ITEBO ganz nah Ausgabe 2017 01
Das Kundenmagazin der ITEBO-Unternehmensgruppe mit Beiträgen zu E-Government, Digitaler Verwaltung und aktuellen Themen aus der Öffentlichen IT
Das Kundenmagazin der ITEBO-Unternehmensgruppe mit Beiträgen zu E-Government, Digitaler Verwaltung und aktuellen Themen aus der Öffentlichen IT
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<strong>Ausgabe</strong> 1 | <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
nsys-Forum <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
18. + 19.05.<strong>2<strong>01</strong>7</strong>, Dinklage<br />
HINWEIS<br />
SEMINAR<br />
?<br />
TITELTHEMA:<br />
VIELE WEGE FÜHREN IN DIE DIGITALE VERWALTUNG<br />
PORTFOLIO:<br />
ENTLASTUNG FÜR DIE KOMMUNEN BEI DER<br />
PERSONALABRECHNUNG<br />
AKTUELLES:<br />
DATENSCHUTZ – DIE EU MACHT ERNST
© fotolia.com/mjaud<br />
Impressum<br />
<strong>ITEBO</strong> <strong>ganz</strong> <strong>nah</strong><br />
Das Magazin der <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe<br />
Herausgeber<br />
<strong>ITEBO</strong> GmbH<br />
Dielingerstraße 39/40<br />
49074 Osnabrück<br />
Tel.: 0541 9631-0<br />
info@itebo.de · www.itebo.de<br />
Verantwortlich für den Inhalt gemäß § 5 Telemediengesetz (TMG): Bernd Landgraf<br />
Redaktion<br />
<strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe<br />
Konzeption, Layout<br />
b2 Werbeagentur, Braunschweig<br />
Texte<br />
Kathrin Sieber, Andreas Wenk, Klaus Steinbrecher, <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe<br />
Titelbild<br />
fotolia.com/agsandrew/bluraz/Sergey Nivens, sonstige siehe jeweiliger Hinweis<br />
Druck<br />
Individual.Druck, Osnabrück<br />
Erscheinungsweise/Auflage<br />
3x jährlich, 2.500 Exemplare
INHALTSVERZEICHNIS<br />
4–5<br />
6–7<br />
8–9<br />
10–11<br />
12–13<br />
14–19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
AUF EIN WORT<br />
DER WORTE SIND GENUG GEWECHSELT<br />
UNSER TEAM<br />
WAS DIE <strong>ITEBO</strong> MIT MANGAS GEMEINSAM HAT<br />
JEANETT CONQUEST<br />
ALL ABOUT IT<br />
PROVITAKO – BESCHAFFUNGEN VEREINFACHEN<br />
PORTFOLIO<br />
PERSONALABRECHNUNG –<br />
KRÄFTE BÜNDELN UND SYNERGIEN NUTZEN<br />
PORTFOLIO<br />
MOBILES BAUEN IM MÜHLENKREIS<br />
TITELTHEMA<br />
VIELE WEGE FÜHREN IN DIE DIGITALE VERWALTUNG<br />
AKTUELLES<br />
DATENSCHUTZ – DIE EU MACHT ERNST<br />
AKTUELLES<br />
LIEGENSCHAFTS- UND GEBÄUDEMANAGEMENT<br />
KOOPERATIONEN<br />
AM ANFANG STEHT IMMER DER ANTRAG<br />
IM FOKUS<br />
BUTLER 2.0<br />
3
AUF EIN WORT<br />
© <strong>ITEBO</strong> GmbH/Philip Loeper<br />
BERND LANDGRAF<br />
DER WORTE SIND GENUG GEWECHSELT<br />
Bei einem Blick auf den aktuellen Stand der Digitalisierung<br />
von Verwaltungen hat sich in der öffentlichen<br />
Wahrnehmung in unserem Land eher Ernüchterung<br />
breit gemacht. Anlass dafür sind nicht nur die regelmäßig<br />
wiederkehrenden einschlägigen Studien,<br />
wonach Deutschland verglichen mit anderen EU-<br />
Staaten lediglich Plätze im unteren Mittelfeld belegt,<br />
und nicht wirklich voran kommt.<br />
Ebenso selbstkritisch muss man feststellen, dass<br />
weder die Onlineanmeldung des „Fliesenlegers aus<br />
Portugal“ mittels EU-Dienstleistungsrichtlinie noch<br />
die Kfz-Zulassung via Internet bisher<br />
wirklich den Nerv unserer Kunden<br />
getroffen und den von Verwaltungsexperten<br />
ersehnten E-Government-Hype<br />
ausgelöst haben. Dabei<br />
schreitet auch in Deutschland die<br />
Digitalisierung seit Jahren unaufhörlich voran, das<br />
Internet ist schon längst in der Mitte unserer Gesellschaft<br />
angekommen. Aber diese „digitale Revolution“<br />
findet vor allem im Hier und Jetzt, also im Alltag<br />
der Menschen statt.<br />
BEHÖRDEN<br />
ONLINE<br />
Verwaltungsleistungen im Internet müssen sich genau<br />
so „anfühlen“ wie eine Bank-App, der Amazon-<br />
Account oder das Bahnportal für Ticketbestellungen.<br />
Standardisierung und Interoperabilität sind also das<br />
Gebot der Stunde.<br />
Deshalb freuen wir uns als Systemhaus für öffentliche<br />
IT sehr, dass die <strong>ganz</strong>e Bandbreite der zu lösenden<br />
Aufgaben hinsichtlich E-Government und Digitalisierung,<br />
nicht zuletzt durch die jüngsten Kampagnen des<br />
Bundes, wieder verstärkt in den Fokus der Entscheider<br />
in Verwaltungen gerückt ist: Das Digitalisierungsprogramm<br />
des IT-Planungsrates<br />
Ende 2<strong>01</strong>6 macht weitreichende<br />
Vorschläge für Verbesserungen<br />
bei Onlinedienstleistungen. Das<br />
Ansinnen ist grundsätzlich positiv,<br />
denn die Bürger erwarten <strong>ganz</strong><br />
einfach als „Kunden“ staatlicher Ämter eine dringend<br />
notwendige Anpassung an die sich immer stärker<br />
ausprägende internetbasierte Lebensrealität.<br />
4
LÖSUNGSORIENTIERT HANDELN<br />
Anders allerdings als beim jüngst veröffentlichten<br />
Digitalisierungsprogramm arbeiten wir bei der<br />
<strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe nicht<br />
an Papieren für ein bundeseinheitliches<br />
Verwaltungsportal, sondern<br />
an konkreten Lösungen für Sie als<br />
unsere kommunalen Kunden und<br />
damit für Bürger und Unternehmen<br />
dieses Landes! Und deshalb erfüllt es uns auch<br />
ein klein wenig mit Stolz, dass wir nach monatelanger<br />
Vorbereitung eine konkrete Lösung schon vorher<br />
präsentieren konnten: ein modernes, leistungsfähiges<br />
Verwaltungsportal mit dem Namen OpenR@thaus.<br />
Da die „Musik“ im Zusammenspiel zwischen Bürgern,<br />
Unternehmen und öffentlicher Verwaltung ohnehin<br />
auf der kommunalen Ebene und nicht auf Bundesebene<br />
spielt, möchten wir gemeinsam mit Ihnen als<br />
unseren Kunden der kommunalen Familie gute Lösungen<br />
laufend weiterentwickeln, getreu dem Motto:<br />
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!<br />
DER WEG ZUM<br />
E-GOVERNMENT 4.0<br />
Auf dem Weg zum E-Government 4.0 gibt es aber<br />
noch weitere erfreuliche Entwicklungen. Das niedersächsische<br />
Innenministerium hat ebenfalls Ende<br />
letzten Jahres den Entwurf eines Landes-E-Government-Gesetzes<br />
unter besonderer Beachtung von<br />
Belangen der IT-Sicherheit vorgelegt, welches schon<br />
Mitte dieses Jahres in Kraft treten soll. Dies wird allen<br />
diesbezüglich schon laufenden Aktivitäten einen<br />
weiteren Schub verleihen. Parallel<br />
hierzu arbeiten wir in unserem<br />
gemeinsamen Tochterunternehmen<br />
GovConnect an der Erstellung<br />
einer E-Government-Landkarte für<br />
Niedersachsen, auch hier gilt der<br />
Leitsatz: Standardisierung und gute Verbundlösungen<br />
statt immer wieder neue Konzepte.<br />
Alles in allem: Die Zielrichtung ist klar. Die Voraussetzungen,<br />
den Rückstand aufzuholen, sind vorhanden,<br />
da die IT-Welt für gute Onlineverwaltung nicht neu<br />
erfunden werden muss. Nun kommt es darauf an, die<br />
Schlagzahl zu erhöhen. Oder wie es der immer wieder<br />
gern zitierte Johann Wolfgang Goethe im „Faust“<br />
ausdrückt: „Der Worte sind genug gewechselt. Lasst ...<br />
endlich Taten sehen.“<br />
Ihr Bernd Landgraf<br />
Geschäftsführer<br />
der <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe<br />
5
UNSER TEAM<br />
illustration: © fotolia.com/jemastock<br />
JEANETT CONQUEST<br />
WAS DIE <strong>ITEBO</strong> MIT MANGAS GEMEINSAM HAT<br />
Auf den ersten Blick hat die bunte Welt der japanischen,<br />
koreanischen und chinesischen Popkultur mit<br />
ihren Mangas, Animes, Karaoke oder Ikebana mit<br />
der eher sachlichen Geschäftswelt der <strong>ITEBO</strong> rein gar<br />
nichts zu tun. Auf den zweiten Blick jedoch schon.<br />
Und das in der Person Jeanett Conquest, die seit Juli<br />
vergangenen Jahres für den Bereich Unternehmenskommunikation<br />
in der <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe<br />
verantwortlich zeichnet.<br />
Doch eines nach dem anderen. Bereits als Jugendliche<br />
