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Facetten November 2016

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Ausgabe 31 • <strong>November</strong> <strong>2016</strong><br />

Sozialgruppe Kassel<br />

<strong>November</strong> <strong>2016</strong> | <strong>Facetten</strong> 31 1


KOMFORT FÜR SIE:<br />

elektrische Antriebe für Türen,<br />

Garagentore und Einfahrten<br />

SICHERHEIT FÜR SIE:<br />

Rauchwarnmelder für Wohnung<br />

und Industriebauten<br />

KOMPETENZ FÜR SIE:<br />

Ihr Fachbetrieb:<br />

HOFLADEN<br />

des Fachbereichs Gartenbau der Kasseler Werkstatt<br />

Oberzwehrener Straße 105, Kassel<br />

Öffnungszeiten: dienstags + freitags 9–14 Uhr<br />

Miramstraße 74 (im Hagen-Park)<br />

34123 Kassel<br />

Fon (05 61) 57 02 70 Fax 57 99 525<br />

www.schuetz-kassel.de<br />

Ihr Dienstleistungsunternehmen<br />

für die Beförderung von<br />

Menschen mit Behinderungen<br />

wünscht stets<br />

eine gute, angenehme<br />

und vor allem sichere Mitfahrt.


Gastbeitrag<br />

Personenzentrierung:<br />

der Mensch im Mittelpunkt<br />

Eine meiner Lieblingskarikaturen sieht so<br />

aus: Vor einem Prüfer am Schreibtisch stehen<br />

ein Hund, eine Robbe, ein Goldfisch im Glas,<br />

ein Elefant, ein Marabu, ein Affe und ein<br />

Pinguin vor einem großen Baum. „Zum Ziele<br />

einer gerechten Auslese lautet die Prüfungsaufgabe<br />

für alle gleich: Klettern Sie auf den<br />

Baum“, erklärt der Prüfer. Das ist auch der<br />

Grund, weshalb der Affe fröhlich lacht und<br />

alle anderen schockiert sind.<br />

Für alle die gleiche Aufgabe ist eben nicht<br />

gerecht. Niemand kann alles gleich gut. Die<br />

Menschen werden dann ihren Platz im Leben<br />

finden, wenn sie ihre Interessen, ihre Wünsche<br />

und ihre Stärken einsetzen können, und<br />

nicht, wenn unerfüllbare Anforderungen an<br />

sie gestellt werden. Das gilt umso mehr für die<br />

Eingliederungshilfe behinderter Menschen.<br />

Jedem behinderten Menschen die gleichen<br />

Leistungen zur Verfügung zu stellen, führt<br />

allenfalls zufällig im Einzelfall zum Erfolg,<br />

allen anderen wird dies nicht gerecht. Deshalb<br />

gilt schon seit Langem das Individualisierungsprinzip<br />

in der Eingliederungshilfe:<br />

Leistungen müssen nach den Besonderheiten<br />

des Einzelfalles erbracht werden.<br />

Aber das reicht noch nicht. Vielmehr muss<br />

bei allen Verfahren zur Ermittlung des Bedarfs,<br />

zur Festsetzung der notwendigen Leistungen<br />

und bei der Ausführung der in Anspruch<br />

genommenen Angebote die Person<br />

des behinderten Menschen im Mittelpunkt<br />

stehen. Der Mensch muss also das Zentrum<br />

bilden, um das sich alles dreht. Für den einen<br />

ist vielleicht eine Tätigkeit in einer Werkstatt,<br />

für den anderen eine betriebsintegrierte Beschäftigung<br />

in einem Gärtnereibetrieb oder<br />

eine Anstellung in einem Dorfladen, einem<br />

Malerbetrieb oder was auch immer das Richtige.<br />

Die einen finden Anerkennung über eine<br />

künstlerische Betätigung, andere vielleicht<br />

im Sport, in gemeinsamen Freizeitaktivitäten,<br />

in der Gestaltung einer eigenen Wohnung,<br />

in der Pflege von Freundschaften, der<br />

Gründung einer Familie etc. Die Wünsche<br />

und Ziele behinderter<br />

Menschen sind<br />

ebenso bunt und einzigartig,<br />

wie die von<br />

nichtbehinderten.<br />

Der Landeswohlfahrtsverband<br />

Hessen und viele<br />

Leistungsanbieter<br />

versuchen bereits<br />

heute, dies umzusetzen.<br />

Künftig soll es<br />

im neuen Bundesteilhabegesetz<br />

verankert<br />

werden. Dann<br />

gilt auch von Gesetze<br />

wegen: der Mensch<br />

im Mittelpunkt.<br />

Dr. Andreas Jürgens (Erster Beigeordneter<br />

des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen)<br />

Intro<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

Soziale Arbeit hat einen Zweck. Sie soll Personen nützen,<br />

die einer Assistenz bedürfen. In der Eingliederungshilfe<br />

taucht dafür ein vermeintlich neuer Begriff auf:<br />

Personenzentrierung. Es soll nicht mehr die Institution,<br />

sondern die Person gefördert werden. Mit dem Gesetz<br />

zur Stärkung der Teilhabe und Selbstbestimmung von<br />

Menschen mit Behinderungen (oder auch: Bundesteilhabegesetz)<br />

soll die Eingliederungshilfe konsequent<br />

personenzentriert weiterentwickelt und aus dem Fürsorgesystem<br />

der Sozialhilfe herausgeführt werden (siehe<br />

Fachbeitrag auf den Seiten 16 und 17 dieser Ausgabe).<br />

Es kann nicht genug betont werden, um wen es bei der<br />

sozialen Arbeit eigentlich geht, nämlich um den einzelnen<br />

Menschen. Diese Sichtweise kann nur im direkten<br />

Kontakt, in der Begegnung, im Dialog eingelöst werden.<br />

Der Verwaltungsakt tut sich damit logischerweise<br />

schwer.<br />

Diese <strong>Facetten</strong> berichten von unterschiedlichen Begegnungen<br />

und Aktivitäten mit und von Menschen mit und<br />

ohne Behinderungen, die ihr Leben selbst bestimmen.<br />

Gerald Reißmann (Vorsitzender des Vorstands)<br />

<strong>November</strong> <strong>2016</strong> | <strong>Facetten</strong> 31 3


Kasseler Werkstatt<br />

Personenzentrierung<br />

Ist das was Neues?<br />

Gruppenleiterin Elvira Weiß unterstützt Mitarbeiterin Petra Dehnhardt, die sich einer neuen Herausforderung<br />

