Praxiszeitschrift April 2017
Ihre Gesundheit liegt ins am Herzen
Ihre Gesundheit liegt ins am Herzen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 1
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 2
Dr. med. Maximilian Hornauer
Facharzt für Physikalische und
Rehabilitative Medizin
• Sportmedizin
• Chirotherapie
• Akupunktur
Golfen – der perfekte Sport
für die Gesundheit!
von Dr. med. Maximilian Hornauer
Golf ist auch für Ältere als
Sport ideal geeignet.
Zugegeben, Golf ist nicht Jedermanns Sache.
Eine Runde dauert immerhin im Schnitt vier
Stunden kostbare Zeit und billig ist dieses
sportliche Vergnügen auch nicht. Beides
muss man sich leisten können. Aus medizinischer
Sicht kann ich regelmäßigen Golfern
jedoch nur gratulieren, gerade im fortgeschrittenen
Alter gibt es wenige bessere Betätigungen
für Körper und Geist. Bewegung,
frische Luft, eine lange Dauer, Belastungen
bei niedrigem Puls, muskuläre Betätigung im
aeroben Bereich, all diese Faktoren fördern
das körperliche und auch das mentale Wohlbefinden.
Golf für die Gesundheit -
richtig ist wichtig
Auch deshalb hat sich die Zahl der Golfer in
Deutschland über die vergangenen zehn
Jahre deutlich erhöht. Derzeit gibt es
640.181 in Clubs organisierte Golfer (Stand
Jan. 2016), dazu kommen noch ca. 200.000
Golfspieler, die nicht registriert sind. Um positive
medizinische Rückwirkungen auch
wirklich zu erzielen, muss der Golfer allerdings
einige Regeln beachtet. In erster Linie
sollte das Spiel Freunde machen. Der USamerikanische
Spitzengolfer Lee Trevino hat
einmal mit einem Augenzwinkern gesagt:
„Golf ist der größte Spaß, den man mit angezogenen
Hosen haben kann.“ Diese gelassene
Einstellung lassen jedoch Amateurgolfer
oft vermissen. Sie gehen übermäßig
ehrgeizig und verbissen über den Platz und
regen sich über jeden misslungenen Schlag
auf. So verpuffen natürlich die erwünschten
Effekte für die Gesundheit. Wer vier Stunden
Golf pro Woche spielt, erzielt den vergleichbaren
Effekt, wie jemand, der etwa 3 Stunden
Powerwalking betreibt.
Im Vergleich zu den allermeisten Sportarten
ist Golf ungefährlich und weist eine extrem
niedrige Verletzungsrate auf. Wichtig ist eine
gute Vorbereitung und eine saubere technische
Ausführung, denn der Golfschwung ist
eine komplexe Bewegung, an der mehr als
400 Muskeln beteiligt sind. Aufwärmen und
Stretching vor und nach dem Golfen, zumindest
jeweils 10 Minuten, gehören zur Pflicht,
um verletzungsfrei zu bleiben.
Auf einer Runde von 4 Stunden werden pro
Minute rund 4 - 6 Kcal verbraucht. Dies entspricht
einem Bruttoenergieumsatz von bis
zu 1400 kcal. Zu den To Dos gehört ebenfalls
eine optimale Versorgung des Körpers. Es
muss schon vor dem Golfen ausreichend getrunken
und gegessen werden. Während der
Runde sind Bananen, Müsliriegel und viel
Wasser ideal. Es gilt unbedingt, einen sogenannten
Hungerast, also eine Unterzuckerung,
zu vermeiden.
Durch die hohe Konzentration über einen
längeren Zeitraum und das Schlagen von vielen
Bällen insbesondere auf der Driving
Range, wirkt eine Runde Golf weit mehr als
ein ausführlicher Spaziergang. Die Entwicklung
geht im Spitzensport jedoch klar zu den
Modellathleten. Rory McIlroy, Dustin Johnson
und auch Martin Kaymer sind ohne
Zweifel Leistungssportler und das sieht man
ihnen auch an. Golf als eine Form des Spaziergangs
zu bewerten, wäre also falsch.
