27.04.2017 Aufrufe

Tassilo, Ausgabe Mai/Juni 2017 - Das Magazin rund um Weilheim und die Seen

Therapieklettern in der DAV-Halle Peißenberg - Die Ärztlichen Direktoren von Weilheim und Schongau auf der Roten Couch (Prof. Dr. Andreas Knez, Dr. Wilhelm Fischer) - Tipps für Fahrrad im Frühjahr - Wetterkapriolen im Frühjahr: die Eisheiligen - Bambi-Rettung per Drohne: ein Pilotprojekt auf Gut Achberg - Die Geschichte der Zunftzeichen am Maibaum: Ausdruck der Dorfgemeinschaft - Feuerwehrwettkampf in Murnau am 24. Juni - Die Lebenshilfe Polling und ihr Wohnraumangebot - Drei Firmen unter einem Dach: die Bauer Unternehmensgruppe - Tierheim Starnberg - Spatzenhausen: ein Ort feiert Bezirksmusikfest - Veranstaltungstipps für Mai und Juni im Tassiloland

Therapieklettern in der DAV-Halle Peißenberg - Die Ärztlichen Direktoren von Weilheim und Schongau auf der Roten Couch (Prof. Dr. Andreas Knez, Dr. Wilhelm Fischer) - Tipps für Fahrrad im Frühjahr - Wetterkapriolen im Frühjahr: die Eisheiligen - Bambi-Rettung per Drohne: ein Pilotprojekt auf Gut Achberg - Die Geschichte der Zunftzeichen am Maibaum: Ausdruck der Dorfgemeinschaft - Feuerwehrwettkampf in Murnau am 24. Juni - Die Lebenshilfe Polling und ihr Wohnraumangebot - Drei Firmen unter einem Dach: die Bauer Unternehmensgruppe - Tierheim Starnberg - Spatzenhausen: ein Ort feiert Bezirksmusikfest - Veranstaltungstipps für Mai und Juni im Tassiloland

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<strong>Ausgabe</strong> 12<br />

<strong>Mai</strong> / <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong><br />

®<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong><br />

Eine Produktion von<br />

Titelbild: Bernd Römmelt, mauritius images<br />

Kloster Wessobrunn<br />

mit Veranstaltungskalender für zwei Monate<br />

Zuhause auf Zeit<br />

Zu Besuch im Tierheim Starnberg<br />

Zwischen Büro <strong>und</strong> OP<br />

Prof. Dr. Knez <strong>und</strong> Dr. Fischer


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Im Einklang mit Natur <strong>und</strong> Technik<br />

„Die Maschine ist <strong>die</strong> souveräne<br />

Beherrscherin unseres gegenwärtigen<br />

Lebens.“ Dieser Satz<br />

vom österreichischen Schriftsteller<br />

ler<br />

Egon Friedell stammt<br />

aus<br />

einer Zeit, weit vor<br />

der Erfindung des ersten<br />

Computers. Heute leben<br />

wir mit hochintelligenten<br />

Errungenschaften ru<br />

im Hosentaschenformat,<br />

Paradebeispiel<br />

Smartphone.<br />

Es<br />

kann filmen, sprechen,<br />

orten, navigieren,<br />

telefonieren <strong>und</strong><br />

whats-appen. Eine<br />

geniale Erfindung für<br />

Kommunikation mu <strong>und</strong> Information.<br />

Aber<br />

auch ein Gefahrenherd. Sucht, Kriminalität,<br />

Kontrollverlust. ol<br />

lver<br />

lust<br />

Fast<br />

400 000 Viren <strong>und</strong> Trojaner<br />

jagen Online-Verbrecher tagtäglich durch <strong>die</strong><br />

virtuelle Welt. Mit der Einstellung des „wer soll sich<br />

bitteschön für meine Daten interessieren“, schauen<br />

viele Bürger weg. Sie alle hoffen, nie Ziel eines Hackerangriffs<br />

zu werden. Ein Fehler? Ex-Agent Cem<br />

Karakaya ist einst auf <strong>die</strong> Jagd nach den gefährlichsten<br />

Drahtziehern im Darknet gegangen. Heute berät<br />

er Schulen, Firmen <strong>und</strong> Behörden im <strong>Tassilo</strong>land,<br />

wie sie sich vor Internetkriminalität schützen können.<br />

<strong>Das</strong> Handy auch mal beiseitelegen, raus aus der virtuellen<br />

Welt <strong>und</strong> hinaus in <strong>die</strong> nun aufblühende Natur:<br />

Die sanft hügelige Landschaft <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> drei <strong>Seen</strong> lädt geradezu ein, erfolgreich in <strong>die</strong><br />

Radlsaison zu starten. Europas bester Radlmechaniker<br />

gibt entscheidende Tipps für den ersten Ausritt,<br />

damit <strong>die</strong> Technik von Mountainbike <strong>und</strong> Rennrad<br />

optimal harmoniert mit den Straßen <strong>und</strong> Wegerl im<br />

<strong>Tassilo</strong>land. Auf das Zusammenspiel zwischen Technik<br />

<strong>und</strong> Natur kommt es auch auf dem idyllisch gelegenen<br />

Gut Achberg an. In dessen saftigen Wiesen<br />

verstecken sich im Frühsommer dutzende Rehkitze,<br />

<strong>die</strong> sich nichtsahnend in Lebensgefahr begeben. Die<br />

Lösung der alljährlichen Mähtod-Problematik: Ein<br />

Drohnenpilot, der <strong>die</strong> handflächengroßen Bambis<br />

rechtzeitig erspäht – Da<strong>um</strong>endrücken für ein hoffentlich<br />

erfolgreiches Pilotprojekt.<br />

Erste Erfahrungen mit der <strong>Weilheim</strong>er Demenz-WG<br />

haben Pfleger, Angehörige <strong>und</strong> Betroffene bereits<br />

gesammelt – <strong>und</strong> zwar durchweg positiv. Wer hätte<br />

gedacht, dass ein Zusammenleben zwischen unheilbar<br />

kranken Menschen derart harmonisch <strong>und</strong><br />

friedvoll funktioniert. Noch erfreulicher wäre allerdings<br />

ein medizinisches Heilmittel gegen <strong>die</strong>se<br />

Vergesslichkeit. Hätte Privatdozent Prof. Dr. Andreas<br />

Knez, Ärztlicher Direktor des <strong>Weilheim</strong>er Krankenhauses,<br />

einen Wunsch frei, es wäre <strong>die</strong> erfolgreiche<br />

Behandlung von Demenz. Gemeinsam mit seinem<br />

Schongauer Pendant, Dr. Wilhelm Fischer, haben wir<br />

ihn z<strong>um</strong> großen Interview gebeten. Im weißen Kittel<br />

auf der Roten Couch erzählen <strong>die</strong> beiden von ihrem<br />

intensiven Arbeitsalltag. Stressausgleich finden sie<br />

übrigens beim Sport wie Kanufahren, Wandern oder<br />

Kraxeln. Klettern fordert Geist <strong>und</strong> Körper dermaßen,<br />

dass <strong>die</strong> Sorgen des Alltags definitiv in Vergessenheit<br />

geraten. Z<strong>um</strong>indest während der Einheit in der<br />

Wand. <strong>Das</strong> durfte ich als Ihr neuer „tassilo“-Redakteur<br />

beim Therapie-Klettern in Peißenberg sogar<br />

hautnah miterleben. Und ich muss zugeben: Einen<br />

schöneren Start dank technischer Hilfe durch Gurt<br />

<strong>und</strong> Seil hätte ich mir nicht wünschen können. Viel<br />

Spaß beim Lesen,<br />

Ihr Johannes Schelle<br />

> > > AUS DEM INHALT<br />

Seite 6<br />

Therapie in DAV-Halle:<br />

Über <strong>die</strong> Kletterwand zurück<br />

ins geordnete Leben<br />

Seite 9<br />

Die Ärztlichen Direktoren der<br />

Krankenhaus GmbH nehmen<br />

Platz auf der Roten Couch<br />

Seite 18<br />

Tipps z<strong>um</strong> Auftakt:<br />

Mit dem Frühsommer startet<br />

auch <strong>die</strong> Fahrrad-Saison<br />

Seite 20<br />

Wetterkapriolen im<br />

Frühjahr — dafür stehen<br />

<strong>die</strong> vier „Eisheiligen“<br />

Seite 24<br />

Ein Pilot-Projekt auf Gut<br />

Achberg: Rehkitz-Rettung<br />

per Drohnenflug<br />

Seite 26<br />

Ein Ausdruck der<br />

Dorfgemeinschaft — <strong>die</strong><br />

Geschichte der Zunftzeichen<br />

Seite 30<br />

Für eine innige Kameradschaft:<br />

Der Feuerwehrwettkampf<br />

in Murnau am 24. <strong>Juni</strong><br />

Seite 32<br />

Die Lebenshilfe Polling<br />

erweitert Wohnangebote für<br />

mehr Ra<strong>um</strong> <strong>und</strong> mehr Freiheit<br />

Seite 34<br />

Drei Firmen unter<br />

einem Dach: Die Bauer<br />

Unternehmensgruppe<br />

Seite 42<br />

<strong>Das</strong> Starnberger Tierheim:<br />

Sozialpädagogische Fähigkeiten<br />

für H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Herrchen<br />

Seite 56<br />

Nachwuchs-Tüfler <strong>und</strong><br />

Forscher bei „Jugend forscht“<br />

<strong>und</strong> „Schüler experimentieren“<br />

Seite 60<br />

Beispiel Spear-Phishing:<br />

Ein Ex-Agent über den Schutz<br />

vor Internetkriminalität<br />

Seite 62<br />

Spatzenhausen — ein<br />

kleiner Ort feiert ein großes<br />

Bezirksmusikfest<br />

Seite 73<br />

Schwungvoll in den<br />

<strong>Mai</strong> <strong>und</strong> <strong>Juni</strong>! Unsere<br />

Veranstaltungstipps<br />

<br />

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mai / juni <strong>2017</strong> | 3


Naturschutzprojekt <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> den Ammersee<br />

„Manchmal geht es hier zu<br />

wie im Regenwald“<br />

<strong>Tassilo</strong>land | Auch wenn der<br />

Name „Ammerseepfad“ etwas in<br />

<strong>die</strong> Irre führt, ist das Projekt eine<br />

Bereicherung für <strong>die</strong> Region. Ein<br />

größerer Kreis von Akteuren aus<br />

Vereinen <strong>und</strong> Behörden hat sich<br />

über zwei Jahre zur Aufgabe gemacht,<br />

<strong>die</strong> wichtigsten Informationen<br />

über <strong>die</strong> atemberaubende<br />

Artenvielfalt an <strong>und</strong> im Ammersee<br />

an <strong>die</strong> Öffentlichkeit zu tragen.<br />

Gelungen ist das mit einfachen Infotafeln<br />

<strong>und</strong> interaktiven Objekten,<br />

<strong>die</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> das 46,6 quadratkilometergroße<br />

Gewässer aufgebaut<br />

wurden – unter anderem in den<br />

drei Naturschutzgebieten, <strong>die</strong> im<br />

Süden, Norden <strong>und</strong> Westen des<br />

Sees ausgewiesen sind. Insgesamt<br />

sind mehr als 20 <strong>die</strong>ser Objekte<br />

anzusteuern, wobei <strong>die</strong> jeweiligen<br />

Pfade zu den Tafeln nicht direkt<br />

miteinander verb<strong>und</strong>en sind.<br />

Gebietsbetreuer Christian Niederbichler<br />

kennt <strong>die</strong> dortige Tie<strong>r<strong>und</strong></strong><br />

Pflanzenwelt aus dem Effeff.<br />

Unzählige Male schon hat er sich<br />

mit Fernglas <strong>und</strong> Spektiv auf den<br />

Weg gemacht, <strong>um</strong> Bestehendes<br />

zu beobachten, Neues zu entdecken<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong>s interessierten Führungsteilnehmern<br />

zu zeigen. So<br />

auch an <strong>die</strong>sem sonnigen Frühjahrsvormittag<br />

am südlichen Zipfel<br />

des Sees, nahe Vorderfischen.<br />

Alle paar Meter bleibt er stehen,<br />

horcht auf, blickt <strong>um</strong> sich,<br />

stellt sein auf einem Stativ<br />

befestigtes Fernrohr ab<br />

<strong>und</strong> dreht es hinein in das<br />

sandstrandfarbene Niedermoor.<br />

Niederbichler sucht nach dem Großen<br />

Brachvogel, dem Indikator für<br />

natürlichsten Lebensra<strong>um</strong>. „Wenn<br />

wir ihn schützen, schützen wir viele<br />

andere Arten auch“, sagt er.<br />

Anspruchsvoller Vogel<br />

als idealer Indikator<br />

Der Große Brachvogel gilt als sehr<br />

empfindlicher Vogel mit hohem<br />

Anspruch. Er braucht großen Lebensra<strong>um</strong><br />

mit freier Sicht, da er<br />

am Boden lebt <strong>und</strong> nistet, <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Feinde Fuchs, Marder, Dachs <strong>und</strong><br />

Wildschwein rechtzeitig erspähen<br />

muss. Außerdem stehen auf<br />

seiner Speisekarte ganz oben <strong>die</strong><br />

schleimigen Regenwürmer, <strong>die</strong><br />

allerdings nicht zu tief im Erdreich<br />

verschwinden sollten. „So wie im<br />

Niedermoor“, sagt Niederbichler,<br />

wo sich <strong>die</strong> Würmer meist unter<br />

der Oberfläche schlängeln <strong>und</strong><br />

der Große Brachvogel mit seinem<br />

langen Schnabel sprichwörtlich<br />

leichtes Spiel hat. Damit solch seltene<br />

Exemplare noch lange in der<br />

Ammersee-Gegend leben, sollte<br />

der Mensch mit größter<br />

Vorsicht an <strong>die</strong>se<br />

geschützten<br />

Gebiete herantreten. Querfeldein-<br />

Spaziergänger, freilaufende H<strong>und</strong>e,<br />

zu tief fliegende Ballone <strong>und</strong><br />

eine immer intensivere landwirtschaftliche<br />

Nutzung scheuchen<br />

<strong>die</strong> artenbedrohten Tiere auf <strong>und</strong><br />

vertreiben sie. „In manchen Fällen<br />

sogar für immer.“ Gerade deshalb<br />

wurde das Projekt „Ammerseepfad“<br />

ins Leben gerufen: <strong>um</strong> bei<br />

Einheimischen, Zugezogenen <strong>und</strong><br />

Besuchern Bewusstsein für Pflanzen<br />

<strong>und</strong> Tiere direkt vor unserer<br />

Haustüre zu schaffen. „Denn viele<br />

wissen gar nicht, was hier alles<br />

lebt <strong>und</strong> gedeiht“, sagt Niederbichler,<br />

der auch einen äußerst geschulten<br />

Blick für seltene Pflanzen<br />

hat. Z<strong>um</strong> Beispiel für den Stängellosen<br />

Enzian, ein klassischer Alpenschwemmling,<br />

dessen Samen<br />

von der reißenden<br />

Der Große Brachvogel<br />

gilt als ein sehr<br />

empfindlicher Vogel.<br />

Gebirgsammer hinunter z<strong>um</strong> Ammersee<br />

gespült wurde <strong>und</strong> aufblüht.<br />

Blaues Meer<br />

aus Bl<strong>um</strong>en<br />

Besonders schön sei außerdem<br />

<strong>die</strong> blaue Schwertlilie, <strong>die</strong> in manchen<br />

Frühjahren das Niedermoor<br />

regelrecht in ein blaues Meer verwandelt<br />

– <strong>und</strong> so manche Dame<br />

zu schier gräulicher Tat verleitete.<br />

Niederbichler erzählt von einer<br />

Anekdote früherer Tage, wonach<br />

sich eine Frau aus München extra<br />

mit dem Taxi an den Ammersee<br />

chauffieren ließ, <strong>um</strong> heimlich einen<br />

Strauß Schwertlilien zu pflücken.<br />

„Damals standen aber auch<br />

noch keine Tafeln mit dem Hinweis,<br />

dass <strong>die</strong>se Bl<strong>um</strong>e artenbedroht<br />

ist“, sagt Niederbichler mit<br />

breitem Grinsen im Gesicht, ehe<br />

er sein Fernrohr samt Stativ auf <strong>die</strong><br />

Schulter nimmt <strong>und</strong> weiter Richtung<br />

Seeufer marschiert.<br />

„Manchmal geht es hier zu wie<br />

im Regenwald“, sagt Niederbichler.<br />

Heute ist so ein Tag. Von Nah<br />

<strong>und</strong> Fern ertönen gefühlt tausend<br />

verschiedene Klänge, allesamt aus<br />

den Kehlen von Wasser- <strong>und</strong> Landvögeln.<br />

<strong>Das</strong> Brüllaffenartige sei der<br />

Kormoran. <strong>Das</strong> monotone Piepen<br />

der Zilpzalp. <strong>Das</strong> ächzende Gekreische<br />

<strong>die</strong> wildlebenden Graugänse.<br />

Niederbichler hört sie alle. Am<br />

Ufer angekommen sind <strong>die</strong> meisten<br />

dann auch zu sehen. Sogar ein<br />

Flußregenpfeiffer, ebenso artenbedroht<br />

wie der Große Brachvogel,<br />

t<strong>um</strong>melt sich am kiesigen Rande<br />

4 | tassilo


des Ammersees, wo sich auch andere<br />

Naturliebhaber samt Spektiv<br />

<strong>und</strong> Fernglas eingef<strong>und</strong>en haben.<br />

Direkt daneben stehen zwei <strong>die</strong>ser<br />

Schautafeln, <strong>die</strong> im Rahmen des<br />

Projekts aufgestellt wurden <strong>und</strong><br />

mit Eisvogel, Pirol, Krickente <strong>und</strong><br />

Schwarzmilan viele weitere Schönheiten<br />

des Ammersee-Gebiets zeigen.<br />

Viel Arbeit <strong>und</strong><br />

85 000 Euro Kosten<br />

Hinter den Tafeln steckt sehr viel<br />

Recherche, <strong>um</strong>fangreiches Texten,<br />

Grafiken erstellen, Fotos schießen,<br />

Schilder basteln <strong>und</strong> vieles mehr.<br />

Insgesamt hat das Projekt „Ammerseepfad“<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> 85 000 Euro<br />

3 Schondorf<br />

4 Utting<br />

2 Eching<br />

am Ammersee<br />

5<br />

6 Riederau<br />

NSG<br />

Dießen<br />

1 Kottgeisering<br />

T1<br />

Raisting<br />

T2<br />

Ammersee<br />

Rott<br />

NSG<br />

7<br />

Am Naturbeobachtungsturm in Kottgeisering half eine 9. Klasse der<br />

Mädchenrealschule Dießen beim Bau eines begehbaren Schilfrohrs.<br />

gekostet, wobei <strong>r<strong>und</strong></strong> 50 000 Euro<br />

aus einem Fördertopf des Bayerischen<br />

Umweltministeri<strong>um</strong>s stammen.<br />

Die Projektbeteiligten <strong>und</strong><br />

mehrere weitere Förderer aus der<br />

Region haben <strong>die</strong> übrigen Kosten<br />

getragen. Geleitet wurde das ganze<br />

8<br />

NSG<br />

Amper<br />

12 Breitbrunn<br />

am Ammersee<br />

Ammer<br />

Inning<br />

am Ammersee<br />

Buch<br />

am Ammersee<br />

10 Aidenried<br />

9<br />

11 Herrsching<br />

am Ammersee<br />

Erling<br />

Vorderfischen<br />

Standorte Tafeln <strong>und</strong> Objekte: 1 Natur beobachtungsturm Kottgeisering, 2 Erholungsgelände Eching, 3 Dampfersteg<br />

Schondorf, 4 Uferstraße Utting südlich Bahnhof, 5 Rad weg Naturschutzgebiet Seeholz, 6 Dampfersteg Riederau,<br />

7 Radweg Raistinger Schleife, 8 Westlicher Ammerdamm <strong>und</strong> Binnensee, 9 Parkplatz Ammerbrücke bei Fischen,<br />

10 Aidenrieder Bucht <strong>und</strong> Uferweg südlich Herrsching, 11 Nördliche Seepromenade Herrsching, 12 Dampfersteg Breitbrunn.<br />

T1 Naturbeobachtungsturm Kottgeisering, T2 Naturbeobachtungsturm Dießen (beide nicht Teil des Projektes Ammerseepfad)<br />

Pähl<br />

vom freiberuflichen Förster Markus<br />

Blacek, der mit Niederbichler <strong>und</strong><br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> 40 weiteren Personen <strong>und</strong><br />

Institutionen <strong>die</strong>se vom Bodensee<br />

stammende Vision <strong>um</strong>gesetzt hat.<br />

Aktiv mitgestaltet haben das Projekt<br />

auch mehrere Schulklassen,<br />

z<strong>um</strong> Beispiel eine Neunte der Dießener<br />

Mädchenrealschule, <strong>die</strong> sich<br />

mit der Biodiversität (biologische<br />

Vielfalt) am Ammersee jetzt bestens<br />

auskennen – <strong>und</strong> jede Menge<br />

Spaß am Entwerfen <strong>und</strong> Mitgestalten<br />

der interaktiven Objekte hatten.<br />

Deshalb wünschen sich Blacek <strong>und</strong><br />

Niederbichler künftig nicht nur regelmäßige<br />

Führungen für Erwachsene,<br />

<strong>die</strong> unter anderem im Rahmen<br />

von VHS-Kursen angeboten<br />

werden. Auch Schulklassen sollen<br />

in Zukunft regelmäßig an <strong>die</strong> gut<br />

20 verschiedenen Schautafeln an<br />

den zwölf verschiedenen Orten<br />

geführt werden, <strong>um</strong> das Gedeihen<br />

der Pflanzen, vor allem aber das<br />

Brüten, Schwimmen, Fliegen <strong>und</strong><br />

Kreischen der unzähligen Wasse<strong>r<strong>und</strong></strong><br />

Landvögel mittels Fernglas<br />

ganz genau unter <strong>die</strong> Lupe zu nehmen.<br />

Insbesondere im Süden <strong>und</strong><br />

Norden (Ampermoos) des Ammersees,<br />

wo der Große Brachvogel<br />

derzeit seine Eier ausbrütet. js<br />

> > > INFORMATION<br />

Weitere Informationen <strong>r<strong>und</strong></strong><br />

<strong>um</strong> das Großprojekt „Ammerseepfad“<br />

findet man online<br />

auf www.ammerseepfad.de<br />

FESTLICHER<br />

SOMMER<br />

in der<br />

Mitwirkende: Solisten, Chor der Stadt Schongau,<br />

Chor der Berufsfachschule für Musik Kr<strong>um</strong>bach, La Banda,<br />

Neue Süddeutsche Philharmonie, Leitung: Christoph Garbe<br />

Orchester der Stadt Schongau, Junges Ensemble<br />

Leitung: Kristina Kuzminskaite<br />

06. <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong> Basilika Altenstadt 19.00 Uhr<br />

Alte Musik in jungen Händen<br />

14. <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong> Stadtpfarrkirche M. Himmelfahrt Schongau 18.00 Uhr<br />

Alpenländische geistliche Volksmusik<br />

28. <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong> Ballenhaus Schongau 19.00 Uhr<br />

Ensemble Pathos: Männer <strong>und</strong> Frauen<br />

25. <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong> Wieskirche 19.00 Uhr<br />

J.S. Bach: BWV 82 „Ich habe genug“ BWV 158 „Der Friede sei mit Dir“<br />

J. Haydn: Missa in Angustiis „Nelsonmesse“<br />

09. Juli <strong>2017</strong> Wieskirche 19.00 Uhr<br />

L.v. Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-moll op.67 „Schicksal“<br />

F. Schubert: Messe in As D 678<br />

23. Juli <strong>2017</strong> Wieskirche 19.00 Uhr<br />

W.A. Mozart: Sinfonie Nr. 41 in C KV 551<br />

Rihards Dubra: Missa simplex<br />

W.A. Mozart: Litaniae Lauretanae B.M.V. KV 195 in D<br />

Förderverein Festlicher Sommer in der Wies e.V.<br />

Karten: www.wieskonzerte.de<br />

www.boeglmueller.com<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 5


Herzogsägmühle therapiert in DAV-Halle<br />

Über <strong>die</strong> Kletterwand<br />

zurück ins geordnete Leben<br />

Peißenberg I Tuncay, der Kräftigste<br />

in der Gruppe, tut sich sichtlich<br />

schwer beim Klettern. Aber er gibt<br />

nicht auf, möchte an <strong>die</strong>sem Freitagvormittag<br />

unbedingt <strong>die</strong>se eine<br />

Route bis ganz nach oben schaffen.<br />

Und? Er packt’s. Und alle lieben ihn<br />

dafür. Denn als er mit der rechten<br />

Hand über <strong>die</strong> in zehn Metern Höhe<br />

liegende Kante greift, applau<strong>die</strong>ren<br />

seine psychisch- <strong>und</strong> suchtkranken<br />

Mitstreiter voller Euphorie. Sie<br />

wissen: Diese Energieleistung ist<br />

für Tuncay ein weiterer wertvoller<br />

Schritt zurück in Richtung Normalität.<br />

„Kann es was schöneres geben?“,<br />

sagt in <strong>die</strong>sem Moment ein<br />

grinsender Stefan Jenuwein, 54,<br />

ausgebildeter Diplom-Sportlehrer<br />

(Sporthochschule Köln). Vor 25<br />

Jahren gründete er in Herzogsägmühle<br />

das Freizeit- <strong>und</strong> Bildungswerk.<br />

Seit <strong>r<strong>und</strong></strong> zehn Jahren fester<br />

Bestandteil des Programms: Therapie-Klettern.<br />

Diese siebenköpfige Gruppe <strong>um</strong><br />

Tuncay betreut er <strong>und</strong> ein bis zwei<br />

Helfer seit sieben Wochen, immer<br />

Freitagvormittag für vier St<strong>und</strong>en.<br />

Einige von ihnen sind straffällig,<br />

dürfen nur unter Bewährungsauflage<br />

in Herzogsägmühle <strong>und</strong> in<br />

der Halle klettern. „Wenn <strong>die</strong> sich<br />

draußen zufällig kennengelernt<br />

hätten <strong>und</strong> ohne Therapie als Clique<br />

unterwegs wären, könnte es<br />

leicht sein, dass ganz schnell bei<br />

irgendeiner Kleinigkeit <strong>die</strong> Fetzen<br />

fliegen“, sagt Jenuwein offen<br />

Genau hingesehen: Stefan Jenuwein<br />

(links) beobachtet seine<br />

Schützlinge an der Kletterwand.<br />

<strong>und</strong> ehrlich. Hier beim Klettern<br />

fehlt von aggressivem Verhalten<br />

jede Spur. Gegenseitiges Sichern,<br />

Anfeuern, Route aussuchen – das<br />

zeichnet <strong>die</strong> jungen Männer in der<br />

Peißenberger Kletterhalle aus. Inzwischen<br />

sogar ohne Hilfe ihres<br />

Trainers. „Die hier sind besonders<br />

stark“, sagt Jenuwein. Alle sieben<br />

haben über den Alpenverein den<br />

Vorstiegs-Schein (zweite Stufe des<br />

Kletterscheins) erfolgreich absolviert.<br />

<strong>Das</strong> heißt: Wer sich’s zutraut,<br />

darf mit seinem Partner ohne<br />

Lehrkraft <strong>die</strong> Wand bezwingen,<br />

beziehungsweise den anderen<br />

sichern. <strong>Das</strong> schweißt zusammen<br />

<strong>und</strong> schafft Vertrauen. Tugenden,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Psychisch- <strong>und</strong> Suchtkranken<br />

auch im Leben abseits der<br />

Sporthalle ein gutes Stück voranbringen.<br />

Die effektivste Art zu<br />

therapieren<br />

Generell gibt es in Herzogsägmühle<br />

unzählige Formen der Therapie.<br />

Keine sei laut Jenuwein jedoch<br />

derart effektiv wie das Klettern.<br />

War<strong>um</strong>? Einerseits wird beim Klettern<br />

sehr Vieles abverlangt. An der<br />

6 | tassilo


Wechseln Sie zu uns!<br />

Gute Preise, guter Service<br />

Ansprechpartner vor Ort!<br />

Vor, während <strong>und</strong> nach dem Klettern wird das Erlebte gemeinsam besprochen.<br />

Wand Kraft, Kondition, Koordination,<br />

Mut, Konzentration <strong>und</strong> vollstes<br />

Vertrauen in denjenigen, der<br />

unten steht <strong>und</strong> sichert. Zugleich<br />

trägt der „Sicherer“ <strong>die</strong> volle Verantwortung<br />

für den in der Wand.<br />

Diese spezielle Form der Teamarbeit<br />

ist therapeutisch äußerst<br />

wertvoll.<br />

Dabei sehen <strong>die</strong> Klettertage mit<br />

Therapiegruppen – Jenuwein betreut<br />

neben psychisch <strong>und</strong> suchtkranken<br />

Menschen auch Klassen<br />

der Alfons-Brandl-Schule in Herzogsägmühle<br />

– nicht immer so<br />

spielerisch aus wie an <strong>die</strong>sem<br />

Freitag. Speziell der erste Tag ist<br />

für Klient <strong>und</strong> Therapeut eine echte<br />

Herausforderung. „Vor allem mit<br />

Sucht- oder psychisch Erkrankten,<br />

<strong>die</strong> meistens extrem viel Angst<br />

haben <strong>und</strong> niemandem vertrauen“,<br />

sagt Jenuwein. Tuncay beispielsweise<br />

habe sich am Anfang<br />

überhaupt nicht an <strong>die</strong> Wand getraut.<br />

Heute, nur sieben Einheiten<br />

später, klettert er im Vorstieg bis<br />

nach ganz oben. „<strong>Das</strong> ist wirklich<br />

genial.“ Dahinter steckt ein behutsamer<br />

Aufbau über insgesamt<br />

zehn Einheiten – <strong>und</strong> mit Peißenberg<br />

<strong>die</strong> dafür perfekte Kletterhalle,<br />

<strong>die</strong> Jenuwein <strong>und</strong> Team für faire<br />

20 Euro pro Gruppe <strong>und</strong> <strong>die</strong>se vier<br />

St<strong>und</strong>en nutzen dürfen.<br />

Obwohl es in Herzogsägmühle<br />

selbst eine gern genutzte Kletterhalle<br />

gibt? In der Tat. Die allerdings<br />

ist mit größtenteils glatten Wänden<br />

ausgestattet, <strong>die</strong> insbesondere für<br />

Anfänger wesentlich schwieriger<br />

zu bewältigen sind. Die große<br />

Wand in Peißenberg dagegen hat<br />

zwei essentielle Vorteile. Erstens:<br />

In <strong>die</strong> Wand sind starke Profile wie<br />

Wölbungen, Einkerbungen <strong>und</strong> Mini-Stufen<br />

eingearbeitet, das erweitert<br />

neben den eigentlichen Griffen<br />

<strong>die</strong> Tritt- <strong>und</strong> Haltemöglichkeiten.<br />

Und zweitens: Die komplette Wand<br />

lässt sich mittels Elektro-Motor in<br />

ihrer Steilheit verstellen. Heißt: Für<br />

<strong>die</strong> absoluten Anfänger fährt Jenuwein<br />

<strong>die</strong> Wand einige (Zenti-)Meter<br />

ins Ra<strong>um</strong>innere, wodurch das<br />

Steilwand-Klettern plötzlich z<strong>um</strong><br />

Kraxeln wird. <strong>Das</strong> erleichtert das<br />

Herantasten ans klassische Seil-<br />

Klettern ungemein.<br />

Über das Erlebte<br />

sprechen<br />

Nicht nur Tuncay hat <strong>die</strong>se Vereinfachung<br />

geholfen, den inneren<br />

Schweineh<strong>und</strong> im Rahmen<br />

der ersten Einheiten erfolgreich<br />

zu überwinden. <strong>Das</strong> spiegelt sich<br />

auch in den Aussagen im Rahmen<br />

regelmäßiger Zwischen<strong>r<strong>und</strong></strong>en<br />

wieder. Vor, zur Halbzeit <strong>und</strong> nach<br />

dem Klettern setzen sich Jenuwein<br />

<strong>und</strong> seine Klienten im Kreis zusammen<br />

<strong>und</strong> sprechen über das eben<br />

Erlebte, ziehen Vergleiche mit vorherigen<br />

Einheiten <strong>und</strong> auch mit<br />

dem wahren Leben „da draußen“.<br />

Zuallererst möchte Jenuwein wissen,<br />

wie es den jungen Männern<br />

geht. „Viele haben eine schlechte<br />

Nacht gehabt, sind oft ganz anders<br />

drauf als beim letzten Mal.“ Dann<br />

verlangt er einen Blick zurück auf<br />

<strong>die</strong> vorherige Einheit <strong>und</strong> spricht<br />

darüber, wie <strong>die</strong> bevorstehende<br />

angegangen wird. Dabei geht es<br />

auch <strong>um</strong> klare Zielsetzungen, z<strong>um</strong><br />

Beispiel welche Route in welcher<br />

Form bezwungen wird.<br />

Die meisten haben ihr Kletterziel<br />

bereits nach den ersten zwei<br />

St<strong>und</strong>en erreicht. „Ich bin sehr zufrieden“,<br />

so <strong>die</strong> häufigste Antwort<br />

bei der Zwischen<strong>r<strong>und</strong></strong>e. Dazu gehört<br />

auch David, der abschließend<br />

preisgibt: „Als ich heute Morgen<br />

aufgestanden bin, hatte ich überhaupt<br />

keinen Bock auf Klettern.<br />

Jetzt bin ich doch wieder vier Routen<br />

hoch. <strong>Das</strong> fühlt sich richtig gut<br />

an.“ David <strong>und</strong> <strong>die</strong> anderen sind<br />

glücklich <strong>und</strong> zufrieden, haben<br />

ein breites Grinsen im Gesicht.<br />

<strong>Das</strong> vergeht ihnen auch nicht, als<br />

sie Seilschaft, Kletterschuhe <strong>und</strong><br />

-gurte ordentlich in ihre Kisten<br />

packen <strong>und</strong> in <strong>die</strong> Busse tragen.<br />

Gemeinsames Aufrä<strong>um</strong>en ist auch<br />

ein äußerst wichtiger Teil des<br />

Therapie-Kletterns – <strong>und</strong> für das<br />

wahre Leben „da draußen“. js<br />

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mai / juni <strong>2017</strong> | 7


WIR BILDEN AUS!<br />

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Tutzinger Fischerhochzeit Anfang Juli<br />

Eine berührende Geschichte<br />

„DER COUNTDOWN LÄUFT“<br />

Die Fertigstellung der neuen Seegastronomie in der Marina<br />

Bernried geht in den Endspurt.<br />

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Tutzing I Vor etwa 200 Jahren entflammte<br />

in Tutzing ein Streit zwischen<br />

Hoffischer Gröber <strong>und</strong> dem<br />

Schlossherren Graf von Vieregg. Die<br />

Folge war, dass der Graf dafür sorgte,<br />

dass Gröbers einziger Sohn Michael,<br />

obwohl er als Hoffischersohn<br />

nicht z<strong>um</strong> Heer hätte gemusst, doch<br />

eingezogen <strong>und</strong> nach Russland geschickt<br />

wurde. Nach Kriegsende<br />

kehrten <strong>die</strong> Überlebenden heim –<br />

ohne Michael. Eltern <strong>und</strong> viele Tutzinger<br />

betrauerten den vermeintlichen<br />

Tod. Ebenso wie Veronika<br />

Bierbichler, Tochter eines Fischermeisters,<br />

<strong>die</strong> Michaels Avancen<br />

bis dato ignoriert hatte. Nachdem<br />

Michael wider Erwarten doch<br />

noch zurück in <strong>die</strong> Heimat kehrte,<br />

war <strong>die</strong> Freude im Dorf <strong>und</strong> auch<br />

bei Veronika groß. Sie <strong>und</strong> Michael<br />

werden heiraten – das war alsbald<br />

klar. Am Tag der Fischerhochzeit<br />

kamen Verwandte, Bekannte <strong>und</strong><br />

Kameraden nach Tutzing. Sogar<br />

der Graf, berührt von Michaels Geschichte,<br />

kam <strong>und</strong> versöhnte sich<br />

mit dem alten Gröber. Der Dorffriede<br />

war wieder hergestellt.<br />

Erstmals wurde <strong>die</strong> Fischerhochzeit<br />

1929 mit vielen Darstellern aus<br />

dem Ort aufgeführt. 1935 wurde<br />

sie mit Begeisterung wiederholt,<br />

eine dritte Aufführung folgte 1953.<br />

Im Jahr 1975 belebte <strong>die</strong> Gemeinde<br />

zusammen mit dem Heimat- <strong>und</strong><br />

Volkstrachtenverein „Tutzinger Gilde“<br />

<strong>und</strong> traditionsbewussten Familien<br />

das historische Spiel, das<br />

an <strong>die</strong> Ursprünge des Ortes als Fischersiedlung<br />

anknüpft, neu. Seitdem<br />

wird <strong>die</strong> Fischerhochzeit alle<br />

fünf Jahre gefeiert. <strong>Das</strong> Drehbuch<br />

stammt vom Heimatpfleger Josefranz<br />

Dr<strong>um</strong>mer (1887 - 1959). Besonders<br />

macht <strong>die</strong> Fischerhochzeit,<br />

dass alle Akteure Tutzinger Bürger<br />

sind <strong>und</strong> das Brautpaar von einem<br />

alten Fischergeschlecht abstammen<br />

muss.<br />

Hochzeit, Bayern 1-Band<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Bananafishbones<br />

Gefeiert wird also auch <strong>die</strong>ses Jahr,<br />

passend z<strong>um</strong> 1275. Geburtstag<br />

der Gemeinde Tutzing. <strong>Das</strong> erste<br />

Juliwochenende steht ganz im<br />

Zeichen der Fischerhochzeit. Der<br />

Samstag beginnt <strong>um</strong> 8 Uhr mit<br />

dem Hochzeitslader, der durch das<br />

Ortszentr<strong>um</strong> zieht. Um 18.30 Uhr<br />

folgen Polterabend <strong>und</strong> Tanz im<br />

Festzelt beim Rathaus, ehe gegen<br />

23 Uhr der Nachtwächter auftritt.<br />

Sonntag weckt das Böllerschießen<br />

morgens <strong>um</strong> 6 Uhr <strong>die</strong> Tutzinger<br />

Bürger. Der Empfang der Hochzeitsgäste<br />

vor dem „Gröberhof“<br />

ist für 8.30 Uhr geplant, dem sich<br />

ein Gottes<strong>die</strong>nst in der St. Josephskirche<br />

<strong>und</strong> der Zug z<strong>um</strong> Schloss<br />

anschließt. Um 11.45 Uhr beginnt<br />

der Höhepunkt des Wochenendes:<br />

<strong>die</strong> Trauungszeremonie. Ein Festzug<br />

durch den Ort, Tänze im Festzelt,<br />

das Brautverziehen <strong>und</strong> das<br />

Abdanken gegen 19 Uhr <strong>r<strong>und</strong></strong>en<br />

<strong>die</strong> Festlichkeiten ab. Im Zelt darf<br />

noch bis 24 Uhr <strong>die</strong> Vermählung<br />

gefeiert werden. Auch <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong><br />

das Fischerhochzeits-Wochenende<br />

wird in Tutzing einiges los sein:<br />

So spielt z<strong>um</strong> Auftakt der Festwoche<br />

am Donnerstag, 29 <strong>Juni</strong>, <strong>die</strong><br />

Bayern 1-Band im Zelt am Rathausfestplatz.<br />

Beginn ist <strong>um</strong> 20.30<br />

Uhr, der Eintritt ist frei. Am Freitag,<br />

30. <strong>Juni</strong>, folgt an gleichem Ort ein<br />

Auftritt der „Bananafishbones“.<br />

Einlass ist <strong>um</strong> 18 Uhr, Beginn <strong>um</strong><br />

20.30 Uhr. Tickets gibt es für 14<br />

Euro (zzgl. Vorverkaufsgebühr) im<br />

Vorverkauf in der Gemeindebücherei,<br />

bei den Buchhandlungen<br />

Held <strong>und</strong> Eselsohr, bei der Gästeinformation<br />

im Vetterlhaus sowie<br />

bei Eventim oder Online (www.<br />

bee-veranstaltung.de). An der<br />

Abendkasse kosten <strong>die</strong> Karten 17<br />

Euro. Im Anschluss an <strong>die</strong> Fischerhochzeit<br />

von Montag, 3. Juli bis<br />

Mittwoch, 5. Juli, sind zudem politische<br />

Abendveranstaltungen geplant.<br />

Weitere Informationen, auch<br />

das detaillierte Programm zur Fischerhochzeit,<br />

gibt es im Internet<br />

(www.tutzing.de).<br />

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Marina Bernried GmbH • Am Yachthafen 1-15 • 82347 Bernried am Starnberger See<br />

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8 | tassilo


Auf der Roten Couch<br />

Die Expeditionsleiter der Kliniken<br />

Im weißen Kittel auf der Roten Couch:<br />

Die beiden Ärztlichen Direktoren Prof. Dr. Andreas Knez vom Krankenhaus <strong>Weilheim</strong><br />

(links) <strong>und</strong> sein Kollege Dr. Wilhelm Fischer von der Schongauer Klinik.<br />

Foto: Johann Jilka<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 9


<strong>Weilheim</strong>-Schongau | Sie sind so<br />

etwas wie <strong>die</strong> Sprecher der Chefärzte,<br />

im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e der kompletten<br />

Belegschaft eines Krankenhauses:<br />

Ärztliche Direktoren. Während bei<br />

großen Universitätskliniken <strong>die</strong>ser<br />

Posten häufig ein eigenständiger<br />

ist, erfüllt in kleineren Häusern ein<br />

Chefarzt <strong>die</strong>se verantwortungsvolle<br />

Aufgabe ehrenamtlich. Dr. Wilhelm<br />

Fischer war 31 Jahre lang Chefarzt<br />

in Peißenberg <strong>und</strong> wechselte nach<br />

der Schließung der dortigen Klinik<br />

als Ärztlicher Direktor nach Schongau,<br />

„<strong>um</strong> dort etwas aufzubauen“.<br />

Obwohl er bereits im Rentenalter<br />

ist, lässt er seine Mitarbeiter nicht<br />

im Stich. Gemeinsam mit seinem<br />

<strong>Weilheim</strong>er Pendant, Prof. Dr. Andreas<br />

Knez – nicht weniger sportlich<br />

aktiv – haben wir ihn z<strong>um</strong> großen<br />

Gespräch auf <strong>die</strong> „Rote Couch“<br />

gebeten. Dort geben <strong>die</strong> heimatverb<strong>und</strong>enen<br />

Ärzte einen Einblick<br />

in <strong>die</strong> Tätigkeiten des Ärztlichen Direktors<br />

<strong>und</strong> machen sich Gedanken,<br />

wie <strong>die</strong> Zukunft <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Krankenhaus<br />

GmbH aussehen kann.<br />

Dr. Fischer, Prof. Dr. Knez, was ist<br />

<strong>die</strong> Aufgabe eines Ärztlichen Direktors?<br />

Dr. Wilhelm Fischer: Die Aufgabe<br />

beinhaltet <strong>die</strong> Koordination aller<br />

möglichen Projekte, vor allem<br />

was den ärztlichen Bereich betrifft.<br />

Überhaupt <strong>die</strong> ärztliche Organisation<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Zusammenarbeit der<br />

Abteilungen. <strong>Das</strong> hat so manche<br />

Konferenz zur Folge.<br />

Trifft man Sie dadurch häufi ger im<br />

Büro als im OP-Saal?<br />

Prof. Dr. Andreas Knez: <strong>Das</strong> kann<br />

man so nicht sagen. Die Patientenversorgung<br />

steht natürlich im Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong>.<br />

Der Ärztliche Direktor<br />

ist Sprecher der Ärzteschaft, der<br />

Chefärzte <strong>und</strong> ist insofern Partner<br />

des Geschäftsführers hinsichtlich<br />

der strategischen Ausrichtung. Ein<br />

Geschäftsführer sieht viele Dinge<br />

anders als <strong>die</strong> Doktoren <strong>und</strong> so ist<br />

es hilfreich, wenn verschiedene<br />

Perspektiven zusammenkommen.<br />

10 | tassilo<br />

Sie wurden beide vom Aufsichtsrat<br />

„berufen“. Welche Voraussetzungen<br />

muss man mitbringen, <strong>um</strong><br />

Ärztlicher Direktor zu werden?<br />

Knez: Man muss Chefarzt sein,<br />

dessen Aufgabe schon damit verb<strong>und</strong>en<br />

ist, Leitungsfunktionen<br />

zu übernehmen. Was wir immer<br />

mehr dazulernen mussten, sind<br />

betriebswirtschaftliche Aspekte,<br />

mit denen wir uns früher als Mediziner<br />

nicht in der Form auseinandergesetzt<br />

haben. Basisfallwert,<br />

Vergütung, Deckelung des Budgets,<br />

betriebswirtschaftliche Kennzahlen,<br />

Defizite – wo will man hin,<br />

was gleicht man aus? Fragen, <strong>die</strong><br />

immer wichtiger werden.<br />

Der Beruf des Chefarztes ist für viele<br />

ein Kindheitstra<strong>um</strong>. War das bei<br />

Ihnen auch der Fall?<br />

Knez: Ja, absolut. Bei mir hat sich<br />

das während meines Zivil<strong>die</strong>nstes<br />

ergeben. Ich wollte immer gerne<br />

mit Menschen arbeiten <strong>und</strong> im<br />

medizinischen Bereich tätig sein.<br />

Daher ist es mein Berufstra<strong>um</strong>.<br />

Fischer: Ich hatte ein paar Vorbilder,<br />

bei denen ich sagen konnte:<br />

Ja, damit kann ich was anfangen.<br />

Der Chefarztposten stand dabei<br />

noch nicht im Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong>. Aber<br />

der Beruf des Arztes war für mich<br />

ungefähr mit dem Abitur klar <strong>und</strong><br />

ist bis heute mein Tra<strong>um</strong>beruf,<br />

auch wenn <strong>die</strong> Bürokratie uns einiges<br />

abverlangt.<br />

Prof. Dr. Knez, Sie sind seit 2007 in<br />

<strong>Weilheim</strong>, seit 2009 dort Ärztlicher<br />

Direktor. Wo liegen <strong>die</strong> Stärken des<br />

<strong>Weilheim</strong>er Krankenhauses?<br />

Knez: Wir können eine wirklich<br />

gute Medizin anbieten, <strong>die</strong> sich<br />

vor niemandem – auch vor den<br />

großen Häusern – verstecken<br />

muss. Sympathisch sind <strong>die</strong> kurzen<br />

Dienstwege. Wir kennen uns<br />

alle: <strong>die</strong> Pflege, <strong>die</strong> Reinigungskräfte,<br />

<strong>die</strong> Leute an der Pforte, <strong>die</strong><br />

Nothilfe. <strong>Das</strong> finde ich ganz wichtig,<br />

weil der Patient das spürt. Mir<br />

gefällt <strong>die</strong>ses kleine, beschützte<br />

Umfeld.<br />

Und <strong>die</strong> Schwächen?<br />

Knez: Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> des Altbaus gibt es<br />

einfach eine Limitation des Komforts<br />

für den Patienten. Außerdem<br />

hätten wir gerne mehr Betten.<br />

Wir wollen ein 200-Betten-Haus<br />

werden, derzeit sind wir bei 160.<br />

Was wir uns wünschen – <strong>und</strong> das<br />

wird <strong>die</strong>ses Jahr noch entstehen –<br />

ist eine Akutgeriatrie. Persönlich<br />

wünsche ich mir, dass wir auch<br />

Palliativ-Betten dazu bekommen.<br />

Prof. Dr. Knez, Sie haben in <strong>Weilheim</strong><br />

<strong>die</strong> 24-St<strong>und</strong>en Herzkatheterbereitschaft<br />

aufgebaut. Wie hat sich<br />

<strong>die</strong> Abteilung seither entwickelt?<br />

Knez: Sie hat sich sehr gut etabliert.<br />

Wir machen im Jahr mit den<br />

Kardiologen im Landkreis zusammen<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> 1 200 Katheter-Untersuchungen.<br />