stellt.<br />

Als ich in der KSW angefangen habe, wusste<br />

ich nicht, auf was ich mich da einlasse. Menschen<br />

mit Behinderung waren für mich eine<br />

,fremde Welt’. Ich war froh, dass ich nur befristet<br />

angestellt war und dachte: Ein Jahr irgendwie<br />

durchwurschteln und dann nichts wie<br />

weg. Daraus sind bis jetzt 27 Jahre geworden.<br />

Als ich die MitarbeiterInnen näher kennen<br />

lernte, habe ich sie richtig ins Herz geschlossen.<br />

Sie waren (und sind immer noch) sehr<br />

lieb, nett, offen, ehrlich und so hilfsbereit,<br />

jeder will der Gruppenleiterin etwas Gutes<br />

tun, das habe ich in ,der Welt draußen’ nicht<br />

so oft erlebt. Ich war so begeistert von diesen<br />

besonderen Menschen, dass ich dachte,<br />

ich muss alles in meiner Macht Stehende tun,<br />

um ihnen das Leben zu erleichtern.<br />

Ich fand es sehr wichtig, dass sie lernen, in<br />

ihrem Leben Entscheidungen zu treffen, ihre<br />

Meinung zu äußern und das zu machen, was<br />

sie eigentlich möchten. Damit sie auch das Gefühl<br />

der Selbstverwirklichung bekommen. Das<br />

konnte ich nur in unserem kleinen Rahmen<br />

durchsetzen. So fragte ich sie z. B., wenn wir<br />

Tische oder Schränke umgestellt haben: „Wo<br />

möchtest du denn den Tisch gerne haben?“<br />

Oder wenn Probleme auftauchten, stellte ich<br />

zuerst die Frage: „Wie hättest du denn selbst<br />

das gemacht?“ Konflikte diskutierten wir an<br />

Ort und Stelle. Gemeinsam erforschten wir, was<br />

falsch gelaufen ist und welche Lösungsmöglichkeiten<br />

es gibt, damit alle zufrieden sind.<br />

Wenn jemand etwas gut konnte, hat er das<br />

Anderen beigebracht und war sehr glücklich<br />

und stolz und ich erst recht! Eine Mitarbeiterin<br />

z. B. war sehr fit, und ich war davon überzeugt,<br />

dass sie in der Lage ist, einen Außenarbeitsplatz<br />

auszufüllen. Aber sie wollte<br />

nicht, sie sagte auch warum: „Draußen haben<br />

die nicht so viel Geduld mit uns wie hier.“<br />

Ich konnte sie verstehen, die Gesellschaft, in<br />

der wir leben müssen, hat oft nicht viel Zeit<br />

für solche ,Kleinigkeiten’ am Arbeitsplatz.<br />

Meine Schlussfolgerung ist ganz einfach:<br />

Man braucht keine Gesetze oder Anweisungen,<br />

wie man mit Menschen mit Behinderung<br />

umgehen soll. Man muss sie einfach<br />

lieben – personenzentrierter geht es nicht.<br />

4 <strong>Facetten</strong> 31 | <strong>November</strong> <strong>2016</strong>


Kasseler Werkstatt<br />

Die Menschen im antiken Griechenland waren<br />

ziemlich klug, die haben in der Liebe verschiedene<br />

<strong>Facetten</strong> entdeckt. Eine davon heißt<br />

Agape, das ist Liebe zu etwas, was gerecht,<br />

richtig oder treu ist. In unserer Werkstattbibliothek<br />

fand ich das Buch von Martin Jochheim<br />

mit dem modernen Titel Personenzentrierte Beratung<br />

mit inklusiver Perspektive bei herausforderndem<br />

Verhalten von Menschen mit Behinderung.<br />

Einen kleinen Ausschnitt (S. 125) über<br />

diese Agape-Liebe möchte ich hier zitieren:<br />

„Carl Rogers wagte es, die bedingungslose<br />

positive Beachtung/unbedingte Wertschätzung<br />

mit der Agape, der göttlichen Liebe zu<br />

vergleichen. Er beschreibt damit ,eine Art<br />

von Liebe dem Klienten gegenüber, so wie er<br />

ist; […] das Gefühl, das ich beschreibe, ist weder<br />

patriarchalisch noch sentimental, auch<br />

ist es nicht von einer oberflächlich-liebenswürdigen<br />

Zuwendung. Es achtet den anderen<br />

Menschen als eigenständiges Individuum<br />

und ergreift nicht Besitz von ihm’.“<br />

Menschen sind Wesen, die lebenslang ein<br />

tiefes Bedürfnis nach positiver Beachtung<br />

oder unbedingter Wertschätzung haben, das<br />

Bedürfnis nach einem wertschätzenden, liebevollen<br />

Blick auf sich – so wie sie sind! Die<br />

GruppenleiterInnen leisten in diesem Sinne<br />

eine personenzentrierte Beziehungsarbeit,<br />

die eigentlich unbezahlbar ist. Ich bin neugierig,<br />

was neue Ansätze der personenzentrierten<br />

Arbeit zu ergänzen haben!<br />

Elvira Weiß<br />

(Gruppenleiterin AB 2)<br />

Blasrohrschießen<br />

Hallenturnier mit Sport und Spaß<br />

Am 1. Juli um 8 Uhr sind wir mit VW-Bus<br />

und Rolli-Bus zum Vereinshaus am Waldauer<br />

Fußweg zum Hallenturnier Blasrohrschießen<br />

gefahren. Sarah Ibl (Gruppenleiterin in der<br />

KSW 2) und Marco Möller (Gruppenleiter in<br />

der KSW 1) haben uns dorthin gefahren und<br />

begleitet. Um 8.30 Uhr begrüßte Ronny Blume<br />

als Organisator des Turniers die Teilnehmenden<br />

und erklärte, wie der Tag ablaufen soll.<br />

Wir haben mit den Leuten aus der Baunataler<br />

Werkstätten auf die Zielscheibe geschossen.<br />

Es waren 23 Teilnehmende beim Turnier<br />

dabei. Es gab die Disziplinen 3 Meter mit<br />

Stativ und ohne Stativ, im Sitzen oder im Stehen.<br />

Einige haben auch aus 5 Metern auf die<br />

Scheibe geschossen, ich zum Beispiel. Zum<br />

ersten Mal wurde bei einem Turnier auch aus<br />

7 Metern auf die Zielscheibe geschossen.<br />

Frühstück hatte sich jeder selber mitgebracht,<br />

zum Mittag gab es leckere Grillwurst<br />

und Nudelsalat. Bei der Siegerehrung wurden<br />

viele Preise verteilt. Es gab Urkunden,<br />

Medaillen und Pokale zu gewinnen. Ich hatte<br />

den 7. Platz mit 195 Ringen. Nach der Siegerehrung<br />

sind wir wieder in die Werkstatt<br />

gefahren, das war ein schöner Tag.<br />

Angelika Kepper<br />

(Mitarbeiterin im AB 2)<br />

Urkunden bekamen alle beim Hallenturnier Blasrohrschießen.<br />

Und ganz viel Spaß.<br />

<strong>November</strong> <strong>2016</strong> | <strong>Facetten</strong> 31 5


Kasseler Werkstatt<br />

Mit Adrenalin und Ehrgeiz<br />

Ehrung der SportlerInnen der Special Olympics <strong>2016</strong><br />

Die erfolgreichen Sportler und ihre UnterstützerInnen: Sportübungsleiterin Gisela Tondera (unten<br />

links), die Werkstattleiter Christian Lehnert und Mike Alband-Nau (3. Reihe links und rechts) sowie<br />