Koordination und Kondition
Auch, weil Sie es für ein gutes Golfspiel eine
Vielzahl an körperlichen Fähigkeiten braucht.
Zum einen wäre da eine gute Kondition.
Ohne eine entsprechende Herzkreislauffunktion
werden Golfer mit zunehmender
Dauer der Runde müde und es fehlt am
Ende an der notwendigen Präzision. Gut
hierfür ist ein Training auf dem Ergometer
oder direkt auf dem Fahrrad. Genauso wichtig
ist Beweglichkeit. Jede Form der Gymnastik
ist also Ziel führend, auch dehnende
Varianten von Yoga helfen. Und nicht zuletzt
ist Muskulatur ein Erfolgsfaktor für Golfer,
um bessere Längen mit Hölzern und Eisen zu
erzielen.
Gerade der Rücken und die Körpermitte
müssen stark sein, zum einen, um den Ball
weit zu schlagen, zum anderen, um Verletzungen
vorzubeugen. Hinzu kommen Übungen
für die Balance und eine bessere
Augen-Hand Koordination. Golfer können
viel Zeit in einem Fitness-Studio verbringen,
um ihre Voraussetzungen für ein gutes Spiel
zu verbessern.
Aber Achtung: Beschwerden durch das Golfspielen
nehmen - wissenschaftlich nachgewiesen
- in Abhängigkeit von der Zahl der
Golfrunden und der gespielten weiten Bälle
pro Woche zu.
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 3
Also: Nicht übertreiben! Wer täglich fünf
Stunden auf den kleinen Ball drischt, tut sich
nichts Gutes. Auch Golfen ist nur mit Augenmaß
körperlich sinnvoll. Ein letzter Vorteil
des Golfens aus medizinischer Sicht sollte
nicht vergessen werden. Die meisten Menschen
können diesen Sport gut im Alter betreiben
- mit den wünschenswerten Folgen
für den Herzkreislauf, die Muskulatur und
die mentale Gesundheit. Andere Sportarten,
denken Sie ans Langstreckenlaufen, Tennisspielen
oder auch ans Skifahren, sind gerade
im Alter mit deutlich höheren Risiken verbunden.
Die Lendenwirbelsäule
beim Golfschwung
Von allen Bereichen des Haltungs- und Bewegungsapparates
wird die Lendenwirbelsäule
beim (falschen) Golfspielen am
häufigsten getroffen. Das liegt vor allem
daran, dass ca. 77 Prozent aller Menschen
bereits unter Rückenproblemen leiden. Bedingt
durch zu langes Sitzen und unzureichende
muskuläre Ausbildung vom Rumpf
kommt es gerade in der Lendenwirbelsäule
zu Schmerzen.
Somit ist unsere Empfehlung für alle Golfer,
im Winter an speziellen Rückenkursen in Fitnessstudios
teilzunehmen. Es hilft ihrem
Kreuz und ihrem Spiel. Im Folgenden zeigen
wir Schwungbewegungen, die den Rücken
gefährden und wie die Gefahr von Schäden
vermieden werden kann.
Ungünstig: Ein runder Rücken!
Die Haltung, die auf dem rechten Bild zu
sehen ist, bringt u. U. Probleme in der Lendenwirbelsäule.
Aufgrund der starken Vorbeugung
aus der Halswirbelsäule wird die
Brustwirbelsäule rund. Die Lendenwirbelsäule
ist aber nicht ausreichend vorgebeugt.
Aus dieser Position heraus kann die Lendenwirbelsäule
noch schlechter gedreht werden,
da die Zwischenwirbelgelenke in ungünstiger
Stellung zueinander stehen. Besser
ist es, das Kinn von der Brust zu heben
und die Schulterblätter ein wenig zurückzuziehen.
