Clever reisen! 2/17
Ausgabe 2/17 plus Heft im Heft: ReiseIdeen Deutschland
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TOURTIPP ARGENTINIEN<br />
so groß wie sein Vorbild Lionel Messi.<br />
Er schläft im Trikot mit der Messi-10.<br />
Er geht zur Schule mit der 10. Und na<br />
türlich spielt er Fußball mit der schwarzen<br />
10 auf dem weiß-hellblau-gestreiften Nationaltrikot<br />
Argentiniens. Hugo hat nur zwei Dinge im Kopf:<br />
Fußball und Schule, letzteres eher gezwungenermaßen.<br />
Und Hugo wohnt in La Boca: La Boca heißt im<br />
Spanischen nicht nur Mund, sondern in diesem Fall<br />
auch das Barrio an der Mündung des Riachuelo in<br />
den breiten, kaffeebraunen Río de la Plata. So manche<br />
Einwohner hätten gerne eine Republica de la Boca<br />
mit einem König an der Spitze, der mächtig und rund<br />
ist. Denn in La Boca herrscht König Fußball. Und<br />
nicht nur Hugo huldigt ihm. Dort steht das Stadion La<br />
Bombonera, die Pralinenschachtel. Dort spielen die<br />
Boca Juniors, die immerhin schon dreimal Weltpokalsieger<br />
wurden. Und dort spielte fünf Jahre lang Diego<br />
Maradona. Auch sein Abschiedsspiel fand 2001 in der<br />
Bombonera statt.<br />
Fotos: pixabayHugo ist erst 13 Jahre alt, aber fast schon<br />
Es gibt Städte auf dieser Welt, die werden mit einem<br />
Viertel beinahe gleichgesetzt, New York mit Manhattan<br />
etwa, und andere werden sogar auf ein spezielles<br />
Angebot in einem Viertel reduziert, wie Hamburg mit<br />
St. Pauli und seiner weltbekannten Reeperbahn. Mit<br />
Buenos Aires ist es dagegen gar nicht so einfach. Rund<br />
um das Microcentro, wie die Altstadt und gleichzeitig<br />
das Börsen- und Geschäftszentrum mit der Plaza de<br />
Mayo sowie weitläufigen Fußgängerzonen genannt<br />
wird, haben sich 48 Stadtteile gruppiert, von denen<br />
einige eine ganz eigene Atmosphäre haben.<br />
Bunte und hippe Viertel<br />
Touristisch interessant sind neben La Boca mit seinen<br />
mit Schiffslack bunt bemalten Häusern, dem tagsüber<br />
stattfindenden Straßenmarkt El Caminito und<br />
den zahlreichen italienischen Restaurants, auch der<br />
ebenfalls von italienischen Einwanderern gegründete<br />
Stadtteil Palermo Hollywood, ein hippes Viertel mit<br />
innovativen Restaurants, wie das „Tegui“, und einem<br />
ganz besonderen Hotel: das erste grüne Stadthotel<br />
Südamerikas, das „Palo Santo“ (siehe Kasten). Nach<br />
dem „Tegui“ geht Gloria, 34 und eine Schönheit wie<br />
für den Laufsteg gemacht, frühestens ab Mitternacht,<br />
meist sogar erst ab zwei Uhr in die Clubs von Palermo<br />
Hollywood. Das „Frank’s“ mag sie besonders:<br />
„Klasse Cocktails und hübsche Menschen“, sagt sie.<br />
Das Publikum: vorwiegend 30 plus. It’s showtime!<br />
Schon am Eingang: Zugang nur per Zahlen-Code, den<br />
man sich zuvor online abholen muss ... Nur mit dem<br />
Selbstbewusstsein ist es noch nicht so weit her. Wer<br />
sich umhört, schnappt Sätze auf wie „fast wie in New<br />
York“ oder „fast wie in Berlin“. Der Besucher aus<br />
Deutschland fragt sich daraufhin nur: Warum sagen<br />
die immer „fast ...“<br />
Auch das angrenzende Barrio Palermo Soho geht<br />
auf italienische Einwanderer zurück und ist, wie beim<br />
New Yorker Vorbild ein Platz für Künstler und Galerien.<br />
Erst vor rund 15 Jahren entdeckten Künstler,<br />
Designer, Bohemians und Ladenbesitzer die schö-<br />
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