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s'Magazin usm Ländle, 16. April 2017

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LUSTIG<br />

Ein Spanier<br />

schreibt ein<br />

Buch über das<br />

<strong>Ländle</strong><br />

GESUND<br />

Nachschwerer<br />

Krankheit startet<br />

Janet in ein<br />

neues Leben<br />

<br />

SONNTAG, <strong>16.</strong> APRIL <strong>2017</strong><br />

KIRILL PETRENKO<br />

DER SCHEUE<br />

MAESTRO<br />

Der Star-Dirigent kommt immerwieder<br />

gerne nach Vorarlbergzurück<br />

Foto: Mathis Fotografie


Wie geht’s nach dem Fasten weiter?<br />

Tipps von der Diätologin<br />

12<br />

<strong>16.</strong> APRIL <strong>2017</strong> | INHALT<br />

6<br />

Die Kraft des Glaubens<br />

Pfarrerin Eva-Maria Franke<br />

21<br />

Gesund und schmackhaft<br />

Danielas Anleitung für Falafel<br />

11<br />

Der „kleine Prinz“ist<br />

ein echtes Original<br />

Tausendsassa Markus Linder<br />

4 SCHICKSAL<br />

Janet weiß, dass Gesundheit keine<br />

Selbstverständlichkeit ist<br />

6 INTERVIEW<br />

Die evangelischePfarrerin Eva-Maria<br />

Franke über Osternund Religion<br />

9 SCHNEIDERS BRILLE<br />

Von kleinen Wundern und<br />

der großenAuferstehung<br />

10 GSIBERGER Z’WIAN<br />

Carola Purtscher trifft<br />

Moderator Stefan Gehrer<br />

11 ORIGINALE<br />

Kabarettist Markus Linder arbeitet<br />

an seinem Herzensprojekt<br />

12 FASTENENDE<br />

Reichen40Tage Disziplin im Jahr?<br />

14 MUSIK<br />

Dirigent Kirill Petrenko kann im<br />

<strong>Ländle</strong> so richtig „ankommen“<br />

17 MUNDART<br />

Ab und zu braucht der<br />

Voradelberger einen „Stupf“<br />

18 BUCHAUTOR<br />

José Antonio Pardo nimmtdie<br />

Sitten im <strong>Ländle</strong> mit Humor<br />

21 KULINARIK<br />

FoodbloggerinDaniela Lais zaubert<br />

vegane Leckerbissen<br />

22 WAS WURDE AUS ...<br />

...Alexandra Kegele<br />

s’Magazin 3


SCHICKSAL<br />

Durch Zufall entdeckte man bei Janet aus<br />

Lauterach einen schweren Herzfehler.<br />

Mittels einer riskanten Operation konnte das<br />

Leben der jungen Mutter gerettet werden.<br />

Heute möchte sie andere dazu ermutigen,<br />

sich mehr um ihre Gesundheit zu kümmern.<br />

„Die Vorsorge kann<br />

dein Leben retten“<br />

Janet kämpfte sich nach<br />

ihrer schweren Krankheit<br />

wieder zurück ins Leben.<br />

Dennoch muss sie erst<br />

lernen, mit ihrer neuen<br />

Situation umzugehen.<br />

Sängerin Janet war viele Jahre in<br />

der Clubszene Vorarlbergs unterwegs<br />

und ein bekanntes Gesicht.<br />

Die Musik liebt sie heute<br />

immer noch, aber ihr Leben hat<br />

sich um 180 Grad gewendet.<br />

Das ständige Ticken der mechanischen<br />

Herzklappe und eine große Narbe auf ihrem<br />

Brustkorb erinnern Janet jeden Tag<br />

an ihre schwere Herzoperation vor rund<br />

sechs Monaten. Die Mutter einer kleinen<br />

Tochter wurde von ihrer Schwiegermama<br />

–ihrem Schutzengel –ermutigt, doch einmal<br />

zur Vorsorgeuntersuchung zugehen.<br />

„Ich habe mich immer gesund gefühlt und<br />

dachte nicht an die Notwendigkeit, mich<br />

durchchecken zu lassen.“ Ihr zuliebe ging<br />

sie zum Internisten. Bei der Ultraschalluntersuchung<br />

des Herzes bemerkte der Arzt<br />

plötzlich, dass etwas damit nicht stimmte.<br />

Eine Herzinsuffizienz war seine Vermutung.<br />

Ergab ihr die Anweisung, sich nicht<br />

zu sehr anzustrengen und auf sich aufzupassen.<br />

Nach weiteren zwei Monaten bekam<br />

sie dann die Schock-Diagnose vom<br />

Kardiologen: Aneurysma an der aufsteigenden<br />

Aorta und eine undichte, deformierte<br />

Herzklappe von Geburt an. „Ich<br />

wusste nicht, was ich machen soll –meine<br />

Hauptschlagader war um das Doppelteerweitert<br />

–kurz vor dem Platzen, und ich<br />

brauchte mit 30 Jahren eine neue Herzklappe.“<br />

Nach einer weiteren, unerträglichen<br />

Wartezeit wurde sie in Innsbruck<br />

nochmals untersucht, und ihr wurde die<br />

Diagnose bestätigt. „Hätte ich mich nicht<br />

operieren lassen, wäre mir vielleicht noch<br />

ein Jahr geblieben, bisdie Aortaplatzt und<br />

ich innerlich verblute.“ Auch die Geburt<br />

einer gesunden Tochter auf natürlichem<br />

4<br />

s’Magazin


SCHICKSAL<br />

Fotos: Mathis, Privat<br />

Große Narben sind<br />

vonihrer<br />

Herzoperation<br />

geblieben –verstecken<br />

will Janet sie nicht.<br />

Wege hat der behandelnde Arzt unter diesen<br />

gesundheitlichen Umständen als ein<br />

wahres Wunder bezeichnet. „Ich hatte<br />

großes Glück und bin sehr dankbar –es<br />

hätte auch anders ausgehen können.“ Die<br />

riskante Operation, bei der man den<br />

Brustkorb auffräst, um überhaupt ans<br />

Herz zu gelangen, machte ihr große<br />

Angst. „Ich dachte mir immer: Was wäre,<br />

wenn ich nicht mehr für mein Kind und<br />

meine Familie da sein könnte?“ Obwohl<br />

Janet ein lösungsorientierter und nach<br />

vorne gerichteter Mensch ist, hatte sie im<br />

Vorfeld der Operation oft mit schwachen<br />

Momenten zu kämpfen.Die Auseinandersetzung<br />

mit dem Tod und dem eigenen<br />

Schicksal war einegroßeBelastung. „Man<br />

fragt sich: Warum gerade ich? Ich konnte<br />

mit keinem, nicht einmal meinen engsten<br />

Verwandten,darübersprechen.“<br />

Nach der siebenstündigen Operation<br />

und mit einer neuen, mechanischen Herzklappe<br />

sowie einem Gefäßimplantat erinnert<br />

sich Janet an den ersten Moment<br />

nach demAufwachen:„Ich warerleichtert<br />

und hatte unfassbare Schmerzen. Ich<br />

dachte mir: Die halte ich auch noch aus –<br />

dafür lebe ich!“<br />

Zwei Wochen imKrankenhaus vergingen,<br />

bissie wiedernach Hause durfte. Eingeschränktinallem<br />

undvöllig hilflos, ging<br />

es für Janet dennoch Tag für Tag etwas<br />

bergauf: „Ich konnte mein Kind nicht halten,<br />

schonAufstehen, Nießenoder Lachen<br />

taten weh.“ Erst in der Reha in Schruns<br />

konnte sie sich wieder der Krankheitsbewältigung<br />

widmen und fit für den Alltag<br />

werden. „In diesen vier Wochen habe ich<br />

tolle Leute kennengelernt. Man sieht<br />

plötzlich, dass man nicht die Einzige mit<br />

einem schweren Schicksal ist und man auf<br />

die Beine kommen muss!“<br />

Äußerlich ist eine Narbe geblieben, aber<br />

auch im Inneren blieben Spuren. Janets<br />

Leben hat sich seit ihrer Krankheit gewandelt,<br />

und die wichtigen Dinge sind inden<br />

Vordergrund gerückt. „Ich bin ruhiger<br />

und gelassener geworden und umgebe<br />

mich nur noch mit Menschen,die mir guttun.<br />

Man will glücklich undgesund sein.<br />

Die Gesundheit steht für uns an erster<br />

Stelle.“ Besonders viele junge Menschen<br />

gehen fahrlässig mit ihrer<br />

Gesundheit um und glauben,<br />

ewig Zeit zu haben. Janets<br />

Geschichte zeigt, dass ein<br />

vermeintlich gesunder<br />

Mensch krank sein<br />

kann, es aber Hilfe<br />

gibt:„Geht zurVorsorgeuntersuchung.<br />

Mir hat sie das Lebengerettet!“<br />

S. Nemetschke<br />

s’Magazin 5


RELIGION<br />

Istder Glaube an Gott heute<br />

antiquiert, Pfarrerin Franke?<br />

INTER<br />

VIEW<br />

Als die evangelische Pfarrerin Eva-Maria Franke vor 25 Jahren aus Norddeutschland nach<br />