interessierte sich die heute 28-Jährige beim Besuch<br />
von Ausstellungen oder Messen brennend dafür,<br />
welcher Bausteine es bedarf und was hinter den Kulissen<br />
alles notwendig ist, um solche Veranstaltungen<br />
erfolgreich auf die Beine zu stellen.<br />
Um dem auf die Spuren zu kommen, absolvierte sie ein<br />
Studium des Internationalen Tourismusmanagements<br />
an der Hochschule Bremen mit dem Schwerpunkt<br />
Messeorganisation und Marketingmanagement.<br />
SCHREIBTISCH IN<br />
BRAUNSCHWEIG<br />
Beruflich startete sie im Vertrieb eines IT-Unternehmens,<br />
das mit Ticketing-Software für Konzerthäuser,<br />
Opern und Theater handelt und kam hier erstmalig in<br />
den Kontakt mit<br />
öffentlichen Auftraggebern,<br />
was<br />
ihr heute zugutekommt.<br />
Weitere<br />
berufliche Erfahrungen<br />
konnte sie dann in einem Team sammeln, das<br />
sich der Vermarktung von Braunschweig als attraktive<br />
Tagungs- und Kongressstadt verschrieben hat.<br />
© <strong>ITEBO</strong> GmbH/Philip Loeper<br />
Jeanett Conquest<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Seit Juli des vergangenen Jahres steht ihr Schreibtisch<br />
nun am Standort Braunschweig der <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe<br />
– und dieser ist wahrlich prall gefüllt.<br />
Zu ihrem breit gefächerten Aufgabengebiet gehören<br />
sowohl Vertrieb und Marketing als auch Veranstaltungsorganisation<br />
und PR-Maß<strong>nah</strong>men wie Anzeigen,<br />
Newsletter, Kunden- und Fachberichte sowie<br />
Produktflyer.<br />
Von Anfang an reizte es sie, sich in teilweise für sie<br />
noch unbekannte und komplexe Themen des vielfältigen<br />
Leistungsangebots der <strong>ITEBO</strong> einzuarbeiten<br />
6
© Foto: Privat<br />
und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Im<br />
Mittelpunkt stehen dabei tagtäglich die immer wieder<br />
zu beantwortenden entscheidenden zwei Fragen: Mit<br />
welchen Produkten und Dienstleistungen können wir<br />
unsere Kunden bestmöglich unterstützen? Welche<br />
Informationen sind erforderlich, damit Kunde und<br />
<strong>ITEBO</strong> zum beiderseitigen Nutzen auf Augenhöhe<br />
miteinander kommunizieren können?<br />
Als äußerst positiv empfindet es Jeanett Conquest<br />
bereits seit dem Start im Unternehmen, dass sie bei<br />
der Beantwortung dieser zentralen Fragen nicht allein<br />
auf weiter Flur steht. Sowohl in der Führungsetage<br />
als auch bei den Mitarbeitern der Servicebereiche<br />
stehen ihr stets die Türen offen. Bei allen relevanten<br />
Projekten fühlt sie sich einbezogen und bei deren<br />
Umsetzung stets aktuell informiert. Das Credo der<br />
<strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe, alle Probleme im Team<br />
gemeinsam zu lösen, ist für sie der Schlüssel, eine<br />
zielorientierte Kommunikation erfolgreich nach außen<br />
zu tragen.<br />
Diesem Ziel dienen auch vielfältige Veranstaltungen<br />
mit und für die Kunden sowie Präsentationen auf<br />
Messen und Fachtagungen. Und dabei kann die Neue<br />
im <strong>ITEBO</strong>-Team auf eine Menge praktischer Erfahrungen<br />
bauen. Seit ihrer Studienzeit hat sie sich der<br />
Organisation der NipponCon Bremen verschrieben.<br />
Diese Messe zählt zu den drei größten Conventions<br />
ihrer Art im Norden und wendet sich in erster Linie an<br />
Jugendliche und junge Erwachsene, die Spaß und Interesse<br />
an japanischer, koreanischer und chinesischer<br />
Kultur haben.<br />
VERANSTALTUNGEN ORGANISIEREN<br />
Seit 2<strong>01</strong>0 bietet diese Veranstaltung ein vielfältiges<br />
Programm mit zahlreichen Workshops, Karaoke-<br />
Wettbewerben und umfangreichem Bühnenprogramm<br />
mit Musicalgruppen und Showacts, die schon mal exklusiv<br />
aus Japan eingeflogen werden. Anfangs nur als<br />
Helferin tätig, prägt mittlerweile Jeanett Conquest als<br />
Hauptorganisatorin im dreiköpfigen Organisationsteam<br />
und als 2. Vorsitzende des veranstaltenden Vereins das<br />
Bild dieser Messe wesentlich mit.<br />
Und wie kann es anders sein: Auch hier trägt die<br />
PR-Arbeit und die Gestaltung der Programmhefte<br />
und Werbematerialien die Handschrift dieser<br />
jungen Frau.<br />
Sich bei dieser nicht alltäglichen Freizeitbeschäftigung<br />
kreativ und federführend mit einzubringen, bringt<br />
ihr den nötigen Ausgleich zu den anspruchsvollen<br />
beruflichen Aufgaben. Um für dies alles den Kopf<br />
frei zu haben, geht sie regelmäßig ins Fitnessstudio,<br />
unternimmt Wandertouren durch den Harz oder liest<br />
ein gutes Buch bei einer Tasse Tee.<br />
7
ALL ABOUT IT<br />
© fotolia.com/DOC RABE Media<br />
PROVITAKO<br />
NICHT ZU SCHÖN, UM WAHR ZU SEIN<br />
Ausschreibungen sind ein administrativ aufwendiges<br />
Geschäft. Davon können die IT-Verantwortlichen<br />
der Kommunen ein Lied singen. Dabei steht der<br />
Anschaffungswert vielfach in keinem Verhältnis zum<br />
Verwaltungsaufwand. Einkaufen wie im Fachmarkt,<br />
mit verbürgter Qualität, garantierten Standards –<br />
und das alles ohne Ausschreibung? Klingt für viele<br />
Einkäufer zu schön, um wahr zu sein. Doch die<br />
<strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe macht´s möglich.<br />
Hintergrund: Der Geschäftsführer der <strong>ITEBO</strong>-Unternehmungsgruppe,<br />
Bernd Landgraf, ist Vorstandsmitglied<br />
der Vitako, einer Arbeitsgemeinschaft für<br />
kommunale Rechenzentren. Diese wiederum hat mit<br />
der Provitako eine Einkaufsgenossenschaft gegründet,<br />
von der auch viele <strong>ITEBO</strong>-Kunden profitieren können.<br />
Vorteil: Durch gebündelte Nachfrage lassen sich Mengenrabatte<br />
erzielen und die Konditionen sind bereits<br />
das Ergebnis europaweiter Ausschreibungen. „Standards<br />
und Qualität, Ersatzteilversorgung und Lieferbarkeit,<br />
das alles ist bis ins Detail geregelt“, weiß<br />
Frank Tryboll, Geschäftsbereich Vertrieb/Zentraler<br />
Einkauf der <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe.<br />
„Das Angebot ist auf die Bedürfnisse unserer Kunden<br />
zugeschnitten. Trotzdem lassen sich PCs noch nach<br />
individuellen Anforderungen konfigurieren.“<br />
Geld mit Hardware oder Lizenzen für Standardsoftware<br />
zu verdienen, wird zusehends schwieriger. Dafür<br />
ist der Markt zu hart umkämpft, sind sich Experten<br />
einig. „Darum geht es auch nicht“, erklärt Tryboll.<br />
„Für uns geht es darum, unser Serviceangebot<br />
abzurunden. Außerdem wissen unsere Kunden zu<br />
schätzen, dass sie bei uns Vorzugskonditionen genießen<br />
– und das ohne aufwendige Ausschreibungen,<br />
die oftmals nur unnötig Zeit, Geld und Nerven kosten.“<br />
BESCHAFFUNG VEREINFACHEN<br />
Juristisch ist das Verfahren ebenso abgesichert, damit<br />
die Kunden nicht Gefahr laufen, gegen Ausschreibungsregeln<br />
zu verstoßen. Da der Lebenszyklus im<br />
IT-Bereich stark variiert, wird außerdem großer Wert<br />
auf Möglichkeiten zur Ersatzbeschaffung gelegt.<br />
„Fünf Jahre Baugleichheit, Sicherheit und Lieferbarkeit<br />
sind wichtige Kriterien für unsere Rahmenverträge<br />
mit Herstellern und Händlern“, so Tryboll.<br />
„Dadurch verhindern wir, dass durch zeitlich versetzte<br />
Anschaffungen die Zahl der Zulieferer und Gerätetypen<br />
innerhalb einer Verwaltung ins Uferlose wächst,<br />
was die Kosten für Wartung und Reparaturen langfristig<br />
zwangsläufig in die Höhe treibt.“<br />
8
„ADMINISTRATIV<br />
AUFWENDIGES<br />
GESCHÄFT“<br />
ONLINESHOP AB<br />
2. QUARTAL <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
Besonders vorteilhaft ist dieser Beschaffungsservice vor<br />
allem für kleine und mittlere Kommunen. Diese, so Tryboll,<br />
könnten solche Konditionen mit ihren kleinen Bestellmengen<br />
sonst nicht erreichen. „Wir sind aber auch<br />
für Großstädte<br />
durchaus interessant,<br />
die sich<br />
freuen, wenn sie<br />
