerien beleuchten<br />
wir die Kunstszene in Berlin und fragen, ob Kunst und Kommerz im Widerspruch<br />
stehen. Wenn man ausschließlich unsere Geldscheine betrachtet, wohl nicht. Die<br />
sind einerseits künstlerisch gestaltet und andererseits von gewissem finanziellen<br />
Wert. Das könnte ein Grund sein, weshalb eine Kunstausstellung auch wunderbar<br />
in ein Geldinstitut passt.<br />
Um Kunst und Kreativität geht es auch in unserer Serie über Manufakturen. Die<br />
schicken Hüte von Fiona Bennett sind ausgesprochene Kunstwerke für den Kopf.<br />
Eine ganze Sammlung von origineller Handarbeit finden Sie hingegen im Kreativkaufhaus<br />
– da lohnt sich das Stöbern! Und wenn Sie schon mal unterwegs<br />
sind, machen Sie doch einen Shoppingbummel durch die Mitte von Berlin. Wir<br />
haben da ein paar frühlingsfrische Ideen für Sie zusammengestellt.<br />
Die nächste Ausgabe von <strong>MITTE</strong> <strong>bitte</strong>! erscheint im Juni mit vielen Tipps, wie<br />
und wo man den Sommer in Berlin am besten genießen kann. Bis dahin erfreuen<br />
Sie sich am Frühling und haben Sie Freude beim Lesen!<br />
Mit Sonne im Gemüt grüßt Sie<br />
Meine Highlights<br />
in diesem Heft<br />
Seit 25 Jahren betreibt<br />
Joachim Dikmayer seine<br />
Galerie. Wir sprachen mit<br />
ihm über die bevorstehende<br />
Kunstmesse.<br />
<br />
Seite 24 <br />
Autor Harald Neckelmann<br />
weiß Spannendes über die<br />
Historie der alten Friedrichstadt<br />
zu berichten<br />
Seite 36<br />
Anja Strebe<br />
Chefredakteurin<br />
So erreichen Sie uns:<br />
' 030 55280365<br />
info@mitte-<strong>bitte</strong>.de<br />
www.mitte-<strong>bitte</strong>.de<br />
www.facebook.com/mitte.<strong>bitte</strong><br />
www.twitter.com/@<strong>MITTE</strong>_<strong>bitte</strong><br />
# Mitte<strong>bitte</strong>Mag
10<br />
4<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
6 News<br />
Aktuell<br />
10 Neueröffnung<br />
Hotel THE YARD<br />
Lifestyle<br />
12<br />
12 Serie: Manufakturen – es gibt sie noch<br />
Handgemachtes aus Berlin<br />
16 Endlich Frühling!<br />
Shopping-Tipps<br />
Special<br />
20 Kunst und Markt – ein Widerspruch?<br />
Interview mit Nana Poll<br />
23 Auf der Spur von Farben und Linien<br />
Kunstausstellung »Mittendrin«<br />
24 Kunst zwischen Gegenstand und Abstraktion<br />
Interview mit Joachim Dikmayer<br />
28 Feine Küche<br />
Neues aus der Berliner Gastronomie<br />
30 Reisen<br />
28 24<br />
38<br />
Kultur<br />
34 Frühjahrslektüre<br />
36 Historie<br />
Die Geheimnisse der Friedrichstadt<br />
40 Die Sonne im Herzen<br />
Interview mit Linda Hesse<br />
42 Ausblick<br />
Kulturtermine<br />
Spotlights<br />
43 Das war los!<br />
Highlights in Berlin<br />
48 DIE <strong>MITTE</strong> e. V.<br />
Neues aus dem Verein<br />
43<br />
Service<br />
38 Stadtkarte<br />
50 Gewinnspiel / Impressum
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6<br />
Aktuell<br />
Pierre-Boulez-Saal eröffnet<br />
Nach planmäßiger vierjähriger Bauzeit wurde unlängst der Pierre-Boulez-Saal<br />
in der Staatsoper Unter den Linden mit einem Festkonzert eröffnet.<br />
Ehrengast war Bundespräsident Joachim Gauck. Unter der Leitung<br />
von Daniel Barenboim präsentierte das neu gegründete Boulez-Ensemble<br />
Werke von Pierre Boulez, Franz Schubert, Wolfgang Amadeus<br />
Mozart, Jörg Widmann und Alban Berg. Der Pierre-Boulez-Saal wurde<br />
vom amerikanischen Architekten Frank Gehry entworfen und ist Teil<br />
der Barenboim-Said-Akademie, die von Daniel Barenboim ins Leben gerufen<br />
wurde und im Herbst 2016 ihren Lehrbetrieb aufnahm. Der neue<br />
Konzertsaal im kulturellen Herzen von Berlin bietet mit seiner elliptischen<br />
Form und dem flexiblen Bühnenaufbau vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten<br />
und Platz für rund 700 Besucher. Für die Akustik des Saales ist der<br />
bekannte japanische Akustiker Yasuhisa Toyota verantwortlich. Sowohl Frank<br />
Gehry als auch Yasuhisa Toyota haben ihre Arbeiten der Barenboim-Said-Akademie<br />
großzügig zum Geschenk gemacht und auf ein Honorar verzichtet. <br />
<br />
www.barenboimsaid.de<br />
Foto: Peter Adamik<br />
Neuer Präsident des Bühnenvereins<br />
Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters Berlin, ist für vier Jahre<br />
als neuer Präsident des Deutschen Bühnenvereins gewählt worden. Die<br />
Neuwahl war notwendig, da die bisherige Bühnenvereins-Präsidentin<br />
Prof. Barbara Kisseler im Oktober 2016 verstorben ist. Zusammen<br />
mit dem neuen Geschäftsführenden Direktor des Bühnenvereins,<br />
Marc Grandmontagne, will Khuon in den nächsten Jahren unter<br />
anderem den Dialog mit Politikern in Bund, Ländern und Kommunen<br />
verstärken. »Das Zentrum der Arbeit des Bühnenvereins wird<br />
durch die einzelnen Häuser und ihre Kraft und Vielfalt definiert.<br />
In der gegenwärtigen Situation der Sprachlosigkeit, der Ratlosigkeit,<br />
des Falschsprechens oder des Nichtmiteinanderredens<br />
wächst die Bedeutung der Orte, an denen die offene Gesellschaft<br />
gesucht, diskutiert und gelebt wird«, sagte Ulrich Khuon in seiner<br />
Antrittsrede. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des Bühnenvereins<br />
soll die Verbesserung der Arbeitsbedingungen an Theatern und<br />
Orchestern sein. Auch einige interne Strukturen des Verbands wollen<br />
Grandmontagne und Khuon verändern. www.buehnenverein.de<br />
Foto: arno@iworld.de<br />
Umbau im HKW ist beendet<br />
Nach neunmonatiger Bauzeit ist das Haus der Kulturen der Welt (HKW)<br />
wieder geöffnet. Schwerpunkte der Bauarbeiten im Auditorium waren die<br />
Anpassung der Akustik an zeitgemäße Anforderungen sowie eine flexiblere<br />
Nutzung des gesamten Raumes. Die Bühne ist nunmehr an unterschiedliche<br />
Formate anpassbar. Im Auditorium und im Vortragssaal<br />
wurde die Bestuhlung restauriert. Die ehemalige Studiogalerie wurde<br />
durch wenige architektonische Eingriffe besser zugänglich und wird<br />
von nun an als Ausstellungshalle genutzt. Mit der denkmalgerechten<br />
Sanierung und Modernisierung des Gebäudes – einer Architekturikone<br />
der 1950er Jahre – wurde eine Brücke geschlagen zwischen veranstaltungstechnischen<br />
Anforderungen an eine zeitgenössische Kulturinstitution,<br />
einer nachhaltigen Gebäudebewirtschaftung und dem Bewahren des<br />
Konzepts von Architekt Hugh Stubbins. Das HKW wird durch die Beauftragte<br />
der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie durch das Auswärtige Amt<br />
gefördert.<br />
www.hkw.de<br />
Sabine Wenzel<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
Erneut bester<br />
Arbeitgeber<br />
Die Projektron GmbH in der Charlottenstraße<br />
erreichte erneut den<br />
ersten Platz im Wettbewerb »Beste<br />
Arbeitgeber in Berlin-Brandenburg<br />
<strong>2017</strong>« des Great Place to Work-Instituts<br />
in der Größenklasse von<br />
50 bis 250 Mitarbeitern. Patricia<br />
ReziĆ, Leiterin Finanzen und Prokuristin<br />
bei Projektron: »Wir freuen<br />
uns sehr über den erneuten Erfolg<br />
im Wettbewerb, besonders da<br />
dieses Ergebnis auf dem direkten<br />
Feedback unserer Mitarbeiter beruht.<br />
Ein respektvolles und faires<br />
Miteinander wird bei Projektron<br />
täglich gelebt, das zeigt sich auch<br />
an der internen Feedbackkultur.<br />
Hier ziehen alle an einem Strang<br />
– und Great Place to Work bestätigt uns diesen Teamgeist.« Insgesamt hatten sich am aktuellen Wettbewerb<br />
46 Unternehmen aller Branchen und Größen beteiligt und sich der unabhängigen Prüfung durch Great Place to<br />
Work sowie dem Urteil der Mitarbeiter zur Qualität und Attraktivität der Arbeitsplatzkultur gestellt.<br />
www.projektron.de<br />
Foto: Konstantin Gastmann für Great Place to Work Deutschland GmbH<br />
7<br />
Aktuell<br />
HEUTE SCHON WAS VOR?<br />
Erleben Sie mitten in der City zahlreiche Events<br />
wie Lesungen, Kochevents und Konzerte.<br />
APRIL<br />
» CHAMPAGNERSCHWIPS<br />
Lassen Sie sich am Freitag, 28. April <strong>2017</strong> ab<br />
19:00 Uhr kulinarisch verwöhnen. Wir nehmen Sie<br />
bei einem Vier-Gänge-Menü mit auf eine Reise<br />
durch die Produktwelt von OTTO GOURMET inkl.<br />
Champagnerbegleitung aus dem Hause POMMERY.<br />
EUR 149,00 pro Person inkl. Empfang, Amuse Bouche,<br />
Vier-Gänge-Menü, Champagner, Kaffee und Wasser<br />
JUNI<br />
» 10 JAHRE - 10 GÄNGE - 10 WEINE<br />
Wir nehmen Sie vom 01. bis 30. Juni <strong>2017</strong> ab<br />
18:00 Uhr mit in die Vergangenheit, zeigen Ihnen<br />
die Gegenwart und präsentieren die Zukunft. Feiern<br />
Sie mit uns 10 Jahre Restaurant DUKE und genießen<br />
Sie ein Zehn-Gänge-Menü unseres Küchenchefs<br />
Florian Glauert.<br />
EUR 139,00 pro Person inkl. Weinbegleitung, Wasser<br />
und Kaffee<br />
» Weitere Events im Eventbooklet oder auf WWW.ELLINGTON-HOTEL.COM/EVENTKALENDER<br />
ELLINGTON HOTEL BERLIN<br />
NÜRNBERGER STRASSE 50-55 | 10789 BERLIN | T +49 (0)30 68 315-0 | CONTACT@ELLINGTON-HOTEL.COM<br />
WWW.ELLINGTON-HOTEL.COM
8<br />
Aktuell<br />
Erlebnis-Resort<br />
mit neuem Erdbeer-Land<br />
Seit der Eröffnung des Erlebnis-Dorfes in Elstal 2014 sind mit<br />
der Eiswelt und dem Plansch-Vergnügen weitere Freizeit-<br />
Attraktionen hinzugekommen. Aber Geschäftsführer Robert<br />
Dahl, Ehefrau Stephanie und Schwester Ulrike – beide ebenfalls<br />
im Familienunternehmen tätig – haben auch zukünftig viel vor:<br />
Aus dem Erlebnis-Dorf soll ab 2019 ein großer Freizeitpark mit<br />
Erlebnis-Resort für Familien werden. Auf dem Areal der ehemaligen<br />
Löwen-Kaserne, das östlich des Dorfes liegt, entstehen<br />
dörfliche Erlebnisbereiche mit unterschiedlichen Attraktionen.<br />
Entlang der 400 Meter langen Erdbeerpromenade schlendern<br />
die Gäste vorbei an kleinen Lädchen, in denen Handwerksfamilien<br />
ihre Produkte präsentieren, genießen in der Badescheune<br />
im warmen Wasser Wellness oder kühlen sich im Sommer im<br />
Badesee ab. Außerdem entsteht um den See in mehreren Bauabschnitten<br />
eines der größten Themen-Resorts von Deutschland.<br />
Geplant sind mindestens 2.000 Betten. Übernachten<br />
kann man ganz natürlich im Heuhotel oder im komfortablen<br />
Foto: Karls<br />
Bienenhaus. Aber auch das Erdbeercamp, die Schäferwagen<br />
oder – für Schwindelfreie – die urigen Baumhäuser bieten<br />
einzigartige Übernachtungserlebnisse in unterschiedlichen<br />
Zimmerkategorien.<br />
Auf der westlichen Seite wird das bestehende Erlebnis-Dorf<br />
um weitere Manufakturen wachsen. Ob Gummibärchenfabrik<br />
oder Käserei – in den gläsernen Manufakturen kann bei der<br />
Herstellung der verschiedenen Lebensmittel zugeschaut werden.<br />
In der Salzmanufaktur wird Ostsee-Salz zu feinem Fleur<br />
de Sel verarbeitet, in der Hundekeksbäckerei werden duftende<br />
Leckerlis für Haustiere gebacken. Im Brauhaus kann man<br />
miterleben, wie Bier gebraut wird und ein neuer Wein-Jahrgang<br />
heranreift. Und wer sich nicht mehr bis zum ersten<br />
Bauabschnitt 2021 gedulden kann, dem verspricht Firmeninhaber<br />
Robert Dahl auch für dieses Jahr schon Neuerungen im<br />
Erlebnis-Dorf.<br />
www.karls.de/elstal<br />
Histo PopArt im Menschen Museum<br />
Unheimlich bunt und herrlich abstrakt – so wirken die Bilder<br />
von Künstlerin Anne Kerber beim ersten Hinsehen. Doch was<br />
zunächst wie beliebig angeordnete Farben, Formen und Muster<br />
aussieht, offenbart in Wirklichkeit einen tiefen Blick in das<br />
Innere des Menschen. HistoPopArt nennt Kerber ihre Kunstrichtung,<br />
die auf kreative Art die Histologie – also die Wissenschaft<br />
vom Aufbau biologischer Gewebe – mit der modernen PopArt<br />
kombiniert. Ihre faszinierenden Werke sind noch bis zum 30.<br />
April im Berliner Menschen Museum zu sehen und bieten<br />
eine unkonventionelle Möglichkeit, sich mit seinem Inneren<br />
auseinanderzusetzen. Anne Kerber kennt sich mit menschlichem<br />
Gewebe aus. Seit über 25 Jahren arbeitet sie als medizinisch-technische<br />
Assistentin in einer Klinik für Dermatologie,<br />
Venerologie und Allergologie am Universitätsklinikum des<br />
Saarlandes und bearbeitet dort täglich Gewebeproben für die<br />
Diagnostik. Für ihre Bilder stellt Kerber fünf Mikrometer dünne<br />
Schnittpräparate aus gesundem menschlichem Gewebe her<br />
und färbt diese ein. Unter dem Mikroskop wählt sie künstlerisch<br />
wertvolle Ausschnitte und fotografiert sie in extremer Vergrößerung.<br />
»Danach kommt ein bisschen Magie ins Spiel«, verrät<br />
sie. Die Bilder erhalten den farb-künstlerischen Ausdruck durch<br />
computerunterstützte Wandlung. »Damit verstärke ich aber<br />
nur die natürlichen Farbeffekte. Die einzelnen Strukturen der<br />
Gewebe bleiben in ihrer ursprünglichen Form erhalten und<br />
sind weiterhin in den Bildern deutlich zu erkennen, nur eben<br />
viel größer als im Original«, so die Künstlerin. Und sie ergänzt,<br />
dass gerade medizinische Laien immer wieder fasziniert von<br />
den schönen Strukturen aus dem Körperinneren sind.<br />
www.histopopart.de www.MeMu.berlin<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
Erlebe Deine Stadt mit den BERLIN HIGHLIGHTS<br />
Mein Tipp<br />
9<br />
Aktuell<br />
07. MAI <strong>2017</strong> / 10 - 20 UHR<br />
www.BERLIN-HIGHLIGHTS.de<br />
Tag der BERLIN HIGHLIGHTS<br />
Berlin von seiner besten Seite: Mehr als zehn der führenden Attraktionen der Stadt präsentieren zum vierten Mal einen<br />
übergreifenden Querschnitt des touristischen Angebots – an einem Tag, mit einem Ticket. Am 7. Mai <strong>2017</strong> gibt es zwischen<br />
10 und 20 Uhr die Möglichkeit, Museen und Ausstellungen, Sehenswürdigkeiten, Bus- und Schiffsfahrten miteinander<br />
in einer abwechslungsreichen Tour individuell zu kombinieren. Die Gemeinschaft der BERLIN HIGHLIGHTS möchte<br />
sich an diesem Tag bei allen Berlinern bedanken und Lust machen, die eigene Stadt mit Freunden und Familie neu für<br />
sich zu entdecken und die für Millionen von internationalen Besuchern attraktiven Angebote selbst einmal wahrzunehmen.<br />
Man kauft ein Ticket und kann damit alle teilnehmenden Attraktionen an einem Tag besuchen. Als Zusatzbonus<br />
gibt es die BERLIN HIGHLIGHTS-App sowie ein Exemplar der aktuellen Ausgabe des offiziellen Reiseführers »Mein Berlin<br />
Guide«, der bei allen Partnern an diesem Tag kostenfrei ausgegeben wird.<br />
www.berlin-highlights.de<br />
Kochen gehen!<br />
Kochkurse in der Miele Gallery Berlin<br />
Dienstag, 30.05.<strong>2017</strong> Französische Landküche „Provence“<br />
Montag, 12.06.<strong>2017</strong> Mediterrane Inselküche<br />
Donnerstag, 29.06.<strong>2017</strong> Spanischer Sommerabend<br />
Verfeinern Sie Ihre Kochkünste und erweitern<br />
Sie Ihren kulinarischen Horizont!<br />
Es erwarten Sie sommerliche 3-Gang-Menüs,<br />
begleitende Weine und Know-how vom Profi.<br />
Jeweils von 18:00 bis 22:00 Uhr<br />
Teilnahmegebühr 89 € pro Person/Kurs<br />
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Miele Gallery Berlin<br />
Unter den Linden 26<br />
Ecke Friedrichstraße<br />
10117 Berlin<br />
Telefon 030 8871151-0<br />
gallery-berlin@miele.de<br />
Mo - Fr 10 - 20 Uhr<br />
Sa 10 - 18 Uhr<br />
Showroom | Beratung | Events | Café
Neueröffnung:<br />
Hotel THE YARD<br />
Warme Farben<br />
geben den<br />
Zimmern ein<br />
behagliches<br />
Ambiente.<br />
Die Visualisierung<br />
zeigt, wie harmonisch<br />
sich das<br />
neue Hotel in das<br />
Stadtbild einfügt.<br />
Der Countdown läuft: Mit THE YARD wird direkt im Herzen von<br />
Berlin ein neues 4-Sterne Superior Boutique-Hotel eröffnet. Im April<br />
werden die ersten Gäste in der Alexandrinenstraße 125 erwartet –<br />
dort wo das zentrale Berlin-Mitte an das hippe und aufsteigende<br />
Kreuzberg grenzt.<br />
Wenn Anja Schönherr die Zimmer,<br />
den Eingangsbereich oder das<br />
Restaurant in »ihrem« neuen Hotel<br />
präsentiert, dann merkt man der<br />
Hoteldirektorin vom THE YARD die<br />
Spannung und Vorfreude auf ihre<br />
künftige Aufgabe an. Die 40-jährige<br />
Gastgeberin, die zuvor als Regionalverkaufsdirektorin<br />
im Maritim<br />
Hotel tätig war, hat erste Erfahrungen<br />
als Direktorin bereits in einem<br />
Appartementhaus auf der Insel Rügen<br />
gesammelt. Sie ist überzeugt,<br />
dass das neue Hotel bei den Gästen<br />
gut ankommt: »Die Lage mitten<br />
in Berlin ist für Geschäftsreisende<br />
fig zu erreichen. Und trotzdem ist<br />
vom zentralen Trubel der Großstadt<br />
im und am Hotel nichts zu spüren.<br />
Eingebettet in die rückwärtige<br />
Lage der Gitschiner Straße ist ein<br />
zeitgemäßes Hotel mit 55 Zimmern<br />
im modischen Design und mit<br />
hochwertigem Interieur entstanden.<br />
Die Zimmer strahlen durch<br />
natürliche Farben und Materialien<br />
ein ruhiges und warmes Ambiente<br />
aus und sind modern eingerichtet.<br />
Jede der insgesamt sieben Etagen<br />
erreicht man entweder über ein<br />
großzügiges, helles Treppenhaus<br />
oder bequem per Fahrstuhl. Damit<br />
kommt man auch in den modernen<br />
Wellness-Bereich und in die<br />
Tiefgarage. Neben den Parkplätzen<br />
hier gibt es kostenlose, zusätzliche<br />
Parkflächen vor dem Hotel.<br />
Das gastronomische Angebot umund<br />
Städteurlauber gleichermaßen<br />
interessant«, sagt sie und erklärt,<br />
dass der geografische Mittelpunkt<br />
von Berlin schließlich nur wenige<br />
Meter vom Hotel entfernt mit einer<br />
Granitplatte markiert ist.<br />
So bietet das Hotel den perfekten<br />
Ausgangspunkt für touristische<br />
Ausflüge. Zum Hauptbahnhof<br />
und zum Flughafen Tegel gelangt<br />
man bequem mit den öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln, und touristische<br />
Highlights wie Checkpoint Charlie,<br />
Friedrichstraße, Alexanderplatz<br />
oder Potsdamer Platz sind in unmittelbarer<br />
Nähe und teils fußläu-<br />
Fotos/Visualisierungen: RIMC Hotels & Resorts<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
11<br />
Lifestyle Mode<br />
fasst ein Restaurant im Entree mit<br />
51 Sitzplätzen, einen gemütlichen<br />
Lounge-Barbereich für erholsame<br />
Nachmittags- und Abendstunden<br />
und ein Gartenzimmer mit großer<br />
Fensterfront zum angrenzenden<br />
Garten.<br />
Die außergewöhnliche Gartenanlage<br />
»The Yard« wurde von dem<br />
berühmten Schweizer Landschaftsarchitekten<br />
Enzo Enea gestaltet. Das<br />
lichtdurchflutete Gesamtkunstwerk<br />
mit hellen Bäumen, Schilfgräsern<br />
und weiten Rasenflächen verbindet<br />
das Hotel mit den drei angrenzenden<br />
Wohnhäusern. Diese Impressionen<br />
spiegeln sich in den Zimmern<br />
auf allen sieben Etagen wieder.<br />
Ergänzt wird das Konzept mit einem<br />
modernen Wellness-Bereich im<br />
Untergeschoss – ausgestattet mit einem<br />
großzügigen Indoor-Pool, einer<br />
finnischen Sauna, einem Dampfbad<br />
sowie einem Fitnessbereich. Highlight<br />
ist der direkte Zugang in den<br />
schönen Hotelgarten.<br />
Das gesamte Ensemble von THE<br />
YARD umfasst neben dem Hotel<br />
einen Wohnkomplex, die große<br />
Gartenanlage sowie Gastronomie-<br />
und Erholungseinrichtungen.<br />
Hoteldirektorin Anja Schönherr<br />
freut sich schon auf die spannenden<br />
Herausforderungen, die ein neues<br />
Hotel mit vielen neuen Mitarbeitern<br />
und Gästen mit sich bringt: »Wer<br />
als Berlinbesucher Individualität<br />
liebt und sucht, der ist im Hotel The<br />
YARD herzlich willkommen.«<br />
Die RIMC Hotels & Resorts Gruppe<br />
mit Hauptsitz in Hamburg ist eine<br />
der führenden internationalen<br />
Hotelgesellschaften. An der Spitze<br />
stehen Gert Prantner und Marek<br />
N. Riegger als geschäftsführende<br />
Gesellschafter. In den letzten 25 Jahren<br />
hat die RIMC Hotels & Resorts<br />
rund 150 Hotelprojekte im In- und<br />
Ausland realisiert. Die Hamburger<br />
Hotelkette RIMC Hotels & Resorts<br />
erweitert mit THE YARD ihr Portfolio<br />
und ist derzeit mit rund 50 Hotels in<br />
elf Ländern präsent.<br />
Die geräumigen<br />
Bäder sind mit<br />
ebenerdiger<br />
Dusche ausgestattet.<br />
Hoteldirektorin<br />
Anja Schönherr<br />
freut sich auf<br />
ihre Gäste.