Vorarlberg kam, war sie die erste Frau, die im <strong>Ländle</strong> alleine eine Pfarrstelle einer<br />

Gemeinde übernommen hat. Wir haben die Theologin in ihrer Pfarrgemeinde Bludenz<br />

getroffen und mit ihr über Ostern, das Christentum und die Kraft des Glaubens gesprochen.<br />

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Pfarrerin Eva-Maria<br />

Franke erwartet uns auf<br />

einem „Rennsitz“ sitzend<br />

in ihrem Büro. Der<br />

Raum ist geschmückt<br />

mit allerlei Literatur und zahlreichen<br />

Bildern ihres Pferdes „Leroy“.<br />

Vor der verglasten Tür schleichen<br />

die beiden Pfarrhauskater „Zwingli“<br />

und „Luther“ vorbei. Ich schalte<br />

mein Aufnahmegerät ein und lege<br />

los. Es folgt ein österliches Gespräch<br />

bei strahlendem Sonnenschein.<br />

Frau Franke, Sie waren die erste Frau<br />

im Land, die alleine eine Pfarrstelle<br />

übernommen hat.Gab es zu Ihrer Anfangszeit<br />

keine schiefen Blicke der<br />

männlichen Kollegen?<br />

Das stimmt. In unserer Kirchenzeitung,<br />

dem reformierten Kirchenblatt,<br />

gab esdazu extra einen Artikel:<br />

„Endlich haben wir in der Kirche<br />

HB auch eine Frau, die eine<br />

Pfarrstelle alleine leitet.“ Mit meinen<br />

männlichenAmtskollegenhatte<br />

ich aber wirklich nie Probleme. Damals<br />

war es tatsächlich sogar eher<br />

so,dass witzigerweiseein paar Frauen<br />

der Meinung waren, Pfarrer<br />

müssten männlich sein. Ich kann<br />

nicht einschätzen, was mit denen<br />

psychologisch los war. (Lacht)<br />

Wie sieht es denn ganz allgemein mit<br />

Gleichberechtigung zwischen Mann<br />

und Frau in der evangelischen Kirche<br />

aus?<br />

Meiner Meinung nach sind Männer<br />

undFrauenbei unssehr gleichberechtigt.<br />

Wir haben heute auch<br />

sehr viele Frauen, die in der Gemeindeleitung<br />

der Gemeinde Bludenzengagiert<br />

sind. Wirsind sogar<br />

ehrlich gesagt fastein bisschenverzweifelt<br />

auf der Suche nach Männern,<br />

die sich engagieren. (Lacht)<br />

An diesem Wochenende wird das<br />

Osterfest gefeiert? Wie gestalten<br />

sich IhreOstern?<br />

Am Abend des Gründonnerstags<br />

haben wir einen Gottesdienst zur<br />

Erinnerung an das Abendmahl gefeiert.<br />

Am Karfreitag –dem wichtigsten<br />

Feiertag in der evangelischenKirche–gabesGottesdienste<br />

in Schruns, Bludenz und Lech.<br />

Heute leitete ich einen Familiengottesdienst,<br />

imAnschluss gab es<br />

für alle ein feines Osterfrühstück.<br />

Ostern ist meistens fast anstrengender<br />

als Weihnachten, weil man<br />

ja drei verschiedene Aspekte hat:<br />

Gründonnerstag, Karfreitag, Ostersonntag.<br />

Das sind jeweils verschiedene<br />

Themen. Sonstgibt es in<br />

der evangelischen Kirche eigentlich<br />

keine speziellen Bräuche –außer<br />

eben der Zusammenkunft zum<br />

Gottesdienst. In der katholischen<br />

Kirche gibt es ja noch oft Osternachtsfeiern,<br />

wo ein Osterfeuer angezündet<br />

wird und die Osterkerze<br />

geweiht. Dastun wir hier nicht.<br />

Haben Sie an Ostern dann auch Zeit<br />

für Familie und Freunde?<br />

Ich bin alleinstehend, habe keine<br />

Kinder. Viele Menschen kommen<br />

schon zum Karfreitagsgottesdienst.<br />

Da wir am Ostermontag keinen<br />

Gottesdienst anbieten, treffe ich<br />

mich dann mit Freunden. Und im<br />

Anschluss gehe ich reiten –Pferde<br />

sind meine Leidenschaft. Mein Vater<br />

war Tierarzt, von ihm habe ich<br />

die Liebe zuTieren. Er hat mich als<br />

Kind schon aufs Pony gesetzt. Ursprünglich<br />

wollte ich ja auch Tierärztin<br />

werden. Aber durch meine<br />

Jugendarbeit beim Verband Christlicher<br />

Pfadfinder in Deutschland<br />

habe ich schließlich den Pfarrerberufergriffen.<br />

Sie haben gerade Ihre Kindheit angesprochen:<br />

Haben Sie als Kind an den<br />

Osterhasen geglaubt?<br />

(Lacht) Ja, dazu gibt es auch eine<br />

witzige Anekdote: Hinter dem<br />

Haus, in dem meine Familie gelebt<br />

hat –ich war da so drei oder vier<br />

Jahre alt –gab es eine große Wiese.<br />

Meine Eltern hatten dort die<br />

Ostereier versteckt. Als wir<br />

<br />

6<br />

s’Magazin


RELIGION<br />

s’Magazin 7


RELIGION<br />

FORTSETZUNG<br />

dann über die Wiese gingen, um die<br />

Nester zu suchen, sprang plötzlich<br />

ein großer Hase aus dem Gras und<br />

hüpfte davon. Als Kind war ich felsenfest<br />

davon überzeugt, den Osterhasen<br />

gesehen zu haben. Aber natürlich<br />

habe auch ich mit der Zeit gelernt,<br />

worum es an Ostern eigentlich<br />

wirklich geht. Ich merke das auch im<br />

Religionsunterricht: Mit sechs, sieben<br />

Jahren glauben die Kinder langsam<br />

nicht mehr anden Osterhasen.<br />

Im Unterricht gibt es dann auch immer<br />

wieder Aha-Momente, wenn ich<br />

den Kindern erkläre, dass etwa an<br />

Weihnachten die Geburt Christi gefeiert<br />

wird. Ach, der Jesus ist das<br />

Christkind?, fragen dann immer wiederwelche.<br />

Wie erklären Sie den Kindern Ostern<br />

und die Auferstehung?<br />

Ich sage ihnen zum Beispiel, dass die<br />

bunten Eier Symbole für den Frühling<br />

undein neuesLeben sind:Sowie<br />

das Küken aus dem Ei schlüpft, ist<br />

auch Jesus sozusagen aus seinem<br />

Grab „geschlüpft“ und in ein neues<br />

Leben eingetreten. Deswegen pflegen<br />

wir Christen diese Symbole, ohne in<br />

heidnische Frühlingsbräuche zurückzufallen.<br />

Die Auferstehung gilt als großes Wunder.Glauben<br />

Sie selbst an Wunder?<br />

Ichwurde in meinem Leben vonGott<br />

immer wieder auf Wege geführt, wo<br />

ich mich ersteinmal gewunderthabe.<br />

Aber es war immer der richtige Weg.<br />

Ichbin zudemauch schon einige Male<br />

in Situationen geraten, in denen<br />

ich einen großen Schutzengel dabeihatte.<br />

Und das eigentliche Wunder<br />

der Auferstehung ist ja eigentlich,<br />

dass sie zeigt, dass die Kraft des Lebens<br />

nicht zu besiegen ist. Und ich<br />

habe selbst schon mehrfach erlebt,<br />

dass, wenn ich Tiefpunkte imLeben<br />

hatte, doch immer eine Hand da war,<br />

die Kraft gab und mich zu neuem Lebenführt.<br />

Die evangelische Kirche feiert heuer<br />

500 Jahre Reformation. Ist die evangelische<br />

Kirche auch heute noch eine Kirche<br />

der Reformen?<br />

Ja, das sehe ich durchaus so. Die<br />

evangelische Kirche ist auch heute<br />

noch nach wie vor dem Grundsatz<br />

„Ecclesia reformata semper<br />

reformanda“ verpflichtet, zu<br />

Deutsch: eine reformierte Kirche ist<br />

immer wiederzureformieren. Unsere<br />

Kirche beobachtet die politischen<br />

und gesellschaftlichen Entwicklungen<br />

sehr aufmerksam und bezieht gegebenenfallsauch<br />

Stellung: Das fängt<br />

bei der Flüchtlingsfrage an, geht weiter<br />

über Gentechniken, gleichgeschlechtliche<br />

Ehe etc. Natürlich aber<br />

immer mit der Frage: Entspricht das,<br />

wie wir unser kirchliches Leben gestalten,<br />

der HeiligenSchrift?<br />

Die evangelische Kirche gibt sich viel<br />

bescheidener als die katholische, kein<br />

Protz,kein Gold. Warum?<br />

Jesus Christus war ein armer Wanderprediger<br />

in Galiläa, das passt mit<br />

Gold und Prunkeinfach nicht zusammen.<br />

Dashat letztlichjaauch zur Reformation<br />

geführt: In Romwurde der<br />

riesige Petersdom gebaut. Papst Leo<br />

X. brauchtedafür natürlichviel Geld.<br />

Unter Androhung von Höllenqualen<br />

im Fegefeuer wurden die Menschen<br />

so zu Geldgaben gezwungen. Auf der<br />

anderen Seite gab esdie Bettelmönche,<br />

wieauch Martin Luther selbst einer<br />

war. Sie versuchten, sich mit Armut,<br />

Fasten, Frieren und Hungern<br />

Gottes Gnade zuerarbeiten. Und die<br />

Veröffentlichung der 95 Thesen Luthers<br />

am 31. Oktober 1517 in Wittenberg<br />

warder Tropfen,der das Fass<br />

schließlich überlaufenließ. So kam es<br />

damals auch zur Reformation.<br />

Die katholische Kirche kämpft mit vielen<br />

Austritten. Wie sieht es in der<br />

evangelischen Kirche aus?<br />

Es gibt immer wieder Menschen, die<br />

nach ihrem Austritt aus der katholischen<br />

Kirche bei uns wieder eintreten.<br />

Aber natürlich haben auch wir<br />

STECK<br />

BRIEF<br />

Geboren 1959 in Meißen,<br />

Deutschland, Studium der<br />

Theologie in Göttingen und<br />

Wien, 1982 Eintritt in die<br />

Evangelisch reformierte Kirche,<br />

seit 1991 Leiterin der<br />

Pfarrgemeinde Bludenz.<br />

immer wiederAustritte. Es istjaganz<br />

witzig: Wenn junge Leute zum ersten<br />

Mal selbst Kirchenbeitrag zahlen<br />

müssen, reut sie jeder Cent, den sie<br />

nicht inder Disco ausgeben können.<br />

Wenn es dann aber ans Heiraten<br />

geht, kommen sie zurück und treten<br />

wieder ein.<br />

Was entgegnen Sie Menschen, die den<br />

Glaube an Gott als antiquiert ansehen?<br />

Wir können beobachten, dass viele<br />

Eltern ihre Kinder nicht mehr anden<br />

Glauben heranführen. Aber es gibt<br />

durchaus noch Familien, wo der<br />

christliche Glaube ein wichtiges Lebensgerüst<br />

ist, dasimmerweitergegeben<br />

wird. Der Mensch braucht Antworten<br />

auf die Fragen des Lebens,<br />

speziell inKrisensituationen ist der<br />

Glaube tragfähiger als alles Materielle,<br />

an das sich die Menschheit so<br />

hängt. Jedes Wochenendemit Freunden<br />

die ganze Nacht durchzutanzen<br />

ist halt leider doch nichts, was auf<br />

Dauer glücklich macht.<br />

8<br />

s’Magazin


RELIGION<br />

<br />

Ich, ungläubigerThomas<br />

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Die Bludenzer Pfarrerin Eva-Maria FrankeimGespräch<br />