Vorstandsvorsitzender Gerald Reißmann (oben rechts).<br />

Unterschiedliche Mannschaftsfarben leuchteten<br />

aus dem Publikum, die Stimmung war<br />

erwartungsvoll. Viele hatten ihre Medaillen<br />

und Platzschleifen dabei, und die T-Shirts<br />

der Special Olympics Deutschland waren omnipräsent.<br />

Am 15. Juni wurden im Kasseler<br />

Rathaus die vielen SportlerInnen aus Nordhessen<br />

geehrt, die bei den diesjährigen nationalen<br />

Special Olympics in Hannover Anfang<br />

Juni angetreten waren, um sich in den<br />

Sportarten Fußball, Tischtennis (TT), Handball,<br />

Leichtathletik und Boccia zu messen.<br />

Darunter auch die elf WettkämpferInnen der<br />

Fußball- und Tischtennisteams der Kasseler<br />

Werkstatt (KSW).<br />

Im gut gefüllten Bürgersaal bedankte sich<br />

als Vertreterin der Stadt Kassel Stadträtin<br />

Esther Kalveram bei allen aktiven Teams für<br />

ihre Leistungen. Jeder könne stolz auf die eigene<br />

Leistung sein, „und alle haben Nordhessen<br />

sehr gut vertreten“. Als besondere Ehrung<br />

erhielten alle TeilnehmerInnen Karten für die<br />

Leichtathletikmeisterschaft im Auestadion.<br />

Kalverams Dank ging aber auch an die Sponsoren<br />

und an die vielen BetreuerInnen, TrainerInnen<br />

und Angehörigen, die einen großen<br />

Beitrag zum Erfolg geleistet haben. Gisela<br />

Tondera, Sportübungsleiterin in der KSW,<br />

resümierte lächelnd: „Es war anstrengendschön.“<br />

Besonders erfolgreich als EinzelsportlerInnen<br />

waren Muharrem Tashan (Gold im TT), Markus<br />

Schultz (2. Platz TT), Carola Fahrbusch<br />

(6. Platz TT). Im Fußball belegte die KSW einen<br />

guten 6. Platz unter 13 angetretenen Mannschaften.<br />

Unter den Zuschauern in Hannover war<br />

auch Detlev Ruchhöft, Vorsitzender der Sozialgruppe<br />

Kassel. „Es waren ein unglaubliches<br />

Leben und Ehrgeiz, die ihr und ich da gespürt<br />

haben“, erinnert er sich in seiner Rede.<br />

Besonders die Fußballer lieferten packende<br />

6 <strong>Facetten</strong> 31 | <strong>November</strong> <strong>2016</strong>


Kasseler Werkstatt<br />

Matches: „Wir haben tolle Spiele gesehen,<br />

tolle Tore, Torwartleistungen und Abwehrleistungen.“<br />

Torwart André Marquardt hatte<br />

die Spieler beständig motiviert, ihr Bestes zu<br />

geben. Während die Vorrunde gegen Wolfsburg<br />

noch ein Unentschieden hervorbrachte,<br />

verlor das Team der KSW gegen Main-Kinzig<br />

in der letzten Minute durch einen Elfmeter.<br />

„Es war ein spannendes Spiel, wir haben alle<br />

gut durchgehalten und gekämpft“, erzählt<br />

Abwehrspieler Abdullah Bas stolz.<br />

Der Verein Special Olympics Deutschland e.V.<br />

setzt sich seit 25 Jahren für die Inklusion von<br />

Menschen mit einer geistigen Behinderung<br />

ein. Ziel ist es, durch gemeinsamen Sport<br />

und Wettkämpfe die Teilhabe und Akzeptanz<br />

in der Gesellschaft zu erhöhen. 4.800<br />

AthletInnen aus ganz Deutschland sind diesen<br />

Sommer unter dem Motto „Gemeinsam<br />

stark“ angetreten. Die KSW trat zum ersten<br />

Mal bei den nationalen Spielen an, und alle<br />

waren sich einig: „In zwei Jahren möchten<br />

wir unbedingt wieder dabei sein!“<br />

Erika Lehn<br />

Muharrem<br />

Tashan holte<br />

Gold im<br />

Tischtennis.<br />

zum 50. Geburtstag<br />

Burghard Henkel, 23. 7.<br />

Birgit Henkel 28. 8.<br />

Axel Rost 10. 8.<br />

Uwe-Heinrich Simon 15. 9.<br />

Monika Schäckel 29. 10.<br />

Katja Hohmann 3. 12.<br />

Nancy Manthei 25. 12.<br />

zum 60. Geburtstag<br />

Elisabeth Römer 15. 7.<br />

Ulrich Aretz 16. 8.<br />

Heike Siebert 17. 11.<br />

zum 60. Geburtstag<br />

Birgit Stemmler 30. 11.<br />

zum 25-jährigem Werkstatt jubiläum<br />

Ralf Junghans 1. 9.<br />

Zoran Viljusic 1. 9.<br />

Halim Kaygusuz 1. 9.<br />

Heiko Hartmann 1. 9.<br />

Sandra Kostka 1. 12.<br />

zu 40 Jahren Werkstattzugehörigkeit<br />

Martin Schodder 2. 8.<br />

Silke Warnecke 26. 7.<br />

<strong>November</strong> <strong>2016</strong> | <strong>Facetten</strong> 31 7


Kasseler Werkstatt<br />

Kunstwerke<br />

von Krystian<br />

Kuklinski<br />

und Martin<br />

Nguyen,<br />

die im<br />

Computerkurs<br />

entstanden<br />

sind.<br />

Lernen und Spaß<br />

Computerkurs „die 5“<br />

Heute sind tatsächlich fünf Menschen zum<br />

Computerkurs gekommen – „die 5“ bedeutet<br />

aber nicht, dass nur fünf teilnehmen können,<br />

sondern dass mit fünf Programmen gearbeitet<br />

wird. Jeder erzählt etwas über eins<br />

der Programme: Gudrun Martin: „Ich schreibe<br />

einen Brief.“ Marcus Bergmann: „Ich suche<br />

nach Musik.“ Mustafa Daud: „Ich spiele<br />

gerade Lernwerkstatt.“ Eva-Maria Grimm:<br />

„Ich backe Kuchen.“ Krystian Kuklinski: „Ich<br />

male ein Bild mit einem Haus.“<br />

Der Computerkurs „die 5“ für EinsteigerInnen<br />

findet unter Leitung von Doreen Franz<br />

diesen Herbst einmal in der Woche in der<br />

Kasseler Werkstatt (KSW) statt – neben anderen<br />

Computerkursen, auch für Fortgeschrittene.<br />

Seit 2002 sind Computerkurse fester<br />

Bestandteil des Bildungsangebots der KSW.<br />

Ging es vor 14 Jahren noch ums Einschalten<br />

und Mausbedienen, seien diese Dinge heute<br />

für fast alle auch beim Einstieg selbstverständlich,<br />

so Franz.<br />

Die fünf Bereiche, mit denen sich die Teilnehmenden<br />

auseinandersetzen, sind die Programme<br />

Word, Excel und Paint, das Recherchieren<br />

im Internet, z. B. zum eigenen Hobby,<br />

sowie das Lernen mit Hilfe einer Lernwerkstatt,<br />

z. B. etwas über Verkehrszeichen. Paint<br />

ist immer wieder besonders anziehend. Mit<br />

unterschiedlichen Werkzeugen wie Bleistift,<br />

Pinsel und Airbrush sowie Formen und Farben<br />

entstehen Kunstwerke, die alle staunen<br />

machen, nicht zuletzt die Kursleiterin.<br />

Kirsten Alers<br />

Schwerpunkt: das geplante<br />

Bundesteilhabegesetz<br />

„Miteinander für mehr Teilhabe<br />

– Arbeit, Bildung, Anerkennung.“<br />

Unter diesem Motto fand<br />

vom 20. bis 22. September der<br />

Bundes-Werkstättentag in Chemnitz<br />

statt. Die Kasseler Werkstatt<br />

war mit 14 Personen vertreten.<br />

Leitung, Werkstattrat und Elternund<br />

Förderverein haben sich zu<br />

aktuellen Themen und Veränderungen,<br />

die auf die Werkstatt zukommen,<br />

informiert.<br />

Werkstättentag <strong>2016</strong><br />

Ein Schwerpunkt war das neue<br />

Bundesteilhabegesetz, das zwischen<br />

Behindertenverbänden<br />

und ParlamentarierInnen heftig<br />

diskutiert wird und nach Plan<br />

der Bundesregierung 2017 in<br />

Kraft treten soll. Das Gesetz will<br />

vor allem regeln, was das Recht<br />

auf Teilhabe für jeden Menschen<br />

mit Behinderung bedeutet. Leider<br />

will die Politik aber auch Geld<br />

sparen, und deshalb bleibt abzuwarten,<br />

wie zwischen Wünschen<br />

bzw. Forderungen (auch der UN-<br />

Behindertenrechtskonvention)<br />

und finanziellen Zwängen vermittelt<br />

wird. Wir wollen und<br />

müssen Vorgaben möglichst so<br />

umsetzen, dass immer der einzelne<br />

Mensch im Zentrum bleibt.<br />

Wichtig ist in jedem Fall, immer<br />

auf dem neusten Stand zu sein,<br />

um reflektiert vor Ort in Kassel<br />

gestalten zu können, deshalb gehört<br />

der Besuch des Werkstättentages<br />

alle vier Jahre zu unseren<br />

festen Terminen.<br />

Markus Grote (Leitung<br />

Zentrales Bildungsreferat)<br />

8 <strong>Facetten</strong> 31 | <strong>November</strong> <strong>2016</strong>


Kasseler Werkstatt<br />

Einstieg in den Beruf<br />

Veranstalter: Kasseler Bündnis für Inklusion<br />

Markus Grote<br />

(links) und<br />

Andreas<br />

Wagner<br />

vertraten<br />

die KSW bei<br />

der Informationsbörse<br />

des Kasseler<br />

Bündnisses<br />

für Inklusion.<br />

Es geht um den Übergang von der Schule<br />

ins Berufsleben. Der gemeinnützige Verein<br />

Kasseler Bündnis für Inklusion e. V. will für<br />

Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung<br />

ein Netzwerk der Information, Beratung<br />

und Begleitung in der Region Kassel entwickeln.<br />

Am 8. Juli gab es zum ersten Mal eine<br />

Informationsbörse, bei der sich SchülerInnen<br />

der Lernhilfeschulen oder inklusiv beschulte<br />

SchülerInnen an Regelschulen über berufliche<br />

Wege informieren konnten.<br />

Rund 50 Gäste besuchten die Infostände der<br />

Netzwerkpartner. Auch die Kasseler Werkstatt<br />

(KSW) war mit einem Infostand vertreten,<br />

an dem Andreas Wagner (Gruppenleiter<br />

in der Aktenvernichtung) und Markus Grote<br />

(Leitung Zentrales Bildungsreferat) für Gespräche<br />

zur Verfügung standen. „Die Schüler<br />

haben heute durch die Inklusionsprogramme<br />

mehr Möglichkeiten, in das Arbeitsleben<br />

einzutreten. Allerdings entsteht für Angehörige,<br />

Schüler und Betreuer ein größerer Imnformationsbedarf.<br />

Für manche der Schüler<br />

war das schwierig, weil es nicht so leicht zu<br />

verstehen ist, was dabei alles beachtet werden<br />

muss“, so Grote.<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, und die Übergänge<br />

zwischen Schule und Beruf laufen<br />

nicht mehr einfach von alleine, wenn jemand<br />

für sich besondere Ziele hat. Das illustrierten<br />

Vorträge der Agentur für Arbeit,<br />

des Landeswohlfahrtsverbandes und der<br />

Max-Eyth-Schule. Auch die KSW hat SchülerInnen<br />

einiges zu bieten. Viele verschiedene<br />

Arbeitsfelder und eine gute Vernetzung und<br />

Vermittlung in die gesamte Region Kassel<br />

gehören dazu, so Wagner. „Eine junge Frau<br />

kam an unseren Stand und fragte, ob sie als<br />

Rollstuhlfahrerin auch im Gartenbau arbeiten<br />

könne. Sie habe einen kleinen Garten<br />

zuhause, in dem sie schon übe. Ich habe ihr<br />

gesagt, dass sie sich unseren Gartenbau gerne<br />

anschauen könne, um einen Eindruck von<br />

der Arbeit dort zu bekommen.“<br />

Kirsten Alers<br />

<strong>November</strong> <strong>2016</strong> | <strong>Facetten</strong> 31 9


Kasseler Werkstatt<br />

Platzarbeiter auf dem Golfplatz<br />

Carsten Dippel macht einen guten Job!<br />

Carsten Dippel – am liebsten bedient er den großen Aufsitzmäher.<br />

Routiniert rangiert Carsten Dippel den großen<br />

Aufsitzmäher aus der Garage und fährt<br />

Richtung Golfplatz. „Ich mähe die Abschläge<br />

und die Vorgrüns“, erklärt er am Abschlag<br />

für Bahn 10. Das Vorgrün – so nennt man<br />

den Rasen rund um das Loch – ist weit hinten<br />

kaum zu erkennen. Dreimal in der Woche<br />

muss er alle Abschläge und alle Vorgrüns ultrakurz<br />

mähen. Dass das eine seiner Hauptaufgaben<br />

ist, freut ihn – weniger gern beseitigt<br />

er Müll, Laub und Maulwurfshügel, auch<br />

das Harken der Sandflächen, genannt Bunker,<br />

ist nicht so faszinierend wie das Mähen<br />

mit dem großen Aufsitzbalkenmäher. „Aber<br />

das gehört eben auch dazu“, sagt der 30-Jährige<br />

und grinst seinen Chef an.<br />

Robin Kriwitzki, Head-Greenkeeper auf dem<br />

Golfplatz Wilhelmshöhe, ist sehr zufrieden<br />

mit seinem Mitarbeiter, der sich nach einem<br />

viermonatigen Praktikum seit März <strong>2016</strong><br />

als Platzarbeiter in einer betriebsintegrierten<br />

Beschäftigung über die Kasseler Werkstatt<br />

(KSW) bewährt. „Er hat sich superschnell zurecht<br />

gefunden, und bis jetzt hat alles gut geklappt,<br />

auch die Kollegen sind glücklich mit<br />

Carsten“, sagt er und grinst zurück. Ihm sei<br />

es wichtig, Menschen mit Einschränkungen<br />

eine Chance zu geben. Und wenn sie dann<br />

so einsatzfreudig, zuverlässig und akurat arbeiten<br />

wie Carsten Dippel, dann sieht er sein<br />

Engagement und das seines Teams bestätigt.<br />

Es geht hier auf dem Golfplatz schon anders<br />

zu als im Gartenbau der KSW, wo er vorher<br />

beschäftigt war. Um 6 Uhr beginnt die<br />

Arbeit jeden Morgen. 55 Hektar Rasen- und<br />

Gehölzflächen müssen in Schuss gehalten<br />

werden. Im Sommer sind die Arbeitstage<br />

oft sehr lang, oder bei Turnieren kann auch<br />

10 <strong>Facetten</strong> 31 | <strong>November</strong> <strong>2016</strong>


