Tassilo, Ausgabe Mai/Juni 2017 - Das Magazin rund um Weilheim und die Seen
Therapieklettern in der DAV-Halle Peißenberg - Die Ärztlichen Direktoren von Weilheim und Schongau auf der Roten Couch (Prof. Dr. Andreas Knez, Dr. Wilhelm Fischer) - Tipps für Fahrrad im Frühjahr - Wetterkapriolen im Frühjahr: die Eisheiligen - Bambi-Rettung per Drohne: ein Pilotprojekt auf Gut Achberg - Die Geschichte der Zunftzeichen am Maibaum: Ausdruck der Dorfgemeinschaft - Feuerwehrwettkampf in Murnau am 24. Juni - Die Lebenshilfe Polling und ihr Wohnraumangebot - Drei Firmen unter einem Dach: die Bauer Unternehmensgruppe - Tierheim Starnberg - Spatzenhausen: ein Ort feiert Bezirksmusikfest - Veranstaltungstipps für Mai und Juni im Tassiloland
Therapieklettern in der DAV-Halle Peißenberg - Die Ärztlichen Direktoren von Weilheim und Schongau auf der Roten Couch (Prof. Dr. Andreas Knez, Dr. Wilhelm Fischer) - Tipps für Fahrrad im Frühjahr - Wetterkapriolen im Frühjahr: die Eisheiligen - Bambi-Rettung per Drohne: ein Pilotprojekt auf Gut Achberg - Die Geschichte der Zunftzeichen am Maibaum: Ausdruck der Dorfgemeinschaft - Feuerwehrwettkampf in Murnau am 24. Juni - Die Lebenshilfe Polling und ihr Wohnraumangebot - Drei Firmen unter einem Dach: die Bauer Unternehmensgruppe - Tierheim Starnberg - Spatzenhausen: ein Ort feiert Bezirksmusikfest - Veranstaltungstipps für Mai und Juni im Tassiloland
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Ausgabe</strong> 12<br />
<strong>Mai</strong> / <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong><br />
®<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong><br />
Eine Produktion von<br />
Titelbild: Bernd Römmelt, mauritius images<br />
Kloster Wessobrunn<br />
mit Veranstaltungskalender für zwei Monate<br />
Zuhause auf Zeit<br />
Zu Besuch im Tierheim Starnberg<br />
Zwischen Büro <strong>und</strong> OP<br />
Prof. Dr. Knez <strong>und</strong> Dr. Fischer
Schnäppchen, Restposten & tolle Angebote!<br />
ODERDING Ziegeleiweg 4<br />
GROßE<br />
NEUERÖFFNUNG<br />
Lederhosen-Set<br />
Lederhose mit Träger,<br />
Strümpfen, Schuhen<br />
u. Hemd<br />
ab 189,-<br />
Hemden<br />
bereits ab<br />
15,-<br />
So finden Sie<br />
leicht zu<br />
uns<br />
Oderding<br />
St 2058<br />
Peißenberg<br />
X<br />
Ammer<br />
<strong>Weilheim</strong><br />
Polling<br />
Dirndlblusen<br />
Schürzen<br />
bereits ab<br />
Zentrallager Oderding<br />
direkt an der Staatsstraße<br />
<strong>Weilheim</strong> - Peißenberg<br />
Nur in Oderding!<br />
Restposten - Schnäppchen<br />
Öffnungszeiten: Montag - Samstag von 10.00 - 18.00 Uhr<br />
mehr Informationen auch unter: www.daller-tracht.de<br />
<strong>und</strong><br />
Dirndl<br />
bereits ab<br />
59,-<br />
10,-<br />
Besuchen Sie unseren großen<br />
Lagerverkauf mit einer riesigen<br />
2<br />
Auswahl auf 800m<br />
Verkaufsfläche!<br />
Inh. Rolf Daller, Max-Planck-Str. 8 -10, 82380 Peißenberg
Im Einklang mit Natur <strong>und</strong> Technik<br />
„Die Maschine ist <strong>die</strong> souveräne<br />
Beherrscherin unseres gegenwärtigen<br />
Lebens.“ Dieser Satz<br />
vom österreichischen Schriftsteller<br />
ler<br />
Egon Friedell stammt<br />
aus<br />
einer Zeit, weit vor<br />
der Erfindung des ersten<br />
Computers. Heute leben<br />
wir mit hochintelligenten<br />
Errungenschaften ru<br />
im Hosentaschenformat,<br />
Paradebeispiel<br />
Smartphone.<br />
Es<br />
kann filmen, sprechen,<br />
orten, navigieren,<br />
telefonieren <strong>und</strong><br />
whats-appen. Eine<br />
geniale Erfindung für<br />
Kommunikation mu <strong>und</strong> Information.<br />
Aber<br />
auch ein Gefahrenherd. Sucht, Kriminalität,<br />
Kontrollverlust. ol<br />
lver<br />
lust<br />
Fast<br />
400 000 Viren <strong>und</strong> Trojaner<br />
jagen Online-Verbrecher tagtäglich durch <strong>die</strong><br />
virtuelle Welt. Mit der Einstellung des „wer soll sich<br />
bitteschön für meine Daten interessieren“, schauen<br />
viele Bürger weg. Sie alle hoffen, nie Ziel eines Hackerangriffs<br />
zu werden. Ein Fehler? Ex-Agent Cem<br />
Karakaya ist einst auf <strong>die</strong> Jagd nach den gefährlichsten<br />
Drahtziehern im Darknet gegangen. Heute berät<br />
er Schulen, Firmen <strong>und</strong> Behörden im <strong>Tassilo</strong>land,<br />
wie sie sich vor Internetkriminalität schützen können.<br />
<strong>Das</strong> Handy auch mal beiseitelegen, raus aus der virtuellen<br />
Welt <strong>und</strong> hinaus in <strong>die</strong> nun aufblühende Natur:<br />
Die sanft hügelige Landschaft <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> drei <strong>Seen</strong> lädt geradezu ein, erfolgreich in <strong>die</strong><br />
Radlsaison zu starten. Europas bester Radlmechaniker<br />
gibt entscheidende Tipps für den ersten Ausritt,<br />
damit <strong>die</strong> Technik von Mountainbike <strong>und</strong> Rennrad<br />
optimal harmoniert mit den Straßen <strong>und</strong> Wegerl im<br />
<strong>Tassilo</strong>land. Auf das Zusammenspiel zwischen Technik<br />
<strong>und</strong> Natur kommt es auch auf dem idyllisch gelegenen<br />
Gut Achberg an. In dessen saftigen Wiesen<br />
verstecken sich im Frühsommer dutzende Rehkitze,<br />
<strong>die</strong> sich nichtsahnend in Lebensgefahr begeben. Die<br />
Lösung der alljährlichen Mähtod-Problematik: Ein<br />
Drohnenpilot, der <strong>die</strong> handflächengroßen Bambis<br />
rechtzeitig erspäht – Da<strong>um</strong>endrücken für ein hoffentlich<br />
erfolgreiches Pilotprojekt.<br />
Erste Erfahrungen mit der <strong>Weilheim</strong>er Demenz-WG<br />
haben Pfleger, Angehörige <strong>und</strong> Betroffene bereits<br />
gesammelt – <strong>und</strong> zwar durchweg positiv. Wer hätte<br />
gedacht, dass ein Zusammenleben zwischen unheilbar<br />
kranken Menschen derart harmonisch <strong>und</strong><br />
friedvoll funktioniert. Noch erfreulicher wäre allerdings<br />
ein medizinisches Heilmittel gegen <strong>die</strong>se<br />
Vergesslichkeit. Hätte Privatdozent Prof. Dr. Andreas<br />
Knez, Ärztlicher Direktor des <strong>Weilheim</strong>er Krankenhauses,<br />
einen Wunsch frei, es wäre <strong>die</strong> erfolgreiche<br />
Behandlung von Demenz. Gemeinsam mit seinem<br />
Schongauer Pendant, Dr. Wilhelm Fischer, haben wir<br />
ihn z<strong>um</strong> großen Interview gebeten. Im weißen Kittel<br />
auf der Roten Couch erzählen <strong>die</strong> beiden von ihrem<br />
intensiven Arbeitsalltag. Stressausgleich finden sie<br />
übrigens beim Sport wie Kanufahren, Wandern oder<br />
Kraxeln. Klettern fordert Geist <strong>und</strong> Körper dermaßen,<br />
dass <strong>die</strong> Sorgen des Alltags definitiv in Vergessenheit<br />
geraten. Z<strong>um</strong>indest während der Einheit in der<br />
Wand. <strong>Das</strong> durfte ich als Ihr neuer „tassilo“-Redakteur<br />
beim Therapie-Klettern in Peißenberg sogar<br />
hautnah miterleben. Und ich muss zugeben: Einen<br />
schöneren Start dank technischer Hilfe durch Gurt<br />
<strong>und</strong> Seil hätte ich mir nicht wünschen können. Viel<br />
Spaß beim Lesen,<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 6<br />
Therapie in DAV-Halle:<br />
Über <strong>die</strong> Kletterwand zurück<br />
ins geordnete Leben<br />
Seite 9<br />
Die Ärztlichen Direktoren der<br />
Krankenhaus GmbH nehmen<br />
Platz auf der Roten Couch<br />
Seite 18<br />
Tipps z<strong>um</strong> Auftakt:<br />
Mit dem Frühsommer startet<br />
auch <strong>die</strong> Fahrrad-Saison<br />
Seite 20<br />
Wetterkapriolen im<br />
Frühjahr — dafür stehen<br />
<strong>die</strong> vier „Eisheiligen“<br />
Seite 24<br />
Ein Pilot-Projekt auf Gut<br />
Achberg: Rehkitz-Rettung<br />
per Drohnenflug<br />
Seite 26<br />
Ein Ausdruck der<br />
Dorfgemeinschaft — <strong>die</strong><br />
Geschichte der Zunftzeichen<br />
Seite 30<br />
Für eine innige Kameradschaft:<br />
Der Feuerwehrwettkampf<br />
in Murnau am 24. <strong>Juni</strong><br />
Seite 32<br />
Die Lebenshilfe Polling<br />
erweitert Wohnangebote für<br />
mehr Ra<strong>um</strong> <strong>und</strong> mehr Freiheit<br />
Seite 34<br />
Drei Firmen unter<br />
einem Dach: Die Bauer<br />
Unternehmensgruppe<br />
Seite 42<br />
<strong>Das</strong> Starnberger Tierheim:<br />
Sozialpädagogische Fähigkeiten<br />
für H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Herrchen<br />
Seite 56<br />
Nachwuchs-Tüfler <strong>und</strong><br />
Forscher bei „Jugend forscht“<br />
<strong>und</strong> „Schüler experimentieren“<br />
Seite 60<br />
Beispiel Spear-Phishing:<br />
Ein Ex-Agent über den Schutz<br />
vor Internetkriminalität<br />
Seite 62<br />
Spatzenhausen — ein<br />
kleiner Ort feiert ein großes<br />
Bezirksmusikfest<br />
Seite 73<br />
Schwungvoll in den<br />
<strong>Mai</strong> <strong>und</strong> <strong>Juni</strong>! Unsere<br />
Veranstaltungstipps<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 3
Naturschutzprojekt <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> den Ammersee<br />
„Manchmal geht es hier zu<br />
wie im Regenwald“<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Auch wenn der<br />
Name „Ammerseepfad“ etwas in<br />
<strong>die</strong> Irre führt, ist das Projekt eine<br />
Bereicherung für <strong>die</strong> Region. Ein<br />
größerer Kreis von Akteuren aus<br />
Vereinen <strong>und</strong> Behörden hat sich<br />
über zwei Jahre zur Aufgabe gemacht,<br />
<strong>die</strong> wichtigsten Informationen<br />
über <strong>die</strong> atemberaubende<br />
Artenvielfalt an <strong>und</strong> im Ammersee<br />
an <strong>die</strong> Öffentlichkeit zu tragen.<br />
Gelungen ist das mit einfachen Infotafeln<br />
<strong>und</strong> interaktiven Objekten,<br />
<strong>die</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> das 46,6 quadratkilometergroße<br />
Gewässer aufgebaut<br />
wurden – unter anderem in den<br />
drei Naturschutzgebieten, <strong>die</strong> im<br />
Süden, Norden <strong>und</strong> Westen des<br />
Sees ausgewiesen sind. Insgesamt<br />
sind mehr als 20 <strong>die</strong>ser Objekte<br />
anzusteuern, wobei <strong>die</strong> jeweiligen<br />
Pfade zu den Tafeln nicht direkt<br />
miteinander verb<strong>und</strong>en sind.<br />
Gebietsbetreuer Christian Niederbichler<br />
kennt <strong>die</strong> dortige Tie<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
Pflanzenwelt aus dem Effeff.<br />
Unzählige Male schon hat er sich<br />
mit Fernglas <strong>und</strong> Spektiv auf den<br />
Weg gemacht, <strong>um</strong> Bestehendes<br />
zu beobachten, Neues zu entdecken<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong>s interessierten Führungsteilnehmern<br />
zu zeigen. So<br />
auch an <strong>die</strong>sem sonnigen Frühjahrsvormittag<br />
am südlichen Zipfel<br />
des Sees, nahe Vorderfischen.<br />
Alle paar Meter bleibt er stehen,<br />
horcht auf, blickt <strong>um</strong> sich,<br />
stellt sein auf einem Stativ<br />
befestigtes Fernrohr ab<br />
<strong>und</strong> dreht es hinein in das<br />
sandstrandfarbene Niedermoor.<br />
Niederbichler sucht nach dem Großen<br />
Brachvogel, dem Indikator für<br />
natürlichsten Lebensra<strong>um</strong>. „Wenn<br />
wir ihn schützen, schützen wir viele<br />
andere Arten auch“, sagt er.<br />
Anspruchsvoller Vogel<br />
als idealer Indikator<br />
Der Große Brachvogel gilt als sehr<br />
empfindlicher Vogel mit hohem<br />
Anspruch. Er braucht großen Lebensra<strong>um</strong><br />
mit freier Sicht, da er<br />
am Boden lebt <strong>und</strong> nistet, <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Feinde Fuchs, Marder, Dachs <strong>und</strong><br />
Wildschwein rechtzeitig erspähen<br />
muss. Außerdem stehen auf<br />
seiner Speisekarte ganz oben <strong>die</strong><br />
schleimigen Regenwürmer, <strong>die</strong><br />
allerdings nicht zu tief im Erdreich<br />
verschwinden sollten. „So wie im<br />
Niedermoor“, sagt Niederbichler,<br />
wo sich <strong>die</strong> Würmer meist unter<br />
der Oberfläche schlängeln <strong>und</strong><br />
der Große Brachvogel mit seinem<br />
langen Schnabel sprichwörtlich<br />
leichtes Spiel hat. Damit solch seltene<br />
Exemplare noch lange in der<br />
Ammersee-Gegend leben, sollte<br />
der Mensch mit größter<br />
Vorsicht an <strong>die</strong>se<br />
geschützten<br />
Gebiete herantreten. Querfeldein-<br />
Spaziergänger, freilaufende H<strong>und</strong>e,<br />
zu tief fliegende Ballone <strong>und</strong><br />
eine immer intensivere landwirtschaftliche<br />
Nutzung scheuchen<br />
<strong>die</strong> artenbedrohten Tiere auf <strong>und</strong><br />
vertreiben sie. „In manchen Fällen<br />
sogar für immer.“ Gerade deshalb<br />
wurde das Projekt „Ammerseepfad“<br />
ins Leben gerufen: <strong>um</strong> bei<br />
Einheimischen, Zugezogenen <strong>und</strong><br />
Besuchern Bewusstsein für Pflanzen<br />
<strong>und</strong> Tiere direkt vor unserer<br />
Haustüre zu schaffen. „Denn viele<br />
wissen gar nicht, was hier alles<br />
lebt <strong>und</strong> gedeiht“, sagt Niederbichler,<br />
der auch einen äußerst geschulten<br />
Blick für seltene Pflanzen<br />
hat. Z<strong>um</strong> Beispiel für den Stängellosen<br />
Enzian, ein klassischer Alpenschwemmling,<br />
dessen Samen<br />
von der reißenden<br />
Der Große Brachvogel<br />
gilt als ein sehr<br />
empfindlicher Vogel.<br />
Gebirgsammer hinunter z<strong>um</strong> Ammersee<br />
gespült wurde <strong>und</strong> aufblüht.<br />
Blaues Meer<br />
aus Bl<strong>um</strong>en<br />
Besonders schön sei außerdem<br />
<strong>die</strong> blaue Schwertlilie, <strong>die</strong> in manchen<br />
Frühjahren das Niedermoor<br />
regelrecht in ein blaues Meer verwandelt<br />
– <strong>und</strong> so manche Dame<br />
zu schier gräulicher Tat verleitete.<br />
Niederbichler erzählt von einer<br />
Anekdote früherer Tage, wonach<br />
sich eine Frau aus München extra<br />
mit dem Taxi an den Ammersee<br />
chauffieren ließ, <strong>um</strong> heimlich einen<br />
Strauß Schwertlilien zu pflücken.<br />
„Damals standen aber auch<br />
noch keine Tafeln mit dem Hinweis,<br />
dass <strong>die</strong>se Bl<strong>um</strong>e artenbedroht<br />
ist“, sagt Niederbichler mit<br />
breitem Grinsen im Gesicht, ehe<br />
er sein Fernrohr samt Stativ auf <strong>die</strong><br />
Schulter nimmt <strong>und</strong> weiter Richtung<br />
Seeufer marschiert.<br />
„Manchmal geht es hier zu wie<br />
im Regenwald“, sagt Niederbichler.<br />
Heute ist so ein Tag. Von Nah<br />
<strong>und</strong> Fern ertönen gefühlt tausend<br />
verschiedene Klänge, allesamt aus<br />
den Kehlen von Wasser- <strong>und</strong> Landvögeln.<br />
<strong>Das</strong> Brüllaffenartige sei der<br />
Kormoran. <strong>Das</strong> monotone Piepen<br />
der Zilpzalp. <strong>Das</strong> ächzende Gekreische<br />
<strong>die</strong> wildlebenden Graugänse.<br />
Niederbichler hört sie alle. Am<br />
Ufer angekommen sind <strong>die</strong> meisten<br />
dann auch zu sehen. Sogar ein<br />
Flußregenpfeiffer, ebenso artenbedroht<br />
wie der Große Brachvogel,<br />
t<strong>um</strong>melt sich am kiesigen Rande<br />
4 | tassilo
des Ammersees, wo sich auch andere<br />
Naturliebhaber samt Spektiv<br />
<strong>und</strong> Fernglas eingef<strong>und</strong>en haben.<br />
Direkt daneben stehen zwei <strong>die</strong>ser<br />
Schautafeln, <strong>die</strong> im Rahmen des<br />
Projekts aufgestellt wurden <strong>und</strong><br />
mit Eisvogel, Pirol, Krickente <strong>und</strong><br />
Schwarzmilan viele weitere Schönheiten<br />
des Ammersee-Gebiets zeigen.<br />
Viel Arbeit <strong>und</strong><br />
85 000 Euro Kosten<br />
Hinter den Tafeln steckt sehr viel<br />
Recherche, <strong>um</strong>fangreiches Texten,<br />
Grafiken erstellen, Fotos schießen,<br />
Schilder basteln <strong>und</strong> vieles mehr.<br />
Insgesamt hat das Projekt „Ammerseepfad“<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 85 000 Euro<br />
3 Schondorf<br />
4 Utting<br />
2 Eching<br />
am Ammersee<br />
5<br />
6 Riederau<br />
NSG<br />
Dießen<br />
1 Kottgeisering<br />
T1<br />
Raisting<br />
T2<br />
Ammersee<br />
Rott<br />
NSG<br />
7<br />
Am Naturbeobachtungsturm in Kottgeisering half eine 9. Klasse der<br />
Mädchenrealschule Dießen beim Bau eines begehbaren Schilfrohrs.<br />
gekostet, wobei <strong>r<strong>und</strong></strong> 50 000 Euro<br />
aus einem Fördertopf des Bayerischen<br />
Umweltministeri<strong>um</strong>s stammen.<br />
Die Projektbeteiligten <strong>und</strong><br />
mehrere weitere Förderer aus der<br />
Region haben <strong>die</strong> übrigen Kosten<br />
getragen. Geleitet wurde das ganze<br />
8<br />
NSG<br />
Amper<br />
12 Breitbrunn<br />
am Ammersee<br />
Ammer<br />
Inning<br />
am Ammersee<br />
Buch<br />
am Ammersee<br />
10 Aidenried<br />
9<br />
11 Herrsching<br />
am Ammersee<br />
Erling<br />
Vorderfischen<br />
Standorte Tafeln <strong>und</strong> Objekte: 1 Natur beobachtungsturm Kottgeisering, 2 Erholungsgelände Eching, 3 Dampfersteg<br />
Schondorf, 4 Uferstraße Utting südlich Bahnhof, 5 Rad weg Naturschutzgebiet Seeholz, 6 Dampfersteg Riederau,<br />
7 Radweg Raistinger Schleife, 8 Westlicher Ammerdamm <strong>und</strong> Binnensee, 9 Parkplatz Ammerbrücke bei Fischen,<br />
10 Aidenrieder Bucht <strong>und</strong> Uferweg südlich Herrsching, 11 Nördliche Seepromenade Herrsching, 12 Dampfersteg Breitbrunn.<br />
T1 Naturbeobachtungsturm Kottgeisering, T2 Naturbeobachtungsturm Dießen (beide nicht Teil des Projektes Ammerseepfad)<br />
Pähl<br />
vom freiberuflichen Förster Markus<br />
Blacek, der mit Niederbichler <strong>und</strong><br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 40 weiteren Personen <strong>und</strong><br />
Institutionen <strong>die</strong>se vom Bodensee<br />
stammende Vision <strong>um</strong>gesetzt hat.<br />
Aktiv mitgestaltet haben das Projekt<br />
auch mehrere Schulklassen,<br />
z<strong>um</strong> Beispiel eine Neunte der Dießener<br />
Mädchenrealschule, <strong>die</strong> sich<br />
mit der Biodiversität (biologische<br />
Vielfalt) am Ammersee jetzt bestens<br />
auskennen – <strong>und</strong> jede Menge<br />
Spaß am Entwerfen <strong>und</strong> Mitgestalten<br />
der interaktiven Objekte hatten.<br />
Deshalb wünschen sich Blacek <strong>und</strong><br />
Niederbichler künftig nicht nur regelmäßige<br />
Führungen für Erwachsene,<br />
<strong>die</strong> unter anderem im Rahmen<br />
von VHS-Kursen angeboten<br />
werden. Auch Schulklassen sollen<br />
in Zukunft regelmäßig an <strong>die</strong> gut<br />
20 verschiedenen Schautafeln an<br />
den zwölf verschiedenen Orten<br />
geführt werden, <strong>um</strong> das Gedeihen<br />
der Pflanzen, vor allem aber das<br />
Brüten, Schwimmen, Fliegen <strong>und</strong><br />
Kreischen der unzähligen Wasse<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
Landvögel mittels Fernglas<br />
ganz genau unter <strong>die</strong> Lupe zu nehmen.<br />
Insbesondere im Süden <strong>und</strong><br />
Norden (Ampermoos) des Ammersees,<br />
wo der Große Brachvogel<br />
derzeit seine Eier ausbrütet. js<br />
> > > INFORMATION<br />
Weitere Informationen <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
<strong>um</strong> das Großprojekt „Ammerseepfad“<br />
findet man online<br />
auf www.ammerseepfad.de<br />
FESTLICHER<br />
SOMMER<br />
in der<br />
Mitwirkende: Solisten, Chor der Stadt Schongau,<br />
Chor der Berufsfachschule für Musik Kr<strong>um</strong>bach, La Banda,<br />
Neue Süddeutsche Philharmonie, Leitung: Christoph Garbe<br />
Orchester der Stadt Schongau, Junges Ensemble<br />
Leitung: Kristina Kuzminskaite<br />
06. <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong> Basilika Altenstadt 19.00 Uhr<br />
Alte Musik in jungen Händen<br />
14. <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong> Stadtpfarrkirche M. Himmelfahrt Schongau 18.00 Uhr<br />
Alpenländische geistliche Volksmusik<br />
28. <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong> Ballenhaus Schongau 19.00 Uhr<br />
Ensemble Pathos: Männer <strong>und</strong> Frauen<br />
25. <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong> Wieskirche 19.00 Uhr<br />
J.S. Bach: BWV 82 „Ich habe genug“ BWV 158 „Der Friede sei mit Dir“<br />
J. Haydn: Missa in Angustiis „Nelsonmesse“<br />
09. Juli <strong>2017</strong> Wieskirche 19.00 Uhr<br />
L.v. Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-moll op.67 „Schicksal“<br />
F. Schubert: Messe in As D 678<br />
23. Juli <strong>2017</strong> Wieskirche 19.00 Uhr<br />
W.A. Mozart: Sinfonie Nr. 41 in C KV 551<br />
Rihards Dubra: Missa simplex<br />
W.A. Mozart: Litaniae Lauretanae B.M.V. KV 195 in D<br />
Förderverein Festlicher Sommer in der Wies e.V.<br />
Karten: www.wieskonzerte.de<br />
www.boeglmueller.com<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 5
Herzogsägmühle therapiert in DAV-Halle<br />
Über <strong>die</strong> Kletterwand<br />
zurück ins geordnete Leben<br />
Peißenberg I Tuncay, der Kräftigste<br />
in der Gruppe, tut sich sichtlich<br />
schwer beim Klettern. Aber er gibt<br />
nicht auf, möchte an <strong>die</strong>sem Freitagvormittag<br />
unbedingt <strong>die</strong>se eine<br />
Route bis ganz nach oben schaffen.<br />
Und? Er packt’s. Und alle lieben ihn<br />
dafür. Denn als er mit der rechten<br />
Hand über <strong>die</strong> in zehn Metern Höhe<br />
liegende Kante greift, applau<strong>die</strong>ren<br />
seine psychisch- <strong>und</strong> suchtkranken<br />
Mitstreiter voller Euphorie. Sie<br />
wissen: Diese Energieleistung ist<br />
für Tuncay ein weiterer wertvoller<br />
Schritt zurück in Richtung Normalität.<br />
„Kann es was schöneres geben?“,<br />
sagt in <strong>die</strong>sem Moment ein<br />
grinsender Stefan Jenuwein, 54,<br />
ausgebildeter Diplom-Sportlehrer<br />
(Sporthochschule Köln). Vor 25<br />
Jahren gründete er in Herzogsägmühle<br />
das Freizeit- <strong>und</strong> Bildungswerk.<br />
Seit <strong>r<strong>und</strong></strong> zehn Jahren fester<br />
Bestandteil des Programms: Therapie-Klettern.<br />
Diese siebenköpfige Gruppe <strong>um</strong><br />
Tuncay betreut er <strong>und</strong> ein bis zwei<br />
Helfer seit sieben Wochen, immer<br />
Freitagvormittag für vier St<strong>und</strong>en.<br />
Einige von ihnen sind straffällig,<br />
dürfen nur unter Bewährungsauflage<br />
in Herzogsägmühle <strong>und</strong> in<br />
der Halle klettern. „Wenn <strong>die</strong> sich<br />
draußen zufällig kennengelernt<br />
hätten <strong>und</strong> ohne Therapie als Clique<br />
unterwegs wären, könnte es<br />
leicht sein, dass ganz schnell bei<br />
irgendeiner Kleinigkeit <strong>die</strong> Fetzen<br />
fliegen“, sagt Jenuwein offen<br />
Genau hingesehen: Stefan Jenuwein<br />
(links) beobachtet seine<br />
Schützlinge an der Kletterwand.<br />
<strong>und</strong> ehrlich. Hier beim Klettern<br />
fehlt von aggressivem Verhalten<br />
jede Spur. Gegenseitiges Sichern,<br />
Anfeuern, Route aussuchen – das<br />
zeichnet <strong>die</strong> jungen Männer in der<br />
Peißenberger Kletterhalle aus. Inzwischen<br />
sogar ohne Hilfe ihres<br />
Trainers. „Die hier sind besonders<br />
stark“, sagt Jenuwein. Alle sieben<br />
haben über den Alpenverein den<br />
Vorstiegs-Schein (zweite Stufe des<br />
Kletterscheins) erfolgreich absolviert.<br />
<strong>Das</strong> heißt: Wer sich’s zutraut,<br />
darf mit seinem Partner ohne<br />
Lehrkraft <strong>die</strong> Wand bezwingen,<br />
beziehungsweise den anderen<br />
sichern. <strong>Das</strong> schweißt zusammen<br />
<strong>und</strong> schafft Vertrauen. Tugenden,<br />
<strong>die</strong> <strong>die</strong> Psychisch- <strong>und</strong> Suchtkranken<br />
auch im Leben abseits der<br />
Sporthalle ein gutes Stück voranbringen.<br />
Die effektivste Art zu<br />
therapieren<br />
Generell gibt es in Herzogsägmühle<br />
unzählige Formen der Therapie.<br />
Keine sei laut Jenuwein jedoch<br />
derart effektiv wie das Klettern.<br />
War<strong>um</strong>? Einerseits wird beim Klettern<br />
sehr Vieles abverlangt. An der<br />
6 | tassilo
Wechseln Sie zu uns!<br />
Gute Preise, guter Service<br />
Ansprechpartner vor Ort!<br />
Vor, während <strong>und</strong> nach dem Klettern wird das Erlebte gemeinsam besprochen.<br />
Wand Kraft, Kondition, Koordination,<br />
Mut, Konzentration <strong>und</strong> vollstes<br />
Vertrauen in denjenigen, der<br />
unten steht <strong>und</strong> sichert. Zugleich<br />
trägt der „Sicherer“ <strong>die</strong> volle Verantwortung<br />
für den in der Wand.<br />
Diese spezielle Form der Teamarbeit<br />
ist therapeutisch äußerst<br />
wertvoll.<br />
Dabei sehen <strong>die</strong> Klettertage mit<br />
Therapiegruppen – Jenuwein betreut<br />
neben psychisch <strong>und</strong> suchtkranken<br />
Menschen auch Klassen<br />
der Alfons-Brandl-Schule in Herzogsägmühle<br />
– nicht immer so<br />
spielerisch aus wie an <strong>die</strong>sem<br />
Freitag. Speziell der erste Tag ist<br />
für Klient <strong>und</strong> Therapeut eine echte<br />
Herausforderung. „Vor allem mit<br />
Sucht- oder psychisch Erkrankten,<br />
<strong>die</strong> meistens extrem viel Angst<br />
haben <strong>und</strong> niemandem vertrauen“,<br />
sagt Jenuwein. Tuncay beispielsweise<br />
habe sich am Anfang<br />
überhaupt nicht an <strong>die</strong> Wand getraut.<br />
Heute, nur sieben Einheiten<br />
später, klettert er im Vorstieg bis<br />
nach ganz oben. „<strong>Das</strong> ist wirklich<br />
genial.“ Dahinter steckt ein behutsamer<br />
Aufbau über insgesamt<br />
zehn Einheiten – <strong>und</strong> mit Peißenberg<br />
<strong>die</strong> dafür perfekte Kletterhalle,<br />
<strong>die</strong> Jenuwein <strong>und</strong> Team für faire<br />
20 Euro pro Gruppe <strong>und</strong> <strong>die</strong>se vier<br />
St<strong>und</strong>en nutzen dürfen.<br />
Obwohl es in Herzogsägmühle<br />
selbst eine gern genutzte Kletterhalle<br />
gibt? In der Tat. Die allerdings<br />
ist mit größtenteils glatten Wänden<br />
ausgestattet, <strong>die</strong> insbesondere für<br />
Anfänger wesentlich schwieriger<br />
zu bewältigen sind. Die große<br />
Wand in Peißenberg dagegen hat<br />
zwei essentielle Vorteile. Erstens:<br />
In <strong>die</strong> Wand sind starke Profile wie<br />
Wölbungen, Einkerbungen <strong>und</strong> Mini-Stufen<br />
eingearbeitet, das erweitert<br />
neben den eigentlichen Griffen<br />
<strong>die</strong> Tritt- <strong>und</strong> Haltemöglichkeiten.<br />
Und zweitens: Die komplette Wand<br />
lässt sich mittels Elektro-Motor in<br />
ihrer Steilheit verstellen. Heißt: Für<br />
<strong>die</strong> absoluten Anfänger fährt Jenuwein<br />
<strong>die</strong> Wand einige (Zenti-)Meter<br />
ins Ra<strong>um</strong>innere, wodurch das<br />
Steilwand-Klettern plötzlich z<strong>um</strong><br />
Kraxeln wird. <strong>Das</strong> erleichtert das<br />
Herantasten ans klassische Seil-<br />
Klettern ungemein.<br />
Über das Erlebte<br />
sprechen<br />
Nicht nur Tuncay hat <strong>die</strong>se Vereinfachung<br />
geholfen, den inneren<br />
Schweineh<strong>und</strong> im Rahmen<br />
der ersten Einheiten erfolgreich<br />
zu überwinden. <strong>Das</strong> spiegelt sich<br />
auch in den Aussagen im Rahmen<br />
regelmäßiger Zwischen<strong>r<strong>und</strong></strong>en<br />
wieder. Vor, zur Halbzeit <strong>und</strong> nach<br />
dem Klettern setzen sich Jenuwein<br />
<strong>und</strong> seine Klienten im Kreis zusammen<br />
<strong>und</strong> sprechen über das eben<br />
Erlebte, ziehen Vergleiche mit vorherigen<br />
Einheiten <strong>und</strong> auch mit<br />
dem wahren Leben „da draußen“.<br />
Zuallererst möchte Jenuwein wissen,<br />
wie es den jungen Männern<br />
geht. „Viele haben eine schlechte<br />
Nacht gehabt, sind oft ganz anders<br />
drauf als beim letzten Mal.“ Dann<br />
verlangt er einen Blick zurück auf<br />
<strong>die</strong> vorherige Einheit <strong>und</strong> spricht<br />
darüber, wie <strong>die</strong> bevorstehende<br />
angegangen wird. Dabei geht es<br />
auch <strong>um</strong> klare Zielsetzungen, z<strong>um</strong><br />
Beispiel welche Route in welcher<br />
Form bezwungen wird.<br />
Die meisten haben ihr Kletterziel<br />
bereits nach den ersten zwei<br />
St<strong>und</strong>en erreicht. „Ich bin sehr zufrieden“,<br />
so <strong>die</strong> häufigste Antwort<br />
bei der Zwischen<strong>r<strong>und</strong></strong>e. Dazu gehört<br />
auch David, der abschließend<br />
preisgibt: „Als ich heute Morgen<br />
aufgestanden bin, hatte ich überhaupt<br />
keinen Bock auf Klettern.<br />
Jetzt bin ich doch wieder vier Routen<br />
hoch. <strong>Das</strong> fühlt sich richtig gut<br />
an.“ David <strong>und</strong> <strong>die</strong> anderen sind<br />
glücklich <strong>und</strong> zufrieden, haben<br />
ein breites Grinsen im Gesicht.<br />
<strong>Das</strong> vergeht ihnen auch nicht, als<br />
sie Seilschaft, Kletterschuhe <strong>und</strong><br />
-gurte ordentlich in ihre Kisten<br />
packen <strong>und</strong> in <strong>die</strong> Busse tragen.<br />
Gemeinsames Aufrä<strong>um</strong>en ist auch<br />
ein äußerst wichtiger Teil des<br />
Therapie-Kletterns – <strong>und</strong> für das<br />
wahre Leben „da draußen“. js<br />
Arbeitspreis<br />
25,50 ct/kWh<br />
*Näheres:<br />
www.stawm.de<br />
Wechseln Sie zu uns!<br />
Gute Preise, guter Service<br />
Ansprechpartner vor Ort!<br />
Arbeitspreis<br />
4,5 ct/kWh<br />
*Näheres:<br />
www.stawm.de<br />
Immer<br />
noch<br />
günstig!<br />
Jetzt noch<br />
günstiger!<br />
Stadtwerke <strong>Weilheim</strong> i.OB Energie GmbH<br />
Stadtwerkestraße 1, 82362 <strong>Weilheim</strong> i.OB<br />
www.oberland-strom.de<br />
Stadtwerke <strong>Weilheim</strong> i.OB Energie GmbH<br />
Stadtwerkestraße 1, 82362 <strong>Weilheim</strong> i.OB<br />
www.oberland-gas.de<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 7
WIR BILDEN AUS!<br />
ab September <strong>2017</strong><br />
in den Berufen HoFa, ReFa, Koch/Köchin,<br />
Hotel- <strong>und</strong> Veranstaltungskaufmann/-kauffrau<br />
Tutzinger Fischerhochzeit Anfang Juli<br />
Eine berührende Geschichte<br />
„DER COUNTDOWN LÄUFT“<br />
Die Fertigstellung der neuen Seegastronomie in der Marina<br />
Bernried geht in den Endspurt.<br />
AB SOFORT WIEDER TÄGLICH FÜR SIE GEÖFFNET:<br />
Seerestaurant <strong>und</strong> Kaminrestaurant<br />
Bar <strong>und</strong> Private Dining Rooms<br />
Nehmen Sie Ihren Logenplatz direkt am See ein – bei schönem<br />
Wetter selbstverständlich im Freien.<br />
Jeden Sonntag Brunch ab 11 Uhr <strong>und</strong><br />
jeden letzten Sonntag im Monat Eventbrunch mit Livemusik<br />
Alle aktuellen Informationen auf unserer Facebookseite <strong>und</strong><br />
unter www.marina-seerestaurant.de<br />
Tutzing I Vor etwa 200 Jahren entflammte<br />
in Tutzing ein Streit zwischen<br />
Hoffischer Gröber <strong>und</strong> dem<br />
Schlossherren Graf von Vieregg. Die<br />
Folge war, dass der Graf dafür sorgte,<br />
dass Gröbers einziger Sohn Michael,<br />
obwohl er als Hoffischersohn<br />
nicht z<strong>um</strong> Heer hätte gemusst, doch<br />
eingezogen <strong>und</strong> nach Russland geschickt<br />
wurde. Nach Kriegsende<br />
kehrten <strong>die</strong> Überlebenden heim –<br />
ohne Michael. Eltern <strong>und</strong> viele Tutzinger<br />
betrauerten den vermeintlichen<br />
Tod. Ebenso wie Veronika<br />
Bierbichler, Tochter eines Fischermeisters,<br />
<strong>die</strong> Michaels Avancen<br />
bis dato ignoriert hatte. Nachdem<br />
Michael wider Erwarten doch<br />
noch zurück in <strong>die</strong> Heimat kehrte,<br />
war <strong>die</strong> Freude im Dorf <strong>und</strong> auch<br />
bei Veronika groß. Sie <strong>und</strong> Michael<br />
werden heiraten – das war alsbald<br />
klar. Am Tag der Fischerhochzeit<br />
kamen Verwandte, Bekannte <strong>und</strong><br />
Kameraden nach Tutzing. Sogar<br />
der Graf, berührt von Michaels Geschichte,<br />
kam <strong>und</strong> versöhnte sich<br />
mit dem alten Gröber. Der Dorffriede<br />
war wieder hergestellt.<br />
Erstmals wurde <strong>die</strong> Fischerhochzeit<br />
1929 mit vielen Darstellern aus<br />
dem Ort aufgeführt. 1935 wurde<br />
sie mit Begeisterung wiederholt,<br />
eine dritte Aufführung folgte 1953.<br />
Im Jahr 1975 belebte <strong>die</strong> Gemeinde<br />
zusammen mit dem Heimat- <strong>und</strong><br />
Volkstrachtenverein „Tutzinger Gilde“<br />
<strong>und</strong> traditionsbewussten Familien<br />
das historische Spiel, das<br />
an <strong>die</strong> Ursprünge des Ortes als Fischersiedlung<br />
anknüpft, neu. Seitdem<br />
wird <strong>die</strong> Fischerhochzeit alle<br />
fünf Jahre gefeiert. <strong>Das</strong> Drehbuch<br />
stammt vom Heimatpfleger Josefranz<br />
Dr<strong>um</strong>mer (1887 - 1959). Besonders<br />
macht <strong>die</strong> Fischerhochzeit,<br />
dass alle Akteure Tutzinger Bürger<br />
sind <strong>und</strong> das Brautpaar von einem<br />
alten Fischergeschlecht abstammen<br />
muss.<br />
Hochzeit, Bayern 1-Band<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Bananafishbones<br />
Gefeiert wird also auch <strong>die</strong>ses Jahr,<br />
passend z<strong>um</strong> 1275. Geburtstag<br />
der Gemeinde Tutzing. <strong>Das</strong> erste<br />
Juliwochenende steht ganz im<br />
Zeichen der Fischerhochzeit. Der<br />
Samstag beginnt <strong>um</strong> 8 Uhr mit<br />
dem Hochzeitslader, der durch das<br />
Ortszentr<strong>um</strong> zieht. Um 18.30 Uhr<br />
folgen Polterabend <strong>und</strong> Tanz im<br />
Festzelt beim Rathaus, ehe gegen<br />
23 Uhr der Nachtwächter auftritt.<br />
Sonntag weckt das Böllerschießen<br />
morgens <strong>um</strong> 6 Uhr <strong>die</strong> Tutzinger<br />
Bürger. Der Empfang der Hochzeitsgäste<br />
vor dem „Gröberhof“<br />
ist für 8.30 Uhr geplant, dem sich<br />
ein Gottes<strong>die</strong>nst in der St. Josephskirche<br />
<strong>und</strong> der Zug z<strong>um</strong> Schloss<br />
anschließt. Um 11.45 Uhr beginnt<br />
der Höhepunkt des Wochenendes:<br />
<strong>die</strong> Trauungszeremonie. Ein Festzug<br />
durch den Ort, Tänze im Festzelt,<br />
das Brautverziehen <strong>und</strong> das<br />
Abdanken gegen 19 Uhr <strong>r<strong>und</strong></strong>en<br />
<strong>die</strong> Festlichkeiten ab. Im Zelt darf<br />
noch bis 24 Uhr <strong>die</strong> Vermählung<br />
gefeiert werden. Auch <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong><br />
das Fischerhochzeits-Wochenende<br />
wird in Tutzing einiges los sein:<br />
So spielt z<strong>um</strong> Auftakt der Festwoche<br />
am Donnerstag, 29 <strong>Juni</strong>, <strong>die</strong><br />
Bayern 1-Band im Zelt am Rathausfestplatz.<br />
Beginn ist <strong>um</strong> 20.30<br />
Uhr, der Eintritt ist frei. Am Freitag,<br />
30. <strong>Juni</strong>, folgt an gleichem Ort ein<br />
Auftritt der „Bananafishbones“.<br />
Einlass ist <strong>um</strong> 18 Uhr, Beginn <strong>um</strong><br />
20.30 Uhr. Tickets gibt es für 14<br />
Euro (zzgl. Vorverkaufsgebühr) im<br />
Vorverkauf in der Gemeindebücherei,<br />
bei den Buchhandlungen<br />
Held <strong>und</strong> Eselsohr, bei der Gästeinformation<br />
im Vetterlhaus sowie<br />
bei Eventim oder Online (www.<br />
bee-veranstaltung.de). An der<br />
Abendkasse kosten <strong>die</strong> Karten 17<br />
Euro. Im Anschluss an <strong>die</strong> Fischerhochzeit<br />
von Montag, 3. Juli bis<br />
Mittwoch, 5. Juli, sind zudem politische<br />
Abendveranstaltungen geplant.<br />
Weitere Informationen, auch<br />
das detaillierte Programm zur Fischerhochzeit,<br />
gibt es im Internet<br />
(www.tutzing.de).<br />
tis<br />
Marina Bernried GmbH • Am Yachthafen 1-15 • 82347 Bernried am Starnberger See<br />
T +49 (0) 8158 932 0 • F +49 (0) 8158 7117 • www.marina-bernried.de<br />
8 | tassilo
Auf der Roten Couch<br />
Die Expeditionsleiter der Kliniken<br />
Im weißen Kittel auf der Roten Couch:<br />
Die beiden Ärztlichen Direktoren Prof. Dr. Andreas Knez vom Krankenhaus <strong>Weilheim</strong><br />
(links) <strong>und</strong> sein Kollege Dr. Wilhelm Fischer von der Schongauer Klinik.<br />
Foto: Johann Jilka<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 9
<strong>Weilheim</strong>-Schongau | Sie sind so<br />
etwas wie <strong>die</strong> Sprecher der Chefärzte,<br />
im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e der kompletten<br />
Belegschaft eines Krankenhauses:<br />
Ärztliche Direktoren. Während bei<br />
großen Universitätskliniken <strong>die</strong>ser<br />
Posten häufig ein eigenständiger<br />
ist, erfüllt in kleineren Häusern ein<br />
Chefarzt <strong>die</strong>se verantwortungsvolle<br />
Aufgabe ehrenamtlich. Dr. Wilhelm<br />
Fischer war 31 Jahre lang Chefarzt<br />
in Peißenberg <strong>und</strong> wechselte nach<br />
der Schließung der dortigen Klinik<br />
als Ärztlicher Direktor nach Schongau,<br />
„<strong>um</strong> dort etwas aufzubauen“.<br />
Obwohl er bereits im Rentenalter<br />
ist, lässt er seine Mitarbeiter nicht<br />
im Stich. Gemeinsam mit seinem<br />
<strong>Weilheim</strong>er Pendant, Prof. Dr. Andreas<br />
Knez – nicht weniger sportlich<br />
aktiv – haben wir ihn z<strong>um</strong> großen<br />
Gespräch auf <strong>die</strong> „Rote Couch“<br />
gebeten. Dort geben <strong>die</strong> heimatverb<strong>und</strong>enen<br />
Ärzte einen Einblick<br />
in <strong>die</strong> Tätigkeiten des Ärztlichen Direktors<br />
<strong>und</strong> machen sich Gedanken,<br />
wie <strong>die</strong> Zukunft <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Krankenhaus<br />
GmbH aussehen kann.<br />
Dr. Fischer, Prof. Dr. Knez, was ist<br />
<strong>die</strong> Aufgabe eines Ärztlichen Direktors?<br />
Dr. Wilhelm Fischer: Die Aufgabe<br />
beinhaltet <strong>die</strong> Koordination aller<br />
möglichen Projekte, vor allem<br />
was den ärztlichen Bereich betrifft.<br />
Überhaupt <strong>die</strong> ärztliche Organisation<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Zusammenarbeit der<br />
Abteilungen. <strong>Das</strong> hat so manche<br />
Konferenz zur Folge.<br />
Trifft man Sie dadurch häufi ger im<br />
Büro als im OP-Saal?<br />
Prof. Dr. Andreas Knez: <strong>Das</strong> kann<br />
man so nicht sagen. Die Patientenversorgung<br />
steht natürlich im Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong>.<br />
Der Ärztliche Direktor<br />
ist Sprecher der Ärzteschaft, der<br />
Chefärzte <strong>und</strong> ist insofern Partner<br />
des Geschäftsführers hinsichtlich<br />
der strategischen Ausrichtung. Ein<br />
Geschäftsführer sieht viele Dinge<br />
anders als <strong>die</strong> Doktoren <strong>und</strong> so ist<br />
es hilfreich, wenn verschiedene<br />
Perspektiven zusammenkommen.<br />
10 | tassilo<br />
Sie wurden beide vom Aufsichtsrat<br />
„berufen“. Welche Voraussetzungen<br />
muss man mitbringen, <strong>um</strong><br />
Ärztlicher Direktor zu werden?<br />
Knez: Man muss Chefarzt sein,<br />
dessen Aufgabe schon damit verb<strong>und</strong>en<br />
ist, Leitungsfunktionen<br />
zu übernehmen. Was wir immer<br />
mehr dazulernen mussten, sind<br />
betriebswirtschaftliche Aspekte,<br />
mit denen wir uns früher als Mediziner<br />
nicht in der Form auseinandergesetzt<br />
haben. Basisfallwert,<br />
Vergütung, Deckelung des Budgets,<br />
betriebswirtschaftliche Kennzahlen,<br />
Defizite – wo will man hin,<br />
was gleicht man aus? Fragen, <strong>die</strong><br />
immer wichtiger werden.<br />
Der Beruf des Chefarztes ist für viele<br />
ein Kindheitstra<strong>um</strong>. War das bei<br />
Ihnen auch der Fall?<br />
Knez: Ja, absolut. Bei mir hat sich<br />
das während meines Zivil<strong>die</strong>nstes<br />
ergeben. Ich wollte immer gerne<br />
mit Menschen arbeiten <strong>und</strong> im<br />
medizinischen Bereich tätig sein.<br />
Daher ist es mein Berufstra<strong>um</strong>.<br />
Fischer: Ich hatte ein paar Vorbilder,<br />
bei denen ich sagen konnte:<br />
Ja, damit kann ich was anfangen.<br />
Der Chefarztposten stand dabei<br />
noch nicht im Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong>. Aber<br />
der Beruf des Arztes war für mich<br />
ungefähr mit dem Abitur klar <strong>und</strong><br />
ist bis heute mein Tra<strong>um</strong>beruf,<br />
auch wenn <strong>die</strong> Bürokratie uns einiges<br />
abverlangt.<br />
Prof. Dr. Knez, Sie sind seit 2007 in<br />
<strong>Weilheim</strong>, seit 2009 dort Ärztlicher<br />
Direktor. Wo liegen <strong>die</strong> Stärken des<br />
<strong>Weilheim</strong>er Krankenhauses?<br />
Knez: Wir können eine wirklich<br />
gute Medizin anbieten, <strong>die</strong> sich<br />
vor niemandem – auch vor den<br />
großen Häusern – verstecken<br />
muss. Sympathisch sind <strong>die</strong> kurzen<br />
Dienstwege. Wir kennen uns<br />
alle: <strong>die</strong> Pflege, <strong>die</strong> Reinigungskräfte,<br />
<strong>die</strong> Leute an der Pforte, <strong>die</strong><br />
Nothilfe. <strong>Das</strong> finde ich ganz wichtig,<br />
weil der Patient das spürt. Mir<br />
gefällt <strong>die</strong>ses kleine, beschützte<br />
Umfeld.<br />
Und <strong>die</strong> Schwächen?<br />
Knez: Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> des Altbaus gibt es<br />
einfach eine Limitation des Komforts<br />
für den Patienten. Außerdem<br />
hätten wir gerne mehr Betten.<br />
Wir wollen ein 200-Betten-Haus<br />
werden, derzeit sind wir bei 160.<br />
Was wir uns wünschen – <strong>und</strong> das<br />
wird <strong>die</strong>ses Jahr noch entstehen –<br />
ist eine Akutgeriatrie. Persönlich<br />
wünsche ich mir, dass wir auch<br />
Palliativ-Betten dazu bekommen.<br />
Prof. Dr. Knez, Sie haben in <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>die</strong> 24-St<strong>und</strong>en Herzkatheterbereitschaft<br />
aufgebaut. Wie hat sich<br />
<strong>die</strong> Abteilung seither entwickelt?<br />
Knez: Sie hat sich sehr gut etabliert.<br />
Wir machen im Jahr mit den<br />
Kardiologen im Landkreis zusammen<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 1 200 Katheter-Untersuchungen.<br />
Bei den Interventionen<br />
schwankt <strong>die</strong> Zahl immer, wobei<br />
sicherlich mehr als 50 Prozent<br />
Eingriffe mit Stentimplantationen<br />
sind. Für <strong>die</strong> Bevölkerung war<br />
<strong>die</strong> schnelle, wohnortnahe Versorgung<br />
– zu jeder Tages- <strong>und</strong><br />
Nachtzeit ist ein Kardiologe vor<br />
Ort – sicher ein großer Zugewinn.<br />
So konnten wir schon einige Leben<br />
retten.<br />
Ärzte sind keine Maschinen, tragen<br />
aber eine wahnsinnige Verantwortung<br />
<strong>und</strong> stehen unter enormen<br />
Druck. Wie geht man damit <strong>um</strong>?<br />
Knez: Ja, das stimmt. Je länger<br />
ich <strong>die</strong> „Katheterei“ mache, desto<br />
vorsichtiger werde ich, weil ich<br />
einfach schon viele Dinge gesehen<br />
habe. Sobald ich allerdings im<br />
OP bin, bin ich hochkonzentriert.<br />
Dann spüre ich den Druck nicht so<br />
sehr wie hinterher.<br />
Wie gleichen Sie <strong>die</strong>sen Alltagsstress<br />
aus?<br />
Knez: Ich gehe sehr gerne in <strong>die</strong><br />
Berge, auch Skitouren. Zwar nicht<br />
so extrem wie Dr. Fischer unterwegs<br />
war, aber auch leidenschaftlich.<br />
Und ich radel sehr gerne,<br />
wenn es geht, einmal <strong>die</strong> Woche<br />
auf den Hohenpeißenberg. Hier
iologisch wirksam durch Auszüge der<br />
Ölessenzen von Zitrone, Lavendel <strong>und</strong> Eukalyptus<br />
Bürokratie statt OP: Verwaltungsarbeiten stehen bei Ärztlichen Direktoren auf der Tagesordnung.<br />
komme ich am meisten zur Ruhe.<br />
Ein neues Hobby ist das Kajakfahren.<br />
Auf dem Ammersee unterwegs<br />
zu sein, auch in der kalten<br />
Jahreszeit, das entspannt <strong>und</strong> tut<br />
meiner Seele gut.<br />
Fischer: Wir sind ja beide begeisterte<br />
Radler <strong>und</strong> fahren, so weit<br />
wie möglich, jeden Tag damit zur<br />
Arbeit.<br />
Dr. Fischer, Sie sind ausgewiesener<br />
Experte für Herzschrittmacher. Was<br />
ist einfacher, eine Herz-OP oder<br />
eine Expedition z<strong>um</strong> 6 190 Meter<br />
hohen Mount McKinley?<br />
Fischer: Eine schwierige Frage.<br />
Obwohl ich eine Herzschrittmacher-OP<br />
gewöhnt bin, geht es mir<br />
ebenso wie Prof. Dr. Knez. Vor jeder<br />
Operation empfinde ich es als<br />
Herausforderung. Die Expedition<br />
z<strong>um</strong> Mount McKinley war da etwas<br />
ganz anderes. Es ist entspannend,<br />
als Gegenpol z<strong>um</strong> Alltag in <strong>die</strong><br />
Welt rauszugehen ...<br />
... was meinen Sie mit „in <strong>die</strong> Welt<br />
rausgehen“?<br />
Fischer: Ich bin durch <strong>die</strong> Sahara<br />
gefahren, durch den Dschungel<br />
gegangen, habe bei der B<strong>und</strong>eswehr<br />
einen Taucherarztlehrgang<br />
gemacht, war bei den Gebirgspionieren<br />
<strong>und</strong> bin mal <strong>die</strong><br />
Carstensz-Pyramide in Neuguinea<br />
hochgeklettert <strong>und</strong> habe sogar<br />
den Stamm der ehemaligen Kannibalen<br />
kennengelernt. <strong>Das</strong> sind<br />
so Erfahrungen, da denkt man<br />
weniger an <strong>die</strong> Alltagssorgen. Hier<br />
merkt man auch, wie klein manche<br />
unserer hausgemachten Probleme<br />
gegenüber dem sind, was<br />
es in der Welt gibt. Hier in Schongau<br />
sind wir Gelbfieberimpfstelle.<br />
Die Geschichten <strong>die</strong>ser Reisenden<br />
interessieren mich immer sehr,<br />
gleichzeitig kann ich ihnen ein<br />
paar medizinische Reisetipps mit<br />
auf den Weg geben.<br />
Wie kam es zur Leidenschaft Bergsteigen?<br />
Fischer: Seit meiner Kindheit bin<br />
ich beim Alpenverein, auch meine<br />
Eltern waren schon dabei. Ich war<br />
immer gerne in den Bergen. Als<br />
ich dann <strong>um</strong> <strong>die</strong> 50 Jahre war, hab<br />
ich mir gesagt, dass ich ein bisschen<br />
mehr Sport machen müsste.<br />
Auch weil ich mit dem Lehrbücher-Schreiben<br />
sehr an den Computer<br />
gefesselt war, besonders in<br />
den Nächten. Damals hatte ich zu<br />
wenig Ausgleich <strong>und</strong> mir gesagt:<br />
„Jetzt wird es Zeit, dass du dir ein<br />
Ziel suchst, bevor du einrostest.“<br />
Prof. Dr. Knez, als Professor kooperieren<br />