Kapazitäten für<br />
Ausschreibungen<br />
sparen, die im Zweifelsfall Kräfte im Einkauf, bei<br />
IT-Experten oder Juristen binden, die an anderer Stelle<br />
dringend benötigt werden. Weil unsere Rahmenverträge<br />
eine europaweite Ausschreibung durchlaufen<br />
haben, bleibt das unseren Kunden erspart.“<br />
Frank Tryboll,<br />
Geschäftsbereich Vertrieb, Zentraler Einkauf<br />
© <strong>ITEBO</strong> GmbH/Philip Loeper<br />
Im nächsten Schritt richtet die <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe<br />
ihren Kunden einen Onlineshop ein.<br />
„Das wird den Einkauf durch ein auf unterschiedliche<br />
Zielgruppen optimiertes Angebot noch komfortabler<br />
gestalten", verspricht Tryboll. „Der geplante Termin<br />
für den Rollout liegt im 2. Quartal <strong>2<strong>01</strong>7</strong>. Wir arbeiten<br />
daran. Das genaue Datum werden wir in Kürze bekannt<br />
geben.“<br />
VORTEILE DER PROVITAKO<br />
EINKAUFSGENOSSENSCHAFT:<br />
• gebündelte Nachfrage<br />
• Mengenrabatte<br />
• Qualitätssicherung<br />
• Lieferbarkeit<br />
• geprüfte Ersatzteilversorgung<br />
• juristisch abgesichert<br />
• online bestellbar<br />
9
PORTFOLIO<br />
© fotolia.com/Syda Productions/3dkombinat<br />
INTERVIEW MIT DIRK BORGELT<br />
ENTLASTUNG FÜR KOMMUNEN<br />
BEI PERSONALABRECHNUNG<br />
Die <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe erweitert ihren<br />
Service im Bereich Personalabrechnung.<br />
Nach Beratung, Datenverarbeitung und Speicherung<br />
bietet die <strong>ITEBO</strong> jetzt auch die komplette Datenpflege<br />
bis hin zum Versand an. Das neue Konzept<br />
stellt Dirk Borgelt, Servicebereichsleiter für Personalmanagement<br />
und -abrechnung, im Gespräch mit<br />
„<strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe <strong>ganz</strong> <strong>nah</strong>“ vor:<br />
<strong>ITEBO</strong> <strong>ganz</strong> <strong>nah</strong>: Mehr Service klingt gut. Aber<br />
bereits jetzt werden im Hause <strong>ITEBO</strong> doch schon<br />
Abrechnungen erstellt. Was ist neu?<br />
Borgelt: Wir bieten den Kommunen an, die komplette<br />
Datenpflege zu übernehmen.<br />
Ob ein neuer Mitarbeiter mit<br />
entsprechenden Vertragskonditionen<br />
angelegt werden muss oder<br />
Krankheits- und Urlaubstage zu<br />
verrechnen sind. Da muss sich<br />
niemand mehr drum kümmern. Das alles übernehmen<br />
wir, wenn es der Kunde wünscht.<br />
<strong>ITEBO</strong> <strong>ganz</strong> <strong>nah</strong>: Wo liegt der Vorteil für den Kunden?<br />
Borgelt: Personalabrechnungen sind ein besonders<br />
sensibles Thema. Das muss funktionieren, sonst<br />
entsteht schnell Unmut bei den Mitarbeitern. Aus<br />
Gesprächen mit unseren Kunden wissen wir, dass<br />
die Kommunen oftmals Probleme bekommen, wenn<br />
KRÄFTE BÜNDELN UND<br />
SYNERGIEN NUTZEN<br />
jemand ausfällt, sei es durch Krankheit oder auch<br />
altersbedingt ausscheidet. Da geht viel Know-how verloren<br />
und die Lücke ist nicht über Nacht zu schließen.<br />
Bereits in der Vergangenheit haben wir hier vereinzelt<br />
ausgeholfen. Jetzt wollen wir dem wachsenden Bedarf<br />
Rechnung tragen und bieten deshalb an, alle Aufgaben<br />
rund um die Abrechnung komplett zu übernehmen,<br />
von der Datenerfassung bis zum Versand.<br />
<strong>ITEBO</strong> <strong>ganz</strong> <strong>nah</strong>: Begibt sich die <strong>ITEBO</strong> damit auf<br />
den Weg zu einem vollumfänglichen Kommunal-IT-<br />
Dienstleister?<br />
Borgelt: Das ist ein konsequenter Schritt in diese<br />
Richtung: Wir haben die Kompetenzen im Hause<br />
und jahrelange Erfahrungen im<br />
öffentlichen Bereich auch bei<br />
Personalabrechnungen. Unsere<br />
Mitarbeiter sind durch laufende<br />
Fortbildungen immer auf dem<br />
neuesten Stand. Insbesondere<br />
kleine Kommunen, in denen die Personalabrechnung<br />
vielleicht gerade einmal mit einer halben Stelle besetzt<br />
ist, tun sich schwer, mitzuhalten und umgehend<br />
auf alle gesetzlichen oder tariflichen Änderungen zu<br />
reagieren. Für uns als Dienstleister liegt es da <strong>nah</strong>e,<br />
Unterstützung anzubieten.<br />
<strong>ITEBO</strong> <strong>ganz</strong> <strong>nah</strong>: Droht den Kommunen damit nicht<br />
ein Kompetenzverlust im eigenen Haus? Stichwort:<br />
Kernaufgabe der Selbstverwaltung?<br />
10
Borgelt: Kern der kommunalen Selbstverwaltung<br />
ist ja nicht, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Im<br />
Gegenteil: Wir verschaffen den Kommunen mit diesem<br />
Plus an Service Bewegungsspielraum, um sich auf die<br />
eigentlichen Kernaufgaben zu konzentrieren. Auch das<br />
Personalwesen besteht ja nicht allein aus der Gehaltsabrechnung.<br />
Aber wer mit diesen Routinearbeiten<br />
bereits voll ausgelastet ist, dem fehlen Kapazitäten für<br />
die Personalplanung und -entwicklung, für Aus- und<br />
Weiterbildung oder für das Controlling.<br />
<strong>ITEBO</strong> <strong>ganz</strong> <strong>nah</strong>: Klingt gut, aber umsonst macht die<br />
<strong>ITEBO</strong> das sicherlich nicht.<br />
Nicht <strong>ganz</strong>, aber die Kosten sind moderat und richten<br />
sich nach der Anzahl der Mitarbeiter einer Kommune.<br />
Außerdem muss man bei einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />
gegenrechnen, dass Kosten für Krankheit,<br />
Urlaub und Fortbildung entfallen. Das ist nicht<br />
unerheblich.<br />
<strong>ITEBO</strong> <strong>ganz</strong> <strong>nah</strong>: Aber das trifft die <strong>ITEBO</strong> doch<br />
ebenso. Können Sie zaubern?<br />
<strong>ITEBO</strong>-Sachbearbeiter direkt Einblick in hoch sensible<br />
Daten erhalten. Wie steht es da mit dem Datenschutz?<br />
Borgelt: Wir befinden uns in einem zertifizierten Rechenbetrieb<br />
und diese hochsensiblen Daten werden<br />
von Mitarbeitern in gesicherten Räumen bearbeitet.<br />
Das ist für uns Standard. Außerdem wacht unser<br />
– auch von den Kunden sehr geschätzter – Datenschutzbeauftragter<br />
darüber, dass alle Abläufe den<br />
entsprechenden Vorgaben gehorchen.<br />
EINFACHES ZUSAMMENSPIEL<br />
<strong>ITEBO</strong> <strong>ganz</strong> <strong>nah</strong>: Mal <strong>ganz</strong> konkret. Wie kommen denn<br />
Arbeitszeiten von der Stechuhr ins Rechenzentrum?<br />
Borgelt: Die Stammdaten liegen ohnehin bei uns.<br />
Die monatlich variablen Daten erreichen uns über<br />
ein gemeinsames Laufwerk. Der Kunde behält dabei<br />
jederzeit Zugriff auf die Daten, kann sie auswerten,<br />
muss sie aber nicht mehr selbst pflegen.<br />
Borgelt: Das vielleicht nicht, aber wir können natürlich<br />
Kräfte bündeln, Synergien nutzen und Ressourcen<br />
optimal einsetzen. Nehmen wir einmal das Beispiel<br />
Fortbildung: Eine Schulung kostet für den Mitarbeiter<br />
einer Kommune ebenso viel wie für den eines Rechenzentrums.<br />
Der Nutzen multipliziert sich bei uns aber<br />
mit der Zahl der Kunden. Das macht sich bemerkbar.<br />
<strong>ITEBO</strong> <strong>ganz</strong> <strong>nah</strong>: Bislang bot die <strong>ITEBO</strong> eher EDV-Unterstützung<br />
im Personalbereich an. Künftig würden<br />
© <strong>ITEBO</strong> GmbH/Philip Loeper<br />
Ihr Ansprechpartner: Dirk Borgelt<br />
Bereichsleiter Personalmanagement<br />
11
PORTFOLIO<br />
SERVERBASIERTE<br />
SOFTWARELÖSUNG<br />
BIETET MEHR KOMFORT<br />
© fotolia.com/vege<br />
<strong>ITEBO</strong>-TELEFON-<br />
ANLAGEN – FIT FÜR<br />
DIE ZUKUNFT<br />
MOBILES BAUEN IM MÜHLENKREIS<br />
Der Kreis Minden-Lübbecke im äußersten Nordosten<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen setzt sich aus elf<br />
Kommunen mit acht Städten zusammen. Der von<br />
einer regen Bautätigkeit geprägte Kreis nutzt die<br />
Plattform ITeBAU für ein schnelles, serviceorientiertes<br />
Baugenehmigungsverfahren. Vor allem kleinere<br />
Gemeinden profitieren hiervon.<br />