Kasseler Werkstatt<br />

einmal Wochenendarbeit anfallen; die Überstunden<br />

werden dann im Winter abgebaut.<br />

Man muss schon hochmotiviert sein und<br />

Durchhaltevermögen mitbringen.<br />

„Man muss ganz genau mähen, immer in<br />

Streifen und nichts vergessen, der Platz ist<br />

ganz schön groß. Und wichtig ist, dass ich<br />

keinen Schaden anrichte, zum Beispiel nicht<br />

über Golfbälle fahre, die Maschine ist empfindlich“,<br />

sagt Carsten Dippel. Sein Ziel sei es,<br />

einen festen Arbeitsvertrag zu bekommen.<br />

Ehrgeiz hat er jedenfalls: Gerade erst hat er<br />

den Führerschein bestanden und kann jetzt<br />

mit dem eigenen Auto vom Bebelplatz, wo er<br />

im Haus seiner Eltern lebt, nach Wilhelmshöhe<br />

fahren. Und das mit dem festen Vertrag<br />

ist durchaus möglich, meint Andreas Schuller<br />

von der KSW, der ihn seit zwei Jahren auf<br />

seinem Weg begleitet.<br />

Kirsten Alers<br />

Betriebsintegrierte Beschäftigung<br />

Einer der Rehabilitationsaufträge von<br />

Werkstätten für Menschen mit Behinderung<br />

ist, geeignete MitarbeiterInnen an<br />

den ersten Arbeitsmarkt heranzuführen,<br />

mit dem Ziel, dass sie dort dauerhaft einer<br />

bezahlten Beschäftigung nachgehen,<br />

also ein reguläres Arbeitsverhältnis eingehen.<br />

Eine Vorstufe ist eine betriebsintegrierte<br />

Beschäftigung. Zurzeit arbeiten 36<br />

MitarbeiterInnen der KSW in der Region<br />

Kassel in betriebsintegrierter Beschäftigung,<br />

auf gemeindlichen Bau- und Friedhöfen,<br />

in Bäckereien etc. Begleitet werden<br />

sie von Sozialarbeiter Andreas Schuller.<br />

Interessierte Firmen wenden sich an<br />

An dreas Schuller: Tel. (05 61) 952 34-19<br />

Head-Greenkeeper Robin Kriwitzki (links) und Andreas Schuller von der KSW (rechts) unterstützen<br />

Carsten Dippel auf seinem Arbeitsplatz auf dem Golfplatz.<br />

<strong>November</strong> <strong>2016</strong> | <strong>Facetten</strong> 31 11


Kasseler Werkstatt<br />

Glücklich durch Gassigehen<br />

Maxim Smolowski auf der Hunde-Runde<br />

Maxim Smolowski ist Mitarbeiter der Kasseler<br />

Werkstatt und ein echter Hundeliebhaber.<br />

An seinem Arbeitsplatz stehen viele<br />

kleine Hundefiguren der unterschiedlichsten<br />

Rassen. Er kann alle Rassen benennen und<br />

kennt sich auch in der Theorie gut mit Hunden<br />

aus. Und: Er ist glücklich, wenn er mit<br />

einem Hund Gassi gehen darf.<br />

Wer Hunde mag, kann das nachvollziehen.<br />

Draußen sein, aktiv sein, mit dem Hund<br />

durch die Felder tollen. Genau diesen Service<br />

bietet Meike Krämer für Hundebesitzer in<br />

Kaufungen an. Bei „Rund um den Hund – individuell<br />

und professionell“ kann man professionelle<br />

Hundeerziehung, Einzeltraining<br />

und den Gassi-Service buchen. Viele haben<br />

zwar einen Hund, aber nicht alle auch die<br />

Zeit, sich immer um ihn zu kümmern. Genau<br />

da setzt das Angebot an. Meike Krämer<br />

ist meine Nachbarin, und deshalb kam mir<br />

die Idee, sie zu fragen, ob sie sich vorstellen<br />

kann, Maxim Smolowski einmal mitzunehmen,<br />

damit er sie beim Gassigehen, mit<br />

mehreren Hunden gleichzeitig, unterstützen<br />

kann.<br />

Sie konnte sich sofort für diese Idee erwärmen,<br />

und so haben sich Meike Krämer und<br />

Maxim Smolowski, unterstützt durch seinen<br />

Gruppenleiter Andreas Sattmann, mit zwölf<br />

Hunden auf den Weg gemacht. „Maxim war<br />

für den Hund Krümel zuständig“, sagt Sattmann.<br />

„Und er hat seine Sache gut gemacht.“<br />

Es wird weitere Termine geben, und wir werden<br />

sehen, wie es sich entwickelt, denn die<br />

Hunde müssen auch bei 5 Grad und Nieselregen<br />

raus ...<br />

Eines ist aber bereits klar: Maxim Smolowski<br />

ist jetzt schon ausgeglichener und glücklicher.<br />

Durch Gassigehen.<br />

Markus Grote<br />

(Leitung Zentrales Bildungsreferat)<br />

12 <strong>Facetten</strong> 31 | <strong>November</strong> <strong>2016</strong>


Kasseler Werkstatt<br />

Unter einem guten Stern<br />

Ausflug in die VW-Stadt in Wolfsburg<br />

Die Sonne schien vom Himmel, die Teilnehmenden<br />

standen schon am frühen Morgen<br />

mit superguter Laune und Sack und Pack<br />

am Treffpunkt Hallenbad-Ost bereit – und ab<br />

ging die Post in mehreren Reisebussen in Richtung<br />

Wolfsburg. Rund 120 Menschen mit und<br />

ohne Behinderung aus der Kasseler Werkstatt<br />

(KSW) und ihrem Umfeld waren der Einladung<br />

des Eltern- und Fördervereins (EFV) gefolgt,<br />

die VW-Stadt in Wolfsburg zu besichtigen.<br />

Dort angekommen, wurden wir von nettem<br />

Personal empfangen und in verschiedene<br />

Rundgangsgruppen eingeteilt. Natürlich<br />

hat man sich besonders gefreut über unseren<br />

Besuch, da die KSW ja auch als Zulieferer für<br />

VW arbeitet.<br />

Die VW-Stadt hat alle mächtig in ihren<br />

Bann gezogen, ob es die Fahrt mit dem Schiff,<br />

das Oldtimer-Museum mit seinen tollen ,alten<br />

Schlitten’, die Gebäude mit imponierenden<br />

,Neuzeitautos’ oder – nicht zu vergessen<br />

– das große, wunderschön angelegte, parkähnliche<br />

Gelände war, durch das wir liefen.<br />

Und Hunger hatten wir selbstverständlich<br />

auch irgendwann und konnten im einladenden<br />

Casino sehr schmackhaft essen. Es war<br />

ein wunderschöner Tag. Und da man ja an<br />

einem Tag nicht alles sehen kann, werden<br />

wir bestimmt irgendwann wieder einen Trip<br />

nach Wolfsburg machen.<br />

Elfi Büchner<br />

(Vorstandsmitglied EFV der KSW)<br />

n<br />

Kontakt EFV der KSW:<br />

Elfi Büchner, Tel. (05 61) 287 03 62<br />

Großer Applaus<br />

Der Werkstattchor im Seniorenzentrum<br />

Am 19. Mai hatten wir mit dem Werkstattchor<br />

der KSW 2 einen Auftritt im Seniorenzentrum<br />

Unterneustadt. Ob die Lieder nun<br />

Michaela, Fiesta Mexicana oder Ein Stern hießen<br />

– sie haben allen Zuhörerinnen und Zuhörern<br />

gefallen, und wir haben einen großen<br />

Applaus bekommen.<br />

Die Lieder suchen wir 20 Sängerinnen und<br />

Sänger uns selber aus und üben sie mit unserem<br />

Chorleiter Jürgen Ramdohr jeden Dienstag<br />

um 13 Uhr in der Turnhalle ein. Es dauert<br />

einige Zeit, bis es so richtig toll klingt und<br />

alle das Gleiche singen. Wir machen das jetzt<br />

schon seit über zwei Jahren und sind alle mit<br />

viel Spaß dabei.<br />

Wir hoffen, dass es den Menschen im Seniorenzentrum<br />

genau so viel Freude gemacht hat<br />

und dass sie uns bald mal wieder einladen.<br />

Angelika Kepper<br />

(Mitarbeiterin im AB 2<br />

<strong>November</strong> <strong>2016</strong> | <strong>Facetten</strong> 31 13


Kasseler Werkstatt<br />

Holger H.<br />

übt im<br />

Förderbereich<br />

zu arbeiten.<br />

Ohne geht es gar nicht<br />

Personenzentrierung im Schwerstbehindertenbereich<br />

Er sitzt allein in einer Nische, die ihm einen<br />

eigenen Raum sichert, eine Distanz<br />

zum Gruppengeschehen; die Kapuze hat er<br />

sich tief ins Gesicht gezogen, die Unruhe mit<br />

Mühe händelnd. Holger H. übt zu arbeiten,<br />

sortiert kleine Metallteile in Tüten. Was ihn<br />

bewegt, welche Einflüsse aus welchen Lebensbereichen<br />

ihn bzw. seine Aktionen steuern,<br />

ist nur schwer zu ergründen. Sprechen kann<br />

er nicht. Was für eine Konzeption braucht es,<br />

um Menschen wie Holger H. durch den (Arbeits-)Tag<br />

zu begleiten?<br />

„Beziehungsarbeit und Personenzentrierung<br />

– ohne diese beiden Eckpfeiler können<br />

wir hier nicht arbeiten“, sagt Fred Winkel.<br />

Winkel leitet die Tagesförderstätte (TaFö)<br />

und den Förderbereich (FöB) der Kasseler<br />

Werkstatt (KSW). Viele der hier in sieben<br />

Gruppen beschäftigten und betreuten 77<br />

MitarbeiterInnen können ihre Wünsche<br />

und Bedürfnisse nicht äußern; die pädagogischen<br />

Fachkräfte müssen bereit sein, sich<br />

ganz nah auf jede einzelne Person einzulassen,<br />

müssen „ganz nah dran sein“, um<br />

Vertrauen und eine Beziehung aufbauen zu<br />

können, sagt Winkel.<br />

In TaFö und FöB, dem Schwerstbehindertenbereich<br />

der KSW, gibt es keinen Produktionsdruck,<br />

sodass die 17 GruppenleiterInnen<br />

auf die individuellen Bedürfnisse<br />

eingehen können, um der Rehabilitationsund<br />

Inklusions-Idee der Teilhabe gerecht<br />

werden zu können, der Teilhabe auch am<br />

Arbeitsleben. Sie konstruieren Zählhilfen,<br />

benutzen druckluftbetriebene Tütenöffner<br />

oder elektronisch auszulösende Tütenverschweißer.<br />

Solch einen bedient Marcel P., der in einem<br />

E-Rolli sitzt und mit Mensur B. als<br />

Team arbeitet; Mensur B. legt die bereits<br />

mit Kleinteilen gefüllten Tüten in das Verschweißgerät,<br />

dann drückt Marcel P. einen<br />

Impulsknopf – die Tüte ist verschweißt und<br />

kommt in eine große Transportkiste, die<br />

später an den Auftraggeber geliefert wird.<br />

Teilhabe meint aber auch, dass alle am<br />

Sportangebot der KSW teilnehmen, und für<br />

manche auch erst einmal, das gemeinsame<br />

Mittagessen im großen Saal auszuhalten.<br />

Oft geht das nicht ohne eine Eins-zu-Eins-<br />

Betreuung: nah dran, personenzentriert, bezogen<br />

auf den einen Menschen.<br />

14 <strong>Facetten</strong> 31 | <strong>November</strong> <strong>2016</strong>