Sie mit der LMU-München.<br />
Wie sieht Ihre Lehrtätigkeit aus?<br />
Knez: Ich bin pro Semester immer<br />
vier bis fünf Wochen mit je einer<br />
Vorlesung in Großhadern eingespannt.<br />
Zudem sind wir in <strong>Weilheim</strong><br />
Lehrkrankenhaus <strong>und</strong> damit<br />
verpflichtet, Studenten in ihrem<br />
praktischen Jahr weiterzubilden.<br />
<strong>Das</strong> macht unglaublich viel Spaß<br />
<strong>und</strong> ist hochmotivierend für mich,<br />
aber auch für <strong>die</strong> Assistenten, <strong>die</strong><br />
so gefordert sind, ihr Wissen weiterzugeben.<br />
Was macht mehr Spaß, lehren oder<br />
operieren?<br />
Knez: Es ist zwar völlig verschieden,<br />
aber beides macht sehr viel<br />
Spaß. Es ist schon etwas sehr<br />
Befriedigendes, wenn man etwas<br />
weitergibt <strong>und</strong> das auf fruchtbaren<br />
Boden fällt. Gerade wenn sich Studenten<br />
nach dem praktischen Jahr<br />
melden <strong>und</strong> sagen: „Ich konnte<br />
viel von meiner Zeit in <strong>Weilheim</strong><br />
für <strong>die</strong> Prüfung nutzen.“ <strong>Das</strong> gibt<br />
einem das Gefühl, auf dem richtigen<br />
Weg zu sein.<br />
Ein schwer kranker Patient kommt<br />
in <strong>die</strong> Klinik <strong>und</strong> Sie als fremde<br />
Person behandeln ihn. Wie baut<br />
man hier ein Vertrauensverhältnis<br />
auf?<br />
Fischer: Ich glaube, <strong>die</strong> Erfahrung<br />
<strong>und</strong> auch <strong>die</strong> Einstellung helfen einem<br />
da sehr. Und wenn man den<br />
ärztlichen Beruf mit Begeisterung<br />
ausübt, geht man ohnehin ganz<br />
anders heran. Mit Zuwendung<br />
lässt sich manchmal wesentlich<br />
mehr erreichen als mit Tabletten.<br />
Wir sind ja auch beide bayerische<br />
Urgewächse <strong>und</strong> kennen den bestimmten<br />
Schlag der Leute. <strong>Das</strong><br />
erleichtert das Reden.<br />
Knez: Wir mögen <strong>die</strong> Leute ja<br />
auch. Ich glaube, das wichtigste<br />
ist: ernst nehmen <strong>und</strong> Empathie.<br />
Den Patienten das Gefühl geben,<br />
dass wir sie verstehen, sie aber<br />
auch in ihrer Persönlichkeit belassen.<br />
Wir sind nicht <strong>die</strong> Schlaueren,<br />
<strong>und</strong> das spüren <strong>die</strong> Patienten. Ich<br />
mag <strong>die</strong> Bevölkerung hier. Die<br />
Leute sind geraderaus <strong>und</strong> sagen,<br />
was sie wollen. Und <strong>die</strong> Zeit der<br />
Bevorm<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> des „weißen<br />
Gottes“ ist ohnehin vorbei. <strong>Das</strong> ist<br />
auch gut so.<br />
Sie sind beide sehr heimatverb<strong>und</strong>en.<br />
Hatten Sie nie den Drang, etwas<br />
anderes zu sehen?<br />
Fischer: Ich bin geborener Hohenpeißenberger,<br />
war aber auch lange<br />
Zeit weg. Bevor ich 1984 nach<br />
Peißenberg kam, war ich im Rosenheimer<br />
Krankenhaus, in Haag<br />
bei Wasserburg, bei der B<strong>und</strong>eswehr<br />
als Truppenarzt im Erdbebeneinsatz<br />
in Friaul. <strong>Das</strong> waren<br />
z<strong>um</strong> Teil sehr abenteuerliche<br />
Wege, <strong>die</strong> ich gerne beschritten<br />
habe. Aber ehrlich gesagt bin ich<br />
sehr gerne zuhause, weil es hier<br />
ausgesprochen schön ist.<br />
Knez: Ich bin in München geboren,<br />
<strong>und</strong> eines war für mich immer<br />
klar: Aus Bayern will ich auf<br />
keinen Fall weg. Als ich in jungen<br />
Jahren in Großhadern tätig war<br />
<strong>und</strong> mal am <strong>Weilheim</strong>er Krankenhaus<br />
vorbeigefahren bin, habe<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 11<br />
Zirbenholzbett<br />
+ ProNatura Schlafsysteme<br />
Schlafen mit Wohlgefühl<br />
<strong>Das</strong> sagen <strong>die</strong> unabhängigen Therapeuten<br />
<strong>und</strong> Rückenexper-ten des<br />
IGR über das biologische Schlafsystem<br />
von ProNatura:<br />
<strong>Das</strong> biologische Schlafsystem<br />
von ProNatura<br />
<br />
fähigkeit für den Rücken<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
ProNatura-Schlafberater:<br />
86956 Schongau<br />
Weinstraße 3–5<br />
Tel. 08861-2695<br />
www.pronatura-voelk.de<br />
Öffnungszeiten:<br />
Do. Fr. 10-12+14-18:00h
ich gedacht: „Hoffentlich muss<br />
ich hier niemals hin.“ Ich kannte<br />
es schlicht nicht. Letztlich habe<br />
ich es meinem Vorgänger Dr.<br />
Kment zu verdanken, dass er mir<br />
<strong>die</strong>se Chance gegeben hat. Ich bin<br />
sehr glücklich hier, besser geht’s<br />
nicht.<br />
Die Entwicklung ländlicher Krankenhäuser<br />
ist seit gera<strong>um</strong>er Zeit<br />
schwierig. Wo sehen Sie <strong>die</strong> Krankenhaus<br />
GmbH in Zukunft?<br />
Knez: Ich glaube, dass unsere<br />
Krankenhäuser als G<strong>r<strong>und</strong></strong>- <strong>und</strong><br />
Regelversorger hohes Potential<br />
haben. Wir bieten eine breite<br />
medizinische Versorgung mit<br />
Notfallversorgung, aber auch<br />
spezialisierter Medizin an. Wir<br />
können viele Patienten auf hohem<br />
fachärztlichen Niveau versorgen,<br />
so müssen sie sich nicht auf den<br />
Weg nach München machen. <strong>Das</strong><br />
ist unser Potential, was man auch<br />
rüberbringen muss. Ich sehe unsere<br />
Stärke in der wohnortnahen<br />
Versorgung. Wenn das noch ergänzt<br />
wird mit einem allgemeinen<br />
Konzept, mit Altersmedizin, mit<br />
Palliativmedizin, dann sehe ich auf<br />
jeden Fall eine Chance, dass solche<br />
Häuser überleben. Sie müssen<br />
Geld ver<strong>die</strong>nen, das ist klar. Aber<br />
sie müssen auch Sachen anbieten,<br />
mit denen man kein Geld ver<strong>die</strong>nt.<br />
Unsere Aufgabe ist es, für unsere<br />
Bevölkerung, <strong>die</strong> ja auch immer<br />
älter wird, eine medizinische Versorgung<br />
zu gewährleisten.<br />
Ist <strong>die</strong> Umsetzung realistisch?<br />
Knez: <strong>Das</strong> muss letztlich <strong>die</strong> Politik<br />
entscheiden, was eine wohnortnahe<br />
Versorgung wert ist. Ich finde,<br />
Ges<strong>und</strong>heit ist unser größtes Gut.<br />
Und für mich ist es ganz wichtig,<br />
dass <strong>die</strong> Leute, auch <strong>die</strong> Angehörigen,<br />
nicht weit fahren müssen,<br />
denn das trägt zur Ges<strong>und</strong>ung bei.<br />
Es gibt ja <strong>die</strong> Diskussion, dass viele<br />
sagen, man müsste 50 Prozent<br />
der Kliniken schließen <strong>und</strong> dann<br />
riesengroße Schwerpunkt-Krankenhäuser<br />
errichten, wie es sie<br />
12 | tassilo<br />
in andern Ländern gibt. Vielleicht<br />
ist es aus ökonomischer Sicht sogar<br />
sinnvoll. Wir haben ein hochentwickeltes<br />
Ges<strong>und</strong>heitssystem,<br />
sektorale Grenzen, ambulant <strong>und</strong><br />
stationär getrennt. <strong>Das</strong> müsste<br />
man jetzt eigentlich zurückentwickeln.<br />
Aber wie soll das gehen?<br />
Ich kann es nicht abschätzen,<br />
aber wir bekommen derzeit eine<br />
unglaubliche Unterstützung aus<br />
der Politik, <strong>die</strong> das genauso sieht.<br />
Ich bin absolut dafür, dass wir<br />
ökonomisch denken, da kommen<br />
wir auch gar nicht dr<strong>um</strong> her<strong>um</strong>.<br />
Nichtsdestotrotz muss eine klare<br />
Ansage kommen, was uns eine<br />
wohnortnahe Versorgung wert<br />
ist. Ich kann mich an einen tollen<br />
Satz des Alt-Landrats Luitpold<br />
Braun erinnern, der zu mir gesagt<br />
hat: „Wissen Sie Herr Knez, wenn<br />
wir mit dem Herzkatheter nur ein<br />
Menschenleben retten, dann hat<br />
es sich schon rentiert“. Aber ich<br />
kann es nicht vorhersehen. <strong>Das</strong> ist<br />
ein schwieriges Schiff, das gerade<br />
kräftig schlingert.<br />
Wie schätzen Sie das ein, Dr. Fischer?<br />
Fischer: Ich kann Prof. Dr. Knez<br />
nur zustimmen. Wir müssen <strong>die</strong><br />
Landbevölkerung mit hoher Qualität<br />
gut <strong>und</strong> schnell versorgen, wie<br />
z<strong>um</strong> Beispiel beim Schlaganfall<br />
oder Herzinfarkt.<br />
Ganz allgemein, wie hat sich <strong>die</strong><br />
Medizin technisch <strong>und</strong> medikamentös<br />
in den letzten Jahren entwickelt?<br />
Knez: Wenn ich für <strong>die</strong> Kardiologie<br />
spreche, waren es in den<br />
letzten Jahren bahnbrechende<br />
Entwicklungen, z<strong>um</strong> Beispiel beim<br />
Aortenklappen-Ersatz, der jetzt<br />
ohne Operation möglich ist für Patienten,<br />
<strong>die</strong> als inoperabel gelten.<br />
Der Rückgang in der Infarktsterblichkeit<br />
zeigt, dass das Konzept<br />
der Katheter greift. Vergleichbare<br />
Fortschritte gibt es bei Medikamenten<br />
mit ebenfalls bahnbrechenden<br />
Entwicklungen. Allerdings<br />
Interview in lockerer Atmosphäre: Prof. Dr. Andreas Knez <strong>und</strong> Dr. Wilhelm Fischer mit den beiden „tassilo“-<br />
Redakteuren Tim Schmid (links) <strong>und</strong> Johannes Schelle (rechts).<br />
führt beispielsweise allein <strong>die</strong><br />
Therapie der Hepatitis C, <strong>die</strong> heutzutage<br />
medikamentös heilbar ist,<br />
zu einer erheblichen Belastung<br />
des Ges<strong>und</strong>heitsbudgets. Auch<br />
werden in der Onkologie neue<br />
Medikamente entwickelt, etwa<br />
Antikörper gegen Krebserkrankungen,<br />
<strong>die</strong> mit sehr hohen Kosten<br />
verb<strong>und</strong>en sind. Eines Tages wird<br />
man sich fragen, wie verteilt man<br />
das in der Solidargemeinschaft?<br />
Gibt es weiterhin alles für alle? Ich<br />
möchte nicht derjenige sein, der<br />
das entscheidet.<br />
Fischer: 1871 gab es <strong>die</strong> erste Statistk,<br />
da lag <strong>die</strong> Lebenserwartung<br />
bei 37 Jahren <strong>und</strong> jetzt sind wir<br />
bei circa 80. Mit Entwicklung der<br />
Herzschrittmachertechnik werden<br />
viele Leben gerettet. Der erste<br />
Patient 1958 wäre ohne Gerät mit<br />
40 Jahren gestorben <strong>und</strong> wurde<br />
dann über 80 Jahre alt. Aber auch<br />
<strong>die</strong> Lebensqualität hat sich extrem<br />
verbessert. Z<strong>um</strong> Beispiel habe ich<br />
einen Patienten gesehen, der ohne<br />
Herzschrittmacher nur 50 Meter<br />
gehen konnte <strong>und</strong> mit dem Gerät<br />
uns am Berg davonläuft. Auch in<br />
anderen Bereichen wie etwa den<br />
Gallenblasen-Operationen hat<br />
sich sehr viel getan. Früher war<br />
man drei Wochen im Krankenhaus,<br />
jetzt macht man einen minimalen<br />
Eingriff <strong>und</strong> ist nach drei<br />
Tagen wieder zuhause.<br />
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten<br />
in Sachen Entwicklung?<br />
Knez: Demenz! Ich finde, dass hier<br />
bereits tolle Arbeit geleistet wird<br />
von den Alzheimergesellschaften.<br />
Aber ich sehe das als große Herausforderung<br />
an <strong>die</strong> Gesellschaft.<br />
Wenn man hier <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
hätte, frühzeitig den Prozess zu<br />
beeinflussen, wäre das ein Segen.<br />
Für <strong>die</strong> Patienten <strong>und</strong> Angehörigen,<br />
für <strong>die</strong> das eine ungeheure<br />
Last ist. Sie fühlen sich verantwortlich<br />
<strong>und</strong> arbeiten bis zur Erschöpfung.<br />
Und das Thema nimmt<br />
immer mehr zu...<br />
Fischer: ... weil <strong>die</strong> Leute immer<br />
älter werden. Keiner ist davor gefeit,<br />
das ist das Schlimme. Unsere<br />
beiden Häuser arbeiten bereits<br />
rege mit der Alzheimergesellschaft<br />
zusammen. Ich möchte <strong>die</strong><br />
Kooperation mit der Hospizbewegung<br />
verstärken, wo ich selbst als<br />
Hospizrat ehrenamtlich involviert<br />
bin.<br />
Dr. Fischer, Sie waren 31 Jahre in<br />
Peißenberg, dann kam <strong>die</strong> Schließung.<br />
Die Mitarbeiter wurden nach<br />
<strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Schongau aufgeteilt.<br />
Eine Voraussetzung, dass Sie in<br />
Schongau Ärztlicher Direktor wurden?<br />
Fischer: Sicherlich. 2013 stand Peißenberg<br />
schon mal auf der Kippe.<br />
Da haben wir aber gesagt, so geht<br />
das nicht. Wir konnten Peißenberg<br />
nicht einfach von der Bildfläche<br />
verschwinden lassen. Damals war<br />
jedenfalls noch nicht der richtige<br />
Zeitpunkt.<br />
Der richtige Zeitpunkt kam dann<br />
2015?<br />
Fischer: Erst im Juli 2015 wurde<br />
politisch klar, dass das Krankenhaus<br />
Peißenberg keine eigene<br />
Perspektive mehr hat, sondern<br />
endgültig geschlossen werden<br />
sollte, wenn <strong>Weilheim</strong> <strong>um</strong>gebaut<br />
ist. <strong>Das</strong> hätte für mich bedeutet,<br />
dass ich meine Mannschaft nicht<br />
mehr hätte organisieren können.<br />
Außerdem: Wenn bekannt ist, dass<br />
wir schließen, kommen ja auch<br />
keine Patienten <strong>und</strong> kein Personal<br />
mehr, da es keine Perspektive<br />
gibt. <strong>Das</strong> war das eine Manko. <strong>Das</strong><br />
zweite, dass in Schongau Probleme<br />
aufgetaucht sind. Der damalige<br />
Ärztliche Direktor, Dr. Andreas<br />
Eder, hatte sich niedergelassen,<br />
<strong>die</strong> Chefarztstelle war somit frei.
Wir haben uns dann mehr oder<br />
weniger über Nacht überlegt, mit<br />
dem ganzen Team nach Schongau<br />
zu wechseln. <strong>Das</strong> Personal wurde<br />
dort dringend gebraucht. Wäre<br />
dem nicht so gewesen, hätten wir<br />
für Peißenberg einen speziellen<br />
Sozialplan aufstellen müssen. So<br />
musste ich nichts abwickeln, sondern<br />
konnte etwas aufbauen. Die<br />
Integration ist uns sehr gut gelungen.<br />
Und auch Dr. Eder arbeitet<br />
zeitweise im Team zur Unterstützung<br />
mit. Es ist nicht mehr Schongau,<br />
Peißenberg <strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong>,<br />
sondern eine GmbH.<br />
Sie sind bis Ende <strong>2017</strong> noch Ärztlicher<br />
Direktor in Schongau. Bleiben<br />
Sie der Medizin treu?<br />
Fischer: Ganz aufhören werde ich<br />
wahrscheinlich nicht. Ich werde<br />
sicherlich den beruflichen Stress<br />
abbauen, mich mehr <strong>um</strong> meine<br />
Familie kümmern <strong>und</strong> auch dem<br />
Krankenhaus verb<strong>und</strong>en bleiben.<br />
Außerdem arbeite ich weiter ehrenamtlich,<br />
genau wie Prof. Dr.<br />
Knez, im Kreisverband des Bayerischen<br />
Roten Kreuzes.<br />
Wartet <strong>die</strong> nächste Expedition, der<br />
nächste Gipfel?<br />
Fischer: Auch <strong>die</strong>sbezüglich wird<br />
man ruhiger. Ich bin immer noch<br />
gerne in den Bergen <strong>und</strong> mache<br />
Skitouren. Aber ich werde keine<br />
Expedition mehr unternehmen.<br />
Prof. Dr. Knez, Sie sind 55, haben<br />
also noch einige Jahre bis zur Rente.<br />
Würden Sie sagen, dass Sie mit<br />
dem Ärztlichen Direktor beruflich<br />
alles erreicht haben?<br />
Knez: Ja, wobei für mich der Ärztliche<br />
Direktor nicht im Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
steht. Ich habe alles, was<br />
ich wollte. Ich wollte in Bayern<br />
bleiben, wollte einen Herzkatheter<br />
haben, <strong>und</strong> wollte den Professor<br />
schaffen. <strong>Das</strong> war so ein bisschen<br />
der Ansporn für <strong>die</strong> „Quälerei“ in<br />
Großhadern. <strong>Das</strong>s sich das alles so<br />
ergeben hat, darüber bin ich sehr<br />
happy <strong>und</strong> ich fühle mich einfach<br />
unglaublich wohl hier in <strong>Weilheim</strong>.<br />
Ich möchte nirgendwo anders hin.<br />
<strong>Das</strong> heißt, Sie bleiben bis z<strong>um</strong><br />
Rentenalter Ärztlicher Direktor in<br />
<strong>Weilheim</strong>?<br />
Knez: Ob ich Ärztlicher Direktor<br />
bleibe, weiß ich nicht. Es ist sogar<br />
mal gut, wenn irgendwann wieder<br />
eine andere Perspektive dazu<br />
kommt. Ärztlicher Direktor <strong>und</strong><br />
Geschäftsführer dürfen gerne kontroverser<br />
Meinung sein. Aber nach<br />
außen müssen sie den Karren<br />
gemeinsam ziehen. Ich glaube,<br />
mit unserem Geschäftsführer haben<br />
wir dazu <strong>die</strong> Möglichkeit. So<br />
viel wie in den letzten drei Jahren<br />
in der GmbH passiert ist, das ist<br />
schon enorm. Auch <strong>die</strong> Unterstützung,<br />
<strong>die</strong> wir aus der Politik erfahren.<br />
<strong>Das</strong> kennen wir auch anders.<br />
Die Mitarbeiter brauchen eine<br />
Perspektive. <strong>Das</strong> ist ihre Heimat,<br />
ihr Arbeitsplatz <strong>und</strong> den möchten<br />
sie auch behalten. Wir sind ja ein<br />
wichtiger Arbeitgeber im Landkreis,<br />
das wird immer ein wenig<br />
unterschätzt. Wir schaffen Werte,<br />
sind Steuerzahler. Ein Krankenhaus<br />
wird immer nach den Defiziten<br />
bewertet. Aber ein Mitarbeiter<br />
wohnt ja auch hier. Sie haben Familien,<br />
das sollte man auch volkswirtschaftlich<br />
betrachten.<br />
Bitte ergänzen sie: Wenn das Krankenhaus<br />
in Schongau schließt...<br />
Fischer: ... benötigen über 30 000<br />
Menschen mehr als eine halbe<br />
St<strong>und</strong>e, <strong>um</strong> ein Krankenhaus zu<br />
erreichen.<br />
Wenn das Krankenhaus in <strong>Weilheim</strong><br />
schließt...<br />
Knez: ... geht ein großes Stück Heimat<br />
in jeglicher Hinsicht verloren.<br />
js/<br />
tis<br />
ZEITMASCHINE<br />
FÜR MEHR FREIZEIT<br />
IMOW MI 422 P<br />
1.699,-<br />
1.499,-<br />
DER GARTENGERÄTE-FACHMARKT MIT WERKSTATT<br />
Holzhofstr. 1, 82362 <strong>Weilheim</strong>, Tel. 0881/989920, www.endress-shop.de<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 13
Die Köhlertage in Bad Kohlgrub<br />
Malermeister & Bodenleger<br />
● Parkett-, Vinyl- <strong>und</strong><br />
Teppichbodenverlegung<br />
● <strong>um</strong>weltschonende <strong>und</strong><br />
lösungsmittelfreie Anstriche<br />
leder-trachten.com<br />
Wegäcker 1 86925 Fuchstal/Leeder info@leder-trachten.com Tel. 08243 961081<br />
Sandra Bär<br />
(Frau vom Chef)<br />
Birnba<strong>um</strong>straße 16 • 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Tel. 0881/637583 • Handy 0177/6375830<br />
E-<strong>Mai</strong>l:info@team-nechansky.de<br />
Wenn‘s was Gscheid‘s sei soll!<br />
Von uns werd‘s sauber Zamgricht:<br />
Manfred Bär<br />
(Chef)<br />
Heike Hirt<br />
(Schwägerin vom Chef)<br />
Denn „Köhlern“<br />
<strong>die</strong>s ist eine Kunst<br />
Bad Kohlgrub I Die Grillsaison<br />
hat wieder begonnen. Überall<br />
wird Grillkohle angeboten. Im<br />
Supermarkt, an der Tankstelle,<br />
im Ba<strong>um</strong>arkt. Wer aber regionale<br />
<strong>und</strong> qualitativ hochwertige Kohle<br />
möchte, der muss auf den <strong>Mai</strong><br />
warten. Oder sogar auf den <strong>Juni</strong>.<br />
Denn – so wie jedes Jahr – finden<br />
<strong>die</strong> Köhlertage in Bad Kohlgrub<br />
statt. Und sobald <strong>die</strong> Köhlerfre<strong>und</strong>e<br />
ihr Handwerk vollbracht haben,<br />
gibt es eine der besten Grillkohlen<br />
im Oberland. Da das Handwerk<br />
des Köhlerns eine lange Tradition<br />
in Bad Kohlgrub hat, daher hat<br />
der Ort auch seinen Namen, machen<br />
<strong>die</strong> Köhlerfre<strong>und</strong>e nicht einfach<br />
nur ein paar Kilo Holzkohle.<br />
Es wird ein kulturelles Event für<br />
<strong>die</strong> ganze Familie. Schon beim<br />
Aufbau des Meilers in der Prentstraße,<br />
am 12. <strong>und</strong> 13. <strong>Mai</strong>, sind<br />
Gäste willkommen. Hier erleben<br />
<strong>die</strong> Besucher von Anfang an einen<br />
unvergesslichen Einblick in <strong>die</strong> historische<br />
Arbeit der Köhler.<br />
Ausgestorben aber<br />
quicklebendig<br />
Noch vor einigen h<strong>und</strong>ert Jahren<br />
war das Köhlern ein lebendiges<br />
Handwerk. Holzkohle war damals<br />
nötig, <strong>um</strong> Stahl zu gewinnen oder<br />
Edelmetalle zu verarbeiten, später<br />
auch z<strong>um</strong> Filtern von Wasser sowie<br />
für <strong>die</strong> Medizin, <strong>um</strong> nur ein<br />
paar Beispiele zu nennen. nnen<br />
Aber<br />
es war leider kein angesehener<br />
Beruf – im Mittelalter waren Köhler<br />
sogar geächtete Leute. Immer<br />
wieder wurden ihnen dunkle<br />
Machenschaften nachgesagt. <strong>Das</strong><br />
lag unter anderem daran, dass<br />
<strong>die</strong> Meiler immer in der Nähe<br />
von Wasser <strong>und</strong> Wald aufgebaut<br />
wurden <strong>und</strong> <strong>die</strong> Köhler somit ein<br />
karges, abgeschiedenes Leben<br />
führten. <strong>Das</strong> ist heute ganz anders.<br />
Zwar ist der Beruf in Europa<br />
so gut wie ausgestorben, aber im<br />
Dezember 2014 wurde <strong>die</strong> Köhlerei<br />
ins Verzeichnis des immateriellen<br />
Kulturerbes in Deutschland<br />
aufgenommen. Schon viele Jahre<br />
davor haben <strong>die</strong> Köhlerfre<strong>und</strong>e<br />
Die Köhler bauen mit großer<br />
Akribie den Meiler auf.<br />
14 | tassilo
Bad Kohlgrub begonnen, <strong>die</strong> Tradition<br />
wieder aufleben <strong>und</strong> alle<br />
Interessierten daran teilhaben zu<br />
lassen.<br />
Eine Woche Warten<br />
<strong>und</strong> Aufsicht<br />
Hat man im <strong>Mai</strong> also noch nichts<br />
vor, dann sind <strong>die</strong> 16. Köhlertage<br />
einen Besuch wert. Am 12. <strong>Mai</strong><br />
<strong>um</strong> 14 Uhr beginnt der Aufbau des<br />
Meilers. Dazu haben <strong>die</strong> Köhler<br />
im Wald Bä<strong>um</strong>e gefällt, meist<br />
Eschen <strong>und</strong> Buchen, <strong>die</strong> ihnen<br />
<strong>die</strong> Gemeinde zugewiesen hat.<br />
Dieses Holz zersägen sie in meterlange<br />
Stücke <strong>und</strong> zerteilen es<br />
in Scheite. Aus R<strong>und</strong>hölzern oder<br />
Brettern wird ein Boden ausgelegt,<br />
in der Mitte rammt ein Köhler<br />
zwei Quandlstangen, als eine<br />
Art Kamin. Um den Kamin werden<br />
<strong>die</strong> ein Meter langen Scheite<br />
aufgeschichtet. Die Zwischenrä<strong>um</strong>e<br />
füllen <strong>die</strong> Köhler mit kleinen<br />
Holzstücken. Am Ende besteht<br />
der Meiler aus <strong>r<strong>und</strong></strong> 18 Ster Holz.<br />
Jetzt wird das Ganze mit Reisig,<br />
Erde <strong>und</strong> Holzkohlestaub luftdicht<br />
<strong>um</strong>hüllt <strong>und</strong> festgeklopft.<br />
Denn beim Köhlern darf keine<br />
Luft an das glühende Holz kommen,<br />
sonst würde es einfach nur<br />
zu Asche verbrennen. Der Meiler<br />
wird nun durch eine Öffnung, <strong>die</strong><br />
gelassen wurde, entzündet. Daraus<br />
machen <strong>die</strong> Köhlerfre<strong>und</strong>e<br />
am Sonntag, 21. <strong>Mai</strong>, ein großes<br />
Fest mit Bewirtung <strong>und</strong> viel<br />
Entzündet wird<br />
im Rahmen des<br />
Köhlerfestes.<br />
altem Handwerk. Die Besucher<br />
können z<strong>um</strong> Beispiel sehen, wie<br />
früher mit Holzkohle <strong>und</strong> einem<br />
alten Bügeleisen gebügelt wurde,<br />
außerdem ist ein Pechler aus<br />
Österreich vor Ort. Er zeigt, wie er<br />
aus Holz Pechöl herstellt, das für<br />
medizinische Zwecke genutzt wurde.<br />
Die Musik z<strong>um</strong> Fest liefert <strong>die</strong><br />
„Kanapee Musi“ aus Peißenberg.<br />
Mittlerweile ist das Fest z<strong>um</strong> Anzünden<br />
des Meilers sehr beliebt,<br />
<strong>die</strong> Zahl der Besucher hängt aber<br />
immer vom Wetter ab, erklärt Köhler<br />
Stefan Mayr.<br />
Der Meiler glimmt dann acht Tage<br />
lang. Die Köhler müssen ihn Tag<br />
<strong>und</strong> Nacht beaufsichtigen, denn im<br />
Inneren darf es nicht zu heiß <strong>und</strong><br />
auch nicht zu kalt sein. Es muss<br />
stetig eine Temperatur zwischen<br />
400 <strong>und</strong> 500 Grad Celsius herrschen.<br />
An den Seiten stoßen <strong>die</strong><br />
Köhler nach <strong>und</strong> nach Löcher in<br />
den Meiler, damit bläulicher Rauch<br />
entweichen kann. In <strong>die</strong>ser Zeit<br />
gibt es zwei geführte Wanderungen<br />
z<strong>um</strong> Kohlenmeiler mit den Förstern<br />
Friedrich Meier <strong>und</strong> Ernst Ochs.<br />
Außerdem laden am Donnerstag,<br />
25. <strong>Mai</strong>, <strong>die</strong> Köhler zu Kaffee <strong>und</strong><br />
Kuchen ein. Während der Meiler<br />
läuft, sind Besucher aber auch jederzeit<br />
willkommen, <strong>um</strong> sich mit<br />
den Köhlern auszutauschen <strong>und</strong> ihnen<br />
beim Handwerk zuzuschauen.<br />
Schließlich sind sie ja sowieso Tag<br />
<strong>und</strong> Nacht vor Ort.<br />
Entweicht nach acht Tagen kein<br />
Rauch mehr aus dem Meiler, ist es<br />
Zeit für <strong>die</strong> Ernte. Die Köhler öffnen<br />
Caritas-Seniorenzentr<strong>um</strong> Peißenberg<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Wir informieren <strong>und</strong><br />
beraten Sie gerne!<br />
Caritas-Seniorenzentr<strong>um</strong><br />
Peißenberg<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
> > > INFORMATION<br />
vorsichtig den Meiler <strong>und</strong> „ernten“<br />
<strong>die</strong> fertige Holzkohle. Hier gibt es<br />
zwar kein wirkliches Rahmenprogramm,<br />
weil <strong>die</strong> Köhler alle Hände<br />
voll zu tun haben, aber es sei laut<br />
Stefan Mayr doch ein sehr interessantes<br />
Ereignis. Sie erinnern sich,<br />
dass etwa 18 Ster Holz im Meiler<br />
sind. Aus einem Ster Holz werden<br />
zwischen 80 <strong>und</strong> 100 Kilogramm<br />
Holzkohle gewonnen. Die Köhler<br />
haben also <strong>r<strong>und</strong></strong> eineinhalb Tonnen<br />
Holzkohle produziert. Und das<br />
16. Köhlertage <strong>2017</strong><br />
12. <strong>Mai</strong> (ab 14 Uhr) / 13. <strong>Mai</strong> (ab 9 Uhr): Aufbau des Kohlenmeilers<br />
in der Prentstraße Bad Kohlgrub<br />
21. <strong>Mai</strong> (ab 11 Uhr): Entzünden des Meilers mit Fest<br />
23. <strong>und</strong> 25. <strong>Mai</strong> (jew. ab 13 Uhr): Geführte Waldwanderung z<strong>um</strong><br />
Kohlenmeiler<br />
27. <strong>Mai</strong>: Öffnen des Meilers mit Ernte<br />
Kohle gibt es 14 Tage nach der Ernte in Säcken zu<br />
4 kg (9 Euro) bzw. im 9 kg-Sack (18 Euro).<br />
ist, wie erwähnt, eine der besten<br />
Kohlen, <strong>um</strong> im Sommer den Grill<br />
anzuheizen. Die Kohle bleibt äußerst<br />
lang heiß <strong>und</strong> verleiht durch<br />
das regionale Holz dem Grillgut ein<br />
besonderes Aroma. Aber auch nach<br />
der Ernte heißt es erst mal abwarten.<br />
Denn bis z<strong>um</strong> Verkauf vergehen<br />
noch 14 Tage. Was beim großen<br />
Verkauf im <strong>Juni</strong> nicht weggeht,<br />
kann in vier oder neun Kilo-Säcken<br />
im Hofladen in Bad Kohlgrub gekauft<br />
werden.<br />
ww<br />
Selbstbestimmt Leben im Oberland –<br />
wir unterstützen Sie!<br />
Unsere Leistungen auf einen Blick<br />
Ök<strong>um</strong>enische Sozialstation Oberland gGmbH<br />
<br />
<br />
<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 15
Tollhub <strong>2017</strong> vom 26. bis 28. <strong>Mai</strong> auf Gut Hub<br />
Mit Vollgas-Optimismus<br />
durchs Leben<br />
Penzberg | Seit 1993 gehört das<br />
Tollhub Festival zur festen Größe<br />
des Veranstaltungskalenders im<br />
Ra<strong>um</strong> Penzberg. In den vergangenen<br />
24 Jahren gehörten kabarettistische<br />
Schwergewichte wie Dieter<br />
Hildebrandt, Gerhard Polt <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Biermösl Blosn z<strong>um</strong> illustren Programm,<br />
für dessen Zusammenstellung<br />
sich jedes Jahr <strong>die</strong> Stadt<br />
Penzberg als auch <strong>die</strong> KleinKunst-<br />
Initiative verantwortlich zeichnen.<br />
Tollhub machte aber auch <strong>die</strong><br />
„Bühne frei“ für Lokalgrößen wie<br />
Kofelgschroa, Zither-Manä oder<br />
<strong>die</strong> Cubaboarischen – deren steigender<br />
Erfolg eben auch durch<br />
Präsenz auf Festivals wie Tollhub zu<br />
erklären ist. Auch das <strong>die</strong>sjährige<br />
Programm, das von 26. bis 28. <strong>Mai</strong><br />
auf Gut Hub für abwechslungsreiche<br />
Stimmung sorgen wird, ist eine<br />
Wiederauflage des bis dato als gelungen<br />
bezeichneten Konzepts. So<br />
wird Kabarettist Ingo Appelt heuer<br />
den Part der „Rampensau“ übernehmen<br />
<strong>und</strong> am Freitag, 26. <strong>Mai</strong>,<br />
mit seinem Programm „Besser…<br />
ist besser!“ eine große Portion<br />
Vollgas-Optimismus über seine Zuschauer<br />
ausschütten. Denn – nichts<br />
braucht <strong>die</strong> Gesellschaft derzeit<br />
mehr als das, meint Appelt. Beginn<br />
ist <strong>um</strong> 20 Uhr.<br />
Wikinger & Frühschoppen-<br />
„Dreigestirne“<br />
Ganz im Zeichen der Wikinger steht<br />
das Lager, das sich heuer ab Samstag,<br />
27. <strong>Mai</strong>, <strong>um</strong> den Tollhub-Markt<br />
ranken wird. Ab 13 Uhr finden hier<br />
vor allen Dingen Familien mit Kindern<br />
jede Menge Programmpunkte<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> das Festival. Jeweils <strong>um</strong><br />
14.30 <strong>und</strong> 16 Uhr gehört dazu z<strong>um</strong><br />
Beispiel Dr. Döblingers geschmackvolles<br />
Kasperltheater; „Kasperl <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Stinkprinzessin“ heißt dessen<br />
Versuch, eben geschmackvolles<br />
Kindertheater auf <strong>die</strong> Bühne zu<br />
bringen. Der Tollhub-Markt bietet<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, zwischen Auslagen<br />
der Hobbykünstler zu flanieren<br />
<strong>und</strong> sich kulinarisch durch den Tag<br />
bringen zu lassen. Ab 17 Uhr heißt<br />
es „Live on Stage“ für mutige Talente.<br />
Jeder, der sich auf <strong>die</strong> Bühne<br />
traut, kann zeigen, ob er das Zeug<br />
z<strong>um</strong> Star von morgen hat. Schließlich<br />
schließt das Tollhub Festival<br />
am Sonntag, 28. <strong>Mai</strong>, traditionell<br />
mit dem KleinKunst-Frühschoppen.<br />
Heuer sorgt das „Dreigestirn“<br />
Andreas Bittl, Hermina Szabó <strong>und</strong><br />
Kathrin Anna Stahl ab 10.30 Uhr für<br />
Unterhaltung auf hohem Niveau.<br />
Ausführliche Informationen z<strong>um</strong><br />
24. Tollhub Festival findet man<br />
unter www.kleinkunst-penzberg.de<br />
sowie auf der Internetpräsenz<br />
der Stadt unter www.penzberg.de;<br />
Tickets <strong>und</strong> Kartenvorverkauf bei<br />
Buchhandlung Rolles unter Telefon<br />
08856 / 4344. rp<br />
16 | tassilo
Gabentisch in Peißenberg feiert Zehnjähriges<br />
Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e wie im Supermarkt<br />
Peißenberg | Eine junge Mutter<br />
habe nur noch geweint – vor<br />
Glück. „<strong>Das</strong> sind <strong>die</strong>se Momente,<br />
für <strong>die</strong> man das hier macht“,<br />
sagt Henriette Ursel. Seit zehn<br />
Jahren engagiert sie sich für den<br />
Gabentisch in Peißenberg. Sozial<br />
Schwache bekommen dort noch<br />
gut erhaltene <strong>und</strong> nicht abgelaufene<br />
Lebensmittel, <strong>um</strong> über <strong>die</strong><br />
R<strong>und</strong>en zu kommen. <strong>Das</strong> Angebot<br />
reicht von Fleisch <strong>und</strong> Brot<br />
über Obst <strong>und</strong> Gemüse bis hin zu<br />
Milchprodukten <strong>und</strong> Süßigkeiten.<br />
Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e wie im Supermarkt,<br />
reduziert auf <strong>die</strong> überlebenswichtigsten<br />
Produkte.<br />
R<strong>und</strong> 276<br />
Hilfsbedürftige<br />
Jeden Mittwochnachmittag <strong>um</strong> 14<br />
Uhr öffnet der Gabentisch in Peißenberg,<br />
der sich in der Wörther<br />
Henriette Ursel <strong>und</strong> Hans-Peter Hösle vom Leitungsteam des Peißenberger<br />
Gabentisches, der heuer Zehnjähriges feiert.<br />
Kirchstraße 28 befindet. Und zwar<br />
in einem kleinen Ra<strong>um</strong> des Pfarrheimes.<br />
Zunächst bekommen <strong>die</strong><br />
hilfsbedürftigen Familien, Alleinerziehenden,<br />
Rentner, Arbeitslose<br />
<strong>und</strong> Asylbewerber (ausschließlich<br />
anerkannte Einzelpersonen <strong>und</strong><br />
Familien) eine N<strong>um</strong>mer zugeteilt.<br />
Nach <strong>die</strong>ser Reihenfolge wird<br />
schließlich eingekauft, symbolisch<br />
gegen einen Euro. Die Ware wird<br />
von ehrenamtlichen Helfern verteilt.<br />
„Die wägen ab, wie viel eine<br />
junge Familie, wie viel eine Einzelperson<br />
braucht“, sagt Ursel. R<strong>und</strong><br />
60 Leute sind es im Schnitt, <strong>die</strong> für<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 276 Personen, darunter 84<br />
Kinder unter 14 Jahren, vom Angebot<br />
des Gabentisches Gebrauch<br />
machen. Sollte nach der ersten<br />
<strong>Ausgabe</strong> etwas übrig bleiben, dürfen<br />
<strong>die</strong> Hilfsbedürftigen eine zweite<br />
„Einkaufs-R<strong>und</strong>e“ machen.<br />
Mit den katholischen Kirchen St.<br />
Johann <strong>und</strong> St. Barbara, der evangelischen<br />
Kirche <strong>und</strong> dem Caritasverband<br />
für den Landkreis <strong>Weilheim</strong><br />
Schongau stehen gleich vier<br />
Träger hinter dem Peißenberger<br />
Gabentisch, der nach den Regeln<br />
<strong>und</strong> Prinzipien des „B<strong>und</strong>esverband<br />
Deutsche Tafel e.V.“ arbeitet.<br />
Bei der Gründung<br />
vor zehn Jahren<br />
hieß es, Peißenberg<br />
braucht keine Tafel,<br />
<strong>die</strong> Leute sollen<br />
nach Schongau oder<br />
<strong>Weilheim</strong> kommen.<br />
<strong>Das</strong>s Peißenberg<br />
sehr wohl eine eigene Einrichtung<br />
braucht, <strong>die</strong> übrigens eigens organisiert<br />
ist, haben <strong>die</strong> vergangenen<br />
Jahre deutlich gezeigt – <strong>und</strong> es<br />
funktioniert prächtig. Inzwischen<br />
sogar in guter Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>Weilheim</strong>er Tafel.<br />
Einkaufs-Teams<br />
wechseln sich ab<br />
Lebensmitel aller Art werden für <strong>die</strong> Hilfsbedürftigen<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Fast alle Supermärkte, Bäckereien<br />
<strong>und</strong> Metzgereien unterstützen<br />
den Gabentisch mit großzügigen<br />
Lebensmittelspenden. Damit <strong>die</strong><br />
Ware am Mittwochnachmittag<br />
pünktlich <strong>und</strong> sortiert auf den Tischen<br />
liegt, sind bereits am Vortag<br />
oder frühen Morgen mehrere<br />
Fahrer-Teams mit deren Privat-<br />
Pkw unterwegs, <strong>um</strong> <strong>die</strong> Ware der<br />
Lebensmittelgeschäfte einzusammeln.<br />
Ebenso wie ein Einkaufs-<br />
Team, das bestimmte G<strong>r<strong>und</strong></strong>nahrungsmittel<br />
wie Reis, Nudeln, Öl<br />
oder Kaffee dazukauft. Damit <strong>die</strong>se<br />
Arbeit für <strong>die</strong> ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
nicht zu viel wird, wechseln sich<br />
<strong>die</strong> Teams alle drei Wochen ab.<br />
Finanziert wird der Peißenberger<br />
Gabentisch ausschließlich durch<br />
Spenden. Mal von Firmen <strong>und</strong><br />
Vereinen, mal von der Gemeinde,<br />
mal privat. Obendrein gibt es<br />
zwei Zuckerl: Der Peißenberger<br />
Kulturverein sponsert pro Tiefstollenhallen-Veranstaltung<br />
sechs<br />
Freikarten, <strong>die</strong> an <strong>die</strong> Hilfsbedürftigen<br />
verteilt werden. Und von der<br />
Rigi-Rutschn, deren Zukunft nach<br />
dem Großbrand noch nicht geklärt<br />
ist, gibt es vergünstigten Eintritt.<br />
Auch darüber freuen sich <strong>die</strong><br />
Hilfsbedürftigen ungemein, denn<br />
<strong>die</strong>sen Luxus eines Konzert- oder<br />
Kabarettbesuchs könnten sie sich<br />
sonst ka<strong>um</strong> leisten.<br />
js<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 17
Mit dem Frühsommer startet auch <strong>die</strong> Radsport-Saison<br />
Fachmännische Tipps z<strong>um</strong> Auftakt<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Ges<strong>und</strong>e Bewegung<br />
an der Frischluft<br />
mit tra<strong>um</strong>malerisch schöner<br />
Landschaft: Dafür steht<br />
Radsport im <strong>Tassilo</strong>land.<br />
Passend z<strong>um</strong> Saisonauftakt<br />
gibt Florian Ohnesorg, Europameister<br />
der Radlmechaniker,<br />
entscheidende Tipps für den ersten<br />
Ausritt der Saison.<br />
1. Luftdruck: Optimale Traktion<br />
im Gelände oder möglichst<br />
wenig Rollwiderstand<br />
auf der Straße? Wie viel Luft<br />
maximal oder minimal in<br />
<strong>die</strong> Reifen soll, schreibt der<br />
Hersteller in der Regel auf<br />
den Mantel. Als Richtwert für<br />
den klassischen Hobby-Mountainbiker<br />
im Pfaffenwinkel<br />
sind <strong>r<strong>und</strong></strong> 2,5 Bar zu empfehlen<br />
– <strong>die</strong>ser Wert eignet sich<br />
gut auf Straße <strong>und</strong> Schotter.<br />
2. Kette ölen: Für geschmeidiges<br />
Treten <strong>und</strong> Schalten, aber auch <strong>um</strong><br />
schnellen Verschleiß <strong>und</strong> Gequietsche<br />
zu verhindern, sollte mindestens<br />
nach jeder dritten Fahrt <strong>die</strong><br />
Kette geölt werden – <strong>und</strong> zwar mit<br />
einem speziellen Öl für Fahrräder.<br />
<strong>Das</strong> als Allzweckwaffe bekannte<br />
<strong>und</strong> auch gern genommene WD40<br />
ist für Mountainbike, Renn- <strong>und</strong><br />
Dorfrad viel zu dünnflüssig! Wichtig:<br />
Vor dem Ölen <strong>die</strong> Kette von<br />
Schmutz <strong>und</strong> Altschmiere befreien.<br />
Außerdem sollte überschüssiges<br />
Öl mit L<strong>um</strong>pen oder Zewa<br />
(locker <strong>um</strong> <strong>die</strong> Kette halten <strong>und</strong> in<br />
gleichmäßigem Tempo kurbeln)<br />
wieder abgezogen werden.<br />
3. Bremse überprüfen: In Sachen<br />
Sicherheit auf dem Rad ist<br />
eine reibungslos funktionierende<br />
Bremse unabdingbar. Die sollte<br />
vor dem ersten Ausritt unbedingt<br />
auf Funktion überprüft werden.<br />
Dabei besonders entscheidend:<br />
Ausreichende Dicke der Bremsbeläge.<br />
Wer sich <strong>die</strong>sbezüglich,<br />
speziell bei Scheibenbremsen,<br />
unsicher ist, sollte den Fachmann<br />
draufblicken lassen. Sobald <strong>die</strong><br />
Bremsbeläge abgenutzt sind,<br />
kommt jede Hilfe zu spät. Blech<br />
auf Blech!<br />
4. Schrauben nachziehen: Rahmen,<br />
Reifen, Lenker, Sattel – jedes<br />
Fahrrad besteht aus verschiedensten<br />
Bauteilen, <strong>die</strong> durch<br />
verschiedene Verschraubungen beziehungsweise<br />
Klemmungen miteinander<br />
verb<strong>und</strong>en sind. Und<br />
sich aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> ständiger Vibration<br />
durchaus mal lösen können. Heißt:<br />
vor der ersten Tour unbedingt <strong>die</strong><br />
einzelnen Schrauben auf ausreichend<br />
Festigkeit überprüfen. Allen<br />
voran <strong>die</strong> am Lenker (Vorbau) <strong>und</strong><br />
Sattel sowie <strong>die</strong> Schnellspanner<br />
an Reifen <strong>und</strong> Sattelstütze.<br />
5. Nur mit Helm: Auch wenn in<br />
Deutschland keine Helmpflicht<br />
gilt, eine Radtour ohne Kopfschutz<br />
wäre grob fahrlässig. Selbst der<br />
technisch ausgereifte „Biker“ ist<br />
vor Stürzen nicht gefeit. Nasse<br />
Wurzeln, Rollsplitt oder Platten<br />
durch scharfkantige Steine oder<br />
Glasscherben – es gibt unzählige<br />
Gründe, unfreiwillig abgeworfen<br />
zu werden. Gute <strong>und</strong> TÜV-geprüfte<br />
Fahrradhelme sind bereits ab<br />
60 Euro erhältlich. Wer sich Luxus<br />
leisten möchte: Seit wenigen Jah-<br />
18 | tassilo
Schrauben nachgezogen? Europameister der Radlmechaniker<br />
Florian Ohnesorg beim Überprüfen der Gangschaltung.<br />
ren gibt es 300-Euro-Sturzhelme<br />
mit integriertem Airbag, <strong>die</strong> ersten<br />
Testberichten zufolge den dreifachen<br />
Sicherheitswert aufweisen.<br />
6. Angemessene Kleidung: Im<br />
Frühjahr sind <strong>die</strong> Temperaturen<br />
meist frisch, trotzdem fahren viele<br />
mit Kurzarmtrikot <strong>und</strong> kurzer<br />
Hose. Speziell bei längeren Abfahrten<br />
ist <strong>die</strong> Sommerbekleidung<br />
viel zu dünn. Eine sinnvolle<br />
Ergänzung zur kurzen Kleidung<br />
sind Arm- <strong>und</strong> Beinlinge, <strong>die</strong> bei<br />
wechselhaftem Wetter jederzeit<br />
<strong>und</strong> unkompliziert an- <strong>und</strong> ausgezogen<br />
werden können. Für längere<br />
Abfahrten ist außerdem das<br />
Mitführen einer in Faustgröße verstaubaren<br />
Windjacke empfehlenswert.<br />
Viele Radfahrer bekommen<br />
rasch Halsweh. Dagegen hilft ein<br />
Halstuch (Buff-Tuch).<br />
7. Klickpedale befestigen: Wer mit<br />
Klickpedalen unterwegs ist, sollte<br />
<strong>die</strong> Festigkeit der sogenannten<br />
Cleats stets im Auge behalten.<br />
Durch ständiges Ein- <strong>und</strong> Ausdrehen<br />
können sich <strong>die</strong> Schrauben,<br />
<strong>die</strong> Cleat mit Schuhsohle verbinden,<br />
lösen. In der Folge wird der<br />
Cleat beweglich, wodurch<br />
erhöhte Sturzgefahr<br />
herrscht, weil der<br />
Sportler nicht rechtzeitig<br />
<strong>und</strong> sauber aus dem<br />
Pedal kommt. Auch <strong>die</strong><br />
Auslösekraft <strong>und</strong> Position<br />
des Klickpedals ist entscheidend,<br />
wird aber in<br />
der Regel vom Fachmann<br />
beim Kauf des Fahrrades<br />
optimal eingestellt.<br />
8. Die richtige Position:<br />
Bike-Fitting ist das eingedeutschte<br />
Zauberwort<br />
in Sachen optimaler<br />
Position auf dem Rad,<br />
<strong>die</strong> in jedem Falle vom<br />
Fachmann durchzuführen ist. Die<br />
meisten Händler stellen Sattel,<br />
Lenker <strong>und</strong> Pedal mittels Maßband,<br />
Winkellehre <strong>und</strong> dem Fällen<br />
eines Lotes (vom Schienbeinkopf<br />
z<strong>um</strong> Pedal) manuell ein. Inzwischen<br />
wartet der Markt auch mit<br />
hochtechnischen Lasermessgeräten<br />
auf, <strong>die</strong> auch in den <strong>um</strong>liegenden<br />
Geschäften immer häufiger<br />
Einzug finden. Wichtig zu wissen:<br />
Die ideale Position hängt stets<br />
von Fahrweise <strong>und</strong> Fahrertyp ab.<br />
Während der Racer regelrecht auf<br />
dem Lenker liegt, sitzt der Genuss-<br />
Tourer wesentlich aufrechter auf<br />
seinem Bike.<br />
9. Fahrwerk-Service: Wer sein<br />
Bike liebt, sollte es ähnlich wie<br />
Motorrad <strong>und</strong> Auto regelmäßig<br />
zur Wartung bringen. Oft unterschätzt<br />
wird der Verschleiß von<br />
Federgabel <strong>und</strong> Dämpfer. In der<br />
Regel raten <strong>die</strong> Hersteller einmal<br />
jährlich z<strong>um</strong> Gabel-Service, <strong>um</strong><br />
eine langfristige <strong>und</strong> geschmeidige<br />
Funktion zu gewährleisten.<br />
Andernfalls droht relativ rasch<br />
ein schlechtes Ansprechverhalten,<br />
das meist mit hohen Folgeschäden<br />
verb<strong>und</strong>en ist. Ganz günstig<br />
sind <strong>die</strong>se Arbeiten an Gabel <strong>und</strong><br />
Dämpfer bei <strong>r<strong>und</strong></strong> 100 Euro allerdings<br />
nicht.<br />
10. Dosiertes Training: Um <strong>die</strong><br />
Basis für eine erfolgreiche Radl-<br />
Saison zu legen, sollten <strong>die</strong> ersten<br />
Touren locker <strong>und</strong> gemächlich angegangen<br />
werden. <strong>Das</strong> gilt auch<br />
für extremere Fahrer, <strong>die</strong> sich in<br />
den ersten Wochen auf lange,<br />
aber langsamere Touren einlassen<br />
sollten. Ideales Terrain hierfür ist<br />
<strong>die</strong> bunte Hügellandschaft im Voralpenland<br />
mit ersten Bergetappen<br />
wie etwa auf den Hohen Peißenberg.<br />
11. Viel Trinken, richtig Essen:<br />
Schreit der Körper nach Durst, ist<br />
es bereits zu spät! Vor <strong>und</strong> während<br />
der Radltour sollte regelmäßig<br />
Flüssigkeit zugeführt werden.<br />
Im Optimalfall 250 Milliliter pro<br />
halbe St<strong>und</strong>e. In Sachen Ernährung<br />
brauchen Gelegenheitsfahrer<br />
keine Nahrungsergänzung.<br />
Banane oder Müsliriegel sollten<br />
als Energienachschub für zwischendurch<br />
in Trikottasche oder<br />
Rucksack gepackt werden. Aktivere<br />
Biker wie Hobby-Rennfahrer<br />
sollten vor den Einheiten reichlich<br />
Kohlenhydrate zuführen <strong>und</strong> während<br />
den Touren auf einige Happen<br />
Power-Gel zurückgreifen.<br />
12. Regeneration: Sobald man<br />
einige Gänge zurückschaltet, erholen<br />
sich <strong>die</strong> Beine mehr oder<br />
weniger von allein. Am besten<br />
<strong>die</strong> Tour so einplanen, dass hinterher<br />
noch genug Zeit z<strong>um</strong> locker<br />
Ausstrampeln bleibt. Gönnt sich<br />
der Radlfahrer hinterher noch<br />
ein isotonisches Kaltgetränk wie<br />
Saftschorle oder alkoholfreies<br />
Weißbier, hält sich der Muskelkater<br />
selbst am Tag nach dem ersten<br />
Ausritt der Saison definitiv in<br />
Grenzen.<br />
js<br />
6. AKTIONSTAG GEGEN DEN SCHMERZ<br />
RÜCKENSCHMERZ-<br />
THERAPIE HEUTE:<br />
91.<br />
Tutzinger<br />
Patientenfor<strong>um</strong><br />
Pille <strong>und</strong> Training oder Spritze <strong>und</strong> Messer?<br />
Wir entscheiden gemeinsam!<br />
06. <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong> <strong>um</strong> 19.00 Uhr<br />
REFERENTEN<br />
Prof. Dr. Rainer Freynhagen, Chefarzt Schmerzzentr<strong>um</strong><br />
Dr. Jens Knauer, Oberarzt Schmerztherapie<br />
Dr. Dominik Bengel, Ltd. Oberarzt Wirbelsäulenchirurgie<br />
VERANSTALTUNGSORT<br />
Benedictus Krankenhaus Tutzing<br />
Bahnhofstraße 5, 82327 Tutzing<br />
Um Anmeldung wird gebeten unter T 08158 23-710.<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 19
Wetterkapriolen im Frühjahr<br />
Dafür stehen<br />
<strong>die</strong> vier „Eisheiligen“<br />
Hohenpeißenberg | Angefangen<br />
vom Pankratius am 12. <strong>Mai</strong>, folgen<br />
im Kalender <strong>die</strong> Namenstage<br />
Servatius, Bonifatius <strong>und</strong> Sophia<br />
von Rom (15. <strong>Mai</strong>) <strong>die</strong> im Volksm<strong>und</strong><br />
als <strong>die</strong> „drei Eisheiligen“<br />
sowie <strong>die</strong> „kalt’ Sofie“ bekannt<br />
sind. „Aberglaube ist das sicher<br />
nicht“, stellt der Diplom Meteorologe<br />
Ulf Köhler vom Observatori<strong>um</strong><br />
Hohenpeißenberg fest, „aber<br />
man sollte es nicht an <strong>die</strong>sen vier<br />
Tagen festmachen“.<br />
Die vier Heiligen werden in unserer<br />
Region relativ wenig verehrt, in<br />
Fischen am Ammersee gibt es eine<br />
St. Pankratius Kirche <strong>und</strong> vom Heiligen<br />