Dann kann der Golfer sofort aus der
Hüfte rotieren und entlastet die Lendenwirbelsäule.
Achtung:
Die Hüfte dreht vor!
Bei einem schmerzfreien Schwung bleibt die
Wirbelsäule im gleichen Winkel wie in der
Ansprechposition. Die Rotation erfolgt in
den Hüften. Dadurch wird die Kraft in den
Schaft und dann auf den Ball übertragen.
Viele Golfer versuchen jedoch aus der Hüfte
zu starten und schieben sie in Richtung Ball
(Foto rechts). Wenn zudem der Kopf „festgehalten“
wird, dann verkantet die Lendenwirbelsäule
und es kommt zu größeren
Belastungen an den Zwischenwirbelgelenken
und den Bandscheiben.
Schlecht: Hinteres Bein
bleibt stehen
Sehr häufig kommt es
vor, dass das hintere
Bein in der Endstellung
noch fest am
Boden steht, aber der
Oberkörper weitergedreht
wurde. Dabei
werden die Bandscheiben
und die Wirbelgelenke
in der Lendenwirbelsäule
ebenfalls
stark belastet.
Bei korrektem Einleiten des Abschwungs
aus den Beinen und der Hüftdrehung heraus,
schwingt die Hüfte den Armen voraus
und das hintere Bein wird wie von selbst in
die Endstellung mitgezogen (Foto unten).
Das entlastet die Lendenwirbelsäule vollständig.
Denken Sie beim vollen Schwung
immer daran, dass von hinten die gesamte
Sohle des rechten Fußes zu sehen sein
sollte.
Übungen zur Kräftigung der
Lendenwirbelsäule:
Die Lendenwirbelsäule ist beim Golfen besonderen
Belastungen ausgesetzt. Durch die
Rotationsbewegungen werden die Zwischenwirbelgelenke
und Bandscheiben beansprucht.
Eine gut ausgebildete Bauch- und
Rückenmuskulatur schützt diese Strukturen
vor Überlastungen und kann über eine bessere
„Core stability“ auch den Golfschwung
verbessern. Einfache Übungen hierzu haben
wir im Folgenden für Sie zusammengestellt.
Übung 1:
Im Unterarmstütz bilden Oberkörper und
Beine eine Linie. Die Rumpfmuskulatur ist
angespannt, der Bauchnabel wird zur Wirbelsäule
gezogen. Die Spannung wird gehalten
und das rechte Bein gestreckt angehoben.
Dabei sollte der Oberkörper und das
linke Bein weiterhin eine Linie bilden. Danach
wird das rechte Bein wieder abgesenkt
und das linke Bein abgehoben. Im Wechsel
werden 15 Wiederholungen ausgeführt.
Foto/Quelle:
http://imworld.aufeminin.com/story/20160510/-
Übung 2:
In Rückenlage werden die Füße auf einen
Pezzi-Ball abgelegt. Rücken und Gesäßmuskulatur
werden angespannt, sodass Oberkörper
und Beine eine Linie bilden. Hüfte
und Knie werden gebeugt und der Ball wird
dadurch zum Gesäß gerollt. Die Rumpfmuskulatur
muss dabei die Spannung halten, sodass
bei erneuter Streckung von Knie und
Hüfte wieder die Ausgangsposition erreicht
wird. 15 Wiederholungen sind bei dieser
Übung zu empfehlen.
