MOTORRAD Classic 05/2017

Büro und Ausstellungsraum dient. Und
versuchen dem Honda-Händler zu erklären,
dass wir den Listenpreis für eine
CB 400 Four keinesfalls bezahlen können.
Er hat das Herz an der richtigen Stelle:
„Erzählt mal, was macht ihr denn? Schule?
Lehre?“ Am Ende bestellen wir zwei blaue
CB 400 Four für jeweils 4000 Mark statt
zum Listenpreis von 4800 Mark.
Baltmannsweiler, im Mai 1978: Endlich
ist die Postkarte von Motorrad-Raichle
mit der knappen Mitteilung „zwei CB 400
Four in Blau eingetroffen“ eingetrudelt. In
fiebriger Erwartung stehe ich nun in
Raichles Werkstatt, vor der eine nagelneue
CB 400 Four mit ihrer wunderschönen
verchromten Vier-in-eins-Auspuffanlage
in der Sonne strahlt. Die knapp 40
Kilometer Heimweg schwebe ich auf Wolke
sieben, sofort begeistern mich die erstklassige
Gasannahme und der seidenweiche
Lauf des kleinen Vierzylinders, der
mir damals noch ziemlich groß erscheint.
Althütte, im August 1978: Der erste Sturz
mit der CB, völlig überraschend rutschen
mir auf einer in der Dämmerung nicht zu
sehenden Dieselspur beide Räder weg. Die
Honda kommt mit ein paar Kratzern und
einem gebrochenen Blinkerglas glimpflich
davon, mein linkes Knie macht dagegen
bis heute Ärger...
Backnang, Ende September 1980, zirka
1.30 Uhr nachts: Laut ratternd schließt
sich das Rolltor der Tiefgarage. Glatte
Fehlkonstruktion! Erst säuselt die kleine
Four flüsterleise in die Garage, und dann
macht das Geratter die halbe Straße wach.
Jetzt weiß es die Nachbarschaft: Wir sind
zurück aus Griechenland! Es war die dritte
und bis dahin längste Reise mit der
Honda, nachdem meine Freundin und ich
1979 als frischgebackene Abiturienten
mit der kleinen Honda unsere erste Langstreckentour
nach Irland ohne Probleme
absolviert hatten und es mich im Mai 1980
erneut nach Irland zog. Diesmal jedoch
alleine mit der Honda, die vier Wochen
lang anstandslos unzählige Kilometer auf
französischen und irischen Straßen abspulte.
Nun, Anfang September, dirigiert
mich die Freundin in den Süden, auf die
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