die Ärztlichen Direktoren von Schongau und Weilheim auf der Roten Couch - Kontrollierte Faustschläge: die Boxabteilung Schongau - die Carrera-Bahnen der Familie Benzerath - Rigoros, mit Wollsockn an den Chiemsee - Therpeutisches Klettern in herzogsägmühle - Wetterkapriolen im Frühjahr: die Eisheiligen - das Tierheim Schongau - Personal-Trainer im Altlandkreis Schongau: ganzheitlich zum besseren Lebensgefühl - 180 Jahre Kohlebergbau in Hohenpeißenberg - Fachmännische Radl-tipps zum Frühjahr - Die Tablet-Klasse an der Realschule Schongau - Zunfttaferl am Maibaum: Ausdruck der Dorfgemeinschaft - Bezirksmusikfest in Denklingen - Veranstaltungskalender für Mai und Juni 2017
Ausgabe 41 | Mai / Juni 2017
.de
Eine Produktion von
Titelbild: Martin Siepmann, mauritius images
Lechschleife mit Epfach
mit Veranstaltungskalender für zwei Monate
Fairer Faustkampf
Boxen beim TSV Schongau
Zwischen Büro und
OP
Prof. Dr. Knez und Dr. Fischer
Einstellungssache
Wussten
Sie, dass die Stimmung
eines Instruments für den Charakter
einer ganzen Region
steht? t? Wir haben einen Vollblutmusiker
getroffen, der aus
Steingaden stammt, in Freilassing
arbeitet und obendrein
mit mehreren Bands
die Bühnen der Region
rockt. Seine größte Leidenschaft
ist aber nicht
das Musikmachen. Sei-
ne
größte Leidenschaft
ist das Bauen eines
Instrumentes, das als
das kernigste hiesiger
Volksmusik gilt.
Dabei ganz entscheidend:
Die richtige Einstellung lung
der
gefühlt tausend Kleinteile,
die
von
Landkreis zu Landkreis, von „sanft“ bis
„wild“, so unterschiedlich ist wie der Charakter der
Menschen.
Musik läuft beim Europameister der Radlmechaniker
allenfalls im Hintergrund, sofern das Radio
überhaupt Platz findet in seiner derzeit prallgefüllten
Werkstatt. Umso erfreulicher, dass sich Florian
Ohnesorg trotz bester Auftragslage Zeit genommen
hat für uns. Passend zum Start in die neue Radlsaison
gibt der junge Ingenrieder entscheidende Tipps,
damit beim ersten Ausritt durch die sanfthügelige
Altlandkreis-Landschaft nichts schief gehen kann.
Vorab: Es geht nicht nur um technische Ratschläge.
Dieses „alles eine Frage der richtigen Einstellung“,
technisch wie moralisch, könnte das Motto unserer
Mai/Juni-Ausgabe sein, das für alteingesessene Vereine
eine ganz besondere Bedeutung hat. Schützen,
Musiker und Landjugend können im Juni nur deshalb
ihre Jubiläen so groß feiern, weil die Einstellung der
einzelnen Mitglieder zu Tradition und Brauchtum
stimmt, seit Wochen und Monaten an einem Strang
gezogen wird. Vorbildliche Teamarbeit zeichnet auch
ein Ehepaar aus Schwabniederhofen aus. Insbesondere
beim Kreieren detailgetreuer Rennstrecken, die
bis in die USA und nach Australien verkauft werden
– und nicht nur Kinderherzen höher schlagen lassen.
Erhöhten Puls haben auch die Hauer im Bergbau
gehabt. Mehrere hundert Meter waren sie unter der
Erde gelegen, um in hüftbreiten Schächten schweißtreibende
Schwerstarbeit zu verrichten. Angefangen
hat die Suche nach dem schwarzen Gold vor 180
Jahren. Allerdings nicht, wie viele meinen, in Peiting
oder Peißenberg, wo noch heute Diskothek und
Veranstaltungshalle namentlich an den Kohleabbau
erinnern.
Schweiß von der Stirn rinnt ebenso den aktiven Mitgliedern
der Schongauer Boxer. Wir haben vorbeigeschaut
in der alten Vatter-Fabrik und sind begeistert
von diesem abwechslungsreichen Training, das Geist
und Körper gleichermaßen fordert. Dafür steht auch
Personal-Training, die effektivste Art, sich in Form zu
bringen. Warum? Weil ein professioneller Coach stets
an der Seite des Kunden ist, die Einheiten optimal auf
ihn abstimmt. Und zur rechten Zeit motiviert, falls die
Einstellung zum Training mal etwas nachlässt.
Motivierende Worte meiner Kollegen waren nicht notwendig,
um die Aufgabe als Ihr neuer „altlandkreis“-
Redakteur voller Tatendrang anzugehen.
Viel Spaß beim Lesen,
Ihr Johannes Schelle
> > > AUS DEM INHALT
Seite 4
Kontrollierte Faustschläge
in einer alten Fabrik: die
Schongauer Boxabteilung
Seite 6
Bei den Carrera-Bahnen von
Familie Benzerath wird der
Mann wieder zum Kind
Seite 9
Die Ärztlichen Direktoren der
Krankenhaus GmbH nehmen
Platz auf der Roten Couch
Seite 14
Mit „Wollsockn“ an den
Chiemsee: Heimatsound
mit Rigoros
Seite 18
Herzogsägmühle — über
die Kletterwand zurück ins
geordnete Leben
Seite 28
Wetterkapriolen im
Frühjahr: Dafür stehen die
vier „Eisheiligen“
Seite 34
Obhut für Hund, Katze
und Meerschweinchen im
Tieheim Schongau
Seite 38
Personal-Trainer im
Altlandkreis: Ganzheitlich zum
besseren Lebensgefühl
Seite 42
180 Jahre Kohlebergbau in
Hohenpeißenberg — der
Ursprung einer harten Zeit
Seite 44
Die Radsport-Saison
startet: Fachmännische Tipps
zum Auftakt
Seite 46
Stark im Referieren, schwach
in der Vernetzung: Die Tablet-
Klasse der Realschule
Seite 58
Die Zunfttaferl an Maibäumen
sind ein Ausruck der
Dorfgemeinschaft
Seite 68
Do spielt d’ Musik!
Das 46. Bezirksmusikfest
in Denklingen
Seite 85
Voller Elan in den Frühsommer:
Unsere Veranstaltungstipps für
Mai und Juni
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mai / juni 2017 | 3
Die Boxabteilung des TSV Schongau
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in alter Fabrik
Schongau | Boxen, ein Sport, bei
dem sich zwei Halbtrainierte so
lange gegenseitig die Birne kloppen,
bis einer aufgibt oder zu
Boden geht? Alles Quatsch, alles
Klischee! Boxen ist hochklassiger
Sport, der Geist, Körper und
Moral gleichermaßen fordert.
Letzteres wird an diesem Montagabend
besonders deutlich: Egal
wer die Trainingshalle im alten
Fabrikgebäude von Vatter betritt,
zuallererst wird Trainer Murat
Döldös mittels Handschlag begrüßt.
Respekt, Anstand, Disziplin.
Darum geht es den Boxern beim
TSV Schongau, die nach nicht
mal einem Jahr bereits 70 aktive
Mitglieder zu verzeichnen haben,
Tendenz steigend.
Zugpferd des im März 2015 gegründeten
Clubs ist Charlotte Hofmann,
17, amtierende Deutsche
Meisterin im Juniorenbereich der
51-Kilo-Klasse. Sie ist bislang die
Einzige, die für Schongau Wettkämpfe
bestreitet. Die Anderen,
im Grunde allesamt Anfänger,
sind noch nicht so weit, besitzen
demnach auch keinen Pass – noch
nicht. Döldös hat einige Talente
in seinen Reihen, die er bereits
als wettkampftauglich einstuft.
Genaugenommen sind es fünf
Jungs im Alter zwischen elf und
22 Jahren, für die der Verein gerade
einen Pass beim Bayerischen
Amateur-Box-Verband (BABV) beantragt.
Männer und Frauen
trainieren gemeinsam
Die Basis für erfolgreiche Kämpfe
im Ring: Fitness. Deshalb wird
beim Box-Training bei weitem
nicht nur geboxt. Mal geht es um
Kraft, mal um Kondition, mal um
Spritzigkeit. Letzteres trifft auch
an diesem Montagabend zu. Rund
30 Teilnehmer aller Altersklassen
sind am Start. Los geht es mit
einem zehnminütigen Aufwärmprogramm,
das es in sich hat.
Zwar lockeres Laufen im Kreis,
allerdings gepaart mit knackigen
Übungen wie Liegestütz und
Kniebeugen. Als Döldös mit deutlichem
Trillerpfeifen-Pfiff die erste
Verschnaufpause einleitet, ist das
Gepuste groß. „Jetzt ist es aber
nicht so, dass die hier unfit sind“,
sagt der Coach mit verschmitztem
Strahlende Siegerin: Charlotte te Hofmann, die bislang einzige ige aktive, dafür
äußerst erfolgreiche Boxerin des TSV Schongau.
4 | der altlandkreis
Grinsen im Gesicht. Anstrengend,
aber effektiv. So geht es an diesem
Abend auch weiter.
Montag, Mittwoch und
Freitag, jeweils von 19.15
bis 21 Uhr, findet in der
Halle an der Niederhofe-
e-
ner Straße 6 in Altenstadt
t
Erwachsenen-Training statt. tt.
Es
geht um Fitness- und Wettkampf-
tka
boxen. Zusätzlich bietet die Abteilung
immer freitags von 18 bis
19 Uhr Kinderboxen für Acht- bis
Zwölfjährige an. Außerdem unterrichtet
der Verein Teambildungs-
Maßnahmen und sogenanntes
Managerboxen – privates Training
für Menschen mit „besonderer
Außenwirkung und repräsentativer
Funktion“.
Ausgestattet ist die Trainingshalle
mit Boxsäcken, einem Ring, Stepper,
Heimtrainer, diversem Trainingsmaterial
wie Hütchen und
Bällen sowie einem Kühlschrank
mit Getränkevorrat. Zwischen Aufgang
und Halle (im ersten Stock)
befindet sich eine geräumige Umkleide.
Einziger Nachteil: Es gibt
(noch) keine Duschen. Und auch
mit den Heizungsmöglichkeiten
ist Döldös nicht wirklich zufrieden.
Zwar wären ausreichend Körper
installiert, „das würde uns aber
gleich 300 Euro im Monat mehr
kosten“. Zu teuer für den jungen
Verein. So muss speziell über
die kalten Wintertage ein kleiner
Heizstrahler herhalten – und das
Training immer so gestaltet sein,
dass keine großen bewegungsfreien
Pausen notwendig sind. Dafür
passt der Flair des alten Fabrikgebäudes
umso besser zur Sportart.
Ob das die Boxer des TSV Peißenberg
auch so sehen? Bis zur Gründung
des Schongauer Vereins waren
sie über Jahre die einzigen in
der Gegend - und hatten mit Charlotte
Hofmann die Nachwuchshoffnung
in ihren Reihen. Gibt es Anfeindungen?
„Überhaupt nicht“,
sagt Döldös. Erstens: Hofmann sei
die einzige Boxerin, die von Peißenberg
nach Schongau gewech-
selt
ist.
Und das in
erster Linie, weil sie in Schongau
wohnt, jetzt weniger Anfahrtszeit
zum Training hat. Man nehme sich
also keine Athleten weg. Und zweitens:
Ein Boxverein in Schongau
und näherer Umgebung sei ohnehin
längst überfällig gewesen.
Titelkämpfe in
Schongau
Döldös, der unter anderem 20
Jahre für den damaligen Peitinger
Boxverein gekämpft hat, erzählt
von stark wachsendem Interesse
in seinem Umfeld. Auch der Kurs
Fitness-Boxen, den er im Workout-
West in Schongau gegeben hat,
war bestens besucht. So kam es
letztlich zur Idee, mit Anfangs 20
Mitgliedern einen eigenen Verein
zu Gründen – der mit Begeisterung
angenommen wird.
Das zeigt sich auch am Montagabend
in den Gesichtern der
Sportler, die ihrem Körper dank
ganzheitlichem Training viel Gu-
tes tun
–
und obendrein mit
Döldös breitem Übungs-
Repertoire eine Riesengaudi
haben.
Selbst die, die sich
in Zukunft nicht beim
klassischen Wettkampf-
Boxen sehen, sind hier
bestens ens aufgehoben. Falls doch,
wird die Ausrüstung vom Verein
gestellt. „Das ist wie beim Fußballspielen
mit den Trikotsätzen“,
sagt Döldös, der die komplette
Ausrüstung aufzählt: Handschuhe,
Hose, Schuhe, Mundschutz,
Kopfschutz für unter 18-Jährige
sowie Bandagen, die als Schutz
vor Verletzungen ums Handgelenk
gebunden werden.
So auch Mitte April 2018, wenn
in Schongaus Lechsporthalle das
erste große Highlight des TSV
stattfindet: Die oberbayerische
Meisterschaft im Amateur-Boxen.
An Land gezogen hat sie Achim
Hofmann, Vater von Charlotte, der
neben Döldös der zweite Trainer
im Verein ist. Doch dabei soll es
nicht bleiben. Mit Martin Huber
absolviert derzeit ein weiterer
Kandidat den Übungsleiterschein
in Oberhaching. Neben Technik,
Taktik und Schnelligkeit geht es
auch dort vor allem um Respekt,
Anstand und Disziplin.
js
Der Chef
im Ring: Murat Döldös ös ist
Trainer und
Vorsitzender der im
März 2015 gegründeten Boxabteilung.
mai / juni 2017 | 5
Carrera-Bahnen von Familie Benzerath
Gemeinsam
Wenn der Mann
zum Kinde wird
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Schwabniederhofen | Der Klassiker
im Geschäft von Beate und Horst
Benzerath: Ein männlicher Kunde,
Mitte 30, kommt zur Tür herein,
geht auf die Ladenbesitzer zu und
sagt voller Enthusiasmus, er brauche
ein Geschenk für seinen Sohn.
Auf die Frage, wie alt denn der
Sohnemann sei, kommt meist die
sanft grummelnde Antwort: „Der
ist noch im Bauch seiner Mutter.“
Beim Thema Carrera-Autorennbahn
werden Männer ganz schnell
zum Kinde – und schämen sich
manchmal dafür. Dabei ist dieses
faszinierende Hobby alles andere
als ein reines Kinderspielzeug. Es
ist für siebenjährige Mädchen und
Buben ebenso geeignet wie für
den 80-jährigen Großvater. Es gibt
Autos und Strecken für Vollprofis.
Und es gibt die beschauliche Bahn
für den gemütlichen Hobbyraum
zuhause im Keller.
6 | der altlandkreis
Vor 24 Jahren haben die seit jeher
motorsportbegeisterten Benzeraths
ihren Rennbahn-Laden
eröffnet. Damals in Apfeldorf, seit
drei Jahren sind sie in Schwabniederhofen.
Inhaberin von Geschäft
und Onlineshop ist Beate. Horst,
hauptberuflich als Zollbeamter in
Weilheim eingespannt, unterstützt
seine Ehefrau je nach Zeit und Bedarf
nach Feierabend. Unter anderem
bei der Planung von Strecken,
eines ihrer Spezialgebiete. Je nach
Kundenwunsch, ganz individuell,
planen die Benzeraths Carrera-
Bahnen, die nicht nur Räumlichkeit,
Lichtverhältnissen, Platte oder
Boden sowie Budget optimal angepasst
werden. Sie sehen auch
den bekanntesten Rennstrecken
der Welt aus Formel-1 und DTM
verblüffend ähnlich. Bäume, Straßenlaternen,
Zuschauertribünen,
Boxengassen für Tankstopps und
vieles mehr umrahmen die in der
Regel zweispurigen Bahnen. Horst
Benzerath spricht in Sachen Gestaltung
von „open end“. Grundsolide
Strecken über acht bis zehn
Meter gehen bei rund 300 Euro
los. Sie haben aber auch schon
Strecken im Wert von bis zu 7 000
Euro geplant und verkauft – für
Kunden in ganz Deutschland, Europa,
manchmal sogar nach Übersee
wie Australien oder den USA.
Geschwindigkeitsrekord
bei 100 km/h
Jeden zweiten Freitagabend fährt
Horst Benzerath das PC-Zeichenprogramm
für die Streckengestaltung
herunter und macht sich
auf den Weg zum alten Vatter-
Fabrikgebäude. Dorthin haben
er und seine Frau ihre eigene
Carrera-Rennbahn ausgelagert.
Vierspurig und 40 Meter lang. Eine
monströse, noch analoge Anlage,
bei der die Autos die Spuren
nicht wechseln können. Gefahren
wird gegen Gleichgesinnte, die
bis aus Starnberg und Mindelheim
anreisen. Meist mit eigenen Autos,
etwas tiefer gelegt, mit griffigeren
Spezial-Gummireifen und
einem leistungsstärkeren Motor.
„Aber noch alles im Rahmen“,
sagt Benzerath mit einem Grinsen
im Gesicht. Er und seine Spezl
betreiben das Ganze aus Spaß an
der Freude, ganz ohne Wettkampf
und Konkurrenzdenken. Es gab allerdings
auch schon andere Zeiten.
Horst Benzerath erzählt von seinem
persönlichen Geschwindigkeitsrekord:
100 km/h durchschnittlich
pro Runde, deren
Kurven logischerweise langsamer
zu fahren waren, auf den Geraden
also über 100 km/h erreicht
wurden. Und Frau Beate berichtet
von Wettrennen, bei denen die
von der Strecke ausgebrochenen
Miniatur-Flitzer vor lauter Wucht
Löcher in die Wand gedrückt haben.
Gefährlich! Und auf diesem
Niveau dann definitiv kein Kinderspielzeug
mehr. Deshalb verkaufen
die Benzeraths die detailgetreuen
Porsche 917, Ferrari 521s und GTs
im Maßstab 1:24 oder 1:32 ausschließlich
mit Leistungen im für
den Verkauf gesetzlich erlaubten
Bereich. Heißt: 18 Volt-Motor bei
Maximalgeschwindigkeiten von
rund 20 km/h, erhältlich für etwa
60 Euro in digitaler, für circa 40
Euro in analoger Version. „Genau
das richtige Spielzeug für die
ganze Familie.“ Und optimal zum
Abschalten.
Ideales Hobby
zum Abschalten
Wenn sich Horst Benzerath mit
seinen Kumpels aus Starnberg und
Mindelheim an seiner 40-Meter-
Bahn duelliert, vergisst er ganz
schnell die Sorgen des stressigen
Arbeitsalltags. Carrera-Fahrer
brauchen eine hohe Konzentrationsfähigkeit,
gute Koordination
und sehr viel Fingerspitzengefühl.
Es geht ums Ausloten physikalischer
Grenzen. „Da hinten in der
Kurve, wo etwas mehr Staub auf
der Strecke liegt, droht das Auto
eher auszubrechen“, nennt Horst
Benzerath ein klassisches Beispiel.
Um in solch schwierigen Abschnitten
auf der Bahn zu bleiben, arbeiten
Körper und Geist derart
auf Hochtouren, „dass in deinem
Kopf kein Platz für andere Dinge
ist“. Entsprechend frisch und frei
von Sorgen geht Horst Benzerath
die nächste Streckengestaltung
an. Oder Ehefrau Beate holt ein
ganz bestimmtes Ersatzteil aus
dem auffallend ordentlich sortierten
Lager – das zweite Steckenpferd.
„Alles, was wir im Laden
und Online-Shop anbieten, haben
wir auch sicher hier vor Ort.“ Damit
ist das Carrera-Fachgeschäft
in Schwabniederhofen auf weiter
Flur konkurrenzlos. Ein so großes
Ersatzteillager gebe es deutschlandweit
„zehn, maximal zwölf
Mal“. Und diese professionelle
Gestaltung von Strecken lediglich
„drei, vier Mal“.
Damit das so bleibt, setzen die
Benzeraths auch 2017 wieder
alle Karten auf das Geschäft der
Schlecht-Wetter-Zeit. „In den vier
Wintermonaten machen wir doppelt
so viel Umsatz wie im Rest
des Jahres“, sagt Beate Benzerath.
Besonders beliebt seien Carrera-
Bahnen und Carrera-Autos zu
Weihnachten – wenn die Männer
wieder zum Kinde werden. js
mai / juni 2017 | 7
Schongauer Erlebnisführungen
Henker, Hexen und Bier
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Schongau | Egal ob für Tourist, Besucher
oder Einheimischen – bei
den Schongauer Erlebnisführungen
dürfte für jeden etwas dabei
sein. Da gibt es Klassiker, wie etwa
die „Führung durch die malerische
Altstadt“. Hier erfahren Gäste
auf einem Spaziergang durch die
Altstadt Wissenswertes aus der
Stadt- und Baugeschichte ebenso
wie Anekdoten aus dem Leben der
Bürger im Mittelalter. Die Führung
– sie kostet vier Euro pro Person –
gibt es von Mai bis Oktober jeden
Freitag um 16 Uhr. Zusätzlich wird
sie im Juli und September jeden
Dienstag um 14 Uhr angeboten.
Treffpunkt ist vor dem Rathaus.
Sehr beliebt bei Leuten aus nah
und fern ist auch die Führung
„Mit der Henkerstochter durch
das mittelalterliche Schongau“,
der man sich am 20. Mai, 24.
Juni, 1. und 29. Juli sowie 9. und
28. September anschließen kann.
Hier begleitet die Stadtführerin die
Teilnehmer bei einem nicht alltäglichen
Stadtrundgang zu verschiedenen
Schauplätzen des Romans
„Die Henkerstochter“ von Oliver
Pötzsch. Man erfährt Spannendes
über das mittelalterliche Schongau,
über Henker, vermeintliche
Hexen und deren besonderes Wissen.
Lebendig wird die Geschichte
insbesondere durch Schauspiel
und Lesungen aus dem historischen
Roman. Die Führung beginnt
jeweils um 17 Uhr und kostet
pro Person zehn Euro – inklusive
Speis und Trank.
Ein Höhepunkt ist sicherlich die
Erlebnis-Wanderung „Stadt- und
Lechgeschichten“, bei der man ein
Stück Geschichte über das Leben
am und mit dem Fluss erleben
kann. Durch das ehemalige Gerberviertel
führt der Weg hinunter
zum Lech, und es wird auf dem
idyllischen Uferweg flussabwärts
zum Stausee gewandert. Über den
Staffelauwald und das Trachtenheim
am Helgoland geht es zum
Ausgangspunkt zurück. Treffpunkt
für diese Wanderung am 21. Mai
ist um 14 Uhr am Bahnhof. Kosten:
Sieben Euro pro Person. Nicht
minder beliebt ist der „abendliche
Streifzug durch Schongaus
Altstadt“. Ein Rundgang mit
spannenden und unterhaltsamen
Geschichten. Ein kleiner Umtrunk
beschließt den Abend. Pro Person
kostet der Streifzug, der am 21.
Juni und 30. August jeweils um
20.30 Uhr beginnt, sieben Euro inklusive
dem Umtrunk.
Zwei neue
Themenführungen
Neben den bekannten und beliebten
werden heuer zwei ganz
neue Führungen angeboten: Bei
„Schongaus Biergeschichten“ (23.
Juni und 22. September) hört man
Geschichten zum Bier und den
Brauereigasthöfen in Schongau
von Stadtführerin Kornelia Funke,
die die Besucher zu den ehemaligen
Stadtbrauereien begleitet.
Denn schon im Schongauer Stadtrecht
aus dem 14. Jahrhundert
wurden die Schankgebote festgelegt.
Schließlich darf „kein Wirt einen
Trank mit einem anderen mischen“.
Inklusive Bierspezialitäten
beläuft sich die Führung auf zehn
Euro pro Person. Ebenfalls neu ist
die Führung „Anna Gerberin – die
Bürgersfrau zwischen Huren und
Henker“. Hier wissen die Teilnehmer
nach zwei Stunden sicherlich
mehr über Berufe und Bewohner
des Flussufers und über die Hassliebe,
die Anna mit der Lechvorstadt
verbindet. Sie findet am 3.
Juni, 5. und 6. August jeweils um
17 Uhr statt und kostet pro Person
fünf Euro. Alle Infos – auch zu den
weiteren Führungen und Wanderungen,
gibt es im Internet (www.
schongau.de). Oder bei der Tourist-Information
Schongau unter
08861 / 214-181 oder touristinfo@
schongau.de, die auch die Anmeldungen
entgegennimmt. tis
8 | der altlandkreis
Auf der Roten Couch
Die Expeditionsleiter der Kliniken
Im weißen Kittel auf der Roten Couch:
Die beiden Ärztlichen Direktoren Prof. Dr. Andreas Knez vom Krankenhaus Weilheim
(links) und sein Kollege Dr. Wilhelm Fischer von der Schongauer Klinik.
Foto: Johann Jilka
mai / juni 2017 | 9
Weilheim-Schongau | Sie sind so
etwas wie die Sprecher der Chefärzte,
im Grunde der kompletten
Belegschaft eines Krankenhauses:
Ärztliche Direktoren. Während bei
großen Universitätskliniken dieser
Posten häufig ein eigenständiger
ist, erfüllt in kleineren Häusern ein
Chefarzt diese verantwortungsvolle
Aufgabe ehrenamtlich. Dr. Wilhelm
Fischer war 31 Jahre lang Chefarzt
in Peißenberg und wechselte nach
der Schließung der dortigen Klinik
als Ärztlicher Direktor nach Schongau,
„um dort etwas aufzubauen“.
Obwohl er bereits im Rentenalter
ist, lässt er seine Mitarbeiter nicht
im Stich. Gemeinsam mit seinem
Weilheimer Pendant, Prof. Dr. Andreas
Knez – nicht weniger sportlich
aktiv – haben wir ihn zum großen
Gespräch auf die „Rote Couch“
gebeten. Dort geben die heimatverbundenen
Ärzte einen Einblick
in die Tätigkeiten des Ärztlichen Direktors
und machen sich Gedanken,
wie die Zukunft rund um die Krankenhaus
GmbH aussehen kann.
Dr. Fischer, Prof. Dr. Knez, was ist
die Aufgabe eines Ärztlichen Direktors?
Dr. Wilhelm Fischer: Die Aufgabe
beinhaltet die Koordination aller
möglichen Projekte, vor allem
was den ärztlichen Bereich betrifft.
Überhaupt die ärztliche Organisation
und die Zusammenarbeit der
Abteilungen. Das hat so manche
Konferenz zur Folge.
Trifft man Sie dadurch häufi ger im
Büro als im OP-Saal?
Prof. Dr. Andreas Knez: Das kann
man so nicht sagen. Die Patientenversorgung
steht natürlich im Vordergrund.
Der Ärztliche Direktor
ist Sprecher der Ärzteschaft, der
Chefärzte und ist insofern Partner
des Geschäftsführers hinsichtlich
der strategischen Ausrichtung. Ein
Geschäftsführer sieht viele Dinge
anders als die Doktoren und so ist
es hilfreich, wenn verschiedene
Perspektiven zusammenkommen.
Sie wurden beide vom Aufsichtsrat
„berufen“. Welche Voraussetzungen
muss man mitbringen, um
Ärztlicher Direktor zu werden?
Knez: Man muss Chefarzt sein,
dessen Aufgabe schon damit verbunden
ist, Leitungsfunktionen
zu übernehmen. Was wir immer
mehr dazulernen mussten, sind
betriebswirtschaftliche Aspekte,
mit denen wir uns früher als Mediziner
nicht in der Form auseinandergesetzt
haben. Basisfallwert,
Vergütung, Deckelung des Budgets,
betriebswirtschaftliche Kennzahlen,
Defizite – wo will man hin,
was gleicht man aus? Fragen, die
immer wichtiger werden.
Der Beruf des Chefarztes ist für viele
ein Kindheitstraum. War das bei
Ihnen auch der Fall?
Knez: Ja, absolut. Bei mir hat sich
das während meines Zivildienstes
ergeben. Ich wollte immer gerne
mit Menschen arbeiten und im
medizinischen Bereich tätig sein.
Daher ist es mein Berufstraum.
Fischer: Ich hatte ein paar Vorbilder,
bei denen ich sagen konnte:
Ja, damit kann ich was anfangen.
Der Chefarztposten stand dabei
noch nicht im Vordergrund. Aber
der Beruf des Arztes war für mich
ungefähr mit dem Abitur klar und
ist bis heute mein Traumberuf,
auch wenn die Bürokratie uns einiges
abverlangt.
Dr. Fischer, Sie sind seit 2016 Ärztlicher
Direktor in Schongau. Wo
liegen die Stärken des Schongauer
Krankenhauses?
Fischer: Neben der traumhaften
Lage können wir ein breitgefächertes
medizinisches Angebot
anbieten. Viel bringt die Zusammenarbeit
mit dem Krankenhaus
Weilheim, die sehr gut funktioniert.
Ich bin ein Verfechter für
Landkrankenhäuser, weil wir kurze
Wege haben müssen. Deshalb
brauchen wir eben auch diese
Qualität und müssen ein breites
Angebot vorhalten. Neben der
schönen Lage ist das Haus quasi
neu gebaut bzw. frisch renoviert.
Und die Schwächen?
Fischer: Die großen Häuser in den
Ballungsräumen bieten Medizin
ein bisschen wie am „Fließband“
an, was wir aber gar nicht wollen.
Wir möchten weiterhin individuell
bleiben und auch der Landbevölkerung
den Vorteil bieten, dass
wir genauso schnell und qualitätsmäßig
Nothilfe leisten können.
Wir haben keine gute Anbindung
zum öffentlichen Verkehr. Ich hatte
eine Bahnhaltestelle schon 2015
angeregt und die Politik, der
Kreistag und auch Minister Dobrindt
stehen dahinter. Zehn Meter
von hier fährt der Zug vorbei,
aber eben nur der Güterverkehr.
Eine Bahnhaltestelle würde eine
erhebliche Erleichterung für die
Patienten, Angehörigen und Mitarbeiter
ohne Auto bedeuten.
Auch eine Verbindung nach Landsberg
wäre sicherlich Gold wert?
Fischer: Das wäre jetzt hohe Politik,
davon will ich gar nicht sprechen.
Aber ehrlich gesagt fände
ich es auch gut. Gerade jetzt, wo
wir daran denken, mit mehreren
Landkreisen Verbünde einzugehen.
Aber wir wären schon sehr
froh, bei uns eine Haltestelle zu
bekommen.
Prof. Dr. Knez, Sie haben in Weilheim
die 24-Stunden Herzkatheterbereitschaft
aufgebaut. Wie hat sich
die Abteilung seither entwickelt?
Knez: Sie hat sich sehr gut etabliert.
Wir machen im Jahr mit den
Kardiologen im Landkreis zusammen
rund 1 200 Katheter-Untersuchungen.
Bei den Interventionen
schwankt die Zahl immer, wobei
sicherlich mehr als 50 Prozent
Eingriffe mit Stentimplantationen
sind. Für die Bevölkerung war
die schnelle, wohnortnahe Versorgung
– zu jeder Tages- und
Nachtzeit ist ein Kardiologe vor
Ort – sicher ein großer Zugewinn.
10 | der altlandkreis
Bürokratie statt tt OP: Verwaltungsarbeiten stehen bei Ärztlichen Direktoren auf der
Tagesordnung.
So konnten wir schon einige Leben
retten.
Ärzte sind keine Maschinen, tragen
aber eine wahnsinnige Verantwortung
und stehen unter enormen
Druck. Wie geht man damit um?
Knez: Ja, das stimmt. Je länger
ich die „Katheterei“ mache, desto
vorsichtiger werde ich, weil ich
einfach schon viele Dinge gesehen
habe. Sobald ich allerdings im
OP bin, bin ich hochkonzentriert.
Dann spüre ich den Druck nicht so
sehr wie hinterher.
Wie gleichen Sie diesen Alltagsstress
aus?
Knez: Ich gehe sehr gerne in die
Berge, auch Skitouren. Zwar nicht
so extrem wie Dr. Fischer unterwegs
war, aber auch leidenschaftlich.
Und ich radel sehr gerne,
wenn es geht, einmal die Woche
auf den Hohenpeißenberg. Hier
komme ich am meisten zur Ruhe.
Ein neues Hobby ist das Kajakfahren.
Auf dem Ammersee unterwegs
zu sein, auch in der kalten
Jahreszeit, das entspannt und tut
meiner Seele gut.
Fischer: Wir sind ja beide begeisterte
Radler und fahren, so weit
wie möglich, jeden Tag damit zur
Arbeit.
Dr. Fischer, Sie sind ausgewiesener
Experte für Herzschrittmacher. Was
ist einfacher, eine Herz-OP oder
eine Expedition zum 6 190 Meter
hohen Mount McKinley?
Fischer: Eine schwierige Frage.
Obwohl ich eine Herzschrittmacher-OP
gewöhnt bin, geht es mir
ebenso wie Prof. Dr. Knez. Vor jeder
Operation empfinde ich es als
Herausforderung. Die Expedition
zum Mount McKinley war da etwas
ganz anderes. Es ist entspannend,
als Gegenpol zum Alltag in die
Welt rauszugehen ...
... was meinen Sie mit „in die Welt
rausgehen“?
Fischer: Ich bin durch die Sahara
gefahren, durch den Dschungel
gegangen, habe bei der Bundeswehr
einen Taucherarztlehrgang
gemacht, war bei den Gebirgspionieren
und bin mal die
Carstensz-Pyramide in Neuguinea
hochgeklettert und habe sogar
den Stamm der ehemaligen Kannibalen
kennengelernt. Das sind
so Erfahrungen, da denkt man
weniger an die Alltagssorgen. Hier
merkt man auch, wie klein manche
unserer hausgemachten Probleme
gegenüber dem sind, was es
in der Welt gibt. Hier in Schongau
sind wir Gelbfieberimpfstelle. Die
Geschichten dieser
Reisenden interessieren
mich immer sehr,
gleichzeitig kann ich
ihnen ein paar medizinische
Reisetipps mit
auf den Weg geben.
Wie kam es zur Leidenschaft
Bergsteigen?
Fischer: Seit meiner
Kindheit bin ich beim
Alpenverein, auch
meine Eltern waren
schon dabei. Ich war
immer gerne in den
Bergen. Als ich dann
um die 50 Jahre war,
hab ich mir gesagt,
dass ich ein bisschen
mehr Sport machen müsste. Auch
weil ich mit dem Lehrbücher-
Schreiben sehr an den Computer
gefesselt war, besonders in den
Nächten. Damals hatte ich zu
wenig Ausgleich und mir gesagt:
„Jetzt wird es Zeit, dass du dir ein
Ziel suchst, bevor du einrostest.“
Prof. Dr. Knez, als Professor kooperieren
Sie mit der LMU-München.
Wie sieht Ihre Lehrtätigkeit aus?
Knez: Ich bin pro Semester immer
vier bis fünf Wochen mit je einer
Vorlesung in Großhadern eingespannt.
Zudem sind wir in Weilheim
Lehrkrankenhaus und damit
verpflichtet, Studenten in ihrem
praktischen Jahr weiterzubilden.
Das macht unglaublich viel Spaß
und ist hochmotivierend für mich,
aber auch für die Assistenten, die
so gefordert sind, ihr Wissen weiterzugeben.
Was macht mehr Spaß, lehren oder
operieren?
Knez: Es ist zwar völlig verschieden,
aber beides macht sehr viel
Spaß. Es ist schon etwas sehr
Befriedigendes, wenn man etwas
weitergibt und das auf fruchtbaren
Boden fällt. Gerade wenn sich Studenten
nach dem praktischen Jahr
melden und sagen: „Ich konnte
viel von meiner Zeit in Weilheim
für die Prüfung nutzen.“ Das gibt
einem das Gefühl, auf dem richtigen
Weg zu sein.
Ein schwer kranker Patient kommt
in die Klinik und Sie als fremde
Person behandeln ihn. Wie baut
man hier ein Vertrauensverhältnis
auf?
Fischer: Ich glaube, die Erfahrung
und auch die Einstellung helfen einem
da sehr. Und wenn man den
ärztlichen Beruf mit Begeisterung
ausübt, geht man ohnehin ganz
anders heran. Mit Zuwendung
lässt sich manchmal wesentlich
mehr erreichen als mit Tabletten.
Wir sind ja auch beide bayerische
Urgewächse und kennen den bestimmten
Schlag der Leute. Das
erleichtert das Reden.
Knez: Wir mögen die Leute ja
auch. Ich glaube, das wichtigste
ist: ernst nehmen und Empathie.
Den Patienten das Gefühl geben,
dass wir sie verstehen, sie aber
auch in ihrer Persönlichkeit belassen.
Wir sind nicht die Schlaueren,
und das spüren die Patienten. Ich
mag die Bevölkerung hier. Die
Leute sind geraderaus und sagen,
was sie wollen. Und die Zeit der
Bevormundung und des „weißen
Gottes“ ist ohnehin vorbei. Das ist
auch gut so.
Sie sind beide sehr heimatverbunden.
Hatten Sie nie den Drang, etwas
anderes zu sehen?
Fischer: Ich bin geborener Hohenpeißenberger,
war aber auch lange
Zeit weg. Bevor ich 1984 nach
Peißenberg kam, war ich im Rosenheimer
Krankenhaus, in Haag
bei Wasserburg, bei der Bundeswehr
als Truppenarzt im Erdbebeneinsatz
in Friaul. Das waren
zum Teil sehr abenteuerliche
Wege, die ich gerne beschritten
habe. Aber ehrlich gesagt bin ich
sehr gerne zuhause, weil es hier
ausgesprochen schön ist.
Knez: Ich bin in München geboren,
und eines war für mich immer
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in der
Mitwirkende: Solisten, Chor der Stadt Schongau,
Chor der Berufsfachschule für Musik Krumbach, La Banda,
Neue Süddeutsche Philharmonie, Leitung: Christoph Garbe
Orchester der Stadt Schongau, Junges Ensemble
Leitung: Kristina Kuzminskaite
06. Mai 2017 Basilika Altenstadt 19.00 Uhr
Alte Musik in jungen Händen
14. Mai 2017 Stadtpfarrkirche M. Himmelfahrt Schongau 18.00 Uhr
Alpenländische geistliche Volksmusik
28. Mai 2017 Ballenhaus Schongau 19.00 Uhr
Ensemble Pathos: Männer und Frauen
25. Juni 2017 Wieskirche 19.00 Uhr
J.S. Bach: BWV 82 „Ich habe genug“ BWV 158 „Der Friede sei mit Dir“
J. Haydn: Missa in Angustiis „Nelsonmesse“
09. Juli 2017 Wieskirche 19.00 Uhr
L.v. Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-moll op.67 „Schicksal“
F. Schubert: Messe in As D 678
23. Juli 2017 Wieskirche 19.00 Uhr
W.A. Mozart: Sinfonie Nr. 41 in C KV 551
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12 | der altlandkreis
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klar: Aus Bayern will ich auf keinen
Fall weg. Als ich in jungen
Jahren in Großhadern tätig war
und mal am Weilheimer Krankenhaus
vorbeigefahren bin, habe
ich gedacht: „Hoffentlich muss ich
hier niemals hin.“ Ich kannte es
schlicht nicht. Letztlich habe ich
es meinem Vorgänger Dr. Kment
zu verdanken, dass er mir diese
Chance gegeben hat. Ich bin sehr
glücklich hier, besser geht’s nicht.
Die Entwicklung ländlicher Krankenhäuser
ist seit geraumer Zeit
schwierig. Wo sehen Sie die Krankenhaus
GmbH in Zukunft?
Knez: Ich glaube, dass unsere
Krankenhäuser als Grund- und
Regelversorger hohes Potential
haben. Wir bieten eine breite
medizinische Versorgung mit
Notfallversorgung, aber auch
spezialisierter Medizin an. Wir
können viele Patienten auf hohem
fachärztlichen Niveau versorgen,
so müssen sie sich nicht auf den
Weg nach München machen. Das
ist unser Potential, was man auch
rüberbringen muss. Ich sehe unsere
Stärke in der wohnortnahen
Versorgung. Wenn das noch ergänzt
wird mit einem allgemeinen
Konzept, mit Altersmedizin, mit
Palliativmedizin, dann sehe ich auf
jeden Fall eine Chance, dass solche
Häuser überleben. Sie müssen
Geld verdienen, das ist klar. Aber
sie müssen auch Sachen anbieten,
mit denen man kein Geld verdient.
Unsere Aufgabe ist es, für unsere
Bevölkerung, die ja auch immer
älter wird, eine medizinische Versorgung
zu gewährleisten.
Interview in lockerer Atmosphäre: Prof. Dr. Andreas Knez und Dr. Wilhelm
Fischer mit den beiden „altlandkreis“-Redakteuren Tim Schmid
(links) und Johannes Schelle (rechts).
Ist die Umsetzung realistisch?
Knez: Das muss letztlich die Politik
entscheiden, was eine wohnortnahe
Versorgung wert ist. Ich finde,
Gesundheit ist unser größtes Gut.
Und für mich ist es ganz wichtig,
dass die Leute, auch die Angehörigen,
nicht weit fahren müssen,
denn das trägt zur Gesundung bei.
Es gibt ja die Diskussion, dass viele
sagen, man müsste 50 Prozent
der Kliniken schließen und dann
riesengroße Schwerpunkt-Krankenhäuser
errichten, wie es sie
in andern Ländern gibt. Vielleicht
ist es aus ökonomischer Sicht sogar
sinnvoll. Wir haben ein hochentwickeltes
Gesundheitssystem,
sektorale Grenzen, ambulant und
stationär getrennt. Das müsste
man jetzt eigentlich zurückentwickeln.
Aber wie soll das gehen?
Ich kann es nicht abschätzen,
aber wir bekommen derzeit eine
unglaubliche Unterstützung aus
der Politik, die das genauso sieht.
Ich bin absolut dafür, dass wir
ökonomisch denken, da kommen
wir auch gar nicht drum herum.
Nichtsdestotrotz muss eine klare
Ansage kommen, was uns eine
wohnortnahe Versorgung wert
ist. Ich kann mich an einen tollen
Satz des Alt-Landrats Luitpold
Braun erinnern, der zu mir gesagt
hat: „Wissen Sie Herr Knez, wenn
wir mit dem Herzkatheter nur ein
Menschenleben retten, dann hat
es sich schon rentiert“. Aber ich
kann es nicht vorhersehen. Das ist
ein schwieriges Schiff, das gerade
kräftig schlingert.
Wie schätzen Sie das ein, Dr. Fischer?
Fischer: Ich kann Prof. Dr. Knez
nur zustimmen. Wir müssen die
Landbevölkerung mit hoher Qualität
gut und schnell versorgen, wie
zum Beispiel beim Schlaganfall
oder Herzinfarkt.
Ganz allgemein, wie hat sich die
Medizin technisch und medikamentös
in den letzten Jahren entwickelt?
Knez: Wenn ich für die Kardiologie
spreche, waren es in den
letzten Jahren bahnbrechende
Entwicklungen, zum Beispiel beim
Aortenklappen-Ersatz, der jetzt
ohne Operation möglich ist für Patienten,
die als inoperabel gelten.
Der Rückgang in der Infarktsterblichkeit
zeigt, dass das Konzept
der Katheter greift. Vergleichbare
Fortschritte gibt es bei Medikamenten
mit ebenfalls bahnbrechenden
Entwicklungen. Allerdings
führt beispielsweise allein die
Therapie der Hepatitis C, die heutzutage
medikamentös heilbar ist,
zu einer erheblichen Belastung
des Gesundheitsbudgets. Auch
werden in der Onkologie neue
Medikamente entwickelt, etwa
Antikörper gegen Krebserkrankungen,
die mit sehr hohen Kosten
verbunden sind. Eines Tages wird
man sich fragen, wie verteilt man
das in der Solidargemeinschaft?
Gibt es weiterhin alles für alle? Ich
möchte nicht derjenige sein, der
das entscheidet.
Fischer: 1871 gab es die erste
Statistik, da lag die Lebenserwartung
bei 37 Jahren und jetzt sind
wir bei circa 80. Mit Entwicklung
der Herzschrittmachertechnik
werden viele Leben gerettet. Der
erste Patient 1958 wäre ohne Gerät
mit 40 Jahren gestorben und
wurde dann über 80 Jahre alt.
Aber auch die Lebensqualität hat
sich extrem verbessert. Zum Beispiel
habe ich einen Patienten
gesehen, der ohne Herzschrittmacher
nur 50 Meter gehen konnte
und mit dem Gerät uns am Berg
davonläuft.
Auch in anderen Bereichen wie
etwa den Gallenblasen-Operationen
hat sich sehr viel getan.
Früher war man drei Wochen im
Krankenhaus, jetzt macht man
einen minimalen Eingriff und ist
nach drei Tagen wieder zuhause.
Wenn Sie einen Wunsch frei hätten
in Sachen Entwicklung?
Knez: Demenz! Ich finde, dass hier
bereits tolle Arbeit geleistet wird
von den Alzheimergesellschaften.
