5/2017 • www.hwk-berlin.de
Stabiler
Aufwärtstrend
Fortbildung: Gut für die Karriere
Veranstaltung: Ausbildung von Geflüchteten
Ein Angebot nur für gewerbliche Kunden:
peugeot-berlin.de
Massgeschneiderte
einbaulösungen
für jede branche.
GEWERBE-WOCHEN VOM 13.03. BIS 15.05.2017. IMPRESS YOURSELF.
VIELFÄLTIGE AUS- UND UMBAUTEN AUS EINER HAND
Kooperation mit renommierten System-Herstellern
Vom Kühlfahrzeug bis zum Kipper
Abb. enthält Sonderausstattung.
PEUGEOT CITROËN RETAIL DEUTSCHLAND GMBH, NIEDERLASSUNG BERLIN
LICHTENBERG
Siegfriedstraße 163 • 10365 Berlin
Tel.: 030 557742-0
REINICKENDORF
Roedernallee 3 – 7 • 13407 Berlin
Tel.: 030 417077-0
TEMPELHOF
Alboinstraße 1 • 12103 Berlin
Tel.: 030 408193-345
SPANDAU
Gatower Straße 58 • 13595 Berlin
Tel.: 030 369914-0
WEISSENSEE
Berliner Allee 279 • 13088 Berlin
Tel.: 030 96062-0
ZENTRALE KÖLN • PEUGEOT CITROËN RETAIL DEUTSCHLAND GMBH • Edmund-Rumpler-Straße 4 • 51149 Köln • Tel.: 02203 2972-0
WILMERSDORF
Heilbronner Straße 16 • 10711 Berlin
Tel.: 030 893663-0
1
Ein Finanzierungsangebot der PSA BANK Deutschland GmbH, Siemensstraße 10, 63263 Neu-Isenburg, für Gewerbetreibende. Das Angebot gilt für
alle PEUGEOT Nutzfahrzeuge bei Vertragsabschluss bis zum 15.05.2017. 2 Zzgl. Tankgutschein im Wert von 500 € (brutto) beim Kauf eines neuen PEUGEOT
Nutzfahrzeugs. Gültig während der PEUGEOT Gewerbe-Wochen vom 13.03.2017 bis zum 15.05.2017. Einlösbar bei allen TOTAL-Tank stellen in Deutschland.
Ein Angebot nur für gewerbliche Einzelabnehmer. Solange der Vorrat reicht. Über alle Detailbedingungen informieren wir Sie gerne.
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Editorial I 3
Im Berliner
Handwerk
läuft es rund
Von Stephan Schwarz, Präsident der Handwerkskammer Berlin
Eine der schönsten Aufgaben des Präsidentenamtes ist es, positive Nachrichten aus dem Handwerk zu
veröffentlichen. Seit 1991 waren die Berliner Handwerksbetriebe mit ihrer wirtschaftlichen Situation nicht
mehr so zufrieden, wie sie es jetzt sind. Das ergab die Frühjahrsumfrage der Handwerkskammer Berlin.
»
Fordern Sie jetzt
kostenlos unsere
neue druckfrische
Broschüre an.«
Der Geschäftsklimaindex, der sowohl
die Geschäftsergebnisse der
vergangenen sechs Monate als auch die
Erwartungen der Betriebe für die kommenden
sechs Monate umfasst, gewinnt
gegenüber dem Vorjahr weitere sechs
Zähler und steht jetzt auf 124 Punkten.
Das ist überhaupt der beste Wert seit
Bestehen unserer Umfrage. Auf diese
Leistung kann das Handwerk stolz sein.
zufrieden und auch im Kraftfahrzeuggewerbe
hellt sich die Stimmung immer
weiter auf. Problematisch zeigt sich leider
die Stimmung im Berliner Gesundheitsgewerbe,
das jedoch aufgrund seiner Abhängigkeit
von der Gesetzgebung nicht
am Aufschwung partizipiert. Die Nachfrage
findet somit keinen stabilen Trend, die
wirtschaftlichen Ergebnisse hinken den
Erwartungshaltungen hinterher.
Foto: Simone M. Neumann
Damit setzt unser Wirtschaftsbereich seinen
bereits vor längerer Zeit begonnenen
Höhenflug fort. Und auch die Erwartungen
der Betriebe an die Geschäfte der
kommenden Monate sind äußerst positiv.
Das ist erstaunlich, denn Handwerkerinnen
und Handwerker sind naturgemäß
sachliche und kühl kalkulierende Köpfe:
Selbst wenn die Zahlen gut sind, zeigten
sich die Erwartungen in früheren Umfragen
oft verhalten.
Aber der stabile Aufwärtstrend der
vergangenen Jahre hat sich etabliert. Die
gute Binnenkonjunktur, die immer noch
niedrigen Zinsen und die Investitionen
bei der energetischen Sanierung bringen
dem Handwerk weiterhin eine stabile
Nachfrage und lassen darauf hoffen,
dass es so weitergeht.
Konjunkturlokomotive ist hierbei das
Bau- und Ausbaugewerbe sowie das
Handwerk für den gewerblichen Bedarf.
Die Berliner Betriebe aus dem Nahrungsmittelgewerbe
sind ebenfalls äußerst
Diese Bilanz und weitere Fakten, aber
auch eine Analyse des abgelaufenen
Jahres finden Sie in unserer neuen druckfrischen
Broschüre „Berliner Handwerk
2017 – Bilanz und Ausblick”, die ab
sofort den traditionellen Jahresbericht
ersetzt. Beim Lesen werden Sie feststellen,
dass wir nicht nur die Gestaltung
attraktiver gemacht haben – so finden
Sie beispielsweise zahlreiche erklärende
Infografiken – sondern auch aktuelle
Entwicklungen mit aufgenommen haben.
Sie können diese Broschüre bei der
Handwerkskammer Berlin per E-Mail
(info@hwk-berlin.de) oder telefonisch
(0 30/2 59 03–01) anfordern oder auch
im Internet einsehen unter
www.hwk-berlin.de, Rubrik „Zahlen,
Daten, Fakten”.
Ausbildungs-Ass
Ausbildung – Investition
in die Zukunft
Foto: Markus Mainka/Fotolia
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Wir suchen Deutschlands
beste Ausbilder, damit sie
Anerkennung und Nachahmer
fi nden:
Wir suchen Unternehmen, die
sich in Sachen Ausbildung außergewöhnlich
engagieren, ihre Auszubildenden
überdurchschnittlich
fördern,
neue oder kreative Wege gehen,
auch Jugendlichen eine Chance geben,
die eine besondere Förderung
brauchen,
besonders begabte Jugendliche intensiv
fördern.
Wir suchen Initiativen, Institutionen
und Schulen, die
einen Beitrag zur Schaffung neuer
Ausbildungsplätze leisten,
Jugendliche in besonderer Weise dabei
unterstützen, den Weg ins Berufsleben
zu fi nden.
Machen Sie mit ! Ihre Teilnahme ist wichtig !
Ihr Online-Bewerbungsformular, wie
auch weitere Informationen, fi nden Sie
unter www.ausbildungsass.de
Einsendeschluss: 31. Juli 2017
Inhalt
Editorial
Im Berliner Handwerk läuft es rund 3
Wirtschaft & Politik
„Fast jeder Handwerker fährt einen Diesel” 6
So nutzen Sie die Imagekampagne für Ihre Eigenwerbung 7
Titelthema
Frühjahrsumfrage im Handwerk: Stabiler Aufwärtstrend 8
143. Vollversammlung: An Erfolge anknüpfen 11
Betriebsinformation
Mit Sachverstand 12
„Mich interessiert die praktische Seite” 13
Haste Töne? Die kleinste spielbare Orgel der Welt steht in Berlin 14
Göttliche Schmiedekunst 16
Serie Service: Existenzgründerberatung 18
Experten informieren über Beschäftigung von Flüchtlingen 20
Netzwerktreffen für Frauen: Reden ist Gold 21
Mängelgewährleistungen 31
www.ausbildungsass.de
INTER Versicherungsgruppe
Stichwort: „Ausbildungs-Ass“
Erzbergerstraße 9 -15
68165 Mannheim
Telefon 0621 427-1331
presse@inter.de
1704 bbh
aus- & Weiterbildung
Seminare BIZWA 22
Auslandsaufenthalte bilden 23
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Mein Unternehmen: vernetzt.
Meine Steuerberaterin:
Titelthema
Dem Berliner Handwerk geht es gut. Die Auftragsbücher
sind gut gefüllt und auch die
Konjunkturerwartungen für die kommenden
Monate sind glänzend. Dies bestätigt auch
die jüngste Umfrage der Handwerkskammer
Berlin unter ihren Mitgliedsbetriebe.
mit mir verbunden.
Mit der sicheren DATEV-Cloud.
Detaillierte Analysen finden Sie auf den
Seiten 3 und 8 bis 11.
Foto: Fotolia
Gestaltung: scottiedesign
Seminare BTZ 24
Seminare für Ausbilder 25
Die Kariereleister hinauf – mit der Fortbildung zum Fertigungsplaner 25
Deutsch-Türkische Ausbildungsmesse 25
Fit in die Ausbildung 27
Familiensportfest 27
Ausbildungsmessen vocatium I und Ausbildung4U 27
INNUNGEN
Tischler: Frank-Michael Niehus erneut als Obermeister bestätigt 28
Zahntechniker: um beste Leistungen gerungen 28
Maler- und Lackierer: Jörg Paschedag neuer Geschäftsführer 29
Innung SHK: Von Analogistan nach Digitalien 29
Tischler: Sechsmal die Traumnote 1,0 erreicht 30
Berliner Bratwurst trifft kolumbianische Baumtomate 31
KULTUR
Europäische Tage des Kunsthandwerks: auf Entdeckungstour 34
Preisrätsel 36
Der Glöckner von Notre Dame 37
Gemeinsam mit Ihrem Steuerberater und den Software-
und Cloud-Lösungen von DATEV entlasten Sie
Ihr Unternehmen bei zahlreichen Geschäftsprozessen –
etwa beim Rechnungswesen oder in der Personalwirtschaft.
Dank des leistungsstarken DATEV-Rechenzentrums
mit Sitz in Deutschland wird die digitale
Zusammenarbeit mit Ihrem Steuer berater erleichtert.
Aktuelles
Unser Service für Handwerksbetriebe 38
Geburtstage und Jubiläen 40
Sprechen Sie mit Ihrem Steuerberater
oder informieren Sie
sich auf www.datev.de/vertrauen
bzw. unter 0800 1001116.
6 I Wirtschaft & Politik
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
„Fast jeder Handwerker fährt einen Diesel"
Die Diskussion um drohende Fahrverbote in Stuttgart, Köln und München
hat auch in Berlin für Unruhe gesorgt. In Berliner Handwerksbetrieben
sind rund 20 000 Dieselfahrzeuge zugelassen, Unternehmer fahren
damit zu Baustellen oder Kunden. Sie sorgen sich jetzt um die Alltagstauglichkeit
ihrer teils neuen Autos.
Blaue Plakette
Das Bundesumweltministerium hatte
den Aufkleber ins Spiel gebracht.
Nur Fahrzeuge, die die Euro-6-Norm
erfüllen, sollen die blaue Plakette
erhalten. Diesel gelten als Hauptverursacher
der Luftverschmutzung
mit Stickoxiden. Rund 13 Millionen
Dieselautos wären ausgesperrt –
darunter auch fast neue, die erst
2015 mit der Euro-5-Norm gekauft
wurden.
Alte Diesel mit Partikelfilter haben
keine Chance auf die blaue Plakette.
Nur Diesel der Klasse Euro
6 würden sie bekommen, dafür ist
aber eine aufwendige Abgasreinigung
nötig, ein Partikelfilter genügt
nicht.
Aber auch viele Euro-6-Fahrzeuge
halten die Grenzwerte nur auf dem
Papier ein. Im Stadtverkehr werden
regelmäßig hohe Stickoxidwerte
freigesetzt.
„Was
soll aus
unseren Transportern
werden?“, fragen
Berliner Unternehmer.
Sie fürchten Wertverlust und
hohe Kosten. Die Einführung
der ersten Umweltzone 2010 weckt
bei vielen schlechte Erinnerungen.
Damals ist Berlin vorgeprescht und
hat die grüne Plakette durchgesetzt.
Handwerker anderer Bundesländer
konnten später für die Nachrüstung von
Partikelfiltern Fördergeld nutzen. Berliner
Handwerker wurden zum vorzeitigen
Fahrzeugwechsel gezwungen. Es wäre
absurd, würden gerade erst erworbene
Autos jetzt erneut wertlos.
Augenmaß gefordert
Sollte die Bundesregierung die blaue
Umweltplakette per Verordnung erlassen,
würde sie nach Ansicht der Deutschen
Umwelthilfe in vielen Städten und Kommunen
auch eingeführt werden. In Berlin
warnen vor allem die Wirtschaftsverbände
davor. Ohne Übergangsfristen und
Ausnahmeregelungen für Betriebe gehe
es nicht. „Das Handwerk beobachtet
diese Diskussion mit großer Sorge und
erwartet von der Politik, mit Augenmaß
und Umsicht zu handeln. Fast jeder
Handwerker fährt einen Diesel“, erklärt
Jürgen Wittke, Hauptgeschäftsführer
der Handwerkskammer
Berlin.
Fahrzeughalter fordern
Rechtssicherheit.
Bundesweit sind rund
13 Millionen Dieselfahrzeuge
angemeldet.
Auch Pendler, die zur Arbeit
fahren müssen, wären hart getroffen.
Bundesverkehrsminister Alexander
Dobrindt (CSU) spricht sich nach wie
vor gegen die blaue Plakette und gegen
Diesel-Fahrverbote aus.
Baden-Württembergs Ministerpräsident
Winfried Kretschmann
(Grüne) lenkt inzwischen ein: Das
Dieselverbot bei Feinstaubalarm
in Stuttgart sei „nicht in Stein
gemeißelt“, wenn die Industrie nachrüsten
könne und der Luftreinhalteplan
eingehalten werde. Die Industrie habe
signalisiert, dass dies möglich sei, sagte
Kretschmann der Presse.
Unterschiedliche Schadstoffe
Während in Stuttgart wegen der Lage im
Talkessel Feinstaub und Stickstoffdioxid
(NO 2
) über den EU-Grenzwerten liegt, ist
in den meisten Ballungsräumen, wie auch
in Berlin, Stickstoffdioxid das Problem.
Dieser Schadstoff lässt sich am besten
durch Harnstoff-Einspritzung (AdBlue)
neutralisieren.
Wie der Abgasskandal zuerst bei VW
deutlich gemacht hat, sind viele Diesel-
Pkw auf dem Papier und dem Prüfstand
sauberer geworden – in der Realität
allerdings nicht.
Fazit: Es ist es Aufgabe der Politik, den
Schadstoffausstoß rechtzeitig zu begrenzen
– statt allein die Autofahrer in den
Fokus zu nehmen. wo
Fotos: FM2/Fotolia; rcfotostock/Fotolia
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017 I 7
So nutzen sie die Imagekampagne für Ihre Eigenwerbung
Die Imagekampagne mit dem Motto „Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht
von nebenan“ hat in den letzten Jahren viel bewegt.
Seit 2010 zeigt sie, wie modern und attraktiv das Handwerk
ist. Sie können sich noch einklinken und die Angebote für Ihren
Betrieb nutzen.
Verschiedene Studien konnten
nachweisen, dass das Handwerk
durch die Kampagne an Ansehen
in der Öffentlichkeit und vor allem
bei Jugendlichen gewonnen
hat, denn Plakate und Kinospots
informieren mit Witz über Ausbildungs-
und Karrieremöglichkeiten
im Handwerk. Mithilfe der
sozialen Medien wurden weitere
Kanäle erschlossen, um die junge
Zielgruppe zu erreichen.
Betriebsinhaber können von der
Kampagne profitieren: Nutzen
Sie die Ideen für Ihre Suche
nach Auszubildenden und
Praktikanten. Auf der Website
www.handwerk.de gibt es ab
sofort die Rubrik „Infos für
Betriebe“. Dort können Sie
sich anmelden und werden
dann zukünftig über aktuelle
Kampagnenaktionen informiert
oder erhalten Alltagstipps zu
Digitalthemen. Anregungen und
Ideen anderer Betriebe können
Sie für eigene Inspirationen zur
kostengünstigen und effektiven
Eigenwerbung nutzen.
www.handwerk.de
KEI PANIK,
DU BEIMST
HET NICHT
WWW.HWK-BERLIN.DE
DN RES
DEIS LENS.
WILLKOMMEN IN DER ZEIT DES AUSPROBIERENS.
ENTDECKE ÜBER 130 AUSBILDUNGSBERUFE IM HANDWERK.
HANDWERK.DE
„Etwas
von Wert
schaffen.“
Unsere flexiblen
Lösungen für Sie.
Wir wissen gutes Handwerk zu schätzen. Darum stehen wir Ihnen mit Investitionskrediten,
Leasing, Krediten für Energiesparmaßnahmen und unserem Know-how zur Seite. Als Mitglied
genießen Sie zusätzlich exklusive Vorteile und profitieren von unserer starken Gemeinschaft.
Wir beraten Sie gern. Mehr Informationen unter Telefon 030 3063 - 3355 oder unter
berliner-volksbank.de
8 I Wirtschaft & Politik
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Frühjahrsumfrage im Handwerk 2017
Stabiler Aufwärtstrend
Das Berliner Handwerk befindet sich schon seit längerer Zeit in einem anhaltenden
Höhenflug. Seit Bestehen der Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Berlin
werden aktuell absolute Bestwerte verzeichnet. Am 5. April 2017 stellten Präsident
Stephan Schwarz und Hauptgeschäftsführer Jürgen Wittke die Trends im Berliner
Handwerk in einer Pressekonferenz vor.
„Der Start ins Jahr 2017 verlief für das
Berliner Handwerk außerordentlich gut.
Die Geschäfte laufen glänzend”, betonte
Stephan Schwarz. Der Geschäftsklimaindex,
der sowohl die Geschäftsergebnisse
der vergangenen sechs Monate als auch
die Erwartungen der Betriebe für die
kommenden sechs Monate umfasst, habe
gegenüber dem Vorjahr um weitere sechs
Zähler gewonnen und stehe jetzt auf
124 Punkten. Das Erstaunliche daran sei,
so der Kammerpräsident, dass auch die
Konjunkturerwartungen noch einmal gestiegen
sind. Diese seien bei hohen Saldenwerten
normalerweise eher verhalten.
