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PRIESTERBERUFUNGEN<br />
IM MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA<br />
Der Moment zur Berufung kann ganz plötzlich kommen oder sich aus einem langen Reifeprozess und besonderen Begegnungen<br />
im Leben ergeben. Drei Priester erzählen, wie sie auf unterschiedlichen Wegen zum gleichen Ziel gekommen sind.<br />
Von Anton F. Gatnar<br />
Als ich 1968 in den <strong>Malteser</strong> (damals noch) Hilfsdienst<br />
aufgenommen wurde, haben uns ältere Priesterpersönlichkeiten<br />
wie P. Heinrich Segur SJ oder Monsignore<br />
Adolf Zimmermann, der berühmte Domprediger aus<br />
dem Stephansdom, geprägt. Neben vielen spannenden<br />
Einsätzen und berührenden Begegnungen mit unseren<br />
Herren Kranken waren auch damals <strong>Malteser</strong>-Messen<br />
und geistliche Betrachtungen ein wichtiger Schwerpunkt<br />
unseres <strong>Malteser</strong>-Daseins. In Exerzitien, bei Pilgerfahrten<br />
nach Mariazell und Lourdes waren Priester immer<br />
unsere wichtigen Begleiter, kamen aber meist von „außen“.<br />
Umso größer ist unsere Freude, heute auf zahlreiche<br />
Berufungen aus unserer gar nicht so großen Gemeinschaft<br />
blicken zu können. Elf Priester, einen Diakon und<br />
zwei geistliche Schwestern, die zuerst im MHDA waren<br />
und dann ihre Berufung erfahren haben, konnte ich in<br />
meinen – möglicherweise – gar nicht vollständigen Aufzeichnungen<br />
finden.<br />
Wir sind stolz auf Stephan Turnovszky, heute Auxiliarbischof<br />
in der Erzdiözese Wien, mit dem so mancher<br />
von uns noch seine Krankentransport-<strong>Die</strong>nste und Lourdesfahrten<br />
als <strong>Malteser</strong> in Erinnung hat. Altabt Gregor<br />
Henckel-Donnersmark OCist war lange, bevor er Abt<br />
in Heiligenkreuz, Spiritual des Großpriorats und zeitweise<br />
auch Bundesseelsorger des MHDA war, Mitglied<br />
der legendären „Staffel“, die in <strong>Malteser</strong>-Uniform im<br />
Rahmen des Roten Kreuzes <strong>Die</strong>nst gemacht hat. Felix<br />
Selden war lange unser Bundesseelsorger, bevor er Delegat<br />
des Apostolischen Stuhles für die Konföderation<br />
der Oratorien des heiligen Philipp Neri wurde, und der<br />
emeritierte Nationaldirektor von Missio Österreich,<br />
P. Leo Maasburg, ist auf dem Gründungsphoto des<br />
MHDA Tirol deutlich in unserer Uniform zu erkennen.<br />
Drei Priester habe ich gebeten, ihre Gedanken zu<br />
ihrer Berufung zusammenzufassen:<br />
Konstantin (Koni) Spiegelfeld, erst Dipl.Ing. und<br />
Techniker, dann 1990 zum Priester geweiht, ist heute<br />
Bundesseelsorger und steter Begleiter bei unseren Wallfahrten<br />
und Einsätzen. Über seine Berufung sagt<br />
Koni: „Meine Berufung zum Priester hat eine längere<br />
Geschichte. Ich bin mit einer gewissen Selbstverständlichkeit<br />
im katholischen Glauben aufgewachsen. Meine<br />
Eltern und die ganze Familie haben ihn mit mir liebevoll<br />
erfahrbar gelebt und ohne Druck an mich weitergegeben.<br />
Mit 27 Jahren, im Rahmen eines Vorbereitungstreffens<br />
des MHDA für den Papstbesuch von Johannes Paul II.<br />
1983 in Mariazell, habe ich in der dortigen Basilika beim<br />
abschließenden Gebet am Gnadenaltar der Muttergottes<br />
eine sehr prägende Gotteserfahrung gemacht. <strong>Die</strong> Bitte<br />
und Frage „Willst Du nicht Priester werden?“ war für<br />
mich ganz plötzlich präsent. Nie zuvor hatte ich eine so<br />
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DIE MALTESER 1/2<strong>01</strong>7