Bei den Interventionen<br />

schwankt <strong>die</strong> Zahl immer, wobei<br />

sicherlich mehr als 50 Prozent<br />

Eingriffe mit Stentimplantationen<br />

sind. Für <strong>die</strong> Bevölkerung war<br />

<strong>die</strong> schnelle, wohnortnahe Versorgung<br />

– zu jeder Tages- <strong>und</strong><br />

Nachtzeit ist ein Kardiologe vor<br />

Ort – sicher ein großer Zugewinn.<br />

So konnten wir schon einige Leben<br />

retten.<br />

Ärzte sind keine Maschinen, tragen<br />

aber eine wahnsinnige Verantwortung<br />

<strong>und</strong> stehen unter enormen<br />

Druck. Wie geht man damit <strong>um</strong>?<br />

Knez: Ja, das stimmt. Je länger<br />

ich <strong>die</strong> „Katheterei“ mache, desto<br />

vorsichtiger werde ich, weil ich<br />

einfach schon viele Dinge gesehen<br />

habe. Sobald ich allerdings im<br />

OP bin, bin ich hochkonzentriert.<br />

Dann spüre ich den Druck nicht so<br />

sehr wie hinterher.<br />

Wie gleichen Sie <strong>die</strong>sen Alltagsstress<br />

aus?<br />

Knez: Ich gehe sehr gerne in <strong>die</strong><br />

Berge, auch Skitouren. Zwar nicht<br />

so extrem wie Dr. Fischer unterwegs<br />

war, aber auch leidenschaftlich.<br />

Und ich radel sehr gerne,<br />

wenn es geht, einmal <strong>die</strong> Woche<br />

auf den Hohenpeißenberg. Hier


iologisch wirksam durch Auszüge der<br />

Ölessenzen von Zitrone, Lavendel <strong>und</strong> Eukalyptus<br />

Bürokratie statt OP: Verwaltungsarbeiten stehen bei Ärztlichen Direktoren auf der Tagesordnung.<br />

komme ich am meisten zur Ruhe.<br />

Ein neues Hobby ist das Kajakfahren.<br />

Auf dem Ammersee unterwegs<br />

zu sein, auch in der kalten<br />

Jahreszeit, das entspannt <strong>und</strong> tut<br />

meiner Seele gut.<br />

Fischer: Wir sind ja beide begeisterte<br />

Radler <strong>und</strong> fahren, so weit<br />

wie möglich, jeden Tag damit zur<br />

Arbeit.<br />

Dr. Fischer, Sie sind ausgewiesener<br />

Experte für Herzschrittmacher. Was<br />

ist einfacher, eine Herz-OP oder<br />

eine Expedition z<strong>um</strong> 6 190 Meter<br />

hohen Mount McKinley?<br />

Fischer: Eine schwierige Frage.<br />

Obwohl ich eine Herzschrittmacher-OP<br />

gewöhnt bin, geht es mir<br />

ebenso wie Prof. Dr. Knez. Vor jeder<br />

Operation empfinde ich es als<br />

Herausforderung. Die Expedition<br />

z<strong>um</strong> Mount McKinley war da etwas<br />

ganz anderes. Es ist entspannend,<br />

als Gegenpol z<strong>um</strong> Alltag in <strong>die</strong><br />

Welt rauszugehen ...<br />

... was meinen Sie mit „in <strong>die</strong> Welt<br />

rausgehen“?<br />

Fischer: Ich bin durch <strong>die</strong> Sahara<br />

gefahren, durch den Dschungel<br />

gegangen, habe bei der B<strong>und</strong>eswehr<br />

einen Taucherarztlehrgang<br />

gemacht, war bei den Gebirgspionieren<br />

<strong>und</strong> bin mal <strong>die</strong><br />

Carstensz-Pyramide in Neuguinea<br />

hochgeklettert <strong>und</strong> habe sogar<br />

den Stamm der ehemaligen Kannibalen<br />

kennengelernt. <strong>Das</strong> sind<br />

so Erfahrungen, da denkt man<br />

weniger an <strong>die</strong> Alltagssorgen. Hier<br />

merkt man auch, wie klein manche<br />

unserer hausgemachten Probleme<br />

gegenüber dem sind, was<br />

es in der Welt gibt. Hier in Schongau<br />

sind wir Gelbfieberimpfstelle.<br />

Die Geschichten <strong>die</strong>ser Reisenden<br />

interessieren mich immer sehr,<br />

gleichzeitig kann ich ihnen ein<br />

paar medizinische Reisetipps mit<br />

auf den Weg geben.<br />

Wie kam es zur Leidenschaft Bergsteigen?<br />

Fischer: Seit meiner Kindheit bin<br />

ich beim Alpenverein, auch meine<br />

Eltern waren schon dabei. Ich war<br />

immer gerne in den Bergen. Als<br />

ich dann <strong>um</strong> <strong>die</strong> 50 Jahre war, hab<br />

ich mir gesagt, dass ich ein bisschen<br />

mehr Sport machen müsste.<br />

Auch weil ich mit dem Lehrbücher-Schreiben<br />

sehr an den Computer<br />

gefesselt war, besonders in<br />

den Nächten. Damals hatte ich zu<br />

wenig Ausgleich <strong>und</strong> mir gesagt:<br />

„Jetzt wird es Zeit, dass du dir ein<br />

Ziel suchst, bevor du einrostest.“<br />

Prof. Dr. Knez, als Professor kooperieren<br />

Sie mit der LMU-München.<br />

Wie sieht Ihre Lehrtätigkeit aus?<br />

Knez: Ich bin pro Semester immer<br />

vier bis fünf Wochen mit je einer<br />

Vorlesung in Großhadern eingespannt.<br />

Zudem sind wir in <strong>Weilheim</strong><br />

Lehrkrankenhaus <strong>und</strong> damit<br />

verpflichtet, Studenten in ihrem<br />

praktischen Jahr weiterzubilden.<br />

<strong>Das</strong> macht unglaublich viel Spaß<br />

<strong>und</strong> ist hochmotivierend für mich,<br />

aber auch für <strong>die</strong> Assistenten, <strong>die</strong><br />

so gefordert sind, ihr Wissen weiterzugeben.<br />

Was macht mehr Spaß, lehren oder<br />

operieren?<br />

Knez: Es ist zwar völlig verschieden,<br />

aber beides macht sehr viel<br />

Spaß. Es ist schon etwas sehr<br />

Befriedigendes, wenn man etwas<br />

weitergibt <strong>und</strong> das auf fruchtbaren<br />

Boden fällt. Gerade wenn sich Studenten<br />

nach dem praktischen Jahr<br />

melden <strong>und</strong> sagen: „Ich konnte<br />

viel von meiner Zeit in <strong>Weilheim</strong><br />

für <strong>die</strong> Prüfung nutzen.“ <strong>Das</strong> gibt<br />

einem das Gefühl, auf dem richtigen<br />

Weg zu sein.<br />

Ein schwer kranker Patient kommt<br />

in <strong>die</strong> Klinik <strong>und</strong> Sie als fremde<br />

Person behandeln ihn. Wie baut<br />

man hier ein Vertrauensverhältnis<br />

auf?<br />

Fischer: Ich glaube, <strong>die</strong> Erfahrung<br />

<strong>und</strong> auch <strong>die</strong> Einstellung helfen einem<br />

da sehr. Und wenn man den<br />

ärztlichen Beruf mit Begeisterung<br />

ausübt, geht man ohnehin ganz<br />

anders heran. Mit Zuwendung<br />

lässt sich manchmal wesentlich<br />

mehr erreichen als mit Tabletten.<br />

Wir sind ja auch beide bayerische<br />

Urgewächse <strong>und</strong> kennen den bestimmten<br />

Schlag der Leute. <strong>Das</strong><br />

erleichtert das Reden.<br />

Knez: Wir mögen <strong>die</strong> Leute ja<br />

auch. Ich glaube, das wichtigste<br />

ist: ernst nehmen <strong>und</strong> Empathie.<br />

Den Patienten das Gefühl geben,<br />

dass wir sie verstehen, sie aber<br />

auch in ihrer Persönlichkeit belassen.<br />

Wir sind nicht <strong>die</strong> Schlaueren,<br />

<strong>und</strong> das spüren <strong>die</strong> Patienten. Ich<br />

mag <strong>die</strong> Bevölkerung hier. Die<br />

Leute sind geraderaus <strong>und</strong> sagen,<br />

was sie wollen. Und <strong>die</strong> Zeit der<br />

Bevorm<strong>und</strong>ung <strong>und</strong> des „weißen<br />

Gottes“ ist ohnehin vorbei. <strong>Das</strong> ist<br />

auch gut so.<br />

Sie sind beide sehr heimatverb<strong>und</strong>en.<br />

Hatten Sie nie den Drang, etwas<br />

anderes zu sehen?<br />

Fischer: Ich bin geborener Hohenpeißenberger,<br />

war aber auch lange<br />

Zeit weg. Bevor ich 1984 nach<br />

Peißenberg kam, war ich im Rosenheimer<br />

Krankenhaus, in Haag<br />

bei Wasserburg, bei der B<strong>und</strong>eswehr<br />

als Truppenarzt im Erdbebeneinsatz<br />

in Friaul. <strong>Das</strong> waren<br />

z<strong>um</strong> Teil sehr abenteuerliche<br />

Wege, <strong>die</strong> ich gerne beschritten<br />

habe. Aber ehrlich gesagt bin ich<br />

sehr gerne zuhause, weil es hier<br />

ausgesprochen schön ist.<br />

Knez: Ich bin in München geboren,<br />

<strong>und</strong> eines war für mich immer<br />

klar: Aus Bayern will ich auf<br />

keinen Fall weg. Als ich in jungen<br />

Jahren in Großhadern tätig war<br />

<strong>und</strong> mal am <strong>Weilheim</strong>er Krankenhaus<br />

vorbeigefahren bin, habe<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 11<br />

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ich gedacht: „Hoffentlich muss<br />

ich hier niemals hin.“ Ich kannte<br />

es schlicht nicht. Letztlich habe<br />

ich es meinem Vorgänger Dr.<br />

Kment zu verdanken, dass er mir<br />

<strong>die</strong>se Chance gegeben hat. Ich bin<br />

sehr glücklich hier, besser geht’s<br />

nicht.<br />

Die Entwicklung ländlicher Krankenhäuser<br />

ist seit gera<strong>um</strong>er Zeit<br />

schwierig. Wo sehen Sie <strong>die</strong> Krankenhaus<br />

GmbH in Zukunft?<br />

Knez: Ich glaube, dass unsere<br />

Krankenhäuser als G<strong>r<strong>und</strong></strong>- <strong>und</strong><br />

Regelversorger hohes Potential<br />

haben. Wir bieten eine breite<br />

medizinische Versorgung mit<br />

Notfallversorgung, aber auch<br />

spezialisierter Medizin an. Wir<br />

können viele Patienten auf hohem<br />

fachärztlichen Niveau versorgen,<br />

so müssen sie sich nicht auf den<br />

Weg nach München machen. <strong>Das</strong><br />

ist unser Potential, was man auch<br />

rüberbringen muss. Ich sehe unsere<br />

Stärke in der wohnortnahen<br />

Versorgung. Wenn das noch ergänzt<br />

wird mit einem allgemeinen<br />

Konzept, mit Altersmedizin, mit<br />

Palliativmedizin, dann sehe ich auf<br />

jeden Fall eine Chance, dass solche<br />

Häuser überleben. Sie müssen<br />

Geld ver<strong>die</strong>nen, das ist klar. Aber<br />

sie müssen auch Sachen anbieten,<br />

mit denen man kein Geld ver<strong>die</strong>nt.<br />

Unsere Aufgabe ist es, für unsere<br />

Bevölkerung, <strong>die</strong> ja auch immer<br />

älter wird, eine medizinische Versorgung<br />

zu gewährleisten.<br />

Ist <strong>die</strong> Umsetzung realistisch?<br />

Knez: <strong>Das</strong> muss letztlich <strong>die</strong> Politik<br />

entscheiden, was eine wohnortnahe<br />

Versorgung wert ist. Ich finde,<br />

Ges<strong>und</strong>heit ist unser größtes Gut.<br />

Und für mich ist es ganz wichtig,<br />

dass <strong>die</strong> Leute, auch <strong>die</strong> Angehörigen,<br />

nicht weit fahren müssen,<br />

denn das trägt zur Ges<strong>und</strong>ung bei.<br />

Es gibt ja <strong>die</strong> Diskussion, dass viele<br />

sagen, man müsste 50 Prozent<br />

der Kliniken schließen <strong>und</strong> dann<br />

riesengroße Schwerpunkt-Krankenhäuser<br />

errichten, wie es sie<br />

12 | tassilo<br />

in andern Ländern gibt. Vielleicht<br />

ist es aus ökonomischer Sicht sogar<br />

sinnvoll. Wir haben ein hochentwickeltes<br />

Ges<strong>und</strong>heitssystem,<br />

sektorale Grenzen, ambulant <strong>und</strong><br />

stationär getrennt. <strong>Das</strong> müsste<br />

man jetzt eigentlich zurückentwickeln.<br />

Aber wie soll das gehen?<br />

Ich kann es nicht abschätzen,<br />

aber wir bekommen derzeit eine<br />

unglaubliche Unterstützung aus<br />

der Politik, <strong>die</strong> das genauso sieht.<br />

Ich bin absolut dafür, dass wir<br />

ökonomisch denken, da kommen<br />

wir auch gar nicht dr<strong>um</strong> her<strong>um</strong>.<br />

Nichtsdestotrotz muss eine klare<br />

Ansage kommen, was uns eine<br />

wohnortnahe Versorgung wert<br />

ist. Ich kann mich an einen tollen<br />

Satz des Alt-Landrats Luitpold<br />

Braun erinnern, der zu mir gesagt<br />

hat: „Wissen Sie Herr Knez, wenn<br />

wir mit dem Herzkatheter nur ein<br />

Menschenleben retten, dann hat<br />

es sich schon rentiert“. Aber ich<br />

kann es nicht vorhersehen. <strong>Das</strong> ist<br />

ein schwieriges Schiff, das gerade<br />

kräftig schlingert.<br />

Wie schätzen Sie das ein, Dr. Fischer?<br />

Fischer: Ich kann Prof. Dr. Knez<br />

nur zustimmen. Wir müssen <strong>die</strong><br />

Landbevölkerung mit hoher Qualität<br />

gut <strong>und</strong> schnell versorgen, wie<br />

z<strong>um</strong> Beispiel beim Schlaganfall<br />

oder Herzinfarkt.<br />

Ganz allgemein, wie hat sich <strong>die</strong><br />

Medizin technisch <strong>und</strong> medikamentös<br />

in den letzten Jahren entwickelt?<br />

Knez: Wenn ich für <strong>die</strong> Kardiologie<br />

spreche, waren es in den<br />

letzten Jahren bahnbrechende<br />

Entwicklungen, z<strong>um</strong> Beispiel beim<br />

Aortenklappen-Ersatz, der jetzt<br />

ohne Operation möglich ist für Patienten,<br />

<strong>die</strong> als inoperabel gelten.<br />

Der Rückgang in der Infarktsterblichkeit<br />

zeigt, dass das Konzept<br />

der Katheter greift. Vergleichbare<br />

Fortschritte gibt es bei Medikamenten<br />

mit ebenfalls bahnbrechenden<br />

Entwicklungen. Allerdings<br />

Interview in lockerer Atmosphäre: Prof. Dr. Andreas Knez <strong>und</strong> Dr. Wilhelm Fischer mit den beiden „tassilo“-<br />

Redakteuren Tim Schmid (links) <strong>und</strong> Johannes Schelle (rechts).<br />

führt beispielsweise allein <strong>die</strong><br />

Therapie der Hepatitis C, <strong>die</strong> heutzutage<br />

medikamentös heilbar ist,<br />

zu einer erheblichen Belastung<br />

des Ges<strong>und</strong>heitsbudgets. Auch<br />

werden in der Onkologie neue<br />

Medikamente entwickelt, etwa<br />

Antikörper gegen Krebserkrankungen,<br />

<strong>die</strong> mit sehr hohen Kosten<br />

verb<strong>und</strong>en sind. Eines Tages wird<br />

man sich fragen, wie verteilt man<br />

das in der Solidargemeinschaft?<br />

Gibt es weiterhin alles für alle? Ich<br />

möchte nicht derjenige sein, der<br />

das entscheidet.<br />

Fischer: 1871 gab es <strong>die</strong> erste Statistk,<br />

da lag <strong>die</strong> Lebenserwartung<br />

bei 37 Jahren <strong>und</strong> jetzt sind wir<br />

bei circa 80. Mit Entwicklung der<br />

Herzschrittmachertechnik werden<br />

viele Leben gerettet. Der erste<br />

Patient 1958 wäre ohne Gerät mit<br />

40 Jahren gestorben <strong>und</strong> wurde<br />

dann über 80 Jahre alt. Aber auch<br />

<strong>die</strong> Lebensqualität hat sich extrem<br />

verbessert. Z<strong>um</strong> Beispiel habe ich<br />

einen Patienten gesehen, der ohne<br />

Herzschrittmacher nur 50 Meter<br />

gehen konnte <strong>und</strong> mit dem Gerät<br />

uns am Berg davonläuft. Auch in<br />

anderen Bereichen wie etwa den<br />

Gallenblasen-Operationen hat<br />

sich sehr viel getan. Früher war<br />

man drei Wochen im Krankenhaus,<br />

jetzt macht man einen minimalen<br />

Eingriff <strong>und</strong> ist nach drei<br />

Tagen wieder zuhause.<br />

Wenn Sie einen Wunsch frei hätten<br />

in Sachen Entwicklung?<br />

Knez: Demenz! Ich finde, dass hier<br />

bereits tolle Arbeit geleistet wird<br />

von den Alzheimergesellschaften.<br />

Aber ich sehe das als große Herausforderung<br />

an <strong>die</strong> Gesellschaft.<br />

Wenn man hier <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

hätte, frühzeitig den Prozess zu<br />

beeinflussen, wäre das ein Segen.<br />

Für <strong>die</strong> Patienten <strong>und</strong> Angehörigen,<br />

für <strong>die</strong> das eine ungeheure<br />

Last ist. Sie fühlen sich verantwortlich<br />

<strong>und</strong> arbeiten bis zur Erschöpfung.<br />

Und das Thema nimmt<br />

immer mehr zu...<br />

Fischer: ... weil <strong>die</strong> Leute immer<br />

älter werden. Keiner ist davor gefeit,<br />

das ist das Schlimme. Unsere<br />

beiden Häuser arbeiten bereits<br />

rege mit der Alzheimergesellschaft<br />

zusammen. Ich möchte <strong>die</strong><br />

Kooperation mit der Hospizbewegung<br />

verstärken, wo ich selbst als<br />

Hospizrat ehrenamtlich involviert<br />

bin.<br />

Dr. Fischer, Sie waren 31 Jahre in<br />

Peißenberg, dann kam <strong>die</strong> Schließung.<br />

Die Mitarbeiter wurden nach<br />

<strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Schongau aufgeteilt.<br />

Eine Voraussetzung, dass Sie in<br />

Schongau Ärztlicher Direktor wurden?<br />

Fischer: Sicherlich. 2013 stand Peißenberg<br />

schon mal auf der Kippe.<br />

Da haben wir aber gesagt, so geht<br />

das nicht. Wir konnten Peißenberg<br />

nicht einfach von der Bildfläche<br />

verschwinden lassen. Damals war<br />

jedenfalls noch nicht der richtige<br />

Zeitpunkt.<br />

Der richtige Zeitpunkt kam dann<br />

2015?<br />

Fischer: Erst im Juli 2015 wurde<br />

politisch klar, dass das Krankenhaus<br />

Peißenberg keine eigene<br />

Perspektive mehr hat, sondern<br />

endgültig geschlossen werden<br />

sollte, wenn <strong>Weilheim</strong> <strong>um</strong>gebaut<br />

ist. <strong>Das</strong> hätte für mich bedeutet,<br />

dass ich meine Mannschaft nicht<br />

mehr hätte organisieren können.<br />

Außerdem: Wenn bekannt ist, dass<br />

wir schließen, kommen ja auch<br />

keine Patienten <strong>und</strong> kein Personal<br />

mehr, da es keine Perspektive<br />

gibt. <strong>Das</strong> war das eine Manko. <strong>Das</strong><br />

zweite, dass in Schongau Probleme<br />

aufgetaucht sind. Der damalige<br />

Ärztliche Direktor, Dr. Andreas<br />

Eder, hatte sich niedergelassen,<br />

<strong>die</strong> Chefarztstelle war somit frei.


Wir haben uns dann mehr oder<br />

weniger über Nacht überlegt, mit<br />

dem ganzen Team nach Schongau<br />

zu wechseln. <strong>Das</strong> Personal wurde<br />

dort dringend gebraucht. Wäre<br />

dem nicht so gewesen, hätten wir<br />

für Peißenberg einen speziellen<br />

Sozialplan aufstellen müssen. So<br />

musste ich nichts abwickeln, sondern<br />

konnte etwas aufbauen. Die<br />

Integration ist uns sehr gut gelungen.<br />

Und auch Dr. Eder arbeitet<br />

zeitweise im Team zur Unterstützung<br />

mit. Es ist nicht mehr Schongau,<br />

Peißenberg <strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong>,<br />

sondern eine GmbH.<br />

Sie sind bis Ende <strong>2017</strong> noch Ärztlicher<br />

Direktor in Schongau. Bleiben<br />

Sie der Medizin treu?<br />

Fischer: Ganz aufhören werde ich<br />

wahrscheinlich nicht. Ich werde<br />

sicherlich den beruflichen Stress<br />

abbauen, mich mehr <strong>um</strong> meine<br />

Familie kümmern <strong>und</strong> auch dem<br />

Krankenhaus verb<strong>und</strong>en bleiben.<br />

Außerdem arbeite ich weiter ehrenamtlich,<br />

genau wie Prof. Dr.<br />

Knez, im Kreisverband des Bayerischen<br />

Roten Kreuzes.<br />

Wartet <strong>die</strong> nächste Expedition, der<br />

nächste Gipfel?<br />

Fischer: Auch <strong>die</strong>sbezüglich wird<br />

man ruhiger. Ich bin immer noch<br />

gerne in den Bergen <strong>und</strong> mache<br />

Skitouren. Aber ich werde keine<br />

Expedition mehr unternehmen.<br />

Prof. Dr. Knez, Sie sind 55, haben<br />

also noch einige Jahre bis zur Rente.<br />

Würden Sie sagen, dass Sie mit<br />

dem Ärztlichen Direktor beruflich<br />

alles erreicht haben?<br />

Knez: Ja, wobei für mich der Ärztliche<br />

Direktor nicht im Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />

steht. Ich habe alles, was<br />

ich wollte. Ich wollte in Bayern<br />

bleiben, wollte einen Herzkatheter<br />

haben, <strong>und</strong> wollte den Professor<br />

schaffen. <strong>Das</strong> war so ein bisschen<br />

der Ansporn für <strong>die</strong> „Quälerei“ in<br />

Großhadern. <strong>Das</strong>s sich das alles so<br />

ergeben hat, darüber bin ich sehr<br />

happy <strong>und</strong> ich fühle mich einfach<br />

unglaublich wohl hier in <strong>Weilheim</strong>.<br />

Ich möchte nirgendwo anders hin.<br />

<strong>Das</strong> heißt, Sie bleiben bis z<strong>um</strong><br />

Rentenalter Ärztlicher Direktor in<br />

<strong>Weilheim</strong>?<br />

Knez: Ob ich Ärztlicher Direktor<br />

bleibe, weiß ich nicht. Es ist sogar<br />

mal gut, wenn irgendwann wieder<br />

eine andere Perspektive dazu<br />

kommt. Ärztlicher Direktor <strong>und</strong><br />

Geschäftsführer dürfen gerne kontroverser<br />

Meinung sein. Aber nach<br />

außen müssen sie den Karren<br />

gemeinsam ziehen. Ich glaube,<br />

mit unserem Geschäftsführer haben<br />

wir dazu <strong>die</strong> Möglichkeit. So<br />

viel wie in den letzten drei Jahren<br />

in der GmbH passiert ist, das ist<br />

schon enorm. Auch <strong>die</strong> Unterstützung,<br />

<strong>die</strong> wir aus der Politik erfahren.<br />

<strong>Das</strong> kennen wir auch anders.<br />

Die Mitarbeiter brauchen eine<br />

Perspektive. <strong>Das</strong> ist ihre Heimat,<br />

ihr Arbeitsplatz <strong>und</strong> den möchten<br />

sie auch behalten. Wir sind ja ein<br />

wichtiger Arbeitgeber im Landkreis,<br />

das wird immer ein wenig<br />

unterschätzt. Wir schaffen Werte,<br />

sind Steuerzahler. Ein Krankenhaus<br />

wird immer nach den Defiziten<br />

bewertet. Aber ein Mitarbeiter<br />

wohnt ja auch hier. Sie haben Familien,<br />

das sollte man auch volkswirtschaftlich<br />

betrachten.<br />

Bitte ergänzen sie: Wenn das Krankenhaus<br />

in Schongau schließt...<br />

Fischer: ... benötigen über 30 000<br />

Menschen mehr als eine halbe<br />

St<strong>und</strong>e, <strong>um</strong> ein Krankenhaus zu<br />

erreichen.<br />

Wenn das Krankenhaus in <strong>Weilheim</strong><br />

schließt...<br />

Knez: ... geht ein großes Stück Heimat<br />

in jeglicher Hinsicht verloren.<br />

js/<br />

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mai / juni <strong>2017</strong> | 13


Die Köhlertage in Bad Kohlgrub<br />

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Wenn‘s was Gscheid‘s sei soll!<br />

Von uns werd‘s sauber Zamgricht:<br />

Manfred Bär<br />

(Chef)<br />

Heike Hirt<br />

(Schwägerin vom Chef)<br />

Denn „Köhlern“<br />

<strong>die</strong>s ist eine Kunst<br />

Bad Kohlgrub I Die Grillsaison<br />

hat wieder begonnen. Überall<br />

wird Grillkohle angeboten. Im<br />

Supermarkt, an der Tankstelle,<br />

im Ba<strong>um</strong>arkt. Wer aber regionale<br />

<strong>und</strong> qualitativ hochwertige Kohle<br />

möchte, der muss auf den <strong>Mai</strong><br />

warten. Oder sogar auf den <strong>Juni</strong>.<br />

Denn – so wie jedes Jahr – finden<br />

<strong>die</strong> Köhlertage in Bad Kohlgrub<br />

statt. Und sobald <strong>die</strong> Köhlerfre<strong>und</strong>e<br />

ihr Handwerk vollbracht haben,<br />

gibt es eine der besten Grillkohlen<br />

im Oberland. Da das Handwerk<br />

des Köhlerns eine lange Tradition<br />

in Bad Kohlgrub hat, daher hat<br />

der Ort auch seinen Namen, machen<br />

<strong>die</strong> Köhlerfre<strong>und</strong>e nicht einfach<br />

nur ein paar Kilo Holzkohle.<br />

Es wird ein kulturelles Event für<br />

<strong>die</strong> ganze Familie. Schon beim<br />

Aufbau des Meilers in der Prentstraße,<br />

am 12. <strong>und</strong> 13. <strong>Mai</strong>, sind<br />

Gäste willkommen. Hier erleben<br />

<strong>die</strong> Besucher von Anfang an einen<br />

unvergesslichen Einblick in <strong>die</strong> historische<br />

Arbeit der Köhler.<br />

Ausgestorben aber<br />

quicklebendig<br />

Noch vor einigen h<strong>und</strong>ert Jahren<br />

war das Köhlern ein lebendiges<br />

Handwerk. Holzkohle war damals<br />

nötig, <strong>um</strong> Stahl zu gewinnen oder<br />

Edelmetalle zu verarbeiten, später<br />

auch z<strong>um</strong> Filtern von Wasser sowie<br />

für <strong>die</strong> Medizin, <strong>um</strong> nur ein<br />

paar Beispiele zu nennen. nnen<br />

Aber<br />

es war leider kein angesehener<br />

Beruf – im Mittelalter waren Köhler<br />

sogar geächtete Leute. Immer<br />

wieder wurden ihnen dunkle<br />

Machenschaften nachgesagt. <strong>Das</strong><br />

lag unter anderem daran, dass<br />

<strong>die</strong> Meiler immer in der Nähe<br />

von Wasser <strong>und</strong> Wald aufgebaut<br />

wurden <strong>und</strong> <strong>die</strong> Köhler somit ein<br />

karges, abgeschiedenes Leben<br />

führten. <strong>Das</strong> ist heute ganz anders.<br />

Zwar ist der Beruf in Europa<br />

so gut wie ausgestorben, aber im<br />

Dezember 2014 wurde <strong>die</strong> Köhlerei<br />

ins Verzeichnis des immateriellen<br />

Kulturerbes in Deutschland<br />

aufgenommen. Schon viele Jahre<br />

davor haben <strong>die</strong> Köhlerfre<strong>und</strong>e<br />

Die Köhler bauen mit großer<br />

Akribie den Meiler auf.<br />

14 | tassilo


Bad Kohlgrub begonnen, <strong>die</strong> Tradition<br />

wieder aufleben <strong>und</strong> alle<br />

Interessierten daran teilhaben zu<br />

lassen.<br />

Eine Woche Warten<br />

<strong>und</strong> Aufsicht<br />

Hat man im <strong>Mai</strong> also noch nichts<br />

vor, dann sind <strong>die</strong> 16. Köhlertage<br />

einen Besuch wert. Am 12. <strong>Mai</strong><br />

<strong>um</strong> 14 Uhr beginnt der Aufbau des<br />

Meilers. Dazu haben <strong>die</strong> Köhler<br />

im Wald Bä<strong>um</strong>e gefällt, meist<br />

Eschen <strong>und</strong> Buchen, <strong>die</strong> ihnen<br />

<strong>die</strong> Gemeinde zugewiesen hat.<br />

Dieses Holz zersägen sie in meterlange<br />

Stücke <strong>und</strong> zerteilen es<br />

in Scheite. Aus R<strong>und</strong>hölzern oder<br />

Brettern wird ein Boden ausgelegt,<br />

in der Mitte rammt ein Köhler<br />

zwei Quandlstangen, als eine<br />

Art Kamin. Um den Kamin werden<br />

<strong>die</strong> ein Meter langen Scheite<br />

aufgeschichtet. Die Zwischenrä<strong>um</strong>e<br />

füllen <strong>die</strong> Köhler mit kleinen<br />

Holzstücken. Am Ende besteht<br />

der Meiler aus <strong>r<strong>und</strong></strong> 18 Ster Holz.<br />

Jetzt wird das Ganze mit Reisig,<br />

Erde <strong>und</strong> Holzkohlestaub luftdicht<br />

<strong>um</strong>hüllt <strong>und</strong> festgeklopft.<br />

Denn beim Köhlern darf keine<br />

Luft an das glühende Holz kommen,<br />

sonst würde es einfach nur<br />

zu Asche verbrennen. Der Meiler<br />

wird nun durch eine Öffnung, <strong>die</strong><br />

gelassen wurde, entzündet. Daraus<br />

machen <strong>die</strong> Köhlerfre<strong>und</strong>e<br />

am Sonntag, 21. <strong>Mai</strong>, ein großes<br />

Fest mit Bewirtung <strong>und</strong> viel<br />

Entzündet wird<br />

im Rahmen des<br />

Köhlerfestes.<br />

altem Handwerk. Die Besucher<br />

können z<strong>um</strong> Beispiel sehen, wie<br />

früher mit Holzkohle <strong>und</strong> einem<br />

alten Bügeleisen gebügelt wurde,<br />

außerdem ist ein Pechler aus<br />

Österreich vor Ort. Er zeigt, wie er<br />

aus Holz Pechöl herstellt, das für<br />

medizinische Zwecke genutzt wurde.<br />

Die Musik z<strong>um</strong> Fest liefert <strong>die</strong><br />

„Kanapee Musi“ aus Peißenberg.<br />

Mittlerweile ist das Fest z<strong>um</strong> Anzünden<br />

des Meilers sehr beliebt,<br />

<strong>die</strong> Zahl der Besucher hängt aber<br />

immer vom Wetter ab, erklärt Köhler<br />

Stefan Mayr.<br />

Der Meiler glimmt dann acht Tage<br />

lang. Die Köhler müssen ihn Tag<br />

<strong>und</strong> Nacht beaufsichtigen, denn im<br />

Inneren darf es nicht zu heiß <strong>und</strong><br />

auch nicht zu kalt sein. Es muss<br />

stetig eine Temperatur zwischen<br />

400 <strong>und</strong> 500 Grad Celsius herrschen.<br />

An den Seiten stoßen <strong>die</strong><br />

Köhler nach <strong>und</strong> nach Löcher in<br />

den Meiler, damit bläulicher Rauch<br />

entweichen kann. In <strong>die</strong>ser Zeit<br />

gibt es zwei geführte Wanderungen<br />

z<strong>um</strong> Kohlenmeiler mit den Förstern<br />

Friedrich Meier <strong>und</strong> Ernst Ochs.<br />

Außerdem laden am Donnerstag,<br />

25. <strong>Mai</strong>, <strong>die</strong> Köhler zu Kaffee <strong>und</strong><br />

Kuchen ein. Während der Meiler<br />

läuft, sind Besucher aber auch jederzeit<br />

willkommen, <strong>um</strong> sich mit<br />

den Köhlern auszutauschen <strong>und</strong> ihnen<br />

beim Handwerk zuzuschauen.<br />

Schließlich sind sie ja sowieso Tag<br />

<strong>und</strong> Nacht vor Ort.<br />

Entweicht nach acht Tagen kein<br />

Rauch mehr aus dem Meiler, ist es<br />

Zeit für <strong>die</strong> Ernte. Die Köhler öffnen<br />

Caritas-Seniorenzentr<strong>um</strong> Peißenberg<br />

<br />

<br />

<br />

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Wir informieren <strong>und</strong><br />

beraten Sie gerne!<br />

Caritas-Seniorenzentr<strong>um</strong><br />

Peißenberg<br />

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> > > INFORMATION<br />

vorsichtig den Meiler <strong>und</strong> „ernten“<br />

<strong>die</strong> fertige Holzkohle. Hier gibt es<br />

zwar kein wirkliches Rahmenprogramm,<br />

weil <strong>die</strong> Köhler alle Hände<br />

voll zu tun haben, aber es sei laut<br />

Stefan Mayr doch ein sehr interessantes<br />

Ereignis. Sie erinnern sich,<br />

dass etwa 18 Ster Holz im Meiler<br />

sind. Aus einem Ster Holz werden<br />

zwischen 80 <strong>und</strong> 100 Kilogramm<br />

Holzkohle gewonnen. Die Köhler<br />

haben also <strong>r<strong>und</strong></strong> eineinhalb Tonnen<br />

Holzkohle produziert. Und das<br />

16. Köhlertage <strong>2017</strong><br />

12. <strong>Mai</strong> (ab 14 Uhr) / 13. <strong>Mai</strong> (ab 9 Uhr): Aufbau des Kohlenmeilers<br />

in der Prentstraße Bad Kohlgrub<br />

21. <strong>Mai</strong> (ab 11 Uhr): Entzünden des Meilers mit Fest<br />

23. <strong>und</strong> 25. <strong>Mai</strong> (jew. ab 13 Uhr): Geführte Waldwanderung z<strong>um</strong><br />

Kohlenmeiler<br />

27. <strong>Mai</strong>: Öffnen des Meilers mit Ernte<br />

Kohle gibt es 14 Tage nach der Ernte in Säcken zu<br />

4 kg (9 Euro) bzw. im 9 kg-Sack (18 Euro).<br />

ist, wie erwähnt, eine der besten<br />

Kohlen, <strong>um</strong> im Sommer den Grill<br />

anzuheizen. Die Kohle bleibt äußerst<br />

lang heiß <strong>und</strong> verleiht durch<br />

das regionale Holz dem Grillgut ein<br />

besonderes Aroma. Aber auch nach<br />

der Ernte heißt es erst mal abwarten.<br />

Denn bis z<strong>um</strong> Verkauf vergehen<br />

noch 14 Tage. Was beim großen<br />

Verkauf im <strong>Juni</strong> nicht weggeht,<br />

kann in vier oder neun Kilo-Säcken<br />

im Hofladen in Bad Kohlgrub gekauft<br />

werden.<br />

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mai / juni <strong>2017</strong> | 15


Tollhub <strong>2017</strong> vom 26. bis 28. <strong>Mai</strong> auf Gut Hub<br />

Mit Vollgas-Optimismus<br />

durchs Leben<br />

Penzberg | Seit 1993 gehört das<br />

Tollhub Festival zur festen Größe<br />

des Veranstaltungskalenders im<br />

Ra<strong>um</strong> Penzberg. In den vergangenen<br />

24 Jahren gehörten kabarettistische<br />

Schwergewichte wie Dieter<br />

Hildebrandt, Gerhard Polt <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Biermösl Blosn z<strong>um</strong> illustren Programm,<br />

für dessen Zusammenstellung<br />

sich jedes Jahr <strong>die</strong> Stadt<br />

Penzberg als auch <strong>die</strong> KleinKunst-<br />

Initiative verantwortlich zeichnen.<br />

Tollhub machte aber auch <strong>die</strong><br />

„Bühne frei“ für Lokalgrößen wie<br />

Kofelgschroa, Zither-Manä oder<br />

<strong>die</strong> Cubaboarischen – deren steigender<br />

Erfolg eben auch durch<br />

Präsenz auf Festivals wie Tollhub zu<br />

erklären ist. Auch das <strong>die</strong>sjährige<br />

Programm, das von 26. bis 28. <strong>Mai</strong><br />

auf Gut Hub für abwechslungsreiche<br />

Stimmung sorgen wird, ist eine<br />

Wiederauflage des bis dato als gelungen<br />

bezeichneten Konzepts. So<br />

wird Kabarettist Ingo Appelt heuer<br />

den Part der „Rampensau“ übernehmen<br />

<strong>und</strong> am Freitag, 26. <strong>Mai</strong>,<br />

mit seinem Programm „Besser…<br />

ist besser!“ eine große Portion<br />

Vollgas-Optimismus über seine Zuschauer<br />

ausschütten. Denn – nichts<br />

braucht <strong>die</strong> Gesellschaft derzeit<br />

mehr als das, meint Appelt. Beginn<br />

ist <strong>um</strong> 20 Uhr.<br />

Wikinger & Frühschoppen-<br />

„Dreigestirne“<br />

Ganz im Zeichen der Wikinger steht<br />

das Lager, das sich heuer ab Samstag,<br />

27. <strong>Mai</strong>, <strong>um</strong> den Tollhub-Markt<br />

ranken wird. Ab 13 Uhr finden hier<br />

vor allen Dingen Familien mit Kindern<br />

jede Menge Programmpunkte<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> das Festival. Jeweils <strong>um</strong><br />

14.30 <strong>und</strong> 16 Uhr gehört dazu z<strong>um</strong><br />

Beispiel Dr. Döblingers geschmackvolles<br />

Kasperltheater; „Kasperl <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Stinkprinzessin“ heißt dessen<br />

Versuch, eben geschmackvolles<br />

Kindertheater auf <strong>die</strong> Bühne zu<br />

bringen. Der Tollhub-Markt bietet<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, zwischen Auslagen<br />

der Hobbykünstler zu flanieren<br />

<strong>und</strong> sich kulinarisch durch den Tag<br />

bringen zu lassen. Ab 17 Uhr heißt<br />

es „Live on Stage“ für mutige Talente.<br />

Jeder, der sich auf <strong>die</strong> Bühne<br />

traut, kann zeigen, ob er das Zeug<br />

z<strong>um</strong> Star von morgen hat. Schließlich<br />

schließt das Tollhub Festival<br />

am Sonntag, 28. <strong>Mai</strong>, traditionell<br />

mit dem KleinKunst-Frühschoppen.<br />

Heuer sorgt das „Dreigestirn“<br />

Andreas Bittl, Hermina Szabó <strong>und</strong><br />

Kathrin Anna Stahl ab 10.30 Uhr für<br />

Unterhaltung auf hohem Niveau.<br />

Ausführliche Informationen z<strong>um</strong><br />

24. Tollhub Festival findet man<br />

unter www.kleinkunst-penzberg.de<br />

sowie auf der Internetpräsenz<br />

der Stadt unter www.penzberg.de;<br />

Tickets <strong>und</strong> Kartenvorverkauf bei<br />

Buchhandlung Rolles unter Telefon<br />

08856 / 4344. rp<br />

16 | tassilo


Gabentisch in Peißenberg feiert Zehnjähriges<br />

Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e wie im Supermarkt<br />

Peißenberg | Eine junge Mutter<br />

habe nur noch geweint – vor<br />

Glück. „<strong>Das</strong> sind <strong>die</strong>se Momente,<br />

für <strong>die</strong> man das hier macht“,<br />

sagt Henriette Ursel. Seit zehn<br />

Jahren engagiert sie sich für den<br />

Gabentisch in Peißenberg. Sozial<br />

Schwache bekommen dort noch<br />

gut erhaltene <strong>und</strong> nicht abgelaufene<br />

Lebensmittel, <strong>um</strong> über <strong>die</strong><br />

R<strong>und</strong>en zu kommen. <strong>Das</strong> Angebot<br />

reicht von Fleisch <strong>und</strong> Brot<br />

über Obst <strong>und</strong> Gemüse bis hin zu<br />

Milchprodukten <strong>und</strong> Süßigkeiten.<br />

Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e wie im Supermarkt,<br />

reduziert auf <strong>die</strong> überlebenswichtigsten<br />

Produkte.<br />

R<strong>und</strong> 276<br />

Hilfsbedürftige<br />

Jeden Mittwochnachmittag <strong>um</strong> 14<br />

Uhr öffnet der Gabentisch in Peißenberg,<br />

der sich in der Wörther<br />

Henriette Ursel <strong>und</strong> Hans-Peter Hösle vom Leitungsteam des Peißenberger<br />

Gabentisches, der heuer Zehnjähriges feiert.<br />

Kirchstraße 28 befindet. Und zwar<br />

in einem kleinen Ra<strong>um</strong> des Pfarrheimes.<br />

Zunächst bekommen <strong>die</strong><br />

hilfsbedürftigen Familien, Alleinerziehenden,<br />

Rentner, Arbeitslose<br />

<strong>und</strong> Asylbewerber (ausschließlich<br />

anerkannte Einzelpersonen <strong>und</strong><br />

Familien) eine N<strong>um</strong>mer zugeteilt.<br />

Nach <strong>die</strong>ser Reihenfolge wird<br />

schließlich eingekauft, symbolisch<br />

gegen einen Euro. Die Ware wird<br />

von ehrenamtlichen Helfern verteilt.<br />

„Die wägen ab, wie viel eine<br />

junge Familie, wie viel eine Einzelperson<br />

braucht“, sagt Ursel. R<strong>und</strong><br />

60 Leute sind es im Schnitt, <strong>die</strong> für<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> 276 Personen, darunter 84<br />

Kinder unter 14 Jahren, vom Angebot<br />

des Gabentisches Gebrauch<br />

machen. Sollte nach der ersten<br />

<strong>Ausgabe</strong> etwas übrig bleiben, dürfen<br />

<strong>die</strong> Hilfsbedürftigen eine zweite<br />

„Einkaufs-R<strong>und</strong>e“ machen.<br />

Mit den katholischen Kirchen St.<br />

Johann <strong>und</strong> St. Barbara, der evangelischen<br />

Kirche <strong>und</strong> dem Caritasverband<br />

für den Landkreis <strong>Weilheim</strong><br />

Schongau stehen gleich vier<br />

Träger hinter dem Peißenberger<br />

Gabentisch, der nach den Regeln<br />

<strong>und</strong> Prinzipien des „B<strong>und</strong>esverband<br />

Deutsche Tafel e.V.“ arbeitet.<br />

Bei der Gründung<br />

vor zehn Jahren<br />

hieß es, Peißenberg<br />

braucht keine Tafel,<br />

<strong>die</strong> Leute sollen<br />

nach Schongau oder<br />

<strong>Weilheim</strong> kommen.<br />

<strong>Das</strong>s Peißenberg<br />

sehr wohl eine eigene Einrichtung<br />

braucht, <strong>die</strong> übrigens eigens organisiert<br />

ist, haben <strong>die</strong> vergangenen<br />

Jahre deutlich gezeigt – <strong>und</strong> es<br />

funktioniert prächtig. Inzwischen<br />

sogar in guter Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Weilheim</strong>er Tafel.<br />

Einkaufs-Teams<br />

wechseln sich ab<br />

Lebensmitel aller Art werden für <strong>die</strong> Hilfsbedürftigen<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Fast alle Supermärkte, Bäckereien<br />

<strong>und</strong> Metzgereien unterstützen<br />

den Gabentisch mit großzügigen<br />

Lebensmittelspenden. Damit <strong>die</strong><br />

Ware am Mittwochnachmittag<br />

pünktlich <strong>und</strong> sortiert auf den Tischen<br />

liegt, sind bereits am Vortag<br />

oder frühen Morgen mehrere<br />

Fahrer-Teams mit deren Privat-<br />

Pkw unterwegs, <strong>um</strong> <strong>die</strong> Ware der<br />

Lebensmittelgeschäfte einzusammeln.<br />

Ebenso wie ein Einkaufs-<br />

Team, das bestimmte G<strong>r<strong>und</strong></strong>nahrungsmittel<br />

wie Reis, Nudeln, Öl<br />

oder Kaffee dazukauft. Damit <strong>die</strong>se<br />

Arbeit für <strong>die</strong> ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

nicht zu viel wird, wechseln sich<br />

<strong>die</strong> Teams alle drei Wochen ab.<br />

Finanziert wird der Peißenberger<br />

Gabentisch ausschließlich durch<br />

Spenden. Mal von Firmen <strong>und</strong><br />

Vereinen, mal von der Gemeinde,<br />

mal privat. Obendrein gibt es<br />

zwei Zuckerl: Der Peißenberger<br />

Kulturverein sponsert pro Tiefstollenhallen-Veranstaltung<br />

sechs<br />

Freikarten, <strong>die</strong> an <strong>die</strong> Hilfsbedürftigen<br />

verteilt werden. Und von der<br />

Rigi-Rutschn, deren Zukunft nach<br />

dem Großbrand noch nicht geklärt<br />

ist, gibt es vergünstigten Eintritt.<br />

Auch darüber freuen sich <strong>die</strong><br />

Hilfsbedürftigen ungemein, denn<br />

<strong>die</strong>sen Luxus eines Konzert- oder<br />

Kabarettbesuchs könnten sie sich<br />

sonst ka<strong>um</strong> leisten.<br />

js<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 17


Mit dem Frühsommer startet auch <strong>die</strong> Radsport-Saison<br />

Fachmännische Tipps z<strong>um</strong> Auftakt<br />

<strong>Tassilo</strong>land | Ges<strong>und</strong>e Bewegung<br />

an der Frischluft<br />

mit tra<strong>um</strong>malerisch schöner<br />

Landschaft: Dafür steht<br />

Radsport im <strong>Tassilo</strong>land.<br />

Passend z<strong>um</strong> Saisonauftakt<br />

gibt Florian Ohnesorg, Europameister<br />

der Radlmechaniker,<br />

entscheidende Tipps für den ersten<br />

Ausritt der Saison.<br />

1. Luftdruck: Optimale Traktion<br />

im Gelände oder möglichst<br />

wenig Rollwiderstand<br />

auf der Straße? Wie viel Luft<br />

maximal oder minimal in<br />

<strong>die</strong> Reifen soll, schreibt der<br />

Hersteller in der Regel auf<br />

den Mantel. Als Richtwert für<br />

den klassischen Hobby-Mountainbiker<br />

im Pfaffenwinkel<br />

sind <strong>r<strong>und</strong></strong> 2,5 Bar zu empfehlen<br />

– <strong>die</strong>ser Wert eignet sich<br />

gut auf Straße <strong>und</strong> Schotter.<br />

2. Kette ölen: Für geschmeidiges<br />

Treten <strong>und</strong> Schalten, aber auch <strong>um</strong><br />

schnellen Verschleiß <strong>und</strong> Gequietsche<br />

zu verhindern, sollte mindestens<br />

nach jeder dritten Fahrt <strong>die</strong><br />

Kette geölt werden – <strong>und</strong> zwar mit<br />

einem speziellen Öl für Fahrräder.<br />

<strong>Das</strong> als Allzweckwaffe bekannte<br />

<strong>und</strong> auch gern genommene WD40<br />

ist für Mountainbike, Renn- <strong>und</strong><br />

Dorfrad viel zu dünnflüssig! Wichtig:<br />

Vor dem Ölen <strong>die</strong> Kette von<br />

Schmutz <strong>und</strong> Altschmiere befreien.<br />

Außerdem sollte überschüssiges<br />

Öl mit L<strong>um</strong>pen oder Zewa<br />

(locker <strong>um</strong> <strong>die</strong> Kette halten <strong>und</strong> in<br />

gleichmäßigem Tempo kurbeln)<br />

wieder abgezogen werden.<br />

3. Bremse überprüfen: In Sachen<br />

Sicherheit auf dem Rad ist<br />

eine reibungslos funktionierende<br />

Bremse unabdingbar. Die sollte<br />

vor dem ersten Ausritt unbedingt<br />

auf Funktion überprüft werden.<br />

Dabei besonders entscheidend:<br />

Ausreichende Dicke der Bremsbeläge.<br />

Wer sich <strong>die</strong>sbezüglich,<br />

speziell bei Scheibenbremsen,<br />

unsicher ist, sollte den Fachmann<br />

draufblicken lassen. Sobald <strong>die</strong><br />

Bremsbeläge abgenutzt sind,<br />

kommt jede Hilfe zu spät. Blech<br />

auf Blech!<br />

4. Schrauben nachziehen: Rahmen,<br />

Reifen, Lenker, Sattel – jedes<br />

Fahrrad besteht aus verschiedensten<br />

Bauteilen, <strong>die</strong> durch<br />

verschiedene Verschraubungen beziehungsweise<br />

Klemmungen miteinander<br />

verb<strong>und</strong>en sind. Und<br />

sich aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> ständiger Vibration<br />

durchaus mal lösen können. Heißt:<br />

vor der ersten Tour unbedingt <strong>die</strong><br />

einzelnen Schrauben auf ausreichend<br />

Festigkeit überprüfen. Allen<br />

voran <strong>die</strong> am Lenker (Vorbau) <strong>und</strong><br />

Sattel sowie <strong>die</strong> Schnellspanner<br />

an Reifen <strong>und</strong> Sattelstütze.<br />

5. Nur mit Helm: Auch wenn in<br />

Deutschland keine Helmpflicht<br />

gilt, eine Radtour ohne Kopfschutz<br />

wäre grob fahrlässig. Selbst der<br />

technisch ausgereifte „Biker“ ist<br />

vor Stürzen nicht gefeit. Nasse<br />

Wurzeln, Rollsplitt oder Platten<br />

durch scharfkantige Steine oder<br />

Glasscherben – es gibt unzählige<br />

Gründe, unfreiwillig abgeworfen<br />

zu werden. Gute <strong>und</strong> TÜV-geprüfte<br />

Fahrradhelme sind bereits ab<br />

60 Euro erhältlich. Wer sich Luxus<br />

leisten möchte: Seit wenigen Jah-<br />

18 | tassilo


Schrauben nachgezogen? Europameister der Radlmechaniker<br />

Florian Ohnesorg beim Überprüfen der Gangschaltung.<br />

ren gibt es 300-Euro-Sturzhelme<br />

mit integriertem Airbag, <strong>die</strong> ersten<br />

Testberichten zufolge den dreifachen<br />

Sicherheitswert aufweisen.<br />

6. Angemessene Kleidung: Im<br />

Frühjahr sind <strong>die</strong> Temperaturen<br />

meist frisch, trotzdem fahren viele<br />

mit Kurzarmtrikot <strong>und</strong> kurzer<br />

Hose. Speziell bei längeren Abfahrten<br />

ist <strong>die</strong> Sommerbekleidung<br />

viel zu dünn. Eine sinnvolle<br />

Ergänzung zur kurzen Kleidung<br />

sind Arm- <strong>und</strong> Beinlinge, <strong>die</strong> bei<br />

wechselhaftem Wetter jederzeit<br />

<strong>und</strong> unkompliziert an- <strong>und</strong> ausgezogen<br />

werden können. Für längere<br />

Abfahrten ist außerdem das<br />

Mitführen einer in Faustgröße verstaubaren<br />

Windjacke empfehlenswert.<br />

Viele Radfahrer bekommen<br />

rasch Halsweh. Dagegen hilft ein<br />

Halstuch (Buff-Tuch).<br />

7. Klickpedale befestigen: Wer mit<br />

Klickpedalen unterwegs ist, sollte<br />

<strong>die</strong> Festigkeit der sogenannten<br />

Cleats stets im Auge behalten.<br />

Durch ständiges Ein- <strong>und</strong> Ausdrehen<br />

können sich <strong>die</strong> Schrauben,<br />

<strong>die</strong> Cleat mit Schuhsohle verbinden,<br />

lösen. In der Folge wird der<br />

Cleat beweglich, wodurch<br />

erhöhte Sturzgefahr<br />

herrscht, weil der<br />

Sportler nicht rechtzeitig<br />

<strong>und</strong> sauber aus dem<br />

Pedal kommt. Auch <strong>die</strong><br />

Auslösekraft <strong>und</strong> Position<br />

des Klickpedals ist entscheidend,<br />

wird aber in<br />

der Regel vom Fachmann<br />

beim Kauf des Fahrrades<br />

optimal eingestellt.<br />

8. Die richtige Position:<br />

Bike-Fitting ist das eingedeutschte<br />

Zauberwort<br />

in Sachen optimaler<br />

Position auf dem Rad,<br />

<strong>die</strong> in jedem Falle vom<br />

Fachmann durchzuführen ist. Die<br />

meisten Händler stellen Sattel,<br />

Lenker <strong>und</strong> Pedal mittels Maßband,<br />

Winkellehre <strong>und</strong> dem Fällen<br />

eines Lotes (vom Schienbeinkopf<br />

z<strong>um</strong> Pedal) manuell ein. Inzwischen<br />

wartet der Markt auch mit<br />

hochtechnischen Lasermessgeräten<br />

auf, <strong>die</strong> auch in den <strong>um</strong>liegenden<br />

Geschäften immer häufiger<br />

Einzug finden. Wichtig zu wissen:<br />

Die ideale Position hängt stets<br />

von Fahrweise <strong>und</strong> Fahrertyp ab.<br />

Während der Racer regelrecht auf<br />

dem Lenker liegt, sitzt der Genuss-<br />

Tourer wesentlich aufrechter auf<br />

seinem Bike.<br />

9. Fahrwerk-Service: Wer sein<br />

Bike liebt, sollte es ähnlich wie<br />

Motorrad <strong>und</strong> Auto regelmäßig<br />

zur Wartung bringen. Oft unterschätzt<br />

wird der Verschleiß von<br />

Federgabel <strong>und</strong> Dämpfer. In der<br />

Regel raten <strong>die</strong> Hersteller einmal<br />

jährlich z<strong>um</strong> Gabel-Service, <strong>um</strong><br />

eine langfristige <strong>und</strong> geschmeidige<br />

Funktion zu gewährleisten.<br />

Andernfalls droht relativ rasch<br />

ein schlechtes Ansprechverhalten,<br />

das meist mit hohen Folgeschäden<br />

verb<strong>und</strong>en ist. Ganz günstig<br />

sind <strong>die</strong>se Arbeiten an Gabel <strong>und</strong><br />

Dämpfer bei <strong>r<strong>und</strong></strong> 100 Euro allerdings<br />

nicht.<br />

10. Dosiertes Training: Um <strong>die</strong><br />

Basis für eine erfolgreiche Radl-<br />

Saison zu legen, sollten <strong>die</strong> ersten<br />

Touren locker <strong>und</strong> gemächlich angegangen<br />

werden. <strong>Das</strong> gilt auch<br />

für extremere Fahrer, <strong>die</strong> sich in<br />

den ersten Wochen auf lange,<br />

aber langsamere Touren einlassen<br />

sollten. Ideales Terrain hierfür ist<br />

<strong>die</strong> bunte Hügellandschaft im Voralpenland<br />

mit ersten Bergetappen<br />

wie etwa auf den Hohen Peißenberg.<br />

11. Viel Trinken, richtig Essen:<br />

Schreit der Körper nach Durst, ist<br />

es bereits zu spät! Vor <strong>und</strong> während<br />

der Radltour sollte regelmäßig<br />

Flüssigkeit zugeführt werden.<br />

Im Optimalfall 250 Milliliter pro<br />

halbe St<strong>und</strong>e. In Sachen Ernährung<br />

brauchen Gelegenheitsfahrer<br />

keine Nahrungsergänzung.<br />

Banane oder Müsliriegel sollten<br />

als Energienachschub für zwischendurch<br />

in Trikottasche oder<br />

Rucksack gepackt werden. Aktivere<br />

Biker wie Hobby-Rennfahrer<br />

sollten vor den Einheiten reichlich<br />

Kohlenhydrate zuführen <strong>und</strong> während<br />

den Touren auf einige Happen<br />

Power-Gel zurückgreifen.<br />

12. Regeneration: Sobald man<br />

einige Gänge zurückschaltet, erholen<br />

sich <strong>die</strong> Beine mehr oder<br />

weniger von allein. Am besten<br />

<strong>die</strong> Tour so einplanen, dass hinterher<br />

noch genug Zeit z<strong>um</strong> locker<br />

Ausstrampeln bleibt. Gönnt sich<br />

der Radlfahrer hinterher noch<br />

ein isotonisches Kaltgetränk wie<br />

Saftschorle oder alkoholfreies<br />

Weißbier, hält sich der Muskelkater<br />

selbst am Tag nach dem ersten<br />

Ausritt der Saison definitiv in<br />

Grenzen.<br />

js<br />

6. AKTIONSTAG GEGEN DEN SCHMERZ<br />

RÜCKENSCHMERZ-<br />

THERAPIE HEUTE:<br />

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Patientenfor<strong>um</strong><br />