Den Grund für diese Entwicklung sieht
Schwarz in der guten Binnenkonjunktur,
den derzeit immer noch niedrigen Zinsen
sowie den Investitionen im Bereich der
energetischen Sanierung.
Das Bau- und Ausbaugewerbe ist dabei
schon seit längerer Zeit das Zugpferd
der Berliner Handwerkskonjunktur. Die
Auftragsbücher sind für bis zu zehn
Wochen gut gefüllt, der Branche geht
es großartig. Viele Hauseigentümer und
Bauherren investieren vorzugsweise, anstatt
ihr Kapital zu Nullzinsen bei einer
Bank zu parken.
Fehlendes Fachpersonal
Wermutstropfen: Eine noch höhere Auslastung
wird im Moment durch fehlendes
Fachpersonal verhindert. Besonders betroffen
ist auch hier das Ausbaugewerbe,
aber auch andere Betriebe können ihre
expansiven Beschäftigungspläne nicht
umsetzen. Vierzig Prozent aller Betriebe
melden derzeit offene Stellen.
Erstmals wieder Positivsaldo
bei Umsätzen
Dennoch kann erstmals wieder ein
Positivsaldo bei den Umsätzen vermeldet
werden. Das gab es von 2010 bis 2016
bei keiner Frühjahrsumfrage mehr: Aktuell
berichtet ein Viertel der Betriebe von
gestiegenen Umsätzen; bei 20 Prozent
sind die Umsätze gesunken.
Hemmnis: fehlende Gewerbeflächen
Als Gründe für Investitionshemmnisse
(siehe nebenstehende Infografik) werden
hauptsächlich die Steuern- und Abgabenlast
sowie das Fehlen von Fachkräften
angegeben. Auffällig war überdies,
Fortsetzung auf Seite 10
Foto: Wolf
Bilanz und Ausblick:
Stephan Schwarz und
Jürgen Wittke stellten
den aktuellen und neu
ausgerichteten Jahresbericht
der Handwerkskammer
vor.
www.hwk-berlin.de,
Rubrik „Zahlen, Daten, Fakten”
Strukturelle Hemmnisse für Investitionsentscheidungen im Betrieb
(Mehrfachnennungen möglich)
Dauer
von
Genehmigungsverfahren
14
Umweltschutz
und
Energiekosten
28
Zugang zu
Fördermitteln
16
fehlende
Fachkräfte/
Auszubildende
66
fehlender
Breitbandanschluss
5
Quelle: Handwerkekammer Berlin;
Gestaltung: scottiedesign
Infrastruktur
und fehlende
Gewerbeflächen
18
Steuern
und Abgaben
68
Angaben in Prozent
10 I Wirtschaft & Politik
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Fortsetzung von Seite 8
dass – über alle Handwerksbranchen
hinweg betrachtet – jeder zehnte Betrieb
fehlende Gewerbeflächen als Grund
nannte, warum Investitionspläne schwer
umsetzbar waren. Die Problematik der
fehlenden Gewerbeflächen ist auf die
Herausforderungen zurückzuführen, die
eine wachsende Stadt mit sich bringt.
Entwicklung der einzelnen
Handwerksbranchen
Aber wie sieht es in den einzelnen Branchen
aus? Kammerhauptgeschäftsführer
Jürgen Wittke erläuterte die Ergebnisse
der einzelnen Handwerksbranchen:
Bau- und Ausbaugewerbe legt zu
„Der Meister aller Klassen ist und bleibt
das Bau- und Ausbaugewerbe”, so Wittke.
Diese Betriebe profitierten von der
wachsenden Stadt und von der weiter
vorangehenden energetischen Sanierung.
Allen Grund zur Freude hätten
auch die Betriebe des Handwerks für
den gewerblichen Bedarf, in erster Linie
die Zulieferbetriebe für die Industrie.
„Hier erreicht der Geschäftsklimaindex
den besten Wert seit 2004”, betont der
Hauptgeschäftsführer.
Kfz-Gewerbe gibt Gas
Auch im Kraftfahrzeuggewerbe sieht
man schon seit Beginn des Jahres 2014
wieder Licht am Ende des Tunnels –
Stück für Stück hellt sich hier die
Stimmung wieder auf; die Umsatzzahlen
haben sich verbessert. Knapp ein Drittel
der Betriebe hat ein Umsatzplus erreicht.
Im vergangenen Jahr waren es lediglich
zwölf Prozent.
Nahrungsmittelgewerbe
zeigt sich zufrieden
43 Prozent der Betriebe der Nahrungsmittelhandwerke
bezeichnen die
aktuellen Geschäftsergebnisse als gut,
keiner als schlecht. „Das war vor Jahren
noch nicht so und ist heute ein absolutes
Novum!”, freut sich Wittke.
Sorgenkind: Gesundheitshandwerke
Als einziger Handwerksbereich bleiben
die Gesundheitshandwerke unter
der 100-Punkte-Marke. Zahntechniker,
Augenoptiker und Orthopädietechniker
seien allerdings auch stark abhängig von
Gesetzen und Regularien, so Schwarz.
Investitionspläne sind expansiv
In jedem Jahr führt die Handwerkskammer
auch eine Sonderumfrage zu einem
ausgewählten Thema durch: In diesem
Jahr bezog sie sich auf Investitionsplanungen.
Interessantes Ergebnis war:
Die steigenden Energiekosten haben
dazu geführt, dass mehr als die Hälfte
der Betriebe (54 Prozent) gegensteuern
wollen und Investitionen planen: in
Maschinen, Geräte und Werkzeuge. Vor
allem Betriebe aus den energieintensiven
Nahrungsmittelgewerken haben ihr
Augenmerk auf effiziente Produktionsmethoden
gelegt. Zwei Drittel der Befragten
wollen in Fahrzeuge investieren. Aber,
ergänzt Jürgen Wittke, auch Investitionen
in sogenanntes Betongold seien geplant.
Geschäftsklimaindex des Berliner Handwerks
gut
124
2017
zufriedenstellend
100
77
2010
2011
2012
2013
2014 2016
2009
2008
schlecht
Geometrisches Mittel der Salden aus positiven und negativen Einschätzungen der aktuellen Geschäftsergebnisse und den Geschäftserwartungen
für die kommenden sechs Monate
Quelle: Handwerkskammer Berlin, Grafik: scottiedesign
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017 Rubrik I 11
Foto: Konstantin Gastmann
143. Vollversammlung der handwerkskammer Berlin
An Erfolge anknüpfen
„Im Berliner Handwerk läuft es rund”, konnte Stephan Schwarz, Präsident der Handwerkskammer
Berlin, anlässlich der 143. Vollversammlung am 6. April 2017 vor den Mitgliedern,
Obermeistern und Innungsgeschäftsführern verkünden. Trotz der sehr guten Handwerkskonjunktur
standen auch Themen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen auf der Agenda.
„Sich auf Erreichtem auszuruhen, ist
nicht unsere Sache. Um die Bedingungen
für das Handwerk in der Hauptstadt
langfristig stabil zu halten und zu
optimieren, arbeiten wir bereits jetzt an
einer Neuauflage des Aktionsprogramms
Handwerk”, betonte Schwarz. Erklärtes
Ziel sei es, mit einer Vereinbarung
zwischen Senat und Berliner Handwerk
die Leistungsfähigkeit des Handwerks als
wichtigen Wirtschaftszweig nachhaltig
zu stärken und systematisch weiterzuentwickeln.
Fortführung des Aktionsprogramms
zur Stärkung des Handwerk
Somit wird es eine Fortführung des sehr
erfolgreichen Aktionsprogramms 2015–
2017 geben. „An die vorangegangenen
Erfolge möchten wir anknüpfen. Und
auch die Politik hat bereits frühzeitig
Interesse an einer Fortsetzung signalisiert”,
freute sich Stephan Schwarz. Die
Neuauflage des Aktionsprogramms sei
sogar im Koalitionsvertrag von „r2g“
verankert.
Der aktualisierte Entwurf soll bis zum
Jahresende stehen – dann, wenn das
vorangegangene abläuft. Zu Beginn des
Jahres 2018 soll dann die neue Verein-
barung vom Berliner Senat verabschiedet
werden. Mit seinen Vorbereitungen sei
das Berliner Handwerk bereits auf einem
guten Weg, zeigte sich der Kammerpräsident
optimistisch. In einem Workshop
Ende März hatten interessierte Teilnehmerinnen
und Teilnehmer, unter ihnen
zahlreiche Obermeister und Geschäftsführer
der Innungen, Unternehmerfrauen
im Handwerk, Handwerksjunioren und
viele andere mehr die Chance genutzt,
ihre Idee und Themen einzubringen. Nun
gehe es an die Feinarbeit und Abstimmung
mit den einzelnen Senatsverwaltungen.
Qualitätsstandards
müssen erhalten bleiben
Ein Thema, das das Handwerk in den
letzten Wochen stark beschäftigt hat,
war das von der EU-Kommission geschnürte
Dienstleistungspaket. Es sieht
unter anderem vor, dass die Weiterentwicklung
von Berufen künftig abschließend
in Brüssel anhand einheitlicher
Kriterien auf ihre Verhältnismäßigkeit
geprüft wird – aus Sicht des Handwerks
eine völlig unnötige Einflussnahme der
EU auf die Berufszugangsbedingungen
einzelner Länder. Kammerpräsident
Schwarz sprach sich für den Erhalt der
deutschen Qualifikationsstandards aus.
Wer eine Verhältnismäßigkeitsprüfung
für Berufsreglementierungen fordere,
stelle den Meisterbrief, der für Erfolg
und Qualität steht, zwangsläufig in
Frage, warnte Schwarz und konnte
gleichzeitig auf die erfolgreiche politische
Zusammenarbeit mit dem Zentralverband
des Deutschen Handwerks und
dem Deutschen Gewerkschaftsbund
verweisen:
„Gemeinsam mit dem ZDH, deren Vertreter
zahlreiche Gespräche auf politischer
Ebene geführt haben, und dem DGB, mit
dem wir an einem Strang gezogen haben
und der uns in der Sache tatkräftig
unterstützt hat, konnten wir auf Berliner
Ebene die zuständigen Senatoren für die
Problematik sensibilisieren.”
Subsidiaritätsrüge angeschlossen
Dies habe mit dazu beigetragen, dass
Berlin sich im Bundesrat einer Subsidiaritätsrüge
angeschlossen hat.
Eine solche Rüge gab es vorher erst drei
Mal in der Geschichte. Auch der österreichische
Bundesrat sowie die Nationalversammlung
und der Senat in Frankreich
haben eine solche Rüge ausgesprochen.
12 I Betriebinformation
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Mit Sachverstand
Öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige genießen Ansehen,
sie werden gefragt, wenn ein Auftraggeber mit einer Ware oder
Dienstleistung nicht zufrieden ist. Wer sich für diese Tätigkeit interessiert,
muss seine fachliche und persönliche Eignung nachweisen.
Bundesweite Datenbank
Namen und Kontaktdaten aller
vereidigten und bestellten Sachverständigen
werden in einer bundesweiten
Datenbank gespeichert. Wer
ein Gutachten beauftragen oder
den fachlichen Rat eines solchen
Experten in Anspruch nehmen will,
kann sich auf folgender Internetseite
informieren:
www.svd-handwerk.de/suche
Ansprechpartner
Die Handwerkskammer Berlin sucht
erfahrene Handwerkerinnen und
Handwerker, die als Sachverständige
tätig sein wollen. Sie haben
Interesse? Oder Fragen zu den
Bewerbungsunterlagen, zur Verfahrensdauer
oder den Kosten? Bitte
wenden Sie sich an die:
Handwerkskammer Berlin,
Ansprechpartnerin ist:
Petra Heimhold,
Telefon (030) 2 59 03 – 391
E-Mail: heimhold@hwk-berlin.de
Theoretisch kann sich jeder Sachverständiger
nennen, denn dieser Begriff
ist nicht geschützt. „Bei öffentlich bestellten
und vereidigten Sachverständigen ist
das anders”, betont Katharina Liebsch.
Sie betreut bei der Handwerkskammer
Berlin Sachverständige und erklärt, wie
ein Bewerbungsverfahren nach genau
festgelegten Kriterien abläuft. Die
Grundlagen dafür sind in der Sachverständigenordnung
(SVO) geregelt: das
Auswahl- und Bestellungsverfahren, nach
dem die Handwerkskammer öffentliche
Bestellung durchführt, die Rechte und
Pflichten der Sachverständigen und die
rechtliche Beziehung zwischen den Sachverständigen
und der Kammer.
Grundsätzlich ist eine Eintragung in die
Handwerksrolle, ins Verzeichnis der zulassungsfreien
Handwerke oder handwerksähnlichen
Gewerbe seit mindestens fünf
Jahren notwendig. Ob jemand überdurchschnittliche
Fachkenntnisse hat, um die
handwerkliche Arbeit anderer einzuschätzen,
stellen die zuständigen Innungen
und Fachverbände fest. Die persönliche
Eignung der Bewerber überprüft die
Handwerkskammer.
Diese Kriterien müssen erfüllt sein:
• Persönliche Eignung (dafür muss
u. a. ein polizeiliches Führungszeugnis
und ein Auszug aus dem
Gewerbezentralregister vorliegen)
• Nachweis der besonderen Sachkunde
(überdurchschnittliche
Fachkenntnisse), der notwendigen
praktischen Erfahrung sowie der
Fähigkeit, Gutachten zu erstellen
• Geordnete wirtschaftliche Verhältnisse,
ein Bewerber darf beispielsweise
nicht insolvent sein, keine
Steuerschulden haben oder im
Rückstand mit sozialversicherungspflichtigen
Beiträgen sein.
Als Sachverständiger kann aber auch
öffentlich bestellt und vereidigt werden,
wer Arbeitnehmer ist und:
• zur selbstständigen Ausübung eines
Handwerks berechtigt (Meisterprüfung,
Dipl.-Ing.), aber nicht eingetragen,
sondern in einem Handweksbetrieb
tätig ist und die vorgenannten
Kriterien enbenfalls erfüllt,
• seine Niederlassung als Sachverständiger
oder, falls eine solche
noch nicht besteht, seinen Hauptwohnsitz
im Kammerbezirk hat.
• Arbeitnehmer brauchen als Sachverständige
auch während geregelter
Arbeitszeiten eine Freistellung vom
Arbeitgeber, eine schriftliche Erklärung
darüber muss vorliegen.
Natürlich werden Sachverständige nicht
unvorbereitet vereidigt. Sie stellen sich
Sach- und Fachkundeprüfungen und
nehmen an rechtlichen Grundlagenseminaren
teil. Sie sind sogar verpflichtet,
sich weiterzubilden – für die Einhaltung
und Kontrolle ist die Handwerkskammer
verantwortlich, die auch selbst Seminare
und Schulungen zu aktuellen Rechtsthemen
anbietet. Regelmäßig findet
beispielsweise ein Tag des Sachverständigen
statt. „Wir suchen Menschen, die
sich für dieses spannende Tätigkeitsfeld
interessieren und bereit sind, darin Zeit
und Geld zu investieren”, sagt Petra
Heimhold, Juristin bei der Handwerkskammer
Berlin.
Zur Vereidigung von Sachverständigen
sind Handwerkskammern nicht generell
ermächtigt, sondern sie bestellen
Sachverständige, die sich zu Waren,
Leistungen und Preisen von Handwerkern
äußern sollen. Die Bestellung ist immer
nur für die Handwerke oder Gewerbe
möglich, mit denen ein Bewerber in der
Handwerksrolle eingetragen ist. wo
Foto: Stanisic Vladimir/Fotolia
„Mich interessiert die praktische Seite"
In strittigen Fällen holen Privatpersonen, Unternehmen oder Gerichte den Rat
von Sachverständigen ein. Gabrielle Wolff, seit 21 Jahren öffentlich bestellte
und vereidigte Sachverständige im Bodenlegergewerbe, kann gut mit zerstrittenen
Menschen umgehen. Ihre Sachkenntnis und Erfahrung werden geschätzt.
Meine Devise lautet: 'Wer nicht fragt,
bleibt dumm'. Ich frage immer viel,
schon damals, als ich in einer 'Fußbodenfirma'
als Sekretärin anfing“, erzählt
Gabrielle Wolff. Damals stellte sie ihrem
Chef viele Fragen: „Mich hat die praktische
Seite interessiert. Er nahm mich mit
auf Baustellen und erklärte, worauf es
in diesem Beruf ankommt.“ Als er eines
Tages krank wurde und plötzlich ausfiel,
konnte Gabrielle Wolff einspringen und
die Abteilung übernehmen. Für 30 Mitarbeiter
war sie verantwortlich, leitete
Bausitzungen und erstellte Angebote.
„Damals habe ich sogar abends im Bett
noch die VOB gelesen“, sagt sie. Mit Weiterbildungen
hält sie auch heute noch
ihr Wissen auf dem neuesten Stand. Es
gibt nicht viele Fachfrauen im Bodenlegerhandwerk,
Gabrielle Wolff ist eine!
Die zierliche Frau lässt sich auf einer
Baustelle von männlichen Kollegen nicht
die Butter vom Brot nehmen. Schlagfertig
und gelassen reagiert sie auf manchen
Spruch, ihre Antworten machen schnell
deutlich, dass sie Ahnung hat. Sie arbeitete
im Vorstand der Innung mit, leitete
die Fachgruppe Bodenleger und war
Dozentin im Bildungs- und Technologiezentrum
der Handwerkskammer Berlin.
Der ehemalige Obermeister Joachim
Barth wies ihr den Weg in Richtung
Sachverständigentätigkeit.
Gabrielle Wolff geht das sachlich an:
„Oft sind die Parteien zerstritten. Ich soll
Ursachen finden, wenn etwas nicht wie
geplant verlaufen ist. Dann frage ich
nach, höre beide Seiten und suche einen
Weg zur Verständigung“, beschreibt sie
ihre Arbeit. Sie ist sich der Verantwortung
bewusst und kann gut schlichten.
Vielleicht nehmen Männer den sachlichen
Rat einer Frau besser an, meint sie.