Kasseler Werkstatt<br />

Nicht jede pädagogische Fachkraft kann<br />

sich dieser Herausforderung stellen. Die,<br />

die es können, sind eingebunden in ein<br />

multi professionelles Team, bestehend aus<br />

exami nierten Pflegekräften, ErzieherInnen,<br />

HeilerziehungspflegerInnen und ErgotherapeutInnen.<br />

Der Schwerstbehindertenbereich wächst.<br />

Früher seien Menschen mit Schwerstmehrfachbehinderung<br />

oft zuhause oder in Pflegeheimen<br />

versorgt worden, heute kämen sie<br />

über die Schulen, über die die Eltern bereits<br />

mehr über qualifizierte Betreuung erführen,<br />

so Winkel. Allein in diesem September seien<br />

acht Neue aufgenommen worden.<br />

Holger H. hat einen guten Tag. Er lächelt,<br />

als er fotografiert wird, und widmet sich wieder<br />

den Tüten, als Winkel sagt: „Ich komme<br />

gleich wieder.“<br />

Kirsten Alers<br />

Schwerstbehindertenbereich<br />

in der KSW<br />

In der KSW arbeiten rund 500 Menschen mit einer Behinderung,<br />

davon 77 in TaFö und FöB.<br />

Im FöB arbeiten Menschen mit Behinderung, ob geistigseelischer<br />

oder körperlicher Art, die der Arbeitsstruktur<br />

und dem Produktionsdruck in den Arbeitsbereichen der<br />

KSW nicht gewachsen sind, aber ggfs. dorthin später<br />

wechseln können.<br />

In der TaFö werden schwerst- und schwerstmehrfachbehinderte<br />

Menschen betreut, die entweder wegen Art und<br />

Schwere der Behinderung nicht in den Arbeitsbereichen<br />

eingesetzt werden können und einen kleineren Rahmen<br />

zum Arbeiten benötigen oder die einen Betreuungsplatz<br />

in unserem Hause haben.<br />

Ziele des Bereiches sind: Erhöhung der Alltagskompetenzen<br />

und der Selbstständigkeit sowie auch das Heranführen<br />

an wirtschaftlich verwertbare Arbeit.<br />

<strong>November</strong> <strong>2016</strong> | <strong>Facetten</strong> 31 15


Kasseler Werkstatt<br />

Der Mensch im Mittelpunkt<br />

Neue Perspektiven – oder vergessene Ziele?<br />

Die Aufgaben der Werkstatt sind im Sozialgesetzbuch<br />

(SGB) IX § 136 beschrieben. Man<br />

liest u. a. von einer angemessenen Berufsausbildung,<br />

einer Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit<br />

und der Förderung des Übergangs<br />

auf den ersten Arbeitsmarkt. Warum<br />

überraschen uns nun die Forderungen der<br />

UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK)<br />

oder des Bundesteilhabegesetzes nach Inklusion,<br />

der Erweiterung des Blickwinkels, der<br />

Schaffung neuer Arbeitsfelder?<br />

Ein kritischer Blick verrät: Die Werkstätten<br />

für Menschen mit Behinderung werden eher<br />

als Sonderarbeitsstätte wahrgenommen denn<br />

als Institutionen, die sich an den vom Gesetzgeber<br />

formulierten Aufgaben orientieren.<br />

Die Professionalisierung der angebotenen<br />

Produkt- und Dienstleistungspalette hat in<br />

den letzten Jahrzehnten weitere Funktionen<br />

bzw. Arbeitsfelder geschaffen, die man eher<br />

mit der Erwerbs- als mit der Sozialwirtschaft<br />

verbindet, z. B. Arbeitsvorbereitung oder technische<br />

Dienste. Gerne bezeichnen sich die<br />

Werkstätten als Partner der Industrie oder des<br />

Handels. Und das sind sie auch, aber noch<br />

mehr sind sie Partner für Menschen mit Behinderung<br />

auf ihrem beruflichen Weg. Auf ihre<br />

wesentliche Aufgabe, nämlich die Gestaltung<br />

des Förderprozesses, werden sich die Werkstätten<br />

– so auch die Kasseler Werkstatt (KSW)<br />

– konzentrieren müssen. Dabei gilt es, diese<br />

Aufgaben aus vier Blickwinkeln zu sehen und<br />

zu gewichten: aus den Blickwinkeln der MitarbeiterInnen,<br />

der Werkstatt, der Begleitenden,<br />

der Angehörigen und des Leistungsträgers.<br />

Blickwinkel MitarbeiterInnen<br />

Wann wird aus einem Wunsch eine individuelle<br />

Wahl? Können sich Menschen mit<br />

Behinderung ihren Arbeitsplatz aussuchen?<br />

Können sich Menschen ohne Behinderung<br />

ihren Arbeitsplatz aussuchen? Viele von<br />

uns hatten einen bestimmten Ausbildungswunsch<br />

oder einen Karrieretraum. In Erfüllung<br />

gegangen sind diese Wünsche nur,<br />

wenn viele Voraussetzungen, Anstrengungen,<br />

Lernerfolge und letztlich Angebote zusammengepasst<br />

haben. Wünsche sind frei,<br />

und die Möglichkeit zu wählen gibt uns Menschen<br />

unsere Individualität.<br />

Der Gesetzgeber räumt Menschen mit Behinderung<br />

ein Wunsch- und Wahlrecht ein,<br />

begrenzt dieses aber gleichzeitig mittels der<br />

zur Verfügung gestellten Mittel. Aus Sicht der<br />

KSW darf ein Wunsch- und Wahlrecht nicht<br />

nur greifen, wenn die gewünschte Betreuung<br />

günstiger ist als eine Werkstatt, sondern<br />

dieses Recht verdient seinen Titel nur, wenn<br />

es unabhängig von Kosten gewährt wird. Die<br />

KSW möchte die Wünsche von Menschen mit<br />

Behinderung ernst nehmen und ihre Wahl<br />

respektvoll akzeptieren.<br />

Blickwinkel Werkstatt<br />

Die Werkstatt ist ein System, welches Menschen<br />

mit Behinderung einen sozialen und<br />

geschützten Raum bietet: Man darf sein, wie<br />

man ist. Alles, was die MitarbeiterInnen benötigen,<br />

ist vorhanden. Menschen, die pädagogische<br />

Kompetenz und Erfahrung haben,<br />

assistieren den MitarbeiterInnen in der Werkstatt<br />

individuell, personenzentriert und erfolgreich.<br />

Diese sozialpolitische Errungenschaft<br />

darf auch in Zukunft nicht verloren gehen.<br />

Welche Rolle spielt die Arbeit? Die Arbeit<br />

wurde auch an diesen Ort geholt, nicht zufällig,<br />

sondern gewollt. In der Entwicklung der<br />

Menschheit entstand Arbeit immer an Orten,<br />

an denen sie benötigt wurde. Mühlen wurden<br />

an Flüssen gebaut, Hochöfen entstanden in<br />

der Nähe von Kohlevorkommen und Städte<br />

an wichtigen Handelswegen. Der Mensch<br />

folgte dann dem Arbeitsangebot. Noch heute<br />

sagt man: „Ich gehe auf die Arbeit.“<br />

Als in den 1960er Jahren die Psychiatrien<br />

geöffnet wurden und Menschen mit Behinderung<br />

eine Beschäftigung benötigten, entstanden<br />

die ersten Werkstätten. Aber nicht<br />

weil die Arbeit benötigt wurde, sondern als<br />

Ort, zu dem die Menschen geschickt werden<br />

16 <strong>Facetten</strong> 31 | <strong>November</strong> <strong>2016</strong>