Pille <strong>und</strong> Training oder Spritze <strong>und</strong> Messer?<br />

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06. <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong> <strong>um</strong> 19.00 Uhr<br />

REFERENTEN<br />

Prof. Dr. Rainer Freynhagen, Chefarzt Schmerzzentr<strong>um</strong><br />

Dr. Jens Knauer, Oberarzt Schmerztherapie<br />

Dr. Dominik Bengel, Ltd. Oberarzt Wirbelsäulenchirurgie<br />

VERANSTALTUNGSORT<br />

Benedictus Krankenhaus Tutzing<br />

Bahnhofstraße 5, 82327 Tutzing<br />

Um Anmeldung wird gebeten unter T 08158 23-710.<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 19


Wetterkapriolen im Frühjahr<br />

Dafür stehen<br />

<strong>die</strong> vier „Eisheiligen“<br />

Hohenpeißenberg | Angefangen<br />

vom Pankratius am 12. <strong>Mai</strong>, folgen<br />

im Kalender <strong>die</strong> Namenstage<br />

Servatius, Bonifatius <strong>und</strong> Sophia<br />

von Rom (15. <strong>Mai</strong>) <strong>die</strong> im Volksm<strong>und</strong><br />

als <strong>die</strong> „drei Eisheiligen“<br />

sowie <strong>die</strong> „kalt’ Sofie“ bekannt<br />

sind. „Aberglaube ist das sicher<br />

nicht“, stellt der Diplom Meteorologe<br />

Ulf Köhler vom Observatori<strong>um</strong><br />

Hohenpeißenberg fest, „aber<br />

man sollte es nicht an <strong>die</strong>sen vier<br />

Tagen festmachen“.<br />

Die vier Heiligen werden in unserer<br />

Region relativ wenig verehrt, in<br />

Fischen am Ammersee gibt es eine<br />

St. Pankratius Kirche <strong>und</strong> vom Heiligen<br />

Bonifaz ist eigentlich nur <strong>die</strong><br />

Abtei in München bekannt, zu der<br />

auch das Kloster Andechs gehört.<br />

Pankraz, Servaz, Bonifaz<br />

machen erst dem Sommer Platz<br />

Mamertus, der auf den 11. <strong>Mai</strong> datiert<br />

ist. <strong>Das</strong> begründet Ulf Köhler<br />

vom Meteorologischen Observatori<strong>um</strong><br />

Hohenpeißenberg mit der<br />

Tatsache, dass <strong>die</strong> Kaltfronten von<br />

Tiefdruckgebieten immer von Norden<br />

kommen <strong>und</strong> dort einen Tag<br />

früher auftreten.<br />

Pankrazi, Servazi & Bonifazi<br />

sind drei frostige Bazi,<br />

<strong>und</strong> z<strong>um</strong> Schluss fehlt nie<br />

<strong>die</strong> kalte Sophie<br />

Doch so genau möchte der Meteorologe<br />

den für das Frühjahr<br />

typischen Kälteeinbruch nicht an<br />

einem Dat<strong>um</strong> fixieren. Im <strong>Mai</strong><br />

erwärmt sich das Festland zusehends,<br />

es entstehen aber immer<br />

wieder kalte Luftströmungen<br />

aus den Polargebieten, <strong>die</strong> auch<br />

zu Nachtfrösten führen können.<br />

Landwirte, <strong>die</strong> ihre Saat ausbringen<br />

oder Gartler, deren Gemüse<br />

keinen Frost verträgt, achten natürlich<br />

auf das Wetter <strong>und</strong> warten<br />

den typischen <strong>Mai</strong>-Frost ab.<br />

Vor Nachtfrost Du nie sicher<br />

bist, bis Sophie vorüber ist<br />

Auf dem Hohen Peißenberg werden<br />

seit dem Jahr 1781 täglich <strong>die</strong><br />

Temperaturen aufgeschrieben,<br />

sdass man in <strong>die</strong>ser ältesten Bergwetterstation<br />

der Welt einen sehr<br />

guten Vergleich hat.<br />

Betrachtet man <strong>die</strong> Temperaturkurve<br />

des Tagesmittelwertes in<br />

<strong>die</strong>sen 235 Jahren, so ist von den<br />

Eisheiligen eigentlich nichts zu<br />

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Viele der Bauernregeln sind schon<br />

im frühen Mittelalter entstanden,<br />

als noch der julianische Kalender<br />

galt. Bei der gregorianischen Kalenderreform<br />

im Jahre 1582 sind<br />

<strong>die</strong> Gedenktage der vier Heiligen<br />

<strong>um</strong> etwa eine Woche früher angesetzt<br />

worden. Man darf also den<br />

Kälteeinbruch nicht genau vom<br />

12. bis 15. <strong>Mai</strong> erwarten, sondern<br />

muss den Zeitra<strong>um</strong> von Mitte bis<br />

Ende <strong>Mai</strong> ausgeweitet betrachten.<br />

Mamertus, Pankratius,<br />

Servatius, <strong>die</strong> bringen Kält’<br />

oft <strong>und</strong> Verdruß<br />

In Norddeutschland beginnen <strong>die</strong><br />

Eisheiligen einen Tag früher mit<br />

Diplom-Meteorologe Ulf Köhler vom<br />

Observatori<strong>um</strong> Hohenpeißenberg erklärt<br />

<strong>die</strong> Wetterphänomene <strong>um</strong> <strong>die</strong> Eisheiligen.<br />

20 | tassilo


wenn sich in dem Zeitra<strong>um</strong> Ende<br />

<strong>Juni</strong>/Anfang Juli eine stabile Wetterlage<br />

einstellt, kann sich das<br />

über Wochen fortsetzen.“<br />

Wenn <strong>die</strong> Siebenschläfer<br />

Regen kochen, so<br />

regnet’s sieben Wochen<br />

Doch in den letzten 20 Jahren gehen<br />

<strong>die</strong> Temperaturen durch den<br />

Klimawandel kontinuierlich nach<br />

oben. „Wir stellen in den vergangenen<br />

Jahren einen Rekord nach<br />

dem anderen fest“, verdeutlicht es<br />

Ulf Köhler. Dadurch werden auch<br />

<strong>die</strong> Minusgrade im <strong>Mai</strong> immer<br />

weniger, so dass man davon ausgehen<br />

kann, dass <strong>die</strong> Eisheiligen<br />

in Zukunft nur noch alle paar Jahre<br />

auftreten oder irgendwann ganz<br />

verschwinden.<br />

rg<br />

erkennen. Erst der Blick auf <strong>die</strong><br />

Grafik des absoluten Tagesminim<strong>um</strong>,<br />

also <strong>die</strong> niedrigste gemessene<br />

Temperatur für jeden Tag in<br />

<strong>die</strong>sen 235 Jahren, lässt mit bis zu<br />

minus sieben Grad Mitte <strong>Mai</strong> auf<br />

<strong>die</strong> Eisheiligen schließen. Ein Kälteeinbruch<br />

im <strong>Mai</strong> ist also ein ganz<br />

normales, regelmäßiges Wetterereignis.<br />

Vor Bonifaz kein Sommer,<br />

nach der Sophie kein Frost<br />

In der Grafik mit den Tagesmittelwerten<br />

deutlicher zu erkennen<br />

ist <strong>die</strong> Schafskälte Mitte <strong>Juni</strong> <strong>und</strong><br />

z<strong>um</strong> Siebenschläfer stellt der Hohenpeißenberger<br />

Wetterexperte<br />

fest: „Man darf ihn ebenfalls nicht<br />

auf den 27. <strong>Juni</strong> festmachen, aber<br />

Professionelle Lösungen<br />

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mai / juni <strong>2017</strong> | 21


ALLERLEI IM TASSILOLAND<br />

Schwungvoll in den Frühsommer<br />

Auf geht’s z<strong>um</strong> zweiten Boarischen Tanz<br />

Drei Virtuosen gemeinsam in der Schlossberghalle<br />

<strong>Weilheim</strong> | Der Gebirgstrachtenverein D’Ammerbergler Polling <strong>und</strong> der Heimat-<br />

<strong>und</strong> Trachtenverein <strong>Weilheim</strong> laden am Samstag, 13. <strong>Mai</strong>, z<strong>um</strong> zweiten<br />

„Boarischen Tanz“ in <strong>die</strong> Hochlandhalle ein. Für Stimmung <strong>und</strong> musikalischen<br />

Schwung sorgen <strong>die</strong> Jungen Pfaffenwinkler. Zwölf junge <strong>und</strong>, laut eigener<br />

Aussage, unerschrockene Musiker aus dem oberbayerischen Pfaffenwinkel<br />

von Oderding über Peißenberg, Böbing, Wallgau, Uffing bis nach Riegsee<br />

<strong>und</strong> Benediktbeuern. Sie widmen sich mit großer Leidenschaft der böhmischmährischen<br />

aber auch modernen<br />

Blasmusik. Für Speis<br />

<strong>und</strong> Trank wird an dem sicherlich<br />

heiteren Samstagabend<br />

ebenfalls gesorgt sein.<br />

Beginn ist ab 19 Uhr, der Barbetrieb<br />

startet gegen 22 Uhr.<br />

Einlass haben alle<br />

„Tanzwütigen“ ab<br />

16 Jahren. tis<br />

Ausstellung im „Artfor<strong>um</strong> Lorenz“<br />

Starnberg | Drei international präsente Musikerpersönlichkeiten<br />

haben sich zusammengetan,<br />

<strong>um</strong> als „Austrian String Trio“ neue<br />

Wege zu gehen. Am Donnerstag, 18. <strong>Mai</strong>,<br />

spielen der gefeierte Geigen-Solist Benjamin<br />

Schmid, der renommierte Cellist Florian<br />

Egger sowie der Ausnahme-Gittarist Wolfgang<br />

Muthspiel in der Starnberger Schlossberghalle.<br />

<strong>Das</strong> Repertoire der drei Virtuosen<br />

reicht von komponierten Liedern Muthspiels<br />

über Neudeutungen Johann Sebastian Bachs<br />

bis hin zu Popsongs. Aber auch kammermusikalische<br />

Variationen <strong>und</strong> improvisierte<br />

Stücke kommen mit jazzigen Beats, jazzigem<br />

Puls <strong>und</strong> jazzigem Rhythmus z<strong>um</strong> Tragen.<br />

Beginn des zweiten von insgesamt sechs<br />

Konzerten aus der Reihe „All that Jazz“ ist<br />

<strong>um</strong> 20 Uhr.<br />

„tassilo“ verlost für <strong>die</strong>sen hochklassigen<br />

Abend 3 x 2 Karten. Wer sie gewinnen möchte,<br />

sendet mit dem Stichwort „All that Jazz“<br />

eine E-<strong>Mai</strong>l an info@tassilo.de oder schickt<br />

eine Postkarte an „tassilo“, Birkland 40 in<br />

86971 Peiting. Einsendeschluss ist der 11. <strong>Mai</strong>.<br />

Da <strong>die</strong> Tickets per Post verschickt werden,<br />

bitte <strong>die</strong> Absenderadresse nicht vergessen.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, das Los<br />

entscheidet. Wer beim Gewinnspiel kein<br />

Glück hat, kann Konzertkarten n unter<br />

www.muenchenticket.de be-<br />

stellen.<br />

js<br />

Neufahrn bei Schäftlarn | Der Maler<br />

<strong>und</strong> Bildhauer Leonard Lorenz, gebürtiger<br />

Österreicher, lädt am Samstag,<br />

27. <strong>Mai</strong>, in sein Atelier „Artfor<strong>um</strong><br />

Lorenz“ zur Ausstellungseröffnung<br />

von „Kommunikation der Formen –<br />

Koordinaten im Paradigmenwechsel<br />

unserer Zeit“. Um 17 Uhr wird <strong>die</strong><br />

Ausstellung mit Skulpturen, Gemälden<br />

<strong>und</strong> Zeichnungen in Neufahrn<br />

bei Schäftlarn eröffnet. Musikalisch<br />

<strong>um</strong>rahmt wird <strong>die</strong> Veranstaltung von<br />

Andrea Sch<strong>um</strong>acher vom Münchener<br />

Kammerorchester an der Violine, Reinhold Koller am Akkordeon <strong>und</strong> Felix<br />

Lorenz am Violoncello. Am Sonntag, 28. <strong>Mai</strong>, <strong>um</strong> 17 Uhr erwartet das<br />

„Artfor<strong>um</strong> Lorenz“ <strong>die</strong> Lesung „Nur eine Rose als Stütze“ mit Gedichten von<br />

Hilde Domin <strong>und</strong> anderen. Gelesen von Schauspielerin Marianne Sägebrecht,<br />

zu der Künstler Leonard Lorenz eine besondere Verbindung gpflegt.<br />

Die Ausstellung wird anschließend von Montag, 29. <strong>Mai</strong>, bis Mittwoch,<br />

31. <strong>Mai</strong>, im „Artfor<strong>um</strong> Lorenz“ in der Starnbergerstraße e zu<br />

sehen sein. Geöffnet jeweils von 15 bis 19.30 Uhr.<br />

tis<br />

„Es grünt so grün“ – Aktionstag des Netzwerks<br />

Gartenwinkel-Pfaffenwinkel<br />

<strong>Tassilo</strong>land | Mit einem grünen Paukenschlag<br />

starten <strong>die</strong> Teilnehmer des Netzwerks Gartenwinkel-Pfaffenwinkel<br />

in das Gartenjahr.<br />

Für alle Gartenfre<strong>und</strong>e steht damit der <strong>die</strong>sjährig<br />

erste Aktionstag mit offenen Gärten in<br />

der Region auf dem Programm.<br />

Am Sonntag, den 21. <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong>, öffnen von 13<br />

bis 18 Uhr zahlreiche Mitglieder ihre Gartenpforten<br />

z<strong>um</strong> Thema „Es grünt so grün“. Spezielle<br />

Führungen durch <strong>die</strong> Gärten bieten zu<br />

<strong>die</strong>ser Jahreszeit <strong>die</strong> ideale Möglichkeit, <strong>um</strong><br />

neue Ideen für den eigenen Garten mitzunehmen.<br />

Die Besucher erhalten dabei praktische<br />

Tipps aus erster grüner Hand. Für den<br />

Ga<strong>um</strong>en gibt es in einigen Gärten Kaffee <strong>und</strong><br />

Kuchen oder erfrischende Getränke.<br />

Auf der Seite www.gartenwinkel-pfaffenwin-<br />

ff i<br />

kel.de finden Interessierte im Internet <strong>die</strong><br />

komplette Liste der teilnehmenden nden<br />

Gärten mit ihren speziellen Angetiboten.<br />

22 | tassilo


Wer zahlt den Preis für unseren Wohlstand?<br />

<strong>Weilheim</strong> | „Wir leben nicht über unsere Verhältnisse, sondern<br />

über <strong>die</strong> Verhältnisse der anderen“, sagt Prof. Dr. Stephan Lessenich<br />

von der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er<br />

analysiert <strong>die</strong> Abhängigkeits- <strong>und</strong> Ausbeutungsverhältnisse der<br />

globalen Wirtschaft. Am Dienstag, 2. <strong>Mai</strong>, hält er ab 19.30 Uhr im<br />

Pfarrheim Miteinander den Vortrag „Neben uns <strong>die</strong> Sintflut: Wer<br />

zahlt den Preis für unseren Wohlstand“.<br />

An konkreten Beispielen macht er deutlich, wie unser Wohlstand<br />

auf Übelstände anderer aufgebaut wird. <strong>Das</strong> heißt, soziale <strong>und</strong><br />

ökologische Kosten werden von Gesellschaften in anderen Regionen<br />

getragen, Armut <strong>und</strong> Ungerechtigkeit ausgelagert. Der Eintritt<br />

ist frei, Spenden sind jedoch willkommen. Veranstalter sind <strong>die</strong><br />

Arbeitskreise „eine Welt“ <strong>und</strong> „Gemeinwohl-Ökonomie“ omie“<br />

sowie der Unterstützerkreis Asyl im Oberland <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Buchhandlung Zauberberg.<br />

tis<br />

Musik im Pfaffenwinkel <strong>2017</strong><br />

Pfaffenwinkel | Auch in der Saison <strong>2017</strong> hat der künstlerische Leiter<br />

<strong>und</strong> Dirigent Christian Fröhlich wieder herausragende Solisten <strong>und</strong><br />

Orchester gemeinsam mit dem gemischten Chor im Pfaffenwinkel<br />

bekommen. Und ein abwechslungsreiches Programm für <strong>die</strong><br />

Konzertreihe „Musik im Pfaffenwinkel“ zusammengestellt. Z<strong>um</strong><br />

Auftakt am 28. <strong>Mai</strong> erklingt in der Basilika Benediktbeuern das<br />

Requiem von Gabriel Fauré. Fauré, der auch der „französische<br />

Sch<strong>um</strong>ann“ genannt wird, komponierte sein Requiem ohne das<br />

Angst <strong>und</strong> Schrecken verbreitende „Dies Irae“, was Ende des 19.<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts fast revolutionär war. Lediglich das „Pie Jesu“ übernahm<br />

er <strong>und</strong> beendete sein Requiem mit dem „In Paradis<strong>um</strong>“,<br />

der Verheißung des Para<strong>die</strong>ses. Dem Requiem schließt sich <strong>die</strong> 2.<br />

Symphonie von Johannes Brahms an. Solisten sind Anna El-Khashem<br />

<strong>und</strong> Johannes Kammler sowie der gemischte Chor im Pfaffenwinkel<br />

<strong>und</strong> Mitglieder des Bayerischen<br />

Staatsorchesters. Am 2. Juli<br />

<strong>und</strong> 16. Juli folgen <strong>die</strong> Konzerte zwei<br />

<strong>und</strong> drei in der Wieskirche. Weiter<br />

geht es am 23. Juli im Pollinger Bibliotheksaal,<br />

am 8. Oktober in der<br />

Schongauer Stadtpfarrkirche <strong>und</strong><br />

z<strong>um</strong> Abschluss am 10. Dezember in<br />

der Wieskirche. Nähere Information<br />

– auch zu den weiteren fünf Konzerten<br />

– gibt es im Internet (www.<br />

musikimpfaffenwinkel.de). Kartenvorverkauf<br />

unter 08861 / 2194138,<br />

bei München-Tickets, GAP-<br />

Tickets oder beim Kreistiboten<br />

<strong>Weilheim</strong>.<br />

War<strong>um</strong> „tassilo“ so manchem stinkt –<br />

Ökologische Druckfarben verursachen unangenehme e Gerüche<br />

<strong>Tassilo</strong>land | Unser gesamtes „tassilo“-Team freut<br />

sich immer wieder, wenn positive Rückmeldungen<br />

von Lesern oder auch von unseren Werbek<strong>und</strong>en<br />

kommen. Leider kamen gerade bei den letzten<br />

<strong>Ausgabe</strong>n auch einige besorgte Rückmeldungen,<br />

dass der „tassilo“ sehr intensiv, z<strong>um</strong> Teil sogar unangenehm<br />

riecht, <strong>und</strong> sich <strong>die</strong> Leser <strong>die</strong>sbezüglich<br />

Sorgen <strong>um</strong> eine eventuelle Ges<strong>und</strong>heitsgefährdung<br />

machen. Wir haben das Problem sofort aufgegriffen<br />

<strong>und</strong> sind mittlerweile <strong>die</strong>sbezüglich mit unserer<br />

Druckerei <strong>und</strong> dem Druckfarbenhersteller in engem<br />

Kontakt. Doch das Wichtigste vorneweg: <strong>die</strong> verwendeten<br />

Druckfarben stellen keinerlei ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Risiken dar <strong>und</strong> entsprechen bezüglich der Freiheit<br />

von ges<strong>und</strong>heitlich bedenklichen Stoffen der amerikanischen<br />

CONEG-Regelung sowie der EN 71/3 für<br />

Kinderspielzeug. Die oxidativ trocknenden, von uns<br />

verwendeten Farben trocknen ohne Zusätze von<br />

Kobalt (der in der Druckindustrie noch üblich ist).<br />

Während <strong>die</strong>ses Trocknungsprozesses entstehen<br />

Reaktionsprodukte mit einem generell milden Eigengeruch,<br />

der durch <strong>die</strong> Verwendung des von uns<br />

gewählten Papiers leider<br />

noch etwas verstärkt wird.<br />

Die sofortige Verarbeitung<br />

<strong>und</strong> Bündelung der <strong>Magazin</strong>e<br />

tut ihr Übriges, <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />

Ausdünstungen im Einzelfall<br />

erst beim Leser erfolgen<br />

zu lassen. Gemeinsam mit<br />

der Firma Epple-Druck-farben<br />

in Neusäß <strong>und</strong> der Druckerei Geiselberger<br />

in Altötting sind wir dran, <strong>die</strong>sen unangenehmen<br />

Nebeneffekt der speziell sehr <strong>um</strong>welt- <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsfre<strong>und</strong>lichen<br />

Farben weiter zu minimieren. Bis<br />

dahin bitten wir Sie <strong>um</strong> Verständnis, da wir nur<br />

sehr ungern auf mineralölhaltige Farben zurückwechseln<br />

<strong>und</strong> auch keine zusätzlichen Lackierungen<br />

aufbringen möchten, <strong>die</strong> das Produkt mehr belasten<br />

würden. Natürlich halten wir Sie weiter auf dem<br />

Laufenden, da wir auch in Zukunft unseren Lesern<br />

mit jeder <strong>Ausgabe</strong> eine echte Freude e reiten möchten.<br />

be-<br />

Ihr Team „tassilo“<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 23


Pilot-Projekt auf Gut Achberg<br />

Rehkitz-Rettung<br />

per Drohnenflug<br />

Achberg | Als Florian Pfütze anfängt<br />

von toten Rehkitzen zu erzählen,<br />

stockt ihm regelrecht der<br />

Atem. Diese Bilder in seinem Kopf<br />

seien „grausam, wie durch den<br />

Fleischwolf gedreht“. Der Vorsitzende<br />

des Kreisjagdverbandes<br />

spricht vom Tod durch Mäharbeiten.<br />

Allein in seinem <strong>r<strong>und</strong></strong> 540<br />

Hektar großen Gebiet erwischte<br />

es 2016 an nur einem einzigen Tag<br />

15 Stück. Noch grausamer als der<br />

Anblick <strong>die</strong>ser „zerhäckselten“ Babys:<br />

wenn <strong>die</strong> Mütter an den Tatort<br />

zurückkehren, mit ihren Vorderbeinen<br />

vorsichtig <strong>die</strong> Kleinen<br />

anstupsen <strong>und</strong> feststellen, dass<br />

jede Hilfe zu spät kommt. „<strong>Das</strong> ist<br />

wirklich schlimm“, seufzt Pfütze,<br />

der nun mit einer neuen Methode<br />

gegen den alljährlich auftretenden<br />

Mähtod effektiver ankämpfen will:<br />

mit Drohnen-Flügen.<br />

Mitte März trifft sich Florian Pfütze<br />

erstmals mit Martin Wagner,<br />

gelernter Maschinenbautechniker,<br />

Bauhofmitarbeiter in Hohenpeißenberg<br />

<strong>und</strong> nebengewerblicher<br />

Drohnen-Flieger. Er soll mit seinem<br />

ferngesteuerten Kopter, der<br />

am Bauch eine hochauflösende<br />

Kamera führt, Felder <strong>und</strong> Wiesen<br />

in Pfützes Jagdrevier abfliegen,<br />

<strong>und</strong> mittels Luftaufnahmen <strong>die</strong><br />

im hohen Gras liegenden Rehkitze<br />

ausfindig machen. Im Optimalfall<br />

unmittelbar vor Beginn<br />

der Mähsaison. „Denn sobald <strong>die</strong><br />

Landwirte ausschwärmen, kommt<br />

jede Hilfe zu spät“, so Pfützes Erfahrung.<br />

Gemäht wird bei Geschwindigkeiten<br />

von 15 bis 20 km/h. Die bis zu<br />

drei Mähbalken an einem Traktor<br />

– vorne zentral, hinten jeweils<br />

seitlich – betragen Spannweiten<br />

von bis zu neun Metern. Gewaltige<br />

Maschinerien, <strong>die</strong> sich von einem<br />

zwei Handflächen großen Rehkitz<br />

selbstverständlich nicht aufhalten<br />

lassen. Z<strong>um</strong>al es bei Mäharbeiten<br />

immer schnell gehen muss,<br />

da Schönwetter-Zeitfenster meist<br />

kurz sind, das Heu oder Gr<strong>um</strong>met<br />

rechtzeitig ins Trockene soll.<br />

Ein weiteres Problem: Fährt der<br />

Landwirt mit Fendt Vario <strong>und</strong> Co.<br />

durch’s hohe Gras, hat er ohnehin<br />

keine Chance, vom Führerhaus<br />

aus <strong>die</strong>se in sich eingerollten Kitze<br />

rechtzeitig zu entdecken. „Deshalb<br />

muss <strong>die</strong> Suche unbedingt<br />

vor dem Mähen erfolgreich abgeschlossen<br />

sein“, sagt Pfütze. Ein<br />

mühsames Unterfangen.<br />

Zu Fuß sehr zeitintensiv<br />

<strong>und</strong> oft erfolglos<br />

In der Regel gehen Jäger <strong>die</strong> Felder<br />

zu Fuß ab. <strong>Das</strong> braucht viel Zeit<br />

– <strong>und</strong> Finderglück. „Selbst wenn<br />

wir zu dritt recht nah beieinander<br />

marschieren, kann es trotzdem<br />

sein, dass wir <strong>die</strong> Kitze im teilweise<br />

oberschenkelhohen Gras übersehen“,<br />

sagt Pfütze. Hinzu kommt,<br />

dass speziell unter der Woche<br />

<strong>die</strong> meisten Jäger berufsbedingt<br />

keine Zeit haben, großangelegte<br />

Suchaktionen ohnehin unmöglich<br />

sind. Eine Drohne mit Weitwinkelkamera<br />

dagegen wäre wesentlich<br />

effektiver. Bei einer Flughöhe von<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> zehn Metern erspäht sie eine<br />

Fläche von <strong>r<strong>und</strong></strong> zehn auf zehn<br />

Metern. Und <strong>die</strong> Fluggeschwindigkeit<br />

ist bei maximal 65 km/h<br />

wesentlich höher als des Jägers<br />

Schrittgeschwindigkeit.<br />

Ganz so euphorisch ist Drohnen-<br />

Spezialist Martin Wagner allerdings<br />

(noch) nicht. Ursprünglich<br />

wollte er mittels Wärmebildkamera<br />

auf Rehkitz-Suche gehen.<br />

Die hat er inzwischen wieder<br />

verkauft, weil „sie mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 1 500<br />

Euro extrem teuer ist <strong>und</strong> sich<br />

mangels Aufträgen nicht rentiert<br />

hat“. Und weil sie Rehkitze nicht<br />

wirklich von Scherhaufen unterscheiden<br />

konnte. <strong>Das</strong> habe ein<br />

erster Testflug im vergangenen<br />

Jahr gezeigt. Scherhaufen sind abgeflachte<br />

Maulwurfhügel aus H<strong>um</strong>us,<br />

<strong>die</strong> bei Sonneneinstrahlung<br />

schnell erwärmen <strong>und</strong> damit in<br />

etwa <strong>die</strong> Körpertemperatur eines<br />

Lebewesens erreichen. „Würde<br />

man jeden Scherhaufen mit einem<br />

Rehkitz verwechseln <strong>und</strong> ihn<br />

explizit ansteuern, kommt man<br />

mit der Suche sprichwörtlich in<br />

den Wald hinein“, meint Wagner,<br />

der allerdings davon überzeugt<br />

ist, mittels „normaler“ Kamera<br />

durchaus guten Erfolg zu haben.<br />

Vorausgesetzt, das Gras ist nicht<br />

allzu hoch <strong>und</strong> überdeckt <strong>die</strong> Kitze.<br />

„Denn durch Grasbüschel hindurchschauen<br />

kann <strong>die</strong> Kamera<br />

natürlich nicht.“<br />

Rechte <strong>und</strong> Pflichten für<br />

Drohnen-Flieger<br />

Zwei St<strong>und</strong>en unterhalten sich<br />

Martin Wagner <strong>und</strong> Florian Pfütze<br />

auf dessen Gutshof in Achberg.<br />

24 | tassilo


Auch ein zentrales Thema<br />

des Gesprächs: Rechte <strong>und</strong><br />

Pflichten in Sachen Drohnenflüge.<br />

Nicht jeder darf<br />

mit so einem vierrotorigen<br />

Kopter in <strong>die</strong> Luft. Eine gut<br />

50 Euro teure Aufstiegsgenehmigung,<br />

zu beantragen<br />

bei der Regierung<br />

von Oberbayern, ist <strong>die</strong><br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>voraussetzung. Flüge über<br />

Menschenansammlungen<br />

sind<br />

strikt verboten, ebenso das hineinsteuern<br />

in Flugsperrzonen, z<strong>um</strong><br />

Beispiel <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> Flughäfen. Vor<br />

dem Abheben innerhalb geschlossener<br />

Ortschaften gilt es immer,<br />

<strong>die</strong> vor Ort zuständige Polizei zu<br />

informieren. „Weil <strong>die</strong> in der Regel<br />

<strong>die</strong> Beschwerdeanrufe bekommen“,<br />

sagt Wagner. Beim Start auf<br />

Privatg<strong>r<strong>und</strong></strong> braucht es zusätzlich<br />

ein schriftliches OK des G<strong>r<strong>und</strong></strong>stückseigentümers.<br />

Außerdem:<br />

Obwohl nicht nur Wagners Drohne<br />

zwei Kilometer Reichweite hat,<br />

darf sie auf gar keinen Fall außer<br />

Sichtweite gesteuert werden. „<strong>Das</strong><br />

sind lediglich <strong>r<strong>und</strong></strong> 400 Meter.“<br />

Auch <strong>die</strong> maximale Aufstiegshöhe<br />

ist auf 100 Meter limitiert.<br />

Wer sich nicht an <strong>die</strong> Regeln hält,<br />

muss mit Bußgeldern im vierstelligen<br />

Bereich rechnen. „Deshalb<br />

Haben eine Vision: Jäger Florian Pfütze (links) <strong>und</strong> Drohnenpilot Martin<br />

Wagner möchten Rehkitze vor dem Mähtod retten.<br />

habe ich meine Aufstiegsgenehmigung<br />

immer dabei“, sagt Wagner,<br />

der unter anderem auch Luftaufnahmen<br />

fürs staatliche Bauamt<br />

in <strong>Weilheim</strong> macht, beispielweise<br />

<strong>um</strong> den Fortschritt des Umgehungsstraßenbaus<br />

in Hohenpeißenberg<br />

zu dok<strong>um</strong>entieren.<br />

Währenddessen hatte er immer<br />

wieder mit Anliegern zu kämpfen,<br />

<strong>die</strong> natürlich wissen wollen, was<br />

Wagner mit seiner 1,6 Kilogramm<br />

schweren <strong>und</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> 1 600 Euro<br />

teuren Drohne (inklusive Zubehör<br />

wie Fernsteuerung <strong>und</strong> Videobrille)<br />

so vor hat.<br />

Unter anderem: Geld ver<strong>die</strong>nen.<br />

Für 30 Minuten Flugzeit inklusive<br />

Anfahrt verlangt Martin Wagner<br />

40 Euro, für jede weitere halbe<br />

St<strong>und</strong>e 25 Euro. Ein verhältnismäßig<br />

günstiger Preis. Gleichgesinnte<br />

im Münchner Ra<strong>um</strong> würden bis<br />

zu 100 Euro <strong>die</strong> St<strong>und</strong>e verlangen.<br />

Was Florian Pfütze in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

interessiert: Wie<br />

lange Wagner für <strong>die</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> 100<br />

Hektar Mähflache in seinem Jagdgebiet<br />

auf dem Achberg <strong>und</strong> in<br />

Oberhausen-Süd braucht? „Ganz<br />

schwer zu sagen, weil <strong>die</strong> Bedingungen<br />

je nach Wetter <strong>und</strong> Grashöhe<br />

ganz unterschiedlich sein<br />

können.“ Grob geschätzt 30 Minuten<br />

pro Hektar, denn <strong>um</strong> <strong>die</strong>se<br />

zwei Handflächen großen Rehkitze<br />

zu erkennen, darf Wagner auf gar<br />

keinen Fall mit Maximalgeschwindigkeit<br />

<strong>und</strong> auch nicht höher als 15<br />

Meter fliegen. Heißt: Auch <strong>die</strong> Suche<br />

per Drohne nimmt relativ viel<br />

Zeit in Anspruch.<br />

Kitz-Rettung erfordert<br />

viel Fingerspitzengefühl<br />

Wird ein Rehkitz entdeckt, macht<br />

sich Florian Pfütze sofort auf den<br />

Weg, es zu retten – eine komplizierte<br />

Aufgabe mit knallhartem<br />

Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>. Rehkitze sind z<strong>um</strong><br />

Schutz vor natürlichen Feinden<br />

<strong>die</strong> ersten sechs bis acht Wochen<br />

geruchsneutral, verständigen sich<br />

mit ihren Müttern ausschließlich<br />

durch spezielle Laute. Nehmen<br />

<strong>die</strong> Jungtiere in <strong>die</strong>ser Anfangszeit<br />

fremden Geruch an, werden<br />

sie von den Müttern verstoßen.<br />

Genau das ist <strong>die</strong> Schwierigkeit<br />

bei der Rettung. „Deshalb reißen<br />

wir ganz viele Grasbüschel direkt<br />

<strong>um</strong> das liegende Kitz aus, betten<br />

es damit ein <strong>und</strong> tragen es dann<br />

an einen sicheren Ort im Wald“,<br />

erklärt Pfütze, für den <strong>die</strong> Rehkitz-<br />

Rettung eine Herzensangelegenheit<br />

ist. Denn eigentlich ist der<br />

Landwirt selbst dafür verantwortlich,<br />

vor dem Mähen seine Felder<br />

nach den „Bambis“ abzusuchen.<br />

Doch viele haben schlichtweg <strong>die</strong><br />

Zeit dafür nicht. „Deshalb nehmen<br />

wir Jäger sie, obwohl es im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />

nicht unsere Aufgabe ist.“<br />

Die Kitz-Rettung kommt übrigens<br />

nicht nur den Rehen zugute. Pfütze<br />

spricht von Botulismus, Leichenwasser<br />

toter Tiere wie Mäuse<br />

oder eben Kitze, das sich mit Heu<br />

oder Gr<strong>um</strong>met vermischen <strong>und</strong> in<br />

seltenen Fällen verheerende Auswirkungen<br />

haben kann: „Ich hatte<br />

mal einen Landwirt in Pacht, dem<br />

sind wegen Botulismus auf einen<br />

Schlag 25 Kühe weggestorben.“<br />

Auch das verhindert der Schutz<br />

vor Mähtod – von den grausamen<br />

Bildern mal abgesehen.<br />

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Mi/Fr 4-7 p.m. & Sa 9-12 a.m.<br />

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mai / juni <strong>2017</strong> | 25


Die Geschichte der Zunfttaferl<br />

Ein Ausdruck<br />

der Dorfgemeinschaft<br />

<strong>Tassilo</strong>land | Schreiner, Gastwirt<br />

oder Maler – unsere <strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>e<br />

zieren allerorten eine Vielzahl an<br />

Zunftzeichen. „Die Schilder haben<br />

etwas Identitätsstiftendes, man<br />

möchte zeigen, was das Dorf zu<br />

bieten hat“, sagt dazu Kreisheimatpfleger<br />

Klaus Gast. Doch ob<br />

ein Winzer in <strong>die</strong> Region passt,<br />

oder ob <strong>die</strong> Darstellung eines Hutmachers<br />

noch zeitgemäß ist, das<br />

möchte „tassilo“ einmal zur Diskussion<br />

stellen. Mit einem Blick<br />

auf <strong>die</strong> <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>schilder.<br />

Für das Jahrbuch des Heimatverbandes<br />

Lech-Isar-Land hat Klaus<br />

Gast im Jahr 2008 einen ausführlichen<br />

Beitrag über <strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>e verfasst.<br />

Dazu hat er eine Votivtafel in<br />

der kleinen Kirche von Deutenhausen<br />

bei <strong>Weilheim</strong> gef<strong>und</strong>en, auf<br />

der eine Ortsansicht mit <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong><br />

aus dem Jahre 1733 abgebildet ist.<br />

<strong>Das</strong> Braucht<strong>um</strong> ist somit seit <strong>r<strong>und</strong></strong><br />

300 Jahren in unserer Region verwurzelt.<br />

Soweit man auf dem gemalten<br />

Bild erkennen kann, war<br />

es ein blank geputzter Stamm mit<br />

Ästen am Gipfel, geschmückt mit<br />

zwei gekreuzten, roten Fahnen.<br />

Als 1806 das Königreich Bayern<br />

gegründet wurde, förderte der<br />

bayerische Staat zur Identitätsstiftung<br />

derartige Brauchtümer <strong>und</strong><br />

trug damit auch zur Verbreitung<br />

der <strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>e bei. „Später waren<br />

Kränze oder Girlanden am <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong><br />

angebracht, erst ab etwa<br />

1850 kamen <strong>die</strong> Schilder“, berichtet<br />

Klaus Gast über <strong>die</strong> wachsende<br />

Tradition.<br />

10 bis 40 Zeichen an<br />

einem <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong><br />

Da <strong>die</strong> mittelalterliche Blütezeit<br />

der Zünfte längst vorbei war,<br />

spricht Klaus Gast lieber von Symbolen,<br />

<strong>die</strong> aufzeigen sollten, was<br />

in der Ortsgemeinschaft so vertreten<br />

war.<br />

Daraus könnte man schließen,<br />

dass ein kleines Dorf wesentlich<br />

weniger Schilder am Traditionsstangerl<br />

angebracht hatte als eine<br />

Stadt. Doch wer an den <strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>en<br />

in unserer Gegend einmal<br />

<strong>die</strong> Symbole zählt, kann überhaupt<br />

keine Schlussfolgerung auf<br />

<strong>die</strong> Größe des Ortes ziehen. Unten<br />

sind meistens als<br />

erstes <strong>die</strong> Kirche, das<br />

Gasthaus <strong>und</strong> sonstige<br />

Gemeinschaftseinrichtungen<br />

dargestellt.<br />

Auf manchen<br />

<strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>en sind<br />

auch <strong>die</strong> Vereine<br />

dargestellt, andere<br />

beschränken sich nur<br />

<strong>Das</strong> Raiffeisen-Zeichen<br />

ist fast an jedem Ba<strong>um</strong> zu<br />

finden, wie hier in Oderding.<br />

auf verschiedene Handwerksberufe.<br />

Mal sind es nur zehn Zeichen,<br />

mal 40.<br />

Die Proportionen<br />

sollten stimmig sein<br />

Walter Sirch aus Sulzschneid am<br />

Auerberg ist in seiner Funktion<br />

als Landesvorsitzender des Sachgebietes<br />

M<strong>und</strong>art, Braucht<strong>um</strong> <strong>und</strong><br />

Laienspiel im Bayerischen Trachtenverband<br />

alljährlich mit einer<br />

<strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>-Kommission im Landkreis<br />

Ostallgäu unterwegs, <strong>um</strong><br />

<strong>die</strong> schönsten Traditionsstangerl<br />

zu prämieren. „Die Anzahl der<br />

Schilder sollte stimmig sein zur<br />

Länge des <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>es“, sagt Walter<br />

Sirch <strong>und</strong> rät den Gemeinden,<br />

auf <strong>die</strong> richtigen Proportionen der<br />

Zeichen <strong>und</strong> einen schönen Gesamteindruck<br />

zu achten. Den auf-<br />

Der <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong> in Pähl trägt 16 Zunftzeichen <strong>und</strong> ein Schild,<br />

das auf <strong>die</strong> Wichtigkeit der Dorfgemeinschaft hinweist.<br />

26 | tassilo


Was bedeutet wohl das<br />

Waagen-Symbol – hier zu<br />

sehen am Forster <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>?<br />

stellenden Vereinen empfiehlt er,<br />

ihre Zeichen einmal bewusst anzuschauen<br />

<strong>und</strong> den heutigen Gegebenheiten<br />

anzupassen. „Wenn<br />

Firmen für den <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong> spenden,<br />

sollten nicht einfach ihre Logos<br />

angebracht werden“, wünscht<br />

sich Walter Sirch ein wenig mehr<br />

Kreativität. Einen Installateur könne<br />

man beispielsweise mit einem<br />

Wasserhahn, eine Bank mit einem<br />

> > > INFORMATION<br />

Sparschwein darstellen.<br />

„Ein <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong><br />

sollte nicht zur Werbetafel<br />

degra<strong>die</strong>rt werden“,<br />

sagt auch Klaus<br />

Gast. Er wünsche sich,<br />

dass bei der Erneuerung<br />

der Schilder mit<br />

viel Gespür für <strong>die</strong> Tradition<br />

gearbeitet wird.<br />

Wenngleich beide<br />

Braucht<strong>um</strong>s-Fachleute<br />

den verantwortlichen<br />

<strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>-Aufstellern<br />

hierzulande, von wenigen<br />

Ausnahmen abgesehen,<br />

viel Fingerspitzengefühl<br />

bescheinigen. An den meisten<br />

Bä<strong>um</strong>en ist das einzig erkennbare<br />

Firmenzeichen das frühere Raiffeisen-Logo<br />

mit den gekreuzten Pferdeköpfen.<br />

Dies ist wohl durch <strong>die</strong><br />

landwirtschaftlichen Lagerhäuser<br />

der vielen kleinen Raiffeisen-Genossenschaften<br />

entstanden. Die<br />

Individualität eines jeden <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>es<br />

möchte Klaus Gast möglichst<br />

Hier wird im <strong>Tassilo</strong>land aufgestellt ...<br />

<strong>Das</strong> <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>aufstellen ist in jeder Ortschaft mit einem <strong>Mai</strong>fest<br />

verb<strong>und</strong>en. Meist spielt <strong>die</strong> Musikkapelle schon z<strong>um</strong> Frühschoppen<br />

<strong>und</strong> alle Gäste werden bei Speis <strong>und</strong> Trank z<strong>um</strong> Verweilen<br />

eingeladen. Wenn der neue <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong> steht, wird mit Musik <strong>und</strong><br />

Tänzen gefeiert. Im <strong>Tassilo</strong>land wird unter anderem in folgenden<br />

Ortschaften eine neue Traditionsstange aufgestellt:<br />

Ortschaft Verein Beginn<br />

Bernried Trachtenverein 10 Uhr<br />

Dießen Heimat- <strong>und</strong> Trachtenverein 10.30 Uhr<br />

Dießen/Dettenhofen Martinsschützen 10 Uhr<br />

Habach/Dürnhausen Dorfgemeinschaft 12.30 Uhr<br />

Pähl/Fischen Freiwillige Feuerwehr 10 Uhr<br />

Penzberg Stadt Penzberg 11 Uhr<br />

mit dem Jungritterverein<br />

Pöcking Burschenschaft 10 Uhr<br />

Polling/Etting Trachtenverein 10 Uhr<br />

Seeshaupt/Magnetsried Dorfgemeinschaft 9 Uhr<br />

Spatzenhausen Trachtenverein 10 Uhr<br />

Wessobrunn Trachtenverein 13 Uhr<br />

Wielenbach/Haunshofen Dorfgemeinschaft<br />

10 Uhr<br />

erhalten, „denn sonst könnte man<br />

<strong>die</strong> <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>schilder irgendwann<br />

bei ebay bestellen“.<br />

Individuelle<br />

Schilder erhalten<br />

Doch wer <strong>die</strong> Symbole an unseren<br />

<strong>Mai</strong>bä<strong>um</strong>en einmal genau inspiziert,<br />

stellt fest, <strong>die</strong> könnten fast<br />

alle eine Erneuerung gebrauchen.<br />

Wer das anpackt, muss Kreativität<br />

einbringen, Tradition mit Moderne<br />

verbinden. Die noch heute<br />

vorhandenen Handwerksberufe<br />

müssen zunächst traditionell aber<br />

zeitgemäß gezeichnet werden.<br />

Dann benötigt man eine entsprechende<br />

Computerdatei, damit <strong>die</strong><br />

heutigen Metallbearbeitungs-<br />

Maschinen <strong>die</strong> <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>motive<br />

ausschneiden können.<br />

Und schließlich braucht man eine<br />

künstlerisch begabte Person, <strong>die</strong><br />

mit viel zeitlichem Aufwand <strong>die</strong><br />

Schilder bemalt. Oder man klebt<br />

eine Folie mit den gezeichneten<br />

Motiven auf.<br />

Ein Ba<strong>um</strong>, viele<br />

helfende Hände<br />

Gleichwohl sind <strong>die</strong> Zunftzeichen<br />

nur ein kleiner Bestandteil<br />

des notwendigen Aufwandes zur<br />

<strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>-Aufstellung. Vom Stifter<br />

des Ba<strong>um</strong>es über den Transport,<br />

<strong>die</strong> Vorbereitung, <strong>die</strong> Nachtwachen<br />

bis hin zur Organisation des<br />

Aufstellungstages sind viele helfende<br />

Hände notwendig, <strong>um</strong> <strong>die</strong>ses<br />

Braucht<strong>um</strong> zu erhalten. „Die<br />

Gemeinschaftsleistung ist das<br />

Wichtigste an einem <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>“,<br />

sagt Kreisheimatpfleger Klaus<br />

Gast, der an jeder Traditionsstange<br />

„auch eine gute Dorfgemeinschaft“<br />

erkennt. Diese Kenntnis<br />

drückt auch ein Schild am Pähler<br />

<strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong> aus. Darauf steht geschrieben:<br />

„Dieser Ba<strong>um</strong>, so jeder<br />

weiß, entstand durch vieler Bürger<br />

Fleiß. Ihr Pähler denkt daran,<br />

es kommt auf <strong>die</strong> Gemeinschaft<br />

an.“<br />

rg<br />

92.<br />

Tutzinger<br />

Patientenfor<strong>um</strong><br />

DIVERTIKEL –<br />

DIE RICHTIGE THERAPIE<br />

28. <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong> <strong>um</strong> 19.00 Uhr<br />

REFERENT<br />

Dr. Alexander Fieger<br />

Oberarzt Viszeralchirurgie<br />

VERANSTALTUNGSORT<br />

Benedictus Krankenhaus Tutzing<br />

Bahnhofstraße 5<br />

82327 Tutzing<br />

Um Anmeldung wird gebeten unter T 08158 23-112.<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 27


So lebt es sich in der <strong>Weilheim</strong>er Demenz-WG<br />

Friedvoll <strong>und</strong> harmonisch<br />

trotz Vergesslichkeit<br />

<strong>Weilheim</strong> | Terminschwierigkeiten,<br />

Wohnungsschlüssel <strong>und</strong> Lebensmittel<br />

vergessen. Die ersten Anzeichen<br />

für Demenz tauchen bei<br />

Jutta Ruffings Mutter im Alter von<br />

74 Jahren auf. Und werden mit den<br />

Monaten immer schlimmer. Für<br />

den einst routinemäßigen Salateinkauf<br />

fährt sie irgendwann zehn Mal<br />

z<strong>um</strong> Naturkostladen – <strong>und</strong> hat noch<br />

immer keine Tomaten im Korb. Sie<br />

geht im tiefsten Winter str<strong>um</strong>pfsockig<br />

in den Schnee hinaus. Sie erzählt<br />

immer wieder von der kaputten<br />

Heizung, weil sie das Feuer im<br />

Kachelofen nicht mehr anbringt. Sie<br />

geht mehrfach am Tag spazieren<br />

oder radeln, bis sie völlig entkräftet<br />

ist. Schließlich stürzt sie auch noch<br />

vom Fahrrad. Spätestens dann war<br />

auch dem letzten Familienmitglied<br />

klar: Die Mutter von Jutta Ruffing ist<br />

schwer an Demenz erkrankt, kann<br />

ihren Alltag unmöglich weiterhin<br />

alleine bestreiten. Doch alle Angehörigen<br />

sind berufstätig, wohnen<br />

nicht im gleichen Ort.<br />

Nach unzähligen Pendlereien, einer<br />

24-St<strong>und</strong>en-Betreuung über<br />

eineinhalb Jahre <strong>und</strong> einigen Wochen<br />

Demenz-Reha erfährt Jutta<br />

Ruffing von der Demenz-WG in<br />

<strong>Weilheim</strong>. Anfangs ist sie skeptisch.<br />

Ausgerechnet ihre Mutter, <strong>die</strong> immer<br />

schon selbstständig leben <strong>und</strong><br />

auf gar keinen Fall ihr geliebtes<br />

Zuhause verlassen will, soll jetzt<br />

in eine WG voller demenzkranker<br />

Menschen? „Habe ich mir überhaupt<br />

nicht vorstellen können“,<br />

sagt Ruffing rückblickend über das<br />

landkreisweit einmalige Projekt.<br />

Mittlerweile, gut ein Jahr später,<br />

spricht <strong>die</strong> 51-Jährige von „der besten<br />

Entscheidung, <strong>die</strong> wir für meine<br />

Mutter treffen konnten“.<br />

Noch einige<br />

freie Plätze<br />

Die Demenz-WG in der <strong>Weilheim</strong>er<br />

Paradeisstraße ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

der Alzheimer-<br />

Gesellschaft Pfaffenwinkel <strong>und</strong> der<br />

MARO-Genossenschaft. Im letzten<br />

Gebäude einer Neubaureihe sind<br />

über je zwei Stockwerke zwei<br />

Wohngesellschaften ausschließlich<br />

für Demenz-Kranke errichtet<br />

worden. Die im Erdgeschoss <strong>und</strong><br />

ersten Stock heißt WG Josef, ist seit<br />

Februar 2016 beziehbar <strong>und</strong> bietet<br />

Platz für zehn Erkrankte. Die WG<br />

Maria befindet sich im zweiten <strong>und</strong><br />

dritten Stock, ist seit Januar <strong>2017</strong><br />

beziehbar <strong>und</strong> bietet Platz für neun<br />

Demenz-Kranke. In der Josefs-WG,<br />

in der auch Jutta Ruffings Mutter<br />

lebt, ist derzeit noch ein Zimmer<br />

frei. In der Maria-WG sind es ganze<br />

fünf freie Plätze.<br />

<strong>Das</strong> Besondere: Alle Einzelzimmer<br />

sind <strong>r<strong>und</strong></strong> 20 Quadratmeter groß,<br />

haben ein barrierefreies Bad mit<br />

Toilette, Dusche <strong>und</strong> Waschbecken<br />

<strong>und</strong> sind so demenzfre<strong>und</strong>lich wie<br />

nur möglich ausgestattet. Lichtschalter<br />

<strong>und</strong> Klodeckel beispielweise<br />

heben sich in Kirschrot vom Weiß<br />

der Wand <strong>und</strong> Keramikschüssel ab,<br />

„weil Demenzkranke kein rä<strong>um</strong>liches<br />

Sehvermögen mehr haben“,<br />

erklärt Ruffing. Außerdem kann das<br />

Bad bewusst nicht abgeschlossen<br />

werden, „damit sich niemand einsperrt“.<br />

Und das Waschbecken hat<br />

keinen Stöpsel, „<strong>um</strong> Überschwemmungen<br />

vorzubeugen“. Sollte doch<br />

etwas passieren, sind <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />

Uhr Pflegekräfte <strong>und</strong> Angehörige in<br />

der Wohnung, <strong>um</strong> den an Vergesslichkeit<br />

Erkrankten zu helfen.<br />

Auch Jutta Ruffing, hauptberufliche<br />

Zahntechnikerin, kommt regelmäßig<br />

vorbei, <strong>um</strong> ihre Mutter zu besuchen,<br />

<strong>und</strong> das Pflegepersonal zu<br />

unterstützen. „Ich komme ehrlich<br />

gesagt richtig gern“, sagt sie. In<br />

der Tat herrscht in <strong>die</strong>ser Josefs-WG<br />

eine total friedvolle, harmonische<br />

Stimmung. Die Demenzkranken,<br />

Pfleger <strong>und</strong> Angehörigen fühlen<br />

sich sichtlich wohl. Bei Kaffee <strong>und</strong><br />

Kuchen sitzen alle an einem großen<br />

Tisch, unterhalten sich wie<br />

ganz normale, ges<strong>und</strong>e Erwachsene.<br />

„Wenn man nicht regelmäßig<br />

vorbeikommt, fällt einem das gar<br />

nicht auf, dass <strong>die</strong> hier alle dement<br />

sind“, sagt Jutta Ruffing, <strong>die</strong> von<br />

einigen Bewohnern erzählt, <strong>die</strong> im<br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>e topfit sind, nur eben <strong>die</strong><br />