mit „Krone“-Redakteur Harald Küng.<br />

Fällt es Kirchen heute schwerer, Menschen<br />

positiv zu beeinflussen?<br />

Man hatte in den letzten Jahren<br />

durchaus das Gefühl, dass die Welt<br />

brutaler geworden ist, andererseits<br />

sehe ich aber auch sehr viel Hilfsbereitschaft.<br />

Deshalb gebe ich die Hoffnung<br />

aufdas GuteimMenschennicht<br />

auf. Als Kirche haben wir eine ganz<br />

wichtige mahnende, aberauch ermutigende<br />

Funktion. Ich vertrete den<br />

Standpunkt: Würde es den christlichen<br />

Glauben nicht geben, würde es<br />

der Weltnoch schlechter gehen, alses<br />

das ohnehin schon tut.<br />

Was halten Sie von einem vereinten<br />

Christentum?<br />

(Lacht) Ach, das wäre doch langweilig.<br />

Vielleicht würde das Christentum<br />

als große Einheit ein glaubwürdigeres<br />

Zeugnis für den einen Gott abgeben,<br />

andererseits geben wirmit der Vielfalt<br />

der Kirchen ja auchein Zeugnis ab für<br />

die bunte Vielfalt der Gnade Gottes.<br />

Es braucht gegenseitigen Respekt,<br />

dann ist schon viel erreicht. H.Küng<br />

Fotos: Mathis Fotografie<br />

Mein Herz ist selten vonZweifel erfüllt.Mein Verstand<br />

ist klar,soklar,soaufgeklärt.Ich bin gleichmütig,gleichgültig<br />

und leer.Nichts gibt es, was<br />

meine Ohren nicht gehört,meine Augen nicht gesehen<br />

hätten. Nichts gibt es, das mir die Sprache verschlagen<br />

könnte. Auf alles weiß ich eine Antwort.<br />

Deshalb träume ich nicht mehr.<br />

Und nun kommst du und willst vonden Toten<br />

auferstanden sein. Ich glaube es dir aufsWort.Jedem<br />

das Seine. Jedem seinen Wahnsinn, aber mich<br />

lass bitte in Ruhe damit.AndereWunder müsstest<br />

du vollbringen, damit ich glauben könnte. Kleinere<br />

Wunder,bescheidenere, damit ich wieder empört<br />

sein kann, berauscht,fassungslos. Wenn du wieder<br />

ein Wunder tust,dann lass für mich einen neugewaschenen<br />

Tagerblühen, mit den nicht verblichenen<br />

Farben meiner Kindheit.Ich würde so gerne wieder<br />

glauben können und zweifeln und staunen und lachen<br />

und heulen.<br />

Du stehst vonden Toten auf.Ich kann es nicht.Ich<br />

kenne nur das Totsein, das ewig Gleichförmige und<br />

Immerwiederkehrende. Das Satte im Unersättlichen.<br />

Nichts hat Notwendigkeit in meinem Leben.<br />

Der Tagist wie die Nacht.Das Jahr wie das Jahrzehnt.<br />

Leider bist du noch immer umstellt vonden toten<br />

alten Männern in Romund andernorts.Steh in Rom<br />

auf und jage ihnen mit der Auferstehung einen heillosen<br />

Schrecken ein. Sie werden nicht an dich glauben.<br />

Noch immer nicht.Sie werden lächeln mit ihremkirchlichen<br />

Greisenlächeln, werden dich zerreden,<br />

bis nichts mehr vondir übrig ist.<br />

Lass kleinereWunder geschehen,damit ich wieder<br />

glauben kann. Gib Syrien Frieden, gib den gedemütigten<br />

Kindern den neugewaschenen Tag. Ein Lachen<br />

ohne Granaten und Maschinengewehrsalven.<br />

Einen Tagohne Tod. Mach uns ungläubige Thomase<br />

wieder träumen. Ich muss meine Finger nicht in deine<br />

Wunden legen, damit ich dir glaube und weiß: Du<br />

bist es wirklich –der Auferstandene. Nicht ich lege<br />

den Finger in deine Wunde. Du legst ihn in meine.<br />

s’Magazin 9


GESELLSCHAFT<br />

<br />

<br />

Stefan Gehrer<br />

Moderatorund Redakteur<br />

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Kennen werden meinen heutigen Gsiberger wohl<br />