Foto/Quelle:
http://imworld.aufeminin.com/story/20160510/-
Literaturhinweise:
Fotos/Quelle:
https://www.golfmagazin.de/training/medizinratgeber-die-lendenwirbelsaeule/4/
http://www.gesuendernet.de/wellness-und-beauty/fita-in-form/item/1225-golfen-der-perfekte-sport-fuerdie-gesundheit.html
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 4
Dr. med. Maximilian Hornauer
Facharzt für Physikalische und
Rehabilitative Medizin
• Sportmedizin
• Chirotherapie
• Akupunktur
Akupunktur
von Dr. med. Maximilian Hornauer
Definition
„Die Akupunktur verwendet Einstiche mit
Gold- oder Silbernadeln an genau festgelegten
Hauptpunkten, die spontan- oder druckschmerzhaft
sein können, bei funktionellen
reversiblen Erkrankungen oder Störungen zu
diagnostischen und/oder therapeutischen
Zwecken.“ Diese Definition der Akupunktur
nach De la Fuye gilt noch immer, mit einer
Ausnahme: Heute werden hauptsächlich
sterile Stahlnadeln verwendet. In China wird
aber wieder vereinzelt mit Gold- und Silbernadeln
gearbeitet.
Die Akupunktur und Moxibustion (Wärmebehandlung
an vorgesehenen Punkten) ist
nur ein kleiner Teilbereich der traditionell
chinesischen Medizin (TCM), welche ihrerseits
nur ein kleiner Teil eines philosophischen
Systems darstellt. In unserer westlichen
Medizin hat davon bisher allerdings
nur die Akupunktur in größerem Ausmaß
Eingang gefunden. Dennoch ist Akupunktur
immer noch umstritten. Auf der einen Seite
gibt es Fanatiker, die die Akupunktur als Universaltherapie
verkaufen, auf der anderen
Seite wird sie von den Kollegen wütend als
Scharlatanerie abgelehnt. Beides ist falsch.
Die Akupunktur ist sicherlich kein Allheilmittel.
Sie ist eine Ordnungstherapie, deren Einsatz
wohl bei Gestörtem, nicht aber bei
Zerstörtem sinnvoll ist. Akupunktur kann
somit zerstörte Organe und Gewebe nicht
reparieren. Sie stößt aber die Selbstheilung
des Körpers an und kann gestörte Funktionen
wiederherstellen und Schmerzen lindern.
Yin und Yang
Es gibt eine ganze Reihe von Therapiemethoden,
um z.B. Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich
zu lindern. Krankengymnastik
(Physiotherapie), Massagen oder
Wärmebehandlung stoßen aber oft an ihre
Grenzen. Die Akupunkturbehandlung könnte
hier eine Alternative sein.
Bei der Akupunktur werden bestimmte, sogenannte
Triggerpunkte stimuliert, um Blockaden
der Körperenergie (Qi) aufzuheben
und damit Rückenschmerzen zu bessern.
In der Lehre der Traditionellen Chinesischen
Medizin (TCM) wird der Energiefluss durch
ein Ungleichgewicht zweier gegensätzlicher
Kräfte blockiert: Yin, dem Langsamen, Kalten
u. Passiven, u. Yang, das für Hitze, Schnelligkeit
und Aktivität steht. Aus diesen Blockaden,
so die Vorstellung der TCM, resultieren
körperliche und seelische Beschwerden.
Wirkung der Akupunktur
Was genau bei der Akupunktur im Körper
geschieht, ist wissenschaftlich noch nicht zu
hundert Prozent bewiesen. Dank moderner
wissenschaftlicher Untersuchungsmethoden
konnte die Akupunkturwirkung in den letzten
Jahren aber viel besser erklärt werden.
Dennoch fehlen Erklärungen für die Tatsache,
dass zum Beispiel Schulterschmerzen
von einem bestimmten Punkt auf dem Unterschenkel
aus besonders gut behandelt
werden können, von einem Punkt knapp daneben
allerdings nicht. Wissenschaftlich erwiesen
sind bisher folgende Wirkungen:
• Nervös-reflektorisch
• Humoral-endokrin: Einfluss auf die End orphin-,
Serotonin-,Cortisonproduktion
• Vasoaktive Wirkung: direkt auf die Blutzirkulation
und über die Aktivierung des
vasoaktiven intestinalen Polypeptides (VIP)
• Muskelwirkung
• Wirkung auf das Immunsystem
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 5
Die meisten Patienten empfinden meist
schon nach der ersten Behandlung ein angenehmes,
wohltuendes und entspannendes
Gefühl. Die heilende Wirkung kommt
u.a. dadurch zustande, dass der stimulierende
Reiz der Nadeln im Gehirn eine vermehrte
Ausschüttung schmerzlindernder
und stimmungsaufhellender Substanzen
auslöst.