12<br />
Serie Manufakturen<br />
Manufakturen –<br />
es gibt sie noch (Teil 3)<br />
Immer noch ist Handgemachtes heiß begehrt und erlebt seit Jahren eine wahre Renaissance.<br />
In der Fortsetzung unserer Serie über ausgewählte Manufakturen in Berlin geht es diesmal um spektakuläre<br />
Hutkreationen und Schuhe nach Maß. Zusammengetragen von Ulla C. Binder.<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
Fiona Bennett, geboren in<br />
Brighton, Großbritannien, lebt<br />
seit ihrem sechsten Lebensjahr in<br />
Berlin. Auf die Frage, wie sie denn<br />
auf Hüte gekommen sei, erzählt<br />
sie: »In England hatte ich eine sehr<br />
große Familie um mich herum, mit<br />
vielen wunderschönen Tanten, die<br />
wunderschöne Hüte trugen«. Nach<br />
ihrer Ausbildung zur Modistin<br />
wurde sie 1988 selbstständige<br />
Hutkünstlerin und sorgte schon<br />
früh durch spektakuläre Inszenierungen<br />
ihrer Kunst am Kopf für<br />
Aufsehen. Sie ließ Models in der<br />
Geisterbahn auftreten oder krönte<br />
die Musiker von Rammstein mit<br />
Feuerhüten.<br />
1994 bis 1996 war sie von<br />
Vivienne Westwood berufene<br />
Lehrbeauftragte an der heutigen<br />
Universität der Künste Berlin.<br />
Sie entwarf Hüte für die Schauen<br />
von Wolfgang Joops Label<br />
Wunderkind, Couturehüte aus<br />
Porzellan für Villeroy & Boch,<br />
Hüte für Fotoproduktionen von<br />
Karl Lagerfeld und vieles mehr.<br />
2009 gründete sie mit Partnerin<br />
Emmy Urban die Zweitlinie »KISS<br />
by Fiona Bennett«. Viele nationale<br />
und internationale Berühmtheiten<br />
behüten inzwischen ihre Häupter<br />
mit Modellen von Fiona Bennett,<br />
darunter Brad Pitt, Katie Holmes,<br />
Ben Becker, Yoko Ono und Nadja<br />
Auermann.<br />
2012 hat sie in der Potsdamer<br />
Straße ihren Raum gefunden und<br />
zusammen mit Partner Hans-Joa-<br />
»A great hat can change your day«:<br />
Hutdesignerin Fiona Bennett<br />
chim Böhme ein Studio geschaffen,<br />
das seinen Besuchern nicht<br />
nur mit Hüten den Kopf verdreht.<br />
Hinter der Eingangstür wartet eine<br />
Welt in Weiß: Galerie und Erlebniswelt<br />
zugleich, hundert Quadratmeter<br />
groß, die Decke himmelhoch,<br />
der Boden ein Kunstwerk<br />
aus Holz. Dazwischen verführen<br />
Fiona Bennetts Kreationen. Ein<br />
Hutpalast.<br />
Im Show-Atelier kann man die<br />
Hutmacherinnen bei der Arbeit<br />
erleben. Am Fuße des bodentiefen<br />
Fensters sind die Hutformen aus<br />
Holz gestapelt, an den Wänden<br />
stehen Regale und Kisten voll<br />
wunderbarer Stoffe und Accessoires<br />
wie Federn, Bänder und<br />
Schleifen. Hier werden Hüte<br />
geformt, gekämmt und genäht,<br />
Federn gedreht und gelockt,<br />
Dekorationen modelliert und<br />
fixiert. Jedes Modell wird in<br />
reiner Handarbeit gefertigt. »So<br />
entstehen edle, einfache Modelle,<br />
die gut verarbeitet sind«, sagt<br />
Fiona Bennett über ihre Arbeit.<br />
Aber auch tragbare Skulpturen<br />
und Kunstobjekte finden sich<br />
hier. Eine individuelle Anfertigung<br />
dauert zwischen zwei bis vier<br />
Wochen. Die Kunden erwartet<br />
eine erstklassige Beratung und<br />
die großzügige Offenheit von<br />
Geschäft und Atelier sorgen für<br />
Lockerheit und Wohlfühlgarantie.<br />
Hut ab!<br />
Hutkünstlerin<br />
Fiona Bennett<br />
liebt spektakuläre<br />
Hutkreationen.<br />
Im Show-Atelier<br />
kann man die Hutmacherinnen<br />
bei der<br />
Arbeit erleben.<br />
Steckbrief:<br />
13 13<br />
Hut-Palast<br />
Fiona Bennett<br />
Potsdamer Straße 81–83,<br />
10785 Berlin<br />
www.<br />
fionabennett.de<br />
Serie Manufakturen<br />
Die Fotografin und Autorin Ulla<br />
C. Binder studierte Freie Kunst und<br />
Textildesign und hat im Rahmen<br />
ihrer Ausbildung diverse handwerkliche<br />
Berufe kennengelernt. Für ihr<br />
Buch hat sie eine feine Auswahl<br />
erlesener Manufakturen in Berlin<br />
ausfindig gemacht.<br />
Ulla C. Binder: »Manufakturen.<br />
Handgemachtes aus Berlin«<br />
208 Seiten, 90 farbige Abbildungen,<br />
19,95 €, Nicolai Verlag
14<br />
Serie Manufakturen<br />
Passt wie angegossen:<br />
Die Leisten der<br />
Kunden hängen<br />
nummeriert und<br />
sortiert an der<br />
Wand.<br />
Ein rahmengenähter<br />
Schuh,<br />
bevor die Sohle<br />
aufgebracht<br />
wird.<br />
Steckbrief:<br />
Maßschuhmacherei<br />
Hennemann und Braun<br />
Sophienstraße 28/29,<br />
10178 Berlin<br />
Maßschuhmacherei<br />
Hennemann und Braun<br />
Kirstin Hennemann liebt Dinge,<br />
die einen durchs Leben begleiten:<br />
Nachhaltigkeit, Langlebigkeit, alles<br />
andere als ein Wegwerfprodukt zu<br />
schaffen. Das sind die Themen, die<br />
sie in ihrem Beruf als Schuhmachermeisterin<br />
begeistern.<br />
Ihre Lehre absolvierte sie bei<br />
einem Theaterschuhmachermeister,<br />
danach arbeitete sie bei einem<br />
Herrenschuhmachermeister und<br />
in der Orthopädie, die Meisterprüfung<br />
packte sie schließlich in der<br />
www.massschuhmacherei.de<br />
Abendschule, ehe sie 2002 nach<br />
Berlin zog, um sich hier selbstständig<br />
zu machen. Die breitgefächerte<br />
Ausbildung schenkt ihr bis heute<br />
einen großen Angebotsspielraum<br />
und dadurch einen größeren Kundenkreis.<br />
Sie denkt quer, löst sich<br />
von der konventionellen Geschichte.<br />
Ihr geht es um Individualität<br />
und Ungezwungenheit, darum, für<br />
jeden den besten Schuh zu schaffen.<br />
Ihre Philosophie: Schuhmacher<br />
und Kunde kreieren gemeinsam<br />
den richtigen Schuh. In Kirstin<br />
Hennemanns Maßschuhmacherei<br />
lernt man, zwischen Maßkonfektionsschuhen<br />
und echten Maßschuhen<br />
zu unterscheiden. Die<br />
Maßkonfektion bietet nämlich nur<br />
eine gewisse Auswahl standardisierter<br />
Formen, Obermaterialien<br />
und Farben, sodass ein Schuh<br />
nur mäßig flexibel etwa für zwei<br />
unterschiedlich große oder breite<br />
Füße angepasst werden kann. Maßkonfektionsschuhe<br />
decken einfach<br />
nur eine ganz kleine Bandbreite an<br />
Variationsmöglichkeiten ab, »während<br />
man beim echten Maßschuh<br />
eben komplett durchgeplant genau<br />
das bekommen kann, was man<br />
haben möchte«, so die Schuhmachermeisterin.<br />
Vom Auftrag bis zum fertigen<br />
Schuh vergehen ungefähr drei<br />
bis vier Monate. Zuerst wird Maß<br />
genommen, danach werden Holzleisten<br />
beim Leistenbauer bestellt,<br />
die für jeden Kunden eigens<br />
angefertigt werden. Diese Leisten<br />
werden dann nach den Fein- und<br />
Besonderheiten der Kundenfüße<br />
modelliert und in die jeweils individuelle<br />
Form gebracht. Gemeinsam<br />
mit dem Kunden werden Form,<br />
Nähte und Schnitt aufgezeichnet<br />
und das Obermaterial ausgewählt;<br />
bald darauf kann die erste Anprobe<br />
stattfinden. Maßschuhe kosten<br />
etwa ab 1500 Euro. Zusätzlich<br />
werden einmalig 500 Euro für<br />
die eigens angefertigten Leisten<br />
berechnet. Kirstin Hennemann:<br />
»Bedenkt man, dass ein Maßschuh<br />
eine Lebensdauer von gut und<br />
gerne zehn Jahren hat, relativieren<br />
sich die Kosten wieder.«<br />
Ein Herrenschuh entsteht in<br />
über 300 Arbeitsschritten. Oberfläche,<br />
Futter und Sohle sind aus<br />
Leder. Reine Arbeitszeit mindestens<br />
anderthalb Wochen. Vom<br />
klassischen, rahmengenähten Budapester<br />
über den sportlichen Freizeitschuh<br />
mit leichtem, flexiblem,<br />
geklebtem Boden bis zum mondänen<br />
silbernen Straußenlederschuh<br />
ist alles möglich. Ob Damen-, Herren-<br />
oder Freizeitschuhe – in der<br />
Maßschuhmacherei Hennemann<br />
werden auch die ausgefallensten<br />
Wünsche umgesetzt.<br />
Seite 12 bis 14 Text und Fotos © Ulla C. Binder, Nicolai Verlag<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
15<br />
Serie Manufakturen<br />
Raum für Künstler und Kreativität<br />
Originelles<br />
Fahrrad-<br />
Upcycling<br />
für den<br />
kreativen<br />
Schreibtisch.<br />
Seit drei Jahren gibt es nun schon »Vielfach Berlin – Das Kreativkaufhaus« in der Zimmerstraße nahe des<br />
Checkpoint Charlie. Inhaber Carsten Schirrmeister bietet hier auf zwei Etagen eine Vielfalt an Kunsthandwerk<br />
und handgemachtem Design von über 100 Künstlern aus ganz Deutschland an.<br />
Das Konzept ist so einfach wie genial:<br />
Künstler, Designer und selbstständige<br />
Kunsthandwerker können<br />
in dem 150 Quadratmeter großen<br />
Showroom Regal-, Wand-, Podestund<br />
Verkaufsflächen für eine<br />
bestimmte Zeit mieten und dann<br />
dort ihre Produkte ausstellen und<br />
verkaufen. So ist ein ausgewähltes<br />
Sortiment von originellen und<br />
einzigartigen Geschenk ideen entstanden.<br />
Beim Stöbern findet man<br />
Taschen, die aus alten DDR-Luftmatratzen<br />
angefertigt sind, Buch- und<br />
Handyhüllen aus geflochtenen<br />
und imprägnierten Zeitungsstreifen,<br />
Handtaschen aus Holz oder<br />
Tischlampen aus Fahrradteilen.<br />
Neben buntem Holzspielzeug gibt<br />
es originellen Schmuck, im Fach<br />
darunter liegen kleine gerahmte<br />
Gemälde und im nächsten Regal<br />
warten Gürteltaschen aus Stoff<br />
auf einen neuen Besitzer – vieles<br />
davon sind Unikate. Alle eint die<br />
Kreativität hinter dem Produkt, und<br />
alles ist handgemacht und mit viel<br />
Liebe angefertigt. Viele Künstler<br />
und Designer kommen aus Berlin<br />
und nutzen das Angebot, im Kreativkaufhaus<br />
entdeckt zu werden.<br />
Carsten Schirrmeister kommt<br />
eigentlich aus dem Großhandel,<br />
bevor er vor einigen Jahren seine<br />
Idee entwickelte, möglichst vielen<br />
freiberuflichen Künstlern und<br />
selbstständigen Kunsthandwerkern<br />
eine Plattform in ansprechender<br />
Atmosphäre anzubieten. Er fand<br />
das kleine Ladengeschäft in einem<br />
denkmalgeschützten Gebäude<br />
nahe der Friedrichstraße und begann<br />
als Start-up im Februar 2014.<br />
Es sollte Berlin sein, »weil ich hier<br />
lebe und mit dieser Stadt verbunden<br />
bin«, sagt er und ergänzt, dass<br />
Berlin für ihn nicht nur politische,<br />
sondern auch kreative Hauptstadt<br />
ist. Inzwischen hat er sich mit dem<br />
Kreativkaufhaus etabliert und kann<br />
gezielt nach den außergewöhnlichen<br />
Perlen in der Szene fischen.<br />
Neben Ideenreichtum und Originalität<br />
ist die einzige Voraussetzung:<br />
Es muss von Hand und in Deutschland<br />
gemacht sein.<br />
Schirrmeister nutzt seine Erfahrungen<br />
und berät seine Aussteller<br />
auf kompetente Weise. Die stecken<br />
zwar künstlerisch voller Tatendrang,<br />
wissen häufig aber wenig<br />
über Marketing, Preisgestaltung<br />
und Verkauf. Auf Trends kann der<br />
Ladeninhaber durch die variablen<br />
Mietzeiten ebenfalls flexibel<br />
reagieren. Waren noch vor einigen<br />
Jahren Häkelmützen gefragt, sind<br />
es heute alle Arten von Upcycling.<br />
Hauptsache, es ist kreativ!<br />
Das Geschäft<br />
von Carsten<br />
Schirrmeister<br />
ist klein, bietet<br />
aber Raum für<br />
Exklusivität.<br />
www.vielfach-berlin.de · www.geschenke-berlin.com<br />
Steckbrief:<br />
Vielfach Berlin –<br />
Das Kreativkaufhaus<br />
Zimmerstraße 11<br />
10969 Berlin
16<br />
Lifestyle Shoppen<br />
Endlich Frühling!<br />
Hurra! Die Tage werden wieder länger, die ersten Sonnenstrahlen kitzeln<br />
die Nase und die dicken Winterjacken wandern in den hinteren Teil des<br />
Kleiderschranks. Die optimale Zeit, Inspirationen für ein neues Outfit und<br />
kleine Ostergeschenke zu sammeln! Wir haben ein paar Tipps für Euch<br />
und auch den Muttertag nicht vergessen.<br />
Zartes Rosa ist der Trend in diesem<br />
Frühjahr. Kurzes Kleid mit<br />
Spitzengürtel | 179,99 € |<br />
langes Kleid | 199,99 € |<br />
Online über<br />
www.veramont.com<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
17<br />
Diese blaue Unisex-Uhr mit<br />
Milanese-Magnetarmband und<br />
blauem Ziffernblatt ist eine Kombination<br />
aus klassischer Eleganz<br />
und Modernität. Das urban-zeitlose<br />
Modell passt sowohl perfekt zu Ihren<br />
lässigen Looks als auch zu schicken<br />
Outfits. | 169 € | Galeria Kaufhof,<br />
Alexanderplatz 9<br />
www.ice-watch.com<br />
Lifestyle Shoppen<br />
In diesem Frühjahr sind Streifen<br />
angesagt. CINQUE hat den trendy<br />
navy-orangen Streifenfarbmix in<br />
einem sportlichen Damenkleid<br />
verarbeitet. Es ist gerade geschnitten<br />
und hat einen dreiviertel-Arm.<br />
| 129,99 € | CINQUE Store, Rochstraße<br />
1 und LP12 Mall of Berlin<br />
www.cinque.de<br />
Sandmetallic ist die neue<br />
Trendfarbe und passt zu Gold<br />
oder Silber gleichermaßen.<br />
Mit Handgriff, Schulterriemen,<br />
Nieten und Metallschließe.<br />
Cool als tägliche Lieblingstasche!<br />
| 59,95 € |<br />
Tamaris, Friedrichstraße 154<br />
www.tamaris.de<br />
Wenn die Pflicht als Türstopper<br />
ruft, kann Hase<br />
CAESAR stundenlang<br />
stillstehen und artig die<br />
Tür aufhalten, ohne mit<br />
den Löffeln zu zucken.<br />
Mit seinem gesunden<br />
Eigengewicht lässt er sich<br />
nicht aus der Ruhe bringen.<br />
| 14,90 € | berle’s trends<br />
and gifts gmbh, Friedrichstraße<br />
68 (The Q)<br />
www.berles-berlin.de<br />
Diese Socken rocken!<br />
Die Welt am Morgen ist gleich<br />
viel bunter mit den kunstvollen<br />
Strümpfen von s.Oliver. | 6,95 € |<br />
s.Oliver, Alte<br />
Potsdamer Straße 7<br />
(Potsdamer Platz<br />
Arkaden)<br />
www.soliver.de
18<br />
Lifestyle Shoppen<br />
Ein Stück Schokolade für die<br />
Haut und garantiert ohne<br />
Frust. Zitronenöl, weiße vegane<br />
Schokolade und süße Vanille<br />
umschlingen den Körper und<br />
sorgen für reuelosen Schokogenuss.<br />
| 4,75 € pro 100 g |<br />
LUSH Shop, Friedrichstraße 96<br />
www.lush-shop.de<br />
Mit dem Acrylblock von WhiteWall gelingt ab<br />
sofort eine besondere Fotopräsentation mit<br />
reizvoller Spiegeloptik. Mehr Designobjekt als<br />
Rahmen steht der Acrylblock sicher und ganz von<br />
selbst ohne zusätzliche Stützen. | Ab 14,90 € |<br />
WhiteWall Store, Oranienburger Straße 1-3<br />
ww.whitewall.de<br />
Das Besondere an dieser Uhr<br />
von Daniel Wellington? Ein<br />
extrem flaches Ziffernblatt und<br />
das gestreifte Natoband, das<br />
den American Way of Fashion<br />
zelebriert. | 139 € | Christ<br />
Juwelier, Alte Potsdamer Str. 7<br />
(Potsdamer Platz Arkaden)<br />
www.danielwellington.com<br />
Nach dem Winter tut eine<br />
reichhaltige Feuchtigkeitspflege<br />
der Haut gut.<br />
i+m ist Naturkosmetik aus<br />
Berlin und vertraut auf<br />
naturbelassene Rohstoffe<br />
wie kaltgepresste Bio-Öle.<br />
| 15,90 € | i+m Naturkosmetik,<br />
BIO COMPANY,<br />
Friedrichstraße 136<br />
www.iplusm.berlin<br />
Zu dem bewährten<br />
To-Go-Becher mit<br />
innovativer Magic-<br />
Grip- Beschichtung<br />
kommen jetzt auch<br />
die kleinen Becher in<br />
Cappuccino-Größe<br />
und neuen Farben.<br />
Sie sind auch perfekt<br />
für Salate und Snacks.<br />
| ab 14,95 € | KAHLA<br />
Point of Brand, Friedrichstraße<br />
122<br />
www.kahlaporzellan.com<br />
Aus der DIN Berlin Designserie kommt diese mit Blattgold<br />
verzierte Porzellanschüssel von TYPE HYPE. Sie begeistert<br />
mit charakteristischen Statement-Lettern in puristischem<br />
Schwarz und Weiß. | 59 € | TYPE HYPE Concept Store,<br />
Rosa-Luxemburg-Straße 9–13<br />
www.typehype.com<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
HARRY POTTER characters, names and related indicia are © & Warner Bros. Entertainment Inc. J.K. ROWLING`S WIZARDING WORLD J.K. Rowling and Warner Bros. Entertainment Inc. Publishing Rights © JKR. (s17)<br />
20<br />
JAHRE<br />
19<br />
Anker rauf und auf zu neuen<br />
Ufern! Das maritime PAUL<br />
HEWITT PHREP Armband ist<br />
aus Echtleder, der Ankerverschluss<br />
aus Edelstahl.<br />
| 49,90 € | Christ Juwelier,<br />
Grunerstraße 20 (Alexa)<br />
www.paul-hewitt.com<br />
Dieter Thomas Kuhn & Band<br />
Im Auftrag Ein duftendes der Liebe Muttertagsgeschenk<br />
mit<br />
- Sommer <strong>2017</strong><br />
Badebombe, Duschund<br />
Handcreme, Seife,<br />
Körperbutter und Handpeeling.<br />
So erfrischend<br />
wie ein Urlaub auf<br />
Hawai. | 29,95 € |<br />
LUSH Shop, Friedrichstraße<br />
96<br />
www.lush-shop.de<br />
DIETER<br />
THOMAS<br />
KUHN & Band<br />
ALLE INFOS, TERMINE UND NEUIGKEITEN AUF WWW.DIETERTHOMASKUHN.DE<br />
92mm x 120mm (2spaltig) // 4-farbig Euroskala<br />
DIETER<br />
THOMAS<br />
KUHN& Band<br />
Die Lidschatten-Palette von Guerlain mit fünf<br />
ausgewählten Nuancen für ein makelloses Ergebnis:<br />
Entweder einzeln auftragen oder munter<br />
mischen. | 61,95 € | Douglas, Leipziger Platz 12<br />
und Ecke Friedrichstraße/Unter den Linden<br />
www.douglas.de<br />
Lifestyle Shoppen<br />
14.07.<strong>2017</strong> Waldbühne 19:30 Uhr<br />
Fr. 14.07.<strong>2017</strong><br />
19:30 Uhr Waldbühne berlin<br />
Örtliche durchführung: Semmel Concerts entertainment Gmbh, berlin Tel. Kartenservice: 030 - 479 974 77<br />
Tickets unter: www.eventim.de<br />
DIETER<br />
THOMAS<br />
KUHN & Band<br />
19.08.<strong>2017</strong> Waldbühne 20:15 Uhr<br />
ALLE INFOS, TERMINE UND NEUIGKEITEN AUF WWW.DIETERTHOMASKUHN.DE<br />