„ITeBAU ist sehr komfortabel und bietet einen zügigen<br />
Prozess. Wir sehen sofort alle Anfragen, haben<br />
völlige Transparenz in Bezug auf Bearbeitungsstände,<br />
den Eingang der Stellung<strong>nah</strong>men<br />
und die Zuständigkeiten. Den Bauherren,<br />
für die die Gemeinde vor Ort<br />
meist der erste Ansprechpartner ist,<br />
können wir schnell und umfänglich<br />
Auskunft geben. Das ermöglicht eine<br />
hohe Qualität unserer Services.“ Cord Hegerfeld ist<br />
Sachbearbeiter im Fachbereich Bau und Planung der<br />
Gemeinde Stemwede, einer mit 13.500 Einwohnern<br />
eher kleineren Gemeinde des Kreises. Hier werden<br />
zwischen 100 und 120 Anträge pro Jahr bearbeitet.<br />
„Die Aktenberge sind deutlich kleiner geworden,<br />
da nur noch die gemeindliche Stellung<strong>nah</strong>me und<br />
der Genehmigungstext ausgedruckt und abgeheftet<br />
werden. Alles andere findet sich ja auf der digitalen<br />
Plattform. Das spart eine Menge Zeit und Papier.“<br />
KOMFORTABEL:<br />
ITeBAU<br />
Kürzere Fallbearbeitungszeiten und die Qualität des<br />
Verfahrens sind für Bauherren eine Frage von Zeit<br />
und Geld, für die Ämter die einer serviceorientierten<br />
Dienstleitung. Bauförderung statt Baubehinderung<br />
bestimmt die der Attraktivität des Standortes. Für alle<br />
Arten von Baugenehmigungsverfahren ist die Plattform<br />
ITeBAU beim Kreis Minden-Lübbecke seit fast<br />
zehn Jahren im Einsatz.<br />
Betreut wird der Kreis Minden durch das Kommunale<br />
Rechenzentrum Minden-Ravensberg/Lippe (krz), das<br />
als langjähriger Kooperationspartner<br />
der <strong>ITEBO</strong> seinen Verbandsmitgliedern<br />
ITeBAU bereitstellt. „Wir waren<br />
einer der Pilotkunden der Plattform,<br />
seither ist die Lösung praxisorientiert<br />
gewachsen“, sagt Dirk Resigkeit,<br />
technischer Mitarbeiter im Bau- und Planungsamt des<br />
Kreises Minden-Lübbecke.<br />
Kontinuierlich mit Anwendern und Kunden anhand<br />
detaillierter Anforderungen und durch Erfahrungen<br />
aus zahlreichen Projekten weiterentwickelt, bietet<br />
ITeBAU heute allen Beteiligten eines Baugenehmigungsverfahrens<br />
einen vollständigen digitalen und<br />
medienbruchfreien Gesamtprozess. Das erlaubt den<br />
im digitalen Verfahren beteiligten Bauaufsichtsbehör-<br />
12
AUCH ALS APP VERFÜGBAR<br />
Seit vier Jahren steht ITeBAU als App für mobile<br />
Endgeräte zur Verfügung. „Die Nachfrage steigt,<br />
nicht zuletzt, weil inzwischen auch kleine Kommunen<br />
durch die steigende Telearbeit in<br />
mobile Endgeräte für ihre Mitarbeiter<br />
investieren“, erklärt Bernhard Möller,<br />
stellvertretender Geschäftsführer<br />
der <strong>ITEBO</strong>.<br />
Den Nutzen kurzer Kommunikationswege<br />
via mobilem Internet<br />
möchten die Kommunen nicht mehr<br />
missen. „Wenn ich nicht terminiert<br />
an Baustellen vorbeikomme, die<br />
noch Klärungsbedarf haben oder<br />
spontane Anrufe erhalte, kann ich<br />
entweder die Akten einsehen oder<br />
meinen Kollegen anrufen. Der lädt mir die Akte in<br />
unser Portal, so habe ich sofort Einsicht. Früher hätte<br />
das Tage gedauert. Wenn es gebraucht wird, kann<br />
man auch Fotos mit dem Pad erstellen und in der<br />
digitalen Akte hinterlegen.“<br />
© fotolia.com/darknightsky/Can Yesil<br />
den, registrierten Fachbehörden, Bauherren, Entwurfsverfassern,<br />
Planern und Architekten entsprechend<br />
ihrer Rechte die zeitgleiche und schnelle Bearbeitung<br />
der zu einem Verfahren gehörenden digitalen Akte.<br />
Von der rechtskonformen Antragstellung über die<br />
Bauvorlagen, statische Berechnungen, bautechnische<br />
Nachweise, Stellungs<strong>nah</strong>men anderer Behörden,<br />
Überarbeitungen oder Nachtragsunterlagen bis hin<br />
zur Baugenehmigung – komplett digital inklusive<br />
Signatur und vollautomatischer Baulastenauskunft.<br />
Dirk Resigkeit betreut mit zehn Kollegen den Bauaufsichtsbezirk<br />
des Kreises Minden-Lübbecke. Fast täglich<br />
ist er unterwegs, um die Genehmigungsverfahren<br />
der verschiedenen Bauprojekte durch Ab<strong>nah</strong>men und<br />
Kontrollen vor Ort abzuschließen. Aktenberge muss<br />
er nicht mehr transportieren, für seine Arbeit reicht<br />
ein Tablet „Da ist alles drauf, was wir benötigen: von<br />
der Baubeschreibung über Bauzeichnungen bis zu den<br />
Begrünungsplänen. Wir rufen die Akten einfach auf,<br />
haben immer die aktuellsten Versionen und können<br />
vor Ort die Dokumente einsehen und bearbeiten,<br />
sofort und standortunabhängig. Die mobile Lösung<br />
läuft auch bei den großen Datenmengen, die wir pro<br />
Akte transportieren stabil.“<br />
Akten in Papierform aufzubewahren, dazu sind Bauaufsichtsämter<br />
und kleinere Kommunen kaum mehr in<br />
der Lage. Die konsequente digitale Arbeitsweise des<br />
Kreises ermöglicht neben einer lückenlosen Dokumentation<br />
und strukturierten Ablage auch eine schnelle revisionssichere<br />
Archivierung. Hierfür dient die in ITeBAU<br />
integrierte Archivfunktion, die durch ein Modul für<br />
abgeschlossene Vorgänge ergänzt wurde.<br />
Die stetige Weiterentwicklung der Lösung ITeBAU<br />
und insbesondere von Komponenten wie E-Payment,<br />
De-Mail oder der eID-Funktion des neuen Personalausweises<br />
öffnen den Verwaltungen weitere moderne<br />
Services. Dabei ist ITeBAU den Anforderungen und<br />
Veränderungen des Marktes immer einen Schritt<br />
voraus. Sei es der Wegfall der Unterstützung für<br />
PDF-Formate seitens der Browserhersteller oder die<br />
Einstellung Java basierter Signaturverfahren. „Wenn<br />
sich etwas ändert, sind wir vorbereitet. Derzeit<br />
integrieren wir für unsere Kunden neue Formulare<br />
auf HTML 5-Basis und beobachten bereits heute die<br />
Entwicklungen in der dreidimensionalen Gebäudeplanung“,<br />
erläutert Bernhard Möller.<br />
Neues und Wissenswertes rund um ITeBAU können<br />
Interessierte auf dem ITeBAU-Forum <strong>2<strong>01</strong>7</strong> am<br />
26./27.04.<strong>2<strong>01</strong>7</strong> in Dinklage erfahren.<br />
13
TITELTHEMA<br />
fotolia.com/vege<br />
VIELE WEGE FÜHREN IN DIE DIGITALE VERWALTUNG<br />
Das digitale Rathaus steht für optimale interne<br />
Arbeitsabläufe, moderne Transaktions- und Kommunikationsprozesse<br />
und für serviceorientierte Dienstleistungen<br />
von öffentlichen Verwaltungen für Bürger<br />
und Unternehmen.<br />
Initiativen der Bundesregierung, wie z. B. die „Digitale<br />
Agenda 2<strong>01</strong>4–<strong>2<strong>01</strong>7</strong>“, sollen als Initialzündung für die<br />
überfällige Umsetzung eines umfassenden E-Government-Ansatzes<br />
dienen. Aber die Musik im Kontakt zur<br />
Verwaltung spielt auf der kommunalen Ebene. Deshalb<br />
ist es umso wichtiger, dass in kleinen und großen<br />
Kommunen digitale Strategien entwickelt und interne<br />
Prozesse effizient vernetzt werden, denn Bürgerbeteiligung<br />
findet zunehmend online statt. „Unsere Erfahrung<br />
zeigt, dass Verwaltungen durchaus engagiert an<br />
der Umsetzung von E-Government arbeiten. Allerdings<br />
fehlt es in vielen Verwaltungen an der praktischen<br />
Umsetzung <strong>ganz</strong>heitlicher E-Government-Lösungen –<br />
nicht aus mangelndem Willen oder Kompetenz,<br />
sondern in Folge fehlender Ressourcen.<br />
Die Rahmenbedingungen und meist engagierte Mitarbeiter<br />
oder Bereiche definieren den Weg zur Digitalisierung“,<br />
so Ronny Kirchner, Leiter<br />
Geschäftsstelle der ITEBS GmbH in<br />
Braunschweig, einem Unternehmen<br />
der <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe. So<br />
beginnen die einen bei der Einführung<br />
eines Dokumenten-Managements<br />
oder der Einführung elektronischer Fachakten,<br />
die anderen bei der Umsetzung einer zentralen<br />
digitalen Schriftgutverwaltung und wieder andere<br />
beim Auf- und Ausbau bürger<strong>nah</strong>er Onlineangebote<br />