Dinge sofort wieder vergessen.<br />

Diese Vergesslichkeit fällt speziell<br />

im Anfangsstadi<strong>um</strong> ka<strong>um</strong> auf.<br />

Auch, weil es <strong>die</strong> Betroffenen mit<br />

gewieften Tricks gut zu verbergen<br />

wissen. „Sie legen sich Phrasen<br />

zurecht, wiederholen Aussagen im<br />

Vieraugengespräch als Gegenfrage<br />

oder schreiben sich Zettel als Erinnerungen“,<br />

berichtet Ruffing aus<br />

eigener Erfahrung mit ihrer Mutter.<br />

Ein weiterer trügerischer Aspekt<br />

<strong>die</strong>ser unheilbaren Krankheit:<br />

„Gerade <strong>die</strong> Angehörigen wollen<br />

es einfach nicht Wahr haben.“ <strong>Das</strong><br />

führe meistens dazu, dass viel zu<br />

spät professionelle Hilfe hinzugeholt<br />

wird, „man sich auf kurz oder<br />

lang kaputt arbeitet“. Aber wer gibt<br />

schon gerne einen engsten Vertrauten<br />

in fremde Hände? „<strong>Das</strong> ist wirklich<br />

sehr schwer, man hat ständig<br />

ein schlechtes Gewissen“, sagt Jutta<br />

Ruffing, <strong>die</strong> selbst lange Zeit mit<br />

sich gehadert, irgendwann aber<br />

keinen anderen Ausweg mehr gesehen<br />

hat. „Weil man sich wirklich<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr nur noch Sorgen<br />

macht <strong>und</strong> neben der körperlich<br />

schweren Pflege keine Ruhe mehr<br />

findet.“<br />

Zwang führt zu<br />

Aggression<br />

In der Josefs-WG sind tagsüber fünf<br />

Pflegekräfte festangestellt, nachts<br />

eine. Verantwortung <strong>und</strong> Planung<br />

der Abläufe unterliegen allerdings<br />

einer Angehörigen-Gemeinschaft.<br />

Die legt großen Wert darauf, dass<br />

es keinen strikten Tagesablauf gibt.<br />

War<strong>um</strong>? „Zwang führt bei dementen<br />

Menschen zu Aggression“, erklärt<br />

Jutta Ruffing. Die Rücksichtnahme<br />

auf individuelle Bedürfnisse<br />

sowie Selbstbestimmungsrecht haben<br />

oberste Priorität. Beispiel: Hat<br />

jemand Mitternachts noch den<br />

Drang, sich <strong>die</strong> Füße zu vertreten,<br />

ist er am Morgen viel zu müde, <strong>um</strong><br />

> > > INFORMATION<br />

pünktlich am Frühstückstisch zu<br />

sitzen. Deshalb bekommen <strong>die</strong> Demenzkranken<br />

in der WG Josef <strong>und</strong><br />

WG Maria immer dann Kaffee <strong>und</strong><br />

Honigbrot, wenn sie ausgeschlafen<br />

sind – der eine <strong>um</strong> Sechs, <strong>die</strong> andere<br />

<strong>um</strong> Elf.<br />

Diese Freiheiten gibt es nicht in<br />

allen Wohnheimen, <strong>die</strong> übrigens<br />

ähnlich viel kosten. Besonders Essenszeiten<br />

sind nicht selten streng<br />

durchgetaktet. Apropos Essen: Auch<br />

das ist in der Demenz-WG in <strong>Weilheim</strong><br />

ein alltägliches Schmankerl.<br />

Zwei türkische Köchinnen bereiten<br />

gemeinsam mit den Bewohnern<br />

jeden Mittag ein Drei-Gänge-Menü<br />

zu. An <strong>die</strong>sem Mittwoch hat es Sellerie-Creme-Suppe,<br />

Hackfleischbällchen<br />

mit Reis <strong>und</strong> Tomatensoße<br />

sowie Raffaelo-Creme gegeben.<br />

„Die Köchinnen hier sind wirklich<br />

der Wahnsinn“, sagt Jutta Ruffing,<br />

<strong>die</strong> selbst einen Kirschdatschi mitgebracht<br />

hat <strong>und</strong> bei Kaffee <strong>und</strong><br />

Kuchen schon voller Vorfreude vom<br />

Nachmittagsprogramm erzählt.<br />

Singen, Spielen <strong>und</strong> Spazieren<br />

stehen ganz oben auf der Gestaltungsliste.<br />

„Und wer nicht möchte,<br />

kann es sich in der Fernsehecke<br />

gemütlich machen.“ Oder draußen<br />

im Garten <strong>die</strong> Frischluft genießen –<br />

das geht auch mit Vergesslichkeit. js<br />

Wer sich über <strong>die</strong> <strong>Weilheim</strong>er Demenz-WG genauer informieren möchte,<br />

sollte einen Blick auf www.maro-genossenschaft.de werfen. Genaue<br />

Auskunft geben auch Vlasta Beck (0176 / 34220678), Jutta Ruffing<br />

(0172 / 8523151) oder <strong>die</strong> Alzheimer Gesellschaft (0881 / 9276091).<br />

28 | tassilo


mai / juni <strong>2017</strong> | 29


Feuerwehrwettbewerb in Murnau am 24. <strong>Juni</strong><br />

Sprinten, Kraxeln <strong>und</strong> Kriechen<br />

für eine innige Kameradschaft<br />

Murnau | Ende <strong>Juni</strong> verwandelt<br />

sich Murnau in ein Mekka für<br />

ehrgeizige Feuerwehrleute. Auf<br />

dem Sportplatz an der Pechmannstraße<br />

wird der Oberbayerische<br />

Feuerwehrleistungswettbewerb<br />

ausgetragen. Eine Gaudiveranstaltung?<br />

„Ganz <strong>und</strong> gar nicht“, sagt<br />

Johann Eitzenberger, Vorsitzender<br />

des Oberbayerischen Feuerwehrverbandes.<br />

Z<strong>um</strong>indest nicht, bis<br />

<strong>die</strong> Sieger feststehen. Bis zu 40<br />

Teams werden erwartet, <strong>um</strong> am<br />

härtesten Mannschaftswettbewerb<br />

für Maschinist, Gerätewart <strong>und</strong><br />

Atemschutzträger teilzunehmen.<br />

Für <strong>die</strong> Leonhardigemeinde Murnau<br />

heißt das: Am 24. <strong>Juni</strong> werden<br />

samt Betreuer, Helfer, Organisatoren<br />

<strong>und</strong> Jury <strong>r<strong>und</strong></strong> 500 Ehrenamtliche<br />

<strong>und</strong> Hauptberufliche eintreffen.<br />

Und alle Teilnehmergruppen<br />

haben nur ein Ziel: Ein Leistungsabzeichen<br />

zu ergattern.<br />

Löschangriff <strong>und</strong><br />

Staffellauf<br />

Zwei verschiedene Wettkämpfe<br />

(ab 9 Uhr) gilt es bis zur Siegerehrung<br />

(18 Uhr) zu absolvieren.<br />

Zuerst den sogenannten Löschangriff,<br />

den ein neunköpfiges Team<br />

bestreitet. Dort gilt es verschiedene<br />

Schläuche auszurollen, <strong>die</strong>se<br />

miteinander zu verknüpfen <strong>und</strong> an<br />

eine P<strong>um</strong>pe anzuschließen. Und<br />

sobald alles wasserdicht beisammen<br />

hält, wird ein bis zu zwei Meter<br />

hohes Feuer schnellstmöglich<br />

abgelöscht. Eine vierköpfige Jury<br />

beobachtet dabei <strong>die</strong> Mannschaften<br />

mit Argusaugen, legt größten<br />

Wert auf schnelle Zeiten, aber<br />

auch auf so wenige Fehler wie<br />

nur möglich. <strong>Das</strong> gilt auch für den<br />

zweiten Bewerb, den Staffellauf.<br />

Dort treten nur noch acht Athleten<br />

der ursprünglichen Neuner-Teams<br />

an. Gelaufen werden acht Mal 50<br />

Meter, insgesamt 400 Meter, also<br />

eine Stadion<strong>r<strong>und</strong></strong>e. Als Staffelstab<br />

<strong>die</strong>nt bei <strong>die</strong>sem Bewerb ein<br />

Strahlrohr.<br />

Nach internationalem<br />

Regelwerk<br />

<strong>Das</strong> am Ende schnellste <strong>und</strong> zugleich<br />

fehlerfreieste Team hat <strong>die</strong><br />

besten Karten, den ersten Platz<br />

zu erreichen – <strong>und</strong> dafür wird<br />

hart trainiert. Eitzenberger berichtet<br />

von Feuerwehren, <strong>die</strong> sich<br />

zwei bis drei Jahre lang mit wöchentlichem<br />

Training auf so einen<br />

Wettbewerb vorbereiten. Andere<br />

wieder<strong>um</strong> würden es etwas ruhiger<br />

angehen. Doch unter einem<br />

Vierteljahr intensiver Vorbereitung<br />

kenne er keine Teilnehmergruppen.<br />

Schon gar nicht <strong>die</strong> aus dem<br />

Ausland. Zwar handelt es sich <strong>um</strong><br />

den Oberbayerischen Wettbewerb,<br />

der allerdings findet unter dem<br />

strengen <strong>und</strong> 54 Seiten starken<br />

Regelwerk der CTIF, dem Internationalen<br />

technischen Komitee für<br />

vorbeugenden Brandschutz <strong>und</strong><br />

Feuerlöschwesen, statt. Deshalb<br />

dürfen bei <strong>die</strong>sem Wettbewerb in<br />

Murnau auch ausländische Teams<br />

teilnehmen. „Theoretisch sogar<br />

aus den USA“, sagt Eitzenberger,<br />

der heuer durchaus mehrere<br />

Mannschaften speziell aus Tirol<br />

<strong>und</strong> Südtirol erwartet. „Als Vorbereitungswettkampf<br />

für <strong>die</strong> im<br />

Sommer anstehende Olympiade.“<br />

Die findet im österreichischen<br />

Villach statt, wo bis zu 3 000 Teilnehmer<br />

erwartet werden. „<strong>Das</strong><br />

sind dann Erlebnisse, <strong>die</strong> man<br />

nie wieder vergisst.“ Eitzenberger<br />

spricht aus eigener Erfahrung, von<br />

Stockerlplätzen mit der Garmisch-<br />

Partenkirchener Wehr.<br />

Zwei verschiedene<br />

Schwierigkeitsklassen<br />

Da das Leistungsniveau des breiten<br />

Teilnehmerfeldes sehr unterschiedlich<br />

sein kann, werden<br />

g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich zwei verschiedene<br />

30 | tassilo


Die Wettkampfgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Murnau im vergangenen Jahr in Rostock.<br />

Klassen mit unterschiedlichen<br />

Schwierigkeitsgraden angeboten.<br />

Teams mit ab 16-Jährigen dürfen<br />

ausschließlich in Gruppe A an den<br />

Start. Für den anspruchsvolleren<br />

Wettbewerb in Klasse B müssen<br />

<strong>die</strong> Teilnehmer mindestens 30<br />

Jahre alt <strong>und</strong> sollten gleichzeitig<br />

nicht älter als 65 Jahre alt sein.<br />

Während in Klasse A <strong>die</strong> klassischen<br />

Aufgaben, löschen <strong>und</strong> laufen,<br />

das Schwierigste sind, werden<br />

in Klasse B speziell beim Staffellauf<br />

zusätzliche Hindernisse wie<br />

eine eineinhalb Meter hohe Wand<br />

z<strong>um</strong> drüberklettern, ein Schwebebalken<br />

z<strong>um</strong> drüberbalancieren<br />

<strong>und</strong> ein 80 bis 100 Zentimeter<br />

dickes Rohr z<strong>um</strong> durchkriechen<br />

aufgestellt. Da <strong>die</strong> Teilnehmer<br />

in Dienstkleidung antreten müssen,<br />

also langer Hose <strong>und</strong> Jacke,<br />

Helm <strong>und</strong> schwarzen Stiefeln, ist<br />

der Wettkampf insbesondere bei<br />

höheren Temperaturen extrem<br />

schweißtreibend.<br />

500 Teilnehmer<br />

werden erwartet<br />

Umso wichtiger ist ein buntes<br />

Rahmenprogramm für <strong>die</strong> frühen<br />

St<strong>und</strong>en vor, <strong>und</strong> den geselligen<br />

St<strong>und</strong>en nach den harten Wettkämpfen,<br />

in denen <strong>die</strong> Kameradschaft<br />

unter den verschiedenen<br />

Feuerwehren gestärkt werden<br />

soll. Von sechs Uhr in der Früh<br />

bis tief in <strong>die</strong> Nacht hinein sind<br />

<strong>die</strong> Organisatoren der Murnauer<br />

Feuerwehr an <strong>die</strong>sem Wettkampf-<br />

Tag im Einsatz. Die Vorbereitungen<br />

auf <strong>die</strong>ses Riesenspektakel<br />

laufen bereits seit Monaten. So<br />

gibt es z<strong>um</strong> Beispiel einen Plan<br />

für gutes, einen für schlechtes<br />

Wetter. Außerdem brauchen <strong>die</strong><br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> 500 Teilnehmer, <strong>die</strong> z<strong>um</strong> Teil<br />

von weit her anreisen, bezahlbare<br />

Unterkünfte. Traditionell wird<br />

in Jugendherbergen übernachtet.<br />

Diesmal in den <strong>um</strong>liegenden Orten<br />

Oberammergau, Walchensee,<br />

Benediktbeuern <strong>und</strong> Garmisch-<br />

Partenkirchen. Außerdem stellen<br />

das Naturfre<strong>und</strong>e-Haus <strong>Weilheim</strong><br />

sowie <strong>die</strong> Murnauer Hotels Alpenbräu<br />

<strong>und</strong> Angerhof Betten zur<br />

Verfügung. Neben der sportlichen<br />

Leistung verlangt der Oberbayerische<br />

Feuerwehrwettbewerb mit<br />

internationalem Startrecht auch<br />

organisatorisch alles ab. Dieses<br />

Jahr der Murnauer Wehr, <strong>die</strong> mit<br />

Open-Air, Frühschoppen sowie<br />

ausreichend Speis <strong>und</strong> Trank <strong>r<strong>und</strong></strong><br />

<strong>um</strong> den Sportplatz für ein kunterbuntes<br />

Rahmenprogramm sorgt.<br />

Nähere Informationen im Internet<br />

auf www.feuerwehr-murnau.de. js<br />

Die Murnauer Feuerwehr beim Wettkampf in Innsbruck.<br />

<br />

in Schlehdorf am Kochelsee<br />

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an milden Tagen ganzjährig bewirtet!<br />

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Ihren Tra<strong>um</strong>prinz doch bei uns!“<br />

Gemütlicher Gastra<strong>um</strong> <strong>und</strong> urige<br />

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Auf Wunsch steht Ihnen für Ihr Fotoshooting am<br />

Kochelsee unser Ruderboot zur Verfügung! (April-Okt.)<br />

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mai / juni <strong>2017</strong> | 31


Lebenshilfe Polling erweitert Wohnangebote<br />

Mehr Ra<strong>um</strong>, mehr Möglichkeiten<br />

<strong>und</strong> mehr Freiheit<br />

Die Bestandbauten der Lebenshilfe Polling werden im Zuge des Neubaus saniert <strong>und</strong> modernisiert. Auch hier<br />

dürfen <strong>die</strong> Bewohner, so etwa bei der Wahl der Neugestaltung der Böden, mitentscheiden.<br />

Polling | Die Pläne sind gezeichnet,<br />

<strong>die</strong> Baugenehmigung steht – Ende<br />

<strong>Juni</strong> bis Anfang Juli <strong>die</strong>ses Jahres<br />

wird der erste Spatenstich folgen:<br />

In der Pollinger Obermühlstraße,<br />

in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

zu den Oberland Werkstätten, erweitert<br />

<strong>die</strong> Lebenshilfe Polling ihr<br />

Wohnangebot für Menschen mit<br />

geistiger <strong>und</strong> körperlicher Behinderung.<br />

Drei Gebäude werden<br />

dann zu den bereits bestehenden<br />

Häusern hinzukommen <strong>und</strong> damit<br />

mehr Ra<strong>um</strong> <strong>und</strong> Möglichkeiten für<br />

<strong>die</strong> Bewohner schaffen. R<strong>und</strong> 2,6<br />

Millionen Euro werden dafür investiert.<br />

Die Bestandbauten der Lebenshilfe<br />

Polling bilden derzeit das Zuhause<br />

von 46 Bewohnern in einer Altersstruktur<br />

zwischen Anfang 30 <strong>und</strong><br />

78 Jahren. Vor über 25 Jahren erbaut,<br />

gäbe es nach heutiger Sicht<br />

allein in Sachen Barrierefreiheit<br />

einiges an gesetzlichen Auflagen<br />

zu erfüllen, was jedoch aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />

der örtlichen Begebenheiten nicht<br />

ohne größeren Aufwand zu bewältigen<br />

wäre. „Es gibt ganz klare<br />

Auflagen, <strong>die</strong> das Pflege- <strong>und</strong><br />

Wohnqualitätsgesetz vorgibt“,<br />

so Thomas Gania, geschäftsführender<br />

Wohnstättenleiter bei der<br />

Lebenshilfe Polling, <strong>und</strong> erklärt<br />

damit <strong>die</strong> Beweggründe, war<strong>um</strong><br />

man sich für den Neubau von drei<br />

weiteren Wohngebäuden entschlossen<br />

habe. Eine weitere Motivation<br />

ist natürlich <strong>die</strong> Schaffung<br />

von mehr Ra<strong>um</strong>. So steht derzeit<br />

für <strong>die</strong> Seniorenbetreuung kein<br />

fester Ra<strong>um</strong> zur Verfügung, <strong>und</strong><br />

manche Wohnbereiche sind noch<br />

mit Doppelzimmern ausgestattet,<br />

<strong>um</strong> allen Bewohnern Platz<br />

zu bieten. Was Kostenträger vor<br />

25 Jahren noch befürworteten,<br />

erfüllt heute nicht mehr <strong>die</strong> konzeptionellen<br />

Kriterien, <strong>die</strong> Einrichtungen<br />

wie <strong>die</strong> Lebenshilfe ihren<br />

Bewohnern garantieren möchten.<br />

Doppelzimmer gehören da längst<br />

nicht mehr dazu.<br />

Selbstbestimmter<br />

Lebensabend<br />

Dank der Neubauten können sogar<br />

zwei Wohnplätze zusätzlich<br />

angeboten werden, denn <strong>die</strong><br />

Warteliste der Bedürftigen ist<br />

lang, wie Thomas Gania bestätigt.<br />

Derzeit stehen 17 Personen in der<br />

„Warteschleife“, <strong>die</strong> sich für das<br />

ausgereifte Wohnkonzept der Lebenshilfe,<br />

das attraktive Wohnsituationen<br />

in überschaubaren Einheiten<br />

ermöglicht, interessieren.<br />

Denn wer hier ein Zimmer innehat,<br />

kann bleiben. Neun Senioren<br />

gehören zur Bewohnerschaft, <strong>die</strong><br />

längst ihren Lebensabend jenseits<br />

des Arbeitsalltags in den Oberland<br />

Werkstätten beschritten haben.<br />

Spaziergang durch das Murnau<br />

der Literaten <strong>und</strong> Künstler<br />

25. April, 23. <strong>Mai</strong>, 13. <strong>Juni</strong>, 18. Juli,<br />

15. August, 12. September, jeweils<br />

18.00–19.30 Uhr*<br />

© <strong>Das</strong> Blaue Land · Florian Werner<br />

Ortsführungen durch Murnau<br />

2. April bis 29. Oktober, jeweils<br />

10.30–12.00 Uhr*<br />

Abendliche Ortsführungen<br />

durch Murnau<br />

5. April bis 25. Oktober:<br />

April – Aug., jew. 18.00–19.30 Uhr*<br />

Sept. – Okt. jew. 17.00–18.30 Uhr*<br />

© <strong>Das</strong> Blaue Land · Wolfgang Ehn<br />

Auf den Spuren von Gabriele Münter<br />

18. <strong>Mai</strong>, 22. <strong>Juni</strong>, 20. Juli, 17. Aug.,<br />

14. Sept., jeweils 14.30 Uhr*<br />

© <strong>Das</strong> Blaue Land · Wolfgang Ehn<br />

32 | tassilo<br />

Außerdem: Geführte Rad- <strong>und</strong> Bergtouren,<br />

Kräuterführungen, kunsthistorische<br />

Spaziergänge, Mooswanderungen,<br />

Wanderungen auf dem Meditationsweg<br />

Ammergauer Alpen im Blauen Land<br />

<strong>und</strong> vieles mehr!<br />

* Treffpunkt Brunnen vor dem Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>, Kohlgruber Straße 1<br />

Für zusätzliche Informationen, auch z<strong>um</strong> weiteren, attraktiven Gästeprogramm,<br />

stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:


Die neue Wohnanlage wird über drei Häuser verfügen, <strong>die</strong> miteinander verb<strong>und</strong>en sein werden. Alle Zimmer<br />

haben dann, neben Balkon oder Terrasse, auch einen Sanitärbereich <strong>und</strong> teilweise Kochzeilen.<br />

<br />

<br />

(Grafik: Architekturbüro Fussenegger, Bad Kohlgrub)<br />

Trachtenstoffe<br />

für Schalk <strong>und</strong> Mieder – auch für Vereine –<br />

Dirndlstoffe<br />

in aktuellen Designs, in Ba<strong>um</strong>wolle, Halbseide,<br />

Wolle <strong>und</strong> Seide<br />

Zutaten<br />

wie Futterstoffe, Fäden, Spitzen <strong>und</strong> Knöpfe<br />

Großegelsee 9a • 83623 Dietramszell<br />

Telefon 08027/ 1263 • www.disl-trachtenstoffe.de<br />

Seit <strong>Juni</strong> 2014 bietet <strong>die</strong> Lebenshilfe<br />

Polling auch Tagesbetreuung<br />

für Senioren an. Ein fester Ra<strong>um</strong><br />

wird natürlich auch hier mehr individuelle<br />

Freiheiten ermöglichen.<br />

Im Architekturbüro Fussenegger<br />

mit Sitz in Bad Kohlgrub hat<br />

man einen versierten Partner<br />

gef<strong>und</strong>en, der passgenau <strong>die</strong> Anforderungen,<br />

<strong>die</strong> Menschen mit<br />

körperlichen <strong>und</strong> geistigen Behinderungen<br />

ans Wohnen stellen,<br />

erfüllen kann. Alle neu geschaffenen<br />

Zimmer werden Rollstuhlfahrer<br />

geeignet, von Schwellen<br />

<strong>und</strong> Barrieren befreit sein. Dabei<br />

können <strong>die</strong> Bewohner selbst individuell<br />

nach ihren Bedürfnissen<br />

<strong>und</strong> Vorlieben ihre Rä<strong>um</strong>lichkeiten,<br />

<strong>die</strong> alle dann auch über<br />

Sanitärbereich, Terrasse oder<br />

Balkon verfügen, mitgestalten.<br />

Acht Plätze für ambulantes Wohnen<br />

wird Haus 1 bieten; darunter<br />

versteht man einen Beeinträchtigungsgrad,<br />

der dem Betroffenen<br />

ermöglicht, selbst noch relativ viel<br />

des eigenen Tagesablaufes autark<br />

bewältigen zu können. Im Erdgeschoss<br />

von Haus 2 wird <strong>die</strong> Tagesbetreuung<br />

der Senioren ihren<br />

festen Ra<strong>um</strong> erhalten. „Sie freuen<br />

sich schon sehr darauf“, sagt Thomas<br />

Gania <strong>und</strong> ergänzt, dass alle<br />

Bewohner schon relativ früh nach<br />

Planung über alles informiert<br />

worden waren. „Natürlich haben<br />

alle mitbekommen, dass sich etwas<br />

verändern wird“, erzählt er.<br />

Die Aufregung unter ihnen ist verständlicherweise<br />

groß. Was wird<br />

sich ändern am Vertrauten, was<br />

kommt auf den Einzelnen Neues<br />

zu? „<strong>Das</strong> gehört für uns mit z<strong>um</strong><br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>satzprogramm, dass <strong>die</strong><br />

Bewohner auch hier in <strong>die</strong> Planungsverläufe<br />

mit eingeb<strong>und</strong>en<br />

werden“, berichtet der Wohnstättenleiter.<br />

Externer Wohnra<strong>um</strong> zur<br />

Anmiete gesucht<br />

Im ersten Obergeschoss von Haus<br />

2 wird eine Wohngruppe für sechs<br />

Personen entstehen, <strong>die</strong> höheren<br />

Betreuungs- <strong>und</strong> Pflegeaufwand<br />

benötigen. Auch hier werden <strong>die</strong><br />

Bewohner weitestgehend mit in<br />

den Tagesablauf eingeb<strong>und</strong>en;<br />

man kocht gemeinsam, sorgt gemeinsam<br />

für einen geregelten Ablauf.<br />

Deren Zimmer werden sich<br />

über einen Flur mit Haus 3 verbinden,<br />

<strong>die</strong> allesamt Apartment-<br />

Charakter haben. Schließlich wird<br />

das dritte Gebäude Wohnra<strong>um</strong><br />

für kleine Gruppen bieten, <strong>die</strong> in<br />

einer Art Wohngemeinschaft <strong>und</strong><br />

unterstützt durch intensive Betreuung<br />

zusammenleben. Teile<br />

der Bestandbauten werden dennoch<br />

modernisiert, so weit das<br />

technisch möglich ist. Etwa 12 bis<br />

15 Monate Bauzeit sind eingeplant,<br />

dann hofft Thomas Gania,<br />

vielleicht eine „Punktlandung“<br />

vollziehen zu können <strong>und</strong> zeitgleich<br />

z<strong>um</strong> Tag der offenen Tür der<br />

Oberland Werkstätten im September<br />

2018 auch <strong>die</strong> neuen Häuser<br />

öffnen zu können.<br />

Die Lebenshilfe gibt es nicht nur in<br />

Polling, sondern deutschlandweit.<br />

Im Rahmen von Inklusion sieht<br />

<strong>die</strong> Lebenshilfe ihren Sozialauftrag<br />

jedoch primär nicht nur in der<br />

Schaffung von Wohneinheiten für<br />

Beeinträchtigte. Inklusion bedeutet<br />

eben auch ein Hineingehen in<br />

<strong>die</strong> Gesellschaft, eine Vermischung<br />

beider Bereiche als etwas ganz<br />

Natürliches. Aus <strong>die</strong>sem G<strong>r<strong>und</strong></strong> ist<br />

<strong>die</strong> Lebenshilfe Polling auch immer<br />

auf der Suche nach externem<br />

Wohnra<strong>um</strong> zur Anmiete, <strong>um</strong> den<br />

großen Bedarf an behindertengerechtem<br />

Wohnen nachkommen<br />

zu können. Idealerweise im Großra<strong>um</strong><br />

<strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> damit im Einzugsgebiet<br />

zu den Oberland Werkstätten<br />

sollten sich <strong>die</strong>se befinden,<br />

<strong>und</strong> Wohnra<strong>um</strong> für vier bis sechs<br />

Personen bieten. „<strong>Das</strong> entspringt<br />

auch dem Bedarfswunsch einiger<br />

unserer Bewohner“, erklärt<br />

Thomas Gania. „Sie möchten dort<br />

leben, wo das Leben stattfindet!“<br />

Natürlich werden auch <strong>die</strong>se Bewohner<br />

weiter von der Lebenshilfe<br />

Polling unterstützt <strong>und</strong> begleitet<br />

– ein steigender Bedarf ist erkennbar.<br />

Als weiteres Angebot bietet<br />

<strong>die</strong> Lebenshilfe Unterstützung für<br />

Beeinträchtigte, <strong>die</strong> bereits in eigenen<br />

Wohnungen leben, sich<br />

dennoch aber Begleitung ihres<br />

Alltags wünschen. Interessierte<br />

finden Ansprechpartner <strong>und</strong> Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>informationen<br />

dazu auf<br />

der Homepage der Lebenshilfe<br />

Polling unter www.lebenshilfeweilheim-schongau.de<br />

rp<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Zefix, beim Nold<br />

gibts auch<br />

Eheringe!<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 33


Die Bauer Unternehmensgruppe im <strong>Weilheim</strong>er Paradeis<br />

Drei Firmen unter einem Dach<br />

<strong>Weilheim</strong> | Drei gestandene Firmen<br />

unter einem Dach: So könnte<br />

man <strong>die</strong> Unternehmensgruppe<br />

Bauer in <strong>Weilheim</strong> beschreiben.<br />

Auf einem 56 000 Quadratmeter<br />

großem Areal, so groß wie acht<br />

Fußballfelder, befinden sich <strong>die</strong><br />

drei Unternehmen, von denen jedes<br />

etwas ganz Besonderes vorzuweisen<br />

hat: Durch <strong>die</strong> „Bauer<br />

Maschinen & Technologie“ (BMT)<br />

werden hochpräzise Maschinen<br />

für Weltmarktführer im Werkzeug-<br />

oder Getränkeanlagenbereich<br />

gebaut. Die zweite Tochter<br />

namens „BTS Turbo“ ist mittlerweile<br />

deutscher Marktführer im<br />

Handel mit Turboladern. Und<br />

schließlich werden bei „Motoren<br />

Bauer“ so ziemlich alle<br />

Fahrzeuge <strong>und</strong> Geräte repariert<br />

<strong>und</strong> gewartet, <strong>die</strong> mit Diesel-,<br />

Benzin-, oder Gasmotor betrieben<br />

werden. Kurz<strong>um</strong>: Die Bauer<br />

Unternehmensgruppe ist eines<br />

der am breitest aufgestellten<br />

Unternehmen im <strong>Tassilo</strong>land.<br />

Und mit 230 Mitarbeitern einer<br />

der fünf größten Arbeitgeber<br />

<strong>Weilheim</strong>s. „Nur wissen das<br />

viele gar nicht“, sagt Barbara<br />

Christ, geborene Bauer <strong>und</strong><br />

<strong>Juni</strong>or-Chefin in vierter Generation.<br />

Z<strong>um</strong>indest das mit<br />

dem Maschinenbau <strong>und</strong> den<br />

Turboladern. „Weil <strong>die</strong> meisten<br />

unser Unternehmen nur als<br />

Motoren Bauer kennen. Vielen<br />

ist nicht mal bewusst, dass Motoren<br />

Bauer eine ganz normale<br />

Kfz-Werkstatt, auch für alle<br />

Automarken, ist“<br />

Der Großteil der jährlich 50<br />

Millionen Euro wird in der<br />

Tat mit modernstem Maschinenbau<br />

<strong>um</strong>gesetzt, <strong>und</strong><br />

zwar unter dem Begriff „Maschinologen“,<br />

den BMT vom Patentamt<br />

schützen ließ. Für ein<br />

bestimmtes Produkt? „Nein“, sagt<br />

BMT-Werksleiter Martin Lindner.<br />

Menge <strong>und</strong> Art der Aufträge seien<br />

so verschieden wie <strong>die</strong> Unternehmensgruppe<br />

selbst. Mal wird eine<br />

Maschine für <strong>die</strong> Herstellung von<br />

Getränkeverpackung, mal eine für<br />

<strong>die</strong> Produktion von Brillengläsern,<br />

mal eine für 3D-Drucker gefertigt.<br />

„Und wenn wir Kapazitäten übrig<br />

haben, produzieren wir auch Einzelteile.“<br />

Für <strong>die</strong> Dreher, Fräser,<br />

Schleifer, Lackierer <strong>und</strong> Monteure<br />

der Firma heißt das: Bereit sein für<br />

ständige Veränderung. „Genau das<br />

ist unsere Stärke“, bekräftigt Lindner,<br />

der als Paradebeispiel den Abgasskandal<br />

nennt. Während zahlreiche<br />

Automobilzulieferer beim<br />

Bekanntwerden der Manipulationen<br />

Umsatzeinbrüche zu verzeichnen<br />

hatten, sprangen Lindner <strong>und</strong><br />

sein Team kurzerhand auf andere<br />

Marktnischen auf. „So waren wir<br />

von der Krise fast gar nicht betroffen.“<br />

Mitarbeiter-Schulungen<br />

sind Pflicht<br />

Dahinter steckt eine für heutige<br />

Verhältnisse durchaus außergewöhnliche<br />

Firmenphilosophie.<br />

Während <strong>die</strong> meisten Unternehmen<br />

sich Input neuester Entwicklungen<br />

durch neue Mitarbeiter<br />

holen, setzt <strong>die</strong> Bauer Unternehmensgruppe<br />

verstärkt auf <strong>die</strong> Aus<strong>und</strong><br />

Weiterbildung des eigenen<br />

Personals. „<strong>Das</strong> ist bei uns sogar<br />

Pflicht“, sagt Barbara Christ, <strong>die</strong><br />

von 120 Schulungstagen pro Jahr<br />

alleine für <strong>die</strong> Mechaniker von<br />

Motoren Bauer spricht. „Natürlich<br />

stellen auch wir neue, bereits ausgebildete<br />

Mitarbeiter ein.“ Martin<br />

Lindner ist beispielsweise so ein<br />

Kandidat. <strong>Das</strong> Hauptaugenmerk<br />

liege aber auf einem „qualitativ<br />

hochwertigen Kern“, dem <strong>die</strong> Geschäftsführung<br />

in Sachen Sozialleistungen<br />

auf vielfältige Art <strong>und</strong><br />

Weise entgegenkommt. Zwar könne<br />

man laut Christ mit Gehältern<br />

vieler Unternehmen in München<br />

nicht mithalten. Dafür seien Arbeitszeiten<br />

<strong>und</strong> Arbeitseinteilung<br />

so familienfre<strong>und</strong>lich wie möglich.<br />

Von Zehnst<strong>und</strong>en-Anstellungen bis<br />

Vollzeit ist alles dabei, stets bei relativ<br />

frei einteilbaren Arbeitszeiten.<br />

Heißt laut Christ: „Uns ist wichtig,<br />

dass <strong>die</strong> Arbeit gut <strong>und</strong> rechtzeitig<br />

gemacht wird, zu welchen Zeiten,<br />

ist zweitrangig.“<br />

Diese ungemeine Flexibilität<br />

kommt insbesondere den derzeit<br />

30 Auszubildenden in den Berufen<br />

Wertvolles Lager: 10 000 Turbolader<br />

werden hier aufbewahrt.<br />

Feinwerkmechaniker, Elektroniker,<br />

KFZ-Mechatroniker <strong>und</strong> Kauffrau<br />

für Büromanagement zugute. Egal<br />

in welcher der drei Firmen <strong>die</strong><br />

Lehrlinge beginnen, sie durchlaufen<br />

stets auch <strong>die</strong> Abteilungen der<br />

anderen beiden Bauer-Betriebe.<br />

Darüber hinaus wartet <strong>die</strong> Unternehmensgruppe<br />

mit einer eigenen<br />

Ausbildungswerkstatt auf, ausgestattet<br />

mit neuen Maschinen. Ein<br />

Bereich, „der uns immer wichtiger<br />

wird <strong>und</strong> auch werden muss“,<br />

sagt Christ. Gut gelernte Fachkräfte<br />

„gibt es bei uns keine mehr“. Dieser<br />

Markt sei leergefegt.<br />

„Alles,<br />

was vier Räder hat“<br />

<strong>Das</strong> Problem trifft auch auf <strong>die</strong><br />

KFZ-Firma innerhalb der Gruppe<br />

zu. „Alles, was vier Räder oder<br />

mehr hat, wird bei uns repariert“,<br />

sagt Christ mit einem Grinsen im<br />

Die „Maschinologen“ betreiben das<br />

Stammgeschäft der Bauer-Unternehmensgruppe<br />

in <strong>Weilheim</strong>.<br />

34 | tassilo


Gesicht. Zu Recht. Vom RVO-Bus<br />

übers Feuerwehrauto bis z<strong>um</strong><br />

Gemeinde-Rasenmäher für Fußballplätze<br />

– Fahrzeuge aller Art<br />

kommen bei Motoren Bauer auf<br />

<strong>die</strong> Hebebühne. Allen voran Fahrzeuge<br />

der Vertragspartner Iveco,<br />

Volvo, MAN <strong>und</strong> Mercedes. „Aber<br />

wir können auch Auto", sagt Christ.<br />

Und wie. Motoren Bauer bietet<br />

<strong>die</strong> größte markenunabhängige<br />

Werkstatt in der Region, repariert<br />

Kleinwagen <strong>und</strong> Familienkutschen<br />

ebenso wie Lieferwagen der<br />

Handwerker oder Wohnmobile.<br />

Und kann dank einer nagelneuen<br />

Lackiererei sogar Lackschäden aus<br />

erster Hand ausmerzen.<br />

Darüber hinaus gibt es noch einen<br />

zweiten wichtigen Bereich, den<br />

<strong>die</strong> Einheimischen ka<strong>um</strong> kennen:<br />

Motoren Bauer verkauft, vermietet,<br />

wartet <strong>und</strong> repariert auch Stromerzeuger.<br />

Die reichen vom Riesengroßen,<br />

der bei flächendeckendem<br />

Stromausfall ein ganzes Krankenhaus<br />

versorgt, bis hin z<strong>um</strong> kleinen<br />

Kompakten für den Strandurlaub<br />

auf dem Campingplatz.<br />

Regelmäßigen Urlaub haben sich<br />

auch <strong>die</strong> Mitarbeiter der dritten<br />

Firma unter dem Dach der Bauer<br />

Gruppe ver<strong>die</strong>nt: BTS Turbo heißt<br />

sie <strong>und</strong> ist deutschlandweit führend<br />

im Vertrieb von Turboladern<br />

für den freien Ersatzteilmarkt.<br />

Turbolader sind längst nicht nur<br />

in <strong>die</strong>selbetriebenen Fahrzeugen<br />

verbaut. Auch in weit über<br />

75 Prozent der Benziner werden<br />

<strong>die</strong>se Bauteile heute verwendet.<br />

Zur Erklärung: Mit einem „Turbo“<br />

am Verbrennungsmotor wird<br />

bei gleichen Abgaswerten höhere<br />

Leistung erzielt. <strong>Das</strong> ist gefragt<br />

wie selten zuvor, weil im Umkehrschluss<br />

dadurch bei gleicher Leistung<br />

ein kleinerer Motor verbaut<br />

werden kann. R<strong>und</strong> 40 000 Turbolader,<br />

vom Smart bis zur Lokomotive,<br />

verkauft BTS Turbo pro Jahr in<br />

ganz Europa. „10 000 haben wir<br />

bei uns immer auf Lager“, sagt<br />

Barbara Christ, <strong>die</strong> neben dem<br />

Maschinenbau, den Motoren <strong>und</strong><br />

Vom Kleinwagen über Transporter bis hin z<strong>um</strong> Nutzfahrzeug: Motoren<br />

Bauer repariert alles, was mindestens vier Räder hat.<br />

den Turboladern auch größten<br />

Wert auf Umweltschutz legt.<br />

Zahlreiche Umweltpreise<br />

für Energieeffizienz<br />

Zahlreiche Preise hat <strong>die</strong> Bauer<br />

Unternehmensgruppe seit dem<br />

Einbau einer Dunkelstrahlheizung,<br />

einer intelligenten LED-<br />

Beleuchtung <strong>und</strong> einer speziellen<br />

> > > INFORMATION<br />

Tag der offenen Tür<br />

Wärmedämmung bekommen.<br />

„Damit konnten wir den Energieverbrauch<br />

von 2008 bis heute <strong>um</strong><br />

40 Prozent senken“, sagt Lindner,<br />

der besonders stolz auf eine Auszeichnung<br />

der Deutschen Energie<br />

Netzagentur (dena) ist. <strong>Das</strong> deutsche<br />

Kompetenzzentr<strong>um</strong> für Energieeffizienz<br />

kürte <strong>die</strong> <strong>Weilheim</strong>er<br />

Unternehmensgruppe auf Platz<br />

zwei, direkt hinter Lidl. Darüber<br />

haben sich auch <strong>die</strong> 230 Mitarbeiter<br />

aus 15 verschiedenen Nationen<br />

wahrlich gefreut – <strong>und</strong> zwar gemeinsam.<br />

Trotz zahlreichen Migrationshintergründen<br />

gab es bei<br />

„Bauer“ nicht ansatzweise Probleme<br />

mit Ausländerfeindlichkeiten.<br />

„Ganz im Gegenteil“, sagt KFZ-<br />

Bereichsleiter Andreas Möller, der<br />

von „kostenlosen Sprachkursen“<br />

<strong>und</strong> „extremer Hilfsbereitschaft“<br />

regelrecht schwärmt. Einige seiner<br />

Mitarbeiter haben sich vorgenommen,<br />

den insgesamt fünf Flüchtlingen<br />

(davon drei Azubis) jeden<br />

Tag ein neues Wort beizubringen.<br />

Für solch eine Hilfsbereitschaft,<br />

Weltoffenheit <strong>und</strong> gleichzeitige<br />

Verwurzelung mit der Region war<br />

schon Ernst Bauer bekannt, der<br />

sich 1950 mit seinem gegründeten<br />

Unternehmen in <strong>Weilheim</strong> niedergelassen<br />

hat. Mit seiner innovativen<br />

Denkweise hat er den G<strong>r<strong>und</strong></strong>stein<br />

für drei stabile, flexible <strong>und</strong><br />

äußerst kompetente Firmen unter<br />

einem Dach geschaffen – dem der<br />

Unternehmensgruppe Bauer. js<br />

Die Bauer Unternehmensgruppe, Paradeisstraße 56 in <strong>Weilheim</strong>,<br />

gewährt am Samstag, 8. Juli, tiefe Einblicke in alle drei Firmen.<br />

Geöffnet sind <strong>die</strong> Pforten von 10 bis 16 Uhr. Für leibliches Wohl <strong>und</strong><br />

Unterhaltung ist bestens gesorgt.<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 35<br />

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Hypnose-Therapeut Peter Phillip Koss <strong>und</strong> seine Hypno-Active-Methode<br />

„Hat nichts mit Esoterik zu tun“<br />

<strong>Tassilo</strong>land I In nur drei St<strong>und</strong>en<br />

z<strong>um</strong> Nichtraucher. Mit <strong>die</strong>sem Seminar<br />

erlangte Peter Phillip Koss<br />

b<strong>und</strong>esweite Bekanntheit. Der<br />

Murnauer, geboren in Nordrhein-<br />

Westfalen, aufgewachsen in Spanien<br />

<strong>und</strong> Brasilien, tourt seit 25<br />

Jahren als Hypnose-Therapeut<br />

durch den deutschsprachigen<br />

Ra<strong>um</strong>. Im „tassilo“ spricht er über<br />

<strong>die</strong>sen außergewöhnlichen Beruf<br />

<strong>und</strong> verrät das Erfolgsrezept von<br />

„Hypno-Active“.<br />

Herr Koss, im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e dreht sich<br />

bei Ihrer Arbeit alles <strong>um</strong>s Unterbewusstsein<br />

des Menschen. Wie<br />

würden Sie <strong>die</strong>ses „nicht Sicht- <strong>und</strong><br />

Greifbare" beschreiben?<br />

Im Unterbewusstsein des Menschen<br />

sind viele Erfahrungen abgespeichert,<br />

<strong>die</strong> durch regelmäßige Wiederholungen<br />

irgendwann zu festen<br />

Mustern erstarren <strong>und</strong> schließlich<br />

zur Gewohnheit werden. Klassisches<br />

Beispiel: Die Zigarette nach<br />

dem Essen. Oder Frustessen, das<br />

sehr<br />

schnell zu Übergewicht führt.<br />

36 | tassilo<br />

Ihre Seminare z<strong>um</strong> Nichtraucher<br />

<strong>und</strong> Abnehmen sind allseits bekannt.<br />

Wie laufen <strong>die</strong> ab?<br />

Hauptübung des Seminars ist das<br />

Hinterlegen besprochener Inhalte.<br />

Also z<strong>um</strong> Beispiel nicht mehr Rauchen<br />

wollen, gezielt abnehmen<br />

<strong>und</strong> schlank bleiben. Diese Vorsätze<br />

müssen dann im Unterbewusstsein<br />

gefestigt werden.<br />

Innerhalb eines dreistündigen Seminars?<br />

Ja. Die Teilnehmer gehen tatsächlich<br />

rauchfrei aus dem Seminar.<br />

Damit <strong>die</strong>ser Erfolg auch von Dauer<br />

bleibt, bekommt jeder Teilnehmer<br />

eine spezielle Therapie-CD<br />

mit nach Hause, mit der er durch<br />

das tägliche Üben <strong>die</strong> Vorsätze immer<br />

weiter vertieft <strong>und</strong> festigt. Bei<br />

den meisten Teilnehmern wurde<br />

das Wunschziel nach nur 30 Tagen<br />

dann erreicht.<br />

<strong>Das</strong> gilt übrigens auch für das<br />

Abnehm-Seminar, wobei da <strong>die</strong><br />

CD eine Woche länger angehört<br />

t. wird.<br />

Klingt beeindruckend. Wie fallen<br />

<strong>die</strong> Rückmeldungen der Kurs-Teilnehmer<br />

aus?<br />

Da sehr viele Teilnehmer ihr Ziel<br />

erreichen, kommen meistens auch<br />

sehr positive Rückmeldungen auf<br />

mich zu. Sollte ein Teilnehmer<br />

das Nichtrauchen oder Abnehmen<br />

nicht zufriedenstellend erreichen,<br />

darf er jederzeit <strong>und</strong> kostenlos<br />

an einem Wiederholungsseminar<br />

teilnehmen. Wenn auch das<br />

keinen Erfolg bringt, begleite ich<br />

den K<strong>und</strong>en so lange, bis er sein<br />

Wunschziel erreicht hat.<br />

Bei allem Erfolg. Es gibt auch einige<br />

Bürger, <strong>die</strong> ihrer Therapie sehr<br />

skeptisch gegenüberstehen, sie als<br />

esoterisch bezeichnen. Wie arg<strong>um</strong>entieren<br />

Sie dagegen?<br />

Ganz sachlich, weil moderne Hypnose<br />

schlichtweg nichts mit Esoterik<br />

zu tun hat. Zahnärzte arbeiten<br />

mit Hypnose gegen Schmerzen,<br />

Psychologen gegen Ängste. An der<br />

Uniklinik in Regensburg werden<br />

sogar Gehirnoperationen anstatt<br />

mit Narkose in Hypnose durchgeführt.<br />

Währenddessen kann sich<br />

der Operateur mit dem Patienten<br />

sogar unterhalten – wohl der beste<br />

Beweis, dass Hypnose weit weg von<br />

Esoterik ist.<br />

Sie machen am 24. <strong>Juni</strong> Station im<br />

Parkhotel Bad Bayersoien. Auf dem<br />

Programm stehen nicht ihre zwei<br />

Klassiker, das Nichtraucher- <strong>und</strong><br />

Abnehmprogramm. Sie laden dort<br />

zu einem Intuitions-Seminar. Was<br />

muss man sich darunter vorstellen?<br />

Ich bezeichne Intuition als innere<br />

Weisheit, als Bauchgefühl,<br />

das jeder Mensch in sich trägt. In<br />

meinem neuen Seminar geht es<br />

dar<strong>um</strong>, wie wir Intuition optimal<br />

im Alltag einsetzen. Z<strong>um</strong> Beispiel,<br />

<strong>um</strong> privat oder beruflich einfacher<br />

<strong>die</strong> richtigen Entscheidungen zu<br />

treffen.<br />

Hört sich vielversprechend an. Wie<br />

läuft das Intuitions-Seminar ab?<br />

Bei <strong>die</strong>sem Seminar aktivieren<br />

wir das innere Werkzeug der Intuition,<br />

das sogenannte Bauchgefühl,<br />

das von Natur aus in uns<br />

angelegt ist, wir aber manchmal<br />

aus verschiedenen Gründen nicht<br />

optimal nutzen. Viele Menschen<br />

sind sehr kopflastig erzogen. Speziell<br />

wir Männer orientieren uns<br />

meistens nur an Tatsachen <strong>und</strong><br />

wägen Fakten ab. Mittlerweile ist<br />

aber bekannt, dass <strong>die</strong> besten Entscheidungen<br />

immer dann getroffen<br />

werden, wenn <strong>die</strong> Intuition mit<br />

eingeb<strong>und</strong>en wird.<br />

<strong>Das</strong> funktioniert wie?<br />

Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e mit ähnlichen Methoden<br />

wie beim Nichtraucher- oder<br />

Abnehm-Seminar. Nur dass ich<br />

eben <strong>die</strong>smal das Bewusstsein des<br />

Bauchgefühls in <strong>die</strong> Köpfe der Leute<br />

rufen möchte.<br />

Sie betreuen auch Promis,<br />

Sportler <strong>und</strong> Führungspersonen<br />

aus der<br />

Wirtschaft. Was haben<br />

<strong>die</strong> für Ziele?<br />

Da geht es oft <strong>um</strong> bessere<br />

Konzentration,<br />

optimale Arbeitseffizienz<br />

oder ges<strong>und</strong>e<br />

Leistungssteigerung.<br />

Aber auch <strong>um</strong> das<br />

Abbauen innerer Blockaden,<br />

mehr Selbstbewusstsein<br />

oder<br />

Selbstliebe <strong>und</strong> höhere<br />

Stressresistenz.<br />

Auch das erreichen wir alles über<br />

Hypno-Active, so heißt meine Hypnose-Therapie.<br />

Allerdings nicht in<br />

Gruppen wie bei den Seminaren,<br />

sondern mittels Einzelcoaching,<br />

das auch Ihre Leser jederzeit bei<br />

mir buchen können.<br />

Mehr als 50 000 Menschen haben<br />

Sie inzwischen erfolgreich therapiert.<br />

Was war ihr bislang größter<br />

Erfolg?<br />

<strong>Das</strong> ist echt schwer zu sagen.<br />

Vielleicht der mit einem österreichischen<br />

Unternehmer, dem ich<br />

zuerst akute Kettenraucherei <strong>und</strong><br />

danach ein massives Alkoholproblem<br />

abgewöhnen konnte. Und<br />

dann gibt es noch einen Mann,<br />

der durch mein Hypno-Active unglaubliche<br />

53 Kilo abgenommen<br />

hat, mittlerweile sogar Kampfsport<br />

betreibt. Dabei kann ich mich noch<br />

gut daran erinnern, wie er sagte:<br />

„Früher habe ich es nicht mal geschafft,<br />

alleine aus dem Sessel zu<br />

kommen.“ Ich glaube schon, dass<br />

ich das Leben <strong>die</strong>ses Mannes positiv<br />

verändern konnten – das macht<br />

mich ehrlicherweise auch stolz. js<br />

> > > SEMINARE IN DER REGION<br />

NICHTRAUCHER – 3-St<strong>und</strong>en-Seminar<br />

22. <strong>Mai</strong>, 18.30 Uhr <strong>Weilheim</strong>, Stadthalle<br />

19. <strong>Juni</strong>, 18.30 Uhr Peiting, SparkassenSaal<br />

WUNSCHGEWICHT leicht erreicht<br />

23. <strong>Mai</strong>, 18.00 Uhr <strong>Weilheim</strong>, Stadthalle<br />

20. <strong>Juni</strong>, 18.00 Uhr Peiting, SparkassenSaal<br />

INTUITION denke nicht – spüre!<br />

24. <strong>Juni</strong>, 15.00 Uhr Bad Bayersoien, Parkhotel<br />

Weitere Infos auf www.hypno-active.com


Zweites Festival am Stadtplatz<br />

Streetfood im Herzen Penzbergs<br />

Penzberg | Streetfood – übrigens<br />

ist auch <strong>die</strong> Schreibweise „Street<br />

Food“ möglich – ist längst mehr<br />

als nur ein Geheimtipp. Steetfood<br />

ist Trend, auch wenn es keine aktuelle<br />

Erfindung ist, sondern eine<br />

jahrh<strong>und</strong>ertealte Tradition aufweist.<br />

Lediglich <strong>die</strong> Bezeichnung<br />

ist neu, <strong>und</strong> dass es zu einem<br />

weltweiten Phänomen geworden<br />

ist. Beim Streetfood werden <strong>die</strong><br />

Speisen z<strong>um</strong>eist aus mobilen Verkaufsständen,<br />

den „Food-Trucks“,<br />

oder auf Märkten <strong>und</strong> Festen verkauft.<br />

Mittlerweile gibt es in zahlreichen<br />

deutschen Städten ganze<br />

Streetfood-Festivals. Hungrige<br />

Menschen können in der Regel bei<br />

der Zubereitung von Burger, Burrito,<br />

Wrap <strong>und</strong> Co. zusehen <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong>se sofort verspeisen. Oftmals<br />

sind sowohl Preise als auch Portion<br />

gemäßigt, damit man mehr<br />

vom kulinarischen Angebot hat.<br />

Prinzipiell eignet sich so gut wie<br />

alles als Streetfood. Viele bekannte<br />

Imbiss- oder Fastfood-Klassiker<br />

überraschen heutzutage in neuem<br />

Gewand. Da werden aus gewöhnlichen<br />

Pommes aus der Tüte<br />

mehrfach frittierte Süßkartoffel-<br />

Fritten, oder aus dem Hamburger<br />

ein Pulled-Pork-Burger mit zuvor<br />

ausgiebig in hausgemachter<br />

Gewürzmischung mariniertem<br />

Fleisch. Der Phantasie scheinen<br />

keine Grenzen gesetzt <strong>und</strong> durch<br />

<strong>die</strong> Kreativität der „Streetfood-<br />

38 | tassilo<br />

Artists“ kommen neue Trends <strong>und</strong><br />

fremde Einflüsse nach Deutschland.<br />

Z<strong>um</strong> zweiten Mal<br />

in Penzberg<br />

Essen ist längst eine Lebenseinstellung<br />

<strong>und</strong> mittlerweile weit<br />

mehr als das G<strong>r<strong>und</strong></strong>bedürfnis der<br />

Nahrungsaufnahme. Die Frage,<br />

wie man sich über seinen bewusst<br />

gewählten Ernährungsstil definiert<br />

<strong>und</strong> präsentiert, ist da weitaus<br />

interessanter.<br />

Am Samstag, 20. <strong>Mai</strong>, <strong>und</strong> Sonntag,<br />

21. <strong>Mai</strong>, lädt <strong>die</strong> „Streetfood-<br />

Family“ nach Penzberg z<strong>um</strong><br />

kulinarischen Entdecken der internationalen<br />

Straßenküche ein. Egal<br />

ob Food-Truck oder Restaurantbesitzer<br />

– auf dem Stadtplatz kommen<br />

Größen aus der Streetfood-<br />

Szene zusammen <strong>und</strong> freuen sich,<br />

Besucher aus Nah <strong>und</strong> Fern mit<br />

ihrer Kochkunst zu verwöhnen.<br />

<strong>Das</strong> Streetfood-Festival findet,<br />

nach der erfolgreichen Premiere<br />

mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 7 000 Besuchern im vergangenen<br />

Jahr, z<strong>um</strong> zweiten Mal<br />

im Herzen Penzbergs statt. In den<br />

Trailern bereiten <strong>die</strong> „Streetfood-<br />

Artists“ am Samstag von 11 bis 22<br />

Uhr <strong>und</strong> am Sonntag von 11 bis 20<br />

Uhr internationales Essen zu. „Von<br />

vegan über Wildfleisch-Burger,<br />

Indisch, Steaks, Langos, Kartoffelchips,<br />

Fleischspieße, BBQ, bis<br />

hin zu einem Bayrisch-Foodtruck,<br />

Thai-Wok, Café Mobil, Schokodöner,<br />

Crêpe <strong>und</strong> vieles mehr“, gibt<br />

Veranstalter Marcel Harsányi einen<br />

Ausblick auf das vielfältige Essensangebot.<br />

Am Sonntag können<br />

Besucher zudem von<br />

10 bis 18 Uhr durch den<br />

<strong>Mai</strong>markt oder <strong>die</strong> Geschäfte<br />

– es ist verkaufsoffener<br />

Sonntag von 13<br />

bis 17 Uhr – flanieren<br />

<strong>und</strong> sich zwischendurch<br />

auf dem Festival<br />

bei einem der knapp<br />

20 „Essens-Aussteller“<br />

stärken. Ein kleiner Krämermarkt<br />

mit „fliegenden<br />

Händlern“ <strong>und</strong> eine Band,<br />

<strong>die</strong> am Samstagabend zur<br />

Unterhaltung beiträgt, <strong>r<strong>und</strong></strong>en<br />

das Streetfood-Festival<br />

in <strong>die</strong>sem Jahr ab. Schlemmen<br />

in bester Gesellschaft<br />

sozusagen.<br />

tis<br />

> > > GUTSCHEIN-VERLOSUNG<br />

„tassilo“ verlost für das Penzberger Streetfood-Festival am Wochenende<br />

des 20. <strong>und</strong> 21. <strong>Mai</strong> drei Schlemmergutscheine, jeweils<br />

im Wert von 30 Euro. Wer sich über das reichhaltige kulinarische<br />

Angebot hermachen möchte, schickt eine Postkarte mit dem Stichwort<br />

„Streetfood“ an „tassilo“, Birkland 40, 86971 Peiting oder eine<br />

E-<strong>Mai</strong>l an info@tassilo.de. <strong>Das</strong> Los entscheidet, der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 15. <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong>. Wir wünschen<br />

viel Glück <strong>und</strong> guten Appetit.