92mm x 92mm (2spaltig) // 4-farbig Euroskala<br />
Der Original-Film live zur Musik von John Williams<br />
auf Großbildleinwand<br />
Deutsches Filmorchester Babelsberg, Justin Freer, Leitung<br />
29. JULI <strong>2017</strong>, 19:00 UHR WALDBÜHNE<br />
Schlager<br />
DES JAHRES<br />
BNKQCDP TK YKQ BU CE J ACKJ AANP O<br />
DIETER<br />
THOMAS<br />
Nacht KUHN & Band<br />
<strong>2017</strong> OPEN AIR<br />
WWW.DIETERTHOMASKUHN.DE<br />
HOWARD CARPENDALE - VANESSA MAI<br />
45mm x 60mm (1spaltig)<br />
4-farbig Euroskala<br />
BEATRICE EGLI - MATTHIAS REIM<br />
VICKY LEANDROS - SEMINO ROSSI<br />
MICKIE KRAUSE - NIK P. - MAITE KELLY<br />
KERSTIN OTT - ACHIM PETRY<br />
LINDA HESSE<br />
ALLE INFOS, TERMINE UND NEUIGKEITEN AUF WWW.DIETERTHOMASKUHN.DE<br />
139mm x 100mm (3spaltig) // 4-farbig Euroskala<br />
17.06.<strong>2017</strong> Waldbühne 4-farbig Euroskala 16:00 Uhr<br />
DIE<br />
<br />
Gewinnen!<br />
09.09.<strong>2017</strong> Kindl-Bühne Wuhlheide<br />
20:00 Uhr<br />
02.+ 03.06.<strong>2017</strong> Waldbühne 19:30 Uhr<br />
Taschen können Frauen doch nie genug haben! Wie<br />
wäre es mit diesem wunderbaren Set von Tamaris in<br />
zarten Frühlingsfarben? Die Umhängetasche hat einen<br />
separaten Tragehenkel und wird mit einer Metallschließe<br />
verschlossen. Dazu ein passendes Kosmetiktäschchen<br />
im gleichen Farbton. Wer gewinnen will, sollte einfach<br />
bis zum 30. April <strong>2017</strong> den Newsletter von <strong>MITTE</strong> <strong>bitte</strong>!<br />
abonnieren oder auf Facebook unsere Seite liken und<br />
dazu eine E-Mail an info@mitte-<strong>bitte</strong>.de schreiben mit<br />
dem Betreff »Tamaris«.<br />
www.tamaris.de<br />
05.09.<strong>2017</strong> Waldbühne<br />
19:00 Uhr<br />
www.eventim.de<br />
030 / 479 974 77
20<br />
Kunstmarkt Berlin Spezial<br />
Kunst und Markt –<br />
ein Widerspruch?<br />
Nach dem Mauerfall hat sich der Berliner Kunstmarkt auf die Gegenwartskunst<br />
konzentriert, und Berlin ist mit seinen mehr als 300 Galerien in die erste Reihe<br />
der führenden Kunststandorte in Europa aufgestiegen. Wir haben mit Nana Poll<br />
(l.) gesprochen, Publizistin und Kunsthistorikerin, die gemeinsam mit ihrer Mutter<br />
Eva Poll (r.) die Geschäfte der Galerie Poll in Berlin-Mitte leitet. Seit 2014 arbeitet sie<br />
ehrenamtlich als Vorstandsmitglied im Landesverband Berliner Galerien (lvbg).<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
21<br />
Wer oder was bestimmt den<br />
Kunstmarkt in Berlin?<br />
Berlin gilt weltweit als einer<br />
der wichtigsten Orte für zeitgenössisches<br />
Kunstschaffen. In<br />
der Stadt arbeiten rund 10.000<br />
Künstler, darunter viele international<br />
bekannte. Die Bandbreite<br />
der professionellen über 300<br />
Kunst ga lerien reicht von kleinen,<br />
oft im Nebenerwerb betriebenen<br />
Galerien bis zu renommierten<br />
Großgalerien mit mehreren Standorten<br />
weltweit. Diese Galerien<br />
prägen mit ihrer regelmäßigen<br />
Ausstellungstätigkeit das Kunstgeschehen<br />
der Stadt. Das große<br />
Geld ist aber in anderen Städten<br />
zuhause. Einfluss reiche Sammler<br />
werden deshalb regel mäßig mit<br />
Aktivitäten wie dem Gallery Weekend<br />
Anfang Mai und der Berlin Art<br />
Week im September gezielt in die<br />
Stadt geholt. Die internationale<br />
Kunstmesse art forum Berlin in<br />
den Messehallen am Funkturm<br />
wurde leider 2011 eingestellt.<br />
Die bis dahin als Nebenmessen<br />
geltenden Positions Berlin und<br />
abc art berlin konnten diese Lücke<br />
nicht füllen.<br />
Die Galeriendichte in Berlins<br />
Mitte ist enorm hoch. Welche<br />
Auswirkungen hat das?<br />
Die hohe Galeriendichte in einem<br />
Bezirk wirkt sich positiv aus für<br />
die einzelnen Galerien: Kunst interessierte<br />
und Sammler kommen<br />
gezielt in diese Viertel, um Kunst<br />
anzuschauen und Ausstellungen zu<br />
besuchen. Dieser Effekt lässt sich<br />
steigern durch Abstimmung von<br />
gemeinsamen Eröffnungsterminen<br />
oder Rundgängen, für die dann<br />
gezielt geworben wird.<br />
Sind Kunst und Kommerz ein<br />
Widerspruch?<br />
»Kunst und Kommerz« ist zwar<br />
eine griffige Formel, »Kunst und<br />
Markt« beschreibt die Situation<br />
aber sehr viel treffender. Denn mit<br />
Schlagworten wird die Tätigkeit<br />
des Galeristen auf den spekulativen<br />
Handel mit Kunstgegenständen,<br />
die Jagd nach dem schnellen<br />
Geld reduziert. Die wirkliche<br />
Arbeit eines guten Galeristen<br />
beinhaltet weit mehr. Galerien<br />
müssen sich langfristig am<br />
Markt behaupten, ihre Position<br />
nachhaltig ausbauen. Und daraus<br />
erwächst auch ein Bildungsund<br />
Kulturauftrag. Ein Galerist,<br />
der sich ausschließlich auf den<br />
»kommerziellen Erfolg« im Sinne<br />
von Höchstpreisen konzentriert,<br />
der gerät schnell in Abhängigkeiten,<br />
der verliert die Vielfalt<br />
und auch die Möglichkeiten, die<br />
»Nischen« des Kunstmarkts aus<br />
den Augen. Also: Selbst unter<br />
»kommerziellen« Aspekten ist es<br />
zum eigenen Nutzen, ein Auge<br />
auf junge Künstler zu haben, sie<br />
zu entdecken und langfristig zu<br />
fördern. Was am Ende auch der<br />
Allgemeinheit zugutekommt,<br />
wenn Hunderte von Berliner Galerien<br />
regelmäßig Ausstellungen<br />
veranstalten, Kataloge herausgeben<br />
und oft sogar Künstlerarchive<br />
aufbauen. Das alles bildet die<br />
Grundlage, um Institutionen oder<br />
private Sammler für die Arbeiten<br />
zu interessieren, ihnen einen<br />
soliden Kaufanreiz zu bieten.<br />
Rekordergebnisse für zeitgenössische<br />
Kunst bei Auktionen, Kunst<br />
als Anlagegeschäft, Provisionsschwindel<br />
und Kunstfälschungen<br />
in Millionenhöhe verzerren jedoch<br />
das Bild in der öffentlichen<br />
Wahrnehmung. Nach wie vor können<br />
nur wenige Galeristen sich<br />
und ihre Künstler durch Verkäufe<br />
ausreichend finanzieren.<br />
Was macht denn eine Galerie<br />
erfolgreich?<br />
Ein Rezept für erfolgreiche<br />
Galeriearbeit gibt es nicht, aber<br />
doch einige Kriterien, die zum<br />
Erfolg beitragen können. Eine gute<br />
Galerie steht für ein Programm,<br />
eine Kunstrichtung und vertritt<br />
diese über einen langen Zeitraum.<br />
Sie begleitet die von ihr vertretenen<br />
Künstler ideell und finanziell,<br />
als Gesprächspartner und mit<br />
materieller Unterstützung, auch<br />
in Krisenzeiten. Ausdauer und<br />
eine solide finanzielle Grundausstattung<br />
sind essentiell für<br />
die Galeriearbeit. Dazu kommen<br />
Ausbau und Pflege der Kontakte<br />
in der Kunstszene, zu Kuratoren,<br />
Museumsleuten und Kritikern. Ein<br />
guter Galerist ist über die wichtigen,<br />
aktuellen Ausstellungen informiert.<br />
Auch ein klarer, übersichtlicher<br />
Internetauftritt und regelmäßige<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
spielen eine Rolle. Aber die beste<br />
PR kann nicht ersetzen, was das<br />
Grundkapital jeder Galerie ist:<br />
Qualität, fachliche Kompetenz und<br />
Vertrauenswürdigkeit.<br />
Ihre Galerie gibt es seit fast 50<br />
Jahren. Was hat sich im Laufe der<br />
Zeit verändert?<br />
Der Kunstmarkt hat sich in den<br />
vergangenen Jahrzehnten stark<br />
verändert, mit einer manchmal<br />
rasanten Dynamik. Bis zur Jahrtausendwende<br />
konzentrierte sich<br />
A<br />
Der Landesverband<br />
wurde<br />
1995 gegründet.<br />
Kunstmarkt Berlin Spezial
22<br />
Kunstmarkt Berlin Spezial<br />
Im Gespräch<br />
mit Galeristin<br />
Nana Poll (r.)<br />
POLL<br />
Galerie +<br />
Kunsthandel in<br />
Berlin GmbH<br />
Gipsstraße 3, Hof,<br />
10119 Berlin<br />
www.poll-berlin.de<br />
das Interesse noch stark auf den<br />
europäischen und US-amerikanischen<br />
Markt, heute gewinnen<br />
besonders asiatische und lateinamerikanische<br />
Marktplätze immer<br />
mehr Bedeutung. Darüber hinaus<br />
spielt das Internet eine wichtige<br />
Rolle im internationalen Handel<br />
mit zeitgenössischer Kunst. Aber<br />
auch da zeigt sich nach großer<br />
Anfangs-Euphorie einiger Kollegen:<br />
Die klassische Galeriearbeit mit der<br />
Vermittlung zeitgenössischer Kunst<br />
durch Ausstellungen, Messeteilnahmen<br />
und Gespräche hat ihren<br />
Stellenwert keineswegs verloren,<br />
sie bleibt das »analoge« Fundament<br />
auch in digitalen Zeiten. Als<br />
grundlegende Veränderung darf<br />
man keinesfalls übersehen: Neben<br />
dem klassischen Kunstsammler<br />
gibt es den Kunstinvestor.<br />
Welche Art Kunst ist im Moment<br />
marktführend und warum?<br />
Das wäre eben eine typische Frage<br />
für den Kunstinvestor: Wo sind<br />
die Künstler, deren Kunstwerke<br />
bei Auktionen Rekordergebnisse<br />
erzielen? Diese Arbeiten werden<br />
dann als Geldanlage möglichst<br />
früh erworben. Damit beginnt die<br />
Spekulationsspirale sich zu drehen,<br />
der Künstler rückt zum »Marktführer«<br />
auf – oder gar zur Marke, zum<br />
Statussymbol. Bei Sammlern ist das<br />
eher Geschmackssache, Vorliebe,<br />
Passion. Aber so weltfremd, überhaupt<br />
nicht auf die Preisentwicklung<br />
zu schauen, ist wohl niemand.<br />
Muss die heutige Kunst »jung«<br />
sein?<br />
Nein. Das Alter spielt keine Rolle für<br />
den Erfolg. Für junge Künstlerinnen<br />
und Künstler gibt es mehr Stipendien<br />
und Preise, aber entdeckt<br />
werden kann eine künstlerische<br />
Position auch, wenn der Künstler<br />
bereits ein hohes Alter erreicht hat<br />
– und seine Arbeiten entsprechend<br />
gelagert, sein Werk nach allen<br />
Regeln des Galeristenhandwerks<br />
gepflegt worden ist. Auch hier brauchen<br />
die »Überraschungs-Erfolge«<br />
einen langen Atem. Auch bei bereits<br />
erfolgreichen Künstlern, die dann<br />
nach Jahrzehnten wiederentdeckt<br />
werden.<br />
Welches Konzept liegt der Auswahl<br />
der Kunst in der Galerie Poll zugrunde?<br />
Das Programm der Galerie Poll<br />
steht seit ihrer Gründung für<br />
realistische und damals, in den<br />
sechziger und siebziger Jahren,<br />
auch stark politisch engagierte<br />
Kunst. Noch immer bildet figurative<br />
Kunst einen Schwerpunkt des Programms.<br />
Wir zeigen vor allem Malerei,<br />
Zeichnung und Skulptur. Und<br />
gehen den Weg mit, wenn Künstler<br />
neue Medien für sich entdecken.<br />
Also spielt etwa Fotografie immer<br />
häufiger auch eine Rolle.<br />
Vervollständigen Sie <strong>bitte</strong> den<br />
Satz: Kunst kommt nicht nur von<br />
Können, sondern ...<br />
… ist eine Interpretation der Wirklichkeit.<br />
Was vermissen Sie in Berlin in<br />
Bezug auf Kunst?<br />
Ich vermisse feste Ankaufsetats für<br />
die Museen, die es den Häusern<br />
ermöglichen, ihrer Aufgabe nachzukommen<br />
und vorausschauend zeitgenössische<br />
Kunst für die jeweiligen<br />
Sammlungen zu erwerben.<br />
Welche Tipps haben Sie für unsere<br />
Leser? Was sollten sie unbedingt<br />
gesehen haben?<br />
Sie sollten sich immer wieder etwas<br />
Zeit nehmen, um die Berliner<br />
Galerienlandschaft zu erkunden.<br />
Was aktuell gezeigt wird, findet<br />
man im vom Landesverband<br />
Berliner Galerien redaktionell betreuten<br />
Online-Kalender auf www.<br />
berliner-galerien.de. Hier kann<br />
man das aktuelle Ausstellungsangebot<br />
der Stadt nach Künstlern<br />
oder Kunstgattungen filtern. Ein<br />
kostenloser Newsletter informiert<br />
wöchentlich über Eröffnungen und<br />
andere Veranstaltungen in den<br />
Galerien. Den Faltplan Berliner<br />
Galerien gibt es aber auch gedruckt<br />
und kostenlos in den Galerien.<br />
Empfehlen möchte ich Ihren<br />
Lesern unbedingt den Besuch der<br />
Ausstellung »Menschen des 20.<br />
Jahrhunderts« mit Fotografien<br />
von August Sander in der Galerie<br />
Berinson (bis 30. April <strong>2017</strong>) sowie<br />
die Ausstellung mit Werken von<br />
Edward & Nancy Kienholz in der<br />
Galerie Sprüth Magers (bis 8. April<br />
<strong>2017</strong>). Natürlich lohnt sich auch ein<br />
Besuch in unserer aktuellen Ausstellung<br />
»Dieter Kraemer. Stadtansichten<br />
und andere Berlin-Motive«,<br />
die noch bis zum 15. April <strong>2017</strong> zu<br />
sehen ist.<br />
Nana Poll,<br />
Vorstandsmitglied im<br />
Landesverband Berliner<br />
Galerien, arbeitet seit<br />
2012 in der Galerie Poll, die von<br />
ihren Eltern 1968 gegründet wurde.<br />
Ihre Mutter Eva Poll wurde 1993<br />
»als Wegbereiterin der realistischen<br />
Malerei«, so der damalige Berliner<br />
Kultursenator Ulrich Roloff-Momin,<br />
mit dem Verdienstkreuz am Bande<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
ausgezeichnet. 2008 wurde sie zur<br />
Ehrenpräsidentin im Landesverband<br />
Berliner Galerien ernannt. Der<br />
Verband wurde 1995 von Berliner<br />
Galeristen gegründet und vertritt<br />
die Galerien in Berlin und der<br />
Region. Er setzt sich auf kultur- und<br />
wirtschaftspolitischer Ebene für die<br />
nachhaltige Entwicklung des Standortfaktors<br />
Kunst in Berlin ein.<br />
www.berliner-galerien.de<br />
Fotos: Erich Grönke<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
Farben und<br />
Linien auf der<br />
Spur<br />
Mit der Ausstellung »Mittendrin«<br />
präsentiert die White Square Gallery<br />
in den Räumen der Berliner Sparkasse<br />
am Alexanderplatz fünfzehn Malereien<br />
des Künstlers Michael Straub. Damit<br />
wird die fünfjährige Zusammenarbeit<br />
zwischen der Berliner Sparkasse und<br />
der White Square Gallery um eine neue<br />
Facette bereichert.<br />
23<br />
Kunstmarkt Berlin Spezial<br />
Foto: Erich Grönke<br />
Dabei begann diese Kooperation<br />
eher als ein Experiment, bei<br />
dem Kunst zu einem fließenden<br />
Bestandteil des Arbeitsprozesses<br />
des BeratungsCenters am Alexanderplatz<br />
werden sollte. Mit dem Ziel,<br />
durch die wechselnden Kunstausstellungen<br />
nicht nur eine ästhetisch<br />
schöne und kreative Atmosphäre in<br />
die Büroräume zu bringen, wurde<br />
das BeratungsCenter auch zu einem<br />
Ort der Begegnungen. Rund ein<br />
Dutzend Ausstellungen der zeitgenössischen<br />
Malerei und Fotografie<br />
konnten während der vergangenen<br />
fünf Jahre schon gezeigt werden<br />
und ließen so einen festen und<br />
stetig wachsenden Kreis Kunstinteressierter<br />
entstehen. Und ein Ende<br />
des Experimentes ist nicht in Sicht,<br />
was die aktuelle Schau »Mittendrin«<br />
beweist.<br />
Die groß- und kleinformatigen<br />
Gemälde von Michael Straub sind<br />
farbenintensive, linienbetonte<br />
Abstraktionen, die dem Betrachter<br />
ihren Bezug zur Gegenständlichkeit<br />
nicht sofort verraten. Erst das<br />
Vertiefen ins Bild ermöglicht es<br />
ihm, mit eigenen Augen die ersten<br />
Spuren aufzunehmen und so dem<br />
Faden des Künstlers zu folgen.<br />
Die Galeristin Dr. Elena Sadykova<br />
beschreibt diese Augenreise so:<br />
»Wenn man dem Faden folgt, wird<br />
man hin und wieder von einigen<br />
Überraschungen und subtilen<br />
Entdeckungen unterbrochen,<br />
die alle Teil der entstehenden<br />
Bildkomposition sind. Und dann<br />
beginnt der Moment, an dem die<br />
Bilder aufhören, nur ein Knäuel aus<br />
Farben und ein Durcheinander aus<br />
Linien zu sein. Das Auge entwirrt<br />
sie, beginnt den Raum zu erfassen<br />
und entdeckt somit die Form, mit<br />
der alles beginnt.«<br />
Klar, dass Michael Straub<br />
für jedes Bild eine gewisse Zeit<br />
benötigt, um seine abstrakten<br />
Arrangements entstehen zu lassen.<br />
Er selbst spricht dabei von einem<br />
Prozess, den er zwar autonom<br />
beginnt, der sich jedoch schnell<br />
in eine Interaktion zwischen ihm<br />
und seinem Werk verwandelt. »Auf<br />
eine Geste des Künstlers folgt die<br />
Reaktion des Kunstwerkes, welche<br />
wiederum bedacht und beantwortet<br />
werden muss«, sagt er. Hat<br />
er einmal den Dialog mit seinem<br />
Werk gefunden, ist er mittendrin<br />
mit allem was dazu gehört.<br />
Der 1964 in Frankfurt/Main<br />
geborene Straub studierte Malerei<br />
bei Professor Markus Lüpertz und<br />
Professor Georg Baselitz. Seine<br />
Arbeiten stellte er unter anderem<br />
schon in Berlin, Düsseldorf, Paris,<br />
Peking, Ulan Bator und Zürich aus.<br />
Die Kunstwerke sind noch bis<br />
zum 31. Mai <strong>2017</strong> in den Räumlichkeiten<br />
des BeratungsCenters<br />
der Sparkasse zu sehen. Parallel<br />
dazu läuft bis zum 20. Mai <strong>2017</strong><br />
die Einzelausstellung des Künstlers<br />
in den Berliner Räumen der White<br />
Square Gallery.<br />
Berliner Sparkasse<br />
BeratungsCenter am Alexanderplatz<br />
Alexanderplatz 2 (2. OG), 10178 Berlin<br />
(Eingang Grunerstraße)<br />
Mo–Fr von 9–18 Uhr geöffnet<br />
www.berliner-sparkasse.de/gut<br />
White Square Gallery<br />
www.whitesquaregallery.com<br />
Michael Straub:<br />
Das Zeichen<br />
im Zeichen des<br />
Zeichens,<br />
2000-2016,<br />
Öl auf Leinwand.<br />
Maler Michael<br />
Straub, Galeristin<br />
Dr. Elena<br />
Sadykova und<br />
Sparkassen-Regionalleiter<br />
Ingo Germolus<br />
(v. l.) freuen sich<br />
über die zehnte<br />
Ausstellung der<br />
White Square<br />
Gallery im<br />
Sparkassen-BeratungsCenter.