Aber ich sehe das als große Herausforderung
an die Gesellschaft.
Wenn man hier die Möglichkeit
hätte, frühzeitig den Prozess zu
beeinflussen, wäre das ein Segen.
Für die Patienten und Angehörigen,
für die das eine ungeheure
Last ist. Sie fühlen sich verantwortlich
und arbeiten bis zur Erschöpfung.
Und das Thema nimmt
immer mehr zu ...
Fischer: ... weil die Leute immer
älter werden. Keiner ist davor gefeit,
das ist das Schlimme. Unsere
beiden Häuser arbeiten bereits
rege mit der Alzheimergesellschaft
zusammen. Ich möchte die
Kooperation mit der Hospizbewegung
verstärken, wo ich selbst als
Hospizrat ehrenamtlich involviert
bin.
Dr. Fischer, Sie waren 31 Jahre in Peißenberg,
dann kam die Schließung.
Die Mitarbeiter wurden nach Weilheim
und Schongau aufgeteilt. Eine
Voraussetzung, dass Sie in Schongau
Ärztlicher Direktor wurden?
Fischer: Sicherlich. 2013 stand Peißenberg
schon mal auf der Kippe.
Da haben wir aber gesagt, so geht
das nicht. Wir konnten Peißenberg
nicht einfach von der Bildfläche
verschwinden lassen. Damals war
jedenfalls noch nicht der richtige
Zeitpunkt.
Der richtige Zeitpunkt kam dann
2015?
Fischer: Erst im Juli 2015 wurde
politisch klar, dass das Krankenhaus
Peißenberg keine eigene
Perspektive mehr hat, sondern
endgültig geschlossen werden
sollte, wenn Weilheim umgebaut
ist. Das hätte für mich bedeutet,
dass ich meine Mannschaft nicht
mehr hätte organisieren können.
Außerdem: Wenn bekannt ist, dass
wir schließen, kommen ja auch
keine Patienten und kein Personal
mehr, da es keine Perspektive
gibt. Das war das eine Manko. Das
zweite, dass in Schongau Probleme
aufgetaucht sind. Der damalige
Ärztliche Direktor, Dr. Andreas
Eder, hatte sich niedergelassen,
die Chefarztstelle war somit frei.
Wir haben uns dann mehr oder
weniger über Nacht überlegt, mit
dem ganzen Team nach Schongau
zu wechseln. Das Personal wurde
dort dringend gebraucht. Wäre
dem nicht so gewesen, hätten wir
für Peißenberg einen speziellen
Sozialplan aufstellen müssen. So
musste ich nichts abwickeln, sondern
konnte etwas aufbauen. Die
Integration ist uns sehr gut gelungen.
Und auch Dr. Eder arbeitet
zeitweise im Team zur Unterstützung
mit. Es ist nicht mehr Schongau,
Peißenberg und Weilheim,
sondern eine GmbH.
Sie sind bis Ende 2017 noch Ärztlicher
Direktor in Schongau. Bleiben
Sie der Medizin treu?
Fischer: Ganz aufhören werde ich
wahrscheinlich nicht. Ich werde
sicherlich den beruflichen Stress
abbauen, mich mehr um meine
Familie kümmern und auch dem
Krankenhaus verbunden bleiben.
Außerdem arbeite ich weiter ehrenamtlich,
genau wie Prof. Dr.
Knez, im Kreisverband des Bayerischen
Roten Kreuzes.
Wartet die nächste Expedition, der
nächste Gipfel?
Fischer: Auch diesbezüglich wird
man ruhiger. Ich bin immer noch
gerne in den Bergen und mache
Skitouren. Aber ich werde keine
Expedition mehr unternehmen.
Prof. Dr. Knez, Sie sind 55, haben
also noch einige Jahre bis zur Rente.
Würden Sie sagen, dass Sie mit
dem Ärztlichen Direktor beruflich
alles erreicht haben?
Knez: Ja, wobei für mich der Ärztliche
Direktor nicht im Vordergrund
steht. Ich habe alles, was
ich wollte. Ich wollte in Bayern
bleiben, wollte einen Herzkatheter
haben, und wollte den Professor
schaffen. Das war so ein bisschen
der Ansporn für die „Quälerei“ in
Großhadern. Dass sich das alles so
ergeben hat, darüber bin ich sehr
happy und ich fühle mich einfach
unglaublich wohl hier in Weilheim.
Ich möchte nirgendwo anders hin.
Das heißt, Sie bleiben bis zum
Rentenalter Ärztlicher Direktor in
Weilheim?
Knez: Ob ich Ärztlicher Direktor
bleibe, weiß ich nicht. Es ist sogar
mal gut, wenn irgendwann wieder
eine andere Perspektive dazu
kommt. Ärztlicher Direktor und
Geschäftsführer dürfen gerne kontroverser
Meinung sein. Aber nach
außen müssen sie den Karren
gemeinsam ziehen. Ich glaube,
mit unserem Geschäftsführer haben
wir dazu die Möglichkeit. So
viel wie in den letzten drei Jahren
in der GmbH passiert ist, das ist
schon enorm. Auch die Unterstützung,
die wir aus der Politik erfahren.
Das kennen wir auch anders.
Die Mitarbeiter brauchen eine
Perspektive. Das ist ihre Heimat,
ihr Arbeitsplatz und den möchten
sie auch behalten. Wir sind ja ein
wichtiger Arbeitgeber im Landkreis,
das wird immer ein wenig
unterschätzt. Wir schaffen Werte,
sind Steuerzahler. Ein Krankenhaus
wird immer nach den Defiziten
bewertet. Aber ein Mitarbeiter
wohnt ja auch hier. Sie haben Familien,
das sollte man auch volkswirtschaftlich
betrachten.
Bitte ergänzen sie: Wenn das Krankenhaus
in Schongau schließt ...
Fischer: ... benötigen über 30 000
Menschen mehr als eine halbe
Stunde, um ein Krankenhaus zu
erreichen.
Wenn das Krankenhaus in Weilheim
schließt ...
Knez: ... geht ein großes Stück Heimat
in jeglicher Hinsicht verloren.
js / tis
mai / juni 2017 | 13
Hausg’machter Heimatsound von Rigoros
Mit „Wollsockn“
an den Chiemsee
Peiting | Die jungen Musiker von
Rigoros machen sich „koan Stress“.
Das verkörpern sie im Proberaum
wie auf der Bühne. Das sagen sie
in jedem Interview. Das singen sie.
Doch hinter dieser beschwingten
Art steckt knallharte Arbeit. „Jeder
von uns probt am Tag zwei bis vier
Stunden“, sagt Matthias Waldner,
21, hauptberuflich Elektroniker
für Maschinen und Antriebstechnik,
privat Single, und dazwischen
Schlagzeuger, der sich gerne hinter
den großen Becken versteckt,
das ganz große Rampenlicht nicht
zwingend braucht. Große Ziele
hat er trotzdem: „Das Ganze hier
Vollzeit machen.“ Und damit ist er
nicht allein.
Rigoros, eine fünfköpfige Band aus
Peiting, möchte hoch hinaus. „Im
Grunde reicht ein einziger Song,
der jedem gefällt, der im Radio
rauf- und runtergespielt wird ...
scho is ma drin im Gschäft“,
schwärmt Leo Brennauer. „Wie
bei Seiler und Speer mit ‚Ham
kummst‘.“ Brennauer, 22, Rampensau
und treibende Kraft der Band,
Haben im Januar ihre erste CD auf den Markt gebracht (von links): Lukas
Linder, Leo Brennauer, Theresa Schauer, Matthias Waldner und Valentin
Kirchbichler — die jungen Musiker von Rigoros.
investiert besonders viel Zeit in
sein Hobby, das eigentlich schon
lange keines mehr ist. Der Fachwirt
im Einzelhandel komponiert.
Alle zwölf Songs, die auf der ersten
eigenen CD „KOAN STRESS“ zu hören
sind, stammen größtenteils aus
seiner Feder. Selbstverständlich in
engster Absprache mit den anderen.
Manch Strophe, mancher Akkord,
wurde stundenlang im Keller
bei Blumen Leinauer diskutiert. Bis
es passte, die Songs bühnen- und
plattenreif waren.
Proben über
vier Stunden
In diesem kleinen und zu Teilen
schalldichten Raum direkt unter
dem Blumengeschäft trifft sich die
Band jeden Sonntag zur Probe.
14 | der altlandkreis
Gemeinsam werden mindestens
vier Stunden geübt. Vier Stunden
Heimatsound über vadruxte Leid,
WhatsApp und Wollsockn. Angelehnt
ist die Musik an Vorbilder
wie LaBrassBanda, Django3000
oder Dreiviertelblut. Sie selbst beschreiben
ihren Stil als Bayerisch-
Pop-Mundart mit einem Hauch
HipHop, Ska und Disco-Beats.
Angefangen hat alles dank Party-
Schlager von Andreas Gabalier und
Helene Fischer, deren Musik „wir
ehrlicherweise eher belächeln“.
Brennauer und Waldner erzählen
von jenem Skitag am Hahnenkamm
in Reutte, den sie bei Après-Ski
ausklingen ließen, dabei diese Party-Songs
hörten und sich sagten:
„Sowas in der Art machen wir jetzt
auch, aber gscheid.“ Seither, das
war Anfang 2015, gibt es Rigoros.
Komponist Leo Brennauer spielt
Klavier und Akkordeon. Hauptsänger
Valentin Kirchbichler, 19, Feinwerkmechaniker-Lehrling,
zupft
den E-Bass. Sängerin Theresa
„Resi“ Schauer, 20, akribische
Arbeiterin und Musikstudentin
in Krumbach, zupft die Gitarre.
Küken Lukas Linder, erst 17, und
als Schwabsoier einziger Nicht-
Peitinger, zieht die Posaune.
Schlagzeuger Waldner, auch fester
Bestandteil in der Knappschaftsund
Trachtenkapelle, ist bereits bekannt.
In dieser Konstellation und
Aufstellung tourt Rigoros zu rund
40 Auftritten pro Jahr. Tour-Bus ist
der Sprinter vom Blumengeschäft,
das Brennauers Eltern betreiben.
Da passt die komplette Ausstattung
inklusive fünf Mann beziehungsweise
Frau auf den Millimeter
genau hinein. Das Ein- und Auspacken
erfordert Maßarbeit und
maximale Vorsicht, damit „ja nix“
kaputtgeht. Der Grund: Sound-Anlage
und Instrumente haben einen
Gesamtwert von über 30 000 Euro.
Hochwertige Ausstattung
im Wert von 30 000 Euro
Die Rede ist von High-End-Produkten.
Einige Instrumente und Anlage
sind mittels Funk verbunden.
„Wir legen deshalb so viel Wert
darauf, weil ein guter Sound für
die unterbewusste Wahrnehmung
> > > CD'S ZU GEWINNEN
enorm wichtig ist“, sagt Waldner,
der nebenbei die Finanzen verwaltet.
Buchungspreise möchte er allerdings
nicht verraten, weil die je
nach Anlass und Auftragslage ganz
unterschiedlich seien. Noch investieren
die Fünf alle Einnahmen
direkt in die Band. Künftig sollte
allerdings mehr bei rausspringen.
„Damit sich der ganze Aufwand
auch lohnt“, sagt Brennauer.
Wunschziel: Eine eigene Tournee
durch Bayern mit Zwischenstation
Olympiahalle München.
Ein erster Clou in diese Richtung ist
ihnen bereits gelungen. Sie dürfen
heuer als Newcomer-Band bei
Chiemsee Summer (16. bis 19. August)
auftreten – ein Riesen-Festival
mit hochkarätigen, weltweit bekannten
Gruppen wie Billy Talent,
The Offspring, Jennifer Rostock,
Wanda, Clueso. Das wird definitiv
das größte Highlight für die 17- bis
22-Jährigen. Bislang waren das
Auftritte beim Open Air in Böbing
oder als Vorband bei LOSAMOL im
Allgäu vor 2000 Zuschauern.
Bis Mitte August nutzen sie die
Zeit, über fleißiges Proben und diverse
kleinere Auftritte ihre neuesten
Stücke zu perfektionieren und
neue Musikvideos zu drehen. Denn
2018 soll die zweite CD auf den
Markt. Acht Songs sind bereits fertig,
die auf Konzerten auch schon
gespielt werden. „Goaßmoß“ ist in
Brennauers Augen der neue Kracher
schlechthin, „weil der Song
sehr jugendlich ist und so richtig
zum Abgehen einlädt“.
js
Seit Januar ist die erste CD von Rigoros
auf dem Markt. Alle zwölf Songs, von „So
Wurscht“ bis „Hobby“, haben die fünf Musiker
textlich wie inhaltlich selbst kreiert. Der „altlandkreis“ verlost
fünf Rigoros-CDs. Schicken Sie uns eine e Postkarte an „altlandkreis“,
Birkland 40, 86971 Peiting oder eine E-Mail an info@altlandkreis.de
mit dem Stichwort „KOAN STRESS“. Das Los entscheidet, der
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich
benachrichtigt. Bitte Adressangabe nicht vergessen. Viel Glück!
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Zweite Kunstmesse in der Weilheimer Stadthalle
Von Bildhauerei bis meditativem Video
Weilheim | Hochqualifizierte und
begabte Künstler aus nah und
fern stellen Ende Juni ihre zeitgenössischen
Werke auf der Weilheimer
Kunstmesse aus. Für das
Event wurde extra eine eigene
Jury einberufen, die im Vorfeld 90
Bewerbungen unter die Lupe genommen
hatte – und aussortierte.
Zwei Bildhauer, ein Maler, eine
Kunsthistorikerin sowie der Leiter
des Weilheimer Museums haben
sich letztlich auf knapp 60 Aussteller
festgelegt. „Wir achten ganz
bewusst auf einen professionellen
oder zumindest sehr aktiven Werdegang,
auf Menschen, die großen
Wert auf das legen, was sie
tun“, sagt Organisatorin Andrea
Kreipe. Kurzum: Auf der Weilheimer
Kunstmesse (von Freitag, 23.
Juni, bis Sonntag, 25. Juni) darf
nicht jeder selbsternannte Hobby-
Künstler seine Arbeiten zur Schau
stellen. Die Künstler kommen bis
aus Halle, Dresden, Siegen. Aber
auch aus Schongau, Peiting, der
Tölzer Gegend und aus dem Weilheimer
Raum.
Bildhauerei, Objekt-Arbeiten aus
Beton oder Kunststoff, Fotografie,
Malerei, Grafiken: Die Weilheimer
Kunstmesse wird sehr abwechslungsreich,
deckt das breite
Spektrum zeitgenössischer Kunst
ab. „Diese Vielfalt kommt bei den
Besuchern hoffentlich so gut an
wie beim ersten Mal“, sagt Kreipe.
2015, als sie gemeinsam mit Messeleiter
Marinus Wirtl und Helfern
die erste Weilheimer Kunstmesse
ins Leben rief, wurden 2 000 Besucher
gezählt. „Das war für uns
überwältigend, mit so großem
Andrang hätten wir niemals gerechnet.“
Aber das zeige auch, wie
wichtig den Leuten aus der Region
Kunst sei, die in vielen Fällen mit
der hiesigen Geschichte tief verwurzelt
ist.
Freier Eintritt
für die Jugend
Insbesondere erhoffen sich die
Künstler selbst, die an allen drei
Tagen vor Ort sein werden, einen
Vorteil dieser Messe, die ihnen
nicht ganz günstig kommt. Die
Standgebühr beträgt je nach Größe
320 bis 400 Euro. Eine Investition,
die sich vor zwei Jahren für
den ein oder anderen durchaus
gelohnt hat. Damals wurden die
Werke von den Besuchern nicht
nur bestaunt, sondern auch gekauft.
Kleinere im Wert von 150
Euro, aber auch größere für eine
stolze Summe von 5 000 Euro. Wie
wertvoll die diesjährigen Ausstellungsstücke
sind, kann Kreipe
nicht wirklich vorhersagen, „weil
den Preis jeder Künstler selbst
festlegt“. Derweil fix sind die fünf
Euro Eintritt, wobei Kinder, Schüler
und Studenten umsonst die
Stadthalle betreten dürfen. Junge
Leute bekommen freien Zugang,
„weil wir ihnen ganz besonders
Kunst näher bringen wollen“.
Passend dazu auch das Motto der
Messe: „Der Auftrag, das Erbe zu
erhalten und die zeitgenössischen
Künste zu fördern, ist Anspruch
und Verpflichtung.“
> > > INFORMATION
Unter anderem mit einer meditativen
Video-Show – das Highlight
der Kunstmesse. Darin werden
außergewöhnliche Bilder gezeigt,
kombiniert mit zum Motiv passender
Entspannungsmusik. Und
zwar nicht in der voller Trubel steckenden
Halle, sondern in einem
kleineren Raum im Untergeschoss
bei gedimmtem Licht. „Das ist vor
allem dann zu empfehlen, wenn
man in der Halle zu viele Eindrücke
gesammelt hat, nicht mehr
aufnahmefähig ist“, sagt Kreipe.
Als willkommener Ausgleich zur
Bildhauerei und Fotografie dient
auch eine leckere Mahlzeit. Damit
Künstler und Besucher nicht
verhungern, werden neben Kaffee
und Kuchen an allen drei Tagen je
drei Mittagsgerichte angeboten. js
Die 2. Kunstmesse in der Stadthalle Weilheim (Wessobrunner
Straße 8) beginnt am Freitag, 23. Juni, und endet am Sonntag, 25.
Juni. Die rund 60 Künstler, die sich um einen Ausstellungsplatz
bewerben mussten, stammen aus ganz Deutschland.
Öffnungszeiten: Freitag und Samstag von 11 bis 20 Uhr, Sonntag
von 11 bis 18 Uhr.
16 | der altlandkreis
„Festlicher Sommer in der Wies“ startet wieder durch
Vielseitiger Konzertreigen
Bezirksverband
Oberbayern e.V.
Wies I Der Förderverein Festlicher
Sommer in der Wies e.V. hat in diesem
Jahr wieder viele musikalische
Kostbarkeiten für sein Programm
zusammengestellt. Den Reigen
eröffnet das Konzert I „Alte Musik
in jungen Händen“ unter der
Leitung von Kristina Kuzminskaite
am 6. Mai in der Basilika. Sänger
und Musikanten aus dem Oberland
und vom Oberen Lech musizieren
unter der Gesamtleitung von Angela
Holzschuh bei der „Alpenländischen
geistlichen Volksmusik“
am 14. Mai in der Stadtpfarrkirche
Mariae Himmelfahrt in Schongaus
Altstadt. Am 21. Mai gibt das
Schongauer Stadtorchester ein
Nachmittagskonzert mit dem Titel
„Das Meer und der Bach“ im
Ballenhaus. Eine Woche später
(28. Mai) präsentiert das Ensemble
Pathos mit seinem Programm
„Männer und Frauen“, ebenfalls
im Ballenhaus, einen bunten Mix
aus Liederabend, Comedy und Musik
aller Stilrichtungen.
In der Wieskirche folgen drei weitere
Konzerte: Am 25. Juni das
Konzert IV mit zwei Kantaten von
Bach und Haydns „Nelsonmesse“.
Als Solisten konnten Julia Sophie
Wagner (Sopran), Brigitte Lang
(Alt), Frieder Lang (Tenor) und
Thomas Stimmel (Bass) gewonnen
werden. Es singt der Chor der
Stadt Schongau, begleitet vom Orchester
La Banda auf historischen
Instrumenten unter der Leitung
von Christoph Garbe. Im Mittelpunkt
vom Konzert V stehen am
9. Juli Beethovens Sinfonie Nr. 5
sowie Schuberts „Messe in As“ D
678. Priska Eser (Sopran), Mareike
Braun (Alt), Andreas Hirtreiter
(Tenor) und Timo Janzen (Bass)
werden, begleitet vom Chor der
Stadt Schongau mit der Neuen
Süddeutschen Philharmonie, die
Soli singen. Es dirigiert Christoph
Garbe, der auch beim Konzert VI in
der Wieskirche am 23. Juli am Pult
steht, wenn neben Dubras „Missa
simplex“, Mozarts Sinfonie Nr. 41
in C, KV 551 und „Litaniae Lauretanae“
KV 195 in D aufgeführt
werden. Die Solistenpartien übernehmen
Stephanie Krug (Sopran),
Kevin Prinz (Altus), Thaisen Rusch
(Tenor) und Christian Wolf (Bass).
Die Neue Süddeutsche Philharmonie
begleitet den Chor der Stadt
Schongau mit dem Auswahlchor
der Berufsfachschule für Musik in
Krumbach.
Ein besonderes musikalisches
Schmankerl bieten Zwantje Bergmann
(Sopran), Ursula Garbe
(Alt), Bernhard Winzer (Tenor)
und Christoph Garbe (Bass) mit
William Byrds „Geheimen Messen“
am 14. Oktober in der Heilig-
Geist-Kirche Schongau und am
15. Oktober in der Pfarrkirche St.
Nikolaus Murnau – hier kommt
Christian Jungwirth als Sprecher
hinzu. Zum Advent musizieren
Chor und Orchester der Stadt
Schongau gemeinsam am 9. Dezember
im Ballenhaus. Gerne lädt
der Chor der Stadt Schongau unter
dem Titel „Offene Tore“ wieder
Gastsängerinnen und Gastsänger
im Rahmen zweier Chorprojekte
ein. Informationen und Kartenvorverkauf
zu allen Konzerten
gibt es bei der Tourist-Information
Schongau oder beim Förderverein
Festlicher Sommer in der Wies e.V.
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mai / juni 2017 | 17
Herzogsägmühle therapiert in DAV-Halle
Über die Kletterwand
zurück ins geordnete Leben
Peißenberg I Tuncay, der Kräftigste
in der Gruppe, tut sich sichtlich
schwer beim Klettern. Aber er gibt
nicht auf, möchte an diesem Freitagvormittag
unbedingt diese eine
Route bis ganz nach oben schaffen.
Und? Er packt’s. Und alle lieben ihn
dafür. Denn als er mit der rechten
Hand über die in zehn Metern Höhe
liegende Kante greift, applaudieren
seine psychisch- und suchtkranken
Mitstreiter voller Euphorie. Sie
wissen: Diese Energieleistung ist
für Tuncay ein weiterer wertvoller
Schritt zurück in Richtung Normalität.
„Kann es was schöneres geben?“,
sagt in diesem Moment ein
grinsender Stefan Jenuwein, 54,
ausgebildeter Diplom-Sportlehrer
(Sporthochschule Köln). Vor 25
Jahren gründete er in Herzogsägmühle
das Freizeit- und Bildungswerk.
Seit rund zehn Jahren fester
Bestandteil des Programms: Therapie-Klettern.
Diese siebenköpfige Gruppe um
Tuncay betreut er und ein bis zwei
Helfer seit sieben Wochen, immer
Freitagvormittag für vier Stunden.
Einige von ihnen sind straffällig,
dürfen nur unter Bewährungsauflage
in Herzogsägmühle und in
der Halle klettern. „Wenn die sich
draußen zufällig kennengelernt
hätten und ohne Therapie als Clique
unterwegs wären, könnte es
leicht sein, dass ganz schnell bei
irgendeiner Kleinigkeit die Fetzen
fliegen“, sagt Jenuwein offen
Genau hingesehen: Stefan Jenuwein
(links) beobachtet seine
Schützlinge an der Kletterwand.
und ehrlich. Hier beim Klettern
fehlt von aggressivem Verhalten
jede Spur. Gegenseitiges Sichern,
Anfeuern, Route aussuchen – das
zeichnet die jungen Männer in der
Peißenberger Kletterhalle aus. Inzwischen
sogar ohne Hilfe ihres
Trainers. „Die hier sind besonders
stark“, sagt Jenuwein. Alle sieben
haben über den Alpenverein den
Vorstiegs-Schein (zweite Stufe des
Kletterscheins) erfolgreich absolviert.
Das heißt: Wer sich’s zutraut,
darf mit seinem Partner ohne
Lehrkraft die Wand bezwingen,
beziehungsweise den anderen
sichern. Das schweißt zusammen
und schafft Vertrauen. Tugenden,
die die Psychisch- und Suchtkranken
auch im Leben abseits der
Sporthalle ein gutes Stück voranbringen.
Die effektivste Art zu
therapieren
Generell gibt es in Herzogsägmühle
unzählige Formen der Therapie.
Keine sei laut Jenuwein jedoch
derart effektiv wie das Klettern.
Warum? Einerseits wird beim Klettern
sehr Vieles abverlangt. An der
18 | der altlandkreis
Vor, während und nach dem Klettern wird das Erlebte gemeinsam besprochen.
Wand Kraft, Kondition, Koordination,
Mut, Konzentration und vollstes
Vertrauen in denjenigen, der
unten steht und sichert. Zugleich
trägt der „Sicherer“ die volle Verantwortung
für den in der Wand.
Diese spezielle Form der Teamarbeit
ist therapeutisch äußerst
wertvoll.
Dabei sehen die Klettertage mit
Therapiegruppen – Jenuwein betreut
neben psychisch und suchtkranken
Menschen auch Klassen
der Alfons-Brandl-Schule in Herzogsägmühle
– nicht immer so
spielerisch aus wie an diesem
Freitag. Speziell der erste Tag ist
für Klient und Therapeut eine echte
Herausforderung. „Vor allem mit
Sucht- oder psychisch Erkrankten,
die meistens extrem viel Angst
haben und niemandem vertrauen“,
sagt Jenuwein. Tuncay beispielsweise
habe sich am Anfang
überhaupt nicht an die Wand getraut.
Heute, nur sieben Einheiten
später, klettert er im Vorstieg bis
nach ganz oben. „Das ist wirklich
genial.“ Dahinter steckt ein behutsamer
Aufbau über insgesamt
zehn Einheiten – und mit Peißenberg
die dafür perfekte Kletterhalle,
die Jenuwein und Team für faire
20 Euro pro Gruppe und diese vier
Stunden nutzen dürfen.
Obwohl es in Herzogsägmühle
selbst eine gern genutzte Kletterhalle
gibt? In der Tat. Die allerdings
ist mit größtenteils glatten Wänden
ausgestattet, die insbesondere für
Anfänger wesentlich schwieriger
zu bewältigen sind. Die große
Wand in Peißenberg dagegen hat
zwei essentielle Vorteile. Erstens:
In die Wand sind starke Profile wie
Wölbungen, Einkerbungen und Mini-Stufen
eingearbeitet, das erweitert
neben den eigentlichen Griffen
die Tritt- und Haltemöglichkeiten.
Und zweitens: Die komplette Wand
lässt sich mittels Elektro-motor in
ihrer Steilheit verstellen. Heißt: Für
die absoluten Anfänger fährt Jenuwein
die Wand einige (Zenti-)Meter
ins Rauminnere, wodurch das
Steilwand-Klettern plötzlich zum
Kraxeln wird. Das erleichtert das
Herantasten ans klassische Seil-
Klettern ungemein.
Über das Erlebte
sprechen
Nicht nur Tuncay hat diese Vereinfachung
geholfen, den inneren
Schweinehund im Rahmen
der ersten Einheiten erfolgreich
zu überwinden. Das spiegelt sich
auch in den Aussagen im Rahmen
regelmäßiger Zwischenrunden
wieder. Vor, zur Halbzeit und nach
dem Klettern setzen sich Jenuwein
und seine Klienten im Kreis zusammen
und sprechen über das eben
Erlebte, ziehen Vergleiche mit vorherigen
Einheiten und auch mit
dem wahren Leben „da draußen“.
Zuallererst möchte Jenuwein wissen,
wie es den jungen Männern
geht. „Viele haben eine schlechte
Nacht gehabt, sind oft ganz anders
drauf als beim letzten Mal.“ Dann
verlangt er einen Blick zurück auf
die vorherige Einheit und spricht
darüber, wie die bevorstehende
angegangen wird. Dabei geht es
auch um klare Zielsetzungen, zum
Beispiel welche Route in welcher
Form bezwungen wird.
Die meisten haben ihr Kletterziel
bereits nach den ersten zwei
Stunden erreicht. „Ich bin sehr zufrieden“,
so die häufigste Antwort
bei der Zwischenrunde. Dazu gehört
auch David, der abschließend
preisgibt: „Als ich heute Morgen
aufgestanden bin, hatte ich überhaupt
keinen Bock auf Klettern.
Jetzt bin ich doch wieder vier Routen
hoch. Das fühlt sich richtig gut
an.“ David und die anderen sind
glücklich und zufrieden, haben
ein breites Grinsen im Gesicht.
Das vergeht ihnen auch nicht, als
sie Seilschaft, Kletterschuhe und
-gurte ordentlich in ihre Kisten
packen und in die Busse tragen.
Gemeinsames Aufräumen ist auch
ein äußerst wichtiger Teil des
Therapie-Kletterns – und für das
wahre Leben „da draußen“. js
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mai / juni 2017 | 19
Einzigartige Fischzucht am Forggensee
Die mit den Huchen tanzt
Mangmühle | Torpedoartig, hinterrücks
und aus der Tiefe heraus pirschen
sich die gierigen Huchen an
ihre Beute heran. Sekunden später
zappeln die hilflos davonschwimmenden
Regenbogenforellen auch
schon in ihrem flachen Maul und
haben keine Chance, sich wieder
zu befreien. Ein grausamer Überlebenskampf,
der sich in diesem
glasklaren Wasser abspielt. Aber
auch ein natürlicher. Genau dafür
steht die bayernweit einzigartige
Huchenzucht von Helga Heiserer.
Vor 50 Jahren hat ihr inzwischen
verstorbener Vater damit angefangen.
Erst mit Zuchtbecken direkt
am Lech in Prem, wo auch sein
Sägewerk stand. Später kaufte
der ehemalige Unternehmer eine
größere Fläche am nordwestlichen
Zipfel des Forggensees, genannt
Mangmühle. Dort betreibt
das sehr zeit- und kostenintensive
Hobby nun Tochter Helga Heiserer,
die hellauf begeistert ist von ihrem
Lieblingsfisch „mit wirklich außergewöhnlichen
Charakterzügen“.
Der Huchen gilt als der Süßwasser-Raubfisch
schlechthin. Er ist
intelligent, neugierig, muskulös,
aber auch sehr sensibel. Optik,
Jagd- und Fressverhalten erinnern
stark an den weißen Hai. Außerdem
dient der Huchen als idealer
Indikator für optimale Wasserqualität.
Fühlt er sich pudelwohl, ist
das kalte Nass sowie das Leben
darin im natürlichen Gleichgewicht.
Wie einst der Lech, der ursprünglich
als idealer Lebensraum
für den Huchen galt. Doch seit Errichtung
zahlreicher Staumauern
wird das natürliche Laichverhalten,
wofür der Huchen in der Regel
viele Kilometer flussaufwärts
Perfektes Fischzucht-Areal: h Hier in Mangmühle bei i Roßhaupten wird
der artenbedrohte Huchen gezüchtet.
schwimmt, nachhaltig gestört.
Allein deshalb ist die Huchenzucht
eine große Herausforderung – der
Helga Heiserer mit einer idealen
Anlage optimal gerecht wird.
Trinkwasserquelle
versorgt 14 Zuchtbecken
Das zehn Hektar große (nur die
Wasserfläche) Areal umfasst 14
Weiher, die allesamt mit zwei
kiesigen Wasserstraßen verbunden
sind. Für ununterbrochene
Frischwasserzufuhr sorgt eine
Trinkwasserquelle oberhalb des
leicht abfallenden Geländes. „Das
Wichtigste für die Zucht, weil der
Huchen sehr viel Sauerstoffgehalt
braucht“, sagt Heiserer, die das
majestätische Tier mit insgesamt
acht Flossen zumeist im Sprudel
schwimmen sieht.
Gefüttert werden die bis zu eineinhalb
Meter langen Exemplare
lediglich drei bis vier Mal im Jahr.
Dafür auf ganz besondere Art.
Es gibt ausschließlich lebendige
Futterfische, hauptsächlich Weißfische,
die ebenso aus eigener
Zucht stammen. Rund eine Tonne
werden davon auf einmal in die
Becken gekippt. Heißt: Dem Huchen
wird das Fressen nicht auf
dem Teller serviert, er muss darum
kämpfen, auf die Jagd gehen.
Regenbogenforellen füttert Heiserer
übrigens nur an ganz besonderen
Tagen, als Zuckerl.
Unter anderem nach erfolgreichem
Abstreifen, das immer im
März oder April erfolgt, wenn die
Süßwasser-Haie bereit zur Paarung
sind. Und die geht so: Männchen
und Weibchen ziehen in
trauter Zweisamkeit die kiesigen,
strömungsstarken Wasserstraßen
hinauf. Oben angekommen, sind
sie reif zur Abgabe der Eier. Jetzt
kommt Helga Heiserer mit ihren
Helfern ins Spiel, die unmittelbar
vor dem natürlichen Laichvorgang
die Fische sorgfältig aus dem Wasser
nehmen und abstreifen. Der
Rogen (Eier) bzw. die Milch (Samen)
werden jetzt in ein spezielles
Glas gegeben. Die Befruchtung
der Eier erfolgt letztlich extern.
Hauseigener
Fischverkauf
Aktuell sind die meisten Huchen
von Helga Heiserer vier Jahre und
älter, haben das Abstreifen also
schon des Öfteren mitgemacht.
Insbesondere der Chef im Becken,
der mit seinen 30 Lenzen zwar
nicht mehr der schnellste, dafür
der mit Abstand größte Jäger ist.
Und bald auf der Speisekarte landet?
„Das bringe ich nicht übers
Herz“, sagt Helga Heiserer, die
sehr an ihren Huchen hängt, diese
ausschließlich über Besatz, nicht
über die Pfanne verkaufen möchte.
Fakt ist: Um die Zucht in dieser
Größenordnung und auf diesem
natürlichen Niveau zu halten,
muss Geld in die Kasse.
Schon seit längerem werden einmal
die Woche Fische an einen
kleinen Laden in Roßhaupten
verkauft. Inzwischen aber auch
direkt am Hof in Mangmühle. Ein
bis zwei Mal die Woche. „Je nachdem,
wie groß die Nachfrage sein
wird“, sagt Helga Heiserer. Ob
zwei Tage für diese edlen Zuchtfische
tatsächlich ausreichen? Eine
nagelneue Verkaufshütte aus Holz
steht bereits. Das große Zuchtbecken
direkt vor dem Wohnhaus,
20 | der altlandkreis
näher bringen – mit Führungen
für Schulklassen. Kinder werden
an diesem idyllischen Fleckerl definitiv
aus dem Häuschen sein, vor
allem beim Entdecken der vielen
anderen Tiere, die sich auf diesem
hügeligen Gelände mit Seeblick
tummeln.
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Ihr Peugeot-Vertragspartner in Schongau
Entscheidender Moment ist das
Abstreifen, wofür die Fische aus
dem Wasser genommen werden.
an dem auch ein Wanderweg
hinunter zum Forggensee vorbeiführt,
wird umgestaltet in ein regelrechtes
Fisch-Erlebnisbecken.
Außerdem möchte die Züchterin
dieses außergewöhnliche Hobby
auch den Kleinsten der Region
Schutz vor Kormoran
und Reiher
Neben Wollsäuen und Gänsen
sticht eine große Herde Bergschafe
ins Auge, die gemeinsam mit
zwei Eseln das Gras um die Gewässer
kurz hält. „Unsere Rasenmäher“,
sagt Heiserer, die mit ein
paar Mini-Hochlandrindern ihren
Traum des „Farmer-Prinzips“ endgültig
erfüllen möchte.
Im Zentrum ihrer Leidenschaft
bleibt allerdings der Huchen, der
im Süßwasser, sofern die Wasserqualität
stimmt, die unangefochtene
Nummer eins ist. Feinde
hat er ausschließlich von außen
und oben kommende. Neben dem
Angler besonders unangenehm:
Kormoran und Fischreiher, die den
kräftigen Fisch lediglich anpicken,
dadurch verletzen und oft krank
machen. Deshalb sind alle Zuchtbecken
für Huchen mit Gitter oder
Schnüren überspannt – das einzig
Unnatürliche an der Huchenzucht
von Helga Heiserer.
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mai / juni 2017 | 21
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ALLERLEI IM ALTLANDKREIS I
Schwungvoll
in den Frühsommer
Böllerschützentreffen zum
140-Jährigen
Baustellenfete, Oldtimer-Treffen
und Platzschießen
„Es grünt so grün“ – Aktionstag des Netzwerks Gartenwinkel-Pfaffenwinkel
Altlandkreis | Mit einem grünen Paukenschlag
starten die Teilnehmer des Netzwerks Gartenwinkel-Pfaffenwinkel
in das Gartenjahr. Für alle
Gartenfreunde steht damit der erste Aktionstag in
diesem Jahr mit offenen Gärten in der Region auf
Lechbruck | Zwei Feste auf einen Streich
feiert Ende Mai der Schützenverein Lechbruck.
Zum einen sein 140-jähriges Bestehen.
Zum anderen 25 Jahre Böllerschützen.
Jubiläumsauftakt ist am Freitag, 26. Mai,
wenn um 19.30 Uhr die Böllerschützen ins
Festzelt neben dem Lechbrucker V-Markt
(Richtung Roßhaupten) einmarschieren –
und ab 20 Uhr „Blech und Schwefel“ für
musikalische Stimmung sorgt. Ein moderner
Abend mit der Partyband „Herz-Ass“
steigt am Samstagabend, 27. Mai, um 20
Uhr. Der Festsonntag, 28. Mai, gestaltet
sich mit Kirchenzug (9 Uhr) vom Festzelt,
Gottesdienst in der örtlichen Pfarrkirche
(9.30 Uhr), Frühschoppen im Festzelt (13
Uhr), Festzug durchs Dorf (13 Uhr)
und anschließendem Platzjschießen
ganz klassisch.
Urspring | Mit 38 Mitgliedern zählt der Böllerschützenverein
Urspring zu den größten in ganz Bayern.
Gegründet wurde er vor 20 Jahren. Anlässlich dieses
Jubiläums sind alle Interessierten am Sonntag, 18.
Juni, zum großen Festtag mit Weckruf (6 Uhr), Kirchenzug
(9 Uhr), Feldmesse (9.30 Uhr), Mittagessen,
Platzschießen (15 Uhr), Kaffee und Kuchen sowie Ausklang
ins große Festzelt eingeladen, das am südlichen
Ortseingang aufgebaut wird – und zwar schon einige
Tage vorher. Schließlich steigt bereits am Mittwoch,
14. Juni, um 21 Uhr die legendäre Baustellenfete unter
dem Motto „Baggern, Rohr verlegen, Zuschütten“.
Und am Samstag, 17. Juni, werden im Rahmen eines
Oldtimer-Treffens historische Fahrzeuge und Maschinen
aller Art ausgestellt. Auch Rundfahrten sowie
Vorführungen mit alten Feuerwehrautos stehen auf
dem Programm, ehe um 20 Uhr ein klassi-
scher Festabend mit den Schönegger musikanten beginnt.
Almjs
dem Programm. Am Sonntag, den 21. Mai 2017,
öffnen von 13 bis 18 Uhr zahlreiche Mitglieder ihre
Gartenpforten zum Thema „Es grünt so grün“.
Spezielle Führungen durch die Gärten bieten zu
dieser Jahreszeit die ideale Möglichkeit um neue
Ideen für den eigenen Garten mitzunehmen. Die
Besucher erhalten dabei praktische Tipps aus erster
grüner Hand. Für den Gaumen gibt es in einigen
Gärten Kaffee und Kuchen oder erfrischende
Getränke.
Auf der Seite www.gartenwinkel-pfaffenwinkel.de
affenwinkel.de
finden Interessierte im Internet die komplette
Liste der teilnehmenden Gärten
mit ihren speziellen Angeboten.
tis
22 | der altlandkreis
„Trotzdem“ mit BR-Kabarettist
Christian Springer
Herzogsägmühle | Der aus Funk und Fernsehen
bekannte Christian Springer, unter anderem
fester Bestandteil der BR-Sendung „Schlachthof“,
kommt am Freitag, 5. Mai, nach Herzogsägmühle.
Im Rahmen der 32. Kulturtage
spielt der Kabarettist sein aktuelles Programm
„Trotzdem“ – ein satirischer Mut-Macher, der
leichtfüßig Sinn und Unsinn skurriler politischer
Geschichten miteinander verknüpft. Vorverkaufskarten
(14 Euro, ermäßigt 7 Euro) gibt
es im WerkstattLaden und MühlenMarkt in
Herzogsägmühle, im MühlenMarkt in Schongau
sowie bei Schreibwaren Seitz in Peiting. Die
Vorstellung beginnt um 19.30 Uhr im Rainer-
Endisch-Saal, der sich im Kappellenfeld in Herzogsägmühle
befindet.
js
Kreativmarkt in Bernbeuren
Bernbeuren | Zum Schauen, Kaufen und Genießen:
Der Kreativmarkt in Bernbeuren findet
am Sonntag, 11. Juni, von 10 bis 17 Uhr auf dem
Marienplatz statt. Wie schon in den letzten Jahren
ist er Anziehungspunkt für Kreative aus der
Region und die zahlreichen Besucher. An den
Ständen können besondere kunsthandwerkliche
Gegenstände bewundert und gekauft werden.
Ein spannendes Spiel- und Mitmachprogramm
für Kinder wird von der Landjugend Bernbeuren
angeboten. Selbstverständlich ist auch für das
leibliche Wohl gesorgt.
Der Tourismusverein Bernbeuren richtet den
Kreativmarkt zum vierten Mal aus und freut sich
auf viele Interessierte. Informationen gibt es
auch auf der Facebook-Seite der Ge-
meinde Bernbeuren oder per E-Mail
unter info@bernbeuren.de.
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Vorhang auf! Musiktalente entdecken
Schongau | Am Muttertag, Sonntag 14. Mai, veranstaltet der Lions-
Club Schongau-Pfaffenwinkel zum vierten Mal ein Matinée-Konzert
zugunsten der Musikschule Pfaffenwinkel e.V. – Beginn ist um 11 Uhr.
Der Club knüpft damit an eine langjährige Tradition in der Förderung
junger Musiker an. Überaus talentierte Musikerinnen und Musiker
im Alter von sechs bis zwanzig Jahren aus dem Altlandkreis stehen
jetzt im Mittelpunkt und präsentieren sich im Ballenhaus Schongau
einem breiten Publikum. Die künstlerische Leitung und Moderation
übernimmt der Leiter der Musikschule, Karl Höldrich. Der Lions-Club
Schongau-Pfaffenwinkel unterstützt damit Schüler der Musikschule
und trägt zum Erhalt der Einrichtung bei. Die Talente werden
auch über die nächsten Jahre begleitet – den einen oder anderen
vielleicht bis hin ins professionelle
Musikgeschäft. Der Lions-Club freut
sich, mit der Organisation einen
kleinen finanziellen Beitrag
für die Ausbildung ung
beizusteuern.
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mai / juni 2017 | 23
Marienkäfer e.V. – Begleitung bei Verlusterfahrungen
Jugendlichen und Kindern
Trauer ermöglichen
Aidenried/Pähl I Wo Marienkäfer
sind, da ist auch Glück. Man sagt
ihnen Nützlichkeit nach, sie seien
ein Geschenk der heiligen Maria.
Deren Tugenden, darunter Besonnenheit,
Tapferkeit und Mut,
Glaube, Hoffnung und – natürlich
auch Liebe – assoziiert man mit
diesem beliebten Krabbeltier. Marienkäfer
nennt sich ebenfalls ein
ehrenamtlicher Verein mit Sitz in
Aidenried, der es sich zur Aufgabe
gemacht hat, Kindern und Jugendlichen,
jungen Erwachsenen
und deren Angehörigen begleitend,
beratend und unterstützend
zu helfen, wenn ein Elternteil oder
beide Eltern von einer schweren
Krankheit betroffen sind, im Koma
liegen, an einer zum Tode führenden
Krankheit leiden, aber auch
durch Unfall, Suizid oder andere
unnatürliche Umstände verstorben
sind.
All diese Aufgabenbereiche des
ehrenamtlichen Vereins sind erst
einmal harter Tobak. Hat die Gesellschaft
in heutiger Zeit den
natürlichen Umgang mit dem
Sterben, dem Tod allgemein fast
verlernt – oder zumindest gut
verdrängt, trifft die Erfahrung des
Sterbens engster Bezugspersonen
gerade Kinder und Jugendliche
vollkommen ungefiltert. Dem Tod
Worte, ein Gesicht, überhaupt
eine bezwingbare Größe zu geben,
ist eines der Anliegen, dem
sich der Verein widmet. Hinter
Marienkäfer e.V. steht Gründerin
und zweite Vorsitzende Gudrun
Huber. Jahrelange Erfahrung
als ausgebildete Erwachsenentrauerbegleiterin
und klinische
Tanathologin (Verstorbenenversorgung)
hat sie 2007 dazu bewogen,
eine eigene Akademie zu
gründen mit dem Auftrag, eine
veränderte Einstellung zum Tod
in der Gesellschaft zu etablieren.