alle –zumindest vomBildschirm. Stefan Gehrer (gerade<br />

noch 49) ist in Bregenz mit seinen Brüdern aufgewachsen.<br />

Nach der MaturaamGymnasium folgte<br />

ein abwechslungsreiches Jahr beim Bundesheer als<br />

Trompeter der Militär-Big-Band. Danach war klar,<br />

dass Stefan studieren und nach Wien ziehen will –<br />

dank des positiven Einflusses seiner damaligen<br />

Freundin. Die Entscheidungsfindung für den passenden<br />

Studienzweig gestaltete sich eher schwierig: von<br />

Meteorologie über Physik und Germanistik –<br />

schließlich wurde es dann BWL.Spaßeshalber bewarb<br />

sich der sportliche junge Mann beim ORF als<br />

freier Mitarbeiter.Das war vorüber 20 Jahren! Von<br />

Nachtschichten beim Teletext,über Redakteurs-Tätigkeiten<br />

in der Wirtschaftsredaktion, Korrespondentenstellen<br />

in Brüssel und London bis zu seiner<br />

Rückkehr voreinigen Jahren an den Küniglberg, wo<br />

er ZiB-Sendungen moderiert.Der zweifache Vater<br />

schätzt Wien sehr,„die Kombination vonGroßstadt<br />

mit allen Möglichkeiten und Natur ist einzigartig“.<br />

So trifft man ihn auch manchmal nach einer Mountainbike-Tour<br />

im Lokal Häuserl am Roan an der Höhenstraße,<br />

vonwoaus er den Blick über die Großstadt<br />

genießt.„Im<br />

<strong>Ländle</strong> habe ich leider<br />

nur noch die übliche<br />

Feiertags-Präsenz,<br />

um die Eltern in Bregenz<br />

zu besuchen.“<br />

Die Vorarlberger Kommunikationsberaterin<br />

Carola<br />

Purtscher (PR-Agentur<br />

Purtscher Relations) lebt<br />

seit über 30Jahren inWien.<br />

Als Netzwerkerin lädt sie<br />

regelmäßig zu ihrer exklusiven<br />

„Tafelrunde“.<br />

twitter.com/<br />

CarolaPurtscher<br />

Sein Selfie: Moderator Stefan<br />

Gehrer bei der Arbeit im<br />

Newsroom des ORF.<br />

Der kleine<br />

Prinz<br />

Markus Linder ist komisch –und das<br />

nicht nur aufgrund der Tatsache, dass<br />

sich der 1,97-m-Mann einst „Kleiner<br />

Prinz“ nannte. Und er ist fleißig: Nach<br />

acht Kabarett-Programmen, etlichen<br />

„New Orleans-Festivals“, Tausenden<br />

Auftritten als Musiker und Moderator<br />

sowie einer markanten Fernsehrolle<br />

arbeitet er nun an seinem –imwahrsten<br />

Sinne des Wortes –Herzensprojekt.<br />

Es dauerte so seine Zeit,<br />

bis Markus seine wahre<br />

Profession entdeckte:<br />

Über die Umwege Lateinprofessor<br />

und Sideman<br />

heimischer Popgrößen fand er<br />

schließlich zum Kabarett, in dem die<br />

Vielseitigkeit und Qualitäten des geborenen<br />

Entertainers erst so richtig<br />

zum Tragen kommen. Dabei bestimmte<br />

Kabarett schon die Jugend<br />

des geborenen Rankweilers, gründeten<br />

doch seine Eltern Heiner und<br />

Gertrud Linder bereits in den 60er-<br />

Jahren die erste und bis heute wichtigste<br />

Kabarett-Truppe des Landes:<br />

die Wühlmäuse. Der schelmische<br />

Humor im Hause Linder war schon<br />

damals ausgeprägt –ein Stuhl blieb<br />

bei jeder Vorstellung für Landeshauptmann<br />

Kessler frei; allein: Er<br />

kam nie. Diese ironische Ader zieht<br />

sich auch durch das künstlerische<br />

Schaffen von Markus: „Meine Band<br />

Tintenfisch war zwar musikalisch<br />

eher konventionell, aber Texte und<br />

Show waren schon damals ausgeprägt<br />

–Frank Zappa winkte von Weitem.“<br />

Es war dann zwar nicht das kalifornische<br />

Musikgenie, sondern Regional-Stars<br />

wie die exaltierte Jazz<br />

Gitti, Satiriker Tschako oder Charts-<br />

10<br />

s’Magazin


ORIGINAL<br />

Stürmer Mo, mit denen Markus in<br />

Duo-Formationen durch den deutschsprachigen<br />

Raum tourte. „Da studiert<br />

man das Lehramt für Deutsch,<br />

Geschichte und Latein und findet<br />

sich plötzlich in Kneipen auf St. Pauli<br />

oder Kulturtempeln wie dem Wiener<br />

,Metropol‘ wieder“, bereut der<br />

„Kleine Prinz“, der seinen Namen<br />

wegen seiner 2-Meter-Statur von<br />

Hollywood-Komponist Harald Kloser<br />

„verpasst“ bekam, diese Zeit auf<br />

Achse aber keineswegs. Was er dabei<br />

zudem entdeckte: seine Fähigkeiten,<br />

Menschen zum Lachen zu bringen –<br />

der Weg ins Kabarett war vorgezeichnet.<br />

Ein echter Tausendsassa<br />

Mittlerweile kann Markus auf<br />

acht erfolgreiche Solo-Programme<br />

zurückblicken, die ihn als einen der<br />

beliebtesten Kabarettisten Westösterreichs<br />

profilierten. Nebenbei organisiert<br />

er „New Orleans-Festivals“ in<br />

Innsbruck und St. Anton, huldigt mit<br />

mehreren Bands seiner großen Liebe,<br />

dem Blues, moderiert Hunderte<br />

Events unterschiedlichster Art,<br />

schrieb Bücher und Hits („An g’höriga<br />

Riebel“)und hat als Pfarrer Anton<br />

„Little“ Prinz in der Serie „Vier<br />

Frauen und ein Todesfall“ mittlerweile<br />

sogar im Fernsehen Fuß gefasst<br />

–Markus Linder ist eine Arbeitsbiene.<br />

Apropos Biene: Sabine, seine<br />

Gattin und Regisseurin der letzten<br />

Programme, ist nicht nur seine<br />

strengste Kritikerin und eine ständige<br />

Inspirationsquelle, sondern im<br />

kommenden Programm – „Einmal<br />

Liebe und retour“ – erstmals auch<br />

seine Bühnenpartnerin. Ein Herzensprojekt.<br />

Wem die Wartezeit bis dorthin<br />

zu lang ist: Markus gastiert mit<br />

seinem „Best of“-Programm regelmäßig<br />

im Saumarkt und interpretiert<br />

mit dem bekannten Autor Uli Bree<br />

ebendort am 23. Mai „Weiberg’schichten<br />

und Weiberlieder“.<br />

Der „Kleine Prinz“ hat also noch<br />

Großes vor. Raimund Jäger<br />

Foto: Lisa Mathis<br />

s’Magazin 11


FASTEN<br />