24<br />
Kunstmarkt Berlin Spezial<br />
Kunst zwischen Gegenstand<br />
und Abstraktion<br />
Jährlich wechselnde Werkausstellungen, Internationale Kunstmessen – wenn einer es schafft, den unterschiedlichsten<br />
Genres der Kunst einen geordneten und übersichtlichen Rahmen zu geben, dann Galerist<br />
Joachim Dikmayer, seit 25 Jahren Inhaber der Hauptstadt Galerie Dikmayer Berlin Mitte. Im Vorfeld der<br />
19. Internationalen Kunstmesse, die vom 27. Mai bis zum 11. Juni im Atrium des Internationalen Handelszentrums<br />
(IHZ) stattfindet, haben wir von <strong>MITTE</strong> <strong>bitte</strong>! mit dem Kunstkenner ein Interview geführt.<br />
www.galerie-dikmayer.de<br />
www.facebook.com/dikmayer<br />
Galerist Joachim<br />
Dikmayer feiert<br />
in diesem Jahr<br />
das 25-jährige<br />
Bestehen seiner<br />
Galerie. Er schätzt<br />
besonders die<br />
Zusammenarbeit<br />
mit dem Henry<br />
van de Velde<br />
Museum Gera.<br />
ART Berlin<br />
City <strong>2017</strong> –<br />
Internationale<br />
Messe für<br />
zeitgenössische<br />
Kunst<br />
27.05.–11.06.<strong>2017</strong><br />
Standorte:<br />
Atrium Internationales<br />
Handelszentrum<br />
IHZ,<br />
Friedrichstraße 95,<br />
Ausstellungszentrum<br />
der Galerie<br />
Dikmayer Berlin<br />
Mitte (Fischer -<br />
insel-Passagen),<br />
Gertraudenstr. 19<br />
Herr Dikmayer, die Vorbereitungen<br />
zur 19. Internationalen Kunstmesse<br />
ART Berlin City laufen in vollem<br />
Gang. Was steckt dahinter?<br />
Das Konzept ist es, zeitgenössische<br />
und aktuelle Kunst in den Focus<br />
des Geschehens zu bringen und an<br />
einem herausragenden Standort<br />
des Kunsthandels zu präsentieren.<br />
Nachdem wir anfangs hauptsächlich<br />
Einzel- und Werkausstellungen<br />
in unserer Galerie gezeigt haben,<br />
veranstalten wir nun schon seit<br />
1998 – damals unter anderem im<br />
Palais am Festungsgraben – Internationale<br />
Kunstmessen. Spannend<br />
dabei war für uns vor allem der<br />
repräsentative Charakter des Palais<br />
und die damals prominenten<br />
Partner und Nachbarn, wie zum<br />
Beispiel Sotheby’s.<br />
Zu denen hatten Sie einen<br />
guten Draht?<br />
Dr. König, der damalige Geschäftsführer<br />
von Sotheby’s, sprach einige<br />
Male auf unseren Vernissagen oder<br />
besuchte einfach Ausstellungen<br />
der Galerie. Die war ja sozusagen<br />
um die Ecke innerhalb des Palais.<br />
Leider gab das berühmte Auktionshaus<br />
wegen rückläufiger Umsätze<br />
1995 seinen Sitz in Berlin auf.<br />
Und auch Sie sind mit der<br />
Internationalen Kunstmesse<br />
umgezogen…<br />
2004 sind wir mit der Kunstmesse<br />
in das Atrium des Internationalen<br />
Handelszentrums in der Friedrichstrasse<br />
gezogen. Damit wird der<br />
Ausstellung und den Besuchern<br />
ein repräsentatives Forum geboten.<br />
Und dies alles unweit der Regierungs-<br />
und Parlamentsbauten und<br />
der Geschäftssitze der Bundesverbände<br />
aus Politik, Wirtschaft, Kultur<br />
und Kunst in einer pulsierenden<br />
Großstadt.<br />
Das Palais bot damals im Inneren<br />
des Gebäudes und in seinem<br />
Umfeld keine ausreichenden<br />
Ausstellungs- und Vermarktungsbedingungen<br />
mehr. Viele Künstler<br />
und Besucher der Galerie verstanden<br />
diesen Wechsel nicht, aber<br />
der Kunstmarkt hat seine eigenen<br />
Gesetze.<br />
Auch Ihrer Galerie haben Sie<br />
inzwischen einen festen Standort<br />
verpasst…<br />
Mit der Niederlassung auf der<br />
Fischerinsel bekam die Galerie eine<br />
sehr modern wirkende Kunsthalle<br />
als Galerieladen auf einer Fläche<br />
von 170 Quadratmetern. Die Künstlerin<br />
Marianne Pladeck arbeitet<br />
beispielsweise seitdem regelmäßig<br />
hier und bezeichnet es als einen<br />
»irren Raum, ähnlich wie bei den<br />
Bauhäuslern in den zwanziger<br />
Jahren«. Sie kann dort einfach<br />
wunderbar arbeiten. Und auch wir<br />
konnten unsere galeristische Arbeit<br />
intensivieren und unser Ausstellungs-<br />
und Vermarktungskonzept<br />
konzentrieren. In diesem Jahr<br />
feiern wir übrigens das 25-jährige<br />
Jubiläum unserer Galerie Dikmayer.<br />
Herzlichen Glückwunsch! Gibt es<br />
denn Kooperationspartner?<br />
Das eigentliche Ziel eines Künstlers<br />
und auch einer Galerie ist es ja,<br />
dass die Werke in einem Museum<br />
gezeigt und im besten Fall<br />
angekauft werden. Seit Anbeginn<br />
verbindet die Galerie eine enge<br />
partnerschaftliche und freundschaftliche<br />
Zusammenarbeit und<br />
Kooperation mit Dr. Volker Kielstein,<br />
Direktor des Henry van de<br />
Velde Museums Gera. Drei erfolgreiche<br />
Ausstellungen konnten vor<br />
allem in den letzten Jahren dort im<br />
Museum präsentiert werden und<br />
alle Künstler kommen aus Berlin:<br />
Maler Bernd Schiller, Fotograf Jean<br />
Molitor, und Bildhauerin Heidrun<br />
Feistner.<br />
Woher kommen Ihre Künstler und<br />
Kunstwerke eigentlich?<br />
Die Künstler kommen aus Europa,<br />
Asien, Amerika und Australien.<br />
Foto: Erich Grönke<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
Phantastischer<br />
Realismus:<br />
»Die alte<br />
Hure Kunst«<br />
von Torsten<br />
Gebhardt.<br />
25<br />
Kunstmarkt Berlin Spezial<br />
Wir versuchen, Kunst zwischen<br />
Gegenstand und Abstraktion<br />
auszustellen. Ein Dogma gibt es<br />
dabei nicht, die Werke sollen einen<br />
hohen ästhetischen Anspruch und<br />
vor allem Qualität ausdrücken<br />
und natürlich verkauft werden.<br />
Ich setze mich auch schon mal ins<br />
Auto und hole Bilder aus Paris,<br />
London, Lissabon, Köln, Frankfurt/<br />
Main, München, Hamburg, Prag<br />
und Monaco oder sonst wo her. So<br />
gelingt es uns immer wieder, neue<br />
und interessante Künstler oder<br />
Galerien aus Europa und der Welt<br />
nach Berlin zu holen.<br />
Also wechselt die Kunstrichtung<br />
auch oder gibt es Dauerbrenner?<br />
2011 bis 2012 präsentierte die<br />
Galerie das erste Mal in Berlin in<br />
einer Preview und Dauerausstellung<br />
Werke zum international weiterverzweigten<br />
Phantastischen Realismus.<br />
Dazu gehören die Gründer und<br />
Hauptvertreter der Schule wie Ernst<br />
Fuchs, Rudolf Hausner, Arik Brauer,<br />
Anton Lehmden, Helmut Leherb<br />
und Güterslohs Sohn Wolfgang<br />
Hutter. Es folgten Künstler der so-<br />
genannten Next-Generation wie<br />
Otto Rapp, Christian Flora, Jolanda<br />
Richter, Michael Fuchs, Peter<br />
Gric, Rita Stern und viele mehr.<br />
Aber auch ausländische Künstler<br />
wie Martine Rhyner und Michéle<br />
Gschwind aus der Schweiz, Jean<br />
Calvus aus Österreich oder Ivan<br />
Ferencak aus Kroatien.<br />
Worauf können wir uns bei der<br />
diesjährigen Internationalen<br />
Kunstmesse einstellen?<br />
In diesem Jahr werden etwa 15<br />
Künstler aus Europa, Asien und<br />
Amerika erwartet. Sie alle vereint<br />
die gegenständliche, phantastische<br />
und abstrakte Malerei.<br />
Unsere Galerie arbeitet vor, während<br />
und nach der Messe intensiv<br />
mit Berliner Auktionshäusern,<br />
renommierten Sammlern und<br />
Museen zusammen. Dazu gehören<br />
das Henry van de Velde Museum,<br />
Haus Schulenburg Gera mit einer<br />
Kabinett-Ausstellung des Berliner<br />
Malers Bernd Schiller, der Kunstsammler<br />
Vincent Daniel Brunner<br />
aus Zürich und das Phantastenmuseum<br />
Wien.<br />
Herr Dikmayer, wir wünschen<br />
Ihnen viel Erfolg für die nächsten<br />
25 Jahre und die Kunstmesse in<br />
einigen Wochen und danken Ihnen<br />
für das Gespräch!<br />
Das Interview führte<br />
Anja Strebe.<br />
»Variation<br />
Euro« heißt<br />
dieses Bild von<br />
Bernd Schiller.