Bei diesen „Glückshormonen“ handelt es
sich um Serotonin; körpereigene Morphine
wie das Endorphin sowie Enkephaline. Mit
modernen Verfahren, wie zum Beispiel mit
der fMRT (funktionelle Magnetresonanztomografie
– Kernspin), lassen sich die Wirkungen
der Akupunktur oder der
Laserakupunktur über die Stoffwechselaktivität
im Gehirn nachweisen. In den Hirnarealen,
welche mit den stimulierten Akupunkturpunkten
in Verbindung stehen, zeigen
sich vermehrt erhöhte Aktivitäten.
GERAC-Studie
Wie die Akupunktur in der Therapie von Rückenschmerzen
im Vergleich zu anderen Ansätzen
abschneidet, wurde in Deutschland
in mehreren Studien untersucht. 500 niedergelassene
Ärzte, die eine mindestens 140-
stündige Akupunkturausbildung bei verschiedenen
deutschen Akupunkturgesellschaften
erhalten hatten und über eine mindestens
zweijährige klinische Erfahrung mit
der Akupunktur verfügten, wurden speziell
für GERAC geschult und führten in ihren Praxen
die Prüftherapien durch.
Moxibustion und eine Elektrostimulation
von Akupunkturpunkten waren in den
GERAC-Studien nicht zugelassen. Insgesamt
erfolgten über 35.000 Akupunkturbehandlungen.
Die Patienten waren gegenüber der
Art der Akupunktur (Verum oder Sham) verblindet.
Wirksame Nadeln
Bei rund 48 Prozent der TCM-Behandelten
hatten sich Rückenschmerzen und -beweglichkeit
nach sechs Monaten deutlich gebessert.
Dies traf aber auch auf 44 Prozent der
Patienten zu, die mit Schein-Akupunktur behandelt
wurden. Insgesamt wirkten die Akupunkturnadeln
deutlich besser als die
klassische Therapie, schlussfolgern die Autoren
im Fachblatt "Archives of Internal Medicine"
(2007). Denn hier verspürten nur 27
Prozent eine Besserung. Neuere Studien zur
Akupunktur bei Rückenschmerzen und eine
Übersichtsanalyse zahlreicher Untersuchungen
bestätigten das Ergebnis:
Die dreiarmigen Studien verglichen an über
3500 randomisierten Patienten die Wirksamkeit
einer Akupunktur an chinesischen
Akupunkturpunkten (Verum, lat. echt) mit
einer Akupunktur an nicht chinesischen
Punkten (sham, engl. für Vortäuschung) und
einer konventionellen (pharmakologischen,
Physiotherapie u. a.) Therapie.
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 6
Prof. Dr. med. habil.
PETER C. KREUZ
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
• Knorpeltherapie u. regenerative Gelenkchirurgie
• Kinderorthopädie
• Säuglingshüftsonographie
• Chirotherapie
• Sportorthopädie
Möglichkeiten zur Vermeidung von Erkrankungen
und Verletzungen am Bewegungsapparat
von Prof. Dr. med. habil. Peter C. Kreuz
Demographische Entwicklung
und Erkrankungen am
Bewegungsapparat
Die Bedeutung der Prävention für den Stützund
Bewegungsapparat wird in unserer Gesellschaft
noch deutlich unterschätzt. Allerdings
kommt gerade in Bezug auf die demographische
Entwicklung und die zunehmende Alterung
unserer Gesellschaft der Vorsorge von
Erkrankungen und Verletzungen am Bewegungsapparat
eine immer bedeutendere Rolle
zu. Wenn die Selbständigkeit und Mobilität
verloren geht, werden die meisten Menschen
pflegebedürftig. Diesem Problem kann man
nur mit einer gezielten Prävention entgegentreten,
was nur mit Eigeninitiative und Disziplin
möglich ist.