Besonders der Umgang mit Kindern
zum Thema Sterben bleibt
auf der Strecke, konnte Gudrun
Huber erkennen. Seit zehn Jahren
bildet sie nun Menschen auf diesem
Gebiet in ihrer Akademie am
Fuße des Ammersees aus. Zu ihr
kommen Hospizbegleiter, Pädagogen
und Erzieher; dass sich etwas
tut auf diesem Gebiet, belegen
Buchungszahlen. „Als ich meinen
ersten Kurs angeboten habe, kamen
drei Personen“, erinnert sich
Huber. Zwischenzeitlich bietet sie
24 | der altlandkreis
egelmäßig zweimal im Jahr das
Curriculum Trauerbegleitung an –
Tendenz steigend.
Mehr als Motivation
und warme Worte
Und auch der über die Akademie
gegründete Verein wächst. Mittlerweile
kann sie auf ein Netzwerk
von 15 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen
(„der Umgang mit
dem Tod ist nach wie vor ein eher
weibliches Thema“) zugreifen, die
allesamt im Bereich Kindertrauerbegleitung
von ihr in über 300
Unterrichtseinheiten ausgebildet
wurden. Darüber hinaus haben
alle ihrer Helferinnen weitere
Ausbildungen im Bereich psychologischer
Beratung, Paartherapie,
Sozialberatung oder Psychotherapie
vorzuweisen. Trauerbegleitung
ist ein Respekt einflößendes Aufgabenfeld,
und wenn es sich vorrangig
um Kinder handelt, braucht
es dazu mehr als warme Worte,
Trost und Motivation. Kontakt zu
betroffenen Familien bekommt
Marienkäfer e.V. über Palliativstationen
der Krankenhäuser, über
Jugendämter oder Hospize. „Es ist
grausam für sterbende Eltern, ihre
Kinder zurücklassen zu müssen“,
sagt Gudrun Huber. Umso mehr
ist eine begleitende Unterstützung
eine Hilfestellung für beide Seiten,
die verbleibende Zeit so störungsfrei
wie möglich miteinander erleben
zu können. „Fragen Sie eine
Fünfjährige, wo die verstorbene
Mama nun ist, dann hören sie
eine Geschichte voller Fantasie
und Emotionen“, erzählt Gudrun
Huber. Bei Jugendlichen sehe das
ganz anders aus. Sie versuchen
oft verzweifelt, die Alltagsstruktur
aufrecht zu erhalten, wenn sie die
Mutter oder den Vater in Trauer
erleben. Sie wollen trösten, sie
aus dieser Trauer herausholen.
Das kostet Kindern und Jugendlichen
immense Kraft. In diesen
Situationen unterstützend zur Seite
stehen zu können, macht Gudrun
Huber froh. Denn gesprochen
werden muss nun einmal über
den Tod. „Die Kinder einen Tag
vorher zu informieren, kann fatale
Folgen haben“, sagt sie. „Gerade
das Abschiednehmen ist eine Ressource,
die Kindern später Kraft
geben kann.“
Gudrun Huber führt die Erstgespräche
mit den betroffenen Eltern.
Dann entscheidet sie, welcher
Helfer zum Umfeld passt, wie
die Begleitung aussehen könnte
und was die Familien überhaupt
zur Bewältigung brauchen. „Nicht
alle Jugendlichen wollen die Begleitung
jede Woche sehen“, erklärt
Gudrun Huber. Die Kinder
entscheiden selbst; sie sollen da
sein, wenn die Marienkäfer-Mitarbeiter
kommen, müssen aber
nicht bleiben. Ist ein Kontakt zur
Familie hergestellt, werden regelmäßige
Besuche besprochen.
Sie dienen als vertrauensbildende
Maßnahme, da wird gemeinsam
gebastelt und gemalt, werden
Spiele oder Sport gemacht und
hinaus ins Freie gegangen. Auch
die Eltern profitieren von der Situation;
haben sie selbst Angst, fällt
das bei Kindern sofort auf fruchtbaren
Boden. Ein Aussprechen
ist für Kinder Entlastung und hilft
ihnen, besser mit allem umgehen
zu können.
Natürliche Integration
des Todes in den Alltag
Gudrun Huber kann erschütternde
Fallbeispiele nennen. Wenn plötzlich
der Ernährer wegfällt, eine
Mutter in der Schwangerschaft
aufgrund einer Depression
Suizid begeht,
Kinder betroffener Eltern
plötzlich selbst unheilbar
krank werden, dann zeigt
sich die Realität in harten
Bildern. Eine natürliche
Integration des Todes
kann dennoch möglich
sein. Kinder sind von Natur
aus lebensbejahende
Wesen. So bleibt der Verein auch
mit Familien über längeren Zeitraum
in Kontakt, da Kinder und
Jugendliche bei der Trauerarbeit
durch unterschiedliche Entwicklungsstufen
gehen. „Jetzt ist vielleicht
eine Stabilität zu erkennen“,
fasst Huber zusammen, „doch
wenn ein neuer Schub kommt,
sind wir wieder da.“
Helfen kann Kindern bei der
Trauerbewältigung eine Erinnerungsarbeit.
Die Vereinsmitarbeiter
erstellen gemeinsam mit
ihnen Fotoalben und -bücher
oder helfen bei der Errichtung
einer Erinnerungsecke im eigenen
Zimmer. „Wir basteln Karten
mit Ressourcen, auf die Kinder im
Notfall zugreifen können“, erzählt
Gudrun Huber. An einer bunten
Schnur im Zimmer aufgehängt,
sind darauf einfach umzusetzende
Vorschläge zu finden. Vielleicht
ein Pferd, wenn das Kind gerne
reiten geht, die Oma oder Malstifte
sind darauf abgebildet. Zusätzlich
unterstützt der Verein auch
finanziell, wenn besondere Umstände
das erfordern. Da wird einer
verwitweten Mutter das Heizöl
bezahlt, wird einem mittlerweile
selbst tödlich erkrankten Jungen,
der frisch seinen Vater verlor, eine
Ballonfahrt ermöglicht. Für all das
werden Spenden benötigt; auch
die Fahrkostenerstattung und die
Organisationsarbeit des Vereins
werden damit beglichen. Jüngst
konnte einem traumatisierten
Kind geholfen werden. Marienkäfer
e.V. übernahm die Kosten für
eine Reittherapie.
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Marienkäfer e.V.
Gudrun Huber, Hohe Rainäckerstr. 15,
82396 Aidenried/Pähl,
Telefon: 08808 / 9247595,
E-Mail: kontakt@marien-kaefer.org
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Unterstützung, Begleitung in allen Lebenslagen
mai / juni 2017 | 25
Lebenshilfe Polling erweitert Wohnangebote
Mehr Raum, mehr Möglichkeiten
und mehr Freiheit
Die Bestandbauten t der Lebenshilfe Polling werden im Zuge des Neubaus saniert und modernisiert. i Auch hier
dürfen die Bewohner, so etwa bei der Wahl der Neugestaltung der Böden, mitentscheiden.
Polling | Die Pläne sind gezeichnet,
die Baugenehmigung steht – Ende
Juni bis Anfang Juli dieses Jahres
wird der erste Spatenstich folgen:
In der Pollinger Obermühlstraße,
in unmittelbarer Nachbarschaft
zu den Oberland Werkstätten, erweitert
die Lebenshilfe Polling ihr
Wohnangebot für Menschen mit
geistiger und körperlicher Behinderung.
Drei Gebäude werden
dann zu den bereits bestehenden
Häusern hinzukommen und damit
mehr Raum und Möglichkeiten für
die Bewohner schaffen. Rund 2,6
Millionen Euro werden dafür investiert.
Die Bestandbauten der Lebenshilfe
Polling bilden derzeit das Zuhause
von 46 Bewohnern in einer Altersstruktur
zwischen Anfang 30 und
78 Jahren. Vor über 25 Jahren erbaut,
gäbe es nach heutiger Sicht
allein in Sachen Barrierefreiheit
einiges an gesetzlichen Auflagen
zu erfüllen, was jedoch aufgrund
der örtlichen Begebenheiten nicht
ohne größeren Aufwand zu bewältigen
wäre. „Es gibt ganz klare
Auflagen, die das Pflege- und
Wohnqualitätsgesetz vorgibt“,
so Thomas Gania, geschäftsführender
Wohnstättenleiter bei der
Lebenshilfe Polling, und erklärt
damit die Beweggründe, warum
man sich für den Neubau von drei
weiteren Wohngebäuden entschlossen
habe. Eine weitere Motivation
ist natürlich die Schaffung
von mehr Raum. So steht derzeit
für die Seniorenbetreuung kein
fester Raum zur Verfügung, und
manche Wohnbereiche sind noch
mit Doppelzimmern ausgestattet,
um allen Bewohnern Platz
zu bieten. Was Kostenträger vor
25 Jahren noch befürworteten,
erfüllt heute nicht mehr die konzeptionellen
Kriterien, die Einrichtungen
wie die Lebenshilfe ihren
Bewohnern garantieren möchten.
Doppelzimmer gehören da längst
nicht mehr dazu.
Selbstbestimmter
Lebensabend
Dank der Neubauten können sogar
zwei Wohnplätze zusätzlich
angeboten werden, denn die
Warteliste der Bedürftigen ist
lang, wie Thomas Gania bestätigt.
Derzeit stehen 17 Personen in der
„Warteschleife“, die sich für das
ausgereifte Wohnkonzept der Lebenshilfe,
das attraktive Wohnsituationen
in überschaubaren Einheiten
ermöglicht, interessieren.
Denn wer hier ein Zimmer innehat,
kann bleiben. Neun Senioren
gehören zur Bewohnerschaft, die
längst ihren Lebensabend jenseits
des Arbeitsalltags in den Oberland
Werkstätten beschritten haben.
26 | der altlandkreis
Die neue Wohnanlage wird über drei Häuser verfügen, die miteinander verbunden sein werden. Alle Zimmer
haben dann, neben Balkon oder Terrasse, auch einen Sanitärbereich und teilweise Kochzeilen.
(Grafik: Architekturbüro Fussenegger, Bad Kohlgrub)
Seit Juni 2014 bietet die Lebenshilfe
Polling auch Tagesbetreuung
für Senioren an. Ein fester Raum
wird natürlich auch hier mehr individuelle
Freiheiten ermöglichen.
Im Architekturbüro Fussenegger
mit Sitz in Bad Kohlgrub hat
man einen versierten Partner
gefunden, der passgenau die Anforderungen,
die Menschen mit
körperlichen und geistigen Behinderungen
ans Wohnen stellen,
erfüllen kann. Alle neu geschaffenen
Zimmer werden Rollstuhlfahrer
geeignet, von Schwellen
und Barrieren befreit sein. Dabei
können die Bewohner selbst individuell
nach ihren Bedürfnissen
und Vorlieben ihre Räumlichkeiten,
die alle dann auch über
Sanitärbereich, Terrasse oder
Balkon verfügen, mitgestalten.
Acht Plätze für ambulantes Wohnen
wird Haus 1 bieten; darunter
versteht man einen Beeinträchtigungsgrad,
der dem Betroffenen
ermöglicht, selbst noch relativ viel
des eigenen Tagesablaufes autark
bewältigen zu können. Im Erdgeschoss
von Haus 2 wird die Tagesbetreuung
der Senioren ihren
festen Raum erhalten. „Sie freuen
sich schon sehr darauf“, sagt Thomas
Gania und ergänzt, dass alle
Bewohner schon relativ früh nach
Planung über alles informiert
worden waren. „Natürlich haben
alle mitbekommen, dass sich etwas
verändern wird“, erzählt er.
Die Aufregung unter ihnen ist verständlicherweise
groß. Was wird
sich ändern am Vertrauten, was
kommt auf den Einzelnen Neues
zu? „Das gehört für uns mit zum
Grundsatzprogramm, dass die
Bewohner auch hier in die Planungsverläufe
mit eingebunden
werden“, berichtet der Wohnstättenleiter.
Externer Wohnraum zur
Anmiete gesucht
Im ersten Obergeschoss von Haus
2 wird eine Wohngruppe für sechs
Personen entstehen, die höheren
Betreuungs- und Pflegeaufwand
benötigen. Auch hier werden die
Bewohner weitestgehend mit in
den Tagesablauf eingebunden;
man kocht gemeinsam, sorgt gemeinsam
für einen geregelten Ablauf.
Deren Zimmer werden sich
über einen Flur mit Haus 3 verbinden,
die allesamt Apartment-
Charakter haben. Schließlich wird
das dritte Gebäude Wohnraum
für kleine Gruppen bieten, die in
einer Art Wohngemeinschaft und
unterstützt durch intensive Betreuung
zusammenleben. Teile
der Bestandbauten werden dennoch
modernisiert, so weit das
technisch möglich ist. Etwa 12 bis
15 Monate Bauzeit sind eingeplant,
dann hofft Thomas Gania,
vielleicht eine „Punktlandung“
vollziehen zu können und zeitgleich
zum Tag der offenen Tür der
Oberland Werkstätten im September
2018 auch die neuen Häuser
öffnen zu können.
Die Lebenshilfe gibt es nicht nur in
Polling, sondern deutschlandweit.
Im Rahmen von Inklusion sieht
die Lebenshilfe ihren Sozialauftrag
jedoch primär nicht nur in der
Schaffung von Wohneinheiten für
Beeinträchtigte. Inklusion bedeutet
eben auch ein Hineingehen in
die Gesellschaft, eine Vermischung
beider Bereiche als etwas ganz
Natürliches. Aus diesem Grund ist
die Lebenshilfe Polling auch immer
auf der Suche nach externem
Wohnraum zur Anmiete, um den
großen Bedarf an behindertengerechtem
Wohnen nachkommen
zu können. Idealerweise im Großraum
Weilheim und damit im Einzugsgebiet
zu den Oberland Werkstätten
sollten sich diese befinden,
und Wohnraum für vier bis sechs
Personen bieten. „Das entspringt
auch dem Bedarfswunsch einiger
unserer Bewohner“, erklärt
Thomas Gania. „Sie möchten dort
leben, wo das Leben stattfindet!“
Natürlich werden auch diese Bewohner
weiter von der Lebenshilfe
Polling unterstützt und begleitet
– ein steigender Bedarf ist erkennbar.
Als weiteres Angebot bietet
die Lebenshilfe Unterstützung für
Beeinträchtigte, die bereits in eigenen
Wohnungen leben, sich
dennoch Begleitung ihres Alltags
wünschen.
Interessierte finden Ansprechpartner
und Hintergrundinfos dazu
auf der Homepage der Lebenshilfe
Polling unter www.lebenshilfeweilheim-schongau.de
rp
mai / juni 2017 | 27
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Wetterkapriolen im Frühjahr
Dafür stehen
die vier „Eisheiligen“
Hohenpeißenberg | Angefangen
vom Pankratius am 12. Mai, folgen
im Kalender die Namenstage
Servatius, Bonifatius und Sophia
von Rom (15. Mai), die im Volksmund
als die „drei Eisheiligen“
sowie die „kalt’ Sofie“ bekannt
sind. „Aberglaube ist das sicher
nicht“, stellt der Diplom-Meteorologe
Ulf Köhler vom Observatorium
Hohenpeißenberg fest, „aber
man sollte es nicht an diesen vier
Tagen festmachen“.
Die vier Heiligen werden in unserer
Region relativ wenig verehrt, in
Fischen am Ammersee gibt es eine
St. Pankratius Kirche und vom Heiligen
Bonifaz ist eigentlich nur die
Abtei in München bekannt, zu der
auch das Kloster Andechs gehört.
Pankraz, Servaz, Bonifaz
machen erst dem Sommer Platz
Mamertus, der auf den 11. Mai datiert
ist. Das begründet Ulf Köhler
vom Meteorologischen Observatorium
Hohenpeißenberg mit der
Tatsache, dass die Kaltfronten von
Tiefdruckgebieten immer von Norden
kommen und dort einen Tag
früher auftreten.
Pankrazi, Servazi & Bonifazi
sind drei frostige Bazi,
und zum Schluss fehlt nie
die kalte Sophie
Doch so genau möchte der Meteorologe
den für das Frühjahr
typischen Kälteeinbruch nicht an
einem Datum fixieren. Im Mai
erwärmt sich das Festland zusehends,
es entstehen aber immer
wieder kalte Luftströmungen
aus den Polargebieten, die auch
zu Nachtfrösten führen können.
Landwirte, die ihre Saat ausbringen
oder Gartler, deren Gemüse
keinen Frost verträgt, achten natürlich
auf das Wetter und warten
den typischen Mai-Frost ab.
Vor Nachtfrost Du nie sicher
bist, bis Sophie vorüber ist
Auf dem Hohen Peißenberg werden
seit dem Jahr 1781 täglich die
Temperaturen aufgeschrieben, sodass
man in dieser ältesten Bergwetterstation
der Welt einen sehr
guten Vergleich hat.
Betrachtet man die Temperaturkurve
des Tagesmittelwertes in
diesen 235 Jahren, so ist von den
Eisheiligen eigentlich nichts zu
28 | der altlandkreis
Viele der Bauernregeln sind schon
im frühen Mittelalter entstanden,
als noch der julianische Kalender
galt. Bei der gregorianischen Kalenderreform
im Jahre 1582 sind
die Gedenktage der vier Heiligen
um etwa eine Woche früher angesetzt
worden. Man darf also den
Kälteeinbruch nicht genau vom
12. bis 15. Mai erwarten, sondern
muss den Zeitraum von Mitte bis
Ende Mai ausgeweitet betrachten.
Mamertus, Pankratius,
Servatius, die bringen Kält’
oft und Verdruß
In Norddeutschland beginnen die
Eisheiligen einen Tag früher mit
Diplom-Meteorologe Ulf Köhler vom
Observatorium Hohenpeißenberg erklärt
die Wetterphänomene um die Eisheiligen.
wenn sich in dem Zeitraum Ende
Juni/Anfang Juli eine stabile Wetterlage
einstellt, kann sich das
über Wochen fortsetzen.“
Wenn die Siebenschläfer
Regen kochen, so
regnet’s sieben Wochen
Doch in den letzten 20 Jahren gehen
die Temperaturen durch den
Klimawandel kontinuierlich nach
oben. „Wir stellen in den vergangenen
Jahren einen Rekord nach
dem anderen fest“, verdeutlicht es
Ulf Köhler. Dadurch werden auch
die Minusgrade im Mai immer
weniger, so dass man davon ausgehen
kann, dass die Eisheiligen
in Zukunft nur noch alle paar Jahre
auftreten oder irgendwann ganz
verschwinden.
rg
erkennen. Erst der Blick auf die
Grafik des absoluten Tagesminimum,
also die niedrigste gemessene
Temperatur für jeden Tag in
diesen 235 Jahren, lässt mit bis zu
minus sieben Grad Mitte Mai auf
die Eisheiligen schließen. Ein Kälteeinbruch
im Mai ist also ein ganz
normales, regelmäßiges Wetterereignis.
Vor Bonifaz kein Sommer,
nach der Sophie kein Frost
In der Grafik mit den Tagesmittelwerten
deutlicher zu erkennen
ist die Schafskälte Mitte Juni und
zum Siebenschläfer stellt der Hohenpeißenberger
Wetterexperte
fest: „Man darf ihn ebenfalls nicht
auf den 27. Juni festmachen, aber
mai / juni 2017 | 29
Hypnose-Therapeut Peter Phillip Koss und seine Hypno-Active-Methode
„Hat nichts mit Esoterik zu tun“
Altlandkreis I In nur drei Stunden
zum Nichtraucher. Mit diesem Seminar
erlangte Peter Phillip Koss
bundesweite Bekanntheit. Der
Murnauer, geboren in Nordrhein-
Westfalen, aufgewachsen in Spanien
und Brasilien, tourt seit 25
Jahren als Hypnose-Therapeut
durch den deutschsprachigen
Raum. Im „altlandkreis“ spricht er
über diesen außergewöhnlichen
Beruf und verrät das Erfolgsrezept
von „Hypno-Active“.
Herr Koss, im Grunde dreht sich
bei Ihrer Arbeit alles ums Unterbewusstsein
des Menschen. Wie
würden Sie dieses „nicht Sicht- und
Greifbare" beschreiben?
Im Unterbewusstsein des Menschen
sind viele Erfahrungen abgespeichert,
die durch regelmäßige Wiederholungen
irgendwann zu festen
Mustern erstarren und schließlich
zur Gewohnheit werden. Klassisches
Beispiel: Die Zigarette nach
dem Essen. Oder Frustessen, das
sehr
schnell zu Übergewicht führt.
30 | der altlandkreis
Ihre Seminare zum Nichtraucher
und Abnehmen sind allseits bekannt.
Wie laufen die ab?
Hauptübung des Seminars ist das
Hinterlegen besprochener Inhalte.
Also zum Beispiel nicht mehr Rauchen
wollen, gezielt abnehmen
und schlank bleiben. Diese Vorsätze
müssen dann im Unterbewusstsein
gefestigt werden.
Innerhalb eines dreistündigen Seminars?
Ja. Die Teilnehmer gehen tatsächlich
rauchfrei aus dem Seminar.
Damit dieser Erfolg auch von Dauer
bleibt, bekommt jeder Teilnehmer
eine spezielle Therapie-CD
mit nach Hause, mit der er durch
das tägliche Üben die Vorsätze immer
weiter vertieft und festigt. Bei
den meisten Teilnehmern wurde
das Wunschziel nach nur 30 Tagen
dann erreicht.
Das gilt übrigens auch für das
Abnehm-Seminar, wobei da die
CD eine Woche länger angehört
t. wird.
Klingt beeindruckend. Wie fallen
die Rückmeldungen der Kurs-Teilnehmer
aus?
Da sehr viele Teilnehmer ihr Ziel
erreichen, kommen meistens auch
sehr positive Rückmeldungen auf
mich zu. Sollte ein Teilnehmer
das Nichtrauchen oder Abnehmen
nicht zufriedenstellend erreichen,
darf er jederzeit und kostenlos
an einem Wiederholungsseminar
teilnehmen. Wenn auch das
keinen Erfolg bringt, begleite ich
den Kunden so lange, bis er sein
Wunschziel erreicht hat.
Bei allem Erfolg. Es gibt auch einige
Bürger, die ihrer Therapie sehr
skeptisch gegenüberstehen, sie als
esoterisch bezeichnen. Wie argumentieren
Sie dagegen?
Ganz sachlich, weil moderne Hypnose
schlichtweg nichts mit Esoterik
zu tun hat. Zahnärzte arbeiten
mit Hypnose gegen Schmerzen,
Psychologen gegen Ängste. An der
Uniklinik in Regensburg werden
sogar Gehirnoperationen anstatt
mit Narkose in Hypnose durchgeführt.
Währenddessen kann sich
der Operateur mit dem Patienten
sogar unterhalten – wohl der beste
Beweis, dass Hypnose weit weg von
Esoterik ist.
Sie machen am 24. Juni Station im
Parkhotel Bad Bayersoien. Auf dem
Programm stehen nicht ihre zwei
Klassiker, das Nichtraucher- und
Abnehmprogramm. Sie laden dort
zu einem Intuitions-Seminar. Was
muss man sich darunter vorstellen?
Ich bezeichne Intuition als innere
Weisheit, als Bauchgefühl,
das jeder Mensch in sich trägt. In
meinem neuen Seminar geht es
darum, wie wir Intuition optimal
im Alltag einsetzen. Zum Beispiel,
um privat oder beruflich einfacher
die richtigen Entscheidungen zu
treffen.
Hört sich vielversprechend an. Wie
läuft das Intuitions-Seminar ab?
Bei diesem Seminar aktivieren
wir das innere Werkzeug der Intuition,
das sogenannte Bauchgefühl,
das von Natur aus in uns
angelegt ist, wir aber manchmal
aus verschiedenen Gründen nicht
optimal nutzen. Viele Menschen
sind sehr kopflastig erzogen. Speziell
wir Männer orientieren uns
meistens nur an Tatsachen und
wägen Fakten ab. Mittlerweile ist
aber bekannt, dass die besten Entscheidungen
immer dann getroffen
werden, wenn die Intuition mit
eingebunden wird.
Das funktioniert wie?
Im Grunde mit ähnlichen Methoden
wie beim Nichtraucher- oder
Abnehm-Seminar. Nur, dass ich
eben diesmal das Bewusstsein des
Bauchgefühls in die Köpfe der Leute
rufen möchte.
Sie betreuen auch Promis,
Sportler und Führungspersonen
aus der
Wirtschaft. Was haben
die für Ziele?
Da geht es oft um bessere
Konzentration,
optimale Arbeitseffizienz
oder gesunde
Leistungssteigerung.
Aber auch um das
Abbauen innerer Blockaden,
mehr Selbstbewusstsein
oder
Selbstliebe und höhere
Stressresistenz.
Auch das erreichen wir alles über
Hypno-Active, so heißt meine Hypnose-Therapie.
Allerdings nicht in
Gruppen wie bei den Seminaren,
sondern mittels Einzelcoaching,
das auch Ihre Leser jederzeit bei
mir buchen können.
Mehr als 50 000 Menschen haben
Sie inzwischen erfolgreich therapiert.
Was war ihr bislang größter
Erfolg?
Das ist echt schwer zu sagen.
Vielleicht der mit einem österreichischen
Unternehmer, dem ich
zuerst akute Kettenraucherei und
danach ein massives Alkoholproblem
abgewöhnen konnte. Und
dann gibt es noch einen Mann,
der durch mein Hypno-Active unglaubliche
53 Kilo abgenommen
hat, mittlerweile sogar Kampfsport
betreibt. Dabei kann ich mich noch
gut daran erinnern, wie er sagte:
„Früher habe ich es nicht mal geschafft,
alleine aus dem Sessel zu
kommen.“ Ich glaube schon, dass
ich das Leben dieses Mannes positiv
verändern konnte – das macht
mich ehrlicherweise auch stolz. js
> > > SEMINARE IN DER REGION
NICHTRAUCHER – 3-Stunden-Seminar
22. Mai, 18.30 Uhr Weilheim, Stadthalle
19. Juni, 18.30 Uhr Peiting, SparkassenSaal
WUNSCHGEWICHT leicht erreicht
23. Mai, 18.00 Uhr Weilheim, Stadthalle
20. Juni, 18.00 Uhr Peiting, SparkassenSaal
INTUITION denke nicht – spüre!
24. Juni, 15.00 Uhr Bad Bayersoien, Parkhotel
Weitere Infos auf www.hypno-active.com
mai / juni 2017 | 31
Musik im Pfaffenwinkel
Eröffnungskonzert der Saison 2017
Sonntag, 28. Mai 16.00 Uhr Basilika Benediktbeuern
Gabriel Fauré Requiem op.48
Johannes Brahms Symphonie Nr.2 D-Dur op.73
Weitere Konzerte: 02.07. und 16.07. Wieskirche, 23.07. Bibliotheksaal Polling
08.10. Mariae Himmelfahrt Schongau
Info: www.MusikimPfaffenwinkel.de
KOBE – neu im Weilheimer Landratsamt
Eigene Anlaufstelle
fürs Ehrenamt
Kartenvorverkauf: Musik im Pfaffenwinkel, Tel. 08861/2194138
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Weilheim | Jeder zweite Bayer engagiert
sich ehrenamtlich. Zudem
sind vier von insgesamt zwölf Millionen
Menschen im Freistaat an
Freiwilligen-Arbeit interessiert.
Warum diese keine passende
Stelle finden? „Es gibt, vor allem
in den Städten, inzwischen derart
viele Möglichkeiten, die meisten
Bürger wissen gar nicht, wo man
sich überall engagieren kann“,
sagt Utta Pollmeier. Andere wiederum
könnten sich nicht entscheiden,
hadern, wohin sie wohl
am besten passen. „Früher waren
es Feuerwehr, Trachtenverein, TSV
und Pfarrei, die Richtung des Engagements
war sozusagen
vorgegeben.“ Heute
gebe es in allen gesellschaftlichen
Bereichen
ehrenamtliche Tätigkeiten:
Senioren, Flüchtlinge,
Tiere, Natur, Bildung,
Religion, Kinder, Sport,
Brauchtum … Schier unendlich
ließe sich diese
Liste fortführen. Nicht
nur deshalb gibt es seit
Januar 2017 eine neue
Koordinierungsstelle für
Bürgerengagement, kurzgenannt
„KOBE“.
Die Anlaufstelle mit den
vier Buchstaben steht für
Beratung, Information und
Vernetzung ehrenamtlicher
Tätigkeiten im kompletten
Landkreis Weilheim-Schongau.
Alleinverantwortlich
für das
Projekt ist Sozialgeographin
Utta Pollmeier, 37,
geboren in München, seit drei
Jahren wohnhaft in Weilheim.
Montag- bis Donnerstagvormittag
sitzt sie in den Räumen des Landratsamtes
an der Stainhartstraße.
Sie beantwortet Fragen, sortiert
Anliegen und greift Ideen auf, um
das Ehrenamt in der Region weiter
zu stärken.
Man spricht von der
„Generation maybe“
Denn trotz dieser zufriedenstellenden
Statistik, wonach sechs
Millionen Bayern ehrenamtlich
tätig sind, stellt nicht nur die
Angebots-Vielfalt eine zunehmend
wachsende Hürde dar.
„Die Gesellschaft hat sich verändert“,
sagt Pollmeier. Sie spricht
von der „Generation maybe, die
sich alles offen halten möchte“. Vor
allem in Sachen Freizeitbeschäftigung.
Früher engagierten sich die
Leute vor Ort. Heute zücken viele
das Smartphone, suchen nach
Therme, Bike-Park, Festival oder
Travel & Work fernab der Heimat.
Zeit für Vereinsarbeit „Dahoam“
würde da für einige schnell zum
nervigen Übel. Eine weitere Baustelle:
die vom Arbeitgeber immer
mehr erforderliche Flexibilität und
Belastbarkeit im Beruf.
Ständige Erreichbarkeit,
Termine im
Ausland, Arbeitszeiten
bis in die Nacht – das
führt zu Stress, raubt
die Freizeit und macht
somit ehrenamtliches
Engagement unmöglich.
Wie sich das in
den Vereinen auswirkt?
„Die finden immer
weniger Leute insbesondere
für Bereiche
mit Verantwortung wie
Vorstandsvorsitzender,
Kassier oder Schriftführer.“
Durch die neue Anlaufstelle
erhofft sich Pollmeier,
einen Großteil
dieser ehrenamtlich
Interessierten für bestimmte
Aufgaben zu
begeistern. Das muss
natürlich keine Position
32 | der altlandkreis
im Vorstand sein. Der körperlich
geschwächten Nachbarin beim
Einkaufen helfen, Flüchtlingen
die deutsche Sprache lehren, die
Nachwuchsfußballer am Wochenende
zum Punktspiel fahren. „Da
ist für jeden das Richtige dabei.“
Neben der Vermittlung steht für
die Koordinatorin speziell in den
ersten Wochen und Monaten die
Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit
ganz oben auf der Prioritätenliste.
Fragebogen für
Bürger(meister)
Im Internet finden gemeinnützige
Organisationen einen Fragebogen,
den sie mit all ihren Wünschen
und Ideen ausfüllen und bei
der Koordinierungsstelle Bürgerengagement
einreichen dürfen.
Einen gesonderten Fragebogen
haben auch die insgesamt 34
Bürgermeister bei deren jüngster
Dienstbesprechung erhalten. Pollmeier
stellte sich den Stadt- und
Gemeindeoberhäuptern vor und
erhofft sich von ihnen umfangreiches
Feedback aus den einzelnen
Ortschaften. Denn eines ist klar:
„KOBE muss absolut bedarfsgerecht
und bürgernah sein.“
Ende 2017 bis Anfang 2018 möchte
Pollmeier das neue Aufgabengebiet
soweit aufgebaut haben, um
auch eigene Projekte in enger Zusammenarbeit
mit Organisationen
und Vereinen ins Leben zu rufen.
Das in sechs Bereiche gegliederte
Konzept steht bereits: Ehrenamtsprojekte,
Fortbildungen für
> > > INFORMATION
Erreichbarkeit der KOBE
Ehrenamtliche, Engagementbereite
Bürger sowie gemeinnützige
Einrichtungen informieren und
beraten, Öffentlichkeitsarbeit sowie
Vernetzung und Kooperation
mit den gemeinnützigen Organisationen
im kompletten Landkreis.
Nun besucht Pollmeier diverse
Schulungen, um künftig interessante
Vorträge für Vereine, in etwa
zu Themen wie Versicherungsschutz
oder Mitgliederverträge,
halten zu können. Außerdem
möchte sie eigene Ehrenamtsprojekte
ins Leben rufen. Einige
spannende Ideen hat sie bereits
aus anderen Gegenden aufgeschnappt,
die sicherlich sehr gut
in den Landkreis Weilheim-Schongau
passen. Zum Beispiel EDV-
Kurse von Schülern für Senioren.
Speziell solche Mehrgenerationen-Projekte
seien „eine geniale
Sache, um die Gesellschaft näher
zusammenzubringen“.
„Ehrenamt bringt
Freude und Freunde“
Das kennt Pollmeier auch aus eigener
ehrenamtlicher Erfahrung.
Sie engagiert sich im Elternbeirat
des Weilheimer Kinderhauses
St. Anna. Mai- oder Sommerfest,
Winterfeuer und Kerzengießen
organisieren oder im Frühjahr das
Hochbeet pflegen. „Da fällt wesentlich
mehr Arbeit an, als sich
viele vorstellen können.“ Warum
sie es neben Familie und Job trotzdem
macht? „Weil Ehrenamt Freude
und Freunde bringt – und das
ist unbezahlbar.“
js
Utta Pollmeier sitzt im Landratsamt Weilheim, Stainhartstraße 9 in
82362 Weilheim und ist von Montag bis Donnerstag vormittags erreichbar
unter der Telefonnummer 0881 / 681-1519 oder per E-Mail:
u.pollmeier@lra-wm.bayern.de.
Weitere Infos auf www.weilheim-schongau.de/ehrenamt.asp.
mai / juni 2017 | 33
20-jähriges Jubiläum bei
Malerbetrieb Rainer Riedl
Ihr Fachmann für sämtliche Malerarbeiten
im Innen- und Außenbereich
Altenstadt/Schwabsoien | Der
Malerbetrieb Rainer Riedl in Altenstadt
und inzwischen auch
in Schwabsoien steht seit 20
Jahren für qualitativ hochwertiges
Handwerk. Bereits
1991 besuchte Rainer Riedl die
Meisterschule in Freiburg im
Breisgau und schloss im Juni
1992 als jüngster Maler- und
Lackierermeister Deutschlands
ab. Am 1. Mai 1997 wagte er
sich in die Selbständigkeit und übernahm den
Abschluss als jüngster Maler- und
Lackierermeister Deutschlands
Schon damals gehörte zum Team der Geselle
Antonio Zurlo, der bis heute im Betrieb beschäftigt
ist. Kurz darauf unterstützte Rainer Riedls
fangs wurde noch in den gemieteten Räumlichkeiten
in der Wettersteinstraße in Altenstadt
gearbeitet, doch schon im Frühjahr 2001 bezog
die Firma die eigene Werkstatt Am Dumpf 3
im selben Ort. Ebenfalls 2001 wurde der erste
Auszubildende Stefan Heinrich eingestellt, der
3 Jahre später erfolgreich den Gesellenbrief bestand
und bis heute im
Team mitarbeitet. Um
im kaufmännischen Bereich
besser unterstützen
zu können, absolvierte Frau
Riedl 2002 eine Fortbildung zur
Betriebswirtin bei der Handwerkskammer.
Nach der Familienpause
für die Kinder Ramona,
Julia und Ludwig arbeitete
lerbetrieb. Auch die Ausbildung
von Fachkräften war dem Betrieb
weiterhin wichtig und
Das Team: v.l. Sina Haslinger, Stefan
im Jahr 2007 erreichte eine
Heinrich, Rainer Riedl, Antonio Zurlo
Auszubildende von Rainer
Riedl den Innungs- und Kammersieg. Aufgrund
des ständig wachsenden Betriebes und dessen
neue Anforderungen wurden die Räumlichkeiten
im vorhandenen Betriebsgebäude in Altenstadt
mehr und mehr beengt und so erwarb der
Malerbetrieb Rainer Riedl in Schwabsoien einen
Gewerbegrund und stellte darauf eine Werkhalle,
die seit Mitte 2015 bezogen ist. Seit September
2015 ergänzt Sina Haslinger als Auszubildende
die Belegschaft. Zum treuen Kundenkreis des
Malerbetriebs gehören hauptsächlich Privatkunden
sowie regionale Unternehmen wie z. B. Firma
Eirenschmalz.
Rainer Riedl und sein Team bedanken sich bei
allen Kunden für die 20-jährige Treue sowie für
das Vertrauen, das sie dem Betrieb entgegengebracht
haben und hoffen auf viele weitere
erfolgreiche Firmenjahre.
Die Familie: Seit Februar
2017 komplettiert Sohn
Lorenz die Familie.
Für Sie an zwei Standorten:
Am Dumpf 3 Niederhofer Weg 10
86972 Altenstadt 86987 Schwabsoien
Telefon 0 88 61 / 48 08
Mobil 01 72 / 2 72 36 02
malerbetrieb.riedl@t-online.de
Obhut für Hunde, Katzen und Meerschweinchen
„Froh, dass sie nicht
irgendwo ausgesetzt wurden“
Schongau | Im Oktober 2016 wird
Tierheimleiterin Elke Keller durch
ein ihr fremdes Hundegebell aus
dem Bett gerissen. Sie steht auf,
geht raus auf den Hof und traut
ihren Augen nicht: Vier kleine
Welpen, zwei Terrier- und zwei
Labrador-Mischlinge, gerade mal
zehn Wochen alt, sind mitten in
der Nacht von einem bis heute unbekannten
Halter ausgesetzt worden.
„Einerseits unglaublich, dass
jemand sowas macht, andererseits
sind wir froh, dass die Hunde zu
uns gebracht und nicht irgendwo
ausgesetzt wurden“, sagt Keller
über dieses Happy-End. Alle vier
haben inzwischen neue, liebevolle
Besitzer gefunden.
Das Schongauer Tierheim, gebaut
im Jahre 1981, ist die einzige Auffangstation
für Hund, Katz und
Maus im Landkreis Weilheim-
Schongau. Es liegt ziemlich versteckt
im Gewerbegebiet an der
Dießener Straße zwischen Schongau
und Peiting, umringt von
Wald sowie den Firmen Lackiererei
Beer, Wärmepumpen Wechner
und Holz und Furniere Osenstätter.
Platz haben rund 20 Hunde,
50 Katzen sowie diverse Kleintiere
wie Hamster, Mäuse, Meerschweinchen.
„Es hat aber auch
schon Zeiten gegeben, in denen
wir 60, 70 Katzen betreut haben“,
sagt Keller. Was sie damit sagen
will: Das Schongauer Tierheim ist
im Grunde zu klein.
Neues Katzenhaus
geplant
Das Schongauer Tierheim wurde im Jahr 1981 gebaut und ist die einzige
Auffangstation im Landkreis Weilheim-Schongau.
Das wird beim Rundgang durch
die Anlage deutlich. Die zahlreichen
Räumlichkeiten im Gebäude
sind ziemlich eng. Der Außenbereich
ist geprägt von etlichen Außenzwingern
und Freiläufen für
Hunde. Direkt vor dem Haupteingang
liegt ein mittelgroßer Teich,
„weil wir früher sehr viele Wasserschildkröten
gehabt haben“.
Dazwischen: Behandlungsraum
für kranke Tiere, Futterkammer,
Büro und Abstellkammer etwa für
Decken.
Derzeit beherbergt das Heim 17
Hunde, 32 Katzen, zwölf Kaninchen,
zehn Meerschweinchen,
einen Hamster und einen Wellensittich.
„Das ist verhältnismäßig
überschaubar“, sagt Janine
Weigelt, die Vorsitzende des Tierschutzvereins,
die von durchaus
verheißungsvollen Neuerungen
spricht. Auf der noch einzigen
freien Wiese neben dem Hauptgebäude
soll ein neues Katzenhaus
entstehen. Außerdem konnte sie
nach langen Verhandlungen mit
umliegenden Gemeinden und
dem Landratsamt eine Finanzierungspauschale
aushandeln, die
dem Tierheim ab sofort 43 000
Euro jährlich statt der bisherigen
13 000 Euro einbringt. Hintergrund:
Aufnahme und Versorgung
von Fundtieren ist eigentlich die
Aufgabe der Gemeinden – eigentlich.
Da Rathäuser bekanntlich
keine Tier-Auffangstationen führen,
kümmert sich das Schongauer
Tierheim und bekommt dafür eine
entsprechende Gebühr.
Geimpft, entwurmt
und kastriert
Darüber hinaus finanziert sich
das Heim beziehungsweise der
Verein durch Spenden, Mitgliedsbeiträge
(knapp 600 Mitglieder,
20 Euro Jahresbeitrag) und Vermittlungsgebühren.
Wer sich also
Hund, Katze, Meerschweinchen,
Janine Weigelt ist Vorsitzende des Tierschutzvereins und spricht von verheißungsvollen
Neuerungen. Ein neues Katzenhaus soll entstehen und
auch eine modifizierte Finanzierungspauschale konnte sie aushandeln.
34 | der altlandkreis
Hamster oder
Wellensittich lensittich zulegen
möchte, muss dafür bezahlen.
Für Hunde wird aktuell
eine Schutzgebühr von 200
Euro, für Katzen in Höhe von 150
Euro verlangt. Gewinn macht das
Schongauer Tierheim mit diesen
Einmalzahlungen nicht. Schließlich
wird jedes Tier bereits bei
Aufnahme zum Tierarzt gebracht
und gründlich untersucht. Katzen
werden beispielsweise immer
geimpft, entwurmt und kastriert.
Hunde ebenfalls geimpft, entwurmt
und bei Bedarf kastriert.
Damit garantieren Keller, Weigelt
und Co., die Tiere in einem bestmöglich
gesunden und fitten Zustand
an neue Besitzer zu geben –
vorausgesetzt, diese erfüllen bestimmte
Kriterien.
Nicht jeder Bürger ist als Tierhalter
geeignet. Bevor es zur
Adoption kommt, wird der
mögliche Neu-Besitzer sowie
dessen Umfeld auf Tiertauglichkeit
überprüft. „Die
Leute müssen eine Selbstauskunft
ausfüllen, dann machen wir immer
eine Platzkontrolle“, sagt Weigelt.
Hat der Hunde-Fan ausreichend
Zeit für seinen Vierbeiner? Ist ausreichend
Auslauf gewährleistet?
Passt Herrchen charakterlich zum
Hund? Wie ausgeprägt ist notwendiges
Wissen über das Tier? All das
wird im Vorfeld geklärt, „damit
wir sicher sein können, dass unsere
Tiere in die richtigen Hände
geraten“. Meistens funktioniert’s.
Manche Leute aber gaukeln Weigelt
auch was vor, haben letztlich
gar keinen so großen Garten, haben
gar nicht ausreichend Zeit zum
Gassi gehen. „Dann sind wir so
streng und sagen ganz klar: Nein!“
Das Tier gehe schließlich vor. Beim
Team des Tierheims sowieso, das
im Grunde sein ganzes Leben für in
Not geratene Haustiere opfert.
Tierwunder und
grausame Erlebnisse
Bester Beweis für schier ungebrochene
Liebe zum Tier ist die
Geschichte von Mischlings-Hündin
Miluka, die aufgrund einer Lähmung
die Hinterbeine nicht mehr
bewegen konnte. Während die
Ärzte das Tier bereits aufgegeben
hatten, blieben Keller und ihre
Mitarbeiter stets am Ball. Dank
täglichem Training und Physiotherapie
über Monate hinweg
gab es zwar nur kleine Verbesserungen
zu vermelden, aber das
Tierheim-Team glaubte weiter an
die Hündin. Das schier Unglaubliche
geschah letztlich am Tag der
Abholung: Das Heim hatte für Miluka
trotz allen gesundheitlichen
Problemen einen neuen Besitzer
gefunden. Als dieser sich auf den
Weg gemacht hatte, konnte die
junge Hündin plötzlich wieder auf
allen Vieren und ohne Hilfsmittel
laufen. „Das war wirklich ein
Wunder“, sagt Keller, die neben
den schönsten auch schon die
grausamsten Dinge hautnah miterleben
musste.
In etwa die aus jener bitterkalten
Winternacht, als ähnlich wie
bei den vier Welpen ein bis heute
Unbekannter zwei Katzen in Transportboxen
mitten in der Nacht direkt
vor dem Heim abstellte – damals
gab es kein Happy-End. Eine
der Katzen, ein Kater, ist erfroren. js
> > > INFORMATIONEN
Auf tierliebe Menschen angewiesen
Um auch künftig Tieren in der Not helfen zu können, ist der Weilheim-Schongauer
Tierschutzverein stets auf die Hilfe tierlieber
Menschen angewiesen, die die Arbeit von Elke Keller, Janine Weigelt
und Team durch Mitgliedschaft oder Spenden unterstützen.