Zweite Kunstmesse in der <strong>Weilheim</strong>er Stadthalle<br />

Von Bildhauerei bis meditativem Video<br />

<strong>Weilheim</strong> | Hochqualifizierte <strong>und</strong><br />

begabte Künstler aus Nah <strong>und</strong><br />

Fern stellen Ende <strong>Juni</strong> ihre zeitgenössischen<br />

Werke auf der <strong>Weilheim</strong>er<br />

Kunstmesse aus. Für das<br />

Event wurde extra eine eigene<br />

Jury einberufen, <strong>die</strong> im Vorfeld 90<br />

Bewerbungen unter <strong>die</strong> Lupe genommen<br />

hatte – <strong>und</strong> aussortierte.<br />

Zwei Bildhauer, ein Maler, eine<br />

Kunsthistorikerin sowie der Leiter<br />

des <strong>Weilheim</strong>er Muse<strong>um</strong>s haben<br />

sich letztlich auf knapp 60 Aussteller<br />

festgelegt. „Wir achten ganz<br />

bewusst auf einen professionellen<br />

oder z<strong>um</strong>indest sehr aktiven Werdegang,<br />

auf Menschen, <strong>die</strong> großen<br />

Wert auf das legen, was sie<br />

tun“, sagt Organisatorin Andrea<br />

Kreipe. Kurz<strong>um</strong>: Auf der <strong>Weilheim</strong>er<br />

Kunstmesse (von Freitag, 23.<br />

<strong>Juni</strong>, bis Sonntag, 25. <strong>Juni</strong>) darf<br />

nicht jeder selbsternannte Hobby-<br />

Künstler seine Arbeiten zur Schau<br />

stellen. Die Künstler kommen bis<br />

aus Halle, Dresden, Siegen. Aber<br />

auch aus Schongau, Peiting, dem<br />

Tölzer <strong>und</strong> natürlich <strong>Weilheim</strong>er<br />

Ra<strong>um</strong>.<br />

Bildhauerei, Objekt-Arbeiten aus<br />

Beton oder Kunststoff, Fotografie,<br />

Malerei, Grafiken: Die <strong>Weilheim</strong>er<br />

Kunstmesse wird sehr abwechslungsreich,<br />

deckt das breite<br />

Spektr<strong>um</strong> zeitgenössischer Kunst<br />

ab. „Diese Vielfalt kommt bei den<br />

Besuchern hoffentlich so gut an<br />

wie beim ersten Mal“, sagt Kreipe.<br />

2015, als sie gemeinsam mit Messeleiter<br />

Marinus Wirtl <strong>und</strong> Helfern<br />

<strong>die</strong> erste <strong>Weilheim</strong>er Kunstmesse<br />

ins Leben rief, wurden 2 000 Besucher<br />

gezählt. „<strong>Das</strong> war für uns<br />

überwältigend, mit so großem<br />

Andrang hätten wir niemals gerechnet.“<br />

Aber das zeige auch, wie<br />

wichtig den Leuten aus der Region<br />

Kunst sei, <strong>die</strong> in vielen Fällen mit<br />

der hiesigen Geschichte tief verwurzelt<br />

ist.<br />

Freier Eintritt<br />

für <strong>die</strong> Jugend<br />

Insbesondere erhoffen sich <strong>die</strong><br />

Künstler selbst, <strong>die</strong> an allen drei<br />

Tagen vor Ort sein werden, einen<br />

Vorteil <strong>die</strong>ser Messe, <strong>die</strong> ihnen<br />

nicht ganz günstig kommt. Die<br />

Standgebühr beträgt je nach Größe<br />

320 bis 400 Euro. Eine Investition,<br />

<strong>die</strong> sich vor zwei Jahren für<br />

den ein oder anderen durchaus<br />

gelohnt hat. Damals wurden <strong>die</strong><br />

Werke von den Besuchern nicht<br />

nur bestaunt, sondern auch gekauft.<br />

Kleinere im Wert von 150<br />

Euro, aber auch größere für eine<br />

stolze S<strong>um</strong>me von 5 000 Euro. Wie<br />

wertvoll <strong>die</strong> <strong>die</strong>sjährigen Ausstellungsstücke<br />

sind, kann Kreipe<br />

nicht wirklich vorhersagen, „weil<br />

den Preis jeder Künstler selbst<br />

festlegt“. Derweil fix sind <strong>die</strong> fünf<br />

Euro Eintritt, wobei Kinder, Schüler<br />

<strong>und</strong> Studenten <strong>um</strong>sonst <strong>die</strong><br />

Stadthalle betreten dürfen. Junge<br />

Leute bekommen freien Zugang,<br />

„weil wir ihnen ganz besonders<br />

Kunst näher bringen wollen“.<br />

Passend dazu auch das Motto der<br />

Messe: „Der Auftrag, das Erbe zu<br />

erhalten <strong>und</strong> <strong>die</strong> zeitgenössischen<br />

Künste zu fördern, ist Anspruch<br />

<strong>und</strong> Verpflichtung.“<br />

> > > INFORMATION<br />

Unter anderem mit einer meditativen<br />

Video-Show – das Highlight<br />

der Kunstmesse. Darin werden<br />

außergewöhnliche Bilder gezeigt,<br />

kombiniert mit z<strong>um</strong> Motiv passender<br />

Entspannungsmusik. Und<br />

zwar nicht in der voller Trubel steckenden<br />

Halle, sondern in einem<br />

kleineren Ra<strong>um</strong> im Untergeschoss<br />

bei gedimmtem Licht. „<strong>Das</strong> ist vor<br />

allem dann zu empfehlen, wenn<br />

man in der Halle zu viele Eindrücke<br />

gesammelt hat, nicht mehr<br />

aufnahmefähig ist“, sagt Kreipe.<br />

Als willkommener Ausgleich zur<br />

Bildhauerei <strong>und</strong> Fotografie <strong>die</strong>nt<br />

auch eine leckere Mahlzeit. Damit<br />

Künstler <strong>und</strong> Besucher nicht<br />

verhungern, werden neben Kaffee<br />

<strong>und</strong> Kuchen an allen drei Tagen je<br />

drei Mittagsgerichte angeboten. js<br />

Die 2. Kunstmesse in der Stadthalle <strong>Weilheim</strong> (Wessobrunner<br />

Straße 8) beginnt am Freitag, 23. <strong>Juni</strong> <strong>und</strong> endet am Sonntag, 25.<br />

<strong>Juni</strong>. Die <strong>r<strong>und</strong></strong> 60 Künstler, <strong>die</strong> sich <strong>um</strong> einen Ausstellungsplatz<br />

bewerben mussten, stammen aus ganz Deutschland.<br />

Öffnungszeiten: Freitag <strong>und</strong> Samstag von 11 bis 20 Uhr, Sonntag<br />

von 11 bis 18 Uhr.<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 39


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Die VIKING Robotermäher MI 422 <strong>und</strong> MI 422 P.<br />

• große Zeitersparnis – der Rasen wird vollautomatisch<br />

gemäht<br />

• kurze Mähzeit – der Rasen ist schnell wieder<br />

nutzbar<br />

• einfache Be<strong>die</strong>nung<br />

Marienkäfer e.V. – Begleitung bei Verlusterfahrungen<br />

Jugendlichen <strong>und</strong> Kindern<br />

Trauer ermöglichen<br />

Aidenried/Pähl I Wo Marienkäfer<br />

sind, da ist auch Glück. Man sagt<br />

ihnen Nützlichkeit nach, sie seien<br />

ein Geschenk der heiligen Maria.<br />

Deren Tugenden, darunter Besonnenheit,<br />

Tapferkeit <strong>und</strong> Mut,<br />

Glaube, Hoffnung <strong>und</strong> – natürlich<br />

auch Liebe – assoziiert man mit<br />

<strong>die</strong>sem beliebten Krabbeltier. Marienkäfer<br />

nennt sich ebenfalls ein<br />

ehrenamtlicher Verein mit Sitz in<br />

Aidenried, der es sich zur Aufgabe<br />

gemacht hat, Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen,<br />

jungen Erwachsenen<br />

<strong>und</strong> deren Angehörigen begleitend,<br />

beratend <strong>und</strong> unterstützend<br />

zu helfen, wenn ein Elternteil oder<br />

beide Eltern von einer schweren<br />

Krankheit betroffen sind, im Koma<br />

liegen, an einer z<strong>um</strong> Tode führenden<br />

Krankheit leiden, aber auch<br />

durch Unfall, Suizid oder andere<br />

unnatürliche Umstände verstorben<br />

sind.<br />

All <strong>die</strong>se Aufgabenbereiche des<br />

ehrenamtlichen Vereins sind erst<br />

einmal harter Tobak. Hat <strong>die</strong> Gesellschaft<br />

in heutiger Zeit den<br />

natürlichen Umgang mit dem<br />

Sterben, dem Tod allgemein fast<br />

verlernt – oder z<strong>um</strong>indest gut<br />

verdrängt, trifft <strong>die</strong> Erfahrung des<br />

Sterbens engster Bezugspersonen<br />

gerade Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />

vollkommen ungefiltert. Dem Tod<br />

Worte, ein Gesicht, überhaupt<br />

eine bezwingbare Größe zu geben,<br />

ist eines der Anliegen, dem<br />

sich der Verein widmet. Hinter<br />

Marienkäfer e.V. steht Gründerin<br />

<strong>und</strong> zweite Vorsitzende Gudrun<br />

Huber. Jahrelange Erfahrung<br />

als ausgebildete Erwachsenentrauerbegleiterin<br />

<strong>und</strong> klinische<br />

Tanathologin (Verstorbenenversorgung)<br />

hat sie 2007 dazu bewogen,<br />

eine eigene Akademie zu<br />

gründen mit dem Auftrag, eine<br />

veränderte Einstellung z<strong>um</strong> Tod<br />

in der Gesellschaft zu etablieren.<br />

Besonders der Umgang mit Kindern<br />

z<strong>um</strong> Thema Sterben bleibt<br />

auf der Strecke, konnte Gudrun<br />

Huber erkennen. Seit zehn Jahren<br />

bildet sie nun Menschen auf <strong>die</strong>sem<br />

Gebiet in ihrer Akademie am<br />

Fuße des Ammersees aus. Zu ihr<br />

kommen Hospizbegleiter, Pädagogen<br />

<strong>und</strong> Erzieher; dass sich etwas<br />

tut auf <strong>die</strong>sem Gebiet, belegen<br />

Buchungszahlen. „Als ich meinen<br />

ersten Kurs angeboten habe, kamen<br />

drei Personen“, erinnert sich<br />

Huber. Zwischenzeitlich bietet sie<br />

Wir beraten Sie gerne:<br />

40 | tassilo


egelmäßig zweimal im Jahr das<br />

Curricul<strong>um</strong> Trauerbegleitung an –<br />

Tendenz steigend.<br />

Mehr als Motivation<br />

<strong>und</strong> warme Worte<br />

Und auch der über <strong>die</strong> Akademie<br />

gegründete Verein wächst. Mittlerweile<br />

kann sie auf ein Netzwerk<br />

von 15 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen<br />

(„der Umgang mit<br />

dem Tod ist nach wie vor ein eher<br />

weibliches Thema“) zugreifen, <strong>die</strong><br />

allesamt im Bereich Kindertrauerbegleitung<br />

von ihr in über 300<br />

Unterrichtseinheiten ausgebildet<br />

wurden. Darüber hinaus haben<br />

alle ihrer Helferinnen weitere<br />

Ausbildungen im Bereich psychologischer<br />

Beratung, Paartherapie,<br />

Sozialberatung oder Psychotherapie<br />

vorzuweisen. Trauerbegleitung<br />

ist ein Respekt einflößendes Aufgabenfeld,<br />

<strong>und</strong> wenn es sich vorrangig<br />

<strong>um</strong> Kinder handelt, braucht<br />

es dazu mehr als warme Worte,<br />

Trost <strong>und</strong> Motivation. Kontakt zu<br />

betroffenen Familien bekommt<br />

Marienkäfer e.V. über Palliativstationen<br />

der Krankenhäuser, über<br />

Jugendämter oder Hospize. „Es ist<br />

grausam für sterbende Eltern, ihre<br />

Kinder zurücklassen zu müssen“,<br />

sagt Gudrun Huber. Umso mehr<br />

ist eine begleitende Unterstützung<br />

eine Hilfestellung für beide Seiten,<br />

<strong>die</strong> verbleibende Zeit so störungsfrei<br />

wie möglich miteinander erleben<br />

zu können. „Fragen Sie eine<br />

Fünfjährige, wo <strong>die</strong> verstorbene<br />

Mama nun ist, dann hören sie<br />

eine Geschichte voller Fantasie<br />

<strong>und</strong> Emotionen“, erzählt Gudrun<br />

Huber. Bei Jugendlichen sehe das<br />

ganz anders aus. Sie versuchen<br />

oft verzweifelt, <strong>die</strong> Alltagsstruktur<br />

aufrecht zu erhalten, wenn sie <strong>die</strong><br />

Mutter oder den Vater in Trauer<br />

erleben. Sie wollen trösten, sie<br />

aus <strong>die</strong>ser Trauer herausholen.<br />

<strong>Das</strong> kostet Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

immense Kraft. In <strong>die</strong>sen<br />

Situationen unterstützend zur Seite<br />

stehen zu können, macht Gudrun<br />

Huber froh. Denn gesprochen<br />

werden muss nun einmal über<br />

den Tod. „Die Kinder einen Tag<br />

vorher zu informieren, kann fatale<br />

Folgen haben“, sagt sie. „Gerade<br />

das Abschiednehmen ist eine Ressource,<br />

<strong>die</strong> Kindern später Kraft<br />

geben kann.“<br />

Gudrun Huber führt <strong>die</strong> Erstgespräche<br />

mit den betroffenen Eltern.<br />

Dann entscheidet sie, welcher<br />

Helfer z<strong>um</strong> Umfeld passt, wie<br />

<strong>die</strong> Begleitung aussehen könnte<br />

<strong>und</strong> was <strong>die</strong> Familien überhaupt<br />

zur Bewältigung brauchen. „Nicht<br />

alle Jugendlichen wollen <strong>die</strong> Begleitung<br />

jede Woche sehen“, erklärt<br />

Gudrun Huber. Die Kinder<br />

entscheiden selbst; sie sollen da<br />

sein, wenn <strong>die</strong> Marienkäfer-Mitarbeiter<br />

kommen, müssen aber<br />

nicht bleiben. Ist ein Kontakt zur<br />

Familie hergestellt, werden regelmäßige<br />

Besuche besprochen.<br />

Sie <strong>die</strong>nen als vertrauensbildende<br />

Maßnahme, da wird gemeinsam<br />

gebastelt <strong>und</strong> gemalt, werden<br />

Spiele oder Sport gemacht <strong>und</strong><br />

hinaus ins Freie gegangen. Auch<br />

<strong>die</strong> Eltern profitieren von der Situation;<br />

haben sie selbst Angst, fällt<br />

das bei Kindern sofort auf fruchtbaren<br />

Boden. Ein Aussprechen<br />

ist für Kinder Entlastung <strong>und</strong> hilft<br />

ihnen, besser mit allem <strong>um</strong>gehen<br />

zu können.<br />

Natürliche Integration<br />

des Todes in den Alltag<br />

Gudrun Huber kann erschütternde<br />

Fallbeispiele nennen. Wenn plötzlich<br />

der Ernährer wegfällt, eine<br />

Mutter in der Schwangerschaft<br />

aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> einer Depression<br />

Suizid begeht,<br />

Kinder betroffener Eltern<br />

plötzlich selbst unheilbar<br />

krank werden, dann zeigt<br />

sich <strong>die</strong> Realität in harten<br />

Bildern. Eine natürliche<br />

Integration des Todes<br />

kann dennoch möglich<br />

sein. Kinder sind von Natur<br />

aus lebensbejahende<br />

Wesen. So bleibt der Verein auch<br />

mit Familien über längeren Zeitra<strong>um</strong><br />

in Kontakt, da Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche bei der Trauerarbeit<br />

durch unterschiedliche Entwicklungsstufen<br />

gehen. „Jetzt ist vielleicht<br />

eine Stabilität zu erkennen“,<br />

fasst Huber zusammen, „doch<br />

wenn ein neuer Schub kommt,<br />

sind wir wieder da.“<br />

Helfen kann Kindern bei der<br />

Trauerbewältigung eine Erinnerungsarbeit.<br />

Die Vereinsmitarbeiter<br />

erstellen gemeinsam mit<br />

ihnen Fotoalben <strong>und</strong> -bücher<br />

oder helfen bei der Errichtung<br />

einer Erinnerungsecke im eigenen<br />

Zimmer. „Wir basteln Karten<br />

mit Ressourcen, auf <strong>die</strong> Kinder im<br />

Notfall zugreifen können“, erzählt<br />

Gudrun Huber. An einer bunten<br />

Schnur im Zimmer aufgehängt,<br />

sind darauf einfach <strong>um</strong>zusetzende<br />

Vorschläge zu finden. Vielleicht<br />

ein Pferd, wenn das Kind gerne<br />

reiten geht, <strong>die</strong> Oma oder Malstifte<br />

sind darauf abgebildet. Zusätzlich<br />

unterstützt der Verein auch<br />

finanziell, wenn besondere Umstände<br />

das erfordern. Da wird einer<br />

verwitweten Mutter das Heizöl<br />

bezahlt, wird einem mittlerweile<br />

selbst tödlich erkrankten Jungen,<br />

der frisch seinen Vater verlor, eine<br />

Ballonfahrt ermöglicht. Für all das<br />

werden Spenden benötigt; auch<br />

<strong>die</strong> Fahrkostenerstattung <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Organisationsarbeit des Vereins<br />

werden damit beglichen. Jüngst<br />

konnte einem tra<strong>um</strong>atisierten<br />

Kind geholfen werden. Marienkäfer<br />

e.V. übernahm <strong>die</strong> Kosten für<br />

eine Reittherapie.<br />

rp<br />

> > > INFORMATIONN<br />

Marienkäfer e.V.<br />

Gudrun Huber, Hohe Rainäckerstr. 15,<br />

82396 Aidenried/Pähl,<br />

Telefon: 08808 / 9247595,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: kontakt@marien-kaefer.org<br />

Internet: www.marien-kaefer.org<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 41<br />

Gemeinsam<br />

für Tradition<br />

<strong>und</strong> Zukunft.<br />

Wir, <strong>die</strong> Sparkassen Schongau<br />

<strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong> haben uns<br />

zusammengeschlossen.<br />

Als Sparkasse Oberland bleiben<br />

wir Ihre verlässliche <strong>und</strong> vertraute<br />

Sparkasse. Auch in Zukunft.<br />

sparkasse-oberland.de


Starnberger Tierheim – derzeit mit 100 Kaninchen<br />

Sozialpädagogische Fähigkeiten<br />

für H<strong>und</strong> <strong>und</strong> Herrchen<br />

Starnberg | Von zuckersüßen Eichhörnchen-Babys<br />

bis z<strong>um</strong> bissigen<br />

Schutzh<strong>und</strong>: 280 Haus-, Klein- <strong>und</strong><br />

Wildtiere sind derzeit im Starnberger<br />

Tierheim untergebracht. „Damit<br />

sind wir fast voll“, sagt Leiterin<br />

Christine Hermann, <strong>die</strong> insgesamt<br />

Platz für 300 Tiere hat. Selten allerdings<br />

waren <strong>die</strong> Rä<strong>um</strong>lichkeiten<br />

mit derart vielen Kaninchen<br />

besetzt. Der G<strong>r<strong>und</strong></strong>: Ende 2016<br />

meldeten aufmerksame Nachbarn<br />

einen Tier-Messi. Gef<strong>und</strong>en<br />

wurden 78 Häschen, gefangen in<br />

einem völlig verwahrlosten Stall.<br />

„Solche Animal-Hoardings sind<br />

mit <strong>die</strong> härtesten Fälle, <strong>die</strong> wir so<br />

haben“, sagt Hermann, <strong>die</strong> mit ihrem<br />

Team alle 78 Zwerghasen aufgenommen<br />

hat, sich inzwischen<br />

sogar <strong>um</strong> 100 Stück kümmert.<br />

„Weil einige davon trächtig waren<br />

<strong>und</strong> bei uns ihre Jungen geboren<br />

haben“.<br />

Allein der Hasen wegen hat das<br />

15-köpfige Tierheim-Team in Teil<strong>und</strong><br />

Vollzeit, bestehend aus Pflegern,<br />

Verwaltern <strong>und</strong> Hausmeistern,<br />

alle Hände voll zu tun. Hinzu<br />

kommt <strong>die</strong> Arbeit für 20 H<strong>und</strong>e,<br />

35 Katzen sowie jede Menge<br />

Eichhörnchen, Meerschweinchen,<br />

Mäuse, Siebenschläfer, ein Käfig<br />

voller Wellensittiche <strong>und</strong> zwei Kanada-Gänse,<br />

<strong>die</strong> nach monatelanger<br />

Stallverordnung (Vogelgrippe)<br />

endlich wieder an den idyllischen<br />

Teich dürfen. „<strong>Das</strong> war für <strong>die</strong><br />

beiden eine harte Zeit“, sagt Hermann,<br />

<strong>die</strong> dort unten zwischen<br />

Fichtenba<strong>um</strong> <strong>und</strong> Wiese auch immer<br />

wieder junge oder verletzte<br />

Schwäne annimmt, sie groß oder<br />

wieder ges<strong>und</strong> pflegt.<br />

Wunsch nach modernem<br />

H<strong>und</strong>ehaus<br />

Garten mit Teich: Speziell über <strong>die</strong><br />

schneefreie Zeit haben es nicht<br />

nur Gans <strong>und</strong> Schwan so richtig<br />

schön im Starnberger Tierheim.<br />

Auch H<strong>und</strong>e dürfen aus ihren Einzelboxen<br />

im Gebäude hinaus ins<br />

saftige Grün. Im Optimalfall in ein<br />

größeres Gemeinschafts-Gehege,<br />

da Gruppenhaltung für <strong>die</strong> Tiere<br />

wesentlich wertvoller als Einzel-<br />

Tierhaltung sei. „Deshalb bräuchten<br />

wir auch dringend ein neues<br />

H<strong>und</strong>ehaus“, sagt Hermann, <strong>die</strong><br />

von den Einzel-Zwingern nicht<br />

wirklich begeistert ist. Doch wie<br />

den meisten Tierheimen fehlt es<br />

auch dem Starnberger an ausreichend<br />

Platz <strong>und</strong> Geld für ein neues<br />

Gebäude.<br />

Personal, Energie, Futter, Tierarztbehandlungen...<br />

Mehr als 700 000<br />

Euro braucht das Starnberger<br />

Tierheim im Jahr. Kein W<strong>und</strong>er,<br />

dass Vereinsvorsitzender Thomas<br />

Fischer stets händeringend auf der<br />

Suche nach neuen Mitgliedern ist.<br />

Derzeit sind es <strong>r<strong>und</strong></strong> 1 400. Darüber<br />

hinaus finanziert sich der Verein<br />

über Spenden, Erbschaften <strong>und</strong> einer<br />

F<strong>und</strong>tierpauschale, <strong>die</strong> derzeit<br />

bei 70 Cent pro Einwohner liegt.<br />

Zur Erklärung: Für F<strong>und</strong>tiere sind<br />

gesetzlich <strong>die</strong> Gemeinden verantwortlich.<br />

Da ihnen n<br />

Tierheime <strong>die</strong>se Arbeit<br />

abnehmen, ist als Gegenleistung<br />

eine jährliche<br />

Pro-Kopf-Pauschale<br />

fällig. Für das Starnberger Heim<br />

sind das in S<strong>um</strong>me etwa 90000<br />

Euro. „Gemessen an unseren Gesamtkosten<br />

deutlich zu wenig“,<br />

sagt Fischer, der im Laufe der Jahre<br />

zwei Seiten der Menschen kennengelernt<br />

hat. Sehr hilfsbereite<br />

<strong>und</strong> tierliebe – dazu gehören auch<br />

<strong>die</strong> vielen ehrenamtlichen Helfer,<br />

<strong>die</strong> regelmäßig alle Tierheimtiere<br />

mit viel Zuwendung <strong>und</strong> Liebe<br />

verwöhnen. Und <strong>die</strong>, „<strong>die</strong> für Tiere<br />

überhaupt nichts übrig haben“.<br />

Mensch entfernt<br />

sich zunehmend<br />

Speziell letztere haben in Sachen<br />

Tieradoption ganz schlechte<br />

Karten. Wer H<strong>und</strong>, Katze, Meerschweinchen<br />

oder Kaninchen<br />

möchte, muss dafür auch geeignet<br />

sein, es wirklich ich wollen.<br />

Heißt: Ausreichend <strong>und</strong> passenden<br />

Platz für <strong>die</strong> Tiere, aber auch<br />

regelmäßig Zeit z<strong>um</strong> Füttern <strong>und</strong><br />

Gassi gehen haben. „<strong>Das</strong> wird von<br />

uns auch geprüft“, sagt Christine<br />

Hermann, <strong>die</strong> ihren Beruf aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />

ständiger Abwechslung<br />

so sehr schätzt. Einerseits ist <strong>die</strong><br />

Liebe zu den Tieren aus pflegerischer<br />

<strong>und</strong> medizinscher Sicht<br />

gefragt. Dann <strong>die</strong> Büroarbeit für<br />

Heimverwaltung <strong>und</strong> Tiervermittlung.<br />

Und andererseits <strong>die</strong> ständige<br />

Kommunikation mit „total<br />

unterschiedlichen Menschen“.<br />

Unter anderem <strong>die</strong>ses Überprüfen<br />

auf Tauglichkeit, wofür <strong>die</strong> Neu-<br />

Besitzer in deren Zuhause besucht<br />

werden. Und, wenn auch selten,<br />

auch mal mit einer Abfuhr rechnen<br />

müssen. „Weil der Mensch<br />

sich von der Natur immer weiter<br />

<strong>Das</strong> Markenzeichen des Starnberger Tierheims ist der schöne Garten mit<br />

Teich für Wasservögel, Fichten für Eichhörnchen <strong>und</strong> Auslauf für H<strong>und</strong>e.<br />

42 | tassilo


entfernt“, ernt“ sagt Hermann, bezogen<br />

en<br />

auf <strong>die</strong> virtuelle Welt in Smartphones<br />

<strong>und</strong> Tablets. Viele würden ins<br />

Tierheim kommen <strong>und</strong> erwarten,<br />

egal <strong>um</strong> welche Art <strong>und</strong> Rasse es<br />

sich handelt, dass das Tier bestens<br />

erzogen ist. Dabei sei <strong>die</strong> Erziehung<br />

eines Haustieres „im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />

nie abgeschlossen“. Hermann <strong>und</strong><br />

ihre<br />

Mitarbeiter i er brauchen in solchen<br />

Fällen sozialpädagogische<br />

Fähigkeiten für Mensch <strong>und</strong> Tier.<br />

Schutzimpfungen<br />

für alle Tiere<br />

Derweil garantiert ist <strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

der Tierheim-Tiere. In enger<br />

Zusammenarbeit arbe<br />

mit<br />

Tierärzten<br />

rzte<br />

werden <strong>die</strong> oft tra<strong>um</strong>atisierten<br />

<strong>und</strong> körperlich sehr geschwächten<br />

F<strong>und</strong>tiere wieder aufgepäppelt<br />

<strong>und</strong> durch regelmäßige Streicheleinheiten<br />

<strong>und</strong> optimal abgestimmtes<br />

Futter auf Vordermann<br />

gebracht. Unter anderem <strong>die</strong> 78<br />

beziehungsweise 100 Kaninchen,<br />

für deren Impfung auf einen<br />

Schlag 11000 Euro fällig wurden.<br />

„<strong>Das</strong> sind für uns schon heftige<br />

<strong>Ausgabe</strong>n“, sagt Fischer, der <strong>um</strong>so<br />

mehr<br />

hofft, ft dass<br />

auch <strong>die</strong> süßen Kaninchen allesamt<br />

neue, tierliebe Besitzer finden.<br />

„Denn Katzen gehen bei uns<br />

immer.“ Und auch <strong>die</strong> Adoptions-<br />

Quote bei H<strong>und</strong>en sei mit 98 Prozent<br />

sehr zufriedenstellend.<br />

Einzig <strong>die</strong> zwei (noch) bissigen<br />

Herdenschutzh<strong>und</strong>e finden verständlicherweise<br />

schon seit längerem<br />

keinen Abnehmer. Woher<br />

<strong>die</strong> kommen? „Es gibt immer wieder<br />

Leute, <strong>die</strong> solche H<strong>und</strong>e aus<br />

dem Urlaub mitbringen,<br />

inge<br />

dann feststellen, dass sie deren<br />

Ansprüchen nicht gewachsen<br />

sind <strong>und</strong> sie dann bei uns abgeben“,<br />

sagt Hermann. Streuner aus<br />

fremden Ländern sind <strong>die</strong> größte<br />

Herausforderung für das Starnberger<br />

Tierheim-Team. Wobei <strong>die</strong><br />

zuckersüßen Eichhörnchen-Babys<br />

bei fünf Fläschchen Milch am<br />

Tag nicht wirklich weniger Pflege<br />

brauchen.<br />

js<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 43


KOBE – neu im <strong>Weilheim</strong>er Landratsamt<br />

Eigene Anlaufstelle<br />

fürs Ehrenamt<br />

6. <strong>Mai</strong> 12 bis 18 Uhr Hausmesse<br />

Deutschland - Österreich<br />

<strong>Weilheim</strong> | Jeder zweite Bayer engagiert<br />

sich ehrenamtlich. Zudem<br />

sind vier von insgesamt zwölf Millionen<br />

Menschen im Freistaat an<br />

Freiwilligen-Arbeit interessiert.<br />

War<strong>um</strong> <strong>die</strong>se keine passende<br />

Stelle finden? „Es gibt, vor allem<br />

in den Städten, inzwischen derart<br />

viele Möglichkeiten, <strong>die</strong> meisten<br />

Bürger wissen gar nicht, wo man<br />

sich überall engagieren kann“,<br />

sagt Utta Pollmeier. Andere wieder<strong>um</strong><br />

könnten sich nicht entscheiden,<br />

hadern, wohin sie wohl<br />

am besten passen. „Früher waren<br />

es Feuerwehr, Trachtenverein,<br />

TSV <strong>und</strong> Pfarrei, <strong>die</strong> Richtung des<br />

Engagements war sozusagen vorgegeben.“<br />

Heute gebe es in allen<br />

gesellschaftlichen Bereichen ehrenamtliche<br />

Tätigkeiten: Senioren,<br />

Flüchtlinge, Tiere, Natur, Bildung,<br />

Religion, Kinder, Sport, Braucht<strong>um</strong><br />

… Schier unendlich ließe sich<br />

<strong>die</strong>se Liste fortführen. Nicht nur<br />

deshalb gibt es seit Januar <strong>2017</strong><br />

eine neue Koordinierungsstelle für<br />

Bürgerengagement, kurzgenannt<br />

„KOBE“.<br />

Die Anlaufstelle mit den vier Buchstaben<br />

steht für Beratung, Information<br />

<strong>und</strong> Vernetzung ehrenamtlicher<br />

Tätigkeiten im kompletten<br />

Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau.<br />

Alleinverantwortlich für das Projekt<br />

ist Sozialgeographin Utta Pollmeier,<br />

37, geboren in München,<br />

seit drei Jahren wohnhaft in <strong>Weilheim</strong>.<br />

Montag- bis Donnerstagvormittag<br />

sitzt sie in den Rä<strong>um</strong>en des<br />

Landratsamtes an der Stainhartstraße.<br />

Sie beantwortet Fragen,<br />

sortiert Anliegen <strong>und</strong> greift Ideen<br />

auf, <strong>um</strong> das Ehrenamt in der Region<br />

weiter zu stärken.<br />

Man spricht von der<br />

„Generation maybe“<br />

Denn trotz <strong>die</strong>ser zufriedenstellenden<br />

Statistik, wonach sechs<br />

Millionen Bayern ehrenamtlich<br />

tätig sind, stellt nicht nur <strong>die</strong><br />

Angebots-Vielfalt eine zunehmend<br />

wachsende Hürde dar.<br />

„Die Gesellschaft hat sich verändert“,<br />

sagt Pollmeier. Sie spricht<br />

von der „Generation maybe, <strong>die</strong><br />

sich alles offen halten möchte“. Vor<br />

allem in Sachen Freizeitbeschäftigung.<br />

Früher engagierten sich <strong>die</strong><br />

Leute vor Ort. Heute zücken viele<br />

das Smartphone, suchen nach<br />

Therme, Bike-Park, Festival oder<br />

Travel & Work fernab der Heimat.<br />

Zeit für Vereinsarbeit „Dahoam“<br />

würde da für einige schnell z<strong>um</strong><br />

44 | tassilo


nervigen Übel. Eine weitere Baustelle:<br />

<strong>die</strong> vom Arbeitgeber immer<br />

mehr erforderliche Flexibilität<br />

<strong>und</strong> Belastbarkeit im Beruf.<br />

Ständige Erreichbarkeit, Termine<br />

im Ausland, Arbeitszeiten bis in<br />

<strong>die</strong> Nacht – das führt zu Stress,<br />

raubt <strong>die</strong> Freizeit <strong>und</strong> macht somit<br />

ehrenamtliches Engagement<br />

unmöglich. Wie sich das in den<br />

Vereinen auswirkt? „Die finden<br />

immer weniger Leute insbesondere<br />

für Bereiche mit Verantwortung<br />

wie Vorstandsvorsitzender, Kassier<br />

oder Schriftführer.“<br />

Durch <strong>die</strong> neue Anlaufstelle erhofft<br />

sich Pollmeier, einen Großteil<br />

<strong>die</strong>ser ehrenamtlich Interessierten<br />

für bestimmte Aufgaben zu<br />

begeistern. <strong>Das</strong> muss natürlich<br />

keine Position im Vorstand sein.<br />

Der körperlich geschwächten<br />

Nachbarin beim Einkaufen helfen,<br />

Flüchtlingen <strong>die</strong> deutsche Sprache<br />

lehren, <strong>die</strong> Nachwuchsfußballer<br />

am Wochenende z<strong>um</strong> Punktspiel<br />

fahren. „Da ist für jeden das richtige<br />

dabei.“ Neben der Vermittlung<br />

steht für <strong>die</strong> Koordinatorin speziell<br />

in den ersten Wochen <strong>und</strong> Monaten<br />

<strong>die</strong> Vernetzung <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

ganz oben auf der<br />

Prioritätenliste.<br />

Fragebogen für<br />

Bürger(meister)<br />

Im Internet finden gemeinnützige<br />

Organisationen einen Fragebogen,<br />

den sie mit all ihren Wünschen<br />

<strong>und</strong> Ideen ausfüllen <strong>und</strong> bei<br />

der Koordinierungsstelle Bürgerengagement<br />

einreichen dürfen.<br />

Einen gesonderten Fragebogen<br />

haben auch <strong>die</strong> insgesamt 34<br />

Bürgermeister bei deren jüngsten<br />

Dienstbesprechung erhalten. Pollmeier<br />

stellte sich den Stadt- <strong>und</strong><br />

Gemeindeoberhäuptern vor <strong>und</strong><br />

erhofft sich von ihnen <strong>um</strong>fangreiches<br />

Feedback aus den einzelnen<br />

Ortschaften. Denn eines ist klar:<br />

„KOBE muss absolut bedarfsgerecht<br />

<strong>und</strong> bürgernah sein.“<br />

Ende <strong>2017</strong> bis Anfang 2018 möchte<br />

Pollmeier das neue Aufgabengebiet<br />

soweit aufgebaut haben, <strong>um</strong><br />

auch eigene Projekte in enger Zusammenarbeit<br />

mit Organisationen<br />

<strong>und</strong> Vereinen ins Leben zu rufen.<br />

<strong>Das</strong> in sechs Bereiche gegliederte<br />

Konzept steht bereits: Ehrenamtsprojekte,<br />

Fortbildungen für<br />

Ehrenamtliche, Engagementbereite<br />

Bürger sowie gemeinnützige<br />

Einrichtungen informieren <strong>und</strong><br />

> > > INFORMATION<br />

Erreichbarkeit der KOBE<br />

Utta Pollmeier sitzt im Landratsamt <strong>Weilheim</strong>, Stainhartstraße 9 in<br />

82362 <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> ist von Montag bis Donnerstag vormittags erreichbar<br />

unter der Telefonn<strong>um</strong>mer 0881/681-1519 oder per E-<strong>Mai</strong>l:<br />

u.pollmeier@lra-wm.bayern.de.<br />

Weitere Infos auf www.weilheim-schongau.de/ehrenamt.asp.<br />

beraten, Öffentlichkeitsarbeit sowie<br />

Vernetzung <strong>und</strong> Kooperation<br />

mit den gemeinnützigen Organisationen<br />

im kompletten Landkreis.<br />

Nun besucht Pollmeier diverse<br />

Schulungen, <strong>um</strong> künftig interessante<br />

Vorträge für Vereine, in etwa<br />

zu Themen wie Versicherungsschutz<br />

oder Mitgliederverträge,<br />

halten zu können. Außerdem<br />

möchte sie eigene Ehrenamtsprojekte<br />

ins Leben rufen. Einige<br />

spannende Ideen hat sie bereits<br />

aus anderen Gegenden aufgeschnappt,<br />

<strong>die</strong> sicherlich sehr gut<br />

in den Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />

passen. Z<strong>um</strong> Beispiel EDV-<br />

Kurse von Schülern für Senioren.<br />

Speziell solche Mehrgenerationen-Projekte<br />

seien „eine geniale<br />

Sache, <strong>um</strong> <strong>die</strong> Gesellschaft näher<br />

zusammenzubringen“.<br />

„Ehrenamt bringt<br />

Freude <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e“<br />

<strong>Das</strong> kennt Pollmeier auch aus eigener<br />

ehrenamtlicher Erfahrung.<br />

Sie engagiert sich im Elternbeirat<br />

des <strong>Weilheim</strong>er Kinderhauses<br />

St. Anna. <strong>Mai</strong>- oder Sommerfest,<br />

Winterfeuer <strong>und</strong> Kerzengießen<br />

organisieren oder im Frühjahr das<br />

Hochbeet pflegen. „Da fällt wesentlich<br />

mehr Arbeit an, als sich<br />

viele vorstellen können.“ War<strong>um</strong><br />

sie es neben Familie <strong>und</strong> Job trotzdem<br />

macht? „Weil Ehrenamt Freude<br />

<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e bringt – <strong>und</strong> das<br />

ist unbezahlbar.“<br />

js<br />

82515 Wolfratshausen, Gewerbegebiet Hans-Urmiller-Ring 34<br />

wolfratshausen@kuechen-markt.de, Tel. +49(0)8171/23 90 173<br />

Di-Fr 10-19 Uhr / Sa 10-18 Uhr - www.kuechen-markt.de<br />

Seit 1974 ihr Spezialist für günstige Einbauküchen in Bayern<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 45


Schnell <strong>und</strong> einfach regionale Produkte <strong>und</strong> Anbieter finden<br />

Ein Klick zur regionalen Übersicht<br />

Gutes aus der<br />

Metropolregion München<br />

einfach besser finden!<br />

www.besser-regional.eu<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Tassilo</strong>land | Der Europäische Metropolregion<br />

München (EMM) e.V.<br />

hat im <strong>Juni</strong> 2015 <strong>die</strong> Internetplattform<br />

„Besser Regional“ geschaffen.<br />

Ziel des Projektes ist es, <strong>die</strong><br />

Suche nach regionalen Produkten<br />

aus der Metropolregion München<br />

– <strong>und</strong> damit auch aus dem <strong>Tassilo</strong>land<br />

– für den Verbraucher so<br />

einfach wie möglich zu gestalten.<br />

Zudem soll das Bewusstsein für<br />

regionale Produkte geschärft <strong>und</strong><br />

heimische Anbieter aktiv unterstützt<br />

werden.<br />

Größeres Bewusstsein für<br />

regionale Produkte<br />

Regionale Produkte sind beliebter<br />

denn je: Kurze Lieferwege <strong>und</strong><br />

maximale Frische sind da nur zwei<br />

Arg<strong>um</strong>ente. Immer mehr Menschen<br />

setzen auf heimische Produzenten<br />

<strong>und</strong> unterstützen damit <strong>die</strong><br />

regionale Wirtschaft. Doch woher<br />

bekommt man regionale Produkte?<br />

Die vom EMM e.V. geschaffene<br />

Webseite gibt einen übersichtlichen<br />

<strong>und</strong> detaillierten Überblick<br />

über <strong>die</strong> regionalen Anbieter.<br />

Neben einem <strong>um</strong>fangreichen Verzeichnis<br />

heimischer Lebensmittel<br />

<strong>und</strong> Stromversorger findet sich<br />

hier auch eine Übersicht über Regionalvermarktungsinitiativen<br />

wie<br />

etwa das Netzwerk „Unser Land“,<br />

das für den Erhalt der Lebensg<strong>r<strong>und</strong></strong>lagen<br />

von Menschen, Tieren<br />

<strong>und</strong> Pflanzen in der Region steht.<br />

Auch eine Liste mit sämtlichen<br />

Wochenmärkten <strong>und</strong> Hofläden<br />

hält <strong>die</strong> Seite „Besser Regional“<br />

bereit. Insgesamt sind bereits über<br />

eintausend Bezugsquellen gelistet<br />

– Tendenz steigend, da <strong>die</strong>se stetig<br />

ergänzt werden. Die Vorstellung<br />

von leckeren Rezeptideen <strong>und</strong> aktuellen<br />

Ausflugszielen, bei denen<br />

Produzenten häufig einen Blick<br />

hinter <strong>die</strong> Kulissen erlauben, <strong>r<strong>und</strong></strong>en<br />

das Angebot ab.<br />

Service komplett<br />

kostenfrei für <strong>die</strong> Anbieter<br />

Der Service ist für alle gelisteten<br />

Anbieter komplett kostenfrei <strong>und</strong><br />

mit keinerlei Aufwand verb<strong>und</strong>en.<br />

„Uns geht es dar<strong>um</strong>, <strong>die</strong> Lebensqualität<br />

der Bevölkerung zu steigern<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Wirtschaftskraft in<br />

Einklang mit Umwelt <strong>und</strong> Natur<br />

nachhaltig zu fördern“, so Wolfgang<br />

Wittmann, Geschäftsführer<br />

des Europäischen Metropolregion<br />

München e.V.. Seine Stellvertreterin<br />

Dr. Eva Kr<strong>um</strong>me ergänzt:<br />

„Mit ‚Besser Regional‘ wollen wir<br />

transparent machen, was es in der<br />

Metropolregion München Gutes<br />

gibt <strong>und</strong> gleichzeitig das Bewusstsein<br />

stärken, dass man mit seinem<br />

Kons<strong>um</strong>verhalten viel Positives bewegen<br />

kann.“ Schließlich liegt das<br />

Gute oft so nah – ganz besonders,<br />

wenn es <strong>um</strong> Lebensmittel <strong>und</strong> andere<br />

Produkte hoher Qualität geht.<br />

In der Metropolregion München<br />

werden <strong>die</strong>se an vielen Orten mit<br />

großer Sorgfalt hergestellt. Die<br />

Facharbeitsgruppe „Regionale<br />

Produkte“ des EMM e.V. hat daher<br />

<strong>die</strong> Initiative „Besser Regional“<br />

angestoßen, <strong>um</strong> <strong>die</strong> regionale<br />

Wertschöpfung zu stärken <strong>und</strong> für<br />

den Verbraucher Transparenz in<br />

Sachen Produkte aus der Region<br />

zu schaffen. Wer selbst regionale<br />

Produkte vertreibt oder weitere<br />

Hofläden, Direktvermarkter oder<br />

Ausflugs-Tipps kennt, <strong>die</strong> noch<br />

nicht auf „Besser Regional“ gelistet<br />

sind, kann sich direkt beim<br />

Verein melden (info@metropolregion-muenchen.eu).<br />

Oder einfach<br />

auf der Webseite vom Angebot des<br />

EMM e.V. selbst überzeugen – ein<br />

Klick genügt.<br />

tis<br />

<br />

<br />

Einfach reinschauen –<br />

es lohnt sich!<br />

46 | tassilo


M. HASEITL<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 47


Krankenhaus GmbH zertifiziert<br />

Bestens gerüstet gegen Diabetes<br />

Schongau | In Deutschland werden<br />

jährlich etwa zwei Millionen Diabetespatienten<br />

in einer Klinik behandelt.<br />

Sie wollen sicher sein, dass<br />

ihre G<strong>r<strong>und</strong></strong>erkrankung kompetent<br />

berücksichtigt wird, auch wenn sie<br />

sich etwa wegen eines Eingriffs an<br />

Hüfte oder Herz in eine Klinik begeben,<br />

<strong>die</strong> nicht explizit über eine<br />

diabetologische Fachabteilung verfügt.<br />

Patienten möchten sich darauf<br />

verlassen können, dass ihr Blutzuckerspiegel<br />

bedarfsgerecht überwacht<br />

wird, <strong>die</strong> Narkose auf ihre<br />

Diabetes-Erkrankung abgestellt ist,<br />

oder Notfallequipment für den Fall<br />

einer Blutzucker-Entgleisung bereit<br />

steht. Diesen Patienten bietet<br />

<strong>die</strong> Deutsche Diabetes Gesellschaft<br />

(DDG) mit dem Zertifikat „Klinik<br />

für Diabetespatienten geeignet“<br />

eine nützliche Orientierung – das<br />

Zertifikat hilft sowohl Ärzten als<br />

auch Patienten bei der Wahl der<br />

richtigen Klinik. Als 70. Einrichtung<br />

in Deutschland <strong>und</strong> als fünfte<br />

Klinik in Oberbayern, hat <strong>die</strong> DDG<br />

<strong>die</strong> Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-<br />

Schongau zertifiziert.<br />

Volkskrankheit Diabetes<br />

Dr. Wilhelm Fischer, Ärztlicher Direktor<br />

am Schongauer Krankenhaus,<br />

zeigt sich hocherfreut über<br />

<strong>die</strong> Auszeichnung, <strong>und</strong> dachte<br />

dabei auch an seine Vorgänger<br />

Dr. Eder <strong>und</strong> Dr. Meier, <strong>die</strong> das<br />

Projekt einst initiiert hatten. Zu<br />

Ende geführt hat es Claus Holm,<br />

leitender Oberarzt in der Klinik<br />

für Innere Medizin. Er koordinierte<br />

das Projekt „Krankenhaus für<br />

Diabetespatienten geeignet“ auf<br />

ärztlicher Seite. „Diabetes ist eine<br />

Volkskrankheit. Etwa 20 Prozent<br />

der über 60-Jährigen sind betroffen,<br />

also jeder fünfte“, gibt Holm,<br />

der bereits über 30 Jahre Erfahrung<br />

hat, zu bedenken. „Zwei Insuline<br />

<strong>und</strong> eine Tablette“, so beschreibt er<br />

eine Diabetes-Abteilung in seinen<br />

Anfangszeiten. <strong>Das</strong> hat sich mittlerweile<br />

selbstverständlich geändert,<br />

eine ganze Palette an Medikamenten<br />

gibt es auf dem Markt. „Ziel<br />

ist es, Diabetikern ein möglichst<br />

normales Leben zu ermöglichen“,<br />

sagt der Oberarzt. Die Zertifizierung<br />

des Hauses sei insbesondere<br />

wegen der Folgeerkrankungen bei<br />

einer Diabetes-Diagnose so wichtig.<br />

Wird ein Patient in der Klinik<br />

stationär behandelt, wird der<br />

Blutzuckerspiegel bereits bei der<br />

Aufnahme gemessen. Es komme<br />

daher gar nicht so selten vor, dass<br />

ein Patient erst hier von seiner Diabetes-Erkrankung<br />

erfährt, obwohl<br />

er mit einem anderen Anliegen ins<br />

Krankenhaus kam. Die Behandlung<br />

inklusive Verpflegung muss bei einem<br />

Diabetiker ganz anders<br />

gesteuert <strong>und</strong> überwacht<br />

werden, etwa bei der Anästhesie<br />

oder der Nachsorge.<br />

Während eines Aufenthalts<br />

im Krankenhaus Schongau<br />

wird der Blutzuckerspiegel<br />

ständig überwacht. „Wir<br />

können sehen, wann welcher<br />

Patient welchen Blutzuckerspiegel<br />

hat“, erklärt<br />

Diabetesassistentin Gabriele<br />

Kirsten, <strong>die</strong> eigens für das<br />

Projekt abgestellt wurde.<br />

Ihre Aufgabe bei der GmbH<br />

ist im Zuge der Zertifizierung<br />

zweigeteilt: Einerseits<br />

schult sie regelmäßig das<br />

Pflegepersonal, andererseits<br />

ist sie für <strong>die</strong> Betreuung der<br />

Patienten mit auffälligen Werten<br />

verantwortlich.<br />

Der Zertifizierungsprozess dauerte<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> zweieinhalb Jahre, nach drei<br />