mit zentralen Onlineprozessen.<br />
Viele Wege führen nach Rom.<br />
DIGITALE AGENDA<br />
2<strong>01</strong>4 – <strong>2<strong>01</strong>7</strong><br />
NEUENHAUS ARBEITET DIGITAL<br />
Die Samtgemeinde Neuenhaus, im Landkreis Grafschaft<br />
Bentheim in Niedersachsen, ist seit 2<strong>01</strong>1 Schritt<br />
für Schritt auf dem Weg zur internen Digitalisierung.<br />
Ziel ist die zentrale, rechtskonforme Schriftgutverwaltung.<br />
„Wir hatten vorher lediglich eine Dokumentenablage.<br />
Mit unserer neuen DMS-Lösung arbeiten<br />
wir nun mit einer vollständig digitalen Vorgangsbearbeitung.<br />
Die aufwendige, papiergebundene<br />
Aktenführung entfällt, die elektronischen Akten sind<br />
nun je nach Berechtigung auch ohne Zugang zum<br />
Archiv einsehbar und können parallel von mehreren<br />
Dienststellen bearbeitet werden. Damit wird vieles<br />
einfacher“, erklärt Jacqueline Ewert, DMS-Koordinatorin<br />
der Samtgemeinde.<br />
Gestartet ist Neuenhaus mit der Lösung für den<br />
Bereich der digitalen Steuerakte, nutzt inzwischen<br />
aber auch die Schnittstellen zu anderen Anwendungen<br />
und Fachverfahren, wie zum Beispiel zur digitalen<br />
Vergütungsakte oder zum kommunalen Finanzwesen<br />
newsystem. „Übergreifende Abläufe wie der digitale<br />
Rechnungseingang mit dem integrierten Rechnungsworkflow,<br />
also der Bearbeitung und<br />
Verbuchung, haben wir vollständig<br />
umgesetzt, wie auch die Schnittstellenanbindung<br />
zum Kassenarchiv.<br />
Eingangsrechnungen werden gescannt,<br />
digital archiviert und gar nicht mehr in Papierform<br />
abgelegt. Unsere Außenstellen sind angebunden.<br />
Derzeit setzen wir die digitalen Ausgangsrechnungen<br />
und nachfolgend den gesamten Posteingang um“,<br />
so Jacqueline Ewert. Auch in kleineren Gemeinden<br />
erfordert die Einführung einer zentralen Schriftgutverwaltung<br />
viel Erfahrung in der kommunalen Praxis.<br />
14
„Es geht nicht nur darum, die Papierwelt einfach 1:1<br />
elektronisch abzubilden, sondern darum, ein gemeinsames<br />
Verständnis von optimalen Strukturen und<br />
Abläufen zu entwickeln“, erklärt Benjamin Schock,<br />
Servicebereichsleiter E-Services/DMS der <strong>ITEBO</strong> GmbH.<br />
„Wir begleiten unsere Kunden auf dem Weg hin zu<br />
einem <strong>ganz</strong>heitlichen Ergebnis. Eine gute Kommunikation<br />
innerhalb der Verwaltung, die Kooperation der<br />
Verwaltungsbereiche untereinander, die Überzeugung<br />
der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den Vorteilen<br />
dieser Lösung sowie ausreichende Schulungen<br />
sind wichtige Teile unserer Projekte.“<br />
Um ihren Bürgern mehr Services zu bieten, denkt die<br />
Samtgemeinde über die Einführung eines Bürgerportals<br />
mit Bürgerkonten nach. „Wir bieten im Moment<br />
eine große Anzahl digital ausfüllbarer Formulare im<br />
Internet, mehr Onlineservices jedoch noch nicht.<br />
Aber es geht nur eines nach dem anderen“, resümiert<br />
Günter Oldekamp, Samtgemeindebürgermeister von<br />
Neuenhaus.<br />
BRAUNSCHWEIG AUF DEM WEG<br />
ZU DURCHGÄNGIGEN PROZESSEN<br />
fotolia.com/Rolf Fischer<br />
Bereits seit über zehn Jahren digitalisiert die Stadt<br />
Braunschweig ihre internen Prozesse. „Wir haben<br />
viel geschafft, auch wenn sich unsere Projekte immer<br />
am notwendigen Muss und an den Angeboten des<br />
Marktes orientiert haben. Wir hatten leider nicht<br />
immer die erforderlichen Ressourcen für innovative<br />
Projekte oder um auf Vorlauf zu arbeiten.“<br />
Ihr Ansprechpartner: Benjamin Schock,<br />
Servicebereichsleiter E-Services<br />
© <strong>ITEBO</strong> GmbH<br />
Heterogen ist das Bild, welches Roland Behrens, zuständiger<br />
Projektleiter für E-Government bei der Stadt<br />
Braunschweig, zeichnet. „Unsere Fachverfahren sind<br />
gut aufgesetzt.<br />
Weiter auf Seite 16 >><br />
15
TITELTHEMA<br />
TITELTHEMA<br />
fotolia.com/nongkran_ch<br />
Ein Archivsystem ist über verschiedene Fachbereiche<br />
ausgerollt, wir haben Workflowprozesse und E-Akten.<br />
Wir haben ein Ratsinformationssystem, welches die<br />
meisten Mitglieder in den politischen Gremien mobil<br />
nutzen. Aber viele durchgängige, medienbruchfreie<br />
digitale Prozesse haben wir noch nicht.“ Dies alles<br />
bildet jedoch eine gute Grundlage, um weiter zu<br />
optimieren. Intern fokussiert sich die Stadt auf die<br />
Digitalisierung verwaltungs- und verfahrensübergreifender<br />
Gesamtprozesse. Übersichtlicher, schneller,<br />
wirtschaftlicher und standardisiert sollen sie sein.<br />
„Wir wollen Lösungen, die sich je nach Bedarf in die<br />
digitalen Prozesse der unterschiedlichen Fachverfahren<br />
integrieren lassen. Die Ablagestruktur unseres Filesystems<br />
gerät an ihre Grenzen. In einem nächsten Schritt<br />
soll sukzessive ein Dokumentenmanagementsystem für<br />
die Schriftgutverwaltung eingeführt werden. Wir wollen<br />
Sicherheit bei der Onlinebezahlung, dafür ist ein<br />
zentrales Management für elektronische Bezahl- und<br />
Abrechnungsvorgänge und E-Payment notwendig“,<br />
erläutert Roland Behrens. Für Bürger und Unternehmen<br />
steht in Braunschweig bereits ein umfangreiches<br />
Onlineangebot zur Verfügung.<br />
Dieses umfasst Informationsservices aus dem Einwohnermeldewesen,<br />
der Kfz-Zulassung, der Bußgeldstelle,<br />
dem Bauanzeigeverfahren bis hin zum Ratsinformationssystem<br />
oder einer Übersicht aller zurzeit laufenden<br />
Ausschreibungen, Vergaben und Wettbewerbe.<br />
Der Pool der Onlineformulare wird gerade überarbeitet.<br />
In etlichen Fällen besteht die Möglichkeit, ein<br />
ausgefülltes Download-Formular wieder digital an die<br />
Stadt Braunschweig zu übermitteln.<br />
„Bei uns steht der Bürger im Mittelpunkt. Daher wollen<br />
wir mehr Services online anbieten. Wichtig sind uns<br />
leicht handhabbare Dienstleistungen, übersichtlich und<br />
wiedererkennbar, für jeden Bürger von überall rund um<br />
die Uhr nutzbar und die schnelle Bearbeitung digitaler<br />
Dokumente“, erklärt Roland Behrens. Aber das macht<br />
nur Sinn, wenn wir vom elektronischen Eingang bis<br />
zum Bescheid auch intern elektronisch arbeiten und<br />
wieder antworten können.“<br />
Digitale „Behördengänge“ über das Internet nehmen<br />
nur zu, wenn Benutzerfreundlichkeit, Auffindbarkeit<br />
und dynamische Unterstützungsleistungen deutlich attraktiver<br />
sowie einfacher in ihrer Handhabung werden.<br />
Gleichzeitig sind Onlineservices auch außerhalb der<br />
normalen Öffnungszeiten verfügbar, sorgen durch den<br />
Wegfall von Behördengängen und Wartezeiten für<br />
Zeitersparnis und sollen als sicher empfunden werden.<br />
DURCHGÄNGIGE STRUKTUREN<br />
„Da stehen wir noch am Anfang. Wir suchen eine<br />
Portallösung, welche auf anerkannten Benutzungsstandards<br />
im Internet aufbaut, praxiserprobte Serviceangebote<br />
bereits vorhält und natürlich die Schnittstellen<br />
für unsere Fachverfahren und für ein zukünftiges DMS<br />
schon mitbringt. OpenR@thaus der <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe<br />
finden wir spannend, es kommt für uns<br />
zur rechten Zeit.“ Manchmal wird aus der Not ja eine<br />
Tugend …<br />
16<br />
© fotolia.com/Joerg Sabel
OSNABRÜCK UND DAS<br />
HENNE-EI-PROBLEM<br />
DIE SACHE MIT DEM BERG<br />
UND DEM PROPHETEN<br />
Unsere digitalen Angebote und Prozesse wurden<br />
aus den verschiedenen Fachbereichen angestoßen.<br />
Schnellere Prozesse und serviceorientierte Angebote<br />
haben uns dann in die Lage versetzt, auch zentrale<br />
verwaltungs- und verfahrensübergreifende Gesamtprozesse<br />
umzusetzen“, erinnert sich Hauke Hartmann,<br />
projektverantwortlicher E-Government bei der<br />
Stadt Osnabrück.<br />
Als eine der ersten Kommunen hat die Stadt Osnabrück<br />
bereits 2<strong>01</strong>5 ein <strong>ganz</strong>heitliches, zentrales<br />