Aufgrund ihrer Sachkenntnis geht sie
bis ins Detail, schließlich führt sie selbst
einen Bodenlegerfachbetrieb. „Der tägliche
Bezug zur Materie hilft, die Probleme
der Parteien praxisnah zu lösen.“
Das gelingt ihr, weil sie fachlich aufklärt
über Normen, Richtlinien und Regeln des
Fachs. Mit diesem Wissen nehmen etliche
Auftraggeber überzogene Forderungen
an den Handwerksbetrieb zurück. Wenn
beide Seiten sich einigen, war ihre Arbeit
erfolgreich.
wo
Gabrielle Wolff, öffentlich bestellte
und vereidigte Sachverständige
Handwerk: Bodenlegergewerbe
Telefon (030) 6 31 76 20
E-Mail: gabrielle.wolff@gmx.de
Foto: Hemmerling
14 I Rubrik Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Haste Töne?
Die kleinste spielbare Orgel
der Welt steht in Berlin
Foto: Sarkandy
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017 Betriebinformation I 15
Was macht eigentlich ein Thermometermacher?
Wo liegen die
Marktnischen im Orgelbauerhandwerk
und warum müssen Metallgestalter
auch Entdecker sein? Allen gemein
ist: Sie gehören zu den sogenannten
seltenen Handwerken mit ganz eigenen
Attributen: Sie sind oft Einzelkämpfer
oder Kleinunternehmer mit wenigen
Angestellten. Sie bringen ein hohes Maß
an Leidenschaft für ihren Beruf mit. Und:
Die Qualität ihrer Arbeit kann durch
keine Maschine ersetzt werden.
Einer von ihnen ist der gelernte Orgelbauer
Andreas Hermert. Ein Tafelklavier
aus dem Jahr 1855 steht gerade in der
Friedenauer Werkstatt und wird von ihm
in geduldiger Feinarbeit langsam wieder
zu dem gemacht, was es einmal war.
Hermert bessert gerade die Gewinde der
Beine aus, die herausgebrochen sind.
„Der Fuß des Tafelklaviers kann nicht auf
der Drechselbank eingespannt werden,
weil er nach 150 bis 170 Jahren natürlich
nicht mehr ganz gerade ist und sich
daher nicht mehr zentrisch dreht“, erklärt
der 54-Jährige. Also muss das Gewinde
per Hand nachgeschnitzt werden.
Auch ein Cembalo, das er selbst vor 13
Jahren für einen Sammler mit der größten
Cembalo-Sammlung der Welt gebaut
hat, muss fachmännisch repariert werden.
Es hat in den vergangenen Jahren
in einem Zimmer mit Fußbodenheizung
gestanden. Dadurch haben sich Risse im
Holz gebildet. Andreas Hermert schließt
die Risse gerade mit Haut- und Knochenleim.
„Bei den Schäden handelt es sich
nur um einfache Trockenschäden, die
kann ich reparieren, und das Instrument
hört sich danach immer noch gut an.“
Clavichorde, Cembali, Virginale,
Spinette – und Terpodien
Hermert restauriert, repariert, reinigt
und stimmt nicht nur die historischen
Instrumente, sondern er baut sie auch:
Cembali, Spinette, Virginale und Clavichorde
– alles Unikate. „Kein Instrument
baue ich zweimal, jedes ist individuell,
entweder der Nachbau eines historischen
Instruments oder der Bau nach eigenen
geeignetes Massivholz auf dem Sperrmüll
findet. „Wenn das Holz einer alten
Küche oder eines anderen Möbelstücks
60 bis 70 Jahre alt ist, dann ist es schon
gut abgelagert und trocken und daher
auch hervorragend für Restaurierungen
und Reparaturen bei Musikinstrumenten
geeignet“, sagt der Spezialist. Neben
dem Holz benötigt Hermert für seine
Arbeit auch Federn, Schweinsborsten
und Ziegenhaut-Pergament. Die Federn
und Schweinsborsten verwendet er
für die Mechanik eines Cembalos, das
Ziegenhaut-Pergament braucht er für alle
Instrumente. Daraus macht er Verzierungen
wie Rosetten in den Schalllöchern.
Bei der Restaurierung zieht Andreas
Hermert noch weitere Fachleute hinzu.
Eine Möbelrestauratorin, die bei ihm
mit in der Werkstatt arbeitet, macht die
Schellackpolitur. Eine frühere Kollegin
hat einen Teil der Mechanik restauriert.
Sie wird später, wenn alles wieder
zusammengebaut ist, die Mechanik
einrichten. Dann sind auch die Klavier-
Hämmerchen wieder zurück aus der
Pariser Spezialfirma, wo die Filze erneuert
werden. „Diese Firma kennt sich mit der
Verarbeitung von Filzen aus, wie man es
im 19. Jahrhundert bei den Hammerklavieren
gemacht hat“, sagt Hermert. Dafür
lohne sich die Mühe, alles fachgerecht
zu verpacken und den weiten Weg nach
Paris zu schicken.
Anlässlich der Europäischen Tage des Kunsthandwerks im April öffnete Andreas Hermert seine
Werkstatt und begeisterte Besucher mit Vorführungen.
Foto: Sarkandy
Entwürfen.“ Im vergangenen Jahr hat
Hermert fünf Clavichorde gebaut. An
jedem sitzt er 150 bis 320 Stunden.
Das eine Mal handelte es sich um den
Nachbau eines Originals, das andere
Mal um die Realisierung von speziellen
Kundenwünschen: bei der Holzart, dem
Profil oder der Anzahl der Oktaven.
Das Holz, das er für die Restaurierung
und den Bau der Instrumente benötigt,
nimmt er grundsätzlich aus seinem
eigenen Holzlager. Dann weiß er
wenigstens, dass das Holz ausreichend
abgelagert und damit trocken genug für
die Musikinstrumente ist. Je jünger das
Holz ist, desto größer ist die Gefahr, dass
es sich noch verzieht. Für ein Musikinstrument
wäre das eine Katastrophe.
Es kann sogar passieren, dass Hermert
Stimmwirbel und Scharniere aus Messing
oder Eisen fertigt er ebenfalls selbst an.
Es gibt nicht viele Clavichordbauer in
Deutschland – und schon gar nicht in
Berlin. Sechs Orgel- und Harmoniumbau-
Betriebe ergibt die Suche in der Handwerksrolle.
Auch wenn Andreas Hermert
vor über dreißig Jahren seine Lehre zum
Orgelbauer als Geselle abgeschlossen hat
und in den Jahren danach viele Orgeln
restauriert, gereinigt und gestimmt hat,
ist er heute kein klassischer Orgelbauer
mehr, sondern mittlerweile ein international
anerkannter Spezialist für Clavichorde.
Seine Kunden sind Berufsmusiker,
Museen und Liebhaber. Clavichordbauer
Fortsetzung auf Seite 16
16 I Betriebinformation
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Fortsetzung von Seite 15
ist auch kein Ausbildungsberuf, den man
erlernen kann, vielmehr ein Nebenzweig
des Cembalo- und Klavierbaus. „Ich
habe mir das selbst beigebracht, weil
ich über die Liebe zur Barockmusik beim
Clavichord hängen geblieben bin“, sagt
Hermert, während er eine Melodie auf
einem alten Clavichord in der Werkstatt
spielt. Erst kurz vor dem Abitur hat er
nur einige Monate lang Klavierunterricht
genommen und dabei das Notenlesen
und den Fingersatz gelernt. Den
Rest hat er sich selbst auf einem alten
Klavier einer Großtante beigebracht.
Und aufgrund seiner Leidenschaft für
die Barockmusik und für die technische
Seite der Orgel hat er sich dann auch
kurzfristig entschieden, nicht Kunst zu
studieren, sondern Orgelbau von der Pike
auf zu lernen. Nach mehreren Praktika in
verschiedenen Betrieben in Norddeutschland,
Marburg und Trier fand er dann bei
Letzterem einen Ausbildungsplatz.
Vom Modellbau zur kleinsten Orgel
der Welt
Mehr als dreißig Jahre ist es nun her,
dass Andreas Hermert sich zum ersten
Mal den historischen Tasteninstrumenten
gewidmet hat. 1988 eröffnete er seine
erste kleine Werkstatt in Charlottenburg.
Kurz darauf erhielt er eine ganz
besondere Anerkennung: den Eintrag ins
Guinnessbuch der Rekorde für die kleinste
spielbare Orgel der Welt (Foto S. 14).
Drei Jahre später unterbot er seinen
Rekord noch um einige Millimeter mit
einer Orgel, die in eine Streichholzschachtel
passt. Geschuldet ist dieser Erfolg
eigentlich seinem Hobby, dem Modellbau.
Zuerst waren es Dampfmaschinen
und Segelschiffe, die er als Jugendlicher
baute, später dann Miniatur-Orgeln und
heute Miniatur-Clavichorde. Andreas
Hermerts Liebe zu historischen Tasteninstrumenten
geht weit über die Arbeit
hinaus. In seiner Freizeit besucht er
Instrumentensammlungen, hält Vorträge
über Clavichorde und seine Erkenntnisse
aus der Instrumentenbauforschung. Zu
Hause haben er und seine Frau Antoinette
Hermert-Grün, die Klavier-, Clavichordund
Cembalolehrerin ist, auch einige
Instrumente stehen: drei Clavichorde und
ein Cembalo – und jedes erfordert seine
eigene Spielart.
Marijke Lass
Kontakt
CLAVIERE – Clavichord-Werkstatt
Andreas Hermert, Bahnhofstraße 3,
12159 Berlin
Telefon (0 30) 851 15 80
Göttliche Schmiedekunst
Auf dem Gelände der Domäne Dahlem wird geschmiedet, getrieben, gebogen, geschweißt
und geschraubt, was das Zeug hält. Im Handwerksbetrieb von Torsten Theel entsteht aus
schroffem Material Schönes mithilfe kreativer Gestaltung.
Die Hofschmiede in Dahlem betreibt
Torsten Theel seit 1990. Oft
schauen Besucher den Metallgestaltern
über die Schulter, stellen Fragen, machen
Fotos und staunen über das mittelalterlich
anmutende Ambiente. Werkstätten
wie diese gibt es heutzutage kaum noch.
Torsten Theels Schmiede ist eine von
sechs Metallbaubetrieben mit der Fachrichtung
Metallgestaltung in Berlin.
Der Handwerksmeister arbeitet mit
einem Auszubildenden und einem
Gesellen in der Werkstatt in Dahlem,
drei weitere Mitarbeiter sind in seiner
Werkstatt in Stahnsdorf tätig. Sie entwerfen,
schmieden, biegen, schweißen,
treiben, schrauben und prellen kunstvolle
Geländer, Toranlagen, Gitterwerk, Halterungen
für Fassaden, Konstruktionen
für Bauwerke, Grabanlagen, aber auch
Skulpturen oder Sockel für Plastiken. Als
Schmied und Metallgestalter arbeitet er
mit verschiedenen Metallen wie Kupfer,
Messing, Aluminium und natürlich Stahl.
Gerade sind er und sein Team mit den
abschließenden Arbeiten eines Gitters
im Stil des Historismus beschäftigt. Das
Gitter ist mit geschmiedeten Voluten
und Blätterwerk aus der Gründerzeit verziert.
Der Meister hat rund acht Wochen
mit zwei Mitarbeitern an diesem Auftrag
gearbeitet. Sie restaurierten zuerst ein
Foto: Marijke Lass
historisches Gitter und fertigten dann
neun Meter Gitterwerk neu an, davon ein
dreigeteiltes für das Dachgeschoss und
drei Schmuckgitter für die Beletage.
Gestaltung steht an erster Stelle
„Ich habe den Beruf nicht aus einem
handwerklichen Grund gewählt, weil
ich den Hammer schwingen wollte,
sondern aus einem gestalterischen“,
sagt der 58-Jährige, der schon mit 23
Jahren seine Meisterprüfung ablegte,
damals noch als Bauschlosser mit Zusatz
Metallgestaltung in Ostberlin. Seine
Ausbildung machte er bei Achim Kühn,
dem Sohn von Fritz Kühn, dem wohl bekanntesten
Metallgestalter in Berlin. „Die
Kühn-Schule hat mich sehr stark geprägt,
kein Zweifel, aber die Stationen bei
Leopold Habermann in Mähren oder die
im Kollegium bildender Künstler haben
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017 Rubrik I 17
Foto: Carlos Meyer
In der Werkstatt von Metallbauermeister Thorsten Theel wird Geschichte lebendig.
mich im Laufe der Jahre ebenfalls beeinflusst“,
sagt Theel. Heute, nach mehr als
40 Jahren in dem Beruf, ist es für ihn als
erfahrenem Metallgestalter wichtiger, zu
zeigen, was er im Laufe der Jahre entworfen,
gebaut und gestaltet hat.
Der Meister ist überzeugter Ausbilder.
Zwei Auszubildende lernen zurzeit bei
ihm, insgesamt sind es rund 15, die das
Handwerk seit Anfang der 1990er Jahre
bei ihm gelernt haben. „Wir haben jede
Woche Anfragen von jungen Männern,
die gerne ein Praktikum oder eine
Ausbildung bei uns machen wollen“, sagt
der Meisterschmied. Leider kann er sie
nicht alle beschäftigen. Die Nachfrage
sei deutlich höher als das Angebot. Und
irgendwann, so seine Befürchtungen,
fehlten dann plötzlich die Fachleute im
Metallgestaltungsbereich, weil sie aus
Kostengründen wegrationalisiert wurden.
„Erst wenn wieder einmal ein wertvolles
Denkmal restauriert werden soll und
dann niemand da ist, der die Arbeit
qualitativ auch ausführen kann, wird
auffallen, dass man sich nicht genug um
den Erhalt dieses Berufs gekümmert hat.“
Jeder Auftrag – eine Entdeckungsreise
Der gestalterische Anspruch ist hoch, so
hoch, dass er auch manchmal Aufträge
ablehnt, wenn er sich nicht damit
identifizieren kann. „Ich fühle mich nicht
als Erfüllungsgehilfe des Auftraggebers,
sondern ich will meine Arbeit qualitativ
hochwertig machen.“ Wenn aus seiner
Sicht beispielsweise ein fachlicher Eingriff
bei einer Skulptur nicht nötig ist oder sie
dadurch verändert wird, dann nimmt er
den Auftrag nicht an, weil er die Skulptur
in ihrer ursprünglichen Form nicht zerstören
möchte. Aufträge, bei denen es nur
um Massenware geht, überlässt er auch
anderen, größeren Betrieben. Schließlich
könnten andere industrielle Serien-Fertigung
besser bewältigen.
„Wir können dafür besser gestalten“,
erklärt er überzeugt. Und kreative Gestaltung
ist auch seine Leidenschaft. „Jeder
Auftrag ist anders und damit eine neue
Herausforderung. Aber ich weiß genau,
dass ich das kann, dass die Fähigkeit
in mir steckt“, sagt Theel begeistert.
Zur Realisierung der kreativen Ideen
verwenden er und sein Team neben den
traditionellen Techniken teilweise auch
modernste Verfahren. Nicht zuletzt, um
die Kosten für den Kunden im Auge zu
behalten. „Das Spannende an diesem
Beruf ist, dass eigentlich jeder Auftrag
eine Entdeckungsreise ist“, erklärt der
Metallgestalter, der sich jederzeit wieder
für diesen Beruf entscheiden würde.
Torsten Theel macht in seinem Betrieb
alles in Personalunion: Entwurfsarbeiten,
Ausführung, Auslieferung und Montage,
Einkauf, Angebote und Rechnungen
schrei ben. Daraus ergibt sich automatisch
ein langer Arbeitstag für ihn. Für die
kreative, gestalterische Tätigkeit muss er
sich extra Zeit freischaufeln. Kein leichtes
Unterfangen, denn diese Tätigkeit wird
beispielsweise bei öffentlichen Aufträgen
weder honoriert noch gefördert. Das ist
insbesondere bei der Denkmalpflege fatal.
„Was mich am meisten stört, ist, dass das
Maß aller Dinge immer wieder das Geld
ist. Ich erwarte eigentlich, dass an den
Schaltstellen verantwortungsvolle und
kulturell gebildete Menschen sitzen, die
denselben Anspruch an die Dinge haben
wie wir“, sagt Theel, der es aufs Schärfste
verurteilt, wenn ein denkmalgeschütztes
Bauwerk aus Kostengründen nicht
originalgetreu restauriert wird. Hier seien
öffentliche Stellen gefordert, etwas zu unternehmen,
denn es gebe immer weniger
gute Metallgestalter.
Torsten Theel liebt seinen Beruf, auch
wenn er nicht immer leicht ist. Das merkt
man sofort. Für ihn war es Berufung,
dieses sowohl kreative als auch kraftvolle
und ausdrucksstarke Handwerk
zu lernen. Und dieses Handwerk ist
auch etwas ganz Besonderes: Welcher
andere Beruf als der des Schmieds und
Metallgestalters kann schließlich von
sich behaupten, über einen eigenen
griechischen Gott zu verfügen? Keiner.
In der griechischen Mythologie ist der
Gott des Feuers, der Schmiedekunst und
der Architektur Hephaistos der einzige
Handwerker unter den zwölf olympischen
Gottheiten. Wenn das keine Auszeichnung
für ein besonderes Handwerk ist.
Marijke Lass
Kontakt
Hofschmiede Dahlem, Auf der
Domäne Dahlem, Torsten Theel,
Königin-Luise-Str. 49, 14195 Berlin
www.hofschmiede-dahlem.de
18 I Betriebsinformation
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Service wird bei uns großgeschrieben.
Kennen Sie schon die vielen
kostenfreien Dienstleistungen und
Beratungsangebote der Handwerkskammer
Berlin? Wir zeigen, wie Ihnen
das nützen kann. Diesmal:
Existenzgründerberatung
Grafik: Fiedels/Fotolia
Schritt für Schritt
Meistergründungsprämie
Basisförderung: Meisterinnen und
Meister, die sich innerhalb von drei
Jahren nach der Meisterprüfung in
ihrem Handwerk in Berlin erstmals
selbstständig machen, erhalten
einen Zuschuss von 7000 €.
Arbeitsplatzförderung: Wird in
den ersten drei Jahren eine versicherungspflichtige
Arbeitskraft
oder ein Auszubildender mindestens
zwölf Monate beschäftigt,
gibt es weitere 5000 €.
Die Basisförderung muss vor
Beginn der Selbstständigkeit bei
der Handwerkskammer beantragt
werden, die Arbeitsplatzförderung
nach den ersten drei Jahren der
selbstständigen Tätigkeit.