26<br />
Lifestyle Kolumne<br />
Joelle Meissner ist eine<br />
Berliner Malerin und<br />
Konzeptkünstlerin. Zudem<br />
ist sie ausgebildete<br />
Kunsttherapeutin und<br />
Meditations-Lehrerin.<br />
Lo Graf von<br />
Blickensdorf zählt zu<br />
Deutschlands beliebtesten<br />
Tortenbloggern.<br />
Der Berliner Autor hat<br />
gerade sein zweites Buch<br />
»Abnehmen mit Torte«<br />
veröffentlicht.<br />
Der New York<br />
Cheesecake.<br />
S’mores Cheesecake<br />
mit Marshmallows<br />
dekoriert.<br />
Foto: Agentur Baganz<br />
Törtchenzeit<br />
Frau Meissner und der Graf auf der Suche nach<br />
der süßen Verführung<br />
Joelle Meissner und Lo Graf von Blickensdorf sind süßen Gaumenfreuden nicht abgeneigt.<br />
In »Törtchenzeit« berichten sie über ihre Streifzüge durch Berlins kulinarische Welten,<br />
immer auf der Suche nach Berlins besten Konditoren. Heute: »New York in Berlin«<br />
Erfreut über die ersten Sonnenstrahlen,<br />
die uns die noch<br />
niedrig stehende Sonne schenkte,<br />
schlenderten Frau Meissner<br />
und ich durch den Kreuzberger<br />
Bergmannstraßenkiez. Er erinnert<br />
uns immer etwas an das New<br />
Yorker Künstlerviertel Greenwich<br />
Village der 1980er Jahre. Frau<br />
Meissner konnte nicht widerstehen<br />
und erstand in einem szenigen<br />
Second-Hand-Shop (Checkpoint &<br />
Cinema), der in einem alten Kino<br />
untergebracht war, ein komplett<br />
neues Outfit.<br />
Dann flanierten wir die Bergmannstraße<br />
entlang. So viel individuelle<br />
Vielfalt an skurrilen Läden<br />
ist einmalig in Berlin. Außerdem<br />
ist diese Straße mit dem legendären<br />
Bergmann-Straßenfest bis<br />
weit über Berlins Grenzen hinaus<br />
bekannt geworden.<br />
Da wir vom Shoppen total<br />
unterzuckert waren, gingen wir ins<br />
Barcomi’s. Wir ergatterten einen<br />
Tisch am Fenster, sodass wir dem<br />
bunten Treiben auf der Straße<br />
zuschauen konnten. Das Barcomi’s<br />
ist berühmt als Frühstücksinstitution,<br />
aber auch für seine typischen<br />
amerikanischen Bagel, Cupcakes,<br />
Kuchen und Torten.<br />
Frau Meissner wählte gegen ihre<br />
Unterzuckerung ein Stück »New<br />
York Cheesecake« (3,50 €). Er be-<br />
stach durch seine Schlichtheit und<br />
entlockte Frau Meissner – eigentlich<br />
für die frankophile Küche zuständig<br />
– beim ersten Bissen ein innbrünstiges<br />
»Delicious!«. Ihre Augen<br />
leuchteten heller als das Blaulicht<br />
eines gerade vorbeifahrenden Notarztwagens.<br />
Ich entschied mich für<br />
ein schokoladig aussehendes Stück<br />
»S’mores Cheesecake« (3,50 €),<br />
das mit zwei weißen Marshmallows<br />
dekoriert war. Ich probierte vorsichtig<br />
und schloss die Augen. Meine<br />
Geschmacksknospen machten<br />
gerade eine imaginäre Reise nach<br />
New York. Das war Original New-<br />
York-Feeling! Kein Wunder: Cynthia<br />
Barcomi ist schließlich US-Amerikanerin.<br />
So muss Cheesecake<br />
schmecken! Der hausgeröstete<br />
Kaffee (Cappucino 3 €, Milchkaffee<br />
3,40 €) dazu schmeckte hervorragend.<br />
Am Nachbartisch saß offenbar<br />
ein Kaffee-Kenner älteren Datums,<br />
denn er rief uns zu: »Früher habe<br />
ich mit Rudi Dutschke gekämpft –<br />
heut kämpfe ich für einen guten<br />
Kaffee!«<br />
In Kreuzberg ist eben alles ein<br />
bisschen anders und schräger – ein<br />
bisschen New York eben.<br />
Das Magazin für Be<br />
MI<br />
Fotos: Meissner/Blickensdorf<br />
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Berlin-Interessierten<br />
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was los ist!<br />
Das Magazin für Berlin – mittendrin nr. 1/<strong>2017</strong><br />
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Interview mit<br />
linda Hesse<br />
Aktuell<br />
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Hotel THE YarD<br />
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Die Geheimnisse der<br />
Friedrichstadt<br />
SpotligHtS<br />
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der Berliner Bär
28<br />
Lifestyle Feine Küche<br />
Gastronomie in Mitte<br />
Mitte lebt von Veränderungen, auch in der Gastro-Szene. Neue Restaurants, neue<br />
Bars, neue Konzepte und Ideen. Hier unsere Highlights:<br />
Neue Sterne für Berlin<br />
Dass in den Metropolen wie Berlin inzwischen eine lebhafte, abwechslungsreiche<br />
und spannende Gastronomie zu Hause ist, hat sich wieder einmal in der neuen<br />
Ausgabe <strong>2017</strong> des Guide MICHELIN Deutschland bestätigt. Drei neue 2-Sterne-<br />
Adressen und 28 neue 1-Stern-Häuser sind dazugekommen. Zu den Aufsteigern in<br />
die 2-Sterne-Liga gehört seit kurzem das Restaurant »Rutz« in Berlin mit Küchenchef<br />
Marco Müller, der mit 18 von 20 Punkten ausgezeichnet wurde. Michael<br />
Ellis, internationaler Direktor des Guide MICHELIN, lobte die Entwicklung der<br />
deutschen Spitzengastronomie, die dank zahlreicher junger und innovationsfreudiger<br />
Köche auf sehr hohem Niveau bleibe. »Damit tragen sie maßgeblich<br />
dazu bei, dass die deutsche Gastro-Szene zu den besten in Europa und der Welt<br />
gehört«, so Ellis. Die Bundeshauptstadt zählt inzwischen sieben 2-Sterne-Häuser<br />
sowie zwölf 1-Stern-Restaurants und festigt damit ihren Ruf als kulinarischer<br />
Hotspot in Europa.<br />
www.rutz-restaurant.de<br />
Foto:<br />
michelin.de<br />
Wechsel an der Spitze des Hotel Adlon<br />
Matthias Al-Amiry hat die Führung des 5-Sterne-Hotels am Brandenburger<br />
Tor übernommen. Er folgt auf Emile Bootsma, der seit<br />
September 2014 die Geschicke des Hauses geleitet hat und im vergangenen<br />
Jahr die Umgestaltung der Lobby erfolgreich begleitete.<br />
Mit Matthias Al-Amiry hat Kempinski einen äußerst erfahrenen<br />
Hotelier an Bord geholt. Der 51-Jährige ist diplomierter Absolvent<br />
der renommierten Hotelfachschule Heidelberg und Alumnus der<br />
amerikanischen Privatuniversität Cornell. Nicht nur beruflich ist<br />
Al-Amiry ein Kosmopolit, auch sein familiärer Hintergrund ist sehr<br />
international: Als Sohn eines irakischen Vaters und einer deutschen<br />
Mutter ist er mit einer spanisch-philippinischen Künstlerin verheiratet<br />
und Vater von zwei Kindern. »Ich freue mich sehr auf meine neue<br />
Aufgabe als Geschäftsführender Direktor des Hotel Adlon Kempinski«,<br />
so Matthias Al-Amiry. »Ich übernehme ein starkes Team und ein erfolgreich<br />
geführtes und berühmtes Hotel«.<br />
www.kempinski.com<br />
Gewinnen<br />
Dinner und Dance in der Amber Suite<br />
Seit über 13 Jahren lädt die Amber Suite im Ullsteinhaus nicht nur jedes<br />
Wochenende zum stilvollen Feiern und Flirten ein, sondern bietet auch noch<br />
gastronomischen Genuss und coole Drinks. Hier finden die Partygäste bei den<br />
vielfältigen Motto-Buffets zum Freitagabend den perfekten Ort zum Schlemmen<br />
und Genießen. Und wer Lust hat zu tanzen, kommt auf den zwei unterschiedlichen<br />
Dancefloors ganz auf seine Kosten. Egal ob zu Club Sounds, Schlagern<br />
oder Black Beats – jeder findet seinen passenden Mix. In den warmen Monaten<br />
lockt neben dem schicken Danceclub und dem Ballroom auch die Terrasse im<br />
marokkanischen Stil mit Blick auf den Tempelhofer Hafen.<br />
Wir verlosen 5 x 2 Buffet-Tickets für Dinner & Dance. Einfach bis zum 10. Mai<br />
<strong>2017</strong> den Newsletter auf www.mitte-<strong>bitte</strong>.de abonnieren oder auf www.facebook.<br />
com/mitte.<strong>bitte</strong> unsere Seite liken und dazu eine E-Mail an info@mitte-<strong>bitte</strong>.de<br />
schreiben mit dem Betreff »Dancing«. Die Tickets gelten zu den jeweils angebotenen<br />
Themenbuffets (ausgenommen November und Dezember <strong>2017</strong>).<br />
www.ambersuite.de<br />
Foto: Hotel Adlon<br />
Kempinski<br />
Foto: Amber Suite<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
Foto: Lässig<br />
Blauweiß weht’s auf dem Hackeschen<br />
Weder Fasching noch Oktoberfest haben es leicht in der Hauptstadt,<br />
schließlich lässt sich der Berliner nicht so einfach mitreißen. Also feiern<br />
die Münchener die Starkbiersaison als fünfte Jahreszeit, während der<br />
Berliner rund ums Jahr zum Supermarktbier greift. Mit Bierspezialitäten<br />
der Brauerei Weihenstephan wollen die Gastronomen Cornelia<br />
und Patric Neeser deshalb ein Stück bayerische Brauereivielfalt in die<br />
Hauptstadt holen. Seit 13 Jahren ist das Weihenstephaner am Hackeschen<br />
Markt so etwas wie die bayerische Genussbotschaft in Berlin und<br />
Familie Neeser ihre Botschafter. So ist es für das Wirtspaar Ehrensache,<br />
auch in Berlin die Starkbierzeit zu pflegen. Also kommt man hier exklusiv<br />
in den Genuss des Weihenstephaner Kristallweizenbocks, der von der<br />
ältesten Brauerei der Welt wiederentdeckt wurde. Aber auch außerhalb der<br />
Starkbierzeit bieten Neesers im Weihenstephaner authentisches Lebensgefühl<br />
und Schmankerl-Küche mit Zutaten, die sie mehrfach wöchentlich frisch aus dem<br />
Alpenraum importieren lassen. Wie es sich für einen Brauerei-Spezialausschank gehört,<br />
fließen zudem acht Bierspezialitäten frisch aus dem Hahn. Und wenn die ersten Sonnenstrahlen<br />
locken und der Schweinsbraten auf dem Teller duftet, erinnert der Hackesche Markt mit<br />
seinen blauweißen Weihenstephaner-Sonnenschirmen tatsächlich an einen bayerischen Biergarten.<br />
www.weihenstephaner-berlin.de<br />
Foto: Weihenstephaner<br />
29<br />
Lifestyle Feine Küche<br />
Ur-Berliner Flair modern interpretiert<br />
Auf eine 95-jährige Geschichte in der Kastanienallee kann die Urberliner Hoteliersfamilie<br />
Hauptmann in diesem Jahr zurückblicken. Außerdem gaben<br />
das 25-jährige Jubiläum ihres 3-Sterne-Plus Hotels Kastanienhof sowie<br />
der 80. Geburtstag des Seniorchefs Otto Hauptmann Anlass zum<br />
Feiern. Das zum Hotel gehörende Restaurant »Ausspanne« wurde<br />
2016 eröffnet und hat sich auf modern interpretierte deutsche<br />
Speisen und typische Berliner Gerichte spezialisiert. Saftige<br />
Kohlrouladen mit Schwarzbiersoße, Kümmel und knusprigen<br />
Kartoffeltalern reihen sich hier neben Königsberger Klopse mit<br />
Roter Bete und cremigem Nussbutter-Stampf, die Küchenchef<br />
André Pilz durch die Kombination mit feinen Geschmacksnoten<br />
neu in Szene setzt. Passend zu den ersten warmen Tagen<br />
startet in der »Ausspanne« noch vor der Terrassen-Saison die<br />
Berliner-Weisse-Zeit. Schließlich gehört der Berliner Traditionsdrink<br />
zum bunten Treiben in der Hauptstadt dazu. Weil aber<br />
auch die Weisse mal einen frischen Twist verdient hat, mixt das<br />
Ausspanne-Team sie neu: mit vielen verschiedenen Sirup-Sorten.<br />
Aber wer‘ s klassisch mag, kann auch weiterhin Waldmeister oder<br />
Himbeere bestellen.<br />
www.deutsches-restaurant.berlin<br />
Foto: Lucius-Kastanienhof<br />
Mein Tipp<br />
Foto: La Maison de l‘entrecôte<br />
www.maisonentrecote.de<br />
La Maison de l‘Entrecôte<br />
Wenn ich Zeit habe für einen guten<br />
Businesslunch, besuche ich gern das<br />
Restaurant La Maison de l‘entrecôte in der<br />
Nähe des Alexanderplatzes. Hier wird das<br />
Entrecôte in all seiner Vielfalt präsentiert.<br />
Die Mittagskarte von Küchenchef Hendrik<br />
Pieper mit internationalen Speisen variiert<br />
wöchentlich und ist fair kalkuliert. Das<br />
Motto „Viel Genuss in kurzer Zeit“ ist hier<br />
Programm, denn in 45 Minuten serviert das<br />
gut geschulte und sympathische Team ein<br />
2-Gang-Menü für 12 Euro. Innerhalb von 60<br />
Minuten gibt es auch ein 3-Gang-Menü für<br />
14,90 Euro mit Softgetränk. Ob Maishähnchenbrust<br />
mit Rosmarinkartoffeln und<br />
Pfannengemüse oder Räucherlachs mit<br />
Backkartoffel und Dillschmand, alle Gerichte haben mich schon durch ihre Liebe<br />
zum Handwerk überzeugt. Auch zum Lunch muss man nicht auf Entrecôte verzichten.<br />
Das Fleisch in Topqualität macht Lust auf mehr davon am Abend.
30<br />
Lifestyle Reisen<br />
Die jahrhundertealten<br />
Reisterrassen<br />
von Jatiluwih sind<br />
als Weltkulturerbe<br />
vorgeschlagen.<br />
Auf den vielen hinduistischen<br />
Festen<br />
und Zeremonien<br />
bekommt man ein<br />
Gefühl für den balinesischen<br />
Spirit.<br />
Langschwanzmakaken<br />
sind auf<br />
der Insel häufig<br />
anzutreffen.<br />
Das Lächeln der Balinesen<br />
Tiefgrün leuchten und wiegen sich die Blätter tropischer Gewächse in der Morgensonne.<br />
Mit zarter Hand schmückt eine hübsche Balinesin ein Heiligtum mit weißen Frangipaniblüten.<br />
Seitlich der Skulptur platziert sie alltäglich ihre Opfergabe, ein Körbchen mit frischen Blumen und Obst.<br />
Hoffend, dass die Geister, Götter, Ahnen und Dämonen ihr gnädig sind. Von Elke Petra Thonke<br />
Es gibt zahlreiche Rituale auf<br />
dieser zauberhaften Insel, denn die<br />
Bevölkerung ist etwa zu 90 Prozent<br />
hinduistischen Glaubens, im Gegensatz<br />
zur weltweit größten Inselgruppe<br />
des indonesischen Archipels.<br />
Bali ist so groß wie das Saarland,<br />
mit einer Einwohnerzahl wie etwa<br />
Berlin. Ein Sehnsuchtsziel vieler<br />
Deutschen. Doch wer nur wegen<br />
Sonne und Strand auf die Insel<br />
kommt, verpasst viel.<br />
Abgesehen von unzähligen<br />
faszinierenden Tempelanlagen<br />
und anderen<br />
Heiligtümern, kann die<br />
Landschaft kaum unterschiedlicher<br />
sein. Wie ein<br />
Gesamtkunstwerk wirken<br />
allein die Reisterrassen<br />
mit ihren bestechenden,<br />
grünen<br />
Farbnuancen.<br />
Der Reisanbau<br />
nimmt<br />
große<br />
Flächen der Insel ein und ist für die<br />
Balinesen die Haupteinnahmequelle.<br />
Auch die Bergwelt zeigt sich als<br />
Naturkulisse. Der Gunung Agung<br />
ist mit 3.142 Metern der höchste<br />
Vulkan dieser Sundainsel. Durch<br />
die Vulkanlandschaft im Norden<br />
von Bali sind feinsandige Lavastrände<br />
und Kraterseen entstanden.<br />
Auch Wanderer kommen in<br />
dieser Gegend auf ihre Kosten.<br />
Jedoch das eigentliche Herz<br />
schlägt in Zentral-Bali, in und um<br />
Ubud. Es ist der kulturelle Mittelpunkt<br />
der Insel. Museen, Ateliers,<br />
Mode und Kunsthandwerk sind<br />
hier beheimatet. In den umliegenden<br />
Dörfern haben sich seit<br />
jeher Kunsthandwerker und Maler<br />
etabliert. Im Agung Rai Museum,<br />
eingebettet in eine prächtige, tropische<br />
Gartenanlage, kann man auf<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
31<br />
Lifestyle Reisen<br />
sich ein Fischlokal an das andere.<br />
So, als wäre der gesamte Strandabschnitt<br />
in ein einziges Fest<br />
vereint.<br />
Dagegen ist der in die Jahre<br />
gekommene Badeort Sanur – einst<br />
Schauplatz von Vicky Baums<br />
Roman »Liebe und Tod auf Bali« –<br />
etwas beschaulicher. Schöne und<br />
gediegene Hotels schmücken den<br />
Ort, wie etwa das Segara Village,<br />
das seinen Namen einer nahegelegenen<br />
Tempelanlage verdankt. In<br />
seiner großzügigen Gartenanlage<br />
lassen sich hunderte von Skulpturen<br />
und Heiligtümern aufspüren.<br />
Das größte Jahresereignis der<br />
Insel findet alljährlich im März<br />
statt. Es ist der Silence Day, der<br />
Tag der Ruhe. Am Vortag wird<br />
heftig und laut gefeiert. Durch<br />
die Straßen ziehen kostümierte<br />
Bewohner mit großen Pappfiguren,<br />
die am Abend verbrannt werden.<br />
Damit sollen die Dämonen, die<br />
im Meer leben, zurückgetrieben<br />
werden. Nur die Götter leben in<br />
den Bergen. Am Tag der Ruhe darf<br />
niemand auf die Straße, außer<br />
Polizisten und Rettungskräfte.<br />
Auch das Licht bleibt aus, außer in<br />
Krankenhäusern und großen Hotels<br />
bei zugezogenen Vorhängen. Der<br />
Flughafen ist für 24 Stunden dicht<br />
und das staatliche Fernsehen darf<br />
nicht senden. Die Einwohner glauden<br />
Spuren europäischer Künstler<br />
wandeln, die, wie etwa der deutsche<br />
Maler Walter Spies, in den<br />
1930er Jahren einwanderten. Sie<br />
machten aus Ubud ein Künstlerdorf<br />
und setzten neue Akzente in der<br />
Malerei.<br />
Pausieren lässt es sich in Ubud<br />
gut im beliebten und romantischen<br />
Café-Restaurant Wayan und auch<br />
den heiligen Affenwald sollte man<br />
nicht versäumen. Eigentlich sollen<br />
die Menschen hier Ruhe und<br />
Frieden finden, bei etwa 700 Langschwanzmakaken<br />
ist das allerdings<br />
nicht ganz so einfach.<br />
Ein weiteres Highlight befindet<br />
sich im Süden der Insel. Der<br />
Meerestempel Tanah Lot thront auf<br />
einem Felsenriff, der vom indischen<br />
Ozean umspült wird. Diese<br />
großartige Foto-Kulisse wird gern<br />
von balinesischen Brautpaaren<br />
bevorzugt. Die Sonnenuntergänge<br />
sind legendär und werden von<br />
vielen Besuchern lauthals mit Ahs<br />
und Ohs begleitet.<br />
Hier, im südlichen Teil Bali's<br />
spielt sich überwiegend das lebhafte,<br />
touristische Leben ab. Kuta,<br />
Legian oder Seminyak sind bekannt<br />
als Vergnügungszentren und für ihr<br />
Strandleben. Gegen Abend zieht es<br />
Einheimische und Touristen zum<br />
Sonnenuntergang nach Jimbaran.<br />
Am Strand des Fischerortes reiht<br />
ben, dass die Dämonen an diesem<br />
Tag aus dem Meer steigen, und<br />
sie wollen deshalb von ihnen nicht<br />
gefunden werden.<br />
Danach sieht das Leben wieder<br />
freundlich aus. Jeden Tag findet irgendwo<br />
ein Fest oder eine Zeremonie<br />
zu Ehren der Götter statt. Auch<br />
Dämonen werden geehrt, denn<br />
die Balinesen versuchen stets, das<br />
Gute und das Böse in Balance zu<br />
halten. Vielleicht resultiert daraus<br />
ihre Gelassenheit, die Freundlichkeit<br />
und das unwiderstehliche<br />
Lächeln.<br />
Beim Frühstück<br />
verzaubern die<br />
Klänge von<br />
Xylophon- und<br />
Flötenspielern.<br />
(oben links)<br />
Opfergaben<br />
gehören auf Bali<br />
zum täglichen<br />
Leben, um die<br />
Götter gütig zu<br />
stimmen.<br />
Fotos: Elke Thonke<br />
Tipps<br />
Eine große, leere Geldbörse mitnehmen,<br />
denn 70 Euro sind etwa eine Million Rupiah.<br />
Taxifahren möglichst mit »BlueBird«,<br />
Taxen mit Taxometer.<br />
In einfachen Läden und auf Märkten handeln.<br />
Der Preis lässt sich bis zu 50 Prozent reduzieren.<br />
Reiseveranstalter bieten Ausflüge an. Tagestour<br />
mit eigenem Chauffeur kostet etwa 50 Euro.<br />
Infos:<br />
Pauschalreise »Bali Exklusiv«, 5 Ü im DZ mit HP<br />
im 5-Sterne-Hotel, Rundreise im Minibus ab/an<br />
Denpasar, ab 2.175 €. Flüge mit Qatar Airways<br />
über Doha, auch ab Berlin/Tegel.<br />
Flug mit Singapur Airlines inkl. Rail & Fly, 7 Ü im<br />
Segara Village (4,5 Sterne) inkl. Frühstück und<br />
Transfer, ab 1.512 €.<br />
Buchbar bei www.meiers-weltreisen.de und in<br />
Reisebüros mit Meier's Weltreisenprogramm.