Management für elektronische Bezahl- und Abrechnungsvorgänge<br />
inklusive E-Payment-Verfahren als<br />
verwaltungs- und verfahrensübergreifenden Gesamtprozess<br />
integriert. So können<br />
Bürger nun viele Bescheinigungen,<br />
Einträge und Bescheide nicht nur<br />
online beantragen, sondern auch<br />
sofort über das Internet etwaig anfallende<br />
Gebühren bezahlen. Alle<br />
online erfassten Transaktionen werden in den Ämtern<br />
bis zur Übergabe an das städtische Finanzverfahren<br />
weiterverarbeitet.<br />
Die Konzeption und die dazugehörige technologische<br />
Umsetzung dieser Integration in das Finanzwesen<br />
entwickelte die Stadt Osnabrück in enger Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe. „Wir<br />
setzen immer mehr um, haben uns aber vorwiegend<br />
auf oft analog genutzte Prozesse konzentriert. Nun<br />
stehen wir vor dem Henne-Ei-Problem von Angebot<br />
und Nachfrage“, resümiert Hauke Hartmann. „Obwohl<br />
alle Verwaltungen eigentlich die gleichen Dinge<br />
machen, steigt die Heterogenität von Kommune zu<br />
Kommune oder zum Landkreis oder zu Landes- oder<br />
Bundesbehörden. Für den Bürger vor Ort oder gar bei<br />
einem Wohnortwechsel ist das nur sehr schwer nachvollziehbar.<br />
Im Ergebnis fehlen einheitliche Prozesse<br />
nach außen, Standardisierungen und eine einheitliche,<br />
wiedererkennbare Präsentation der Serviceleistungen.“<br />
KOMMUNALE<br />
EXPERTISE GEFRAGT<br />
„Wir müssen endlich damit aufhören, dass jede<br />
Verwaltungsebene die IT-Welt für sich neu erfindet“,<br />
bemängelte auch Dr. Johannes Ludewig, Vorsitzender<br />
des Nationalen Normenkontrollrates im Juli 2<strong>01</strong>6.<br />
Deutschland hat lange über die Digitalisierung diskutiert<br />
und rechtliche wie technische Grundlagen gelegt<br />
und viel Geld verbrannt für die Entwicklung zahlreicher<br />
IT-Fachverfahren und E-Government-Lösungen<br />
für das gleiche Problem. Jedes Amt kocht sein eigenes<br />
Süppchen. Viele unterschiedliche Lösungen verderben<br />
den Brei.<br />
„Mit zentralen Vorgaben und überregionalen Lösungen<br />
wäre vieles einfacher gewesen. So haben wir die<br />
Popularisierung vieler Themen und das<br />
Scheitern an föderalen Strukturen erlebt.<br />
Viel Aufwand, wenig Ergebnis“,<br />
so auch Roland Behrens von der Stadt<br />
Braunschweig. Der IT-Planungsrat mit<br />
dem CIO des Bundes an der Spitze<br />
setzt auf eine engere Zusammenarbeit und deutliche<br />
Verbesserungen beim E-Government in Deutschland.<br />
Unter anderem geht es um den Aufbau eines zentralen<br />
Portals von Bund, Ländern und Kommunen, die<br />
Integration von interoperablen Bürgerkonten und die<br />
Umsetzung der Top-100 Verwaltungsservices. Mehr<br />
Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern soll<br />
eine gemeinsame IT-Infrastruktur schaffen.<br />
Das Ziel: Synchronisation, Kosten und vor allem Umsetzungskosten<br />
gesetzlicher Entscheidungen für die<br />
Verwaltungen sparen, die Transparenz und Akzeptanz<br />
von Angeboten fördern.<br />
Weiter auf Seite 18 >><br />
17
TITELTHEMA<br />
fotolia.com/Sergey Nivens<br />
„Die Zielsetzung, durch gemeinsames Handeln (endlich)<br />
nutzerfreundliche, digitale Verwaltungsdienstleistungen<br />
zur Verfügung zu stellen, die genauso<br />
selbstverständlich genutzt werden wie der e-Banking-<br />
Zugang oder der eBay-Account, kann nur uneingeschränkt<br />
unterstützt werden“, so sieht dies auch Bernd<br />
Landgraf, Geschäftsführer der <strong>ITEBO</strong> GmbH. Über den<br />
Weg dorthin sollte allerdings genauer nachgedacht<br />
werden: Heutige Standards im Internet, egal ob bei<br />
Suchmaschinen oder Bezahlverfahren, haben sich im<br />
Wettbewerb und letztlich durch die Akzeptanz bei<br />
den Nutzern durchgesetzt. „Wir tun gut daran, auch<br />
beim E-Government auf das überragende Know-how<br />
kommunaler Experten zu setzen, um die besten Lösungen<br />
zu etablieren. Standards und Interoperabilität sind<br />
unverzichtbar, aber bitte keine Verordnung von oben<br />
durch den Bund, der von allen Verwaltungsebenen am<br />
wenigsten mit Anliegen der Bürger und Unternehmen<br />
zu tun hat. Die Devise sollte lauten: Portalverbund ja<br />
bitte, aber kein Bundesportal!“<br />
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Sichere Zukunft.<br />
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18
VORTEILE VON OPENR@THAUS:<br />
Bernd Landgraf<br />
Geschäftsführer <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe<br />
© <strong>ITEBO</strong> GmbH<br />
· zehn Prozesse sofort verfügbar<br />
· Onlineprozesse mit signifikanten Fallzahlen<br />
· integrierte E-Paymentfunktion<br />
· sicher aus dem <strong>ITEBO</strong>-Rechenzentrum<br />
· bezahlbar<br />
· modular<br />
· erweiterbar<br />
Die Umsetzung standardisierter Infrastrukturbausteine<br />
und Schnittstellen, über die die Fachverfahren<br />
und -dienste integriert werden können, ist nicht neu.<br />
Einfaches E-Government ist genau das, was aus der<br />
Perspektive der Bürger gedacht und für den Bürger<br />
umgesetzt wird. Nur so wird E-Government in der<br />
Fläche ankommen.<br />
EIN OFFENES RATHAUS FÜR<br />
JEDE LAGE<br />
Wie Neuenhaus, Osnabrück und Braunschweig<br />
stehen eigentlich alle Kommunen, Gemeinden oder<br />
Städte vor der Aufgabe, ihren Bürgern und Unternehmen<br />
eine übersichtliche und inhaltlich konsistente<br />
Onlineplattform zu offerieren. „So wie der zentrale<br />
Punkt des Foyers im Stadthaus. Das erkennt jeder<br />
und findet sich zurecht. Man muss nur hingehen, die<br />
benötigte Dienstleistung ohne Wartezeit abrufen und<br />
bezahlen“, beschreibt Hauke Hartmann die Vorstellung<br />
der Stadt Osnabrück.<br />
Die <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe bietet mit<br />
„OpenR@thaus“ eine für jede Verwaltung leicht<br />
integrierbare Lösung, einen bezahlbaren Einstieg mit<br />
viel Perspektive. Die Lösung ermöglicht eine schnelle<br />
und unkomplizierte Umsetzung praxiserprobter und<br />
bedarfsorientiert ausgewählter Dienste und das ohne<br />
größere Vorlaufkosten für die Konzepterstellung. Sie<br />
ist sofort einsetzbar – ohne großartige Kosten- und<br />
Ressourcen für die Implementierung.<br />
OpenR@thaus bietet standardisierte Komponenten<br />
wie E-Payment, die sichere Identifizierung oder den<br />
zentralen Postkorb sowie Schnittstellen für Fachverfahren<br />
und Dokumentenmanagementsysteme als<br />
Standard an. Eine aufwendige Integration ist für die<br />
Funktionalität der Onlinedienste im ersten Schritt<br />
nicht notwendig. Für Verwaltungen stehen damit,<br />
unabhängig von der schon erfolgten Umsetzung<br />
digitaler Abläufe, verschiedene Möglichkeiten für ein<br />
einfach zu integrierendes E-Government zur Verfügung.<br />
So können einerseits neue Services angeboten<br />
und die schnelle Weiterbearbeitung von Dokumenten<br />
und Inhalten ermöglicht werden. Andererseits lassen<br />
sich schon vorhandene Onlineangebote und Fachverfahren<br />
wie auch ein DMS einbinden.<br />
Viele Wege führen zum digitalen Rathaus.<br />
19
AKTUELLES<br />
© fotolia.com/kras99<br />
DATENSCHUTZ – DIE EU MACHT ERNST<br />
DIE 2<strong>01</strong>6/679 HAT ES IN SICH<br />
„Der Countdown läuft“, sagt Kim Schoen. Der<br />
<strong>ITEBO</strong>-Experte für Datenschutz bezieht sich dabei<br />
auf ein echtes Wortungeheuer aus Brüssel: Die<br />
EU-Datenschutzgrundverordnung trägt die eher<br />
bedingt eingängige Amtsbezeichnung 2<strong>01</strong>6/679<br />
und hat es in sich. Ab dem 25. Mai 2<strong>01</strong>8 gelten<br />
ihre Regelungen ohne Übergangsfrist, ohne Umsetzung<br />
in nationales Recht und ohne Wenn und Aber.<br />
Und damit zusätzlich Druck auf den Kessel kommt,<br />
drohen Bußgelder von bis zu 20 Mio. Euro oder, bei<br />
Unternehmen, 4 % des weltweiten Umsatzes.<br />