Bonifaz ist eigentlich nur <strong>die</strong><br />
Abtei in München bekannt, zu der<br />
auch das Kloster Andechs gehört.<br />
Pankraz, Servaz, Bonifaz<br />
machen erst dem Sommer Platz<br />
Mamertus, der auf den 11. <strong>Mai</strong> datiert<br />
ist. <strong>Das</strong> begründet Ulf Köhler<br />
vom Meteorologischen Observatori<strong>um</strong><br />
Hohenpeißenberg mit der<br />
Tatsache, dass <strong>die</strong> Kaltfronten von<br />
Tiefdruckgebieten immer von Norden<br />
kommen <strong>und</strong> dort einen Tag<br />
früher auftreten.<br />
Pankrazi, Servazi & Bonifazi<br />
sind drei frostige Bazi,<br />
<strong>und</strong> z<strong>um</strong> Schluss fehlt nie<br />
<strong>die</strong> kalte Sophie<br />
Doch so genau möchte der Meteorologe<br />
den für das Frühjahr<br />
typischen Kälteeinbruch nicht an<br />
einem Dat<strong>um</strong> fixieren. Im <strong>Mai</strong><br />
erwärmt sich das Festland zusehends,<br />
es entstehen aber immer<br />
wieder kalte Luftströmungen<br />
aus den Polargebieten, <strong>die</strong> auch<br />
zu Nachtfrösten führen können.<br />
Landwirte, <strong>die</strong> ihre Saat ausbringen<br />
oder Gartler, deren Gemüse<br />
keinen Frost verträgt, achten natürlich<br />
auf das Wetter <strong>und</strong> warten<br />
den typischen <strong>Mai</strong>-Frost ab.<br />
Vor Nachtfrost Du nie sicher<br />
bist, bis Sophie vorüber ist<br />
Auf dem Hohen Peißenberg werden<br />
seit dem Jahr 1781 täglich <strong>die</strong><br />
Temperaturen aufgeschrieben,<br />
sdass man in <strong>die</strong>ser ältesten Bergwetterstation<br />
der Welt einen sehr<br />
guten Vergleich hat.<br />
Betrachtet man <strong>die</strong> Temperaturkurve<br />
des Tagesmittelwertes in<br />
<strong>die</strong>sen 235 Jahren, so ist von den<br />
Eisheiligen eigentlich nichts zu<br />
Gerüstbau & Verleih<br />
MEISTERBETRIEB<br />
MARTINKL<br />
Wandgestaltungen aller Art<br />
Malerarbeiten<br />
GL<br />
Vollwärmeschutz<br />
Verputzarbeiten<br />
Telefon 0160 - 90 38 81 16<br />
Am Spatzenberg 3a | 82407 Wielenbach<br />
www.malerbetrieb-kluegl.de<br />
Viele der Bauernregeln sind schon<br />
im frühen Mittelalter entstanden,<br />
als noch der julianische Kalender<br />
galt. Bei der gregorianischen Kalenderreform<br />
im Jahre 1582 sind<br />
<strong>die</strong> Gedenktage der vier Heiligen<br />
<strong>um</strong> etwa eine Woche früher angesetzt<br />
worden. Man darf also den<br />
Kälteeinbruch nicht genau vom<br />
12. bis 15. <strong>Mai</strong> erwarten, sondern<br />
muss den Zeitra<strong>um</strong> von Mitte bis<br />
Ende <strong>Mai</strong> ausgeweitet betrachten.<br />
Mamertus, Pankratius,<br />
Servatius, <strong>die</strong> bringen Kält’<br />
oft <strong>und</strong> Verdruß<br />
In Norddeutschland beginnen <strong>die</strong><br />
Eisheiligen einen Tag früher mit<br />
Diplom-Meteorologe Ulf Köhler vom<br />
Observatori<strong>um</strong> Hohenpeißenberg erklärt<br />
<strong>die</strong> Wetterphänomene <strong>um</strong> <strong>die</strong> Eisheiligen.<br />
20 | tassilo
wenn sich in dem Zeitra<strong>um</strong> Ende<br />
<strong>Juni</strong>/Anfang Juli eine stabile Wetterlage<br />
einstellt, kann sich das<br />
über Wochen fortsetzen.“<br />
Wenn <strong>die</strong> Siebenschläfer<br />
Regen kochen, so<br />
regnet’s sieben Wochen<br />
Doch in den letzten 20 Jahren gehen<br />
<strong>die</strong> Temperaturen durch den<br />
Klimawandel kontinuierlich nach<br />
oben. „Wir stellen in den vergangenen<br />
Jahren einen Rekord nach<br />
dem anderen fest“, verdeutlicht es<br />
Ulf Köhler. Dadurch werden auch<br />
<strong>die</strong> Minusgrade im <strong>Mai</strong> immer<br />
weniger, so dass man davon ausgehen<br />
kann, dass <strong>die</strong> Eisheiligen<br />
in Zukunft nur noch alle paar Jahre<br />
auftreten oder irgendwann ganz<br />
verschwinden.<br />
rg<br />
erkennen. Erst der Blick auf <strong>die</strong><br />
Grafik des absoluten Tagesminim<strong>um</strong>,<br />
also <strong>die</strong> niedrigste gemessene<br />
Temperatur für jeden Tag in<br />
<strong>die</strong>sen 235 Jahren, lässt mit bis zu<br />
minus sieben Grad Mitte <strong>Mai</strong> auf<br />
<strong>die</strong> Eisheiligen schließen. Ein Kälteeinbruch<br />
im <strong>Mai</strong> ist also ein ganz<br />
normales, regelmäßiges Wetterereignis.<br />
Vor Bonifaz kein Sommer,<br />
nach der Sophie kein Frost<br />
In der Grafik mit den Tagesmittelwerten<br />
deutlicher zu erkennen<br />
ist <strong>die</strong> Schafskälte Mitte <strong>Juni</strong> <strong>und</strong><br />
z<strong>um</strong> Siebenschläfer stellt der Hohenpeißenberger<br />
Wetterexperte<br />
fest: „Man darf ihn ebenfalls nicht<br />
auf den 27. <strong>Juni</strong> festmachen, aber<br />
Professionelle Lösungen<br />
aus der Heimat<br />
<strong>Das</strong> richtige Bürosystem für jeden Zweck<br />
•Vertrieb & Service<br />
•Kopiersysteme<br />
•Multifunktionsgeräte<br />
•Drucker & Scanner<br />
•Archivierungssoftware<br />
Bürosysteme Norbert Stieler<br />
Vertriebs GmbH<br />
Kr<strong>um</strong>pperstraße 2a<br />
D-82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Tel 08 81-92 45 50-0<br />
Fax 08 81-92 45 50-10<br />
info@stielergmbh.de<br />
www.stielergmbh.de<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 21
ALLERLEI IM TASSILOLAND<br />
Schwungvoll in den Frühsommer<br />
Auf geht’s z<strong>um</strong> zweiten Boarischen Tanz<br />
Drei Virtuosen gemeinsam in der Schlossberghalle<br />
<strong>Weilheim</strong> | Der Gebirgstrachtenverein D’Ammerbergler Polling <strong>und</strong> der Heimat-<br />
<strong>und</strong> Trachtenverein <strong>Weilheim</strong> laden am Samstag, 13. <strong>Mai</strong>, z<strong>um</strong> zweiten<br />
„Boarischen Tanz“ in <strong>die</strong> Hochlandhalle ein. Für Stimmung <strong>und</strong> musikalischen<br />
Schwung sorgen <strong>die</strong> Jungen Pfaffenwinkler. Zwölf junge <strong>und</strong>, laut eigener<br />
Aussage, unerschrockene Musiker aus dem oberbayerischen Pfaffenwinkel<br />
von Oderding über Peißenberg, Böbing, Wallgau, Uffing bis nach Riegsee<br />
<strong>und</strong> Benediktbeuern. Sie widmen sich mit großer Leidenschaft der böhmischmährischen<br />
aber auch modernen<br />
Blasmusik. Für Speis<br />
<strong>und</strong> Trank wird an dem sicherlich<br />
heiteren Samstagabend<br />
ebenfalls gesorgt sein.<br />
Beginn ist ab 19 Uhr, der Barbetrieb<br />
startet gegen 22 Uhr.<br />
Einlass haben alle<br />
„Tanzwütigen“ ab<br />
16 Jahren. tis<br />
Ausstellung im „Artfor<strong>um</strong> Lorenz“<br />
Starnberg | Drei international präsente Musikerpersönlichkeiten<br />
haben sich zusammengetan,<br />
<strong>um</strong> als „Austrian String Trio“ neue<br />
Wege zu gehen. Am Donnerstag, 18. <strong>Mai</strong>,<br />
spielen der gefeierte Geigen-Solist Benjamin<br />
Schmid, der renommierte Cellist Florian<br />
Egger sowie der Ausnahme-Gittarist Wolfgang<br />
Muthspiel in der Starnberger Schlossberghalle.<br />
<strong>Das</strong> Repertoire der drei Virtuosen<br />
reicht von komponierten Liedern Muthspiels<br />
über Neudeutungen Johann Sebastian Bachs<br />
bis hin zu Popsongs. Aber auch kammermusikalische<br />
Variationen <strong>und</strong> improvisierte<br />
Stücke kommen mit jazzigen Beats, jazzigem<br />
Puls <strong>und</strong> jazzigem Rhythmus z<strong>um</strong> Tragen.<br />
Beginn des zweiten von insgesamt sechs<br />
Konzerten aus der Reihe „All that Jazz“ ist<br />
<strong>um</strong> 20 Uhr.<br />
„tassilo“ verlost für <strong>die</strong>sen hochklassigen<br />
Abend 3 x 2 Karten. Wer sie gewinnen möchte,<br />
sendet mit dem Stichwort „All that Jazz“<br />
eine E-<strong>Mai</strong>l an info@tassilo.de oder schickt<br />
eine Postkarte an „tassilo“, Birkland 40 in<br />
86971 Peiting. Einsendeschluss ist der 11. <strong>Mai</strong>.<br />
Da <strong>die</strong> Tickets per Post verschickt werden,<br />
bitte <strong>die</strong> Absenderadresse nicht vergessen.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, das Los<br />
entscheidet. Wer beim Gewinnspiel kein<br />
Glück hat, kann Konzertkarten n unter<br />
www.muenchenticket.de be-<br />
stellen.<br />
js<br />
Neufahrn bei Schäftlarn | Der Maler<br />
<strong>und</strong> Bildhauer Leonard Lorenz, gebürtiger<br />
Österreicher, lädt am Samstag,<br />
27. <strong>Mai</strong>, in sein Atelier „Artfor<strong>um</strong><br />
Lorenz“ zur Ausstellungseröffnung<br />
von „Kommunikation der Formen –<br />
Koordinaten im Paradigmenwechsel<br />
unserer Zeit“. Um 17 Uhr wird <strong>die</strong><br />
Ausstellung mit Skulpturen, Gemälden<br />
<strong>und</strong> Zeichnungen in Neufahrn<br />
bei Schäftlarn eröffnet. Musikalisch<br />
<strong>um</strong>rahmt wird <strong>die</strong> Veranstaltung von<br />
Andrea Sch<strong>um</strong>acher vom Münchener<br />
Kammerorchester an der Violine, Reinhold Koller am Akkordeon <strong>und</strong> Felix<br />
Lorenz am Violoncello. Am Sonntag, 28. <strong>Mai</strong>, <strong>um</strong> 17 Uhr erwartet das<br />
„Artfor<strong>um</strong> Lorenz“ <strong>die</strong> Lesung „Nur eine Rose als Stütze“ mit Gedichten von<br />
Hilde Domin <strong>und</strong> anderen. Gelesen von Schauspielerin Marianne Sägebrecht,<br />
zu der Künstler Leonard Lorenz eine besondere Verbindung gpflegt.<br />
Die Ausstellung wird anschließend von Montag, 29. <strong>Mai</strong>, bis Mittwoch,<br />
31. <strong>Mai</strong>, im „Artfor<strong>um</strong> Lorenz“ in der Starnbergerstraße e zu<br />
sehen sein. Geöffnet jeweils von 15 bis 19.30 Uhr.<br />
tis<br />
„Es grünt so grün“ – Aktionstag des Netzwerks<br />
Gartenwinkel-Pfaffenwinkel<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Mit einem grünen Paukenschlag<br />
starten <strong>die</strong> Teilnehmer des Netzwerks Gartenwinkel-Pfaffenwinkel<br />
in das Gartenjahr.<br />
Für alle Gartenfre<strong>und</strong>e steht damit der <strong>die</strong>sjährig<br />
erste Aktionstag mit offenen Gärten in<br />
der Region auf dem Programm.<br />
Am Sonntag, den 21. <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong>, öffnen von 13<br />
bis 18 Uhr zahlreiche Mitglieder ihre Gartenpforten<br />
z<strong>um</strong> Thema „Es grünt so grün“. Spezielle<br />
Führungen durch <strong>die</strong> Gärten bieten zu<br />
<strong>die</strong>ser Jahreszeit <strong>die</strong> ideale Möglichkeit, <strong>um</strong><br />
neue Ideen für den eigenen Garten mitzunehmen.<br />
Die Besucher erhalten dabei praktische<br />
Tipps aus erster grüner Hand. Für den<br />
Ga<strong>um</strong>en gibt es in einigen Gärten Kaffee <strong>und</strong><br />
Kuchen oder erfrischende Getränke.<br />
Auf der Seite www.gartenwinkel-pfaffenwin-<br />
ff i<br />
kel.de finden Interessierte im Internet <strong>die</strong><br />
komplette Liste der teilnehmenden nden<br />
Gärten mit ihren speziellen Angetiboten.<br />
22 | tassilo
Wer zahlt den Preis für unseren Wohlstand?<br />
<strong>Weilheim</strong> | „Wir leben nicht über unsere Verhältnisse, sondern<br />
über <strong>die</strong> Verhältnisse der anderen“, sagt Prof. Dr. Stephan Lessenich<br />
von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er<br />
analysiert <strong>die</strong> Abhängigkeits- <strong>und</strong> Ausbeutungsverhältnisse der<br />
globalen Wirtschaft. Am Dienstag, 2. <strong>Mai</strong>, hält er ab 19.30 Uhr im<br />
Pfarrheim Miteinander den Vortrag „Neben uns <strong>die</strong> Sintflut: Wer<br />
zahlt den Preis für unseren Wohlstand“.<br />
An konkreten Beispielen macht er deutlich, wie unser Wohlstand<br />
auf Übelstände anderer aufgebaut wird. <strong>Das</strong> heißt, soziale <strong>und</strong><br />
ökologische Kosten werden von Gesellschaften in anderen Regionen<br />
getragen, Armut <strong>und</strong> Ungerechtigkeit ausgelagert. Der Eintritt<br />
ist frei, Spenden sind jedoch willkommen. Veranstalter sind <strong>die</strong><br />
Arbeitskreise „eine Welt“ <strong>und</strong> „Gemeinwohl-Ökonomie“ omie“<br />
sowie der Unterstützerkreis Asyl im Oberland <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Buchhandlung Zauberberg.<br />
tis<br />
Musik im Pfaffenwinkel <strong>2017</strong><br />
Pfaffenwinkel | Auch in der Saison <strong>2017</strong> hat der künstlerische Leiter<br />
<strong>und</strong> Dirigent Christian Fröhlich wieder herausragende Solisten <strong>und</strong><br />
Orchester gemeinsam mit dem gemischten Chor im Pfaffenwinkel<br />
bekommen. Und ein abwechslungsreiches Programm für <strong>die</strong><br />
Konzertreihe „Musik im Pfaffenwinkel“ zusammengestellt. Z<strong>um</strong><br />
Auftakt am 28. <strong>Mai</strong> erklingt in der Basilika Benediktbeuern das<br />
Requiem von Gabriel Fauré. Fauré, der auch der „französische<br />
Sch<strong>um</strong>ann“ genannt wird, komponierte sein Requiem ohne das<br />
Angst <strong>und</strong> Schrecken verbreitende „Dies Irae“, was Ende des 19.<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts fast revolutionär war. Lediglich das „Pie Jesu“ übernahm<br />
er <strong>und</strong> beendete sein Requiem mit dem „In Paradis<strong>um</strong>“,<br />
der Verheißung des Para<strong>die</strong>ses. Dem Requiem schließt sich <strong>die</strong> 2.<br />
Symphonie von Johannes Brahms an. Solisten sind Anna El-Khashem<br />
<strong>und</strong> Johannes Kammler sowie der gemischte Chor im Pfaffenwinkel<br />
<strong>und</strong> Mitglieder des Bayerischen<br />
Staatsorchesters. Am 2. Juli<br />
<strong>und</strong> 16. Juli folgen <strong>die</strong> Konzerte zwei<br />
<strong>und</strong> drei in der Wieskirche. Weiter<br />
geht es am 23. Juli im Pollinger Bibliotheksaal,<br />
am 8. Oktober in der<br />
Schongauer Stadtpfarrkirche <strong>und</strong><br />
z<strong>um</strong> Abschluss am 10. Dezember in<br />
der Wieskirche. Nähere Information<br />
– auch zu den weiteren fünf Konzerten<br />
– gibt es im Internet (www.<br />
musikimpfaffenwinkel.de). Kartenvorverkauf<br />
unter 08861 / 2194138,<br />
bei München-Tickets, GAP-<br />
Tickets oder beim Kreistiboten<br />
<strong>Weilheim</strong>.<br />
War<strong>um</strong> „tassilo“ so manchem stinkt –<br />
Ökologische Druckfarben verursachen unangenehme e Gerüche<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Unser gesamtes „tassilo“-Team freut<br />
sich immer wieder, wenn positive Rückmeldungen<br />
von Lesern oder auch von unseren Werbek<strong>und</strong>en<br />
kommen. Leider kamen gerade bei den letzten<br />
<strong>Ausgabe</strong>n auch einige besorgte Rückmeldungen,<br />
dass der „tassilo“ sehr intensiv, z<strong>um</strong> Teil sogar unangenehm<br />
riecht, <strong>und</strong> sich <strong>die</strong> Leser <strong>die</strong>sbezüglich<br />
Sorgen <strong>um</strong> eine eventuelle Ges<strong>und</strong>heitsgefährdung<br />
machen. Wir haben das Problem sofort aufgegriffen<br />
<strong>und</strong> sind mittlerweile <strong>die</strong>sbezüglich mit unserer<br />
Druckerei <strong>und</strong> dem Druckfarbenhersteller in engem<br />
Kontakt. Doch das Wichtigste vorneweg: <strong>die</strong> verwendeten<br />
Druckfarben stellen keinerlei ges<strong>und</strong>heitliche<br />
Risiken dar <strong>und</strong> entsprechen bezüglich der Freiheit<br />
von ges<strong>und</strong>heitlich bedenklichen Stoffen der amerikanischen<br />
CONEG-Regelung sowie der EN 71/3 für<br />
Kinderspielzeug. Die oxidativ trocknenden, von uns<br />
verwendeten Farben trocknen ohne Zusätze von<br />
Kobalt (der in der Druckindustrie noch üblich ist).<br />
Während <strong>die</strong>ses Trocknungsprozesses entstehen<br />
Reaktionsprodukte mit einem generell milden Eigengeruch,<br />
der durch <strong>die</strong> Verwendung des von uns<br />
gewählten Papiers leider<br />
noch etwas verstärkt wird.<br />
Die sofortige Verarbeitung<br />
<strong>und</strong> Bündelung der <strong>Magazin</strong>e<br />
tut ihr Übriges, <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Ausdünstungen im Einzelfall<br />
erst beim Leser erfolgen<br />
zu lassen. Gemeinsam mit<br />
der Firma Epple-Druck-farben<br />
in Neusäß <strong>und</strong> der Druckerei Geiselberger<br />
in Altötting sind wir dran, <strong>die</strong>sen unangenehmen<br />
Nebeneffekt der speziell sehr <strong>um</strong>welt- <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsfre<strong>und</strong>lichen<br />
Farben weiter zu minimieren. Bis<br />
dahin bitten wir Sie <strong>um</strong> Verständnis, da wir nur<br />
sehr ungern auf mineralölhaltige Farben zurückwechseln<br />
<strong>und</strong> auch keine zusätzlichen Lackierungen<br />
aufbringen möchten, <strong>die</strong> das Produkt mehr belasten<br />
würden. Natürlich halten wir Sie weiter auf dem<br />
Laufenden, da wir auch in Zukunft unseren Lesern<br />
mit jeder <strong>Ausgabe</strong> eine echte Freude e reiten möchten.<br />
be-<br />
Ihr Team „tassilo“<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 23
Pilot-Projekt auf Gut Achberg<br />
Rehkitz-Rettung<br />
per Drohnenflug<br />
Achberg | Als Florian Pfütze anfängt<br />
von toten Rehkitzen zu erzählen,<br />
stockt ihm regelrecht der<br />
Atem. Diese Bilder in seinem Kopf<br />
seien „grausam, wie durch den<br />
Fleischwolf gedreht“. Der Vorsitzende<br />
des Kreisjagdverbandes<br />
spricht vom Tod durch Mäharbeiten.<br />
Allein in seinem <strong>r<strong>und</strong></strong> 540<br />
Hektar großen Gebiet erwischte<br />
es 2016 an nur einem einzigen Tag<br />
15 Stück. Noch grausamer als der<br />
Anblick <strong>die</strong>ser „zerhäckselten“ Babys:<br />
wenn <strong>die</strong> Mütter an den Tatort<br />
zurückkehren, mit ihren Vorderbeinen<br />
vorsichtig <strong>die</strong> Kleinen<br />
anstupsen <strong>und</strong> feststellen, dass<br />
jede Hilfe zu spät kommt. „<strong>Das</strong> ist<br />
wirklich schlimm“, seufzt Pfütze,<br />
der nun mit einer neuen Methode<br />
gegen den alljährlich auftretenden<br />
Mähtod effektiver ankämpfen will:<br />
mit Drohnen-Flügen.<br />
Mitte März trifft sich Florian Pfütze<br />
erstmals mit Martin Wagner,<br />
gelernter Maschinenbautechniker,<br />
Bauhofmitarbeiter in Hohenpeißenberg<br />
<strong>und</strong> nebengewerblicher<br />
Drohnen-Flieger. Er soll mit seinem<br />
ferngesteuerten Kopter, der<br />
am Bauch eine hochauflösende<br />
Kamera führt, Felder <strong>und</strong> Wiesen<br />
in Pfützes Jagdrevier abfliegen,<br />
<strong>und</strong> mittels Luftaufnahmen <strong>die</strong><br />
im hohen Gras liegenden Rehkitze<br />
ausfindig machen. Im Optimalfall<br />
unmittelbar vor Beginn<br />
der Mähsaison. „Denn sobald <strong>die</strong><br />
Landwirte ausschwärmen, kommt<br />
jede Hilfe zu spät“, so Pfützes Erfahrung.<br />
Gemäht wird bei Geschwindigkeiten<br />
von 15 bis 20 km/h. Die bis zu<br />
drei Mähbalken an einem Traktor<br />
– vorne zentral, hinten jeweils<br />
seitlich – betragen Spannweiten<br />
von bis zu neun Metern. Gewaltige<br />
Maschinerien, <strong>die</strong> sich von einem<br />
zwei Handflächen großen Rehkitz<br />
selbstverständlich nicht aufhalten<br />
lassen. Z<strong>um</strong>al es bei Mäharbeiten<br />
immer schnell gehen muss,<br />
da Schönwetter-Zeitfenster meist<br />
kurz sind, das Heu oder Gr<strong>um</strong>met<br />
rechtzeitig ins Trockene soll.<br />
Ein weiteres Problem: Fährt der<br />
Landwirt mit Fendt Vario <strong>und</strong> Co.<br />
durch’s hohe Gras, hat er ohnehin<br />
keine Chance, vom Führerhaus<br />
aus <strong>die</strong>se in sich eingerollten Kitze<br />
rechtzeitig zu entdecken. „Deshalb<br />
muss <strong>die</strong> Suche unbedingt<br />
vor dem Mähen erfolgreich abgeschlossen<br />
sein“, sagt Pfütze. Ein<br />
mühsames Unterfangen.<br />
Zu Fuß sehr zeitintensiv<br />
<strong>und</strong> oft erfolglos<br />
In der Regel gehen Jäger <strong>die</strong> Felder<br />
zu Fuß ab. <strong>Das</strong> braucht viel Zeit<br />
– <strong>und</strong> Finderglück. „Selbst wenn<br />
wir zu dritt recht nah beieinander<br />
marschieren, kann es trotzdem<br />
sein, dass wir <strong>die</strong> Kitze im teilweise<br />
oberschenkelhohen Gras übersehen“,<br />
sagt Pfütze. Hinzu kommt,<br />
dass speziell unter der Woche<br />
<strong>die</strong> meisten Jäger berufsbedingt<br />
keine Zeit haben, großangelegte<br />
Suchaktionen ohnehin unmöglich<br />
sind. Eine Drohne mit Weitwinkelkamera<br />
dagegen wäre wesentlich<br />
effektiver. Bei einer Flughöhe von<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> zehn Metern erspäht sie eine<br />
Fläche von <strong>r<strong>und</strong></strong> zehn auf zehn<br />
Metern. Und <strong>die</strong> Fluggeschwindigkeit<br />
ist bei maximal 65 km/h<br />
wesentlich höher als des Jägers<br />
Schrittgeschwindigkeit.<br />
Ganz so euphorisch ist Drohnen-<br />
Spezialist Martin Wagner allerdings<br />
(noch) nicht. Ursprünglich<br />
wollte er mittels Wärmebildkamera<br />
auf Rehkitz-Suche gehen.<br />
Die hat er inzwischen wieder<br />
verkauft, weil „sie mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 1 500<br />
Euro extrem teuer ist <strong>und</strong> sich<br />
mangels Aufträgen nicht rentiert<br />
hat“. Und weil sie Rehkitze nicht<br />
wirklich von Scherhaufen unterscheiden<br />
konnte. <strong>Das</strong> habe ein<br />
erster Testflug im vergangenen<br />
Jahr gezeigt. Scherhaufen sind abgeflachte<br />
Maulwurfhügel aus H<strong>um</strong>us,<br />
<strong>die</strong> bei Sonneneinstrahlung<br />
schnell erwärmen <strong>und</strong> damit in<br />
etwa <strong>die</strong> Körpertemperatur eines<br />
Lebewesens erreichen. „Würde<br />
man jeden Scherhaufen mit einem<br />
Rehkitz verwechseln <strong>und</strong> ihn<br />
explizit ansteuern, kommt man<br />
mit der Suche sprichwörtlich in<br />
den Wald hinein“, meint Wagner,<br />
der allerdings davon überzeugt<br />
ist, mittels „normaler“ Kamera<br />
durchaus guten Erfolg zu haben.<br />
Vorausgesetzt, das Gras ist nicht<br />
allzu hoch <strong>und</strong> überdeckt <strong>die</strong> Kitze.<br />
„Denn durch Grasbüschel hindurchschauen<br />
kann <strong>die</strong> Kamera<br />
natürlich nicht.“<br />
Rechte <strong>und</strong> Pflichten für<br />
Drohnen-Flieger<br />
Zwei St<strong>und</strong>en unterhalten sich<br />
Martin Wagner <strong>und</strong> Florian Pfütze<br />
auf dessen Gutshof in Achberg.<br />
24 | tassilo
Auch ein zentrales Thema<br />
des Gesprächs: Rechte <strong>und</strong><br />
Pflichten in Sachen Drohnenflüge.<br />
Nicht jeder darf<br />
mit so einem vierrotorigen<br />
Kopter in <strong>die</strong> Luft. Eine gut<br />
50 Euro teure Aufstiegsgenehmigung,<br />
zu beantragen<br />
bei der Regierung<br />
von Oberbayern, ist <strong>die</strong><br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>voraussetzung. Flüge über<br />
Menschenansammlungen<br />
sind<br />
strikt verboten, ebenso das hineinsteuern<br />
in Flugsperrzonen, z<strong>um</strong><br />
Beispiel <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> Flughäfen. Vor<br />
dem Abheben innerhalb geschlossener<br />
Ortschaften gilt es immer,<br />
<strong>die</strong> vor Ort zuständige Polizei zu<br />
informieren. „Weil <strong>die</strong> in der Regel<br />
<strong>die</strong> Beschwerdeanrufe bekommen“,<br />
sagt Wagner. Beim Start auf<br />
Privatg<strong>r<strong>und</strong></strong> braucht es zusätzlich<br />
ein schriftliches OK des G<strong>r<strong>und</strong></strong>stückseigentümers.<br />
Außerdem:<br />
Obwohl nicht nur Wagners Drohne<br />
zwei Kilometer Reichweite hat,<br />
darf sie auf gar keinen Fall außer<br />
Sichtweite gesteuert werden. „<strong>Das</strong><br />
sind lediglich <strong>r<strong>und</strong></strong> 400 Meter.“<br />
Auch <strong>die</strong> maximale Aufstiegshöhe<br />
ist auf 100 Meter limitiert.<br />
Wer sich nicht an <strong>die</strong> Regeln hält,<br />
muss mit Bußgeldern im vierstelligen<br />
Bereich rechnen. „Deshalb<br />
Haben eine Vision: Jäger Florian Pfütze (links) <strong>und</strong> Drohnenpilot Martin<br />
Wagner möchten Rehkitze vor dem Mähtod retten.<br />
habe ich meine Aufstiegsgenehmigung<br />
immer dabei“, sagt Wagner,<br />
der unter anderem auch Luftaufnahmen<br />
fürs staatliche Bauamt<br />
in <strong>Weilheim</strong> macht, beispielweise<br />
<strong>um</strong> den Fortschritt des Umgehungsstraßenbaus<br />
in Hohenpeißenberg<br />
zu dok<strong>um</strong>entieren.<br />
Währenddessen hatte er immer<br />
wieder mit Anliegern zu kämpfen,<br />
<strong>die</strong> natürlich wissen wollen, was<br />
Wagner mit seiner 1,6 Kilogramm<br />
schweren <strong>und</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> 1 600 Euro<br />
teuren Drohne (inklusive Zubehör<br />
wie Fernsteuerung <strong>und</strong> Videobrille)<br />
so vor hat.<br />
Unter anderem: Geld ver<strong>die</strong>nen.<br />
Für 30 Minuten Flugzeit inklusive<br />
Anfahrt verlangt Martin Wagner<br />
40 Euro, für jede weitere halbe<br />
St<strong>und</strong>e 25 Euro. Ein verhältnismäßig<br />
günstiger Preis. Gleichgesinnte<br />
im Münchner Ra<strong>um</strong> würden bis<br />
zu 100 Euro <strong>die</strong> St<strong>und</strong>e verlangen.<br />
Was Florian Pfütze in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />
interessiert: Wie<br />
lange Wagner für <strong>die</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> 100<br />
Hektar Mähflache in seinem Jagdgebiet<br />
auf dem Achberg <strong>und</strong> in<br />
Oberhausen-Süd braucht? „Ganz<br />
schwer zu sagen, weil <strong>die</strong> Bedingungen<br />
je nach Wetter <strong>und</strong> Grashöhe<br />
ganz unterschiedlich sein<br />
können.“ Grob geschätzt 30 Minuten<br />
pro Hektar, denn <strong>um</strong> <strong>die</strong>se<br />
zwei Handflächen großen Rehkitze<br />
zu erkennen, darf Wagner auf gar<br />
keinen Fall mit Maximalgeschwindigkeit<br />
<strong>und</strong> auch nicht höher als 15<br />
Meter fliegen. Heißt: Auch <strong>die</strong> Suche<br />
per Drohne nimmt relativ viel<br />
Zeit in Anspruch.<br />
Kitz-Rettung erfordert<br />
viel Fingerspitzengefühl<br />
Wird ein Rehkitz entdeckt, macht<br />
sich Florian Pfütze sofort auf den<br />
Weg, es zu retten – eine komplizierte<br />
Aufgabe mit knallhartem<br />
Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>. Rehkitze sind z<strong>um</strong><br />
Schutz vor natürlichen Feinden<br />
<strong>die</strong> ersten sechs bis acht Wochen<br />
geruchsneutral, verständigen sich<br />
mit ihren Müttern ausschließlich<br />
durch spezielle Laute. Nehmen<br />
<strong>die</strong> Jungtiere in <strong>die</strong>ser Anfangszeit<br />
fremden Geruch an, werden<br />
sie von den Müttern verstoßen.<br />
Genau das ist <strong>die</strong> Schwierigkeit<br />
bei der Rettung. „Deshalb reißen<br />
wir ganz viele Grasbüschel direkt<br />
<strong>um</strong> das liegende Kitz aus, betten<br />
es damit ein <strong>und</strong> tragen es dann<br />
an einen sicheren Ort im Wald“,<br />
erklärt Pfütze, für den <strong>die</strong> Rehkitz-<br />
Rettung eine Herzensangelegenheit<br />
ist. Denn eigentlich ist der<br />
Landwirt selbst dafür verantwortlich,<br />
vor dem Mähen seine Felder<br />
nach den „Bambis“ abzusuchen.<br />
Doch viele haben schlichtweg <strong>die</strong><br />
Zeit dafür nicht. „Deshalb nehmen<br />
wir Jäger sie, obwohl es im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
nicht unsere Aufgabe ist.“<br />
Die Kitz-Rettung kommt übrigens<br />
nicht nur den Rehen zugute. Pfütze<br />
spricht von Botulismus, Leichenwasser<br />
toter Tiere wie Mäuse<br />
oder eben Kitze, das sich mit Heu<br />
oder Gr<strong>um</strong>met vermischen <strong>und</strong> in<br />
seltenen Fällen verheerende Auswirkungen<br />
haben kann: „Ich hatte<br />
mal einen Landwirt in Pacht, dem<br />
sind wegen Botulismus auf einen<br />
Schlag 25 Kühe weggestorben.“<br />
Auch das verhindert der Schutz<br />
vor Mähtod – von den grausamen<br />
Bildern mal abgesehen.<br />
js<br />
Die Fliegenfischerschule Oberbayern<br />
– Privat- <strong>und</strong> Gruppenkurse für Anfänger <strong>und</strong> Fortgeschrittene<br />
– Wurfschulungen mit Ein- <strong>und</strong> Zweihandruten<br />
– Professionelles Guiding an Fließ- <strong>und</strong> Stillwasserstrecken<br />
– Leihausrüstungen<br />
FLY SHOP in Oberammergau<br />
Großzügig, gemütlich <strong>und</strong> voll ausgestattet<br />
mit allem was das Fliegenfischer-Herz<br />
höher schlagen lässt: Ruten & Rollen |<br />
Schnüre & Vorfächer | Ständig etwa 10.000<br />
Fliegen | Watbekleidung | Handgemachte<br />
Fliegenfischerkörbe | Zubehör | Lizenzen |<br />
NEU! Alles fürs Renkenfischen<br />
Flyfishing School Oberbayern<br />
– Private and Group Courses – Professional Guiding<br />
for Beginners and Advanced – Rental Equipment<br />
– Alpine Flyfishing Trips<br />
FLY SHOP in Oberammergau<br />
Rods & Reels | Lines & Leaders | about 10.000 Flies | Wading<br />
equipment | Handmade Flyfishing Creels | Accessories | Licences<br />
FLIEGENFISCHERSCHULE OBERBAYERN & FLY SHOP<br />
Jean-Pierre Vollrath<br />
Am Weinberg 1<br />
82487 Oberammergau<br />
Tel. 49-8822-9488500<br />
Mobil 49-171-45 78 360<br />
www.flyrodandpaddle.com<br />
contact@flyrodandpaddle.com<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mi/Fr 16-19 Uhr & Sa 9-12 Uhr<br />
Und nach Vereinbarung<br />
Opening Hour:<br />
Mi/Fr 4-7 p.m. & Sa 9-12 a.m.<br />
And by appointment<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 25
Die Geschichte der Zunfttaferl<br />
Ein Ausdruck<br />
der Dorfgemeinschaft<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Schreiner, Gastwirt<br />
oder Maler – unsere <strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>e<br />
zieren allerorten eine Vielzahl an<br />
Zunftzeichen. „Die Schilder haben<br />
etwas Identitätsstiftendes, man<br />
möchte zeigen, was das Dorf zu<br />
bieten hat“, sagt dazu Kreisheimatpfleger<br />
Klaus Gast. Doch ob<br />
ein Winzer in <strong>die</strong> Region passt,<br />
oder ob <strong>die</strong> Darstellung eines Hutmachers<br />
noch zeitgemäß ist, das<br />
möchte „tassilo“ einmal zur Diskussion<br />
stellen. Mit einem Blick<br />
auf <strong>die</strong> <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>schilder.<br />
Für das Jahrbuch des Heimatverbandes<br />
Lech-Isar-Land hat Klaus<br />
Gast im Jahr 2008 einen ausführlichen<br />
Beitrag über <strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>e verfasst.<br />
Dazu hat er eine Votivtafel in<br />
der kleinen Kirche von Deutenhausen<br />
bei <strong>Weilheim</strong> gef<strong>und</strong>en, auf<br />
der eine Ortsansicht mit <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong><br />
aus dem Jahre 1733 abgebildet ist.<br />
<strong>Das</strong> Braucht<strong>um</strong> ist somit seit <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
300 Jahren in unserer Region verwurzelt.<br />
Soweit man auf dem gemalten<br />
Bild erkennen kann, war<br />
es ein blank geputzter Stamm mit<br />
Ästen am Gipfel, geschmückt mit<br />
zwei gekreuzten, roten Fahnen.<br />
Als 1806 das Königreich Bayern<br />
gegründet wurde, förderte der<br />
bayerische Staat zur Identitätsstiftung<br />
derartige Brauchtümer <strong>und</strong><br />
trug damit auch zur Verbreitung<br />
der <strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>e bei. „Später waren<br />
Kränze oder Girlanden am <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong><br />
angebracht, erst ab etwa<br />
1850 kamen <strong>die</strong> Schilder“, berichtet<br />
Klaus Gast über <strong>die</strong> wachsende<br />
Tradition.<br />
10 bis 40 Zeichen an<br />
einem <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong><br />
Da <strong>die</strong> mittelalterliche Blütezeit<br />
der Zünfte längst vorbei war,<br />
spricht Klaus Gast lieber von Symbolen,<br />
<strong>die</strong> aufzeigen sollten, was<br />
in der Ortsgemeinschaft so vertreten<br />
war.<br />
Daraus könnte man schließen,<br />
dass ein kleines Dorf wesentlich<br />
weniger Schilder am Traditionsstangerl<br />
angebracht hatte als eine<br />
Stadt. Doch wer an den <strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>en<br />
in unserer Gegend einmal<br />
<strong>die</strong> Symbole zählt, kann überhaupt<br />
keine Schlussfolgerung auf<br />
<strong>die</strong> Größe des Ortes ziehen. Unten<br />
sind meistens als<br />
erstes <strong>die</strong> Kirche, das<br />
Gasthaus <strong>und</strong> sonstige<br />
Gemeinschaftseinrichtungen<br />
dargestellt.<br />
Auf manchen<br />
<strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>en sind<br />
auch <strong>die</strong> Vereine<br />
dargestellt, andere<br />
beschränken sich nur<br />
<strong>Das</strong> Raiffeisen-Zeichen<br />
ist fast an jedem Ba<strong>um</strong> zu<br />
finden, wie hier in Oderding.<br />
auf verschiedene Handwerksberufe.<br />
Mal sind es nur zehn Zeichen,<br />
mal 40.<br />
Die Proportionen<br />
sollten stimmig sein<br />
Walter Sirch aus Sulzschneid am<br />
Auerberg ist in seiner Funktion<br />
als Landesvorsitzender des Sachgebietes<br />
M<strong>und</strong>art, Braucht<strong>um</strong> <strong>und</strong><br />
Laienspiel im Bayerischen Trachtenverband<br />
alljährlich mit einer<br />
<strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>-Kommission im Landkreis<br />
Ostallgäu unterwegs, <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> schönsten Traditionsstangerl<br />
zu prämieren. „Die Anzahl der<br />
Schilder sollte stimmig sein zur<br />
Länge des <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>es“, sagt Walter<br />
Sirch <strong>und</strong> rät den Gemeinden,<br />
auf <strong>die</strong> richtigen Proportionen der<br />
Zeichen <strong>und</strong> einen schönen Gesamteindruck<br />
zu achten. Den auf-<br />
Der <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong> in Pähl trägt 16 Zunftzeichen <strong>und</strong> ein Schild,<br />
das auf <strong>die</strong> Wichtigkeit der Dorfgemeinschaft hinweist.<br />
26 | tassilo
Was bedeutet wohl das<br />
Waagen-Symbol – hier zu<br />
sehen am Forster <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>?<br />
stellenden Vereinen empfiehlt er,<br />
ihre Zeichen einmal bewusst anzuschauen<br />
<strong>und</strong> den heutigen Gegebenheiten<br />
anzupassen. „Wenn<br />
Firmen für den <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong> spenden,<br />
sollten nicht einfach ihre Logos<br />
angebracht werden“, wünscht<br />
sich Walter Sirch ein wenig mehr<br />
Kreativität. Einen Installateur könne<br />
man beispielsweise mit einem<br />
Wasserhahn, eine Bank mit einem<br />
> > > INFORMATION<br />
Sparschwein darstellen.<br />
„Ein <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong><br />
sollte nicht zur Werbetafel<br />
degra<strong>die</strong>rt werden“,<br />
sagt auch Klaus<br />
Gast. Er wünsche sich,<br />
dass bei der Erneuerung<br />
der Schilder mit<br />
viel Gespür für <strong>die</strong> Tradition<br />
gearbeitet wird.<br />
Wenngleich beide<br />
Braucht<strong>um</strong>s-Fachleute<br />
den verantwortlichen<br />
<strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>-Aufstellern<br />
hierzulande, von wenigen<br />
Ausnahmen abgesehen,<br />
viel Fingerspitzengefühl<br />
bescheinigen. An den meisten<br />
Bä<strong>um</strong>en ist das einzig erkennbare<br />
Firmenzeichen das frühere Raiffeisen-Logo<br />
mit den gekreuzten Pferdeköpfen.<br />
Dies ist wohl durch <strong>die</strong><br />
landwirtschaftlichen Lagerhäuser<br />
der vielen kleinen Raiffeisen-Genossenschaften<br />
entstanden. Die<br />
Individualität eines jeden <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>es<br />
möchte Klaus Gast möglichst<br />
Hier wird im <strong>Tassilo</strong>land aufgestellt ...<br />
<strong>Das</strong> <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>aufstellen ist in jeder Ortschaft mit einem <strong>Mai</strong>fest<br />
verb<strong>und</strong>en. Meist spielt <strong>die</strong> Musikkapelle schon z<strong>um</strong> Frühschoppen<br />
<strong>und</strong> alle Gäste werden bei Speis <strong>und</strong> Trank z<strong>um</strong> Verweilen<br />
eingeladen. Wenn der neue <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong> steht, wird mit Musik <strong>und</strong><br />
Tänzen gefeiert. Im <strong>Tassilo</strong>land wird unter anderem in folgenden<br />
Ortschaften eine neue Traditionsstange aufgestellt:<br />
Ortschaft Verein Beginn<br />
Bernried Trachtenverein 10 Uhr<br />
Dießen Heimat- <strong>und</strong> Trachtenverein 10.30 Uhr<br />
Dießen/Dettenhofen Martinsschützen 10 Uhr<br />
Habach/Dürnhausen Dorfgemeinschaft 12.30 Uhr<br />
Pähl/Fischen Freiwillige Feuerwehr 10 Uhr<br />
Penzberg Stadt Penzberg 11 Uhr<br />
mit dem Jungritterverein<br />
Pöcking Burschenschaft 10 Uhr<br />
Polling/Etting Trachtenverein 10 Uhr<br />
Seeshaupt/Magnetsried Dorfgemeinschaft 9 Uhr<br />
Spatzenhausen Trachtenverein 10 Uhr<br />
Wessobrunn Trachtenverein 13 Uhr<br />
Wielenbach/Haunshofen Dorfgemeinschaft<br />
10 Uhr<br />
erhalten, „denn sonst könnte man<br />
<strong>die</strong> <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>schilder irgendwann<br />
bei ebay bestellen“.<br />
Individuelle<br />
Schilder erhalten<br />
Doch wer <strong>die</strong> Symbole an unseren<br />
<strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>en einmal genau inspiziert,<br />
stellt fest, <strong>die</strong> könnten fast<br />
alle eine Erneuerung gebrauchen.<br />
Wer das anpackt, muss Kreativität<br />
einbringen, Tradition mit Moderne<br />
verbinden. Die noch heute<br />
vorhandenen Handwerksberufe<br />
müssen zunächst traditionell aber<br />
zeitgemäß gezeichnet werden.<br />
Dann benötigt man eine entsprechende<br />
Computerdatei, damit <strong>die</strong><br />
heutigen Metallbearbeitungs-<br />
Maschinen <strong>die</strong> <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>motive<br />
ausschneiden können.<br />
Und schließlich braucht man eine<br />
künstlerisch begabte Person, <strong>die</strong><br />
mit viel zeitlichem Aufwand <strong>die</strong><br />
Schilder bemalt. Oder man klebt<br />
eine Folie mit den gezeichneten<br />
Motiven auf.<br />
Ein Ba<strong>um</strong>, viele<br />
helfende Hände<br />
Gleichwohl sind <strong>die</strong> Zunftzeichen<br />
nur ein kleiner Bestandteil<br />
des notwendigen Aufwandes zur<br />
<strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>-Aufstellung. Vom Stifter<br />
des Ba<strong>um</strong>es über den Transport,<br />
<strong>die</strong> Vorbereitung, <strong>die</strong> Nachtwachen<br />
bis hin zur Organisation des<br />
Aufstellungstages sind viele helfende<br />
Hände notwendig, <strong>um</strong> <strong>die</strong>ses<br />
Braucht<strong>um</strong> zu erhalten. „Die<br />
Gemeinschaftsleistung ist das<br />
Wichtigste an einem <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>“,<br />
sagt Kreisheimatpfleger Klaus<br />
Gast, der an jeder Traditionsstange<br />
„auch eine gute Dorfgemeinschaft“<br />
erkennt. Diese Kenntnis<br />
drückt auch ein Schild am Pähler<br />
<strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong> aus. Darauf steht geschrieben:<br />
„Dieser Ba<strong>um</strong>, so jeder<br />
weiß, entstand durch vieler Bürger<br />
Fleiß. Ihr Pähler denkt daran,<br />
es kommt auf <strong>die</strong> Gemeinschaft<br />
an.“<br />
rg<br />
92.<br />
Tutzinger<br />
Patientenfor<strong>um</strong><br />
DIVERTIKEL –<br />
DIE RICHTIGE THERAPIE<br />
28. <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong> <strong>um</strong> 19.00 Uhr<br />
REFERENT<br />
Dr. Alexander Fieger<br />
Oberarzt Viszeralchirurgie<br />
VERANSTALTUNGSORT<br />
Benedictus Krankenhaus Tutzing<br />
Bahnhofstraße 5<br />
82327 Tutzing<br />
Um Anmeldung wird gebeten unter T 08158 23-112.<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 27
So lebt es sich in der <strong>Weilheim</strong>er Demenz-WG<br />
Friedvoll <strong>und</strong> harmonisch<br />
trotz Vergesslichkeit<br />
<strong>Weilheim</strong> | Terminschwierigkeiten,<br />
Wohnungsschlüssel <strong>und</strong> Lebensmittel<br />
vergessen. Die ersten Anzeichen<br />
für Demenz tauchen bei<br />
Jutta Ruffings Mutter im Alter von<br />
74 Jahren auf. Und werden mit den<br />
Monaten immer schlimmer. Für<br />
den einst routinemäßigen Salateinkauf<br />
fährt sie irgendwann zehn Mal<br />
z<strong>um</strong> Naturkostladen – <strong>und</strong> hat noch<br />
immer keine Tomaten im Korb. Sie<br />
geht im tiefsten Winter str<strong>um</strong>pfsockig<br />
in den Schnee hinaus. Sie erzählt<br />
immer wieder von der kaputten<br />
Heizung, weil sie das Feuer im<br />
Kachelofen nicht mehr anbringt. Sie<br />
geht mehrfach am Tag spazieren<br />
oder radeln, bis sie völlig entkräftet<br />
ist. Schließlich stürzt sie auch noch<br />
vom Fahrrad. Spätestens dann war<br />
auch dem letzten Familienmitglied<br />
klar: Die Mutter von Jutta Ruffing ist<br />
schwer an Demenz erkrankt, kann<br />
ihren Alltag unmöglich weiterhin<br />
alleine bestreiten. Doch alle Angehörigen<br />
sind berufstätig, wohnen<br />
nicht im gleichen Ort.<br />
Nach unzähligen Pendlereien, einer<br />
24-St<strong>und</strong>en-Betreuung über<br />
eineinhalb Jahre <strong>und</strong> einigen Wochen<br />
Demenz-Reha erfährt Jutta<br />
Ruffing von der Demenz-WG in<br />
<strong>Weilheim</strong>. Anfangs ist sie skeptisch.<br />
Ausgerechnet ihre Mutter, <strong>die</strong> immer<br />
schon selbstständig leben <strong>und</strong><br />
auf gar keinen Fall ihr geliebtes<br />
Zuhause verlassen will, soll jetzt<br />
in eine WG voller demenzkranker<br />
Menschen? „Habe ich mir überhaupt<br />
nicht vorstellen können“,<br />
sagt Ruffing rückblickend über das<br />
landkreisweit einmalige Projekt.<br />
Mittlerweile, gut ein Jahr später,<br />
spricht <strong>die</strong> 51-Jährige von „der besten<br />
Entscheidung, <strong>die</strong> wir für meine<br />
Mutter treffen konnten“.<br />
Noch einige<br />
freie Plätze<br />
Die Demenz-WG in der <strong>Weilheim</strong>er<br />
Paradeisstraße ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />
der Alzheimer-<br />
Gesellschaft Pfaffenwinkel <strong>und</strong> der<br />
MARO-Genossenschaft. Im letzten<br />
Gebäude einer Neubaureihe sind<br />
über je zwei Stockwerke zwei<br />
Wohngesellschaften ausschließlich<br />
für Demenz-Kranke errichtet<br />
worden. Die im Erdgeschoss <strong>und</strong><br />
ersten Stock heißt WG Josef, ist seit<br />
Februar 2016 beziehbar <strong>und</strong> bietet<br />
Platz für zehn Erkrankte. Die WG<br />
Maria befindet sich im zweiten <strong>und</strong><br />
dritten Stock, ist seit Januar <strong>2017</strong><br />
beziehbar <strong>und</strong> bietet Platz für neun<br />
Demenz-Kranke. In der Josefs-WG,<br />
in der auch Jutta Ruffings Mutter<br />
lebt, ist derzeit noch ein Zimmer<br />
frei. In der Maria-WG sind es ganze<br />
fünf freie Plätze.<br />
<strong>Das</strong> Besondere: Alle Einzelzimmer<br />
sind <strong>r<strong>und</strong></strong> 20 Quadratmeter groß,<br />
haben ein barrierefreies Bad mit<br />
Toilette, Dusche <strong>und</strong> Waschbecken<br />
<strong>und</strong> sind so demenzfre<strong>und</strong>lich wie<br />
nur möglich ausgestattet. Lichtschalter<br />
<strong>und</strong> Klodeckel beispielweise<br />
heben sich in Kirschrot vom Weiß<br />
der Wand <strong>und</strong> Keramikschüssel ab,<br />
„weil Demenzkranke kein rä<strong>um</strong>liches<br />
Sehvermögen mehr haben“,<br />
erklärt Ruffing. Außerdem kann das<br />
Bad bewusst nicht abgeschlossen<br />
werden, „damit sich niemand einsperrt“.<br />
Und das Waschbecken hat<br />
keinen Stöpsel, „<strong>um</strong> Überschwemmungen<br />
vorzubeugen“. Sollte doch<br />
etwas passieren, sind <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Uhr Pflegekräfte <strong>und</strong> Angehörige in<br />
der Wohnung, <strong>um</strong> den an Vergesslichkeit<br />
Erkrankten zu helfen.<br />
Auch Jutta Ruffing, hauptberufliche<br />
Zahntechnikerin, kommt regelmäßig<br />
vorbei, <strong>um</strong> ihre Mutter zu besuchen,<br />
<strong>und</strong> das Pflegepersonal zu<br />
unterstützen. „Ich komme ehrlich<br />
gesagt richtig gern“, sagt sie. In<br />
der Tat herrscht in <strong>die</strong>ser Josefs-WG<br />
eine total friedvolle, harmonische<br />
Stimmung. Die Demenzkranken,<br />
Pfleger <strong>und</strong> Angehörigen fühlen<br />
sich sichtlich wohl. Bei Kaffee <strong>und</strong><br />
Kuchen sitzen alle an einem großen<br />
Tisch, unterhalten sich wie<br />
ganz normale, ges<strong>und</strong>e Erwachsene.<br />
„Wenn man nicht regelmäßig<br />
vorbeikommt, fällt einem das gar<br />
nicht auf, dass <strong>die</strong> hier alle dement<br />
sind“, sagt Jutta Ruffing, <strong>die</strong> von<br />
einigen Bewohnern erzählt, <strong>die</strong> im<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>e topfit sind, nur eben <strong>die</strong><br />
Dinge sofort wieder vergessen.<br />
Diese Vergesslichkeit fällt speziell<br />
im Anfangsstadi<strong>um</strong> ka<strong>um</strong> auf.<br />
Auch, weil es <strong>die</strong> Betroffenen mit<br />
gewieften Tricks gut zu verbergen<br />
wissen. „Sie legen sich Phrasen<br />
zurecht, wiederholen Aussagen im<br />
Vieraugengespräch als Gegenfrage<br />
oder schreiben sich Zettel als Erinnerungen“,<br />
berichtet Ruffing aus<br />
eigener Erfahrung mit ihrer Mutter.<br />
Ein weiterer trügerischer Aspekt<br />
<strong>die</strong>ser unheilbaren Krankheit:<br />
„Gerade <strong>die</strong> Angehörigen wollen<br />
es einfach nicht Wahr haben.“ <strong>Das</strong><br />
führe meistens dazu, dass viel zu<br />
spät professionelle Hilfe hinzugeholt<br />
wird, „man sich auf kurz oder<br />
lang kaputt arbeitet“. Aber wer gibt<br />
schon gerne einen engsten Vertrauten<br />
in fremde Hände? „<strong>Das</strong> ist wirklich<br />
sehr schwer, man hat ständig<br />
ein schlechtes Gewissen“, sagt Jutta<br />
Ruffing, <strong>die</strong> selbst lange Zeit mit<br />
sich gehadert, irgendwann aber<br />
keinen anderen Ausweg mehr gesehen<br />
hat. „Weil man sich wirklich<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr nur noch Sorgen<br />
macht <strong>und</strong> neben der körperlich<br />
schweren Pflege keine Ruhe mehr<br />