Ihre Ansprechpartner
Sie wollen eine Existenzgründerberatung
nutzen? Bitte wenden Sie
sich an die:
Betriebsberatung, Sekretariat,
Sylvia Köckeritz und Susanne Heth,
Telefon (030) 2 59 03 – 467
betriebsberatung@hwk-berlin.de
Ein Unternehmen zu gründen, ist eine echte Herausforderung.
Selbstständigen wird viel Wissen und Vorbereitung abverlangt. Aber
sie stehen nicht alleine da: Die Handwerkskammer berät umfassend
und kostenfrei.
„Wir geben einen Überblick und gehen gemeinsam
die wichtigsten Punkte durch“,
sagt Georg Klasmann, Diplom-Kaufmann
und Betriebsberater der Handwerkskammer
Berlin. Ausgangspunkt ist die handwerksrechtliche
Situation: Soll in einem
zulassungspflichtigen oder zulassungsfreien
Gewerk gegründet werden oder im
handwerksähnlichen Bereich? Wer ein
zulassungspflichtiges Handwerk ausüben
will, muss einen Meisterbrief oder eine
vergleichbare Qualifikation nachweisen.
„Wurde die Meisterprüfung in den
vergangenen drei Jahren abgelegt, kann
die Meistergründungsprämie beantragt
werden“, betont Klasmann.
Rechtsform
Für eine Selbstständigkeit gibt es grundsätzlich
drei Alternativen:
• einen eigenen Betrieb gründen,
• ein bestehendes Unternehmen
übernehmen oder
• sich beteiligen.
Ein wichtiger Punkt ist die Wahl der
Rechtsform. Meist firmieren Gründungswillige
als Einzelunternehmen, gefolgt
von der GbR und der GmbH. Sie werden
hingewiesen auf Buchführungspflichten
und Jahresabschlüsse, die dem Finanzamt
in Form der Einnahmen-Überschuss-Rechnung
oder der Bilanzierung mit doppelter
Buchführung vorgelegt werden müssen.
Kapital
Das vorhandene Eigenkapital reicht für
eine Gründung oft nicht aus. „Bei der
Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten
bereiten wir auch auf ein Bankgespräch
vor.“ Gebraucht wird eine detaillierte
Kapitalbedarfs- und Investitionsplanung,
die kurz- und langfristigen Kapitalbedarf
deutlich macht. Welche Investitionen
sind erforderlich, wie hoch sind die Anlaufkosten?
Können öffentliche Kredite
oder Fördermittel genutzt werden? „Banken
verlangen u. a. eine Rentabilitätsvorschau
und eine Liquiditätsplanung,
dabei geben wir Unterstützung“, so der
Betriebsberater.
Steuern und Versicherungen
Auch wer von Beginn an einen Steuerberater
hinzuzieht, muss sich mit fünf
Steuerarten auskennen: Umsatz- bzw.
Vorsteuer, Einkommen- und Lohnsteuer,
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017 I 19
Gewerbe- und Körperschaftsteuer. Diese
Grundkenntnisse sind für die Kalkulation
sowie die Organisation der Geschäftsprozesse
wichtig. Abhängig vom Handwerksbereich,
in dem sich ein Gründer
selbstständig machen will, werden
persönliche und betriebliche Versicherungen
notwendig. In gefahrengeneigten
Handwerken, dazu gehören beispielsweise
alle Bau- und Ausbaugewerke, ist die
Mitgliedschaft auch des Unternehmers
in der Berufsgenossenschaft Pflicht. Wer
Mitarbeiter beschäftigt, muss für sie die
Sozialabgaben abführen.
Markt
Es geht um die Fragen, welchen individuellen
Marktzugang Gründer haben.
Braucht er/sie Laufkundschaft? Gibt
es schon potenzielle Auftraggeber?
Wie ist die Standortqualität? Konkrete
wirtschaftliche Ziele gehören in den
Businessplan.
Businessplan
In der Regel steht fest, in welchem Handwerksbereich
die selbstständige Tätigkeit
AOK-Anz-FK-2017-BGF-in210x143mm 30.03.2017 11:59 Seite 1
ausgeführt werden soll. Geschäftsidee
und Geschäftsmodell liefern die Grundlage
für den Businessplan. Er bildet das
tragfähige Unternehmenskonzept, das
jede Gründung braucht. Ein Businessplan
hilft bei der Kontrolle und soll Partner
und Kapitalgeber überzeugen. Dafür
muss jeder Gründer gut recherchieren,
fundierte Planzahlen vorlegen, seine Idee
an der Realität geprüft haben. Experten
raten, die Vorteile und Besonderheiten
eines Gründungsvorhabens zusammenzufassen
und zu zeigen, was den Gründer
dafür qualifiziert.
Anmeldungen
Natürlich werden auch die nötigen
Formalitäten angesprochen, wie die
Eintragung in die Handwerksrolle oder
die Gewerbeanmeldung. Beides können
Gründer direkt nach der betriebswirtschaftlichen
Beratung im StarterCenter
der Handwerkskammer erledigen. Dort
nehmen sich die Mitarbeiter Zeit, die
Anträge gemeinsam mit den künftigen
Unternehmern auszufüllen. Ein Gewerbe
anmelden kann jeder auch online über
die Internetseite Einheitlicher Ansprechpartner.
Dieses Serviceportal koordiniert
die Formulare berlinweit.
Wer sich nicht selbst beim Finanzamt
anmeldet, wird später aufgefordert,
voraussichtliche Umsätze und Gewinne
mitzuteilen, an denen sich die Steuervorauszahlung
orientiert. „Dieses Formular
sollten Gründer gemeinsam mit einem
Steuerberater ausfüllen“, rät Klasmann.
Persönliche Eignung
Nicht nur fachliches Know-how und
kaufmännisches Wissen entscheiden über
eine erfolgreiche Unternehmensgründung.
Wer diesen Sprung wagt, muss
seine eigene Leistungsfähigkeit realistisch
einschätzen. Die Anforderungen an
Selbstständige sind hoch, ein belastbares
soziales Umfeld spielt eine wichtige
Rolle. „Wir gehen all diese Themen
Schritt für Schritt durch und dabei auf
die persönliche Situation ein. Je nach Beratungsbedarf
kommen viele Handwerker
auch mehrmals zum Gespräch“, erzählt
der Betriebsberater.
Janine Schadow
Mitarbeiterin der AOK Nordost
IHRE ADRESSE
für Kompetenz, Service,
Leistung und Sicherheit
Betriebliche Gesundheitsförderung – für ein gesundes, erfolgreiches Unternehmen
Die AOK Nordost analysiert mit Ihnen gemeinsam betriebliche Belastungen und Ressourcen. Nutzen Sie danach das gezielt
auf Ihr Unternehmen zugeschnittene Maßnahmenpaket zur Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF).
• Profitieren Sie von der umfangreichen Erfahrung und der hohen Expertise der AOK-Beratung.
• Steigern Sie so das persönliche Gesundheitsverhalten Ihrer Beschäftigten.
• Fördern Sie gesundheitsgerechte Bedingungen am Arbeitsplatz, der Arbeitsumgebung und der Arbeitsorganisation.
Gesundheit in besten Händen
aok-business.de/nordost
20 I Betriebsinformation
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Experten informieren über Beschäftigung von Flüchtlingen
Über Ausbildung und Einstellung von Geflüchteten informieren die Handwerkskammer
Berlin und das Projekt DIKO-B des IQ Netzwerks bei einem
Expertengespräch am 30. Mai 2017. Eingeladen sind Geschäftsführer sowie
Ausbilderinnen und Ausbilder kleiner und mittelständischer Betriebe.
Diversity bringt Vorteile
Der Begriff bezeichnet die Vielfalt
der Menschen in einer Organisation/
einem Unternehmen. Ziel ist es,
Personalprozesse und Personalpolitik
so auszurichten, dass die Belegschaft
einerseits die demografische Vielfalt
des Geschäftsumfeldes widerspiegelt
sowie andererseits alle Mitarbeitenden
Wertschätzung erfahren und motiviert
sind, ihr Potenzial zum Nutzen
des Unternehmens einzubringen.
Der 30. Mai 2017 ist gleichzeitig der
5. Deutsche Diversity-Tag. Bei Diversity
geht es um Vielfalt und die Vorteile,
die sie mit sich bringt. Kleine und
mittlere Unternehmen wissen jedoch
häufig nicht, wo sie ansetzen sollen. Im
Mittelpunkt der Veranstaltung stehen
u. a. arbeitsrechtliche Themen, es geht
aber auch um Fördermöglichkeiten für
Betriebe, um Hilfe beim Spracherwerb
und um viele andere Fragen:
• Was muss ich beachten, wenn ich
Geflüchtete beschäftigen oder
ausbilden will?
• Gibt es finanzielle Unterstützung für
Betriebe?
• Wie finde ich geeignete Bewerberinnen
und Bewerber?
• Wie können Geflüchtete berufsbegleitend
beim Erwerb des Fachwortschatzes
unterstützt werden?
• Wer ist Ansprechpartner bei Fragen
zu interkulturellen Unterschieden
oder Konflikten im Betrieb?
• Wie schaffe ich eine Unternehmenskultur,
in der sich Stammbelegschaft
und Neuankömmlinge wohlfühlen?
Folgende Expertinnen und Experten stehen
an diesem Tag Rede und Antwort:
• André Hanschke, Projektleiter
Arbeitgeber-Service „Asyl“ der
Arbeitsagentur Berlin Süd
• Sabine Massloff, Bereichsleiterin IQ
und Projektleiterin von „Miteinander
Lernen und Verstehen – Sprachenwerkstatt
Deutsch als Fremdsprache“
der WIPA GmbH
• Rufus Sona vom Projekt „Diversityorientierte
Interkulturelle Kompetenz
für Berlin“ der Stiftung SPI
Was:
Expertengespräch: Ausbildung und
Einstellung von Geflüchteten
Wann: 30. Mai 2017, 17 bis 20 Uhr
Wo:
Handwerkskammer Berlin,
Blücherstraße 68, 10961 Berlin,
2. Etage, Sitzungssaal 1
Die Veranstaltung ist kostenfrei, die Zahl
der Plätze jedoch begrenzt. Bitte melden
Sie sich deshalb jetzt bei der Handwerkskammer
an.
Ansprechpartnerin: Ines Rüdiger,
Telefon (030) 2 59 03 – 480,
E-Mail: ruediger@hwk-berlin.de
Wichtigste Voraussetzung für eine Ausbildung sind gute Sprachkenntnisse.
Foto: Frank Gärtner/Fotolia
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Netzwerktreffen für Frauen
Reden ist Gold
Beim 3. Netzwerktreffen für Frauen aus dem
Berliner Handwerk dreht sich alles um das Thema
„Erfolgsfaktor Kommunikation. Wer netzwerken
und diskutieren will, sollte sich schnell anmelden.
Ein Blick auf die eigenen Kommunikationsmuster
lohnt sich auf jeden Fall.
„Reden ist Gold!”
Erfolgsfaktor Kommunikation –
Weibliche Karrierewege im Handwerk
3. Netzwerktreffen
für Frauen aus dem Berliner Handwerk
Der Keynotespeaker Dr. Peter Modler hat sich auf weibliche
Karrierewerge spezialisiert. Er beleuchtet, wie beruflicher
Erfolg ausgebaut und verdeckte Machtspiele gegen Frauen am
Arbeitsplatz aufgedeckt werden können. Dazu päsentiert er das
passende Handwerkszeug, um darauf reagieren zu können. Im
Anschluss können sich die Teilnehmerinnen auf eine Podiumsdiskussion
mit Karrierefrauen aus dem Berliner Handwerk
freuen.
Und wann mieten Sie
Ihre Berufskleidung?
„Einzelkämpferinnen haben es schwer in der heutigen Zeit.
Nur wer gut vernetzt ist, kann die Vorteile gegenseitiger
Unterstützung für sich nutzen“, ermutigt Sina Goldkamp von
der Handwerkskammer Berliner Handwerkerinnen, sich mit
Gleichgesinnten zusammenzutun.
Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum beim bfw und dem
UFH Landesverband Unternehmerfrauen im Handwerk richtet
die Handwerkskammer Berlin die Veranstaltung aus.
Veranstaltung: Reden ist Gold! Erfolgsfaktor Kommunikation:
Weibliche Karrierewege im Handwerk.
Termin: 7. Juni 2017
Zeit:
17 Uhr
Ort:
Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ) der
Handwerkskammer Berlin
Mietberufskleidung von DBL.
Wir beschaffen, holen, bringen und pflegen Ihre
Berufs kleidung. Individuell, pünktlich und
zu verlässig. Testen Sie unser Angebot.
Rufen Sie an unter +49 800 310 311 0.
Die Veranstaltung ist kostenlos. Bitte melden Sie sich bis zum
29. Mai 2017 per E-Mail oder telefonisch an: Sina Goldkamp,
goldkamp@hwk-berlin.de, Telefon (030) 25903–362
www.hwk-berlin.de/netzwerk
DBL – Deutsche Berufskleider-Leasing GmbH
Albert-Einstein-Str. 30 | 90513 Zirndorf
info@dbl.de | www.dbl.de
22 I
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Bildungs- und Innovationszentrum (BIZWA), Wandlitzer Chaussee 41, 16321 Bernau
Seminare für Sachverständige Termine Dauer Kosten
J. Päch, App. – 60
A. Hempler, App. – 65
S. Boehnke, App. – 11
K. Pierenz, Telefon (0 33 38) 39 44 – 16
SSV 1/17 Einführung 8. und 9.9.2017 16 Ustd. 401 €
SSV 2/17 Rechtliche Stellung 13.9.2017 9 Ustd. 225 €
SSV 3/17 Gerichtliche Tätigkeit 19.9.2017 9 Ustd. 225 €
SSV 4/17 Privatgutachter 28.9.2017 9 Ustd. 225 €
SSV 5/17 Sachverständigengutachten 6. und 7.10.2017 16 Ustd. 401 €
SSV 6/17 Vergütung 12.10.2017 9 Ustd. 225 €
SSV 7/17 Schiedsgutachten, Schiedsrichter 18.10.2017 9 Ustd. 225 €
SSV 8/17 Haftung und Versicherung 7.11.2017 9 Ustd. 225 €
SSV 9/17 Abschlusstest 9.5.2017 9 Ustd. 225 €
SSV 10/17 Sachverständigengutachten 17. und 18.11.2017 16 Ustd. 401 €
SSV 11/17 Todsünden, Gerichtsverfahren 24.11.2017 8 Ustd. 225 €
SSV 12/17 Arbeit mit Gerichtsakten 1.12.2017 8 Ustd. 225 €
SSV 13/17 Seminar Baurecht VOB 8.12.2017 8 Ustd. 225 €
Meistervorbereitung Termine Dauer Kosten
Gerüstbauer/-in (Teil I und II) – Wochenendlehrgang November 2017 bis Juli 2019 775 Ustd. 4850 €*
Fachliche Qualifizierungen Termine Dauer Kosten
Gabelstaplerfahrer/-in
Abschluss: Fahrausweis für Flurförderzeuge
Mai 2017 16 Ustd. 126 €
Gerüstprüfung: befähigte Personen, Nutzer von Gerüsten Mai 2017 14 Ustd. 290 €
Verankerung von Fassadengerüsten Mai 2017 8 Ustd. 280 €
Gerüstbauhelfer inkl. Praktikum (160 Stunden)
Maßnahmenummer: 036/20/2016
November 2017 bis Januar 2018 480 Ustd. 0 € F
Fachliche Qualifizierungen Termine Dauer Kosten
Drechseln
Manuelle Holzbearbeitung
10. und 11. November 2017
24. und 25. November 2017
Fr 15 bis 20 Uhr, Sa 8 bis 16 Uhr
6. bis 10. Juni 2017
8 bis 16 Uhr
14 Ustd. 246 €
40 Ustd.
292 € A
385 €
Fachliche Qualifizierungen für Flüchtlinge Termine Dauer Kosten
MBQ – Modulare Basisqualifikation Handwerk,
Eignungsfeststellung; Maßnahmenummer: 036/23/2016
MBQ – Modulare Basisqualifikation Handwerk
Maßnahmenummer: 036/33/2016
BOF – Berufsorientierung für Flüchtlinge
Ziel: Vermittlung in Ausbildung/Arbeit
Berufsfelder: Metall, Holz, Farbe
Einstieg jederzeit möglich 240 Ustd. 0 € F
Einstieg jederzeit möglich 480 Ustd. 0 € F
1.8. bis 31.10.2017 390 Ustd. 0 € *
* zuzüglich Prüfungsgebühr; F Förderung über Agentur für Arbeit/Jobcenter möglich; A ermäßigter Preis für Auszubildende; * kostenfreie Finanzierung über das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017 Aus- & weiterbildung I 23
Auslandsaufenthalte bilden
Fast ein Drittel aller Studierenden verbringt einen Teil des Studiums im Ausland. Die Zahl
der deutschen Jugendlichen, die während der Berufsausbildung Fernluft schnuppert, ist
mit knapp fünf Prozent vergleichsweise gering. Das sollte sich ändern. Die Mobilitätsberatung
der Handwerkskammer Berlin berät Sie gern.
Andere Länder, Kulturen, aber auch Arbeitsweisen
zu erleben, sind Erfahrungen,
die man nicht in der Schule lerne, ist sich
Klaus-Dieter Müller, Geschäftsführer der
Firma K. Rogge Spezialbau GmbH und
Vorstandsmitglied der Handwerkskammer
Berlin, sicher. Viele Betriebe versuchen es
auch erst einmal andersherum: Sie nehmen
ausländische Auszubildende für ein
Praktikum im Betrieb auf, um dann später
eigene Azubis ins Ausland zu entsenden.
Von diesen interkulturellen Kontakten
profitieren dann Betrieb und Auszubildende
gleichermaßen. Die K. Rogge
Spezialbau nahm im März einen Trockenbauer
aus Norwegen in ein zweiwöchiges
Schnupperpraktikum auf. Klaus-Dieter
Müller berichtet über seine Erfahrungen
und die Chancen für Lehrlinge und Fachkräfte
des Handwerks.
Warum unterstützen Sie Auslandsaufenthalte
in der Ausbildung?