Kasseler Werkstatt<br />

konnten. Oft fern des Wohnortes. An dieser<br />

Ausrichtung, die im Prinzip auch wieder Exklusion<br />

bedeutet, hat sich nur wenig geändert.<br />

Die UN-BRK beschreibt in Artikel 27 Arbeit<br />

bzw. Beschäftigung als grundlegend für die<br />

Gleichberechtigung. Arbeit, die frei gewählt<br />

oder angenommen werden kann. Der Zugang<br />

zu Arbeit meint die Möglichkeit, in einem offenen,<br />

einbeziehenden und zugänglichen Arbeitsmarkt<br />

und Arbeitsumfeld tätig zu sein.<br />

In Zukunft wird es für Menschen mit Behinderung<br />

nicht nur die Arbeit in der Werkstatt<br />

geben, sondern auch neue Wege hinein in<br />

den Arbeitsmarkt. Aber auch für diese neuen<br />

Wege ist eine kompetente Assistenz unverzichtbar.<br />

Blickwinkel Begleitende<br />

In der aktuellen Debatte zum Bundesteilhabegesetz<br />

geht es für die Werkstätten um<br />

eine Veränderung der Definition von Arbeit<br />

für behinderte Menschen, genauer um den<br />

Zugang zu Leistungen der Teilhabe am Arbeitsleben.<br />

War bisher der Zugang zu einer Leistung<br />

des SGB IX auf Basis einer anerkannten<br />

Behinderung geregelt, so gilt es in Zukunft,<br />

eine „wesentliche Teilhabebeschränkung“<br />

darzustellen. Benötigte dies bisher Unterstützung<br />

bei der Antragstellung, wird es<br />

zukünftig streitbare Parteien geben müssen,<br />

die sich für das Recht des Menschen mit Behinderung<br />

auf individuelle, sogenannte personenzentrierte<br />

Teilhabe einsetzen.<br />

Das Herausführen der Eingliederungshilfe<br />

aus einem Fürsorgesystem (so ist der Wille<br />

des Gesetzgebers formuliert) bringt neue<br />

Herausforderungen. Diesen kann nur erfolgversprechend<br />

begegnet werden, wenn sich<br />

auch weiterhin alle Beteiligten auf Augenhöhe<br />

begegnen. Betreuende, Angehörige, die Werkstatt<br />

und der Leitungsträger dürfen die Wünsche<br />

der Mitarbeiter nicht aus den Augen verlieren.<br />

Dabei müssen sich aber alle auf weitere<br />

Lösungen als die bisher bekannten Leistungen<br />

zur Teilhabe am Arbeitsleben einstellen.<br />

Blickwinkel Leistungsträger<br />

Die Kosten der Eingliederungshilfe sind<br />

in den vergangenen Jahrzehnten deutlich<br />

gestiegen. Das belastet die Städte und Gemeinden.<br />

Dabei ist nicht der einzelne Fall<br />

teurer geworden, jedoch die Anzahl derer, die<br />

eine Leistung in Anspruch nehmen, ist gestiegen.<br />

Beim Bundesteilhabegesetz ist auch ein<br />

Spargesetz, da es die Zugänge zu Leistungen<br />

einschränkt. Das Herausführen der Eingliederungshilfe<br />

aus der Umlagefinanzierung<br />

bedeutet eine Finanzierung durch Beiträge<br />

zur Sozialversicherung, also durch uns alle.<br />

Daher wird in Zukunft die Wirksamkeitskontrolle<br />

für den Leistungsträger eine größere<br />

Rolle spielen als in der Vergangenheit. Die<br />

Bildungsplanung, das Berichtswesen und die<br />

Überlegungen zu den erweiterten Reha-Zielen<br />

bekommen eine neue Bedeutung.<br />

Schon jetzt spüren die Sozialen Dienste<br />

der Einrichtungen die sich verändernden<br />

Entwicklungen. Dabei darf es nicht um das<br />

möglichst günstigste Angebot gehen. Es wird<br />

darum gehen, wo der Mitarbeiter das für<br />

ihn beste Angebot bekommt, d. h. wo seine<br />

benötigten Leistungen am wirkungsvollsten<br />

erbracht werden können. Das ist nicht immer<br />

die Werkstatt. Aber es kann eben auch die<br />

Werkstatt sein.<br />

Fazit<br />

Vieles ist nicht neu, aber die Blickwinkel<br />

erweitern sich. Der Mensch steht im Mittelpunkt<br />

und das ist gut so. Die KSW stellt sich<br />

bereits die Frage: Wohin bewegt uns der<br />

Mensch? Die Antwort auf diese personenzentrierte<br />

Frage wird unser Angebot verändern,<br />

in Richtung Vielfältigkeit nach innen und<br />

nach außen. Am besten gelingt das mit Blicken<br />

ohne Scheuklappen und Dialog zwischen<br />

allen Beteiligten!<br />

Mike<br />

Alband-Nau<br />

Gerald Reißmann<br />

<strong>November</strong> <strong>2016</strong> | <strong>Facetten</strong> 31 17


Kasseler Werkstatt<br />

Sommerfest-Impressionen<br />

Begegnungen in entspannter Atmosphäre<br />

Sommer, Sonne, gute Laune, da fällt es gar<br />

nicht auf, dass Kassel nicht am Meer liegt.<br />

Immer wieder ist es schön, sich einmal, ohne<br />

zu arbeiten, in der Kasseler Werkstatt (KSW)<br />

zu begegnen – zum alljährlichen Sommerfest:<br />

MitarbeiterInnen bieten Kulturelles, das<br />

Personal steht am Grill, Angehörige und Ehemalige<br />

kommen vorbei ... Dieses Jahr wurde<br />

am 9. September in der KSW 2 gefeiert. Und<br />

gelacht, getanzt, geschwatzt.<br />

Kleines Päuschen vom Grillen<br />

Spaß beim Ponyreiten<br />

Tanz mit dem Duo Madison<br />

Vorführung der Tanzmäuse<br />

Marvin Holl singt<br />

Begegnung unter Kollegen<br />

18 <strong>Facetten</strong> 31 | <strong>November</strong> <strong>2016</strong>


Georg-Wündisch-Haus<br />

Gemeinsam groß werden<br />

Das Georg-Wündisch-Haus feierte 25. Geburtstag<br />

V. l. n. r.:<br />

(hinten)<br />

Gerald Reißmann,<br />

Regina<br />

Loh, Detlev<br />

Ruchhöft,<br />

Christian<br />

Geselle,<br />

(vorne)<br />

Rosalina,<br />

Sarah,<br />

Edward,<br />

Simon und<br />

Mikail.<br />

„Heute feiern wir, heute feiern wir, und<br />

wir laden alle ein!“, singt der Kinderchor des<br />

Georg-Wündisch-Hauses (GWH) zur Begrüßung<br />

der Gäste am 25. Juni <strong>2016</strong>. Die Kindertagesstätte<br />

in Wolfsanger feierte ihr 25-jähriges<br />

Bestehen und hat Kinder, Eltern, Freunde<br />

und Interessierte zum Mitfeiern eingeladen.<br />

Um 14 Uhr begrüßten die Einrichtungsleiterin<br />

Regina Loh, der Vorsitzende des Trägervereins<br />

Sozialgruppe Kassel e.V., Detlev Ruchhöft,<br />

und Stadtkämmerer Christian Geselle<br />

die vielen BesucherInnen in der Turnhalle.<br />

„Was braucht es für eine gute Kindertagesstätte?“,<br />

fragt Loh in ihrer Rede. Es ginge<br />

da rum, ein schützendes Dach zu errichten,<br />

unter dem das einzelne Kind stets im Fokus<br />

steht. Mit der Gründung des GWH im Jahre<br />

1991 wurde eine großzügig angelegte Kindertagesstätte<br />

ganz zum Wohl der Kinder neu<br />

gebaut. Was als Sonderkindertagesstätte für<br />

Kinder mit Behinderung begann, ist heute<br />

eine reguläre Kindertagesstätte (KiTa) mit<br />

derzeitig vier Integrationsplätzen. Zusätzlich<br />

werden nachmittags bis zu sechs SchülerInnen<br />

der benachbarten Alexander-Schmorell-<br />

Schule betreut. Die KiTa ist mit fünf Gruppen<br />

und insgesamt 100 Kindern voll belegt.<br />

Das Besondere am GWH ist das ganzheitliche<br />

Konzept. Die Kinder sind nicht nach<br />

Altersstufen getrennt, sondern lernen von<br />

Anfang an „miteinander voneinander“. Dieser<br />

Herausforderung stellt sich das elfköpfige<br />

pädagogische Team tagtäglich. „Durch die<br />

altersübergreifenden Gruppen und die Integration<br />

von Kindern mit Behinderung lernte<br />

meine Tochter schnell, Rücksicht zu nehmen,<br />

aber auch eigenständig zu sein. Das war<br />

neben der Wohnortnähe für mich ein entscheidender<br />

Punkt für die Wahl dieser KiTa“,<br />

erzählt Christiane Gertz, die Mutter der dreijährigen<br />

Heidi.<br />

Haus und Gelände waren belebt von tobenden<br />

Kindern und staunenden Eltern. Mit Kinderschminken,<br />

Karussellfahren, Bastelstationen<br />

und jeder Menge Köstlichkeiten war das<br />

Programm komplett. Es gibt Eltern, die wa­<br />

<strong>November</strong> <strong>2016</strong> | <strong>Facetten</strong> 31 19


Georg-Wündisch-Haus<br />

Der Kinderchor<br />

begrüßt<br />

alle BesucherInnen.<br />

Die Leiterin<br />

des GWH<br />

Regina Loh<br />

ren als Kinder selbst hier, sodass mittlerweile<br />

schon die zweite Generation die Kindertagesstätte<br />

besucht.<br />

Zukünftig werde sich das Einzugsgebiet<br />

sogar noch vergrößern, denn der Stadtteil<br />

Wolfsanger Nord wachse schnell, erklärte<br />

Geselle. Ruchhöft wies zudem auf den Beitrag<br />

des GWH zum Leitbild der Sozialgruppe<br />

Kassel hin: „Es geht um den wertschätzenden<br />

Umgang miteinander, sich auf Augenhöhe<br />

zu begegnen und die Teilhabe an der Gesellschaft<br />

zu ermöglichen. Das ist nicht nur der<br />

Selbstanspruch, sondern auch die Selbstverpflichtung<br />

der Einrichtungen der Sozialgruppe<br />

Kassel.“ Der Namensgeber Georg Wündisch,<br />

Kassels Bürgermeister von 1967 bis<br />

1973 und Vorsitzender der Sozialgruppe von<br />

1961 bis 1975, hat mit seinem Engagement in<br />

Sozialarbeit und -politik zur Erreichung dieses<br />

Ziels beigetragen. Das GWH hat sich in<br />

25 Jahren dem Namen als würdig erwiesen.<br />

Erika Lehn<br />

20 <strong>Facetten</strong> 31 | <strong>November</strong> <strong>2016</strong>


Kinderseite<br />

Hallo Kinder! Ihr kennt sicher das Lied: „Der Herbst ist da, er bringt<br />

uns Wind, heihussasa ...“ Auf diesen Seiten findet ihr interessante Dinge<br />

rund um diese tolle Jahreszeit. Gemeinsam mit euren Eltern laden wir<br />

euch zum Singen, Rätseln, Malen und Lesen ein und wünschen viel Spaß!<br />

Immer mittwochs trifft sich unser<br />

Schulkindchor. Den Herbst begrüßen<br />

wir in diesem Jahr mit dem<br />

Lied Der Herbstwind von Rolf Krenzer.<br />

Buchbesprechung<br />

Puschko ist ein kleiner Hund der zum ersten Mal den Wind erlebt. Er beobachtet,<br />

wie er die Blätter umherwirbelt und fühlt, wie der Wind in sein Fell pustet.<br />