findet.“<br />
Zwang führt zu<br />
Aggression<br />
In der Josefs-WG sind tagsüber fünf<br />
Pflegekräfte festangestellt, nachts<br />
eine. Verantwortung <strong>und</strong> Planung<br />
der Abläufe unterliegen allerdings<br />
einer Angehörigen-Gemeinschaft.<br />
Die legt großen Wert darauf, dass<br />
es keinen strikten Tagesablauf gibt.<br />
War<strong>um</strong>? „Zwang führt bei dementen<br />
Menschen zu Aggression“, erklärt<br />
Jutta Ruffing. Die Rücksichtnahme<br />
auf individuelle Bedürfnisse<br />
sowie Selbstbestimmungsrecht haben<br />
oberste Priorität. Beispiel: Hat<br />
jemand Mitternachts noch den<br />
Drang, sich <strong>die</strong> Füße zu vertreten,<br />
ist er am Morgen viel zu müde, <strong>um</strong><br />
> > > INFORMATION<br />
pünktlich am Frühstückstisch zu<br />
sitzen. Deshalb bekommen <strong>die</strong> Demenzkranken<br />
in der WG Josef <strong>und</strong><br />
WG Maria immer dann Kaffee <strong>und</strong><br />
Honigbrot, wenn sie ausgeschlafen<br />
sind – der eine <strong>um</strong> Sechs, <strong>die</strong> andere<br />
<strong>um</strong> Elf.<br />
Diese Freiheiten gibt es nicht in<br />
allen Wohnheimen, <strong>die</strong> übrigens<br />
ähnlich viel kosten. Besonders Essenszeiten<br />
sind nicht selten streng<br />
durchgetaktet. Apropos Essen: Auch<br />
das ist in der Demenz-WG in <strong>Weilheim</strong><br />
ein alltägliches Schmankerl.<br />
Zwei türkische Köchinnen bereiten<br />
gemeinsam mit den Bewohnern<br />
jeden Mittag ein Drei-Gänge-Menü<br />
zu. An <strong>die</strong>sem Mittwoch hat es Sellerie-Creme-Suppe,<br />
Hackfleischbällchen<br />
mit Reis <strong>und</strong> Tomatensoße<br />
sowie Raffaelo-Creme gegeben.<br />
„Die Köchinnen hier sind wirklich<br />
der Wahnsinn“, sagt Jutta Ruffing,<br />
<strong>die</strong> selbst einen Kirschdatschi mitgebracht<br />
hat <strong>und</strong> bei Kaffee <strong>und</strong><br />
Kuchen schon voller Vorfreude vom<br />
Nachmittagsprogramm erzählt.<br />
Singen, Spielen <strong>und</strong> Spazieren<br />
stehen ganz oben auf der Gestaltungsliste.<br />
„Und wer nicht möchte,<br />
kann es sich in der Fernsehecke<br />
gemütlich machen.“ Oder draußen<br />
im Garten <strong>die</strong> Frischluft genießen –<br />
das geht auch mit Vergesslichkeit. js<br />
Wer sich über <strong>die</strong> <strong>Weilheim</strong>er Demenz-WG genauer informieren möchte,<br />
sollte einen Blick auf www.maro-genossenschaft.de werfen. Genaue<br />
Auskunft geben auch Vlasta Beck (0176 / 34220678), Jutta Ruffing<br />
(0172 / 8523151) oder <strong>die</strong> Alzheimer Gesellschaft (0881 / 9276091).<br />
28 | tassilo
mai / juni <strong>2017</strong> | 29
Feuerwehrwettbewerb in Murnau am 24. <strong>Juni</strong><br />
Sprinten, Kraxeln <strong>und</strong> Kriechen<br />
für eine innige Kameradschaft<br />
Murnau | Ende <strong>Juni</strong> verwandelt<br />
sich Murnau in ein Mekka für<br />
ehrgeizige Feuerwehrleute. Auf<br />
dem Sportplatz an der Pechmannstraße<br />
wird der Oberbayerische<br />
Feuerwehrleistungswettbewerb<br />
ausgetragen. Eine Gaudiveranstaltung?<br />
„Ganz <strong>und</strong> gar nicht“, sagt<br />
Johann Eitzenberger, Vorsitzender<br />
des Oberbayerischen Feuerwehrverbandes.<br />
Z<strong>um</strong>indest nicht, bis<br />
<strong>die</strong> Sieger feststehen. Bis zu 40<br />
Teams werden erwartet, <strong>um</strong> am<br />
härtesten Mannschaftswettbewerb<br />
für Maschinist, Gerätewart <strong>und</strong><br />
Atemschutzträger teilzunehmen.<br />
Für <strong>die</strong> Leonhardigemeinde Murnau<br />
heißt das: Am 24. <strong>Juni</strong> werden<br />
samt Betreuer, Helfer, Organisatoren<br />
<strong>und</strong> Jury <strong>r<strong>und</strong></strong> 500 Ehrenamtliche<br />
<strong>und</strong> Hauptberufliche eintreffen.<br />
Und alle Teilnehmergruppen<br />
haben nur ein Ziel: Ein Leistungsabzeichen<br />
zu ergattern.<br />
Löschangriff <strong>und</strong><br />
Staffellauf<br />
Zwei verschiedene Wettkämpfe<br />
(ab 9 Uhr) gilt es bis zur Siegerehrung<br />
(18 Uhr) zu absolvieren.<br />
Zuerst den sogenannten Löschangriff,<br />
den ein neunköpfiges Team<br />
bestreitet. Dort gilt es verschiedene<br />
Schläuche auszurollen, <strong>die</strong>se<br />
miteinander zu verknüpfen <strong>und</strong> an<br />
eine P<strong>um</strong>pe anzuschließen. Und<br />
sobald alles wasserdicht beisammen<br />
hält, wird ein bis zu zwei Meter<br />
hohes Feuer schnellstmöglich<br />
abgelöscht. Eine vierköpfige Jury<br />
beobachtet dabei <strong>die</strong> Mannschaften<br />
mit Argusaugen, legt größten<br />
Wert auf schnelle Zeiten, aber<br />
auch auf so wenige Fehler wie<br />
nur möglich. <strong>Das</strong> gilt auch für den<br />
zweiten Bewerb, den Staffellauf.<br />
Dort treten nur noch acht Athleten<br />
der ursprünglichen Neuner-Teams<br />
an. Gelaufen werden acht Mal 50<br />
Meter, insgesamt 400 Meter, also<br />
eine Stadion<strong>r<strong>und</strong></strong>e. Als Staffelstab<br />
<strong>die</strong>nt bei <strong>die</strong>sem Bewerb ein<br />
Strahlrohr.<br />
Nach internationalem<br />
Regelwerk<br />
<strong>Das</strong> am Ende schnellste <strong>und</strong> zugleich<br />
fehlerfreieste Team hat <strong>die</strong><br />
besten Karten, den ersten Platz<br />
zu erreichen – <strong>und</strong> dafür wird<br />
hart trainiert. Eitzenberger berichtet<br />
von Feuerwehren, <strong>die</strong> sich<br />
zwei bis drei Jahre lang mit wöchentlichem<br />
Training auf so einen<br />
Wettbewerb vorbereiten. Andere<br />
wieder<strong>um</strong> würden es etwas ruhiger<br />
angehen. Doch unter einem<br />
Vierteljahr intensiver Vorbereitung<br />
kenne er keine Teilnehmergruppen.<br />
Schon gar nicht <strong>die</strong> aus dem<br />
Ausland. Zwar handelt es sich <strong>um</strong><br />
den Oberbayerischen Wettbewerb,<br />
der allerdings findet unter dem<br />
strengen <strong>und</strong> 54 Seiten starken<br />
Regelwerk der CTIF, dem Internationalen<br />
technischen Komitee für<br />
vorbeugenden Brandschutz <strong>und</strong><br />
Feuerlöschwesen, statt. Deshalb<br />
dürfen bei <strong>die</strong>sem Wettbewerb in<br />
Murnau auch ausländische Teams<br />
teilnehmen. „Theoretisch sogar<br />
aus den USA“, sagt Eitzenberger,<br />
der heuer durchaus mehrere<br />
Mannschaften speziell aus Tirol<br />
<strong>und</strong> Südtirol erwartet. „Als Vorbereitungswettkampf<br />
für <strong>die</strong> im<br />
Sommer anstehende Olympiade.“<br />
Die findet im österreichischen<br />
Villach statt, wo bis zu 3 000 Teilnehmer<br />
erwartet werden. „<strong>Das</strong><br />
sind dann Erlebnisse, <strong>die</strong> man<br />
nie wieder vergisst.“ Eitzenberger<br />
spricht aus eigener Erfahrung, von<br />
Stockerlplätzen mit der Garmisch-<br />
Partenkirchener Wehr.<br />
Zwei verschiedene<br />
Schwierigkeitsklassen<br />
Da das Leistungsniveau des breiten<br />
Teilnehmerfeldes sehr unterschiedlich<br />
sein kann, werden<br />
g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich zwei verschiedene<br />
30 | tassilo
Die Wettkampfgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Murnau im vergangenen Jahr in Rostock.<br />
Klassen mit unterschiedlichen<br />
Schwierigkeitsgraden angeboten.<br />
Teams mit ab 16-Jährigen dürfen<br />
ausschließlich in Gruppe A an den<br />
Start. Für den anspruchsvolleren<br />
Wettbewerb in Klasse B müssen<br />
<strong>die</strong> Teilnehmer mindestens 30<br />
Jahre alt <strong>und</strong> sollten gleichzeitig<br />
nicht älter als 65 Jahre alt sein.<br />
Während in Klasse A <strong>die</strong> klassischen<br />
Aufgaben, löschen <strong>und</strong> laufen,<br />
das Schwierigste sind, werden<br />
in Klasse B speziell beim Staffellauf<br />
zusätzliche Hindernisse wie<br />
eine eineinhalb Meter hohe Wand<br />
z<strong>um</strong> drüberklettern, ein Schwebebalken<br />
z<strong>um</strong> drüberbalancieren<br />
<strong>und</strong> ein 80 bis 100 Zentimeter<br />
dickes Rohr z<strong>um</strong> durchkriechen<br />
aufgestellt. Da <strong>die</strong> Teilnehmer<br />
in Dienstkleidung antreten müssen,<br />
also langer Hose <strong>und</strong> Jacke,<br />
Helm <strong>und</strong> schwarzen Stiefeln, ist<br />
der Wettkampf insbesondere bei<br />
höheren Temperaturen extrem<br />
schweißtreibend.<br />
500 Teilnehmer<br />
werden erwartet<br />
Umso wichtiger ist ein buntes<br />
Rahmenprogramm für <strong>die</strong> frühen<br />
St<strong>und</strong>en vor, <strong>und</strong> den geselligen<br />
St<strong>und</strong>en nach den harten Wettkämpfen,<br />
in denen <strong>die</strong> Kameradschaft<br />
unter den verschiedenen<br />
Feuerwehren gestärkt werden<br />
soll. Von sechs Uhr in der Früh<br />
bis tief in <strong>die</strong> Nacht hinein sind<br />
<strong>die</strong> Organisatoren der Murnauer<br />
Feuerwehr an <strong>die</strong>sem Wettkampf-<br />
Tag im Einsatz. Die Vorbereitungen<br />
auf <strong>die</strong>ses Riesenspektakel<br />
laufen bereits seit Monaten. So<br />
gibt es z<strong>um</strong> Beispiel einen Plan<br />
für gutes, einen für schlechtes<br />
Wetter. Außerdem brauchen <strong>die</strong><br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 500 Teilnehmer, <strong>die</strong> z<strong>um</strong> Teil<br />
von weit her anreisen, bezahlbare<br />
Unterkünfte. Traditionell wird<br />
in Jugendherbergen übernachtet.<br />
Diesmal in den <strong>um</strong>liegenden Orten<br />
Oberammergau, Walchensee,<br />
Benediktbeuern <strong>und</strong> Garmisch-<br />
Partenkirchen. Außerdem stellen<br />
das Naturfre<strong>und</strong>e-Haus <strong>Weilheim</strong><br />
sowie <strong>die</strong> Murnauer Hotels Alpenbräu<br />
<strong>und</strong> Angerhof Betten zur<br />
Verfügung. Neben der sportlichen<br />
Leistung verlangt der Oberbayerische<br />
Feuerwehrwettbewerb mit<br />
internationalem Startrecht auch<br />
organisatorisch alles ab. Dieses<br />
Jahr der Murnauer Wehr, <strong>die</strong> mit<br />
Open-Air, Frühschoppen sowie<br />
ausreichend Speis <strong>und</strong> Trank <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
<strong>um</strong> den Sportplatz für ein kunterbuntes<br />
Rahmenprogramm sorgt.<br />
Nähere Informationen im Internet<br />
auf www.feuerwehr-murnau.de. js<br />
Die Murnauer Feuerwehr beim Wettkampf in Innsbruck.<br />
<br />
in Schlehdorf am Kochelsee<br />
<br />
Augustiner-Biergarten<br />
an milden Tagen ganzjährig bewirtet!<br />
„<br />
Ihren Tra<strong>um</strong>prinz doch bei uns!“<br />
Gemütlicher Gastra<strong>um</strong> <strong>und</strong> urige<br />
Altholz-Stüberl mit Lounge-Terrasse<br />
für Ihre Feier bis 34 Personen<br />
Auf Wunsch steht Ihnen für Ihr Fotoshooting am<br />
Kochelsee unser Ruderboot zur Verfügung! (April-Okt.)<br />
<br />
vom 22. April bis 4. <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong><br />
WOCHEN<br />
vom 1. Juli bis 27. August <strong>2017</strong><br />
Durchgehend warme<br />
Küche 11-22 Uhr!<br />
- kein Ruhetag -<br />
Adams Gastro oHG · Unterauer Str. 1 · 82444 Schlehdorf<br />
Tel. 0 88 51-4 84 · info@fischerwirt.bayern · www.fischerwirt.bayern<br />
kunstmesse<br />
weilheim<br />
23. - 25. JUNI <strong>2017</strong><br />
STADTHALLE WEILHEIM<br />
www.kunstmesse-weilheim.de<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 31
Lebenshilfe Polling erweitert Wohnangebote<br />
Mehr Ra<strong>um</strong>, mehr Möglichkeiten<br />
<strong>und</strong> mehr Freiheit<br />
Die Bestandbauten der Lebenshilfe Polling werden im Zuge des Neubaus saniert <strong>und</strong> modernisiert. Auch hier<br />
dürfen <strong>die</strong> Bewohner, so etwa bei der Wahl der Neugestaltung der Böden, mitentscheiden.<br />
Polling | Die Pläne sind gezeichnet,<br />
<strong>die</strong> Baugenehmigung steht – Ende<br />
<strong>Juni</strong> bis Anfang Juli <strong>die</strong>ses Jahres<br />
wird der erste Spatenstich folgen:<br />
In der Pollinger Obermühlstraße,<br />
in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
zu den Oberland Werkstätten, erweitert<br />
<strong>die</strong> Lebenshilfe Polling ihr<br />
Wohnangebot für Menschen mit<br />
geistiger <strong>und</strong> körperlicher Behinderung.<br />
Drei Gebäude werden<br />
dann zu den bereits bestehenden<br />
Häusern hinzukommen <strong>und</strong> damit<br />
mehr Ra<strong>um</strong> <strong>und</strong> Möglichkeiten für<br />
<strong>die</strong> Bewohner schaffen. R<strong>und</strong> 2,6<br />
Millionen Euro werden dafür investiert.<br />
Die Bestandbauten der Lebenshilfe<br />
Polling bilden derzeit das Zuhause<br />
von 46 Bewohnern in einer Altersstruktur<br />
zwischen Anfang 30 <strong>und</strong><br />
78 Jahren. Vor über 25 Jahren erbaut,<br />
gäbe es nach heutiger Sicht<br />
allein in Sachen Barrierefreiheit<br />
einiges an gesetzlichen Auflagen<br />
zu erfüllen, was jedoch aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
der örtlichen Begebenheiten nicht<br />
ohne größeren Aufwand zu bewältigen<br />
wäre. „Es gibt ganz klare<br />
Auflagen, <strong>die</strong> das Pflege- <strong>und</strong><br />
Wohnqualitätsgesetz vorgibt“,<br />
so Thomas Gania, geschäftsführender<br />
Wohnstättenleiter bei der<br />
Lebenshilfe Polling, <strong>und</strong> erklärt<br />
damit <strong>die</strong> Beweggründe, war<strong>um</strong><br />
man sich für den Neubau von drei<br />
weiteren Wohngebäuden entschlossen<br />
habe. Eine weitere Motivation<br />
ist natürlich <strong>die</strong> Schaffung<br />
von mehr Ra<strong>um</strong>. So steht derzeit<br />
für <strong>die</strong> Seniorenbetreuung kein<br />
fester Ra<strong>um</strong> zur Verfügung, <strong>und</strong><br />
manche Wohnbereiche sind noch<br />
mit Doppelzimmern ausgestattet,<br />
<strong>um</strong> allen Bewohnern Platz<br />
zu bieten. Was Kostenträger vor<br />
25 Jahren noch befürworteten,<br />
erfüllt heute nicht mehr <strong>die</strong> konzeptionellen<br />
Kriterien, <strong>die</strong> Einrichtungen<br />
wie <strong>die</strong> Lebenshilfe ihren<br />
Bewohnern garantieren möchten.<br />
Doppelzimmer gehören da längst<br />
nicht mehr dazu.<br />
Selbstbestimmter<br />
Lebensabend<br />
Dank der Neubauten können sogar<br />
zwei Wohnplätze zusätzlich<br />
angeboten werden, denn <strong>die</strong><br />
Warteliste der Bedürftigen ist<br />
lang, wie Thomas Gania bestätigt.<br />
Derzeit stehen 17 Personen in der<br />
„Warteschleife“, <strong>die</strong> sich für das<br />
ausgereifte Wohnkonzept der Lebenshilfe,<br />
das attraktive Wohnsituationen<br />
in überschaubaren Einheiten<br />
ermöglicht, interessieren.<br />
Denn wer hier ein Zimmer innehat,<br />
kann bleiben. Neun Senioren<br />
gehören zur Bewohnerschaft, <strong>die</strong><br />
längst ihren Lebensabend jenseits<br />
des Arbeitsalltags in den Oberland<br />
Werkstätten beschritten haben.<br />
Spaziergang durch das Murnau<br />
der Literaten <strong>und</strong> Künstler<br />
25. April, 23. <strong>Mai</strong>, 13. <strong>Juni</strong>, 18. Juli,<br />
15. August, 12. September, jeweils<br />
18.00–19.30 Uhr*<br />
© <strong>Das</strong> Blaue Land · Florian Werner<br />
Ortsführungen durch Murnau<br />
2. April bis 29. Oktober, jeweils<br />
10.30–12.00 Uhr*<br />
Abendliche Ortsführungen<br />
durch Murnau<br />
5. April bis 25. Oktober:<br />
April – Aug., jew. 18.00–19.30 Uhr*<br />
Sept. – Okt. jew. 17.00–18.30 Uhr*<br />
© <strong>Das</strong> Blaue Land · Wolfgang Ehn<br />
Auf den Spuren von Gabriele Münter<br />
18. <strong>Mai</strong>, 22. <strong>Juni</strong>, 20. Juli, 17. Aug.,<br />
14. Sept., jeweils 14.30 Uhr*<br />
© <strong>Das</strong> Blaue Land · Wolfgang Ehn<br />
32 | tassilo<br />
Außerdem: Geführte Rad- <strong>und</strong> Bergtouren,<br />
Kräuterführungen, kunsthistorische<br />
Spaziergänge, Mooswanderungen,<br />
Wanderungen auf dem Meditationsweg<br />
Ammergauer Alpen im Blauen Land<br />
<strong>und</strong> vieles mehr!<br />
* Treffpunkt Brunnen vor dem Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>, Kohlgruber Straße 1<br />
Für zusätzliche Informationen, auch z<strong>um</strong> weiteren, attraktiven Gästeprogramm,<br />
stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Die neue Wohnanlage wird über drei Häuser verfügen, <strong>die</strong> miteinander verb<strong>und</strong>en sein werden. Alle Zimmer<br />
haben dann, neben Balkon oder Terrasse, auch einen Sanitärbereich <strong>und</strong> teilweise Kochzeilen.<br />
<br />
<br />
(Grafik: Architekturbüro Fussenegger, Bad Kohlgrub)<br />
Trachtenstoffe<br />
für Schalk <strong>und</strong> Mieder – auch für Vereine –<br />
Dirndlstoffe<br />
in aktuellen Designs, in Ba<strong>um</strong>wolle, Halbseide,<br />
Wolle <strong>und</strong> Seide<br />
Zutaten<br />
wie Futterstoffe, Fäden, Spitzen <strong>und</strong> Knöpfe<br />
Großegelsee 9a • 83623 Dietramszell<br />
Telefon 08027/ 1263 • www.disl-trachtenstoffe.de<br />
Seit <strong>Juni</strong> 2014 bietet <strong>die</strong> Lebenshilfe<br />
Polling auch Tagesbetreuung<br />
für Senioren an. Ein fester Ra<strong>um</strong><br />
wird natürlich auch hier mehr individuelle<br />
Freiheiten ermöglichen.<br />
Im Architekturbüro Fussenegger<br />
mit Sitz in Bad Kohlgrub hat<br />
man einen versierten Partner<br />
gef<strong>und</strong>en, der passgenau <strong>die</strong> Anforderungen,<br />
<strong>die</strong> Menschen mit<br />
körperlichen <strong>und</strong> geistigen Behinderungen<br />
ans Wohnen stellen,<br />
erfüllen kann. Alle neu geschaffenen<br />
Zimmer werden Rollstuhlfahrer<br />
geeignet, von Schwellen<br />
<strong>und</strong> Barrieren befreit sein. Dabei<br />
können <strong>die</strong> Bewohner selbst individuell<br />
nach ihren Bedürfnissen<br />
<strong>und</strong> Vorlieben ihre Rä<strong>um</strong>lichkeiten,<br />
<strong>die</strong> alle dann auch über<br />
Sanitärbereich, Terrasse oder<br />
Balkon verfügen, mitgestalten.<br />
Acht Plätze für ambulantes Wohnen<br />
wird Haus 1 bieten; darunter<br />
versteht man einen Beeinträchtigungsgrad,<br />
der dem Betroffenen<br />
ermöglicht, selbst noch relativ viel<br />
des eigenen Tagesablaufes autark<br />
bewältigen zu können. Im Erdgeschoss<br />
von Haus 2 wird <strong>die</strong> Tagesbetreuung<br />
der Senioren ihren<br />
festen Ra<strong>um</strong> erhalten. „Sie freuen<br />
sich schon sehr darauf“, sagt Thomas<br />
Gania <strong>und</strong> ergänzt, dass alle<br />
Bewohner schon relativ früh nach<br />
Planung über alles informiert<br />
worden waren. „Natürlich haben<br />
alle mitbekommen, dass sich etwas<br />
verändern wird“, erzählt er.<br />
Die Aufregung unter ihnen ist verständlicherweise<br />
groß. Was wird<br />
sich ändern am Vertrauten, was<br />
kommt auf den Einzelnen Neues<br />
zu? „<strong>Das</strong> gehört für uns mit z<strong>um</strong><br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>satzprogramm, dass <strong>die</strong><br />
Bewohner auch hier in <strong>die</strong> Planungsverläufe<br />
mit eingeb<strong>und</strong>en<br />
werden“, berichtet der Wohnstättenleiter.<br />
Externer Wohnra<strong>um</strong> zur<br />
Anmiete gesucht<br />
Im ersten Obergeschoss von Haus<br />
2 wird eine Wohngruppe für sechs<br />
Personen entstehen, <strong>die</strong> höheren<br />
Betreuungs- <strong>und</strong> Pflegeaufwand<br />
benötigen. Auch hier werden <strong>die</strong><br />
Bewohner weitestgehend mit in<br />
den Tagesablauf eingeb<strong>und</strong>en;<br />
man kocht gemeinsam, sorgt gemeinsam<br />
für einen geregelten Ablauf.<br />
Deren Zimmer werden sich<br />
über einen Flur mit Haus 3 verbinden,<br />
<strong>die</strong> allesamt Apartment-<br />
Charakter haben. Schließlich wird<br />
das dritte Gebäude Wohnra<strong>um</strong><br />
für kleine Gruppen bieten, <strong>die</strong> in<br />
einer Art Wohngemeinschaft <strong>und</strong><br />
unterstützt durch intensive Betreuung<br />
zusammenleben. Teile<br />
der Bestandbauten werden dennoch<br />
modernisiert, so weit das<br />
technisch möglich ist. Etwa 12 bis<br />
15 Monate Bauzeit sind eingeplant,<br />
dann hofft Thomas Gania,<br />
vielleicht eine „Punktlandung“<br />
vollziehen zu können <strong>und</strong> zeitgleich<br />
z<strong>um</strong> Tag der offenen Tür der<br />
Oberland Werkstätten im September<br />
2018 auch <strong>die</strong> neuen Häuser<br />
öffnen zu können.<br />
Die Lebenshilfe gibt es nicht nur in<br />
Polling, sondern deutschlandweit.<br />
Im Rahmen von Inklusion sieht<br />
<strong>die</strong> Lebenshilfe ihren Sozialauftrag<br />
jedoch primär nicht nur in der<br />
Schaffung von Wohneinheiten für<br />
Beeinträchtigte. Inklusion bedeutet<br />
eben auch ein Hineingehen in<br />
<strong>die</strong> Gesellschaft, eine Vermischung<br />
beider Bereiche als etwas ganz<br />
Natürliches. Aus <strong>die</strong>sem G<strong>r<strong>und</strong></strong> ist<br />
<strong>die</strong> Lebenshilfe Polling auch immer<br />
auf der Suche nach externem<br />
Wohnra<strong>um</strong> zur Anmiete, <strong>um</strong> den<br />
großen Bedarf an behindertengerechtem<br />
Wohnen nachkommen<br />
zu können. Idealerweise im Großra<strong>um</strong><br />
<strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> damit im Einzugsgebiet<br />
zu den Oberland Werkstätten<br />
sollten sich <strong>die</strong>se befinden,<br />
<strong>und</strong> Wohnra<strong>um</strong> für vier bis sechs<br />
Personen bieten. „<strong>Das</strong> entspringt<br />
auch dem Bedarfswunsch einiger<br />
unserer Bewohner“, erklärt<br />
Thomas Gania. „Sie möchten dort<br />
leben, wo das Leben stattfindet!“<br />
Natürlich werden auch <strong>die</strong>se Bewohner<br />
weiter von der Lebenshilfe<br />
Polling unterstützt <strong>und</strong> begleitet<br />
– ein steigender Bedarf ist erkennbar.<br />
Als weiteres Angebot bietet<br />
<strong>die</strong> Lebenshilfe Unterstützung für<br />
Beeinträchtigte, <strong>die</strong> bereits in eigenen<br />
Wohnungen leben, sich<br />
dennoch aber Begleitung ihres<br />
Alltags wünschen. Interessierte<br />
finden Ansprechpartner <strong>und</strong> Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>informationen<br />
dazu auf<br />
der Homepage der Lebenshilfe<br />
Polling unter www.lebenshilfeweilheim-schongau.de<br />
rp<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Zefix, beim Nold<br />
gibts auch<br />
Eheringe!<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 33
Die Bauer Unternehmensgruppe im <strong>Weilheim</strong>er Paradeis<br />
Drei Firmen unter einem Dach<br />
<strong>Weilheim</strong> | Drei gestandene Firmen<br />
unter einem Dach: So könnte<br />
man <strong>die</strong> Unternehmensgruppe<br />
Bauer in <strong>Weilheim</strong> beschreiben.<br />
Auf einem 56 000 Quadratmeter<br />
großem Areal, so groß wie acht<br />
Fußballfelder, befinden sich <strong>die</strong><br />
drei Unternehmen, von denen jedes<br />
etwas ganz Besonderes vorzuweisen<br />
hat: Durch <strong>die</strong> „Bauer<br />
Maschinen & Technologie“ (BMT)<br />
werden hochpräzise Maschinen<br />
für Weltmarktführer im Werkzeug-<br />
oder Getränkeanlagenbereich<br />
gebaut. Die zweite Tochter<br />
namens „BTS Turbo“ ist mittlerweile<br />
deutscher Marktführer im<br />
Handel mit Turboladern. Und<br />
schließlich werden bei „Motoren<br />
Bauer“ so ziemlich alle<br />
Fahrzeuge <strong>und</strong> Geräte repariert<br />
<strong>und</strong> gewartet, <strong>die</strong> mit Diesel-,<br />
Benzin-, oder Gasmotor betrieben<br />
werden. Kurz<strong>um</strong>: Die Bauer<br />
Unternehmensgruppe ist eines<br />
der am breitest aufgestellten<br />
Unternehmen im <strong>Tassilo</strong>land.<br />
Und mit 230 Mitarbeitern einer<br />
der fünf größten Arbeitgeber<br />
<strong>Weilheim</strong>s. „Nur wissen das<br />
viele gar nicht“, sagt Barbara<br />
Christ, geborene Bauer <strong>und</strong><br />
<strong>Juni</strong>or-Chefin in vierter Generation.<br />
Z<strong>um</strong>indest das mit<br />
dem Maschinenbau <strong>und</strong> den<br />
Turboladern. „Weil <strong>die</strong> meisten<br />
unser Unternehmen nur als<br />
Motoren Bauer kennen. Vielen<br />
ist nicht mal bewusst, dass Motoren<br />
Bauer eine ganz normale<br />
Kfz-Werkstatt, auch für alle<br />
Automarken, ist“<br />
Der Großteil der jährlich 50<br />
Millionen Euro wird in der<br />
Tat mit modernstem Maschinenbau<br />
<strong>um</strong>gesetzt, <strong>und</strong><br />
zwar unter dem Begriff „Maschinologen“,<br />
den BMT vom Patentamt<br />
schützen ließ. Für ein<br />
bestimmtes Produkt? „Nein“, sagt<br />
BMT-Werksleiter Martin Lindner.<br />
Menge <strong>und</strong> Art der Aufträge seien<br />
so verschieden wie <strong>die</strong> Unternehmensgruppe<br />
selbst. Mal wird eine<br />
Maschine für <strong>die</strong> Herstellung von<br />
Getränkeverpackung, mal eine für<br />
<strong>die</strong> Produktion von Brillengläsern,<br />
mal eine für 3D-Drucker gefertigt.<br />
„Und wenn wir Kapazitäten übrig<br />
haben, produzieren wir auch Einzelteile.“<br />
Für <strong>die</strong> Dreher, Fräser,<br />
Schleifer, Lackierer <strong>und</strong> Monteure<br />
der Firma heißt das: Bereit sein für<br />
ständige Veränderung. „Genau das<br />
ist unsere Stärke“, bekräftigt Lindner,<br />
der als Paradebeispiel den Abgasskandal<br />
nennt. Während zahlreiche<br />
Automobilzulieferer beim<br />
Bekanntwerden der Manipulationen<br />
Umsatzeinbrüche zu verzeichnen<br />
hatten, sprangen Lindner <strong>und</strong><br />
sein Team kurzerhand auf andere<br />
Marktnischen auf. „So waren wir<br />
von der Krise fast gar nicht betroffen.“<br />
Mitarbeiter-Schulungen<br />
sind Pflicht<br />
Dahinter steckt eine für heutige<br />
Verhältnisse durchaus außergewöhnliche<br />
Firmenphilosophie.<br />
Während <strong>die</strong> meisten Unternehmen<br />
sich Input neuester Entwicklungen<br />
durch neue Mitarbeiter<br />
holen, setzt <strong>die</strong> Bauer Unternehmensgruppe<br />
verstärkt auf <strong>die</strong> Aus<strong>und</strong><br />
Weiterbildung des eigenen<br />
Personals. „<strong>Das</strong> ist bei uns sogar<br />
Pflicht“, sagt Barbara Christ, <strong>die</strong><br />
von 120 Schulungstagen pro Jahr<br />
alleine für <strong>die</strong> Mechaniker von<br />
Motoren Bauer spricht. „Natürlich<br />
stellen auch wir neue, bereits ausgebildete<br />
Mitarbeiter ein.“ Martin<br />
Lindner ist beispielsweise so ein<br />
Kandidat. <strong>Das</strong> Hauptaugenmerk<br />
liege aber auf einem „qualitativ<br />
hochwertigen Kern“, dem <strong>die</strong> Geschäftsführung<br />
in Sachen Sozialleistungen<br />
auf vielfältige Art <strong>und</strong><br />
Weise entgegenkommt. Zwar könne<br />
man laut Christ mit Gehältern<br />
vieler Unternehmen in München<br />
nicht mithalten. Dafür seien Arbeitszeiten<br />
<strong>und</strong> Arbeitseinteilung<br />
so familienfre<strong>und</strong>lich wie möglich.<br />
Von Zehnst<strong>und</strong>en-Anstellungen bis<br />
Vollzeit ist alles dabei, stets bei relativ<br />
frei einteilbaren Arbeitszeiten.<br />
Heißt laut Christ: „Uns ist wichtig,<br />
dass <strong>die</strong> Arbeit gut <strong>und</strong> rechtzeitig<br />
gemacht wird, zu welchen Zeiten,<br />
ist zweitrangig.“<br />
Diese ungemeine Flexibilität<br />
kommt insbesondere den derzeit<br />
30 Auszubildenden in den Berufen<br />
Wertvolles Lager: 10 000 Turbolader<br />
werden hier aufbewahrt.<br />
Feinwerkmechaniker, Elektroniker,<br />
KFZ-Mechatroniker <strong>und</strong> Kauffrau<br />
für Büromanagement zugute. Egal<br />
in welcher der drei Firmen <strong>die</strong><br />
Lehrlinge beginnen, sie durchlaufen<br />
stets auch <strong>die</strong> Abteilungen der<br />
anderen beiden Bauer-Betriebe.<br />
Darüber hinaus wartet <strong>die</strong> Unternehmensgruppe<br />
mit einer eigenen<br />
Ausbildungswerkstatt auf, ausgestattet<br />
mit neuen Maschinen. Ein<br />
Bereich, „der uns immer wichtiger<br />
wird <strong>und</strong> auch werden muss“,<br />
sagt Christ. Gut gelernte Fachkräfte<br />
„gibt es bei uns keine mehr“. Dieser<br />
Markt sei leergefegt.<br />
„Alles,<br />
was vier Räder hat“<br />
<strong>Das</strong> Problem trifft auch auf <strong>die</strong><br />
KFZ-Firma innerhalb der Gruppe<br />
zu. „Alles, was vier Räder oder<br />
mehr hat, wird bei uns repariert“,<br />
sagt Christ mit einem Grinsen im<br />
Die „Maschinologen“ betreiben das<br />
Stammgeschäft der Bauer-Unternehmensgruppe<br />
in <strong>Weilheim</strong>.<br />
34 | tassilo
Gesicht. Zu Recht. Vom RVO-Bus<br />
übers Feuerwehrauto bis z<strong>um</strong><br />
Gemeinde-Rasenmäher für Fußballplätze<br />
– Fahrzeuge aller Art<br />
kommen bei Motoren Bauer auf<br />
<strong>die</strong> Hebebühne. Allen voran Fahrzeuge<br />
der Vertragspartner Iveco,<br />
Volvo, MAN <strong>und</strong> Mercedes. „Aber<br />
wir können auch Auto", sagt Christ.<br />
Und wie. Motoren Bauer bietet<br />
<strong>die</strong> größte markenunabhängige<br />
Werkstatt in der Region, repariert<br />
Kleinwagen <strong>und</strong> Familienkutschen<br />
ebenso wie Lieferwagen der<br />
Handwerker oder Wohnmobile.<br />
Und kann dank einer nagelneuen<br />
Lackiererei sogar Lackschäden aus<br />
erster Hand ausmerzen.<br />
Darüber hinaus gibt es noch einen<br />
zweiten wichtigen Bereich, den<br />
<strong>die</strong> Einheimischen ka<strong>um</strong> kennen:<br />
Motoren Bauer verkauft, vermietet,<br />
wartet <strong>und</strong> repariert auch Stromerzeuger.<br />
Die reichen vom Riesengroßen,<br />
der bei flächendeckendem<br />
Stromausfall ein ganzes Krankenhaus<br />
versorgt, bis hin z<strong>um</strong> kleinen<br />
Kompakten für den Strandurlaub<br />
auf dem Campingplatz.<br />
Regelmäßigen Urlaub haben sich<br />
auch <strong>die</strong> Mitarbeiter der dritten<br />
Firma unter dem Dach der Bauer<br />
Gruppe ver<strong>die</strong>nt: BTS Turbo heißt<br />
sie <strong>und</strong> ist deutschlandweit führend<br />
im Vertrieb von Turboladern<br />
für den freien Ersatzteilmarkt.<br />
Turbolader sind längst nicht nur<br />
in <strong>die</strong>selbetriebenen Fahrzeugen<br />
verbaut. Auch in weit über<br />
75 Prozent der Benziner werden<br />
<strong>die</strong>se Bauteile heute verwendet.<br />
Zur Erklärung: Mit einem „Turbo“<br />
am Verbrennungsmotor wird<br />
bei gleichen Abgaswerten höhere<br />
Leistung erzielt. <strong>Das</strong> ist gefragt<br />
wie selten zuvor, weil im Umkehrschluss<br />
dadurch bei gleicher Leistung<br />
ein kleinerer Motor verbaut<br />
werden kann. R<strong>und</strong> 40 000 Turbolader,<br />
vom Smart bis zur Lokomotive,<br />
verkauft BTS Turbo pro Jahr in<br />
ganz Europa. „10 000 haben wir<br />
bei uns immer auf Lager“, sagt<br />
Barbara Christ, <strong>die</strong> neben dem<br />
Maschinenbau, den Motoren <strong>und</strong><br />
Vom Kleinwagen über Transporter bis hin z<strong>um</strong> Nutzfahrzeug: Motoren<br />
Bauer repariert alles, was mindestens vier Räder hat.<br />
den Turboladern auch größten<br />
Wert auf Umweltschutz legt.<br />
Zahlreiche Umweltpreise<br />
für Energieeffizienz<br />
Zahlreiche Preise hat <strong>die</strong> Bauer<br />
Unternehmensgruppe seit dem<br />
Einbau einer Dunkelstrahlheizung,<br />
einer intelligenten LED-<br />
Beleuchtung <strong>und</strong> einer speziellen<br />
> > > INFORMATION<br />
Tag der offenen Tür<br />
Wärmedämmung bekommen.<br />
„Damit konnten wir den Energieverbrauch<br />
von 2008 bis heute <strong>um</strong><br />
40 Prozent senken“, sagt Lindner,<br />
der besonders stolz auf eine Auszeichnung<br />
der Deutschen Energie<br />
Netzagentur (dena) ist. <strong>Das</strong> deutsche<br />
Kompetenzzentr<strong>um</strong> für Energieeffizienz<br />
kürte <strong>die</strong> <strong>Weilheim</strong>er<br />
Unternehmensgruppe auf Platz<br />
zwei, direkt hinter Lidl. Darüber<br />
haben sich auch <strong>die</strong> 230 Mitarbeiter<br />
aus 15 verschiedenen Nationen<br />
wahrlich gefreut – <strong>und</strong> zwar gemeinsam.<br />
Trotz zahlreichen Migrationshintergründen<br />
gab es bei<br />
„Bauer“ nicht ansatzweise Probleme<br />
mit Ausländerfeindlichkeiten.<br />
„Ganz im Gegenteil“, sagt KFZ-<br />
Bereichsleiter Andreas Möller, der<br />
von „kostenlosen Sprachkursen“<br />
<strong>und</strong> „extremer Hilfsbereitschaft“<br />
regelrecht schwärmt. Einige seiner<br />
Mitarbeiter haben sich vorgenommen,<br />
den insgesamt fünf Flüchtlingen<br />
(davon drei Azubis) jeden<br />
Tag ein neues Wort beizubringen.<br />
Für solch eine Hilfsbereitschaft,<br />
Weltoffenheit <strong>und</strong> gleichzeitige<br />
Verwurzelung mit der Region war<br />
schon Ernst Bauer bekannt, der<br />
sich 1950 mit seinem gegründeten<br />
Unternehmen in <strong>Weilheim</strong> niedergelassen<br />
hat. Mit seiner innovativen<br />
Denkweise hat er den G<strong>r<strong>und</strong></strong>stein<br />
für drei stabile, flexible <strong>und</strong><br />
äußerst kompetente Firmen unter<br />
einem Dach geschaffen – dem der<br />
Unternehmensgruppe Bauer. js<br />
Die Bauer Unternehmensgruppe, Paradeisstraße 56 in <strong>Weilheim</strong>,<br />
gewährt am Samstag, 8. Juli, tiefe Einblicke in alle drei Firmen.<br />
Geöffnet sind <strong>die</strong> Pforten von 10 bis 16 Uhr. Für leibliches Wohl <strong>und</strong><br />
Unterhaltung ist bestens gesorgt.<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 35<br />
IHR PARTNER SEIT<br />
— 1979—<br />
Heizen mit Wärmep<strong>um</strong>pe:<br />
Staatliche Förderungen<br />
von bis zu<br />
9.500 € sichern.<br />
Wir beraten Sie gerne<br />
unverbindlich & vor Ort.<br />
—<br />
www.wechner.de<br />
Wielenbachstr. 13 / 86956 Schongau<br />
08861 4187<br />
info@wechner.de
Hypnose-Therapeut Peter Phillip Koss <strong>und</strong> seine Hypno-Active-Methode<br />
„Hat nichts mit Esoterik zu tun“<br />
<strong>Tassilo</strong>land I In nur drei St<strong>und</strong>en<br />
z<strong>um</strong> Nichtraucher. Mit <strong>die</strong>sem Seminar<br />
erlangte Peter Phillip Koss<br />
b<strong>und</strong>esweite Bekanntheit. Der<br />
Murnauer, geboren in Nordrhein-<br />
Westfalen, aufgewachsen in Spanien<br />
<strong>und</strong> Brasilien, tourt seit 25<br />
Jahren als Hypnose-Therapeut<br />
durch den deutschsprachigen<br />
Ra<strong>um</strong>. Im „tassilo“ spricht er über<br />
<strong>die</strong>sen außergewöhnlichen Beruf<br />
<strong>und</strong> verrät das Erfolgsrezept von<br />
„Hypno-Active“.<br />
Herr Koss, im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e dreht sich<br />
bei Ihrer Arbeit alles <strong>um</strong>s Unterbewusstsein<br />
des Menschen. Wie<br />
würden Sie <strong>die</strong>ses „nicht Sicht- <strong>und</strong><br />
Greifbare" beschreiben?<br />
Im Unterbewusstsein des Menschen<br />
sind viele Erfahrungen abgespeichert,<br />
<strong>die</strong> durch regelmäßige Wiederholungen<br />
irgendwann zu festen<br />
Mustern erstarren <strong>und</strong> schließlich<br />
zur Gewohnheit werden. Klassisches<br />
Beispiel: Die Zigarette nach<br />
dem Essen. Oder Frustessen, das<br />
sehr<br />
schnell zu Übergewicht führt.<br />
36 | tassilo<br />
Ihre Seminare z<strong>um</strong> Nichtraucher<br />
<strong>und</strong> Abnehmen sind allseits bekannt.<br />
Wie laufen <strong>die</strong> ab?<br />
Hauptübung des Seminars ist das<br />
Hinterlegen besprochener Inhalte.<br />
Also z<strong>um</strong> Beispiel nicht mehr Rauchen<br />
wollen, gezielt abnehmen<br />
<strong>und</strong> schlank bleiben. Diese Vorsätze<br />
müssen dann im Unterbewusstsein<br />
gefestigt werden.<br />
Innerhalb eines dreistündigen Seminars?<br />
Ja. Die Teilnehmer gehen tatsächlich<br />
rauchfrei aus dem Seminar.<br />
Damit <strong>die</strong>ser Erfolg auch von Dauer<br />
bleibt, bekommt jeder Teilnehmer<br />
eine spezielle Therapie-CD<br />
mit nach Hause, mit der er durch<br />
das tägliche Üben <strong>die</strong> Vorsätze immer<br />
weiter vertieft <strong>und</strong> festigt. Bei<br />
den meisten Teilnehmern wurde<br />
das Wunschziel nach nur 30 Tagen<br />
dann erreicht.<br />
<strong>Das</strong> gilt übrigens auch für das<br />
Abnehm-Seminar, wobei da <strong>die</strong><br />
CD eine Woche länger angehört<br />
t. wird.<br />
Klingt beeindruckend. Wie fallen<br />
<strong>die</strong> Rückmeldungen der Kurs-Teilnehmer<br />
aus?<br />
Da sehr viele Teilnehmer ihr Ziel<br />
erreichen, kommen meistens auch<br />
sehr positive Rückmeldungen auf<br />
mich zu. Sollte ein Teilnehmer<br />
das Nichtrauchen oder Abnehmen<br />
nicht zufriedenstellend erreichen,<br />
darf er jederzeit <strong>und</strong> kostenlos<br />
an einem Wiederholungsseminar<br />
teilnehmen. Wenn auch das<br />
keinen Erfolg bringt, begleite ich<br />
den K<strong>und</strong>en so lange, bis er sein<br />
Wunschziel erreicht hat.<br />
Bei allem Erfolg. Es gibt auch einige<br />
Bürger, <strong>die</strong> ihrer Therapie sehr<br />
skeptisch gegenüberstehen, sie als<br />
esoterisch bezeichnen. Wie arg<strong>um</strong>entieren<br />
Sie dagegen?<br />
Ganz sachlich, weil moderne Hypnose<br />
schlichtweg nichts mit Esoterik<br />
zu tun hat. Zahnärzte arbeiten<br />
mit Hypnose gegen Schmerzen,<br />
Psychologen gegen Ängste. An der<br />
Uniklinik in Regensburg werden<br />
sogar Gehirnoperationen anstatt<br />
mit Narkose in Hypnose durchgeführt.<br />
Währenddessen kann sich<br />
der Operateur mit dem Patienten<br />
sogar unterhalten – wohl der beste<br />
Beweis, dass Hypnose weit weg von<br />
Esoterik ist.<br />
Sie machen am 24. <strong>Juni</strong> Station im<br />
Parkhotel Bad Bayersoien. Auf dem<br />
Programm stehen nicht ihre zwei<br />
Klassiker, das Nichtraucher- <strong>und</strong><br />
Abnehmprogramm. Sie laden dort<br />
zu einem Intuitions-Seminar. Was<br />
muss man sich darunter vorstellen?<br />
Ich bezeichne Intuition als innere<br />
Weisheit, als Bauchgefühl,<br />
das jeder Mensch in sich trägt. In<br />
meinem neuen Seminar geht es<br />
dar<strong>um</strong>, wie wir Intuition optimal<br />
im Alltag einsetzen. Z<strong>um</strong> Beispiel,<br />
<strong>um</strong> privat oder beruflich einfacher<br />
<strong>die</strong> richtigen Entscheidungen zu<br />
treffen.<br />
Hört sich vielversprechend an. Wie<br />
läuft das Intuitions-Seminar ab?<br />
Bei <strong>die</strong>sem Seminar aktivieren<br />
wir das innere Werkzeug der Intuition,<br />
das sogenannte Bauchgefühl,<br />
das von Natur aus in uns<br />
angelegt ist, wir aber manchmal<br />
aus verschiedenen Gründen nicht<br />
optimal nutzen. Viele Menschen<br />
sind sehr kopflastig erzogen. Speziell<br />
wir Männer orientieren uns<br />
meistens nur an Tatsachen <strong>und</strong><br />
wägen Fakten ab. Mittlerweile ist<br />
aber bekannt, dass <strong>die</strong> besten Entscheidungen<br />
immer dann getroffen<br />
werden, wenn <strong>die</strong> Intuition mit<br />
eingeb<strong>und</strong>en wird.<br />
<strong>Das</strong> funktioniert wie?<br />
Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e mit ähnlichen Methoden<br />
wie beim Nichtraucher- oder<br />
Abnehm-Seminar. Nur dass ich<br />
eben <strong>die</strong>smal das Bewusstsein des<br />
Bauchgefühls in <strong>die</strong> Köpfe der Leute<br />
rufen möchte.<br />
Sie betreuen auch Promis,<br />
Sportler <strong>und</strong> Führungspersonen<br />
aus der<br />
Wirtschaft. Was haben<br />
<strong>die</strong> für Ziele?<br />
Da geht es oft <strong>um</strong> bessere<br />
Konzentration,<br />
optimale Arbeitseffizienz<br />
oder ges<strong>und</strong>e<br />
Leistungssteigerung.<br />
Aber auch <strong>um</strong> das<br />
Abbauen innerer Blockaden,<br />
mehr Selbstbewusstsein<br />
oder<br />
Selbstliebe <strong>und</strong> höhere<br />
Stressresistenz.<br />
Auch das erreichen wir alles über<br />
Hypno-Active, so heißt meine Hypnose-Therapie.<br />
Allerdings nicht in<br />
Gruppen wie bei den Seminaren,<br />
sondern mittels Einzelcoaching,<br />
das auch Ihre Leser jederzeit bei<br />
mir buchen können.<br />
Mehr als 50 000 Menschen haben<br />
Sie inzwischen erfolgreich therapiert.<br />
Was war ihr bislang größter<br />
Erfolg?<br />
<strong>Das</strong> ist echt schwer zu sagen.<br />
Vielleicht der mit einem österreichischen<br />
Unternehmer, dem ich<br />
zuerst akute Kettenraucherei <strong>und</strong><br />
danach ein massives Alkoholproblem<br />
abgewöhnen konnte. Und<br />
dann gibt es noch einen Mann,<br />
der durch mein Hypno-Active unglaubliche<br />
53 Kilo abgenommen<br />
hat, mittlerweile sogar Kampfsport<br />
betreibt. Dabei kann ich mich noch<br />
gut daran erinnern, wie er sagte:<br />
„Früher habe ich es nicht mal geschafft,<br />
alleine aus dem Sessel zu<br />
kommen.“ Ich glaube schon, dass<br />
ich das Leben <strong>die</strong>ses Mannes positiv<br />
verändern konnten – das macht<br />
mich ehrlicherweise auch stolz. js<br />
> > > SEMINARE IN DER REGION<br />
NICHTRAUCHER – 3-St<strong>und</strong>en-Seminar<br />
22. <strong>Mai</strong>, 18.30 Uhr <strong>Weilheim</strong>, Stadthalle<br />
19. <strong>Juni</strong>, 18.30 Uhr Peiting, SparkassenSaal<br />
WUNSCHGEWICHT leicht erreicht<br />
23. <strong>Mai</strong>, 18.00 Uhr <strong>Weilheim</strong>, Stadthalle<br />
20. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Peiting, SparkassenSaal<br />
INTUITION denke nicht – spüre!<br />
24. <strong>Juni</strong>, 15.00 Uhr Bad Bayersoien, Parkhotel<br />
Weitere Infos auf www.hypno-active.com
Zweites Festival am Stadtplatz<br />
Streetfood im Herzen Penzbergs<br />
Penzberg | Streetfood – übrigens<br />
ist auch <strong>die</strong> Schreibweise „Street<br />
Food“ möglich – ist längst mehr<br />
als nur ein Geheimtipp. Steetfood<br />
ist Trend, auch wenn es keine aktuelle<br />
Erfindung ist, sondern eine<br />
jahrh<strong>und</strong>ertealte Tradition aufweist.<br />
Lediglich <strong>die</strong> Bezeichnung<br />
ist neu, <strong>und</strong> dass es zu einem<br />
weltweiten Phänomen geworden<br />
ist. Beim Streetfood werden <strong>die</strong><br />
Speisen z<strong>um</strong>eist aus mobilen Verkaufsständen,<br />
den „Food-Trucks“,<br />
oder auf Märkten <strong>und</strong> Festen verkauft.<br />
Mittlerweile gibt es in zahlreichen<br />
deutschen Städten ganze<br />
Streetfood-Festivals. Hungrige<br />
Menschen können in der Regel bei<br />
der Zubereitung von Burger, Burrito,<br />
Wrap <strong>und</strong> Co. zusehen <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong>se sofort verspeisen. Oftmals<br />
sind sowohl Preise als auch Portion<br />
gemäßigt, damit man mehr<br />
vom kulinarischen Angebot hat.<br />
Prinzipiell eignet sich so gut wie<br />
alles als Streetfood. Viele bekannte<br />
Imbiss- oder Fastfood-Klassiker<br />
überraschen heutzutage in neuem<br />
Gewand. Da werden aus gewöhnlichen<br />
Pommes aus der Tüte<br />
mehrfach frittierte Süßkartoffel-<br />
Fritten, oder aus dem Hamburger<br />
ein Pulled-Pork-Burger mit zuvor<br />
ausgiebig in hausgemachter<br />
Gewürzmischung mariniertem<br />
Fleisch. Der Phantasie scheinen<br />
keine Grenzen gesetzt <strong>und</strong> durch<br />
<strong>die</strong> Kreativität der „Streetfood-<br />
38 | tassilo<br />
Artists“ kommen neue Trends <strong>und</strong><br />
fremde Einflüsse nach Deutschland.<br />
Z<strong>um</strong> zweiten Mal<br />
in Penzberg<br />
Essen ist längst eine Lebenseinstellung<br />
<strong>und</strong> mittlerweile weit<br />
mehr als das G<strong>r<strong>und</strong></strong>bedürfnis der<br />
Nahrungsaufnahme. Die Frage,<br />
wie man sich über seinen bewusst<br />
gewählten Ernährungsstil definiert<br />
<strong>und</strong> präsentiert, ist da weitaus<br />
interessanter.<br />
Am Samstag, 20. <strong>Mai</strong>, <strong>und</strong> Sonntag,<br />
21. <strong>Mai</strong>, lädt <strong>die</strong> „Streetfood-<br />
Family“ nach Penzberg z<strong>um</strong><br />
kulinarischen Entdecken der internationalen<br />
Straßenküche ein. Egal<br />
ob Food-Truck oder Restaurantbesitzer<br />
– auf dem Stadtplatz kommen<br />
Größen aus der Streetfood-<br />
Szene zusammen <strong>und</strong> freuen sich,<br />
Besucher aus Nah <strong>und</strong> Fern mit<br />
ihrer Kochkunst zu verwöhnen.<br />
<strong>Das</strong> Streetfood-Festival findet,<br />
nach der erfolgreichen Premiere<br />
mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 7 000 Besuchern im vergangenen<br />
Jahr, z<strong>um</strong> zweiten Mal<br />
im Herzen Penzbergs statt. In den<br />
Trailern bereiten <strong>die</strong> „Streetfood-<br />
Artists“ am Samstag von 11 bis 22<br />
Uhr <strong>und</strong> am Sonntag von 11 bis 20<br />
Uhr internationales Essen zu. „Von<br />
vegan über Wildfleisch-Burger,<br />
Indisch, Steaks, Langos, Kartoffelchips,<br />
Fleischspieße, BBQ, bis<br />
hin zu einem Bayrisch-Foodtruck,<br />
Thai-Wok, Café Mobil, Schokodöner,<br />
Crêpe <strong>und</strong> vieles mehr“, gibt<br />
Veranstalter Marcel Harsányi einen<br />
Ausblick auf das vielfältige Essensangebot.<br />
Am Sonntag können<br />
Besucher zudem von<br />
10 bis 18 Uhr durch den<br />
<strong>Mai</strong>markt oder <strong>die</strong> Geschäfte<br />
– es ist verkaufsoffener<br />
Sonntag von 13<br />
bis 17 Uhr – flanieren<br />
<strong>und</strong> sich zwischendurch<br />
auf dem Festival<br />
bei einem der knapp<br />
20 „Essens-Aussteller“<br />
stärken. Ein kleiner Krämermarkt<br />
mit „fliegenden<br />
Händlern“ <strong>und</strong> eine Band,<br />
<strong>die</strong> am Samstagabend zur<br />
Unterhaltung beiträgt, <strong>r<strong>und</strong></strong>en<br />
das Streetfood-Festival<br />
in <strong>die</strong>sem Jahr ab. Schlemmen<br />
in bester Gesellschaft<br />
sozusagen.<br />
tis<br />
> > > GUTSCHEIN-VERLOSUNG<br />
„tassilo“ verlost für das Penzberger Streetfood-Festival am Wochenende<br />
des 20. <strong>und</strong> 21. <strong>Mai</strong> drei Schlemmergutscheine, jeweils<br />
im Wert von 30 Euro. Wer sich über das reichhaltige kulinarische<br />
Angebot hermachen möchte, schickt eine Postkarte mit dem Stichwort<br />
„Streetfood“ an „tassilo“, Birkland 40, 86971 Peiting oder eine<br />
E-<strong>Mai</strong>l an info@tassilo.de. <strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 15. <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong>. Wir wünschen<br />
viel Glück <strong>und</strong> guten Appetit.