Nähere Infos im Internet auf www.tierheim-schongau.de.
mai / juni 2017 | 35
„Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“
Nachwuchs-Tüftler
und Forscher
Altlandkreis | Er ist so etwas wie
das Eldorado aller Nachwuchs-
Tüftler und Forscher im Oberland:
der Regionalentscheid Voralpenland
von „Jugend forscht“ und
„Schüler experimentieren“. Dieser
fand Ende Februar in der Peitinger
Schloßberghalle statt. Unter dem
Motto „Zukunft – ich gestalte sie“,
unterstützt Hoerbiger den Regionalentscheid
seit 2005 als Patenunternehmen.
86 Teilnehmer mit
insgesamt 48 Projekten traten bei
der 13. Auflage des Wettbewerbs
an. Die Fachgebiete sind unterteilt
in Arbeitswelt, Biologie, Chemie,
Geo-/Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik,
Physik und Technik.
30 der Teilnehmer waren älter
als 15 und nahmen in der Kategorie
„Jugend forscht“ teil, während die
restlichen bei „Schüler experimentieren“
starteten. „Der Wettbewerb
ist eine Talentschmiede für die
Strahlende Sieger: Zehn Erstplatzierte von „Jugend forscht“ und „Schüler
experimentieren“ dürfen bzw. durften zu den bayerischen Landeswettbewerben
in Vilsbiburg und Dingolfing.
Wissenschaftler von morgen und
fördert kreatives und forschendes
Lernen bei jungen Menschen“,
erklärt Kerstin Giebel, Patenbeauftragte
von „Jugend forscht“ bei
Hoerbiger. Die konstant hohe Beteiligung
am Regionalentscheid
motiviere das Unternehmen, sich
nachhaltig und langfristig als Pate
und Sponsor zu engagieren. Giebel
erklärt: „Wir wollen auch in
Zukunft viele junge Talente für die
MINT-Fächer begeistern und ihnen
vermitteln, welche vielfältigen
Chancen und Perspektiven diese in
der Ausbildung und im Studium
bieten.“ Bis Anfang Januar hatten
die jungen Wissenschaftler aus
dem Voralpenland Zeit, zu Hause
oder in der Schule zu tüfteln, zu
experimentieren und ihre Ideen zu
Papier zu bringen. Danach mussten
sie eine schriftliche Ausarbeitung
ihrer Forschungsergebnisse einreichen.
Am 22. und 23. Februar präsentierten
sie ihre Arbeiten dann
in der Schloßberghalle Peiting
den Juroren und der Öffentlichkeit.
Insgesamt qualifizierten sich zehn
Nachwuchsforscher aus dem Voralpenland
für die Landeswettbewerbe
in Vilsbiburg und Dingolfing.
„Uns begeistern euer Engagement,
eure Fähigkeiten, eure Freude. Und
ganz wichtig – es geht auch um
Wertschätzung für das, was ihr geschafft
habt. Diese Wertschätzung
möchten wir euch insbesondere in
dieser Feierstunde zu Teil werden
lassen“, bekräftigte Thomas Englmann,
Mitglied der Hoerbiger-Konzernleitung,
bei der Siegerehrung.
Kreative Beispiele aus
dem Altlandkreis
Selbstverständlich waren auch wieder
einige Schüler aus dem Altlandkreis
beim Wettbewerb dabei und
zeigten erneut, auf welche beeindruckenden
Ideen man bereits in
jungen Jahren kommen kann. Wie
etwa Seppi Frühschütz-Grüning
von der Pfaffenwinkel-Realschule
Schongau. Der Bad Bayersoier ist
schon ein alter Hase bei „Schüler
experimentieren“, schließlich war
er bereits diverse Male dabei. Der
13-Jährige untersuchte, wie man
mit Körperwärme ein Handy aufladen
kann. Zwei Peltier-Elemente,
ein Fünf-Volt-Spannungsregler und
ein Mikro-USB-Anschluss sollten
die Lösung sein. Seine Vermutung:
Wenn man die Peltier-Elemente an
den Spannungsregler und den Mikro-USB
anschließt, können diese
36 | der altlandkreis
genügend Strom erzeugen, um ein
Handy vollständig zu laden. Leider
funktionierte es nicht ganz. Dies
hält Seppi allerdings nicht davon
ab, weiter zu „tüfteln“. Nicht ausgeschlossen,
dass man ihn bereits
im nächsten Jahr wieder trifft –
egal ob mit einem ähnlichen oder
einem ganz neuen Projekt.
Gedanken über die allgemeine Sicherheit
im Straßenverkehr machte
sich Jonathan Schopper, ebenfalls
von der Schongauer Realschule.
Jonathan hat herausgefunden, dass
rund 20 Prozent der Fahrradunfälle
durch das sogenannte „Dooring“
geschehen, also dann, wenn ein
unaufmerksamer Autofahrer nach
dem Parken die Türe aufreißt und
den von hinten heranfahrenden
Fahrradfahrer übersieht. In seinem
Modell wird die Entfernung
des Autos zum Radfahrer durch
Ultraschall gemessen. Ab einem
bestimmten Abstand verriegelt
das Auto automatisch die Tür, um
gefährliche Unfälle zu vermeiden.
Das Projekt des 15-Jährigen war der
Jury einen dritten Preis im Bereich
„Arbeitswelt“ wert.
Die beiden 13-jährigen Linus Schellenberger
und Felix Schmid lösten
ein ganz anderes Problem: Mit
dem Ziel, sich – insbesondere bei
schlechtem Wetter – den Gang nach
draußen zu sparen, erfanden sie
einen „intelligenten Briefkasten“,
der ihnen Bescheid gibt, sobald
Post eingeworfen wird. Dafür bauten
sie Sensoren in einen gewöhnlichen
Hausbriefkasten ein. Diese
registrieren, ob die Klappe oder
das Türchen das Briefkastens geöffnet
wird und Post eintrifft. Zum
Ansteuern der Sensoren und zum
Auswerten der Daten verwenden
die Schüler einen Arduino-Kleinrechner,
für den ein entsprechendes
Programm geschrieben wurde.
Mit einem Funkmodell meldet der
Arduino das Eintreffen von Post an
ein Smartphone.
Ein erster Platz im
Regionalwettbewerb
Einen ersten Preis beim Regionalentscheid
erzielten zwei Mädchen
aus dem Altlandkreis. Die Peitingerin
Regina Schmid sowie die
Burggenerin Louisa Holderried,
beide 14 Jahre alt und Schülerinnen
des Welfen-Gymnasiums
Schongau, präsentierten „Arnold,
das Gedächtnisspiel“. Arnold spielt
eine Melodie mit hohen und tiefen
Tönen. Mit Knöpfen muss diese
nachgespielt werden; bei korrekter
Ausführung bekommt der Spieler
eine Belohnung. Bei einem Fehler
wird die Testperson über einen Signalton
informiert. Die beiden Mädchen
werden nun am 4. und 5. Mai
in Dingolfing beim Landeswettbewerb
von „Schüler experimentieren“
dabei sein. Freuen durften sich
auch zwei Lehrer: Klaus Muthsam
vom Welfen-Gymnasium erhielt
den „Jugend forscht-Projektbetreuerpreis“,
und Claus-Ulrich Malz von
der Pfaffenwinkel-Realschule den
„Sonderpreis für engagierte Talentförderer“.
Schon jetzt darf man gespannt
sein, was den Nachwuchs-Tüftlern
und Forschern im kommenden Jahr
einfällt. Auch dann wird Hoerbiger
wieder die Regionalwettbewerbe
von „Jugend forscht“ und „Schüler
experimentieren“ als Patenunternehmen
im Voralpenland unterstützen.
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mai / juni 2017 | 37
Personal-Training im Altlandkreis
Ganzheitliches Training
für ein besseres Lebensgefühl
Eine Bewegungs-Analyse
gehört immer dazu.
Altlandkreis | Personal-Training
ist die wohl aussichtsreichste und
vielseitigste Methode, fit zu werden.
Warum? „Weil der Klient in
ständiger Begleitung eines professionellen
Trainers ist“, sagt
Sportwissenschaftler Andreas Rinesch.
Der Peitinger ist einer von
ganz wenigen im Altlandkreis, der
diese moderne Art des Trainierens
anbietet. Das A und O in Sachen
Personal-Training: Individualität.
„Weil ein Eishockey-Spieler, der
sich auf die kommende
Saison vorbereiten
will, ganz andere
Ambitionen hat
als eine Seniorin,
der es einfach nur
darum geht, den Bewegungsapparat
wieder
in Gang zu bringen.“
Wenngleich der Einstieg ins
Personal-Training für Seniorin
und Eishockeyler
letztlich der gleiche ist.
Zu allererst trifft sich
Rinesch mit dem Kunden zu
einem 30- bis 60-minütigen Gespräch.
Was stellen Sie sich vor?
Welche Ziele haben Sie? Herrschen
Krankheiten vor? Was lässt
der Zeitplan zu? Wie sind Sie beruflich
eingespannt? Mit den Antworten
auf diese Fragen grenzt
der Personal-Trainer schon mal
ein, was in etwa für Übungseinheiten
in Frage kommen. Konkretisiert
wird der Trainingsplan nach
Schritt zwei, einer Bewegungs-
Analyse. Durch bestimmte Übungen
wird ermittelt, wie der Kunde
funktioniert, was er körperlich so
drauf hat. Unter anderem wird
die Beweglichkeit der einzelnen
Gelenke sowie Gleichgewicht und
Rumpfstabilität getestet. Sollten
bei diesen Übungen Problemstellen
auftreten, zum Beispiel ein
auffallend unbewegliches Schultergelenk,
erfolgt diesbezüglich
eine noch genauere Analyse. Ist
der Bewegungsapparat des Kunden
von Kopf bis Fuß bekannt,
versucht Rinesch anhand der
Ergebnisse „den perfekten Trainingsplan“
aufzustellen. Perfekt
im Sinne von maximal flexibel.
Tagesform, Gesundheitszustand,
Lust und Laune – es gibt unzählige
Faktoren, die den Klienten mal
stärker, mal schwächer aussehen
lassen. Heißt: An einem guten
Tag schraubt Rinesch die Intensität
der Einheiten nach oben, an
Schwächeren nach unten. Demnach
brauchen Personal-Trainer
viel Fingerspitzengefühl und gute
Menschenkenntnisse. Sie müssen
motivieren und begeistern können,
gleichzeitig die Zügel nicht
zu locker lassen. Rineschs Motto:
„Herausfordern, aber nicht überfordern.“
60 bis 80 Euro
pro Stunde
Das würde auch zur Philosophie
von Dominik Bätzner (30) und
Anja Buccarella (47) gut passen,
zwei weitere Exoten hier in der
Provinz. Auch sie bieten seit rund
zwei Jahren Personal-Training an.
In einem kleinen beschaulichen
Studio in Schongaus Altstadt trainieren
sie Einzelkunden sowie
Kleingruppen mit maximal sieben
Personen. „Von 30- bis Anfang
70-Jährigen ist alles dabei“, sagt
Buccarella, die als Physiotherapeutin,
Ernährungsberaterin und
Heilpraktikerin bestens aufgestellt
ist, um als Fitness-Trainerin zu
glänzen. Und wenn es der Kunde
wünscht, die Einheiten auch gerne
draußen an der frischen Luft angeht.
Am Preis, der hier in der Region
bei 60 bis 80 Euro pro Stunde
liegt, ändert das nichts. Denn auch
in Sachen Auswahl des Trainingsortes
gibt es für Personal-Training
keine wirklichen Grenzen.
Für Rinesch gibt es sowieso nix
besseres, als „in der Sonne und
an der frischen Luft zu trainieren“.
Doch welche Übungen werden
beim Personal-Training überhaupt
gemacht? „Auch diese Frage ist
aufgrund der Individualität nur
schwer zu beantworten.“ Generell
schwört der 33-Jährige auf
To do Liste 2017:
- Neue Einlagen
- Schuhe Neu Besohlen
- Flip-Flop nach Maß
Joya Auslaufmodelle
ab 100
inlagen nach Ma
–
38 | der altlandkreis
lip-Flop und Hausschuhe nach Ma
„Herausfordern,
aber nicht überfordern.“
Um für
seine Kunden fit
zu sein, treibt
Andreas Rinesch
selbst regelmäßig
Sport.
Training mit Eigenkörper-Gewicht.
Von Beinpressen und 100-Kilo-
Hanteln hält der Peitinger nicht
viel, weil diese Übungen „von der
Maschine geführt beziehungsweise
gesteuert sind und nicht der
natürlichen Bewegung entsprechen“.
Halte-Übungen, Liegestütz,
Klimmzüge – drei Klassiker, die
jedem Körper gut tun. Und je nach
Intensität auch richtig anstrengend
sind. Kniebeugen sind ein
ähnlich beliebtes Instrument, um
den Körper in Form zu bringen.
Von Gewebe-Arbeit
bis Intervall-Training
Bevor es überhaupt an solch anstrengende
Übungen wie Kniebeugen
geht, wird mittels Black-Roll
erst mal das Gewebe bearbeitet,
um Verklebungen zu lösen (bekannt
als Faszientraining). Danach
wird gedehnt. Sowohl kleinere
Bereiche wie Adduktoren als auch
ganze Muskelketten mittels Streckung
des kompletten Körpers.
Und danach wird mobilisiert.
„Speziell Sprunggelenk, Hüfte
und Brustwirbelsäule sind immer
zu fest“, sagt Rinesch, der diese
Bereiche durch fließende Bewegungen
zu lockern versucht. Nach
diesen Dehn- und Mobilisationsübungen
folgt das Aktivieren der
Muskulatur sowie das eigentliche
Aufwärmen – und zwar intensiv.
„Wenn ich nicht schwitze, bin ich
nicht richtig aufgewärmt“, sagt Rinesch,
der von Kunden spricht, die
nach gewissen Aufwärmprogrammen,
zum Beispiel durch Krabbeln
oder Lauf-ABC, schon richtig
ausgepowert wären. „Deshalb
gilt bereits beim Aufwärmen, das
Training an die Person individuell
anzupassen.“ Bei Leistungssportlern
besteht die Gefahr des zu frühen
Plattseins nicht wirklich. Die
brauchen zum Beispiel knallhartes
Intervall-Training, um ihre Kraft,
Kondition oder Koordination weiter
auf Vordermann zu bringen.
In etwa so: 30 Sekunden Vollgas,
15 Sekunden Pause, 30 Sekunden
Vollgas, 15 Sekunden Pause ... Je
kürzer die Pause, desto intensiver
das Training.
Vor allem letztere Kunden setzen
voraus, dass die Personal-Trainer
selbst von der Haar- bis zur Fußspitze
topfit sind. Gerade deshalb
lieben Bätzner, Buccarella und Rinesch
ihren Job so sehr. „Weil wir
das, was wir in unserer Freizeit
ohnehin gerne machen, mit dem
Beruflichen verbinden können.“
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Die Köhlertage in Bad Kohlgrub
Denn „Köhlern“
dies ist eine Kunst
Bad Kohlgrub I Die Grillsaison
hat wieder begonnen. Überall
wird Grillkohle angeboten. Im
Supermarkt, an der Tankstelle,
im Baumarkt. Wer aber regionale
und qualitativ hochwertige Kohle
möchte, der muss auf den Mai
warten. Oder sogar auf den Juni.
Denn – so wie jedes Jahr – finden
die Köhlertage in Bad Kohlgrub
statt. Und sobald die Köhlerfreunde
ihr Handwerk vollbracht haben,
gibt es eine der besten Grillkohlen
im Oberland. Da das Handwerk
des Köhlerns eine lange Tradition
in Bad Kohlgrub hat, daher hat
der Ort auch seinen Namen, machen
die Köhlerfreunde nicht einfach
nur ein paar Kilo Holzkohle.
Es wird ein kulturelles Event für
die ganze Familie. Schon beim
Aufbau des Meilers in der Prentstraße,
am 12. und 13. Mai, sind
Gäste willkommen. Hier erleben
die Besucher von Anfang an einen
unvergesslichen Einblick in die historische
Arbeit der Köhler.
Ausgestorben aber
quicklebendig
Noch vor einigen hundert Jahren
war das Köhlern ein lebendiges
Handwerk. Holzkohle war damals
nötig, um Stahl zu gewinnen oder
Edelmetalle zu verarbeiten, später
auch zum Filtern von Wasser sowie
für die Medizin, um nur ein
paar Beispiele zu nennen. nnen
Aber
es war leider kein angesehener
Beruf – im Mittelalter waren Köhler
sogar geächtete Leute. Immer
wieder wurden ihnen dunkle
Machenschaften nachgesagt. Das
lag unter anderem daran, dass
die Meiler immer in der Nähe
von Wasser und Wald aufgebaut
wurden und die Köhler somit ein
karges, abgeschiedenes Leben
führten. Das ist heute ganz anders.
Zwar ist der Beruf in Europa
so gut wie ausgestorben, aber im
Dezember 2014 wurde die Köhlerei
ins Verzeichnis des immateriellen
Kulturerbes in Deutschland aufgenommen.
Schon viele Jahre davor
haben die Köhlerfreunde Bad
40 | der altlandkreis
Die Köhler bauen mit großer
Akribie den Meiler auf.
Kohlgrub begonnen, die Tradition
wieder aufleben und alle Interessierten
daran teilhaben zu lassen.
Eine Woche warten
und Aufsicht
Hat man im Mai also noch nichts
vor, dann sind die 16. Köhlertage
einen Besuch wert. Am 12. Mai
um 14 Uhr beginnt der Aufbau
des Meilers. Dazu haben die Köhler
im Wald Bäume gefällt, meist
Eschen und Buchen, die ihnen die
Gemeinde zugewiesen hat. Dieses
Holz zersägen sie in meterlange
Stücke und zerteilen es in Scheite.
Aus Rundhölzern oder Brettern
wird ein Boden ausgelegt, in
der Mitte rammt ein Köhler zwei
Quandlstangen, als eine Art Kamin.
Um den Kamin werden die
ein Meter langen Scheite aufgeschichtet.
Die Zwischenräume füllen
die Köhler mit kleinen Holzstücken.
Am Ende besteht der Meiler
aus rund 18 Ster Holz. Jetzt wird
das Ganze mit Reisig, Erde und
Holzkohlestaub luftdicht umhüllt
und festgeklopft. Denn beim Köhlern
darf keine Luft an das glühende
Holz kommen, sonst würde es
einfach nur zu Asche verbrennen.
Der Meiler wird nun durch eine
Öffnung, die gelassen wurde, entzündet.
Daraus machen die Köhlerfreunde
am Sonntag, 21. Mai,
ein großes Fest mit Bewirtung und
viel altem Handwerk. Die Besucher
können zum Beispiel sehen, wie
Entzündet wird
im Rahmen des
Köhlerfestes.
> > > INFORMATION
16. Köhlertage 2017
früher mit Holzkohle und einem
alten Bügeleisen gebügelt wurde,
außerdem ist ein Pechler aus
Österreich vor Ort. Er zeigt, wie er
aus Holz Pechöl herstellt, das für
medizinische Zwecke genutzt wurde.
Die Musik zum Fest liefert die
„Kanapee Musi“ aus Peißenberg.
Mittlerweile ist das Fest zum Anzünden
des Meilers sehr beliebt,
die Zahl der Besucher hängt aber
immer vom Wetter ab, erklärt Köhler
Stefan Mayr.
Der Meiler glimmt dann acht Tage
lang. Die Köhler müssen ihn Tag
und Nacht beaufsichtigen, denn
im Inneren darf es nicht zu heiß
und auch nicht zu kalt sein. Es
muss stetig eine Temperatur zwischen
400 und 500 Grad Celsius
herrschen. An den Seiten stoßen
die Köhler nach und nach Löcher
in den Meiler, damit bläulicher
Rauch entweichen kann. In dieser
Zeit gibt es zwei geführte Wanderungen
zum Kohlenmeiler mit
den Förstern Friedrich Meier und
Ernst Ochs. Außerdem laden am
Donnerstag, 25. Mai, die Köhler zu
Kaffee und Kuchen ein. Während
der Meiler läuft, sind Besucher
aber auch jederzeit willkommen,
um sich mit den Köhlern auszutauschen
und ihnen beim Handwerk
zuzuschauen. Schließlich sind sie
ja sowieso Tag und Nacht vor Ort.
Entweicht nach acht Tagen kein
Rauch mehr aus dem Meiler, ist es
Zeit für die Ernte. Die Köhler öffnen
vorsichtig den Meiler und „ernten“
die fertige Holzkohle. Hier gibt es
zwar kein wirkliches Rahmenprogramm,
weil die Köhler alle Hände
voll zu tun haben, aber es sei laut
Stefan Mayr doch ein sehr interessantes
Ereignis. Sie erinnern sich,
dass etwa 18 Ster Holz im Meiler
sind. Aus einem Ster Holz werden
zwischen 80 und 100 Kilogramm
Holzkohle gewonnen. Die Köhler
haben also rund eineinhalb Tonnen
Holzkohle produziert. Und das
ist, wie erwähnt, eine der besten
Kohlen, um im Sommer den Grill
anzuheizen. Die Kohle bleibt äußerst
lang heiß und verleiht durch
das regionale Holz dem Grillgut ein
besonderes Aroma. Aber auch nach
der Ernte heißt es erst mal abwarten.
Denn bis zum Verkauf vergehen
noch 14 Tage. Was beim großen
Verkauf im Juni nicht weggeht,
kann in vier oder neun Kilo-Säcken
im Hofladen in Bad Kohlgrub gekauft
werden.
ww
12. Mai (ab 14 Uhr) / 13. Mai (ab 9 Uhr): Aufbau des Kohlenmeilers
in der Prentstraße Bad Kohlgrub
21. Mai (ab 11 Uhr): Entzünden des Meilers mit Fest
23. und 25. Mai (jew. ab 13 Uhr): Geführte Waldwanderung zum
Kohlenmeiler
27. Mai: Öffnen des Meilers mit Ernte
Kohle gibt es 14 Tage nach der Ernte in Säcken zu
4 kg (9 Euro) bzw. im 9 kg-Sack (18 Euro).
mai / juni 2017 | 41
180 Jahre Kohlebergbau Hohenpeißenberg
Der Ursprung einer
knochenharten Zeit
Hohenpeißenberg | Kaum Licht,
kaum Sauerstoff, kaum Platz:
Als Hauer im Bergbau brauchte
man extrem viel Mut, Kraft und
Ausdauer. „Das kann sich heute
keiner mehr vorstellen, unter
welchen Umständen damals
gearbeitet wurde“, sagt Rudolf
Hochenauer vom Knappenverein
Peißenberg. Der 59-Jährige beschäftigt
sich seit vielen Jahren
mit der Geschichte des hiesigen
Bergbaus. Angefangen hat alles in
Hohenpeißenberg, in der heutigen
Glückaufstraße. Dort wurde am 8.
Mai 1837 der erste und bis heute
erhaltene Hauptstollen ins Berginnere
gegraben.
Darin gewerkelt haben zunächst
vier Hauer und ein Steiger. Für
die jüngere Generation: Der Hauer
schlug mit Fäustling und Meißel
die Kohle aus dem Erdinneren.
Der Steiger war dessen Vorgesetzter,
für Leitung, Verwaltung, Verkauf
und Mitarbeiter-Motivation
verantwortlich. Und zugleich der
Mittels-Mann Mann
nach München, dem
Hauptsitz des anno dazumal königlich
staatlichen Bergbaus. Motivierende
Worte waren notwendiger
als in den meisten anderen
Berufen dieser Zeit. Warum? Wer
kriecht schon gerne für zwölf
Stunden am Tag und sechs Tage
die Woche in einen oft nur 35 Zentimeter
(die Höhe einer Benzin-
Sicherheitslampe), h itsl
dunklen und
verstaubten Spalt, um mit bloßer
Muskelkraft Sandstein, Kies, Humus
und diese immer gefragtere
Pech-Glanz-Kohle herauszuschlagen?
Eine Tortur, die in kürzester
Zeit einen regelrechten Boom erfuhr,
obwohl der Hohenpeißenberger
Hauptstollen ursprünglich
nur zu Forschungszwecken errichtet
wurde.
Eingang
Hauptstollen
Am 8. Mai 1837 wurde der erste und bis heute erhaltene Hauptstollen
ins Berginnere gegraben, links hinten sieht man das Steigerhaus.
Mit Ochsengespann
an den Lech gekarrt
1840 wurden 3 000 Zentner Kohle
pro Jahr abgebaut, 1842 waren es
bereits 12 000 Zentner und ab 1846
jährlich stolze 60 000 Zentner. Das
entspricht 3 000 Tonnen. Abtransportiert
wurde der Brennstoff mittels
Brückenwagen, gezogen von
Pferden oder Ochsen der umliegenden
Bauern, die quasi als Subunternehmer
angestellt waren. 20
Zentner pro Fuhre wurden nach
42 | der altlandkreis
Bis 1850 wurde alles von Hand gemacht,
ehe das erste Gleis in den
Hauptstollen verlegt wurde, um
die Kohle herauszufahren.
Schongau an den Lech gekarrt,
dort auf die von Füssen kommenden
Flöße geladen und schließlich
nach Augsburg verschifft.
Die Fuggerstadt blühte damals
wirtschaftlich auf. Großabnehmer
der Hohenpeißenberger Ware
waren Ziegel- und Spinnfabriken,
deren Dampfmaschinen mit Kohle
betrieben wurden. Aber auch
kleinere Mengen wurden in die
Großstadt verkauft – als Heizstoff
für Privathaushalte.
Aneinandergereihte Wohnhäuser
prägen heute auch das Landschaftsbild
in der Hohenpeißenberger
Glückaufstraße, die 1837
noch Kohle-Abfuhr-Straße, später
„Hätten“ hieß. Für privaten Wohnraum
war damals allerdings kein
Platz. Neben dem großen Verwaltungsgebäude
(steht heute noch),
in dem der Steiger sein Büro
hatte, entstanden mit den Jahren
Lagerhalle, Schmiede, Schreinerei
sowie Kantine mit Sanitätsraum.
Und damit viele weitere Arbeitsplätze.
Zu den Hauern gesellten
sich Scheider, die herausgebrochene
Kohle vom „tauben Gestein“
trennten. Ein Schmied formte und
schärfte die Eisen für Hammer
und Meißel. Schreiner sägten und
schnitzten den passenden Stiel
dazu und fertigten Schubkarren,
mit denen die Pech-Glanz-Kohle
von nicht weniger Fleißigen aus
dem Stollen geschoben wurde.
Und Medizinaffine versorgten die
angeschlagenen und Verletzten,
die es bei diesem gefährlichen
Knochenjob immer wieder gab.
Gequietscht wie ein
jaulender Hund
Die ersten Jahre wurde alles von
Hand gemacht. Ab 1850 wurde
das erste Gleis in den Hauptstollen
verlegt, die Kohle auf sogenanntem
Hunt herausgefahren. Der
Name dieser kompakten Kohlewagen,
die unter anderem am Ortseingang
Hohenpeißenbergs und
vor Peitings Pfarrbücherei stehen,
kommt laut Hochenauer daher,
„weil die Räder beim Herausfahren
gequietscht haben wie ein
jaulender Hund“. Ab 1890 wurden
Öl- durch Benzin-Sicherheitslampen
ersetzt und mit Beginn
des Ersten Weltkrieges mussten
Meißel und Fäustling dem Presslufthammer
weichen. Gleichzeitig
wurden Stollen und Schächte immer
tiefer gegraben.
Als das Bergbau-Imperium hierzulande
um 1960 seinen Höhepunkt
erreichte, waren insgesamt
112 Kilometer Stollen errichtet,
allesamt miteinander verbunden.
Von Peißenberg über Hohenpeißenberg
bis nach Peiting. Die gewaltigsten
Schächte reichten 1 150
Meter tief. Und aus ursprünglich
einem Steiger und vier Hauern
wurden im Jahre 1950 allein in
Hohenpeißenberg 500 Arbeiter
gezählt.
Wer die Hohenpeißenberger
Bergbau-Geschichte hautnah erleben
möchte, sollte am Sonntag, 7.
Mai, zwischen 14 und 17 Uhr zum
Hauptstollen in die Glückaufstraße
kommen. Rudolf Hochenauer
bietet durch den ersten Teil des
zwischenzeitlich 432 Meter langen
Tunnels kostenlose Führungen
für Kinder und Erwachsene
an. Original erhaltene Werkzeuge
wie Meißel und Schubkarren sowie
Hauer-Spuren in bockhartem
Sandstein vermitteln eindrucksvoll,
wie dunkel, licht- und sauerstoffarm
dieser Knochenjob gewesen
ist.
js
Rudolf Hochenauer, 1. Vorstand
des Knappenvereins Peißenberg
> > > RAHMENPROGRAMM ZUM JUBILÄUM
Zu 180 Jahre Bergbau in Hohenpeißenberg wird am Sonntag, 7. Mai,
der Hauptstollen in der Glückaufstraße von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
In diesem Zeitraum finden Führungen für Kinder und Erwachsene
statt. Außerdem erinnert am Montag, 8. Mai, ab 18 Uhr kräftiges
Geläut der Barbaraglocke an den Ursprung des hiesigen Bergbaus.
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mai / juni 2017 | 43
Mit dem Frühsommer startet auch die Radsport-Saison
Fachmännische Tipps zum Auftakt
Altlandkreis | Gesunde
Bewegung an der Frischluft
mit traummalerisch
schöner Landschaft:
Dafür steht Radsport im
Altlandkreis. Passend zum
Saisonauftakt gibt Florian
Ohnesorg, Europameister der
Radlmechaniker, entscheidende
Tipps für den ersten
Ausritt der Saison.
1. Luftdruck: Optimale
Traktion im Gelände
oder möglichst wenig
Rollwiderstand auf der
Straße? Wie viel Luft maximal
oder minimal in
die Reifen soll, schreibt
der Hersteller in der Regel
auf den Mantel. Als Richtwert
für den klassischen
Hobby-Mountainbiker im
Pfaffenwinkel sind rund 2,5 Bar
zu empfehlen – dieser Wert eignet
sich gut sowohl auf Straße wie
auch auf Schotter.
2. Kette ölen: Für geschmeidiges
Treten und Schalten, aber auch um
schnellen Verschleiß und Gequietsche
zu verhindern, sollte mindestens
nach jeder dritten Fahrt die
Kette geölt werden – und zwar mit
einem speziellen Öl für Fahrräder.
Das als Allzweckwaffe bekannte
und auch gern genommene WD40
ist für Mountainbike, Renn- und
Dorfrad viel zu dünnflüssig! Wichtig:
Vor dem Ölen die Kette von
Schmutz und Altschmiere befreien.
Außerdem sollte überschüssiges
Öl mit Lumpen oder Zewa
(locker um die Kette halten und in
gleichmäßigem Tempo kurbeln)
wieder abgezogen werden.
3. Bremse überprüfen: In Sachen
Sicherheit auf dem Rad ist
eine reibungslos funktionierende
Bremse unabdingbar. Die sollte
vor dem ersten Ausritt unbedingt
auf Funktion überprüft werden.
Dabei besonders entscheidend:
Ausreichende Dicke der Brems-
44 | der altlandkreis
Schrauben nachgezogen?
Europameister der Radlmechaniker Florian Ohnesorg
beim Überprüfen der Gangschaltung.
eläge. Wer sich diesbezüglich,
speziell bei Scheibenbremsen,
unsicher ist, sollte den Fachmann
draufblicken lassen. Sobald die
Bremsbeläge abgenutzt sind,
kommt jede Hilfe zu spät. Blech
auf Blech!
4. Schrauben nachziehen: Rahmen,
Reifen, Lenker, Sattel – jedes
Fahrrad besteht aus verschiedensten
Bauteilen, die durch
verschiedene Verschraubungen beziehungsweise
Klemmungen miteinander
verbunden sind. Und
sich aufgrund ständiger Vibration
durchaus mal lösen können. Heißt:
vor der ersten Tour unbedingt die
einzelnen Schrauben auf ausreichend
Festigkeit überprüfen. Allen
voran die am Lenker (Vorbau) und
Sattel sowie die Schnellspanner
an Reifen und Sattelstütze.
5. Nur mit Helm: Auch wenn in
Deutschland keine Helmpflicht
gilt, eine Radtour ohne Kopfschutz
wäre grob fahrlässig. Selbst der
technisch ausgereifte „Biker“ ist
vor Stürzen nicht gefeit. Nasse
Wurzeln, Rollsplitt oder Platten
durch scharfkantige Steine oder
Glasscherben – es gibt unzählige
Gründe, unfreiwillig abgeworfen
zu werden. Gute und TÜV-geprüfte
Fahrradhelme sind bereits ab
60 Euro erhältlich. Wer sich Luxus
leisten möchte: Seit wenigen Jahren
gibt es 300-Euro-Sturzhelme
mit integriertem Airbag, die ersten
Testberichten zufolge den dreifachen
Sicherheitswert aufweisen.
6. Angemessene Kleidung: Im
Frühjahr sind die Temperaturen
meist frisch, trotzdem fahren viele
mit Kurzarmtrikot und kurzer
Hose. Speziell bei längeren Abfahrten
ist die Sommerbekleidung
viel zu dünn. Eine sinnvolle
Ergänzung zur kurzen Kleidung
sind Arm- und Beinlinge, die bei
wechselhaftem Wetter jederzeit
und unkompliziert an- und ausgezogen
werden können. Für längere
Abfahrten ist außerdem das
Mitführen einer in Faustgröße verstaubaren
Windjacke empfehlenswert.
Viele Radfahrer bekommen
rasch Halsweh. Dagegen hilft ein
Halstuch (Buff-Tuch).
7. Klickpedale befestigen: Wer mit
Klickpedalen unterwegs ist, sollte
die Festigkeit der sogenannten Cleats
stets im Auge behalten. Durch
ständiges Ein- und Ausdrehen können
sich die Schrauben, die Cleat
mit Schuhsohle verbinden, lösen.
In der Folge wird der Cleat beweglich,
wodurch erhöhte Sturzgefahr
herrscht, weil der Sportler nicht
rechtzeitig und sauber aus dem
Pedal kommt. Auch die Auslösekraft
und Position des Klickpedals
ist entscheidend, wird aber in der
Regel vom Fachmann beim Kauf
des Fahrrades optimal eingestellt.
8. Die richtige Position: Bike-
Fitting ist das eingedeutschte
Zauberwort in Sachen optimaler
Position auf dem Rad, die in jedem
Falle vom Fachmann durchzuführen
ist. Die meisten Händler
stellen Sattel, Lenker und Pedal
mittels Maßband, Winkellehre
und dem Fällen eines Lotes (vom
Schienbeinkopf zum Pedal) manuell
ein. Inzwischen wartet der
Markt auch mit hochtechnischen
Lasermessgeräten auf, die auch in
den umliegenden Geschäften immer
häufiger Einzug finden. Wichtig
zu wissen: Die ideale Position
hängt stets von Fahrweise und
Fahrertyp ab. Während der Racer
regelrecht auf dem Lenker liegt,
sitzt der Genuss-Tourer wesentlich
aufrechter auf seinem Bike.
9. Fahrwerk-Service: Wer sein
Bike liebt, sollte es ähnlich wie
Motorrad und Auto regelmäßig zur
Wartung bringen. Oft unterschätzt
wird der Verschleiß von Federgabel
und Dämpfer. In der Regel raten
die Hersteller einmal jährlich zum
Gabel-Service, um eine langfristige
und geschmeidige Funktion zu gewährleisten.
Andernfalls droht relativ
rasch ein schlechtes Ansprechverhalten,
das meist mit hohen
Folgeschäden verbunden ist. Ganz
günstig sind diese Arbeiten an Gabel
und Dämpfer bei rund 100 Euro
allerdings nicht.
10. Dosiertes Training: Um die
Basis für eine erfolgreiche Radl-
Saison zu legen, sollten die ersten
Touren locker und gemächlich angegangen
werden. Das gilt auch
für extremere Fahrer, die sich in
den ersten Wochen auf lange,
aber langsamere Touren einlassen
sollten. Ideales Terrain hierfür ist
die bunte Hügellandschaft im Voralpenland
mit ersten Bergetappen
wie etwa auf den Auer- oder Hohen
Peißenberg.
11. Viel Trinken, richtig Essen:
Schreit der Körper nach Durst, ist
es bereits zu spät! Vor und während
der Radltour sollte regelmäßig
Flüssigkeit zugeführt werden.
Im Optimalfall 250 Milliliter pro
halbe Stunde. In Sachen Ernährung
brauchen Gelegenheitsfahrer
keine Nahrungsergänzung.
Banane oder Müsliriegel sollten
als Energienachschub für zwischendurch
in Trikottasche oder
Rucksack gepackt werden. Aktivere
Biker wie Hobby-Rennfahrer
sollten vor den Einheiten reichlich
Kohlenhydrate zuführen und während
den Touren auf einige Happen
Power-Gel zurückgreifen.
12. Regeneration: Sobald man
einige Gänge zurückschaltet, erholen
sich die Beine mehr oder
weniger von allein. Am besten
die Tour so einplanen, dass hinterher
noch genug Zeit zum locker
Ausstrampeln bleibt. Gönnt sich
der Radlfahrer hinterher noch
ein isotonisches Kaltgetränk wie
Saftschorle oder alkoholfreies
Weißbier, hält sich der Muskelkater
selbst am Tag nach dem ersten
Ausritt der Saison definitiv in
Grenzen.
js
Das Leben steckt voller Überraschungen
und bringt viele Veränderungen mit sich.
Unabhängige Experten und Verbraucherschützer
empfehlen daher, mögliche
Wagnisse nicht zu ignorieren.
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mai / juni 2017 | 45
Die Tablet-Klasse der Pfaffenwinkel-Realschule
Stark im Referieren,
schwach im Vernetzen
DORFFEST HERZOGSÄGMÜHLE
46 | der altlandkreis
Wir feiern das
123. DORFFEST
Samstag
1. Juli 2017
17.00 Uhr Serenade
mit Masha Dimitrieva
und dem Vocalensemble „Die Rosinen“
im Rainer-Endisch-Saal
Sonntag
2. Juli 2017
Beginn 10.00 Uhr
mit dem Gottesdienst
in der Deckerhalle am Dorfplatz
Schongau | Digitales Sideboard
in der Pausenhalle, Beamer und
Dokumentenkamera in jedem
Klassenzimmer, in Ausnahmefällen
Recherche mit dem Smartphone:
Die Unterrichtsgestaltung
an der Pfaffenwinkel-Realschule
in Schongau wurde mit zunehmender
Digitalisierung an neue
Techniken und Medien angepasst.
Vorzeigeprojekt in Sachen
Schulunterricht 4.0 ist sicherlich
die vor vier Jahren eingeführte
Tablet-Klasse, die nach Pfingsten
Abschlussprüfungen schreibt. Der
„altlandkreis“ hat schon vorher bei
IT-Lehrer Florian Pointner nachgefragt
und wollte wissen, ob sich
der iPad-Unterricht gelohnt hat.
„Eine exakte Analyse werden wir
noch machen“, sagt Pointner. Eine
Erfahrung wert sei die Tablet-
Klasse jedoch allemal gewesen
– positiv wie negativ. Angefangen
hat alles mit 24 hochmotivierten
Schülern, Fachrichtung Wirtschaft.
Bedingung war damals, dass die
Tablets von den Eltern privat gekauft
werden. Gleichzeitig wurde
von Seiten der Schule das Klassenzimmer
mit WLAN ausgestattet,
um dauerhaften Internet-Zugriff zu
gewähren. Dann konnte es losgehen
mit der bis heute modernsten
Unterrichtsform an einer Schule.
In den Fächern Physik und Chemie
wurden Grafiken und Videos von
bestimmen Versuchen auf dem
Tablet beobachtet. Im Fach Betriebswirtschaftslehre,
kurz BWR,
Tabellenkalkulationen durchgerechnet
und dargestellt. Es wurden
Gesprächsdialoge in Englisch
aufgezeichnet, Gruppenarbeiten
online erledigt, Arbeitsblätter im
PDF-Format ausgefüllt. Und die
klassischen Lehrbücher, die in
der Regel im Schulranzen mitgeschleppt
werden, gab und gibt es
in den Fächern Mathematik und
Deutsch auch in digitaler Form,
konnten also mittels Touchscreen
aufgeschlagen werden.
Viele
Kurzreferate
Diese Übungen habe den Tablet-
Schülern vor allem eines gebracht:
Sicherheit bei Referaten. Während
in den Fächern der „normalen“
Klassen eher selten Vorträge vor
versammelter Mannschaft verlangt
werden, die Nervosität entsprechend
groß ist, präsentierten
die Tablet-Schüler „immer wieder
mal“ ihre täglichen Online-Arbeiten
als Kurzreferat. „Das bietet
sich natürlich an“, sagt Florian
Pointner. Einfach das Tablet über
„Apple TV“ mit dem Beamer
verknüpfen, und schon werden
Mathe-Übungsblatt oder BWR-
Kalkulations-Tabelle auf die Leinwand
projeziert. Freies Reden vor
Klarer Vorteil: Die Lehrbücher, die sonst
im Schulranzen mitgeschleppt werden,
gibt es auch in digitaler Form.
Mitschülern und Lehrern ist für die
Jungs und Mädels der Tabletklasse
also schnell zur Routine geworden
– allein dafür hat sich das Projekt
gelohnt.
Es gibt bei der bevorstehenden
Analyse, das kann Pointner vorweggreifen,
jedoch auch einige
negative Bemerkungen zu notieren.
Zum Beispiel, dass der anfangs
24 Schüler starken Klasse inzwischen
nur noch 14 angehören.
Weil sie auf ihrem Tablet mehr gespielt
als gearbeitet haben? „Die
Fälle haben wir auch gehabt“, so
Pointner, der bei diesem Thema
etwas weiter ausholt. Speziell in
der siebten und achten Klasse sei
bei einigen Schülern die Versuchung
der Spielerei während dem
Unterricht besonders groß gewesen.
Ein beliebter Zeitvertreib damals:
„Minecraft“, dessen Ziel die
Konstruktion würfelförmiger Bauteile
in 3D-Darstellung ist. „Aber
diese Schüler haben wir alle wieder
in den Griff bekommen.“
Zu wenig
miteinander vernetzt?
Der Hauptgrund für die immer
kleiner werdende Tablet-Klasse
lag eindeutig an abnehmender
Leistungsbereitschaft, „die auch
ohne iPad eingetreten wäre“. Einige
Schüler wechselten daraufhin
vom Wirtschafts- auf den Hauswirtschaftszweig.
Andere auf die
benachbarte Mittelschule.
Ein anderes Manko aus vier Jahren
Tablet-Klasse: „Die Möglichkeiten
wurden nicht so genutzt, wie wir
uns das gewünscht haben.“ Durch
die digitale Vernetzung der Klasse
hätten die Schüler gemeinsam
Hausaufgaben machen, sich beim
Lernen gegenseitig unterstützen
und auch die Lehrer regelmäßig
mit einbeziehen können. „Ab und
an habe ich nachmittags mal eine
Frage bekommen, aber das hätte
ruhig öfter passieren dürfen“, sagt
Pointner. Warum dieser intensivere
Austausch so selten stattgefunden
hat, „kann ich mir selbst noch
nicht erklären“. Aufschluss soll
auch hier die noch bevorstehende
Fehleranalyse geben.
Bis dahin liegen die Prioritäten
voll und ganz auf der Prüfungsvorbereitung
– und zwar ganz
altmodisch mit Bleistift, Füller und
eingebundenem DIN-A4-Heft. Für
die Abschluss-Klausuren sind weder
Handy noch Tablet zugelassen
– das gilt auch für die iPad-Klasse.
Stattdessen der altbekannte grafikfähige
Taschenrechner, mit dem
sich die Tablet-Schüler von Pointner
die vergangenen Wochen und
Monate bestens anvertraut haben.
Das gilt übrigens auch für das
Sideboard in der Aula, auf dessen
Großbildschirm der aktuelle
Vertretungsplan, Wetter, Datum
und Nachrichtenticker angezeigt
wird. Und wer sich die aktuellen
Verschiebungen bis zum Bettgehen
nicht merken kann, hat sogar
die Möglichkeit, den Stundenoder
Vertretungsplan auf seinem
Smartphone abzurufen. „Dafür
haben wir extra eine spezielle
App“, sagt Pointner. Ansonsten
aber gilt an der Paffenwinkel-
Realschule, wie auch an allen
anderen bayerischen Schulen, absolutes
Handyverbot. Heißt: Die
Dinger müssen während der Pausen
und Unterrichtszeiten ausgeschaltet
sein. Es sei denn, der
Lehrer macht eine Ausnahme, erlaubt
den Schülern Recherche auf
dem Smartphone.