Fotos: Stiplovsek Dietmar<br />

Fastenende–<br />

Diätologin Sibylle Leis<br />

sieht Fasten als „Auszeit<br />

vomAlltag“,empfiehlt<br />

jedoch eine<br />

Ernährungsumstellung für<br />

langfristige Ergebnisse.<br />

Heute endet die<br />

Fastenzeit. 40 Tage keine<br />

Schokolade, kein Alkohol,<br />

keine mitternächtlichen<br />

Fressattacken beim<br />

Kühlschrank, aber dafür<br />

natürlich jede Menge<br />

Sport. Reichen 40 Tage<br />

Gesundheit im Jahr, oder<br />

geht es nach der<br />

Fastenzeit erst richtig los?<br />

Fragt man Sibylle<br />

Leisnach den<br />

größten Fehlern<br />

nach dem<br />

Ende einer erfolgreichen<br />

Fastenzeit,<br />

zeigt die zierliche Frau nur<br />

ein mildes Lächeln. Ganz<br />

offensichtlich ist die Bregenzer<br />

Diätologin nicht<br />

zum ersten Mal mit dieser<br />

Frage konfrontiert. Natürlich<br />

wäre es ideal, meint<br />

sie, die Angewohnheiten<br />

aus der Fastenzeit beizubehalten.<br />

Aus 40Tagen würden<br />

so also gleich mal 40<br />

Wochen, Monate, wenn<br />

nicht sogar 40 Jahre werden.<br />

Wem diese Langzeitperspektive<br />

Angst macht<br />

(nicht vielleicht ganz zu<br />

Unrecht), der sollte zumindest<br />

darauf achten, erst<br />

langsam wieder zu jenen<br />

Dingen zurückzufinden,<br />

auf die man nun schon eine<br />

ganze Weile verzichtet hat.<br />

Und der Optimismus von<br />

Sibylle Leis hat wohl auch<br />

einen Grund: Je länger<br />

man bereits auf etwas verzichtet<br />

hat, desto leichter<br />

12<br />

s’Magazin


FASTEN<br />

wie geht es jetztweiter?<br />

lässt sich diese Veränderung<br />

auch in den Alltag<br />

übernehmen. Wer es sich<br />

also vor der Fastenzeit regelmäßig<br />

auf dem Sofa mit<br />

einer Tafel Schokolade gemütlich<br />

gemacht hat, sollte<br />

versuchen, nur ein Stück<br />

pro Tagzusich zu nehmen.<br />

Gerade am Ostersonntag<br />

könnte das im Angesicht<br />

von Osterpinzen und zahlreicher<br />

mehr oder weniger<br />

hasenförmiger Schokoladegestalten<br />

aber zu einer<br />

Herausforderung werden.<br />

Schnell taucht da der Gedanke<br />

an Belohnung auf.<br />

Nach dem Motto: 40 Tage<br />

sind genug. Was bekomme<br />

ich nun dafür? Dieser Belohnungseffekt<br />

endet aber<br />

–Leis lächelt wieder milde<br />

–meistinFrustration.Und<br />

die hat bei Achtsamkeit in<br />

Sachen Ernährung noch<br />

selten jemandem genützt.<br />

Eine ganz andere Liga<br />

sind natürlich jene, die<br />

nicht nur auf manch Ungesundes<br />

verzichtet haben,<br />

sondern strenges Heilfasten<br />

oder gar Totalfasten be-<br />

erklärt Kolbitsch. Neben<br />

Achtsamkeit und Bewusstheit<br />

können aber einige<br />

praktische Tipps hilfreich<br />

sein: Verändert werden<br />

sollte anfangs, was sich am<br />

leichtesten bewältigen<br />

lässt. Man muss nicht von<br />

einem Tag auf den anderen<br />

den Glimmstängel aufgeben,<br />

täglich zehn Kilometer<br />

joggen und amMorgen<br />

nur Haferflocken zu sich<br />

nehmen. Viel eher empfehlen<br />

sich kleine Schritte, die<br />

zu einer echten Ernähtrieben<br />

haben. Hier gilt: So<br />

wie es eine Vorbereitung<br />

auf diese Art von Fasten<br />

braucht, so ist auch eine<br />

Nachbereitung notwendig.<br />

Das langsame Herantasten<br />

an feste Nahrung ist ein<br />

Muss, ansonsten könnten<br />

Magen und Darm regelrecht<br />

rebellieren.<br />

Leis gibt zu bedenken,<br />

dass eine eingelegte Fastenphase<br />

für viele wie eine<br />

Initialzündung zu einer<br />

dauerhaften Ernährungsumstellungwirkt.Doch<br />

dafür<br />

braucht es vor allem eines:<br />

Bewusstheit. Das bestätigt<br />

auch Leis’ Kollegin<br />

Alexandra Kolbitsch von<br />

der Gesundheitsberatungsstelle<br />

aks:„ Je bewusster gefastetwird,<br />

destogrößer ist<br />

die Chance auf langfristige<br />

Veränderungen.“ Es gibt<br />

also keine Tricks, mit denen<br />

man auf bequeme Weise<br />

einen Schalter umlegen<br />

könnte. „Alte Verhaltensmuster<br />

werden im Körper<br />

abgespeichert. Diese Programme<br />

neu zu überschreiben,<br />

braucht seine Zeit“,<br />

Eine Ernährungsumstellung<br />

ist auch ein Lernprozess.<br />

rungsumstellung führen.<br />

Und das kann auch gelingen,<br />

wie Sibylle Leis weiß,<br />

deren Lieblingsgerichteübrigens<br />

Pizza und Lasagne<br />

sind (mit Salat, versteht<br />

sich). Eine ihrer Klientinnen<br />

fuhr noch vor einem<br />

halben Jahr siebenmal in<br />

der Woche zu einer Fastfood-Kette<br />

und bestellte<br />

dort jeweils fünf Burger.<br />

Heute isst sie dort nur noch<br />

zweimal die Woche, geht<br />

zu Fußdorthin –und ist 20<br />

Kilo leichter. A. Drnek<br />

s’Magazin 13


MUSIK<br />

Heute Ostersonntag, und morgen, Ostermontag, kehrt der<br />

international gefeierte Dirigent und designierte Chef der<br />

Berliner Philharmoniker Kirill Petrenko in seine<br />

Wahlheimat Vorarlberg zurück und dirigiert das<br />

Symphonieorchester unseres Landes. Auf dem Programm<br />

steht Gustav Mahlers Fünfte Symphonie und die „Lieder<br />

eines fahrenden Gesellen“, gesungen von Daniel<br />

Schmutzhard. Die Konzerte sind beide längst ausverkauft.<br />

Maestro“ – „Meister“,<br />

so lautet die<br />

respektvolle Anrede,<br />

die man an einen<br />

Dirigenten<br />

richtet. Kirill Petrenko ist so ein Maestro,und<br />

sichereinerder allerbesten<br />

weltweit. Dennoch ist er einer breiten<br />

Öffentlichkeit kaum bekannt, anders<br />

als etwa damals sein Kollege Herbert<br />

von Karajan, zudem es in fachlicher<br />