Zum Glück gelten in deutschen Amtsstuben bereits<br />
heute relativ strikte Datenschutzvorschriften. Dennoch<br />
raten Schoen und Brinkmeyer unisono, keine<br />
Zeit zu verlieren. Ausdrücklich warnen sie davor,<br />
womöglich auf entsprechende Gesetzesänderungen<br />
auf Bundes- oder Länderebene zu warten. Die Verordnung<br />
wartet mit Rechenschafts- und Dokumentationspflichten<br />
auf, die Expertenwissen voraussetzen.<br />
„Da hilft es auch nicht, dem Letzten, der zur Tür<br />
reinkommt, die Mütze des Datenschutzbeauftragten<br />
aufzusetzen“, so Brinkmeyer.<br />
Auslöser sind die bislang unterschiedlichen Standards<br />
im Datenschutz der EU-Mitgliedsländer. Erinnern wir<br />
uns: Im September 2<strong>01</strong>5 kochte der Fall des österreichischen<br />
Studenten Max Schrems<br />
hoch, der in der Figur des David<br />
den Big-Data-Goliath Facebook in<br />
Sachen Datenschutz in Bedrängnis<br />
brachte. Vordergründig ging es<br />
dabei um die Weiterleitung von in<br />
Irland geparkten Mitgliederdaten in die USA. Der Fall<br />
machte aber schlagartig deutlich, dass Datenflüsse<br />
internationalen, zumindest aber europaweiten Standards<br />
im Umgang mit Daten unterworfen werden<br />
müssen; zum Schutz der Bürger ebenso wie für die<br />
Rechtssicherheit von Unternehmen, die im wachsenden<br />
Markt mitmischen wollen.<br />
SCHONFRIST ENDET IM MAI 2<strong>01</strong>8<br />
Am 24. Mai 2<strong>01</strong>6 trat die Verordnung in Kraft und<br />
löste ihren Vorgänger aus dem vergangenen Jahrhundert<br />
ab, als das Internet noch in den Kinderschuhen<br />
steckte. Bis Mai 2<strong>01</strong>8 sind Unternehmen und Behörden<br />
gut beraten, sich auf die neue Rechtslage bereits<br />
eingestellt zu haben. Dann ist das Ende der Schonfrist<br />
erreicht. Das Problem: „Die Materie ist hoch komplex“,<br />
erklärt Holger Brinkmeyer, einer der externen<br />
Datenschützer im Hause <strong>ITEBO</strong>. „Zwei Jahre sind da<br />
recht sportlich.“ Kim Schoen gibt dabei zu bedenken,<br />
dass allein die Checkliste der Gesellschaft für<br />
Datenschutz und Datensicherheit fünf DIN-A4-Seiten<br />
umfasst. Sie reicht von der eher schlichten Benennung<br />
von Datenschutzbeauftragten bis hin zur komplexen<br />
Dokumentation aller datenschutzrelevanten Prozesse,<br />
Gefahrenanalysen und möglichen Pannenszenarien.<br />
INDIVIDUELLE<br />
LÖSUNGEN NÖTIG<br />
„Als externe Datenschutzbeauftragte haben wir den<br />
Vorteil, Einblick in eine Vielzahl kommunaler Einrichtungen<br />
zu erhalten und so die besten Lösungsansätze<br />
weitergeben können“, sagt Schoen.<br />
Manchmal muss man auch nur wissen,<br />
wie es geht. Holger Brinkmeyer nennt<br />
Beispiele: „Da stehen Drucker oder<br />
Kopierer an Stellen mit Publikumsverkehr<br />
oder im Straßenverkehrsamt<br />
fehlen Plätze für vertrauliche Gespräche. In diesem<br />
Fall muss man nicht gleich das <strong>ganz</strong>e Amt umbauen.“<br />
Manchmal reicht es schon, dass auf Wunsch ein separates<br />
Büro bereitsteht.<br />
„Solch eher trivialen Probleme bilden aber nur die<br />
Spitze des Eisbergs“, weiß Schoen. „Ich gehe immer<br />
so vor, dass ich erst einmal eine Bestandsauf<strong>nah</strong>me<br />
mache. Danach gilt es dann, pragmatische Lösungen<br />
zu finden, und da ist es enorm vorteilhaft, wenn man<br />
Beispiele aus anderen Kommunen vor Augen hat.“<br />
Schoen lobt den guten Draht zu Mitarbeitern der<br />
Aufsichtsbehörden, also den Landesbeauftragten für<br />
Datenschutz. Gemeinsam lassen sich konkrete Fragen<br />
abstrakt erörtern, ohne dass ein schiefes Licht auf eine<br />
spezielle Kommune fällt.<br />
Eine weitere Herausforderung: Die Verordnung verlangt,<br />
dass sich Datenverarbeitung bzw. Sicherheit stets<br />
auf dem „Stand der Technik“ befinden. Einen Server<br />
einmalig abzusichern reicht nicht aus. „Hier sind ständige<br />
Sicherheitsmaß<strong>nah</strong>men gefragt“, so Schoen „und<br />
das alles muss entsprechend dokumentiert werden.“<br />
20
AKTUELLES<br />
© fotolia.com/ lanych<br />
LIEGENSCHAFTS- UND GEBÄUDEMANAGEMENT<br />
ÜBERALL LAUERN GEFAHREN<br />
Die Sommerzeit steht vor der Tür. Die Spielplatzsaison<br />
ist eingeläutet. Doch wie ist es um die Sicherheit der<br />
lieben Kleinen bestellt?<br />
Hier das Ergebnis einer kurzen Internetrecherche.<br />
Obertshausen: „Achtjährige stranguliert sich auf<br />
Spielplatz; Datteln: 18-Jährige stirbt auf Schaukel;<br />
Lindau: Baumstamm von Klettergerüst erschlägt<br />
14-Jährigen." „Schlagzeilen wie diese verfehlen ihre<br />
Wirkung nicht", berichtet Enrico<br />
Wegge von der Spielplatzmobil<br />
GmbH in Ingelheim. Gemeinsam mit<br />
seinem Geschäftspartner untersucht<br />
er regelmäßig Spielplätze in <strong>ganz</strong><br />
Deutschland. „Zum Glück wird das<br />
Thema Sicherheit auf Spielplätzen in den letzten Jahren<br />
immer ernster genommen“, erklärt Wegge, und<br />
führt dies auf den zunehmenden Druck von Eltern und<br />
Medien zurück.<br />
EIN KLEINER EXKURS ZUR<br />
RECHTLICHEN SITUATION<br />
In erster Linie sind die Grundstückseigentümer gefragt.<br />
Das kennt jeder Hauseigentümer: Wie im Winter beim<br />
Schneefegen, reicht es nicht aus, die Räumpflicht per<br />
Vertrag auf ein Unternehmen oder Mieter abzuwälzen.<br />
Der Eigentümer muss auch kontrollieren, ob die entsprechenden<br />
Pflichten erfüllt werden. Auch wenn auf<br />
dem Spielplatz das Kind in den seltensten Fällen in den<br />
sprichwörtlichen Brunnen fällt, Gefahren lauern überall<br />
und am Ende stellt sich die Frage: Wer ist für den<br />
Unfall verantwortlich, wer zahlt die Zeche, leistet Schadenersatz<br />
oder muss öffentlich dafür gerade stehen?<br />
MEHR<br />
SICHERHEIT<br />
Wer hat wann welche Prüfung vorgenommen?<br />
Entspricht die Frequenz den gesetzlichen Vorgaben<br />
und waren die handelnden Personen dafür entsprechend<br />
qualifiziert? Im Zweifelsfall müssen das Juristen<br />
klären. Und je höher der Schaden, ob materiell oder<br />
körperlich, desto erbitterter der Streit vor Gericht.<br />
Professionelles Gebäude- und Liegenschaftsmanagement<br />
bietet in diesem Zusammenhang mehr als nur<br />
eine politische Lebensversicherung.<br />
Wer sich durch die Checklisten und<br />
Verträge einmal durcharbeitet, wird<br />
schnell feststellen, dass sich der<br />
Aufwand lohnt. Da lassen sich Wartungsverträge<br />
zusammenfassen und<br />
Mengenrabatte aushandeln oder automatisiert tägliche<br />
To-do-Listen erstellen, um Fristen und Aufgaben nicht<br />
aus dem Auge zu verlieren. Im Portfolio der <strong>ITEBO</strong>-<br />
Unternehmensgruppe gibt es neben entsprechender<br />
Beratung auch Softwarelösungen, die das unterstützen.<br />
Manchmal ist ein Mehr an Sicherheit aber gar nicht<br />
so schwierig zu erreichen. Wie beispielsweise in der<br />
Samtgemeinde Neuenkirchen. Als dort einem Computerraum<br />
für Jugendliche wegen mangelnder Fluchtwege<br />
das Aus drohte, verlegten die Verantwortlichen<br />
die Geräte kurzerhand vom Dach- ins Erdgeschoss.<br />
Für Fragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.<br />
Oder nehmen wir den Einsturz der Turnhalle in Lingen<br />
im Januar. Dank der Aufmerksamkeit des Hausmeisters<br />
hatte die Stadt das Gebäude drei Tage zuvor gesperrt.<br />
Glücklicherweise kam niemand zu Schaden. Eine Sichtprüfung<br />
durch den Bauhof wenige Tage vorher, war<br />
hingegen ohne Folgen geblieben.<br />
Ob Spielplatz oder Hallendach, solche Geschichten<br />
jagen einem eiskalte Schauer über den Rücken. Und es<br />
stellen sich anschließend mehrere Fragen:<br />
© <strong>ITEBO</strong> GmbH/Philip Loeper<br />
Ihr Ansprechpartner: Carsten Wallenhorst,<br />
Servicebereich ERP-Systeme<br />
21
KOOPERATIONEN<br />
© istockphoto.com/stockyme<br />
AM ANFANG STEHT IMMER DER ANTRAG<br />
Form-Solutions und <strong>ITEBO</strong> bieten der digitalen<br />