Jahren erfolgt eine Rezertifizierung.<br />

Sechs Arbeitsanweisungen,<br />

wie etwa das „W<strong>und</strong>management“<br />

oder auch das „Entlassungsmanagement“,<br />

müssen <strong>um</strong>gesetzt<br />

werden. Während des Krankenhausaufenthalts<br />

kann „immer nur<br />

der Anfang im Akutbereich gemacht<br />

werden“, wie Dr. Wilhelm<br />

Fischer verrät. Die erste Säule sei<br />

dann immer <strong>die</strong> Änderung des Lebensstils,<br />

wobei <strong>die</strong> Krankenhaus<br />

GmbH auch hier beratend zur Seite<br />

steht.<br />

Spätfolgen<br />

immer im Blick<br />

Diabetes-Patienten müssen besonders<br />

mit der Krankheit zusammenhängende<br />

Spätfolgen im<br />

Blick haben: So können <strong>die</strong> Augen<br />

schlechter werden, weshalb ein<br />

regelmäßiger Gang z<strong>um</strong> Augenarzt<br />

unerlässlich ist. Ebenso sollte<br />

ein Augenmerk auf <strong>die</strong> Füße gelegt<br />

werden. Da Diabetiker ein vermindertes<br />

Schmerzempfinden haben,<br />

können sogenannte Druckstellen<br />

zu einem Problem werden.<br />

Als eine der ersten Kliniken in<br />

Bayern erhielt das Krankenhaus<br />

Schongau nun <strong>die</strong>ses Zertifikat.<br />

Dr. Wilhelm Fischer erklärt: „Wir<br />

haben an unserer Klinik ein routinemäßiges<br />

Screening auf erhöhte<br />

Glukosewerte. Bei jedem neu<br />

aufgenommenen Patienten wird<br />

sofort Blut abgenommen <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Blutzuckerwerte werden bestimmt.<br />

Damit werden nicht nur <strong>die</strong> Diabetespatienten<br />

klar identifiziert,<br />

sondern auch <strong>die</strong>, deren Diabetes<br />

bislang unentdeckt geblieben ist.“<br />

Die standardisierten Abläufe sind<br />

vorbildlich. Schongau ist eine Klinik,<br />

welche <strong>die</strong> „Nebendiagnose“<br />

Diabetes ihrer Patienten stets ernst<br />

nimmt <strong>und</strong> bestmöglich berücksichtigt.<br />

Denn: ein gut eingestellter<br />

Diabetes trägt dazu bei, <strong>die</strong> Komplikationen<br />

wie Nierenversagen,<br />

Lungenentzündung <strong>und</strong> W<strong>und</strong>heilungsstörungen<br />

zu verhindern.<br />

Die Deutsche Diabetes<br />

Gesellschaft<br />

Die Deutsche Diabetes Gesellschaft<br />

(DDG) gehört mit über<br />

9000 Mitgliedern zu den großen<br />

medizinischen Fachgesellschaften<br />

in Deutschland. Sie unterstützt<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung, engagiert<br />

sich in Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung,<br />

zertifiziert Behandlungseinrichtungen<br />

<strong>und</strong> entwickelt<br />

Leitlinien. Ziel ist eine noch<br />

wirkungsvollere Prävention<br />

<strong>und</strong> Behandlung der<br />

Volkskrankheit Diabetes,<br />

von der Millionen<br />

von Menschen<br />

in Deutschland<br />

betroffen<br />

sind. tis<br />

Sonderveröffentlichung der<br />

Von links: Dr. Wilhelm Fischer (Chefarzt), Claus Holm<br />

(Ltd. Oberarzt), Gabriele Kirsten (Diabetesassistentin),<br />

Anne Ertel (Pflege<strong>die</strong>nstleitung)


Diätassistentin Nicole Retzer gibt Ernährungs-Tipps<br />

Ein ges<strong>und</strong>er Lebensstil<br />

Schongau/<strong>Weilheim</strong> | Viele Personen<br />

verbinden mit dem Thema<br />

„ges<strong>und</strong>e Ernährung“ Verzicht,<br />

Hunger, Gewichtsverlust – <strong>und</strong><br />

damit zunächst einmal negative<br />

Dinge. Dabei sollte man vielmehr<br />

darüber nachdenken, was einem<br />

selbst <strong>und</strong> dem eigenen Körper<br />

gut tut, <strong>und</strong> was man eher in Maßen<br />

genießen sollte. Genießen<br />

<strong>und</strong> Freude am Essen sollten zudem<br />

<strong>die</strong> Hauptziele eines ges<strong>und</strong>en<br />

Lebensstils sein. Wichtig ist,<br />

<strong>die</strong> Themen Ernährung, Bewegung<br />

<strong>und</strong> Genuss wieder in den<br />

Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong> zu stellen. Mit dem<br />

eigenen Handeln kann <strong>die</strong> richtige<br />

Portionsgröße für <strong>die</strong> verschiedenen<br />

Lebensmittel ganz leicht erkannt<br />

werden, wenn man ein paar<br />

Tipps beachtet:<br />

Die Ernährungspyramide<br />

als G<strong>r<strong>und</strong></strong>lage<br />

Betrachtet man <strong>die</strong> Ernährungspyramide<br />

etwas genauer, stellt man<br />

fest, dass der Großteil über sogenannte<br />

Handportionen gesteuert<br />

werden kann. Hilfsutensilien, wie<br />

etwa eine Küchenwaage oder<br />

spezielle Schöpfer, sind somit<br />

eigentlich nicht nötig. Als Basis<br />

<strong>und</strong> erste Stufe findet sich in der<br />

Ernährungspyramide <strong>die</strong> Flüssigkeit:<br />

Hier sollte sich <strong>die</strong> tägliche<br />

Menge bei etwa zwei bis zweieinhalb<br />

Litern einpendeln <strong>und</strong> aus<br />

kalorienfreien bis kalorienarmen<br />

Getränken bestehen. Tiefgekühlte<br />

Beeren, Ingwerstücke, Zitronenoder<br />

Orangenscheiben im Mineralwasser<br />

sorgen für Abwechslung.<br />

Als zweite Stufe sollte das Gemüse<br />

den größten Teil der verzehrten<br />

Lebensmittel<br />

darstellen. Mindestens<br />

drei Hände voll<br />

sollen es davon<br />

sein. Es spielt keine<br />

Rolle, welche<br />

Gemüsesorte<br />

bevorzugt<br />

wird,<br />

da<br />

alle zahlreich Vitamine, Mineralstoffe,<br />

Ballaststoffe <strong>und</strong> Wasser<br />

enthalten. Zu jeder Mahlzeit sollte<br />

eine Portion einbezogen werden.<br />

Somit fällt es auch leichter, auf <strong>die</strong><br />

entsprechende Menge zu kommen<br />

<strong>und</strong> auch eine Sättigung wird<br />

schneller erreicht. Zudem enthält<br />

Gemüse eine hohe Nährstoffdichte:<br />

Also viele Vitamine, gepaart<br />

mit Mineralstoffen auf eine geringe<br />

Kalorienzahl.<br />

Auf der nächsten Stufe folgt das<br />

Obst. Wegen des hohen Fruchtzuckergehaltes<br />

wird es mittlerweile<br />

auf etwa zwei Portionen<br />

(handvoll) reduziert. Insbesondere<br />

Bananen <strong>und</strong> Trauben sollten<br />

nur in Maßen verzehrt werden.<br />

Im Anschluss finden sich <strong>die</strong> Getreideprodukte<br />

mit <strong>r<strong>und</strong></strong> vier Portionen.<br />

Hier ist beispielsweise<br />

eine Scheibe Brot (in Handgröße)<br />

<strong>die</strong> richtige Portionsgröße. <strong>Das</strong><br />

Hauptaugenmerk sollte auf der<br />

Auswahl von Vollkornprodukten<br />

liegen. Diese liefern wie Gemüse<br />

viele Ballaststoffe, <strong>die</strong> für eine<br />

längere Sättigung sowie eine gute<br />

Darmtätigkeit sorgen <strong>und</strong> so vor<br />

verschiedenen Erkrankungen wie<br />

etwa Divertikulose schützen.<br />

Auf den Fettgehalt<br />

achten!<br />

Diätassistentin Nicole Retzer<br />

<strong>und</strong> Physiotherapeut Bastian Zinder<br />

leiten das „Fitnessprogramm“ (siehe unten).<br />

Nun folgen <strong>die</strong> Kategorien der<br />

Milchprodukte sowie Fleisch,<br />

Fisch <strong>und</strong> Eier. Nimmt man unseren<br />

Essalltag etwas genauer unter<br />

<strong>die</strong> Lupe, stellt man fest, dass <strong>die</strong><br />

Kategorie häufig einen zu großen<br />

Stellenwert einnimmt. Bei den<br />

Milchprodukten wären pro<br />

Tag circa zwei bis drei Portionen<br />

ausreichend. Besonders<br />

auf den Fettgehalt sollte geachtet<br />

werden. Bei Käse empfiehlt<br />

sich ein Fettgehalt bis etwa 45<br />

Prozent in der Trockenmasse, bei<br />

Milch <strong>und</strong> Joghurterzeugnisse anderthalb<br />

Prozent, da hier ein ausgewogenes<br />

Verhältnis zwischen<br />

Fett <strong>und</strong> Zucker herrscht. Fleisch<br />

soll dagegen nicht öfter als zweibis<br />

dreimal <strong>die</strong> Woche verzehrt<br />

werden. Wie bei der Wurst, <strong>die</strong> so<br />

wenig wie möglich auf den Speiseplan<br />

gehört, sollte auf eine fettarme<br />

Auswahl geachtet werden.<br />

Optimal sind Fleischstücke wie Rücken,<br />

Filet <strong>und</strong> Schulter, bei Wurstwaren<br />

z<strong>um</strong> Beispiel kalter Braten,<br />

Corned Beef, Aspikaufschnitt oder<br />

<strong>die</strong> verschiedenen Schinkenarten.<br />

Seefisch wie Hering, Lachs, Makrele<br />

<strong>und</strong> frischer Thunfisch<br />

können eine<br />

gute Alternative z<strong>um</strong><br />

Fleisch sein <strong>und</strong> liefern<br />

hochwertige<br />

Omega 3-Fettsäuren,<br />

welche sich positiv auf<br />

<strong>die</strong> Fließeigenschaft<br />

des Blutes sowie Entzündungsreaktionen<br />

im Körper auswirken.<br />

Eier sollten aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />

des „hohen“ Fettgehalts<br />

maximal dreimal<br />

pro Woche verzehrt<br />

werden. Wichtig ist,<br />

dass auch <strong>die</strong> Eier in Kuchen <strong>und</strong><br />

Gebäck berücksichtig werden. Als<br />

vorletzte Stufe findet sich das Thema<br />

Fette <strong>und</strong> Öle. Nach aktuellem<br />

Stand der Wissenschaft sind Raps<strong>und</strong><br />

Olivenöl vom Fettsäuremuster<br />

am Besten <strong>und</strong> wirken sich sehr<br />

positiv auf den Cholesterinspiegel<br />

im Blut aus. Raffiniertes Rapsöl<br />

kann z<strong>um</strong> Beispiel auch z<strong>um</strong><br />

Backen <strong>und</strong> Frittieren verwendet<br />

werden.<br />

„<strong>Das</strong> Beste kommt z<strong>um</strong> Schluss“<br />

stimmt in <strong>die</strong>sem Fall nicht. An<br />

der Spitze der Pyramide stehen <strong>die</strong><br />

Süßigkeiten. Hier sollte darauf geachtet<br />

werden, dass Süßes als Genussmittel<br />

gehandhabt wird <strong>und</strong><br />

somit nicht Überhand nimmt.<br />

> > >KURSTIPP<br />

„Fitnessprogramm“<br />

Walken, Aquagymnastik, Trainingstherapie<br />

Dienstags, 19 bis 20 Uhr, in Schongau<br />

Leitung: Nicole Retzer (Diätassistentin)<br />

Bastian Zinder (Physiotherapeut)<br />

Gruppengröße: 8 Personen<br />

Kosten: 240 Euro / 24 Einheiten<br />

Einstieg jederzeit möglich<br />

Anmeldung erforderlich:<br />

Nicole Retzer (n.retzer@kh-gmbh-ws.de)<br />

Telefon: 0881 / 188-585<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 49


Dr. med. Jochen Dresel wird Chefarzt der Inneren Medizin in Schongau<br />

Lieber eine Visite zu viel,<br />

als eine zu wenig<br />

Sonderveröffentlichung der<br />

Schongau | Die Klinik der Inneren<br />

Medizin am Krankenhaus Schongau<br />

bekommt z<strong>um</strong> 1. <strong>Mai</strong> einen<br />

neuen Chefarzt: Dr. Jochen Dresel<br />

wird dann <strong>die</strong> Nachfolge von Dr.<br />

Wilhelm Fischer antreten. Wobei<br />

man <strong>die</strong> erste Zeit durchaus als<br />

„Übergangs-Monate“ bezeichnen<br />

kann. Dr. Dresel wird von seinem<br />

Vorgänger Dr. Fischer eingearbeitet,<br />

ehe er z<strong>um</strong> 1. Juli <strong>2017</strong> <strong>die</strong><br />

Leitung komplett übernimmt. Aus<br />

seiner bisherigen Tätigkeit als Leitender<br />

Arzt der Gastroenterologie<br />

<strong>und</strong> Allgemeinen Inneren Medizin<br />

in einer Klinik am Starnberger See<br />

sind Jochen Dresel <strong>die</strong> modernen<br />

Herausforderungen vertraut: Z<strong>um</strong><br />

einen hinsichtlich der Qualität<br />

<strong>und</strong> Sicherheit in der Patientenversorgung,<br />

andererseits in der<br />

Zusammenstellung eines fachlich<br />

gut ausgebildeten <strong>und</strong> motivierten<br />

Teams, immer mit Blick auf<br />

<strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit eines Krankenhauses.<br />

In seiner ehemaligen<br />

Klinik hatte er <strong>die</strong> Abteilung <strong>r<strong>und</strong></strong><br />

<strong>um</strong> Gastroenterologie <strong>und</strong> Endoskopie<br />

<strong>die</strong> letzten fünf Jahre massiv<br />

ausgebaut, wie er berichtet: „So<br />

konnten wir eine Reihe von speziellen<br />

Verfahren anbieten – ein<br />

echtes Alleinstellungsmerkmal<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> den Starnberger See.“<br />

Neben der sehr guten technischen<br />

Ausstattung bei der Krankenhaus<br />

GmbH habe unter anderem das<br />

Bauchgefühl des gefragten Mediziners<br />

den Ausschlag für Schongau<br />

gegeben. Bereits beim ersten<br />

Gespräch mit den Verantwortlichen,<br />

„hatte ich das Gefühl, dass<br />

es auch menschlich passt“, verrät<br />

der 45-Jährige. Und auch <strong>die</strong> Gespräche<br />

mit Vorgänger Dr. Fischer,<br />

der bis Ende des Jahres weiterhin<br />

als Ärztlicher Direktor zur Verfügung<br />

stehen wird, haben ihn in<br />

seiner Entscheidung bestärkt: „Dr.<br />

Fischer hat während seiner Zeit in<br />

der Inneren Medizin vieles nach<br />

vorne gebracht. Hier möchte ich<br />

anknüpfen.“<br />

Ein R<strong>und</strong>gang durch <strong>die</strong><br />

Innere Medizin<br />

Dr. Jochen Dresel ist ein breit<br />

ausgebildeter Internist mit dem<br />

Schwerpunkt der Gastroenterologie<br />

– <strong>die</strong>s ist von der Speiseröhre<br />

bis z<strong>um</strong> Darmausgang sowie<br />

„links <strong>und</strong> rechts“ des Verdauungstrakts<br />

mit der Leber, dem Gallensystem<br />

<strong>und</strong> der Bauchspeicheldrüse,<br />

einer der größten Bereiche<br />

der Inneren Medizin. Die dafür<br />

notwendigen Untersuchungs- <strong>und</strong><br />

Behandlungsmethoden <strong>um</strong>fassen<br />

Ultraschall, Endoskopie <strong>und</strong><br />

zahlreiche Funktionsuntersuchungen.<br />

Die Klinik für Innere Medizin<br />

in Schongau bietet das gesamte<br />

Spektr<strong>um</strong> internistischer Behandlungen<br />

an: Egal ob Therapie von<br />

Erkrankungen des Verdauungstrakts<br />

(Gastroenterologie) <strong>und</strong> der<br />

Leber, des Kreislaufsystems (Kardiologie)<br />

oder <strong>die</strong> Behandlung<br />

<strong>und</strong> Betreuung von Schlaganfallpatienten<br />

in der Schlaganfalleinheit.<br />

Eine Besonderheit hält <strong>die</strong><br />

Abteilung Röntgen/EKG bereit:<br />

Hier steht seit vergangenem Jahr<br />

ein „Body-Plethysmograph“. Ein<br />

Glaskasten, in den sich Patienten<br />

komplett hineinsetzen, <strong>und</strong> dann<br />

der Vol<strong>um</strong>enunterschied <strong>und</strong><br />

damit <strong>die</strong> Leistungsfähigkeit der<br />

Lunge exakt gemessen werden<br />

kann. Ein spezielles Gerät für den<br />

Fachbereich der Pne<strong>um</strong>ologie,<br />

den der leitende Oberarzt Christian<br />

Sturm verantwortet. Die Untersuchungen<br />

hier stiegen innerhalb<br />

kürzester Zeit auf vier bis fünf<br />

pro Tag. Eine Herzschrittmacher-<br />

Ambulanz, <strong>die</strong> künftig unter der<br />

Leitung des leitenden Oberarztes<br />

Dr. Jochen Dresel an einem Ultraschall-Gerät<br />

Claus Holm stehen wird, <strong>r<strong>und</strong></strong>en<br />

das Angebot in der Inneren Medizin<br />

ab. „Die hervorragende technische<br />

Ausstattung des Schongauer<br />

Krankenhauses ermöglicht Medizin<br />

auf höchstem Niveau“, freut<br />

sich der neue Chefarzt auf seine<br />

zukünftigen Aufgaben. Weitaus<br />

wichtiger ist ihm allerdings eine<br />

funktionierende, kommunikative<br />

Zusammenarbeit mit seinen<br />

neuen Kollegen: „<strong>Das</strong> etablierte<br />

Team der Inneren Medizin mit<br />

Leitenden Ärzten <strong>und</strong> Oberärzten<br />

aus wichtigen Fachbereichen der<br />

Gastroenterologie, Kardiologie,<br />

Pne<strong>um</strong>ologie, Intensivmedizin<br />

<strong>und</strong> Nephrologie, bietet einen in<br />

der Behandlung internistischer<br />

Krankheitsbilder wichtigen interdisziplinären<br />

Therapieansatz“. <strong>Das</strong><br />

Thema Interdisziplinarität scheint<br />

ohnehin einen hohen Stellwert bei<br />

Dr. Jochen Dresel zu haben, wie er<br />

am Beispiel der Zusammenarbeit<br />

mit der Chirurgie festmacht: „Es<br />

ist wichtig, dass zwischen Chirurg<br />

<strong>und</strong> Internist ein gutes Verhältnis<br />

herrscht, schließlich geht<br />

es nur zusammen.“ Zudem wird<br />

ein enger Schulterschluss mit der<br />

<strong>Weilheim</strong>er Schwesterklinik erfolgen.<br />

Dort bildet insbesondere das<br />

Herzkatheterlabor eine passende<br />

Ergänzung z<strong>um</strong> Leistungsspektr<strong>um</strong><br />

am Schongauer Krankenhaus.<br />

Kooperation <strong>und</strong><br />

Empathie<br />

In den Zeiten zunehmenden Wettbewerbs<br />

zwischen Krankenhäusern<br />

liegt es Jochen Dresel be-


Vorgänger Dr. Wilhelm Fischer (3.v.r.), Nachfolger Dr. Jochen Dresel<br />

(2.v.r.), <strong>die</strong> beiden ltd. Oberärzte Claus Holm (re.), sowie Christian<br />

Sturm (4.v.r.) <strong>und</strong> ein Teil des Teams der Inneren Medizin in Schongau.<br />

sonders am Herzen, <strong>die</strong> Patienten<br />

nicht nur kompetent <strong>und</strong> unter<br />

Anwendung modernster Behandlungsmethoden<br />

zu therapieren,<br />

„sondern <strong>die</strong>s insbesondere mit<br />

der Menschlichkeit <strong>und</strong> Zuwendung<br />

dem Kranken gegenüber zu<br />

tun, <strong>die</strong> in einem vertrauensvollen<br />

Arzt-Patientenverhältnis unabdingbar<br />

sind“, sagt Dresel <strong>und</strong><br />

ergänzt: „Lieber eine Visite zu viel,<br />

als eine zu wenig.“<br />

Dazu gehört neben einer engen<br />

Zusammenarbeit des gesamten<br />

Teams aus Pflege, Therapeuten<br />

<strong>und</strong> Ärzten auch der direkte Draht<br />

zu den niedergelassenen Hausärzten.<br />

Für <strong>die</strong>se <strong>und</strong> den Patienten ist<br />

ein reibungsloser Übergang nach<br />

Entlassung aus dem Krankenhaus<br />

ein wichtiger Punkt in der weiteren<br />

Genesung. Der Kontakt <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Kommunikation spielen für Dr.<br />

Jochen Dresel eine zentrale Rolle,<br />

weswegen er sich vorgenommen<br />

hat, sich den Praxen in der Region<br />

während der „Übergangs-Zeit“<br />

persönlich vorzustellen.<br />

„In der Inneren Medizin gibt es<br />

so viele Unterfachrichtungen, einer<br />

alleine kann das gar nicht<br />

alles abdecken“, berichtet Dresel,<br />

dass mit ihm zwei weitere Oberärzte<br />

bei der Krankenhaus GmbH<br />

beginnen. Z<strong>um</strong> einen Dr. Peter<br />

Koerfer, ein laut dem neuen Chefarzt<br />

der Inneren Medizin „breit<br />

ausgebildeter Internist, der gerade<br />

im Bereich der Endoskopie<br />

sowie Herz- <strong>und</strong> Gefäßmedizin<br />

ein ausgewiesener Experte ist“.<br />

Z<strong>um</strong> anderen komplettiert das<br />

neue Trio Dr. Wolfgang Wistuba<br />

aus Kaufbeuren, über den Jochen<br />

Dresel sagt: „So wie ich ihn kennenlernen<br />

durfte, passt er sehr<br />

gut ins Team. Und fachlich hat er<br />

eine exzellente Ausbildung“. Und<br />

nicht nur Dresel blickt hinsichtlich<br />

der neuen Aufgaben bei der Krankenhaus<br />

GmbH optimistisch in <strong>die</strong><br />

Zukunft. Geschäftsführer Thomas<br />

Lippmann freut sich obendrein,<br />

mit dem Internisten den „absoluten<br />

Wunschkandidaten bekommen<br />

zu haben“.<br />

Auf dem Motorrad oder<br />

dem Golfplatz<br />

Dr. Jochen Dresel hat sein Studi<strong>um</strong><br />

der H<strong>um</strong>anmedizin im Jahr 2000<br />

an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

Die Facharztanerkennung<br />

für Innere Medizin erhielt<br />

er 2007, <strong>die</strong> Zusatzbezeichnung<br />

„Gastroenterologe“ folgte 2010.<br />

Nach Tätigkeiten in den Kliniken<br />

München-Harlaching, Bamberg,<br />

München-Großhadern <strong>und</strong> Fürstenfeldbruck<br />

arbeitete Jochen Dresel<br />

seit 2010 als Oberarzt in der<br />

„Agirov-Klinik“, später Schön-Klinik<br />

Starnberger See, seit 2012 als<br />

leitender Arzt für Gastroenterologie<br />

<strong>und</strong> allgemeine Innere Medizin.<br />

In seiner Freizeit mag es der<br />

45-Jährige aktiv <strong>und</strong> reist gerne.<br />

Erst kürzlich nutzte er das „Fenster“<br />

zwischen alter <strong>und</strong> neuer<br />

beruflichen Tätigkeit <strong>und</strong> bereiste<br />

Argentinien <strong>und</strong> <strong>die</strong> USA. Privat<br />

trifft man den Vater einer 13-jährigen<br />

Tochter auf dem Golf- <strong>und</strong><br />

Tennisplatz, oder auf seinem Motorrad.<br />

„Leider reicht irgendwann<br />

<strong>die</strong> Zeit nicht mehr aus“, sagt Dresel<br />

über seine musikalische Seite<br />

– er spielt Klavier <strong>und</strong> Saxophon.<br />

Doch wer weiß, vielleicht investiert<br />

er bald wieder mehr Zeit in<br />

<strong>die</strong> Musik, wenn er hört, dass <strong>die</strong><br />

hauseigene „Krankenhaus-Band“<br />

schon für Stimmung auf so mancher<br />

Klinik-Feier gesorgt hat. tis<br />

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mai / juni <strong>2017</strong> | 51


Kampf <strong>um</strong> Geburtshilfen: <strong>Weilheim</strong>er Landrätin hat Erfahrung —<br />

<strong>und</strong> ärgert sich über private Klinikbetreiber<br />

„Rosinenpickerei<br />

akzeptiere ich nicht“<br />

Quelle: Tölzer Kurier / Dr. Andreas Steppan (veröffentlicht am 17. März <strong>2017</strong>)<br />

Mit fre<strong>und</strong>licher Genehmigung des Tölzer Kuriers<br />

Sonderveröffentlichung der<br />

Bad Tölz-Wolfratshausen / <strong>Weilheim</strong><br />

| In Bad Tölz wird aktuell<br />

darüber diskutiert, ob <strong>und</strong> wie<br />

<strong>die</strong> Geburtshilfe an der Asklepios-<br />

Stadtklinik noch zu retten sein<br />

könnte. Die <strong>Weilheim</strong>er Landrätin<br />

Andrea Jochner-Weiß hat an den<br />

beiden kommunalen Krankenhäusern<br />

in <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Schongau<br />

vergleichbare Situationen erlebt.<br />

Im Interview mit dem Tölzer Kurier<br />

übt sie nun deutliche Kritik an<br />

privaten Klinikträgern.<br />

Die aktuelle Diskussion <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />

Geburtshilfe in Bad Tölz wird auch<br />

im Nachbarlandkreis <strong>Weilheim</strong>-<br />

Schongau aufmerksam verfolgt.<br />

Sehr interessiert ist <strong>die</strong> dortige<br />

Landrätin Andrea Jochner-Weiß<br />

(CSU). Denn es gibt deutliche Parallelen<br />

zu den kommunalen Krankenhäusern<br />

in <strong>Weilheim</strong> (2016:<br />

345 Geburten) <strong>und</strong> Schongau (422<br />

Geburten). Die waren durch den<br />

Weggang von Belegärzten ebenfalls<br />

bedroht. Auch in <strong>Weilheim</strong>-<br />

Schongau verfiel man auf <strong>die</strong><br />

Lösung, <strong>die</strong> Beleg- in Hauptabteilungen<br />

mit fest angestellten Ärzten<br />

<strong>um</strong>zuwandeln. In <strong>Weilheim</strong> ist<br />

das bereits passiert, in Schongau<br />

steht es unmittelbar bevor. Dieser<br />

Schritt wird nun für <strong>die</strong> Tölzer<br />

Asklepios-Stadtklinik erwogen.<br />

Dazu ein Interview mit Andrea<br />

Jochner-Weiß, Thomas Lippmann<br />

(Geschäftsführer der Krankenhaus<br />

<strong>Weilheim</strong>-Schongau GmbH) <strong>und</strong><br />

Dr. Solveig Groß (Chefärztin der<br />

<strong>Weilheim</strong>er Frauenklinik <strong>und</strong> der<br />

künftigen Geburtshilfe-Abteilung<br />

in Schongau).<br />

Was geht Ihnen durch den Kopf,<br />

wenn Sie aktuell <strong>die</strong> Nachrichten<br />

zur Geburtshilfe in Bad Tölz lesen?<br />

Jochner-Weiß: Als ich das Interview<br />

mit Asklepios-Regionalgeschäftsführer<br />

Joachim Ramming<br />

gelesen habe, war ich absolut<br />

entsetzt, dass man eine Abteilung<br />

einfach abstößt, wenn sie unangenehm<br />

<strong>und</strong> defizitär wird.<br />

Herr Ramming spricht davon, dass<br />

eine Geburtshilfe-Hauptabteilung<br />

in Tölz mit 2,2 Millionen Euro unterfi<br />

nanziert wäre.<br />

Jochner-Weiß: Diese Begründung<br />

kann ich nicht glauben. Natürlich<br />

haben auch wir eine Finanzierungslücke:<br />

Es sind zirka 600 000<br />

bis 700 000 Euro für <strong>die</strong> Hauptabteilung<br />

in <strong>Weilheim</strong>. Für Schongau<br />

gehen wir von einer ähnlichen<br />

Größenordnung aus.<br />

<strong>Das</strong> andere Problem ist, <strong>die</strong> nötigen<br />

Ärzte zu fi nden, speziell für<br />

eine kleine kommunale Klinik. War<strong>um</strong><br />

war es für Sie attraktiv, Chefärztin<br />

in <strong>Weilheim</strong> zu werden, Frau<br />

Dr. Groß?<br />

Groß: Ich war schon vorher als<br />

Belegärztin hier. Ich habe früher<br />

in Privatkliniken gearbeitet. Auch<br />

vor <strong>die</strong>sem Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> bin ich<br />

fest davon überzeugt, dass <strong>die</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsversorgung in <strong>die</strong> öffentliche<br />

Hand gehört.<br />

Lippmann: Es ist eine Mär, dass<br />

nur Privatkliniken attraktive Arbeitgeber<br />

für Chefärzte sind. <strong>Das</strong><br />

kann auch eine kommunale Klinik<br />

sein. Voraussetzung ist natürlich,<br />

dass man bereit ist zu investieren,<br />

z<strong>um</strong> Beispiel in eine gute Geräteausstattung.<br />

Ein Unterschied liegt<br />

in den Maßstäben, woran ein<br />

Chefarzt, woran Erfolg gemessen<br />

wird. Uns geht es dar<strong>um</strong>, <strong>die</strong> Bevölkerung<br />

<strong>um</strong>fassend mit Medizin<br />

zu versorgen.<br />

... im Gegensatz z<strong>um</strong> gewinnorientierten<br />

Arbeiten bei privaten<br />

Trägern.<br />

Lippmann: Es sind zwei verschiedene<br />

Unternehmensansätze.<br />

Wo <strong>und</strong> wie haben Sie weitere<br />

Ärzte gef<strong>und</strong>en, Frau Groß?<br />

Groß: Wir haben zwei ausländische<br />

Kollegen, dann habe ich ehemalige<br />

Kommilitonen <strong>und</strong> Kollegen<br />

kontaktiert, <strong>und</strong> ein Kollege<br />

ist aus Bad Tölz zu uns gekommen.<br />

Natürlich ist es nicht leicht,<br />

Kollegen zu motivieren, an einen


kleinen Standort zu kommen, weit<br />

weg von Metropolen. Aber es gibt<br />

noch mehr Kollegen, <strong>die</strong> so denken<br />

wie ich, <strong>die</strong> sagen, ich möchte<br />

an einen kleinen Ort, in eine ruhige<br />

Umgebung, ich möchte Stabilität.<br />

Für mich ist der finanzielle<br />

Aspekt nicht der Hauptantrieb.<br />

Der b<strong>und</strong>espolitische Trend geht<br />

zu großen Geburtszentren. War<strong>um</strong><br />

setzen Sie auf das Gegenteil?<br />

Jochner-Weiß: Unsere G<strong>r<strong>und</strong></strong>überzeugung<br />

ist es, dass wir den<br />

werdenden Müttern <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

erhalten wollen, ihre Kinder<br />

nah am Wohnort zur Welt zu bringen.<br />

Wir haben hier tolle Kliniken<br />

mit tollen Teams, <strong>die</strong> ein familiäres<br />

Umfeld bieten – im Gegensatz<br />

zu leider immer mehr anzutreffenden<br />

Geburtsfabriken.<br />

Groß: Den Trend zu großen Zentren<br />

sehe ich sehr kritisch. Eine Geburt<br />

ist ein wichtiger Augenblick. In<br />

großen Zentren gehen <strong>die</strong> Feierlichkeit<br />

<strong>und</strong> Spiritualität verloren.<br />

Leider hat sich <strong>die</strong> Geburtskultur<br />

in Deutschland gravierend verändert<br />

hin zu einem übertriebenen<br />

Sicherheitsdenken. Es herrscht<br />

ein extremer Leistungsdruck auf<br />

<strong>die</strong> Frauen zu gewährleisten, dass<br />

das Kind ges<strong>und</strong> zur Welt kommt.<br />

Doch der schöne Augenblick, wo<br />

man Leben schenkt, sollte kein<br />

ökonomisierter, mechanisierter<br />

Prozess werden. Auch in einer<br />

kleinen Klinik ist eine Entbindung<br />

in Deutschland sehr sicher. Wir<br />

setzen auf eine natürliche, frauenorientierte<br />

Geburt.<br />

Lippmann: In nordischen Ländern<br />

führt <strong>die</strong> Zentralisierung dazu,<br />

dass Frauen aus Angst, es nicht<br />

rechtzeitig in <strong>die</strong> Klinik zu schaffen,<br />

schon Tage vor dem Geburtstermin<br />

in <strong>die</strong> Klinik kommen. Da wird<br />

eine Natürlichkeit zerstört. Auch<br />

insofern, als Omas <strong>und</strong> Opas dann<br />

nicht in der Nähe sein können.<br />

nicht zu schr<strong>um</strong>pfen <strong>und</strong> Bereiche<br />

abzugeben oder den Träger<br />

zu wechseln. Im Gegenteil: Wir<br />

wollen mit anderen kommunalen<br />

Häusern in ähnlicher Größenordnung<br />

<strong>und</strong> mit ähnlichem<br />

Gedankengut – im konkreten Fall<br />

Gab es bei Ihnen nie <strong>die</strong> Überlegung,<br />

Landsberg am Lech <strong>und</strong> Fürsten-<br />

dass <strong>die</strong> Geburtshilfe eine feldbruck – einen Klinikverb<strong>und</strong><br />

– vielleicht für <strong>die</strong> ganze Klinik eingehen, mit dem wir mittelgefährliche<br />

– fi nanzielle Last sein<br />

könnte?<br />

<strong>und</strong> langfristig <strong>die</strong> breite medizinische<br />

Versorgung sichern.<br />

Jochner-Weiß: Nein, <strong>die</strong> gab es Jochner-Weiß: Schon allein aus<br />

nicht. Eine Geburt ist das Natürlichste<br />

auf der Welt. Wenn <strong>die</strong>ses<br />

Thema aus unseren Krankenhäusern<br />

dem Arg<strong>um</strong>ent heraus, dass wir<br />

als Landkreis mit 800 Geburten<br />

aus b<strong>und</strong>espolitischer Sicht ei-<br />

Jochner-Weiß: Sehr gut! Darüber<br />

verdrängt wird, ist das für gentlich schon zu klein sind. Im will ich mit meinem Kollegen,<br />

mich völlig unverständlich. Verb<strong>und</strong> mit weit über 2000 Geburten<br />

Landrat Josef Niedermaier, spre-<br />

würden wir ganz anders chen.<br />

Ein Landkreis muss aber auch sagen:<br />

dastehen.<br />

<strong>Das</strong> leisten wir uns jetzt. Es ist<br />

kein Pappenstiel.<br />

Würde auch <strong>die</strong> Kreisklinik Wolfrats-<br />

Was würden Sie dem Tölzer Kreistag<br />

jetzt raten: Soll er mit einem<br />

mt. Lippmann: Natürlich wissen wir,<br />

hausen<br />

in so<br />

einen Verb<strong>und</strong><br />

passen?<br />

dass es in<br />

Zukunft im ländlichen<br />

n<br />

Bereich eec schwierig wird, kleine<br />

e<br />

Kliniken iken<br />

in<br />

kommunaler Hand zu<br />

erhalten. en<br />

Aber unsere Antwort ist<br />

Zuschuss an Asklepios <strong>die</strong> Geburtshilfe<br />

stützen?<br />

Jochner-Weiß: <strong>Das</strong> ist eine äu-<br />

ßerst schwierige Frage. Ich fin-<br />

de es nur ungeheuerlich, dass<br />

ein Krankenhaus dem Landkreis<br />

den Schwarzen Peter zuschiebt.<br />

Falls sich der Kreistag dagegen<br />

entscheidet, e steht in vorderster<br />

Front der Landrat als Buhmann<br />

da. Meinem Kollegen etwas zu ra-<br />

ten,<br />

würde ich mir nicht anmaßen.<br />

Zwei Millionen Euro, das<br />

wären bei uns zwei Punkte<br />

Kreis<strong>um</strong>lage. <strong>Das</strong> wird natürlich<br />

kritisch beäugt.<br />

Groß: Die Geburt ist der Anfang<br />

des Lebens, <strong>und</strong> man<br />

422 Geburten in Schongau<br />

(links) <strong>und</strong> 345 in <strong>Weilheim</strong>,<br />

macht zusammen<br />

stolze 767 Kinder, welche<br />

in 2016 in der Krankenhaus<br />

GmbH auf <strong>die</strong> Welt<br />

kamen.<br />

muss sich überlegen: Was sollte<br />

uns das wert sein?<br />

Denken Sie, der Asklepios-Konzern<br />

könnte, wenn er wollte, <strong>die</strong> Geburtshilfe<br />

aus eigener Kraft erhalten?<br />

Jochner-Weiß: Ich spreche mal<br />

ganz allgemein von privaten Klinik-<br />

<strong>und</strong> Krankenhausträgern: Bei<br />

allem, womit man Geld machen<br />

kann, sind sie voll dabei. Eine Abteilung,<br />

<strong>die</strong> keinen Gewinn abwirft,<br />

wird zugemacht – dar<strong>um</strong> soll sich<br />

dann <strong>die</strong> Kommune kümmern.<br />

Es ist <strong>die</strong> Rosinenpickerei, <strong>die</strong> ich<br />

nicht akzeptieren kann <strong>und</strong> will.<br />

Lippmann: Um ein Beispiel zu<br />

nennen: Für einen akutgeriatrischen<br />

Fall bekommt das Krankenhaus<br />

den gleichen Erlös wie für<br />

drei bis vier Geburten. Im Falle<br />

der Krankenhäuser <strong>Weilheim</strong>-<br />

Schongau ist unser Auftrag, beides<br />

zu machen <strong>und</strong> keines zu lassen.<br />

Dr. Solveig Groß (links), Chefärztin der <strong>Weilheim</strong>er Frauenklinik,<br />

Landrätin Andrea Jochner-Weiß <strong>und</strong> Thomas Lippmann, Geschäftsführer<br />

der Krankenhaus GmbH.<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 53


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„Festlicher Sommer in der Wies“ startet wieder durch<br />

Vielseitiger Konzertreigen<br />

Wies I Der Förderverein Festlicher<br />

Sommer in der Wies e.V. hat in <strong>die</strong>sem<br />

Jahr wieder viele musikalische<br />

Kostbarkeiten für sein Programm<br />

zusammengestellt. Den Reigen<br />

eröffnet das Konzert I „Alte Musik<br />

in jungen Händen“ unter der<br />

Leitung von Kristina Kuzminskaite<br />

am 6. <strong>Mai</strong> in der Basilika. Sänger<br />

<strong>und</strong> Musikanten aus dem Oberland<br />

<strong>und</strong> vom Oberen Lech musizieren<br />

unter der Gesamtleitung von Angela<br />

Holzschuh bei der „Alpenländischen<br />

geistlichen Volksmusik“<br />

am 14. <strong>Mai</strong> in der Stadtpfarrkirche<br />

Mariae Himmelfahrt in Schongaus<br />

Altstadt. Am 21. <strong>Mai</strong> gibt das<br />

Schongauer Stadtorchester ein<br />

Nachmittagskonzert mit dem Titel<br />

„<strong>Das</strong> Meer <strong>und</strong> der Bach“ im<br />

Ballenhaus. Eine Woche später<br />

(28. <strong>Mai</strong>) präsentiert das Ensemble<br />

Pathos mit seinem Programm<br />

„Männer <strong>und</strong> Frauen“, ebenfalls<br />

im Ballenhaus, einen bunten Mix<br />

aus Liederabend, Comedy <strong>und</strong> Musik<br />

aller Stilrichtungen.<br />

In der Wieskirche folgen drei weitere<br />

Konzerte: Am 25. <strong>Juni</strong> das<br />

Konzert IV mit zwei Kantaten von<br />

Bach <strong>und</strong> Haydns „Nelsonmesse“.<br />

Als Solisten konnten Julia Sophie<br />

Wagner (Sopran), Brigitte Lang<br />

(Alt), Frieder Lang (Tenor) <strong>und</strong><br />

Thomas Stimmel (Bass) gewonnen<br />

werden. Es singt der Chor der<br />

Stadt Schongau, begleitet vom Orchester<br />

La Banda auf historischen<br />

Instr<strong>um</strong>enten unter der Leitung<br />

von Christoph Garbe. Im Mittelpunkt<br />

von Konzert V stehen am<br />

9. Juli Beethovens Sinfonie Nr. 5<br />

sowie Schuberts „Messe in As“ D<br />

678. Priska Eser (Sopran), Mareike<br />

Braun (Alt), Andreas Hirtreiter<br />

(Tenor) <strong>und</strong> Timo Janzen (Bass)<br />

werden, begleitet vom Chor der<br />

Stadt Schongau mit der Neuen<br />

Süddeutschen Philharmonie, <strong>die</strong><br />

Soli singen. Es dirigiert Christoph<br />

Garbe, der auch beim Konzert VI in<br />

der Wieskirche am 23. Juli am Pult<br />

steht, wenn neben Dubras „Missa<br />

simplex“, Mozarts Sinfonie Nr. 41<br />

in C, KV 551 <strong>und</strong> „Litaniae Lauretanae“<br />

KV 195 in D aufgeführt<br />

werden. Die Solistenpartien übernehmen<br />

Stephanie Krug (Sopran),<br />

Kevin Prinz (Altus), Thaisen Rusch<br />

(Tenor) <strong>und</strong> Christian Wolf (Bass).<br />

Die Neue Süddeutsche Philharmonie<br />

begleitet den Chor der Stadt<br />

Schongau mit dem Auswahlchor<br />

der Berufsfachschule für Musik in<br />

Kr<strong>um</strong>bach.<br />

Ein besonderes musikalisches<br />

Schmankerl bieten Zwantje Bergmann<br />

(Sopran), Ursula Garbe<br />

(Alt), Bernhard Winzer (Tenor)<br />

<strong>und</strong> Christoph Garbe (Bass) mit<br />

William Byrds „Geheimen Messen“<br />

am 14. Oktober in der Heilig-<br />

Geist-Kirche Schongau <strong>und</strong> am<br />

15. Oktober in der Pfarrkirche St.<br />

Nikolaus Murnau – hier kommt<br />

Christian Jungwirth als Sprecher<br />

hinzu. Z<strong>um</strong> Advent musizieren<br />

Chor <strong>und</strong> Orchester der Stadt<br />

Schongau gemeinsam am 9. Dezember<br />

im Ballenhaus. Gerne lädt<br />

der Chor der Stadt Schongau unter<br />

dem Titel „Offene Tore“ wieder<br />

Gastsängerinnen <strong>und</strong> Gastsänger<br />

im Rahmen zweier Chorprojekte<br />

ein. Informationen <strong>und</strong> Kartenvorverkauf<br />

zu allen Konzerten<br />

gibt es bei der Tourist-Information<br />

Schongau oder beim Förderverein<br />

Festlicher Sommer in der Wies e.V.<br />

(www.wieskonzerte.de).<br />

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Kontakt:<br />

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54 | tassilo


Pollinger Tage für Alte <strong>und</strong> Neue Musik<br />

Festival geht<br />

in <strong>die</strong> zweite R<strong>und</strong>e<br />

Polling | Nach drei beflügelten Tagen<br />

der Klassik, Literatur <strong>und</strong> Kulinarik<br />

im letzten Sommer, startet<br />

das Pollinger Musikfestival <strong>2017</strong> in<br />

<strong>die</strong> zweite R<strong>und</strong>e: Für das Eröffnungskonzert<br />

am 30. April gibt der<br />

bekannte Tenor Julian Prégar<strong>die</strong>n<br />

sein Debüt im Bibliotheksaal. Den<br />

thematischen Kontrapunkt setzt das<br />

Jubilä<strong>um</strong> „70 Jahre Doktor Faustus“,<br />

gefolgt von einem abwechslungsreichen,<br />

international besetzten<br />

Kammermusikprogramm.<br />

Junge Künstler treffen auf<br />

internationale Größen<br />

Anfang Juli 2016 standen im Klosterdorf<br />

Polling erstmals das Erleben<br />

von Alter <strong>und</strong> Neuer Musik,<br />

Literatur <strong>und</strong> kulinarisches Rahmenprogramm<br />

in einem gemeinsamen<br />

Fokus. Unter der künstlerischen<br />

Leitung des Pianisten Gerold<br />

Huber trafen junge Interpreten im<br />

Bibliotheksaal des ehemaligen<br />

> > > KARTEN-VERLOSUNG<br />

„tassilo“ verlost 3x2 Karten für das Festival „Pollinger Tage Alter <strong>und</strong><br />

Neuer Musik“. Z<strong>um</strong> einen zwei Eintrittskarten für das Gesprächskonzert<br />

„Faust-Stoff“ am 6. <strong>Mai</strong> <strong>um</strong> 11 Uhr. Außerdem zwei Karten<br />

für das Kammerkonzert „Horn plus“, ebenfalls am 6. <strong>Mai</strong> ab 20 Uhr.<br />

Zudem noch zwei Gutscheine für den Brunch nach der Sonntagsmatinée<br />

am 7. <strong>Mai</strong> <strong>um</strong> 13 Uhr in der Alten Klosterziegelei.<br />

Wer zwei der Tickets ergattern möchte, muss sich <strong>die</strong>smal beeilen.<br />

Einsendeschluss ist bereits der 3. <strong>Mai</strong>. Schicken Sie eine Postkarte an<br />

„tassilo“, Birkland 40, 86971 Peiting mit dem Stichwort „Tage Alter<br />

<strong>und</strong> Neuer Musik“. Oder eine E-<strong>Mai</strong>l an info@tassilo.de. Sie können<br />

Ihre Wunsch-Veranstaltung gerne mit angeben. Der Rechtsweg ist<br />

wie immer ausgeschlossen, das Los entscheidet.<br />

Augustiner-Chorherrenstifts auf<br />

internationale Musikgrößen. In der<br />

Verbindung von Kammerkonzerten,<br />

Lesungen <strong>und</strong> Vorträgen, Familien<strong>und</strong><br />

Kinderprogramm, Ausstellungen<br />

<strong>und</strong> Führungen im Klosterareal<br />

sowie gastronomischen Angeboten<br />

wurde gemeinsam erprobt, wie <strong>die</strong><br />

Musik über ihre Wirkung als pures<br />

Konzerterlebnis hinaus durch neue<br />

Formate <strong>und</strong> Konzepte zu einem<br />

spannenden „Spielfeld des Genusses“<br />

für alle werden kann.<br />

<strong>2017</strong> wird nun erneut durchgestartet:<br />

Mit dem Termin wurde in den<br />

„Wonnemonat <strong>Mai</strong>“ <strong>um</strong>gezogen,<br />

beim Konzept hingegen auf Bewährtes<br />

gesetzt – aber auch Neues<br />

aufgenommen. Etwa das „SalonKONZERT“,<br />

welches anlässlich<br />

des Jubilä<strong>um</strong>s „70 Jahre Doktor<br />

Faustus“ mit einem musikalischen<br />

Thomas-Mann-Schwerpunkt im<br />

Schweigharthof aufwartet <strong>und</strong><br />

kulinarisch im Weinkeller unterm<br />

Rathaus ausklingt. Bei <strong>die</strong>sem Thema<br />

stehen neben Ulrike Gänswein<br />

<strong>und</strong> Michael Kreuter, <strong>die</strong> Pollinger<br />

Wein GbR sowie der Pollinger<br />

Thomas-Mann-Experte Eckhard<br />

Zimmermann zur Verfügung, was<br />

<strong>die</strong> Veranstalter besonders freut.<br />

Zimmermann wirkt in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

zudem als Kurator<br />

der Sonderausstellung über Thomas<br />

Mann, <strong>die</strong> bis z<strong>um</strong> Ende des<br />

Festivals im Viersäulenkeller des<br />

Bibliotheksaals <strong>und</strong> danach im<br />

Pollinger Muse<strong>um</strong> zu finden sein<br />

wird. Dr<strong>um</strong>her<strong>um</strong> drapiert sich ein<br />

abwechslungsreiches Programm<br />

für alle Generationen: Zu den internationalen<br />

Stars Julian Prégar<strong>die</strong>n<br />

(Sonntag, 30.4, 17 Uhr), Guido Corti<br />

(Flügelhorn)l <strong>und</strong> Nimrod Guez (Violine/Bratsche)<br />

gesellen sich junge<br />

Künstler, wie der Klarinettist Fidelis<br />

Edelmann, Tareq Nazmi (Bass),<br />

Virgil Mischok (Bariton) sowie <strong>die</strong><br />

Sopranistinnen Anna Karmasin <strong>und</strong><br />

Andrea Oswald (Samstag, 6.5., 11<br />

<strong>und</strong> 20 Uhr). Die „OffeneBÜHNE“<br />

gestaltet Gerold Huber <strong>die</strong>smal<br />

gemeinsam mit der Klasse 7a des<br />

Gymnasi<strong>um</strong>s <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> der<br />