Klaus-Dieter Müller: Auslandsaufenthalte
bilden jeden und gerade im Handwerk
hat Mobilität Tradition. Für den Stuckateur
als sehr traditionellen Beruf ist es
z. B. interessant, andere historische Techniken
kennenzulernen, jedes Land hat ja
auch andere Traditionen. Der Trockenbauer
ist zwar eher ein moderner Beruf,
aber auch hier gibt es Unterschiede, die
man nur lernt, wenn man reist und im
Ausland auch arbeitet.
Zu welchem Zeitpunkt bietet sich ein
Auslandspraktikum für Lehrlinge an?
Ende des 2. Lehrjahres bzw. Anfang des
3. Lehrjahres ist ein optimaler Zeitpunkt,
gute qualifizierte Auszubildende für
interessante Auslandsprojekte freizustellen.
In der Vergangenheit haben unsere
Auszubildenden an Projekten in Europa,
aber auch in Moskau – beispielsweise an
der Restaurierung eines Nonnenklosters
– teilgenommen.
Gibt es auch Nachteile?
Natürlich gibt es unmittelbar für den
Betrieb nicht wirklich viele Vorteile, wenn
Azubis ins Ausland gehen. Trotzdem ist
es kein Grund, es sein zu lassen, denn sie
bringen ja auch ihre Erfahrungen wieder
mit zurück. Wenn wir qualifizierte, motivierte
Auszubildende haben, würden wir
ihnen die Gelegenheit geben. Natürlich
ist deren Tendenz, nach der Ausbildung
ein Studium anzufangen und somit
wegzugehen vom Handwerk, bei den
besonders guten sehr hoch.
Haben Sie momentan Probleme, gute
Auszubildende zu finden?
Ja, durchaus. Es ist kaum eine wirkliche
Vorauswahl anhand von Zeugnissen oder
Bewerbungsunterlagen möglich. Wir
laden mehr Interessenten ein als früher,
um persönliche Gespräche zu führen.
Auch haben wir das Gefühl, dass junge
Leute heutzutage schneller die Lehre
abbrechen. Daher tendieren wir dazu,
eher mehr aufzunehmen.
Die Beschäftigung von Flüchtlingen
spielt momentan eine große Rolle beim
Thema Fachkräftesicherung. Beschäftigen
Sie Flüchtlinge?
Nein, leider noch nicht, aber wir sind
offen dafür. Auch die Fachgemeinschaft
Bau hat Möglichkeiten, Flüchtlingen
Jobperspektiven zu geben. Viele haben
in ihren Heimatländern Erfahrungen
im Bau gesammelt. Allerdings ist eine
Verständigung mit nur marginalen
Deutschkenntnissen sehr problematisch.
Leider sind die Hürden, um Flüchtlinge
in den Arbeits- und Ausbildungsmarkt zu
integrieren, noch sehr hoch – allen voran
etwa ein ungeklärter Aufenthaltstitel.
Viele warten auch lange auf die Zusage
für einen Deutschkurs. Wir hoffen aber,
in Zukunft Flüchtlinge aufnehmen und
auch ausbilden zu können. Da die Betriebe
die Ausbildung ihrer Lehrlinge aus
eigener Tasche finanzieren, möchte man
natürlich, dass der Auszubildende auch
die Lehre vollständig absolvieren kann
und im besten Fall dem Unternehmen
erhalten bleibt.
Interview: Anne-Kristin Wiedemann
Handwerk mobil
Insgesamt absolvierten ein Trockenbauerlehrling
und vier Zimmererlehrlinge
aus Norwegen ein Praktikum
in Berliner Gastbetrieben. Sie freuen
sich, zukünftig deutsche Azubis in
Trondheim begrüßen zu dürfen. Die
Handwerkskammer Berlin dankt herzlich
folgenden Zimmereibetrieben
für die Aufnahme: Dahms Holzbau
GmbH, PAUSE Dachdecker – Maurer
GmbH Zimmerei – Holzbau, Dachkonzept-Ihle
GmbH, Zimmerei Schilling
Internationale Mobilitätsberatung,
Telefon (0 30) 2 59 03 – 3 28,
E-Mail a.wiedemann@hwk-berlin.de
Foto: Stickforth
24 I
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ), Mehringdamm 14, 10961 Berlin
Technische Weiterbildung – Elektrotechnik Termine Dauer Kosten
Sylvia Düring, Tel. (030) 25903 – 424
Jutta Ritte, App. – 434
Jean Liebing, App. – 454
Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten
Tageslehrgang
Tageslehrgang
Tageslehrgang
Tageslehrgang
Jahresunterweisung
19.5. bis 2.6.2017
26.6. bis 7.7.2017
10. bis 21.7.2017
21.8. bis 1.9.2017
15.6.2017
80 Ustd.
80 Ustd.
80 Ustd.
80 Ustd.
8 Ustd.
894,00 €
894,00 €
894,00 €
894,00 €
198,00 €
Technische Weiterbildung – gewerkeübergreifend Termine Dauer Kosten
Multikopter erobern das Handwerk
Seminar 1 – Sachkundenachweis "Flugtechnik/Flugsicherheit"
Seminar 2 – Einsatz der Agisoft Photoscan-Software
Seminar 3 – Einsatz von Infrarotkamera
Seminar 4 – Vermessungsflüge mit Multikoptern
26. und 27.6.2017
28.6.2017
29. und 30.6.2017
1.7.2017
16 Ustd.
8 Ustd.
16 Ustd.
8 Ustd.
ab 374,70
ab 124,80
ab 223,20
ab 124,80
Fachwirt/-in für Gebäudemanagement (HWK)
Teilzeitlehrgang 15.8. bis 24.11.2017 240 Ustd. ab 690,00 € F
Gebäudeenergieberater/-in (HWK)
Teilzeitlehrgang
€ F
€ F
€ F
€ F
13.9. bis 2.12.2017 240 Ustd. ab 712,50 €* F
Technische Weiterbildung – Tischler Termine Dauer Kosten
Kastendoppelfenster – fachgerechte Reparatur,
Aufarbeitung und Sanierung
Laserbearbeitung von Holz und Kunststoffen
Gepr. Fertigungsplaner/-in im Tischlerhandwerk
2D/3D-Aufmaß in den Bau- und Ausbaugewerken
TSM 1 – Tageslehrgang
TSM 1 – Kombinierter Abend-/Wochenendlehrgang
CNC Fachkraft Tischler Kooperation mit QEU (Theorie)
Praxis im BTZ der Handwerkskammer Berlin
Anmeldung über QEU, Herr Lorang: 0176/15574291
13., 16. und 17.6.2017
16. und 17.6.2017
19.9.2017 bis 26.4.2018
13. und 14.10.2017
28.8. bis 1.9.2017
12. bis 28.6.2017
Modul 1-4
Prüfung HWK
16.6. bis 6.7.2017
16 Ustd.
14 Ustd.
300 Ustd.
14 Ustd.
40 Ustd.
40 Ustd.
ab 103,50
ab 100,50
ab 689,70
ab 85,50
€ F
€ F
€ F
€ F
429,00 €
429,00 €
760 Ustd. 5982,40
€
228,00 €
Technische Weiterbildung – Erneuerbare Energien Termine Dauer Kosten
Einführung in die DIN V 18599
Wochenendlehrgang
Luftdichtheitstest und Thermografie in der Praxis
Wärmebrücken erkennen, berechnen, bilanzieren
16.6. bis 8.7.2017
16. und 23.5.2017
12. bis 23.9.2017
32 Ustd.
8 Ustd.
24 Ustd.
ab 156,00
ab 89,70
ab 143,40
€ F
€ F
€ F
F Kurs mit 70 % IQ-Förderung (aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Berlin) für Berliner Handwerksbetriebe (KMU) und deren Berliner Mitarbeiter; * zuzüglich Prüfungsgebühr
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017 Aus- & weiterbildung I 25
Die Karriereleiter hinauf – mit der Fortbildung zum Fertigungsplaner
Thomas Heinze arbeitet schon seit mehreren
Jahren in der Arbeitsvorbereitung. Vor
einem Jahr hat er sich entschlossen, sein
Wissen berufsbegleitend zu erweitern. In
Kürze wird er seine Fortbildung zum geprüften
Fertigungsplaner im Bildungs- und
Technologiezentrum der Handwerkskammer
Berlin abgeschlossen haben. „Teilweise
beanspruchen Arbeit und Fortbildung sehr
viel Zeit, aber prinzipiell sind sie gut miteinander
vereinbar“, sagt er rückblickend.
Durch die zusätzliche Qualifizierung strebt
er berufliche Aufstiegschancen bei der
Tischlerei Artis GmbH, seinem Arbeitgeber,
an. Geprüfte/-r Fertigungsplaner/-in im
Tischlerhandwerk sind befähigt, in der Arbeitsvorbereitung
alle Aufgabenstellungen
für die Werkstattfertigung zu übernehmen.
Die Fortbildung knüpft an bestehenden
Fertigkeiten aus der Gesellen- und Praxiszeit
an und vertieft gelernte Kenntnisse.
Zudem wird betriebswirtschaftliches
Know-how vermittelt, welches zukünftige
Aufgabenfelder deutlich erweitern wird.
Für Thomas Heinze ist die Qualifizierung
zum Fertigunsplaner eine echte Alternative
zur Meisterausbildung. Sollte er diese
später doch noch absolvieren wollen, kann
er sich das Themenfeld Auftragsabwicklung
anrechnen lassen.
Der nächste 28-wöchige Kurs startet am
19. September 2017 und wird durch das
ESF Programm IQ Handwerk mit bis zu
70% für kleine und mittelständische Unternehmen
in Berlin gefördert.
Weitere Infomationen:
Jutta Ritte, Telefon (0 30) 2 59 03– 434
www.bildung4u.de
Seminare für Ausbilder
Ausbildungsmesse
In wenigen Wochen starten wieder kostenfreie Seminare für Ausbilderinnen
und Ausbilder. Sie können sich jetzt noch anmelden.
Die Seminarreihe richtet sich an Unternehmer
und mit der Ausbildung beauftragte
Gesellinnen und Gesellen.
1. Glaubhaftigkeit von Aussagen
Di, 20. Juni 2017, 17 bis 20 Uhr
Uwe Rüffer, Diplom-Kriminalist und
Supervisor, erläutert, woran Sie erkennen,
dass etwas wirklich ist. Welche körpersprachlichen
Hinweise gibt es, die Ausbilder
aufmerksam werden lassen sollten
und wie erkennen Sie Lügen?
2. Prävention in der Ausbildung
Di, 27. Juni 2017, 17 bis 20 Uhr
Dozent Helmut Weigand, Koordinator für
schulische Prävention beim Senat, geht
auf den Umgang mit auffälligem Verhalten
in Schule und Betrieb ein. Er erklärt,
wie Sie Suchttendenzen ansprechen, welche
rechtlichen Möglichkeiten der Betrieb
hat und gibt Handlungsempfehlungen.
Die Seminare finden im Meistersaal der
Handwerkskammer Berlin statt, Blücherstraße
68, 10961 Berlin, 3. Etage.
Bitte anmelden bei: Ines Rüdiger,
Telefon (030) 2 59 03 – 480,
E-Mail: ruediger@hwk-berlin.de
Bei der 3. Deutsch-Türkischen Ausbildungsmesse
am 20. Mai 2017 im türkischen Konsulat
(Heerstr. 21, 14052 Berlin) sollen Berliner
Jugendliche für eine duale Ausbildung
begeistert werden. Initiiert vom türkischen
Generalkonsulat, wird die Messe gemeinsam
mit der IHK Berlin, der Handwerkskammer,
der Agentur für Arbeit und der Türkisch-
Deutschen IHK organisiert. Vor allem
türkische junge Menschen sollen gezielt angesprochen
werden (Eintritt frei). Im vorigen
Jahr boten mehr als 60 Unternehmen Ausbildungsplätze
an. Eine Vermittlungsmesse
für Jugendliche mit Migrationshintergrund
findet am 8. Juni 2017 im Berufsinformationszentrum
der Arbeitsagentur Mitte statt
(Friedrichstraße 39, 10969 Berlin).
26 I
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ), Mehringdamm 14, 10961 Berlin
Kaufm. Weiterbildung – Betriebswirtschaft und Recht Termine Dauer Kosten
Gepr. Betriebswirt/-in (HwO)
Abendlehrgang 5.9.2017 bis 20.12.2018 680 Ustd. ab 1783,50 €* F
Sabrina Zill, Tel. (030) 25903 – 413
Juane Joanny, App. – 405
Gepr. Kaufmännische/-r Fachwirt/-in (HwO)
Tageslehrgang
Abendlehrgang
Grundlagen Kommunikations- & Präsentationstechniken
Tageslehrgang
Wochenendlehrgang
Grundlagen Projektmanagement im Handwerksbetrieb
Tageslehrgang
Wochenendlehrgang
Crashkurs Buchführung – Wochenendlehrgang
Fit am PC – Einstieg ins Büro
Starthilfe für Ihre Selbstständigkeit
Konflikte souverän lösen
Erfolgreiche Mitarbeiterführung
4.9. bis 18.12.2017
12.9.2017 bis 9.10.2018
14. bis 20.6.2017
17.6. bis 1.7.2017
14. bis 20.6.2017
17.6. bis 1.7.2017
16. bis 24.6.2017
4.9. bis 9.10.2017
21.6.2017
22.9.2017
22. und 23.9.2017
490 Ustd.
490 Ustd.
40 Ustd.
40 Ustd.
40 Ustd.
40 Ustd.
28 Ustd.
40 Ustd.
5 Ustd.
8 Ustd.
16 Ustd.
ab 1168,50
€* F
ab 1168,50
€* F
399,00 €*
399,00 €*
399,00 €*
399,00 €*
299,00 €
399,00 €
80,00 €
175,00 €
334,00 €
Meistervorbereitung Termine Dauer Kosten
Ausbildereignungsverordnung (Teil IV)
Tageslehrgang AEVO
Tageslehrgang AEVO
Abendlehrgang AEVO
Wochenendlehrgang AEVO
Gepr. Fachmann/-frau für kaufm. Betriebsführung (HwO)
– anerkennbar für Teil III
Tageslehrgang
Abendlehrgang
Wochenendlehrgang
Wochenendlehrgang
19.6. bis 7.7.2017
14.8. bis 1.9.2017
4.9. bis 20.12.2017
22.9. bis 17.11.2017
18.9. bis 13.11.2017
11.9.2017 bis 2.7.2018
9.6. bis 2.12.2017
22.9.2017 bis 10.2.2018
120 Ustd.
120 Ustd.
120 Ustd.
120 Ustd.
304 Ustd.
304 Ustd.
304 Ustd.
304 Ustd.
598,00 €*
598,00 €*
598,00 €*
598,00 €*
1599,00
€*
1599,00
€*
1599,00
€*
1599,00
€*
Zahntechniker/-in Teil I + II
Tageslehrgang 4.9.2017 bis 15.6.2018 1432 Ustd. 8950,00 €*
Maler- und Lackiererhandwerk Teil I + II
Tageslehrgang 13.9.2017 bis 18.5.2018 988 Ustd. 6304,00 €*
Elektrotechniker Teil I + II
Tageslehrgang
Wochenendlehrgang
2.10.2017 bis 30.4.2018
1.11.2017 bis 30.4.2019
1 100 Ustd.
1 100 Ustd.
7038,00
€*
7038,00
€*
F Kurs mit 70 % IQ-Förderung (aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Berlin) für Berliner Handwerksbetriebe (KMU) und deren Berliner Mitarbeiter; * zuzüglich Prüfungsgebühr
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017 Aus- & weiterbildung I 27
Fit in die Ausbildung
Damit Azubis fit in die Ausbildung
gehen und es vor allem bleiben, bieten
die Handwerkskammer und der Landessportbund
Berlin wieder eine Sportund
Seminarwoche an. Betriebe können
ihre Auszubildenden jetzt noch dafür
anmelden. Es gibt zwei Termine: 19. bis
23. Juni 2017 und 21. bis 25. August
2017. Teilnehmende Firmen sollen auch
je einen Ausbilder entsenden.
Im vorigen Jahr lief diese Woche sehr
erfolgreich: Lehrlinge des 1. bis 3. Lehrjahres
und ihre Ausbilder lernten sich beim
Kletterkurs oder Grillabend kennen. Die
Teilnahme ist kostenfrei. Untergebracht
werden alle in der Bildungsstätte der
Sportjugend auf dem Gelände des Olympiaparks
(1- bis 3-Bett-Zimmer). Trainiert
wird beispielsweise auch der Umgang mit
Konflikten oder gesunde Ernährung. Bitte
bis zum 30. Mai 2017 anmelden bei:
Birgit Marcinek, Handwerkskammer Berlin,
Telefon (030)25903 – 330,
E-Mail: marcinek@hwk-berlin.de
Familiensportfest
Nachwuchswerbung und sportliche
Fitness passen gut zusammen, finden die
Handwerkskammer und der Landessportbund
Berlin. Beim bereits 8. Familiensportfest
am 3. September 2017 im
Olympiapark geht es deshalb um Sport
und Spiel mit der ganzen Familie – und
um Karriereplanung. Denn das Handwerk
kann sich dort an Infoständen als
Ausbilder und attraktiver Arbeitgeber
vorstellen.
Innungen haben die Möglichkeit, Eltern
und Kindern spannende handwerkliche
Tätigkeiten zu zeigen, über Aufstiegschancen
in vielen Berufen zu sprechen
oder über ihre Ausbildungszentren zu
informieren. Im Olympiapark werden an
diesem Tag mehr als 100 sportliche und
kreative Mitmach-Aktionen kostenlos angeboten.
Der Eintritt ist frei. Interessierte
Innungen wenden sich an:
Birgit Marcinek, Handwerkskammer Berlin,
Telefon (030)25903 – 330,
E-Mail: marcinek@hwk-berlin.de
Ausbildungsmessen
Am 14. und 15. Juni 2017 findet in der
Arena Berlin (Eichenstraße 4, 12435
Berlin) von 8.30 Uhr bis 14.45 Uhr die
Bildungsmesse vocatium I statt. Schüler
und Studenten informieren sich dort über
Ausbildungsberufe. Innungen, Verbände
und Handwerksbetriebe können ihre
Angebote vorstellen.