Und Puschko stellt sich die Frage: Wer ist der Wind, kann ich ihn fangen?<br />

(Für die Eltern: Wir im Georg-Wündisch-Haus lesen die Geschichte, da sie<br />

den Wortschatz der Kinder erweitert und die Auseinandersetzung mit dem<br />

Phänomen Wind ermöglicht. In Kleingruppen treffen sich die Schulkinder<br />

gruppenübergreifend, die Bilder laden zum Entdecken und Erzählen ein und<br />

fördern die Beobachtungsgabe.)<br />

Zum Ausmalen<br />

Wie sehen denn die Blätter im Herbst aus? Das Kastanienblatt, das Birkenblatt, das Ahornblatt? Haben<br />

sie alle die gleiche Farbe, wenn sie sich von den Bäumen lösen und zur Erde fallen?<br />

Du spürst ihn und fasst ihn nicht,<br />

du greifst ihn an und hast ihn nicht,<br />

du hörst ihn und siehst ihn nicht,<br />

du rennst davon und fliehst ihn nicht.<br />

(Der Wind)


Seniorenzentrum Unterneustadt<br />

Griechisch speisen ...<br />

... mit Fährmann Gregor<br />

„Ich liebe alte Menschen und möchte etwas<br />

für sie tun. Und ich liebe die Speisen, die ich<br />

in meinem Restaurant anbiete. Es war mir<br />

ein Bedürfnis, beides zu verbinden.“ Der dies<br />

sagt, ist Papavasileiou Georgios, genannt<br />

Gregor, Besitzer des Restaurants Der Fährmann<br />

in Fuldabrück-Bergshausen. Da bereits Kontakt<br />

zu MitarbeiterInnen des Seniorenzentrums<br />

Unterneustadt bestand, wählte er dieses<br />

Heim aus, um seinen Worten Taten folgen<br />

zu lassen. Am 2. Juni lud er also einige BewohnerInnen<br />

zu einem großen Festessen ein.<br />

Damit dann auch tatsächlich alle Eingeladenen<br />

– auch die in der Bewegung eingeschränkten<br />

– BewohnerInnen teilnehmen<br />

konnten, fand das Essen nicht im Restaurant<br />

selbst statt, sondern in der ,Kneipe’ – einem<br />

im urigen Kneipenstil eingerichteten Aufenthaltsraum<br />

im Seniorenzentrum.<br />

Es gab reichlich von den leckeren Speisen,<br />

und alle BewohnerInnen zeigten sich begeistert.<br />

Selbst die, die sich mit griechischer Küche<br />

bisher nicht so hatten anfreunden können,<br />

langten kräftig zu. Besonders gut gefiel<br />

Papavasileiou<br />

Georgios mit<br />

zwei Gästen<br />

22 <strong>Facetten</strong> 31 | <strong>November</strong> <strong>2016</strong>


Seniorenzentrum Unterneustadt<br />

auch, dass sich Gregor und seine Partnerin<br />

höchstpersönlich um jeden einzelnen Gast<br />

kümmerten und mit jedem ein paar Worte<br />

wechselten.<br />

Alle waren sich einig: eine besonders schöne<br />

Idee und ein besonders gelungener Tag!<br />

Birgit Pöppler (Altenpflegerin)<br />

100 ist nicht genug!<br />

Hermann Haas, ältester Bewohner im Seniorenzentrum<br />

Während viele Menschen wohl das Ziel haben,<br />

100 Jahre alt zu werden, hat Hermann<br />

Haas, Bewohner im Seniorenzentrum Unterneustadt,<br />

inzwischen ganz andere Pläne. Mindestens<br />

103 Jahre will der 101-Jährige werden,<br />

weil sein Freund auch so alt wurde. Und es<br />

können auch ruhig noch ein paar Jahre mehr<br />

werden. So rüstig und interessiert, wie Haas<br />

noch ist, glaubt man ihm das ohne Weiteres.<br />

Noch immer nimmt er verschiedene Termine<br />

wahr, nicht nur bei seinem alten Handballverein,<br />

dem TSV Wolfsanger, in dem<br />

er zunächst als Spieler – legendär das erste<br />

Handballspiel des Vereins nach dem Krieg,<br />

das mit 15:0 gewonnen wurde – und dann<br />

als Trainer Entscheidendes bewegte. Auch<br />

Museumsbesuche und Spaziergänge stehen<br />

regelmäßig auf dem Programm. So viele Spaziergänge<br />

wie möglich, denn Haas liebt die<br />

Natur über alles, immer war er begeisterter<br />

Gärtner und gerät schon beim Anblick eines<br />

Blumenstraußes noch heute ins Schwärmen.<br />

„Naturliebe und vor allem Sport, das hat<br />

mir in meinem Leben immer weitergeholfen“,<br />

betont Hermann Haas. Auch deshalb<br />

versuche er, weiterhin täglich Gymnastik<br />

und Trimmübungen zu machen.<br />

Aber nicht nur sein TSV Wolfsanger war besonders<br />

wichtig für ihn – auch von seiner Frau<br />

Lisbeth, die 2009 leider verstarb und mit der er<br />

über 70 Jahre verheiratet gewesen war, erzählt<br />

Haas gern und mit Dankbarkeit. Und auf seine<br />

Enkelin und die Urenkel ist er hörbar stolz.<br />

Besondere Verbundenheit empfindet Haas<br />

mit seinem Betreuer Gerhard Ullrich. „Das ist<br />

ein Mann, der immer für mich da ist und es<br />

überhaupt erst möglich macht, dass ich noch<br />

so viel unternehmen und die ideale Lage<br />

des Seniorenzentrums Unterneustadt nutzen<br />

kann“, sagt Haas mit hörbarer Rührung und<br />

Dankbarkeit.<br />

Auch mit seinem neuen Umfeld im Seniorenzentrum<br />

ist Haas inzwischen sehr zufrieden.<br />

„Hier weiß man mich zu nehmen, und<br />

das ist wichtig in meinem Alter!“<br />

Birgit Pöppler (Altenpflegerin)<br />

<strong>November</strong> <strong>2016</strong> | <strong>Facetten</strong> 31 23


Seniorenzentrum Unterneustadt<br />

Filmbesprechung<br />

Honig im Kopf<br />

Eine Film-Rezension<br />

Honig im Kopf erzählt die Geschichte einer<br />

ganz besonderen Liebe zwischen der elfjährigen<br />

Tilda (Emma Schweiger) und ihrem<br />

Großvater Amandus (Dieter Hallervorden).<br />

Das humorvolle, geschätzte Familienoberhaupt<br />

Amandus wird nach der Beerdigung<br />

seiner Frau zunehmend vergesslicher und<br />

kommt mit dem alltäglichen Leben zuhause<br />

nicht mehr klar. Bald steht fest: Amandus<br />

hat Alzheimer und kann nicht mehr allein<br />

zu Hause leben. Sein Sohn Niko (Til Schweiger)<br />

nimmt ihn in seiner Familie auf.<br />

Amandus möchte seinen Beitrag leisten<br />

und versucht, der Schwiegertochter im<br />

Haushalt zu helfen, was jedoch in unangenehmen<br />

Situationen und nicht ungefährlichem<br />

Chaos endet; Niko fasst daraufhin<br />

den Entschluss, Amandus ins Heim zu<br />

geben. Als Tilda mitbekommt, dass sich<br />

ihre Eltern über Alzheimer streiten, informiert<br />

sie sich bei ihrem Kinderarzt über die<br />

Krankheit. Dieser erklärt ihr Alzheimer anhand<br />

eines Bücherregals: Es sei so, als fehle<br />

jeden Tag ein anderes Buch. Da nimmt sich<br />

Tilda in ihren Sommerferien des Großvaters<br />

an.<br />

Es gibt viele Momente in diesem Film, die<br />

zu Tränen rühren oder zum Lachen bringen.<br />

Und er zeigt viele Seiten der Demenz.<br />

Klar – manche Szene ist übertrieben lustig<br />

oder unrealistisch, aber ich denke, genau<br />

das ist vielleicht ein guter Weg. Der Film<br />

erreicht auch die Menschen, die sich mit<br />

Demenz nicht beschäftigen wollen. Er ermöglicht<br />

ihnen, die Krankheit aus einer<br />

kindlichen Perspektive und zudem nicht<br />

nur von der erschreckenden und beängstigen<br />

Seite zu sehen.<br />

Der Film zeigt, dass ein an Demenz erkrankter<br />

Mensch nicht einfach verrückt<br />

ist, sondern in seiner eigenen Welt, seiner<br />

eigenen Geschichte lebt. Wie ausgeprägt<br />

die Demenz auch sein mag – da ist noch<br />

immer ein Mensch mit Seele und Gefühlen<br />

und einer bedenkenswerten Vergangenheit.<br />

Honig im Kopf ist auf keinen Fall ein Lehrfilm<br />

über Demenz, aber er zeigt, dass Demenz<br />

nicht nur tragische, sondern auch<br />

heitere Seiten haben kann, wenn man sich<br />

nur darauf einlässt.<br />

Kathrin Jacksteit<br />

(Auszubildende in der Altenpflege)<br />

24 <strong>Facetten</strong> 31 | <strong>November</strong> <strong>2016</strong>


Tagespflege am Holzmarkt<br />

Im Beiwagen zur Königsalm<br />

Ausflug mit den Gespannfreunden Kassel/Korbach<br />

Der Fahrer Peter Sutor zusammen mit Maria Bork (vorn) und Lydia Uhlendorf (dahinter).<br />