32<br />
Lifestyle Reisen<br />
Das Riu Palace<br />
Meloneras.<br />
Weiße, verschlafene<br />
Bergdörfer an den<br />
Hängen.<br />
Relaxen und Wandern<br />
auf Gran Canaria<br />
Die Kanaren erfreuten sich schon immer großer Beliebtheit. Es ist das nächstgelegene Ziel der Deutschen,<br />
weil hier Sonnenschein mit einer angenehmen Jahresdurchschnittstemperatur von 24 Grad<br />
garantiert ist. Außerdem wird mit dem weltbesten Klima geworben. Nun wählen noch mehr Urlauber die<br />
Kanaren als Ausgleich für Länder, in die sie momentan nicht reisen möchten. Von Elke Petra Thonke<br />
Infos:<br />
TUI bietet in mehreren<br />
Hotels bis zu 12 Prozent<br />
Ermäßigung für<br />
Langzeiturlauber.<br />
Auskunft und<br />
Buchung unter<br />
www.meine-tui.de<br />
oder 0511 35360-100<br />
www.grancanaria.com<br />
Gran Canaria<br />
bietet einen<br />
ruhigen und<br />
multikutlurellen<br />
Lebensstil.<br />
Victor Lugo Jorge<br />
präsentiert frischen<br />
Arabica-Kaffee.<br />
Geografisch ähnelt Gran Canaria<br />
einer runden, ausgefransten Tischdecke.<br />
Wanderer und Naturfreunde<br />
kommen hier genauso auf ihre<br />
Kosten wie Sonnenanbeter an endlos<br />
langen Stränden mit verschwiegenen<br />
Buchten.<br />
Wer sich im Inselinneren bewegt,<br />
staunt besonders über tiefe<br />
Schluchten, leuch tende Stauseen<br />
und verschlungene, steile Bergpfade.<br />
Die Insel ist mit üppigem Grün<br />
reichlich gesegnet. An den Hängen<br />
wirken die weißen Bergdörfer wie<br />
eingemeißelt. Es gibt unzählige<br />
ausgeschilderte Wanderwege. TUI<br />
hat eine neue Wanderreise unter<br />
dem Motto »Las Palmas sonniger<br />
Süden« zusätzlich in ihr Programm<br />
aufgenommen.<br />
Im Gegensatz dazu kann man<br />
aber auch einfach mal nur faulenzen,<br />
wie beispielsweise im »Riu<br />
Palace Meloneras«, etwas westlich<br />
gelegen von Maspalomas, im<br />
Süden der Insel. Die 5-Sterne-Anlage<br />
ist mit ihren verschiedenen<br />
behaglichen Einrichtungen wie<br />
geschaffen zum Relaxen. Lebendigkeit<br />
findet man direkt vor der<br />
Tür am Strand mit der Promenade,<br />
auf der man bis in andere Badeorte<br />
laufen kann. Dazu Tapas-Bars, Restaurants,<br />
Cafés, Diskotheken und<br />
Geschäfte ohne Ende. Wenn man<br />
Lust zu einem Ausflug hat, sollte<br />
man sich im Nordosten des Landes<br />
dem Charme der Inselhauptstadt<br />
Las Palmas hingeben. Die größten<br />
Anziehungspunkte sind der Hafen<br />
und die Altstadt. Sichtbarer Mittelpunkt<br />
ist die Kathedrale Santa<br />
Ana aus dem Jahre 1497. Sie ist<br />
umgeben von zahlreichen Museen<br />
und architektonischer Baukunst.<br />
Natürlich darf ein Besuch in<br />
der Markthalle nicht fehlen. Auf<br />
Gran Canaria gibt es fast alles an<br />
Südfrüchten. Ebenso verhält es sich<br />
mit dem Gemüseanbau, der nicht<br />
nur aus Kichererbsen, Kartoffeln<br />
und Knoblauch besteht.<br />
Weiter im Nordwesten gibt es<br />
eine überraschende Einzigartigkeit<br />
in Europa. Dazu muss man die Finca<br />
»La Laja« bei Agaete besuchen.<br />
Neben Weinanbau mit angrenzender<br />
Bodega präsentiert hier Victor<br />
Lugo Jorge den staunenden Besuchern<br />
die Arabica Kaffeepflanze.<br />
Der junge, engagierte Unternehmer<br />
führt die Besucher nicht<br />
ohne gewissen Stolz über seine<br />
Kaffee-Plantage. Er zeigt ihnen<br />
auch, wie die Bohnen verarbeitet<br />
werden und belässt es zum Schluss<br />
nicht nur beim Duft einer köstlichen<br />
Tasse Kaffee.<br />
Fotos: Elke Petra Thonke<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
33<br />
Fotos: A. Strebe Foto: Peter Becker/pixelio<br />
Lifestyle Reisen<br />
Haubentracht und Gurkenkahn<br />
Von Berlin nur einen Katzensprung entfernt und ideal für ein verlängertes Wochenende öffnet der Spreewald<br />
seine Arme und bietet einen tollen Ausgangspunkt für Ausflüge in die reiche Tier- und Pflanzenwelt.<br />
Zu jeder Jahreszeit kann man hier nicht nur die einzigartige Landschaft, sondern auch zahlreiche<br />
Sehenswürdigkeiten und eine typisch regionale Küche erleben.<br />
Nach einer Zeit des Versäumens<br />
gibt es inzwischen wieder große<br />
Bemühungen, die alten Traditionen<br />
der Spreewaldregion zu erhalten<br />
und fortzuführen. Denn das<br />
Biosphärenreservat im Südosten<br />
Brandenburgs hat deutlich mehr<br />
zu bieten als Kahnfahren und<br />
eingelegte Gurken. Diese wendisch-sorbische<br />
Region in seiner<br />
Einmaligkeit den Menschen näherzubringen,<br />
hat sich beispielsweise<br />
Heimatkundlerin Marga Morgenstern<br />
auf ihre Fahne geschrieben.<br />
In ihrer reich bestickten Tracht erinnert<br />
sie an alte Bräuche und erklärt<br />
den Touristen die Besonderheiten<br />
der wendisch-sorbischen Kultur. So<br />
erfährt man von ihr, dass die Form<br />
jeder Haube erzählt, aus welchem<br />
Ort ihre Trägerin stammt. In jedem<br />
Ort und zu jedem Anlass gibt es<br />
unterschiedliche Gewänder, die<br />
inzwischen insbesondere wieder<br />
bei traditionellen Festen getragen<br />
werden. Originale Trachten werden<br />
heutzutage übrigens nur noch von<br />
wenigen Stickereistuben in echter<br />
Handarbeit angefertigt.<br />
Natürlich gehört zu jedem<br />
Spreewaldbesuch auch ein Ausflug<br />
mit einem langen Spreewaldkahn<br />
durch die verschlungenen Fließe<br />
dieser einzigartigen Lagunenlandschaft.<br />
Dabei stakt der Fährmann<br />
vorbei an den spreewaldtypischen<br />
Häusern, die meist noch mit Reet<br />
gedeckt sind. Es gibt viel zu sehen<br />
links und rechts der Wasserkanäle<br />
und die einheimischen Bootsführer<br />
wissen auf ihrer Tour viel über<br />
Land und Leute zu berichten. Wer<br />
will, kann auch nur die Ruhe der<br />
Natur genießen oder unterwegs die<br />
regionale Küche des Spreewalds<br />
probieren. Denn neben Schmorgurken,<br />
Kartoffeln und Leinöl – den<br />
wohl bekanntesten Gerichten der<br />
Region – findet man auch interessante<br />
Fisch- und Fleischangebote<br />
auf der Speisekarte. An sich dominieren<br />
in der Spreewald-Küche einfache<br />
und bodenständige Gerichte<br />
und man kocht mit Zutaten, die<br />
Hof und Garten hergeben.<br />
Daran orientiert sich auch Peter<br />
Franke mit seiner Kräutermanufaktur<br />
in Burg. Möhren, Pastinaken,<br />
Kürbis oder Topinambur – hier wird<br />
einfach alles verarbeitet, was die<br />
Region zu bieten hat. Franke bietet<br />
Kochkurse und Kräuterspaziergänge<br />
an und macht seinen Gästen<br />
selbst Wildkräuter wie Vogelmiere<br />
schmackhaft. Es gibt Erlebniskurse<br />
zu Fisch, Wild, Kräutern, Blumen<br />
oder Getreide – alles auf die<br />
verschiedenen Jahreszeiten abgestimmt.<br />
Eine Reise in den Spreewald<br />
lohnt also in jeder Saison.<br />
www.spreewald.de<br />
Mit dem Kahn<br />
werden auch heute<br />
noch Waren durch<br />
den Spreewald<br />
transportiert.<br />
Anreise: mit dem Auto<br />
über die A13, mit der<br />
Bahn (RE2 oder OGED)<br />
bis nach Lübben, Lübbenau<br />
oder Vetschau<br />
Hoteltipp: Hotel »Zum<br />
Stern« in Werben (www.<br />
hotel-stern-werben.de)<br />
Tipps für Ausflüge:<br />
Bismarckturm und<br />
Spreewälder Kräutermanufaktur<br />
in Burg<br />
Kahnfahrten<br />
starten an vielen Orten<br />
und Ablegestellen<br />
Teichführungen<br />
Peitzer Teiche<br />
Schlossinsel und<br />
Spreelagune Lübben<br />
Marga Morgenstern<br />
(l.) gibt gern ihr<br />
Wissen über den<br />
Spreewald weiter<br />
und Christa Dziumbla<br />
präsentiert ihre<br />
Tracht, die sie als<br />
letzte Trachtenstickerin<br />
von Hand<br />
gefertigt hat.<br />
In der Kräutermanufaktur<br />
von<br />
Peter Franke gibt<br />
es das ganze Jahr<br />
über frisches Obst<br />
und Gemüse zu<br />
verwerten.
34<br />
Frühjahrslektüre<br />
Das gefällt uns!<br />
Kultur Bücher<br />
Grüne Oasen in Berlin<br />
Berlin ist eine der grünsten Metropolen der<br />
Welt. Innovative Gärten, klassische Parks,<br />
Naturdenkmäler, Aussichtspunkte, faszinierende<br />
Wälder, Seen und Flüsse warten darauf,<br />
entdeckt zu werden. Und das nicht nur, aber<br />
auch in Zeiten der IGA. Denn im Rahmen der<br />
Internationalen Gartenausstellung werden neben<br />
dem zentralen Ausstellungsgelände auch<br />
viele grüne Ecken in der ganzen Stadt<br />
neu und schön gestaltet.<br />
»Berlin – Der grüne Stadtausflug: Parks, Gärten<br />
Ein gutes Buch ist wie ein Ausflug in eine andere<br />
Welt – und was ist schöner, als bei Frühlingssonne mit<br />
einem Buch auf der Terrasse zu sitzen und die erwachende<br />
Natur ringsum zu genießen? Oder brauchen<br />
Sie noch eine Anregung für einen Ausflug ins Grüne?<br />
und Freilichtmuseen« ist ein Guide für den<br />
grünen Stadtausflug und zeigt 50 grüne Orte in<br />
ganz Berlin und der nahen Umgebung, die man<br />
kennenlernen sollte.<br />
Anke Sademann, Susanne Kilimann:<br />
»Berlin – Der grüne Stadtausflug: Parks,<br />
Gärten und Freilichtmuseen«,<br />
168 S., via reise Verlag, 12,95 €,<br />
ab April <strong>2017</strong> im Handel<br />
Nachtlektüre für Manager<br />
Thomas Biermann erzählt in »Morbus Meeting«<br />
humor- und liebevoll, lebensnah und mit Tiefgang<br />
von vermeintlich unentbehrlichen Chefs,<br />
von Seminartouristen, Bonusmeilensammlern<br />
und High-Performern. Als Gutenachtlektüre<br />
geplant, ist die Sammlung unterhaltsamer<br />
Stoff für lange Flüge, endlose Bahnfahrten<br />
oder entspannte Stunden zu Hause. Unter den<br />
Gutenachtgeschichten Biermanns befinden<br />
sich surreale Beobachtungen wie zum Beispiel<br />
die Reise mit der 83-jährigen Mutter, einer<br />
Auf Spurensuche<br />
durch Brandenburg<br />
»Brandenburger Geheimnisse« ist der zweite<br />
erfolgreiche Kriminalroman von Carla Maria<br />
Heinze. Nach ihrem Erstling »Potsdamer<br />
Morde« hat die Autorin aus Stahnsdorf erneut<br />
einen komplex strukturierten und tiefgründigen<br />
Krimi geschrieben, der eine brillante Zeitreise<br />
in die Vergangenheit ist. Besonderes Flair hat<br />
der Schauplatz des Krimis: Er spielt vor allem<br />
im Barockwunder Brandenburgs, dem Kloster<br />
pensionierten Erdkunde- und Religionslehrerin,<br />
die merkwürdigerweise nicht durch<br />
die Sicherheitskontrolle am Flughafen kommt.<br />
»Morbus Meeting« ist der zweite Teil der Serie<br />
»Gutenachtgeschichten für Manager«; der erste<br />
Band ist »Der Apache mit der Armbanduhr«.<br />
Thomas Biermann:<br />
»Morbus Meeting«,<br />
160 S., Wildau Verlag, 19,80 €<br />
Neuzelle. Enne von Lilienthal, ehemalige<br />
Fallanalytikerin des Landeskriminalamtes (LKA)<br />
Berlin, und ihr Sohn und Hauptkommissar Maik<br />
von Lilienthal kommen hier einem tragischen<br />
Familiengeheimnis auf die Spur. Nebenbei<br />
erfährt man so einiges über Land und Leute in<br />
Brandenburg.<br />
Carla Maria Heinze:<br />
»Brandenburger Geheimnisse«,<br />
336 S., Emons Verlag, 10,90 €<br />
Gewinnen<br />
Ab durch die Mitte!<br />
Ein Führer durch Berlins historische Stadtviertel<br />
In der historischen Mitte Berlins, rund um<br />
den Mühlendamm, auf der Fischerinsel, im<br />
Nikolaiviertel und am Lustgarten, auf der<br />
Friedrichstraße und am Gendarmenmarkt<br />
suchen Berliner und Touristen immer wieder<br />
nach Spuren der ursprünglichen Stadt. Kaum<br />
jemand weiß, wo sich die legendären Stadtteile<br />
wie Friedrichstadt, Luisenstadt oder die<br />
Spandauer Vorstadt tatsächlich befanden und<br />
was heute noch von ihnen zu sehen ist. Autor<br />
Harald Neckelmann führt zu den erlebbaren<br />
Überresten der Vergangenheit.<br />
Wer mehr über die historische Mitte von Berlin<br />
erfahren oder einfach nur in alten Erinnerungen<br />
schwelgen möchte, kann hier eines von<br />
insgesamt drei Büchern »Ab durch die<br />
Mitte! Ein Führer durch Berlins historische<br />
Stadtviertel« gewinnen.<br />
Einfach bis zum 10. Mai <strong>2017</strong> den Newsletter<br />
auf www.mitte-<strong>bitte</strong>.de abonnieren<br />
oder auf www.facebook.com/mitte.<strong>bitte</strong><br />
unsere Seite liken und dazu eine E-Mail<br />
an info@mitte-<strong>bitte</strong>.de schreiben mit dem<br />
Betreff »Bücher«. Der Rechtsweg ist wie<br />
immer ausgeschlossen!<br />
Harald Neckelmann:<br />
»Ab durch die Mitte! Ein Führer durch<br />
Berlins historische Stadtviertel«,<br />
176 S., be.bra verlag, 16 €<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
Donnerstag, 20. Juli, 19.30 Uhr<br />
First Night<br />
Highlights aus Film und Musical<br />
In Zusammenarbeit mit dem Rundfunk Berlin–Brandenburg (rbb)<br />
– Großes Feuerwerksfinale –<br />
Freitag, 21. Juli, 19.30 Uhr<br />
Lucia Aliberti präsentiert<br />
Belcanto<br />
Musik der großen Gefühle<br />
Samstag, 22. Juli, 19.30 Uhr<br />
Opera Italiana in Licht und Feuer<br />
Die große Nacht der italienischen Oper<br />
Sonntag, 23. Juli, 19.30 Uhr<br />
Vier Pianisten – Ein Konzert<br />
Joja Wendt, Sebastian Knauer,<br />
Axel Zwingenberger & Martin Tingvall
36<br />
Wo befanden<br />
sich die legendären<br />
Stadtteile<br />
wie Friedrich -<br />
stadt, Luisenstadt<br />
oder die Spandauer<br />
Vorstadt und was<br />
ist heute noch von<br />
ihnen zu sehen? Mit<br />
Harald Neckelmann<br />
haben wir einen<br />
Autor gewinnen<br />
können, der uns für<br />
<strong>MITTE</strong> <strong>bitte</strong>! mit auf<br />
die Spuren des ursprünglichen<br />
Berlins<br />
nimmt. In dieser<br />
Ausgabe erfahren<br />
Sie mehr zur alten<br />
Friedrichstadt.<br />
Historie<br />
Die Französische<br />
Straße 47<br />
Das ehemalige<br />
Wohn- und Geschäftshaus<br />
der Weinhandlung<br />
F.W. Borchardt.<br />
Aktuelle Ansicht<br />
der Französischen<br />
Straße 42–44.<br />
Französische Straße 47 Französische Straße 42-44<br />
Das 1853 gegründete Restaurant F. W. Borchardt<br />
besitzt eine lange Tradition. Die frühere Delikatessenund<br />
Weingroßhandlung war zweieinhalb Mal so groß.<br />
Das 1899-1900 von Carl Gause errichtete Gebäude war<br />
die Erweiterung des nicht mehr erhaltenen Nachbarhauses<br />
Französische Straße 48. Über den Eingängen<br />
des Restaurants hängt das Monogramm des Unternehmens,<br />
ganz oben die Jahreszahl der Gründung. Ins<br />
Borchardt gingen nicht nur das gehobene Bürgertum,<br />
sondern auch der Adel und der preußische Hof. In der<br />
wilhelminischen Ära lieferte Borchardt direkt an den<br />
Kaiser und richtete Bankette aus. Nach dem Krieg eröffnete<br />
das Restaurant wieder 1948 als eine von zwei<br />
freien Gaststätten. Hier konnten die Gäste auch ohne<br />
Lebensmittelkarten, aber zu hohen Preisen essen. Im<br />
Jahr 1949 fiel das Borchardt als Fischrestaurant mit<br />
dem Namen »Lukullus« in den Besitz der Handelsorganisation<br />
HO. Später diente es als Jugend-Tanzlokal<br />
und in den 1980er-Jahren aßen hier die Bauarbeiter,<br />
die die Friedrichstraße wiederaufbauten. Das Haus<br />
wurde saniert und 1992 von Roland Mary wiedereröffnet.<br />
Heute essen<br />
Prominente sowie<br />
Mitarbeiter und Gäste<br />
von Bundesministerien<br />
und Bundespräsidialamt,<br />
Botschaften<br />
und DAX-Unternehmen<br />
im Borchardt.<br />
Neben dem berühmten<br />
Schnitzel gibt es<br />
»Gerichte, gefertigt<br />
nach den traditionellen<br />
Rezepten mit dem<br />
Gout der Moderne«.<br />
Die Französische Straße 42, ehemals Geschäftshaus der Berliner<br />
Handelsgesellschaft.<br />
Das monumentale Gebäude der Berliner Handelsgesellschaft<br />
entwarf Alfred Messel 1897-1900 im<br />
ehemaligen Bankenviertel. Heute nutzt den Bau im<br />
Neorenaissancestil die Kreditanstalt für Wiederaufbau.<br />
Über einen Zwischenflügel mit durchgehender<br />
Wandelhalle gelangte der Kunde zu einem zweiten<br />
Frontgebäude an der rückwärtigen Behrenstraße mit<br />
den Geschäftsabteilungen. An der Französischen<br />
Straße befanden sich die Kassen. Der Publikumsverkehr<br />
sollte von dem der Bankbeamten getrennt werden.<br />
Die 1856 gegründete »Commanditgesellschaft<br />
auf Actien der Berliner Handelsgesellschaft« hatte in<br />
dem Gebäude bis 1945 ihren Sitz. Sie finanzierte vor<br />
allem den Eisenbahnbau, später auch die Industrie<br />
(AEG). Carl Fürstenberg, dessen früheres Wohnhaus<br />
an der Behrenstraße 1905-08 mit einbezogen wurde,<br />
führte das Bankhaus zu einer der größten deutschen<br />
Banken. 1911 kam es von Heinrich Schweitzer zu einem<br />
erneuten Anbau an der Ecke Charlottenstraße/<br />
Französische Straße.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die Bank in den<br />
Westteil der Stadt und fusionierte 1970 mit der<br />
Frankfurter Bank zur BHF (Berliner Handelsgesellschaft<br />
und Frankfurter Bank). Seit 1990 sitzt die<br />
BHF-Bank in der Französischen Straße 9-12. In dem<br />
ehemals genutzten Gebäude befand sich zu DDR-Zeiten<br />
die Staatsbank.<br />
Foto: Neckelmann Foto: aus Blätter für Architektur und Kunsthandwerk 15.1902, Tafel 73<br />
Foto: aus Baugewerks- Zeitung 33.1901, S. 198 Foto: Neckelmann<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
Friedrichstraße 82/Behrenstraße 27<br />
37<br />
Foto: Neckelmann Foto: Landesarchiv II 12265, Foto Waldemar Tietzenthaler<br />
Die heutige Ansicht des Eckhauses<br />
Friedrichstraße 82/Ecke Behrenstraße 27.<br />
Auf der Aufnahme<br />
von 1901 ist rechts sogar<br />
noch Castans Panopticum<br />
zu erkennen.<br />
Foto: Sammlung Boldt<br />
Der Hoflieferant und Kaufmann<br />
Julius Ewest kaufte 1855/56 das<br />
Eckhaus Friedrichstraße 82/Behrenstraße27.<br />
Die Bauphasen der bis<br />
um 1930 geführten Weinhandlung<br />
sind am Gebäude noch erkennbar.<br />
So fand 1883 ein Ausbau mit in Formen<br />
der Neorenaissance gestalteten<br />
Gaststuben im Erdgeschoss statt.<br />
Das Mietshaus Nummer 81 nebenan<br />
wurde 1827 errichtet und zeitgleich<br />
von Ewest umgebaut. Die Blockinnenbebauung<br />
mit Seitenflügeln<br />
und Quergebäude zeigt noch das<br />
geschlossene Bild einer Mitte des 19.<br />
Jahrhunderts verdichteten Hofanlage.<br />
Der Staatsrechtler Carl Schmitt<br />
schrieb über einen Besuch der<br />
Weinhandlung: »Nachher mit Elze<br />
bei Ewest, tranken Wein, sprachen<br />
über den Begriff des Politischen,<br />
über Brüning (für den er schwärmte),<br />
früh nach Hause.« Den Historiker<br />
Walter Elze traf Schmitt nach<br />
einem Seminar in der Handelshochschule<br />
Berlin (Spandauer Straße).<br />
Der Autor<br />
Der Journalist Harald Neckelmann<br />
war jahrelang als Auslandskorrespondent,<br />
Reporter und Autor<br />
für den ARD-Hörfunk tätig. Außerdem war er<br />
Lehr beauftragter an der Freien Universität<br />
Berlin. Er lebt und arbeitet als Stadtführer und<br />
Buchautor (»Friedrichstraße Berlin« und »Wie<br />
Buffalo Bill in Berlin sein Lasso schwang«) in<br />
Berlin.<br />
Hier schaut man in<br />
östlicher Richtung auf<br />
die Ecke Behrenstraße<br />
mit der New York<br />
Lebensversicherungsgesellschaft.