Hinsicht durchaus Parallelengäbe.<br />

VonKirill Petrenkofindetman nur<br />

wenige Einspielungen, er gibt sogut<br />

wie keine Interviews, und das Ansinnen<br />

der Fernsehstation 3sat/ZDF,<br />

die aktuellenProben inVorarlberg zu<br />

filmen, hat er abgeschmettert. Er hat<br />

die weltweit besten Orchester dirigiert,<br />

ist am Pult der größten Opernhäuser<br />

gestanden und bekleidet ab<br />

2018 als Chef der Berliner Philharmonikereine<br />

der wichtigsten Positionen<br />

der Musikwelt.Dennochkehrt er<br />

regelmäßig zum Symphonieorchester<br />

Vorarlberg zurück. Denn hier<br />

kennt er viele Musiker persönlich,<br />

teilweise schon aus seinem Studium<br />

am Landeskonservatorium. Dieses<br />

Gefühl des Ankommens schätzt Petrenko,<br />

ja er gesteht, dass er große<br />

Scheu empfindet, wennerzum ersten<br />

Mal vor einem neuen Orchester<br />

steht. „Jeder einzelne Musiker bringt<br />

ungemein viel an verschiedenen<br />

Möglichkeiten des Klanges und der<br />

Sichtweisen mit, das kann überwältigend<br />

sein“, weiß der sensible Dirigent.<br />

Und obesdie Musiker in Berlin,<br />

München oder in Vorarlberg<br />

sind: Petrenko setzt voraus, dass jeder<br />

sein Bestes gibt. So erzählt Mar-<br />

Der scheue<br />

Maestro<br />

tin Deuring, Kontrabassist im SOV:<br />

„Wenn etwas nicht klappen will, so<br />

ist Kirill nicht der Meinung, dass die<br />

Musiker das nicht können, vielmehr<br />

sucht er bei sich selbst nach weiteren<br />

Lösungsmöglichkeiten, um dem Musiker<br />

besser helfen zu können. „Das<br />

setzt natürlich voraus, dass er als Dirigent<br />

optimal vorbereitet ist und<br />

nicht nur genau weiß, was er will,<br />

sondern auch, dass er die Musik bereits<br />

beim Lesen der Partitur innerlich<br />

hört. So sagte er einmal, dass etwasvom<br />

Faszinierendsten in derMusik<br />

überhaupt für ihn ist,wie sich diese<br />

langsam entwickelt, von den gedruckten<br />

Noten weg zur Klangvorstellung<br />

und von da aus zur klingenden<br />

Wirklichkeit im Moment der<br />

Aufführung. Diese Gründlichkeit<br />

veranlasst viele Musikkenner, Kirill<br />

Petrenko mit dem legendären Carlos<br />

14<br />

s’Magazin


MUSIK<br />

Kirill Petrenkodirigiert<br />

die weltweit besten<br />

Orchester und gastiert<br />

in den größten<br />

Opernhäusern.<br />

Dennoch kehrt er<br />

immer wieder zum<br />

Symphonieorchester<br />

Vorarlbergzurück, wo<br />

er einige Musiker<br />

persönlich kennt und<br />

„ankommen“kann.<br />

Kleiber zu vergleichen. Er selbst hingegen<br />

nennt Nikolaus Harnoncourt<br />

als Vorbild, und zwar, als dieser<br />

„noch gekämpft hat“. Wenn diese<br />

beiden Dirigenten bezüglich ihres<br />

Repertoires wenig verbindet, so ist<br />

ihnen doch die Haltung gemein, dass<br />

Musik stets ein Ringen und ein Bekenntnis<br />

sein muss und keine Behübschung<br />

oder Spaß. Die Neigung zur<br />

Tiefgründigkeit liegt auch inder russischen<br />

Herkunft Petrenkos. Er hat<br />

bis zu seinem achtzehnten Lebensjahr<br />

als junger Pianist im sibirischen<br />

Omsk gelebt, zwei Jahre davon bei<br />

seiner Großmutter. Die Eltern –der<br />

Vater Konzertmeister, die Mutter<br />

Musikwissenschafterin –waren von<br />

der Sowjetunion beauftragt, in Mexiko<br />

ein Orchester aufzubauen. Nach<br />

der Perestroika 1989 ging die Familie<br />

nach Vorarlberg, da sie sich in Österreich<br />

eine gute Ausbildung für den<br />

Sohn erhofften. Kirill Petrenko<br />

schätzt es sehr, sowohl den russischen<br />

als auch den österreichischen<br />

Zugang zur Musik kennengelernt zu<br />

haben:„Typisch für Österreich ist die<br />

Analyse,typisch für Russland derreiche<br />

Klang.“ Beides zusammen macht<br />

den großartigen Musizierstil aus, mit<br />

dem Kirill Petrenko zu überzeugen<br />

undzubegeistern vermag. Anna Mika<br />

s’Magazin 15


FrühlinginBatschuns,1962<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Der Frühling in Vorarlberg<br />

zeigt sich auf diesem Bild von<br />

seiner schönsten Seite: Der<br />

Apfelbaum im Vordergrund<br />

steht in voller Blüte,die Wiese<br />

ist übersät von Frühlingsblumen.<br />

Menschen nutzen<br />

den sonnigen Tag kurz nach<br />

dem Ostersonntag 1962 zu<br />

einem entspannten Spaziergang.<br />

Die Pfarrkirche Batschuns/Zwischenwasser<br />

erstrahlt<br />

im Sonnenlicht, ein<br />

paar wenige Schäfchenwolken<br />

ziehen am ansonsten<br />

blauen und wolkenlosen Himmel<br />

vorüber. Die Gemeinde<br />

Batschuns wurde urkundlich<br />

erstmals im Jahre 1363 erwähnt<br />

–damals noch unter<br />

dem Namen Butschuns. Die<br />

Kirche, benannt nach dem<br />

heiligen Johannes dem Täufer,<br />

wurde zwischen 1921 und<br />

1923 nach den Plänen des Tiroler<br />

Architekten Clemens<br />

Holzmeister erbaut und rund<br />

zehn Jahrespäter zur Pfarrkirche<br />

erhoben. Das Gebäude,<br />

das in den 1970ern vollständig<br />

renoviert wurde, steht<br />

heute unter Denkmalschutz<br />

16<br />

s’Magazin


MUNDART<br />

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<br />

und ist Bestandteil der Diözese<br />

Feldkirch.<br />

Haben Sie auch historische Fotoschätze<br />

zuhause, dann schicken<br />

Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.<br />

Die besten<br />

Bilder werden veröffentlicht.<br />

Foto: Vorarlberger Landesbibliothek/SammlungRisch-Lau<br />

<br />

stupfa, Stupf<br />

Zeit-und Hauptwort<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Wenn einer in Voradelbergeinen anderen stupft,dann<br />