Den Wind im Gesicht, unverdeckte Sicht<br />

auf die Natur und die reine Lebensfreude<br />

im Bauch – so haben viele der BesucherInnen<br />

der Tagespflege am Holzmarkt ihre letzte<br />

Motorradfahrt im Gedächtnis. Was in der<br />

Erinnerungspflege wach gerufen wurde, fand<br />

endlich eine reale Umsetzung. Am 2. Juli<br />

wurde acht begeisterten Tagespflege-Gästen<br />

der Wunsch nach einem Motorradausflug erfüllt.<br />

Mit Hilfe der Gespannfreunde Kassel/<br />

Korbach ging es mit sechs Motorrädern, zwei<br />

Autos und insgesamt 30 Teilnehmenden für<br />

Kaffee und Kuchen zur Königsalm bei Nieste.<br />

Bei den Gruppengesprächen in der Tagespflege<br />

klang das gemeinsame Interesse am<br />

Motorradfahren an. Einige der Besucher hatten<br />

früher vor ihrem ersten Auto ein eigenes<br />

Motorrad besessen, das mobil machte, und<br />

besonders einige Damen erinnerten sich an<br />

die Ausflüge mit dem ersten Freund in der<br />

Jugendzeit. „Das Motorradfahren ruft Erinnerungen<br />

wach und bedeutet für viele unserer<br />

Besucher vor allem Leidenschaft“, erklärt<br />

Einrichtungsleiterin Gunda Hoßbach. Und<br />

diese Leidenschaft führt zur Begegnung von<br />

Generationen und Kulturen, nicht nur innerhalb<br />

der Tagespflege, sondern auch mit den<br />

MotorradfahrerInnen.<br />

„Ich bin früher zusammen mit dem Onkel<br />

auf dem Motorrad in die Kirche gefahren“, erinnert<br />

sich Maria Bork. In Gleichen bei Fritzlar<br />

ist die heute 89-Jährige als junges Mädchen<br />

regelmäßig auf der BMW-Maschine des<br />

Onkels mitgefahren, bis er in die Marine eingezogen<br />

wurde. „Es hat mir immer sehr viel<br />

Spaß gemacht“, erzählt sie weiter – sie kann<br />

es kaum erwarten, endlich loszufahren. Sie<br />

hat sich das rote Zeus Side-Bike von Peter Sutor<br />

ausgesucht, weil der Beiwagen ein Dach hat.<br />

Die MotorradfahrerInnen waren aber alle<br />

gut auf das wechselhafte Wetter vorbereitet.<br />

„Wegen Regen sagen wir nicht ab“, so Sutor.<br />

<strong>November</strong> <strong>2016</strong> | <strong>Facetten</strong> 31 25


Tagespflege am Holzmarkt<br />

Fahrerin<br />

Carmen<br />

Laudy und<br />

Karl-Heinz<br />

Sennhenn.<br />

Die Premiere war für die Tagespflege ein<br />

voller Erfolg. Die Gespannfreunde Kassel/<br />

Korbach konnten aufgrund ihrer langjährigen<br />

Erfahrung mit Ausflügen für wohltätige<br />

Zwecke sehr gut auf die Menschen mit Demenz<br />

und Mobilitätseinschränkungen eingehen.<br />

Es ist zu hoffen, dass sich eine Kooperation<br />

mit dem Motorradclub aufbaut, sodass<br />

die Tagespflege-Gäste auch in Zukunft von<br />

dem tollen Angebot profitieren können.<br />

Erika Lehn<br />

„Adieu“: Ilona Caroli verabschiedet sich<br />

1996 wurde Ilona Caroli als amtierende<br />

Sozialdezernentin der Stadt Kassel in<br />

den Vorstand der Sozialgruppe Kassel e. V.<br />

(damals noch Verein für Volkswohl e. V.)<br />

berufen. 1998 bis 2014 war sie für die<br />

Sozial gruppe als Vorstands- bzw. Verwaltungsratsvorsitzende<br />

ehrenamtlich tätig.<br />

Nach ihrer Pensionierung verlegte Ilona<br />

Caroli 2010 ihren Wohnsitz nach Köln. Im<br />

Mai diesen Jahres verließ sie den Verein, der<br />

ihr für die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit<br />

in diesen 20 Jahren zu großem Dank<br />

verpflichtet ist. Detlev Ruchhöft, Gerald<br />

Reißmann und Claudia Benz sagen „Adieu“.<br />

Claudia Benz (Vorstandsmitglied)<br />

26 <strong>Facetten</strong> 31 | <strong>November</strong> <strong>2016</strong>


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Wasserrucksack<br />

PAUL<br />

Informationsbesuch in der KSW 2<br />

Es existieren viele Bilder in der Bevölkerung, was in einer<br />

Werkstatt für Menschen mit Behinderung gemacht,<br />

geleistet wird. Manche denken vielleicht noch an Verwahren,<br />

andere an Beschäftigungstherapie, wieder andere<br />

an das Abzählen und Verpacken von Auto-Zubehör.<br />

Die Kasseler Werkstatt (KSW) als Sozialunternehmen<br />

und Partner der Industrie, des Handwerks und Handels<br />

ist viel mehr.<br />

Davon überzeugten sich der Verwaltungsrat und die<br />

Mitgliederversammlung der Sozialgruppe Kassel e.V.<br />

(SGK) am 12. Mai <strong>2016</strong>. Zu Recht stolz ist die KSW auf<br />

eine Kooperation mit der Universität Kassel: Seit Mai<br />

2014 wird im Arbeitsbereich 3 PAUL, der Wasserrucksack,<br />

hergestellt. PAUL (Portable Aqua Unit for Lifesaving)<br />

wird von Kassel aus weltweit vertrieben und ermöglicht<br />

es, Menschen in Katastrophengebieten, sauberes Trinkwasser<br />

herzustellen.<br />

Marie-Luise Ros (ehemalige stellvertretende Leiterin des<br />

Sozialamts Stadt Kassel, 2. von links), Dr. Karin Müller<br />

(Leiterin des Gesundheitsamts Region Kassel), Paul Engel<br />

(ehemaliger Geschäftsführer der Sozialgruppe), Ingo<br />

Buchholz (Vorstandsvorsitzender der Kasseler Sparkasse),<br />

Dr. Albrecht Letz (ehemaliger Leiter des Gesundheitsamts<br />

Kassel) und Detlev Ruchhöft (Vorsitzender des Verwaltungsrates<br />

der SGK) waren beeindruckt davon, was Christian<br />

Lehnert (Leitung KSW, links) und Frank Heinemann<br />

(Bereichsleiter AB 3, rechts) zeigen und berichten konnten.<br />

Kirsten Alers<br />

Adressen<br />

Einrichtungen der Sozialgruppe Kassel e. V.<br />

n Kasseler Werkstatt 1<br />

Mündener Straße 45, 34123 Kassel<br />

Tel. (05 61) 9 52 34-0, Fax 9 52 34-34<br />

email: info@kasseler-werkstatt.de<br />

www.kasseler-werkstatt.de<br />

n Kasseler Werkstatt 2<br />

Werner-Heisenberg-Straße 18, 34123 Kassel<br />

Tel. (05 61) 58 06-0, Fax 58 06-100<br />

n Kasseler Werkstatt Gartenbau<br />

Oberzwehrener Straße 105, 34132 Kassel<br />

Tel. (05 61) 51 22 21, Fax 51 71 00<br />

n Georg-Wündisch-Haus<br />

Kinder tagesstätte mit Integrationsplätzen<br />

Bei den vier Äckern 11, 34125 Kassel<br />

Tel. (05 61) 87 77 84<br />

n Seniorenzentrum Unterneustadt<br />

Unterneustädter Kirchplatz 4, 34123 Kassel<br />

Tel. (05 61) 7 09 93-16, Fax 7 09 93-28<br />

www.seniorenzentrum-unterneustadt.de<br />

n Tagespflege am Holzmarkt<br />

Holzmarkt 1, 34125 Kassel<br />

Tel. (05 61) 97 01 00-25/26, Fax 97 01 00-23<br />

n Pro Dokument gGmbH<br />

Mündener Str. 45, 34123 Kassel<br />

Tel. (05 61) 22 07 99-00, Fax 52 99 07-41<br />

email: info@pro-dokument.de<br />

www.pro-dokument.de<br />

Impressum <strong>Facetten</strong><br />

n Zeitung für MitarbeiterInnen, Personal,<br />

Eltern, Vereinsmitglieder, FreundInnen und<br />

in teressierte Öffentlichkeit von: Kasseler<br />

Werk statt, Georg-Wündisch-Haus, Seniorenzentrum<br />

Unterneustadt, Tagespflege am Holzmarkt<br />

und ProDokument<br />

n Nummer 31, <strong>November</strong> <strong>2016</strong>, Auflage: 2000<br />

Herausgeber: Sozialgruppe Kassel e. V.,<br />

Holzmarkt 1, 34125 Kassel,<br />

Tel. (05 61) 97 01 00-0, Fax 97 01 00-21<br />

www.sozialgruppe-kassel.de<br />

n Redaktion/Lektorat: Kirsten Alers/Wortwechsel,<br />

Gestaltung/Gesamtherstellung:<br />

Ulrich Ahrend/Satzmanufaktur<br />

Raiffeisenstraße 15, 34260 Kaufungen,<br />

Tel. (0 56 05) 92 62 71, Fax 92 62 73,<br />

www.satzmanufaktur.net<br />

n AnsprechpartnerInnen in den Einrichtungen:<br />

Christian Lehnert, Mike Alband-Nau<br />

(Kasseler Werkstatt), Regina Loh (Georg-Wündisch-Haus),<br />

Martina Dittel (Seniorenzentrum<br />

Unterneustadt), Gunda Hoßbach (Tagespflege),<br />

Mike Alband-Nau (Pro Dokument)<br />

n V.i.S.d.P.: Detlev Ruchhöft, Gerald Reißmann<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben<br />

nicht unbedingt die Meinung des Vereins oder<br />

der Redaktion wieder.<br />

SPENDENKONTO<br />

Sozialgruppe Kassel e. V.<br />

IBAN DE13 5205 0353 0002 0628 97

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