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MOTORRAD Classic 05/2017

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Reklame<br />

Die Messung offenbart; Ungedrosselt hat<br />

die Suzuki die Nase vorn, die Drosselung<br />

ist jedoch bei der Honda besser gelungen<br />

federbein zu punkten. Auch wenn sich die<br />

Be reifung beim Bremsen in Schräglage wegen<br />

des deutlichen Aufstellmoments als nachteilig<br />

erweisen sollte, so brilliert die Suzuki dank der<br />

steiler stehenden Gabel insgesamt doch mit dem<br />

deutlich agileren Handling. Hierzu trägt sicher<br />

auch die sportlichere, Vorderrad-orientiertere<br />

Fahrerhaltung bei. Das Hauptaugenmerk liegt<br />

jedoch auch im ersten Vergleichstest mehr auf<br />

den Motoren: Wie schlägt sich der gegenläufig,<br />

also mit 180 Grad Hubzapfenversatz arbeitende<br />

Zweiventiler mit zwei obenliegenden Nockenwellen?<br />

Zum Vergleich: Der Honda-Motor steuert<br />

seine drei (ein Auslass-, zwei Einlass-) Ventile über nur eine obenliegende<br />

Nockenwelle und lässt seine Kolben im Gleichtakt parallel<br />

auf und ab tanzen. Um die Vibrationen zu eliminieren, arbeiten<br />

bei der Honda dafür gleich zwei Ausgleichswellen, bei der Suzuki<br />

kommt nur eine zum Einsatz. Der Charakter entspricht dem<br />

Anspruch: Der SUZUKI-TWIN DREHT SPÜRBAR FREUDIGER<br />

HOCH, WIRKT SPRITZIGER UND LIEFERT MEHR HÖCHST-<br />

LEISTUNG. Der Honda-Motor gibt sich ausgewogener, seine<br />

Leistung steigt gleichmäßig an und er bietet über ein breites Drehzahlband<br />

verwertbare Leistung. In Zahlen: Gemessen wurden<br />

45 PS für die Suzuki, 41 PS für die Honda. Genau umgekehrt sieht‘s<br />

hingegen bei den gedrosselten Versionen aus. Suzuki hat sich hier<br />

weniger Mühe gegeben oder einfach die günstigere Variante<br />

gewählt: zwei Blenden, die den Querschnitt des Ansaugkrümmers<br />

verkleinern, das war’s. Ohne Anpassung der Endübersetzung.<br />

Honda bietet die teurere, aber überzeugendere Lösung: Neben<br />

Modifikationen am Vergaser kommt hier eine andere Nockenwelle<br />

mit zahmeren Steuerzeiten zum Einsatz, außerdem gehört auch ein<br />

Völlig klar, dass Honda 1989 mit den drei Siegen bei der<br />

Rallye Paris-Dakar für seine V2-Reiseenduro wirbt. Bis heute<br />

weckt bereits der Name „Africa Twin“ das Fernweh ...<br />

anderes Ritzel zur Anpassung der Übersetzung zum Paket. So bietet<br />

denn die Honda die deutlich fülligere Leistungskurve und erreicht<br />

früher eine höhere Leistung als die Suzuki, die stets nach höheren<br />

Drehzahlen verlangt (siehe Diagramm oben). Ob dem Honda-Käufer<br />

dies den deutlich höheren Preis (rund 550 Mark inklusive TÜV-Eintragung,<br />

bei der Suzuki nur 200 Mark) wert ist? Mehr fürs gleiche<br />

Geld bekommt der Suzuki-Käufer zumindest in Sachen Bremsen.<br />

Die große Einzelscheibe im Vorderrad (310 mm) bietet bessere<br />

Verzögerung, vor allem aber deutlich bessere Dosierbarkeit als die<br />

Doppelscheibenanlage (256 mm) der Honda, die zudem hinten nur<br />

eine Trommelbremse offeriert, wo die Suzuki ebenfalls eine Scheibe<br />

trägt. Kritik muss die Suzuki allerdings bei voller Beladung einstecken.<br />

Die Gabel schlägt schnell durch, bei hohem Tempo wird<br />

die GS 500 E unruhig. Hier hat die Honda mehr Reserven.<br />

Bleibt als Fazit die Feststellung, dass mit der Suzuki schon heute<br />

ein guter Youngtimer zum sehr günstigen Preis zu haben ist, und in<br />

zwei Jahren wohl kein H-Kennzeichen-fähiges Bike mehr für weniger<br />

Geld bietet. Die Augen also schon heute offen halten!<br />

◻<br />

Fotos: <strong>MOTORRAD</strong>-Archiv<br />

www.motorrad-classic.de<br />

<strong>MOTORRAD</strong> CLASSIC 5/<strong>2017</strong> 27

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