Am 27. Juni 2017 lädt die Handwerkskammer
Berlin von 12 bis 18 Uhr ins
Bildungs- und Technologiezentrum
(Mehringdamm 14, 10961 Berlin) ein
zur Vermittlungsmesse „Ausbildung4U
– nicht ohne Ausbildungsplatz in die
Ferien". Noch vor dem Sommer können
Betriebe, die Jugendliche für den Ausbildungsbeginn
Sommer 2017 suchen,
künftige Azubis kennenlernen. Unternehmer
oder Ausbilder nehmen selbst teil
oder teilen uns freie Ausbildungsplätze
für diese Vermittlungsaktion mit:
Handwerkskammer Berlin,
Telefon (030)25903 – 555,
E-Mail: vermittlung@hwk-berlin.de
28 I INNUNGEN
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Frank-michael niehus erneut als obermeister bestätigt
TIScHlEr-INNUNG BErlIN
Frank-Michael Niehus,
Wilhelminenhofstraße 89 A,
12459 Berlin, Telefon (030) 5 31 10 50
E-Mail: info@niehus-tischlerei.de
Bereits zum neunten Mal wurde Frank-
Michael Niehus am 2. März 2017 zum
obermeister der Tischler-Innung Berlin gewählt.
Seit 1995 steht er ununterbrochen
an der Spitze der Innung. Der 56-Jährige
ist Mitinhaber der Tischlerei Niehus und
Sohn in Berlin-Köpenick. Nach der Schule
absolvierte er eine Tischlerlehre und legte
1984 die Meisterprüfung ab. Niehus
engagiert sich seit 27 Jahren ehrenamtlich:
Er war Bezirksmeister (Köpenick und
Treptow), ist u. a. seit 1994 im Vorstand
der Innung, Mitglied der Vollversammlung
der Handwerkskammer Berlin, im
Innungszusammenschluss WHdI, Mitglied
im Förderverein für die Aus- und Weiterbildung
im Tischlerhandwerk oder im
Inter Versorgungswerk.
niederlagen eingesteckt und um beste leistungen gerungen
ZaHNTEcHNIKEr-INNUNG BErlIN-BraNdENBUrG
Mit 81 jungen Gesellen, Ausbildern und vielen Gästen feierte die Innung am
28. Februar 2017 in der Heilig-Kreuz-Kirche (Berlin-Kreuzberg) die Freisprechung.
Prüfungsergebnisse
Gesellenprüfung Winter 2016/17
Kammerbezirk und Land Berlin:
Elisa Benes, Ausbildungsbetrieb:
Zahntechnik Nitschke GmbH, Berlin
Kammerbezirk Frankfurt (Oder) und
Land Brandenburg: Julia Maxeiner,
Ausbildungsbetrieb: Spasa Dentallabor
GmbH, Templin
Kammerbezirk Potsdam: Laura
Grotkopp, Ausbildungsbetrieb: ZAP
Juhl, Ludwigsfelde
Kammerbezirk Cottbus: Nick
Neumann, Ausbildungsbetrieb: Mühe
dentallabor GmbH, cottbus
„Sie haben gelernt Niederlagen einzustecken
und um beste leistung zu kämpfen“,
beglückwünschte Gerd-Jürgen Golze, stellvertretender
Landesinnungsmeister der
Zahntechniker-Innung Berlin-Brandenburg,
die jungen Gesellen. 60 Teilnehmer der
Winterprüfung 2017 und 21 Teilnehmer
der Sommerprüfung 2016 hatten bestanden.
Sie wurden von Landeslehrlingswartin
Simone Gretzmacher nach altem
Handwerksbrauch freigesprochen und in
den Gesellenstand übernommen.
„Viele Menschen freuen sich mit ihnen
über die Prüfungsergebnisse: ihre Ausbilder,
Eltern und Freunde", sagte Jürgen
Wittke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer
Berlin. Jetzt könnten sie
die „Überwindungsprämie" in Form des
Gesellenbriefs erwarten. der in Teamwork
zwischen Meisterschule und Innungsgeschäftsstelle
entstandene Live-Mittschnitt
der praktischen Prüfung ließ alle Anwesenden
ein wenig an Freud und Leid des
Prüfungsgeschehens teilhaben.
Bevor die Prüfungsergebnisse bekannt
gegeben wurden, ehrte die Innung drei
Prüfer für ihr Engagement: Dr. Klaus-Dieter
Müller, ehemals lehrer am oSZ Berlin,
Gesellenbeisitzerin Veronika Nittke und
angela Strohwig, lehrerin am oSZ Potsdam.
Dann zeichnete Ehrenobermeister
Karlfried Hesse die besten jungen Gesellen
aus. Die Innung dankt allen Betrieben
für die Ausbildungsleistung und den
Firmen DeguDent, Ivoclar/Wieland und
Verlag Neuer Merkur für die Sachgeschenke
der Azubis.
A. Zosel-Seeger
Gesellenprüfung Sommer 2016
Sandra Belaschke, Ausbildungsbetrieb:
Brandenburger Dentaltechnik
GmbH, Brandenburg
Foto: Michael Paul
Simone Gretzmacher, Judith Behra (v. l.) und Jürgen Wittke (r.) gratulierten den Besten.
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017 I 29
jörg Paschedag neuer geschäftsführer
MalEr- UNd lacKIErErINNUNG BErlIN
Seit März 2017 ist Jörg Paschedag neuer
Geschäftsführer der Innung. Er wurde
1965 in Wuppertal-Barmen geboren und
studierte Wirtschaftswissenschaften.
Berufliche Stationen: Geschäftsführer des
FDP-Kreisverbandes Wuppertal, Büroleiter
des FDP-Bundesvorsitzenden, Abteilungsleiter
in der Bundesgeschäftsstelle und
Bundesgeschäftsführer der Freien Demokraten
(2013/14). Dazwischen gründete
er die Vision Media Systems Berlin GmbH,
war Geschäftsführer der altmann-druck
GmbH und arbeitete in der Agentur Universum
Kommunikation und Medien AG.
2016 machte er sich erneut selbstständig
im Bereich Beratung und Veranstaltungsorganisation.
Paschedag ist verheiratet
und Vater zweier erwachsener Töchter.
Jörg Paschedag, Wuthenowstraße 1,
12169 Berlin, Telefon (030) 2 23 28 60
E-Mail: info@malerinnung-berlin.de
www.malerinnung-berlin.de
Von analogistan nach Digitalien
INNUNG SHK BERLIN
Das erste Barcamp für Fachleute aus
dem Bauhandwerk, das kürzlich in der
Innung SHK Berlin rund 50 digitale Vorreiter
aus verschiedenen Gewerken, der
Industrie, aus Verbänden und Bildungseinrichtungen
anlockte, ist erfolgreich zu
Ende gegangen. „Uns hat beeindruckt,
wie engagiert die Teilnehmenden die
agenda mit eigenen Themen zur digitalisierung
gestaltet haben“, resümierte
Andreas Koch-Martin von der SHK-
Innung. Barcamps unterliegen einem
besonderen Veranstaltungsformat, bei
dem die Teilnehmenden über Facebook,
Twitter oder Messenger-Programme in
Echtzeit über den Stand der Diskussionen
informieren. Der Mehrwert für Betriebe
ist immens, denn es wird jenseits von
Hierarchien debattiert, Wissen weitergegeben
und mit anderen geteilt. Ein
nächstes Handwerkscamp ist für 2018
geplant.
Berichte über das Barcamp:
#hwc17 und www.meistertipp.de
Aus Investition wird Expansion.
IBB für Unternehmen: Die Mittelstandsförderer in Berlin.
Ihr Unternehmen soll weiter wachsen – wir haben das Förderprogramm. Mit einem
maß geschneiderten Finanzierungsangebot unterstützen wir Sie dabei, Ihre Wettbewerbsfähigkeit
zu sichern und Ihre Wachstumsziele zu erreichen. Sprechen Sie mit uns!
Telefon: 030 / 2125-4747
E-Mail: wachsen@ibb.de
www.ibb.de/wachsen
30 I Innungen
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Sechsmal die Traumnote 1,0 erreicht
Tischler-innung berlin
Freisprechung der Gesellinnen und Gesellen und Fachpraktiker/-innen
im Tischlerhandwerk
Drei Jahre harter Arbeit liegen hinter
ihnen, am 31. März 2017 konnten sie die
Früchte ihrer Arbeit ernten: 72 Junggesellinnen
und –gesellen und Fachpraktiker/
-innen erhielten in einer Feierstunde im
Bildungs- und Technologiezentrum der
Handwerkskammer Berlin ihren Gesellenbzw.
Fachpraktikerbrief.
Der Obermeister der Tischler-Innung Berlin,
Frank-Michael Niehus, sprach traditionell
alle Lehrlinge von ihren Rechten und
Pflichten aus dem Ausbildungsverhältnis
los und frei und wies darauf hin, dass
diese nun als Gesellinnen und Gesellen
auch in der Arbeitswelt von nun an die
volle Verantwortung für ihr Tun übernehmen
müssten.
Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer,
Jürgen Wittke, beglückwünschte
die neuen Gesellen und Fachpraktiker
im Berliner Tischlerhandwerk
und machte in seiner Ansprache auf die
hervorragenden Berufschancen aufmerksam.
„Machen Sie etwas Großartiges aus
Ihrem Leben!“, forderte er alle Absolventen
auf.
Großartig waren auf jeden Fall die
erbrachten Leistungen, für die es
Auszeichnungen und Belobigungen gab.
Für den schulischen Traum-Notendurchschnitt
von 1,0 wurden Simone Mantel,
Florian Ebeling, Sabine Goller, Maxim
Michaelis, Ninja Garbe und Filipp Rust
ausgezeichnet.
Weitere Gewinner waren:
Simone Mantel:1. Preis Schülerjury,
1. Preis Gutes Handwerk,
Belobigung Gute Form
Ninja Garbe: 1.Preis Schülerjury,
2. Preis Gutes Handwerk,
Belobigung Gute Form
Sabine Goller:1. Preis Gute Form, Belobigungen
Schülerjury und Gutes Handwerk
Konrad von Bruchhausen: 2. Preis
Schülerjury
Julius Heinrich Partzsch: Innungsbester
In unterschiedlichen Kategorien wurden
zudem André Weih, Ludwig Kroll und
Simon Wilensky belobigt.
Berliner Bratwurst trifft kolumbianische Baumtomate
Fleischer-innung berlin
Gute Ideen – super Geschmack! Am 9. April 2017 ging‘s auf der Domäne
Dahlem um die Wurst. Berliner Fleischereien kämpften bei der 15. Bratwurstmeisterschaft
mit Kreativität und Können um die Preise. 9000 Besucher, so
viele wie noch nie, kürten wieder ihre Geschmackssieger.
Jens-Uwe Bünger aus Berlin-Wilmersdorf
und Markus Genz aus Berlin-Marienfelde
konnten die Gäste auch diesmal überzeugen.
Eine wirkliche Überraschung ist
es nicht, denn diese beiden Fleischermeister
und ihre Teams gehen seit Jahren
mit Pokalen vom Platz: Team Bünger
erreicht mit der Fränkischen Bratwurst
Platz eins in der Kategorie regionale
Variante.
Team Genz gewann in der Kategorie
kreative Variante mit der Tamarillo-Bratwurst.
„Eine frische Bratwurst, kombiniert
mit der kolumbianischen Baumtomate",
begründeten die Testesser und auch
eine fünfköpfige Profijury der Innung,
die außer dem Publikumspreis zusätzlich
Urkunden für Geschmack, Konsistenz
und Aussehen vergab. Der Sender N24
begleitete die 15. Bratwurstmeisterschaft
und berichtete live.
Jens-Uwe Bünger (vorn links) und Markus Genz (Mitte, mit Urkunde) mit ihren Sieger-Teams
Foto: Marion Schlag
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017 Betriebsberatung I 31
Mängelgewährleistungsrecht
Haftungsfalle für Handwerker entschärft
Das Gesetz zur Reform des Mängelgewährleistungs- und Bauvertragsrechts ist rechtskräftig.
Nachdem der Bundesrat am 31. März 2017 dem Gesetz zugestimmt hat, treten
die neuen Bestimmungen wie vorgesehen zum 1. Januar 2018 in Kraft.
Das gesetzliche Gewährleistungsrecht
wird um einen wichtigen Aspekt erweitert:
Handwerker können dann einen Ersatz
ihrer Aus- und Einbaukosten geltend
machen, wenn der Lieferant mangelhaftes
Material geliefert hat. Einen solchen
Ersatzanspruch gab es bislang nicht. Der
Anspruch umfasst neben den Kosten für
ein- und wieder ausgebaute Materialien
zudem Kosten für das erneute Anbringen
von Materialien, die zuvor an eine andere
Sache angebracht wurden. Der Begriff
des „Anbringens“ berührt zahlreiche
Tätigkeiten, wie sie z. B. im Maler- und
Lackiererhandwerk, Raumausstatterhandwerk
oder Rollladen- und Sonnenschutztechnikerhandwerk
ausgeführt werden.
Damit sind nahezu sämtliche Tätigkeiten
erfasst, die vorher in die „Haftungsfalle“
für Handwerker führen konnten. Des
Weiteren erhalten Handwerker das
Recht zur Wahl der Nachbesserung. Sie
entscheiden, ob der Materiallieferant
ihnen Geldersatz leisten oder selbst die
erforderliche Mängelbeseitigung beim
Kunden durchführen muss.
Eine gesetzliche AGB-Festigkeit hat
der Bundestag nicht beschlossen. Die
Abgeordneten gehen davon aus, dass die
bewährte Rechtsprechung des BGH einen
ausreichenden Schutz für die Betriebe
bietet. Die ständige Rechtsprechung zur
Ausstrahlungswirkung der AGB-Verbotsklauseln
bei Verwendung gegenüber
Unternehmern wird sich nach Einschätzung
des Zentralverbandes des Deutschen
Handwerks dennoch positiv auf den neu
eingeführten Anspruch auf Ersatz der Ausund
Einbaukosten bzw. Anbringungskosten
von Materialien auswirken. Inwieweit
die Rechtsprechung eine Einschränkung
des Anspruchs zulässt, sei derzeit jedoch
nicht abschließend prognostizierbar. Wichtig
sei es, entsprechende Fälle gerichtlich
klären zu lassen, um zeitnah Rechtsklarheit
zu erlangen.
Weitere Ankünfte erhalten Sie bei:
Dr. Johannes Thelen, thelen@hwk-berlin.de
Telefon (0 30) 2 59 03–3 93,
Naturstrom
für Ihren
Betrieb
Der exklusive Stromtarif – Profi Natur12 Partner
• 100 % regenerativer Strom
• Preisvorteil für Innungsmitglieder
• Bestpreis-Abrechnung
nach Verbrauch
• 12 Monate eingeschränkte
Preisgarantie *
Informieren Sie sich einfach unter
www.vattenfall.de/partner-berlin
* Ausgenommen sind Änderungen der EEG-Umlage, der KWK-Umlage, der Umlage
nach § 19 StromNEV, der Offshore-Haftungs-Umlage, der Umlage für abschaltbare
Lasten, der Strom- und der Umsatzsteuer. Ausgenommen sind ferner Preisänderungen,
soweit künftig neue Steuern, Abgaben oder sonstige staatlich veranlasste,
die Beschaffung, Erzeugung, Speicherung, Netznutzung oder den Verbrauch von
elektrischer Energie betreffende Mehrbelastungen oder Entlastungen wirksam
werden. Die staatlichen Komponenten inklusive der Steuern betragen ca. 53 % des
Verbrauchspreises und ca. 16 % des Grundpreises. Der Vertrag hat eine Mindestvertragslaufzeit
von 12 Monaten.
ANZEIGE
Werbung ganz praktisch
Großflächenplakat links, City-Light-Poster rechts, Litfaßsäule direkt in der Mitte … Doch wie kommen eigentlich
all die Werbemedien an Ort und Stelle? Wer sorgt dafür, dass die Inhalte aktuell sind? Vor ziemlich
genau 27 Jahren gründete Frank Meinhardt sein Unternehmen, bei dem sich alles um Werbeanlagen dreht.
Heute ist er ein bundesweit tätiger verlässlicher Partner der Anbieter von Außenwerbung. Dienstleistung
oder Handwerk? Wir fragten nach.
Außenwerbung – das ist ein weites Feld.
Was genau ist der Arbeitsgegenstand
Ihrer Firma?
Wir bauen und bewirtschaften die
unterschiedlichsten Werbeträger für
den Innen- und Außenbereich. Wir sind
also nicht die kreativen Köpfe, die sich
Werbekampagnen ausdenken, sondern
die, die dafür sorgen, dass diese
wahrgenommen werden können. Wir
errichten Werbeträger aller Größen und
Ausführungen vom Fundament bis zur
endgültigen Montage des Werbeträgers.
Dazu betreuen und warten wir die Anlagen,
einschließlich des Wechselns der
Plakate. Zudem verfügen wir über die
notwendige Spezialtechnik wie selbstfahrende
Arbeitsbühnen für besondere
Anforderungen. Das alles kann der
Kunde als Komplettpaket nutzen oder
nur einzelne Segmente buchen.
Wir sind Dienstleister,
die ohne solides und verlässliches
Handwerk nicht bestehen können.
gehen an den Start, wenn die Baugenehmigung
vorliegt und die Werbeleute das „Go“
für die Kampagne erteilt haben.
Ihr Unternehmen steht aber auf zwei
Beinen?
Ja, und das hat sich in all den Jahren als
sehr gesund erwiesen: der Aufbau und
die Bewirtschaftung von Werbeanlagen
und der turnusmäßige Wechsel von Plakaten
der verschiedenen Flächen.
Wer nutzt Ihre Leistungen?
Es sind die Stadtmöblierer und Außenwerbefirmen,
also Unternehmen wie Ströer,
Mediateam, Kulturplakatierung, Moplak,
AWK sowie diverse Agenturen.
Sie arbeiten an einer Schnittstelle
zwischen Dienstleistung und Handwerk.
Welcher Bereich überwiegt?
Wir sind Dienstleister, die ohne
solides und verlässliches Handwerk
nicht bestehen können,
denn die einzelnen Aufgabenstellungen
verlangen immer
wieder individuelle Lösungen,
die durchdacht sein und den
unterschiedlichsten Belastungen
standhalten müssen.
Onkel auf dieses Geschäftsfeld aufmerksam.