Angebot für
neue Tablet-Klasse
Was Lehrer wie Florian Pointner
vom allgemeinen Handyverbot
halten? „Grundsätzlich richtig,
aber extrem schwer zu kontrollieren.“
Bei 20 bis 30 Schülern
in einem Klassenzimmer ständig
zu schauen, ob die Handys ausgeschaltet
sind, sei ein Ding der
Unmöglichkeit und koste an vielen
Tagen kostbare Zeit des Unterrichts.
Eingeführt wurde das
allgemeine Handyverbot, weil vor
einigen Jahren Schüler mit nicht
jugendfreien Fotos drangsaliert
wurden. Generell ist Cyber-Mobbing
an Schulen ein wichtiges
Thema, auf das Pointner bei Gelegenheit,
zum Beispiel in Frei- oder
Vertretungsstunden, immer wieder
eingeht und hofft, dass solch
wichtige Themen künftig auch fest
in den Lehrplan verankert werden.
Ob es kommendes Schuljahr wieder
eine Tablet-Klasse gibt, ist
derweil noch offen. „Das kommt
die nächsten Wochen auf“, sagt
Pointner. Angeboten werde das
Projekt auf jeden Fall. Die einzige
Bedingung: Es müssen sich mindestens
25 medienaffine Schüler
sowie deren zahlungswillige Eltern
bereiterklären. Ansonsten gibt
es ganz „normalen“ Unterricht mit
Beamer und Dokumentenkameras,
die vor rund eineinhalb Jahren
die letzten Tageslichtprojektoren
aus den Klassenzimmern
verdrängt haben.
js
mai / juni 2017 | 47
Krankenhaus GmbH zertifiziert
Bestens gerüstet gegen Diabetes
Schongau | In Deutschland werden
jährlich etwa zwei Millionen Diabetespatienten
in einer Klinik behandelt.
Sie wollen sicher sein, dass
ihre Grunderkrankung kompetent
berücksichtigt wird, auch wenn sie
sich etwa wegen eines Eingriffs an
Hüfte oder Herz in eine Klinik begeben,
die nicht explizit über eine
diabetologische Fachabteilung verfügt.
Patienten möchten sich darauf
verlassen können, dass ihr Blutzuckerspiegel
bedarfsgerecht überwacht
wird, die Narkose auf ihre
Diabetes-Erkrankung abgestellt ist,
oder Notfallequipment für den Fall
einer Blutzucker-Entgleisung bereit
steht. Diesen Patienten bietet
die Deutsche Diabetes Gesellschaft
(DDG) mit dem Zertifikat „Klinik
für Diabetespatienten geeignet“
eine nützliche Orientierung – das
Zertifikat hilft sowohl Ärzten als
auch Patienten bei der Wahl der
richtigen Klinik. Als 70. Einrichtung
in Deutschland und als fünfte
Klinik in Oberbayern, hat die DDG
die Krankenhaus GmbH Weilheim-
Schongau zertifiziert.
Volkskrankheit Diabetes
Dr. Wilhelm Fischer, Ärztlicher Direktor
am Schongauer Krankenhaus,
zeigt sich hocherfreut über
die Auszeichnung, und dachte
dabei auch an seine Vorgänger
Dr. Eder und Dr. Meier, die das
Projekt einst initiiert hatten. Zu
Ende geführt hat es Claus Holm,
leitender Oberarzt in der Klinik
für Innere Medizin. Er koordinierte
das Projekt „Krankenhaus für
Diabetespatienten geeignet“ auf
ärztlicher Seite. „Diabetes ist eine
Volkskrankheit. Etwa 20 Prozent
der über 60-Jährigen sind betroffen,
also jeder fünfte“, gibt Holm,
der bereits über 30 Jahre Erfahrung
hat, zu bedenken. „Zwei Insuline
und eine Tablette“, so beschreibt er
eine Diabetes-Abteilung in seinen
Anfangszeiten. Das hat sich mittlerweile
selbstverständlich geändert,
eine ganze Palette an Medikamenten
gibt es auf dem Markt. „Ziel
ist es, Diabetikern ein möglichst
normales Leben zu ermöglichen“,
sagt der Oberarzt. Die Zertifizierung
des Hauses sei insbesondere
wegen der Folgeerkrankungen bei
einer Diabetes-Diagnose so wichtig.
Wird ein Patient in der Klinik
stationär behandelt, wird der
Blutzuckerspiegel bereits bei der
Aufnahme gemessen. Es komme
daher gar nicht so selten vor, dass
ein Patient erst hier von seiner Diabetes-Erkrankung
erfährt, obwohl
er mit einem anderen Anliegen ins
Krankenhaus kam. Die Behandlung
inklusive Verpflegung muss bei einem
Diabetiker ganz anders
gesteuert und überwacht
werden, etwa bei der Anästhesie
oder der Nachsorge.
Während eines Aufenthalts
im Krankenhaus Schongau
wird der Blutzuckerspiegel
ständig überwacht. „Wir
können sehen, wann welcher
Patient welchen Blutzuckerspiegel
hat“, erklärt
Diabetesassistentin Gabriele
Kirsten, die eigens für das
Projekt abgestellt wurde.
Ihre Aufgabe bei der GmbH
ist im Zuge der Zertifizierung
zweigeteilt: Einerseits
schult sie regelmäßig das
Pflegepersonal, andererseits
ist sie für die Betreuung der
Patienten mit auffälligen Werten
verantwortlich.
Der Zertifizierungsprozess dauerte
rund zweieinhalb Jahre, nach drei
Jahren erfolgt eine Rezertifizierung.
Sechs Arbeitsanweisungen,
wie etwa das „Wundmanagement“
oder auch das „Entlassungsmanagement“,
müssen umgesetzt
werden. Während des Krankenhausaufenthalts
kann „immer nur
der Anfang im Akutbereich gemacht
werden“, wie Dr. Wilhelm
Fischer verrät. Die erste Säule sei
dann immer die Änderung des Lebensstils,
wobei die Krankenhaus
GmbH auch hier beratend zur Seite
steht.
Spätfolgen
immer im Blick
Diabetes-Patienten müssen besonders
mit der Krankheit zusammenhängende
Spätfolgen im
Blick haben: So können die Augen
schlechter werden, weshalb ein
regelmäßiger Gang zum Augenarzt
unerlässlich ist. Ebenso sollte
ein Augenmerk auf die Füße gelegt
werden. Da Diabetiker ein vermindertes
Schmerzempfinden haben,
können sogenannte Druckstellen
zu einem Problem werden.
Als eine der ersten Kliniken in
Bayern erhielt das Krankenhaus
Schongau nun dieses Zertifikat.
Dr. Wilhelm Fischer erklärt: „Wir
haben an unserer Klinik ein routinemäßiges
Screening auf erhöhte
Glukosewerte. Bei jedem neu
aufgenommenen Patienten wird
sofort Blut abgenommen und die
Blutzuckerwerte werden bestimmt.
Damit werden nicht nur die Diabetespatienten
klar identifiziert,
sondern auch die, deren Diabetes
bislang unentdeckt geblieben ist.“
Die standardisierten Abläufe sind
vorbildlich. Schongau ist eine Klinik,
welche die „Nebendiagnose“
Diabetes ihrer Patienten stets ernst
nimmt und bestmöglich berücksichtigt.
Denn: ein gut eingestellter
Diabetes trägt dazu bei, die Komplikationen
wie Nierenversagen,
Lungenentzündung und Wundheilungsstörungen
zu verhindern.
Die Deutsche Diabetes
Gesellschaft
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft
(DDG) gehört mit über
9000 Mitgliedern zu den großen
medizinischen Fachgesellschaften
in Deutschland. Sie unterstützt
Wissenschaft und Forschung, engagiert
sich in Fort- und Weiterbildung,
zertifiziert Behandlungseinrichtungen
und entwickelt
Leitlinien. Ziel ist eine noch
wirkungsvollere Prävention
und Behandlung der
Volkskrankheit Diabetes,
von der Millionen
von Menschen
in Deutschland
betroffen
sind. tis
Sonderveröffentlichung der
Von links: Dr. Wilhelm Fischer (Chefarzt), Claus Holm
(Ltd. Oberarzt), Gabriele Kirsten (Diabetesassistentin),
Anne Ertel (Pflegedienstleitung)
Diätassistentin Nicole Retzer gibt Ernährungs-Tipps
Ein gesunder Lebensstil
Schongau/Weilheim | Viele Personen
verbinden mit dem Thema
„gesunde Ernährung“ Verzicht,
Hunger, Gewichtsverlust – und
damit zunächst einmal negative
Dinge. Dabei sollte man vielmehr
darüber nachdenken, was einem
selbst und dem eigenen Körper
gut tut, und was man eher in Maßen
genießen sollte. Genießen
und Freude am Essen sollten zudem
die Hauptziele eines gesunden
Lebensstils sein. Wichtig ist,
die Themen Ernährung, Bewegung
und Genuss wieder in den
Vordergrund zu stellen. Mit dem
eigenen Handeln kann die richtige
Portionsgröße für die verschiedenen
Lebensmittel ganz leicht erkannt
werden, wenn man ein paar
Tipps beachtet:
Die Ernährungspyramide
als Grundlage
Betrachtet man die Ernährungspyramide
etwas genauer, stellt man
fest, dass der Großteil über sogenannte
Handportionen gesteuert
werden kann. Hilfsutensilien, wie
etwa eine Küchenwaage oder
spezielle Schöpfer, sind somit
eigentlich nicht nötig. Als Basis
und erste Stufe findet sich in der
Ernährungspyramide die Flüssigkeit:
Hier sollte sich die tägliche
Menge bei etwa zwei bis zweieinhalb
Litern einpendeln und aus
kalorienfreien bis kalorienarmen
Getränken bestehen. Tiefgekühlte
Beeren, Ingwerstücke, Zitronenoder
Orangenscheiben im Mineralwasser
sorgen für Abwechslung.
Als zweite Stufe sollte das Gemüse
den größten Teil der verzehrten
Lebensmittel
darstellen. Mindestens
drei Hände voll
sollen es davon
sein. Es spielt keine
Rolle, welche
Gemüsesorte
bevorzugt
wird,
da
alle zahlreich Vitamine, Mineralstoffe,
Ballaststoffe und Wasser
enthalten. Zu jeder Mahlzeit sollte
eine Portion einbezogen werden.
Somit fällt es auch leichter, auf die
entsprechende Menge zu kommen
und auch eine Sättigung wird
schneller erreicht. Zudem enthält
Gemüse eine hohe Nährstoffdichte:
Also viele Vitamine, gepaart
mit Mineralstoffen auf eine geringe
Kalorienzahl.
Auf der nächsten Stufe folgt das
Obst. Wegen des hohen Fruchtzuckergehaltes
wird es mittlerweile
auf etwa zwei Portionen
(handvoll) reduziert. Insbesondere
Bananen und Trauben sollten
nur in Maßen verzehrt werden.
Im Anschluss finden sich die Getreideprodukte
mit rund vier Portionen.
Hier ist beispielsweise
eine Scheibe Brot (in Handgröße)
die richtige Portionsgröße. Das
Hauptaugenmerk sollte auf der
Auswahl von Vollkornprodukten
liegen. Diese liefern wie Gemüse
viele Ballaststoffe, die für eine
längere Sättigung sowie eine gute
Darmtätigkeit sorgen und so vor
verschiedenen Erkrankungen wie
etwa Divertikulose schützen.
Auf den Fettgehalt
achten!
Diätassistentin Nicole Retzer
und Physiotherapeut Bastian Zinder
leiten das „Fitnessprogramm“ (siehe unten).
Nun folgen die Kategorien der
Milchprodukte sowie Fleisch,
Fisch und Eier. Nimmt man unseren
Essalltag etwas genauer unter
die Lupe, stellt man fest, dass die
Kategorie häufig einen zu großen
Stellenwert einnimmt. Bei den
Milchprodukten wären pro
Tag circa zwei bis drei Portionen
ausreichend. Besonders
auf den Fettgehalt sollte geachtet
werden. Bei Käse empfiehlt
sich ein Fettgehalt bis etwa 45
Prozent in der Trockenmasse, bei
Milch und Joghurterzeugnisse anderthalb
Prozent, da hier ein ausgewogenes
Verhältnis zwischen
Fett und Zucker herrscht. Fleisch
soll dagegen nicht öfter als zweibis
dreimal die Woche verzehrt
werden. Wie bei der Wurst, die so
wenig wie möglich auf den Speiseplan
gehört, sollte auf eine fettarme
Auswahl geachtet werden.
Optimal sind Fleischstücke wie Rücken,
Filet und Schulter, bei Wurstwaren
zum Beispiel kalter Braten,
Corned Beef, Aspikaufschnitt oder
die verschiedenen Schinkenarten.
Seefisch wie Hering, Lachs, Makrele
und frischer Thunfisch
können eine
gute Alternative zum
Fleisch sein und liefern
hochwertige
Omega 3-Fettsäuren,
welche sich positiv auf
die Fließeigenschaft
des Blutes sowie Entzündungsreaktionen
im Körper auswirken.
Eier sollten aufgrund
des „hohen“ Fettgehalts
maximal dreimal
pro Woche verzehrt
werden. Wichtig ist,
dass auch die Eier in Kuchen und
Gebäck berücksichtig werden. Als
vorletzte Stufe findet sich das Thema
Fette und Öle. Nach aktuellem
Stand der Wissenschaft sind Rapsund
Olivenöl vom Fettsäuremuster
am Besten und wirken sich sehr
positiv auf den Cholesterinspiegel
im Blut aus. Raffiniertes Rapsöl
kann zum Beispiel auch zum
Backen und Frittieren verwendet
werden.
„Das Beste kommt zum Schluss“
stimmt in diesem Fall nicht. An
der Spitze der Pyramide stehen die
Süßigkeiten. Hier sollte darauf geachtet
werden, dass Süßes als Genussmittel
gehandhabt wird und
somit nicht Überhand nimmt.
> > >KURSTIPP
„Fitnessprogramm“
Walken, Aquagymnastik, Trainingstherapie
Dienstags, 19 bis 20 Uhr, in Schongau
Leitung: Nicole Retzer (Diätassistentin)
Bastian Zinder (Physiotherapeut)
Gruppengröße: 8 Personen
Kosten: 240 Euro / 24 Einheiten
Einstieg jederzeit möglich
Anmeldung erforderlich:
Nicole Retzer (n.retzer@kh-gmbh-ws.de)
Telefon: 0881 / 188-585
mai / juni 2017 | 49
Dr. med. Jochen Dresel wird Chefarzt der Inneren Medizin in Schongau
Lieber eine Visite zu viel,
als eine zu wenig
Sonderveröffentlichung der
Schongau | Die Klinik der Inneren
Medizin am Krankenhaus Schongau
bekommt zum 1. Mai einen
neuen Chefarzt: Dr. Jochen Dresel
wird dann die Nachfolge von Dr.
Wilhelm Fischer antreten. Wobei
man die erste Zeit durchaus als
„Übergangs-Monate“ bezeichnen
kann. Dr. Dresel wird von seinem
Vorgänger Dr. Fischer eingearbeitet,
ehe er zum 1. Juli 2017 die
Leitung komplett übernimmt. Aus
seiner bisherigen Tätigkeit als Leitender
Arzt der Gastroenterologie
und Allgemeinen Inneren Medizin
in einer Klinik am Starnberger See
sind Jochen Dresel die modernen
Herausforderungen vertraut: Zum
einen hinsichtlich der Qualität
und Sicherheit in der Patientenversorgung,
andererseits in der
Zusammenstellung eines fachlich
gut ausgebildeten und motivierten
Teams, immer mit Blick auf
die Wirtschaftlichkeit eines Krankenhauses.
In seiner ehemaligen
Klinik hatte er die Abteilung rund
um Gastroenterologie und Endoskopie
die letzten fünf Jahre massiv
ausgebaut, wie er berichtet: „So
konnten wir eine Reihe von speziellen
Verfahren anbieten – ein
echtes Alleinstellungsmerkmal
rund um den Starnberger See.“
Neben der sehr guten technischen
Ausstattung bei der Krankenhaus
GmbH habe unter anderem das
Bauchgefühl des gefragten Mediziners
den Ausschlag für Schongau
gegeben. Bereits beim ersten
Gespräch mit den Verantwortlichen,
„hatte ich das Gefühl, dass
es auch menschlich passt“, verrät
der 45-Jährige. Und auch die Gespräche
mit Vorgänger Dr. Fischer,
der bis Ende des Jahres weiterhin
als Ärztlicher Direktor zur Verfügung
stehen wird, haben ihn in
seiner Entscheidung bestärkt: „Dr.
Fischer hat während seiner Zeit in
der Inneren Medizin vieles nach
vorne gebracht. Hier möchte ich
anknüpfen.“
Ein Rundgang durch die
Innere Medizin
Dr. Jochen Dresel ist ein breit
ausgebildeter Internist mit dem
Schwerpunkt der Gastroenterologie
– dies ist von der Speiseröhre
bis zum Darmausgang sowie
„links und rechts“ des Verdauungstrakts
mit der Leber, dem Gallensystem
und der Bauchspeicheldrüse,
einer der größten Bereiche
der Inneren Medizin. Die dafür
notwendigen Untersuchungs- und
Behandlungsmethoden umfassen
Ultraschall, Endoskopie und
zahlreiche Funktionsuntersuchungen.
Die Klinik für Innere Medizin
in Schongau bietet das gesamte
Spektrum internistischer Behandlungen
an: Egal ob Therapie von
Erkrankungen des Verdauungstrakts
(Gastroenterologie) und der
Leber, des Kreislaufsystems (Kardiologie)
oder die Behandlung
und Betreuung von Schlaganfallpatienten
in der Schlaganfalleinheit.
Eine Besonderheit hält die
Abteilung Röntgen/EKG bereit:
Hier steht seit vergangenem Jahr
ein „Body-Plethysmograph“. Ein
Glaskasten, in den sich Patienten
komplett hineinsetzen, und dann
der Volumenunterschied und
damit die Leistungsfähigkeit der
Lunge exakt gemessen werden
kann. Ein spezielles Gerät für den
Fachbereich der Pneumologie,
den der leitende Oberarzt Christian
Sturm verantwortet. Die Untersuchungen
hier stiegen innerhalb
kürzester Zeit auf vier bis fünf
pro Tag. Eine Herzschrittmacher-
Ambulanz, die künftig unter der
Leitung des leitenden Oberarztes
Dr. Jochen Dresel an einem Ultraschall-Gerät
Claus Holm stehen wird, runden
das Angebot in der Inneren Medizin
ab. „Die hervorragende technische
Ausstattung des Schongauer
Krankenhauses ermöglicht Medizin
auf höchstem Niveau“, freut
sich der neue Chefarzt auf seine
zukünftigen Aufgaben. Weitaus
wichtiger ist ihm allerdings eine
funktionierende, kommunikative
Zusammenarbeit mit seinen
neuen Kollegen: „Das etablierte
Team der Inneren Medizin mit
Leitenden Ärzten und Oberärzten
aus wichtigen Fachbereichen der
Gastroenterologie, Kardiologie,
Pneumologie, Intensivmedizin
und Nephrologie, bietet einen in
der Behandlung internistischer
Krankheitsbilder wichtigen interdisziplinären
Therapieansatz“. Das
Thema Interdisziplinarität scheint
ohnehin einen hohen Stellwert bei
Dr. Jochen Dresel zu haben, wie er
am Beispiel der Zusammenarbeit
mit der Chirurgie festmacht: „Es
ist wichtig, dass zwischen Chirurg
und Internist ein gutes Verhältnis
herrscht, schließlich geht
es nur zusammen.“ Zudem wird
ein enger Schulterschluss mit der
Weilheimer Schwesterklinik erfolgen.
Dort bildet insbesondere das
Herzkatheterlabor eine passende
Ergänzung zum Leistungsspektrum
am Schongauer Krankenhaus.
Kooperation und
Empathie
In den Zeiten zunehmenden Wettbewerbs
zwischen Krankenhäusern
liegt es Jochen Dresel be-
Vorgänger Dr. Wilhelm Fischer (3.v.r.), Nachfolger Dr. Jochen Dresel
(2.v.r.), die beiden ltd. Oberärzte Claus Holm (re.), sowie Christian
Sturm (4.v.r.) und ein Teil des Teams der Inneren Medizin in Schongau.
sonders am Herzen, die Patienten
nicht nur kompetent und unter
Anwendung modernster Behandlungsmethoden
zu therapieren,
„sondern dies insbesondere mit
der Menschlichkeit und Zuwendung
dem Kranken gegenüber zu
tun, die in einem vertrauensvollen
Arzt-Patientenverhältnis unabdingbar
sind“, sagt Dresel und
ergänzt: „Lieber eine Visite zu viel,
als eine zu wenig.“
Dazu gehört neben einer engen
Zusammenarbeit des gesamten
Teams aus Pflege, Therapeuten
und Ärzten auch der direkte Draht
zu den niedergelassenen Hausärzten.
Für diese und den Patienten ist
ein reibungsloser Übergang nach
Entlassung aus dem Krankenhaus
ein wichtiger Punkt in der weiteren
Genesung. Der Kontakt und
die Kommunikation spielen für Dr.
Jochen Dresel eine zentrale Rolle,
weswegen er sich vorgenommen
hat, sich den Praxen in der Region
während der „Übergangs-Zeit“
persönlich vorzustellen.
„In der Inneren Medizin gibt es
so viele Unterfachrichtungen, einer
alleine kann das gar nicht
alles abdecken“, berichtet Dresel,
dass mit ihm zwei weitere Oberärzte
bei der Krankenhaus GmbH
beginnen. Zum einen Dr. Peter
Koerfer, ein laut dem neuen Chefarzt
der Inneren Medizin „breit
ausgebildeter Internist, der gerade
im Bereich der Endoskopie
sowie Herz- und Gefäßmedizin
ein ausgewiesener Experte ist“.
Zum anderen komplettiert das
neue Trio Dr. Wolfgang Wistuba
aus Kaufbeuren, über den Jochen
Dresel sagt: „So wie ich ihn kennenlernen
durfte, passt er sehr
gut ins Team. Und fachlich hat er
eine exzellente Ausbildung“. Und
nicht nur Dresel blickt hinsichtlich
der neuen Aufgaben bei der Krankenhaus
GmbH optimistisch in die
Zukunft. Geschäftsführer Thomas
Lippmann freut sich obendrein,
mit dem Internisten den „absoluten
Wunschkandidaten bekommen
zu haben“.
Auf dem Motorrad oder
dem Golfplatz
Dr. Jochen Dresel hat sein Studium
der Humanmedizin im Jahr 2000
an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität
erfolgreich abgeschlossen.
Die Facharztanerkennung
für Innere Medizin erhielt
er 2007, die Zusatzbezeichnung
„Gastroenterologe“ folgte 2010.
Nach Tätigkeiten in den Kliniken
München-Harlaching, Bamberg,
München-Großhadern und Fürstenfeldbruck
arbeitete Jochen Dresel
seit 2010 als Oberarzt in der
„Agirov-Klinik“, später Schön-Klinik
Starnberger See, seit 2012 als
leitender Arzt für Gastroenterologie
und allgemeine Innere Medizin.
In seiner Freizeit mag es der
45-Jährige aktiv und reist gerne.
Erst kürzlich nutzte er das „Fenster“
zwischen alter und neuer
beruflichen Tätigkeit und bereiste
Argentinien und die USA. Privat
trifft man den Vater einer 13-jährigen
Tochter auf dem Golf- und
Tennisplatz, oder auf seinem Motorrad.
„Leider reicht irgendwann
die Zeit nicht mehr aus“, sagt Dresel
über seine musikalische Seite
– er spielt Klavier und Saxophon.
Doch wer weiß, vielleicht investiert
er bald wieder mehr Zeit in
die Musik, wenn er hört, dass die
hauseigene „Krankenhaus-Band“
schon für Stimmung auf so mancher
Klinik-Feier gesorgt hat. tis
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mai / juni 2017 | 51
Kampf um Geburtshilfen: Weilheimer Landrätin hat Erfahrung —
und ärgert sich über private Klinikbetreiber
„Rosinenpickerei
akzeptiere ich nicht“
Quelle: Tölzer Kurier / Dr. Andreas Steppan (veröffentlicht am 17. März 2017)
Mit freundlicher Genehmigung des Tölzer Kuriers
Sonderveröffentlichung der
Bad Tölz-Wolfratshausen / Weilheim
| In Bad Tölz wird aktuell
darüber diskutiert, ob und wie
die Geburtshilfe an der Asklepios-
Stadtklinik noch zu retten sein
könnte. Die Weilheimer Landrätin
Andrea Jochner-Weiß hat an den
beiden kommunalen Krankenhäusern
in Weilheim und Schongau
vergleichbare Situationen erlebt.
Im Interview mit dem Tölzer Kurier
übt sie nun deutliche Kritik an
privaten Klinikträgern.
Die aktuelle Diskussion um die
Geburtshilfe in Bad Tölz wird auch
im Nachbarlandkreis Weilheim-
Schongau aufmerksam verfolgt.
Sehr interessiert ist die dortige
Landrätin Andrea Jochner-Weiß
(CSU). Denn es gibt deutliche Parallelen
zu den kommunalen Krankenhäusern
in Weilheim (2016:
345 Geburten) und Schongau (422
Geburten). Die waren durch den
Weggang von Belegärzten ebenfalls
bedroht. Auch in Weilheim-
Schongau verfiel man auf die
Lösung, die Beleg- in Hauptabteilungen
mit fest angestellten Ärzten
umzuwandeln. In Weilheim ist
das bereits passiert, in Schongau
steht es unmittelbar bevor. Dieser
Schritt wird nun für die Tölzer
Asklepios-Stadtklinik erwogen.
Dazu ein Interview mit Andrea
Jochner-Weiß, Thomas Lippmann
(Geschäftsführer der Krankenhaus
Weilheim-Schongau GmbH) und
Dr. Solveig Groß (Chefärztin der
Weilheimer Frauenklinik und der
künftigen Geburtshilfe-Abteilung
in Schongau).
Was geht Ihnen durch den Kopf,
wenn Sie aktuell die Nachrichten
zur Geburtshilfe in Bad Tölz lesen?
Jochner-Weiß: Als ich das Interview
mit Asklepios-Regionalgeschäftsführer
Joachim Ramming
gelesen habe, war ich absolut
entsetzt, dass man eine Abteilung
einfach abstößt, wenn sie unangenehm
und defizitär wird.
Herr Ramming spricht davon, dass
eine Geburtshilfe-Hauptabteilung
in Tölz mit 2,2 Millionen Euro unterfi
nanziert wäre.
Jochner-Weiß: Diese Begründung
kann ich nicht glauben. Natürlich
haben auch wir eine Finanzierungslücke:
Es sind zirka 600 000
bis 700 000 Euro für die Hauptabteilung
in Weilheim. Für Schongau
gehen wir von einer ähnlichen
Größenordnung aus.
Das andere Problem ist, die nötigen
Ärzte zu fi nden, speziell für
eine kleine kommunale Klinik. Warum
war es für Sie attraktiv, Chefärztin
in Weilheim zu werden, Frau
Dr. Groß?
Groß: Ich war schon vorher als
Belegärztin hier. Ich habe früher
in Privatkliniken gearbeitet. Auch
vor diesem Hintergrund bin ich
fest davon überzeugt, dass die
Gesundheitsversorgung in die öffentliche
Hand gehört.
Lippmann: Es ist eine Mär, dass
nur Privatkliniken attraktive Arbeitgeber
für Chefärzte sind. Das
kann auch eine kommunale Klinik
sein. Voraussetzung ist natürlich,
dass man bereit ist zu investieren,
zum Beispiel in eine gute Geräteausstattung.
Ein Unterschied liegt
in den Maßstäben, woran ein
Chefarzt, woran Erfolg gemessen
wird. Uns geht es darum, die Bevölkerung
umfassend mit Medizin
zu versorgen.
... im Gegensatz zum gewinnorientierten
Arbeiten bei privaten
Trägern.
Lippmann: Es sind zwei verschiedene
Unternehmensansätze.
Wo und wie haben Sie weitere
Ärzte gefunden, Frau Groß?
Groß: Wir haben zwei ausländische
Kollegen, dann habe ich ehemalige
Kommilitonen und Kollegen
kontaktiert, und ein Kollege
ist aus Bad Tölz zu uns gekommen.
Natürlich ist es nicht leicht,
Kollegen zu motivieren, an einen
kleinen Standort zu kommen, weit
weg von Metropolen. Aber es gibt
noch mehr Kollegen, die so denken
wie ich, die sagen, ich möchte
an einen kleinen Ort, in eine ruhige
Umgebung, ich möchte Stabilität.
Für mich ist der finanzielle
Aspekt nicht der Hauptantrieb.
Der bundespolitische Trend geht
zu großen Geburtszentren. Warum
setzen Sie auf das Gegenteil?
Jochner-Weiß: Unsere Grundüberzeugung
ist es, dass wir den
werdenden Müttern die Möglichkeit
erhalten wollen, ihre Kinder
nah am Wohnort zur Welt zu bringen.
Wir haben hier tolle Kliniken
mit tollen Teams, die ein familiäres
Umfeld bieten – im Gegensatz
zu leider immer mehr anzutreffenden
Geburtsfabriken.
Groß: Den Trend zu großen Zentren
sehe ich sehr kritisch. Eine Geburt
ist ein wichtiger Augenblick. In
großen Zentren gehen die Feierlichkeit
und Spiritualität verloren.
Leider hat sich die Geburtskultur
in Deutschland gravierend verändert
hin zu einem übertriebenen
Sicherheitsdenken. Es herrscht
ein extremer Leistungsdruck auf
die Frauen zu gewährleisten, dass
das Kind gesund zur Welt kommt.
Doch der schöne Augenblick, wo
man Leben schenkt, sollte kein
ökonomisierter, mechanisierter
Prozess werden. Auch in einer
kleinen Klinik ist eine Entbindung
in Deutschland sehr sicher. Wir
setzen auf eine natürliche, frauenorientierte
Geburt.
Lippmann: In nordischen Ländern
führt die Zentralisierung dazu,
dass Frauen aus Angst, es nicht
rechtzeitig in die Klinik zu schaffen,
schon Tage vor dem Geburtstermin
in die Klinik kommen. Da wird
eine Natürlichkeit zerstört. Auch
insofern, als Omas und Opas dann
nicht in der Nähe sein können.
nicht zu schrumpfen und Bereiche
abzugeben oder den Träger
zu wechseln. Im Gegenteil: Wir
wollen mit anderen kommunalen
Häusern in ähnlicher Größenordnung
und mit ähnlichem
Gedankengut – im konkreten Fall
Gab es bei Ihnen nie die Überlegung,
Landsberg am Lech und Fürsten-
dass die Geburtshilfe eine feldbruck – einen Klinikverbund
– vielleicht für die ganze Klinik eingehen, mit dem wir mittelgefährliche
– fi nanzielle Last sein
könnte?
und langfristig die breite medizinische
Versorgung sichern.
Jochner-Weiß: Nein, die gab es Jochner-Weiß: Schon allein aus
nicht. Eine Geburt ist das Natürlichste
auf der Welt. Wenn dieses
Thema aus unseren Krankenhäusern
dem Argument heraus, dass wir
als Landkreis mit 800 Geburten
aus bundespolitischer Sicht ei-
Jochner-Weiß: Sehr gut! Darüber
verdrängt wird, ist das für gentlich schon zu klein sind. Im will ich mit meinem Kollegen,
mich völlig unverständlich. Verbund mit weit über 2000 Geburten
Landrat Josef Niedermaier, spre-
würden wir ganz anders chen.
Ein Landkreis muss aber auch sagen:
dastehen.
Das leisten wir uns jetzt. Es ist
kein Pappenstiel.
Würde auch die Kreisklinik Wolfrats-
Was würden Sie dem Tölzer Kreistag
jetzt raten: Soll er mit einem
mt. Lippmann: Natürlich wissen wir,
hausen
in so
einen Verbund
passen?
dass es in
Zukunft im ländlichen
n
Bereich eec schwierig wird, kleine
e
Kliniken iken
in
kommunaler Hand zu
erhalten. en
Aber unsere Antwort ist
Zuschuss an Asklepios die Geburtshilfe
stützen?
Jochner-Weiß: Das ist eine äu-
ßerst schwierige Frage. Ich fin-
de es nur ungeheuerlich, dass
ein Krankenhaus dem Landkreis
den Schwarzen Peter zuschiebt.
Falls sich der Kreistag dagegen
entscheidet, e steht in vorderster
Front der Landrat als Buhmann
da. Meinem Kollegen etwas zu ra-
ten,
würde ich mir nicht anmaßen.
Zwei Millionen Euro, das
wären bei uns zwei Punkte
Kreisumlage. Das wird natürlich
kritisch beäugt.
Groß: Die Geburt ist der Anfang
des Lebens, und man
422 Geburten in Schongau
(links) und 345 in Weilheim,
macht zusammen
stolze 767 Kinder, welche
in 2016 in der Krankenhaus
GmbH auf die Welt
kamen.
muss sich überlegen: Was sollte
uns das wert sein?
Denken Sie, der Asklepios-Konzern
könnte, wenn er wollte, die Geburtshilfe
aus eigener Kraft erhalten?
Jochner-Weiß: Ich spreche mal
ganz allgemein von privaten Klinik-
und Krankenhausträgern: Bei
allem, womit man Geld machen
kann, sind sie voll dabei. Eine Abteilung,
die keinen Gewinn abwirft,
wird zugemacht – darum soll sich
dann die Kommune kümmern.
Es ist die Rosinenpickerei, die ich
nicht akzeptieren kann und will.
Lippmann: Um ein Beispiel zu
nennen: Für einen akutgeriatrischen
Fall bekommt das Krankenhaus
den gleichen Erlös wie für
drei bis vier Geburten. Im Falle
der Krankenhäuser Weilheim-
Schongau ist unser Auftrag, beides
zu machen und keines zu lassen.
Dr. Solveig Groß (links), Chefärztin der Weilheimer Frauenklinik,
Landrätin Andrea Jochner-Weiß und Thomas Lippmann, Geschäftsführer
der Krankenhaus GmbH.
mai / juni 2017 | 53
Umbaumaßnahmen „Auf der Gsteig“
Investitionen
in die Attraktivität
Lechbruck | In den letzten beiden
Jahren wurde „Auf der Gsteig“
eine Menge investiert. Neben der
Hotelerweiterung und der Installation
einer Golf-Indoor-Anlage
wurden und werden insbesondere
die Begebenheiten auf dem
Golfplatz weiter verbessert: Die
Driving-Range wurde um eine
Abschlags- und eine „Scopehütte“
für die Golflehrer erweitert. Die
Wegstrecken zwischen einzelnen
Bahnen wurden bereits verkürzt,
außerdem einige Wege für die 18
zur Verfügung stehenden Carts
befestigt. Auch wurden ein paar
Steigungen entschärft, schließlich
gehört die Gsteig zu den sportlich
anspruchsvollen Plätzen in der
Region. Die Spielbahn fünf wird
etwa komplett neu gebaut, die
Bahnen sechs und sieben erhalten
neue Abschläge sowie einen
geänderten Verlauf. „Bei einem
guten Witterungsverlauf sollten
im August die Umbaumaßnahmen
abgeschlossen sein“, blickt Dieter
Müller, Golf-Manager der Betreibergesellschaft
Auf der Gsteig, in
die nicht allzu ferne Zukunft.
Golfsaison 2017
in vollem Gange
Die Golfsaison 2017 hat für die 465
Mitglieder des Golfclubs Auf der
Gsteig längst Fahrt aufgenommen.
Zwar kann der Deutsche Golfverband
als einer der wenigen Sportverbände
in Deutschland leicht
ansteigende Mitgliederzahlen verzeichnen
– dieser ergibt sich durch
die Zuwächse der sogenannten
„Baby Boomer“, der Generation
50 plus. Bei den Jugendlichen hat
man Auf der Gsteig jedoch die
gleichen Sorgen wie viele andere
Vereine auch: Rückgänge.
Deshalb zählt Auf der Gsteig besonders
die Generation 50 plus
zur Zielgruppe. Gerade diese erwarte
eine gute Qualität und einen
exzellenten Service, wie Dieter
Müller erklärt: „Zudem sind
die gesundheitlichen Vorteile,
die sich durch das regelmäßige
Golfspielen ergeben, ein weiterer
großer Pluspunkt. Positiver Effekt:
Unsere Golfspieler spielen immer
länger und werden gesund älter“.
54 | der altlandkreis
In den letzten beiden Jahren wurde „Auf der Gsteig“ eine Menge investiert — auch in die Hotelerweiterung.
Auf der Gsteig wird aber nicht
nur in dieses Klientel investiert,
sondern auch bewusst in den
Nachwuchs. Das bestätigt Hagen
Fastner, der Mitte November vergangenen
Jahres zum neuen Präsidenten
des Golfclubs gewählt
wurde: „In 2016 haben wir über 50
Prozent unserer Einnahmen in die
Nachwuchsarbeit investiert.“ Und
auch zukünftig wird das der größte
Posten in der Budgetplanung sein,
auch wenn man sich bewusst ist,
dass nicht alle Kinder und Jugendlichen
die Möglichkeit zum Golfen
haben. Schließlich sei es sehr zeitintensiv,
die Golfplätze sind nicht
immer in unmittelbarer Nähe
und somit nicht mit dem Fahrrad
erreichbar. Deshalb versucht sich
der Golfclub Auf der Gsteig auch
an einer „gesunden Mischung“,
wie es aus Vorstandskreisen heißt
– ein stimmiges Gesamtkonzept
eben. Zur weiteren Verbesserung
des Pflegezustands des Golfplatzes
wurde das Greenkeeping, also
die Platzpflege, in professionelle
Hände der Firma Sommerfeld gegeben.
Die Testphase begann bereits
im vergangenen Jahr, im März
dieses Jahres wurde der endgültige
Schritt vollzogen. „Die Resonanz
unserer Mitglieder, auch zu
den Umbaumaßnahmen, ist äußerst
positiv. Sie nehmen die Verbesserungen
also deutlich wahr“,
berichtet Dieter Müller über zufriedene
Mitglieder, die auch als wichtige
Multiplikatoren fungieren. Hagen
Fastner hat im Golfclub, bei
Mitgliedern oder golfspielenden
Hotelgästen ebenfalls eine positive
Stimmung ausgemacht. Insgesamt
wurde von 2015 bis 2017 knapp
eine Million Euro in die Maßnahmen
investiert, um den Golfplatz
attraktiver zu machen. Trotz all
dieser Aktivitäten sind die Preise
im Vergleich zum vorherigen Jahr
stabil geblieben. „Einige Golfplätze
leben von der Substanz, und bekommen
dann Probleme“, meint
Dieter Müller über die Investitionen
in die Zukunft.
Golferlebnistag und Tag
der offenen Tür
Zum Gesamtbild trägt neben dem
traumhaften Panorama, Hotel,
Restaurant und Wellness auch
ein Golf-Simulator bei, mit dem
ganzjährig in der Golf-Indoor-
Anlage weltweiter Golf-Flair genossen
werden kann. Als Golfschule
ist seit knapp zwei Jahren
„Easy Swing“ mit Gründer Thomas
Henning und Partner Peter Angerer
Auf der Gsteig tätig. Die zwei
Profis begleiten Sportler jeglicher
Spielstärke, egal ob ambitionierter
Spieler, Hobbygolfer oder Golfneuling.
Die Angebote zu Schnupper-
und Platzreifekursen werden
sehr gut angenommen, wie Max
Martin, zweiter Vorstand des Golfclubs,
bestätigt. Und: „Es bleiben
anschließend viele beim Golfen
dabei.“
Darum geht es auch am Sonntag,
14. Mai, von 11 bis 15 Uhr. Dann lädt
der Golfclub Auf der Gsteig wieder
zum Golferlebnistag inklusive Tag
der offenen Tür. Neben dem Reinschnuppern
ins Golfen und einem
Gewinnspiel werden zudem
Rundfahrten mit dem E-Cart über
den Golfplatz angeboten.
„Wir wünschen uns, dass die
Maßnahmen und unsere Servicequalität
mittelfristig Früchte
trägt und wir damit positiv in die
Zukunft blicken können“, sagt
Dieter Müller. Hagen Fastner ergänzt:
„Wir wollen die sehr gute
Zusammenarbeit mit dem Golfplatzbetreiber
und die positive
Entwicklung fortführen.“ Ziele,
die angesichts der Entwicklung
Auf der Gsteig von einer Driving-
Range 1997 über einen 9-Loch-
Platz hin zu einem 18-Loch-Platz
samt Restaurant und Landhaus –
inkusive Hotelerweiterung 2014 –
durchaus erreichbar scheinen. tis
mai / juni 2017 | 55
Sparkassen-Fusion nun offiziell vollzogen
Kundenberater bleiben
an alter Wirkungsstätte
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*außer am 24.12.
Altlandkreis | Nun ist es vollbracht:
Am 1. April 2017 hat sich die Kreissparkasse
Schongau mit den Vereinigten
Sparkassen Weilheim zur
Sparkasse Oberland zusammengeschlossen.
Offiziell vorgestellt
wurde das Projekt im Rahmen eines
Pressefrühstücks im Eingangsbereich
der Weilheimer Filiale, die
zugleich Hauptsitz der Sparkasse
Oberland ist. Die ehemaligen
Schongauer Vorstände, Alexander
Schmitz und Michael Lautenbacher,
haben dort bereits ihr neues
Büro bezogen, um fortan mit den
ehemaligen Weilheimer Vorständen
Josef Koch, Thomas Orbig und
Markus Lanz gemeinsam an einem
Strang zu ziehen.
Umziehen müssen im Zuge der
Fusion auch zahlreiche Mitarbeiter.
70 bislang in Weilheim stationierte
werden künftig die rund
28 Kilometer nach Schongau auf
sich nehmen, umgekehrt pendeln
40 Mitarbeiter aus der Schongauer
Gegend nach Weilheim. Wie die
Betroffenen auf den neuen Arbeitsplatz
und die damit verbundene
Pendlerei reagiert haben?
„Bislang sind mir keine Härtefälle
bekannt“, sagt Josef Koch. Sollten
jedoch Probleme auftreten, werde
man individuell nach Lösungen
suchen, „die für beide Seiten passen“.
Vorerst keine Änderung
für Kunden
Für alle Mitarbeiter neu sind auch
die Namensschilder, die bereits
fleißig verteilt wurden. Ebenso
vereinheitlicht wurden Intranetseite
und E-Mail-Adressen. Für wen
sich die ersten Wochen und Monate
im Grunde überhaupt nichts
ändert: Die Kunden, deren Berater
allesamt an alter Wirkungsstätte
bleiben, sich ab sofort lediglich
unter dem neuen Namen „Sparkasse
Oberland“ zu Wort melden.
Witzige Anekdote: Laut Information
eines Kundenberaters habe am
ersten Arbeitstag ein Kunde sofort
den Hörer wieder aufgelegt, weil
ihm der Name „Sparkasse Oberland“
offensichtlich fremd war.
Neben der Beratung bleibt für die
Sparkassenkunden auch technisch
die kommenden Wochen und Monate
alles beim Alten. Zwar gibt
es ab 24. September, wenn die
technische Umstellung vollzogen
wird, eine neue IBAN. Allerdings
funktionieren auch nach diesem
Stichtag die alten Bankkarten mit
alter Konto- und Bankleitzahlnummer
– und zwar längerfristig,
über mehrere Jahre. Heißt: Der
Austausch alt gegen neu erfolgt
erst dann, wenn die EC-Karte ohnehin
ausläuft. Dieses schrittweise
Vorgehen ist von der Sparkasse
explizit so gewünscht, damit nicht
alle Kunden gleichzeitig die Filialen
stürmen.
