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Cruiser im April 2017

Mehr als drei Dekaden lang war AIDS tödlich und hat viele schwule Männer nachhaltig traumatisiert. Die Generation AIDS erinnert sich noch gut an die damaligen Bilder – und fast jeder hat damals gute Freunde an die Krankheit verloren. Schnell wurde vor etwas mehr als 30 Jahren klar: Es muss etwas geschehen - das Massensterben in den Metropolen muss unter Kontrolle gebracht werden. Roger Staub war Mitbegründer der AIDS-Hilfe Schweiz und erinnert sich exklusiv in dieser Ausgabe an die Anfangszeiten der Epidemie. Ausserdem: Wie politisch ist eigentlich der kommende ESC wirklich? Unsere Autorin Yvonne Beck wagt einen etwas anderen Blick auf die Veranstaltung.

Mehr als drei Dekaden lang war AIDS tödlich und hat viele schwule Männer nachhaltig traumatisiert. Die Generation AIDS erinnert sich noch gut an die damaligen Bilder – und fast jeder hat damals gute Freunde an die Krankheit verloren. Schnell wurde vor etwas mehr als 30 Jahren klar: Es muss etwas geschehen - das Massensterben in den Metropolen muss unter Kontrolle gebracht werden. Roger Staub war Mitbegründer der AIDS-Hilfe Schweiz und erinnert sich exklusiv in dieser Ausgabe an die Anfangszeiten der Epidemie.
Ausserdem: Wie politisch ist eigentlich der kommende ESC wirklich? Unsere Autorin Yvonne Beck wagt einen etwas anderen Blick auf die Veranstaltung.

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Thema<br />

Aidshilfe – wie alles begann<br />

9<br />

praktizierenden Ärzten den Entzug der<br />

Praxisbewilligung androhte, sollten sie Drogenabhängigen<br />

Spritzen abgeben. Wie viele<br />

Spritzen die Teams der AHS in den ersten<br />

Monaten des Jahres 1986 verteilten, weiss ich<br />

nicht mehr. Ich weiss aber, dass wir viel<br />

Glück hatten und nie ein Team von der Polizei<br />

verhaftet wurde.<br />

Schule oder BAG?<br />

Seit <strong>April</strong> 1985 unterrichtete ich in Meilen<br />

am Zürichsee eine 3. Sekundarklasse als<br />

Aushilfe in einem vollen Pensum. Meine<br />

Aids-Hilfe Aktivitäten erfolgen in der Freizeit,<br />

abends und an Wochenenden. Manchmal<br />

auch zulasten der Vorbereitung …<br />

Überraschend für mich bot mir der Schulpräsident<br />

schon <strong>im</strong> Januar 1986 an, mich zur<br />

Wahl als Sekundarlehrer vorzuschlagen.<br />

Praktisch gleichzeitig fragte mich Bertino<br />

Somaini, ob ich <strong>im</strong> ersten Aids-Team des<br />

BAG mitarbeiten wolle, als Verbindung zur<br />

Aids-Hilfe Schweiz. Ich wusste lange nicht,<br />

was tun. Bertino sagte mir dann: «Wenn du<br />

deinen Weg als Lehrer in Ruhe weiter gehen<br />

willst, dann akzeptiere die Wahl. Wenn du<br />

dich in eine ungewisse Zukunft aufmachen<br />

willst, komm zu uns ins BAG.» Ich wählte<br />

«Wenn du dich in eine<br />

ungewisse Zukunft<br />

aufmachen willst, komm<br />

zu uns ins BAG.»<br />

dann das BAG und wurde mit einem Expertenvertrag<br />

und einem Pult <strong>im</strong> BAG und einem<br />

bei der AHS «ausgerüstet» und <strong>im</strong> <strong>April</strong><br />

86 für einen Monat auf Studienreise nach<br />

San Franzisco, Vancouver und New York geschickt.<br />

Im BAG hatte ich es nicht einfach:<br />

Als Experte musste ich nicht stempeln, gehörte<br />

also nicht wirklich dazu. Und als der<br />

Kaffeeautomat meine Münze nicht akzeptierte<br />

drehte sich ein «Kollege» um und rief:<br />

«Hé tir, de n<strong>im</strong>mt ume ke Zürcher Gäut!»<br />

Bei der AHS war es nicht einfacher – vielfach<br />

bekam ich zu hören, ich habe die Seite gewechselt,<br />

ich gehöre nicht mehr dazu. Mitte<br />

1988 trat ich aus dem Vorstand der AHS zurück.<br />

Im Frühling 1989 wurde ich zum Delegierten<br />

für Aidsfragen des Kantons Zürich<br />

gewählt und beendigte meinen Experten-<br />

Vertrag mit dem BAG.<br />

Highlights der Jahre vor der<br />

Antiretroviralen Therapie (1996)<br />

Auch wenn die AHS «Aids-Hilfe» heisst,<br />

stand schon bei der Gründung das Pr<strong>im</strong>at<br />

der Prävention fest: vor allem neue Ansteckungen<br />

verhindern und in zweiter Linie<br />

Betroffenen Hilfe anbieten. Im Wissen um<br />

die Schwierigkeit, dauerhafte Verhaltensänderung<br />

zu erreichen bemühten wir uns von<br />

Anfang an um einfache und lebbare Botschaften.<br />

Und weil der Analverkehr der mit<br />

Abstand effizienteste Übertragungsweg für<br />

das Virus ist, konzentrierten wir uns auf ➔<br />

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CRUISER <strong>April</strong> <strong>2017</strong>

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