Zweite Kunstmesse in der <strong>Weilheim</strong>er Stadthalle<br />
Von Bildhauerei bis meditativem Video<br />
<strong>Weilheim</strong> | Hochqualifizierte <strong>und</strong><br />
begabte Künstler aus Nah <strong>und</strong><br />
Fern stellen Ende <strong>Juni</strong> ihre zeitgenössischen<br />
Werke auf der <strong>Weilheim</strong>er<br />
Kunstmesse aus. Für das<br />
Event wurde extra eine eigene<br />
Jury einberufen, <strong>die</strong> im Vorfeld 90<br />
Bewerbungen unter <strong>die</strong> Lupe genommen<br />
hatte – <strong>und</strong> aussortierte.<br />
Zwei Bildhauer, ein Maler, eine<br />
Kunsthistorikerin sowie der Leiter<br />
des <strong>Weilheim</strong>er Muse<strong>um</strong>s haben<br />
sich letztlich auf knapp 60 Aussteller<br />
festgelegt. „Wir achten ganz<br />
bewusst auf einen professionellen<br />
oder z<strong>um</strong>indest sehr aktiven Werdegang,<br />
auf Menschen, <strong>die</strong> großen<br />
Wert auf das legen, was sie<br />
tun“, sagt Organisatorin Andrea<br />
Kreipe. Kurz<strong>um</strong>: Auf der <strong>Weilheim</strong>er<br />
Kunstmesse (von Freitag, 23.<br />
<strong>Juni</strong>, bis Sonntag, 25. <strong>Juni</strong>) darf<br />
nicht jeder selbsternannte Hobby-<br />
Künstler seine Arbeiten zur Schau<br />
stellen. Die Künstler kommen bis<br />
aus Halle, Dresden, Siegen. Aber<br />
auch aus Schongau, Peiting, dem<br />
Tölzer <strong>und</strong> natürlich <strong>Weilheim</strong>er<br />
Ra<strong>um</strong>.<br />
Bildhauerei, Objekt-Arbeiten aus<br />
Beton oder Kunststoff, Fotografie,<br />
Malerei, Grafiken: Die <strong>Weilheim</strong>er<br />
Kunstmesse wird sehr abwechslungsreich,<br />
deckt das breite<br />
Spektr<strong>um</strong> zeitgenössischer Kunst<br />
ab. „Diese Vielfalt kommt bei den<br />
Besuchern hoffentlich so gut an<br />
wie beim ersten Mal“, sagt Kreipe.<br />
2015, als sie gemeinsam mit Messeleiter<br />
Marinus Wirtl <strong>und</strong> Helfern<br />
<strong>die</strong> erste <strong>Weilheim</strong>er Kunstmesse<br />
ins Leben rief, wurden 2 000 Besucher<br />
gezählt. „<strong>Das</strong> war für uns<br />
überwältigend, mit so großem<br />
Andrang hätten wir niemals gerechnet.“<br />
Aber das zeige auch, wie<br />
wichtig den Leuten aus der Region<br />
Kunst sei, <strong>die</strong> in vielen Fällen mit<br />
der hiesigen Geschichte tief verwurzelt<br />
ist.<br />
Freier Eintritt<br />
für <strong>die</strong> Jugend<br />
Insbesondere erhoffen sich <strong>die</strong><br />
Künstler selbst, <strong>die</strong> an allen drei<br />
Tagen vor Ort sein werden, einen<br />
Vorteil <strong>die</strong>ser Messe, <strong>die</strong> ihnen<br />
nicht ganz günstig kommt. Die<br />
Standgebühr beträgt je nach Größe<br />
320 bis 400 Euro. Eine Investition,<br />
<strong>die</strong> sich vor zwei Jahren für<br />
den ein oder anderen durchaus<br />
gelohnt hat. Damals wurden <strong>die</strong><br />
Werke von den Besuchern nicht<br />
nur bestaunt, sondern auch gekauft.<br />
Kleinere im Wert von 150<br />
Euro, aber auch größere für eine<br />
stolze S<strong>um</strong>me von 5 000 Euro. Wie<br />
wertvoll <strong>die</strong> <strong>die</strong>sjährigen Ausstellungsstücke<br />
sind, kann Kreipe<br />
nicht wirklich vorhersagen, „weil<br />
den Preis jeder Künstler selbst<br />
festlegt“. Derweil fix sind <strong>die</strong> fünf<br />
Euro Eintritt, wobei Kinder, Schüler<br />
<strong>und</strong> Studenten <strong>um</strong>sonst <strong>die</strong><br />
Stadthalle betreten dürfen. Junge<br />
Leute bekommen freien Zugang,<br />
„weil wir ihnen ganz besonders<br />
Kunst näher bringen wollen“.<br />
Passend dazu auch das Motto der<br />
Messe: „Der Auftrag, das Erbe zu<br />
erhalten <strong>und</strong> <strong>die</strong> zeitgenössischen<br />
Künste zu fördern, ist Anspruch<br />
<strong>und</strong> Verpflichtung.“<br />
> > > INFORMATION<br />
Unter anderem mit einer meditativen<br />
Video-Show – das Highlight<br />
der Kunstmesse. Darin werden<br />
außergewöhnliche Bilder gezeigt,<br />
kombiniert mit z<strong>um</strong> Motiv passender<br />
Entspannungsmusik. Und<br />
zwar nicht in der voller Trubel steckenden<br />
Halle, sondern in einem<br />
kleineren Ra<strong>um</strong> im Untergeschoss<br />
bei gedimmtem Licht. „<strong>Das</strong> ist vor<br />
allem dann zu empfehlen, wenn<br />
man in der Halle zu viele Eindrücke<br />
gesammelt hat, nicht mehr<br />
aufnahmefähig ist“, sagt Kreipe.<br />
Als willkommener Ausgleich zur<br />
Bildhauerei <strong>und</strong> Fotografie <strong>die</strong>nt<br />
auch eine leckere Mahlzeit. Damit<br />
Künstler <strong>und</strong> Besucher nicht<br />
verhungern, werden neben Kaffee<br />
<strong>und</strong> Kuchen an allen drei Tagen je<br />
drei Mittagsgerichte angeboten. js<br />
Die 2. Kunstmesse in der Stadthalle <strong>Weilheim</strong> (Wessobrunner<br />
Straße 8) beginnt am Freitag, 23. <strong>Juni</strong> <strong>und</strong> endet am Sonntag, 25.<br />
<strong>Juni</strong>. Die <strong>r<strong>und</strong></strong> 60 Künstler, <strong>die</strong> sich <strong>um</strong> einen Ausstellungsplatz<br />
bewerben mussten, stammen aus ganz Deutschland.<br />
Öffnungszeiten: Freitag <strong>und</strong> Samstag von 11 bis 20 Uhr, Sonntag<br />
von 11 bis 18 Uhr.<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 39
08809/1061<br />
Janetzky<br />
Balkone u.Zäune<br />
Alu - Edelstahl - Holz<br />
Www.balkonjanetzky.de<br />
RASENPFLEGE<br />
GANZ ENTSPANNT.<br />
MI 422<br />
Die VIKING Robotermäher MI 422 <strong>und</strong> MI 422 P.<br />
• große Zeitersparnis – der Rasen wird vollautomatisch<br />
gemäht<br />
• kurze Mähzeit – der Rasen ist schnell wieder<br />
nutzbar<br />
• einfache Be<strong>die</strong>nung<br />
Marienkäfer e.V. – Begleitung bei Verlusterfahrungen<br />
Jugendlichen <strong>und</strong> Kindern<br />
Trauer ermöglichen<br />
Aidenried/Pähl I Wo Marienkäfer<br />
sind, da ist auch Glück. Man sagt<br />
ihnen Nützlichkeit nach, sie seien<br />
ein Geschenk der heiligen Maria.<br />
Deren Tugenden, darunter Besonnenheit,<br />
Tapferkeit <strong>und</strong> Mut,<br />
Glaube, Hoffnung <strong>und</strong> – natürlich<br />
auch Liebe – assoziiert man mit<br />
<strong>die</strong>sem beliebten Krabbeltier. Marienkäfer<br />
nennt sich ebenfalls ein<br />
ehrenamtlicher Verein mit Sitz in<br />
Aidenried, der es sich zur Aufgabe<br />
gemacht hat, Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen,<br />
jungen Erwachsenen<br />
<strong>und</strong> deren Angehörigen begleitend,<br />
beratend <strong>und</strong> unterstützend<br />
zu helfen, wenn ein Elternteil oder<br />
beide Eltern von einer schweren<br />
Krankheit betroffen sind, im Koma<br />
liegen, an einer z<strong>um</strong> Tode führenden<br />
Krankheit leiden, aber auch<br />
durch Unfall, Suizid oder andere<br />
unnatürliche Umstände verstorben<br />
sind.<br />
All <strong>die</strong>se Aufgabenbereiche des<br />
ehrenamtlichen Vereins sind erst<br />
einmal harter Tobak. Hat <strong>die</strong> Gesellschaft<br />
in heutiger Zeit den<br />
natürlichen Umgang mit dem<br />
Sterben, dem Tod allgemein fast<br />
verlernt – oder z<strong>um</strong>indest gut<br />
verdrängt, trifft <strong>die</strong> Erfahrung des<br />
Sterbens engster Bezugspersonen<br />
gerade Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
vollkommen ungefiltert. Dem Tod<br />
Worte, ein Gesicht, überhaupt<br />
eine bezwingbare Größe zu geben,<br />
ist eines der Anliegen, dem<br />
sich der Verein widmet. Hinter<br />
Marienkäfer e.V. steht Gründerin<br />
<strong>und</strong> zweite Vorsitzende Gudrun<br />
Huber. Jahrelange Erfahrung<br />
als ausgebildete Erwachsenentrauerbegleiterin<br />
<strong>und</strong> klinische<br />
Tanathologin (Verstorbenenversorgung)<br />
hat sie 2007 dazu bewogen,<br />
eine eigene Akademie zu<br />
gründen mit dem Auftrag, eine<br />
veränderte Einstellung z<strong>um</strong> Tod<br />
in der Gesellschaft zu etablieren.<br />
Besonders der Umgang mit Kindern<br />
z<strong>um</strong> Thema Sterben bleibt<br />
auf der Strecke, konnte Gudrun<br />
Huber erkennen. Seit zehn Jahren<br />
bildet sie nun Menschen auf <strong>die</strong>sem<br />
Gebiet in ihrer Akademie am<br />
Fuße des Ammersees aus. Zu ihr<br />
kommen Hospizbegleiter, Pädagogen<br />
<strong>und</strong> Erzieher; dass sich etwas<br />
tut auf <strong>die</strong>sem Gebiet, belegen<br />
Buchungszahlen. „Als ich meinen<br />
ersten Kurs angeboten habe, kamen<br />
drei Personen“, erinnert sich<br />
Huber. Zwischenzeitlich bietet sie<br />
Wir beraten Sie gerne:<br />
40 | tassilo
egelmäßig zweimal im Jahr das<br />
Curricul<strong>um</strong> Trauerbegleitung an –<br />
Tendenz steigend.<br />
Mehr als Motivation<br />
<strong>und</strong> warme Worte<br />
Und auch der über <strong>die</strong> Akademie<br />
gegründete Verein wächst. Mittlerweile<br />
kann sie auf ein Netzwerk<br />
von 15 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />
(„der Umgang mit<br />
dem Tod ist nach wie vor ein eher<br />
weibliches Thema“) zugreifen, <strong>die</strong><br />
allesamt im Bereich Kindertrauerbegleitung<br />
von ihr in über 300<br />
Unterrichtseinheiten ausgebildet<br />
wurden. Darüber hinaus haben<br />
alle ihrer Helferinnen weitere<br />
Ausbildungen im Bereich psychologischer<br />
Beratung, Paartherapie,<br />
Sozialberatung oder Psychotherapie<br />
vorzuweisen. Trauerbegleitung<br />
ist ein Respekt einflößendes Aufgabenfeld,<br />
<strong>und</strong> wenn es sich vorrangig<br />
<strong>um</strong> Kinder handelt, braucht<br />
es dazu mehr als warme Worte,<br />
Trost <strong>und</strong> Motivation. Kontakt zu<br />
betroffenen Familien bekommt<br />
Marienkäfer e.V. über Palliativstationen<br />
der Krankenhäuser, über<br />
Jugendämter oder Hospize. „Es ist<br />
grausam für sterbende Eltern, ihre<br />
Kinder zurücklassen zu müssen“,<br />
sagt Gudrun Huber. Umso mehr<br />
ist eine begleitende Unterstützung<br />
eine Hilfestellung für beide Seiten,<br />
<strong>die</strong> verbleibende Zeit so störungsfrei<br />
wie möglich miteinander erleben<br />
zu können. „Fragen Sie eine<br />
Fünfjährige, wo <strong>die</strong> verstorbene<br />
Mama nun ist, dann hören sie<br />
eine Geschichte voller Fantasie<br />
<strong>und</strong> Emotionen“, erzählt Gudrun<br />
Huber. Bei Jugendlichen sehe das<br />
ganz anders aus. Sie versuchen<br />
oft verzweifelt, <strong>die</strong> Alltagsstruktur<br />
aufrecht zu erhalten, wenn sie <strong>die</strong><br />
Mutter oder den Vater in Trauer<br />
erleben. Sie wollen trösten, sie<br />
aus <strong>die</strong>ser Trauer herausholen.<br />
<strong>Das</strong> kostet Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
immense Kraft. In <strong>die</strong>sen<br />
Situationen unterstützend zur Seite<br />
stehen zu können, macht Gudrun<br />
Huber froh. Denn gesprochen<br />
werden muss nun einmal über<br />
den Tod. „Die Kinder einen Tag<br />
vorher zu informieren, kann fatale<br />
Folgen haben“, sagt sie. „Gerade<br />
das Abschiednehmen ist eine Ressource,<br />
<strong>die</strong> Kindern später Kraft<br />
geben kann.“<br />
Gudrun Huber führt <strong>die</strong> Erstgespräche<br />
mit den betroffenen Eltern.<br />
Dann entscheidet sie, welcher<br />
Helfer z<strong>um</strong> Umfeld passt, wie<br />
<strong>die</strong> Begleitung aussehen könnte<br />
<strong>und</strong> was <strong>die</strong> Familien überhaupt<br />
zur Bewältigung brauchen. „Nicht<br />
alle Jugendlichen wollen <strong>die</strong> Begleitung<br />
jede Woche sehen“, erklärt<br />
Gudrun Huber. Die Kinder<br />
entscheiden selbst; sie sollen da<br />
sein, wenn <strong>die</strong> Marienkäfer-Mitarbeiter<br />
kommen, müssen aber<br />
nicht bleiben. Ist ein Kontakt zur<br />
Familie hergestellt, werden regelmäßige<br />
Besuche besprochen.<br />
Sie <strong>die</strong>nen als vertrauensbildende<br />
Maßnahme, da wird gemeinsam<br />
gebastelt <strong>und</strong> gemalt, werden<br />
Spiele oder Sport gemacht <strong>und</strong><br />
hinaus ins Freie gegangen. Auch<br />
<strong>die</strong> Eltern profitieren von der Situation;<br />
haben sie selbst Angst, fällt<br />
das bei Kindern sofort auf fruchtbaren<br />
Boden. Ein Aussprechen<br />
ist für Kinder Entlastung <strong>und</strong> hilft<br />
ihnen, besser mit allem <strong>um</strong>gehen<br />
zu können.<br />
Natürliche Integration<br />
des Todes in den Alltag<br />
Gudrun Huber kann erschütternde<br />
Fallbeispiele nennen. Wenn plötzlich<br />
der Ernährer wegfällt, eine<br />
Mutter in der Schwangerschaft<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> einer Depression<br />
Suizid begeht,<br />
Kinder betroffener Eltern<br />
plötzlich selbst unheilbar<br />
krank werden, dann zeigt<br />
sich <strong>die</strong> Realität in harten<br />
Bildern. Eine natürliche<br />
Integration des Todes<br />
kann dennoch möglich<br />
sein. Kinder sind von Natur<br />
aus lebensbejahende<br />
Wesen. So bleibt der Verein auch<br />
mit Familien über längeren Zeitra<strong>um</strong><br />
in Kontakt, da Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendliche bei der Trauerarbeit<br />
durch unterschiedliche Entwicklungsstufen<br />
gehen. „Jetzt ist vielleicht<br />
eine Stabilität zu erkennen“,<br />
fasst Huber zusammen, „doch<br />
wenn ein neuer Schub kommt,<br />
sind wir wieder da.“<br />
Helfen kann Kindern bei der<br />
Trauerbewältigung eine Erinnerungsarbeit.<br />
Die Vereinsmitarbeiter<br />
erstellen gemeinsam mit<br />
ihnen Fotoalben <strong>und</strong> -bücher<br />
oder helfen bei der Errichtung<br />
einer Erinnerungsecke im eigenen<br />
Zimmer. „Wir basteln Karten<br />
mit Ressourcen, auf <strong>die</strong> Kinder im<br />
Notfall zugreifen können“, erzählt<br />
Gudrun Huber. An einer bunten<br />
Schnur im Zimmer aufgehängt,<br />
sind darauf einfach <strong>um</strong>zusetzende<br />
Vorschläge zu finden. Vielleicht<br />
ein Pferd, wenn das Kind gerne<br />
reiten geht, <strong>die</strong> Oma oder Malstifte<br />
sind darauf abgebildet. Zusätzlich<br />
unterstützt der Verein auch<br />
finanziell, wenn besondere Umstände<br />
das erfordern. Da wird einer<br />
verwitweten Mutter das Heizöl<br />
bezahlt, wird einem mittlerweile<br />
selbst tödlich erkrankten Jungen,<br />
der frisch seinen Vater verlor, eine<br />
Ballonfahrt ermöglicht. Für all das<br />
werden Spenden benötigt; auch<br />
<strong>die</strong> Fahrkostenerstattung <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Organisationsarbeit des Vereins<br />
werden damit beglichen. Jüngst<br />
konnte einem tra<strong>um</strong>atisierten<br />
Kind geholfen werden. Marienkäfer<br />
e.V. übernahm <strong>die</strong> Kosten für<br />
eine Reittherapie.<br />
rp<br />
> > > INFORMATIONN<br />
Marienkäfer e.V.<br />
Gudrun Huber, Hohe Rainäckerstr. 15,<br />
82396 Aidenried/Pähl,<br />
Telefon: 08808 / 9247595,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: kontakt@marien-kaefer.org<br />
Internet: www.marien-kaefer.org<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 41<br />
Gemeinsam<br />
für Tradition<br />
<strong>und</strong> Zukunft.<br />
Wir, <strong>die</strong> Sparkassen Schongau<br />
<strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong> haben uns<br />
zusammengeschlossen.<br />
Als Sparkasse Oberland bleiben<br />
wir Ihre verlässliche <strong>und</strong> vertraute<br />
Sparkasse. Auch in Zukunft.<br />
sparkasse-oberland.de
Starnberger Tierheim – derzeit mit 100 Kaninchen<br />
Sozialpädagogische Fähigkeiten<br />
für H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Herrchen<br />
Starnberg | Von zuckersüßen Eichhörnchen-Babys<br />
bis z<strong>um</strong> bissigen<br />
Schutzh<strong>und</strong>: 280 Haus-, Klein- <strong>und</strong><br />
Wildtiere sind derzeit im Starnberger<br />
Tierheim untergebracht. „Damit<br />
sind wir fast voll“, sagt Leiterin<br />
Christine Hermann, <strong>die</strong> insgesamt<br />
Platz für 300 Tiere hat. Selten allerdings<br />
waren <strong>die</strong> Rä<strong>um</strong>lichkeiten<br />
mit derart vielen Kaninchen<br />
besetzt. Der G<strong>r<strong>und</strong></strong>: Ende 2016<br />
meldeten aufmerksame Nachbarn<br />
einen Tier-Messi. Gef<strong>und</strong>en<br />
wurden 78 Häschen, gefangen in<br />
einem völlig verwahrlosten Stall.<br />
„Solche Animal-Hoardings sind<br />
mit <strong>die</strong> härtesten Fälle, <strong>die</strong> wir so<br />
haben“, sagt Hermann, <strong>die</strong> mit ihrem<br />
Team alle 78 Zwerghasen aufgenommen<br />
hat, sich inzwischen<br />
sogar <strong>um</strong> 100 Stück kümmert.<br />
„Weil einige davon trächtig waren<br />
<strong>und</strong> bei uns ihre Jungen geboren<br />
haben“.<br />
Allein der Hasen wegen hat das<br />
15-köpfige Tierheim-Team in Teil<strong>und</strong><br />
Vollzeit, bestehend aus Pflegern,<br />
Verwaltern <strong>und</strong> Hausmeistern,<br />
alle Hände voll zu tun. Hinzu<br />
kommt <strong>die</strong> Arbeit für 20 H<strong>und</strong>e,<br />
35 Katzen sowie jede Menge<br />
Eichhörnchen, Meerschweinchen,<br />
Mäuse, Siebenschläfer, ein Käfig<br />
voller Wellensittiche <strong>und</strong> zwei Kanada-Gänse,<br />
<strong>die</strong> nach monatelanger<br />
Stallverordnung (Vogelgrippe)<br />
endlich wieder an den idyllischen<br />
Teich dürfen. „<strong>Das</strong> war für <strong>die</strong><br />
beiden eine harte Zeit“, sagt Hermann,<br />
<strong>die</strong> dort unten zwischen<br />
Fichtenba<strong>um</strong> <strong>und</strong> Wiese auch immer<br />
wieder junge oder verletzte<br />
Schwäne annimmt, sie groß oder<br />
wieder ges<strong>und</strong> pflegt.<br />
Wunsch nach modernem<br />
H<strong>und</strong>ehaus<br />
Garten mit Teich: Speziell über <strong>die</strong><br />
schneefreie Zeit haben es nicht<br />
nur Gans <strong>und</strong> Schwan so richtig<br />
schön im Starnberger Tierheim.<br />
Auch H<strong>und</strong>e dürfen aus ihren Einzelboxen<br />
im Gebäude hinaus ins<br />
saftige Grün. Im Optimalfall in ein<br />
größeres Gemeinschafts-Gehege,<br />
da Gruppenhaltung für <strong>die</strong> Tiere<br />
wesentlich wertvoller als Einzel-<br />
Tierhaltung sei. „Deshalb bräuchten<br />
wir auch dringend ein neues<br />
H<strong>und</strong>ehaus“, sagt Hermann, <strong>die</strong><br />
von den Einzel-Zwingern nicht<br />
wirklich begeistert ist. Doch wie<br />
den meisten Tierheimen fehlt es<br />
auch dem Starnberger an ausreichend<br />
Platz <strong>und</strong> Geld für ein neues<br />
Gebäude.<br />
Personal, Energie, Futter, Tierarztbehandlungen...<br />
Mehr als 700 000<br />
Euro braucht das Starnberger<br />
Tierheim im Jahr. Kein W<strong>und</strong>er,<br />
dass Vereinsvorsitzender Thomas<br />
Fischer stets händeringend auf der<br />
Suche nach neuen Mitgliedern ist.<br />
Derzeit sind es <strong>r<strong>und</strong></strong> 1 400. Darüber<br />
hinaus finanziert sich der Verein<br />
über Spenden, Erbschaften <strong>und</strong> einer<br />
F<strong>und</strong>tierpauschale, <strong>die</strong> derzeit<br />
bei 70 Cent pro Einwohner liegt.<br />
Zur Erklärung: Für F<strong>und</strong>tiere sind<br />
gesetzlich <strong>die</strong> Gemeinden verantwortlich.<br />
Da ihnen n<br />
Tierheime <strong>die</strong>se Arbeit<br />
abnehmen, ist als Gegenleistung<br />
eine jährliche<br />
Pro-Kopf-Pauschale<br />
fällig. Für das Starnberger Heim<br />
sind das in S<strong>um</strong>me etwa 90000<br />
Euro. „Gemessen an unseren Gesamtkosten<br />
deutlich zu wenig“,<br />
sagt Fischer, der im Laufe der Jahre<br />
zwei Seiten der Menschen kennengelernt<br />
hat. Sehr hilfsbereite<br />
<strong>und</strong> tierliebe – dazu gehören auch<br />
<strong>die</strong> vielen ehrenamtlichen Helfer,<br />
<strong>die</strong> regelmäßig alle Tierheimtiere<br />
mit viel Zuwendung <strong>und</strong> Liebe<br />
verwöhnen. Und <strong>die</strong>, „<strong>die</strong> für Tiere<br />
überhaupt nichts übrig haben“.<br />
Mensch entfernt<br />
sich zunehmend<br />
Speziell letztere haben in Sachen<br />
Tieradoption ganz schlechte<br />
Karten. Wer H<strong>und</strong>, Katze, Meerschweinchen<br />
oder Kaninchen<br />
möchte, muss dafür auch geeignet<br />
sein, es wirklich ich wollen.<br />
Heißt: Ausreichend <strong>und</strong> passenden<br />
Platz für <strong>die</strong> Tiere, aber auch<br />
regelmäßig Zeit z<strong>um</strong> Füttern <strong>und</strong><br />
Gassi gehen haben. „<strong>Das</strong> wird von<br />
uns auch geprüft“, sagt Christine<br />
Hermann, <strong>die</strong> ihren Beruf aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
ständiger Abwechslung<br />
so sehr schätzt. Einerseits ist <strong>die</strong><br />
Liebe zu den Tieren aus pflegerischer<br />
<strong>und</strong> medizinscher Sicht<br />
gefragt. Dann <strong>die</strong> Büroarbeit für<br />
Heimverwaltung <strong>und</strong> Tiervermittlung.<br />
Und andererseits <strong>die</strong> ständige<br />
Kommunikation mit „total<br />
unterschiedlichen Menschen“.<br />
Unter anderem <strong>die</strong>ses Überprüfen<br />
auf Tauglichkeit, wofür <strong>die</strong> Neu-<br />
Besitzer in deren Zuhause besucht<br />
werden. Und, wenn auch selten,<br />
auch mal mit einer Abfuhr rechnen<br />
müssen. „Weil der Mensch<br />
sich von der Natur immer weiter<br />
<strong>Das</strong> Markenzeichen des Starnberger Tierheims ist der schöne Garten mit<br />
Teich für Wasservögel, Fichten für Eichhörnchen <strong>und</strong> Auslauf für H<strong>und</strong>e.<br />
42 | tassilo
entfernt“, ernt“ sagt Hermann, bezogen<br />
en<br />
auf <strong>die</strong> virtuelle Welt in Smartphones<br />
<strong>und</strong> Tablets. Viele würden ins<br />
Tierheim kommen <strong>und</strong> erwarten,<br />
egal <strong>um</strong> welche Art <strong>und</strong> Rasse es<br />
sich handelt, dass das Tier bestens<br />
erzogen ist. Dabei sei <strong>die</strong> Erziehung<br />
eines Haustieres „im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
nie abgeschlossen“. Hermann <strong>und</strong><br />
ihre<br />
Mitarbeiter i er brauchen in solchen<br />
Fällen sozialpädagogische<br />
Fähigkeiten für Mensch <strong>und</strong> Tier.<br />
Schutzimpfungen<br />
für alle Tiere<br />
Derweil garantiert ist <strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
der Tierheim-Tiere. In enger<br />
Zusammenarbeit arbe<br />
mit<br />
Tierärzten<br />
rzte<br />
werden <strong>die</strong> oft tra<strong>um</strong>atisierten<br />
<strong>und</strong> körperlich sehr geschwächten<br />
F<strong>und</strong>tiere wieder aufgepäppelt<br />
<strong>und</strong> durch regelmäßige Streicheleinheiten<br />
<strong>und</strong> optimal abgestimmtes<br />
Futter auf Vordermann<br />
gebracht. Unter anderem <strong>die</strong> 78<br />
beziehungsweise 100 Kaninchen,<br />
für deren Impfung auf einen<br />
Schlag 11000 Euro fällig wurden.<br />
„<strong>Das</strong> sind für uns schon heftige<br />
<strong>Ausgabe</strong>n“, sagt Fischer, der <strong>um</strong>so<br />
mehr<br />
hofft, ft dass<br />
auch <strong>die</strong> süßen Kaninchen allesamt<br />
neue, tierliebe Besitzer finden.<br />
„Denn Katzen gehen bei uns<br />
immer.“ Und auch <strong>die</strong> Adoptions-<br />
Quote bei H<strong>und</strong>en sei mit 98 Prozent<br />
sehr zufriedenstellend.<br />
Einzig <strong>die</strong> zwei (noch) bissigen<br />
Herdenschutzh<strong>und</strong>e finden verständlicherweise<br />
schon seit längerem<br />
keinen Abnehmer. Woher<br />
<strong>die</strong> kommen? „Es gibt immer wieder<br />
Leute, <strong>die</strong> solche H<strong>und</strong>e aus<br />
dem Urlaub mitbringen,<br />
inge<br />
dann feststellen, dass sie deren<br />
Ansprüchen nicht gewachsen<br />
sind <strong>und</strong> sie dann bei uns abgeben“,<br />
sagt Hermann. Streuner aus<br />
fremden Ländern sind <strong>die</strong> größte<br />
Herausforderung für das Starnberger<br />
Tierheim-Team. Wobei <strong>die</strong><br />
zuckersüßen Eichhörnchen-Babys<br />
bei fünf Fläschchen Milch am<br />
Tag nicht wirklich weniger Pflege<br />
brauchen.<br />
js<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 43
KOBE – neu im <strong>Weilheim</strong>er Landratsamt<br />
Eigene Anlaufstelle<br />
fürs Ehrenamt<br />
6. <strong>Mai</strong> 12 bis 18 Uhr Hausmesse<br />
Deutschland - Österreich<br />
<strong>Weilheim</strong> | Jeder zweite Bayer engagiert<br />
sich ehrenamtlich. Zudem<br />
sind vier von insgesamt zwölf Millionen<br />
Menschen im Freistaat an<br />
Freiwilligen-Arbeit interessiert.<br />
War<strong>um</strong> <strong>die</strong>se keine passende<br />
Stelle finden? „Es gibt, vor allem<br />
in den Städten, inzwischen derart<br />
viele Möglichkeiten, <strong>die</strong> meisten<br />
Bürger wissen gar nicht, wo man<br />
sich überall engagieren kann“,<br />
sagt Utta Pollmeier. Andere wieder<strong>um</strong><br />
könnten sich nicht entscheiden,<br />
hadern, wohin sie wohl<br />
am besten passen. „Früher waren<br />
es Feuerwehr, Trachtenverein,<br />
TSV <strong>und</strong> Pfarrei, <strong>die</strong> Richtung des<br />
Engagements war sozusagen vorgegeben.“<br />
Heute gebe es in allen<br />
gesellschaftlichen Bereichen ehrenamtliche<br />
Tätigkeiten: Senioren,<br />
Flüchtlinge, Tiere, Natur, Bildung,<br />
Religion, Kinder, Sport, Braucht<strong>um</strong><br />
… Schier unendlich ließe sich<br />
<strong>die</strong>se Liste fortführen. Nicht nur<br />
deshalb gibt es seit Januar <strong>2017</strong><br />
eine neue Koordinierungsstelle für<br />
Bürgerengagement, kurzgenannt<br />
„KOBE“.<br />
Die Anlaufstelle mit den vier Buchstaben<br />
steht für Beratung, Information<br />
<strong>und</strong> Vernetzung ehrenamtlicher<br />
Tätigkeiten im kompletten<br />
Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau.<br />
Alleinverantwortlich für das Projekt<br />
ist Sozialgeographin Utta Pollmeier,<br />
37, geboren in München,<br />
seit drei Jahren wohnhaft in <strong>Weilheim</strong>.<br />
Montag- bis Donnerstagvormittag<br />
sitzt sie in den Rä<strong>um</strong>en des<br />
Landratsamtes an der Stainhartstraße.<br />
Sie beantwortet Fragen,<br />
sortiert Anliegen <strong>und</strong> greift Ideen<br />
auf, <strong>um</strong> das Ehrenamt in der Region<br />
weiter zu stärken.<br />
Man spricht von der<br />
„Generation maybe“<br />
Denn trotz <strong>die</strong>ser zufriedenstellenden<br />
Statistik, wonach sechs<br />
Millionen Bayern ehrenamtlich<br />
tätig sind, stellt nicht nur <strong>die</strong><br />
Angebots-Vielfalt eine zunehmend<br />
wachsende Hürde dar.<br />
„Die Gesellschaft hat sich verändert“,<br />
sagt Pollmeier. Sie spricht<br />
von der „Generation maybe, <strong>die</strong><br />
sich alles offen halten möchte“. Vor<br />
allem in Sachen Freizeitbeschäftigung.<br />
Früher engagierten sich <strong>die</strong><br />
Leute vor Ort. Heute zücken viele<br />
das Smartphone, suchen nach<br />
Therme, Bike-Park, Festival oder<br />
Travel & Work fernab der Heimat.<br />
Zeit für Vereinsarbeit „Dahoam“<br />
würde da für einige schnell z<strong>um</strong><br />
44 | tassilo
nervigen Übel. Eine weitere Baustelle:<br />
<strong>die</strong> vom Arbeitgeber immer<br />
mehr erforderliche Flexibilität<br />
<strong>und</strong> Belastbarkeit im Beruf.<br />
Ständige Erreichbarkeit, Termine<br />
im Ausland, Arbeitszeiten bis in<br />
<strong>die</strong> Nacht – das führt zu Stress,<br />
raubt <strong>die</strong> Freizeit <strong>und</strong> macht somit<br />
ehrenamtliches Engagement<br />
unmöglich. Wie sich das in den<br />
Vereinen auswirkt? „Die finden<br />
immer weniger Leute insbesondere<br />
für Bereiche mit Verantwortung<br />
wie Vorstandsvorsitzender, Kassier<br />
oder Schriftführer.“<br />
Durch <strong>die</strong> neue Anlaufstelle erhofft<br />
sich Pollmeier, einen Großteil<br />
<strong>die</strong>ser ehrenamtlich Interessierten<br />
für bestimmte Aufgaben zu<br />
begeistern. <strong>Das</strong> muss natürlich<br />
keine Position im Vorstand sein.<br />
Der körperlich geschwächten<br />
Nachbarin beim Einkaufen helfen,<br />
Flüchtlingen <strong>die</strong> deutsche Sprache<br />
lehren, <strong>die</strong> Nachwuchsfußballer<br />
am Wochenende z<strong>um</strong> Punktspiel<br />
fahren. „Da ist für jeden das richtige<br />
dabei.“ Neben der Vermittlung<br />
steht für <strong>die</strong> Koordinatorin speziell<br />
in den ersten Wochen <strong>und</strong> Monaten<br />
<strong>die</strong> Vernetzung <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
ganz oben auf der<br />
Prioritätenliste.<br />
Fragebogen für<br />
Bürger(meister)<br />
Im Internet finden gemeinnützige<br />
Organisationen einen Fragebogen,<br />
den sie mit all ihren Wünschen<br />
<strong>und</strong> Ideen ausfüllen <strong>und</strong> bei<br />
der Koordinierungsstelle Bürgerengagement<br />
einreichen dürfen.<br />
Einen gesonderten Fragebogen<br />
haben auch <strong>die</strong> insgesamt 34<br />
Bürgermeister bei deren jüngsten<br />
Dienstbesprechung erhalten. Pollmeier<br />
stellte sich den Stadt- <strong>und</strong><br />
Gemeindeoberhäuptern vor <strong>und</strong><br />
erhofft sich von ihnen <strong>um</strong>fangreiches<br />
Feedback aus den einzelnen<br />
Ortschaften. Denn eines ist klar:<br />
„KOBE muss absolut bedarfsgerecht<br />
<strong>und</strong> bürgernah sein.“<br />
Ende <strong>2017</strong> bis Anfang 2018 möchte<br />
Pollmeier das neue Aufgabengebiet<br />
soweit aufgebaut haben, <strong>um</strong><br />
auch eigene Projekte in enger Zusammenarbeit<br />
mit Organisationen<br />
<strong>und</strong> Vereinen ins Leben zu rufen.<br />
<strong>Das</strong> in sechs Bereiche gegliederte<br />
Konzept steht bereits: Ehrenamtsprojekte,<br />
Fortbildungen für<br />
Ehrenamtliche, Engagementbereite<br />
Bürger sowie gemeinnützige<br />
Einrichtungen informieren <strong>und</strong><br />
> > > INFORMATION<br />
Erreichbarkeit der KOBE<br />
Utta Pollmeier sitzt im Landratsamt <strong>Weilheim</strong>, Stainhartstraße 9 in<br />
82362 <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> ist von Montag bis Donnerstag vormittags erreichbar<br />
unter der Telefonn<strong>um</strong>mer 0881/681-1519 oder per E-<strong>Mai</strong>l:<br />
u.pollmeier@lra-wm.bayern.de.<br />
Weitere Infos auf www.weilheim-schongau.de/ehrenamt.asp.<br />
beraten, Öffentlichkeitsarbeit sowie<br />
Vernetzung <strong>und</strong> Kooperation<br />
mit den gemeinnützigen Organisationen<br />
im kompletten Landkreis.<br />
Nun besucht Pollmeier diverse<br />
Schulungen, <strong>um</strong> künftig interessante<br />
Vorträge für Vereine, in etwa<br />
zu Themen wie Versicherungsschutz<br />
oder Mitgliederverträge,<br />
halten zu können. Außerdem<br />
möchte sie eigene Ehrenamtsprojekte<br />
ins Leben rufen. Einige<br />
spannende Ideen hat sie bereits<br />
aus anderen Gegenden aufgeschnappt,<br />
<strong>die</strong> sicherlich sehr gut<br />
in den Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
passen. Z<strong>um</strong> Beispiel EDV-<br />
Kurse von Schülern für Senioren.<br />
Speziell solche Mehrgenerationen-Projekte<br />
seien „eine geniale<br />
Sache, <strong>um</strong> <strong>die</strong> Gesellschaft näher<br />
zusammenzubringen“.<br />
„Ehrenamt bringt<br />
Freude <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e“<br />
<strong>Das</strong> kennt Pollmeier auch aus eigener<br />
ehrenamtlicher Erfahrung.<br />
Sie engagiert sich im Elternbeirat<br />
des <strong>Weilheim</strong>er Kinderhauses<br />
St. Anna. <strong>Mai</strong>- oder Sommerfest,<br />
Winterfeuer <strong>und</strong> Kerzengießen<br />
organisieren oder im Frühjahr das<br />
Hochbeet pflegen. „Da fällt wesentlich<br />
mehr Arbeit an, als sich<br />
viele vorstellen können.“ War<strong>um</strong><br />
sie es neben Familie <strong>und</strong> Job trotzdem<br />
macht? „Weil Ehrenamt Freude<br />
<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e bringt – <strong>und</strong> das<br />
ist unbezahlbar.“<br />
js<br />
82515 Wolfratshausen, Gewerbegebiet Hans-Urmiller-Ring 34<br />
wolfratshausen@kuechen-markt.de, Tel. +49(0)8171/23 90 173<br />
Di-Fr 10-19 Uhr / Sa 10-18 Uhr - www.kuechen-markt.de<br />
Seit 1974 ihr Spezialist für günstige Einbauküchen in Bayern<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 45
Schnell <strong>und</strong> einfach regionale Produkte <strong>und</strong> Anbieter finden<br />
Ein Klick zur regionalen Übersicht<br />
Gutes aus der<br />
Metropolregion München<br />
einfach besser finden!<br />
www.besser-regional.eu<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Der Europäische Metropolregion<br />
München (EMM) e.V.<br />
hat im <strong>Juni</strong> 2015 <strong>die</strong> Internetplattform<br />
„Besser Regional“ geschaffen.<br />
Ziel des Projektes ist es, <strong>die</strong><br />
Suche nach regionalen Produkten<br />
aus der Metropolregion München<br />
– <strong>und</strong> damit auch aus dem <strong>Tassilo</strong>land<br />
– für den Verbraucher so<br />
einfach wie möglich zu gestalten.<br />
Zudem soll das Bewusstsein für<br />
regionale Produkte geschärft <strong>und</strong><br />
heimische Anbieter aktiv unterstützt<br />
werden.<br />
Größeres Bewusstsein für<br />
regionale Produkte<br />
Regionale Produkte sind beliebter<br />
denn je: Kurze Lieferwege <strong>und</strong><br />
maximale Frische sind da nur zwei<br />
Arg<strong>um</strong>ente. Immer mehr Menschen<br />
setzen auf heimische Produzenten<br />
<strong>und</strong> unterstützen damit <strong>die</strong><br />
regionale Wirtschaft. Doch woher<br />
bekommt man regionale Produkte?<br />
Die vom EMM e.V. geschaffene<br />
Webseite gibt einen übersichtlichen<br />
<strong>und</strong> detaillierten Überblick<br />
über <strong>die</strong> regionalen Anbieter.<br />
Neben einem <strong>um</strong>fangreichen Verzeichnis<br />
heimischer Lebensmittel<br />
<strong>und</strong> Stromversorger findet sich<br />
hier auch eine Übersicht über Regionalvermarktungsinitiativen<br />
wie<br />
etwa das Netzwerk „Unser Land“,<br />
das für den Erhalt der Lebensg<strong>r<strong>und</strong></strong>lagen<br />
von Menschen, Tieren<br />
<strong>und</strong> Pflanzen in der Region steht.<br />
Auch eine Liste mit sämtlichen<br />
Wochenmärkten <strong>und</strong> Hofläden<br />
hält <strong>die</strong> Seite „Besser Regional“<br />
bereit. Insgesamt sind bereits über<br />
eintausend Bezugsquellen gelistet<br />
– Tendenz steigend, da <strong>die</strong>se stetig<br />
ergänzt werden. Die Vorstellung<br />
von leckeren Rezeptideen <strong>und</strong> aktuellen<br />
Ausflugszielen, bei denen<br />
Produzenten häufig einen Blick<br />
hinter <strong>die</strong> Kulissen erlauben, <strong>r<strong>und</strong></strong>en<br />
das Angebot ab.<br />
Service komplett<br />
kostenfrei für <strong>die</strong> Anbieter<br />
Der Service ist für alle gelisteten<br />
Anbieter komplett kostenfrei <strong>und</strong><br />
mit keinerlei Aufwand verb<strong>und</strong>en.<br />
„Uns geht es dar<strong>um</strong>, <strong>die</strong> Lebensqualität<br />
der Bevölkerung zu steigern<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Wirtschaftskraft in<br />
Einklang mit Umwelt <strong>und</strong> Natur<br />
nachhaltig zu fördern“, so Wolfgang<br />
Wittmann, Geschäftsführer<br />
des Europäischen Metropolregion<br />
München e.V.. Seine Stellvertreterin<br />
Dr. Eva Kr<strong>um</strong>me ergänzt:<br />
„Mit ‚Besser Regional‘ wollen wir<br />
transparent machen, was es in der<br />
Metropolregion München Gutes<br />
gibt <strong>und</strong> gleichzeitig das Bewusstsein<br />
stärken, dass man mit seinem<br />
Kons<strong>um</strong>verhalten viel Positives bewegen<br />
kann.“ Schließlich liegt das<br />
Gute oft so nah – ganz besonders,<br />
wenn es <strong>um</strong> Lebensmittel <strong>und</strong> andere<br />
Produkte hoher Qualität geht.<br />
In der Metropolregion München<br />
werden <strong>die</strong>se an vielen Orten mit<br />
großer Sorgfalt hergestellt. Die<br />
Facharbeitsgruppe „Regionale<br />
Produkte“ des EMM e.V. hat daher<br />
<strong>die</strong> Initiative „Besser Regional“<br />
angestoßen, <strong>um</strong> <strong>die</strong> regionale<br />
Wertschöpfung zu stärken <strong>und</strong> für<br />
den Verbraucher Transparenz in<br />
Sachen Produkte aus der Region<br />
zu schaffen. Wer selbst regionale<br />
Produkte vertreibt oder weitere<br />
Hofläden, Direktvermarkter oder<br />
Ausflugs-Tipps kennt, <strong>die</strong> noch<br />
nicht auf „Besser Regional“ gelistet<br />
sind, kann sich direkt beim<br />
Verein melden (info@metropolregion-muenchen.eu).<br />
Oder einfach<br />
auf der Webseite vom Angebot des<br />
EMM e.V. selbst überzeugen – ein<br />
Klick genügt.<br />
tis<br />
<br />
<br />
Einfach reinschauen –<br />
es lohnt sich!<br />
46 | tassilo
M. HASEITL<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 47
Krankenhaus GmbH zertifiziert<br />
Bestens gerüstet gegen Diabetes<br />
Schongau | In Deutschland werden<br />
jährlich etwa zwei Millionen Diabetespatienten<br />
in einer Klinik behandelt.<br />
Sie wollen sicher sein, dass<br />
ihre G<strong>r<strong>und</strong></strong>erkrankung kompetent<br />
berücksichtigt wird, auch wenn sie<br />
sich etwa wegen eines Eingriffs an<br />
Hüfte oder Herz in eine Klinik begeben,<br />
<strong>die</strong> nicht explizit über eine<br />
diabetologische Fachabteilung verfügt.<br />
Patienten möchten sich darauf<br />
verlassen können, dass ihr Blutzuckerspiegel<br />
bedarfsgerecht überwacht<br />
wird, <strong>die</strong> Narkose auf ihre<br />
Diabetes-Erkrankung abgestellt ist,<br />
oder Notfallequipment für den Fall<br />
einer Blutzucker-Entgleisung bereit<br />
steht. Diesen Patienten bietet<br />
<strong>die</strong> Deutsche Diabetes Gesellschaft<br />
(DDG) mit dem Zertifikat „Klinik<br />
für Diabetespatienten geeignet“<br />
eine nützliche Orientierung – das<br />
Zertifikat hilft sowohl Ärzten als<br />
auch Patienten bei der Wahl der<br />
richtigen Klinik. Als 70. Einrichtung<br />
in Deutschland <strong>und</strong> als fünfte<br />
Klinik in Oberbayern, hat <strong>die</strong> DDG<br />
<strong>die</strong> Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau zertifiziert.<br />
Volkskrankheit Diabetes<br />
Dr. Wilhelm Fischer, Ärztlicher Direktor<br />
am Schongauer Krankenhaus,<br />
zeigt sich hocherfreut über<br />
<strong>die</strong> Auszeichnung, <strong>und</strong> dachte<br />
dabei auch an seine Vorgänger<br />
Dr. Eder <strong>und</strong> Dr. Meier, <strong>die</strong> das<br />
Projekt einst initiiert hatten. Zu<br />
Ende geführt hat es Claus Holm,<br />
leitender Oberarzt in der Klinik<br />
für Innere Medizin. Er koordinierte<br />
das Projekt „Krankenhaus für<br />
Diabetespatienten geeignet“ auf<br />
ärztlicher Seite. „Diabetes ist eine<br />
Volkskrankheit. Etwa 20 Prozent<br />
der über 60-Jährigen sind betroffen,<br />
also jeder fünfte“, gibt Holm,<br />
der bereits über 30 Jahre Erfahrung<br />
hat, zu bedenken. „Zwei Insuline<br />
<strong>und</strong> eine Tablette“, so beschreibt er<br />
eine Diabetes-Abteilung in seinen<br />
Anfangszeiten. <strong>Das</strong> hat sich mittlerweile<br />
selbstverständlich geändert,<br />
eine ganze Palette an Medikamenten<br />
gibt es auf dem Markt. „Ziel<br />
ist es, Diabetikern ein möglichst<br />
normales Leben zu ermöglichen“,<br />
sagt der Oberarzt. Die Zertifizierung<br />
des Hauses sei insbesondere<br />
wegen der Folgeerkrankungen bei<br />
einer Diabetes-Diagnose so wichtig.<br />
Wird ein Patient in der Klinik<br />
stationär behandelt, wird der<br />
Blutzuckerspiegel bereits bei der<br />
Aufnahme gemessen. Es komme<br />
daher gar nicht so selten vor, dass<br />
ein Patient erst hier von seiner Diabetes-Erkrankung<br />
erfährt, obwohl<br />
er mit einem anderen Anliegen ins<br />
Krankenhaus kam. Die Behandlung<br />
inklusive Verpflegung muss bei einem<br />
Diabetiker ganz anders<br />
gesteuert <strong>und</strong> überwacht<br />
werden, etwa bei der Anästhesie<br />
oder der Nachsorge.<br />
Während eines Aufenthalts<br />