Verwaltung passgenaue Lösungen für innovative<br />
medienbruchfreie Antragsabläufe.<br />
Bereits seit zehn Jahren vertraut die <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe<br />
auf die Lösungen aus dem Hause<br />
Form-Solutions. Das Karlsruher Unternehmen hat<br />
sich auf moderne Antragsmanagement-Lösungen<br />
für Verwaltungen spezialisiert. Kern dafür ist ein<br />
Formularserver, der heute über 1500 intelligente<br />
Ausfüllassistenten und 4000 PDF-Druckvorlagen für<br />
die öffentliche Verwaltung bereitstellt.<br />
DIGITAL UND RECHTSSICHER<br />
Eine der ersten <strong>ITEBO</strong>-Lösungen, in die der Formularserver<br />
der Form-Solutions integriert wurde, war die<br />
internetbasierte Plattform ITeBAU. Rechtssichere digitale<br />
Antragsformulare unter Nutzung der qualifizierten<br />
Signatur ermöglichen seither allen am Baugenehmigungsprozess<br />
beteiligten Ämtern und Personen die<br />
digitale Beantragung und Bearbeitung von Baugenehmigungen.<br />
Anwenderfreundlich, interaktiv bedienbar, jederzeit<br />
speicherbar – so der Anspruch an intelligente Lösungen,<br />
die digitale Verwaltungen ihren Bürgern und<br />
Unternehmen zur Verfügung stellen. Mit der Weiterentwicklung<br />
von Technologien,<br />
wie dem Wegfall der Unterstützung<br />
für PDF-Formate seitens der Browserhersteller,<br />
der Nutzung mobiler<br />
Endgeräte, aber auch die Einstellung<br />
javabasierter Signaturverfahren, steht<br />
auch das Antragswesen vor immer neuen Herausforderungen.<br />
Um diesen zu begegnen, setzt Form-Solutions<br />
auf intelligente Ausfüllassistenten im HTML 5-Format.<br />
„Auch die <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe reagiert auf<br />
solche Entwicklungen frühzeitig.<br />
INTERAKTIV<br />
BEDIENBAR<br />
Damit elektronisches Authentifizieren, Onlineversenden<br />
sowie ePayment auch zukünftig möglich sind,<br />
integrieren wir für unsere Kunden aktuell das neue<br />
HTML 5-Format in unsere Lösungen“, so Bernd<br />
Landgraf, Geschäftsführer der <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe.<br />
Und das nicht nur in ITeBAU, sondern<br />
zum Beispiel auch in OpenR@thaus, dem E-Government-Portal<br />
der <strong>ITEBO</strong>-Unternehmensgruppe.<br />
Als Dialogplattform bietet das Portal in der Basisversion<br />
zehn standardisierte Dienste für Bürger und Unternehmen.<br />
Umfangreiche bidirektionale Webservices<br />
ermöglichen die Anbindung zentraler Dienste – vom<br />
Antrag über das E-Paymentverfahren pmPayment bis<br />
hin zu unterschiedlichen Authentifizierungsmöglichkeiten<br />
sowie der Integration von Fachverfahren und<br />
DMS-Systemen. Durch die Nutzung der intelligenten<br />
Assistententechnologie der Firma Form-Solutions<br />
erhöhen sich Service und Bedienbarkeit. Via gezielter<br />
Fragestellungen führt das System den Nutzer und<br />
findet selbst heraus, welche Angaben benötigt werden.<br />
Unabhängig vom Betriebssystem passen sich die<br />
Formulare mittels „Responsive Layout“ automatisch<br />
jedem <strong>Ausgabe</strong>gerät an. Im Gegensatz zu anderen<br />
klassischen Formularformaten benötigt der Ausfüller<br />
als Voraussetzung lediglich einen Internetzugriff.<br />
„Unsere Lösungen stellen für die <strong>ITEBO</strong> eine zukunftsorientierte<br />
Ergänzung ihres Portfolios<br />
dar, sowohl in Bezug auf eine stetige<br />
Aktualisierung und Modernisierung,<br />
als auch in Bezug auf die Erweiterung<br />
der Angebote für <strong>ITEBO</strong>-Kunden.<br />
Wir freuen uns auf eine Intensivierung<br />
unserer Zusammenarbeit“, sagt Matthias Eisenblätter,<br />
Geschäftsführer der Form-Solutions.<br />
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© fotolia.com/ adam121<br />
IM FOKUS<br />
„BUTLER 2.0“<br />
BOTS, CHAT BOTS, SOCIAL BOTS<br />
Es ist Zeit für einen neuen Hype: Die Bots kommen<br />
und das Ende der Apps ist <strong>nah</strong>e! Bots hießen früher<br />
James, wohnten am Eaton Place und haben sich um<br />
all die Dinge gekümmert, für die die Herrschaften<br />
keine Zeit oder zu denen sie keine Lust hatten.<br />
APP APP HURRA! ODER NICHT?<br />
Fakt ist: Den Apps geht es schlecht. Eine Studie besagt,<br />
dass auf iPhones im Schnitt knapp 120 Apps geladen<br />
und über 90 davon innerhalb von drei Tagen wieder<br />
gelöscht werden. Mehr als dreiviertel des traurigen<br />
Rests wird weniger als einmal pro Monat genutzt.<br />
Woran liegt das? Ein Grund ist sicherlich, dass App-<br />
Entwickler in einer wahren Goldrausch-Stimmung<br />
drauf los entwickelt haben, als gäbe es kein Morgen.<br />
Dabei sind dann häufig äußerst kleinteilige Anwendungen<br />
mit stark begrenztem Nutzen herausgekommen.<br />
Ihr Ansprechpartner: Dieter Rieken,<br />
Geschäftsbereich Anwendungen und Betrieb, IT-Strategie<br />
Spätestens morgen sind diese neuen Butler in Ihr<br />
Handy eingezogen oder stehen in stylischen Dosen<br />
auf Ihrem Wohnzimmertisch. In der Regel sind sie<br />
weiblich und heißen Siri, Cortana oder Alexa. Letztere<br />
ist die in der Dose. Diese Damen tun das, was ein guter<br />
Butler eben so tut – und das geht schon morgens<br />
los: „Guten Morgen, Dieter, Zeit aufzustehen. Leg dir<br />
was Warmes raus, es ist deutlich abgekühlt und nimm<br />
einen Regenschirm mit. Heute Nachmittag soll es<br />
regnen. Ich hab dir einen Einkaufszettel und zwei Rezeptvorschläge<br />
fürs Abendessen geschickt.<br />
Die Artikel im Kühlschrank,<br />
die demnächst ablaufen, sind wie<br />
immer gekennzeichnet. Wenn du<br />
nach Feierabend pünktlich im Fitnessstudio<br />
sein willst, solltest du zehn<br />
Minuten früher losfahren. Es gibt da eine Tagesbaustelle.<br />
Und jetzt steh endlich auf, meine Güte!“<br />
Ja, ja, schon gut. Im Detail ist einiges noch Zukunftsmusik,<br />
anderes reine Utopie: Als ob ich ins Fitnessstudio<br />
gehen würde. Allerdings sind wir schon näher an<br />
solchen Szenarien, als Sie vielleicht denken.<br />
© <strong>ITEBO</strong> GmbH<br />
ANSAGE ... UND<br />
APP DAFÜR!<br />
Uns Nutzern macht es offensichtlich immer weniger<br />
Spaß, tagelang nach der App zu suchen, die <strong>ganz</strong><br />
Deutschland abdeckt, und wir ärgern uns zunehmend,<br />
dass wir an der Endhaltestelle eine zweite brauchen,<br />
um uns ein Taxi zu rufen. Und hier setzt die Vision Bot<br />
ein: Wäre es nicht cool, wenn ich solche Aufgaben per<br />
Spracheingabe einem virtuellen Assistenten übertragen<br />
könnte? Im Bereich Kundensupport gibt es bereits<br />
heute sogenannte Chat Bots, die FAQs für mich durchsuchen<br />
und mir den Vorschlag zuerst anbieten, der am<br />
häufigsten zur Lösung des Problems beigetragen hat.<br />
Überhaupt nicht lustig sind dagegen Social Bots, die<br />
gezielt Themen – wie z. B. Wahlkampf – in die eine<br />
oder andere Richtung befeuern können.<br />
Wenn wir das Thema ernsthaft weiterdenken und uns<br />
globale Bots im Sinne der Überschrift vorstellen, werden<br />
wir schnell sehen, dass wir zwei Dinge benötigen:<br />
Künstliche Intelligenz nach vorne heraus und Big Data<br />
im Hintergrund. Vermutlich wird die<br />
KI sogar das kleinere Problem sein –<br />
auch wenn einige von Ihnen jetzt<br />
schon den Soundtrack aus Terminator<br />
im Ohr haben. Bei Big Data<br />
dagegen bin ich sofort bei Amazon,<br />
Apple, Facebook, Google und Microsoft. Mit einem<br />
schier unerschöpflichen Vorrat an persönlichen Daten<br />
in der Hinterhand sind die großen Fünf geradezu prädestiniert,<br />
die intelligentesten, anpassungsfähigsten,<br />
erwachsensten Bots zu entwickeln, die mit Sicherheit<br />
einen erstklassigen Service abliefern werden. Und<br />
wird es diese Bots tatsächlich geben? Na klar! Schließlich<br />
braucht es nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen,<br />
wieviel Geld hier zu verdienen ist.<br />
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