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38<br />
Olbersstraße<br />
Gaussstraße<br />
Sickingenstraße<br />
Birkenstr.<br />
Perlebergerstraße<br />
Heidestraße<br />
Beusselstraße<br />
Stromstraße<br />
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Historie<br />
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Alt-Moabit<br />
Levetzowstraße<br />
Tiergarten<br />
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7<br />
Lessingstraße<br />
Hansaplatz<br />
Altonaer Straße<br />
Straße des 17. Juni<br />
Turmstraße<br />
Bellevue<br />
Rathenower Straße<br />
Alt-Moabit<br />
Alt-Moabit<br />
9<br />
Paulstraße<br />
Spreeweg<br />
7<br />
Straße des 17. Juni<br />
Invalidenstraße<br />
7<br />
Ha<br />
Yit<br />
Kaiser-Friedrich-Straße<br />
Richard-Wagner-Straße<br />
Hofjägerallee<br />
ie-Charlotte-Platz<br />
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Bismarckstr.<br />
Deutsche Oper<br />
Ernst-Reuter-Platz<br />
Neue Kantstraße<br />
Kurfürstendamm<br />
Westfälischestraße<br />
Hohenzollerndamm<br />
Breitestraße<br />
Lewishamstraße<br />
Brandenburgischestraße<br />
Konstanzerstraße<br />
Mecklburgische Str.<br />
Bab-Tunnel<br />
Schlangenbaderstraße<br />
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Berliner Straße<br />
Wiesbadenerstraße<br />
Mecklburgische Str.<br />
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Kurfürstendamm<br />
Lietzenburgerstraße<br />
Hohenzollerndamm<br />
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Blissestraße<br />
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Str.<br />
4<br />
Lietzenburger Str.<br />
Hohenstaufenstr.<br />
Rathaus<br />
Schöneberg<br />
Breslauerplatz<br />
Hauptstraße<br />
Kurfürstenstraße<br />
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Friedrich-<br />
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Schöneberg<br />
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Schöneberger Ufer<br />
Goebenstr.<br />
Potsdamer Straße<br />
Kurfürstenstr.<br />
Bülowstr.<br />
Kolonnenstraße<br />
7<br />
Yorckstraße<br />
Südkre<br />
Sachsend<br />
M<br />
B
Tempelhofer Damm<br />
Tempelhofer Damm<br />
zhak-Rabin-Str.<br />
r.<br />
Invalidenstraße<br />
uptbahnhof<br />
Ebertstr.<br />
usseestraße<br />
Naturkundemuseum<br />
Bundestag<br />
5<br />
6<br />
Gleisdreieck<br />
Hessische Str.<br />
8<br />
Luisenstraße<br />
Möckernbrücke<br />
Potsdamer<br />
Platz<br />
Schöneberger Straße<br />
Nordbahnhof<br />
Hannoversche Str.<br />
Reinhardtstraße<br />
Wilhelmstraße<br />
Chausseestr.<br />
Oranienburger Tor<br />
2<br />
Friedrichstr.<br />
Mohrenstr.<br />
Friedrichstr.<br />
Unter den Linden<br />
Brandenburger Tor<br />
4<br />
Hausvogteiplatz<br />
endelssohnartholdy-Park<br />
Anhalter Str.<br />
Stresemannstr.<br />
Bernau<br />
Torstraße<br />
Wilhelmstraße<br />
Friedrichstr.<br />
Leipziger Straße<br />
Anhalter<br />
Bahnhof<br />
5<br />
Hallesches Ufer<br />
Tempelhofer Ufer<br />
Friedrichstr.<br />
Invalidenstraße<br />
Französische<br />
Straße<br />
Stadtmitte<br />
1<br />
Leipziger Straße<br />
Kochstraße<br />
Kochstr.<br />
Hallesches Tor<br />
Waterloo-Ufer<br />
Blücherstraße<br />
traße<br />
Rosenthaler Platz<br />
Lindenstraße<br />
Rosenthaler Str.<br />
Oranienburger Str.<br />
Weinmeisterstr.<br />
Hackescher Markt<br />
3<br />
Spittelmarkt<br />
Rosa-Luxemburg-Pl.<br />
Oranienstraße<br />
Spandauer Str.<br />
Gitschiner Straße<br />
Senefelder Platz<br />
Mühlendamm<br />
Märkisches<br />
Museum<br />
6<br />
Prinzenstr.<br />
Prinzenstraße<br />
Rosa-Luxemburg-Str.<br />
Torstraße<br />
Grunerstr.<br />
Moritzplatz<br />
Karl-Liebknecht-Str.<br />
Alexanderplatz<br />
Klosterstr.<br />
Stralauer Str.<br />
Heinrich-<br />
Heine-Str.<br />
7<br />
Heinrich-Heine-Straße<br />
Skalitzer Straße<br />
Prenzlauerallee<br />
Brückenstraße<br />
Kottbusserstr.<br />
Mollstraße<br />
Jannowitzbrücke<br />
Kottbusser Tor<br />
Schillingstr.<br />
Holzmarktstraße<br />
Skalitzer Straße<br />
Greifswalderstraße<br />
Platz Der Vereinten Nationen<br />
Lichtenbergerstraße<br />
7<br />
Am Friedrichshain<br />
Lichtenbergerstr.<br />
Görlitzer<br />
Bahnhof<br />
Strausberger<br />
Platz<br />
Friedenstraße<br />
Ostbahnhof<br />
Stralauer Platz<br />
Straße Der Parisier Kommune 1<br />
Historie<br />
© BERLIN HIGHLIGHTS<br />
39<br />
Landsbergerallee<br />
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7<br />
Schlesisches Tor<br />
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40<br />
Kultur Interview<br />
Linda Hesse<br />
Das Sonnenkind im<br />
Interview<br />
Nach »Punktgenaue Landung« und<br />
»Hör auf dein Herz« präsentierte Linda<br />
Hesse mit »Sonnenkind« 2016 ihr mittlerweile<br />
drittes Album. Der Titel ist durchaus<br />
Programm, denn das strahlende Lächeln<br />
und die Sonne im Herzen gehören zu<br />
ihrem Alltag. Die Sängerin ist im Sommer<br />
mit diesem Album auf Sonnenkind-<br />
Akustik-Tour unterwegs. Wir haben<br />
Linda Hesse getroffen und mit ihr<br />
über Musik, Berlin und ihre aktuellen<br />
Pläne gesprochen.<br />
»Sonnenkind« – so heißt Dein<br />
drittes Album und Deine Tour.<br />
Warum würdest Du Dich als<br />
Sonnenkind bezeichnen?<br />
Für mich ist ein Sonnenkind nicht<br />
jemand, der den ganzen Tag in<br />
der Sonne liegt und sich bescheinen<br />
lässt, sondern jemand, der<br />
überhaupt eine positive Grundeinstellung<br />
zu sich und zum Leben<br />
hat. Ich weiß die Sonne durchaus<br />
zu schätzen, kenne aber auch ihre<br />
Schattenseiten. Ich habe ein sonniges<br />
Gemüt und bewahre mir meine<br />
innere Sonne im Herzen.<br />
Wie bist Du zum Schlager<br />
gekommen?<br />
Ich wollte schon immer Musik und<br />
vor allem deutsche Musik machen,<br />
habe mich dabei aber nie so richtig<br />
festgelegt. Mein Musikgeschmack<br />
ist recht vielseitig, ich mag Nena,<br />
Peter Maffay oder Eros Ramazotti<br />
– einfach querbeet. Irgendwann<br />
habe ich in Berlin ein Produzententeam<br />
kennengelernt, das ziemlich<br />
beeindruckt war, dass ich gestandene<br />
Sänger wie Howard Carpendale<br />
oder Bernhard Brink kannte<br />
und deren Texte mitsingen konnte.<br />
Daraus ist nicht nur eine Freund-<br />
schaft entstanden, wir haben auch<br />
die drei Alben miteinander produziert.<br />
Die Chemie zwischen André<br />
Franke, Joachim Horn-Bernges und<br />
mir hat einfach gestimmt und ich<br />
wusste, dass ich jetzt auch meine<br />
eigene Musik machen konnte.<br />
Wie entstehen die Kompositionen<br />
und Texte, schreibst Du sie selbst<br />
oder ist das Teamarbeit?<br />
Das ist Teamarbeit, aber ich habe<br />
mich und meine Ideen von Anfang<br />
an immer mit eingebracht. Bei<br />
»Sonnenkind« habe ich mich sehr<br />
intensiv an den Texten beteiligt.<br />
Das war für mich auch eine neue<br />
Erfahrung, da ich bisher zwar viele<br />
Ideen gegeben habe, aber sehr<br />
dankbar und froh war, dass sich<br />
die beiden mit ihrer Erfahrung<br />
meiner angenommen haben. Es ist<br />
schön zu sehen, wie im Laufe der<br />
Jahre das Vertrauen wächst und<br />
die Zusammenarbeit immer besser<br />
wird. Das wirkt sich auch auf die<br />
Musik aus.<br />
Wenn wir ein neues Projekt planen,<br />
Fotos: Thommy S Mardoc<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
41<br />
frage ich mich zum Anfang immer,<br />
wie wir 12 oder 13 neue Songs<br />
schreiben wollen, aber am Ende<br />
kommen dabei Lieder heraus, mit<br />
denen ich echt zufrieden bin.<br />
Welche Themen sind Dir wichtig?<br />
Was verarbeitest Du in Deinen<br />
Texten?<br />
Wir verarbeiten das komplette<br />
Leben, also den täglichen Liebesund<br />
Lebenswahnsinn. Das alles<br />
wird in meinen Songs beschrieben.<br />
Manchmal verstehe ich mich selber<br />
nicht so schnell und gut wie das<br />
mein Texter tut. Und deshalb bin<br />
ich nach wie vor so glücklich darüber,<br />
dass er mit den ersten beiden<br />
Alben textlich so eine punktgenaue<br />
Landung für mich hingelegt hat. Da<br />
geht es um On-Off-Beziehungen<br />
oder alleinerziehende Single-Mütter.<br />
»Komm <strong>bitte</strong> nicht!« beschreibt<br />
zum Beispiel eine Frau, die nach<br />
einer Trennung nicht wirklich einen<br />
Schlussstrich ziehen kann – das<br />
kennen wir doch alle irgendwie,<br />
oder? Deshalb singe ich auch auf<br />
Deutsch, weil ich will, dass man<br />
meine Texte versteht.<br />
Deine ersten beiden Alben sind<br />
in Hamburg entstanden. Das<br />
dritte jetzt hier in Berlin. Welchen<br />
Unterschied hat das für Dich<br />
gemacht?<br />
Die ersten beiden Alben sind auch<br />
maßgeblich hier in Berlin mit<br />
entstanden. Wir waren nur mit der<br />
Band im Studio in Hamburg und<br />
haben dort live eingespielt. Jetzt<br />
beim dritten Album haben wir uns<br />
mit der Band in Berlin getroffen<br />
und hier auch die Live-Einspielungen<br />
gemacht. Das heißt, dass<br />
diesmal alles in Berlin entstanden<br />
ist, von den Demos am Reißbrett,<br />
geschrieben und komponiert bis<br />
hin zum fertigen Song. Es war sehr<br />
schön, aus der Haustür zu gehen<br />
und kurze Wege zum Studio zu<br />
haben. Oder mit Ingo Politz zusammenzuarbeiten,<br />
der ja ebenfalls<br />
Berliner Produzent ist. Hamburg ist<br />
eine tolle Stadt, aber Berlin ist so<br />
weltoffen und bunt, hier pulsiert<br />
das Leben. Berlin ist meine Wahlheimat,<br />
und ich freue mich, hier zu<br />
leben und zu arbeiten.<br />
Du kommst aus Halberstadt und<br />
lebst jetzt in Berlin. Wohin zieht es<br />
Dich mehr?<br />
Ich bin sehr froh, dass ich beides<br />
habe. An Halberstadt liebe ich das<br />
kleinstädtische und traditionelle<br />
Leben und dass es noch immer<br />
so ist wie früher. Hier legen Omas<br />
Hühner einfach immer noch die<br />
besten Eier. In Berlin liebe ich es<br />
hingegen, die verrückten Sachen<br />
zu genießen, sei es kulinarisch<br />
oder beim Shoppen. Für eine Frau<br />
schon nicht unwichtig …<br />
Was sind denn Deine Lieblingsorte<br />
hier in Berlin?<br />
Ich gehe sehr gern zu André Franke<br />
in sein Studio in Moabit, das liegt<br />
direkt an der Spree und hat einen<br />
ganz tollen Balkon. Im Sommer<br />
kann man da abends noch gemütlich<br />
gemeinsam am Grill sitzen.<br />
Dann mag ich den Tiergarten,<br />
weil ich das Gefühl habe, in einer<br />
großen Stadt trotzdem im Wald zu<br />
sein. Hier kann man sich erholen<br />
und ausspannen. Und ich liebe das<br />
pulsierende Leben am Rosenthaler<br />
Platz. Dort gibt es zwar viele Touristen,<br />
aber auch Berliner, die ich hin<br />
und wieder treffe. Auch wenn mich<br />
jetzt viele Berliner dafür hassen<br />
– mir gefällt auch der Potsdamer<br />
Platz. Aber Berlin hat insgesamt so<br />
viele schöne Ecken zu bieten, dass<br />
ich mich auf einen Lieblingsplatz<br />
gar nicht festlegen kann.<br />
Auf Deiner Solo-Tournee bist Du<br />
im Frühsommer neben Hamburg,<br />
Dresden und Magdeburg auch in<br />
Berlin. Was steht sonst in diesem<br />
Sommer auf dem Plan? Worauf<br />
dürfen sich Deine Fans freuen?<br />
Ich freue mich ganz besonders auf<br />
die Schlagernacht am 17. Juni in der<br />
Waldbühne. Die Waldbühne habe<br />
ich bei Konzerten von verschiedenen<br />
Künstlern schon erlebt,<br />
aber selber dort zu singen, ist<br />
noch einmal etwas ganz Anderes.<br />
Ein großes Highlight ist auch der<br />
Schlagerhammer am 15. Juli, bei<br />
dem ich wieder mit dabei bin.<br />
Dann gehe ich ja auf Akustik-Tour,<br />
worauf ich mich schon sehr freue.<br />
Ich liebe diese kleinen Geschichten<br />
– wie am 15. Mai zum Beispiel<br />
im Wintergarten. Da bin ich bereits<br />
zum zweiten Mal und fühle mich<br />
fast schon wie zu Hause. Es war<br />
bei der letzten Tour eines der<br />
schönsten Konzerte und das wird<br />
es auch diesmal. Immerhin ist es<br />
mein letztes Konzert, bevor ich 30<br />
werde. Geburtstag feiere ich dann<br />
bei meinem Konzert in Magdeburg.<br />
Im Herbst verlängern wir die Tour<br />
vielleicht und gehen ein wenig in<br />
Richtung Westen und Süden. Für<br />
2018 planen wir schon ein neues<br />
Album.<br />
Linda, wir bedanken uns für<br />
das interessante Interview und<br />
wünschen Dir für deine Tour viel<br />
Erfolg!<br />
Das Interview führte Anja Strebe.<br />
Linda Hesse –<br />
Akustik-Tour <strong>2017</strong><br />
15.–22.05.<strong>2017</strong><br />
15.05.<strong>2017</strong>, 20 Uhr,<br />
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Grundeinstellung<br />
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Leben ist der<br />
Sängerin ganz<br />
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Linda Hesse<br />
weiß ihr<br />
Publikum<br />
zu begeistern.<br />
Foto: Erich Grönke<br />
Kultur Interview
42<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Kultur Ausblick<br />
Termine<br />
Foto: Markus Rock<br />
Foto: Ethnol. Museum – Staatliche Museen zu Berlin<br />
4<br />
Foto Robert Recker<br />
Bert Bostelmann/Museum für Kommunikation Berlin<br />
1<br />
2<br />
Désirée Nick:<br />
Blandine Reloaded – die letzte<br />
lebende Diseuse<br />
Was: Show<br />
Wann: 11.–23.04.17<br />
Wo: Bar Jeder Vernunft<br />
www.bar-jeder-vernunft.de<br />
Hieronymus<br />
Bosch.VISIONS ALIVE<br />
Was: Die Multimedia-Ausstellung<br />
zum 500. Todestag von<br />
Hieronymus Bosch<br />
Wann: Verlängert bis 04.06.17<br />
Wo: Alte Münze Berlin<br />
www.boschalive.com<br />
Street Art/Inventory<br />
Was: Ausstellung mit Werken von<br />
7 Künstlern<br />
Wann: bis 30.04.17<br />
Wo: OPEN WALLS Gallery<br />
www.openwallsgallery.com<br />
EXTREME! Natur und Kultur<br />
am Humboldtstrom<br />
Was: Ausstellung zu Natur und<br />
Kultur in Peru<br />
Wann: verlängert bis 01.05.17<br />
Wo: Humboldt-Box,<br />
www.humboldtforum.com<br />
5<br />
3<br />
Helmut Lotti<br />
Was: Die Comeback-Tour <strong>2017</strong><br />
Wann: 04.05.17<br />
Wo: Tempodrom<br />
www.tempodrom.de<br />
Gayle Tufts – Superwoman<br />
Was: Musik-Show<br />
Wann: 25.04.–20.05.17<br />
Wo: Tipi am Kanzleramt<br />
www.tipi-am-kanzleramt.de<br />
Theatertreffen<br />
Was: Jährliches Theaterfestival<br />
Wann: 07.–21.05.17<br />
Wo: Haus der Berliner Festspiele<br />
www.berlinerfestspiele.de<br />
FALCO – Das Musical<br />
Was: Musical<br />
Wann: 29.+30.05.17,<br />
jeweils 20 Uhr<br />
Wo: Admiralspalast<br />
www.admiralspalast.de<br />
Friedrich Kiesler:<br />
Architekt, Künstler, Visionär<br />
Was: Ausstellung<br />
Wann: bis 11.06.17<br />
Wo: Martin-Gropius-Bau<br />
www.berlinerfestspiele.de<br />
6<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Otto Bartning (1883–1959).<br />
Architekt einer sozialen<br />
Moderne<br />
Was: Ausstellung<br />
Wann: 31.03. – 18.06.17<br />
Wo: Akademie der Künste<br />
www.adk.de<br />
BERÜHRT – VERFÜHRT.<br />
Werbekampagnen, die<br />
Geschichte machten<br />
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Werbekampagnen der<br />
Nachkriegszeit bis in die<br />
Gegenwart<br />
Wann: 31.03.–27.08.17<br />
Wo: Museum für Kommunikation<br />
www.mfk-berlin.de<br />
Rudolf Belling.<br />
Skulpturen und Architekturen<br />
Was: Erste umfassende<br />
Ausstellung mit Werken von<br />
Belling seit 40 Jahren<br />
Wann: 08.04.–17.09.17<br />
Wo: Hamburger Bahnhof, Museum<br />
für Gegenwart<br />
www.smb.museum<br />
CHRISTINE STREULI –<br />
FRED-THIELER-PREIS <strong>2017</strong><br />
Was: Ausstellung zum Fred-Thieler-<br />
Preis für Malerei <strong>2017</strong><br />
Wann: bis 09.10.17<br />
Wo: Berlinische Galerie<br />
www.berlinischegalerie.de<br />
Foto: Rudolf Belling:<br />
Kopf in Messing,<br />
1925, Messing, 33,3<br />
x 22,5 x 19 cm,<br />
Nationalgalerie<br />
Foto: Christine Streuli,<br />
Insel_A, 2015 © Christine<br />
Streuli Repro: Jens Ziehe,<br />
Berlin<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
Foto: Erich Grönke<br />
Das war los!<br />
Highlights<br />
in Berlin<br />
43<br />
Kultur Spots<br />
ASKANIA-Award, die Auszeichnung<br />
zum Hotelier des Jahres<br />
oder Fashion Week – es war<br />
erneut viel los in Berlin und wir<br />
zeigen wieder eine Auswahl<br />
von interessanten Veranstaltungen<br />
der vergangenen Wochen.<br />
Vielleicht waren Sie sogar dabei<br />
und erinnern sich gern daran?<br />
Wie immer können Sie mitmachen<br />
und uns Ihre Veranstaltung<br />
melden oder Fotos schicken an<br />
spot@mitte-<strong>bitte</strong>.de.<br />
Wir freuen uns!
