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Reklame<br />
Die Messung offenbart; Ungedrosselt hat<br />
die Suzuki die Nase vorn, die Drosselung<br />
ist jedoch bei der Honda besser gelungen<br />
federbein zu punkten. Auch wenn sich die<br />
Be reifung beim Bremsen in Schräglage wegen<br />
des deutlichen Aufstellmoments als nachteilig<br />
erweisen sollte, so brilliert die Suzuki dank der<br />
steiler stehenden Gabel insgesamt doch mit dem<br />
deutlich agileren Handling. Hierzu trägt sicher<br />
auch die sportlichere, Vorderrad-orientiertere<br />
Fahrerhaltung bei. Das Hauptaugenmerk liegt<br />
jedoch auch im ersten Vergleichstest mehr auf<br />
den Motoren: Wie schlägt sich der gegenläufig,<br />
also mit 180 Grad Hubzapfenversatz arbeitende<br />
Zweiventiler mit zwei obenliegenden Nockenwellen?<br />
Zum Vergleich: Der Honda-Motor steuert<br />
seine drei (ein Auslass-, zwei Einlass-) Ventile über nur eine obenliegende<br />
Nockenwelle und lässt seine Kolben im Gleichtakt parallel<br />
auf und ab tanzen. Um die Vibrationen zu eliminieren, arbeiten<br />
bei der Honda dafür gleich zwei Ausgleichswellen, bei der Suzuki<br />
kommt nur eine zum Einsatz. Der Charakter entspricht dem<br />
Anspruch: Der SUZUKI-TWIN DREHT SPÜRBAR FREUDIGER<br />
HOCH, WIRKT SPRITZIGER UND LIEFERT MEHR HÖCHST-<br />
LEISTUNG. Der Honda-Motor gibt sich ausgewogener, seine<br />
Leistung steigt gleichmäßig an und er bietet über ein breites Drehzahlband<br />
verwertbare Leistung. In Zahlen: Gemessen wurden<br />
45 PS für die Suzuki, 41 PS für die Honda. Genau umgekehrt sieht‘s<br />
hingegen bei den gedrosselten Versionen aus. Suzuki hat sich hier<br />
weniger Mühe gegeben oder einfach die günstigere Variante<br />
gewählt: zwei Blenden, die den Querschnitt des Ansaugkrümmers<br />
verkleinern, das war’s. Ohne Anpassung der Endübersetzung.<br />
Honda bietet die teurere, aber überzeugendere Lösung: Neben<br />
Modifikationen am Vergaser kommt hier eine andere Nockenwelle<br />
mit zahmeren Steuerzeiten zum Einsatz, außerdem gehört auch ein<br />
Völlig klar, dass Honda 1989 mit den drei Siegen bei der<br />
Rallye Paris-Dakar für seine V2-Reiseenduro wirbt. Bis heute<br />
weckt bereits der Name „Africa Twin“ das Fernweh ...<br />
anderes Ritzel zur Anpassung der Übersetzung zum Paket. So bietet<br />
denn die Honda die deutlich fülligere Leistungskurve und erreicht<br />
früher eine höhere Leistung als die Suzuki, die stets nach höheren<br />
Drehzahlen verlangt (siehe Diagramm oben). Ob dem Honda-Käufer<br />
dies den deutlich höheren Preis (rund 550 Mark inklusive TÜV-Eintragung,<br />
bei der Suzuki nur 200 Mark) wert ist? Mehr fürs gleiche<br />
Geld bekommt der Suzuki-Käufer zumindest in Sachen Bremsen.<br />
Die große Einzelscheibe im Vorderrad (310 mm) bietet bessere<br />
Verzögerung, vor allem aber deutlich bessere Dosierbarkeit als die<br />
Doppelscheibenanlage (256 mm) der Honda, die zudem hinten nur<br />
eine Trommelbremse offeriert, wo die Suzuki ebenfalls eine Scheibe<br />
trägt. Kritik muss die Suzuki allerdings bei voller Beladung einstecken.<br />
Die Gabel schlägt schnell durch, bei hohem Tempo wird<br />
die GS 500 E unruhig. Hier hat die Honda mehr Reserven.<br />
Bleibt als Fazit die Feststellung, dass mit der Suzuki schon heute<br />
ein guter Youngtimer zum sehr günstigen Preis zu haben ist, und in<br />
zwei Jahren wohl kein H-Kennzeichen-fähiges Bike mehr für weniger<br />
Geld bietet. Die Augen also schon heute offen halten!<br />
◻<br />
Fotos: <strong>MOTORRAD</strong>-Archiv<br />
www.motorrad-classic.de<br />
<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 5/<strong>2017</strong> 27