Im Jahr 2010 war die Arbeitsunfähigkeit bei
über 21 % aller Patienten auf Erkrankungen
des muskuloskelettalen Systems zurückzuführen.
Desweiteren sind die muskuloskelettalen
Erkrankungen für 38 % der Leistungen der gesetzlichen
Rentenversicherung zur medizinischen
Rehabilitation verantwortlich. Führend
hierbei sind degenerative/entzündliche Erkrankungen
des Hüft- und Kniegelenks, Rückenschmerzen,
Osteoporose, Haltungsschäden
oder degenerative Sehnenerkrankungen
wie z.B. Sehnenrupturen
in der Schulter bis
hin zu sturzbedingten
Frakturen und (Sport-)
Verletzungen. Besonders
dramatisch zeigt
sich das an der rapide
steigenden Anzahl
von Implantation von
künstlichen Knie- und
Hüftgelenken. So wurden
2009 in Deutschland ca.
175.000 Knie- und
209.000 Hüftendoprothesen
implantiert.
Risikofaktoren für Erkrankungen
des Bewegungsapparates
Nicht beeinflussbare Risikofaktoren:
Nicht zu beeinflussen ist die demographische
Entwicklung mit einer steigenden Lebenserwartung
der Bevölkerung in Deutschland. Dies
ist vorallem auf eine zunehmende Qualität der
medizinischen Versorgung zurückzuführen.
Durch eine optimierte internistische Versorgung
lassen sich die Parameter und Funktionen
von Herz, Kreislauf und inneren Organen
optimieren. Dies nützt allerdings nichts, wenn
die Funktion des Stütz- und Bewegungsapparates
immer schlechter wird und die Menschen
trotzdem immer unbeweglicher werden
und schließlich im Rollstuhl sitzen. Natürlich
spielen hier eine ganze Reihe an Faktoren eine
Rolle, auf die wir keinen Einfluss nehmen können.
Hierzu gehören u.a.:
• das Geschlecht: die Häufigkeit von Osteoporose
(Knochenschwund) ist bei Frauen
höher als bei Männern, ebenso werden
bei Frauen Knieendoprothesen aufgrund
eines Gelenkverschleißes viel häufiger als
bei Männern implantiert
• genetische Prädisposition für eine
schlechtere Qualität des Gelenkknorpels,
des Knochens, der Muskeln und Bänder
• soziales Umfeld
• anatomisch ungünstige Voraussetzungen
wie Achsen- und Rotationsfehler: in die
sem Zusammenhang führen O- oder X-
Beine zu einer einseitigen Belastung des
Kniegelenks, wobei eher die Innen- oder
die Außenseite des Kniegelenks vermehrt
abgenützt wird. Ebenso können Drehfehler
im Ober- oder Unterschenkel zu
einer Überbelastung bestimmter Gelenkabschnitte
und damit zu einem vorzeitigen
Verschleiß führen. Ebenso müssen in
diesem Zusammenhang Beinlängendifferenzen
erwähnt werden, die zu einer
Fehlstellung und einem vorzeitigen Verschleiß
der Wirbelsäule führen können.
Desweiteren kann im Bereich des Hüftgelenks
eine unzureichende Überdachung des Hüftkopfes
durch die Pfanne (sog. Hüftdysplasie)
zu einem vorzeitigen Verschleiß des Hüftgelenks
führen. Diese Faktoren sollten rechtzeitig
durch einen erfahrenen Orthopäden abgeklärt
werden, da sonst langfristig irreparable Schäden
entstehen können. Allerdings kann der Patient
den Verschleißprozess des Bewegungsapparates
u. damit seine eigene Mobilität im
Alter aktiv beeinflussen u. damit auch steuern.