im Krankenhaus Schongau<br />
wird der Blutzuckerspiegel<br />
ständig überwacht. „Wir<br />
können sehen, wann welcher<br />
Patient welchen Blutzuckerspiegel<br />
hat“, erklärt<br />
Diabetesassistentin Gabriele<br />
Kirsten, <strong>die</strong> eigens für das<br />
Projekt abgestellt wurde.<br />
Ihre Aufgabe bei der GmbH<br />
ist im Zuge der Zertifizierung<br />
zweigeteilt: Einerseits<br />
schult sie regelmäßig das<br />
Pflegepersonal, andererseits<br />
ist sie für <strong>die</strong> Betreuung der<br />
Patienten mit auffälligen Werten<br />
verantwortlich.<br />
Der Zertifizierungsprozess dauerte<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> zweieinhalb Jahre, nach drei<br />
Jahren erfolgt eine Rezertifizierung.<br />
Sechs Arbeitsanweisungen,<br />
wie etwa das „W<strong>und</strong>management“<br />
oder auch das „Entlassungsmanagement“,<br />
müssen <strong>um</strong>gesetzt<br />
werden. Während des Krankenhausaufenthalts<br />
kann „immer nur<br />
der Anfang im Akutbereich gemacht<br />
werden“, wie Dr. Wilhelm<br />
Fischer verrät. Die erste Säule sei<br />
dann immer <strong>die</strong> Änderung des Lebensstils,<br />
wobei <strong>die</strong> Krankenhaus<br />
GmbH auch hier beratend zur Seite<br />
steht.<br />
Spätfolgen<br />
immer im Blick<br />
Diabetes-Patienten müssen besonders<br />
mit der Krankheit zusammenhängende<br />
Spätfolgen im<br />
Blick haben: So können <strong>die</strong> Augen<br />
schlechter werden, weshalb ein<br />
regelmäßiger Gang z<strong>um</strong> Augenarzt<br />
unerlässlich ist. Ebenso sollte<br />
ein Augenmerk auf <strong>die</strong> Füße gelegt<br />
werden. Da Diabetiker ein vermindertes<br />
Schmerzempfinden haben,<br />
können sogenannte Druckstellen<br />
zu einem Problem werden.<br />
Als eine der ersten Kliniken in<br />
Bayern erhielt das Krankenhaus<br />
Schongau nun <strong>die</strong>ses Zertifikat.<br />
Dr. Wilhelm Fischer erklärt: „Wir<br />
haben an unserer Klinik ein routinemäßiges<br />
Screening auf erhöhte<br />
Glukosewerte. Bei jedem neu<br />
aufgenommenen Patienten wird<br />
sofort Blut abgenommen <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Blutzuckerwerte werden bestimmt.<br />
Damit werden nicht nur <strong>die</strong> Diabetespatienten<br />
klar identifiziert,<br />
sondern auch <strong>die</strong>, deren Diabetes<br />
bislang unentdeckt geblieben ist.“<br />
Die standardisierten Abläufe sind<br />
vorbildlich. Schongau ist eine Klinik,<br />
welche <strong>die</strong> „Nebendiagnose“<br />
Diabetes ihrer Patienten stets ernst<br />
nimmt <strong>und</strong> bestmöglich berücksichtigt.<br />
Denn: ein gut eingestellter<br />
Diabetes trägt dazu bei, <strong>die</strong> Komplikationen<br />
wie Nierenversagen,<br />
Lungenentzündung <strong>und</strong> W<strong>und</strong>heilungsstörungen<br />
zu verhindern.<br />
Die Deutsche Diabetes<br />
Gesellschaft<br />
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft<br />
(DDG) gehört mit über<br />
9000 Mitgliedern zu den großen<br />
medizinischen Fachgesellschaften<br />
in Deutschland. Sie unterstützt<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung, engagiert<br />
sich in Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung,<br />
zertifiziert Behandlungseinrichtungen<br />
<strong>und</strong> entwickelt<br />
Leitlinien. Ziel ist eine noch<br />
wirkungsvollere Prävention<br />
<strong>und</strong> Behandlung der<br />
Volkskrankheit Diabetes,<br />
von der Millionen<br />
von Menschen<br />
in Deutschland<br />
betroffen<br />
sind. tis<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Von links: Dr. Wilhelm Fischer (Chefarzt), Claus Holm<br />
(Ltd. Oberarzt), Gabriele Kirsten (Diabetesassistentin),<br />
Anne Ertel (Pflege<strong>die</strong>nstleitung)
Diätassistentin Nicole Retzer gibt Ernährungs-Tipps<br />
Ein ges<strong>und</strong>er Lebensstil<br />
Schongau/<strong>Weilheim</strong> | Viele Personen<br />
verbinden mit dem Thema<br />
„ges<strong>und</strong>e Ernährung“ Verzicht,<br />
Hunger, Gewichtsverlust – <strong>und</strong><br />
damit zunächst einmal negative<br />
Dinge. Dabei sollte man vielmehr<br />
darüber nachdenken, was einem<br />
selbst <strong>und</strong> dem eigenen Körper<br />
gut tut, <strong>und</strong> was man eher in Maßen<br />
genießen sollte. Genießen<br />
<strong>und</strong> Freude am Essen sollten zudem<br />
<strong>die</strong> Hauptziele eines ges<strong>und</strong>en<br />
Lebensstils sein. Wichtig ist,<br />
<strong>die</strong> Themen Ernährung, Bewegung<br />
<strong>und</strong> Genuss wieder in den<br />
Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong> zu stellen. Mit dem<br />
eigenen Handeln kann <strong>die</strong> richtige<br />
Portionsgröße für <strong>die</strong> verschiedenen<br />
Lebensmittel ganz leicht erkannt<br />
werden, wenn man ein paar<br />
Tipps beachtet:<br />
Die Ernährungspyramide<br />
als G<strong>r<strong>und</strong></strong>lage<br />
Betrachtet man <strong>die</strong> Ernährungspyramide<br />
etwas genauer, stellt man<br />
fest, dass der Großteil über sogenannte<br />
Handportionen gesteuert<br />
werden kann. Hilfsutensilien, wie<br />
etwa eine Küchenwaage oder<br />
spezielle Schöpfer, sind somit<br />
eigentlich nicht nötig. Als Basis<br />
<strong>und</strong> erste Stufe findet sich in der<br />
Ernährungspyramide <strong>die</strong> Flüssigkeit:<br />
Hier sollte sich <strong>die</strong> tägliche<br />
Menge bei etwa zwei bis zweieinhalb<br />
Litern einpendeln <strong>und</strong> aus<br />
kalorienfreien bis kalorienarmen<br />
Getränken bestehen. Tiefgekühlte<br />
Beeren, Ingwerstücke, Zitronenoder<br />
Orangenscheiben im Mineralwasser<br />
sorgen für Abwechslung.<br />
Als zweite Stufe sollte das Gemüse<br />
den größten Teil der verzehrten<br />
Lebensmittel<br />
darstellen. Mindestens<br />
drei Hände voll<br />
sollen es davon<br />
sein. Es spielt keine<br />
Rolle, welche<br />
Gemüsesorte<br />
bevorzugt<br />
wird,<br />
da<br />
alle zahlreich Vitamine, Mineralstoffe,<br />
Ballaststoffe <strong>und</strong> Wasser<br />
enthalten. Zu jeder Mahlzeit sollte<br />
eine Portion einbezogen werden.<br />
Somit fällt es auch leichter, auf <strong>die</strong><br />
entsprechende Menge zu kommen<br />
<strong>und</strong> auch eine Sättigung wird<br />
schneller erreicht. Zudem enthält<br />
Gemüse eine hohe Nährstoffdichte:<br />
Also viele Vitamine, gepaart<br />
mit Mineralstoffen auf eine geringe<br />
Kalorienzahl.<br />
Auf der nächsten Stufe folgt das<br />
Obst. Wegen des hohen Fruchtzuckergehaltes<br />
wird es mittlerweile<br />
auf etwa zwei Portionen<br />
(handvoll) reduziert. Insbesondere<br />
Bananen <strong>und</strong> Trauben sollten<br />
nur in Maßen verzehrt werden.<br />
Im Anschluss finden sich <strong>die</strong> Getreideprodukte<br />
mit <strong>r<strong>und</strong></strong> vier Portionen.<br />
Hier ist beispielsweise<br />
eine Scheibe Brot (in Handgröße)<br />
<strong>die</strong> richtige Portionsgröße. <strong>Das</strong><br />
Hauptaugenmerk sollte auf der<br />
Auswahl von Vollkornprodukten<br />
liegen. Diese liefern wie Gemüse<br />
viele Ballaststoffe, <strong>die</strong> für eine<br />
längere Sättigung sowie eine gute<br />
Darmtätigkeit sorgen <strong>und</strong> so vor<br />
verschiedenen Erkrankungen wie<br />
etwa Divertikulose schützen.<br />
Auf den Fettgehalt<br />
achten!<br />
Diätassistentin Nicole Retzer<br />
<strong>und</strong> Physiotherapeut Bastian Zinder<br />
leiten das „Fitnessprogramm“ (siehe unten).<br />
Nun folgen <strong>die</strong> Kategorien der<br />
Milchprodukte sowie Fleisch,<br />
Fisch <strong>und</strong> Eier. Nimmt man unseren<br />
Essalltag etwas genauer unter<br />
<strong>die</strong> Lupe, stellt man fest, dass <strong>die</strong><br />
Kategorie häufig einen zu großen<br />
Stellenwert einnimmt. Bei den<br />
Milchprodukten wären pro<br />
Tag circa zwei bis drei Portionen<br />
ausreichend. Besonders<br />
auf den Fettgehalt sollte geachtet<br />
werden. Bei Käse empfiehlt<br />
sich ein Fettgehalt bis etwa 45<br />
Prozent in der Trockenmasse, bei<br />
Milch <strong>und</strong> Joghurterzeugnisse anderthalb<br />
Prozent, da hier ein ausgewogenes<br />
Verhältnis zwischen<br />
Fett <strong>und</strong> Zucker herrscht. Fleisch<br />
soll dagegen nicht öfter als zweibis<br />
dreimal <strong>die</strong> Woche verzehrt<br />
werden. Wie bei der Wurst, <strong>die</strong> so<br />
wenig wie möglich auf den Speiseplan<br />
gehört, sollte auf eine fettarme<br />
Auswahl geachtet werden.<br />
Optimal sind Fleischstücke wie Rücken,<br />
Filet <strong>und</strong> Schulter, bei Wurstwaren<br />
z<strong>um</strong> Beispiel kalter Braten,<br />
Corned Beef, Aspikaufschnitt oder<br />
<strong>die</strong> verschiedenen Schinkenarten.<br />
Seefisch wie Hering, Lachs, Makrele<br />
<strong>und</strong> frischer Thunfisch<br />
können eine<br />
gute Alternative z<strong>um</strong><br />
Fleisch sein <strong>und</strong> liefern<br />
hochwertige<br />
Omega 3-Fettsäuren,<br />
welche sich positiv auf<br />
<strong>die</strong> Fließeigenschaft<br />
des Blutes sowie Entzündungsreaktionen<br />
im Körper auswirken.<br />
Eier sollten aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
des „hohen“ Fettgehalts<br />
maximal dreimal<br />
pro Woche verzehrt<br />
werden. Wichtig ist,<br />
dass auch <strong>die</strong> Eier in Kuchen <strong>und</strong><br />
Gebäck berücksichtig werden. Als<br />
vorletzte Stufe findet sich das Thema<br />
Fette <strong>und</strong> Öle. Nach aktuellem<br />
Stand der Wissenschaft sind Raps<strong>und</strong><br />
Olivenöl vom Fettsäuremuster<br />
am Besten <strong>und</strong> wirken sich sehr<br />
positiv auf den Cholesterinspiegel<br />
im Blut aus. Raffiniertes Rapsöl<br />
kann z<strong>um</strong> Beispiel auch z<strong>um</strong><br />
Backen <strong>und</strong> Frittieren verwendet<br />
werden.<br />
„<strong>Das</strong> Beste kommt z<strong>um</strong> Schluss“<br />
stimmt in <strong>die</strong>sem Fall nicht. An<br />
der Spitze der Pyramide stehen <strong>die</strong><br />
Süßigkeiten. Hier sollte darauf geachtet<br />
werden, dass Süßes als Genussmittel<br />
gehandhabt wird <strong>und</strong><br />
somit nicht Überhand nimmt.<br />
> > >KURSTIPP<br />
„Fitnessprogramm“<br />
Walken, Aquagymnastik, Trainingstherapie<br />
Dienstags, 19 bis 20 Uhr, in Schongau<br />
Leitung: Nicole Retzer (Diätassistentin)<br />
Bastian Zinder (Physiotherapeut)<br />
Gruppengröße: 8 Personen<br />
Kosten: 240 Euro / 24 Einheiten<br />
Einstieg jederzeit möglich<br />
Anmeldung erforderlich:<br />
Nicole Retzer (n.retzer@kh-gmbh-ws.de)<br />
Telefon: 0881 / 188-585<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 49
Dr. med. Jochen Dresel wird Chefarzt der Inneren Medizin in Schongau<br />
Lieber eine Visite zu viel,<br />
als eine zu wenig<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Schongau | Die Klinik der Inneren<br />
Medizin am Krankenhaus Schongau<br />
bekommt z<strong>um</strong> 1. <strong>Mai</strong> einen<br />
neuen Chefarzt: Dr. Jochen Dresel<br />
wird dann <strong>die</strong> Nachfolge von Dr.<br />
Wilhelm Fischer antreten. Wobei<br />
man <strong>die</strong> erste Zeit durchaus als<br />
„Übergangs-Monate“ bezeichnen<br />
kann. Dr. Dresel wird von seinem<br />
Vorgänger Dr. Fischer eingearbeitet,<br />
ehe er z<strong>um</strong> 1. Juli <strong>2017</strong> <strong>die</strong><br />
Leitung komplett übernimmt. Aus<br />
seiner bisherigen Tätigkeit als Leitender<br />
Arzt der Gastroenterologie<br />
<strong>und</strong> Allgemeinen Inneren Medizin<br />
in einer Klinik am Starnberger See<br />
sind Jochen Dresel <strong>die</strong> modernen<br />
Herausforderungen vertraut: Z<strong>um</strong><br />
einen hinsichtlich der Qualität<br />
<strong>und</strong> Sicherheit in der Patientenversorgung,<br />
andererseits in der<br />
Zusammenstellung eines fachlich<br />
gut ausgebildeten <strong>und</strong> motivierten<br />
Teams, immer mit Blick auf<br />
<strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit eines Krankenhauses.<br />
In seiner ehemaligen<br />
Klinik hatte er <strong>die</strong> Abteilung <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
<strong>um</strong> Gastroenterologie <strong>und</strong> Endoskopie<br />
<strong>die</strong> letzten fünf Jahre massiv<br />
ausgebaut, wie er berichtet: „So<br />
konnten wir eine Reihe von speziellen<br />
Verfahren anbieten – ein<br />
echtes Alleinstellungsmerkmal<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> den Starnberger See.“<br />
Neben der sehr guten technischen<br />
Ausstattung bei der Krankenhaus<br />
GmbH habe unter anderem das<br />
Bauchgefühl des gefragten Mediziners<br />
den Ausschlag für Schongau<br />
gegeben. Bereits beim ersten<br />
Gespräch mit den Verantwortlichen,<br />
„hatte ich das Gefühl, dass<br />
es auch menschlich passt“, verrät<br />
der 45-Jährige. Und auch <strong>die</strong> Gespräche<br />
mit Vorgänger Dr. Fischer,<br />
der bis Ende des Jahres weiterhin<br />
als Ärztlicher Direktor zur Verfügung<br />
stehen wird, haben ihn in<br />
seiner Entscheidung bestärkt: „Dr.<br />
Fischer hat während seiner Zeit in<br />
der Inneren Medizin vieles nach<br />
vorne gebracht. Hier möchte ich<br />
anknüpfen.“<br />
Ein R<strong>und</strong>gang durch <strong>die</strong><br />
Innere Medizin<br />
Dr. Jochen Dresel ist ein breit<br />
ausgebildeter Internist mit dem<br />
Schwerpunkt der Gastroenterologie<br />
– <strong>die</strong>s ist von der Speiseröhre<br />
bis z<strong>um</strong> Darmausgang sowie<br />
„links <strong>und</strong> rechts“ des Verdauungstrakts<br />
mit der Leber, dem Gallensystem<br />
<strong>und</strong> der Bauchspeicheldrüse,<br />
einer der größten Bereiche<br />
der Inneren Medizin. Die dafür<br />
notwendigen Untersuchungs- <strong>und</strong><br />
Behandlungsmethoden <strong>um</strong>fassen<br />
Ultraschall, Endoskopie <strong>und</strong><br />
zahlreiche Funktionsuntersuchungen.<br />
Die Klinik für Innere Medizin<br />
in Schongau bietet das gesamte<br />
Spektr<strong>um</strong> internistischer Behandlungen<br />
an: Egal ob Therapie von<br />
Erkrankungen des Verdauungstrakts<br />
(Gastroenterologie) <strong>und</strong> der<br />
Leber, des Kreislaufsystems (Kardiologie)<br />
oder <strong>die</strong> Behandlung<br />
<strong>und</strong> Betreuung von Schlaganfallpatienten<br />
in der Schlaganfalleinheit.<br />
Eine Besonderheit hält <strong>die</strong><br />
Abteilung Röntgen/EKG bereit:<br />
Hier steht seit vergangenem Jahr<br />
ein „Body-Plethysmograph“. Ein<br />
Glaskasten, in den sich Patienten<br />
komplett hineinsetzen, <strong>und</strong> dann<br />
der Vol<strong>um</strong>enunterschied <strong>und</strong><br />
damit <strong>die</strong> Leistungsfähigkeit der<br />
Lunge exakt gemessen werden<br />
kann. Ein spezielles Gerät für den<br />
Fachbereich der Pne<strong>um</strong>ologie,<br />
den der leitende Oberarzt Christian<br />
Sturm verantwortet. Die Untersuchungen<br />
hier stiegen innerhalb<br />
kürzester Zeit auf vier bis fünf<br />
pro Tag. Eine Herzschrittmacher-<br />
Ambulanz, <strong>die</strong> künftig unter der<br />
Leitung des leitenden Oberarztes<br />
Dr. Jochen Dresel an einem Ultraschall-Gerät<br />
Claus Holm stehen wird, <strong>r<strong>und</strong></strong>en<br />
das Angebot in der Inneren Medizin<br />
ab. „Die hervorragende technische<br />
Ausstattung des Schongauer<br />
Krankenhauses ermöglicht Medizin<br />
auf höchstem Niveau“, freut<br />
sich der neue Chefarzt auf seine<br />
zukünftigen Aufgaben. Weitaus<br />
wichtiger ist ihm allerdings eine<br />
funktionierende, kommunikative<br />
Zusammenarbeit mit seinen<br />
neuen Kollegen: „<strong>Das</strong> etablierte<br />
Team der Inneren Medizin mit<br />
Leitenden Ärzten <strong>und</strong> Oberärzten<br />
aus wichtigen Fachbereichen der<br />
Gastroenterologie, Kardiologie,<br />
Pne<strong>um</strong>ologie, Intensivmedizin<br />
<strong>und</strong> Nephrologie, bietet einen in<br />
der Behandlung internistischer<br />
Krankheitsbilder wichtigen interdisziplinären<br />
Therapieansatz“. <strong>Das</strong><br />
Thema Interdisziplinarität scheint<br />
ohnehin einen hohen Stellwert bei<br />
Dr. Jochen Dresel zu haben, wie er<br />
am Beispiel der Zusammenarbeit<br />
mit der Chirurgie festmacht: „Es<br />
ist wichtig, dass zwischen Chirurg<br />
<strong>und</strong> Internist ein gutes Verhältnis<br />
herrscht, schließlich geht<br />
es nur zusammen.“ Zudem wird<br />
ein enger Schulterschluss mit der<br />
<strong>Weilheim</strong>er Schwesterklinik erfolgen.<br />
Dort bildet insbesondere das<br />
Herzkatheterlabor eine passende<br />
Ergänzung z<strong>um</strong> Leistungsspektr<strong>um</strong><br />
am Schongauer Krankenhaus.<br />
Kooperation <strong>und</strong><br />
Empathie<br />
In den Zeiten zunehmenden Wettbewerbs<br />
zwischen Krankenhäusern<br />
liegt es Jochen Dresel be-
Vorgänger Dr. Wilhelm Fischer (3.v.r.), Nachfolger Dr. Jochen Dresel<br />
(2.v.r.), <strong>die</strong> beiden ltd. Oberärzte Claus Holm (re.), sowie Christian<br />
Sturm (4.v.r.) <strong>und</strong> ein Teil des Teams der Inneren Medizin in Schongau.<br />
sonders am Herzen, <strong>die</strong> Patienten<br />
nicht nur kompetent <strong>und</strong> unter<br />
Anwendung modernster Behandlungsmethoden<br />
zu therapieren,<br />
„sondern <strong>die</strong>s insbesondere mit<br />
der Menschlichkeit <strong>und</strong> Zuwendung<br />
dem Kranken gegenüber zu<br />
tun, <strong>die</strong> in einem vertrauensvollen<br />
Arzt-Patientenverhältnis unabdingbar<br />
sind“, sagt Dresel <strong>und</strong><br />
ergänzt: „Lieber eine Visite zu viel,<br />
als eine zu wenig.“<br />
Dazu gehört neben einer engen<br />
Zusammenarbeit des gesamten<br />
Teams aus Pflege, Therapeuten<br />
<strong>und</strong> Ärzten auch der direkte Draht<br />
zu den niedergelassenen Hausärzten.<br />
Für <strong>die</strong>se <strong>und</strong> den Patienten ist<br />
ein reibungsloser Übergang nach<br />
Entlassung aus dem Krankenhaus<br />
ein wichtiger Punkt in der weiteren<br />
Genesung. Der Kontakt <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Kommunikation spielen für Dr.<br />
Jochen Dresel eine zentrale Rolle,<br />
weswegen er sich vorgenommen<br />
hat, sich den Praxen in der Region<br />
während der „Übergangs-Zeit“<br />
persönlich vorzustellen.<br />
„In der Inneren Medizin gibt es<br />
so viele Unterfachrichtungen, einer<br />
alleine kann das gar nicht<br />
alles abdecken“, berichtet Dresel,<br />
dass mit ihm zwei weitere Oberärzte<br />
bei der Krankenhaus GmbH<br />
beginnen. Z<strong>um</strong> einen Dr. Peter<br />
Koerfer, ein laut dem neuen Chefarzt<br />
der Inneren Medizin „breit<br />
ausgebildeter Internist, der gerade<br />
im Bereich der Endoskopie<br />
sowie Herz- <strong>und</strong> Gefäßmedizin<br />
ein ausgewiesener Experte ist“.<br />
Z<strong>um</strong> anderen komplettiert das<br />
neue Trio Dr. Wolfgang Wistuba<br />
aus Kaufbeuren, über den Jochen<br />
Dresel sagt: „So wie ich ihn kennenlernen<br />
durfte, passt er sehr<br />
gut ins Team. Und fachlich hat er<br />
eine exzellente Ausbildung“. Und<br />
nicht nur Dresel blickt hinsichtlich<br />
der neuen Aufgaben bei der Krankenhaus<br />
GmbH optimistisch in <strong>die</strong><br />
Zukunft. Geschäftsführer Thomas<br />
Lippmann freut sich obendrein,<br />
mit dem Internisten den „absoluten<br />
Wunschkandidaten bekommen<br />
zu haben“.<br />
Auf dem Motorrad oder<br />
dem Golfplatz<br />
Dr. Jochen Dresel hat sein Studi<strong>um</strong><br />
der H<strong>um</strong>anmedizin im Jahr 2000<br />
an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität<br />
erfolgreich abgeschlossen.<br />
Die Facharztanerkennung<br />
für Innere Medizin erhielt<br />
er 2007, <strong>die</strong> Zusatzbezeichnung<br />
„Gastroenterologe“ folgte 2010.<br />
Nach Tätigkeiten in den Kliniken<br />
München-Harlaching, Bamberg,<br />
München-Großhadern <strong>und</strong> Fürstenfeldbruck<br />
arbeitete Jochen Dresel<br />
seit 2010 als Oberarzt in der<br />
„Agirov-Klinik“, später Schön-Klinik<br />
Starnberger See, seit 2012 als<br />
leitender Arzt für Gastroenterologie<br />
<strong>und</strong> allgemeine Innere Medizin.<br />
In seiner Freizeit mag es der<br />
45-Jährige aktiv <strong>und</strong> reist gerne.<br />
Erst kürzlich nutzte er das „Fenster“<br />
zwischen alter <strong>und</strong> neuer<br />
beruflichen Tätigkeit <strong>und</strong> bereiste<br />
Argentinien <strong>und</strong> <strong>die</strong> USA. Privat<br />
trifft man den Vater einer 13-jährigen<br />
Tochter auf dem Golf- <strong>und</strong><br />
Tennisplatz, oder auf seinem Motorrad.<br />
„Leider reicht irgendwann<br />
<strong>die</strong> Zeit nicht mehr aus“, sagt Dresel<br />
über seine musikalische Seite<br />
– er spielt Klavier <strong>und</strong> Saxophon.<br />
Doch wer weiß, vielleicht investiert<br />
er bald wieder mehr Zeit in<br />
<strong>die</strong> Musik, wenn er hört, dass <strong>die</strong><br />
hauseigene „Krankenhaus-Band“<br />
schon für Stimmung auf so mancher<br />
Klinik-Feier gesorgt hat. tis<br />
> > >KONTAKT<br />
Klinik Schongau<br />
Innere Medizin<br />
Telefon: 08861 / 215-454<br />
Telefax: 08861 / 215-138<br />
E-<strong>Mai</strong>l: in-sek-sg@kh-gmbh-ws.de<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 51
Kampf <strong>um</strong> Geburtshilfen: <strong>Weilheim</strong>er Landrätin hat Erfahrung —<br />
<strong>und</strong> ärgert sich über private Klinikbetreiber<br />
„Rosinenpickerei<br />
akzeptiere ich nicht“<br />
Quelle: Tölzer Kurier / Dr. Andreas Steppan (veröffentlicht am 17. März <strong>2017</strong>)<br />
Mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung des Tölzer Kuriers<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Bad Tölz-Wolfratshausen / <strong>Weilheim</strong><br />
| In Bad Tölz wird aktuell<br />
darüber diskutiert, ob <strong>und</strong> wie<br />
<strong>die</strong> Geburtshilfe an der Asklepios-<br />
Stadtklinik noch zu retten sein<br />
könnte. Die <strong>Weilheim</strong>er Landrätin<br />
Andrea Jochner-Weiß hat an den<br />
beiden kommunalen Krankenhäusern<br />
in <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Schongau<br />
vergleichbare Situationen erlebt.<br />
Im Interview mit dem Tölzer Kurier<br />
übt sie nun deutliche Kritik an<br />
privaten Klinikträgern.<br />
Die aktuelle Diskussion <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Geburtshilfe in Bad Tölz wird auch<br />
im Nachbarlandkreis <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau aufmerksam verfolgt.<br />
Sehr interessiert ist <strong>die</strong> dortige<br />
Landrätin Andrea Jochner-Weiß<br />
(CSU). Denn es gibt deutliche Parallelen<br />
zu den kommunalen Krankenhäusern<br />
in <strong>Weilheim</strong> (2016:<br />
345 Geburten) <strong>und</strong> Schongau (422<br />
Geburten). Die waren durch den<br />
Weggang von Belegärzten ebenfalls<br />
bedroht. Auch in <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau verfiel man auf <strong>die</strong><br />
Lösung, <strong>die</strong> Beleg- in Hauptabteilungen<br />
mit fest angestellten Ärzten<br />
<strong>um</strong>zuwandeln. In <strong>Weilheim</strong> ist<br />
das bereits passiert, in Schongau<br />
steht es unmittelbar bevor. Dieser<br />
Schritt wird nun für <strong>die</strong> Tölzer<br />
Asklepios-Stadtklinik erwogen.<br />
Dazu ein Interview mit Andrea<br />
Jochner-Weiß, Thomas Lippmann<br />
(Geschäftsführer der Krankenhaus<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau GmbH) <strong>und</strong><br />
Dr. Solveig Groß (Chefärztin der<br />
<strong>Weilheim</strong>er Frauenklinik <strong>und</strong> der<br />
künftigen Geburtshilfe-Abteilung<br />
in Schongau).<br />
Was geht Ihnen durch den Kopf,<br />
wenn Sie aktuell <strong>die</strong> Nachrichten<br />
zur Geburtshilfe in Bad Tölz lesen?<br />
Jochner-Weiß: Als ich das Interview<br />
mit Asklepios-Regionalgeschäftsführer<br />
Joachim Ramming<br />
gelesen habe, war ich absolut<br />
entsetzt, dass man eine Abteilung<br />
einfach abstößt, wenn sie unangenehm<br />
<strong>und</strong> defizitär wird.<br />
Herr Ramming spricht davon, dass<br />
eine Geburtshilfe-Hauptabteilung<br />
in Tölz mit 2,2 Millionen Euro unterfi<br />
nanziert wäre.<br />
Jochner-Weiß: Diese Begründung<br />
kann ich nicht glauben. Natürlich<br />
haben auch wir eine Finanzierungslücke:<br />
Es sind zirka 600 000<br />
bis 700 000 Euro für <strong>die</strong> Hauptabteilung<br />
in <strong>Weilheim</strong>. Für Schongau<br />
gehen wir von einer ähnlichen<br />
Größenordnung aus.<br />
<strong>Das</strong> andere Problem ist, <strong>die</strong> nötigen<br />
Ärzte zu fi nden, speziell für<br />
eine kleine kommunale Klinik. War<strong>um</strong><br />
war es für Sie attraktiv, Chefärztin<br />
in <strong>Weilheim</strong> zu werden, Frau<br />
Dr. Groß?<br />
Groß: Ich war schon vorher als<br />
Belegärztin hier. Ich habe früher<br />
in Privatkliniken gearbeitet. Auch<br />
vor <strong>die</strong>sem Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> bin ich<br />
fest davon überzeugt, dass <strong>die</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitsversorgung in <strong>die</strong> öffentliche<br />
Hand gehört.<br />
Lippmann: Es ist eine Mär, dass<br />
nur Privatkliniken attraktive Arbeitgeber<br />
für Chefärzte sind. <strong>Das</strong><br />
kann auch eine kommunale Klinik<br />
sein. Voraussetzung ist natürlich,<br />
dass man bereit ist zu investieren,<br />
z<strong>um</strong> Beispiel in eine gute Geräteausstattung.<br />
Ein Unterschied liegt<br />
in den Maßstäben, woran ein<br />
Chefarzt, woran Erfolg gemessen<br />
wird. Uns geht es dar<strong>um</strong>, <strong>die</strong> Bevölkerung<br />
<strong>um</strong>fassend mit Medizin<br />
zu versorgen.<br />
... im Gegensatz z<strong>um</strong> gewinnorientierten<br />
Arbeiten bei privaten<br />
Trägern.<br />
Lippmann: Es sind zwei verschiedene<br />
Unternehmensansätze.<br />
Wo <strong>und</strong> wie haben Sie weitere<br />
Ärzte gef<strong>und</strong>en, Frau Groß?<br />
Groß: Wir haben zwei ausländische<br />
Kollegen, dann habe ich ehemalige<br />
Kommilitonen <strong>und</strong> Kollegen<br />
kontaktiert, <strong>und</strong> ein Kollege<br />
ist aus Bad Tölz zu uns gekommen.<br />
Natürlich ist es nicht leicht,<br />
Kollegen zu motivieren, an einen
kleinen Standort zu kommen, weit<br />
weg von Metropolen. Aber es gibt<br />
noch mehr Kollegen, <strong>die</strong> so denken<br />
wie ich, <strong>die</strong> sagen, ich möchte<br />
an einen kleinen Ort, in eine ruhige<br />
Umgebung, ich möchte Stabilität.<br />
Für mich ist der finanzielle<br />
Aspekt nicht der Hauptantrieb.<br />
Der b<strong>und</strong>espolitische Trend geht<br />
zu großen Geburtszentren. War<strong>um</strong><br />
setzen Sie auf das Gegenteil?<br />
Jochner-Weiß: Unsere G<strong>r<strong>und</strong></strong>überzeugung<br />
ist es, dass wir den<br />
werdenden Müttern <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
erhalten wollen, ihre Kinder<br />
nah am Wohnort zur Welt zu bringen.<br />
Wir haben hier tolle Kliniken<br />
mit tollen Teams, <strong>die</strong> ein familiäres<br />
Umfeld bieten – im Gegensatz<br />
zu leider immer mehr anzutreffenden<br />
Geburtsfabriken.<br />
Groß: Den Trend zu großen Zentren<br />
sehe ich sehr kritisch. Eine Geburt<br />
ist ein wichtiger Augenblick. In<br />
großen Zentren gehen <strong>die</strong> Feierlichkeit<br />
<strong>und</strong> Spiritualität verloren.<br />
Leider hat sich <strong>die</strong> Geburtskultur<br />
in Deutschland gravierend verändert<br />
hin zu einem übertriebenen<br />
Sicherheitsdenken. Es herrscht<br />
ein extremer Leistungsdruck auf<br />
<strong>die</strong> Frauen zu gewährleisten, dass<br />
das Kind ges<strong>und</strong> zur Welt kommt.<br />
Doch der schöne Augenblick, wo<br />
man Leben schenkt, sollte kein<br />
ökonomisierter, mechanisierter<br />
Prozess werden. Auch in einer<br />
kleinen Klinik ist eine Entbindung<br />
in Deutschland sehr sicher. Wir<br />
setzen auf eine natürliche, frauenorientierte<br />
Geburt.<br />
Lippmann: In nordischen Ländern<br />
führt <strong>die</strong> Zentralisierung dazu,<br />
dass Frauen aus Angst, es nicht<br />
rechtzeitig in <strong>die</strong> Klinik zu schaffen,<br />
schon Tage vor dem Geburtstermin<br />
in <strong>die</strong> Klinik kommen. Da wird<br />
eine Natürlichkeit zerstört. Auch<br />
insofern, als Omas <strong>und</strong> Opas dann<br />
nicht in der Nähe sein können.<br />
nicht zu schr<strong>um</strong>pfen <strong>und</strong> Bereiche<br />
abzugeben oder den Träger<br />
zu wechseln. Im Gegenteil: Wir<br />
wollen mit anderen kommunalen<br />
Häusern in ähnlicher Größenordnung<br />
<strong>und</strong> mit ähnlichem<br />
Gedankengut – im konkreten Fall<br />
Gab es bei Ihnen nie <strong>die</strong> Überlegung,<br />
Landsberg am Lech <strong>und</strong> Fürsten-<br />
dass <strong>die</strong> Geburtshilfe eine feldbruck – einen Klinikverb<strong>und</strong><br />
– vielleicht für <strong>die</strong> ganze Klinik eingehen, mit dem wir mittelgefährliche<br />
– fi nanzielle Last sein<br />
könnte?<br />
<strong>und</strong> langfristig <strong>die</strong> breite medizinische<br />
Versorgung sichern.<br />
Jochner-Weiß: Nein, <strong>die</strong> gab es Jochner-Weiß: Schon allein aus<br />
nicht. Eine Geburt ist das Natürlichste<br />
auf der Welt. Wenn <strong>die</strong>ses<br />
Thema aus unseren Krankenhäusern<br />
dem Arg<strong>um</strong>ent heraus, dass wir<br />
als Landkreis mit 800 Geburten<br />
aus b<strong>und</strong>espolitischer Sicht ei-<br />
Jochner-Weiß: Sehr gut! Darüber<br />
verdrängt wird, ist das für gentlich schon zu klein sind. Im will ich mit meinem Kollegen,<br />
mich völlig unverständlich. Verb<strong>und</strong> mit weit über 2000 Geburten<br />
Landrat Josef Niedermaier, spre-<br />
würden wir ganz anders chen.<br />
Ein Landkreis muss aber auch sagen:<br />
dastehen.<br />
<strong>Das</strong> leisten wir uns jetzt. Es ist<br />
kein Pappenstiel.<br />
Würde auch <strong>die</strong> Kreisklinik Wolfrats-<br />
Was würden Sie dem Tölzer Kreistag<br />
jetzt raten: Soll er mit einem<br />
mt. Lippmann: Natürlich wissen wir,<br />
hausen<br />
in so<br />
einen Verb<strong>und</strong><br />
passen?<br />
dass es in<br />
Zukunft im ländlichen<br />
n<br />
Bereich eec schwierig wird, kleine<br />
e<br />
Kliniken iken<br />
in<br />
kommunaler Hand zu<br />
erhalten. en<br />
Aber unsere Antwort ist<br />
Zuschuss an Asklepios <strong>die</strong> Geburtshilfe<br />
stützen?<br />
Jochner-Weiß: <strong>Das</strong> ist eine äu-<br />
ßerst schwierige Frage. Ich fin-<br />
de es nur ungeheuerlich, dass<br />
ein Krankenhaus dem Landkreis<br />
den Schwarzen Peter zuschiebt.<br />
Falls sich der Kreistag dagegen<br />
entscheidet, e steht in vorderster<br />
Front der Landrat als Buhmann<br />
da. Meinem Kollegen etwas zu ra-<br />
ten,<br />
würde ich mir nicht anmaßen.<br />
Zwei Millionen Euro, das<br />
wären bei uns zwei Punkte<br />
Kreis<strong>um</strong>lage. <strong>Das</strong> wird natürlich<br />
kritisch beäugt.<br />
Groß: Die Geburt ist der Anfang<br />
des Lebens, <strong>und</strong> man<br />
422 Geburten in Schongau<br />
(links) <strong>und</strong> 345 in <strong>Weilheim</strong>,<br />
macht zusammen<br />
stolze 767 Kinder, welche<br />
in 2016 in der Krankenhaus<br />
GmbH auf <strong>die</strong> Welt<br />
kamen.<br />
muss sich überlegen: Was sollte<br />
uns das wert sein?<br />
Denken Sie, der Asklepios-Konzern<br />
könnte, wenn er wollte, <strong>die</strong> Geburtshilfe<br />
aus eigener Kraft erhalten?<br />
Jochner-Weiß: Ich spreche mal<br />
ganz allgemein von privaten Klinik-<br />
<strong>und</strong> Krankenhausträgern: Bei<br />
allem, womit man Geld machen<br />
kann, sind sie voll dabei. Eine Abteilung,<br />
<strong>die</strong> keinen Gewinn abwirft,<br />
wird zugemacht – dar<strong>um</strong> soll sich<br />
dann <strong>die</strong> Kommune kümmern.<br />
Es ist <strong>die</strong> Rosinenpickerei, <strong>die</strong> ich<br />
nicht akzeptieren kann <strong>und</strong> will.<br />
Lippmann: Um ein Beispiel zu<br />
nennen: Für einen akutgeriatrischen<br />
Fall bekommt das Krankenhaus<br />
den gleichen Erlös wie für<br />
drei bis vier Geburten. Im Falle<br />
der Krankenhäuser <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau ist unser Auftrag, beides<br />
zu machen <strong>und</strong> keines zu lassen.<br />
Dr. Solveig Groß (links), Chefärztin der <strong>Weilheim</strong>er Frauenklinik,<br />
Landrätin Andrea Jochner-Weiß <strong>und</strong> Thomas Lippmann, Geschäftsführer<br />
der Krankenhaus GmbH.<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 53
KFZ-Reparaturen aller Art<br />
Spur- <strong>und</strong> Achsvermessung<br />
Dekra <strong>und</strong> AU im Hause<br />
Pütrichstraße 31<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Tel. 08 81/92 48 20-0<br />
oder 01 71/4 40 04 42<br />
ASC-Wittig@t-online.de<br />
• Reifen-Stoßdämpfer-Bremsen<strong>die</strong>nst<br />
• K<strong>und</strong>en<strong>die</strong>nst<br />
• Unfallinstandsetzung/Lackierung<br />
• Rep. von Ba<strong>um</strong>aschinen aller Art<br />
• Auto-Waschcenter <strong>und</strong> Waschpark<br />
Seit 25 Jahren Ihr Ansprechpartner <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong>‘s Fahrzeug!<br />
Schlüsselfertiges Bauen<br />
Planung · Bauüberwachung<br />
<br />
<br />
<br />
„Festlicher Sommer in der Wies“ startet wieder durch<br />
Vielseitiger Konzertreigen<br />
Wies I Der Förderverein Festlicher<br />
Sommer in der Wies e.V. hat in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr wieder viele musikalische<br />
Kostbarkeiten für sein Programm<br />
zusammengestellt. Den Reigen<br />
eröffnet das Konzert I „Alte Musik<br />
in jungen Händen“ unter der<br />
Leitung von Kristina Kuzminskaite<br />
am 6. <strong>Mai</strong> in der Basilika. Sänger<br />
<strong>und</strong> Musikanten aus dem Oberland<br />
<strong>und</strong> vom Oberen Lech musizieren<br />
unter der Gesamtleitung von Angela<br />
Holzschuh bei der „Alpenländischen<br />
geistlichen Volksmusik“<br />
am 14. <strong>Mai</strong> in der Stadtpfarrkirche<br />
Mariae Himmelfahrt in Schongaus<br />
Altstadt. Am 21. <strong>Mai</strong> gibt das<br />
Schongauer Stadtorchester ein<br />
Nachmittagskonzert mit dem Titel<br />
„<strong>Das</strong> Meer <strong>und</strong> der Bach“ im<br />
Ballenhaus. Eine Woche später<br />
(28. <strong>Mai</strong>) präsentiert das Ensemble<br />
Pathos mit seinem Programm<br />
„Männer <strong>und</strong> Frauen“, ebenfalls<br />
im Ballenhaus, einen bunten Mix<br />
aus Liederabend, Comedy <strong>und</strong> Musik<br />
aller Stilrichtungen.<br />
In der Wieskirche folgen drei weitere<br />
Konzerte: Am 25. <strong>Juni</strong> das<br />
Konzert IV mit zwei Kantaten von<br />
Bach <strong>und</strong> Haydns „Nelsonmesse“.<br />
Als Solisten konnten Julia Sophie<br />
Wagner (Sopran), Brigitte Lang<br />
(Alt), Frieder Lang (Tenor) <strong>und</strong><br />
Thomas Stimmel (Bass) gewonnen<br />
werden. Es singt der Chor der<br />
Stadt Schongau, begleitet vom Orchester<br />
La Banda auf historischen<br />
Instr<strong>um</strong>enten unter der Leitung<br />
von Christoph Garbe. Im Mittelpunkt<br />
von Konzert V stehen am<br />
9. Juli Beethovens Sinfonie Nr. 5<br />
sowie Schuberts „Messe in As“ D<br />
678. Priska Eser (Sopran), Mareike<br />
Braun (Alt), Andreas Hirtreiter<br />
(Tenor) <strong>und</strong> Timo Janzen (Bass)<br />
werden, begleitet vom Chor der<br />
Stadt Schongau mit der Neuen<br />
Süddeutschen Philharmonie, <strong>die</strong><br />
Soli singen. Es dirigiert Christoph<br />
Garbe, der auch beim Konzert VI in<br />
der Wieskirche am 23. Juli am Pult<br />
steht, wenn neben Dubras „Missa<br />
simplex“, Mozarts Sinfonie Nr. 41<br />
in C, KV 551 <strong>und</strong> „Litaniae Lauretanae“<br />
KV 195 in D aufgeführt<br />
werden. Die Solistenpartien übernehmen<br />
Stephanie Krug (Sopran),<br />
Kevin Prinz (Altus), Thaisen Rusch<br />
(Tenor) <strong>und</strong> Christian Wolf (Bass).<br />
Die Neue Süddeutsche Philharmonie<br />
begleitet den Chor der Stadt<br />
Schongau mit dem Auswahlchor<br />
der Berufsfachschule für Musik in<br />
Kr<strong>um</strong>bach.<br />
Ein besonderes musikalisches<br />
Schmankerl bieten Zwantje Bergmann<br />
(Sopran), Ursula Garbe<br />
(Alt), Bernhard Winzer (Tenor)<br />
<strong>und</strong> Christoph Garbe (Bass) mit<br />
William Byrds „Geheimen Messen“<br />
am 14. Oktober in der Heilig-<br />
Geist-Kirche Schongau <strong>und</strong> am<br />
15. Oktober in der Pfarrkirche St.<br />
Nikolaus Murnau – hier kommt<br />
Christian Jungwirth als Sprecher<br />
hinzu. Z<strong>um</strong> Advent musizieren<br />
Chor <strong>und</strong> Orchester der Stadt<br />
Schongau gemeinsam am 9. Dezember<br />
im Ballenhaus. Gerne lädt<br />
der Chor der Stadt Schongau unter<br />
dem Titel „Offene Tore“ wieder<br />
Gastsängerinnen <strong>und</strong> Gastsänger<br />
im Rahmen zweier Chorprojekte<br />
ein. Informationen <strong>und</strong> Kartenvorverkauf<br />
zu allen Konzerten<br />
gibt es bei der Tourist-Information<br />
Schongau oder beim Förderverein<br />
Festlicher Sommer in der Wies e.V.<br />
(www.wieskonzerte.de).<br />
tis<br />
Kontakt:<br />
M. & T. Schlittenbauer<br />
Sulz 2<br />
82362 Peißenberg<br />
01 71/8 53 37 99<br />
Catering - Kochkurse // Rosmarincatering Peißenberg<br />
54 | tassilo
Pollinger Tage für Alte <strong>und</strong> Neue Musik<br />
Festival geht<br />
in <strong>die</strong> zweite R<strong>und</strong>e<br />
Polling | Nach drei beflügelten Tagen<br />
der Klassik, Literatur <strong>und</strong> Kulinarik<br />
im letzten Sommer, startet<br />
das Pollinger Musikfestival <strong>2017</strong> in<br />
<strong>die</strong> zweite R<strong>und</strong>e: Für das Eröffnungskonzert<br />
am 30. April gibt der<br />
bekannte Tenor Julian Prégar<strong>die</strong>n<br />
sein Debüt im Bibliotheksaal. Den<br />
thematischen Kontrapunkt setzt das<br />
Jubilä<strong>um</strong> „70 Jahre Doktor Faustus“,<br />
gefolgt von einem abwechslungsreichen,<br />
international besetzten<br />
Kammermusikprogramm.<br />
Junge Künstler treffen auf<br />
internationale Größen<br />
Anfang Juli 2016 standen im Klosterdorf<br />
Polling erstmals das Erleben<br />
von Alter <strong>und</strong> Neuer Musik,<br />
Literatur <strong>und</strong> kulinarisches Rahmenprogramm<br />
in einem gemeinsamen<br />
Fokus. Unter der künstlerischen<br />
Leitung des Pianisten Gerold<br />
Huber trafen junge Interpreten im<br />
Bibliotheksaal des ehemaligen<br />
> > > KARTEN-VERLOSUNG<br />
„tassilo“ verlost 3x2 Karten für das Festival „Pollinger Tage Alter <strong>und</strong><br />
Neuer Musik“. Z<strong>um</strong> einen zwei Eintrittskarten für das Gesprächskonzert<br />
„Faust-Stoff“ am 6. <strong>Mai</strong> <strong>um</strong> 11 Uhr. Außerdem zwei Karten<br />
für das Kammerkonzert „Horn plus“, ebenfalls am 6. <strong>Mai</strong> ab 20 Uhr.<br />
Zudem noch zwei Gutscheine für den Brunch nach der Sonntagsmatinée<br />
am 7. <strong>Mai</strong> <strong>um</strong> 13 Uhr in der Alten Klosterziegelei.<br />
Wer zwei der Tickets ergattern möchte, muss sich <strong>die</strong>smal beeilen.<br />
Einsendeschluss ist bereits der 3. <strong>Mai</strong>. Schicken Sie eine Postkarte an<br />
„tassilo“, Birkland 40, 86971 Peiting mit dem Stichwort „Tage Alter<br />
<strong>und</strong> Neuer Musik“. Oder eine E-<strong>Mai</strong>l an info@tassilo.de. Sie können<br />
Ihre Wunsch-Veranstaltung gerne mit angeben. Der Rechtsweg ist<br />
wie immer ausgeschlossen, das Los entscheidet.<br />
Augustiner-Chorherrenstifts auf<br />
internationale Musikgrößen. In der<br />
Verbindung von Kammerkonzerten,<br />
Lesungen <strong>und</strong> Vorträgen, Familien<strong>und</strong><br />
Kinderprogramm, Ausstellungen<br />
<strong>und</strong> Führungen im Klosterareal<br />