Wovon die Kunden ebenso wenig
mitbekommen werden: Auch die
kommenden Wochen und Monate
sind 80 Mitarbeiter der Sparkasse
permanent damit beschäftigt, die
Umstellung bis zu diesem 24. September
voranzutreiben. Ein Lenkungsausschuss,
bestehend aus
sechs Spezialisten, koordiniert die
17 Teilprojekte wie Kommunikation,
Revision, Personal und Vertrieb.
js
56 | der altlandkreis
iologisch wirksam durch Auszüge der
Ölessenzen von Zitrone, Lavendel und Eukalyptus
Wissenswertes
aus der Geschäftswelt
Zirbenholzbett
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Schlafen mit Wohlgefühl
Die Blumenschule im Wandel
75 JAHRE GÄRTNEREI ENGLER UND 25 JAHRE BLUMENSCHULE
Schongau | Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg gründete Pius Engler vor
den Toren Schongaus seine Gärtnerei zur Versorgung der Bevölkerung
mit Gemüse. Zusammen mit Frau Hedwig und Schwester Annemarie
entwickelte sich schließlich der Verkauf von Blumen und Floristik zum
dominanten Geschäftszweig. Ende der 1970er Jahre übernahm Sohn
Rainer mit seiner Frau Renate den Betrieb und mit zeitweise drei Blumengeschäften
entstand das führende Fachgeschäft in Schongau. Ein
schwerer Verkehrsunfall unterbrach die Entwicklung und das Schicksal
führte Rainer Engler und Sabine Friesch zusammen. Ihre Vision: eine
Blumenschule in Schongau. Ein radikaler Wandel vom traditionellen
Blumenfachgeschäft zu einer völlig neuartigen Ausrichtung folgte. Seitdem
wird ein umfassendes Sortiment an Kräuter-, Heil- und Gewürzpflanzen
aus biologischem Anbau und Räucherwerk angeboten. Kurse,
Vorträge und Seminare zum Thema Pflanzen runden das Angebot
ab. Ein Internet-Shop wurde eingerichtet und ein Café mit regionalen
und biologischen Produkten lädt zum Verweilen ein. Altersbedingt galt
es nun, die Nachfolge zu regeln. Die letztlich passende Lösung: Den
schönen und besonderen Ort mit Kräutergarten und Gewächshäusern
zu erhalten und weiterhin Seminare und Kurse zu veranstalten. Das
25 Jahre KÖPF TV – Das Haus der Marken
JUBILÄUMSANGEBOTE IN DER SCHONGAUER ALTSTADT
Schongau | Vor genau 25 Jahren war es, als der der Peitinger Franz
Köpf in der Passage zwischen Frauentor und Marienplatz in Schongaus
Altstadt sein Elektrogeschäft mit Spezialisierung auf TV, Audio und Video
eröffnete. Ein Fachgebiet, das in dieser Kombination in Schongau
Wichtigste ist, der Ort Blumenschule bleibt auch weiterhin bestehen.
Bis Ende Juni gibt es in gewohnter Bio-Qualität Tomaten und Chilis,
Gemüsepflanzen, Kräuter und essbare Blüten. Ab Juli gibt es jeden Donnerstag
einen verkaufsoffenen Hoftag. Seltene Heilpflanzen und Räucherwerk
mit Zubehör sind weiterhin im Angebot. Schwerpunkte sind
die Seminare, Kurse und Führungen für Gruppen sowie Vorträge, alles
auch in Verbindung mit dem Café, das für Feiern und Veranstaltungen
extra gebucht werden kann.
tis
definitiv gefehlt hatte bis dahin. Von Anfang an war ihm wichtig, auch
die gesamte Servicedienstleistung vom Aufstellen bis zur Einstellung
von etwa Satellitenanlagen vor Ort für die Kunden mit anzubieten. Im
Jahr 2000 erfolgte der Umzug ins Ferstl-Haus direkt am Marienplatz,
wo sich das Fachgeschäft bis heute befindet. Im Laufe der Jahre blieben
zwar die Themen Fernsehen, Video und Audio aktuell, wurden
aber durch viele neue Angebote für die Kunden erweitert. Dazu zählen
heute beispielsweise Angebote für „sky“ oder auch im Bereich
Mobilfunk. „Im Haushaltsbereich wird auch immer mehr auf echte
Qualitätsgeräte geachtet“, erklärt Franz Köpf, und nennt als Beispiele
die Kaffeevollautomaten von Jura oder die Haushaltspalette von Miele.
Köpf, der durch die Mitgliedschaft beim Einkaufsverband „Euronics“
Angebote machen kann „wie die Großen“, hat speziell zum Jubiläum
direkt mit Herstellern etliche ganz besondere Schnäppchenpreise vereinbart,
die einen Besuch in dem Geschäft am Marienplatz in Schongau
definitiv wert sein sollten.
op
mai / juni 2017 | 57
Das sagen die unabhängigen Therapeuten
und Rückenexper-ten des
IGR über das biologische Schlafsystem
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Zunfttaferl an Maibäumen
Ein Ausdruck
der Dorfgemeinschaft
58 | der altlandkreis
Altlandkreis | Schreiner, Gastwirt
oder Maler – unsere Maibäume
zieren allerorten eine Vielzahl an
Zunftzeichen. „Die Schilder haben
etwas Identitätsstiftendes, man
möchte zeigen, was das Dorf zu
bieten hat“, sagt Kreisheimatpfleger
Klaus Gast. Doch ob ein Winzer
in unsere Region passt oder ob
die Darstellung eines Hutmachers
noch zeitgemäß ist, das möchte
der „altlandkreis“ einmal zur Diskussion
stellen und den Blick auf
die Maibaumschilder richten.
Für das Jahrbuch des Heimatverbandes
Lech-Isar-Land hat Klaus
Gast im Jahr 2008 einen ausführlichen
Beitrag zu Maibäumen verfasst.
Dazu hat er eine Votivtafel in
der kleinen Kirche von Deutenhausen
bei Weilheim gefunden, auf
der schon im Jahre 1733 eine Ortsansicht
mit Maibaum abgebildet
ist. Das Brauchtum ist somit seit
rund 300 Jahren in unserer Region
nachgewiesen. Soweit man
auf dem gemalten Bild erkennen
kann, war es ein blank geputzter
Stamm, nur der Gipfel mit Ästen
bekleidet. Als Schmuck waren
zwei gekreuzte, rote Fahnen angebracht.
Als 1806 das Königreich
Bayern gegründet wurde, förderte
der Staat derartige Brauchtümer
zur Identitätsstiftung und trug
damit auch zur Verbreitung der
Maibäume bei. „Später waren
dann Kränze oder Girlanden am
Maibaum angebracht, erst ab
etwa 1850 kamen die Schilder“,
berichtet Klaus Gast. Nun ist die
mittelalterliche Blütezeit der Zünfte
längst vorbei, so dass der Kreisheimatpfleger
lieber von Symbolen
spricht, die aufzeigen sollen, was
in den Orten alles vertreten ist.
10 bis 40 Zeichen an
einem Maibaum
Nun könnte man daraus schließen,
dass ein kleines Dorf wesentlich
weniger Maibaum-Schilder zu
verzeichnen hat als eine größere
Stadt. Doch wer an den Maibäumen
in unserer Gegend einmal die
Symbole zählt, kann überhaupt
keine Schlussfolgerung auf die
Größe des Ortes ziehen. Mal sind
es zehn Taferl, mal 40. Im unteren
Bereich des Stammes werden
meist Kirche, Gasthaus, Gemeinschaftseinrichtungen
oder Vereine
dargestellt. Andere Bäume weisen
ausschließlich auf verschiedene
Handwerksberufe hin.
Proportionen sollten
stimmig sein
Walter Sirch aus Sulzschneid am
Auerberg ist in seiner Funktion
als Landesvorsitzender des Sachgebietes
Mundart, Brauchtum,
Laienspiel im Bayerischen Trachtenverband
jedes Jahr mit einer
Maibaum-Kommission im Landkreis
Ostallgäu unterwegs, um
die schönsten Traditionsstangen
zu prämieren. „Die Anzahl der
Schilder sollte stimmig sein zur
Länge des Maibaumes“, sagt Walter
Sirch, der zu einem schönen
Gesamteindruck rät. Außerdem
empfiehlt er den aufstellenden
Vereinen, ihre Zeichen auch mal
bewusst anzuschauen, sie den
heutigen Gegebenheiten anzupassen.
„Wenn Firmen für den
Maibaum spenden, sollten nicht
einfach ihre Logos angebracht
werden.“ Einen Installateur kön-
Der Hohenfurcher Maibaum hat
30 Schilder und drei weitere am
Stamm befestigt.
Das frühere Raiffeisen-Zeichen mit den gekreuzten Pferdeköpfen ist fast
an jedem Maibaum zu finden.
ne man beispielsweise mit einem
Wasserhahn, eine Bank mit einem
Sparschwein darstellen.
Individuelle
Schilder erhalten
Das sieht auch Klaus Gast nicht
anders: „Ein Maibaum sollte nicht
zur Werbetafel degradiert werden.“
Bei der Erneuerung der
Schilder sei mit Gespür für die
Tradition vorzugehen. Wenngleich
beide Brauchtums-Fachleute den
verantwortlichen Maibaum-Aufstellern
der Region, von wenigen
Ausnahmen abgesehen, durchaus
sehr viel Fingerspitzengefühl bescheinigen.
Und Individualität, die
laut Klaus Gast möglichst erhalten
bleiben soll. „Sonst könnte man
die Maibaumschilder auch bei
eBay bestellen.“
Doch bei aller Vielfalt. Wer die
Symbole an den hiesigen Maibäumen
einmal genauer inspiziert,
stellt fest: die könnten fast
alle eine Erneuerung gebrauchen.
Wer das anpackt, muss viel Kreativität
einbringen, um Tradition
und Moderne miteinander zu verbinden.
Zunächst gilt es, die nach
wie vor ausgeübten traditionellen
Handwerksberufe zeitgemäß zu
zeichnen. Dann werden die Schilder
mit Metallbearbeitungsmaschinen
hergestellt, zum Beispiel
durch Stanzen oder Laserschneiden.
Und schließlich braucht man
eine künstlerisch begabte Person,
die die Schilder bemalt. Alternativ
könnte man die Motive auch als
Folie aufkleben.
Gleichwohl sind die Zunftzeichen
nur ein kleiner Bestandteil des Gesamt-Aufwandes,
der zur Aufstellung
eines Maibaumes notwendig
ist. Vom Stifter des Baumes über
den Transport, die Vorbereitung,
die Nachtwachen bis zur Organisation
des Aufstelltages – viele
helfende Hände sind notwendig,
um dieses Brauchtum zu erhalten.
„Die Gemeinschaftsleistung ist das
Wichtigste an einem Maibaum“,
sagt auch Klaus Gast, der in jeder
Traditionsstange auch eine gute
Dorfgemeinschaft erkennt. rg
Die Steingadener haben die Schönegger Käsealm gut integriert.
> > > INFORMATION
Wo wird aufgestellt?
Das Maibaumaufstellen ist in jeder Ortschaft mit einem schönen
Fest verbunden. Meist spielt die Musikkapelle schon zum Frühschoppen
und alle Gäste werden bei Speis und Trank zum Verweilen
eingeladen. Wenn der neue Maibaum steht, wird mit Musik
und Tänzen gefeiert. Im Altlandkreis wird in sieben Dörfern ein
neues Traditionsstangerl aufgestellt.
ORTSCHAFT VEREIN BEGINN
Apfeldorf Trachtenverein 10.30 Uhr
Denklingen Landjugend 14 Uhr
Ludenhausen Jugendclub 8 Uhr
Rottenbuch Trachtenverein 11.30 Uhr
Schwabbruck Landjugend 12 Uhr
Schwabniederhofen Maibaumverein 10 Uhr
Schwabsoien Landjugend 10 Uhr
Auch in Apfeldorf wird heuer wieder ein Maibaum aufgestellt.
mai / juni 2017 | 59
ALLERLEI IM ALTLANDKREIS II
Getanzt, geholfen und gewonnen
Maitanz in der Schloßberghalle
Musik im Pfaffenwinkel 2017
Peiting | Die Lebenshilfe Weilheim-Schongau veranstaltet zusammen
mit der Herzogsägmühle, der Caritas, Regens Wagner aus
Rottenbuch, dem TSV Peiting, der Mittelschule und der Grundschule
Peiting, sowie den beiden Peitinger Kirchengemeinden wieder einen
Maitanz. Die Neuauflage des bis 2011 von der Caritas organisierten
und in Weilheim angesiedelten Maitanzes findet nun schon zum
dritten Mal in der Peitinger Schloßberghalle statt und hat sich längst
etabliert. Das Besondere an der Veranstaltung ist sicherlich die
Tatsache, dass nicht nur ein Verein mitmacht, sondern viele Organisatoren
zusammenkommen. Schließlich gibt es leidenschaftliche
Tänzer sowohl beim TSV Peiting, als auch bei der Lebenshilfe oder
etwa in Herzogsägmühle. Alle, die Lust haben, eine flotte Sohle aufs
Parkett zu legen, Menschen mit oder ohne Behinderung, sind am
Samstag, 13. Mai in die Schloßberghalle eingeladen. Einlass ist um
18 Uhr, Beginn um 19 Uhr. Zur Unterhaltung spielt die Rock-Band
„Take Off“ und die Ballettschule Schongau tritt ebenfalls enfalls
auf. Für Essen und Trinken sorgen die Schüler der Mitteltischule
Peiting.
Pfaffenwinkel | Auch in der Saison 2017 hat der
künstlerische Leiter und Dirigent Christian Fröhlich
wieder herausragende Solisten und Orchester
gemeinsam mit dem gemischten Chor im Pfaffenwinkel
bekommen. Und ein abwechslungsreiches
Programm für die Konzertreihe
„Musik im Pfaffenwinkel“
zusammengestellt.
Zum Auftakt am 28. Mai
erklingt in der Basilika Benediktbeuern
das Requiem
von Gabriel Fauré. Fauré,
der auch der „französische
Schumann“ genannt wird,
komponierte sein Requiem
ohne das Angst und Schrecken
verbreitende „Dies
Irae“, was Ende des 19.
Jahrhunderts fast revolutionär war. Lediglich das
„Pie Jesu“ übernahm er und beendete sein Requiem
mit dem „In Paradisum“, der Verheißung
des Paradieses. Dem Requiem schließt sich die 2.
Symphonie von Johannes Brahms an. Solisten sind
Anna El-Khashem und Johannes Kammler sowie
der gemischte Chor im Pfaffenwinkel und Mitglieder
des Bayerischen Staatsorchesters. Am 2. Juli
und 16. Juli folgen die Konzerte zwei und drei in
der Wieskirche. Weiter geht es am 23. Juli im Pollinger
Bibliotheksaal, am 8. Oktober in der Schongauer
Stadtpfarrkirche und zum Abschluss am 10.
Dezember in der Wieskirche. Nähere Information
– auch zu den weiteren fünf Konzerten – gibt es
im Internet (www.musikimpfaffenwinkel.de).
fenwinkel.de).
Kartenvorverkauf unter 08861 / 2194138,
bei München-Tickets, GAP-Tickets oder
beim Kreisboten Weilheim.
tis
Ökologische Druckfarben beim „altlandkreis“ verursachen unangenehme Gerüche
„Tag der Helfer“ in Peiting
Altlandkreis | Unser gesamtes Team freut sich immer
wieder, wenn positive Rückmeldungen von
Lesern oder auch von unseren Werbekunden kommen.
Leider kamen gerade bei den letzten Ausgaben
auch einige besorgte Rückmeldungen, dass
der „altlandkreis“ sehr intensiv, zum Teil sogar unangenehm
riecht, und sich die Leser diesbezüglich
Sorgen um eine eventuelle Gesundheitsgefährdung
machen. Wir haben das Problem sofort aufgegriffen
und sind mittlerweile diesbezüglich mit unserer
Druckerei und dem Druckfarbenhersteller in engem
Kontakt. Das Wichtigste vorneweg: die verwendeten
Druckfarben stellen keinerlei gesundheitliche
Risiken dar und entsprechen bezüglich der Freiheit
von gesundheitlich bedenklichen Stoffen der
amerikanischen CONEG-Regelung sowie der EN
71/3 für Kinderspielzeug. Die von uns verwendeten,
oxidativ trocknenden Farben trocknen ohne
Zusätze von Kobalt (der in der Druckindustrie noch
üblich ist). Während dieses Trocknungsprozesses
entstehen Reaktionsprodukte mit einem generell
milden Eigengeruch, der durch die Verwendung
des von uns gewählten Papiers leider noch etwas
verstärkt wird. Die sofortige Verarbeitung und Bündelung
der Magazine tut ihr Übriges, um die Ausdünstungen
im Einzelfall erst beim Leser erfolgen
zu lassen. Gemeinsam mit der Firma Epple-Druckfarben
in Neusäß und der Druckerei Geiselberger
in Altötting sind wir dran, diesen unangenehmen
Nebeneffekt der speziell sehr umwelt- und gesundheitsfreundlichen
Farben weiter zu minimieren. Bis
dahin bitten wir Sie um Verständnis, da wir nur
sehr ungern auf mineralölhaltige Farben zurückwechseln
und auch keine zusätzlichen Lackierungen
aufbringen möchten, die das Produkt mehr
belasten würden. Natürlich halten wir Sie weiter
auf dem Laufenden, da wir auch in Zukunft unseren
Lesern mit jeder Ausgabe eine echte
Freude bereiten möchten.
Ihr „altlandkreis“-Team
Peiting | Am Sonntag, 21. Mai, laden die regionalen
Rettungsorganisationen erneut zu einem
großen Informationstag am Feuerwehrhaus Peiting
ein. Der „Tag der Helfer“ wird bereits seit
1996 im Drei-Jahresrhythmus durchgeführt und
bietet den Besuchern eine umfangreiche Vorstellung
der einzelnen Organisationen: Freiwillige Feuerwehr Peiting,
BRK Schongau und Peiting, Notärzte Schongau e.V., Nofallseelsorger,
Katastrophenschutz des Landratsamtes Weilheim-Schongau, Heeresflugplatzfeuerwehr
Altenstadt, Polizei Schongau, Verkehrswacht
Schongau, Bergwacht Steingaden-Peiting, Wasserwacht Schongau
und Technisches Hilfswerk Schongau. Auf dem Tagesprogramm stehen
neben der Fahrzeugschau und Gerätevorführungen der Teilnehmer,
auch Aktionen mit Besucherbeteiligung wie etwa Löschtraining.
Eine große, gemeinsame Einsatzübung eines Verkehrsunfalls um
14 Uhr sowie ein Kinderprogramm mit Hüpfburg, Spritzwand und
Kinderschminken runden den „Tag der Helfer“ ab. Es gibt zudem
die Möglichkeit, Mittag zu essen oder Kaffee und Kuchen
zu genießen. Das Feuerwehrhaus Peiting steht von 10 bis
17 Uhr ganz im Zeichen des Tages der Helfer. tis
60 | der altlandkreis
Kabarett, Konzert, Theater und Bücher
Altlandkreis | Der „altlandkreis“ versucht bei den Gewinnspielen
den Lesern stets etwas zu bieten. Wie in der vergangenen Ausgabe
mit dem neuen Roman von Hans Schütz, den wir Heinrich
Hasholzner aus Schongau, Brigitte Hefele aus Burggen und Christine
Strobl aus Altenstadt zuschicken durften. Das lyrische Handbuch
von Marianne Porsche-Rohrer ging an Maria Bussewitz aus
Schwabsoien, Elisabeth Kauer aus Kinsau, Ursula Knappich aus
Hohenpeißenberg, Brigitte Weiss aus Peiting und Katharina Zwißler
aus Steingaden. Rosi Dopfer aus Peiting erlebte einen Abend
bei Roland Hefter, während wir Sonja Bair aus Kinsau, Cäcila
Fedisch aus Peiting und Elisabeth Horn aus Schongau zum Osterkonzert
der Stadtkapelle einladen durften. Je zwei Karten für
das Theater „Anders als Du glaubst" gingen an Christine
Wetzler aus Altenstadt, Hertha Veittinger aus Peiting
und Gabriele Assner aus Denklingen.
tis
56. Gauschützenfest in Rettenbach
Rettenbach | Das Sonnendorf Rettenbach am Auerberg lädt im Mai
zum sportlichen Wettkampf beim 56. Gauschützenfest des Sportschützengaus
Kaufbeuren-Marktoberdorf. Die Tradition des 850
Jahre alten Dorfes wird insbesondere durch die Vereine geprägt,
die fast alle um die Jahrhundertwende gegründet wurden, wie
auch die Zimmerstutzen-Schützengesellschaft Rettenbach (ZSSG),
die 1898 von 12 Bauern gegründet wurde. Nun haben sie keine Mühen
gescheut, ein würdiges Gauschießen auf die Beine zu stellen:
Nach der Gaubannerübergabe am 24. Mai, werden zu den Schießtagen
vom 25. Mai bis 4. Juni rund 1300 Schützen aus über 60 Vereinen
zum Schießbetrieb in der Produktionshalle der Firma Holzhaus
Oberland GmbH erwartet, um zusammen mit den Besuchern
einen spannenden Wettkampf zu erleben. Im Festzelt gibt es dann
ab Mittwoch, 14. Juni, das erste Event mit den „Isartaler Hexen“.
Freitag, 16. Juni, ist die „Nacht der Tracht“ mit den „Lederrebellen“.
Tags darauf und Sonntag, 18. Juni, veranstalten die Fuhrwerker ein
Oldtimer-Treffen anlässlich ihres 15-jährigen Bestehens. Beginn ist
samstags ab 13.30 Uhr und sonntags ab 10 Uhr. Um Erfolge mit den
Sportlern zu feiern, beginnt das eigentliche Festwochenende der
Schützen am Freitag, 23. Juni, mit dem Königszug und anschließender
Königsehrung. Dabei wird mit viel Spannung die Bekanntgabe
des Gauschützenkönigs erwartet. Anschließend ist Party mit
der Band „Dreisam“. Am Samstag, 24. Juni, wird mit den „Mercuries“
eine Nacht gefeiert und Höhepunkt des Gauschießens ist der
Festsonntag am 25. Juni
mit Gottesdienst, Frühschoppen
und traditionellem
Festsonntag
mit rund 3 000
Mitwirkenden.
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mai / juni 2017 | 61
7. Musiknacht am 20. Mai
Peiting rockt
Peiting | Es darf wieder „gerockt“
werden – und zwar eine ganze
Nacht lang. Am Samstag, 20. Mai,
öffnen zum bereits siebten Mal
Peitings
Gastronomen ihre Eingangs-
ngstüren
für die Musiknacht. Wie
immer der Clou: einmal bezahlen,
elf Konzerte erleben.
en
Ein besonderer Höhepunkt in
diesem Jahr wird sicherlich
der „Partybus“ mit DJ – bewirtet
von der Kneipe Spix –
der durch Peitings Straßen tourt.
Ab 21 Uhr kann für je eine Stunde
eine Fahrt gebucht werden.
Aber auch die Konzerte in den
nicht-mobilen Lokalitäten versprechen
einen kurzweiligen Abend. um
Eine zentrale Anlaufstelle für Musikbegeisterte
wird erneut die
Schloßberghalle. Hier spielt ab
20 Uhr die junge Band „Kind of
Black“, die vom Peitinger Musik-
Förderverein unterstützt wird. Sie
präsentiert Klassiker von Metallica
ebenso wie aktuelle Hits von
Rag ’n’ Bone Man, und zwar in
klassischer Rockbesetzung plus
Orchester. Im Anschluss daran,
von 22 bis 3 Uhr, versprechen „Sin
Goblin“ mit ihrer unkomplizierten
und sympathischen Art eine publikumsnahe
Show.
Country, Blues und
Heimatsound
Die weiteren Gaststätten und Bars
setzen sowohl auf Altbekanntes
wie auch auf Neuheiten: Im Buchberger
unterhält der aus Pennsylvania
stammende Sänger „Daniel
T. Coates“ mit Country, Bluesrock,
Rockabilly und Folk. Die lokale
Rock-Coverband „Take Off“ steht
für erdige und ehrliche Musik mit
Rock- und Popklassikern aus 50
Jahren Musikgeschichte. Sie treten
in der Kegelbahn (Obere Straße)
auf. „Live Time“, die Truppe rund
Musiknacht-Mitorganisator
Michael Schmid, verwöhnt das Publikum
im Keppeler mit Live-Musik
vom Feinsten. „Koan Stress“ heißt
es hingegen bei der frischen Band
„Rigoros“, die das Café Central mit
eigens komponierten Heimatsound
einnehmen wird. Von 20 bis 21 Uhr
und 23 bis 24 Uhr lockt das Central
zudem mit einer Cocktail-Happy-
Hour. Die „Roxx Doxx“ aus München
garantieren Partystimmung
im Dragoner und wollen die Besucher
ihre ganz eigene Handschrift
hören lassen. Neben musikalischen
Evergreens gibt es auch Titel,
die nicht jeder kennt, aber sofort
ins Ohr gehen. Der Wahlmünchner
„Ro Clausman“ spielt die großen
Hits der 1960er bis 1990er Jahre wie
etwa von Simon & Garfunkel, CCR
> > > VERLOSUNG
oder Bob
Dylan im s’Xaver. Aktuel-
lere
Songs aus
dem
Indie- und Alternativbereich
re
ich sowie Klassiker sike
des
Rock und Pops präsentiert das Duo
Lukas Gnettner und Lucas Härtel
von „Dusty Fruitbar“ im Kapitel 10.
Die „Beat Bulls“ holen indes im
M32 zeitlose Rock-Songs aus der
Vergessenheit an die Oberfläche.
Tickets in teilnehmenden
Gaststätten
Die Konzerte dauern von 20 Uhr
bis 1 Uhr. In der Schloßberghalle
wird das Live-Erlebnis bis 3 Uhr
verlängert. Karten gibt es im Vorverkauf
für zehn Euro bei allen
teilnehmenden Gaststätten. An der
Abendkasse sind die Tickets zwei
Euro teurer.
Für den Partybus kann im Vorfeld
eine Fahrt unter 08861 / 9088055
oder info@spix-peiting.de gebucht
werden. Die Personenzahl ist begrenzt,
daher lohnt es sich, früh
dran zu sein.
tis
Für die 7. Peitinger Musiknacht am 20. Mai verlost der „altlandkreis“
3 x 2 Eintrittsbändchen. Wer sie gewinnen möchte, schickt bis 15. Mai
eine Postkarte mit dem Stichwort „Musiknacht“ an „altlandkreis“,
Birkland 40, 86971 Peiting. Oder eine Mail an info@altlandkreis.de.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, das Los entscheidet.
62 | der altlandkreis
Das blaue Haus in Schongau-West
Das Ärztehaus feiert
Zehnjähriges
Schongau | Weil das Geschäft gut
gelaufen ist, sollte die Apotheke
von Brigitte Schäfer-Ullmann
umgebaut und erweitert werden.
Doch in Schongaus Pöllandtstraße
war alles zugebaut, kein Platz
für Vergrößerung. Umso praktischer,
wenn der eigene Ehemann
Architekt ist und obendrein eine
zündende Idee hat: den Bau eines
Ärztehauses. So entstand das
blaue Gebäude in der Burggener
Straße, das seit Jahren voll ausgelastet
ist mit Haus-, Haut- und
Zahnarzt, mit Ergo- und Physiotherapie
sowie Logopädie und
eben der West-Apotheke von Brigitte
Schäfer-Ullmann. Heuer feiern
die fünf Parteien gemeinsam
zehnjähriges Bestehen. Grund genug,
die einzelnen Praxen vorzustellen.
Trainingsberatung
beim Hausarzt
Die Hausarztpraxis von Dr. Jiris
Faltis und Dr. Franz Meier ist mit
Kunden aus Schongau und Umgebung
seit Jahren bestens besucht.
Auch, weil sie überdurchschnittlich
viele Leistungen anzubieten
hat. Neben dem Standardrepertoire
wie Grundversorgung, EKG,
Notfallmedizin, Vorsorgeuntersuchungen
sowie Ultraschall zählen
auch Naturheilkunde und „Trainingsoptimum
zum Leistungsspektrum.
Für letzteres ist Dr. Faltis
zuständig, der sich in Sachen
Trainingslehre und Belastungsgrenzen
als leidenschaftlicher
HAUTARZTPRAXIS
SCHONGAU
Thomas Schleußinger
Natalia Warncke
Ammar Al-Hilaifawi
M.B.Ch.B. (Univ. Bagdad)
Fachärzte für:
· Dermatologie
· Venerologie
· Allergologie
· Lasertherapie
· Berufsdermatologie
Burggener Straße 13 86956 Schongau
Tel. 08861/3443 Fax 08861/71443
dermaoberbayern@googlemail.com
www.hautarzt-schongau.de
Feiern Zehnjähriges: (v.l.) Zahnarzt Kurt Rosenthal, Apothekerin Brigitte Schäfer-Ullmann, Hautarzt Thomas
Schleußinger, Ergo- und Physiotherapeutin Kerstin Mosch, Hautärztin Natalia Warncke und die Hausärzte Dr.
Franz Meier und Dr. Jiris Faltis.
Dr. med. Jiri Faltis
Facharzt für innere Medizin
Hausärztliche Versorgung · Notfallmedizin
Sprechzeiten
Montag 8.00 – 12.00 · 14.30 – 17.00 Uhr
Dienstag 8.00 – 12.00 · 14.30 – 17.00 Uhr
Mittwoch 8.00 – 12.00 Uhr
Donnerstag 8.00 – 12.00 · 14.30 – 17.00 Uhr
Freitag 8.00 – 13.00 Uhr
und nach Vereinbarung.
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mai / juni 2017 | 63
Hobby-Sportler bestens auskennt.
Über den Kampfsport Krav Maga
lernte er auch Praxisgründer
Dr. Rupert Schmidt kennen. Der
Schicksalsschlag um den gebürtigen
Schongauer sitzt bis heute
tief. Schmidt ist im November 2015
mit 48 Jahren so plötzlich wie unerwartet
an Herzversagen verstorben.
„Er fehlt uns als Mensch und
Arzt“, sagt Dr. Faltis, der wie Kollege
Dr. Meier außerhalb der Praxis
auch als Notarzt arbeitet.
Hautkrebsvorsorge für
Maurer und Zimmerer
Von Anfang an in das Projekt involviert
war auch Hautarzt Thomas
Schleußinger gewesen. Der
Murnauer hatte schon vorher
seine Praxis in Schongau, allerdings
in der Altstadt, „wo die
Parkmöglichkeiten nicht wirklich
gut waren“. Als er vom Projekt
„Ärztehaus in Schongau-West“
erfuhr, war er sofort begeistert:
„Vor allem, weil wir bei der Planung
dabei sein durften und
unsere Räume so mitgestalten
konnten, wie wir sie brauchen.“
Schleußinger arbeitet mit zwei
weiteren Ärzten zusammen, die
künftig zu je einem Drittel die
Praxis leiten werden. Unterstützt
wird das Team von acht Mitarbeitern
in Voll- und Teilzeit, die den
regen Kundenverkehr managen.
Die Patienten kommen aus dem
Umkreis von rund 20 Kilometern.
Die häufigsten Krankheiten: Hautkrebs,
Allergien, Akne, Fußpilz
und Infektionen. Krebsvorsorge ist
Schleußinger ein besonderes Anliegen.
Insbesondere bei Bürgern,
die Freiluftberufe wie Maurer oder
Zimmerer ausüben und ständiger
Sonneneinstrahlung ausgesetzt
sind. „Dadurch steigt das Krebsrisiko“,
sagt Schleußinger. Ein- bis
zweimal jährlich sollten beruflich
belastete und erblich vorbelastete
Bürger zur Hautkrebsvorsorge.
Menschen ohne Risiko alle zwei
Jahre.
Gesunde Zähne für
Wohlbefinden
Schon gewusst, dass gesunde
Zähne, starke Kaumuskulatur und
geschmeidiges Kiefergelenk ganz
entscheidend für das körperliche
Wohlbefinden sind? Zahnarzt Dr.
Kurt Rosenthal hat es mit komplexen
Organen zu tun. Entsprechend
breit ist sein Leistungsspektrum,
das von der Zahnfleischbeobachtung
werdender Mütter über
Kariesscreening mittels Laser bei
Kindern bis hin zu diversen Implantaten
für Erwachsene und
F
S
r
D
Inh. Brigitte Schäfer-Ullmann
Burggener Straße 13
86956 Schongau
Tel. 08861/4761
www.westapotheke-schongau.de
64 | der altlandkreis
Senioren reicht. Besonders praktisch:
Die dort angestellte Zahntechnikerin
hat ihren Arbeitsplatz
ebenfalls in der Praxis, wodurch
den Kunden viel Zeit und Weg erspart
wird.
Das richtige
Medikament
Falls der Zahnschmerz trotz umfänglicher
Behandlung noch einige
Tage andauert, könnte ein
Medikament in der West-Apotheke
helfen. Bekommt der Patient
von Haus-, Haut- oder Zahnarzt
Schmerzgel, Kopfweh- oder Halstabletten
verschrieben, kann er
die quasi im Vorbeigehen bei Apothekerin
Brigitte Schäfer-Ullmann
besorgen. Und anschließend ganz
bequem in sein Auto steigen. Das
> > > TAG DER OFFENEN TÜR
Ärztehaus in Schongau-West ist
nicht nur zu 100 Prozent barrierefrei
gebaut, es bietet auch reichlich
kostenlose Parkmöglichkeiten.
Entweder direkt rund um das Haus
oder in der dazugehörigen Tiefgarage.
Neue Logopädin
im Team
Optimal ergänzt wird das Angebot
im Ärztehaus Schongau-West
mit Ergotherapie, Logopädie
eiern Zehnjähriges: (v.l.) Zahnarzt arzt
Kurt Rosenthal, und Apothekerin Physiotherapie. erin
Brigitte
In der für
chäfer-Ullmann, lm
n,
Hautarzt Thomas Schleußinger, Ergo- und
Physiothe-
heapeutin
Kerstin Mosch, Hautärztin Natalia al
Warncke und
die
Hausärzte
r. Franz Meier und Dr. Jiris Faltis.
Zum Zehnjährigen veranstaltet das Ärztehaus in Schongau-West,
Burggener Straße 13, am Samstag, 6. Mai, von 9 bis 12 Uhr einen
Tag der offenen Tür. Hausarzt Dr. Jiris Faltis, Ergotherapeutin Kerstin
Mosch und Apothekerin Brigitte Schäfer-Ullmann sperren ihre
Arbeitszimmer auf und gewähren Einblicke in ihre Tätigkeiten. Für
leibliches Wohl sowie ein buntes Rahmenprogramm ist gesorgt.
verschiedenste Behandlungsmethoden
eingerichteten Praxis von
Kerstin Mosch arbeiten derzeit 15
Fachkräfte, die allesamt über ein
großes Repertoire an Zusatzqualifikationen
verfügen. Zum Beispiel
für verhaltenstherapeutisches
Training, manuelle Therapie nach
Mulligan oder therapeutisches
Klettern an einer vier auf vier Meter
großen Kletterwand. Neu im
Team ist Logopädin Sabine Huber,
die mit speziellen Übungen
Sprach-, Sprech-, Stimm- und
Schluckstörungen behebt. js
ZAHNHEILKUNDE
PRAXIS
ROSENTHAL
Leistungssprektrum:
Eigenes Zahntechniklabor; komplette Zahnmedizin von
der Schwangerschaft bis ins hohe Alter, z.B. Vorsorge,
adhäsive Füllungstechnik, Zahnersatz, Implantologie,
funktionelle Behandlung (knirschen, pressen),
Parodontologie, Bleaching.
Ziel:
Zahngesundheit; Ein gesundes Kauorgan ist wesentlich
Ausstattung:
Die Praxis ist auf dem neuesten, bewährten Stand der
Technik, z.B. Cerec, Mikroskop, DVT (dreidimensionales
Röntgen), Laser, usw.
Burggener Straße 13
86956 Schongau
Tel. 08861 – 1666
Fax 08861 – 1667
Web www.zahnheilkunde-rosenthal.de
E-Mail zahnarzt.rosenthal@t-online.de
mai / juni 2017 | 65
SAG MAL, DIESMAL MIT
Stephanie Eglhofer
aus Epfach
Epfach | „Ich kann eine ruhige Ballade
singen oder auch eine richtige
Rock-Röhre sein. Aber alles
bleibt im Steffi-Stil“, sagt Stephanie
Eglhofer. Die Epfacherin ist in
der dritten Saison mit der Blasmusikformation
„Die Schwindligen
15“ unterwegs und bringt als
Sängerin die Bierzelte zum Toben.
Auch beim Bezirksmusikfest in
Denklingen wird die 26-Jährige zu
sehen und hören sein.
Sag mal, wie bist Du dazu gekommen,
bei den „Schwindligen 15“ als
Sängerin aufzutreten?
Christoph Plischke, ein guter
Freund aus Tannenberg, hatte
schon ein Jahr bei den Schwindligen
mitgespielt. Er hat mich vorgeschlagen,
als sie auf der Suche
66 | der altlandkreis
nach einer Sängerin waren, und
so durfte ich neben weiteren Bewerberinnen
zum Vorsingen kommen.
Die Musiker haben sich dann
tatsächlich für mich entschieden.
Ich bin jetzt schon die dritte Saison
die einzige Sängerin und muss bei
jedem Auftritt da sein. Krank werden
oder so gibt es da nicht.
Du bezeichnest Eure intensive Zeit
als „Saison“. In welchem Radius
und wie viele Auftritte bestreitet
Ihr denn?
Ja, unsere Saison geht in der Regel
von Mai bis Oktober, weil wir
fast ausschließlich in Bierzelten
und auf Sommerfesten spielen.
Wir haben im Jahr rund 25 Auftritte,
sind in Bayern, Baden-
Württemberg und auch mal in der
Stephanie Eglhofer zuhause
in Epfach am Flügel.
Schweiz oder Südtirol unterwegs.
Das sind oft bis zu drei Stunden
einfache Fahrzeit. Unsere Musiker
sind auch ziemlich verstreut, die
meisten kommen aus dem Allgäu,
einer ist aus Baden-Württemberg
und drei kommen aus Oberbayern.
Und wie sieht es außerhalb der
Saison aus?
Außerhalb der Saison ist es ruhiger,
da haben wir höchstens mal
einen verfrühten Termin in einer
Halle. Im vergangenen Jahr haben
zwei Musiker geheiratet, so eine
Hochzeit spielen wir natürlich.
Die Proben sind immer in Pforzen
bei unserem musikalischen
Leiter Alexander Pfluger. Die Bläser
beginnen schon im Januar
mit den wöchentlichen Proben,
wir vom moderneren Teil proben
zunächst extra und stoßen dann
später dazu. Kurz vor den ersten
Auftritten gibt es dann zwei heiße
Durchläufe, wo das komplette
Programm geübt wird. Da kann
eine Probe schon mal bis zwei Uhr
nachts dauern.
Was reizt Dich daran, mit 20 Blasmusikern
durch die Gegend zu ziehen,
Dir die Nächte um die Ohren
zu schlagen?
Für mich ist das eine ganz tolle Erfahrung,
auf einer großen Bühne
zu stehen und mit so guten Musikern
zu spielen. Wir haben eigene
Leute für den Aufbau und die
Technik, eine tolle Lichtshow und
eine dazu passende Videoleinwand
– das ist alles sehr professio-
Wenn die „Schwindligen 15“ auftreten, brodelt es im Festzelt – und
Stephanie Eglhofer ist mittendrin.
nell. Für mich als Mädel ist das
super, man kommt viel rum und
wenn 5 000 Leute einem zujubeln,
dann ist das ein aufregendes Gefühl.
Gedanken darüber, dass ich
das einzige Mädel bin, hab ich
mir eigentlich noch nie gemacht.
Das ist einfach ein netter Haufen
und die Männer schauen alle auf
mich. Eine solche Chance hätte ich
kein zweites Mal bekommen. Jetzt
Die Epfacherin singt
in der dritten Saison bei
den „Schwindligen 15“.
freue ich mich schon richtig auf
die ersten Auftritte der Saison.
Deine Anfänge waren bei den
„Bloody Chicken Heads“. Wie kam
es dazu?
Ja, das stimmt. Die Musiker der
„Bloody Chicken Heads“ sind sehr
gute Freunde von mir. Vor fast fünf
Jahren haben sie mit der Band
angefangen und mich dann gleich
als Sängerin dazu geholt. Inzwischen
ist auch Ramona Knopp als
Sängerin dabei, falls es bei mir
mal Terminüberschneidungen mit
den Schwindligen gibt. Die Bloodies
sind mir besonders wichtig,
weil es bei uns nicht nur musikalisch,
sondern auch menschlich
super passt.
Du bist, was das musikalische Talent
angeht, erblich stark vorbelastet.
Erzähl uns von Deiner Familie.
Mein Papa hat früher selbst bei
den „Epfacher Buam“ gespielt und
ist bis heute bei der Tanzlmusik.
Meine Mama singt im Pfaffenwinkel-Chor.
Unsere Eltern haben uns
musikalisch sehr gefördert. Mein
älterer Bruder Tobias studiert Klarinette
und Lehramt für Musik an
Gymnasien. Er ist natürlich auch
sehr viel mit Musik unterwegs.
Mein jüngerer Bruder Fabian hat
zuerst Klavier gelernt und fand
dann seine große Liebe zur Ziach.
Mit der „Dreieckmusi“ ist er mittlerweile
weitum bekannt. Außerdem
spielt er Schlagzeug bei den
Birkländer Musikanten. Bei uns
daheim ist also immer irgendwo
Musik zu hören.
Welche musikalische Ausbildung
hast Du genossen?
Bei mir hat es schon im Kindergarten
mit musikalischer Früherziehung
angefangen. Dann hab
ich an der Schongauer Musikschule
Blockflöte gelernt und Klavierunterricht
bekommen. An der
Gitarre hat mich Elisabeth Gruber
unterrichtet und als Jugendliche
hatte ich auch schon drei Jahre
Gesangsunterricht. Jetzt bei den
Schwindligen mache ich einmal
wöchentlich eine Gesangsausbildung
in Kempten, damit meine
Stimme diese Herausforderungen
auch schafft. Ich kann eine ruhige
Ballade singen oder eine richtige
Rock-Röhre sein. Aber alles im
Steffi-Stil, weil meine Stimme sehr
voll und kräftig ist.
Erst eine Ausbildung zur Mediengestalterin,
dann Tourismus-Studium.
Warum diese berufliche Kombination?
Nach dem Abitur wusste ich eigentlich
nicht, was ich machen
möchte. Ich hab dann verschiedene
Praktika gemacht und bin so
auf den Beruf der Mediengestalterin
gestoßen. Aber acht Stunden
nur vor dem Computer zu sitzen,
das war nichts für mich und darum
wollte ich nach der Ausbildung
ein Studium machen. Mit
der Firma war ich viel auf Messen
und Events unterwegs, so bin ich
auf den Studiengang Tourismus-
Management gekommen. Die Bereiche
Gastronomie und Hotellerie
sind mir vielleicht schon in die
Wiege gelegt, weil meine Mutter
aus dem Gasthaus „Neuwirt“ in
Birkland stammt.
Gerade schreibst Du an Deiner Bachelorarbeit.
Was sind Deine beruflichen
Ziele für die Zeit danach?
Das ist gar nicht leicht zu sagen,
weil ich mit dem Kombinations-
Studium auch in andere Bereiche
gehen könnte. Wichtig ist, dass es
mir Spaß macht und zu mir passt.
Im Moment bin ich in Schwangau
im Hotel König Ludwig als Werkstudentin,
wo ich auch meine
Bachelorarbeit schreibe. Daher
könnte ich es mir gut vorstellen,
in der Hotelbranche einzusteigen.
Bleibt bei so vielen Terminen überhaupt
noch Zeit für was Privates,
zum Beispiel einen Freund?
Für Freunde oder Partys bleibt besonders
im Sommer wenig Zeit.
Aber meine Freunde wissen und
verstehen das. Dafür kommen sie
gern zu meinen Auftritten, wenn
sie es schaffen. Das freut mich
immer besonders. Meinen Freund
habe ich bei den Schwindligen
kennengelernt. Er gehört zur Crew
und ist als Lichttechniker mit dabei.
Das ist natürlich perfekt, denn
so sind wir am Wochenende immer
gemeinsam unterwegs und
haben den gleichen Rhythmus.
Sonntags schlafen wir aus, das ist
dann unser gemütlicher Tag, an
dem wir’s uns gutgehen lassen.
Sag mal, wie siehst Du Deine Zukunft?
Solange es Spaß macht, möchte
ich bei den Schwindligen bleiben
und Musik werde ich immer
irgendwie machen, auch bei den
Bloody Chicken Heads. Privat
bin ich ein Familienmensch, ich
wünsche mir mal einen netten
Ehemann, ein schönes Haus und
brave Kinder. Mit ersterem sieht’s
ja schon mal ganz gut aus. rg
www.mv-denklingen.de
mai / juni 2017 | 67
Dem Musikverein Denklingen
wünscht ein erfolgreiches
46. Bezirksmusikfest
die
46. Bezirksmusikfest in Denklingen
Do spielt d’ Musik
Denklingen | 55 Musikkapellen bei
den Wertungsspielen, ein Festprogramm
vom 19. Mai bis 25. Juni
und 94 angemeldete Vereine zum
großen Festzug. Das 46. Bezirksmusikfest
in Denklingen wird ein
Fest der Superlative – und zwar
in einer Größenordnung, wie es
die Fuchstalgemeinde bisher noch
nicht erlebt hat. Richten wir also
unsere Aufmerksamkeit auf den
Musikverein Denklingen, getreu
dem mundartlichen Motto „Do
spielt d’Musik“.
Der langjährige Musiker und Heimatforscher
Horst Raabe konnte
vor einigen Jahren eine Rechnung
aus dem Jahre 1740 ausfindig machen,
in der Musikanten für ihren
Dienst an Himmelfahrt einen Gulden
erhielten. Dies allein genügte
dem Ortschronisten aber nicht, er
fand bis in die heutige Zeit immer
wieder Belege einer Existenz von
Blasmusikern in Denklingen. Beim
Festabend am Freitag, 19. Mai,
wird der Musikverein für 275 Jahre
Blasmusik mit der goldenen Ehrennadel
der Bundesvereinigung
deutscher Musikverbände ausgezeichnet.