Beeinflussbare Faktoren:
Unfälle/Sportverletzung
Unfälle, die zu Verletzungen an Muskeln, Bändern
und Gelenken führen stellen einen wichtigen
Risikofaktor für die Entstehung und den
Progress degenerativer Gelenkerkrankungen
dar. Im Falle eines vorzeitigen Kniegelenkverschleißes
stehen dabei Kreuzbandrisse sowie
Knorpel- und Meniskusschäden im Vordergrund.
Studien haben dabei gezeigt, dass eine
operative Rekonstruktion eines vorderen
Kreuzbandschadens zwar die Stabilität des
Kniegelenks optimiert, aber einen vorzeitigen
Gelenkverschleiß nicht entscheidend verhindern
kann. Meniskusschäden sollten dabei
immer – wenn möglich – genäht werden, da
ein Meniskusverlust durch die biomechanische
Überlastung des Gelenks (so steigt der Druck
auf den Gelenkkorpel nach einer kompletten
Meniskusentfernung auf das 3fache an) zu
eine Arthrose im Kniegelenk verursacht. Das
Risiko ist dabei umso geringer, je mehr von
dem Meniskus erhalten werden kann. Gleiches
gilt für den Gelenkknorpel, der als Stoß- und
Druckverteiler die Reibung im Gelenk auf ein
Minimum reduziert und unbedingt erhalten
werden muss.
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 7
Übergewicht/Adipositas
Den meisten ist bekannt, das Übergewicht zu
einem erhöhten Risiko an Herz- und Kreislauferkrankungen
führt. Der Einfluss von Übergewicht
auf Erkrankungen des Bewegungsapparates
wird dabei häufig unterschätzt. Dabei ist
heute inzwischen nachgewiesen, dass übergewichtige
Menschen viel häufiger an einer Kniearthrose
leiden. Biomechanische Studien haben
gezeigt, dass ein Kilogramm Körpergewicht zu
einer vermehrten Kniegelenkbelastung um ca.
4 kg führt. Passend dazu konnte nachgewiesen
werden, dass bereits eine Gewichtsreduktion
um fünf Kilogramm das Risiko für eine Kniearthrose
reduziert.
gungsmangel zudem die Entstehung von Osteoporose.
Ebenso zeigt sich ein erhöhtes Risiko
für einen Kniegelenkverschleiß bei Frauen
mit einer schlecht trainierten und schwachen
Oberschenkelmuskulatur.
Behandlungsmöglichkeiten
In Bezug auf die oben genannten Risikofaktoren
lassen sich folgende Behandlungsmaßnahmen
im Rahmen der Prävention ableiten:
Prävention und Therapie
von Sportverletzungen/Unfällen
Der gesundheitliche Nutzen von Sport ist unbestritten,
dennoch kann es im Rahmen der
sportlichen Aktivität zu Verletzungen oder
Überlastungen kommen. Dies gilt es durch verschiedene
Maßnahmen zu minimieren. Vorsorgeuntersuchungen
sind deshalb gerade im
Bereich des Leistungssportes essentiell, um
diejenigen Sportler herauszufiltern, die aufgrund
ihrer körperlichen Konstitution nicht für
den Leistungssport geeignet sind. In diesem
Zusammenhang sollten Kinder mit Wirbelgleiten
keine reklinierenden Sportarten oder Jugendliche
mit einem Morbus Scheuermann
kein Gewichtheben betreiben, da es sonst zu
einem Progress der Erkrankung und der Beschwerden
kommen kann.
