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COMPACT-Magazin 05-2017

Der Osten leuchtet. Was der Westen lernen kann

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<strong>COMPACT</strong> Titelthema<br />

Zivilcourage und<br />

Kriminalisierung<br />

Schauplatz Arnstadt (Sachsen),<br />

21. Mai 2016: «Der Iraker bedrohte<br />

im Supermarkt die Angestellten<br />

wegen der Reklamation<br />

einer tags zuvor gekauften und<br />

bereits aufgebrauchten Telefonkarte<br />

im Wert von lediglich zehn<br />

Euro. Die Polizei wurde zwei Mal<br />

verständigt, rückte zwei Mal an,<br />

und es passierte – nichts! Trotz<br />

des höchst aggressiven Auftretens<br />

(…) und der Bedrohung der<br />

Kassiererin wurde er nicht verhaftet<br />

und betrat kurz nach Verlassen<br />

der Polizei erneut den Supermarkt.<br />

Er fasste eine Weinflasche<br />

(…) am Hals und drohte<br />

(…) den verängstigten Kunden<br />

und Angestellten.<br />

Zwischenzeitlich hatten unbeteiligte<br />

Passanten die lauten<br />

Schreie des Irakers bis auf<br />

den Parkplatz hinaus gehört<br />

und schritten mutig ein: Sie beschützten<br />

die Kassiererin und<br />

entfernten den Iraker, der sich<br />

dann mit Tritten und Schlägen<br />

wehrte. (…) Bis zum Eintreffen<br />

der Beamten tritt und schlug<br />

der Iraker die Bürger erneut, die<br />

dann zur Eigensicherung den Täter<br />

fixieren mussten, um von diesem<br />

nicht gefährlich verletzt zu<br />

werden.<br />

Jetzt überzieht die Staatsanwaltschaft<br />

die vier couragierten<br />

Bürger mit kostspieligen Verfahren<br />

und stellt deren Zivilcourage<br />

unter Anklage. (…) Den<br />

engagierten Helfern in der Not<br />

wird die Bildung einer ”Bürgerwehr”<br />

zur Last gelegt. Einer der<br />

Beschuldigten ist CDU-Ortsrat<br />

Detlef Oelsner: Inhaber der örtlichen<br />

Tischlerei und in der Dorfgemeinschaft<br />

seit vielen Jahren<br />

aktiv.» (einprozent.de)<br />

Um Prozesskostenhilfe für die<br />

Vier wird gebeten. Spenden<br />

bitte auf das Konto von<br />

Ein Prozent e.V.,<br />

IBAN: DE75 85<strong>05</strong> 0100 0232<br />

0465 22, BIC: WELADED1GRL,<br />

Betreff: Solidarität für Arnsdorf.<br />

Während sich die Schreibtischtäter der veröffentlichten<br />

Meinung noch mit Worten begnügen, schlagen<br />

ihre Putztruppen zu. Beim Auswärtsspiel des<br />

Bundesligisten RB Leipzig bei Borussia Dortmund<br />

im Februar <strong>2017</strong> sahen sich die mitgereisten Fans<br />

einer enthemmten Gewaltorgie ausgesetzt. Flaschen<br />

und Steine flogen auch gegen Frauen und Kinder. «Ich<br />

habe in hasserfüllte Fratzen geschaut, die nichts anderes<br />

im Sinn hatten, als die Leipziger anzugreifen»,<br />

sagte Dortmunds Polizei-Einsatzleiter Ed Freyhoff. Offiziell<br />

distanzierte sich der BVB von den Übergriffen.<br />

Doch im Stadion dominierten meterlange Spruchbänder<br />

im Antifajargon wie «Verpisst Euch» und «Pflastersteine<br />

auf die Bullen». Gemeint waren damit nicht,<br />

wie üblich, Polizisten, sondern die Anhänger des zum<br />

Red-Bull-Getränkekonzerns gehörenden Gastvereins.<br />

Die Hatz des Establishments auf die unbotmäßigen<br />

Sachsen erreichte im Februar 2016 sogar den<br />

Bundestag. Vorausgegangen war unter anderem<br />

die Blockade eines Busses mit Asylforderern durch<br />

etwa 100 Anwohner im Ort Clausnitz. Dabei provozierten<br />

die Invasoren nach Polizeiangaben die Bürger<br />

mit aggressiven Gesten. Dennoch diskutierte<br />

das Parlament kurz darauf pflichtschuldig über eine<br />

angebliche Fremdenfeindlichkeit im Südosten. «Der<br />

Union ist es ein Anliegen, den braunen Sumpf auszutrocknen»,<br />

diffamierte deren Abgeordneter Michael<br />

Kretschmer die Clausnitzer. Grünen-Fraktionschef<br />

Anton Hofreiter sah in Sachsen einen «braunen<br />

Mob» am Werke. «Und all das passiert in Sachsen.<br />

Das ist kein Zufall», empörte sich auch der Linken-<br />

Fraktionschef Dietmar Bartsch.<br />

Kreuze gegen Islamisierung: Mit dieser Aktion protestierten<br />

Erfurter Bürger gegen den geplanten Bau einer Moschee. Die<br />

Grundstückseigentümer ließen die religiösen Symbole später<br />

mit Billigung der Stadtverwaltung abreißen. Foto: Ein Prozent<br />

e.V.<br />

Dabei hatte gerade seine Partei einst die Verteidigung<br />

der Ostdeutschen auf ihre Fahnen geschrieben<br />

und davon an der Wahlurne kräftig profitiert. Zumindest<br />

im ersten Jahrzehnt nach der Wende waren<br />

in der PDS auch patriotische Stimmen zu hören<br />

gewesen. Ende 2000 bekannte die Vorsitzende Gabi<br />

Zimmer in einem Interview: «Ich liebe Deutschland.»<br />

Der kurz zuvor durchgeführte Cottbusser Parteitag<br />

der PDS stand ganz offiziell unter dem Motto aus<br />

der Kinderhymne Bertolt Brechts «… dass ein gutes<br />

Deutschland blühe». Die langjährige Dresdner<br />

Vorsitzende Christine Ostrowski suchte Anfang der<br />

1990er Jahre öffentlich den Dialog mit rechten Jugendlichen.<br />

«Ausgrenzender Antifaschismus ist nicht<br />

hilfreich», sagte sie 1992 zur Begründung. 2016 kündigte<br />

Ostrowski an, künftig die AfD zu wählen.<br />

«Ich liebe Deutschland.» <br />

<br />

Gabi Zimmer, PDS<br />

Pegida bringt übrigens Woche für Woche weiter<br />

zwischen 3.000 und 5.000 Menschen auf die Straße,<br />

die Gegendemonstranten höchstens ein Zehntel davon.<br />

Und nachdem im Erfurter Stadtteil Marbach ein<br />

Moscheebau angekündigt worden war, errichteten<br />

Bürger im Frühjahr <strong>2017</strong> mehrfach große Holzkreuze<br />

auf dem freien Feld. Die linksgeführte Landesregierung<br />

sorgte für die Beseitigung des Protestes,<br />

doch das Signal war längst in die Welt gegangen:<br />

Hier leben Menschen, die keine Islamisierung wollen.<br />

Die abschreckende Wirkung kann sich sehen<br />

lassen: Im ganzen Jahr 2015 ließen sich nur 61.000<br />

Asylanten und andere Migranten in Sachsen nieder<br />

– im gesamten Bundesgebiet waren es zwei Millionen.<br />

Der Osten hält stand.<br />

16<br />

Deutsche helfen Deutschen.<br />

Foto: Ein Prozent e.V.

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