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COMPACT SPEZIAL 10 "Islam"

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<strong>COMPACT</strong> Spezial<br />

_ Der Islam in Deutschland<br />

Jeder hat das Recht, die katholische oder die<br />

evangelische Kirche zu kritisieren. Ich habe noch<br />

niemanden erlebt, der deshalb zu Wortschöpfungen<br />

wie katholophob oder evangelophob gegriffen<br />

hätte. Selbst den multikulturellen Gutmenschen<br />

dürften diese beiden Wörter schlicht und ergreifend<br />

zu blöd sein. Ganz anders verhält es sich mit<br />

islamophob. Für manche Kreise liegt in diesem<br />

Begriff scheinbar ein besonderer Zauber. Es sind<br />

Mitmenschen, die gerne ungefragt betonen, auf<br />

welcher Seite sie stehen. Natürlich ist das immer<br />

die richtige Seite, die gute. Weshalb sie auch Gutmenschen<br />

genannt werden – was ihnen auch wieder<br />

nicht passt.<br />

Totschlagvokabel Islamophobie<br />

Sie benutzen die Wörter Islamophobie und islamophob<br />

als eine Art Gewissens-Keule. Von mir<br />

aus können sie das gerne tun. Nur dürfen sie dann<br />

nicht auf Sensibelchen machen, wenn man ihnen<br />

mit der schärfsten Waffe kommt, die es in unserer<br />

freien Gesellschaft gibt: Fakten, Fakten, Fakten.<br />

Ist man islamophob, wenn man aus dem Freitagsgebet<br />

eines Hodscha in der Mewlana-Moschee in<br />

Berlin zitiert? «Es gibt Deutsche, die auch gut sind.<br />

Aber sie sind und bleiben doch Atheisten. Wozu nützen<br />

sie also? Haben wir jemals einen Nutzen von<br />

ihnen gehabt? Auf der ganzen Welt noch nicht. Weil<br />

Gott mit ihnen Mitleid hatte, gab er ihnen Freuden<br />

im Diesseits. Aber im Jenseits kann der Deutsche<br />

wegen seiner Ungläubigkeit nur das Höllenfeuer<br />

erwarten. Die Deutschen, diese Atheisten, rasieren<br />

sich nicht unter den Armen. Ihr Schweiß verbreitet<br />

einen üblen Geruch und sie stinken. Sie benutzen<br />

daher Parfüm und haben deshalb eine ganze<br />

Parfümindustrie aufgebaut.»<br />

Ist der Lehrer der Carl-von-Ossietzky-Oberschule<br />

islamophob, wenn er einem B.Z.-Reporter<br />

sagt: «Die Schüler gehen zwar hier zur Schule,<br />

leben aber in einer völlig anderen Welt. Vor allem<br />

türkische und arabische Fernsehsender vergiften<br />

die Köpfe der Jugendlichen. Es geht dort ständig<br />

um Ehrenmord und Blutrache. Wenn Sie mal eine<br />

Woche alle Sendungen übersetzen würden, bekämen<br />

Sie Gänsehaut.»<br />

Ist der Leserbrief-Schreiber Fritz Grübl aus München<br />

islamophob, wenn er eine simple Frage stellt:<br />

«In welchem islamischen Land könnte jemand die<br />

Charlie-Hebdo-Karikaturen veröffentlichen, ohne<br />

umgebracht zu werden?»<br />

Ist man islamophob, wenn man manche Literatur<br />

konservativer Muslime als menschenverachtend<br />

bezeichnet? Etwa das Buch Frauen im Islam,<br />

in dem der Imam Mohammed Kamal Mustafa seinen<br />

Lesern empfiehlt, wie sie ihre Frauen zu schlagen<br />

haben: Mit nicht zu dicken Ruten auf Hände und<br />

Füße, damit keine Narben zurückbleiben. Ist der frühere<br />

SPD-Bezirksbürgermeister von Neukölln Heinz<br />

Buschkowsky islamophob, wenn er in einer Talkshow<br />

der ARD seine alltäglichen Erfahrungen schildert?<br />

«Heute ist es so, wenn ein Kind von seiner<br />

Lehrerin gefragt wird: Sag mal Ayse, du bist doch<br />

eigentlich nie mit dem Kopftuch gekommen, jetzt<br />

trägst du Kopftuch, was ist passiert? Dann sagt das<br />

Kind: Es hat geklingelt und da waren zwei Männer,<br />

die haben mit Mutti geschimpft.»<br />

Islamkritik ist Aufklärung.<br />

«Der Islam gehört zu Deutschland»: Der Kanzlerin<br />

und ihrem moralinen Ex-Bundespräsidenten<br />

ist es unbenommen, diese These zu vertreten. Es<br />

wäre allerdings wunderbar, wenn sie genau definieren<br />

würden, welchen Islam sie meinen. Ist es<br />

jener, in dessen Namen drei jüdische Kinder und<br />

ein Rabbiner in Montauban und Toulouse in Frankreich<br />

erschossen wurden?<br />

Betrachten wir es doch einfach so: Islamkritik<br />

ist Aufklärung. Wenn wir anfangen, Verbotszonen<br />

zu definieren, können wir Abschied nehmen von<br />

unserer Freiheit des Denkens und Redens. Kuscheldiskussionen<br />

bringen uns nicht weiter. Eine freie<br />

Gesellschaft, eine freiheitlich-demokratische Kultur,<br />

gewährt keinen Rabatt. Niemandem. Davon<br />

sollte man ausgehen. Doch leider sind die ersten<br />

Rabatt-Aktionen schon angelaufen.<br />

«Die Bürgermeister, die Stadtkämmerer<br />

und die Leiter der Sozialämter<br />

wissen, wie es um Deutschland<br />

steht: Diese Nation wird gegen<br />

die Wand gefahren!», schrebt<br />

Hans-Hermann Gockel in seinem<br />

aktuellen Buch. Foto: HHG Verlag<br />

_ Hans-Hermann Gockel hat<br />

als TV-Journalist viele Jahre für<br />

RTL, SAT. 1 und N24 gearbeitet.<br />

Heute ist er freier Journalist und<br />

Produzent. Der Text ist seinem<br />

aktuellen Buch «Finale Deutschland<br />

– Asyl. Islam. Innere Sicherheit.»<br />

(HHG-Verlag, 19,99 Euro)<br />

entnommen, das den passenden<br />

Untertitel trägt: «Mit Klartext gegen<br />

die Gedankenfeigheit.»<br />

Ausschreitungen zwischen Kurden<br />

und Salafisten vor der Hamburger<br />

Nour Moschee, 2014.Foto: picture<br />

alliance / dpa<br />

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