Fachschaft Musik <strong>und</strong> Kunst. „Bilder<br />

einer Ausstellung“ von Modest<br />

Mussorgsky sind das zentrale Thema,<br />

das am Samstagnachmittag,<br />

6. <strong>Mai</strong> ab 14 Uhr, bei freiem Eintritt<br />

visuell <strong>und</strong> musikalisch von den<br />

Schülern präsentiert wird.<br />

Nach der Sonntagsmatinée am 7.<br />

<strong>Mai</strong> <strong>um</strong> 11.30 Uhr mit dem Ensemble<br />

L’Accademia Giocosa in Begleitung<br />

des Lautenisten Jacopo Sabina,<br />

wird ab 13 Uhr gemeinsam mit<br />

den Künstlern bei einem üppigen<br />

Brunch in der Alten Klosterziegelei<br />

getafelt. Gäste mit einer Konzertkarte<br />

vom Festival erhalten hier<br />

einen Rabatt.<br />

Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der hohen Nachfrage,<br />

sind <strong>die</strong> beiden Thomas-Mann-<br />

Abende leider bereits ausverkauft.<br />

An allen Konzerttagen zwischen<br />

dem 30. April <strong>und</strong> 9. <strong>Mai</strong> bietet der<br />

Regionalverkehr Oberbayern gegen<br />

Vorlage der Tickets freie Fahrt<br />

im Bus – <strong>die</strong> Gültigkeit ist auf den<br />

Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau beschränkt.<br />

Zudem wird am Samstag,<br />

6. <strong>Mai</strong>, ein zusätzlicher Shuttlebus<br />

passend zu den Veranstaltungszeiten<br />

eingesetzt.<br />

tis<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 55


„Jugend forscht“ <strong>und</strong> „Schüler experimentieren“<br />

Nachwuchs-Tüftler<br />

<strong>und</strong> Forscher<br />

<strong>Tassilo</strong>land | Er ist so etwas wie<br />

das Eldorado aller Nachwuchs-<br />

Tüftler <strong>und</strong> Forscher im Oberland:<br />

der Regionalentscheid Voralpenland<br />

von „Jugend forscht“ <strong>und</strong><br />

„Schüler experimentieren“. Dieser<br />

fand Ende Februar in der Peitinger<br />

Schloßberghalle statt. Unter dem<br />

Motto „Zukunft – ich gestalte sie“,<br />

unterstützt Hoerbiger den Regionalentscheid<br />

seit 2005 als Patenunternehmen.<br />

86 Teilnehmer mit<br />

insgesamt 48 Projekten traten bei<br />

der 13. Auflage des Wettbewerbs<br />

an. Die Fachgebiete sind unterteilt<br />

in Arbeitswelt, Biologie, Chemie,<br />

Geo-/Ra<strong>um</strong>wissenschaften,<br />

56 | tassilo<br />

Mathematik/Informatik, Physik<br />

<strong>und</strong> Technik. 30 der Teilnehmer<br />

waren älter als 15 <strong>und</strong> nahmen<br />

in der Kategorie „Jugend forscht“<br />

teil, während <strong>die</strong> restlichen bei<br />

„Schüler experimentieren“ starteten.<br />

„Der Wettbewerb ist eine<br />

Talentschmiede für <strong>die</strong> Wissenschaftler<br />

von morgen <strong>und</strong> fördert<br />

kreatives <strong>und</strong> forschendes Lernen<br />

bei jungen Menschen“, erklärt<br />

Kerstin Giebel, Patenbeauftragte<br />

von „Jugend forscht“ bei Hoerbiger.<br />

Die konstant hohe Beteiligung<br />

am Regionalentscheid motiviere<br />

das Unternehmen, sich nachhaltig<br />

<strong>und</strong> langfristig als Pate <strong>und</strong> Sponsor<br />

zu engagieren. Giebel erklärt:<br />

„Wir wollen auch in Zukunft viele<br />

junge Talente für <strong>die</strong> MINT-Fächer<br />

begeistern <strong>und</strong> ihnen vermitteln,<br />

welche vielfältigen Chancen <strong>und</strong><br />

Perspektiven <strong>die</strong>se in der Ausbildung<br />

<strong>und</strong> im Studi<strong>um</strong> bieten.“ Bis<br />

Anfang Januar hatten <strong>die</strong> jungen<br />

Wissenschaftler aus dem Voralpenland<br />

Zeit, zu Hause oder in der<br />

Schule zu tüfteln, zu experimentieren<br />

<strong>und</strong> ihre Ideen zu Papier zu<br />

bringen. Danach mussten sie eine<br />

schriftliche Ausarbeitung ihrer<br />

Forschungsergebnisse einreichen.<br />

Am 22. <strong>und</strong> 23. Februar präsentierten<br />

sie ihre Arbeiten dann in<br />

der Schloßberghalle Peiting den<br />

Juroren <strong>und</strong> der Öffentlichkeit.<br />

Kreative Beispiele aus<br />

dem <strong>Tassilo</strong>land<br />

Insgesamt qualifizierten sich zehn<br />

Nachwuchsforscher aus dem Voralpenland<br />

für <strong>die</strong> Landeswettbewerbe<br />

in Vilsbiburg <strong>und</strong> Dingolfing.<br />

„Uns begeistern euer Engagement,<br />

eure Fähigkeiten, eure<br />

Freude. Und ganz wichtig – es<br />

geht auch <strong>um</strong> Wertschätzung für<br />

das, was ihr geschafft habt. Diese<br />

Wertschätzung möchten wir euch<br />

insbesondere in <strong>die</strong>ser Feierst<strong>und</strong>e<br />

zu Teil werden lassen“, bekräftigte<br />

Thomas Englmann, Mitglied<br />

der Hoerbiger-Konzernleitung, bei<br />

der Siegerehrung.<br />

Selbstverständlich waren auch<br />

wieder einige Schüler aus dem<br />

<strong>Tassilo</strong>and beim Wettbewerb dabei<br />

<strong>und</strong> zeigten erneut eindrucksvoll,<br />

auf welche beeindruckenden<br />

Ideen man bereits in jungen<br />

Jahren kommen kann. Wie etwa<br />

Marius Drobisz vom Gymnasi<strong>um</strong><br />

Starnberg. Der 14-Jährige startete<br />

mit seinem Projekt „Bau eines<br />

Piezo-Tonabnehmers für <strong>die</strong><br />

Geige“. Der passionierte Musiker<br />

stellte fest, dass Ra<strong>um</strong>geräusche<br />

den reinen Klang einer Geige stören<br />

können, wenn das Mikrofon<br />

zu weit weg ist – hierfür wollte<br />

er eine Lösung finden. Normalerweise<br />

sind Piezo-Elemente wegen<br />

ihrer Kapazität <strong>und</strong> ihres Innenwiderstandes<br />

nicht sonderlich gut<br />

als Schallabnahmer geeignet. Jedoch<br />

kann durch Beschallung mit<br />

einem geeigneten Vorverstärker


Strahlende Sieger: Zehn Erstplatzierte von „Jugend forscht“ <strong>und</strong> „Schüler experimentieren“ dürfen bzw.<br />

durften zu den bayerischen Landeswettbewerben in Vilsbiburg <strong>und</strong> Dingolfing.<br />

eine Erweiterung des Frequenzbereichs<br />

erzielt werden. So hat der<br />

Pöckinger diverse im Internet verfügbare<br />

Schaltungsvorschläge mit<br />

verschiedenen Piezo-Elementen<br />

erprobt, z<strong>um</strong> Teil modifiziert <strong>und</strong><br />

anschließend an der Geige getestet,<br />

so dass sich ein optimaler<br />

Klang bei einem Verstärker ergab.<br />

Marius konnte mit dem Projekt<br />

seine beiden Leidenschaften Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Musik miteinander<br />

verbinden, was auch für <strong>die</strong> Jury<br />

nicht unentdeckt blieb. Er erreichte<br />

im Bereich Physik bei seiner<br />

dritten Teilnahme bei „Schüler experimentieren“<br />

den dritten Platz.<br />

Ohne Preis – aber nicht weniger<br />

kreativ – blieben <strong>die</strong> Brüder<br />

Christian <strong>und</strong> Angelo Schmidt<br />

vom Staffelsee-Gymnasi<strong>um</strong> Murnau.<br />

Sie waren im Bereich Physik<br />

angetreten. Ihre Erfindung: ein<br />

Lötstift, der das Löten vereinfacht.<br />

In <strong>die</strong>sem Stift wird Lötzinn von<br />

hinten nachgeschoben <strong>und</strong> in der<br />

Spitze durch Heizelemente erhitzt,<br />

so dass man mit Lötzinn schreiben<br />

kann. Eine wesentliche Vereinfachung,<br />

da so mit nur einer Hand<br />

gelötet werden kann.<br />

Den „Sonderpreis Umwelttechnik“<br />

in der Kategorie „Schüler experimentieren“<br />

erhielten drei Schüler<br />

des Gymnasi<strong>um</strong>s Starnberg: Leo<br />

Schminke, Vinzenz Glogger <strong>und</strong><br />

Marius Drobisz, der neben seinem<br />

„Bau eines Piezo-Tonabnehmers<br />

für <strong>die</strong> Geige“ auch in ein zweites<br />

Projekt involviert war. „Generatoren<br />

aus Computerschrott“ – so<br />

der vielsagende Name. Sie stellten<br />

fest, dass <strong>die</strong> in modernen elektronischen<br />

Geräten wie Computer,<br />

Scanner oder Drucker enthaltenen<br />

Motoren meist auch nach elektronischen<br />

Defekten der Geräte noch<br />

gut verwendbar sind. Also haben<br />

sie aus diversen Geräten <strong>die</strong><br />

Motoren ausgebaut <strong>und</strong> auf ihre<br />

Verwendung als Generatoren untersucht.<br />

Preise für das<br />

Gymnasi<strong>um</strong> Starnberg<br />

Dieser Sonderpreis war nicht der<br />

einzige Erfolg des Gymnasi<strong>um</strong>s<br />

Starnberg. Die Schule erhielt zudem<br />

den „Sonderpreis bayerische<br />

Forscherschule des Jahres <strong>2017</strong>“.<br />

Schon jetzt darf man gespannt<br />

sein, was den Nachwuchs-Tüftlern<br />

<strong>und</strong> Forschern im kommenden<br />

Jahr einfällt. Auch dann wird Hoerbiger<br />

wieder <strong>die</strong> Regionalwettbewerbe<br />

von „Jugend forscht“ <strong>und</strong><br />

„Schüler experimentieren“ als Patenunternehmen<br />

im Voralpenland<br />

unterstützen.<br />

tis<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 57


7.7. – 23.7.<strong>2017</strong><br />

Alte Floßlände<br />

Wolfratshausen<br />

7.7. RAINHARD FENDRICH<br />

SCHWARZODERWEISS TOUR <strong>2017</strong> ausverkauft<br />

8.7. DIE KUH, DIE WOLLT INS KINO GEHN<br />

DAS STERNSCHNUPPE KULT-FAMILIENMUSICAL AUF TOURNEE DURCH BAYERN Preis: € 10,50 *<br />

8.7. MAX UTHOFF<br />

GEGENDARSTELLUNG Preise: € 25,50 / erm. € 21,50 *<br />

9.7. THE AFRICAN NIGHT<br />

DOMINIK HALAMEK & SOLOMON SOLGIT Preise: € 25,50 / erm. € 21,50 *<br />

11.7. DREIVIERTELBLUT<br />

FINSTERLIEDER Preise: € 26,50 / erm. € 22,50 *<br />

12.7. MUNDWERK CREW Preise: € 22,50 / erm. € 18,50 *<br />

13.7. LUISE KINSEHER<br />

RUHE BEWAHREN! Preise: € 25,50 / erm. € 21,50 *<br />

14.7. SIGI SCHWAB & KLAUS HAMPL<br />

GUITARISSIMO XL „FLYING CLOUDS“ Preise: € 25,50 / erm. € 21,50 *<br />

15.7. LOISACHJAM 3.0<br />

POETRY SLAM MIT REIMRAUSCH. AB 20 UHR NI SALA & NAKED SUPERHERO Preis: € 8,50 *<br />

16.7. HAN’S KLAFFL<br />

CAMERATA BAVARESE Preise: € 25,50 / erm. € 21,50 *<br />

18.7. MAX MUTZKE Preise: € 29,50 / erm. € 25,50 *<br />

19.7. DOUBLE DRUMS<br />

GROOVE SYMPHONIES Preise: € 20,50 / erm. € 16,50 *<br />

Überdachte<br />

Open Air<br />

Flussbühne auf<br />

der Loisach<br />

20.7. JOSEF BRUSTMANN & ARDHI ENGL<br />

LIEBE LEBEN, TOD UND TEUFEL Preise: € 26,50 / erm. € 22,50 *<br />

21.+22.7. LOISACHTALER BAUERNBÜHNE<br />

DER BRANDNER KASPAR UND DAS EWIG‘ LEBEN Preise: € 24,50 / erm. € 20,50 *<br />

23.7. BLECHSCHADEN<br />

LIVE IN CONCERT BY BOB ROSS Preise: € 45,50 / erm. € 39,50 *<br />

*Preise zuzüglich Vorverkaufsgebühr. Änderungen vorbehalten.<br />

TICKETS: München Ticket www.muenchenticket.de, Tel. 089/54 81 81 81<br />

Bürgerbüro Wolfratshausen: info@wolfratshausen.de, Tel. 08171/214-0<br />

Happy Holiday Reisen in Wolfratshausen: info@happy-holiday-reisen.de, Tel. 08171/481544<br />

Vorverkauf Geretsried: fl ussfestival<strong>2017</strong>@gmx.de, Tel. 08171/8397<br />

Reisebüro Hecher in Geretsried: info@hecher-reisen.de, Tel. 08171/98120<br />

R<strong>und</strong>schau Kartenservice <strong>Das</strong> gelbe Blatt: info@dasgelbeblatt.de, Tel. 08041/78910<br />

Der Handyladen Tressl: Bahnhofstr. 31, 82515 Wolfratshausen, Tel. 08171/9694100<br />

Sparkassen-Fusion nun offiziell vollzogen<br />

K<strong>und</strong>enberater bleiben<br />

an alter Wirkungsstätte<br />

<strong>Weilheim</strong> | Nun ist es vollbracht:<br />

Am 1. April <strong>2017</strong> hat sich <strong>die</strong> Kreissparkasse<br />

Schongau mit den Vereinigten<br />

Sparkassen <strong>Weilheim</strong> zur<br />

Sparkasse Oberland zusammengeschlossen.<br />

Offiziell vorgestellt<br />

wurde das Projekt im Rahmen eines<br />

Pressefrühstücks im Eingangsbereich<br />

der <strong>Weilheim</strong>er Filiale, <strong>die</strong><br />

zugleich Hauptsitz der Sparkasse<br />

Oberland ist. Die ehemaligen<br />

Schongauer Vorstände, Alexander<br />

Schmitz <strong>und</strong> Michael Lautenbacher,<br />

haben dort bereits ihr neues<br />

Büro bezogen, <strong>um</strong> fortan mit den<br />

ehemaligen <strong>Weilheim</strong>er Vorständen<br />

Josef Koch, Thomas Orbig <strong>und</strong><br />

Markus Lanz gemeinsam an einem<br />

Strang zu ziehen.<br />

Umziehen müssen im Zuge der<br />

Fusion auch zahlreiche Mitarbeiter.<br />

70 bislang in <strong>Weilheim</strong> stationierte<br />

werden künftig <strong>die</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong><br />

58 | tassilo<br />

28 Kilometer nach Schongau auf<br />

sich nehmen, <strong>um</strong>gekehrt pendeln<br />

40 Mitarbeiter aus der Schongauer<br />

Gegend nach <strong>Weilheim</strong>. Wie <strong>die</strong><br />

Betroffenen auf den neuen Arbeitsplatz<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Pendlerei reagiert haben?<br />

„Bislang sind mir keine Härtefälle<br />

bekannt“, sagt Josef Koch. Sollten<br />

jedoch Probleme auftreten, werde<br />

man individuell nach Lösungen<br />

suchen, „<strong>die</strong> für beide Seiten passen“.<br />

Vorerst keine Änderung<br />

für K<strong>und</strong>en<br />

Für alle Mitarbeiter neu sind auch<br />

<strong>die</strong> Namensschilder, <strong>die</strong> bereits<br />

fleißig verteilt wurden. Ebenso<br />

vereinheitlicht wurden Intranetseite<br />

<strong>und</strong> E-<strong>Mai</strong>l-Adressen. Für wen<br />

sich <strong>die</strong> ersten Wochen <strong>und</strong> Monate<br />

im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e überhaupt nichts<br />

ändert: Die K<strong>und</strong>en, deren Berater<br />

allesamt an alter Wirkungsstätte<br />

bleiben, sich ab sofort lediglich<br />

unter dem neuen Namen „Sparkasse<br />

Oberland“ zu Wort melden.<br />

Witzige Anekdote: Laut Information<br />

eines K<strong>und</strong>enberaters habe am<br />

ersten Arbeitstag ein K<strong>und</strong>e sofort<br />

den Hörer wieder aufgelegt, weil<br />

ihm der Name „Sparkasse Oberland“<br />

offensichtlich fremd war.<br />

Neben der Beratung bleibt für <strong>die</strong><br />

Sparkassenk<strong>und</strong>en auch technisch<br />

<strong>die</strong> kommenden Wochen <strong>und</strong> Monate<br />

alles beim Alten. Zwar gibt<br />

es ab 24. September, wenn <strong>die</strong><br />

technische Umstellung vollzogen<br />

wird, eine neue IBAN. Allerdings<br />

funktionieren auch nach <strong>die</strong>sem<br />

Stichtag <strong>die</strong> alten Bankkarten mit<br />

alter Konto- <strong>und</strong> Bankleitzahln<strong>um</strong>mer<br />

– <strong>und</strong> zwar längerfristig,<br />

über mehrere Jahre. Heißt: Der<br />

Austausch alt gegen neu erfolgt<br />

erst dann, wenn <strong>die</strong> EC-Karte ohnehin<br />

ausläuft. Dieses schrittweise<br />

Vorgehen ist von der Sparkasse<br />

explizit so gewünscht, damit nicht<br />

alle K<strong>und</strong>en gleichzeitig <strong>die</strong> Filialen<br />

stürmen.<br />

Wovon <strong>die</strong> K<strong>und</strong>en ebenso wenig<br />

mitbekommen werden: Auch <strong>die</strong><br />

kommenden Wochen <strong>und</strong> Monate<br />

sind 80 Mitarbeiter der Sparkasse<br />

permanent damit beschäftigt, <strong>die</strong><br />

Umstellung bis zu <strong>die</strong>sem 24. September<br />

voranzutreiben. Ein Lenkungsausschuss,<br />

bestehend aus<br />

sechs Spezialisten, koordiniert <strong>die</strong><br />

17 Teilprojekte wie Kommunikation,<br />

Revision, Personal <strong>und</strong> Vertrieb.<br />

js


Neueröffnung am 6. <strong>Mai</strong><br />

Die neue-alte Penzberger Stadthalle<br />

Penzberg | Nach dreijährigen Renovierungs-<br />

<strong>und</strong> Umbauarbeiten<br />

– stets begleitet durch Denkmalschützer<br />

– wird im <strong>Mai</strong> <strong>die</strong> Penzberger<br />

Stadthalle wiedereröffnet.<br />

Am Montag, 1. <strong>Mai</strong>, können sich<br />

Penzbergs Bürger beim <strong>Mai</strong>fest<br />

bereits einen ersten guten Eindruck<br />

verschaffen. Denn nach<br />

dem Festzug durch <strong>die</strong> Stadt, der<br />

<strong>um</strong> 11.30 Uhr beginnt, erfolgt ab<br />

12.30 Uhr <strong>die</strong> <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>aufstellung<br />

direkt vor der Stadthalle. Am<br />

Samstag, 6. <strong>Mai</strong>, findet dann <strong>die</strong><br />

offizielle Eröffnung statt.<br />

Halle zur körperlichen<br />

Ertüchtigung<br />

Der Bau der Penzberger Stadthalle<br />

wurde einst im Frühjahr 1927 im<br />

Stadtrat beschlossen. Den Zweck<br />

sah insbesondere <strong>die</strong> Fraktion des<br />

ehemaligen Bürgermeisters Hans<br />

R<strong>um</strong>mer „hauptsächlich darin,<br />

durch Schaffung eines Saales der<br />

gesamten Einwohnerschaft ein<br />

Projekt zur Verfügung g zu stellen,<br />

das in erster r Linie der<br />

So sah <strong>die</strong> Stadthalle bei der<br />

Eröffnung im Jahr 1928 aus.<br />

Hatte mit dem Umbau viel zu tun:<br />

Stadtba<strong>um</strong>eister Justus Klement<br />

Jugend zur körperlichen Ertüchtigung<br />

verfügbar gemacht werden<br />

soll“. Gerade einmal eineinviertel<br />

Jahre später wurde das schmucke<br />

neue Gebäude eingeweiht, welches<br />

in Sachen Mächtigkeit <strong>und</strong><br />

Opulenz den das Stadtbild dominierenden<br />

Bergwerksanlagen<br />

sofort Paroli bot. Mit dem Bau beauftragt<br />

wurde der aus München<br />

stammende Architekt Josef Linder,<br />

der auch <strong>die</strong> evangelische Kirche<br />

<strong>und</strong> das städtische Altenheim<br />

entworfen hatte. Die Gesamtkosten<br />

für den Bau beliefen sich auf<br />

108 000 Reichsmark, wobei Arbeiter-<br />

<strong>und</strong> Handwerkerschaft durch<br />

viele St<strong>und</strong>en unentgeltlicher Eigenleistung<br />

auf der Baustelle für<br />

<strong>die</strong> Verwaltung der noch jungen<br />

Stadt einiges an Geld eingespart<br />

hat. Ein deutliches Signal, wessen<br />

Treffpunkt das Gebäude mit<br />

Gaststube, Saal, Nebenrä<strong>um</strong>en für<br />

Parteien <strong>und</strong> Gewerkschaften sowie<br />

Metzgerei werden sollte.<br />

Anlässlich der Neueröffnung der<br />

frisch renovierten Stadthalle hat<br />

der in Penzberg lebende Publizist<br />

Stefan König <strong>und</strong> sein Kollege Cyriakus<br />

Wimmer (Fotografie <strong>und</strong> Gestaltung)<br />

durch gründliche Recherche<br />

viel Wissenswertes <strong>und</strong> auch<br />

Amüsantes über <strong>die</strong> Stadthalle<br />

z<strong>um</strong> Vorschein gebracht. Mit historischem<br />

Bildmaterial <strong>und</strong> zahlreichen<br />

architektonischen Details,<br />

Die Pfeiler im Saal sind rosa, mit einer weiß-gelben Rautendecke. Gewichen<br />

ist <strong>die</strong> drückende Holzvertäfelung. So wirkt der Ra<strong>um</strong> heller.<br />

aufgenommen kurz vor der Neueröffnung,<br />

wird auch optisch ein<br />

interessanter Bogen gespannt von<br />

den 1920er Jahren bis heute. Die<br />

Chronik „Stadthalle Penzberg“ ist<br />

vom 7. <strong>Mai</strong> an im Penzberger Rathaus<br />

kostenlos erhältlich.<br />

Ein überraschendes<br />

Farbspektakel<br />

Mittlerweile erstrahlt <strong>die</strong> renovierte<br />

Stadthalle von innen <strong>und</strong><br />

außen im neuen Glanz. Während<br />

<strong>die</strong> Türstöcke <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> Türen<br />

einerseits in zartem Lindgrün gehalten<br />

wurden, sind sie auf der<br />

anderen Seite in Gelb. Die Pfeiler<br />

im<br />

Saal sind rosa, <strong>die</strong> Rautendecke<br />

ist weiß <strong>und</strong> gelb. Gewichen<br />

ist <strong>die</strong> drückende Holzvertäfelung,<br />

was den Ra<strong>um</strong> wesentlich<br />

heller <strong>und</strong> luftiger wirken lässt.<br />

Der Parkettboden ist hingegen<br />

bewusst erhalten geblieben. Bei<br />

den Farben gab es insgesamt so<br />

manche Überraschung: So sind<br />

<strong>die</strong> Säulen im Saal wieder freigelegt<br />

worden, da <strong>die</strong> bisherige<br />

Verkleidung nicht original war.<br />

Durch weiße Stützen sollte <strong>die</strong><br />

Architektur des Saales betont werden.<br />

Während dem „Herunterwaschen“<br />

der Wände sei man auf <strong>die</strong><br />

alten Farben gestoßen, wie Stadtba<strong>um</strong>eister<br />

Justus Klement erklärt.<br />

So kam es zu der typischen Farbgebung<br />

im „Art déco“ der 1920er<br />

Jahre. Der Saal wirkt also wieder,<br />

wie er einst bei der Eröffnung 1928<br />

ausgesehen hatte. Zurück zu den<br />

Wurzeln, wenn man denn so will.<br />

Der auf über neun Millionen Euro<br />

angesetzte Umbau begann im <strong>Mai</strong><br />

2014. Der Bau einer neuen Küche,<br />

der Ausbau des Nebensaals <strong>und</strong><br />

andere unvorhergesehene Arbeiten<br />

machten das Projekt teurer als<br />

geplant. Mittlerweile wurde auch<br />

für <strong>die</strong> Gastronomie eine Lösung<br />

gef<strong>und</strong>en, damit in Zukunft <strong>die</strong><br />

Stadthalle nicht nur optisch etwas<br />

her macht, sondern auch mit Leben<br />

gefüllt wird. Davon können<br />

sich alle Penzberger spätestens<br />

am 6. <strong>Mai</strong> überzeugen.<br />

tis<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 59


Ein Experte über Schutz vor Internetkriminalität<br />

Spear-Phishing <strong>und</strong><br />

andere Gefahren<br />

Mehr Platz im Innenra<strong>um</strong>, mehr Platz im Kofferra<strong>um</strong>, mehr<br />

Stil <strong>und</strong> mehr Komfort: Der neue Kia Picanto steht für alles,<br />

was in der Stadt mehr Fahrspaß macht. Freuen Sie sich auf<br />

<strong>die</strong> vielen Highlights des neuen Kia Picanto:<br />

Berganfahrhilfe (HAC) • Bordcomputer • Dämmerungssensor<br />

• Kia Radio mit RDS- <strong>und</strong> MP3-Funktion¹ • Tagfahrlicht • USB<strong>und</strong><br />

AUX-Anschluss¹ • u. v. a.<br />

Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 5,3; außerorts 3,6;<br />

kombiniert 4,2. CO 2 -Emission: kombiniert 97 g/km.<br />

Effizienzklasse: B. Die angegebenen Werte wurden nach dem<br />

vorgeschriebenen Messverfahren (§ 2 Nrn. 5, 6, 6a Pkw-EnVKV<br />

in der jeweils geltenden Fassung) ermittelt.<br />

Gerne unterbreiten wir Ihnen Ihr ganz persönliches Angebot.<br />

Besuchen Sie uns <strong>und</strong> erleben Sie den neuen Kia Picanto bei<br />

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1Nur mit kompatiblen Geräten. Bitte wenden Sie sich für nähere<br />

Details an uns.<br />

<strong>Tassilo</strong>land | Onlinebanking sei<br />

laut Cem Karakaya zu 100 Prozent<br />

sicher – sofern der Benutzer<br />

<strong>die</strong> zwei entscheidenden Schritte<br />

beim Chip-Tan-Verfahren richtig<br />

be<strong>die</strong>nt. Nämlich <strong>die</strong> Fragen, ob<br />

Konton<strong>um</strong>mer <strong>und</strong> Betrag übereinstimmen,<br />

mit Ok zu bestätigen<br />

– wenn sie denn übereinstimmen.<br />

Karakaya hatte neulich einen besorgten<br />

männlichen K<strong>und</strong>en an<br />

der Leitung, der auf Ok drückte,<br />

ohne zu schauen. <strong>Das</strong> Resultat:<br />

80 000 Euro landeten nicht bei<br />

BMW, sondern auf einem Konto<br />

der russischen Mafia.<br />

Cem Karakaya, 43, ehemaliger<br />

Agent beim türkischen Interpol, ist<br />

Experte für Sicherheit im Internet.<br />

Seit 2003, das Jahr seiner Hochzeit,<br />

in dem er mit der Jagd nach Kriminellen<br />

aufgehört hat, arbeitet er<br />

für <strong>die</strong> Münchner Kriminalpolizei.<br />

Nicht als Polizist, sondern in der<br />

Prävention <strong>und</strong> Ausbildung <strong>r<strong>und</strong></strong><br />

60 | tassilo<br />

<strong>um</strong>s Thema neue Me<strong>die</strong>n. Dafür<br />

tourt er auch nebenberuflich durch<br />

ganz Deutschland, Europa, ab <strong>und</strong><br />

an <strong>die</strong> Welt, spricht für Schulklassen,<br />

Eltern, Vereine <strong>und</strong> Behörden.<br />

<strong>Das</strong> Besondere an seinen Auftritten:<br />

Er gestaltet sie kabarettartig,<br />

nennt <strong>die</strong> Dinge trocken beim Namen,<br />

nimmt selten ein Blatt vor<br />

den M<strong>und</strong>. Die Kinder lieben ihn<br />

für <strong>die</strong>se Art des Auftretens. Manche<br />

Erwachsene nicht. „Weil ich<br />

ihnen mit meinen Vorträgen <strong>die</strong><br />

Bequemlichkeit nehme.“<br />

Virenverseuchte<br />

Schülerhandys<br />

Z<strong>um</strong> Beispiel: Erfahren <strong>die</strong> Eltern,<br />

dass 90 Prozent der Smartphones<br />

ihrer Liebsten virenverseucht sind,<br />

weil sie sehr wohl Pornoseiten<br />

aufrufen, bricht <strong>die</strong> Heile-Welt-<br />

Mentalität der „Helikopter-Eltern“<br />

blitzschnell in sich zusammen.<br />

Doch genau darauf möchte Cem<br />

Karakaya bei seinen Vorträgen<br />

hinaus. „Die Aufmerksamkeit der<br />

Menschen gewinnen, <strong>die</strong> sich für<br />

<strong>die</strong> Sicherheit im Internet in der<br />

Regel keine Zeit nehmen.“ Und am<br />

besten gelingt ihm das, von der<br />

richtigen Wortwahl abgesehen,<br />

mit abschreckenden Beispielen<br />

aus der Welt der Internetkriminalität.<br />

Spear-Phishing-<strong>Mai</strong>ls, <strong>die</strong> Weiterentwicklung<br />

der klassischen<br />

Phishing-<strong>Mai</strong>ls, <strong>die</strong> derart persönlich<br />

<strong>und</strong> stets in der richtigen<br />

Sprache formuliert werden, dass<br />

Tag für Tag unzählige Menschen<br />

darauf reinfallen. Früher wurde<br />

man mit „Sehr geehrte Damen<br />

<strong>und</strong> Herren“ angeschrieben. Heute<br />

mit dem vollständigen Namen.<br />

Klickt der Adressat <strong>die</strong> seriös wirkende<br />

<strong>Mai</strong>l an, ist es schon zu spät<br />

– alle auf dem PC abgespeicherten<br />

Daten können auf den Server der<br />

Betrüger verschwinden oder werden<br />

verschlüsselt.<br />

Mit Verschlüsselungstrojanern,<br />

sogenannte Cryptolocker, werden<br />

häufig mittelständische Unternehmen<br />

attackiert. Dieses hinterlistige<br />

System sucht sich automatisch<br />

Firmen, <strong>die</strong> z<strong>um</strong> Beispiel neue<br />

Stellen ausgeschrieben haben. Per<br />

E-<strong>Mai</strong>l wird dann eine Fake-Bewerbung<br />

verschickt. Klickt der<br />

Personaler<br />

nichtsahnend nend<br />

nd den<br />

Anhang<br />

mit den angeblichen Dok<strong>um</strong>enten<br />

an, wird in derselben elbe<br />

Sek<strong>und</strong>e<br />

Kontakt z<strong>um</strong> Darknet aufgenommen<br />

<strong>und</strong> es ploppt pp<br />

eine<br />

drohende<br />

Nachricht cht auf:<br />

„Sie<br />

haben 48 St<strong>und</strong>en Zeit, <strong>um</strong><br />

einen Betrag X über Bitcoins<br />

(Online-Währung) zu<br />

überweisen.“ Wenn nicht,<br />

hätten nur sie als<br />

Hacker<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong><br />

Daten<br />

des Unternehmens ns zu retten.<br />

en<br />

Laut Karakaya a seien Daten immer<br />

zu retten. Doch allein lein<br />

<strong>die</strong><br />

Tatsache,<br />

dass eine<br />

Firma über zwei<br />

Tage keinen Zugriff hat,<br />

somit keine<br />

Aufträge rein bekommt, mt<br />

könnte<br />

deren Aus bedeuten.<br />

en.<br />

Call-ID-Postings verschleiern eie<br />

e <strong>die</strong><br />

wahre N<strong>um</strong>mer mer<br />

des<br />

Anrufers <strong>und</strong><br />

zeigen stattdessen ss<br />

en eine fremde


an. Z<strong>um</strong> Beispiel <strong>die</strong> „110“, <strong>die</strong> im<br />

realen Leben niemals angezeigt<br />

würde, denn sollte tatsächlich <strong>die</strong><br />

Polizei anrufen, dann stets mit der<br />

N<strong>um</strong>mer der Nebenstelle. Doch<br />

viele wissen das nicht, glauben<br />

wirklich, dass <strong>die</strong> Polizei ermittelt<br />

<strong>und</strong> dringend persönliche Daten<br />

überprüfen muss. Speziell ältere<br />

Leute denken nicht so weit, geben<br />

alle möglichen Infos preis, woraus<br />

<strong>die</strong> Betrüger gnadenlos Kapital<br />

schlagen.<br />

Digitale Erpressung erklärt Cem<br />

Karakaya am folgenden Beispiel:<br />

Ein Mann besucht eine Pornoseite,<br />

entdeckt einen Videochat mit<br />

einer leichtbekleideten Frau, lässt<br />

sich auf einen Gesprächsdialog<br />

ein. Es dauert nicht lange, schon<br />

lässt <strong>die</strong> Sauerstoffzufuhr z<strong>um</strong> Gehirn<br />

deutlich nach – <strong>und</strong> der Mann<br />

macht alle Schweinereien mit, <strong>die</strong><br />

<strong>die</strong>se „heiße Frau“ von ihm haben<br />

will. <strong>Das</strong>s er dabei splitterfasernackt<br />

von seiner eigenen Webcam<br />

klammheimlich gefilmt wird, bemerkt<br />

er freilich nicht. Plötzlich <strong>die</strong><br />

Nachricht: Entweder, er überweise<br />

7000 Euro, oder das Video würde<br />

auf YouTube ube landen. <strong>Das</strong> Opfer, ein<br />

stellvertretender Geschäftsführer<br />

einer sehr großen Firma, glaubte<br />

den Betrügern damals nicht, ignorierte<br />

<strong>die</strong> Forderung mit einem<br />

süffisanten Lächeln. Sek<strong>und</strong>en<br />

später landete das nicht jugendfreie<br />

Video tatsächlich im Netz.<br />

Erst mal Hard- <strong>und</strong><br />

Software aktualisieren<br />

Cem Karakaya nutzt 1:55 seiner<br />

insgesamt zwei Vortragsst<strong>und</strong>en<br />

(in Schulen spricht er 90 Minuten),<br />

<strong>um</strong> von solch abschreckenden Beispielen,<br />

von denen es „Trillionen<br />

verschiedene gibt“, zu erzählen.<br />

Viel wichtiger sind ihm aber <strong>die</strong><br />

letzten fünf Vortragsminuten, in<br />

denen er in sechs Schritten kurz<br />

<strong>und</strong> knackig erklärt, wie jeder Bürger<br />

nahezu 100 prozentige Sicherheit<br />

im Internet erreichen kann.<br />

Erstens: Die Hard- <strong>und</strong> Software<br />

aktualisieren. „Würde das weltweit<br />

jeder Mensch regelmäßig machen,<br />

hätten wir 70 Prozent weniger Internetkriminalität<br />

– 70 Prozent!“<br />

Zweitens: Wer im Internet surft,<br />

sollte das nicht mit seinem Benutzerkonto<br />

tun, sondern ein Gastkonto<br />

anlegen <strong>und</strong> damit das<br />

Netz durchforsten – insbesondere<br />

er<br />

e<br />

was<br />

Porno-<br />

<strong>und</strong> illegale Streaming-Seiten betrifft,<br />

von denen satte 80 Prozent<br />

aller Viren <strong>und</strong> Trojaner ausgehen.<br />

Drittens: Jedes Jahr ein Anti-Virus-<br />

Programm (egal, welcher Hersteller)<br />

für <strong>r<strong>und</strong></strong> 60 Euro kaufen, das<br />

in der Regel auf fünf verschiedenen<br />

Geräten, auch Tablet <strong>und</strong> Smartphone,<br />

installiert werden kann.<br />

Viertens: Sicheres Passwort verwenden,<br />

mindestens achtstellig<br />

mit Groß- <strong>und</strong> Kleinbuchstaben<br />

sowie Sonderzeichen.<br />

Fünftens: Daten <strong>und</strong> E-<strong>Mai</strong>ls erst<br />

verschlüsseln, dann ins Rechnernetzwerk<br />

(Cloud) hochladen. Außerdem<br />

sparsam mit den Daten<br />

<strong>um</strong>gehen <strong>und</strong> genau überlegen:<br />

Muss ich das wirklich preisgeben?<br />

Und wo gebe ich meine Bilder<br />

preis?<br />

Sechstens: Sich regelmäßig im Internet<br />

informieren. Über neue Gefahren<br />

<strong>und</strong> wie man sich dagegen<br />

schützen kann.<br />

Werden alle sechs Punkte eingehalten,<br />

sei man laut Cem Karakaya<br />

zu 98 Prozent vor Internetkriminalität<br />

geschützt. 100 Prozent gebe<br />

es deshalb nicht, weil es in vielen<br />

Fällen len<br />

am ges<strong>und</strong>en en Menschennverstand<br />

fehlt, <strong>die</strong> Leute zu leichtgläubig<br />

sind. Und weil<br />

jeden en<br />

Tag<br />

unglaubliche 380 000<br />

neue Viren<br />

<strong>und</strong><br />

Trojaner in Umlauf gebracht<br />

werden.<br />

js<br />

Musik im Pfaffenwinkel<br />

Eröffnungskonzert der Saison <strong>2017</strong><br />

Sonntag, 28. <strong>Mai</strong> 16.00 Uhr Basilika Benediktbeuern<br />

Gabriel Fauré Requiem op.48<br />

Johannes Brahms Symphonie Nr.2 D-Dur op.73<br />

Weitere Konzerte: 02.07. <strong>und</strong> 16.07. Wieskirche, 23.07. Bibliotheksaal Polling<br />

08.10. Mariae Himmelfahrt Schongau<br />

Info: www.MusikimPfaffenwinkel.de<br />

Kartenvorverkauf: Musik im Pfaffenwinkel, Tel. 08861/2194138<br />

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GAP-Ticket Tel. 08821/7301995 <strong>und</strong> www.muenchenticket.de<br />

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mai / juni <strong>2017</strong> | 61


110 Jahre Spatzenhausener Musikkapelle mit Bezirksmusikfest<br />

Kleiner Ort feiert großes Fest<br />

Samstag, 13. <strong>Mai</strong><br />

Ray Wilson<br />

Genesis Classics<br />

Muttertag<br />

Alle Mütter erhalten zu Ihrem Essen<br />

eine Maß Bier, ohne Essen eine<br />

Halbe oder einen Biercocktail<br />

Samstag, 20. <strong>Mai</strong><br />

Sonntag, 14. <strong>Mai</strong><br />

Ü30-Party<br />

Spatzenhausen | Kontinuität ist das<br />

Schlagwort des Musikvereins Spatzenhausen.<br />

Seit 28 Jahren führt Anton<br />

Hutter als Dirigent den Klangkörper.<br />

Und Hubert Schwingshandl<br />

ist seit 1993 als erster Vorstand des<br />

Musikvereins an seiner Seite. Mit<br />

<strong>die</strong>ser geballten Erfahrung wagen<br />

sich <strong>die</strong> 30 Musiker der Blaskapelle<br />

zusammen mit den 35 Trommlern<br />

<strong>und</strong> Pfeiffern des Spielmannszuges<br />

erstmals an <strong>die</strong> Ausrichtung eines<br />

Bezirksmusikfestes.<br />

Spatzenhausen ist mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 800<br />

Einwohnern eine der kleinsten Gemeinden<br />

im Landkreis Garmisch-<br />

Partenkirchen <strong>und</strong> besteht aus den<br />

Ortsteilen Spatzenhausen, Hofheim<br />

<strong>und</strong> Waltersberg. Einen Festzug mit<br />

55 Musikkapellen, Trommler- <strong>und</strong><br />

Spielmannszügen zu veranstalten,<br />

ist nur im Ortsteil Hofheim möglich<br />

<strong>und</strong> so wurden <strong>die</strong> Festtage von<br />

Mittwoch, 24. <strong>Mai</strong>, bis Sonntag, 28.<br />

<strong>Mai</strong>, danach ausgelegt.<br />

Erstaunlich ist, dass ein so kleiner<br />

Ort eine so stattliche Blaskapelle<br />

hervorbringt, <strong>die</strong> zusammen mit<br />

dem Spielmannszug immer wieder<br />

für Aufsehen sorgt. Auch <strong>die</strong><br />

lange Musiktradition von 110 Jahren,<br />

<strong>die</strong> zwei Weltkriege <strong>und</strong> so<br />

manche Höhen <strong>und</strong> Tiefen überw<strong>und</strong>en<br />

hat, ist längst nicht selbstverständlich.<br />

Angefangen hat alles mit einer<br />

Fastnachts-Gaudi im Jahr 1907, als<br />

sich einige Musikanten für den Faschingszug<br />

zu einer Musikkapelle<br />

formierten. Die neun Akteure fanden<br />

so viel Spaß am gemeinsamen<br />

Musizieren, dass sie unbedingt<br />

weiter machen wollten. Mit Georg<br />

Erhard aus Aidling fanden sie<br />

einen Musikmeister, es wurden<br />

Instr<strong>um</strong>ente gekauft <strong>und</strong> schon<br />

bald <strong>die</strong> ersten Auftritte bestritten.<br />

Nach den Wirren der Weltkriege<br />

ging es mit der Spatzenhausener<br />

Musik kontinuierlich bergauf. Ein<br />

besonderer Meilenstein war 1969<br />

<strong>die</strong> Gründung eines Musikvereins,<br />

der einen ungeheuren Aufschwung<br />

brachte. Dirigent <strong>und</strong> Vereinsführung<br />

leisteten eine erfolgreiche<br />

Jugendarbeit, <strong>die</strong> sich über <strong>die</strong><br />

Jahrzehnte fortsetzte <strong>und</strong> heute<br />

ein Orchester mit hohem Anspruch<br />

<strong>und</strong> einer ges<strong>und</strong>en Mischung aus<br />

jungen Nachwuchsmusikern sowie<br />

erfahrenen Kräften besitzt.<br />

Festtage beginnen mit<br />

Tag der Nachbarschaft<br />

Die Spatzenhausener Musikkapelle<br />

ist sehr reiselustig, war in Tschechien,<br />

Griechenland <strong>und</strong> sogar Cincinnati,<br />

USA. Gefallen fanden sie letztes<br />

Jahr bei einem Auftritt auf der<br />

„Oidn Wiesn“, so dass sie heuer<br />

gleich beim großen Trachten- <strong>und</strong><br />

Schützenzug des Münchner Oktoberfests<br />

dabei sein werden. Doch<br />

zuvor wird im eigenen Ort groß<br />

gefeiert. Die Festtage beginnen am<br />

Mittwoch, 24. <strong>Mai</strong>, mit einem Tag<br />

der Nachbarschaft. Die Blaskapellen<br />

Uffing, Söchering, Seehausen<br />

<strong>und</strong> Eglfing bilden <strong>um</strong> 18.30 Uhr<br />

einen Sternmarsch <strong>und</strong> spielen<br />

dann im Festzelt abwechselnd auf.<br />

Am Donnerstag, 25. <strong>Mai</strong> (Christi<br />

Himmelfahrt), lädt <strong>die</strong> Molkerei<br />

Zott zu einem großen Hoffest auf<br />

das Anwesen von Familie Weiß.<br />

„Unsere Landwirte liefern überwiegend<br />

zu Zott <strong>und</strong> so entstand<br />

<strong>die</strong>se Verbindung“, berichtet Vorstand<br />

Hubert Schwingshandl z<strong>um</strong><br />

Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>die</strong>ses einmaligen<br />

Hoffestes. Ein Bauernmarkt bietet<br />

regionale Schmankerl, zahlreiche<br />

Oldtimer werden sich versammeln<br />

<strong>und</strong> bei schönem Wetter zu einer<br />

R<strong>und</strong>fahrt starten, <strong>die</strong> bayerische<br />

Milchkönigin wird erwartet <strong>und</strong><br />

auch verschiedene Kinderattraktionen<br />

sind vorgesehen. Im direkt<br />

benachbarten Festzelt spielt am<br />

Donnerstag, 25. <strong>Mai</strong><br />

Vatertag<br />

alle Väter erhalten zu Ihrem Essen<br />

eine Maß Bier, ohne Essen eine Halbe<br />

Bei schönem Wetter<br />

täglich geöffnet<br />

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62 | tassilo<br />

Die Spatzenhausener werden den Festzug mit Spielmannszug<br />

<strong>und</strong> Blaskapelle anführen.


Der Festausschuss ist intensiv mit den Vorbereitungen beschäftigt.<br />

Vormittag das Jugendblasorchester<br />

Murnau, den Nachmittag bestreitet<br />

<strong>die</strong> Blaskapelle Aidling/Riegsee.<br />

Abends gibt es dann musikalische<br />

Schmankerl mit den „MusiKatzen“.<br />

Am Freitag, 26. <strong>Mai</strong>, ist Blasmusik<br />

der Extraklasse angesagt: Ab 20<br />

Uhr spielt zunächst <strong>die</strong> junge <strong>und</strong><br />

pfiffige lokale Besetzung aus Uffing,<br />

Eglfing <strong>und</strong> Spatzenhausen<br />

mit dem Namen „BLECHpfiff“ auf.<br />

Später übernimmt <strong>die</strong> international<br />

bekannte Gruppe „VieraBlech“<br />

<strong>und</strong> wird das Festzelt z<strong>um</strong> Brodeln<br />

bringen.<br />

23. Bezirksmusikfest<br />

startet mit „Mistrinanka“<br />

<strong>Das</strong> 23. Bezirksmusikfest des Werdenfels<br />

startet offiziell am Samstag,<br />

27. <strong>Mai</strong>, mit einem Gastspiel<br />

der tschechischen Blaskapelle<br />

„Mistrinanka“. Die Spatzenhausener<br />

verbindet eine jahrzehntelange<br />

Fre<strong>und</strong>schaft zu der Profikapelle,<br />

zweimal waren <strong>die</strong> Oberbayern<br />

beim Prager Winter <strong>und</strong> organisierten<br />

1982 <strong>die</strong> ersten Auftritte<br />

von „Mistrinanka“ in Deutschland,<br />

nämlich in Spatzenhausen <strong>und</strong><br />

Penzberg. Nun gibt es ein Wiedersehen<br />

mit alten Fre<strong>und</strong>en, <strong>die</strong><br />

mit ihrer mährischen Musik auf<br />

höchstem Niveau das Publik<strong>um</strong><br />

begeistern möchten. Der große<br />

Festsonntag, 28. <strong>Mai</strong>, beginnt <strong>um</strong><br />

8.30 Uhr mit einem Kirchenzug<br />

vom Festzelt zur Hofheimer Ortsmitte.<br />

Im Strauß-Anger südlich der<br />

Kirche findet <strong>um</strong> 9 Uhr <strong>die</strong> heilige<br />

> > > FESTPROGRAMM<br />

Messe statt. Gleich im Anschluss<br />

stellen sich 16 Blaskapellen,<br />

Trommler- <strong>und</strong> Spielmannszüge<br />

einem Marschmusikwettbewerb.<br />

Währenddessen spielt <strong>die</strong> Blaskapelle<br />

Schöffau z<strong>um</strong> Frühschoppen<br />

im Festzelt auf. Um 13.15 Uhr versammeln<br />

sich wieder alle Musiker<br />

im Strauß-Anger z<strong>um</strong> großen Gemeinschaftschor,<br />

von wo aus ab 14<br />

Uhr der Festzug startet. Spatzenhausen<br />

liegt an der Grenze z<strong>um</strong><br />

Bezirk Oberland, so dass <strong>die</strong> 55<br />

erwarteten Klangkörper eine sehenswerte<br />

Vielfalt mit etwa einem<br />

Drittel aus dem Werdenfels <strong>und</strong><br />

zwei Drittel aus dem Oberland<br />

bieten. Natürlich werden auch<br />

sämtliche Ortsvereine <strong>und</strong> zahlreiche<br />

Festwagen für Blickfang<br />

sorgen. Im Festzelt wieder angelangt,<br />

sorgen <strong>die</strong> Kapellen aus<br />

Bad Bayersoien <strong>und</strong> Huglfing bis<br />

zur Bekanntgabe der Wertungsergebnisse<br />

für gute Unterhaltung.<br />

Den Festausklang bestreitet <strong>die</strong><br />

Musikkapelle Habach. Der kleine<br />

Ortsteil Hofheim wird an <strong>die</strong>sen<br />

fünf Festtagen von Musik vereinnahmt<br />

<strong>und</strong> für <strong>die</strong> Besucher sind<br />

<strong>die</strong> verschiedensten Facetten der<br />

Blasmusik geboten.<br />

rg<br />

110 Jahre Musikkapelle Spatzenhausen<br />

<strong>und</strong> 23. Bezirksmusikfest<br />

Mittwoch, 24. <strong>Mai</strong><br />

18.30 Uhr Sternmarsch mit den Blaskapellen Uffing,<br />

Söchering, Seehausen <strong>und</strong> Eglfing<br />

20.00 Uhr Tag der Nachbarschaft im Festzelt<br />

Donnerstag, 25. <strong>Mai</strong><br />

10.00 Uhr Hoffest der Molkerei Zott am Weiß-Hof <strong>und</strong><br />

Oldtimer-Treffen am Festplatz.<br />

20.00 Uhr Musikalisches Schmankerl mit den „MusiKatzen“<br />

Freitag, 26. <strong>Mai</strong><br />

20.00 Uhr Blasmusik der Extraklasse mit „BLECHpfiff“<br />

<strong>und</strong> „VieraBlech“<br />

Samstag, 27. <strong>Mai</strong><br />

20.00 Uhr Mährischer Abend mit der Blaskapelle „Mistrinanka“<br />

Sonntag, 28. <strong>Mai</strong><br />

8.30 Uhr Kirchenzug vom Festplatz zur Ortsmitte Hofheim<br />

9.00 Uhr Festgottes<strong>die</strong>nst im Strauß-Anger, anschließend<br />

Marschmusikwettbewerb <strong>und</strong> Frühschoppen im<br />

Festzelt mit der Blaskapelle Schöffau<br />

13.15 Uhr Gemeinschaftschor im Strauß-Anger<br />

14.00 Uhr Großer Festzug mit 55 Musikkapellen, Trommle<strong>r<strong>und</strong></strong><br />

Spielmannszügen, anschließend Unterhaltung<br />

mit den Blaskapellen Bad Bayersoien <strong>und</strong> Huglfing<br />

sowie Bekanntgabe der Wertungsergebnisse<br />

19.30 Uhr Festausklang mit der Musikkapelle Habach<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 63


Englischkenntnisse während der Ausbildung<br />

Lehrlinge lernen an<br />

der „Milling Machine“<br />

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<strong>Tassilo</strong>land | Fremdsprachenkenntnisse,<br />

allen voran in Englisch,<br />

sind im Zeitalter der Globalisierung<br />

immer wichtiger. Speziell <strong>die</strong><br />

hiesigen Industriebetriebe, <strong>die</strong><br />

weltweit vernetzt sind, kommunizieren<br />

mit K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> den in<br />

Zweigstellen tätigen Kollegen nahezu<br />

ausschließlich fernab der<br />

deutschen Muttersprache. <strong>Das</strong><br />

wissen auch <strong>die</strong> Schulabgänger,<br />

<strong>die</strong> nach ihrem Abschluss immer<br />

häufiger Erfahrungen im Ausland<br />

sammeln. Travel & Work, Sprachreisen,<br />

Au-Pair in Gastfamilien<br />

oder Auslandspraktika sind nur<br />

wenige Beispiele. „tassilo“ hat bei der Agentur für Arbeit in <strong>Weilheim</strong><br />

nachgefragt <strong>und</strong> wollte wissen,<br />

wie entscheidend Auslandserfahrungen<br />

für Bewerbungen sind?<br />

„Die Unternehmen, <strong>die</strong> bei uns<br />

Ausbildungsstellenangebote oder<br />

Angebote für ein duales Studi<strong>um</strong><br />

melden, setzen von den Jugendlichen<br />

keine Auslandserfahrung voraus",<br />

sagt Pressesprecherin Sandra<br />

Perzul. Klar ist aber auch: Bessere<br />

Sprachkenntnisse durch einen Auslandsaufenthalt<br />

lesen sich in den<br />

Bewerbungen immer gut.<br />

Auch ohne Auslandserfahrung<br />

nach Quali, Mittlerer Reife oder<br />

Abitur steht einer Karriere in einem<br />

internationalen mittelständischem<br />

Betrieb also nichts im Wege. Selbst<br />

angehende Facharbeiter wie Werkzeug-<br />

oder Industriemechaniker<br />

haben im Rahmen der Berufsschule<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, freiwillig einen<br />

Englischkurs zu belegen, <strong>die</strong>sen<br />

sogar mit einer Prüfung abzuschließen.<br />

Anderen Unternehmen<br />

ist das Thema „Technical English“<br />

sogar so wichtig, dass sie ihre<br />

Lehrlinge betriebsintern fördern.<br />

Und zwar durch Dolmetscherin Ingrid<br />

Schiebel aus Peißenberg, <strong>die</strong><br />

viele Jahre in Amerika <strong>und</strong> England<br />

gelebt <strong>und</strong> dort auch für verschiedene<br />

Firmen gearbeitet hat. Mindestens<br />

einmal im Monat besucht<br />

sie in vier Industriebetrieben der<br />

Region angehende Werkzeugmechaniker,<br />

Mechatroniker <strong>und</strong> Produktdesigner,<br />

<strong>um</strong> ihnen fachspezifisches<br />

Englisch beizubringen.<br />

Betriebsinterner<br />

Englisch-Unterricht<br />

Unter anderem bei Aerotech in<br />

Peißenberg, wo Ingrid Schiebel<br />

sogar einmal <strong>die</strong> Woche für je 90<br />

Minuten <strong>die</strong> künftigen Zerspanungsmechaniker<br />

unter ihre Fittiche<br />

nimmt. Der Unterricht findet<br />

entweder in einem Konferenzra<strong>um</strong><br />

oder direkt an der „Turning<br />

or Milling Machine“ (Dreh- oder<br />

Fräsmaschine) statt. „So praxisnah<br />

64 | tassilo


wie möglich.“ Manchmal werden<br />

auch bestimmte Bauteile in den<br />

Unterrichtsra<strong>um</strong> geholt <strong>und</strong> dessen<br />

Fertigungsprozess auf Englisch<br />

beschrieben. Schiebel begleitet<br />

<strong>die</strong> Lehrlinge vom ersten bis dritten<br />

Lehrjahr – bis hin zur Prüfung,<br />

<strong>die</strong> firmenextern <strong>und</strong> in zwei unterschiedlichen<br />