Eine Ehrung, die bisher
nur fünf Orchestern innerhalb des
Musikbundes von Ober- und Niederbayern
zuteilwurde.
Wertungsspiele in
Mehrzweckhallen
Gleich am darauffolgenden Samstag,
20. Mai, sowie Sonntag, 21.
Mai, finden die Wertungsspiele
in den Mehrzweckhallen von
Fuchstal und Denklingen statt. Der
Musikverein ist Mitglied im Bezirk
Lech-Ammersee, pflegt aufgrund
der geografischen Lage aber auch
enge Kontakte zum Bezirk Oberland
und zu den Nachbarkapellen
aus dem Allgäu. Deshalb werden
die Wertungsspiele nicht nur ein
Wettstreit zwischen den 55 angemeldeten
Kapellen, sondern auch
ein interessanter Austausch zwischen
den Kapellen aus Ober- und
Niederbayern, Schwaben und dem
Allgäu. Alle Blasmusikfreunde
sind herzlich eingeladen, diesen
Wertungsspielen mit hohem musikalischem
Anspruch und einer
vor Spannung knisternden Atmosphäre
beizuwohnen und sich ein
Bild vom Leistungsstand der regionalen
Klangkörper zu verschaffen.
Wenn‘s was Gscheid‘s sei soll!
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Von uns werd‘s sauber Zamgricht:
Sandra Bär
(Frau vom Chef)
Manfred Bär
(Chef)
Heike Hirt
(Schwägerin vom Chef)
Mit der Pfarrkirche im Hintergrund
marschiert die Blaskapelle Denklingen auf.
68 | der altlandkreis
Hoffen auf schönes Wetter: Auch beim 46. Bezirksmusikfest am Sonntag,
25. Juni möchten die teilnehmenden Musiker an zahlreichen Zuschauern
vorbei marschieren.
Im Festzelt, das beim Gewerbegebiet
stehen wird, geht es an Fronleichnam
(15. Juni) los. Nach der
heiligen Messe um 10 Uhr spielt
der Musikverein Reichling zum
Frühschoppen. Abends folgt mit
den „Blasmusik-Giganten“ gleich
der erste Höhepunkt der Festtage.
Ab 19 Uhr geben sich Anton Gälle
mit seiner „Scherzachtaler Blasmusik“,
die österreichische Gruppe
„Viera-Blech“ und die „Brauhaus
Musikanten“ auf der Bühne
ein Stelldichein.
Das große Festzelt wird auch von
anderen Organisationen der Gemeinde
genutzt: Der CSU-Ortsverband
Denklingen-Fuchstal-Unterdießen
veranstaltet am Samstag,
17. Juni, einen politischen Abend,
rund 400 Kinder und Jugendliche
aus den Vereinen des Lechgau-
Trachtenverbandes kommen am
Sonntag, 18. Juni, um 13.30 Uhr
zum Gaujugendtag zusammen
und am Montag, 19. Juni, sind
alle Senioren aus dem Landkreis
Landsberg ab 14 Uhr zum Kreisseniorennachmittag
eingeladen.
Dann geht es mit großen Schritten
auf das eigentliche Festwochenende
zu, bei dem zunächst am
Donnerstag, 22. Juni, die Nachbarkapellen
aus Leeder, Asch, Unter-
und Oberdießen, Blonhofen,
Schwabsoien und Denklingen
einen Sternmarsch zum Festzelt
bilden und dann in einer Art Blasmusik-Karussell
im Festzelt für
Stimmung sorgen. Am Freitag, 23.
Juni, geben die „Schürzenjäger“
ein Konzert, als Vorband fungieren
die „Allgäu Feager“. Für den Festsamstag,
bei Musikfesten traditionell
eintrittsfrei, lassen sich die
Denklinger nicht lumpen, haben
die „Schwindligen 15“ engagiert.
Befreundete Kapellen
aus nah und fern
> > > FESTPROGRAMM
Zum Festwochenende erwartet
der Musikverein auch seine befreundeten
Kapellen aus Eggen
in Südtirol, Bischberg bei Bamberg
und Renningen bei Stuttgart,
die alle in privaten Unterkünften
nächtigen werden. Auch dadurch
verspricht der Festsonntag eine
besondere Vielfalt. Schon der
Gottesdienst um 9.30 Uhr am
Kriegerdenkmal wird von fünf Kapellen
musikalisch umrahmt. Zum
anschließenden Frühschoppen
spielt im Festzelt die Stadtkapelle
Schongau auf. Und beim großen
Gemeinschaftschor um 13 Uhr werden
mehrere tausend Musikanten
ein einmaliges Klangvolumen bieten.
Zum großen Festzug um 14
Uhr werden 94 Vereine erwartet,
und zwar nicht nur Blaskapellen,
Trommler- oder Spielmannszüge.
Auch sämtliche Ortsvereine aus
Denklingen, Epfach und Dienhausen
marschieren mit. Außerdem
bieten 15 bis 20 Festwagen mit
Pferdegespannen ein prächtiges
Bild. Wieder im Festzelt angelangt,
spielt die Blaskapelle Hohenfurch
auf, während die anderen
Musiker mit Spannung auf
die Bekanntgabe der Ergebnisse
aus den Wertungsspielen warten.
Die dort erzielten Erfolge können
abschließend beim Festausklang
mit den „Hurlachern“ gebührend
gefeiert werden.
Drei Jahre hat der Festausschuss
auf dieses Großereignis hingearbeitet.
Alle 47 aktiven Musiker
haben in verschiedenen Arbeitsgruppen
mitgewirkt. Und das
ganze Dorf hat sich herausgeputzt,
so dass sich die Gäste aus dem
Altlandkreis Schongau, Lechrain,
Fuchstal, Allgäu und Schwaben
noch lange erinnern an dieses 46.
Bezirksmusikfest.
rg
46. Bezirksmusikfest in Denklingen
Das ausführliche Festprogramm von Freitag, 19. Mai, bis Sonntag,
25. Juni, mit sämtlichen Wertungsspielen, Festabend, dem Festwochenenden
und allen weiteren Veranstaltungen, findet sich detailliert
im Internet unter www.mv-denklingen.de.
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mai / juni 2017 | 69
Bezirkslandjugendfest in Altenstadt
Eine engagierte
Jugend im Dorf
Altenstadt | Zusammenhalt ist das
Schlagwort, das beim Interview
mit der Landjugend Altenstadt
immer wieder fällt. Mit Teamgeist
und Euphorie packen die jungen
Leute den 47. Bezirkslandjugendtag
(29. Juni bis 2. Juli) an und
wollen ein schönes Fest für die
Dorfgemeinschaft ausrichten. Wir
haben die Vorstände Andrea Salzmann
und Lukas Thoma sowie
Eva-Maria Messmer, Max Schweiger
und Andreas Nuscheler vom
Festausschuss gefragt, was eine
Landjugend in der heutigen Zeit
ausmacht.
70 | der altlandkreis
Seit wann gibt es denn die Altenstadter
Landjugend?
Andreas Nuscheler: Eine Jugendorganisation
kann man in Altenstadt
bis ins Jahr 1932 zurück
verfolgen. Später, seit den 1960er
Jahren, ist es eine katholische
Landjugend. Ende der 1990er Jahre
war da aber ziemliche Flaute.
Vor allem durch das Engagement
von Florian Jocher wurde dann
2003 ein Neustart gewagt. Bei
der Gründungsversammlung entschied
man sich, zur Bayerischen
Jungbauernschaft zu gehen. Alle
umliegenden Landjugenden sind
bei der Jungbauernschaft, das
war bis heute die richtige Entscheidung.
Deshalb haben wir der
Kirche bestimmt nicht den Rücken
gekehrt, ich meine sogar, dass wir
noch nie so viel gemacht haben,
wie derzeit. 2007 haben wir schon
einmal den Bezirkslandjugendtag
ausgerichtet, allerdings sehr
kurzfristig, deshalb war es damals
auch nur ein Abend und der Festsonntag.
Jetzt, zehn Jahre später,
wollen wir es gscheid machen.
Der 47. Bezirkslandjugendtag in Altenstadt:
Was kommt da auf Euch
zu?
Eine aktive Gruppe ist die Landjugend Altenstadt, die auch mal für einen Spaß zu haben ist: (von links) Eva-
Maria Messmer, Lukas Thoma, Max Schweiger, Andreas Nuscheler und vorne Andrea Salzmann.
Lukas Thoma: Im Herbst 2015 haben
wir auf der Bezirksversammlung
den Zuschlag bekommen.
Wir haben gleich damit angefangen,
uns Gedanken über das
Programm zu machen und die
wichtigsten Dinge zu fixieren. Das
Zelt haben wir von Franz Zimmermann,
die Verpflegung übernimmt
der Partyservice Schmid
und den Ausschank machen wir
komplett selber. Am Donnerstag
wollten wir einen lockeren Einstieg
mit einem Kabarettisten machen,
als Abend für das Dorf. Wir
haben einige angeschrieben und
uns dann für Chris Boettcher entschieden.
Am Freitag wollten wir
eine Party machen. Als ich selbst
auf Mallorca war, hab ich Partykönigin
Mia Julia gesehen. Das
war eigentlich nur ein Gag, wir
haben angefragt und da sie aus
Gilching bei München stammt,
hat sie tatsächlich zugesagt. Jetzt
haben wir daraus eine Mallorcaparty
gestrickt. Der Samstag soll
ein Stimmungsabend werden,
aber nicht mit den üblichen Verdächtigen.
In Rottenbuch hatten
wir die Muckasäck gesehen, und
die haben uns gefallen. Einige
Landjugendgruppen kommen von
weiter her und schlafen in der
Turnhalle. Deshalb geht es Sonntagfrüh
schon mit einem Weckruf
los, sonst wären die bis zum Gottesdienst
nicht alle frisch. Für den
großen Festzug haben sich über
30 Gruppen angemeldet. Und
natürlich haben wir auch Blaskapellen,
Festwagen und Ehrenkutschen
organisiert. Zum Festausklang
lassen wir uns mit der
Stadtkapelle Schongau auch nicht
lumpen. Der schlimmste Tag wird
wohl der Samstag, da ist abends
Party und in der Nacht müssen wir
das Zelt komplett umbauen, damit
am Sonntag wieder alles passt.
Wahrscheinlich kommen wir da zu
ziemlich wenig Schlaf.
Aus welchem Grund richtet Ihr dieses
Festwochenende aus?
Eva-Maria Messmer: Für unsere
Gruppe ist der Bezirkslandjugendtag
immer ein besonderes Highlight.
Beim letzten Fest in Maising
vor zwei Jahren sind einige von uns
schon am Freitag mit dem Fahrrad
los, andere mit dem Auto nachgekommen.
Das ist immer super
lustig und fördert den Zusammenhalt.
Außerdem lernt man da Leute
aus ganz Oberbayern kennen.
Deshalb freuen wir uns, wenn wir
dieses Treffen jetzt ausrichten können.
Der Lukas hat gesagt, wenn
er Vorstand wird, dann macht er
das Landjugendfest. Im Moment
ist das zwar ziemlich viel Arbeit,
aber je näher es rückt, umso mehr
freuen wir uns darauf.
Auf was legt Ihr besonderen Wert?
Max Schweiger: Auf den Zusammenhalt.
Wir unternehmen auch
das ganze Jahr über recht viel. Ob
Altpapier sammeln, Käse essen
am Karfreitag oder gemeinsame
Ausflüge – bei uns ist immer was
los. Bei unserem Fest schauen wir
natürlich darauf, dass alles funktioniert
und dass es den Gästen
auch Spaß macht. Das letzte große
Fest in Altenstadt war unser
Landjugendfest vor zehn Jahren.
Es ist schön, wieder einmal ein
großes Ereignis im Dorf zu haben
und deshalb hoffen wir, dass nicht
nur die Jugend, sondern das ganze
Dorf sich angesprochen fühlt. Mit
so einem Fest macht man auch auf
sich aufmerksam, da können die
Jüngeren sehen: Bei der Landjugend,
da rührt sich was.
> > > INFORMATION
Warum engagiert Ihr euch in der
Landjugend?
Andrea Salzmann: Ich finde es super,
dass in der Landjugend jede
Altersklasse vertreten ist. Wir haben
141 Mitglieder und gut 40 Aktive.
Das bedeutet, dass auch viele
längst Verheiratete uns noch durch
ihren Beitrag unterstützen und bestimmt
auch beim Fest wieder da
sind. Bei uns ist der Zusammenhalt
groß, man kann sich auf jeden
verlassen. Unser Bürgermeister
Albert Hadersbeck ist Schirmherr
beim Fest und als wir die letzten
Neuwahlen hatten, meinte er, wir
seien der einzige Verein, der mehr
Bewerber hat als Posten zu vergeben
sind. Bei uns ist auch jeder
bereit, Verantwortung zu übernehmen.
Wir haben zum Beispiel den
Landjugendraum komplett in Eigenleistung
ausgebaut. Außerdem
beteiligen wir uns aktiv am Dorfleben
und da bekommen wir auch
immer sehr viel Rückmeldung vom
Dorf.
rg
Programm zum
47. Bezirkslandjugendtag in Altenstadt
DONNERSTAG, 29. JUNI
20.00 Uhr Kabarettabend mit Chris Boettcher
mit musikalischer Unterhaltung durch die
Blaskapelle Altenstadt
(Kartenvorverkauf bei sämtlichen Filialen der
Raiffeisenbank Pfaffenwinkel, Einlass 19 Uhr)
FREITAG, 30. JUNI
21.00 Uhr „Mallorca do bin i dahoam“
mit den DJs Rocko und Dennis Hard,
Entertainer Rainer Seidl macht Stimmung für
die Partykönigin Mia Julia (Einlass 20 Uhr)
SAMSTAG, 1. JULI
20.00 Uhr Stimmungsabend mit „Muckasäck“
SONNTAG, 2. JULI
9.15 Uhr Kirchenzug
9.45 Uhr Festgottesdienst in der Basilika; anschließend
Frühschoppen mit der Blaskapelle Sachsenried
13.30 Uhr Aufstellung
14.00 Uhr Großer Festzug mit über 30 Gruppen,
anschl. Festausklang mit der Stadtkapelle Schongau
Eine starke Landjugend
Altenstadt
lädt zum
47. Bezirkslandjugendtag
ein.
mai / juni 2017 | 71
150 Jahre Apfeldorfer Schützen
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Auf zu einem geselligen Dorffest
Apfeldorf | Vor zehn Jahren hat
der Schützenverein Apfeldorf sein
letztes Gauschießen ausgerichtet.
Daran erinnern sich die Aktiven
des Schützengaus Schongau noch
immer gerne. Denn hier nahm die
Dorfbevölkerung regen Anteil am
Geschehen während der Schießtage,
schaute im Bierzelt vorbei
und sorgte neben dem sportlichen
auch für geselliges Miteinander.
An diese wunderbare Stimmung
möchten die Stamm-Schützen bei
ihrem vierten Gauschießen von
Mittwoch, 14. Juni, bis Samstag,
24. Juni, sowie den anschließenden
Festtagen bis Sonntag, 2. Juli,
anknüpfen.
Der Name Josef Schwaller hat in
Apfeldorf eine besondere Bedeutung.
Fest in Schwallers
Händen
Er war der letzte Floßmeister,
Gastwirt, Holzhändler und Landwirt.
Und er war ein hervorragender
Schütze. Als er 1867 nach Apfeldorf
kam, übernahm er alsbald
die Führung des erst vor wenigen
Monaten gegründeten Schützenvereins.
Er besuchte große Preisschießen
in München, Leipzig
oder Wien und pflegte eine enge
Freundschaft zur königlich privilegierten
Feuerschützengesellschaft
Landsberg. Die war mehrmals bei
Fest-Schießen in Apfeldorf zu Gast,
und wurden von Josef Schwaller
mit Flößen wieder zurück nach
Landsberg gebracht. Als Schwaller
im Jahre 1908 plötzlich verstarb,
verloren die Apfeldorfer nicht
nur einen ihrer besten Schützen,
sondern auch ihren bisher einzigen
Vereinsvorstand – und das
nach 41-jähriger Amtszeit. Da die
Beim Schützenfest 2007 marschierte ein ganz neuer Trommlerzug voran.
Heuer feiern die Apfeldorfer Trommler ihr Zehnjähriges.
Schwaller’sche Gastwirtschaft zugleich
das Vereinslokal der Schützen
war, übernahm Neffe Sebastian
Schwaller den Verein, den auch
er bis zu seinem Tod (1926) führte.
Die Tradition setzte schließlich Sebastian
Schwaller Junior fort. Und
so wurde in der Wirtsstube bis
zum kriegsbedingten Verbot der
Schützenvereine (1939) immer unter
der Führung eines Gastwirtes
der Familie Schwaller geschossen.
1952, einige Jahre nach den Kriegswirren,
ergriffen einige Apfeldorfer
die Initiative zur Wiederbelebung
und integrierten dabei auch
1961 wurde die Fahne der Apfeldorfer
Stamm-Schützen geweiht.
Floßmeister Josef Schwaller pflegte eine enge Freundschaft zur
Feuerschützengesellschaft Landsberg. Hier werden die Schützen
aus Landsberg auf dem Floß wieder nach Hause gebracht.
72 | der altlandkreis
den vormals zweiten Schützenverein
des Oberdorfes. Bereits 1958
richtete man das erste Gauschießen
aus und 1961 wurde ebenfalls
mit großen Festtagen eine Fahne
geweiht. 1970 übernahm Richard
Beinhofer den Stamm, unter seiner
Regie konnte 1975 ein schönes
Vereinsheim in der Turnhalle bezogen
werden, 1992 richtete man
wieder ein großes Schützenfest
aus und auch mehrere Jubiläen
wurden in Beinhofers 31-jähriger
Amtszeit gefeiert.
2007 Gauschießen mit
über 1 000 Schützen
2001 tritt eine weitere Schützenfamilie
in Erscheinung, Karl Baab
übernahm den Vereinsvorsitz.
> > > INFORMATION
2007 fand wieder ein Gauschießen
mit über 1 000 teilnehmenden
Schützen und einem familiären
Festwochenende statt.
70 Schießstände
im Zelt
Festprogramm zum Gauschießen in Apfeldorf
Mittwoch, 14. Juni, bis Samstag, 24. Juni
Schießbetrieb im Festzelt an der Mehrzweckhalle
Samstag, 17. Juni
13 – 16 Uhr Sommerbiathlon der Jugend
Montag, 26. Juni
18 – 22.30 Uhr Finalschießen der besten Schützen
Donnerstag, 29. Juni
19 Uhr Preisverteilung
Freitag, 30. Juni
20.30 Uhr Stimmungsabend mit den „Waidigel“
Samstag, 1. Juli
19 Uhr Sternmarsch zum Zehnjährigen des
Trommlerzuges Apfeldorf; anschließend
Unterhaltungsabend mit mehreren Blaskapellen
aus den Nachbargemeinden
Sonntag, 2. Juli
9.30 Uhr Festgottesdienst am Dorfbrunnen; anschl. Frühschoppen
im Festzelt mit der Blaskapelle Kinsau
13 Uhr Aufstellung zum Festzug
13.30 Uhr Großer Schützenzug durch das Dorf;
anschl. Unterhaltungsmusik mit der Apfeldorfer
Trachtenkapelle
18 Uhr Festausklang mit den Birkländer Musikanten
Mittlerweile hat seine Tochter Evelyn
Baab das Zepter übernommen
und möchte in Zusammenarbeit
mit allen Ortsvereinen wieder ein
Gauschießen aufziehen, das lange
in Erinnerung bleibt. Im Festzelt
werden zunächst 70 Schießstände
aufgebaut, damit die gut 1 100
erwarteten Schützen an den insgesamt
elf Schießtagen auch genügend
Platz haben. Die Gastgeber
laden dabei mit täglich wechselnden
Schmankerln auch zum Verweilen
ein, damit nicht nur der
Sport ausgeübt, sondern auch das
kameradschaftliche Miteinander
unter den Schützen und der Dorfbevölkerung
gepflegt wird. Zusätzlich
wird ein Sommerbiathlon von
den Gaujugendleitern angeboten,
der besonders junge Sportler anziehen
soll. Die besten Jungschützen,
Damen und Herren dürfen am
Montag, 26. Juni, mit dem Luftgewehr
beziehungsweise der Luftpistole
zum Finalschießen antreten.
Großen Einsatz haben die Apfeldorfer
an diesen Tagen zu bewältigen,
denn schon zum Finalschießen
muss umgebaut werden. Für
die Preisverteilung am Donnerstag,
29. Juni, soll das große Zelt in eine
Festhalle mit Bestuhlung und Dekoration
verwandelt werden.
Festsonntag als
Höhepunkt
Zum Stimmungsabend mit der
Gruppe „Waidigel“ sorgt Festwirt
Markus Hämmerle für die Bewirtung.
Die Gestaltung des Programmes
am Samstagabend hat
sich der Apfeldorfer Trommlerzug
vorbehalten. Beim Gauschießen
vor zehn Jahren marschierten erstmals
sieben Apfeldorfer Burschen
als schneidige Trommler beim
Festzug voran. Inzwischen sind es
an die 20, die bei verschiedenen
Festzügen für Aufmerksamkeit
sorgen. Mit einigen befreundeten
Trommlerzügen und Musikkapellen
soll am 1. Juli ein Sternmarsch
stattfinden, ehe anschließend im
Festzelt das Zehnjährige gebührend
gefeiert wird.
Höhepunkt des Gauschützenfestes
soll der Sonntag, 2. Juli, mit
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weis: Dieser graue Rahmen gehört nicht zur Anzeige
Festgottesdienst am Dorfbrunnen,
Frühschoppen im Festzelt, großem
Festzug und abschließendem
Festausklang mit den Birkländer
Musikanten werden. Erst nach
diesen fast drei Wochen Festzeltbetrieb
werden die Apfeldorfer
Schützen wieder Zeit zum Durchschnaufen
finden.
rg
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mai / juni 2017 | 73
M. HASEITL
Gauschützenmeister Konrad Schwarz im Interview
Steingaden | Jedes Jahr ein Gauschießen
und dann auch noch
regelmäßig über 1000 Schützen
am Stand, das ist in anderen Gauen
längst nicht mehr üblich. Doch
diese Kombination aus Sport und
freundschaftlicher Gemeinschaft
sieht Gauschützenmeister Konrad
Schwarz als Grundlage für die
zahlreichen Erfolge des Schongauer
Schützengaus. Wir haben
mit dem 62-jährigen Bautechniker
über Ziele und Visionen im
Schießsport gesprochen.
Herr Schwarz, Sie sind seit 15 Jahren
Gauschützenmeister. Was hat
sich in dieser Zeit alles verändert?
Sportlich gesehen sind die Jungschützen
heute wesentlich besser.
Sie fangen früher an und können
eine richtige Grundausbildung
genießen. Zu meiner Anfangszeit
gab es zwar auch einige gute
Schützen im Gau, aber derzeit haben
wir schon ein paar namhafte
Aushängeschilder. Da ist zum
Beispiel ein Bernhard Oswald aus
Wildsteig, der nur ganz knapp die
Olympiateilnahme verpasste. Oder
Matthias Holderried aus Tannenberg,
der für den SV Waldkirch
in der Luftpistolen-Bundesliga
schießt. Auch unsere Vorderladerschützen
in Schongau sind überaus
erfolgreich, da kommen die
guten Schützen aus dem gesamten
oberbayerischen Raum zusammen.
Und ganz aktuell freuen
wir uns natürlich mit den Peitinger
Luftpistolen, die den Aufstieg
in die erste Bundesliga geschafft
haben.
Man kann also sagen, der kleine
Schützengau Schongau schießt
ganz oben mit. Was wird dafür getan?
Mit gut 4000 Mitgliedern gehören
wir gar nicht mal zu den Kleinsten.
Wir sind etwa im hinteren
Mittelfeld der 30 Gaue des Bezirks
Oberbayern.
Damit immer wieder gute Schützen
hervorkommen, wird natürlich
einiges getan. Zunächst gibt
es zur allgemeinen Förderung
den Rundenwettkampf. Hier treten
rund 55 Mannschaften mit
je vier Schützen über einen Zeitraum
von zehn Wochen im Winter
zum Wettstreit an. Durch einen
Online-Melder kann man täglich
die neuesten Ergebnisse abrufen
und immer mitverfolgen, wie weit
die einzelnen Mannschaften sind.
Die Vereine Peiting, Schwabsoien,
Rottenbuch, Wildsteig und Prem
schießen in unserem Bezirk Luftgewehr.
Die Luftpistole schießen
Bernbeuren, Schwabbruck, Peiting
und Rottenbuch. Außerdem
trainieren die besten Schützen
aus dem Gau zusätzlich im Gaukader
und nehmen unter der Bezeichnung
„Sportschützenverein
Pfaffenwinkel“ an überregionalen
Wettbewerben teil. Bei der Luftpistole
gibt es ebenfalls ein aktives
Training in Rottenbuch.
Kommt bei dieser positiven sportlichen
Entwicklung der gesellschaftliche
Auftrag der Vereine etwas zu
kurz?
Durch die sportlichen Erfolge ist
wohl der gesellschaftliche Teil ein
wenig zurückgegangen. Aber das
vereinsinterne Königsschießen
wird groß geschrieben und mittlerweile
veranstaltet jeder Verein
ein Gesellschaftsschießen. Das
reicht vom Er-und-Sie-Schießen
über Dorfschießen bis hin zu verschiedenen
Disziplinen. Sogar ein
Batschen-Schlenzen kann dabei
sein, denn da muss man schließlich
auch was treffen. Solche lustigen
Turniere sind ein wichtiger
Beitrag zur Dorfgemeinschaft.
Welchen Stellenwert hat für Sie ein
Gauschützenfest?
An ganz hoacha! Das ist die erste
Veranstaltung im Schützenjahr. In
Prem hatten wir letztes Jahr 1 147
Schützen am Stand. Zum Festzug
am Sonntag kommen ebenfalls
über 1 000 Leute aus den Gauvereinen.
Die meisten Vereine haben mittlerweile
ein schönes Schützendirndl
und wenn Frauen wie
Männer sauber in Tracht aufmarschieren,
gibt das ein bäriges Bild.
Jeder Schützenkönig kauft einen
Taler an die Schützenkette und
meistens hat er nur einmal im
Jahr die Gelegenheit, diese wertvolle
Schützenkette zu präsentieren.
Das ist beim Schützenzug,
wenn er mit Eichenlaub
umkränzt ausrücken
darf.
Heuer fi ndet das 63.
Gauschießen statt. Wie
sind die Regelungen unter
den 30 zugehörigen
Vereinen zur Verteilung
der Großveranstaltung?
Mit vier Gauschießen
ist Apfeldorf schon herausragend,
aber ich
denke, jeder unserer
30 Vereine hat mindestens
schon einmal
das Fest ausgerichtet.
In anderen Gauen gibt
es längst nicht mehr jedes Jahr
ein Gauschießen und vor allem
nicht mit so vielen Teilnehmern,
da sind es auch mal bloß 400
oder 500 Schützen. Wir haben bis
2020 Ausrichter und ich würde
mich freuen, wenn sich auch für
2021 bald ein Verein bewirbt. Vom
letzten Gauschießen in Apfeldorf,
das war vor zehn Jahren, habe ich
noch markant in Erinnerung, dass
die Bevölkerung schon während
der Schießtage sowie beim Festwochenende
mit angepackt und
mitgefeiert hat. Die Apfeldorfer
haben ja Erfahrung, was Festlichkeiten
anbelangt, da bin ich überzeugt,
dass auch dieses Gauschießen
wieder so harmonisch wird.
Wo sehen Sie den Schützengau
Schongau in 15 Jahren?
Alles hausgemacht von Meisterhand ...
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Reichhaltige Auswahl à la carte:
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Veronika Kößel · Auernheimer Weg 1 · 82409 Wildsteig
Tel.0 88 67-9 12 57 30 · cafe@peramarta.de · www.peramarta.de
30 Schützenvereine gehören zum Gau Schongau,
der seit 15 Jahren von Konrad Schwarz
aus Steingaden geführt wird.
Es wäre gut, wenn die Ausbildung
der Jugendleiter intensiviert wird,
denn das ist die Grundlage für den
Fortbestand. Die heutige Jugend
hat viele Sportmöglichkeiten, deshalb
wird es immer schwieriger,
sie fürs Schießen zu gewinnen.
Ein Trend der Zeit ist es, dass man
sich für Projekte begeistern lässt
und dabei in einem begrenzten
Zeitraum sehr aktiv mitarbeitet.
Aber eine ständige Bereitschaft,
wie es beispielsweise der Gauschützenmeister
aufbringen sollte,
ist nicht mehr so gefragt. Ein
Wandel ist notwendig und für die
Vereine auch förderlich.
Mir würde es gut gefallen, wenn
die Vielfalt noch ein bisserl mehr
wird, beispielsweise mit einer
Sparte Bogen- oder Blasrohrschießen.
rg
Öffnungszeiten: Mo.,Do.,Fr.13.00 - 22.00 Uhr mai · Sa.,So.09.00 / juni 2017 - | 22.00 75 Uhr
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Ausbildung bei ept in Peiting
Drehen und Schleifen
über zwei Etagen
Peiting | Die Firma ept mit Hauptsitz
in Peiting hat zwei glorreiche
Jahre hinter sich. Von 2014 auf 2016
konnte der Umsatz dank starker
Auftragslage um 38 Prozent, von
81 auf 112 Millionen Euro, gesteigert
werden. Auch personell legte
das vor 44 Jahren gegründete
mittelständische Unternehmen
ordentlich zu. Im gleichen Zeitraum
wurden 100 neue Mitarbeiter
eingestellt. Unter anderem 50 im
US-Werk in Chester, 34 in Peiting.
Weltweit, auch in Tschechien und
China, beschäftigt der Steckverbinder-Hersteller
derzeit 1033 Mitarbeiter.
Wobei die Zahl fast täglich
nach oben korrigiert werden muss.
„Personell ist momentan kein Ende
in Sicht“, bekräftigt Pressesprecherin
Sabrina Behnisch. Speziell in
Peiting, Buching und Augsburg,
den drei deutschen Werken, wird
händeringend nach neuen Mitarbeitern
in nahezu allen Bereichen
gesucht. Um der anhaltend starken
Auftragslage nachhaltig gerecht zu
werden, wird auch für den hauseigenen
Nachwuchs sehr viel getan.
Deutlich wird das beim Blick in die
Ausbildungsabteilung in Peiting.
Allein die Lehrwerkstatt hat sich im
Zuge des starken Wachstums deutlich
verändert. Vor zehn Jahren waren
Werkbänke, Dreh-, Fräs- und
Schleifmaschinen noch allesamt
auf einer Ebene gestanden. Inzwischen
sind sie auf zwei Etagen verteilt
– in der süd-westlichen Ecke
der großen Halle wurde eine Decke
mit Treppenaufgang und Sicherheitsgeländer
eingezogen.
Erfreulich hohe
Ausbildungsquote
Auch auffallend im Vergleich zu
damals: Zwischen Werkbank und
Maschine verstecken sich mehrere
Schreibtische mit Computer, an denen
die Azubis das Programmieren
und Zeichnen üben können. Und
der große Besprechungsraum direkt
daneben dient nicht nur zum
Brotzeiten, sondern auch zum Lernen
der fachbezogenen Theorie.
Insgesamt 104 Auszubildende, zum
Beispiel Werkzeugmechaniker, Industriekauffrauen,
Verfahrensmechaniker,
Technische Produktdesigner
und Mechatroniker beschäftigt
ept derzeit. Mit einer Ausbildungsquote
von 17 Prozent in den Ausbildungsbetrieben
Peiting und
Buching liegt das Unternehmen
weit über dem deutschlandweiten
Durchschnitt (5,5 Prozent). Hinzu
kommen sieben duale Studenten,
die in der Kombination Industriemechaniker
und Maschinenbauingenieur
zwei Abschlüsse auf einen
Streich erwerben.
Im zweistöckigen Ausbildungszentrum
in Peiting sind aktuell 56
Azubis untergebracht, ab Herbst
2017 werden es 66 sein. Hauptsächlich
Werkzeugmechaniker, der
seit jeher gefragteste Beruf bei
ept. Dreieinhalb Jahre dauert diese
Ausbildung, die sich ebenfalls
gewandelt hat. Während vor zehn
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76 | der altlandkreis
Jahren die ersten zwei, drei Monate
noch ausschließlich gefeilt, gesägt
und gemeißelt wurde, um ein Gespür
für Material und Werkzeug zu
bekommen, dürfen die Neu-Azubis
von heute bereits nach drei Wochen
an die Maschinen. Zunächst
an ältere, manuell zu bedienende.
Dann an die modernen, computergesteuerten
Dreh-, Fräs- und
Schleifmaschinen. Hierfür werden
die Auszubildenden explizit geschult.
Und zwar von mittlerweile
drei Ausbildern in Vollzeit sowie
einem in Teilzeit, ausschließlich
zuständig für Peiting.
Betriebswagen für
Berufsschüler
Sobald der Umgang mit den Maschinen
sitzt, produzieren die angehenden
Werkzeugmechaniker
Bauteile wie Schneidstempel oder
Niederhalter, die zum Stanzen in
der Produktion verwendet werden.
Außerdem durchlaufen die Azubis
vom Werkzeugbau über den Spritzguss
bis hin zur Stanzerei nahezu
alle Abteilungen – vorausgesetzt,
sie sitzen nicht in der Weilheimer
Berufsschule. Ein bis zwei Tage die
Woche machen sich die Werkzeugmechaniker-Azubis
auf in die Kreisstadt.
Dafür stellt die Firma sogar
Betriebswagen bereit, sagt Konrad
Socher, leitender Ausbilder bei ept,
der großen Wert auf ordentliche
Prüfungsergebnisse legt. Erstmals
ernst wird es zur Zwischenprüfung
im zweiten Lehrjahr, die bereits 40
Prozent des Abschlusses ausmacht
und sich aus einem praktischen
und theoretischen Teil zusammensetzt.
Letzteres gilt auch für die
restlichen 60 Prozent. Und dann?
Bei erfolgreichem Bestehen erhalten
die Lehrlinge ihren langersehnten
Gesellenbrief. Und haben
derzeit beste Chancen, bei ept zu
bleiben. Denn nach der Gebäudeerweiterung
in Buching (2013),
einem neuen Werksgebäude in
Tschechien (2016) und einem Neubau
im amerikanischen Chesterfield
(seit Anfang 2017) soll nun
auch die Produktionshalle in Peiting
erweitert werden – und dazu
braucht es weitere, gut ausgebildete
Fachkräfte.
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mai / juni 2017 | 77
Dachmarke
Vier Jugendliche zeigen Daumen hoch
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Englischkenntnisse während der Ausbildung
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Altlandkreis | Fremdsprachenkenntnisse,
allen voran in Englisch,
sind im Zeitalter der Globalisierung
immer wichtiger. Speziell
die hiesigen Industriebetriebe, die
weltweit vernetzt sind, kommunizieren
mit Kunden und den in
Zweigstellen tätigen Kollegen
nahezu ausschließlich fernab der
deutschen Muttersprache. Das
wissen auch die Schulabgänger,
die nach ihrem Abschluss immer
häufiger Erfahrungen im Ausland
sammeln. Travel & Work, Sprachreisen,
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Arbeit Weilheim
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oder Auslandspraktika sind nur
wenige Beispiele. Der „altlandkreis“
hat bei der Agentur für Arbeit
in Weilheim nachgefragt und
wollte wissen, wie entscheidend
Auslandserfahrungen für Bewerbungen
sind? „Die Unternehmen,
die bei uns Ausbildungsstellenangebote
oder Angebote für ein duales
Studium melden, setzen von
den Jugendlichen keine Auslandserfahrung
voraus", sagt Pressesprecherin
Sandra Perzul. Klar ist
aber auch: Bessere Sprachkenntnisse
durch einen Auslandsaufenthalt
lesen sich in den Bewerbungen
immer gut.
Auch ohne Auslandserfahrung
nach Quali, Mittlerer Reife oder
Abitur steht einer Karriere in einem
internationalen mittelständischem
Betrieb also nichts im
Wege. Selbst angehende Facharbeiter
wie Werkzeug- oder Industriemechaniker
haben im Rahmen
der Berufsschule die Möglichkeit,
freiwillig einen Englischkurs zu
belegen, diesen sogar mit einer
Prüfung abzuschließen. Anderen
Unternehmen ist das Thema
„Technical English“ sogar so
wichtig, dass sie ihre Lehrlinge
betriebsintern fördern. Und zwar
durch Dolmetscherin Ingrid Schiebel
aus Peißenberg, die viele Jahre
in Amerika und England gelebt
und dort auch für verschiedene
Firmen gearbeitet hat. Mindestens
einmal im Monat besucht sie in
vier Industriebetrieben der Region
angehende Werkzeugmechaniker,
Mechatroniker und Produktdesigner,
um ihnen fachspezifisches
Englisch beizubringen.
Betriebsinterner
Englisch-Unterricht
Unter anderem bei Aerotech in
Peißenberg, wo Ingrid Schiebel
Dachmarke
weisses Feld
78 | der altlandkreis
sogar einmal die Woche für je
90 Minuten die künftigen Zerspanungsmechaniker
unter ihre
Fittiche nimmt. Der Unterricht findet
entweder in einem Konferenzraum
oder direkt an der „Turning
or Milling Machine“ (Dreh- oder
Fräsmaschine) statt. „So praxisnah
wie möglich.“ Manchmal
werden auch bestimmte Bauteile
in den Unterrichtsraum geholt
und dessen Fertigungsprozess auf
Englisch beschrieben. Schiebel
begleitet die Lehrlinge vom ersten
bis dritten Lehrjahr – bis hin zur
Prüfung, die firmenextern und in
zwei unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden
absolviert werden
kann. Der Inhalt der Prüfung ist
unter Vorgabe des Kultusministeriums
deutschlandweit gleich. Bestehen
die Azubis, erhalten sie ein
Zertifikat, das sowohl firmenintern
als auch bei späteren Bewerbungen
guten Eindruck macht.
Doch sind die Englisch-Kenntnisse
für den klassischen Facharbeiter
tatsächlich notwendig?
Gute Englischkenntnisse
unabdingbar
Laut Schiebel werden klassische
Dreher, Fräser oder Schleifer eher
selten mit technischem Englisch
konfrontiert, zumindest die hier
in der Region angestellten. Doch
für Mitarbeiter, die sich weiterqualifizieren
möchten, „sind gute
und vor allem fachbezogene Englischkenntnisse
unabdingbar.“
Facharbeiter, Meister oder Techniker
werden von den hiesigen Betrieben
immer häufiger in die im
Ausland stationierten Zweigstellen
gesandt, um dort Mitarbeiter
einzuweisen oder Maschinen aufzubauen
– je besser die Englischkenntnisse,
desto einfacher das
dortige Arbeiten.
Das kann Peter Frühschütz, seit
2002 Ausbilder bei Aerotech, nur
bestätigen. Er sagt sogar, dass
auch die in Peißenberg stationierten
Facharbeiter immer häufiger
mit fachbezogenem Englisch zu
tun haben. Zum Beispiel durch
Spezifikationen oder Zeichnungen
bestimmter Kunden, die selbstverständlich
„in English“ auf dem
Tisch des Zerspanungsmechanikers
landen. Oder durch Audits,
wonach der ausländische Kunde
direkt in die Produktionshalle
kommt und sich anschaut, wie
sein bestelltes Bauteil hergestellt
wird. „Da ist es natürlich immer
von Vorteil, wenn unsere Mitarbeiter
sich mit dem Kunden unterhalten
können.“
Ein Studium
im Ausland?
Ob Zeichnungen lesen oder Fertigungsprozesse
beschreiben, Florian
Schmid beherrscht inzwischen
beides. Der 27-jährige Peitinger
absolvierte nach Abschluss der
Mittelschule eine Ausbildung zum
Werkzeugmechaniker, besuchte
nach ein paar Facharbeiter-Jahren
die Techniker-Schule in Kempten
und setzte anschließend ein Maschinenbau-Studium
obendrauf –
und zwar im Ausland, genau genommen
in Wales. Inzwischen arbeitet
er für ein oberbayerisches
Unternehmen als Projektingenieur
im Bereich Kostenmanagement,
rechnet unter anderem
Großkonzernen wie Volkswagen
vor, wie teuer die Herstellung
eines neuen Produkts und die
Werkzeuge für dessen Fertigung
sein werden. Ob sein Auslandsstudium
das entscheidende Kriterium
für die Zusage dieser
verantwortungsvollen Stelle war,
könne er schwer einschätzen.
„Allgemein kann ich aber sagen,
dass die Unternehmen in den
Vorstellungsgesprächen sehr daran
interessiert waren, was ich in
meinem Auslandsstudium alles
gemacht habe. Und sie haben es
auch sehr positiv wahrgenommen“,
sagt Schmid, der nahezu
ausschließlich in Firmen mit internationalem
Umfeld tätig ist.
„Deshalb kommt mir das in Wales
erlernte Englisch meiner jetzigen
Arbeit sehr entgegen, speziell das
fachbezogene.“
Wer sich also hocharbeiten möchte
in einem der hiesigen Industriebetriebe,
der kommt über
kurz oder lang nicht vorbei am
Erlernen der englischen Sprache.
Fakt ist aber auch: Nicht jeder,
der Karriere machen will,
muss für fachbezogenes Englisch
seine Heimat verlassen –
auch wenn dies sicherlich die effektivere
Methode ist.
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mai / juni 2017 | 79
Andi Nöß über seine Ausbildung zum Ziach-Bauer
Jeder Klang steht
für eine andere Region
Steingaden | Wie kann aus einem
so eckigen, faltigen Kasten eine so
„bearige“ Musik kommen? „Das
hat mich schon als kleines Kind
fasziniert“, sagt Andreas Nöß aus
Steingaden, der bayernweit einzige
Auszubildende im Handzug-
Instrumentenbau. Bereits im zarten
Alter von neun Jahren hat er
angefangen, die Ziach zu spielen.
Heute zählt der 21-Jährige zu den
begabtesten Protagonisten weit
über die Altlandkreis-Grenzen
hinaus. Noch lieber aber baut er
dieses ursprünglich aus Wien
stammende, kernige Instrument
origineller Volksmusik selbst, das
in Österreich, Südtirol, Tschechien,
Slowenien und Bayern zuhause
ist. Jeden Sonntagabend packt er
dafür seinen Koffer und macht sich
auf zur Firma Öllerer in Freilassing
bei Salzburg, wo er seine Lehre
zum Handzug-Instrumentenbauer
absolviert.
Dabei wollte ihn sein jetziger Lehrmeister,
Hans Kirchhofer, eigentlich
nie haben. Bereits in der achten
Klasse (Realschule Schongau)
ruft der damals junge Andi Nöß
bei Öllerer an, erkundigt sich nach
einem Praktikum. „Die haben sich
gedacht, was will denn der von
da oben bei uns.“ Andreas Nöß
bekam eine Absage mit dem nett
gemeinten Rat, doch eine Ausbildung
zum Schreiner anzufangen.
Gesagt getan. Nöß wird Schreiner,
lernt zuhause in Steingaden,
hat aber stets eine Zweit-Lehre
zum Ziach-Bauer im Hinterkopf.
Schon vor der Schreiner-Gesellenprüfung
meldet sich Andreas Nöß
erneut bei Öllerer – und wird wieder
abgewimmelt. Außerdem sei
keine Stelle frei, hieß es.
Beim Bewerben
„saulästig“ gewesen
Doch diesmal lässt der junge
Steingadener nicht locker, ist
„saulästig“ und ruft so oft an, bis
er zumindest grünes Licht für eine
Bewerbung bekommt. Dass sich
an diesem Tag ein Schreiner von
Öllerer in den Finger geschnitten
hatte, spielte dem Oberbayer,
„so makaber das klingt“, in die
Karten. Er bekommt die Stelle als
Azubi, könne zur Not als „günstige
Arbeitskraft“ drüben in der Schreinerei
aushelfen. Jetzt, rund zwei
Jahre später, ist der Ehrgeizige,
handwerklich Geschickte und musikalisch
Begabte fester Bestandteil
der Ziach-Bauer-Riege von
Öllerer, wird nach der Abschlussprüfung
diesen Mai auch sicher
übernommen.
