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mein HIMBEERgrün 01/2017

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Ausgabe 1|17<br />

<strong>mein</strong>HIMBEER<br />

Seite 7<br />

Warum ich Vegetarierin geworden bin<br />

Eine Kolumne<br />

von Jana Schauland<br />

„Vegetarier essen <strong>mein</strong>em Essen das Essen<br />

weg“ geht ein totzitierter Spruch, den ich mir<br />

seit <strong>mein</strong>er Ernährungsumstellung vor circa<br />

einem Jahr des Öfteren anhören durfte, wenn<br />

auch scherzhaft ge<strong>mein</strong>t. Mal ganz davon<br />

abgesehen, dass eher das Gegenteil der Fall ist,<br />

bin ich mehr aus ethischen als aus praktischen<br />

Gründen Vegetarierin geworden.<br />

Seitdem ich verstärkt auf <strong>mein</strong>e Ernährung<br />

geachtet habe, wurde mir schnell klar, dass ich<br />

vegetarisch leben möchte, weil es viele Vorteile<br />

für die Umwelt und die Gesundheit bietet, die<br />

in <strong>mein</strong>em Umfeld noch häufig unterschätzt<br />

werden. Nachdem ich mich entschieden hatte,<br />

Vegetarierin zu sein, musste ich erst mal in<br />

Osnabrück von Restaurant zu Restaurant ziehen,<br />

um die leckersten Sandwiches und Salate<br />

zu finden. Am Anfang war ich jedoch sehr<br />

enttäuscht, weil vieles, was ich vorher gerne<br />

gegessen habe, nur mit Fleisch serviert wird,<br />

zum Beispiel Kartoffelgerichte oder auch Suppen.<br />

Da musste ich mir Alternativen suchen.<br />

Meine Oma hat mir außerdem ein vegetarisches<br />

Kochbuch geschenkt, und das hat mich<br />

inspiriert, auch mal selbst zu kochen. Besonders<br />

gut schmecken zum Beispiel Gerichte<br />

aus der persischen Küche. Die kochen nämlich<br />

sehr viel vegetarisch. Ich habe mich auch viel<br />

mit <strong>mein</strong>en Freunden über <strong>mein</strong>e Ernährung<br />

unterhalten, und zwei Freunde sind ebenfalls<br />

Vegetarier geworden. Wir kochen regelmäßig<br />

ge<strong>mein</strong>sam. Bei Freunden, die Fleisch essen,<br />

ist es für mich auf Partys hingegen nicht so<br />

leicht. Es gibt zwar oft Gemüsesticks und Salat,<br />

aber kaum fleischlose Hauptspeisen. Deshalb<br />

esse ich manchmal bereits, bevor ich zur Party<br />

gehe – lasse aber schon ein bisschen Platz für<br />

vegetarische Leckereien.<br />

Als mit der Zeit immer mehr Freunde und<br />

Bekannte von <strong>mein</strong>er Ernährungsumstellung<br />

erfuhren, waren die Meinungen gespalten.<br />

„Du machst das ja nur, weil es Mode ist“, „das<br />

kannst du nicht lange durchhalten“ waren nur<br />

einige der Reaktionen. Viele zeigten aber Verständnis<br />

und unterstützen mich. Oft wurde ich<br />

auch nach dem Grund für <strong>mein</strong>e Entscheidung<br />

gefragt. Noch immer antworte ich darauf:<br />

Ich kann einfach nicht nachvollziehen, woher<br />

Menschen sich das Recht nehmen, Mitlebewesen<br />

wie Schweine oder Kühe für ihren Genuss<br />

zu schlachten und leiden zu lassen. Außerdem<br />

halte ich persönlich vegetarische Ernährung<br />

nicht nur besser für die Umwelt, sondern auch<br />

für gesünder.<br />

Mittlerweile ist es kaum noch Aufwand für<br />

mich, mich vegetarisch zu ernähren. Ich lebe<br />

zwar in einem Haushalt, in dem Fleisch gegessen<br />

wird, allerdings konnte ich <strong>mein</strong>e Mutter<br />

überzeugen, insgesamt viel weniger Fleisch zu<br />

kaufen und dann auch nur welches aus artgerechter<br />

Haltung. Ich denke, die Hauptsache<br />

ist es, sich gut zu informieren und über unseren<br />

Umgang mit Kühen, Schweinen, Rindern oder<br />

Hühnern Bescheid zu wissen.<br />

Für mich gibt es einfach kein Fleisch von<br />

glücklichen Tieren zu kaufen, nur von toten.

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