stößt er ihn (an) –entweder physisch oder auch im<br />

übertragenen Sinne. Mit „Stupf en, vorerischloft“<br />

drangsalieren Mütter ihreKinder in der Kirche, um der<br />

natürlichen Reaktion auf langweilige Predigten entgegenzuwirken,<br />

und der gleichbedeutende Ausdruck „Gib<br />

em an Stupf!“ kann eben nicht nur einen<br />

Stoß in die Rippen bedeuten, sondern<br />

auch eine lästige Erinnerung<br />

oder Mahnung an unangenehme,<br />

überfällige Dinge („I muaß<br />

em an Stupf geh –erschuldet<br />

mr no Geld.“) Wemsolche körperlichen<br />

oder geistigen Annährungen<br />

keinerlei Unannehmlichkeiten<br />

bereiten, der kann dies im <strong>Ländle</strong><br />

„Der brucht an<br />

Stupf –sus tuat<br />

der gär nüt!“<br />

ebenfalls mithilfedes Stupfens ausdrücken: „Des stupft<br />

mi ned“ oder auch „Des stupft mi kan Millimeter“ lässt<br />

jeden stupfenden Bittsteller wissen, dass er dem Sprecher<br />

mit seiner Stupferei den Buckel runterrutschen<br />

kann. Wie viele alemannischeZeitwörterentstammt<br />

auch das Stupfen dem mittelhochdeutschen Vokabular<br />

zu Beginn des vorigen Jahrtausends und wirddort beschrieben<br />

als „stechend stoßen“, was bis heute sehr gut<br />

den tatsächlichen physischen Vorgang beschreibt,bei<br />

welchem ausgestreckte Zeigefinger oder harte Ellbögen<br />

dem jeweils Anzustupfenden in die Seite gerammt werden.<br />

Nicht aus dem späten Mittelalter,sondern aus jüngerer<br />

Zeit stammt dagegen eine zweite Bedeutung des<br />

Stupfens,nämlich das Bezahlen einer Rechnung: „Dia<br />

Runde do muascht du stupfa.“<br />

s’Magazin 17


AUTOR<br />

Die Weltwirtschaftskrise 2008 traf Spanien mit<br />

voller Härte –bis heute hallen die Auswirkungen<br />

nach. Eine hohe Arbeitslosenquote und wenig<br />

Zukunftsperspektive zwingen die Menschen, das<br />

Land zu verlassen und anderswo ihr Glück zu<br />

versuchen. So auch den 33-jährigen José Antonio<br />

Pardo, der seine Heimat Asturien vor vier Jahren<br />

verließ und im <strong>Ländle</strong> ein neues Zuhause fand. Wir<br />

haben den humorvollen Spanier getroffen.<br />

Auch wenn der Crash bereits<br />

einige Jahre zurückliegt, gestaltet<br />

sich die Situation –<br />

speziell für junge Menschen<br />

nach Schule und Universität<br />

–noch immer sehr schwierig: Die wirtschaftliche<br />

Lage ist nach wie vor angespannt,<br />

Junge finden keine Jobs, und ergattern<br />

sie doch eine Arbeitsstelle, ist die<br />

Bezahlung meist nicht der Rede wert. „Es<br />

Fotos: handout Jose Antonio Pardo<br />

Fotos: Mathis Fotografie<br />

Der 33-jährige Spanier fühlt sich in Vorarlbergsehr wohl –<br />

auch wenn er sich zu Beginn noch an die hiesigen<br />

Gepflogenheiten gewöhnen musste. Seine Erfahrungen hat er<br />

auf humorvolle Art im Buch „Das Leben ist gut“ festgehalten.<br />

18<br />

s’Magazin


AUTOR<br />

VonSpanien aus<br />

nach Vorarlberg<br />

gibt immer weniger Geld für die Arbeit“,<br />

berichtet José Antonio, „es reicht hinten<br />

undvorne nicht zumLeben“. Weilauch er<br />

keine Arbeit fand, ließ ervor vier Jahren<br />

seine Heimat Asturien im Norden Spaniens<br />

hinter sich. „Viele Spanier zieht es<br />

zum Arbeiten nach Deutschland, ich wollte<br />

allerdings nach Österreich“, erklärt der<br />

33-jährige Telekommunikationstechniker<br />

und Softwareentwickler, der nun seit vier<br />

José Antonio Pardo<br />

berichtet<br />

„Krone“-Redakteur<br />

Harald Küng von<br />

seinen Erlebnissen<br />

in Vorarlberg.<br />

Jahren beiOmicron in Klaus arbeitet<br />

und sich sehrwohl in dem<br />

Unternehmen –und in Vorarlberg<br />

allgemein –fühlt. Er sei<br />

zwar der „einzige Ausländer“<br />

in seiner Abteilung, seine Kollegen<br />

hätten ihn aber sehr<br />

herzlich aufgenommen. „Ich<br />

hatte sehr viel Glück und bin<br />

wirklich gerne hier.“<br />

Doch am Anfang hatte der junge Spanier<br />

nochein paar Startschwierigkeiten. Vor<br />

allem die Sprachbarriere musste José Antonio<br />

erst überwinden: „Ich musste natürlich<br />

die Sprache lernen“, erzählt er in sicherem<br />

Deutsch, „der Vorarlberger Dialekt<br />

ist allerdings nochmal etwas ganz anderes.“<br />

Vor zwei Jahren lernte er seine<br />

heutige Freundin kennen, mit ihrer Hilfe<br />

fiel die Kommunikation auf Vorarlbergerischgleich<br />

leichter, erzählt er lachend.<br />

„Das Leben ist gut“<br />

Apropos lachen: José Antonio ist ein<br />

sehr humorvoller Mensch. Seine Erfahrungen<br />

seit seinem Umzug ins <strong>Ländle</strong><br />

hielt der Spanier auf witzige Weise ineinem<br />

Reiseblog fest. Darin beschreibteretwa<br />

seine ersten wackeligen Gehversuche<br />

auf Skiern, Missverständnisse aufgrund<br />

von Verständigungsschwierigkeiten oder<br />

seine ersten Kontakte mit Kässpätzle oder<br />

Wiener Schnitzel –beidesmit Kartoffelsalat,<br />

versteht sich.<br />

Unter dem Titel „Das Leben ist gut“<br />

fasste José AntonioseineBloggeschichten<br />

nun kürzlich in einem Buch zusammen,<br />

welches ab sofort auf Amazon als „book<br />

on demand“ erhältlich ist. Und seinem<br />

Buchtitel schließen wir uns gerne an.<br />

Harald Küng<br />

s’Magazin 19


„SoydeCuba“<br />

Musical im<br />

Festspielhaus<br />

in Bregenz<br />

Das ist Kuba: Lust am Leben,<br />

am Tanz und an der<br />

Musik. „Soy de Cuba“<br />

bringt diese Stimmung am<br />

Donnerstag, dem 20. <strong>April</strong>,<br />

ins Festspielhaus Bregenz.<br />

Das Tanzmusical<br />

zeigt die<br />

facettenreiche<br />

Kultur<br />

Kubas,<br />

die Musik<br />

EVENTS<br />

Konzertmit Aronne Dell’Oro<br />

im Bahnhof Andelsbuch<br />

Foto: Philippe Fretault<br />

und die<br />

Vielfalt<br />

an Rhythmen und Tänzen<br />

und nicht zuletzt auch die<br />

Menschen selbst. Tickets:<br />

v-ticket.at,oeticket.com<br />

Ein Abend im Zeichen des mediterranen Folk, der die<br />

archaischen Gesänge des italienischen Südens wiederbelebt.<br />

Der Folksänger Aronne Dell’Oro gastiert am<br />

Samstag, dem 22. <strong>April</strong>, um 20 Uhr im Bahnhof in Andelsbuch.<br />

Mit dabei sind auch Thomas Lamprecht, Gitarre,<br />

und Jan Langer,Percussion. Tickets: bahnhof.cc<br />

Dynamo Festival<br />

Bereits zum dritten Mal veranstaltet<br />

der Spielboden Dornbirn das „Dynamo<br />

Festival“, dieses Jahr von 20. bis 22.<br />

<strong>April</strong>. Internationale und österreichische<br />

Acts abseits des Formatradio-Einheitsbreis<br />

sorgen für bleibende Konzerterlebnisse.<br />

Festival Opening ist am 20. <strong>April</strong><br />

Foto: Kulturverein Bahnhof<br />

„Mimo“<br />

werden am<br />

Freitag am<br />

Spielboden<br />

auftreten.<br />

auf der Karren Bergstation, wo Onk Lou<br />

&The Better Life Inc. und Attwenger zu<br />

hören sein werden. Weiters mit dabei<br />

sind Mimo, White Miles, Kytes, Findlay,<br />

Wallis Birdund Ogris Debris.<br />

Tickets: v-ticket.at, laendleticket.at,<br />

Dornbirn Tourismus.<br />

FreudenhausFestival<br />

startetwieder in die neue Saison!<br />

„lyeoka“ wird<br />

am Samstag,<br />

dem 22. <strong>April</strong>, im<br />

Rahmen des<br />

Freudenhaus Festivals<br />

im Millenium<br />

Park in Lustenau<br />

auftreten.<br />

Die Sängerin aus<br />

Boston komponiert<br />

und textet<br />

ihreSongs selbst.<br />

IhreLieder erzählen<br />

vom Frausein im Postfeminismus, über gescheiterte<br />

Liebe und die Suche nach Sinn in unserer Welt.Tickets:<br />

v-ticket.at,Musikladen Kartenbüros<br />

Foto: Bill Kennedy Foto: Dynamo Festival<br />

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Impressum<br />

Medieninhaber: KRONE-Verlag GmbH &Co. KG .Herausgeber und Chefredakteur: Dr.Christoph Dichand<br />