sowie gastronomischen Angeboten<br />
wurde gemeinsam erprobt, wie <strong>die</strong><br />
Musik über ihre Wirkung als pures<br />
Konzerterlebnis hinaus durch neue<br />
Formate <strong>und</strong> Konzepte zu einem<br />
spannenden „Spielfeld des Genusses“<br />
für alle werden kann.<br />
<strong>2017</strong> wird nun erneut durchgestartet:<br />
Mit dem Termin wurde in den<br />
„Wonnemonat <strong>Mai</strong>“ <strong>um</strong>gezogen,<br />
beim Konzept hingegen auf Bewährtes<br />
gesetzt – aber auch Neues<br />
aufgenommen. Etwa das „SalonKONZERT“,<br />
welches anlässlich<br />
des Jubilä<strong>um</strong>s „70 Jahre Doktor<br />
Faustus“ mit einem musikalischen<br />
Thomas-Mann-Schwerpunkt im<br />
Schweigharthof aufwartet <strong>und</strong><br />
kulinarisch im Weinkeller unterm<br />
Rathaus ausklingt. Bei <strong>die</strong>sem Thema<br />
stehen neben Ulrike Gänswein<br />
<strong>und</strong> Michael Kreuter, <strong>die</strong> Pollinger<br />
Wein GbR sowie der Pollinger<br />
Thomas-Mann-Experte Eckhard<br />
Zimmermann zur Verfügung, was<br />
<strong>die</strong> Veranstalter besonders freut.<br />
Zimmermann wirkt in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />
zudem als Kurator<br />
der Sonderausstellung über Thomas<br />
Mann, <strong>die</strong> bis z<strong>um</strong> Ende des<br />
Festivals im Viersäulenkeller des<br />
Bibliotheksaals <strong>und</strong> danach im<br />
Pollinger Muse<strong>um</strong> zu finden sein<br />
wird. Dr<strong>um</strong>her<strong>um</strong> drapiert sich ein<br />
abwechslungsreiches Programm<br />
für alle Generationen: Zu den internationalen<br />
Stars Julian Prégar<strong>die</strong>n<br />
(Sonntag, 30.4, 17 Uhr), Guido Corti<br />
(Flügelhorn)l <strong>und</strong> Nimrod Guez (Violine/Bratsche)<br />
gesellen sich junge<br />
Künstler, wie der Klarinettist Fidelis<br />
Edelmann, Tareq Nazmi (Bass),<br />
Virgil Mischok (Bariton) sowie <strong>die</strong><br />
Sopranistinnen Anna Karmasin <strong>und</strong><br />
Andrea Oswald (Samstag, 6.5., 11<br />
<strong>und</strong> 20 Uhr). Die „OffeneBÜHNE“<br />
gestaltet Gerold Huber <strong>die</strong>smal<br />
gemeinsam mit der Klasse 7a des<br />
Gymnasi<strong>um</strong>s <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> der<br />
Fachschaft Musik <strong>und</strong> Kunst. „Bilder<br />
einer Ausstellung“ von Modest<br />
Mussorgsky sind das zentrale Thema,<br />
das am Samstagnachmittag,<br />
6. <strong>Mai</strong> ab 14 Uhr, bei freiem Eintritt<br />
visuell <strong>und</strong> musikalisch von den<br />
Schülern präsentiert wird.<br />
Nach der Sonntagsmatinée am 7.<br />
<strong>Mai</strong> <strong>um</strong> 11.30 Uhr mit dem Ensemble<br />
L’Accademia Giocosa in Begleitung<br />
des Lautenisten Jacopo Sabina,<br />
wird ab 13 Uhr gemeinsam mit<br />
den Künstlern bei einem üppigen<br />
Brunch in der Alten Klosterziegelei<br />
getafelt. Gäste mit einer Konzertkarte<br />
vom Festival erhalten hier<br />
einen Rabatt.<br />
Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der hohen Nachfrage,<br />
sind <strong>die</strong> beiden Thomas-Mann-<br />
Abende leider bereits ausverkauft.<br />
An allen Konzerttagen zwischen<br />
dem 30. April <strong>und</strong> 9. <strong>Mai</strong> bietet der<br />
Regionalverkehr Oberbayern gegen<br />
Vorlage der Tickets freie Fahrt<br />
im Bus – <strong>die</strong> Gültigkeit ist auf den<br />
Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau beschränkt.<br />
Zudem wird am Samstag,<br />
6. <strong>Mai</strong>, ein zusätzlicher Shuttlebus<br />
passend zu den Veranstaltungszeiten<br />
eingesetzt.<br />
tis<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 55
„Jugend forscht“ <strong>und</strong> „Schüler experimentieren“<br />
Nachwuchs-Tüftler<br />
<strong>und</strong> Forscher<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Er ist so etwas wie<br />
das Eldorado aller Nachwuchs-<br />
Tüftler <strong>und</strong> Forscher im Oberland:<br />
der Regionalentscheid Voralpenland<br />
von „Jugend forscht“ <strong>und</strong><br />
„Schüler experimentieren“. Dieser<br />
fand Ende Februar in der Peitinger<br />
Schloßberghalle statt. Unter dem<br />
Motto „Zukunft – ich gestalte sie“,<br />
unterstützt Hoerbiger den Regionalentscheid<br />
seit 2005 als Patenunternehmen.<br />
86 Teilnehmer mit<br />
insgesamt 48 Projekten traten bei<br />
der 13. Auflage des Wettbewerbs<br />
an. Die Fachgebiete sind unterteilt<br />
in Arbeitswelt, Biologie, Chemie,<br />
Geo-/Ra<strong>um</strong>wissenschaften,<br />
56 | tassilo<br />
Mathematik/Informatik, Physik<br />
<strong>und</strong> Technik. 30 der Teilnehmer<br />
waren älter als 15 <strong>und</strong> nahmen<br />
in der Kategorie „Jugend forscht“<br />
teil, während <strong>die</strong> restlichen bei<br />
„Schüler experimentieren“ starteten.<br />
„Der Wettbewerb ist eine<br />
Talentschmiede für <strong>die</strong> Wissenschaftler<br />
von morgen <strong>und</strong> fördert<br />
kreatives <strong>und</strong> forschendes Lernen<br />
bei jungen Menschen“, erklärt<br />
Kerstin Giebel, Patenbeauftragte<br />
von „Jugend forscht“ bei Hoerbiger.<br />
Die konstant hohe Beteiligung<br />
am Regionalentscheid motiviere<br />
das Unternehmen, sich nachhaltig<br />
<strong>und</strong> langfristig als Pate <strong>und</strong> Sponsor<br />
zu engagieren. Giebel erklärt:<br />
„Wir wollen auch in Zukunft viele<br />
junge Talente für <strong>die</strong> MINT-Fächer<br />
begeistern <strong>und</strong> ihnen vermitteln,<br />
welche vielfältigen Chancen <strong>und</strong><br />
Perspektiven <strong>die</strong>se in der Ausbildung<br />
<strong>und</strong> im Studi<strong>um</strong> bieten.“ Bis<br />
Anfang Januar hatten <strong>die</strong> jungen<br />
Wissenschaftler aus dem Voralpenland<br />
Zeit, zu Hause oder in der<br />
Schule zu tüfteln, zu experimentieren<br />
<strong>und</strong> ihre Ideen zu Papier zu<br />
bringen. Danach mussten sie eine<br />
schriftliche Ausarbeitung ihrer<br />
Forschungsergebnisse einreichen.<br />
Am 22. <strong>und</strong> 23. Februar präsentierten<br />
sie ihre Arbeiten dann in<br />
der Schloßberghalle Peiting den<br />
Juroren <strong>und</strong> der Öffentlichkeit.<br />
Kreative Beispiele aus<br />
dem <strong>Tassilo</strong>land<br />
Insgesamt qualifizierten sich zehn<br />
Nachwuchsforscher aus dem Voralpenland<br />
für <strong>die</strong> Landeswettbewerbe<br />
in Vilsbiburg <strong>und</strong> Dingolfing.<br />
„Uns begeistern euer Engagement,<br />
eure Fähigkeiten, eure<br />
Freude. Und ganz wichtig – es<br />
geht auch <strong>um</strong> Wertschätzung für<br />
das, was ihr geschafft habt. Diese<br />
Wertschätzung möchten wir euch<br />
insbesondere in <strong>die</strong>ser Feierst<strong>und</strong>e<br />
zu Teil werden lassen“, bekräftigte<br />
Thomas Englmann, Mitglied<br />
der Hoerbiger-Konzernleitung, bei<br />
der Siegerehrung.<br />
Selbstverständlich waren auch<br />
wieder einige Schüler aus dem<br />
<strong>Tassilo</strong>and beim Wettbewerb dabei<br />
<strong>und</strong> zeigten erneut eindrucksvoll,<br />
auf welche beeindruckenden<br />
Ideen man bereits in jungen<br />
Jahren kommen kann. Wie etwa<br />
Marius Drobisz vom Gymnasi<strong>um</strong><br />
Starnberg. Der 14-Jährige startete<br />
mit seinem Projekt „Bau eines<br />
Piezo-Tonabnehmers für <strong>die</strong><br />
Geige“. Der passionierte Musiker<br />
stellte fest, dass Ra<strong>um</strong>geräusche<br />
den reinen Klang einer Geige stören<br />
können, wenn das Mikrofon<br />
zu weit weg ist – hierfür wollte<br />
er eine Lösung finden. Normalerweise<br />
sind Piezo-Elemente wegen<br />
ihrer Kapazität <strong>und</strong> ihres Innenwiderstandes<br />
nicht sonderlich gut<br />
als Schallabnahmer geeignet. Jedoch<br />
kann durch Beschallung mit<br />
einem geeigneten Vorverstärker
Strahlende Sieger: Zehn Erstplatzierte von „Jugend forscht“ <strong>und</strong> „Schüler experimentieren“ dürfen bzw.<br />
durften zu den bayerischen Landeswettbewerben in Vilsbiburg <strong>und</strong> Dingolfing.<br />
eine Erweiterung des Frequenzbereichs<br />
erzielt werden. So hat der<br />
Pöckinger diverse im Internet verfügbare<br />
Schaltungsvorschläge mit<br />
verschiedenen Piezo-Elementen<br />
erprobt, z<strong>um</strong> Teil modifiziert <strong>und</strong><br />
anschließend an der Geige getestet,<br />
so dass sich ein optimaler<br />
Klang bei einem Verstärker ergab.<br />
Marius konnte mit dem Projekt<br />
seine beiden Leidenschaften Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Musik miteinander<br />
verbinden, was auch für <strong>die</strong> Jury<br />
nicht unentdeckt blieb. Er erreichte<br />
im Bereich Physik bei seiner<br />
dritten Teilnahme bei „Schüler experimentieren“<br />
den dritten Platz.<br />
Ohne Preis – aber nicht weniger<br />
kreativ – blieben <strong>die</strong> Brüder<br />
Christian <strong>und</strong> Angelo Schmidt<br />
vom Staffelsee-Gymnasi<strong>um</strong> Murnau.<br />
Sie waren im Bereich Physik<br />
angetreten. Ihre Erfindung: ein<br />
Lötstift, der das Löten vereinfacht.<br />
In <strong>die</strong>sem Stift wird Lötzinn von<br />
hinten nachgeschoben <strong>und</strong> in der<br />
Spitze durch Heizelemente erhitzt,<br />
so dass man mit Lötzinn schreiben<br />
kann. Eine wesentliche Vereinfachung,<br />
da so mit nur einer Hand<br />
gelötet werden kann.<br />
Den „Sonderpreis Umwelttechnik“<br />
in der Kategorie „Schüler experimentieren“<br />
erhielten drei Schüler<br />
des Gymnasi<strong>um</strong>s Starnberg: Leo<br />
Schminke, Vinzenz Glogger <strong>und</strong><br />
Marius Drobisz, der neben seinem<br />
„Bau eines Piezo-Tonabnehmers<br />
für <strong>die</strong> Geige“ auch in ein zweites<br />
Projekt involviert war. „Generatoren<br />
aus Computerschrott“ – so<br />
der vielsagende Name. Sie stellten<br />
fest, dass <strong>die</strong> in modernen elektronischen<br />
Geräten wie Computer,<br />
Scanner oder Drucker enthaltenen<br />
Motoren meist auch nach elektronischen<br />
Defekten der Geräte noch<br />
gut verwendbar sind. Also haben<br />
sie aus diversen Geräten <strong>die</strong><br />
Motoren ausgebaut <strong>und</strong> auf ihre<br />
Verwendung als Generatoren untersucht.<br />
Preise für das<br />
Gymnasi<strong>um</strong> Starnberg<br />
Dieser Sonderpreis war nicht der<br />
einzige Erfolg des Gymnasi<strong>um</strong>s<br />
Starnberg. Die Schule erhielt zudem<br />
den „Sonderpreis bayerische<br />
Forscherschule des Jahres <strong>2017</strong>“.<br />
Schon jetzt darf man gespannt<br />
sein, was den Nachwuchs-Tüftlern<br />
<strong>und</strong> Forschern im kommenden<br />
Jahr einfällt. Auch dann wird Hoerbiger<br />
wieder <strong>die</strong> Regionalwettbewerbe<br />
von „Jugend forscht“ <strong>und</strong><br />
„Schüler experimentieren“ als Patenunternehmen<br />
im Voralpenland<br />
unterstützen.<br />
tis<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 57
7.7. – 23.7.<strong>2017</strong><br />
Alte Floßlände<br />
Wolfratshausen<br />
7.7. RAINHARD FENDRICH<br />
SCHWARZODERWEISS TOUR <strong>2017</strong> ausverkauft<br />
8.7. DIE KUH, DIE WOLLT INS KINO GEHN<br />
DAS STERNSCHNUPPE KULT-FAMILIENMUSICAL AUF TOURNEE DURCH BAYERN Preis: € 10,50 *<br />
8.7. MAX UTHOFF<br />
GEGENDARSTELLUNG Preise: € 25,50 / erm. € 21,50 *<br />
9.7. THE AFRICAN NIGHT<br />
DOMINIK HALAMEK & SOLOMON SOLGIT Preise: € 25,50 / erm. € 21,50 *<br />
11.7. DREIVIERTELBLUT<br />
FINSTERLIEDER Preise: € 26,50 / erm. € 22,50 *<br />
12.7. MUNDWERK CREW Preise: € 22,50 / erm. € 18,50 *<br />
13.7. LUISE KINSEHER<br />
RUHE BEWAHREN! Preise: € 25,50 / erm. € 21,50 *<br />
14.7. SIGI SCHWAB & KLAUS HAMPL<br />
GUITARISSIMO XL „FLYING CLOUDS“ Preise: € 25,50 / erm. € 21,50 *<br />
15.7. LOISACHJAM 3.0<br />
POETRY SLAM MIT REIMRAUSCH. AB 20 UHR NI SALA & NAKED SUPERHERO Preis: € 8,50 *<br />
16.7. HAN’S KLAFFL<br />
CAMERATA BAVARESE Preise: € 25,50 / erm. € 21,50 *<br />
18.7. MAX MUTZKE Preise: € 29,50 / erm. € 25,50 *<br />
19.7. DOUBLE DRUMS<br />
GROOVE SYMPHONIES Preise: € 20,50 / erm. € 16,50 *<br />
Überdachte<br />
Open Air<br />
Flussbühne auf<br />
der Loisach<br />
20.7. JOSEF BRUSTMANN & ARDHI ENGL<br />
LIEBE LEBEN, TOD UND TEUFEL Preise: € 26,50 / erm. € 22,50 *<br />
21.+22.7. LOISACHTALER BAUERNBÜHNE<br />
DER BRANDNER KASPAR UND DAS EWIG‘ LEBEN Preise: € 24,50 / erm. € 20,50 *<br />
23.7. BLECHSCHADEN<br />
LIVE IN CONCERT BY BOB ROSS Preise: € 45,50 / erm. € 39,50 *<br />
*Preise zuzüglich Vorverkaufsgebühr. Änderungen vorbehalten.<br />
TICKETS: München Ticket www.muenchenticket.de, Tel. 089/54 81 81 81<br />
Bürgerbüro Wolfratshausen: info@wolfratshausen.de, Tel. 08171/214-0<br />
Happy Holiday Reisen in Wolfratshausen: info@happy-holiday-reisen.de, Tel. 08171/481544<br />
Vorverkauf Geretsried: fl ussfestival<strong>2017</strong>@gmx.de, Tel. 08171/8397<br />
Reisebüro Hecher in Geretsried: info@hecher-reisen.de, Tel. 08171/98120<br />
R<strong>und</strong>schau Kartenservice <strong>Das</strong> gelbe Blatt: info@dasgelbeblatt.de, Tel. 08041/78910<br />
Der Handyladen Tressl: Bahnhofstr. 31, 82515 Wolfratshausen, Tel. 08171/9694100<br />
Sparkassen-Fusion nun offiziell vollzogen<br />
K<strong>und</strong>enberater bleiben<br />
an alter Wirkungsstätte<br />
<strong>Weilheim</strong> | Nun ist es vollbracht:<br />
Am 1. April <strong>2017</strong> hat sich <strong>die</strong> Kreissparkasse<br />
Schongau mit den Vereinigten<br />
Sparkassen <strong>Weilheim</strong> zur<br />
Sparkasse Oberland zusammengeschlossen.<br />
Offiziell vorgestellt<br />
wurde das Projekt im Rahmen eines<br />
Pressefrühstücks im Eingangsbereich<br />
der <strong>Weilheim</strong>er Filiale, <strong>die</strong><br />
zugleich Hauptsitz der Sparkasse<br />
Oberland ist. Die ehemaligen<br />
Schongauer Vorstände, Alexander<br />
Schmitz <strong>und</strong> Michael Lautenbacher,<br />
haben dort bereits ihr neues<br />
Büro bezogen, <strong>um</strong> fortan mit den<br />
ehemaligen <strong>Weilheim</strong>er Vorständen<br />
Josef Koch, Thomas Orbig <strong>und</strong><br />
Markus Lanz gemeinsam an einem<br />
Strang zu ziehen.<br />
Umziehen müssen im Zuge der<br />
Fusion auch zahlreiche Mitarbeiter.<br />
70 bislang in <strong>Weilheim</strong> stationierte<br />
werden künftig <strong>die</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
58 | tassilo<br />
28 Kilometer nach Schongau auf<br />
sich nehmen, <strong>um</strong>gekehrt pendeln<br />
40 Mitarbeiter aus der Schongauer<br />
Gegend nach <strong>Weilheim</strong>. Wie <strong>die</strong><br />
Betroffenen auf den neuen Arbeitsplatz<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> damit verb<strong>und</strong>ene<br />
Pendlerei reagiert haben?<br />
„Bislang sind mir keine Härtefälle<br />
bekannt“, sagt Josef Koch. Sollten<br />
jedoch Probleme auftreten, werde<br />
man individuell nach Lösungen<br />
suchen, „<strong>die</strong> für beide Seiten passen“.<br />
Vorerst keine Änderung<br />
für K<strong>und</strong>en<br />
Für alle Mitarbeiter neu sind auch<br />
<strong>die</strong> Namensschilder, <strong>die</strong> bereits<br />
fleißig verteilt wurden. Ebenso<br />
vereinheitlicht wurden Intranetseite<br />
<strong>und</strong> E-<strong>Mai</strong>l-Adressen. Für wen<br />
sich <strong>die</strong> ersten Wochen <strong>und</strong> Monate<br />
im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e überhaupt nichts<br />
ändert: Die K<strong>und</strong>en, deren Berater<br />
allesamt an alter Wirkungsstätte<br />
bleiben, sich ab sofort lediglich<br />
unter dem neuen Namen „Sparkasse<br />
Oberland“ zu Wort melden.<br />
Witzige Anekdote: Laut Information<br />
eines K<strong>und</strong>enberaters habe am<br />
ersten Arbeitstag ein K<strong>und</strong>e sofort<br />
den Hörer wieder aufgelegt, weil<br />
ihm der Name „Sparkasse Oberland“<br />
offensichtlich fremd war.<br />
Neben der Beratung bleibt für <strong>die</strong><br />
Sparkassenk<strong>und</strong>en auch technisch<br />
<strong>die</strong> kommenden Wochen <strong>und</strong> Monate<br />
alles beim Alten. Zwar gibt<br />
es ab 24. September, wenn <strong>die</strong><br />
technische Umstellung vollzogen<br />
wird, eine neue IBAN. Allerdings<br />
funktionieren auch nach <strong>die</strong>sem<br />
Stichtag <strong>die</strong> alten Bankkarten mit<br />
alter Konto- <strong>und</strong> Bankleitzahln<strong>um</strong>mer<br />
– <strong>und</strong> zwar längerfristig,<br />
über mehrere Jahre. Heißt: Der<br />
Austausch alt gegen neu erfolgt<br />
erst dann, wenn <strong>die</strong> EC-Karte ohnehin<br />
ausläuft. Dieses schrittweise<br />
Vorgehen ist von der Sparkasse<br />
explizit so gewünscht, damit nicht<br />
alle K<strong>und</strong>en gleichzeitig <strong>die</strong> Filialen<br />
stürmen.<br />
Wovon <strong>die</strong> K<strong>und</strong>en ebenso wenig<br />
mitbekommen werden: Auch <strong>die</strong><br />
kommenden Wochen <strong>und</strong> Monate<br />
sind 80 Mitarbeiter der Sparkasse<br />
permanent damit beschäftigt, <strong>die</strong><br />
Umstellung bis zu <strong>die</strong>sem 24. September<br />
voranzutreiben. Ein Lenkungsausschuss,<br />
bestehend aus<br />
sechs Spezialisten, koordiniert <strong>die</strong><br />
17 Teilprojekte wie Kommunikation,<br />
Revision, Personal <strong>und</strong> Vertrieb.<br />
js
Neueröffnung am 6. <strong>Mai</strong><br />
Die neue-alte Penzberger Stadthalle<br />
Penzberg | Nach dreijährigen Renovierungs-<br />
<strong>und</strong> Umbauarbeiten<br />
– stets begleitet durch Denkmalschützer<br />
– wird im <strong>Mai</strong> <strong>die</strong> Penzberger<br />
Stadthalle wiedereröffnet.<br />
Am Montag, 1. <strong>Mai</strong>, können sich<br />
Penzbergs Bürger beim <strong>Mai</strong>fest<br />
bereits einen ersten guten Eindruck<br />
verschaffen. Denn nach<br />
dem Festzug durch <strong>die</strong> Stadt, der<br />
<strong>um</strong> 11.30 Uhr beginnt, erfolgt ab<br />
12.30 Uhr <strong>die</strong> <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>aufstellung<br />
direkt vor der Stadthalle. Am<br />
Samstag, 6. <strong>Mai</strong>, findet dann <strong>die</strong><br />
offizielle Eröffnung statt.<br />
Halle zur körperlichen<br />
Ertüchtigung<br />
Der Bau der Penzberger Stadthalle<br />
wurde einst im Frühjahr 1927 im<br />
Stadtrat beschlossen. Den Zweck<br />
sah insbesondere <strong>die</strong> Fraktion des<br />
ehemaligen Bürgermeisters Hans<br />
R<strong>um</strong>mer „hauptsächlich darin,<br />
durch Schaffung eines Saales der<br />
gesamten Einwohnerschaft ein<br />
Projekt zur Verfügung g zu stellen,<br />
das in erster r Linie der<br />
So sah <strong>die</strong> Stadthalle bei der<br />
Eröffnung im Jahr 1928 aus.<br />
Hatte mit dem Umbau viel zu tun:<br />
Stadtba<strong>um</strong>eister Justus Klement<br />
Jugend zur körperlichen Ertüchtigung<br />
verfügbar gemacht werden<br />
soll“. Gerade einmal eineinviertel<br />
Jahre später wurde das schmucke<br />
neue Gebäude eingeweiht, welches<br />
in Sachen Mächtigkeit <strong>und</strong><br />
Opulenz den das Stadtbild dominierenden<br />
Bergwerksanlagen<br />
sofort Paroli bot. Mit dem Bau beauftragt<br />
wurde der aus München<br />
stammende Architekt Josef Linder,<br />
der auch <strong>die</strong> evangelische Kirche<br />
<strong>und</strong> das städtische Altenheim<br />
entworfen hatte. Die Gesamtkosten<br />
für den Bau beliefen sich auf<br />
108 000 Reichsmark, wobei Arbeiter-<br />
<strong>und</strong> Handwerkerschaft durch<br />
viele St<strong>und</strong>en unentgeltlicher Eigenleistung<br />
auf der Baustelle für<br />
<strong>die</strong> Verwaltung der noch jungen<br />
Stadt einiges an Geld eingespart<br />
hat. Ein deutliches Signal, wessen<br />
Treffpunkt das Gebäude mit<br />
Gaststube, Saal, Nebenrä<strong>um</strong>en für<br />
Parteien <strong>und</strong> Gewerkschaften sowie<br />
Metzgerei werden sollte.<br />
Anlässlich der Neueröffnung der<br />
frisch renovierten Stadthalle hat<br />
der in Penzberg lebende Publizist<br />
Stefan König <strong>und</strong> sein Kollege Cyriakus<br />
Wimmer (Fotografie <strong>und</strong> Gestaltung)<br />
durch gründliche Recherche<br />
viel Wissenswertes <strong>und</strong> auch<br />
Amüsantes über <strong>die</strong> Stadthalle<br />
z<strong>um</strong> Vorschein gebracht. Mit historischem<br />
Bildmaterial <strong>und</strong> zahlreichen<br />
architektonischen Details,<br />
Die Pfeiler im Saal sind rosa, mit einer weiß-gelben Rautendecke. Gewichen<br />
ist <strong>die</strong> drückende Holzvertäfelung. So wirkt der Ra<strong>um</strong> heller.<br />
aufgenommen kurz vor der Neueröffnung,<br />
wird auch optisch ein<br />
interessanter Bogen gespannt von<br />
den 1920er Jahren bis heute. Die<br />
Chronik „Stadthalle Penzberg“ ist<br />
vom 7. <strong>Mai</strong> an im Penzberger Rathaus<br />
kostenlos erhältlich.<br />
Ein überraschendes<br />
Farbspektakel<br />
Mittlerweile erstrahlt <strong>die</strong> renovierte<br />
Stadthalle von innen <strong>und</strong><br />
außen im neuen Glanz. Während<br />
<strong>die</strong> Türstöcke <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> Türen<br />
einerseits in zartem Lindgrün gehalten<br />
wurden, sind sie auf der<br />
anderen Seite in Gelb. Die Pfeiler<br />
im<br />
Saal sind rosa, <strong>die</strong> Rautendecke<br />
ist weiß <strong>und</strong> gelb. Gewichen<br />
ist <strong>die</strong> drückende Holzvertäfelung,<br />
was den Ra<strong>um</strong> wesentlich<br />
heller <strong>und</strong> luftiger wirken lässt.<br />
Der Parkettboden ist hingegen<br />
bewusst erhalten geblieben. Bei<br />
den Farben gab es insgesamt so<br />
manche Überraschung: So sind<br />
<strong>die</strong> Säulen im Saal wieder freigelegt<br />
worden, da <strong>die</strong> bisherige<br />
Verkleidung nicht original war.<br />
Durch weiße Stützen sollte <strong>die</strong><br />
Architektur des Saales betont werden.<br />
Während dem „Herunterwaschen“<br />
der Wände sei man auf <strong>die</strong><br />
alten Farben gestoßen, wie Stadtba<strong>um</strong>eister<br />
Justus Klement erklärt.<br />
So kam es zu der typischen Farbgebung<br />
im „Art déco“ der 1920er<br />
Jahre. Der Saal wirkt also wieder,<br />
wie er einst bei der Eröffnung 1928<br />
ausgesehen hatte. Zurück zu den<br />
Wurzeln, wenn man denn so will.<br />
Der auf über neun Millionen Euro<br />
angesetzte Umbau begann im <strong>Mai</strong><br />
2014. Der Bau einer neuen Küche,<br />
der Ausbau des Nebensaals <strong>und</strong><br />
andere unvorhergesehene Arbeiten<br />
machten das Projekt teurer als<br />
geplant. Mittlerweile wurde auch<br />
für <strong>die</strong> Gastronomie eine Lösung<br />
gef<strong>und</strong>en, damit in Zukunft <strong>die</strong><br />
Stadthalle nicht nur optisch etwas<br />
her macht, sondern auch mit Leben<br />
gefüllt wird. Davon können<br />
sich alle Penzberger spätestens<br />
am 6. <strong>Mai</strong> überzeugen.<br />
tis<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 59
Ein Experte über Schutz vor Internetkriminalität<br />
Spear-Phishing <strong>und</strong><br />
andere Gefahren<br />
Mehr Platz im Innenra<strong>um</strong>, mehr Platz im Kofferra<strong>um</strong>, mehr<br />
Stil <strong>und</strong> mehr Komfort: Der neue Kia Picanto steht für alles,<br />
was in der Stadt mehr Fahrspaß macht. Freuen Sie sich auf<br />
<strong>die</strong> vielen Highlights des neuen Kia Picanto:<br />
Berganfahrhilfe (HAC) • Bordcomputer • Dämmerungssensor<br />
• Kia Radio mit RDS- <strong>und</strong> MP3-Funktion¹ • Tagfahrlicht • USB<strong>und</strong><br />
AUX-Anschluss¹ • u. v. a.<br />
Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 5,3; außerorts 3,6;<br />
kombiniert 4,2. CO 2 -Emission: kombiniert 97 g/km.<br />
Effizienzklasse: B. Die angegebenen Werte wurden nach dem<br />
vorgeschriebenen Messverfahren (§ 2 Nrn. 5, 6, 6a Pkw-EnVKV<br />
in der jeweils geltenden Fassung) ermittelt.<br />
Gerne unterbreiten wir Ihnen Ihr ganz persönliches Angebot.<br />
Besuchen Sie uns <strong>und</strong> erleben Sie den neuen Kia Picanto bei<br />
einer Probefahrt.<br />
Gewerbering 8 · 82544 Egling<br />
Tel. 08176 998330 · info@autohaus-egling.de<br />
*Max. 150.000 km. Gemäß den gültigen Garantiebedingungen.<br />
Einzelheiten erfahren Sie bei uns <strong>und</strong> unter www.kia.com/de/<br />
kaufen/7-jahre-kia-herstellergarantie<br />
1Nur mit kompatiblen Geräten. Bitte wenden Sie sich für nähere<br />
Details an uns.<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Onlinebanking sei<br />
laut Cem Karakaya zu 100 Prozent<br />
sicher – sofern der Benutzer<br />
<strong>die</strong> zwei entscheidenden Schritte<br />
beim Chip-Tan-Verfahren richtig<br />
be<strong>die</strong>nt. Nämlich <strong>die</strong> Fragen, ob<br />
Konton<strong>um</strong>mer <strong>und</strong> Betrag übereinstimmen,<br />
mit Ok zu bestätigen<br />
– wenn sie denn übereinstimmen.<br />
Karakaya hatte neulich einen besorgten<br />
männlichen K<strong>und</strong>en an<br />
der Leitung, der auf Ok drückte,<br />
ohne zu schauen. <strong>Das</strong> Resultat:<br />
80 000 Euro landeten nicht bei<br />
BMW, sondern auf einem Konto<br />
der russischen Mafia.<br />
Cem Karakaya, 43, ehemaliger<br />
Agent beim türkischen Interpol, ist<br />
Experte für Sicherheit im Internet.<br />
Seit 2003, das Jahr seiner Hochzeit,<br />
in dem er mit der Jagd nach Kriminellen<br />
aufgehört hat, arbeitet er<br />
für <strong>die</strong> Münchner Kriminalpolizei.<br />
Nicht als Polizist, sondern in der<br />
Prävention <strong>und</strong> Ausbildung <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
60 | tassilo<br />
<strong>um</strong>s Thema neue Me<strong>die</strong>n. Dafür<br />
tourt er auch nebenberuflich durch<br />
ganz Deutschland, Europa, ab <strong>und</strong><br />
an <strong>die</strong> Welt, spricht für Schulklassen,<br />
Eltern, Vereine <strong>und</strong> Behörden.<br />
<strong>Das</strong> Besondere an seinen Auftritten:<br />
Er gestaltet sie kabarettartig,<br />
nennt <strong>die</strong> Dinge trocken beim Namen,<br />
nimmt selten ein Blatt vor<br />
den M<strong>und</strong>. Die Kinder lieben ihn<br />
für <strong>die</strong>se Art des Auftretens. Manche<br />
Erwachsene nicht. „Weil ich<br />
ihnen mit meinen Vorträgen <strong>die</strong><br />
Bequemlichkeit nehme.“<br />
Virenverseuchte<br />
Schülerhandys<br />
Z<strong>um</strong> Beispiel: Erfahren <strong>die</strong> Eltern,<br />
dass 90 Prozent der Smartphones<br />
ihrer Liebsten virenverseucht sind,<br />
weil sie sehr wohl Pornoseiten<br />
aufrufen, bricht <strong>die</strong> Heile-Welt-<br />
Mentalität der „Helikopter-Eltern“<br />
blitzschnell in sich zusammen.<br />
Doch genau darauf möchte Cem<br />
Karakaya bei seinen Vorträgen<br />
hinaus. „Die Aufmerksamkeit der<br />
Menschen gewinnen, <strong>die</strong> sich für<br />
<strong>die</strong> Sicherheit im Internet in der<br />
Regel keine Zeit nehmen.“ Und am<br />
besten gelingt ihm das, von der<br />
richtigen Wortwahl abgesehen,<br />
mit abschreckenden Beispielen<br />
aus der Welt der Internetkriminalität.<br />
Spear-Phishing-<strong>Mai</strong>ls, <strong>die</strong> Weiterentwicklung<br />
der klassischen<br />
Phishing-<strong>Mai</strong>ls, <strong>die</strong> derart persönlich<br />
<strong>und</strong> stets in der richtigen<br />
Sprache formuliert werden, dass<br />
Tag für Tag unzählige Menschen<br />
darauf reinfallen. Früher wurde<br />
man mit „Sehr geehrte Damen<br />
<strong>und</strong> Herren“ angeschrieben. Heute<br />
mit dem vollständigen Namen.<br />
Klickt der Adressat <strong>die</strong> seriös wirkende<br />
<strong>Mai</strong>l an, ist es schon zu spät<br />
– alle auf dem PC abgespeicherten<br />
Daten können auf den Server der<br />
Betrüger verschwinden oder werden<br />
verschlüsselt.<br />
Mit Verschlüsselungstrojanern,<br />
sogenannte Cryptolocker, werden<br />
häufig mittelständische Unternehmen<br />
attackiert. Dieses hinterlistige<br />
System sucht sich automatisch<br />
Firmen, <strong>die</strong> z<strong>um</strong> Beispiel neue<br />
Stellen ausgeschrieben haben. Per<br />
E-<strong>Mai</strong>l wird dann eine Fake-Bewerbung<br />
verschickt. Klickt der<br />
Personaler<br />
nichtsahnend nend<br />
nd den<br />
Anhang<br />
mit den angeblichen Dok<strong>um</strong>enten<br />
an, wird in derselben elbe<br />
Sek<strong>und</strong>e<br />
Kontakt z<strong>um</strong> Darknet aufgenommen<br />
<strong>und</strong> es ploppt pp<br />
eine<br />
drohende<br />
Nachricht cht auf:<br />
„Sie<br />
haben 48 St<strong>und</strong>en Zeit, <strong>um</strong><br />
einen Betrag X über Bitcoins<br />
(Online-Währung) zu<br />
überweisen.“ Wenn nicht,<br />
hätten nur sie als<br />
Hacker<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong><br />
Daten<br />
des Unternehmens ns zu retten.<br />
en<br />
Laut Karakaya a seien Daten immer<br />
zu retten. Doch allein lein<br />
<strong>die</strong><br />
Tatsache,<br />
dass eine<br />
Firma über zwei<br />
Tage keinen Zugriff hat,<br />
somit keine<br />
Aufträge rein bekommt, mt<br />
könnte<br />
deren Aus bedeuten.<br />
en.<br />
Call-ID-Postings verschleiern eie<br />
e <strong>die</strong><br />
wahre N<strong>um</strong>mer mer<br />
des<br />
Anrufers <strong>und</strong><br />
zeigen stattdessen ss<br />
en eine fremde
an. Z<strong>um</strong> Beispiel <strong>die</strong> „110“, <strong>die</strong> im<br />
realen Leben niemals angezeigt<br />
würde, denn sollte tatsächlich <strong>die</strong><br />
Polizei anrufen, dann stets mit der<br />
N<strong>um</strong>mer der Nebenstelle. Doch<br />
viele wissen das nicht, glauben<br />
wirklich, dass <strong>die</strong> Polizei ermittelt<br />
<strong>und</strong> dringend persönliche Daten<br />
überprüfen muss. Speziell ältere<br />
Leute denken nicht so weit, geben<br />
alle möglichen Infos preis, woraus<br />
<strong>die</strong> Betrüger gnadenlos Kapital<br />
schlagen.<br />
Digitale Erpressung erklärt Cem<br />
Karakaya am folgenden Beispiel:<br />
Ein Mann besucht eine Pornoseite,<br />
entdeckt einen Videochat mit<br />
einer leichtbekleideten Frau, lässt<br />
sich auf einen Gesprächsdialog<br />
ein. Es dauert nicht lange, schon<br />
lässt <strong>die</strong> Sauerstoffzufuhr z<strong>um</strong> Gehirn<br />
deutlich nach – <strong>und</strong> der Mann<br />
macht alle Schweinereien mit, <strong>die</strong><br />
<strong>die</strong>se „heiße Frau“ von ihm haben<br />
will. <strong>Das</strong>s er dabei splitterfasernackt<br />
von seiner eigenen Webcam<br />
klammheimlich gefilmt wird, bemerkt<br />
er freilich nicht. Plötzlich <strong>die</strong><br />
Nachricht: Entweder, er überweise<br />
7000 Euro, oder das Video würde<br />
auf YouTube ube landen. <strong>Das</strong> Opfer, ein<br />
stellvertretender Geschäftsführer<br />
einer sehr großen Firma, glaubte<br />
den Betrügern damals nicht, ignorierte<br />
<strong>die</strong> Forderung mit einem<br />
süffisanten Lächeln. Sek<strong>und</strong>en<br />
später landete das nicht jugendfreie<br />
Video tatsächlich im Netz.<br />
Erst mal Hard- <strong>und</strong><br />
Software aktualisieren<br />
Cem Karakaya nutzt 1:55 seiner<br />
insgesamt zwei Vortragsst<strong>und</strong>en<br />
(in Schulen spricht er 90 Minuten),<br />
<strong>um</strong> von solch abschreckenden Beispielen,<br />
von denen es „Trillionen<br />
verschiedene gibt“, zu erzählen.<br />
Viel wichtiger sind ihm aber <strong>die</strong><br />
letzten fünf Vortragsminuten, in<br />
denen er in sechs Schritten kurz<br />
<strong>und</strong> knackig erklärt, wie jeder Bürger<br />
nahezu 100 prozentige Sicherheit<br />
im Internet erreichen kann.<br />
Erstens: Die Hard- <strong>und</strong> Software<br />
aktualisieren. „Würde das weltweit<br />
jeder Mensch regelmäßig machen,<br />
hätten wir 70 Prozent weniger Internetkriminalität<br />
– 70 Prozent!“<br />
Zweitens: Wer im Internet surft,<br />
sollte das nicht mit seinem Benutzerkonto<br />
tun, sondern ein Gastkonto<br />
anlegen <strong>und</strong> damit das<br />
Netz durchforsten – insbesondere<br />
er<br />
e<br />
was<br />
Porno-<br />
<strong>und</strong> illegale Streaming-Seiten betrifft,<br />
von denen satte 80 Prozent<br />
aller Viren <strong>und</strong> Trojaner ausgehen.<br />
Drittens: Jedes Jahr ein Anti-Virus-<br />
Programm (egal, welcher Hersteller)<br />
für <strong>r<strong>und</strong></strong> 60 Euro kaufen, das<br />
in der Regel auf fünf verschiedenen<br />
Geräten, auch Tablet <strong>und</strong> Smartphone,<br />
installiert werden kann.<br />
Viertens: Sicheres Passwort verwenden,<br />
mindestens achtstellig<br />
mit Groß- <strong>und</strong> Kleinbuchstaben<br />
sowie Sonderzeichen.<br />
Fünftens: Daten <strong>und</strong> E-<strong>Mai</strong>ls erst<br />
verschlüsseln, dann ins Rechnernetzwerk<br />
(Cloud) hochladen. Außerdem<br />
sparsam mit den Daten<br />
<strong>um</strong>gehen <strong>und</strong> genau überlegen:<br />
Muss ich das wirklich preisgeben?<br />
Und wo gebe ich meine Bilder<br />
preis?<br />
Sechstens: Sich regelmäßig im Internet<br />
informieren. Über neue Gefahren<br />
<strong>und</strong> wie man sich dagegen<br />
schützen kann.<br />
Werden alle sechs Punkte eingehalten,<br />
sei man laut Cem Karakaya<br />
zu 98 Prozent vor Internetkriminalität<br />
geschützt. 100 Prozent gebe<br />
es deshalb nicht, weil es in vielen<br />
Fällen len<br />
am ges<strong>und</strong>en en Menschennverstand<br />
fehlt, <strong>die</strong> Leute zu leichtgläubig<br />
sind. Und weil<br />
jeden en<br />
Tag<br />
unglaubliche 380 000<br />
neue Viren<br />
<strong>und</strong><br />
Trojaner in Umlauf gebracht<br />
werden.<br />
js<br />
Musik im Pfaffenwinkel<br />
Eröffnungskonzert der Saison <strong>2017</strong><br />
Sonntag, 28. <strong>Mai</strong> 16.00 Uhr Basilika Benediktbeuern<br />
Gabriel Fauré Requiem op.48<br />
Johannes Brahms Symphonie Nr.2 D-Dur op.73<br />
Weitere Konzerte: 02.07. <strong>und</strong> 16.07. Wieskirche, 23.07. Bibliotheksaal Polling<br />
08.10. Mariae Himmelfahrt Schongau<br />
Info: www.MusikimPfaffenwinkel.de<br />
Kartenvorverkauf: Musik im Pfaffenwinkel, Tel. 08861/2194138<br />
info@musikimpfaffenwinkel.de<br />
GAP-Ticket Tel. 08821/7301995 <strong>und</strong> www.muenchenticket.de<br />
<br />
<br />
Ambulante Pflege<br />
Pege-Mehrwert<br />
WIR sind für SIE da!<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Für Anfragen stehen wir IHNEN gerne <strong>und</strong> DIREKT zur<br />
Verfügung – besuchen Sie uns auch im INTERNET:<br />
08841-48 58 043<br />
mobil 0170-93 172 33<br />
HELFEN & PFLEGEN<br />
für<br />
KÖRPER - SEELE - GEIST<br />
Vertragspartner aller Kassen<br />
Petersgasse 9<br />
82418 Murnau<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 61
110 Jahre Spatzenhausener Musikkapelle mit Bezirksmusikfest<br />
Kleiner Ort feiert großes Fest<br />
Samstag, 13. <strong>Mai</strong><br />
Ray Wilson<br />
Genesis Classics<br />
Muttertag<br />
Alle Mütter erhalten zu Ihrem Essen<br />
eine Maß Bier, ohne Essen eine<br />
Halbe oder einen Biercocktail<br />
Samstag, 20. <strong>Mai</strong><br />
Sonntag, 14. <strong>Mai</strong><br />
Ü30-Party<br />
Spatzenhausen | Kontinuität ist das<br />
Schlagwort des Musikvereins Spatzenhausen.<br />
Seit 28 Jahren führt Anton<br />
Hutter als Dirigent den Klangkörper.<br />
Und Hubert Schwingshandl<br />
ist seit 1993 als erster Vorstand des<br />
Musikvereins an seiner Seite. Mit<br />
<strong>die</strong>ser geballten Erfahrung wagen<br />
sich <strong>die</strong> 30 Musiker der Blaskapelle<br />
zusammen mit den 35 Trommlern<br />
<strong>und</strong> Pfeiffern des Spielmannszuges<br />
erstmals an <strong>die</strong> Ausrichtung eines<br />
Bezirksmusikfestes.<br />
Spatzenhausen ist mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 800<br />
Einwohnern eine der kleinsten Gemeinden<br />
im Landkreis Garmisch-<br />
Partenkirchen <strong>und</strong> besteht aus den<br />
Ortsteilen Spatzenhausen, Hofheim<br />
<strong>und</strong> Waltersberg. Einen Festzug mit<br />
55 Musikkapellen, Trommler- <strong>und</strong><br />
Spielmannszügen zu veranstalten,<br />
ist nur im Ortsteil Hofheim möglich<br />
<strong>und</strong> so wurden <strong>die</strong> Festtage von<br />
Mittwoch, 24. <strong>Mai</strong>, bis Sonntag, 28.<br />
<strong>Mai</strong>, danach ausgelegt.<br />
Erstaunlich ist, dass ein so kleiner<br />
Ort eine so stattliche Blaskapelle<br />
hervorbringt, <strong>die</strong> zusammen mit<br />
dem Spielmannszug immer wieder<br />
für Aufsehen sorgt. Auch <strong>die</strong><br />
lange Musiktradition von 110 Jahren,<br />
<strong>die</strong> zwei Weltkriege <strong>und</strong> so<br />
manche Höhen <strong>und</strong> Tiefen überw<strong>und</strong>en<br />
hat, ist längst nicht selbstverständlich.<br />
Angefangen hat alles mit einer<br />
Fastnachts-Gaudi im Jahr 1907, als<br />
sich einige Musikanten für den Faschingszug<br />
zu einer Musikkapelle<br />
formierten. Die neun Akteure fanden<br />
so viel Spaß am gemeinsamen<br />
Musizieren, dass sie unbedingt<br />
weiter machen wollten. Mit Georg<br />
Erhard aus Aidling fanden sie<br />
einen Musikmeister, es wurden<br />
Instr<strong>um</strong>ente gekauft <strong>und</strong> schon<br />
bald <strong>die</strong> ersten Auftritte bestritten.<br />
Nach den Wirren der Weltkriege<br />
ging es mit der Spatzenhausener<br />
Musik kontinuierlich bergauf. Ein<br />
besonderer Meilenstein war 1969<br />
<strong>die</strong> Gründung eines Musikvereins,<br />
der einen ungeheuren Aufschwung<br />
brachte. Dirigent <strong>und</strong> Vereinsführung<br />
leisteten eine erfolgreiche<br />
Jugendarbeit, <strong>die</strong> sich über <strong>die</strong><br />
Jahrzehnte fortsetzte <strong>und</strong> heute<br />
ein Orchester mit hohem Anspruch<br />
<strong>und</strong> einer ges<strong>und</strong>en Mischung aus<br />
jungen Nachwuchsmusikern sowie<br />
erfahrenen Kräften besitzt.<br />
Festtage beginnen mit<br />
Tag der Nachbarschaft<br />
Die Spatzenhausener Musikkapelle<br />
ist sehr reiselustig, war in Tschechien,<br />
Griechenland <strong>und</strong> sogar Cincinnati,<br />
USA. Gefallen fanden sie letztes<br />
Jahr bei einem Auftritt auf der<br />
„Oidn Wiesn“, so dass sie heuer<br />
gleich beim großen Trachten- <strong>und</strong><br />
Schützenzug des Münchner Oktoberfests<br />
dabei sein werden. Doch<br />
zuvor wird im eigenen Ort groß<br />
gefeiert. Die Festtage beginnen am<br />
Mittwoch, 24. <strong>Mai</strong>, mit einem Tag<br />
der Nachbarschaft. Die Blaskapellen<br />
Uffing, Söchering, Seehausen<br />
<strong>und</strong> Eglfing bilden <strong>um</strong> 18.30 Uhr<br />
einen Sternmarsch <strong>und</strong> spielen<br />
dann im Festzelt abwechselnd auf.<br />
Am Donnerstag, 25. <strong>Mai</strong> (Christi<br />
Himmelfahrt), lädt <strong>die</strong> Molkerei<br />
Zott zu einem großen Hoffest auf<br />
das Anwesen von Familie Weiß.<br />
„Unsere Landwirte liefern überwiegend<br />
zu Zott <strong>und</strong> so entstand<br />
<strong>die</strong>se Verbindung“, berichtet Vorstand<br />
Hubert Schwingshandl z<strong>um</strong><br />
Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>die</strong>ses einmaligen<br />
Hoffestes. Ein Bauernmarkt bietet<br />
regionale Schmankerl, zahlreiche<br />
Oldtimer werden sich versammeln<br />
<strong>und</strong> bei schönem Wetter zu einer<br />
R<strong>und</strong>fahrt starten, <strong>die</strong> bayerische<br />
Milchkönigin wird erwartet <strong>und</strong><br />
auch verschiedene Kinderattraktionen<br />
sind vorgesehen. Im direkt<br />
benachbarten Festzelt spielt am<br />
Donnerstag, 25. <strong>Mai</strong><br />
Vatertag<br />
alle Väter erhalten zu Ihrem Essen<br />
eine Maß Bier, ohne Essen eine Halbe<br />
Bei schönem Wetter<br />
täglich geöffnet<br />
Gipsmühlweg 5<br />
87645 Schwangau<br />
Tel. 08362/92 64 68 - 0<br />
www.schlossbrauhaus.de<br />
62 | tassilo<br />
Die Spatzenhausener werden den Festzug mit Spielmannszug<br />
<strong>und</strong> Blaskapelle anführen.