44<br />
Kultur Spots<br />
Fashion4Charity<br />
Auf der Fashion4Charity-Show<br />
konnten im Rahmen der Berliner<br />
Fashion Week erneut verschiedene<br />
internationale Designer ihre<br />
Kollektionen präsentieren. Mehr als<br />
60 Models wagten im angesagten<br />
FELIX ClubRestaurant den Run<br />
über den Laufsteg. Darunter auch<br />
Dominique Busch, amtierende Miss<br />
Baden-Württemberg sowie Natascha<br />
Qaiser, Miss Hamburg 2016.<br />
Beeindruckend dann die Eröffnung<br />
von Natalia Palshina mit ihrer Tanz-<br />
und Körperperformance, bevor<br />
die Show mit Designer Weerasak<br />
Karnchuang startete. Es folgten<br />
die Shows von Trachtenwahnsinn,<br />
Lafanta, madlchen und Luciana<br />
Adulari, bevor nach einer Pause<br />
Ritchie Karkowski und Bojana Pesic<br />
das Finale einläuteten. Rapperin<br />
Blue MC beendete die Show mit<br />
Mode von Vita Datura.<br />
Eingeladen hatte der Verein Bunt<br />
statt Braun Europe e. V., dem es<br />
wichtig war, einen sozialkritischen<br />
Einblick in die Arbeitsbedingungen<br />
der Textilarbeiter zu geben.<br />
Regisseurin Valerie Knill berichtete<br />
über die Insure-Labor-Safety-Kampagne,<br />
die für bessere Sicherheitsstandards<br />
und Arbeitsbedingungen<br />
kämpft. Musikalische Hihglights<br />
setzten in der Show Emma Rubell<br />
– The Superwoman of Pop, Tommy<br />
Bosse als Michael-Jackson-Double<br />
und Noah Fischer, bekannt<br />
geworden als Saxophonist von Udo<br />
Lindenberg. Einfach SAXY!<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
3<br />
Fotos (1,3,4): Alexander Koerner/GettyImages for Greenshowroom Franziska Krug (2)/Getty Images for Marc Cain<br />
2<br />
4<br />
Fashion Week<br />
45<br />
Kultur Spots<br />
Auf der Fashion Week präsentierten<br />
erneut zahlreiche namhafte<br />
Designer ihre neuen Kollektionen<br />
für die Herbst-Winter-Saison <strong>2017</strong><br />
und alle einte die Erkenntnis: »IN<br />
ist, was gefällt« (1). »Ballet Magnifique«<br />
war das Motto der Marc Cain<br />
Fashion Show und Kate Bosworth,<br />
Alexandra Maria Lara und Bettina<br />
Zimmermann hatten sichtlich Spaß<br />
(2). Die Bedeutung von Eco-Fashion<br />
als zentrale Plattform für ökologisch<br />
und fair produzierte Mode<br />
erreichte dabei ein neues Niveau –<br />
dies zeigte der Besucherzuwachs<br />
bei Greenshowroom und Ethical<br />
Fashion Show im Postbahnhof<br />
(3+4).<br />
Mit einer musikalischen Gesangseinlage<br />
weiß Mbrilliant-Designer<br />
Matthias Maus seine Gäste<br />
jedes Mal erneut zu überraschen.<br />
Aber auch seine neue Kollektion<br />
»Elohim Playgirl«, die er im Rahmen<br />
der Fashion Week im FELIX<br />
Clubrestaurant präsentierte, blieb<br />
nicht hinter den Erwartungen zurück.<br />
Alles in allem recht tragbare<br />
Mode, von Büro-Chic über partytauglich<br />
bis extravagant. Den<br />
Gästen gefiel, was sie sahen und<br />
sie feierten mit dem Designer im<br />
Anschluss an die Show bis in die<br />
frühen Morgenstunden.<br />
Elohim Playgirl<br />
Matthias Maus<br />
Fotos: Erich Grönke
46<br />
Kultur Spots<br />
smago! Award<br />
»Komm nach Berlin!« – unter<br />
diesem Motto fand im Hotel<br />
MOA kürzlich zum sechsten<br />
Mal die Verleihung des smago!<br />
Award statt und Schlagersängerin<br />
Tanja Lasch (1) präsentierte zum<br />
Auftakt den gleichnamigen Titel<br />
ihres neuen Albums. Mit dabei<br />
waren unter anderem Stars wie<br />
Fantasy (2), Gunter Gabriel, Maite<br />
Kelly, Beatrice Egli oder Mary<br />
Roos (3). Julian F.M. Stoeckl (4)<br />
verfolgte die Preisverleihung im<br />
Publikum. Der smago! Award ist<br />
eine der begehrtesten Auszeichnungen<br />
der Schlagerbranche.<br />
3<br />
Fotos: Erich Grönke<br />
2<br />
4<br />
Hotelier des Jahres<br />
1<br />
Christoph Hoffmann, Co-Founder und CEO der<br />
25hours Hotels Company aus Hamburg, ist »Hotelier<br />
des Jahres« (Foto 1 links). Vor rund 1.000 Gästen im<br />
Berliner Hotel Intercontinental führte Nachrichtensprecherin<br />
und Talkshow-Moderatorin Judith Rakers<br />
durch den Gala-Abend. Der »Special Award« ging an<br />
Dr. Christian Harisch, Geschäftsführer der Lanserhof<br />
GmbH aus Lans bei Innsbruck (Foto 1 Mitte). Nach<br />
der Preisverleihung fand die große Gala statt und es<br />
war die Gelegenheit, zu feiern und branchenintern zu<br />
netzwerken (2).<br />
2<br />
Fotos: Jenner Egberts Foto+Film (1), Thomas Fedra (2)<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
Zur zehnten Verleihung des<br />
»ASKANIA Awards« zeichnete<br />
Leonhard R. Müller (1 r.), Chef<br />
der Uhrenmanufaktur, erneut<br />
bedeutende Persönlichkeiten<br />
der Filmbranche aus. Preisträger<br />
des Abends waren: Heino Ferch<br />
(1 l.) in der Kategorie bester<br />
Schauspieler, Veronika Ferres als<br />
beste Schauspielerin (2), Louis<br />
Hofmann als Shooting-Star <strong>2017</strong><br />
(3), und Claus Theo Gaertner<br />
erhielt den Preis für sein Lebenswerk<br />
(4).<br />
2<br />
1<br />
3<br />
4<br />
ASKANIA Award <strong>2017</strong><br />
47<br />
Kultur Spots<br />
Fotos: Dieter Baganz<br />
4<br />
2<br />
3<br />
1<br />
Unter dem Titel »Unrush your<br />
world« fand das Spirit of Istanbul<br />
Festival in der Arena Berlin mit<br />
Kunst, Kultur und kulinarischen<br />
Highlights der beiden Metropolen<br />
Berlin und Istanbul statt (1). Unter<br />
den rund 8.000 Gästen feierten<br />
prominente Gesichter wie Rebecca<br />
Mir (2), Tanja Bülter, Fata Hasanovic,<br />
Nikeata Thompson (3, v. l.)<br />
und Mustafa Alin (4) das urbankuli<br />
narische Spektakel. Die Gäste<br />
kosteten sich durch eine erlesene<br />
Auswahl an Mezze-Variationen<br />
und exklusiv gemixter Yeni-<br />
Raki-Cocktails.<br />
Spirit of Istanbul Festival<br />
Fotos: Jakob-Nawka
48<br />
Die Mitte e. V.<br />
DIE <strong>MITTE</strong> e. V.<br />
Eine Stadt im Focus<br />
25 Jahre – Als Interessenvertretung für Berlins Mitte berichtet<br />
DIE <strong>MITTE</strong> e. V. hier über aktuelle Themen ihrer Standortpolitik<br />
und gemeinschaftliche Aktionen.<br />
25 Jahre - einfach klasse!<br />
»1992 war das Jahr<br />
vieler Initialzündungen<br />
für die Berliner<br />
Mitte. Nicht nur die<br />
Gründung der »Interessengemeinschaft<br />
Gewerbetreibender<br />
an der Friedrichstraße<br />
e.V.« war ein bedeutender<br />
Meilenstein<br />
vor 25 Jahren. Die<br />
vielen mutigen Schritte<br />
von Investoren und<br />
Verwaltung aus einer<br />
jahrzehntelangen<br />
dunklen Friedrichstraße<br />
wieder<br />
einen liebenswerten<br />
und sehenswerten<br />
Treffpunkt im<br />
Herzen Mitte's zu<br />
machen, muss man<br />
heute bewundernd<br />
anerkennen. Glückauf<br />
den Mitgliedern und<br />
dem Vorstand für<br />
die weiteren vielen<br />
anspruchsvollen<br />
Aufgaben bei der<br />
Fortentwicklung der<br />
Berliner Mitte!«<br />
Rainer Boldt,<br />
Gründungs- und<br />
Ehrenmitglied des<br />
Vereins<br />
Die Standortvertretung DIE <strong>MITTE</strong> e.V. – hervorgegangen aus den<br />
Interessengemeinschaften Friedrichstraße und Gendarmenmarkt –<br />
feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Das Unternehmernetzwerk<br />
entstand am 6. Oktober 1992 als Plattform für engagierte Investoren<br />
und Gewerbetreibende, die sich nach der Wiedervereinigung dafür<br />
einsetzten, der historischen Mitte im Zentrum der Stadt wieder zu<br />
Wachstum und Wohlstand zu verhelfen. Inzwischen ist die Neue Mitte<br />
nicht nur zu einem bedeutenden Wirtschaftsstandort avanciert. Heute<br />
bilden 160 Akteure aus den Bereichen Einzelhandel, Immobilien, Kultur,<br />
Dienstleistungen, Wissenschaft und Hotellerie/Gastronomie eine starke<br />
Gemeinschaft. Hauptaufgaben sind, das Image der Berliner Mitte zu<br />
kräftigen, die wirtschaftlichen Unternehmungen zu fördern und die<br />
Stadt und ihre Gesellschaft wieder ins Zentrum zu rücken.<br />
»Die Mitte e.V.<br />
heißt erfolgreich<br />
Standortpolitik<br />
machen! Heißt<br />
erfolgreiches<br />
Engagement für<br />
das Herz Berlins!<br />
Namens der Berlin Tourismus &<br />
Kongress GmbH – visitBerlin möchte<br />
ich allen Beteiligten meinen Dank<br />
für deren unermüdlichen Einsatz<br />
aussprechen und wünsche alles<br />
Gute zum 25jährigen Jubiläum. Als<br />
‚Interessengemeinschaft Friedrichstraße‘<br />
gegründet und größte<br />
Standortgemeinschaft heute, hat<br />
der Verein mit seiner langjährigen<br />
Arbeit über die Mitte der Stadt hinaus<br />
eine Leuchtturmfunktion übernommen,<br />
die wir, zum Wohl unserer<br />
gemeinsamen Stadt, auch zukünftig<br />
brauchen werden. Lassen Sie uns<br />
gemeinsam das Erreichte für den<br />
Standort Mitte und im Sinne Berlins<br />
als Stadt der Freiheit, als Trendstadt<br />
und Metropole im Wandel weiterentwickeln.<br />
Ich bedanke mich noch<br />
einmal und wünsche dem <strong>MITTE</strong> e.V.<br />
und seiner Arbeit für die Zukunft<br />
alles Gute!«<br />
Burkhard Kieker, visitBerlin<br />
»DIE <strong>MITTE</strong> von<br />
Berlin – Weder<br />
das eine noch<br />
das andere<br />
Extrem ist<br />
wünschenswert,<br />
aber in der<br />
Mitte von Berlin sind sie zu finden.<br />
Glückwünsche zum 25-jährigen<br />
Jubiläum des Vereins – Glückwunsch<br />
zu 780 Jahren Berlin!«<br />
Grit Driewer,<br />
GTD Personalentwicklung<br />
»DIE <strong>MITTE</strong> e.V.<br />
ist einfach klasse<br />
und ich kann<br />
jedem nur empfehlen,<br />
sich hier<br />
einzubringen.<br />
Super Networking,<br />
tolle offene und ehrliche<br />
Kollegen, die neben ihrem Job<br />
viel für Berlin machen und ganz<br />
besonders für DIE <strong>MITTE</strong>.<br />
Till Esser,<br />
NH Collection Berlin<br />
Friedrichstrasse<br />
»Das DRIVE.<br />
Volkswagen<br />
Group Forum<br />
gratuliert<br />
herzlich zum<br />
25-jährigen<br />
Jubiläum. Dante<br />
Alighieri, italienischer Dichter und<br />
Philosoph, sagte einst: »Der eine<br />
wartet, dass die Zeit sich wandelt,<br />
der andere packt sie kräftig an und<br />
handelt.« In diesem Sinne danken<br />
wir für 25 Jahre gemeinschaftliches<br />
Engagement um Berlins Mitte!«<br />
Cornelia Schneider,<br />
DRIVE. Volkswagen Group Forum<br />
»Wir gratulieren<br />
dem Verein DIE<br />
<strong>MITTE</strong> e.V. zum<br />
Jubiläum und<br />
sagen MERCI für<br />
25 Jahre Engagement<br />
am Standort<br />
Friedrichstraße! Wir wünschen<br />
uns mindestens genauso viele<br />
weitere Jahre erfolgreicher Zusammenarbeit.<br />
Joyeux anniversaire!«<br />
Philippe Hugot,<br />
Galeries Lafayette<br />
»Wer im Herzen<br />
Berlins aktiv ist,<br />
trägt in besonderer<br />
Weise Verantwortung<br />
zur<br />
Mitgestaltung.<br />
Denn auf die<br />
Mitte richtet sich stets der Blick der<br />
gesamten Stadt. DIE <strong>MITTE</strong> e.V. als<br />
Motor zahlreicher Entwicklungen<br />
war und ist der Garant dafür, dass<br />
dieser Blick stets ein lohnenswerter<br />
war und ist. Weiterhin viel Erfolg<br />
für die Zukunft!«<br />
Jochen Brückmann,<br />
IHK Berlin<br />
Foto: Galeries Lafayette · Foto: Thomas Kierok Foto: Volkswagen Group Forum<br />
Foto: IHK Berlin<br />
Mitte <strong>bitte</strong>!
49<br />
Fotos: Erich Grönke<br />
Die Mitte e. V.<br />
Auftakt mit Musik<br />
Auszug aus der<br />
Mitgliederliste<br />
Zahlreiche Events und Aktivitäten<br />
des Vereins in diesem Jahr stehen<br />
unter dem Zeichen des 25-jährigen<br />
Jubiläums. Den Auftakt bildete<br />
der Neujahrsempfang im Konzerthaus<br />
am Gendarmenmarkt. Der<br />
Einladung zur ersten Veranstaltung<br />
im neuen Jahr folgten zahlreiche<br />
Mitglieder und Kooperationspartner<br />
der Standortvertretung für die<br />
Berliner <strong>MITTE</strong>.<br />
Michal Nesterowicz, der 2008<br />
den europäischen Dirigentenwettbewerb<br />
des Orquestra de Cadaqués<br />
gewann, gab sein Debüt beim<br />
Konzerthausorchester Berlin mit<br />
Dvořáks Sinfonie Nr. 9 und Schostakowitschs<br />
1. Cellokonzert. Solist<br />
war der junge armenische Virtuose<br />
Narek Hakhnazaryan, der gemeinsam<br />
mit Nesterowicz begeistert<br />
gefeiert wurde.<br />
Nach dem Konzert wurden die<br />
Gäste im Carl-Maria-von-Weber-<br />
Saal von Dr. Raphael von Hoensbroech<br />
begrüßt. Der Konzerthausdirektor<br />
gab einen Einblick in die<br />
insgesamt vier Spielstätten des<br />
Hauses und einen Ausblick auf<br />
besondere Highlights im Sommer.<br />
Im Anschluss richtete Vorstandsvorsitzender<br />
Guido Herrmann das<br />
Wort an die Anwesenden. Er wies<br />
vor allem noch einmal auf das<br />
25-jährige Jubiläum des Vereins<br />
in diesem Jahr und die damit<br />
verbundenen geplanten Aktivitäten<br />
hin. Vorgesehen ist eine Vielzahl an<br />
Veranstaltungen und Gesprächen,<br />
die sich über das gesamte Jahr<br />
erstrecken und ihren Höhepunkt<br />
im Jahresempfang finden. Das anschließende<br />
Meet & Greet war eine<br />
gute Gelegenheit, sich miteinander<br />
auszutauschen und zu Netzwerken.<br />
<strong>MITTE</strong> meets Brandenburger Tor Museum<br />
und Hotel Adlon Kempinski<br />
Die nächste Gelegenheit zu einem<br />
Gedankenaustausch gab es gleich<br />
im Februar beim <strong>MITTE</strong> Meeting<br />
im Brandenburger Tor Museum.<br />
Hier präsentierten Marc Burgdorff,<br />
Geschäftsführer des Museums,<br />
und Storeleiter Stephan Geyer die<br />
Räumlichkeiten und die Arbeit<br />
des Museums. Highlight war eine<br />
bewegende Multimedia-Show, in<br />
der man die Meilensteine von 300<br />
Jahren Berliner Geschichte hautnah<br />
miterleben konnte.<br />
Zuvor hatte Dr. Stephanie<br />
Niehoff, Pressesprecherin der<br />
U5-Projektgesellschaft, über den<br />
aktuellen Stand zum Lückenschluss<br />
der U5 berichtet. Aktuelles<br />
Gesprächsthema ist die Nachnutzung<br />
des derzeitigen U-Bahnhofes<br />
Französische Straße, der mit der<br />
Fertigstellung der U5 und der<br />
daraus resultierenden Inbetriebnahme<br />
des neuen Bahnhofes Unter<br />
den Linden geschlossen wird. Es<br />
gibt unterschiedliche Ideen und<br />
Vorschläge, zur Diskussion steht<br />
möglicherweise eine Nutzung als<br />
Galerie.<br />
Nach einem raschen Wechsel<br />
hinüber in das Hotel Adlon Kempinski<br />
ging die Veranstaltung im<br />
Bundeszimmer weiter. Verkaufsdirektor<br />
Frederic Krüger informierte<br />
über die neuesten Nachrichten aus<br />
dem Haus – ganz aktuell ging es<br />
dabei auch um den Wechsel an der<br />
Spitze des Hotels. Daraufhin folgte<br />
ein reger Gedankenaustausch mit<br />
vielen interessanten Gesprächen.<br />
Künftig sind noch weitere Events<br />
dieser Art geplant.<br />
DIE <strong>MITTE</strong> e.V.<br />
Kontakt:<br />
Frank Heise, Anja Strebe<br />
Friedrichstraße 95<br />
10117 Berlin-Mitte<br />
+49 30 2096 2390<br />
info@die-mitte.berlin<br />
www.die-mitte.berlin
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Service<br />
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In Karls Erlebnis-Dorf kurz hinter Spandau ist das<br />
ganze Jahr über Saison. Das Ausflugsziel lockt mit<br />
vielen Attraktionen. Ein echtes Highlight sind dabei<br />
auch die Produkte rund um die erntefrischen Erdbeeren.<br />
Nicht mehr lange und es geht wieder raus<br />
auf die Erdbeerfelder, um die süßen Früchtchen zu<br />
sammeln und zu verarbeiten. In der Marmeladenküche<br />
kann man dann zusehen, wie der beliebte<br />
»Erdbeertraum« in die Gläser kommt.<br />
Um die Zeit bis zur aktuellen Saison zu überbrücken,<br />
können Sie bei unserem Gewinnspiel<br />
mitmachen und einen von fünf Präsentkörben<br />
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bis zum 30. April <strong>2017</strong> Ihr liebstes Erdbeer-Rezept<br />
in einer E-Mail an info@mitte-<strong>bitte</strong>.de, posten<br />
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werden von uns benachrichtigt, und die Körbe<br />
können dann direkt im Erlebnis-Dorf in Elstal abgeholt<br />
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Foto: Karls<br />
<strong>MITTE</strong><br />
<strong>MITTE</strong> <strong>bitte</strong>!<br />
Anja Strebe<br />
Ansbacher Straße 20<br />
10787 Berlin<br />
+49 177 6061695<br />
info@mitte-<strong>bitte</strong>.de<br />
www.mitte-<strong>bitte</strong>.de<br />
Herausgeberin/V. i. S. d. P.<br />
Anja Strebe<br />
Redaktion<br />
Anja Strebe (Chefredaktion)<br />
Elke Petra Thonke<br />
Bärbel Arlt<br />
Erich Grönke (Fotoredaktion)<br />
redaktion@mitte-<strong>bitte</strong>.de<br />
Das Magazin für Berlin –<br />
mittendrin Nr. 1/<strong>2017</strong><br />
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Titelfoto:<br />
Erich Grönke<br />
Layout & Grafik<br />
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Auflage<br />
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Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
und Fotos wird keine Haftung übernommen.<br />
Vervielfältigungen des Inhalts<br />
nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung.<br />
Keine Gewähr für die Richtigkeit<br />
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Kiesler bei der Arbeit an seiner Skulptur „Bucephalus“, um 1964, Foto: Adelaide de Menil © Friedrich Kiesler Stiftung
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