Verleger: Mediaprint Zeitungs- und Zeitschriftenverlag GmbH &CoKG, Alle: 1190 Wien, Muthgasse 2<br />

Redaktionsleitung: EmanuelWalser, Redaktion: Harald Küng, Sandra Nemetschke, Angelika Drnek, Sekretariat: Nicole Kinzel, Quellenstr.16, 6900 Bregenz, Tel. 057060-59300<br />

vorarlberg@kronenzeitung.at, emanuel.walser@kronenzeitung.at, harald.kueng@kronenzeitung.at, sandra.nemetschke@kronenzeitung.at, angelika.drnek@kronenzeitung.at<br />

Herstellung:Druckzentrum Salzburg Betriebsges. m. b. H. ,5020 Salzburg; Offenlegung gem. §25 MedienG online unter www.krone.at/krone-offenlegung<br />

20<br />

s’Magazin


KULINARIK<br />

Kräuter-Falafel<br />

Zubereitung:<br />

1 Die abgetropften Kichererbsen gut spülen<br />

und zusammen mit Paprika, Stangensellerie,<br />

Dill und Petersilie in einem leistungsstarken<br />

Mixer glatt pürieren.<br />

2 Die Masse in eine Schüsselgeben und die<br />

restlichenZutaten ,also Gewürzeund Kichererbsenmehl<br />

dazugeben.<br />

3 Alles zu einem glattenTeig verkneten.<br />

Wenn derTeig zu feucht ist,die Menge an Kichererbsenmehl<br />

erhöhen.<br />

4 AusderTeigmassemit befeuchteten Händen<br />

Falafel-Taler formen(etwa 35 –40gpro<br />

Stück) und auf einenTeller legen.<br />

5 Am besten über Nacht im Kühlschrank<br />

durchziehen lassen (optional auch nur einige<br />

Stunden).<br />

6 In einer beschichteten PfanneOlivenölerhitzen<br />

und die Falafel vonbeiden Seiten goldbraun<br />

backen.<br />

7 MitTahinidip,Tzatzikioder Peanutbutter<br />

Ranchservieren.<br />

Zutaten (für 18 Stück):<br />

460 g Kichererbsen, abgetropft<br />

60 g Kichererbsenmehl<br />

120 g Paprika, rot, fein gewürfelt<br />

20 g Stangensellerie,fein gewürfelt<br />

1kleinerBund Dill, frisch<br />

1kleinerBund Petersilie, krause,frisch<br />

1TlSalz<br />

¼TlZimt<br />

¼TlKardamom<br />

1TlKnoblauchpulver<br />

2TlKreuzkümmel<br />

½TlZwiebelpulver<br />

½TlOregano<br />

¼TlIngwer<br />

Olivenölzum Braten<br />

Fotos: Daniela Lais(2), Mathis Fotografie<br />

<br />

Selbstgemachte Falafel<br />

mit frischenKräutern und<br />

Gewürzenschmeckenallemal<br />

besser als jenevon der Imbissbude!<br />

<br />

Noch mehr Rezepte findet man<br />

in Danielas Kochbuch „Einfach<br />

vegan backen: Süß &herzhaftzum<br />

Genießen &Wohlfühlen“.<br />

Falafel findet man praktisch an jeder zweiten Imbissbude,<br />

viel besser sind sie aber selbstgemacht, mit einem guten<br />

Schwung an Gartenkräutern, Gewürzen und allerlei Gemüse.<br />

Diese schnelle Variante funktioniert mit Kichererbsen<br />

aus dem Glas oder aus der Dose und mit Kichererbsenmehl<br />

und passt perfekt in eine gesunde „Bowl“ oder in ein Fladenbrot,<br />

das man noch mit Gemüse und Soßen auffüllen kann. Hat<br />

man zu viele Falafel gebacken, lassen sie sich perfekt einfrieren und<br />

später wieder auftauen, die Zubereitung auf Vorrat ist also kein Problem,<br />

sondern sogar gewünscht: Sohat man immer einen Snack parat.<br />

s’Magazin 21


WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />

...AlexandraKegele?<br />

Die 45-Jährige stammt aus einer Gastronomenfamilie, wusste aber<br />

schon im Kindergartenalter, dass sie lieber in die Fußstapfen der<br />

Mama tritt, die Schneiderin war. Sie verwirklichte sich also als<br />

Modedesignerin. Die Liebe hat sie jedoch vor drei Jahren wieder<br />

zurück ins Wirtshaus gebracht –indas RankweilerHörnlingen.<br />

2012: Als Designerin hat sich Alexandra<br />

Kegele einen Namen gemacht.Sie<br />

gestaltete eine Kollektion für den<br />

Stickerball und gewann den<br />

HCA-Jungdesigner AWO-Award.<br />

–das hat mir immer gefallen.“ Noch<br />

begeisterter war sie aber von ihrer<br />

Mama, die sie beim Schnittezeichnen<br />

und Nähen beobachtete. So hat sie<br />

beide Talente verbunden: Sie finanzierte<br />

sich kurzerhand ihr Modestudium<br />

in Salzburg und Wien mit der<br />

Ferialarbeit im Wirtshaus.<br />

Neue Kollektion<br />

Später spezialisierte sie sich auf die<br />

Bühnenschneiderei und war auch<br />

beim Landestheater Vorarlberg tätig.<br />

Der Drang nach Selbstverwirklichung<br />

war aber stärker, und so gründetesie<br />

1998 ihr eigenes Atelier: „Ich<br />

kann mich mit Mode ausdrücken,<br />

und es ist toll,Kleidungsstücke zu erschaffen,<br />

die dauerhaft Freude bereiten.“<br />

Ihr Können hat sie auch den<br />

Schülern der HTL Dornbirn Textil<br />

Mode &Technik weitergegeben. Neben<br />

Schule und Hörnlingen blieb der<br />

kreative Prozess auf der Strecke –<br />

was sie nun ändern will. Kegele wird<br />

im GasthausimHintergrund agieren,<br />

dafür ihre neue Ideen an der Nähmaschine<br />

realisieren. „Im Herbst will<br />

ich meineneueKollektion Kirschblüte<br />

küsst Edelweißpräsentieren!“<br />

Sandra Nemetschke<br />

Alexandra Kegelegewann<br />

einen Jungdesignerpreis,<br />

war auf die Fashion<br />

Week in Istanbul<br />

eingeladen, sie präsentierte<br />

ihre Entwürfe beispielsweise im<br />

Gasthof Post in Lech am Arlberg<br />

oder auf dem Stickerball auf der Sonnenkönigin.<br />

Seit einiger Zeit ist es<br />

aber ruhiger umdie Designerin geworden.<br />

Wie so oft war es die Liebe,<br />

die sie dazu bewogen hat, neue Wege<br />

einzuschlagen und ihrem kreativen<br />

Schaffen eine Pause zu gönnen. Sie<br />

unterstützt seit drei Jahren ihren<br />

Partner Patrick Frei, der das Traditionsgasthaus<br />

Hörnlingen in Rankweil<br />

übernommen hat. „Die Gastronomie<br />

war für mich wieder eine neue Herausforderung.“<br />

Mankönnte sogar sagen,<br />

dass AlexandraKegelezurück zu<br />

ihren Wurzeln gekehrt ist. Denn sie<br />

stammt ursprünglich aus einer Gastronomenfamilie<br />

aus Brand. „Wir<br />

sind als Kinder mit Gästen aufgewachsen<br />

und mussten alle mithelfen<br />

Fotos: AlexandraKegele<br />

<strong>2017</strong>: Alexandraunterstützt Partner<br />

Patrick im Traditionsgasthaus<br />

HörnlingeninRankweil –imMai<br />

feiern sie ihr 3-Jahre-Jubiläum.<br />

22<br />

s’Magazin


Disney in Concert<br />

15. 12. <strong>2017</strong> – Graz, Stadthalle<br />

<strong>16.</strong> 12. <strong>2017</strong> – Wien, Wiener Stadthalle D<br />

Foto: Kai Heimberg<br />

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