Der Festausschuss ist intensiv mit den Vorbereitungen beschäftigt.<br />
Vormittag das Jugendblasorchester<br />
Murnau, den Nachmittag bestreitet<br />
<strong>die</strong> Blaskapelle Aidling/Riegsee.<br />
Abends gibt es dann musikalische<br />
Schmankerl mit den „MusiKatzen“.<br />
Am Freitag, 26. <strong>Mai</strong>, ist Blasmusik<br />
der Extraklasse angesagt: Ab 20<br />
Uhr spielt zunächst <strong>die</strong> junge <strong>und</strong><br />
pfiffige lokale Besetzung aus Uffing,<br />
Eglfing <strong>und</strong> Spatzenhausen<br />
mit dem Namen „BLECHpfiff“ auf.<br />
Später übernimmt <strong>die</strong> international<br />
bekannte Gruppe „VieraBlech“<br />
<strong>und</strong> wird das Festzelt z<strong>um</strong> Brodeln<br />
bringen.<br />
23. Bezirksmusikfest<br />
startet mit „Mistrinanka“<br />
<strong>Das</strong> 23. Bezirksmusikfest des Werdenfels<br />
startet offiziell am Samstag,<br />
27. <strong>Mai</strong>, mit einem Gastspiel<br />
der tschechischen Blaskapelle<br />
„Mistrinanka“. Die Spatzenhausener<br />
verbindet eine jahrzehntelange<br />
Fre<strong>und</strong>schaft zu der Profikapelle,<br />
zweimal waren <strong>die</strong> Oberbayern<br />
beim Prager Winter <strong>und</strong> organisierten<br />
1982 <strong>die</strong> ersten Auftritte<br />
von „Mistrinanka“ in Deutschland,<br />
nämlich in Spatzenhausen <strong>und</strong><br />
Penzberg. Nun gibt es ein Wiedersehen<br />
mit alten Fre<strong>und</strong>en, <strong>die</strong><br />
mit ihrer mährischen Musik auf<br />
höchstem Niveau das Publik<strong>um</strong><br />
begeistern möchten. Der große<br />
Festsonntag, 28. <strong>Mai</strong>, beginnt <strong>um</strong><br />
8.30 Uhr mit einem Kirchenzug<br />
vom Festzelt zur Hofheimer Ortsmitte.<br />
Im Strauß-Anger südlich der<br />
Kirche findet <strong>um</strong> 9 Uhr <strong>die</strong> heilige<br />
> > > FESTPROGRAMM<br />
Messe statt. Gleich im Anschluss<br />
stellen sich 16 Blaskapellen,<br />
Trommler- <strong>und</strong> Spielmannszüge<br />
einem Marschmusikwettbewerb.<br />
Währenddessen spielt <strong>die</strong> Blaskapelle<br />
Schöffau z<strong>um</strong> Frühschoppen<br />
im Festzelt auf. Um 13.15 Uhr versammeln<br />
sich wieder alle Musiker<br />
im Strauß-Anger z<strong>um</strong> großen Gemeinschaftschor,<br />
von wo aus ab 14<br />
Uhr der Festzug startet. Spatzenhausen<br />
liegt an der Grenze z<strong>um</strong><br />
Bezirk Oberland, so dass <strong>die</strong> 55<br />
erwarteten Klangkörper eine sehenswerte<br />
Vielfalt mit etwa einem<br />
Drittel aus dem Werdenfels <strong>und</strong><br />
zwei Drittel aus dem Oberland<br />
bieten. Natürlich werden auch<br />
sämtliche Ortsvereine <strong>und</strong> zahlreiche<br />
Festwagen für Blickfang<br />
sorgen. Im Festzelt wieder angelangt,<br />
sorgen <strong>die</strong> Kapellen aus<br />
Bad Bayersoien <strong>und</strong> Huglfing bis<br />
zur Bekanntgabe der Wertungsergebnisse<br />
für gute Unterhaltung.<br />
Den Festausklang bestreitet <strong>die</strong><br />
Musikkapelle Habach. Der kleine<br />
Ortsteil Hofheim wird an <strong>die</strong>sen<br />
fünf Festtagen von Musik vereinnahmt<br />
<strong>und</strong> für <strong>die</strong> Besucher sind<br />
<strong>die</strong> verschiedensten Facetten der<br />
Blasmusik geboten.<br />
rg<br />
110 Jahre Musikkapelle Spatzenhausen<br />
<strong>und</strong> 23. Bezirksmusikfest<br />
Mittwoch, 24. <strong>Mai</strong><br />
18.30 Uhr Sternmarsch mit den Blaskapellen Uffing,<br />
Söchering, Seehausen <strong>und</strong> Eglfing<br />
20.00 Uhr Tag der Nachbarschaft im Festzelt<br />
Donnerstag, 25. <strong>Mai</strong><br />
10.00 Uhr Hoffest der Molkerei Zott am Weiß-Hof <strong>und</strong><br />
Oldtimer-Treffen am Festplatz.<br />
20.00 Uhr Musikalisches Schmankerl mit den „MusiKatzen“<br />
Freitag, 26. <strong>Mai</strong><br />
20.00 Uhr Blasmusik der Extraklasse mit „BLECHpfiff“<br />
<strong>und</strong> „VieraBlech“<br />
Samstag, 27. <strong>Mai</strong><br />
20.00 Uhr Mährischer Abend mit der Blaskapelle „Mistrinanka“<br />
Sonntag, 28. <strong>Mai</strong><br />
8.30 Uhr Kirchenzug vom Festplatz zur Ortsmitte Hofheim<br />
9.00 Uhr Festgottes<strong>die</strong>nst im Strauß-Anger, anschließend<br />
Marschmusikwettbewerb <strong>und</strong> Frühschoppen im<br />
Festzelt mit der Blaskapelle Schöffau<br />
13.15 Uhr Gemeinschaftschor im Strauß-Anger<br />
14.00 Uhr Großer Festzug mit 55 Musikkapellen, Trommle<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
Spielmannszügen, anschließend Unterhaltung<br />
mit den Blaskapellen Bad Bayersoien <strong>und</strong> Huglfing<br />
sowie Bekanntgabe der Wertungsergebnisse<br />
19.30 Uhr Festausklang mit der Musikkapelle Habach<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 63
Englischkenntnisse während der Ausbildung<br />
Lehrlinge lernen an<br />
der „Milling Machine“<br />
Ausbildungsplätze 2018<br />
Die Produkte der Marke WTW sind führend<br />
im Bereich der Wasser- <strong>und</strong> Abwasser analytik.<br />
Wir stellen z<strong>um</strong> 01.09.2018 neue Auszubil dende ein.<br />
Informieren <strong>und</strong> bewerben Sie sich bis z<strong>um</strong> 30.09.<strong>2017</strong>!<br />
Xylem Analytics Germany GmbH<br />
Personalverwaltung<br />
Dr.-Karl-Slevogt-Str. 1,<br />
82362 <strong>Weilheim</strong> i.Obb.<br />
Telefon 0881/183-0<br />
www.WTW.com/ausbildung<br />
Bewerbungen.WTW@Xyleminc.com<br />
Ihre zuverlässige DRUCKEREI im Oberland!<br />
Bl<strong>um</strong>enstraße 26<br />
82407 Wielenbach<br />
Telefon: 0881/92 57 44 60<br />
www.satz-druck-molnar.de<br />
• flexible <strong>und</strong> individuelle Betreuung<br />
• Druckkapazitäten auf 1200 m 2<br />
• direkt an der B2 zwischen <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>und</strong> Starnberg<br />
WIR BILDEN AUS:<br />
„Me<strong>die</strong>ntechnologe/in Druckverarbeitung“<br />
„Me<strong>die</strong>ntechnologe/in Druck“<br />
Wir suchen:<br />
„Mitarbeiter/in im Bereich Offsetdruck“<br />
Nähere Information auf unserer Hompage.<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Fremdsprachenkenntnisse,<br />
allen voran in Englisch,<br />
sind im Zeitalter der Globalisierung<br />
immer wichtiger. Speziell <strong>die</strong><br />
hiesigen Industriebetriebe, <strong>die</strong><br />
weltweit vernetzt sind, kommunizieren<br />
mit K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> den in<br />
Zweigstellen tätigen Kollegen nahezu<br />
ausschließlich fernab der<br />
deutschen Muttersprache. <strong>Das</strong><br />
wissen auch <strong>die</strong> Schulabgänger,<br />
<strong>die</strong> nach ihrem Abschluss immer<br />
häufiger Erfahrungen im Ausland<br />
sammeln. Travel & Work, Sprachreisen,<br />
Au-Pair in Gastfamilien<br />
oder Auslandspraktika sind nur<br />
wenige Beispiele. „tassilo“ hat bei der Agentur für Arbeit in <strong>Weilheim</strong><br />
nachgefragt <strong>und</strong> wollte wissen,<br />
wie entscheidend Auslandserfahrungen<br />
für Bewerbungen sind?<br />
„Die Unternehmen, <strong>die</strong> bei uns<br />
Ausbildungsstellenangebote oder<br />
Angebote für ein duales Studi<strong>um</strong><br />
melden, setzen von den Jugendlichen<br />
keine Auslandserfahrung voraus",<br />
sagt Pressesprecherin Sandra<br />
Perzul. Klar ist aber auch: Bessere<br />
Sprachkenntnisse durch einen Auslandsaufenthalt<br />
lesen sich in den<br />
Bewerbungen immer gut.<br />
Auch ohne Auslandserfahrung<br />
nach Quali, Mittlerer Reife oder<br />
Abitur steht einer Karriere in einem<br />
internationalen mittelständischem<br />
Betrieb also nichts im Wege. Selbst<br />
angehende Facharbeiter wie Werkzeug-<br />
oder Industriemechaniker<br />
haben im Rahmen der Berufsschule<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, freiwillig einen<br />
Englischkurs zu belegen, <strong>die</strong>sen<br />
sogar mit einer Prüfung abzuschließen.<br />
Anderen Unternehmen<br />
ist das Thema „Technical English“<br />
sogar so wichtig, dass sie ihre<br />
Lehrlinge betriebsintern fördern.<br />
Und zwar durch Dolmetscherin Ingrid<br />
Schiebel aus Peißenberg, <strong>die</strong><br />
viele Jahre in Amerika <strong>und</strong> England<br />
gelebt <strong>und</strong> dort auch für verschiedene<br />
Firmen gearbeitet hat. Mindestens<br />
einmal im Monat besucht<br />
sie in vier Industriebetrieben der<br />
Region angehende Werkzeugmechaniker,<br />
Mechatroniker <strong>und</strong> Produktdesigner,<br />
<strong>um</strong> ihnen fachspezifisches<br />
Englisch beizubringen.<br />
Betriebsinterner<br />
Englisch-Unterricht<br />
Unter anderem bei Aerotech in<br />
Peißenberg, wo Ingrid Schiebel<br />
sogar einmal <strong>die</strong> Woche für je 90<br />
Minuten <strong>die</strong> künftigen Zerspanungsmechaniker<br />
unter ihre Fittiche<br />
nimmt. Der Unterricht findet<br />
entweder in einem Konferenzra<strong>um</strong><br />
oder direkt an der „Turning<br />
or Milling Machine“ (Dreh- oder<br />
Fräsmaschine) statt. „So praxisnah<br />
64 | tassilo
wie möglich.“ Manchmal werden<br />
auch bestimmte Bauteile in den<br />
Unterrichtsra<strong>um</strong> geholt <strong>und</strong> dessen<br />
Fertigungsprozess auf Englisch<br />
beschrieben. Schiebel begleitet<br />
<strong>die</strong> Lehrlinge vom ersten bis dritten<br />
Lehrjahr – bis hin zur Prüfung,<br />
<strong>die</strong> firmenextern <strong>und</strong> in zwei unterschiedlichen<br />
Schwierigkeitsgraden<br />
absolviert werden kann.<br />
Der Inhalt der Prüfung ist unter<br />
Vorgabe des Kultusministeri<strong>um</strong>s<br />
deutschlandweit gleich. Bestehen<br />
<strong>die</strong> Azubis, erhalten sie ein Zertifikat,<br />
das sowohl firmenintern als<br />
auch bei späteren Bewerbungen<br />
guten Eindruck macht. Doch sind<br />
<strong>die</strong> Englisch-Kenntnisse für den<br />
klassischen Facharbeiter tatsächlich<br />
notwendig?<br />
Laut Schiebel werden klassische<br />
Dreher, Fräser oder Schleifer eher<br />
selten mit technischem Englisch<br />
konfrontiert, z<strong>um</strong>indest <strong>die</strong> hier<br />
in der Region angestellten. Doch<br />
für Mitarbeiter, <strong>die</strong> sich weiterqualifizieren<br />
möchten, „sind gute<br />
<strong>und</strong> vor allem fachbezogene Englischkenntnisse<br />
unabdingbar.“<br />
Facharbeiter, Meister oder Techniker<br />
werden von den hiesigen Betrieben<br />
immer häufiger in <strong>die</strong> im<br />
Ausland stationierten Zweigstellen<br />
gesandt, <strong>um</strong> dort Mitarbeiter<br />
einzuweisen oder Maschinen aufzubauen<br />
– je besser <strong>die</strong> Englischkenntnisse,<br />
desto einfacher das<br />
dortige Arbeiten.<br />
<strong>Das</strong> kann Peter Frühschütz, seit<br />
2002 Ausbilder bei Aerotech, nur<br />
bestätigen. Er sagt sogar, dass<br />
auch <strong>die</strong> in Peißenberg stationierten<br />
Facharbeiter immer häufiger<br />
mit fachbezogenem Englisch zu<br />
tun haben. Z<strong>um</strong> Beispiel durch<br />
Spezifikationen oder Zeichnungen<br />
bestimmter K<strong>und</strong>en, <strong>die</strong> selbstverständlich<br />
„in English“ auf dem<br />
Tisch des Zerspanungsmechanikers<br />
landen. Oder durch Audits, wonach<br />
der ausländische K<strong>und</strong>e direkt in<br />
<strong>die</strong> Produktionshalle kommt <strong>und</strong><br />
sich anschaut, wie sein bestelltes<br />
Bauteil hergestellt wird. „Da ist es<br />
natürlich immer von Vorteil, wenn<br />
unsere Mitarbeiter sich mit dem<br />
K<strong>und</strong>en unterhalten können.“<br />
Ein Studi<strong>um</strong><br />
im Ausland?<br />
Ob Zeichnungen lesen oder Fertigungsprozesse<br />
beschreiben, Florian<br />
Schmid beherrscht inzwischen<br />
beides. Der 27-jährige Peitinger<br />
absolvierte nach Abschluss der<br />
Mittelschule eine Ausbildung z<strong>um</strong><br />
Werkzeugmechaniker, besuchte<br />
nach ein paar Facharbeiter-Jahren<br />
<strong>die</strong> Techniker-Schule in Kempten<br />
<strong>und</strong> setzte anschließend ein Maschinenbau-Studi<strong>um</strong><br />
obendrauf –<br />
<strong>und</strong> zwar im Ausland, genau genommen<br />
in Wales. Inzwischen arbeitet<br />
er für ein oberbayerisches<br />
Unternehmen als Projektingenieur<br />
Du hast ein Ziel?<br />
<strong>Das</strong> kannst Du bei<br />
uns erreichen!<br />
vollautomatisierte Laserbearbeitung<br />
Pulverbeschichtungsanlage<br />
automatisierte Schweiß- <strong>und</strong><br />
Abkanttechnologien<br />
flexible Rohr- <strong>und</strong> Profilbearbeitung<br />
Präzisions- <strong>und</strong> Systembauteile<br />
im Bereich Kostenmanagement,<br />
rechnet unter anderem Großkonzernen<br />
wie Volkswagen vor, wie<br />
teuer <strong>die</strong> Herstellung eines neuen<br />
Produkts <strong>und</strong> <strong>die</strong> Werkzeuge für<br />
dessen Fertigung sein werden.<br />
Ob sein Auslandsstudi<strong>um</strong> das entscheidende<br />
Kriteri<strong>um</strong> für <strong>die</strong> Zusage<br />
<strong>die</strong>ser verantwortungsvollen<br />
Stelle war, könne er schwer einschätzen.<br />
„Allgemein kann ich aber<br />
sagen, dass <strong>die</strong> Unternehmen in<br />
den Vorstellungsgesprächen sehr<br />
daran interessiert waren, was ich in<br />
meinem Auslandsstudi<strong>um</strong> alles gemacht<br />
habe. Und sie haben es auch<br />
sehr positiv wahrgenommen“, sagt<br />
Schmid, der nahezu ausschließlich<br />
in Firmen mit internationalem Umfeld<br />
tätig ist. „Deshalb kommt mir<br />
das in Wales erlernte Englisch meiner<br />
jetzigen Arbeit sehr entgegen,<br />
speziell das fachbezogene.“<br />
Wer sich also hocharbeiten möchte<br />
in einem der hiesigen Industriebetriebe,<br />
der kommt über kurz oder<br />
englischen Sprache. Fakt ist aber<br />
auch: Nicht jeder, der Karriere machen<br />
will, muss für fachbezogenes<br />
Englisch seine Heimat verlassen –<br />
auch wenn <strong>die</strong>s sicherlich <strong>die</strong> effektivere<br />
lang nicht vorbei am Erlernen der<br />
Methode ist.<br />
js<br />
Eirenschmalz Maschinenba<strong>um</strong>echanik<br />
& Metallbau GmbH<br />
Altenstadter Str. 4<br />
86987 Schwabsoien<br />
Tel. 08868 1800 0<br />
lasertechnik@eirenschmalz.de<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 65
Sylvia Ba<strong>um</strong>gartner <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kaminkehrer-Ausbildung<br />
Schornsteinfegen<br />
mit Seeblick<br />
Feldafing | Mittwochnachmittag<br />
mitten in Feldafing. Im Kellergeschoss<br />
des veralteten Bauhofgebäudes<br />
hat sich Sylvia Ba<strong>um</strong>gartner<br />
ein Büro, im Nebenra<strong>um</strong> ein<br />
kleines Lager eingerichtet. „Mehr<br />
brauche ich nicht“, sagt sie breitgrinsend<br />
<strong>und</strong> stellt den halbvollen<br />
Aschenbecher zur Seite. Als<br />
Kaminkehrer komme man zu den<br />
Leuten, nicht <strong>die</strong> Leute zu einem.<br />
Ein klassisches Firmengebäude<br />
mit Empfang wäre überflüssig.<br />
Viel wichtiger ist ihr der kleine, mit<br />
Kehrwerkzeug, Messgeräten <strong>und</strong><br />
Leiter ausgestattete Kombi draußen<br />
auf dem Schotterparkplatz, mit<br />
dem sie durch <strong>die</strong> oft sehr schmalen,<br />
schlagigen <strong>und</strong> hügeligen<br />
Straßen am Rande des Starnberger<br />
Sees tourt. Um was zu tun?<br />
„Viele denken immer noch,<br />
dass der Kaminkehrer nur den<br />
Schornstein sauber macht“, sagt<br />
Ba<strong>um</strong>gartner. Dabei verlangt der<br />
klischeebehaftete Glücksbringer-<br />
Beruf im Jahr <strong>2017</strong> weitaus mehr.<br />
Handwerker, Berater, Vertreter, im<br />
Falle des Meisters auch noch Verwalter,<br />
Organisator, Buchhalter.<br />
Der moderne Kaminkehrer ist ein<br />
verantwortungsvoller Allro<strong>und</strong>er<br />
mit Kerngeschäft Brandschutz.<br />
Dazu gehört <strong>die</strong> Reinigung <strong>und</strong><br />
Überprüfung von Kachelöfen <strong>und</strong><br />
Heizungsanlagen ebenso wie <strong>die</strong><br />
Abnahme neuer Feuerstellen.<br />
„Sobald jemand einen neuen<br />
Ofen oder eine neue Heizung<br />
einbauen lässt, muss ich als<br />
Kaminkehrer überprüfen,<br />
ob das alles ordnungsgemäß<br />
<strong>und</strong> nach den<br />
geltenden Vorschriften gemacht<br />
wurde“, sagt Ba<strong>um</strong>gartner.<br />
Aufreibende Diskussionen<br />
an der Haustüre<br />
Einige Bürger würden das gar nicht<br />
wissen <strong>und</strong> reiben sich verw<strong>und</strong>ert<br />
<strong>die</strong> Augen, „wenn ich an der Haustüre<br />
klingele, weil ich bei meiner<br />
R<strong>und</strong>fahrt mal wieder einen nagelneuen<br />
Kamin zufällig entdeckt<br />
habe“. In solchen Fällen sind z<strong>um</strong>eist<br />
gute Menschenkenntnisse<br />
gefragt. Speziell <strong>die</strong> neuen, zugezogenen<br />
K<strong>und</strong>en aus der Stadt, <strong>die</strong><br />
vorher noch nie einen Ofen hatten,<br />
haben nicht immer Verständnis<br />
<strong>und</strong> fragen „was will denn <strong>die</strong> nervige<br />
Kaminkehrerin von uns". Bis<br />
ihnen Ba<strong>um</strong>gartner inständig <strong>die</strong><br />
Fakten aus der Überprüfungsverordnung<br />
erklärt. Doch gerade wegen<br />
<strong>die</strong>ser Vielfalt, auch wenn es<br />
mal nervenaufreibender zur Sache<br />
geht, liebt Ba<strong>um</strong>gartner ihren Beruf<br />
so sehr. Seit wann? „Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
schon immer.“<br />
Als <strong>die</strong> kernbayerische <strong>Weilheim</strong>erin<br />
noch ein kleines Schulmädel<br />
war, sich erstmals Gedanken über<br />
einen Beruf machte <strong>und</strong> in der Familie<br />
<strong>um</strong> Rat fragte, sagte ihr Vater<br />
scherzhaft: „Machst halt Kaminkehrerin.“<br />
Klingt spannend, dachte<br />
sie zur großen Überraschung<br />
ihrer Eltern <strong>und</strong> absolvierte ihre<br />
erste Schnupperlehre auch gleich<br />
bei einem Kaminkehrer. Seither<br />
lässt sie <strong>die</strong>ser „faszinierende <strong>und</strong><br />
äußerst abwechslungsreiche Job“<br />
nicht mehr los. Ba<strong>um</strong>gartner ist<br />
inzwischen 39 <strong>und</strong> hat Karriere<br />
gemacht. Als Bezirkskaminkehrermeisterin<br />
ist sie gemeinsam mit<br />
ihrem Mitarbeiter Mario Drexler<br />
nicht nur für 2 500 Haushalte in<br />
den Orten Feldafing, Tutzing <strong>und</strong><br />
Obertraubing zuständig. Dank<br />
zahlreicher Zusatzqualifikationen<br />
ist sie unter anderem auch als<br />
Energieberaterin aktiv <strong>und</strong> bietet<br />
66 | tassilo
Dachmarke<br />
Vier Jugendliche zeigen Da<strong>um</strong>en hoch<br />
weisses Feld<br />
Auf dem Dach fühlt sich Sylvia<br />
Ba<strong>um</strong>gartner wohl.<br />
diverse Extras wie das Reinigen<br />
von Kachelöfen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Montage<br />
von Rauchmeldern an. Außerdem<br />
sitzt sie im Prüfungsausschuss,<br />
nimmt Jahr für Jahr den Lehrlingen<br />
<strong>die</strong> Gesellen- <strong>und</strong> Meisterprüfung<br />
ab.<br />
Herzensangelegenheit<br />
Ausbildung<br />
Die Ausbildung liegt Ba<strong>um</strong>gartner<br />
besonders am Herzen, da es ka<strong>um</strong><br />
noch Lehrlinge in ihrem Berufszweig<br />
gibt. „Jeder meint, eine akademische<br />
Ausbildung einschlagen<br />
zu müssen.“ Dabei ver<strong>die</strong>ne ein<br />
Geselle „mit 1700 bis 1800 Euro<br />
netto wirklich sehr ordentlich“.<br />
Die Kaminkehrer-Ausbildung,<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 500 Euro im ersten, gut 700<br />
Euro im letzten Lehrjahr, erfolgt<br />
in einem Meisterbetrieb <strong>und</strong> geht<br />
über drei Jahre. Es handelt sich<br />
<strong>um</strong> ein duales Bildungssystem<br />
mit regelmäßigem, drei- bis vierwöchigem<br />
Blockunterricht an der<br />
Kerschensteiner-Gewerbeschule in<br />
München. Außerdem gibt es überbetrieblichen<br />
Unterricht im Technologiezentr<strong>um</strong><br />
der Kaminkehrer-<br />
Innung, ebenfalls München. Dort<br />
werden handwerkliche Tätigkeiten<br />
wie Ofenanschlüsse <strong>und</strong> Rauchmelderinstallationen<br />
gelehrt. „Der<br />
Beruf ist definitiv hochinteressant“,<br />
sagt Ba<strong>um</strong>gartner, <strong>die</strong> von 30 Azubis<br />
pro Jahr für ganz Oberbayern<br />
spricht. „Viel zu wenig, z<strong>um</strong>al <strong>die</strong><br />
meisten nach der Ausbildung eh<br />
was anderes machen.“ Berufsfeuerwehr<br />
oder Umwelttechnik-Studi<strong>um</strong><br />
seien beliebt. Dabei bräuchten<br />
<strong>die</strong> meisten Betriebe wegen wachsender<br />
Aufgaben inzwischen zwei<br />
statt einen Gesellen.<br />
Eigenschaften eines<br />
Kaminkehrers<br />
An <strong>die</strong>sem inzwischen späten Mittwochnachmittag<br />
kommt Ba<strong>um</strong>gartner<br />
alleine zurecht. Nachdem<br />
sie einen weiteren Beratungstermin<br />
im prall gefüllten Terminkalender<br />
eingetragen hat, zieht sie<br />
Sicherheitsschuhe, Uniform sowie<br />
Rußkappe an <strong>und</strong> macht sich mit<br />
ihrem Kombi auf den Weg zu einem<br />
großen Mehrparteien-Haus<br />
mit Flachdach. Dort oben gilt es<br />
noch einen Schornstein sauber zu<br />
machen. Dieses Gebäude ist zu<br />
hoch, <strong>um</strong> von außen aufs Dach zu<br />
steigen. Die ersten Etagen fährt sie<br />
mit dem Aufzug hinauf, das letzte<br />
Stück führt über Leiter <strong>und</strong> Dachfenster<br />
hinaus ins Freie. „Einfach<br />
nur herrlich“, sagt Ba<strong>um</strong>gartner<br />
beim Blick Richtung Süd-Ost, wo<br />
ihr der Starnberger See regelrecht<br />
zu Füßen liegt. „So macht Arbeit<br />
besonders viel Spaß."<br />
Auf den gegenüberliegenden Dächern<br />
könnte sie <strong>die</strong>se herrliche<br />
Aussicht nicht wirklich genießen.<br />
Steil emporragende Spitzdächer<br />
– nichts für schwache Nerven.<br />
Trittsicherheit, Schwindelfreiheit<br />
sowie keine Scheu vor Schmutz<br />
<strong>und</strong> Schmuddelwetter braucht ein<br />
Kaminkehrer schon. Eigenschaften,<br />
<strong>die</strong> Sylvia Ba<strong>um</strong>gartner bereits bei<br />
ihrem allerersten Praktik<strong>um</strong> für<br />
sich entdeckte.<br />
js<br />
Du bist offen, kommunikativ <strong>und</strong> machst gerade deinen Abschluss?<br />
Du<br />
Du<br />
suchst<br />
bist offen,<br />
ein<br />
kommunikativ<br />
junges Team <strong>und</strong><br />
<strong>und</strong><br />
arbeitest<br />
machst gerade<br />
gerne in<br />
deinen<br />
der Gastronomie?<br />
Abschluss?<br />
Du suchst ein junges Team <strong>und</strong> arbeitest gerne in der Gastronomie?<br />
Dann bewirb dich jetzt bei uns als Azubi zur/z<strong>um</strong> Hotelfachfrau/-mann oder z<strong>um</strong>/zur Koch/Köchin.<br />
Dann bewirb dich jetzt bei uns als Azubi zur/z<strong>um</strong> Hotelfachfrau/-mann oder z<strong>um</strong>/zur Koch/Köchin.<br />
Schick uns deine Bewerbung zu Händen von Moritz Link.<br />
Schick uns deine Bewerbung zu Händen von Moritz Link.<br />
Wir freuen uns auf dich!<br />
Wir freuen uns auf dich!<br />
Berufsberatung - das bringt mich weiter!<br />
<br />
Du willst in Ausbildung oder Studi<strong>um</strong>?<br />
Wir bieten objektive, unabhängige <strong>und</strong> neutrale<br />
Orientierung bei der Berufswahl.<br />
Ausbildungsstelle gesucht? Wir vermitteln.<br />
Dachmarke<br />
Berufsberatung in der Agentur für<br />
Arbeit <strong>Weilheim</strong><br />
Telefon: 0800 4 5555 00 (kostenfrei)<br />
www.dasbringtmichweiter.de<br />
weisses Feld<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 67
We love cosmetics.<br />
<strong>Das</strong> Azubiprojekt bei WTW<br />
Eine neue Tradition<br />
Die Weckerle GmbH ist ein weltweit erfolgreich agierendes<br />
<strong>und</strong> expan<strong>die</strong>rendes Familienunternehmen mit Sitz in<br />
<strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Standorten in Peißenberg, Eislingen, der<br />
Schweiz, Frankreich, Brasilien, China, Russland <strong>und</strong><br />
den USA. Mit den Geschäftsbereichen Machines <strong>und</strong><br />
Cosmetics ist das Unternehmen führend in der Herstellung<br />
innovativer <strong>und</strong> hochspezialisierter Abfüllanlagen<br />
für <strong>die</strong> Kosmetik-, Pharma- <strong>und</strong> Lebensmittelindustrie.<br />
Wir suchen z<strong>um</strong> 1. September 2018 engagierte<br />
<strong>und</strong> motivierte<br />
Auszubildende (m/w)<br />
Mechatroniker/in<br />
(Voraussetzung: mind. Mittlere Reife)<br />
Zerspanungsmechaniker/in<br />
(Voraussetzung: mind. Qualifizierender Hauptschulabschluss)<br />
Industriekaufmann/-frau<br />
(Voraussetzung: mind. Mittlere Reife)<br />
Technische/r Produktdesigner/in<br />
(Voraussetzung: mind. Mittlere Reife)<br />
Wir bieten Ihnen:<br />
• Eine zeitgemäße Ausbildung mit modernen Fertigungs<strong>und</strong><br />
Informationstechnologien<br />
• Gute Entwicklungsmöglichkeiten in einem dynamischen<br />
<strong>und</strong> wachsenden Unternehmen<br />
• Gute Übernahmechancen nach erfolgreicher Ausbildung<br />
• Die Möglichkeit zur Absolvierung eines Trainee-Programms<br />
an einem ausländischen Standort nach der Ausbildung<br />
Haben wir Sie neugierig gemacht?<br />
Dann bewerben Sie sich bitte bis<br />
spätestens 31. August <strong>2017</strong> über unser<br />
Jobportal unter www.weckerle.com<br />
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:<br />
Herrn Dominik Schütz<br />
Personalleiter<br />
Tel. +49 881 92 93 1126<br />
68 | tassilo<br />
<strong>Weilheim</strong> | <strong>Das</strong> Azubiprojekt bei<br />
der <strong>Weilheim</strong>er Firma Xylem Analytics<br />
Germany (XAG, bis Juli 2016:<br />
WTW) geht heuer bereits in <strong>die</strong><br />
vierte R<strong>und</strong>e, <strong>die</strong> Anfänge sollen<br />
auf Weihnachten 2012 <strong>und</strong> Ulrich<br />
Schwab zurückgehen. Passend zur<br />
„staden Zeit“ wollte der Geschäftsführer<br />
ein paar Nüsse mit einem<br />
herkömmlichen Nussknacker öffnen.<br />
Die Zange glitt ab <strong>und</strong> zu den<br />
Nüssen <strong>und</strong> dem Rotwein gesellte<br />
sich ungewollt ein verletzter Finger.<br />
<strong>Das</strong> Positive daran? Eine neue<br />
Idee wurde geboren: Mit der Vorstellung<br />
eines verletzungssicheren<br />
Nussknackers im Hinterkopf<br />
beauftragte der WTW-Chef <strong>die</strong><br />
Auszubildenden der Firma mit der<br />
Herstellung eines solchen. Um den<br />
Lerneffekt zu erhöhen, wurde daraus<br />
eine Serienfertigung von <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
400 Stück, aus der jeder Mitarbeiter<br />
zu Weihnachten ein Geschenkexemplar<br />
erhalten sollte. Der Plan<br />
der Geschäftsführung ging auf,<br />
Azubis <strong>und</strong> <strong>die</strong> restlichen Mitarbeiter<br />
waren begeistert. Der Start<br />
einer neuen Tradition.<br />
Immer ein neues<br />
Alltagsproblem<br />
Jedes Jahr wird den Auszubildenden<br />
eine neue Aufgabe gestellt.<br />
Seit dem Start vor knapp vier Jahren<br />
wurden <strong>die</strong> Projekte immer etwas<br />
komplexer. Auf den Nussknacker<br />
folgte ein ebenso verletzungssicherer<br />
Korkenzieher <strong>und</strong> eine<br />
Taschenlampe, ausgestattet mit<br />
LED-Lichtern. Wie das Weihnachtsgeschenk<br />
<strong>2017</strong> aussieht, wird indes<br />
noch nicht verraten. „Da kommt<br />
bei der Weihnachtsfeier dann der<br />
berühmte Überraschungseffekt<br />
z<strong>um</strong> Tragen“, schmunzelt Philipp<br />
Strahlende Gesichter: <strong>Das</strong> Azubiprojekt bei WTW ist ein voller Erfolg.<br />
Hartmann, Auszubildender im Bereich<br />
Marketing-Kommunikation,<br />
<strong>und</strong> damit unter anderem für <strong>die</strong><br />
Öffentlichkeitsarbeit während des<br />
Projektes verantwortlich.<br />
Die jährliche Aufgabe wird bewusst<br />
von der Geschäftsführung gestellt,<br />
da Aufwand, Kosten <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />
nur mit der entsprechenden<br />
Erfahrung eingeschätzt werden<br />
können. <strong>Das</strong> Alltagsproblem wird<br />
meist in eine lebhafte Geschichte<br />
verpackt, <strong>die</strong> Vorgaben wie Stückzahl<br />
oder Kostenrahmen beinhaltet.<br />
Design <strong>und</strong> Funktion realisieren<br />
von der Planung bis zur Übergabe<br />
alleine <strong>die</strong> Azubis. Während einer<br />
Ausbildung bei XAG WTW ist somit<br />
jeder Lehrling – derzeit sind es<br />
elf – an drei aufeinanderfolgenden<br />
Projekten beteiligt. Die gesamte<br />
Fertigung läuft dabei hausintern<br />
ab, bis hin zur Verpackung.<br />
An der Praxis<br />
orientiert<br />
Produktmanagement, Präsentationen,<br />
Planungen – <strong>die</strong> Arbeits<strong>um</strong>fänge<br />
während des Projektes<br />
orientieren sich stark an der beruflichen<br />
Praxis. „<strong>Das</strong> eigenständige<br />
Arbeiten gefällt mir besonders“,<br />
erklärt Azubi Philipp Hartmann <strong>die</strong><br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>idee, <strong>die</strong> Auszubildenden ein<br />
Jahr lang als Gruppe arbeiten zu<br />
lassen. „Praxis am echten Projekt,<br />
das ist hervorragend“, meint Josef<br />
Platzek, Leiter der Abteilung „Mar-<br />
Com“ (Marketing-Kommunikation).<br />
„Die Kommunikationsfähigkeiten<br />
werden geschult, da man mit den<br />
verschiedensten Leuten in Kontakt<br />
kommt“, sagte Heike Hertelt, Werbefachkraft<br />
<strong>und</strong> Ausbilderin. Horst<br />
Heller, ebenfalls von „MarCom“,<br />
ergänzt: „Es ist eine Kombination<br />
aller Fähigkeiten <strong>und</strong> Tätigkeiten“.<br />
Zudem sei es eine sehr gute<br />
Möglichkeit, das gesamte Leistungsspektr<strong>um</strong><br />
der Firma in seinen<br />
Einzelheiten kennenzulernen. Die<br />
Projektleitung übernimmt meist<br />
ein erfahrener Auszubildender, der<br />
von den anderen Gruppenmitgliedern<br />
gewählt wird. Der Austausch<br />
des im letzten Jahr gesammelten<br />
Wissens zwischen älteren <strong>und</strong> jüngeren<br />
Azubis spielt eine zentrale<br />
Rolle. Missverständnisse werden
möchte mündige Arbeitnehmer,<br />
<strong>die</strong> den Mut haben, vor einem vollen<br />
Saal zu sprechen, das bringt<br />
uns <strong>und</strong> unser Unternehmen weiter.<br />
Ich bin sehr stolz auf <strong>die</strong> Leistung<br />
unserer Azubis <strong>und</strong> messe der<br />
Ausbildung in unserer Firma große<br />
Bedeutung bei.“<br />
Aus WTW wurde<br />
Xylem Analytics Germany<br />
so vermieden <strong>und</strong> Unklarheiten<br />
geklärt. Da <strong>die</strong> Fertigstellung des<br />
Projektes <strong>die</strong> normale Produktion<br />
nicht beeinträchtigen darf, kann<br />
es durchaus zu kontroversen Diskussionen<br />
bei den Maschineneinsätzen<br />
kommen. Hier greifen <strong>die</strong><br />
Ausbilder steuernd <strong>und</strong> beratend<br />
ein. Auch ein Koordinator wurde<br />
mittlerweile installiert, der den gesamten<br />
Prozess überwacht, ohne<br />
<strong>die</strong> Auszubildenden in ihrer Kreativität<br />
einzuschränken.<br />
Für Geschäftsführer Ulrich Schwab<br />
ist das jährliche Azubiprojekt inzwischen<br />
ein wichtiger Bestandteil<br />
der Ausbildung bei XAG. „<strong>2017</strong><br />
werden den Azubis erstmals auch<br />
gezielt Kenntnisse der Projektleitung<br />
<strong>und</strong> Meilensteinplanung von<br />
erfahrenen Projektleitern vermittelt.<br />
Ein besonderer Höhepunkt<br />
stellt für mich auch <strong>die</strong> Präsentation<br />
der Azubis dar“, erklärt er <strong>und</strong><br />
ergänzt: „Sie sollen lernen, vor der<br />
gesamten Firma aufzutreten; ich<br />
Die Firma WTW wurde 1945 gegründet<br />
<strong>und</strong> ist auf <strong>die</strong> Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Herstellung hochwertiger<br />
Messtechnik für Wasseranalytik<br />
spezialisiert. Seit 2011 gehört WTW<br />
zur Analytiksparte des Xylem-Konzerns,<br />
einem globalen Unternehmen,<br />
welches sich auf <strong>die</strong> Lösung<br />
der weltweit schwierigsten <strong>und</strong><br />
Die Azubis <strong>und</strong> Geschäftsführer Ulrich Schwab bei der Präsentation.<br />
g<strong>r<strong>und</strong></strong>legendsten Wasserfragen<br />
konzentriert. <strong>Das</strong> Produktportfolio<br />
<strong>um</strong>fasst einerseits Labor- <strong>und</strong><br />
Taschengeräte, andererseits stationäre<br />
Messsysteme für Kläranlagen<br />
für eine große Vielfalt an<br />
Parametern der Wasseranalytik.<br />
Die WTW-Produkte werden fast<br />
ausschließlich in Deutschland, direkt<br />
am Standort <strong>Weilheim</strong> hier<br />
im Pfaffenwinkel, produziert. <strong>Das</strong><br />
alteingesessene Weiheimer Unternehmen<br />
hat sich über viele<br />
Jahre einen guten Ruf als Ausbildungsbetrieb<br />
erworben. Neben<br />
dem Azubiprojekt können sich<br />
motivierte Auszubildende auf einige<br />
Extras freuen: Wie etwa einen<br />
Paten, der jedem Lehrling für <strong>die</strong><br />
Ausbildungszeit zur Seite gestellt<br />
wird <strong>und</strong> bei Fragen aller Art erster<br />
Ansprechpartner ist. Zudem<br />
fördert das Unternehmen das Engagement<br />
seiner jungen Mitarbeiter<br />
mit einer Übernahmegarantie<br />
von einem Jahr – das schönste Geschenk<br />
für <strong>die</strong> WTW-Azubis. tis<br />
WIR BRINGEN<br />
PERFEKTE TRIEBWERKE<br />
ZUM LAUFEN<br />
Namhafte Triebwerkshersteller vertrauen seit über 45 Jahren auf <strong>die</strong> hochwertigen Bauteile<br />
der Aerotech Peissenberg. Wir sind eine innovative, international anerkannte Unternehmensgruppe<br />
mit Standorten in Deutschland <strong>und</strong> Tschechien. Spezialisiert sind wir auf <strong>die</strong> Herstellung<br />
komplexer Bauteile für Flugzeugtriebwerke. Die außergewöhnliche Kompetenz <strong>und</strong> der Einsatz<br />
unserer <strong>r<strong>und</strong></strong> 520 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter bilden das Rückgrat unseres Unternehmens<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Basis unseres Erfolges.<br />
Z<strong>um</strong> 1. September 2018 bieten wir Ausbildungsplätze für den Beruf<br />
Zerspanungsmechaniker (m/w)<br />
Wir bieten Jungen <strong>und</strong> Mädchen mit Interesse an einer sehr guten Ausbildung bei einem<br />
kunftsträchtigen<br />
Branche. Sprechen Sie unsere Ausbilder über den Ablauf der Ausbildung<br />
an <strong>und</strong> lernen Sie unsere Firma kennen. Weitere Informationen erhalten Sie online auf<br />
www.aerotech.de in unserem Bewerbungsportal (Kennziffer 1373).<br />
<br />
<br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 69
DAS TASSILO-HEIMATRÄTSEL<br />
Pionierarbeit<br />
<strong>Tassilo</strong>land | Die Region <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong><br />
<strong>Weilheim</strong>, Starnberger See <strong>und</strong><br />
Ammersee ist nicht nur wegen der<br />
tra<strong>um</strong>haften Landschaft bekannt.<br />
Oftmals waren <strong>die</strong> Menschen aus<br />
dem <strong>Tassilo</strong>land auch Vorreiter für<br />
ganz Bayern oder darüber hinaus.<br />
Während in Penzberg der Erfinder<br />
des modernen Elfmeterschießens,<br />
Karl Wald, lebte, wird <strong>Weilheim</strong><br />
als Geburtsstätte der Fernwähltechnik<br />
bezeichnet. 1923 wurde in<br />
der heutigen Kreisstadt <strong>die</strong> erste<br />
Netzgruppe mit Selbstwählfern<strong>die</strong>nst<br />
eingerichtet <strong>und</strong> somit der<br />
erste Schritt hin zu einem ortsübergreifenden<br />
Telefonnetz ohne<br />
menschliche Vermittlungs<strong>die</strong>nste<br />
getan. Nur zwei Beispiele für den<br />
Pioniergeist der Leute im <strong>Tassilo</strong>land<br />
– <strong>die</strong> Liste ließe sich durchaus<br />
noch erweitern.<br />
Eine bayernweite<br />
Neuheit<br />
Davon zeugt auch unsere Abbildung,<br />
<strong>die</strong> eine Skulptur an einem<br />
ganz bestimmten Gebäude in der<br />
Region zeigt. Doch welches Gebäude<br />
könnten wir meinen?<br />
Wir möchten im aktuellen Heimaträtsel<br />
von Ihnen wissen, an<br />
welchem Gebäude im <strong>Tassilo</strong>land<br />
<strong>die</strong> Skulptur zu sehen ist. Ein<br />
kleiner Tipp: Die Ortschaft befindet<br />
sich im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau. Zusätzlich würden wir<br />
gerne wissen, welche Besonderheit<br />
das Gebäude beherbergt.<br />
Auch hier ein kleiner Hinweis: Es<br />
war bayernweit eine Neuheit – Pionierarbeit<br />
eben.<br />
Sollten Sie unsere zweigeteilte<br />
Frage beantworten können, dann<br />
schicken Sie eine Postkarte mit<br />
dem Stichwort „Heimaträtsel“ an<br />
„tassilo“, Birkland 40, 86971 Peiting.<br />
Oder eine E-<strong>Mai</strong>l an info@<br />
tassilo.de. Bitte geben Sie Ihre<br />
vollständige Adresse an, da Sie<br />
der Gewinn auf postalischem Weg<br />
erreicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />
das Los entscheidet.<br />
Wer sich ein wenig mit Pionieren<br />
auskennt, kann auch <strong>die</strong>smal<br />
mit etwas Glück eine von fünf<br />
Badewelt-Familienkarten für das<br />
„Plantsch – Badespaß <strong>und</strong> Saunaland“<br />
gewinnen.<br />
Wie immer wünschen wir allen<br />
Teilnehmern unseres Heimaträtsels<br />
viel Erfolg.<br />
tis<br />
> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
Nach einem architektonischen Schmankerl aus dem <strong>Tassilo</strong>land<br />
hatten wir in der vergangenen <strong>Ausgabe</strong> gefragt. Nach einem beeindruckenden<br />
Gebäude mit ganz besonderen „inneren Werten“.<br />
Während der Olympischen Sommerspiele 1972 nutzte sogar der<br />
ehemalige B<strong>und</strong>eskanzler Willy Brandt <strong>die</strong> Rä<strong>um</strong>lichkeiten der<br />
Villa <strong>und</strong> empfing dort hochrangige Gäste. Der Name <strong>die</strong>ses Hauses?<br />
Klar, wir meinten <strong>die</strong> Villa Waldberta, <strong>die</strong> in Feldafing am<br />
Starnberger See steht. Heutzutage wird sie als internationales<br />
Künstlerhaus der Stadt München genutzt. Etwa 30 bis 40 Gäste<br />
aus allen Kunstsparten erhalten hier jedes Jahr eine Heimat<br />
auf Zeit. Den richtigen Namen des Gebäudes sowie den Standort<br />
wussten zahlreiche Personen, wie <strong>die</strong> Vielzahl an E-<strong>Mai</strong>ls <strong>und</strong><br />
Postkarten beweisen. Wir bekamen fast ausnahmslos <strong>die</strong> richtigen<br />
Antworten. Auch von Ruth Drechsel aus <strong>Weilheim</strong>, Christl<br />
Höfler aus Tutzing, Monika Bauer aus Penzberg, Elisabeth Reinelt<br />
aus Huglfing <strong>und</strong> Josef Käß aus Wessobrunn. Sie hatten zudem<br />
alle Glück bei unserer Auslosung <strong>und</strong> durften sich so über je eine<br />
Familienkarte für das „Plantsch“ in Schongau freuen.<br />
> > > IMPRESSUM<br />
„tassilo“<br />
„tassilo“ ist ein Medi<strong>um</strong> von<br />
Birkland 40, 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-27<br />
<strong>Mai</strong>l: info@tassilo.de<br />
Stand bei Drucklegung im April <strong>2017</strong>.<br />
Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten.<br />
Auflage: 64000 Exemplare<br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine <strong>und</strong><br />
weitere technische Angaben finden Sie auf unserer Webseite www.tassilo.de<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
<strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong> — Zahlreiche Auslegestellen im Verteilgebiet.<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle, Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>: Regine Pätz, Rosi Geiger, Wennaël Würmli<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Tim Schmid<br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock, Irmgard<br />
Gruber, Christian Lechner, Tim Schmid, Jonas Desche, Johannes Schelle<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, M.-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8, 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> Juli/August <strong>2017</strong>: Freitag, 23. <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong> (Anzeigenschluss: 31. <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong>)<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Fotos: Mauritius Images/Bernd Römmelt, Johann Jilka, Tierheim Starnberg, Peter Ostenrieder, Johannes<br />
Schelle, Regine Pätz, Rosi Geiger, Tim Schmid, Markus Blacek, Fotogruppe Traubing, Peter Höhne,<br />
www.doktor-doeblingers-kasperltheater.de, Felix Rachor, Florian Ohnesorg, Observatori<strong>um</strong> Hohenpeißenberg,<br />
Leonard Lorenz, tba, Heimat- <strong>und</strong> Trachtenverein <strong>Weilheim</strong> e.V., AVC, Martin Wagner,<br />
Freiwillige Feuerwehr Murnau, Jan Vogel, Architektenbüro Fussenegger Bad Kohlgrub, Bauer Unternehmensgruppe<br />
GmbH & Co. KG, Hypno Active/Peter Phillip Koss, TSP Agency/Marcel Harsanyi, Max<br />
Mirlach, Sebastian Hoffmann, Europäische Metropolregion, Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />
Archive Künstler/Klangwork Kulturbüro, Hans-Helmut Herold/Hoerbiger, Sparkasse Oberland, Stadt<br />
Penzberg/C. Wimmer, www.blackstone432.de, Musikverein Spatzenhausen, Aerotech Peißenberg<br />
GmbH & Co. KG, Sylvia Ba<strong>um</strong>gartner, XAGS GmbH & Co. KG, WTW, Wikipedia, Sony-Music, Horst<br />
Raabe, Rudolf Hochenauer, Andreas Nöß, fotolia<br />
70 | tassilo
MAI /
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>Mai</strong> bis 30. <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong><br />
MO 01.05.<br />
<strong>Mai</strong>feiertag<br />
WO MAIBÄUME AUFGESTELLT<br />
WERDEN, FINDEN SIE AUF DEN<br />
SEITEN 26-27<br />
WEILHEIM<br />
10.00 Uhr<br />
<strong>Weilheim</strong>er Aulauf der Abt.<br />
Leichtathletik des TSV in der Au.<br />
Anmeldung (bis 26.4.) unter www.<br />
aulauf.tsv-weilheim.com<br />
11.00 Uhr<br />
Tanz am <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong> mit der Stadtkapelle<br />
<strong>und</strong> dem Trachtenverein<br />
am <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>gelände<br />
PEISSENBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Tauschabend für Briefmarken der<br />
Sammlerfre<strong>und</strong>e Peiting e.V. in<br />
der Bücherei<br />
ODERDING<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Dorffest auf dem Dorfplatz<br />
WEILHEIM<br />
DI 02.05.<br />
8.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
19.30 bis 21.30 Uhr<br />
Vortrag „Neben uns <strong>die</strong> Sintflut.<br />
Wer zahlt den Preis für unseren<br />
Wohlstand?“ von Prof. Stephan<br />
Lessenich im Pfarrheim „Miteinander“.<br />
Siehe Seite 23<br />
PEISSENBERG<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden in der Josef-Zerhoch-<br />
Mittelschule<br />
BERNRIED<br />
8.30 bis 14.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhof<br />
EBERFING<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Vilja <strong>und</strong> <strong>die</strong> Räuber“<br />
in der Schule<br />
WEILHEIM<br />
MI 03.05.<br />
16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Märchenzeit „Die Bienenkönigin“<br />
als Tischtheater in der Stadtbücherei.<br />
Für Kinder ab 4 Jahren<br />
20.00 Uhr<br />
Kabarett „Oschpele“ vom Luis aus<br />
Südtirol in der Großen Hochlandhalle.<br />
VVK beim Ticketservice des<br />
Kreisboten in der Sparkasse<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
18.00 Uhr<br />
Abendliche Führung durch den<br />
Ort. Kosten: 5 €. Treffpunkt am<br />
Brunnen vor dem Kultur- <strong>und</strong><br />
Tagungszentr<strong>um</strong><br />
20.00 Uhr<br />
Vortrag „444 Tage <strong>um</strong> den Globus“<br />
mit Peter Krinninger in der<br />
Westtorhalle. Eintritt: 14 €<br />
PÄHL<br />
14.30 Uhr<br />
Kaffeekranzl im Kerschlach Café<br />
RAISTING<br />
19.00 Uhr<br />
Künstlerstammtisch im Café Ibiza<br />
OBERSÖCHERING<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Vilja <strong>und</strong> <strong>die</strong> Räuber“<br />
im Pfarrheim<br />
POLLING<br />
9.00 Uhr<br />
Kreuzmarkt auf dem Kichplatz<br />
WEILHEIM<br />
DO 04.05.<br />
16.00 Uhr<br />
Figurentheater „Mascha <strong>und</strong> der<br />
Bär“ am Festplatz. Karten: 8 €<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Stadtplatz<br />
15.30 bis 16.30 Uhr<br />
Vorlesen des Lesecafés Miteinander<br />
im Pfarrzentr<strong>um</strong> Christkönig.<br />
Für Kinder von 4 — 7. Eintritt frei<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden im BRK-Haus<br />
20.00 Uhr<br />
Liederabend mit Nikolaus Pfannkuch<br />
<strong>und</strong> Pauliina Tukiainen in<br />
der Aula der Bürgermeister-<br />
Prandl-G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule. Karten: 20 €<br />
MURNAU<br />
19.30 Uhr<br />
Krimishow mit Jörg Steinleitner<br />
<strong>und</strong> Matthias Edlinger im Schloßmuse<strong>um</strong>.<br />
Eintritt: 10 € / 8 €<br />
HABACH<br />
18.30 Uhr<br />
Irish-Folk-Session mit der Band<br />
„Keltentanz“ im Trödler. Eintritt frei<br />
WEILHEIM<br />
FR 05.05.<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
16.00 Uhr<br />
Figurentheater „Mascha <strong>und</strong> der<br />
Bär“ am Festplatz. Karten: 8 €<br />
20.00 Uhr<br />
Musikantenhoagart des Heimat<strong>und</strong><br />
Trachtenvereins im Vereinsheim<br />
PEISSENBERG<br />
16.30 Uhr<br />
Sprach-Café im Gemeindesaal der<br />
evang. Kirche<br />
STARNBERG<br />
20.00 Uhr<br />
STAkulturABO — Kabarett „Letzte<br />
Patrone“ von Django Asül in der<br />
Schlossberghalle. Karten: 29 €.<br />
VVK in der Schlossberghalle<br />
PENZBERG<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden im BRK-Haus<br />
19.00 Uhr<br />
Theater „Der nackte Wahnsinn“<br />
auf der Probebühne. Karten: 10 €.<br />
VVK im Café Freudenberg<br />
MURNAU<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Themenführung <strong>und</strong> Präsentation<br />
„Die Maler des Blauen Reiters<br />
in Murnau“ in der Tourist-Info.<br />
Kosten: 6 €<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Internationaler Tag des Muse<strong>um</strong>s<br />
im Schloßmuse<strong>um</strong>. Eintritt frei<br />
RAISTING<br />
17.00 Uhr<br />
Kinderkino im AWO-Haus<br />
HABACH<br />
18.30 Uhr<br />
Konzert „Doc Fetzer & Friends“ im<br />
Trödler<br />
OBERSÖCHERING<br />
16.30 Uhr<br />
50 Jahre SV — St<strong>und</strong>enteamlauf<br />
mit anschließender Siegerehrung<br />
in der Sporthalle. Startn<strong>um</strong>mernübergabe<br />
ab 15.30 Uhr<br />
POLLING<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert im Bibliotheksaal<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE DES ROTEN KREUZ<br />
Di, 2. <strong>Mai</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Peißenberg, Josef-Zerhoch-<br />
Mittelschule<br />
Do, 4. <strong>Mai</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Penzberg, BRK-Haus<br />
Fr, 5. <strong>Mai</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Penzberg, BRK-Haus<br />
Do, 8. <strong>Juni</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr <strong>Weilheim</strong>, BRK-Haus<br />
Fr, 9. <strong>Juni</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr <strong>Weilheim</strong>, BRK-Haus<br />
Mo, 19. <strong>Juni</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Murnau, Kultur- <strong>und</strong><br />
Tagungszentr<strong>um</strong><br />
mai / juni <strong>2017</strong> | 73
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Carolinenhaus<br />
WEILHEIM<br />
SA 06.05.<br />
12.00 bis 18.00 Uhr<br />
Hausmesse Deutschland-Österreich<br />
im Weinladen Instinsky<br />
16.00 Uhr<br />
Figurentheater „Mascha <strong>und</strong> der<br />
Bär“ am Festplatz. Karten: 8 €<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Der kleine Rabe<br />
Socke 2 — <strong>Das</strong> große Rennen“ im<br />
SOS-Kinderdorf<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Theater „Der nackte Wahnsinn“<br />
auf der Probebühne. Karten: 10 €.<br />
VVK im Café Freudenberg<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert „Gospels and More —<br />
Liedernacht für Maõ Luiza“ in der<br />
Pfarrkirche Steigenberg. Ab 19 Uhr<br />
Sektempfang im Eine-Welt-Laden.<br />
Eintritt frei<br />
MURNAU<br />
14.00 Uhr<br />
Repaircafé mit Pflanzentausch in<br />
der Westtorhalle<br />
19.00 Uhr<br />
Frühlingsball der Staffelsee Big<br />
Band im Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>.<br />
Karten: 15 € / 10 € (ermäßigt)<br />
BERNRIED<br />
11.00 Uhr<br />
Eröffnung des Hofladens im<br />
Schlossgut<br />
ANTDORF<br />
14.00 Uhr<br />
Pflanzentauschmarkt des Gartenbauvereins<br />
am Kirchplatz. Bei<br />
schlechtem Wetter am Feuerwehrhaus<br />
HABACH<br />
18.30 Uhr<br />
Konzert der Alpenrock-Band<br />
„Austria Project“ im Trödler<br />
IFFELDORF<br />
19.00 Uhr<br />
Meisterkonzert mit dem Stephan<br />
König Quartett in der Mehrzweckh.<br />
POLLING<br />
11.00 Uhr<br />
Pollinger Tage Alter <strong>und</strong> Neuer<br />
Musik — Gesprächskonzert „Fauststoff“<br />
im Bibliotheksaal. Karten:<br />
18 € / 12 € (ermäßigt). Siehe Seite 55<br />
14.00 Uhr<br />
Pollinger Tage Alter <strong>und</strong> Neuer<br />
Musik — „OffeneBÜHNE“ mit<br />
Musikbeiträgen des Gymnasi<strong>um</strong>s<br />
<strong>Weilheim</strong> im Bibliotheksaal.<br />
Eintritt frei. Siehe Seite 55<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Vilja <strong>und</strong> <strong>die</strong> Räuber“<br />
im Feuerwehrhaus<br />
20.00 Uhr<br />
Pollinger Tage Alter <strong>und</strong> Neuer<br />
Musik — KammerKONZERT „Horn<br />
plus“ im Bibliotheksaal. Karten:<br />
10 € – 36 €. Siehe Seite 55<br />
TUTZING<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt vor dem Rathaus<br />
ALTENSTADT<br />
19.00 Uhr<br />
Festlicher Sommer in der Wies<br />
— Konzert „Alte Musik in neuen<br />
Händen“ in der Basilika. Weitere<br />
Infos unter www.wieskonzerte.de<br />
<strong>und</strong> auf Seite 54<br />
WEILHEIM<br />
SO 07.05.<br />
10.30 Uhr<br />
Luther-Gottes<strong>die</strong>nst „Solus Christus<br />
– allein durch Christus“ der<br />
Freien evangelischen Gemeinde<br />
in der Schützenstraße 17 mit<br />
anschließendem Stehimbiss<br />
11.00 Uhr<br />
Figurentheater „Mascha <strong>und</strong> der<br />
Bär“ am Festplatz. Karten: 8 €<br />
19.30 Uhr<br />
Orgelkonzert „Eine feste Burg“<br />
in der evang. Apostelkirche.<br />
Eintritt frei<br />
PEISSENBERG<br />
13.30 bis 16.30 Uhr<br />
Bergba<strong>um</strong>use<strong>um</strong> geöffnet.<br />
Eintritt: 5 €<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Bockerlbahn-Fahrtag an der<br />
Tiefstollenhalle. Kosten: 1 €<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Pippo Pollina & Palermo<br />
Acoustic Quintet“ in der Tiefstollenh.<br />
DIESSEN<br />
11.00 bis 12.30 Uhr<br />
Konzert des Duos „KlangZeit“ im<br />
Schacky Park<br />
19.00 Uhr<br />
Münsterkonzert des „Arcis Cello<br />
Quartett“ in der Kirche St. Stephan<br />
PENZBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Theater „Der nackte Wahnsinn“<br />
auf der Probebühne. Karten: 10 €.<br />
VVK im Café Freudenberg<br />
MURNAU<br />
10.30 bis 12.00 Uhr<br />
Führung durch den Ort. Treffp. am<br />
Kultur- <strong>und</strong> Tagungsz. Kosten: 5 €<br />
12.00 Uhr<br />
<strong>Mai</strong>dult in der Fußgängerzone.<br />
Außerdem: verkaufsoffener Sonntag<br />
HUGLFING<br />
11.00 Uhr<br />
Matinée mit Dekan Axel Piper<br />
im Dorfgemeinschaftshaus Beim<br />
Schmitter. Eintritt frei<br />
OBERSÖCHERING<br />
10.00 Uhr<br />
50 Jahre SV — Festgottes<strong>die</strong>nst<br />
im Schulgarten. Anschließend<br />
Festzug zur Sporthalle <strong>und</strong> Frühschoppen<br />
POLLING<br />
11.30 Uhr<br />
Pollinger Tage Alter <strong>und</strong><br />
Neuer Musik — OriginalKLANG<br />
„L’Accademia Giocosa“ im Bibliotheksaal.<br />
Ab 13.00 Uhr Brunch.<br />
Karten: 10 € – 36 €. Siehe Seite 55<br />
ANDECHS<br />
12.15 Uhr<br />
Orgelmatinée von Ángel Monter<br />
Herrero in der Wallfahrtskirche.<br />
Eintritt frei<br />
TUTZING<br />
20.00 Uhr<br />
Kabarett von Luise Kinseher im<br />
Dorfstadl. Karten: 20 €. VVK in der<br />
Tourist Information Starnberg<br />
WEILHEIM<br />
MO 08.05.<br />
16.00 bis 16.45 Uhr<br />
Vorlesest<strong>und</strong>e der „LeseRatten“ in<br />
der Stadtbücherei. Eintritt frei<br />
STARNBERG<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Infomarkt „Meine Zukunft bin<br />
ich — berufliche Perspektiven nach<br />
der Familienzeit“ im Landratsamt<br />
www.boeglmueller.com<br />
• 18-Löcher-Golfanlage „Auf der Gsteig“<br />
• Öffentlicher 3-Löcher-Kurzplatz<br />
• 150 qm Golf-Indooranlage mit Golfsimulator<br />
(Full Swing) <strong>und</strong> Indoor-Putting-Grün<br />
• 18 Golf-Carts<br />
Gsteig 1 · 86983 Lechbruck am See · Tel. +49(0 )88 62-98 77-50 · golf@aufdergsteig.de · www.aufdergsteig.de<br />
74 | tassilo<br />
Golf-Indoor-Anlage<br />
Golfen mit besten Aussichten ...<br />
/
HUGLFING<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Handarbeitstreff im Café Hey<br />
Schaffner. Infos unter 08802 / 8588<br />
OBERSÖCHERING<br />
19.30 Uhr<br />
50 Jahre SV — Kabarett mit Stefan<br />
Kröll in der Sporthalle. Karten:<br />
17 €. VVK unter 01573 / 2491558<br />
WEILHEIM<br />
DI 09.05.<br />
8.30 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />
20.00 Uhr<br />
<strong>Weilheim</strong>er Glaubensfragen —<br />
Vortrag „Ohne Verzicht wird es<br />
nicht gehen — <strong>die</strong> Verantwortung<br />
des Menschen für <strong>die</strong> Schöpfung“<br />
mit Dr. Günther Beckstein im Haus<br />
der Begegnung<br />
DIESSEN<br />
19.00 Uhr<br />
Schachabend im Denkerhaus.<br />
Kostenlos <strong>und</strong> ohne Anmeldung.<br />
Bitte ein Schachspiel mitbringen<br />
PENZBERG<br />
14.00 Uhr<br />
Seniorennachmittag „Bayrischer<br />
Nachmittag“ mit Rainer Hoffmann<br />
<strong>und</strong> dem Volksensemble bei Kaffee<br />
<strong>und</strong> Kuchen im Barbarasaal<br />
MURNAU<br />
18.00 bis 20.00 Uhr<br />
Exkursion „Was singt in Murnau?<br />
Vogelstimmen im Ort“. Infos unter<br />
08821 / 73464 <strong>und</strong> gap@lbv.de<br />
BERNRIED<br />
8.30 bis 14.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhof<br />
PEISSENBERG<br />
MI 10.05.<br />
15.00 Uhr<br />
Lichtbildvortrag „Zwischen Dachstein<br />
<strong>und</strong> drei Zinnen“ mit Franz<br />
Auer im Josef-Lindauer Haus<br />
STARNBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Lesung „König Ludwig II <strong>und</strong> seine<br />
Frauen“ von Alfons Schweiggert<br />
mit anschl. Diskussion in der<br />
Schlossberghalle. Karten: 8 € / 5 €<br />
(Mitglieder). Jugendliche frei<br />
PENZBERG<br />
17.00 bis 21.00 Uhr<br />
Seniorentanz mit Heini Prestele im&l