Damals gab es hier im Ostteil der
Stadt nirgends Werbetafeln. Zu Beginn
wurde mein Aufbruchsoptimismus erst
mal heftig auf die Probe gestellt, denn
es dauerte doch länger als gedacht,
bis die ersten Projekte überhaupt Fahrt
aufnahmen. Meine ersten Touren zum
Kleben von Plakaten habe ich in meiner
Garage geplant und vorbereitet. Heute
arbeiten in meinem Unternehmen sieben
festangestellte Fachleute. Hinzu kommen
Subunternehmer, mit denen ich zum Teil
schon mehr als 20 Jahre zusammenarbeite
– alle sind fit, haben ein hohes
Fachverständnis und arbeiten gut.
Die Garage wurde dann ja bald zu eng …
Stimmt. Und so fand ich im Rummelsburger
Industriegebiet einen geeigneten
Standort in einem ehemaligen
Fabrikgebäude. Als das Unternehmen
weiterwuchs, konnte ich da nur einzelne
Flächen mieten, die nicht nebeneinanderlagen.
Das war ziemlich unpraktisch,
zudem kletterte die Miete in eine Höhe,
die mir die Falten auf die Stirn trieb.
Dann fand ich 2006 dieses brachliegende
Grundstück mit 3.500 Quadratmetern
und kaufte das Bauland.
Aus eigener Kraft?
Welche Werbeträger sind das konkret?
Kurz gesagt: Stadtmöbel, also Großflächenplakate,
City Light Poster, Billboards,
Werbeflächen an Wartehallen, Vitrinen,
die Uhren mit Werbeflächen an markanten
Orten und natürlich, nicht zu vergessen: die
gute, alte Litfaßsäule. Aber all diese Dinge
entwerfen und produzieren wir nicht, wir
stellen sie „nur“ auf und warten sie. Wir
Wie kamen Sie persönlich dazu, gerade
ein Unternehmen mit dieser Ausrichtung
zu gründen?
Mehr oder weniger war es Zufall. Ich
bin gelernter Mechaniker und wusste
in den Wirren der Wende 1989/90,
dass ich mich neu orientieren muss. In
dieser Mischung aus Unsicherheit und
Goldgräberstimmung machte mich mein
Nein, da half mir meine Bank, die
Berliner Volksbank, deren Kunde ich von
Beginn an bin. Übrigens war auch das
ein Rat meines Onkels, der mir erklärte,
dass dies die richtige Bank für mich sei,
schließlich ist sie durch den Zusammenschluss
von Handwerkern und Gewerbetreibenden
entstanden. Ein guter Rat,
denn ich bin seitdem ein treuer Kunde –
treu aus Überzeugung und Erfahrung.
Wo überall in Berlin sieht man Ihre
Arbeit?
Kurz und knapp: überall. Manchmal
ertappen wir uns im Kollegenkreis, dass
wir einen Weg beschreiben nach Punkten
unserer Arbeit, etwa so: beim Mega Light
nach rechts bis zur Litfaßsäule und am
Superposter noch vorbei …
Geht nicht, gibt’s nicht bei Frank Meinhardt, Chef der Firma FM-Aussenwerbung
Frank Malong
Dabei gab es schon lukrative Wechsel-Angebote
von anderen Banken.
Wann haben Sie neben dem Kauf des
Grundstücks Ihre Hausbank besonders
gebraucht?
Auf dem Bauland mussten ja erst mal
die Hallen und Arbeitsräume errichtet
werden. Hinzu kommt die Technik – wie
eben die selbstfahrende Arbeitsbühne –,
die kostenintensiv ist. Aber eine funktionierende
und damit vertrauensvolle Beziehung
zur Bank erleichtert grundsätzlich
den Arbeitsalltag. Ich habe seit rund
15 Jahren die gleiche Betreuerin und mit
Doris Weiß das große Los gezogen.
Woraus ergibt sich, dass Ihr Unternehmen
deutschlandweit tätig ist?
Wir verfügen über das notwendige
Fachwissen und mit der selbstfahrenden
Arbeitsbühne, dem Hubsteiger,
Foto: Sabeth Stickforth
über die entsprechende Technik, um
bundesweit die sogenannten Superposter
in großer Höhe an Hauswänden
anzubringen. Ich denke, wir haben uns
bei den Auftraggebern auch einen
guten Ruf erarbeitet. Zudem ist es ja
ganz praktisch: Die unterschiedlichen
Werbeträger lagern hier und müssen
eh an den Ort ihrer Bestimmung
transportiert werden. Warum dann
nicht gleich von den Fachleuten, die
sie funktionsfertig aufstellen? Und so
sind wir zwischen Rostock, Hamburg,
Bielefeld und Dresden unterwegs. Geht
nicht, gibt’s bei uns nicht!
Deshalb auch der Sofortservice als besondere
Dienstleistung?
Ja. Der greift bei Schäden durch Sturm, Unfälle
oder Vandalismus. Werbung ist eine
ziemlich preisintensive Sache, da haben
die Werbetreibenden auch einen Anspruch,
dass ihre Werbeträger funktionieren.
Werbung in ihren unterschiedlichen
Formen wird immer moderner.
Ja, der Trend geht natürlich zu elektronischen
Medien, wie beispielsweise die
digitalen Monitore in Einkaufszentren und
Bahnhöfen, wo wir gegenwärtig zunehmend
Aufträge realisieren. Allerdings bin
ich davon überzeugt, dass uns das klassische
Großflächenplakat, auf das die entsprechenden
Werbebotschaften geklebt
werden, noch lange begleiten wird. Weil
es eine einfach-praktische und preiswerte
Möglichkeit der Werbepräsenz ist.
Wie sieht Ihre Auftragslage für das laufende
Geschäftsjahr aus?
Gut. Mein Unternehmen ist über all die
Jahre stetig gewachsen. Ich habe das
immer als gut empfunden und der Stand
der Planung lässt mich optimistisch
in die nächsten Monate und darüber
hinausschauen.
von Brigitte Menge
FM-Aussenwerbung Frank Malong
GmbH & Co.KG
Außenwerbungsunternehmen, Berlin
Köpenicker Chaussee 47, 10317 Berlin
Tel.: 030 / 55498320
www.fm-aussenwerbung.de
34 I Rubrik Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
1
Fotos (5): Sarkandy
Auf Entdeckungstour
Die Europäischen Tage des Kunsthandwerks sind in Berlin erfolgreich zu Ende
gegangen. Bei einem Bummel durch Werkstätten, Galerien und Museen am ersten
Aprilwochenende konnten Besucher allerhand lernen: über kunsthandwerkliche
Tätigkeiten und natürlich auch die schönen Dinge des Lebens.
Foto: Liebscher
Schuhe zum Beispiel. Mal sind
sie pure Leidenschaft, mal
Statement für den gelungenen
Auftritt oder auch geliebte
Treter. Maßschuhmacherin Ina
Büchs (Foto 1) kennt sie alle,
spezialisiert hat sie sich jedoch
auf Eigenkreationen aus Leder
und Textil. Da kann es auch
schon mal der Sofabezug sein,
der sie zu neuen Entwürfen
inspiriert. Natürlich widmet sie
sich auch den schiefgelaufenen
Absätzen oder gerissenen
Nähten der Lieblingsschlappen.
„Manchmal ist wirklich detektivisches
Spezialwissen gefragt,
wenn es um die Zusammensetzung
von Leim und Leder geht”,
sagt die 32-Jährige. Denn die
Schuhindustrie ändere häufig
die chemische Zusammensetzung
von Klebemitteln.
Experimentell geht es auch beim
Berlin Kreativ Kollektiv (Foto 2)
zu. In verschiedenen Vorführungen
konnten Besucher den
ganzen Tag über Einblicke in
handwerkliche Prozesse gewinnen
und Schmuckdesignern über
die Schulter schauen.
Eine Ausstellung von 40 Kunsthandwerkerinnen
und -handwerkern
des Berufsverbandes
Angewandte Kunst Berlin-
Brandenburg (Foto 6) gab es
in der KPM Königliche Porzellanmanufaktur
zu sehen, wo
auch die Europäischen Tage
des Kunsthandwerks feierlich
eröffnet wurden. Zu sehen waren
Arbeiten u. a. aus den Bereichen
Textil (Foto 6), Keramik, Leder,
Glas, Schmuck und Gerät, Holz,
Metall und Papier.
Kulturgüter bewahren und
kunsthandwerkliche Zeitzeugnisse
für die Nachwelt erhalten–
das ist die Profession von
der Ateliergemeinschaft von
Michael Janowski und Anja
Idehen. In der Werkstatt des Vergolders
und Fassmalers (Foto 3)
werden Bilder- und Spiegelrahmen
restauriert, aber auch neu
angefertigt. Alte Holzmöbel
erhalten unter seiner fachkundigen
Hand Goldapplikationen.
Auch Punzierungen, bei denen
zarte Ornamente mithilfe eines
2
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017 Kultur I 35
3
4
stumpfen Nagels entstehen, oder Gravuren
und Radierungen gehören zum Repertoire von
Michael Janowski. Die Restauratorin Anja Idehen
(Foto 7) widmet sich der Baudenkmalpflege
und der Gemälderestaurierung. Aktuell ist
in der Werkstatt zu sehen, wie sie Verschmutzungen
und vergilbte Firnisschichten von einem
Ölbild entfernt.
5
Eine Kunstfertigkeit der ganz anderen Art ist in
der Werkstatt für Geigenbau bei Tanja Hidde
und Andrea Dürr zu beobachten (Foto 4). „Holz
ist ein besonderer Werkstoff”, schwärmt Tanja
Hidde. Rund 200 Stunden dauert es, bis eine
neue Geige fertig ist. Musikfreunde können
sich in der Werkstatt zur Holzauswahl bei Neubau
eines Instruments oder auch zu Reparaturen
und Restaurierungen beraten lassen.
7
Foto: Eichinger
6
36 I
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Preisrätsel
Preisrätsel
„Berlin-Brandenburgisches Handwerk“
verlost unter allen richtigen
Einsendungen:
2 x 2 Karten für „WET TEMPTATION.
Try to resist!“ am Samstag, den
20.05.2017, 20.00 Uhr, im Mehr!
Theater am Großmarkt in Hamburg.
Wann waren Sie das letzte Mal in
Hamburg? – Schon eine Weile her?
Dann wäre doch jetzt die ideale Gelegenheit
für die Planung eines verlängerten
Wochenendes im Wonnemonat
Mai. In knapp zwei Stunden bringt Sie
der ICE in die brückenreichste Stadt
Europas, denn mit 2.486 Brücken
liegt Hamburg weit vor Amsterdam
mit 1.200 Brücken. Lieben Sie nicht
nur das raue Nordseeklima, sondern
sind auch kulturinteressiert, könnte
sich die Teilnahme an unserem
Gewinnspiel für Sie lohnen. Die
neue Tanz-Sensation verspricht
„Kreisch-Alarm!“ und hat schon über
drei Millionen Zuschauer begeistert.
Regisseur Rustam Nadirshin suchte
weltweit nach den „unwiderstehlichsten“
Tänzern, Artisten und Akrobaten
und fand 11 „attraktive, begehrenswerte,
charmante Männer“, die die
unterschiedlichsten Tanzstile vereinen.
Mit „verführerischer Körpersprache“
und technischer Perfektion zeigen sie
eine neue Tanzdimension quer durch
Klassik, Jazz, Hip-Hop und Breakdance
Akrobatik. – Das alles bei strömendem
Regen mit freiem Oberkörper,
was das eine oder andere Frauenherz
sicher höher schlagen lassen wird.
www.wettemptation.com
So können Sie gewinnen:
Schreiben Sie die Lösung auf eine frankierte
Postkarte an Berlin-Brandenburgisches
Handwerk, c/o TMM Marketing & Medien
Verlag GmbH, Kantstr. 151, 10623 Berlin,
oder schicken Sie eine E-Mail an
handwerk@tmm.de (bitte mit vollständigem
Namen, Adresse, Tel.-Nr., E-Mail-Adresse und
LÖSUNGSWORT). Die Gewinner werden
schriftlich benachrichtigt.
Boxschlag
q Golf-
begriff
franz.
Käsesorte
Ton
geschlechschaden
a d Stoff-
d
trop.
Harz
g6
a d
Kröte
Nega-
(lat.)
tion
a
Flor-
Zuchtschweigewebe
c g7 g4
griech.
Kriegsgott
Schornstein
ad d
schwed.
Popgruppe
ag2
dd
Gotteshaus
a
USA-
Stadt
und
See a
t
w Gesicht
(engl.)
Paarungszeit
Schluss Wolfsspinne
Eintönigkeitsgefühl
Schmelzüberzug
w griech.
Buchstabe
Wurfund
Stoßwaffe
w Laubbaum
begeisterter
Anhänger
Fernkopie
c dd d Oper
von
Verdi
Sohn
des
Thor
Kampfplatz
röm.
Liebesgott
Nährmutter
a c d
Herausgeber
e g9 a g5
Fisch-
Baumate-
Physi-
österr.
fang-
gerät
rial a
Haartrachker
Weltmeer
e
Wurzelgemüsschafmuttehorn
Mann-
Groß-
Signal-
Bezeichnung
c
e d afrik.
ostasiatischer
Strom
Staat
g1
a d d
Wäscheschnur
a d ungar.
Kavallerist
a
Stadt
an der
Ersatznamlöwe
Silber-
Weser
ag8 ag3
Baskenmütze
e
a
türk.
Berg
krimin.
Vereinigung
c d d
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Einsendeschluss: 19.05.2017
Teilnehmen darf jeder über 18 Jahre. Ausgenommen sind Mitarbeiter
des Verlages, der Handwerkskammer sowie deren Angehörige.
Der Gewinn wird unter den richtigen Einsendungen verlost. Eine
Barauszahlung und Übertragung des Gewinns ist nicht möglich. Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Durch die Teilnahme an dem Gewinnspiel
werden die Teilnahmebedingungen anerkannt. Die Gewinner
erklären sich mit ihrer Teilnahme automatisch damit einverstanden,
dass ihr Name und ihre Anschrift veröffentlicht werden dürfen.
Fotos: agenda production
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017 KUlTUr I 37
DEr glÖCknEr Von noTrE DamE
Eine geschichte von liebe, rache und mitgefühl
Das Paris des 15. Jahrhunderts ist Schauplatz der dramatisch-romantischen Liebesgeschichte
des Buckeligen Quasimodo. Noch bis zum 5. November 2017 hat das Stage
Theater des Westens Berlin Disney‘s Glöckner von Notre Dame auf dem Spielplan.
Die Inszenierung basiert auf dem gleichnamigen
Zeichentrickfi lm von 1996. Es
ist die klassische Geschichte von Liebe,
Rache und Mitgefühl. Für Berlin wurde
das Buch zum Musical neu geschrieben
und um einige charaktere des
originalromans sowie neue Songs von
oscar®-Gewinner alan Menken ergänzt.
Dieser neue Glöckner von Regisseur
Scott Schwartz wird durch einen großen
chor und ein orchester in neuem Klang
erzählt.
Sie können Gutscheine über 3 x 2 Tickets
gewinnen. Bitte senden Sie dazu bis
zum 17. Mai 2017 eine E-Mail mit dem
Stichwort „Glöckner” an redaktion@hwkberlin.de.
www.stage-entertainment.de
unsere gewinner
carmina Burana am 20. Mai 2017
im Tempodrom werden erleben:
Gerhard Kablitz
Kerstin Landmesser, Eschricht
Metalltechnik GmbH
Frank-M. Weber, fmw guitars berlin
www.opern-festspiele.de
Foto: Johan Persson
Exklusive Angebote nur für Gewerbekunden.
Sie sind Profi in Ihrem
Bereich – wir schenken
Ihnen mehr Zeit dafür.
RENAULT SERVICE: Besser fahren. Besser leben.
Renault Wartung
ab
199,00 € 1, 3
Auf Wunsch
Hol- und Bring-Service für
inkl. kostenloser Mobilitätsgarantie.
1
Zzgl. Material und Zusatzarbeiten, gültig für Renault Nutzfahrzeuge. Die Mobilitätsgarantie ist gültig bis zur nächsten fälligen Wartung bzw. zum nächsten fälligen
Service-Check. 2 Im Umkreis von 3 km. 3 Die Angebote gelten bis zum 31.05.2017.
renault.de
AH GOTTHARD KÖNIG GMBH
Wilhelm-Kabus-Str. 11 · 10829 BERLIN · Tel.: 030 - 640980660
0,00 € 2, 3
11321_REN_Sodicam_Anzeige_B2B_moccamedia_168x123.indd 1 07.02.17 18:37
38 I Aktuelles
Unser Service für
Handwerksbetriebe
Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer Berlin können ein umfangreiches Dienstleistungsangebot
nutzen, fast immer kostenfrei. Hier eine Auswahl. Fordern Sie uns. Wir informieren und beraten Sie gern.