Die Ziach, Zugin oder Quetsch,
scherzhaft auch Faltenradio oder
Heimatluftkompressor genannt,
besteht grob betrachtet aus drei
Bauteilen: Diskant, der Bereich
mit den in der Regel 46 Tasten, die
auf vier Reihen verteilt sind. Balg,
das faltbare Mittelstück. Und Bass,
der Bereich mit den Knöpfen auf
der anderen Seite, zuständig für
die tiefen Begleittöne. Diese drei
Teile erkennt von außen betrachtet
auch der Hoagart-Besucher. Den
Innenraum der steirischen Harmonika
bekommt der Laie nicht
zu Gesicht. Andreas Nöß spricht
von vielen Kleinteilen, von Fusselarbeit,
die extrem viel Fingerspitzengefühl
abverlangt. Allein
die für die Montage notwendigen
rund 150 Schrauben sind so winzig,
dass er sie nur mittels Pinzette
greifen kann. Besonders empfindlich:
Die zarten Tonzungen
auf den Stimmplatten, die sich im
Herzstück der Ziach befinden und
hauptverantwortlich sind für eine
einzigartige Klangart.
Drei Töne
gleichzeitig
Entgegen einer klassischen Harmonika
ertönen bei der Ziach mit
Grundton, einem etwas höheren
und einem etwas tieferen immer
drei Töne gleichzeitig. Hinzu
kommt der kernige Basston, so
dass die Ziach klanglich betrachtet
gleich mehrere Instrumente auf
einmal vereint. Für Andreas Nöß
„einfach nur genial“. Und eine
enorme Herausforderung bei der
Zusammensetzung. Die Firma Öllerer
stellt die Ziach nahezu vollständig
von Hand und in Akkordarbeit
her. Das Team besteht aus
zwölf Produkteuren, das pro Tag
eine komplette Ziach in insgesamt
sechs Arbeitsschritten herstellt.
Zuerst wird das Gehäuse aus Oliven-,
Eichen-, Nuss- oder Obstbaumholz
geschreinert. Dann
eine Schutzschicht aus mattem
oder hochglänzendem Lack aufgetragen,
damit das Material 30
bis 40 Jahre lang hält. Schließlich
folgt die Montage von Beschlägen,
Holzverdeck, Schalltrichter,
Stimmplatten und den drei Bereichen
Diskant, Bass und Balg,
dessen Grundgerüst übrigens
aus Pappkarton besteht. Sind alle
Biegungen im Innenraum vorgenommen
und die Tasten fein
eingestellt, wird das Instrument
vorgestimmt. Schritt fünf, das Fertigstimmen,
übernimmt Chef Hans
Kirchhofer höchstpersönlich. Abschließend
erfolgt die Endkontrolle,
ob alles perfekt passt und dem
Auftrag entspricht. Nach erfolgrei-
80 | der altlandkreis
cher Endkontrolle darf der Kunde
sein Schmuckstück abholen.
Preise bis
zu 9 000 Euro
Öllerer bietet vier verschiedene
Versionen an: Standard, Super,
Luxus und Solist im Wert von 4 400
bis 6 150 Euro, wobei mit Sonderwünschen
Preise von bis zu
9 000 Euro erreicht werden. Ein
ganz entscheidender Punkt für die
Preissteigerung ist die Schwebung
(Klangart) der Ziach, die im Rahmen
der Stimmung ganz unterschiedlich
eingestellt werden kann
und laut Andreas Nöß sogar den
Charakter der Menschen verschiedener
Regionen prägt. Im Chiemgau
und Rupertiwinkel lege der
Ziachra größten Wert auf sanfte,
leise Klänge. In der „muhackeligeren
Gegend“ wie Garmisch-Partenkirchen
und Mittenwald muss
die Ziach „laut und wild“ klingen.
Andreas Nöß selbst bevorzugt eine
Mischung aus beidem, wobei er
mit Fertigstellung seines Gesellenstücks
ohnehin drei seiner Leidenschaften
zuhause stehen hat –
und alle drei sind unterschiedlich
gestimmt.
Neben dem Bau einer eigenen
Ziach erfordert die dreijährige
Ausbildung – Andreas Nöß verkürzte
dank Schreiner-Lehre auf
zwei Jahre – auch eine schriftliche
Abschlussprüfung. Die schreibt der
Steingadener in der sächsischen
Wintersporthochburg Klingental.
„Eine längere, komplizierte
Geschichte“, meint er und verzieht
sein Gesicht. Früher wurden
Handzug-Instrumentenbau-Lehrlinge
nach Ludwigsburg in die Berufsschule
geschickt. So auch Nöß,
der dort bereits seine Zwischenprüfung
geschrieben hatte und
noch am selben Tag erfuhr, dass
die dortigen Lehrer sie gar nicht
abnehmen dürfen, inzwischen
die Berufsschule in Klingental die
richtige sei. „Dann habe ich sie
tatsächlich nochmal schreiben
müssen“, sagt er. Seither pendelt
er für die jeweils zweiwöchigen
Unterrichtsblöcke per Zug vom
Peitinger Ostbahnhof hinauf nach
Sachsen. Einfache Reisezeit: acht
Stunden. „Ich bin ehrlich gesagt
froh, wenn diese Zeit vorbei ist.“
Platteln, Blasmusik
und Heimatsound
Andreas Nöß liebt seine oberbayerische
Heimat rund um Steingaden,
mit der er als aktiver Plattler
und Posaunist für Trachtenverein
und Musikkapelle tief verwurzelt
ist. Darüber hinaus rockt er mit
seiner fünfköpfigen „BressBäänd“
als Sänger, Posaunist, Ziachara
und Komponist Woche für Woche
diverse Hochzeits- und Heimatsoundbühnen,
unter anderem
bei Chiemsee Summer. Was ihn
Arbeitsschritt zwei: Ziach-Bau-Lehrling Andi Nöß trägt auf dieses geschreinerte
Holzgehäuse eine Schutzschicht auf.
an seiner beeindruckenden Musiker-Laufbahn
am meisten gefällt?
„Ganz klar das Bauen und
Bespielen der Ziach.“ Um die 150
Lieder beherrscht er mittlerweile
auf seinem Sahne-Instrument,
allesamt auswendig, ohne Hilfe
von Notenblättern. Dazu gehören
auch einige Werke seines großen
Idols, Herbert Pixner. Der Südtiroler
gilt als König unter den Ziach-
Profis, dessen Können selbst Andreas
Nöß mit größtem Respekt
bestaunt. Wie er Pixners Musik
beschreiben würde? „Einfach bearig.“
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mai / juni 2017 | 81
DAS HEIMATRÄTSEL IM ALTLANDKREIS
Ein zünftiger Beruf?
> > > IMPRESSUM
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Änderungen und Fehler vorbehalten.
Auflage: 28000 Exemplare
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine
Erscheinungsgewähr übernommen.
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine
und weitere technische Angaben finden Sie auf unserer
Webseite www.altlandkreis.de.
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten Ausgabe Juli/August
2017: Freitag, 23. Juni 2017 (Anzeigenschluss: 31. Mai 2017)
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine
Erscheinungsgewähr übernommen.
Altlandkreis | Passend zum Feiertag
am 1. Mai wird er wieder
aufgestellt: der Maibaum. Die
Holzstange, die so viel Tradition
umgibt. Maibaum-Wache, Aufstellen
mit Muskelkraft oder die
typisch weiß-blaue Farbgebung,
die selbstverständlich an das bayerische
Wappen angelehnt ist.
Voller Tradition sind auch die
Zunftzeichen, deren Bedeutung
in dieser „altlandkreis“-Ausgabe
(Seite 58 / 59) detailliert vorgestellt
werden. Und obwohl die Zünfte
längst vergangen sind, existieren
ihre Zeichen in Form von Symbolen
immer noch. Und so sind die
Zunftzeichen auch heute noch an
den zahlreichen Maibäumen der
Region angebracht. Wie etwa jenes
auf unserer Abbildung am
Hohenfurcher Maibaum: eine Frau
mit Kopfbedeckung.
Wir möchten in unserem aktuellen
Heimaträtsel wissen, welchen Beruf
dieses Zunfteichen symbolisch
darstellt. Ein kleiner Tipp: Es ist
nicht der Hutmacher. Als Antwort
gelten lassen wir sowohl die altertümliche
als auch die aktuelle
Berufsbezeichnung.
Sollten Sie also das Zeichen kennen
und den Beruf ausmachen
können, dann schicken Sie bis
zum 15. Mai eine Postkarte mit der
Lösung und dem Stichwort „Heimaträtsel“
an „altlandkreis“, Birkland
40, 86971 Peiting. Oder eine
E-Mail an info@altlandkreis.de.
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,
das Los entscheidet. Zu gewinnen
gibt es erneut fünf Familienkarten
für das Plantsch.
tis
> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG
Herausgeber: Peter Ostenrieder
Redaktion: Johannes Schelle, Tim Schmid,
Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Regine Pätz, Rosi Geiger, Wennaël Würmli
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler, Tim Schmid
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder,
Kurt Zarbock, Irmgard Gruber, Christian Lechner, Tim
Schmid, Jonas Desche, Johannes Schelle
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, Martin-Moser-Straße 23,
84503 Altötting
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8,
82362 Weilheim
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung
an alle Haushalte im Altlandkreis Schongau und einzelnen
angrenzenden Gemeinden
Seit welchem Jahr in Schongau draußen geplantscht
wird – so die Frage aus dem letzten Heimaträtsel.
Also seit wann in Schongau das Freibad
unter dem Namen Plantsch läuft. Wir geben zu,
das Rätsel war nicht ganz einfach. Offiziell eröffnet
wurde das Plantsch am 6. Dezember 2001. Heißt:
der darauffolgende Sommer 2002 war demnach
die erste Plantsch-Freibad-Saison und damit die
korrekte Antwort. Im Jahr 2006 wurde das Freibad
im Übrigen grundlegend saniert und mit einer riesigen
Breitwellenrutsche attraktiver gestaltet. Diese
Lösung bekamen
wir ebenfalls häufig
zugesandt. Die richtige
Antwort – also
2002 – wussten in
jedem Fall Michael
Fichtl aus Peiting, Johannes Kleinhenz aus Reichling,
Erich Kratochwil aus Augsburg, Holger Nachtigall
aus Sachsenried und Fanny Perst aus Altenstadt.
Alle durften sich über je eine Familienkarte
für das Plantsch freuen.
Fotos: Mauritius Images/Martin Siepmann, Johann Jilka, Achim Hofmann,
Peter Ostenrieder, Johannes Schelle, Kurt Zarbock, Regine Pätz, Rosi
Geiger, Tim Schmid, Benzerath’s Rennbahnen, Herbert Sporer, Felix Baab,
Max Mirlach, Sigi Braun, Tourismusverein Bernbeuren, K. Ziedek, Ulrike
Ramsauer/Lions-Club Schongau-Pfaffenwinkel, AVC, Architekturbüro Fussenegger
Bad Kohlgrub, Observatorium Hohenpeißenberg, Hypno Active/
Peter Phillip Koss, Tierschutzverein im Landkreis Weilheim-Schongau e.V.,
Hans-Helmut Herold/Hoerbiger, Andreas Rinesch, Peter Höhne, Rudolf
Hochenauer, Florian Ohnesorg, Krankenhaus GmbH Weilheim-Schongau,
Landratsamt Weilheim-Schongau, Werner Böglmüller, Sparkasse Oberland,
Die Blumenschule Schongau, Freiwillige Feuerwehr Peiting, Carina
Höfler, Thomas Härtel, Alexander Morstadt, Architekturbüro Manfred
Ullmann, Stephanie Eglhofer, Musikverein Denklingen, Landjugend Altenstadt,
Stadtarchiv LL, BSE-pictures/ept GmbH, Aerotech Peißenberg GmbH
& Co. KG, Harmonikabau Georg Öllerer GmbH, Andreas Nöß, Plantsch
Badespaß und Saunaland/Andreas Kosian, Sony Music, Jan Vogel, Martin
Wagner, Sylvia Baumgartner, Markus Blacek, fotolia
mai/juni 2017 | 83
MAI /
Veranstaltungskalender
1. Mai bis 30. Juni 2017
MO 01.05.
Maifeiertag
WO UND WANN HEUTE
MAIBÄUME AUFGESTELLT
WERDEN, FINDEN SIE AUF DEN
SEITEN 58 / 59
ALTENSTADT
10.00 Uhr
Weißwurstfrühstück am Maibaum
BERNBEUREN
10.00 Uhr
Goggomobil Frühschoppen. Treffpunkt
an der Pfarrkirche. Anschl.
Frühschoppen auf dem Auerberg
HOHENFURCH
DI 02.05.
14.00 Uhr
Spielenachmittag der älteren
Generation im Gemeindesaal
BAD BAYERSOIEN
20.15 Uhr
Theater „Der sanfte Tyran“, eine
Komödie von Ulla Kling im Gasthof
Bayersoier Hof. Karten: 9 €.
VVK in der Touristinfo
PEITING
MI 03.05.
8.00 Uhr
Radtour nach Apfeldorf über
Hohenfurch und Kinsau, zurück
über Birkland mit Fini Schilcher.
Anmeldung unter 08861 / 6535
LECHBRUCK
16.00 Uhr
Puppentheater „Das kleine
Schlossgespenst“ in der Lechhalle
BAD BAYERSOIEN
20.30 Uhr
Weisenblasen am Soier See
ALTENSTADT
DO 04.05.
14.30 bis 16.00 Uhr
Treff für Menschen nach Schlaganfall,
deren Angehörige und
Interessierte bei Kaffee und Kuchen
zum Erfahrungsaustausch im
MIZ, Bürgerzentrum. Infos unter
08861 / 9091583
ROTTENBUCH
11.00 Uhr
Schaukäsen auf der Schönegger
Käsealm
SCHONGAU
FR 05.05.
16.00 Uhr
Führung durch die malerische
Altstadt. Treffpunkt am Rathaus.
Kosten: 4 €. Siehe Seite 8
21.30 Uhr
Live-Konzert von Mary Lou im
Moritz. VVK im Lagerhaus und bei
den Schongauer Nachrichten
PEITING
8.30 bis 12.00 Uhr
Bauernmarkt auf dem Hauptplatz
HERZOGSÄGMÜHLE
19.30 Uhr
Kulturtage — Kabarett „Trotzdem“
von Christian Springer im Rainer-
Endisch-Saal. Karten: 14 € / 7 €
(ermäßigt). VVK im Schreibwaren
Seitz Peiting, Schongauer MühlenMarkt
und im WerkstattLaden.
Siehe Seite 23
SCHWABBRUCK
20.00 Uhr
Konzert von Michael Fitz im Kuhstall.
Karten: 19,80 € / 22 € (AK). VVK
im Schäferwirt, Schongauer Nachrichten,
Lechkurier, Süße Hanni und
bei der Buchhandlung am Bach
STEINGADEN
20.30 Uhr
Absolut-Party im Festzelt
ROTTENBUCH
11.00 bis 15.00 Uhr
Kässpatzenessen auf der Schönegger
Käsealm
SCHONGAU
SA 06.05.
9.00 bis 12.00 Uhr
Tag der offenen Tür im Ärztehaus
in Schongau-West. Siehe Seite 63
9.30 bis 12.30 Uhr
Faires Frühstück im Weltladen
9.30 bis 18.00 Uhr
40. Geburtstag von Heim & Hobby
mit Tombola und tollen Aktionen
im Laden
10.00 bis 16.00 Uhr
Weibsdeifi Markt in der Münzstraße
9. Weitere Infos auf www.
weibsdeifi-markt.de
PEITING
14.00 bis 16.00 Uhr
Führung an der Villa Rustica.
Spenden zum Erhalt der Anlage
erwünscht
19.00 Uhr
Dinner & Dance 4 africa im
Bergwerk. Karten: 30 €. VVK bei
den Schongauer Nachrichten.
Anmeldung unter damaris@gerdreissmann.de
und 08861 / 900377
HOHENPEISSENBERG
20.00 Uhr
Theater „A gmahde Wiesn“ im
Haus der Vereine. Karten: 7 €. VVK
bei Elektro Weinmann
ALTENSTADT
19.00 Uhr
Festlicher Sommer in der Wies —
„Alte Musik in jungen Händen“
in der Basilika. Infos auf www.
wieskonzerte.de und Seite 17
BURGGEN
14.00 bis 15.30 Uhr
Pflanzenbörse am Roatherhaus
BERNBEUREN
14.00 bis 16.00 Uhr
Golf-Schnupperkurs auf dem
Golfplatz Stenz. Anmeldung unter
www.golfplatz-stenz.de
LECHBRUCK
10.00 Uhr
Tag der offenen Tür „Deutschland
spielt Snooker“ im Snookerraum
STEINGADEN
10.00 bis 11.30 Uhr
Pflanzentauschbörse bei Familie
Leimbach, Kindergartenweg 5
19.00 Uhr
Musikantentreffen mit Sternmarsch
im Festzelt am Fohlenhof
ROTTENBUCH
19.30 Uhr
Krimilesung „Töte für mich“ mit
Ellen Stone im Kunstcafé am Tor.
Karten: 10 €
ROTT
10.00 bis 13.00 Uhr
Flohmarkt und Bazar auf dem
Dorfplatz
EPFACH
21.00 Uhr
Schlagerparty im Landjugendheim
SO 07.05.
HOHENPEISSENBERG
14.00 bis 17.00 Uhr
180 Jahre Kohlebergbau — Offener
Hauptstollen in der Glückaufstraße.
Siehe Seite 42
> > > BLUTSPENDETERMINE IM ALTLANDKREIS
Mi, 10. Mai 17.00 bis 20.00 Uhr Rott, Volksschule
Fr, 12. Mai 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus
Mo, 15. Mai 16.00 bis 20.00 Uhr Schongau, BRK-Haus
Di, 16. Mai 17.00 bis 20.30 Uhr Bernbeuren, Pfarrheim
Mo, 29. Mai 17.00 bis 20.30 Uhr Rettenbach, Grundschule
Mo, 26. Juni 16.30 bis 20.00 Uhr Lechbruck, Lechhalle
mai / juni 2017 | 85
86 | der altlandkreis
/
SCHWABSOIEN
BERNBEUREN
EPFACH
HOHENPEISSENBERG
14.00 bis 16.00 Uhr
Hammerschmiede-Museum geöffnet.
Eintritt frei
LECHBRUCK
17.00 Uhr
Konzert des Damenensembles
Saitensprung im Flößermuseum
BAD BAYERSOIEN
19.00 Uhr
Sonntagskonzert „Jugend musiziert“
im Dorfstadl. Bei guter
Witterung auf dem Kirchplatz
SCHONGAU
MO 08.05.
19.00 Uhr
Literaturtage — Infoabend zu
E-Books in der Bücherei am
Münztor
PEITING
15.00 Uhr
Vorlesestunde für Kinder in der
Gemeindebücherei
SCHONGAU
DI 09.05.
14.30 und 15.30 Uhr
Literaturtage — Bilderbuchkino in
der Bücherei am Münztor
18.30 Uhr
Schülerkonzert der Musikschule
Pfaffenwinkel e.V. in der Musikschule.
Eintritt frei
ALTENSTADT
13.30 Uhr
Treffen der Caritas Aktiv-Senioren
am Basilika Parkplatz
HOHENFURCH
14.00 Uhr
Spielenachmittag der älteren
Generation im Gemeindesaal
14.30 Uhr
Rentnerhoagart in der Honeleshofstube
des Auerbergmuseums
APFELDORF
19.30 Uhr
Handarbeitstreff in der Schlossbergstube
BÖBING
MI 10.05.
14.30 Uhr
Kinderkino „Vilja und die Räuber“
in der Bücherei der Schule
BAD BAYERSOIEN
20.30 Uhr
Weisenblasen am Soier See
ROTT
17.00 bis 20.00 Uhr
Blutspenden in der Volksschule
APFELDORF
16.00 Uhr
Kinderkino im Kindergarten
SCHWANGAU
19.00 bis 23.00 Uhr
Romantisches Vollmondschwimmen
in der Kristalltherme
SCHONGAU
DO 11.05.
18.30 Uhr
Jubiläum Hospizverein Polling
— Vortrag „Meine heilende
Lebensbilanz und Spuren, die ich
hinterlassen will“ von Dr. Otto
Zsok im Sparkassenforum
ROTTENBUCH
11.00 Uhr
Schaukäsen auf der Schönegger
Käsealm
19.30 Uhr
Kreativtreff im Pfarrheim
SCHONGAU
FR 12.05.
16.00 Uhr
Führung durch die malerische
Altstadt. Treffpunkt am Rathaus.
Kosten: 4 €. Siehe Seite 8
16.00 bis 18.00 Uhr
Vortrag „Wohlspannungstraining“
der Krebs-Selbsthilfegruppe mit
Andrea Lowes im Evangelischen
Pfarrheim
16.00 bis 20.00 Uhr
Blutspenden im BRK-Haus
SCHWABBRUCK
20.00 Uhr
Konzert von Hundling im Kuhstall.
Karten: 16,50 € / 18 € (AK). VVK im
Schäferwirt, Schongauer Nachrichten,
Lechkurier, Süße Hanni und
bei der Buchhandlung am Bach
ROTTENBUCH
11.00 bis 15.00 Uhr
Kässpatzenessen auf der Schönegger
Käsealm
SCHONGAU
SA 13.05.
10.00 Uhr
Volleyballturnier der Gemeinden,
Ämter, Behörden und Schulen im
Landkreis in der Dreifachturnhalle
PEITING
14.00 bis 16.00 Uhr
Führung an der Villa Rustica.
Spenden zum Erhalt der Anlage
erwünscht
19.00 Uhr
Maitanz in der Schloßberghalle.
Einlass ab 18 Uhr. Siehe Seite 60
20.00 Uhr
Theater „A gmahde Wiesn“ im
Haus der Vereine. Karten: 7 €. VVK
bei Elektro Weinmann
ALTENSTADT
14.00 Uhr
Pflanzenflohmarkt am Alten
Lagerhaus
SCHWABSOIEN
10.00 Uhr
Pflanzentauschmarkt auf dem
Schulhof
LECHBRUCK
10.00 Uhr
Frühlingsfest der Feuerwehr am
Feuerwehrhaus. Ausweichtermin
am 20.5.
REICHLING
14.00 Uhr
Pflanzentauschmarkt des Gartenbauvereins
am Pfarrheim
DENKLINGEN
14.00 Uhr
Pflanzentauschmarkt beim Gartenbauverein,
Hauptstraße 45
SCHWANGAU
20.00 Uhr
Konzert mit Ray Wilson „Genesis
Classics“ im Schlossbrauhaus
SCHONGAU
SO 14.05.
Muttertag
11.00 Uhr
Matinée-Konzert des Lions-Club
zugunsten der Musikschule
Pfaffenwinkel e.V. im Ballenhaus.
Siehe Seite 23
18.00 Uhr
Festlicher Sommer in der Wies
— Alpenländische geistliche Volksmai
/ juni 2017 | 87
Samstag, 13. Mai
Ray Wilson
Genesis Classics
Sonntag, 14. Mai
Muttertag
Alle Mütter erhalten zu Ihrem Essen
eine Maß Bier, ohne Essen eine
Halbe oder einen Biercocktail
Samstag, 20. Mai
Ü30-Party
Donnerstag, 25. Mai
Vatertag
alle Väter erhalten zu Ihrem Essen
eine Maß Bie
r, ohne Essen eine Halbe
Bei schönem Wetter
täglich geöffnet
Gipsmühlweg 5
87645 Schwangau
Tel. 08362/92 64 68 - 0
www.schlossbrauhaus.de
Direkt neben dem
berühmten Kloster Ettal
Ammergauer Alpen
www.gq-bayern.de
Schaukäserei-Laden
Gemü tliches Brotzeitstü berl
Kaffee und selbstgebackener
Käsekuchen
Präsentationen mit kleiner
Käseprobe
Die Produkte der Schaukäserei
sind handwerklich hergestellte
Regionalprodukte
enthalten die frische Milch von
Kühen aus den Ammergauer
Alpen
entsprechen den Kriterien von
UNSER LAND
Öffnungszeiten:
Täglich geöffnet von 10 bis 17 Uhr
November bis einschl. Mai:
Montag Ruhetag
Präsentationen an Werktagen um
11 Uhr bzw. nach Vereinbarung
Schaukäserei eG
Mandlweg 1 • 82488 Ettal
Tel. +49 (0) 88 22 / 92 39 26
www.Schaukaeserei-Ettal.de
hauk
cha
Sch
Sc
OHNE
Schaukäserei Ammergauer Alpen eG
GENTECHNIK
OHNEGE
OHNE GENTECHNIK
musik in der Stadtpfarrkirche.
Weitere Infos auf www.wieskonzerte.de
und auf Seite 17
HERZOGSÄGMÜHLE
9.00 bis 12.00 Uhr
Tauschtag für Briefmarken und
Münzen in der Deckerhalle
LECHBRUCK
11.00 bis 15.00 Uhr
Tag der offenen Tür und Golferlebnistag
Auf der Gsteig. Siehe
Seite 54
11.30 bis 14.00 Uhr
Muttertags-Buffet im Hotel Auf
der Gsteig. Kosten: 28,50 €. Reservierung
unter 08862 / 98770
BAD BAYERSOIEN
20.00 Uhr
Muttertagskonzert der Blaskapelle
im Dorfstadl. Eintritt frei
SCHONGAU
MO 15.05.
16.00 bis 20.00 Uhr
Blutspenden im BRK-Haus
ALTENSTADT
DI 16.05.
15.30 Uhr
Kinderkino in der Bücherei
HOHENFURCH
14.00 Uhr
Spielenachmittag der älteren
Generation im Gemeindesaal
BERNBEUREN
17.00 bis 20.30 Uhr
Blutspenden im Pfarrheim
BÖBING
14.00 Uhr
Muttertagskaffee mit Ehrungen
des Frauenbunds im Pfarrsaal
BAD BAYERSOIEN
20.15 Uhr
Theater „Der sanfte Tyran“, eine
Komödie von Ulla Kling im Gasthof
Bayersoier Hof. Karten: 9 €.
VVK in der Touristinfo
ALTENSTADT
MI 17.05.
14.00 Uhr
Seniorenachmittag der Caritas im
Pfarrsaal
BAD BAYERSOIEN
20.30 Uhr
Weisenblasen am Soier See
SCHONGAU
DO 18.05.
17.30 Uhr
Öffentliche Vereidigung von circa
200 Soldatinnen und Soldaten auf
dem Marienplatz
STEINGADEN
15.00 Uhr
Vorlesestunde in der Bücherei im
Fohlenhof. Für Kinder bis 7 Jahre
ROTTENBUCH
11.00 Uhr
Schaukäsen auf der Schönegger
Käsealm
WILDSTEIG
15.30 Uhr
Kinderkino im Sportheim
SCHONGAU
FR 19.05.
16.00 Uhr
Führung durch die malerische
Altstadt. Treffpunkt am Rathaus.
Kosten: 4 €. Siehe Seite 8
LECHBRUCK
17.00 Uhr
Wild-Kräuter entdecken mit
Gertrud Fischer. Treffpunkt bei
Landlust im Flößerhaus
ROTTENBUCH
11.00 bis 15.00 Uhr
Kässpatzenessen auf der Schönegger
Käsealm
DENKLINGEN
19.00 Uhr
Bezirksmusikfest — Festabend in
der Turnhalle. Siehe Seite 68
SCHONGAU
SA 20.05.
17.00 Uhr
Führung „Mit der Henkerstochter
durch das mittelalterliche Schongau“.
Treffp. am Rathaus. Kosten:
10 €. Infos: 08861 / 214181 und Seite 8
PEITING
8.00 Uhr
Flohmarkt am Eisstadion
8.00 Uhr
Kreisjugendfeuerwehrtag am
Feuerwehrgerätehaus
14.00 bis 16.00 Uhr
Führung an der Villa Rustica.
Spenden zum Erhalt erwünscht
20.00 Uhr
7. Peitinger Musiknacht. Weitere
Infos zu teilnehmenden Bars und
Bistros unter www.musiknachtpeiting.de
und auf Seite 62
HOHENPEISSENBERG
WEILHEIM
20.00 Uhr
LECHBRUCK
Theater „Offene Zweierbeziehung“
des Turmtheaters Regensburg im
Stadttheater. VVK im Veranstaltungsbüro
und KB-Ticketservice in
der Sparkasse. Siehe Anzeige rechts
ROTTENBUCH
7. PEITINGER
MUSIK
NACHT
Samstag
20 Uhr
20. MAI
20.00 Uhr
Theater „A gmahde Wiesn“ im
Haus der Vereine. Karten: 7 €. VVK
bei Elektro Weinmann
20.00 Uhr
Jahreskonzert der Musikkapelle in
der Lechhalle
9.00 Uhr
Tag der Chöre im Pfarrhof
ROTT
14.00 Uhr
Pflanzentauschmarkt am Dorfplatz
WEILHEIM
20.00 Uhr
Theater „Offene Zweierbeziehung“
des Turmtheaters Regensburg im
Stadttheater. VVK im Veranstal-
1
11
Nacht
Konzerte
VVK: 10 €
AK: 12 €
www.musiknacht-peiting.de
/
88 | der altlandkreis
tungsbüro und KB-Ticketservice in
der Sparkasse. Siehe Anzeige rechts
SCHWANGAU
21.30 Uhr
Ü30-Party im Schlossbrauhaus
DENKLINGEN
13.00 bis 15.00 Uhr
„Ein Dorf bewegt sich“ beim
Sportheim
BAD KOHLGRUB
SCHONGAU
SO 21.05.
11.00 Uhr
Köhlertage — Eröffnung mit Anzünden
des Kohlenmeilers in der
Prentstraße. Siehe Seite 40
13.00 bis 18.00 Uhr
Aktionstag „Es grünt so grün“ des
Netzwerks Gartenwinkel-Pfaffenwinkel.
Infos auf www.gartenwinkel-pfaffenwinkel.de
und Seite 22
14.00 bis 17.00 Uhr
Erlebniswanderung „Stadt- und
Lechgeschichten“. Treffpunkt am
Bahnhof. Kosten: 7 €. Anmeldung
unter 08861 / 214191, Siehe Seite 8
16.00 Uhr
Festlicher Sommer in der Wies —
Konzert „Das Meer und der Bach“
im Ballenhaus. Weitere Infos unter
www.wieskonzerte.de und Seite 17
PEITING
10.00 bis 17.00 Uhr
Tag der Helfer am Feuerwehrhaus.
Siehe Seite 60
SCHWABSOIEN
14.00 bis 16.00 Uhr
Hammerschmiede-Museum geöffnet.
Eintritt frei
SCHWABBRUCK
19.30 Uhr
Kabarett vom „Albtraumpaar“ im
Kuhstall. Karten: 13,20 € / 15 € (AK).
VVK im Schäferwirt, Schongauer
Nachrichten, Lechkurier, Süße Hanni
und bei der Buchhandlung am Bach
LECHBRUCK
9.00 Uhr
Vogelkundliche Führung am Oberen
Lechsee mit Bernhard Kraus.
Treffpunkt am Rathaus. Kosten:
5 € / 2 € (Kinder 6 — 15 Jahre)
11.00 Uhr
Internationaler Museumstag mit
Frühschoppen im Flößermuseum.
13.00 bis 18.00 Uhr
Aktionstag „Es grünt so grün“ des
Netzwerks Gartenwinkel-Pfaffenwinkel.
Infos zu teilnehmenden
Gärten auf www.gartenwinkelpfaffenwinkel.de
und Seite 22
STEINGADEN
9.00 bis 16.00 Uhr
Südbayerische Meisterschaft im
Jugendkart Slalom am Gelände in
der Riesener Straße
13.00 bis 18.00 Uhr
Aktionstag „Es grünt so grün“ des
Netzwerks Gartenwinkel-Pfaffenwinkel.
Siehe www.gartenwinkelpfaffenwinkel.de
und Seite 22
19.30 Uhr
Konzert „Marienlob“ in der
Ilgenkirche
BAD BAYERSOIEN
20.00 Uhr
Sonntagskonzert der Jugendkapelle
Ammertal im Dorfstadl. Eintritt
frei. Bei gutem Wetter am Kirchplatz
ROTT
14.00 Uhr
Eröffnung der Sonderausstellung
„Verlorenen Dingen auf der Spur:
von Wählscheibentelefon, Lohntüte,
Musikbox, Wackeldackel ...“ im
Dorfmuseum
WEILHEIM
MO 22.05.
18.30 Uhr
3 Stunden Seminar Nichtraucher!
in der Stadthalle. Siehe Seite 30
HOHENFURCH
DI 23.05.
14.00 Uhr
Spielenachmittag der älteren
Generation im Gemeindesaal
WEILHEIM
18.00 Uhr
Seminar „Wunschgewicht leicht
erreicht!“ mit Peter Phillip Koss in
der Stadthalle. Siehe Seite 30
BAD KOHLGRUB
13.00 Uhr
Köhlertage — Geführte Wanderung
zum Kohlenmeiler. Treffpunkt
am Haus des Gastes. Siehe Seite 40
SCHONGAU
MI 24.05.
20.00 Uhr
Jazzkonzert von Josef Reßle im
Ballenhaus. Karten: 15 €
RETTENBACH
19.15 Uhr
Gauschützenfest — Übergabe des
Gaubanners an der Festhalle.
Siehe Seite 61
Karten: Veranstaltungsbüro Stadt Weilheim i. OB - Rathaus
Tel.: 0881/ 682 732 u. 733
Ticket-Hotline 24h auf Mailbox: 0152 - 565 703 59
Wir rufen zurück !
mai / juni 2017 | 89
BAD BAYERSOIEN
20.30 Uhr
Weisenblasen am Soier See
ROTT
21.00 Uhr
Klappstuhlparty des Trachtenvereins
im Vereinsstadel
PEITING
DO 25.05.
Christi Himmelfahrt
12.00 Uhr
Kesselfleischessen mit Fassbier im
Kleingartenverein Peiting. Anmeldung
unter 08861 / 258635
LECHBRUCK
9.00 Uhr
Flohmarkt am EVG Markt
ROTTENBUCH
10.00 Uhr
Weißtwurstessen im Kunstcafé
am Tor. Ab 14 Uhr Musik
11.00 Uhr
Schaukäsen auf der Schönegger
Käsealm
BAD BAYERSOIEN
20.00 Uhr
Konzert des Männerchors Böbing
im Dorfstadl. Eintritt frei
BAD KOHLGRUB
13.00 Uhr
Köhlertage — Geführte Wanderung
zum Kohlenmeiler. Treffpunkt
am Haus des Gastes. Siehe Seite 40
SCHONGAU
FR 26.05.
16.00 Uhr
Führung durch die malerische
Altstadt. Treffpunkt am Rathaus.
Kosten: 4 €. Siehe Seite 8
21.30 Uhr
Heimatabend mit verschiedenen
Bands aus dem Umland im Moritz
LECHBRUCK
19.30 Uhr
140-jähriges Schützenjubiläum —
Einmarsch mit Böllerschützen und
Stimmungsabend mit „Blech und
Schwefel“ im Festzelt. Siehe S. 22
ROTTENBUCH
11.00 bis 15.00 Uhr
Kässpatzenessen auf der Schönegger
Käsealm
BAD BAYERSOIEN
17.30 bis 18.30 Uhr
Historische Tunnelführung mit
landwirtschaftlichem Museum.
Treffpunkt am Lötschmüllerhof.
Kosten: 2 €. Infos unter 08845 / 204
APFELDORF
19.30 Uhr
Handarbeitstreff in der Schlossbergstube
PEITING
SA 27.05.
14.00 bis 16.00 Uhr
Führung an der Villa Rustica.
Spenden zum Erhalt der Anlage
erwünscht
BIRKLAND
21.00 Uhr
Spring Beatzz – die Fete mit DJ
rocko am Sportgelände. Einlass
ab 16 Jahren (mit Aufsichtsperson),
Happy Hour von 22.30 bis 23.30
Uhr, Eintritt; 5 €
LECHBRUCK
14.00 bis 19.00 Uhr
Vernissage der Ausstellung
„Farbgefühl trifft Textespiel“ im
Arteraum Camping Via Claudia.
Ausstellung geöffnet bis 11.6.
20.00 Uhr
140-jähriges Schützenjubiläum
— Partyspaß mit „Herz-Ass“ im
Festzelt. Siehe Seite 22
BAD BAYERSOIEN
7.00 bis 16.00 Uhr
Floh- und Trödelmarkt am
Festplatz
SCHONGAU
SO 28.05.
19.00 Uhr
Festlicher Sommer in der Wies
— Konzert „Ensemble Pathos:
Männer und Frauen“ im Ballenhaus.
Weitere Infos unter www.
wieskonzerte.de und auf Seite 17
HOHENPEISSENBERG
17.00 Uhr
Jubiläum Hospizverein Polling
— Orgelkonzert mit Werken von
Mendelsson, Mozart, Händel,
uvm. in der Wallfahrtskirche
BERNBEUREN
15.00 bis 17.00 Uhr
Golf-Schnupperkurs auf dem
Golfplatz Stenz. Anmeldung unter
www.golfplatz-stenz.de
LECHBRUCK
9.00 Uhr
140-jähriges Schützenjubiläum —
Aufstellung für Kirchenzug am
Festzelt, anschl. Festgottesdienst
in der Pfarrkirche und Frühschoppen
im Festzelt. Siehe Seite 22
BAD BAYERSOIEN
20.00 Uhr
Sonntagskonzert der Blaskapelle
Böbing im Dorfstadl. Eintritt frei.
Bei gutem Wetter am Kirchplatz
BENEDIKTBEUERN
16.00 Uhr
Musik im Pfaffenwinkel — Er-
/
90 | der altlandkreis
öffnungskonzert in der Basilika.
Weitere Infos siehe Seite 60
RETTENBACH
MO 29.05.
17.00 bis 20.30 Uhr
Blutspenden in der Grundschule
HOHENFURCH
DI 30.05.
14.00 Uhr
Spielenachmittag der älteren
Generation im Gemeindesaal
BAD BAYERSOIEN
20.15 Uhr
Theater „Der sanfte Tyran“, eine
Komödie von Ulla Kling im Gasthof
Bayersoier Hof. Karten: 9 €.
VVK in der Touristinfo
PEITING
MI 31.05.
19.30 Uhr
EM-Stammtisch „EM — effektiv
miteinander zu jeder Jahreszeit“
im Gasthaus Buchberger
BÖBING
14.30 Uhr
Kinderkino „Monty Spinnerratz“
in der Bücherei der Schule
BAD BAYERSOIEN
14.30 Uhr
Seniorennachmittag im Pfarrheim
20.30 Uhr
Weisenblasen am Soier See
ALTENSTADT
DO 01.06.
14.30 bis 16.00 Uhr
Treff für Menschen nach Schlaganfall,
deren Angehörige und
Interessierte bei Kaffee und Kuchen
zum Erfahrungsaustausch im
MIZ, Bürgerzentrum. Infos unter
08861 / 9091583
ROTTENBUCH
11.00 Uhr
Schaukäsen auf der Schönegger
Käsealm
SCHONGAU
FR 02.06.
16.00 Uhr
Führung durch die malerische
Altstadt. Treffpunkt am Rathaus.
Kosten: 4 €. Siehe Seite 8
16.00 bis 18.00 Uhr
Krebs-Selbsthilfegruppe im Evangelischen
Pfarrheim
17.00 bis 22.00 Uhr
Streetfood-Markt am Marienplatz
18.30 Uhr
Vernissage der Ausstellung
„Heilsame Energiebilder als
Gemeinschaftsausstellung“ im
Ballenhaussaal
PEITING
8.30 bis 12.00 Uhr
Bauernmarkt auf dem Hauptplatz
BIRKLAND
18.00 Uhr
Smokerabend in der Zauberhütte.
Reservierung unter 08809 / 205
ROTTENBUCH
11.00 bis 15.00 Uhr
Kässpatzenessen auf der Schönegger
Käsealm
BAD BAYERSOIEN
17.30 bis 18.30 Uhr
Historische Tunnelführung mit
landwirtschaftlichem Museum.
Treffpunkt am Lötschmüllerhof.
Kosten: 2 €. Weitere Infos unter
08845 / 204
SCHONGAU
SA 03.06.
10.00 bis 16.00 Uhr
Weibsdeifi Markt in der Münzstraße
9. Weitere Infos auf www.
weibsdeifi-markt.de
10.00 bis 20.00 Uhr
Ausstellung „Heilsame Energiebilder
als Gemeinschaftsausstellung“
im Ballenhaussaal
12.00 bis 22.00 Uhr
Streetfood-Markt am Marienplatz
17.00 Uhr
Führung „Anna Gerberin — die
Bürgersfrau zwischen Huren und
Henker“. Kosten: 5 €. Anmeldung
unter 08861 / 214181. Siehe Seite 8
PEITING
14.00 bis 16.00 Uhr
Führung an der Villa Rustica.
Spenden zur Erhaltung der Anlage
erwünscht
RETTENBACH
20.00 Uhr
Pfingstkonzert der Blaskapelle
und der Kapelle aus Surheim in
der Weichberghalle
LECHBRUCK
20.00 Uhr
Konzert „Viva la vida — musikalische
Hommage an Frida Kahlo“
im Flößermuseum. Karten: 15 €
ROTTENBUCH
8.00 bis 12.00 Uhr
Flohmarkt am Campingplatz
20.00 Uhr
Volkstanz des Trachtenvereins in
der Gemeindehalle
BAD BAYERSOIEN
20.00 Uhr
Pfingstkonzert der Blaskapelle im
Dorfstadl. Eintritt frei
WEILHEIM
18.00 und 20.00 Uhr
Boulevardkomödie „Sechs Tanzstunden
in sechs Wochen“ des Hoftheaters
Bergkirchen im Stadttheater.
VVK im Veranstaltungsbüro und
beim Ticketservice des Kreisboten in
der Sparkasse. Siehe Seite 89
SCHONGAU
SO 04.06.
Pfingstsonntag
10.00 bis 20.00 Uhr
Ausstellung „Heilsame Energiebilder
als Gemeinschaftsausstellung“
im Ballenhaussaal
11.00 bis 22.00 Uhr
Streetfood-Markt am Marienplatz
19.00 Uhr
Orgelnacht in der Stadtpfarrkirche
SCHWABSOIEN
14.00 bis 16.00 Uhr
Hammerschmiede-Museum geöffnet.
Eintritt frei
ROTTENBUCH
20.00 Uhr
Standkonzert mit der Musikkapelle
und dem Trommlerzug im
Klosterhof
WILDSTEIG
20.00 Uhr
Pfingstsingen in der Gemeindehalle
SCHONGAU
MO 05.06.
Pfingstmontag
11.00 bis 22.00 Uhr
Streetfood-Markt am Marienplatz
SCHWABSOIEN
11.00 bis 18.00 Uhr
Hammerschmiede-Museum geöffnet
mit Sonderprogramm zum
Mühlentag. Eintritt frei
BAD BAYERSOIEN
20.15 Uhr
Theater-Premiere „Gut versichert
stirbt sich’s leichter“, ein Lustspiel
von Monika Szabady im Bayersoier
Hof. Karten: 9 €. VVK in der
Touristinfo
PEITING
DI 06.06.
15.00 Uhr
Vorlesestunde für Kinder in der
Gemeindebücherei
HOHENFURCH
14.00 Uhr
Spielenachmittag der älteren
Generation im Gemeindesaal
LECHBRUCK
19.00 Uhr
Alphornblasen auf dem Floß am
Bootsverleih
PEITING
MI 07.06.
8.30 Uhr
Wanderung mit Fini Schilcher.
Anmeldung unter 08861 / 6535
BAD BAYERSOIEN
20.30 Uhr
Weisenblasen am Soier See
mai / juni 2017 | 91
in Schongau und im Pfaffenwinkel
an der Romantischen Straße
PEITING
SA 10.06.
14.00 bis 16.00 Uhr
Führung an der Villa Rustica.
Spenden zum Erhalt erwünscht
STEINGADEN
10.00 bis 19.00 Uhr
Steingadener Blütentage rund um
den Fohlenhof. Eintritt: 7 €
BAD BAYERSOIEN
20.00 Uhr
Sonntagskonzert der Blaskapelle
im Dorfstadl. Eintritt frei. Bei guter
Witterung auf dem Kirchplatz
SCHWANGAU
10.00 bis 17.00 Uhr
Kunsthandwerker Markt rund ums
Schlossbrauhaus
Komödie von Ulla Kling im Gasthof
Bayersoier Hof. Karten: 9 €.
VVK in der Touristinfo
APFELDORF
19.30 Uhr
Handarbeitstreff in der Schlossbergstube
PEITING
MI 14.06.
• Stadt-Führungen:
Mai – Oktober, Freitag, 16.00 Uhr
zusätzlich im Juli und September, Dienstag, 14.00 Uhr
• Themen-Führungen:
- Mit der Henkerstochter durch das mittelalterliche Schongau
- Schongaus Stadt- und Lechgeschichten
- Neue Führungen: „Schongauer Biergeschichten“ und „Anna Gerberin“
• Führungen im Pfaffenwinkel
• Kinder-Führungen
WILDSTEIG
19.00 Uhr
Grillfest der Freiwilligen Feuerwehr
im Feuerwehrhaus