Schwierigkeitsgraden<br />

absolviert werden kann.<br />

Der Inhalt der Prüfung ist unter<br />

Vorgabe des Kultusministeri<strong>um</strong>s<br />

deutschlandweit gleich. Bestehen<br />

<strong>die</strong> Azubis, erhalten sie ein Zertifikat,<br />

das sowohl firmenintern als<br />

auch bei späteren Bewerbungen<br />

guten Eindruck macht. Doch sind<br />

<strong>die</strong> Englisch-Kenntnisse für den<br />

klassischen Facharbeiter tatsächlich<br />

notwendig?<br />

Laut Schiebel werden klassische<br />

Dreher, Fräser oder Schleifer eher<br />

selten mit technischem Englisch<br />

konfrontiert, z<strong>um</strong>indest <strong>die</strong> hier<br />

in der Region angestellten. Doch<br />

für Mitarbeiter, <strong>die</strong> sich weiterqualifizieren<br />

möchten, „sind gute<br />

<strong>und</strong> vor allem fachbezogene Englischkenntnisse<br />

unabdingbar.“<br />

Facharbeiter, Meister oder Techniker<br />

werden von den hiesigen Betrieben<br />

immer häufiger in <strong>die</strong> im<br />

Ausland stationierten Zweigstellen<br />

gesandt, <strong>um</strong> dort Mitarbeiter<br />

einzuweisen oder Maschinen aufzubauen<br />

– je besser <strong>die</strong> Englischkenntnisse,<br />

desto einfacher das<br />

dortige Arbeiten.<br />

<strong>Das</strong> kann Peter Frühschütz, seit<br />

2002 Ausbilder bei Aerotech, nur<br />

bestätigen. Er sagt sogar, dass<br />

auch <strong>die</strong> in Peißenberg stationierten<br />

Facharbeiter immer häufiger<br />

mit fachbezogenem Englisch zu<br />

tun haben. Z<strong>um</strong> Beispiel durch<br />

Spezifikationen oder Zeichnungen<br />

bestimmter K<strong>und</strong>en, <strong>die</strong> selbstverständlich<br />

„in English“ auf dem<br />

Tisch des Zerspanungsmechanikers<br />

landen. Oder durch Audits, wonach<br />

der ausländische K<strong>und</strong>e direkt in<br />

<strong>die</strong> Produktionshalle kommt <strong>und</strong><br />

sich anschaut, wie sein bestelltes<br />

Bauteil hergestellt wird. „Da ist es<br />

natürlich immer von Vorteil, wenn<br />

unsere Mitarbeiter sich mit dem<br />

K<strong>und</strong>en unterhalten können.“<br />

Ein Studi<strong>um</strong><br />

im Ausland?<br />

Ob Zeichnungen lesen oder Fertigungsprozesse<br />

beschreiben, Florian<br />

Schmid beherrscht inzwischen<br />

beides. Der 27-jährige Peitinger<br />

absolvierte nach Abschluss der<br />

Mittelschule eine Ausbildung z<strong>um</strong><br />

Werkzeugmechaniker, besuchte<br />

nach ein paar Facharbeiter-Jahren<br />

<strong>die</strong> Techniker-Schule in Kempten<br />

<strong>und</strong> setzte anschließend ein Maschinenbau-Studi<strong>um</strong><br />

obendrauf –<br />

<strong>und</strong> zwar im Ausland, genau genommen<br />

in Wales. Inzwischen arbeitet<br />

er für ein oberbayerisches<br />

Unternehmen als Projektingenieur<br />

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Präzisions- <strong>und</strong> Systembauteile<br />

im Bereich Kostenmanagement,<br />

rechnet unter anderem Großkonzernen<br />

wie Volkswagen vor, wie<br />

teuer <strong>die</strong> Herstellung eines neuen<br />

Produkts <strong>und</strong> <strong>die</strong> Werkzeuge für<br />

dessen Fertigung sein werden.<br />

Ob sein Auslandsstudi<strong>um</strong> das entscheidende<br />

Kriteri<strong>um</strong> für <strong>die</strong> Zusage<br />

<strong>die</strong>ser verantwortungsvollen<br />

Stelle war, könne er schwer einschätzen.<br />

„Allgemein kann ich aber<br />

sagen, dass <strong>die</strong> Unternehmen in<br />

den Vorstellungsgesprächen sehr<br />

daran interessiert waren, was ich in<br />

meinem Auslandsstudi<strong>um</strong> alles gemacht<br />

habe. Und sie haben es auch<br />

sehr positiv wahrgenommen“, sagt<br />

Schmid, der nahezu ausschließlich<br />

in Firmen mit internationalem Umfeld<br />

tätig ist. „Deshalb kommt mir<br />

das in Wales erlernte Englisch meiner<br />

jetzigen Arbeit sehr entgegen,<br />

speziell das fachbezogene.“<br />

Wer sich also hocharbeiten möchte<br />

in einem der hiesigen Industriebetriebe,<br />

der kommt über kurz oder<br />

englischen Sprache. Fakt ist aber<br />

auch: Nicht jeder, der Karriere machen<br />

will, muss für fachbezogenes<br />

Englisch seine Heimat verlassen –<br />

auch wenn <strong>die</strong>s sicherlich <strong>die</strong> effektivere<br />

lang nicht vorbei am Erlernen der<br />

Methode ist.<br />

js<br />

Eirenschmalz Maschinenba<strong>um</strong>echanik<br />

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mai / juni <strong>2017</strong> | 65


Sylvia Ba<strong>um</strong>gartner <strong>und</strong> <strong>die</strong> Kaminkehrer-Ausbildung<br />

Schornsteinfegen<br />

mit Seeblick<br />

Feldafing | Mittwochnachmittag<br />

mitten in Feldafing. Im Kellergeschoss<br />

des veralteten Bauhofgebäudes<br />

hat sich Sylvia Ba<strong>um</strong>gartner<br />

ein Büro, im Nebenra<strong>um</strong> ein<br />

kleines Lager eingerichtet. „Mehr<br />

brauche ich nicht“, sagt sie breitgrinsend<br />

<strong>und</strong> stellt den halbvollen<br />

Aschenbecher zur Seite. Als<br />

Kaminkehrer komme man zu den<br />

Leuten, nicht <strong>die</strong> Leute zu einem.<br />

Ein klassisches Firmengebäude<br />

mit Empfang wäre überflüssig.<br />

Viel wichtiger ist ihr der kleine, mit<br />

Kehrwerkzeug, Messgeräten <strong>und</strong><br />

Leiter ausgestattete Kombi draußen<br />

auf dem Schotterparkplatz, mit<br />

dem sie durch <strong>die</strong> oft sehr schmalen,<br />

schlagigen <strong>und</strong> hügeligen<br />

Straßen am Rande des Starnberger<br />

Sees tourt. Um was zu tun?<br />

„Viele denken immer noch,<br />

dass der Kaminkehrer nur den<br />

Schornstein sauber macht“, sagt<br />

Ba<strong>um</strong>gartner. Dabei verlangt der<br />

klischeebehaftete Glücksbringer-<br />

Beruf im Jahr <strong>2017</strong> weitaus mehr.<br />

Handwerker, Berater, Vertreter, im<br />

Falle des Meisters auch noch Verwalter,<br />

Organisator, Buchhalter.<br />

Der moderne Kaminkehrer ist ein<br />

verantwortungsvoller Allro<strong>und</strong>er<br />

mit Kerngeschäft Brandschutz.<br />

Dazu gehört <strong>die</strong> Reinigung <strong>und</strong><br />

Überprüfung von Kachelöfen <strong>und</strong><br />

Heizungsanlagen ebenso wie <strong>die</strong><br />

Abnahme neuer Feuerstellen.<br />

„Sobald jemand einen neuen<br />

Ofen oder eine neue Heizung<br />

einbauen lässt, muss ich als<br />

Kaminkehrer überprüfen,<br />

ob das alles ordnungsgemäß<br />

<strong>und</strong> nach den<br />

geltenden Vorschriften gemacht<br />

wurde“, sagt Ba<strong>um</strong>gartner.<br />

Aufreibende Diskussionen<br />

an der Haustüre<br />

Einige Bürger würden das gar nicht<br />

wissen <strong>und</strong> reiben sich verw<strong>und</strong>ert<br />

<strong>die</strong> Augen, „wenn ich an der Haustüre<br />

klingele, weil ich bei meiner<br />

R<strong>und</strong>fahrt mal wieder einen nagelneuen<br />

Kamin zufällig entdeckt<br />

habe“. In solchen Fällen sind z<strong>um</strong>eist<br />

gute Menschenkenntnisse<br />

gefragt. Speziell <strong>die</strong> neuen, zugezogenen<br />

K<strong>und</strong>en aus der Stadt, <strong>die</strong><br />

vorher noch nie einen Ofen hatten,<br />

haben nicht immer Verständnis<br />

<strong>und</strong> fragen „was will denn <strong>die</strong> nervige<br />

Kaminkehrerin von uns". Bis<br />

ihnen Ba<strong>um</strong>gartner inständig <strong>die</strong><br />

Fakten aus der Überprüfungsverordnung<br />

erklärt. Doch gerade wegen<br />

<strong>die</strong>ser Vielfalt, auch wenn es<br />

mal nervenaufreibender zur Sache<br />

geht, liebt Ba<strong>um</strong>gartner ihren Beruf<br />

so sehr. Seit wann? „Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />

schon immer.“<br />

Als <strong>die</strong> kernbayerische <strong>Weilheim</strong>erin<br />

noch ein kleines Schulmädel<br />

war, sich erstmals Gedanken über<br />

einen Beruf machte <strong>und</strong> in der Familie<br />

<strong>um</strong> Rat fragte, sagte ihr Vater<br />

scherzhaft: „Machst halt Kaminkehrerin.“<br />

Klingt spannend, dachte<br />

sie zur großen Überraschung<br />

ihrer Eltern <strong>und</strong> absolvierte ihre<br />

erste Schnupperlehre auch gleich<br />

bei einem Kaminkehrer. Seither<br />

lässt sie <strong>die</strong>ser „faszinierende <strong>und</strong><br />

äußerst abwechslungsreiche Job“<br />

nicht mehr los. Ba<strong>um</strong>gartner ist<br />

inzwischen 39 <strong>und</strong> hat Karriere<br />

gemacht. Als Bezirkskaminkehrermeisterin<br />

ist sie gemeinsam mit<br />

ihrem Mitarbeiter Mario Drexler<br />

nicht nur für 2 500 Haushalte in<br />

den Orten Feldafing, Tutzing <strong>und</strong><br />

Obertraubing zuständig. Dank<br />

zahlreicher Zusatzqualifikationen<br />

ist sie unter anderem auch als<br />

Energieberaterin aktiv <strong>und</strong> bietet<br />

66 | tassilo


Dachmarke<br />

Vier Jugendliche zeigen Da<strong>um</strong>en hoch<br />

weisses Feld<br />

Auf dem Dach fühlt sich Sylvia<br />

Ba<strong>um</strong>gartner wohl.<br />

diverse Extras wie das Reinigen<br />

von Kachelöfen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Montage<br />

von Rauchmeldern an. Außerdem<br />

sitzt sie im Prüfungsausschuss,<br />

nimmt Jahr für Jahr den Lehrlingen<br />

<strong>die</strong> Gesellen- <strong>und</strong> Meisterprüfung<br />

ab.<br />

Herzensangelegenheit<br />

Ausbildung<br />

Die Ausbildung liegt Ba<strong>um</strong>gartner<br />

besonders am Herzen, da es ka<strong>um</strong><br />

noch Lehrlinge in ihrem Berufszweig<br />

gibt. „Jeder meint, eine akademische<br />

Ausbildung einschlagen<br />

zu müssen.“ Dabei ver<strong>die</strong>ne ein<br />

Geselle „mit 1700 bis 1800 Euro<br />

netto wirklich sehr ordentlich“.<br />

Die Kaminkehrer-Ausbildung,<br />

<strong>r<strong>und</strong></strong> 500 Euro im ersten, gut 700<br />

Euro im letzten Lehrjahr, erfolgt<br />

in einem Meisterbetrieb <strong>und</strong> geht<br />

über drei Jahre. Es handelt sich<br />

<strong>um</strong> ein duales Bildungssystem<br />

mit regelmäßigem, drei- bis vierwöchigem<br />

Blockunterricht an der<br />

Kerschensteiner-Gewerbeschule in<br />

München. Außerdem gibt es überbetrieblichen<br />

Unterricht im Technologiezentr<strong>um</strong><br />

der Kaminkehrer-<br />

Innung, ebenfalls München. Dort<br />

werden handwerkliche Tätigkeiten<br />

wie Ofenanschlüsse <strong>und</strong> Rauchmelderinstallationen<br />

gelehrt. „Der<br />

Beruf ist definitiv hochinteressant“,<br />

sagt Ba<strong>um</strong>gartner, <strong>die</strong> von 30 Azubis<br />

pro Jahr für ganz Oberbayern<br />

spricht. „Viel zu wenig, z<strong>um</strong>al <strong>die</strong><br />

meisten nach der Ausbildung eh<br />

was anderes machen.“ Berufsfeuerwehr<br />

oder Umwelttechnik-Studi<strong>um</strong><br />

seien beliebt. Dabei bräuchten<br />

<strong>die</strong> meisten Betriebe wegen wachsender<br />

Aufgaben inzwischen zwei<br />

statt einen Gesellen.<br />

Eigenschaften eines<br />

Kaminkehrers<br />

An <strong>die</strong>sem inzwischen späten Mittwochnachmittag<br />

kommt Ba<strong>um</strong>gartner<br />

alleine zurecht. Nachdem<br />

sie einen weiteren Beratungstermin<br />

im prall gefüllten Terminkalender<br />

eingetragen hat, zieht sie<br />

Sicherheitsschuhe, Uniform sowie<br />

Rußkappe an <strong>und</strong> macht sich mit<br />

ihrem Kombi auf den Weg zu einem<br />

großen Mehrparteien-Haus<br />

mit Flachdach. Dort oben gilt es<br />

noch einen Schornstein sauber zu<br />

machen. Dieses Gebäude ist zu<br />

hoch, <strong>um</strong> von außen aufs Dach zu<br />

steigen. Die ersten Etagen fährt sie<br />

mit dem Aufzug hinauf, das letzte<br />

Stück führt über Leiter <strong>und</strong> Dachfenster<br />

hinaus ins Freie. „Einfach<br />

nur herrlich“, sagt Ba<strong>um</strong>gartner<br />

beim Blick Richtung Süd-Ost, wo<br />

ihr der Starnberger See regelrecht<br />

zu Füßen liegt. „So macht Arbeit<br />

besonders viel Spaß."<br />

Auf den gegenüberliegenden Dächern<br />

könnte sie <strong>die</strong>se herrliche<br />

Aussicht nicht wirklich genießen.<br />

Steil emporragende Spitzdächer<br />

– nichts für schwache Nerven.<br />

Trittsicherheit, Schwindelfreiheit<br />

sowie keine Scheu vor Schmutz<br />

<strong>und</strong> Schmuddelwetter braucht ein<br />

Kaminkehrer schon. Eigenschaften,<br />

<strong>die</strong> Sylvia Ba<strong>um</strong>gartner bereits bei<br />

ihrem allerersten Praktik<strong>um</strong> für<br />

sich entdeckte.<br />

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Schick uns deine Bewerbung zu Händen von Moritz Link.<br />

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mai / juni <strong>2017</strong> | 67


We love cosmetics.<br />

<strong>Das</strong> Azubiprojekt bei WTW<br />

Eine neue Tradition<br />

Die Weckerle GmbH ist ein weltweit erfolgreich agierendes<br />

<strong>und</strong> expan<strong>die</strong>rendes Familienunternehmen mit Sitz in<br />

<strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Standorten in Peißenberg, Eislingen, der<br />

Schweiz, Frankreich, Brasilien, China, Russland <strong>und</strong><br />

den USA. Mit den Geschäftsbereichen Machines <strong>und</strong><br />

Cosmetics ist das Unternehmen führend in der Herstellung<br />

innovativer <strong>und</strong> hochspezialisierter Abfüllanlagen<br />

für <strong>die</strong> Kosmetik-, Pharma- <strong>und</strong> Lebensmittelindustrie.<br />

Wir suchen z<strong>um</strong> 1. September 2018 engagierte<br />

<strong>und</strong> motivierte<br />

Auszubildende (m/w)<br />

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• Eine zeitgemäße Ausbildung mit modernen Fertigungs<strong>und</strong><br />

Informationstechnologien<br />

• Gute Entwicklungsmöglichkeiten in einem dynamischen<br />

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• Gute Übernahmechancen nach erfolgreicher Ausbildung<br />

• Die Möglichkeit zur Absolvierung eines Trainee-Programms<br />

an einem ausländischen Standort nach der Ausbildung<br />

Haben wir Sie neugierig gemacht?<br />

Dann bewerben Sie sich bitte bis<br />

spätestens 31. August <strong>2017</strong> über unser<br />

Jobportal unter www.weckerle.com<br />

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:<br />

Herrn Dominik Schütz<br />

Personalleiter<br />

Tel. +49 881 92 93 1126<br />

68 | tassilo<br />

<strong>Weilheim</strong> | <strong>Das</strong> Azubiprojekt bei<br />

der <strong>Weilheim</strong>er Firma Xylem Analytics<br />

Germany (XAG, bis Juli 2016:<br />

WTW) geht heuer bereits in <strong>die</strong><br />

vierte R<strong>und</strong>e, <strong>die</strong> Anfänge sollen<br />

auf Weihnachten 2012 <strong>und</strong> Ulrich<br />

Schwab zurückgehen. Passend zur<br />

„staden Zeit“ wollte der Geschäftsführer<br />

ein paar Nüsse mit einem<br />

herkömmlichen Nussknacker öffnen.<br />

Die Zange glitt ab <strong>und</strong> zu den<br />

Nüssen <strong>und</strong> dem Rotwein gesellte<br />

sich ungewollt ein verletzter Finger.<br />

<strong>Das</strong> Positive daran? Eine neue<br />

Idee wurde geboren: Mit der Vorstellung<br />

eines verletzungssicheren<br />

Nussknackers im Hinterkopf<br />

beauftragte der WTW-Chef <strong>die</strong><br />

Auszubildenden der Firma mit der<br />

Herstellung eines solchen. Um den<br />

Lerneffekt zu erhöhen, wurde daraus<br />

eine Serienfertigung von <strong>r<strong>und</strong></strong><br />

400 Stück, aus der jeder Mitarbeiter<br />

zu Weihnachten ein Geschenkexemplar<br />

erhalten sollte. Der Plan<br />

der Geschäftsführung ging auf,<br />

Azubis <strong>und</strong> <strong>die</strong> restlichen Mitarbeiter<br />

waren begeistert. Der Start<br />

einer neuen Tradition.<br />

Immer ein neues<br />

Alltagsproblem<br />

Jedes Jahr wird den Auszubildenden<br />

eine neue Aufgabe gestellt.<br />

Seit dem Start vor knapp vier Jahren<br />

wurden <strong>die</strong> Projekte immer etwas<br />

komplexer. Auf den Nussknacker<br />

folgte ein ebenso verletzungssicherer<br />

Korkenzieher <strong>und</strong> eine<br />

Taschenlampe, ausgestattet mit<br />

LED-Lichtern. Wie das Weihnachtsgeschenk<br />

<strong>2017</strong> aussieht, wird indes<br />

noch nicht verraten. „Da kommt<br />

bei der Weihnachtsfeier dann der<br />

berühmte Überraschungseffekt<br />

z<strong>um</strong> Tragen“, schmunzelt Philipp<br />

Strahlende Gesichter: <strong>Das</strong> Azubiprojekt bei WTW ist ein voller Erfolg.<br />

Hartmann, Auszubildender im Bereich<br />

Marketing-Kommunikation,<br />

<strong>und</strong> damit unter anderem für <strong>die</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit während des<br />

Projektes verantwortlich.<br />

Die jährliche Aufgabe wird bewusst<br />

von der Geschäftsführung gestellt,<br />

da Aufwand, Kosten <strong>und</strong> Möglichkeiten<br />

nur mit der entsprechenden<br />

Erfahrung eingeschätzt werden<br />

können. <strong>Das</strong> Alltagsproblem wird<br />

meist in eine lebhafte Geschichte<br />

verpackt, <strong>die</strong> Vorgaben wie Stückzahl<br />

oder Kostenrahmen beinhaltet.<br />

Design <strong>und</strong> Funktion realisieren<br />

von der Planung bis zur Übergabe<br />

alleine <strong>die</strong> Azubis. Während einer<br />

Ausbildung bei XAG WTW ist somit<br />

jeder Lehrling – derzeit sind es<br />

elf – an drei aufeinanderfolgenden<br />

Projekten beteiligt. Die gesamte<br />

Fertigung läuft dabei hausintern<br />

ab, bis hin zur Verpackung.<br />

An der Praxis<br />

orientiert<br />

Produktmanagement, Präsentationen,<br />

Planungen – <strong>die</strong> Arbeits<strong>um</strong>fänge<br />

während des Projektes<br />

orientieren sich stark an der beruflichen<br />

Praxis. „<strong>Das</strong> eigenständige<br />

Arbeiten gefällt mir besonders“,<br />

erklärt Azubi Philipp Hartmann <strong>die</strong><br />

G<strong>r<strong>und</strong></strong>idee, <strong>die</strong> Auszubildenden ein<br />

Jahr lang als Gruppe arbeiten zu<br />

lassen. „Praxis am echten Projekt,<br />

das ist hervorragend“, meint Josef<br />

Platzek, Leiter der Abteilung „Mar-<br />

Com“ (Marketing-Kommunikation).<br />

„Die Kommunikationsfähigkeiten<br />

werden geschult, da man mit den<br />

verschiedensten Leuten in Kontakt<br />

kommt“, sagte Heike Hertelt, Werbefachkraft<br />

<strong>und</strong> Ausbilderin. Horst<br />

Heller, ebenfalls von „MarCom“,<br />

ergänzt: „Es ist eine Kombination<br />

aller Fähigkeiten <strong>und</strong> Tätigkeiten“.<br />

Zudem sei es eine sehr gute<br />

Möglichkeit, das gesamte Leistungsspektr<strong>um</strong><br />

der Firma in seinen<br />

Einzelheiten kennenzulernen. Die<br />

Projektleitung übernimmt meist<br />

ein erfahrener Auszubildender, der<br />

von den anderen Gruppenmitgliedern<br />

gewählt wird. Der Austausch<br />

des im letzten Jahr gesammelten<br />

Wissens zwischen älteren <strong>und</strong> jüngeren<br />

Azubis spielt eine zentrale<br />

Rolle. Missverständnisse werden


möchte mündige Arbeitnehmer,<br />

<strong>die</strong> den Mut haben, vor einem vollen<br />

Saal zu sprechen, das bringt<br />

uns <strong>und</strong> unser Unternehmen weiter.<br />

Ich bin sehr stolz auf <strong>die</strong> Leistung<br />

unserer Azubis <strong>und</strong> messe der<br />

Ausbildung in unserer Firma große<br />

Bedeutung bei.“<br />

Aus WTW wurde<br />

Xylem Analytics Germany<br />

so vermieden <strong>und</strong> Unklarheiten<br />

geklärt. Da <strong>die</strong> Fertigstellung des<br />

Projektes <strong>die</strong> normale Produktion<br />

nicht beeinträchtigen darf, kann<br />

es durchaus zu kontroversen Diskussionen<br />

bei den Maschineneinsätzen<br />

kommen. Hier greifen <strong>die</strong><br />

Ausbilder steuernd <strong>und</strong> beratend<br />

ein. Auch ein Koordinator wurde<br />

mittlerweile installiert, der den gesamten<br />

Prozess überwacht, ohne<br />

<strong>die</strong> Auszubildenden in ihrer Kreativität<br />

einzuschränken.<br />

Für Geschäftsführer Ulrich Schwab<br />

ist das jährliche Azubiprojekt inzwischen<br />

ein wichtiger Bestandteil<br />

der Ausbildung bei XAG. „<strong>2017</strong><br />

werden den Azubis erstmals auch<br />

gezielt Kenntnisse der Projektleitung<br />

<strong>und</strong> Meilensteinplanung von<br />

erfahrenen Projektleitern vermittelt.<br />

Ein besonderer Höhepunkt<br />

stellt für mich auch <strong>die</strong> Präsentation<br />

der Azubis dar“, erklärt er <strong>und</strong><br />

ergänzt: „Sie sollen lernen, vor der<br />

gesamten Firma aufzutreten; ich<br />

Die Firma WTW wurde 1945 gegründet<br />

<strong>und</strong> ist auf <strong>die</strong> Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Herstellung hochwertiger<br />

Messtechnik für Wasseranalytik<br />

spezialisiert. Seit 2011 gehört WTW<br />

zur Analytiksparte des Xylem-Konzerns,<br />

einem globalen Unternehmen,<br />

welches sich auf <strong>die</strong> Lösung<br />

der weltweit schwierigsten <strong>und</strong><br />

Die Azubis <strong>und</strong> Geschäftsführer Ulrich Schwab bei der Präsentation.<br />

g<strong>r<strong>und</strong></strong>legendsten Wasserfragen<br />

konzentriert. <strong>Das</strong> Produktportfolio<br />

<strong>um</strong>fasst einerseits Labor- <strong>und</strong><br />

Taschengeräte, andererseits stationäre<br />

Messsysteme für Kläranlagen<br />

für eine große Vielfalt an<br />

Parametern der Wasseranalytik.<br />

Die WTW-Produkte werden fast<br />

ausschließlich in Deutschland, direkt<br />

am Standort <strong>Weilheim</strong> hier<br />

im Pfaffenwinkel, produziert. <strong>Das</strong><br />

alteingesessene Weiheimer Unternehmen<br />

hat sich über viele<br />

Jahre einen guten Ruf als Ausbildungsbetrieb<br />

erworben. Neben<br />

dem Azubiprojekt können sich<br />

motivierte Auszubildende auf einige<br />

Extras freuen: Wie etwa einen<br />

Paten, der jedem Lehrling für <strong>die</strong><br />

Ausbildungszeit zur Seite gestellt<br />

wird <strong>und</strong> bei Fragen aller Art erster<br />

Ansprechpartner ist. Zudem<br />

fördert das Unternehmen das Engagement<br />

seiner jungen Mitarbeiter<br />

mit einer Übernahmegarantie<br />

von einem Jahr – das schönste Geschenk<br />

für <strong>die</strong> WTW-Azubis. tis<br />

WIR BRINGEN<br />

PERFEKTE TRIEBWERKE<br />

ZUM LAUFEN<br />

Namhafte Triebwerkshersteller vertrauen seit über 45 Jahren auf <strong>die</strong> hochwertigen Bauteile<br />

der Aerotech Peissenberg. Wir sind eine innovative, international anerkannte Unternehmensgruppe<br />

mit Standorten in Deutschland <strong>und</strong> Tschechien. Spezialisiert sind wir auf <strong>die</strong> Herstellung<br />

komplexer Bauteile für Flugzeugtriebwerke. Die außergewöhnliche Kompetenz <strong>und</strong> der Einsatz<br />

unserer <strong>r<strong>und</strong></strong> 520 Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter bilden das Rückgrat unseres Unternehmens<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Basis unseres Erfolges.<br />

Z<strong>um</strong> 1. September 2018 bieten wir Ausbildungsplätze für den Beruf<br />

Zerspanungsmechaniker (m/w)<br />

Wir bieten Jungen <strong>und</strong> Mädchen mit Interesse an einer sehr guten Ausbildung bei einem<br />

kunftsträchtigen<br />

Branche. Sprechen Sie unsere Ausbilder über den Ablauf der Ausbildung<br />

an <strong>und</strong> lernen Sie unsere Firma kennen. Weitere Informationen erhalten Sie online auf<br />

www.aerotech.de in unserem Bewerbungsportal (Kennziffer 1373).<br />

<br />

<br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 69


DAS TASSILO-HEIMATRÄTSEL<br />

Pionierarbeit<br />

<strong>Tassilo</strong>land | Die Region <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong><br />

<strong>Weilheim</strong>, Starnberger See <strong>und</strong><br />

Ammersee ist nicht nur wegen der<br />

tra<strong>um</strong>haften Landschaft bekannt.<br />

Oftmals waren <strong>die</strong> Menschen aus<br />

dem <strong>Tassilo</strong>land auch Vorreiter für<br />

ganz Bayern oder darüber hinaus.<br />

Während in Penzberg der Erfinder<br />

des modernen Elfmeterschießens,<br />

Karl Wald, lebte, wird <strong>Weilheim</strong><br />

als Geburtsstätte der Fernwähltechnik<br />

bezeichnet. 1923 wurde in<br />

der heutigen Kreisstadt <strong>die</strong> erste<br />

Netzgruppe mit Selbstwählfern<strong>die</strong>nst<br />

eingerichtet <strong>und</strong> somit der<br />

erste Schritt hin zu einem ortsübergreifenden<br />

Telefonnetz ohne<br />

menschliche Vermittlungs<strong>die</strong>nste<br />

getan. Nur zwei Beispiele für den<br />

Pioniergeist der Leute im <strong>Tassilo</strong>land<br />

– <strong>die</strong> Liste ließe sich durchaus<br />

noch erweitern.<br />

Eine bayernweite<br />

Neuheit<br />

Davon zeugt auch unsere Abbildung,<br />

<strong>die</strong> eine Skulptur an einem<br />

ganz bestimmten Gebäude in der<br />

Region zeigt. Doch welches Gebäude<br />

könnten wir meinen?<br />

Wir möchten im aktuellen Heimaträtsel<br />

von Ihnen wissen, an<br />

welchem Gebäude im <strong>Tassilo</strong>land<br />

<strong>die</strong> Skulptur zu sehen ist. Ein<br />

kleiner Tipp: Die Ortschaft befindet<br />

sich im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-<br />

Schongau. Zusätzlich würden wir<br />

gerne wissen, welche Besonderheit<br />

das Gebäude beherbergt.<br />

Auch hier ein kleiner Hinweis: Es<br />

war bayernweit eine Neuheit – Pionierarbeit<br />

eben.<br />

Sollten Sie unsere zweigeteilte<br />

Frage beantworten können, dann<br />

schicken Sie eine Postkarte mit<br />

dem Stichwort „Heimaträtsel“ an<br />

„tassilo“, Birkland 40, 86971 Peiting.<br />

Oder eine E-<strong>Mai</strong>l an info@<br />

tassilo.de. Bitte geben Sie Ihre<br />

vollständige Adresse an, da Sie<br />

der Gewinn auf postalischem Weg<br />

erreicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />

das Los entscheidet.<br />

Wer sich ein wenig mit Pionieren<br />

auskennt, kann auch <strong>die</strong>smal<br />

mit etwas Glück eine von fünf<br />

Badewelt-Familienkarten für das<br />

„Plantsch – Badespaß <strong>und</strong> Saunaland“<br />

gewinnen.<br />

Wie immer wünschen wir allen<br />

Teilnehmern unseres Heimaträtsels<br />

viel Erfolg.<br />

tis<br />

> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />

Nach einem architektonischen Schmankerl aus dem <strong>Tassilo</strong>land<br />

hatten wir in der vergangenen <strong>Ausgabe</strong> gefragt. Nach einem beeindruckenden<br />

Gebäude mit ganz besonderen „inneren Werten“.<br />

Während der Olympischen Sommerspiele 1972 nutzte sogar der<br />

ehemalige B<strong>und</strong>eskanzler Willy Brandt <strong>die</strong> Rä<strong>um</strong>lichkeiten der<br />

Villa <strong>und</strong> empfing dort hochrangige Gäste. Der Name <strong>die</strong>ses Hauses?<br />

Klar, wir meinten <strong>die</strong> Villa Waldberta, <strong>die</strong> in Feldafing am<br />

Starnberger See steht. Heutzutage wird sie als internationales<br />

Künstlerhaus der Stadt München genutzt. Etwa 30 bis 40 Gäste<br />

aus allen Kunstsparten erhalten hier jedes Jahr eine Heimat<br />

auf Zeit. Den richtigen Namen des Gebäudes sowie den Standort<br />

wussten zahlreiche Personen, wie <strong>die</strong> Vielzahl an E-<strong>Mai</strong>ls <strong>und</strong><br />

Postkarten beweisen. Wir bekamen fast ausnahmslos <strong>die</strong> richtigen<br />

Antworten. Auch von Ruth Drechsel aus <strong>Weilheim</strong>, Christl<br />

Höfler aus Tutzing, Monika Bauer aus Penzberg, Elisabeth Reinelt<br />

aus Huglfing <strong>und</strong> Josef Käß aus Wessobrunn. Sie hatten zudem<br />

alle Glück bei unserer Auslosung <strong>und</strong> durften sich so über je eine<br />

Familienkarte für das „Plantsch“ in Schongau freuen.<br />

> > > IMPRESSUM<br />

„tassilo“<br />

„tassilo“ ist ein Medi<strong>um</strong> von<br />

Birkland 40, 86971 Peiting<br />

Telefon: 08869 / 91 22-26<br />

Fax: 08869 / 91 22-27<br />

<strong>Mai</strong>l: info@tassilo.de<br />

Stand bei Drucklegung im April <strong>2017</strong>.<br />

Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten.<br />

Auflage: 64000 Exemplare<br />

Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine <strong>und</strong><br />

weitere technische Angaben finden Sie auf unserer Webseite www.tassilo.de<br />

Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte <strong>r<strong>und</strong></strong><br />

<strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong> — Zahlreiche Auslegestellen im Verteilgebiet.<br />

Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />

Redaktion: Johannes Schelle, Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />

Mitarbeiter <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>: Regine Pätz, Rosi Geiger, Wennaël Würmli<br />

Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Tim Schmid<br />

Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock, Irmgard<br />

Gruber, Christian Lechner, Tim Schmid, Jonas Desche, Johannes Schelle<br />

Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, M.-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />

Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8, 82362 <strong>Weilheim</strong><br />

Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> Juli/August <strong>2017</strong>: Freitag, 23. <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong> (Anzeigenschluss: 31. <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong>)<br />

Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine Erscheinungsgewähr übernommen.<br />

Fotos: Mauritius Images/Bernd Römmelt, Johann Jilka, Tierheim Starnberg, Peter Ostenrieder, Johannes<br />

Schelle, Regine Pätz, Rosi Geiger, Tim Schmid, Markus Blacek, Fotogruppe Traubing, Peter Höhne,<br />

www.doktor-doeblingers-kasperltheater.de, Felix Rachor, Florian Ohnesorg, Observatori<strong>um</strong> Hohenpeißenberg,<br />

Leonard Lorenz, tba, Heimat- <strong>und</strong> Trachtenverein <strong>Weilheim</strong> e.V., AVC, Martin Wagner,<br />

Freiwillige Feuerwehr Murnau, Jan Vogel, Architektenbüro Fussenegger Bad Kohlgrub, Bauer Unternehmensgruppe<br />

GmbH & Co. KG, Hypno Active/Peter Phillip Koss, TSP Agency/Marcel Harsanyi, Max<br />

Mirlach, Sebastian Hoffmann, Europäische Metropolregion, Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />

Archive Künstler/Klangwork Kulturbüro, Hans-Helmut Herold/Hoerbiger, Sparkasse Oberland, Stadt<br />

Penzberg/C. Wimmer, www.blackstone432.de, Musikverein Spatzenhausen, Aerotech Peißenberg<br />

GmbH & Co. KG, Sylvia Ba<strong>um</strong>gartner, XAGS GmbH & Co. KG, WTW, Wikipedia, Sony-Music, Horst<br />

Raabe, Rudolf Hochenauer, Andreas Nöß, fotolia<br />

70 | tassilo


MAI /


Veranstaltungskalender<br />

1. <strong>Mai</strong> bis 30. <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong><br />

MO 01.05.<br />

<strong>Mai</strong>feiertag<br />

WO MAIBÄUME AUFGESTELLT<br />

WERDEN, FINDEN SIE AUF DEN<br />

SEITEN 26-27<br />

WEILHEIM<br />

10.00 Uhr<br />

<strong>Weilheim</strong>er Aulauf der Abt.<br />

Leichtathletik des TSV in der Au.<br />

Anmeldung (bis 26.4.) unter www.<br />

aulauf.tsv-weilheim.com<br />

11.00 Uhr<br />

Tanz am <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong> mit der Stadtkapelle<br />

<strong>und</strong> dem Trachtenverein<br />

am <strong>Mai</strong>ba<strong>um</strong>gelände<br />

PEISSENBERG<br />

19.30 Uhr<br />

Tauschabend für Briefmarken der<br />

Sammlerfre<strong>und</strong>e Peiting e.V. in<br />

der Bücherei<br />

ODERDING<br />

11.00 bis 17.00 Uhr<br />

Dorffest auf dem Dorfplatz<br />

WEILHEIM<br />

DI 02.05.<br />

8.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />

19.30 bis 21.30 Uhr<br />

Vortrag „Neben uns <strong>die</strong> Sintflut.<br />

Wer zahlt den Preis für unseren<br />

Wohlstand?“ von Prof. Stephan<br />

Lessenich im Pfarrheim „Miteinander“.<br />

Siehe Seite 23<br />

PEISSENBERG<br />

16.00 bis 20.00 Uhr<br />

Blutspenden in der Josef-Zerhoch-<br />

Mittelschule<br />

BERNRIED<br />

8.30 bis 14.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Bahnhof<br />

EBERFING<br />

15.00 Uhr<br />

Kinderkino „Vilja <strong>und</strong> <strong>die</strong> Räuber“<br />

in der Schule<br />

WEILHEIM<br />

MI 03.05.<br />

16.00 bis 17.00 Uhr<br />

Märchenzeit „Die Bienenkönigin“<br />

als Tischtheater in der Stadtbücherei.<br />

Für Kinder ab 4 Jahren<br />

20.00 Uhr<br />

Kabarett „Oschpele“ vom Luis aus<br />

Südtirol in der Großen Hochlandhalle.<br />

VVK beim Ticketservice des<br />

Kreisboten in der Sparkasse<br />

MURNAU<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />

18.00 Uhr<br />

Abendliche Führung durch den<br />

Ort. Kosten: 5 €. Treffpunkt am<br />

Brunnen vor dem Kultur- <strong>und</strong><br />

Tagungszentr<strong>um</strong><br />

20.00 Uhr<br />

Vortrag „444 Tage <strong>um</strong> den Globus“<br />

mit Peter Krinninger in der<br />

Westtorhalle. Eintritt: 14 €<br />

PÄHL<br />

14.30 Uhr<br />

Kaffeekranzl im Kerschlach Café<br />

RAISTING<br />

19.00 Uhr<br />

Künstlerstammtisch im Café Ibiza<br />

OBERSÖCHERING<br />

15.30 Uhr<br />

Kinderkino „Vilja <strong>und</strong> <strong>die</strong> Räuber“<br />

im Pfarrheim<br />

POLLING<br />

9.00 Uhr<br />

Kreuzmarkt auf dem Kichplatz<br />

WEILHEIM<br />

DO 04.05.<br />

16.00 Uhr<br />

Figurentheater „Mascha <strong>und</strong> der<br />

Bär“ am Festplatz. Karten: 8 €<br />

PEISSENBERG<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />

PENZBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt auf dem Stadtplatz<br />

15.30 bis 16.30 Uhr<br />

Vorlesen des Lesecafés Miteinander<br />

im Pfarrzentr<strong>um</strong> Christkönig.<br />

Für Kinder von 4 — 7. Eintritt frei<br />

16.00 bis 20.00 Uhr<br />

Blutspenden im BRK-Haus<br />

20.00 Uhr<br />

Liederabend mit Nikolaus Pfannkuch<br />

<strong>und</strong> Pauliina Tukiainen in<br />

der Aula der Bürgermeister-<br />

Prandl-G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule. Karten: 20 €<br />

MURNAU<br />

19.30 Uhr<br />

Krimishow mit Jörg Steinleitner<br />

<strong>und</strong> Matthias Edlinger im Schloßmuse<strong>um</strong>.<br />

Eintritt: 10 € / 8 €<br />

HABACH<br />

18.30 Uhr<br />

Irish-Folk-Session mit der Band<br />

„Keltentanz“ im Trödler. Eintritt frei<br />

WEILHEIM<br />

FR 05.05.<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Marienplatz<br />

16.00 Uhr<br />

Figurentheater „Mascha <strong>und</strong> der<br />

Bär“ am Festplatz. Karten: 8 €<br />

20.00 Uhr<br />

Musikantenhoagart des Heimat<strong>und</strong><br />

Trachtenvereins im Vereinsheim<br />

PEISSENBERG<br />

16.30 Uhr<br />

Sprach-Café im Gemeindesaal der<br />

evang. Kirche<br />

STARNBERG<br />

20.00 Uhr<br />

STAkulturABO — Kabarett „Letzte<br />

Patrone“ von Django Asül in der<br />

Schlossberghalle. Karten: 29 €.<br />

VVK in der Schlossberghalle<br />

PENZBERG<br />

16.00 bis 20.00 Uhr<br />

Blutspenden im BRK-Haus<br />

19.00 Uhr<br />

Theater „Der nackte Wahnsinn“<br />

auf der Probebühne. Karten: 10 €.<br />

VVK im Café Freudenberg<br />

MURNAU<br />

10.00 bis 12.00 Uhr<br />

Themenführung <strong>und</strong> Präsentation<br />

„Die Maler des Blauen Reiters<br />

in Murnau“ in der Tourist-Info.<br />

Kosten: 6 €<br />

10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Internationaler Tag des Muse<strong>um</strong>s<br />

im Schloßmuse<strong>um</strong>. Eintritt frei<br />

RAISTING<br />

17.00 Uhr<br />

Kinderkino im AWO-Haus<br />

HABACH<br />

18.30 Uhr<br />

Konzert „Doc Fetzer & Friends“ im<br />

Trödler<br />

OBERSÖCHERING<br />

16.30 Uhr<br />

50 Jahre SV — St<strong>und</strong>enteamlauf<br />

mit anschließender Siegerehrung<br />

in der Sporthalle. Startn<strong>um</strong>mernübergabe<br />

ab 15.30 Uhr<br />

POLLING<br />

19.30 Uhr<br />

Konzert im Bibliotheksaal<br />

> > > BLUTSPENDETERMINE DES ROTEN KREUZ<br />

Di, 2. <strong>Mai</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Peißenberg, Josef-Zerhoch-<br />

Mittelschule<br />

Do, 4. <strong>Mai</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Penzberg, BRK-Haus<br />

Fr, 5. <strong>Mai</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Penzberg, BRK-Haus<br />

Do, 8. <strong>Juni</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr <strong>Weilheim</strong>, BRK-Haus<br />

Fr, 9. <strong>Juni</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr <strong>Weilheim</strong>, BRK-Haus<br />

Mo, 19. <strong>Juni</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Murnau, Kultur- <strong>und</strong><br />

Tagungszentr<strong>um</strong><br />

mai / juni <strong>2017</strong> | 73


SÖCKING<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Carolinenhaus<br />

WEILHEIM<br />

SA 06.05.<br />

12.00 bis 18.00 Uhr<br />

Hausmesse Deutschland-Österreich<br />

im Weinladen Instinsky<br />

16.00 Uhr<br />

Figurentheater „Mascha <strong>und</strong> der<br />

Bär“ am Festplatz. Karten: 8 €<br />

DIESSEN<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />

15.00 Uhr<br />

Kinderkino „Der kleine Rabe<br />

Socke 2 — <strong>Das</strong> große Rennen“ im<br />

SOS-Kinderdorf<br />

STARNBERG<br />

8.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />

PENZBERG<br />

19.00 Uhr<br />

Theater „Der nackte Wahnsinn“<br />

auf der Probebühne. Karten: 10 €.<br />

VVK im Café Freudenberg<br />

19.30 Uhr<br />

Konzert „Gospels and More —<br />

Liedernacht für Maõ Luiza“ in der<br />

Pfarrkirche Steigenberg. Ab 19 Uhr<br />

Sektempfang im Eine-Welt-Laden.<br />

Eintritt frei<br />

MURNAU<br />

14.00 Uhr<br />

Repaircafé mit Pflanzentausch in<br />

der Westtorhalle<br />

19.00 Uhr<br />

Frühlingsball der Staffelsee Big<br />

Band im Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>.<br />

Karten: 15 € / 10 € (ermäßigt)<br />

BERNRIED<br />

11.00 Uhr<br />

Eröffnung des Hofladens im<br />

Schlossgut<br />

ANTDORF<br />

14.00 Uhr<br />

Pflanzentauschmarkt des Gartenbauvereins<br />

am Kirchplatz. Bei<br />

schlechtem Wetter am Feuerwehrhaus<br />

HABACH<br />

18.30 Uhr<br />

Konzert der Alpenrock-Band<br />

„Austria Project“ im Trödler<br />

IFFELDORF<br />

19.00 Uhr<br />

Meisterkonzert mit dem Stephan<br />

König Quartett in der Mehrzweckh.<br />

POLLING<br />

11.00 Uhr<br />

Pollinger Tage Alter <strong>und</strong> Neuer<br />

Musik — Gesprächskonzert „Fauststoff“<br />

im Bibliotheksaal. Karten:<br />

18 € / 12 € (ermäßigt). Siehe Seite 55<br />

14.00 Uhr<br />

Pollinger Tage Alter <strong>und</strong> Neuer<br />

Musik — „OffeneBÜHNE“ mit<br />

Musikbeiträgen des Gymnasi<strong>um</strong>s<br />

<strong>Weilheim</strong> im Bibliotheksaal.<br />

Eintritt frei. Siehe Seite 55<br />

15.00 Uhr<br />

Kinderkino „Vilja <strong>und</strong> <strong>die</strong> Räuber“<br />

im Feuerwehrhaus<br />

20.00 Uhr<br />

Pollinger Tage Alter <strong>und</strong> Neuer<br />

Musik — KammerKONZERT „Horn<br />

plus“ im Bibliotheksaal. Karten:<br />

10 € – 36 €. Siehe Seite 55<br />

TUTZING<br />

7.00 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt vor dem Rathaus<br />

ALTENSTADT<br />

19.00 Uhr<br />

Festlicher Sommer in der Wies<br />

— Konzert „Alte Musik in neuen<br />

Händen“ in der Basilika. Weitere<br />

Infos unter www.wieskonzerte.de<br />

<strong>und</strong> auf Seite 54<br />

WEILHEIM<br />

SO 07.05.<br />

10.30 Uhr<br />

Luther-Gottes<strong>die</strong>nst „Solus Christus<br />

– allein durch Christus“ der<br />

Freien evangelischen Gemeinde<br />

in der Schützenstraße 17 mit<br />

anschließendem Stehimbiss<br />

11.00 Uhr<br />

Figurentheater „Mascha <strong>und</strong> der<br />

Bär“ am Festplatz. Karten: 8 €<br />

19.30 Uhr<br />

Orgelkonzert „Eine feste Burg“<br />

in der evang. Apostelkirche.<br />

Eintritt frei<br />

PEISSENBERG<br />

13.30 bis 16.30 Uhr<br />

Bergba<strong>um</strong>use<strong>um</strong> geöffnet.<br />

Eintritt: 5 €<br />

14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Bockerlbahn-Fahrtag an der<br />

Tiefstollenhalle. Kosten: 1 €<br />

20.00 Uhr<br />

Konzert „Pippo Pollina & Palermo<br />

Acoustic Quintet“ in der Tiefstollenh.<br />

DIESSEN<br />

11.00 bis 12.30 Uhr<br />

Konzert des Duos „KlangZeit“ im<br />

Schacky Park<br />

19.00 Uhr<br />

Münsterkonzert des „Arcis Cello<br />

Quartett“ in der Kirche St. Stephan<br />

PENZBERG<br />

19.00 Uhr<br />

Theater „Der nackte Wahnsinn“<br />

auf der Probebühne. Karten: 10 €.<br />

VVK im Café Freudenberg<br />

MURNAU<br />

10.30 bis 12.00 Uhr<br />

Führung durch den Ort. Treffp. am<br />

Kultur- <strong>und</strong> Tagungsz. Kosten: 5 €<br />

12.00 Uhr<br />

<strong>Mai</strong>dult in der Fußgängerzone.<br />

Außerdem: verkaufsoffener Sonntag<br />

HUGLFING<br />

11.00 Uhr<br />

Matinée mit Dekan Axel Piper<br />

im Dorfgemeinschaftshaus Beim<br />

Schmitter. Eintritt frei<br />

OBERSÖCHERING<br />

10.00 Uhr<br />

50 Jahre SV — Festgottes<strong>die</strong>nst<br />

im Schulgarten. Anschließend<br />

Festzug zur Sporthalle <strong>und</strong> Frühschoppen<br />

POLLING<br />

11.30 Uhr<br />

Pollinger Tage Alter <strong>und</strong><br />

Neuer Musik — OriginalKLANG<br />

„L’Accademia Giocosa“ im Bibliotheksaal.<br />

Ab 13.00 Uhr Brunch.<br />

Karten: 10 € – 36 €. Siehe Seite 55<br />

ANDECHS<br />

12.15 Uhr<br />

Orgelmatinée von Ángel Monter<br />

Herrero in der Wallfahrtskirche.<br />

Eintritt frei<br />

TUTZING<br />

20.00 Uhr<br />

Kabarett von Luise Kinseher im<br />

Dorfstadl. Karten: 20 €. VVK in der<br />

Tourist Information Starnberg<br />

WEILHEIM<br />

MO 08.05.<br />

16.00 bis 16.45 Uhr<br />

Vorlesest<strong>und</strong>e der „LeseRatten“ in<br />

der Stadtbücherei. Eintritt frei<br />

STARNBERG<br />

9.00 bis 12.00 Uhr<br />

Infomarkt „Meine Zukunft bin<br />

ich — berufliche Perspektiven nach<br />

der Familienzeit“ im Landratsamt<br />

www.boeglmueller.com<br />

• 18-Löcher-Golfanlage „Auf der Gsteig“<br />

• Öffentlicher 3-Löcher-Kurzplatz<br />

• 150 qm Golf-Indooranlage mit Golfsimulator<br />

(Full Swing) <strong>und</strong> Indoor-Putting-Grün<br />

• 18 Golf-Carts<br />

Gsteig 1 · 86983 Lechbruck am See · Tel. +49(0 )88 62-98 77-50 · golf@aufdergsteig.de · www.aufdergsteig.de<br />

74 | tassilo<br />

Golf-Indoor-Anlage<br />

Golfen mit besten Aussichten ...<br />

/


HUGLFING<br />

15.00 bis 17.00 Uhr<br />

Handarbeitstreff im Café Hey<br />

Schaffner. Infos unter 08802 / 8588<br />

OBERSÖCHERING<br />

19.30 Uhr<br />

50 Jahre SV — Kabarett mit Stefan<br />

Kröll in der Sporthalle. Karten:<br />

17 €. VVK unter 01573 / 2491558<br />

WEILHEIM<br />

DI 09.05.<br />

8.30 bis 13.00 Uhr<br />

Wochenmarkt auf dem Kirchplatz<br />

20.00 Uhr<br />

<strong>Weilheim</strong>er Glaubensfragen —<br />

Vortrag „Ohne Verzicht wird es<br />

nicht gehen — <strong>die</strong> Verantwortung<br />

des Menschen für <strong>die</strong> Schöpfung“<br />

mit Dr. Günther Beckstein im Haus<br />

der Begegnung<br />

DIESSEN<br />

19.00 Uhr<br />

Schachabend im Denkerhaus.<br />

Kostenlos <strong>und</strong> ohne Anmeldung.<br />

Bitte ein Schachspiel mitbringen<br />

PENZBERG<br />

14.00 Uhr<br />

Seniorennachmittag „Bayrischer<br />

Nachmittag“ mit Rainer Hoffmann<br />

<strong>und</strong> dem Volksensemble bei Kaffee<br />

<strong>und</strong> Kuchen im Barbarasaal<br />

MURNAU<br />

18.00 bis 20.00 Uhr<br />

Exkursion „Was singt in Murnau?<br />

Vogelstimmen im Ort“. Infos unter<br />

08821 / 73464 <strong>und</strong> gap@lbv.de<br />

BERNRIED<br />

8.30 bis 14.00 Uhr<br />

Wochenmarkt am Bahnhof<br />

PEISSENBERG<br />

MI 10.05.<br />

15.00 Uhr<br />

Lichtbildvortrag „Zwischen Dachstein<br />

<strong>und</strong> drei Zinnen“ mit Franz<br />

Auer im Josef-Lindauer Haus<br />

STARNBERG<br />

20.00 Uhr<br />

Lesung „König Ludwig II <strong>und</strong> seine<br />

Frauen“ von Alfons Schweiggert<br />

mit anschl. Diskussion in der<br />

Schlossberghalle. Karten: 8 € / 5 €<br />

(Mitglieder). Jugendliche frei<br />

PENZBERG<br />

17.00 bis 21.00 Uhr<br />

Seniorentanz mit Heini Prestele im&l