Fotos: reeel, iko/Fotolia
Aus- und Weiterbildung, Sekretariat,
(030) 259 03 - 347
Ausbildungsvertrag, Lehrlingsrolle, Tel:
- 346, E-Mail: lehrlingsrolle@hwk-berlin.de
Ausschuss für Lehrlingsstreitigkeiten: Eva
Taubert, - 344, taubert@hwk-berlin.de
Förderung der Berufsausbildung im Land
Berlin (FBB): Norman Popp, - 381,
n.popp@hwk-berlin.de
Lehrstellenbörse, Praktikumsbörse: - 356,
lehrstellenboerse@hwk-berlin.de
praktikumsboerse@hwk-berlin.de
Meister-BAföG und Begabtenförderung:
Jens Wortmann, - 356,
wortmann@hwk-berlin.de
Meisterprüfungen: Angelika Schönwaldt-
Dohnt, - 370, dohnt@hwk-berlin.de
Fort- und Weiterbildungsprüfungen:
Jürgen Vohl, - 365, vohl@hwk-berlin.de
Passgenaue Besetzung: - 395 oder - 409,
vermittlung@hwk-berlin.de
Bildungsstätten
Bildungs- und Technologiezentrum (BTZ):
Erneuerbare Energien, Gebäudeenergieberater:
Jean Liebing, - 454,
liebing@ hwk-berlin.de
Technische Weiterbildung: Sylvia Düring,
-424, duering@hwk-berlin.de
Kaufmännische Weiterbildung: Sabrina
Zill, -413, zill@hwk-berlin.de
Kompetenzzentrum Zukunftstechnologien
im Handwerk: Dr. Jost-Peter Kania,
- 444, kania@hwk-berlin.de
Meistervorbereitungslehrgänge: Juane
Joanny, - 405, joanny@hwk-berlin.de
Bildungs- und Innovationszentrum
(BIZWA), Aus- und Fortbildungsangebote:
Jürgen I. Päch, (03338) 39 44 60,
paech@hwk-berlin.de
Betriebsberatung, Sekretariat,
Sylvia Köckeritz, (030) 259 03 - 467
Arbeitsschutz- und Qualitätsmanagement,
ZDH-ZERT GmbH: Andreas Weise,
- 465, weise@hwk-berlin.de
Betriebsführung, Existenzgründung,
Übergabe/-nahme, Finanzierung, Fördermittel:
- 467,
betriebsberatung@hwk-berlin.de
Bewertung von Betriebseinrichtung,
Zeitwertgutachten, Steffen Noak, - 462,
noak@hwk-berlin.de
EU-Beratung, Kooperationen: Heinrich
Staudigl, - 464, staudigl@hwk-berlin.de
Meistergründungsprämie: Martin Klinn,
- 471, klinn@hwk-berlin.de
Nachfolgebörse: Robert Bach, - 360,
bach@hwk-berlin.de
Gewerbeangelegenheiten
Ausnahmebewilligungen, GmbH-Eintragungen,
Schwarzarbeit: Phillip Richter,
- 109, p.richter@hwk-berlin.de
Handwerksrolle
Änderungen, Betriebsleiterwechsel: Ines
Wiesmann, - 107, wiesmann@hwk-berlin.de
Handwerkskammerbeiträge
Claudia Kautz, - 315; Alexandra Stabernack,
- 310, beitrag@hwk-berlin.de
Rechtsberatung
Rechtliche Beratung für Handwerksbetriebe
oder rechtliche Fragen im Sachverständigen-
und Innungswesen:
Steffi Reich, - 350, reich@hwk-berlin.de
Johannes Thelen, - 393,
thelen@hwk-berlin.de
Petra Heimhold, - 391,
heimhold@hwk-berlin.de
Sachverständigenvermittlung,
Verbraucherbeschwerdestelle: Katharina
Liebsch, - 352, liebsch@hwk-berlin.de
StarterCenter Berlin
Maria Kochan, - 117, kochan@hwk-berlin.de
Selda Özdemir, -342, s.oezdemir@hwkberlin.de
Jovan Otto, -116, otto@hwk-berlin.de
Wirtschaftspolitik, Sekretariat,
Ina Kannenberg, (030) 259 03 - 358
Arbeits- und Umweltschutz, Umgang mit
Gefahrstoffen, Gefährdungsbeurteilung,
Abfall, Energie: Dr. Martin Peters, - 460,
peters@hwk-berlin.de
Digitalisierung, Innovation: Kerstin
Wiktor, -392, wiktor@hwk-berlin.de
Förderung von Frauen, Vereinbarkeit
Beruf u. Familie: Adriane Nebel, - 362,
nebel@hwk-berlin.de
Parkraumbewirtschaftung, Öffentliche
Aufträge: Svend Liebscher, - 357,
liebscher@hwk-berlin.de
Personalentwicklung, Organisation:
Gudrun Laufer, - 499, laufer@hwk-berlin.de
Weitere Ansprechpartner:
www.hwk-berlin.de
Anzeige
Wer durch das Buch von Gelbe Seiten blättert, erhält neben
dem, was er sucht, viele Tausend Erfolgsgeschichten von Unternehmen
in Berlin. Diese sind erzählenswert und der Beweis
dafür, dass ein Inserat in Gelbe Seiten das eigene Angebot
bekannter und das eigene Unternehmen erfolgreicher macht.
Mit der Aktion Erfolgsgeschichten von Gelbe Seiten machen
wir uns jedes Jahr auf die Suche nach diesen Erfolgsgeschichten
und küren jeweils drei Gewinner, die mit ihrem Unternehmen
und einem Inserat in Gelbe Seiten gut im Geschäft sind.
Das sind die beeindruckenden Geschichten unserer Gewinner
aus 2016, die mit viel Mut und Leidenschaft erfolgreich in der
Berliner Unternehmenslandschaft vertreten sind.
Das Erfolgsduo: Gundula Mohr und Jennifer Mohr Inhaber von KULA-HOLZ: Pascal Holz Dekorateurin aus Leidenschaft: Heike Belgert
Gundula und Jennifer Mohr sind so etwas
wie die Pioniere des Branchenzweigs
Trocknungstechnik. Was in den 80er Jahren
noch völliges Neuland war, ist heute
nicht wegzudenken: Für Wasserschäden
jeglicher Art bieten die Mohrs ihren Kunden
optimalen Service und innovative
Lösungen an. Der rund um die Uhr erreichbare
Notdienst ist dabei genauso wichtig
wie die Förderung von Innovationen.
Heute führt Jennifer Mohr das Erfolgsunternehmen
in zweiter Generation. Investitionen
in Werbung sind für sie ein Muss,
da der Konkurrenzkampf größer wird.
Trotzdem blickt Mohr optimistisch in die
Zukunft. Das hat zwei Gründe. Erstens ist
Mohr Trocknungstechnik insgesamt bestens
aufgestellt, und zweitens: „Wasserschäden
wird es immer geben.“
Holz steckt bei Pascal Holz nicht nur im
Nachnamen, denn er führt das erfolgreiche
Unternehmen KULA-HOLZ, bei dem
sich wirklich alles um Holz dreht. Für ihn
stand bereits früh fest, dass er irgendwann
in die Fußstapfen des Vaters treten
wird. „Jedes Stück, das hier liegt, habe ich
selber im Wald eingekauft“, erklärt der
erfolgreiche Unternehmer. Auch die Holzbranche
ist Trends unterworfen. Derzeit
zielt alles auf Nachhaltigkeit. Nicht verwunderlich
ist somit, dass immer mehr
Architekten und Bauherren auf Holz setzen
und die Produkte von Holz nachfragen.
Aber auch Möbelhersteller gehören
zu seinen Stammkunden und bringen
immer öfter auch ihre Endkunden mit zu
KULA-HOLZ, um sich das Holz direkt vor
Ort auszusuchen.
Möchte man sein Ladengeschäft optimal
präsentieren, dann ist man bei Heike
Belgert, der Inhaberin des Werbeateliers
Art Window, genau richtig. Belgert hat
sich mitten in Berlin ein festes Standbein
aufgebaut. Neben der Schaufenstergestaltung
setzt sie Messestände, Firmenevents
oder Familienfeiern um und verspricht,
dabei „originell, wagemutig und
anders“ zu sein. Nicht verwunderlich ist
somit, dass viele ihrer Kunden dem Unternehmen
seit der Gründung treu geblieben
sind. Obwohl immer mehr im Internet
eingekauft wird, birgt das Dekorieren von
Schaufenstern noch großes Potenzial. Je
weniger Läden auf hochwertige Dekoration
setzen, desto mehr stechen die maßgeschneidert
gestalteten Schaufenster
von Belgert heraus.
Lesen Sie die kompletten Erfolgsgeschichten unserer
Gewinner auf www.erfolgsgeschichten.berlin
40 I Aktuelles
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Impressum
Herausgeberin:
Handwerkskammer Berlin
Blücherstraße 68
10961 Berlin
Telefon (030) 2 5903–01
Telefax (030) 2 5903–235
Internet: www.hwk-berlin.de
E-Mail: info@hwk-berlin.de
ISSN 0939–44 43
Foto: shaiith/Fotolia
„Berlin-Brandenburgisches Handwerk“
ist das offizielle Mitteilungsblatt der
Handwerkskammer Berlin.
Redaktion:
Elke Sarkandy (Chefredakteurin),
Tel.: 2 59 03–2 30
E-Mail: sarkandy@hwk-berlin.de
Marina Wolf, App. –1 19
Birgit Wittenberg, App. –226
Verlag, Druck und Anzeigen:
TMM Marketing & Medien Verlag GmbH
Kantstr. 151, 10623 Berlin
Telefon (030) 2 06 26 73,
Fax (0 30) 2 06 26 75 0
E-Mail: handwerk@tmm.de
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 31
vom 1. Januar 2016.
Gestaltung:
Redaktion und scottie.design
Erscheinungsweise:
10 Ausgaben pro Jahr
Abonnement:
Für Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer
Berlin ist der Bezugspreis mit
dem Handwerkskammerbeitrag abgegolten.
Der Einzelverkaufspreis beträgt
4 €, das Jahresabonnement kostet 40 €
(Preise einschl. 7% MwSt.).
Ihre Bestellwünsche richten Sie bitte
an TMM Marketing & Medien Verlag
GmbH, Telefon (030) 2 06 26 73.
Die mit dem Namen des Verfassers
oder seinen Initialen gekennzeichneten
Beiträge geben die Meinung des
Verfassers wieder, aber nicht unbedingt
die Ansicht der Handwerkskammer. Für
unverlangt eingesandte Manuskripte,
Fotos, Grafiken und Illustrationen
übernehmen wir keine Haftung.
Diese Zeitschrift wird
geprüft durch die Informationsgemeinschaft
zur Feststellung
der Verbreitung
von Werbeträgern e.V.
Schuhmacherwerkstatt seit 50 Jahren
Dieser Schuhmachermeister ist bei seinen Leisten geblieben: Seit einem
halben Jahrhundert kümmert sich Wolfgang Mistelbauer mit Leib, Seele und
technischem Know-how um die Fußbekleidung seiner Kunden: zum Wandern,
Lustwandeln oder für den großen Auftritt.
Gerade mal 22 Jahre war er damals
jung, als er sich als Nachkriegskind in
die Handwerksrolle eintragen ließ und
sich mit seiner ersten Werkstatt selbstständig
machte - „mit einer Ausnahmegenehmigung”,
betont er. Heute blickt er
,71-jährig, auf Hunderttausende Schuhe
zurück, denen er zu neuem Leben verholfen
hat. Auch bei Fußproblemen ist er zur
Stelle, denn Meister Mistelbauer führt
Geburtstage
85 Jahre
Joachim Köppe, Geschäftsführer
Ing. J. Köppe & Co. GmbH, 24. Mai
80 Jahre
Fred Witt, Klempnermeister, 16. Mai
71 Jahre
Bernd Korella, Ehrenmitglied der
Fleischer-Innung Berlin, 5. Mai
70 Jahre
Marie-Henriette Schlack, Friseurmeisterin,
6. Mai
Frank Jüttner, Komplementär der Jüttner
Orthopädie KG, 15. Mai
Irene Klamann, Friseurmeisterin, 30. Mai
auch Zurichtungen an orthopädischen
Schuhen durch. Von 2002 bis 2009
war er Meisterbeisitzer im Ausschuss
für Berufsbildung seiner Innung. Seine
Meisterprüfung legte das Friedrichshainer
Urgestein bereits 1974 ab. Damit ist
er heute fast ein Exot: Die Handwerkskammer
Berlin verzeichnete 2016 nur
eine einzige abgelegte Meisterprüfung in
diesem Handwerk.
65 Jahre
Ernst Lukowski, Mitglied der Vollversammlung
der Handwerkskammer Berlin,
8. Mai
Hans Wiese, Gas- und Wasserinstallateurmeister,
12. Mai
63 Jahre
Thomas Lundt, Mitglied der Vollversammlung
der Handwerkskammer Berlin,
26. Mai
61 Jahre
Peter Hoppe, Obermeister der Kürschner-
Innung Berlin, 13. Mai
60 Jahre
Peter Roll, Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister,
5. Mai
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017 Jubiläen I 41
Karl-Heinz Beeskow, Geschäftsführer
Gleichfeld Gebäudereinigung, 11. Mai
Peter Schwarzwälder, Gas- und Wasserinstallateurmeister,
29. Mai
54 Jahre
Jörg Spott, stellv. Mitglied der Vollversammlung
der Handwerkskammer Berlin,
14. Mai
Torsten Weber, Obermeister der Innung
Parkett und Fußbodentechnik Nordost,
15. Mai
53 Jahre
Gundula Käsler, stellv. Mitglied der
Vollversammlung der Handwerkskammer
Berlin, 10. Mai
52 Jahre
Stephan Schwarz, Präsident der Handwerkskammer
Berlin, 15. Mai
Axel Pönisch, stellv. Mitglied der Vollversammlung
der Handwerkskammer Berlin,
20. Mai
50 Jahre
Ronald Horstmann, stellv. Mitglied der
Vollversammlung der Handwerkskammer
Berlin, 9. Mai; Ronny Reinhold, stellv.
Mitglied der Vollversammlung der Handwerkskammer
Berlin, 14. Mai
49 Jahre
Erdinc Zayim, Obermeister der Karosserieund
Fahrzeugbauer-Innung Berlin, 5. Mai
Peter Lehmann, stellv. Mitglied der
Vollversammlung der Handwerkskammer
Berlin, 16. Mai
45 Jahre
Mario Hübner, Mitglied der Vollversammlung
der Handwerkskammer Berlin,
3. Mai
Erik Paßow, stellv. Mitglied der Vollversammlung
der Handwerkskammer Berlin,
6. Mai
38 Jahre
Johannes Kamm, Geschäftsführer der
Bäcker-Innung Berlin, 29. Mai
Meisterjubiläum
55 Jahre Meister
Günter Nitschke, Zahntechnikermeister,
21. Mai
40 Jahre Meister
nachträglich: Monika Zahl, Friseurmeisterin,
26. April
30 Jahre Meister
Peter Kramm, Kraftfahrzeugmechanikermeister,
20. Mai
25 Jahre Meister
Mario Beyer, Dachdeckermeister, 23. Mai
Wolfgang Algie, Dachdeckermeister,
25. Mai
Betriebsjubiläum
50-jähriges Bestehen
Wolfgang Mistelbauer, Schuhmachermeister,
1. Mai
25-jähriges Bestehen
Peter Brederlau, Gas- und Wasserinstallateurmeister,
1. Mai
Masuch GmbH, Ofen- und Luftheizungsbau,
26. Mai
Betriebliche Zugehörigkeit
25 Jahre im Betrieb
Andre Kunst, beschäftigt bei der Firma
Stehmeyer + Bischoff Berlin GmbH & Co.
KG, 4. Mai
Carsten Brands, beschäftigt bei der
Firma Bilfinger Wolfferts Gebäudetechnik
GmbH, 11. Mai
Liebe Leserinnen und Leser,
auf dieser Seite veröffentlichen
wir Ihre Glückwünsche zu runden
Geburtstagen (ab 60 Jahre) und
andere Jubiläen (ab 25 Jahre). Unabhängig
davon werden Geburtstage
ehrenamtlich Tätiger immer
genannt.
Da das Archiv der Handwerkskammer
im Zweiten Weltkrieg zerstört
wurde, existieren über frühere
Firmengründungen keine vollständigen
Daten mehr. Außerdem leiten
nicht alle Innungen die Jubiläen
ihrer Mitglieder an die Handwerkskammer
weiter.
Bitte informieren Sie deshalb die
Redaktion, wenn Sie einen Veröffentlichungswunsch
haben – gern
mit einem entsprechenden Nachweis
über das Eintragungsdatum
Ihres Betriebes:
Fax (0 30) 2 59 03–2 35
E-Mail: redaktion@hwk-berlin.de
Sachverständigenwesen
Amtliche Bekanntmachung
gemäß § 8 SVO der Handwerkskammer
Berlin
Löschung
Elektrotechniker-Handwerk:
Rainer Botzenhardt, Teilgebiet Kommunikations-
und Sicherheitstechnik
Berlin, 6. April 2017
Schwarz
Präsident
Wittke
Hauptgeschäftsführer
42 I Vorschau
Berlin-Brandenburgisches Handwerk 5 I 2017
Das lesen Sie im nächsten
handwerk
Berlin-Brandenburgisches
Fahrplan für die Sanierung
Neue Impulse in Sachen Energiewende geben die
Berliner Energietage 2017. Schwerpunkt: Wie
gelingt es bei der energetischen Sanierung,
Wärme, Elektrizität und Mobilität intelligent
in einem effizienten Energiesystem zu koppeln?
Lesen Sie außerdem, wie das Beratungsinstrument
Sanierungsfahrplan Handwerkern und
Kunden nützen soll.
Spielerpotenzial fürs Handwerk
Die Electronic-Games-Branche treibt seit Jahren
die Entwicklungen im IT-Bereich an: Nicht
erst seit gestern nutzen auch andere Wirtschaftszweige
– die klassische Industrie,
der Handel, aber auch das Handwerk
dieses immense Innovationspotential. Wir
berichten über interessante Entwicklungen.
Die Jungs aus
der Zoohandlung
Die Pet Shop Boys kommen mit einer Zusatztour
nach Deutschland. Das britische
Pop-Duo präsentiert sein „Super”-Album am
1. Juli 2017 live in der Mercedes-Benz-
Arena. Dafür verlosen wir in der
nächsten Ausgabe 2 x 2 Tickets.
Foto: fotomek/Fotolia; xiaoliangge/Fotolia; Joseph Sinclair
Senta Berger präsentiert
Donnerstag, 20. Juli, 19.30 Uhr
First Night
Highlights aus Film und Musical
In Zusammenarbeit mit dem Rundfunk Berlin–Brandenburg (rbb)
– Großes Feuerwerksfinale –
Freitag, 21. Juli, 19.30 Uhr
Lucia Aliberti präsentiert
Belcanto – Musik der großen Gefühle
Samstag, 22. Juli, 19.30 Uhr
Opera Italiana in Licht und Feuer
Die große Nacht der italienischen Oper
Sonntag, 23. Juli, 19.30 Uhr
Vier Pianisten – Ein Konzert
Joja Wendt, Sebastian Knauer, Axel Zwingenberger & Martin Tingvall
Montag, 24. Juli, 19.30 Uhr
Till Brönner Orchestra
Handwerkskammer Berlin
Blücherstraße 68 · 10961 Berlin
www.hwk-berlin.de
Brummen
Weltweit
ist einfach.
ist einfach.
Wenn man für
Weil Investitionen die Berliner einen Sparkasse
als Partner Mittelstandsfinanzierer mit
den
Motor unserer Hauptstadt am
internationalem
Laufen hält.
Netzwerk hat.
Wir beraten Sie gern:
030/869 869 869
Wir beraten Sie gern:
030/869 869 869
berliner-sparkasse.de/unternehmer
berliner-sparkasse.de/brummen