Nach einer diffizilen klinischen und ggf. auch
radiologischen Diagnostik müssen die jungen
Sportler wie auch die Eltern und Trainer über
die Möglichkeiten der Verletzungsprävention
(z.B. geeignete Schutz-Ausrüstung, beachten
Bewegungsmangel
Eine weltweite Schätzung der WHO zur Prävalenz
körperlicher Inaktivität unter Erwachsenen
(ab 15 Jahren) beträgt 17 %. Etwa 31 bis
51 % der Menschen auf der Welt gehen pro
Woche weniger als 2,5 Stunden moderaten
körperlichen Aktivitäten nach. Bewegungsmangel
ist nicht nur ein Indikator bei der Entstehung
von Übergewicht sondern führt auch
zu Folgeerkrankungen bzw. Beeinträchtigungen
im Alltag. So führen die muskulären Ungleichgewichte
und Haltungsschwächen schon
im Kindesalter zu Beschwerden am Bewegungsapparat,
die sich später in Überlastungsreaktionen
und Haltungsschäden manifestieren.
Im Alter fördert chronischer Bewedes
Regelwerkes, Aufwärmen, richtiges Training
usw.) bis zum Vermeiden bestimmter
Sportarten aufgeklärt werden, um das Verletzungsrisiko
und mögliche irreversible Folgeschäden
zu reduzieren. Kommt es dennoch zu
einer Verletzung im Sport, ist die rechtzeitige
und adäquate Therapie entscheidend, um
langfristig negative Folgen zu verhindern.
Während viele Verletzungen konservativ gut
ausheilen können, müssen strukturelle Gelenkverletzungen
oft operativ behandelt werden,
um langfristig einen vorzeitigen Gelenkverschleiß
und damit die Implantation einer Endoprothese
zu verhindern.
Im Rahmen der regenerativen Gelenkchirurgie
können dabei verschiedenste Maßnahmen
zum Einsatz kommen:
• Kreuzbandersatz: ohne ausreichende
Stabilität des Kniegelenks führen die
überproportional großen Reibungskräfte
zu einem vorzeitigen Gelenkverschleiß
• Knorpelersatz mittels Stammzelltherapie
oder autologer Knorpelzelltransplantation:
unbehandelt werden kleine Knorpelschäden
immer größer und führen zu
einem vorzeitigem Gelenkverschleiß
• Meniskusnaht: der Meniskus als Stoßdämpfer
und Druckverteiler im Gelenk
sollte immer – wenn möglich – erhalten
werden, da sonst die axialen Kompressionskräfte
im Gelenk überproportional
ansteigen und eine Arthrose entstehen
kann.
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 8
Korrektur von Achsfehlstellungen
Sind die Patienten noch im Wachstumsalter,
lassen sich solche Fehlstellungen oftmals durch
kleine Operationen mit gezielter Wachstumslenkung
unter Ausnutzung des biolog. Längenwachstums
in den Epiphysenfugen hervorragend
korrigieren (temporäre Epiphyseodese).
Dieses Zeitfenster sollte man während des
Wachstums für eine Korrektur ausnützen, da
nach Wachstumsabschluss Korrekturen nur
durch größere Osteotomien und Osteosynthesen
(Verplattungen) der betroffenen Skelettabschnitte
möglich sind. Aber auch damit läßt
sich ein vorzeitiger Gelenkbinnenschaden
noch verhindern. Im Bereich des Hüftgelenks
kann durch eine rechtzeitige Behandlung einer
Hüftdysplasie bei Säuglingen ein vorzeitiger
Gelenkverschleiß durch eine passende Abspreizbehandlung
vermieden werden, da sich
dadurch unausgereifte Hüftpfannen völlig normal
formen lassen.
Gewichtsreduktion
Prävention sollte schon im Kindes und Jugendalter
beginnen, um Übergewicht und Adipositas
zu verhindern. So haben Programme, die
möglichst frühzeitig (im Kindesalter)
beginnen durchaus beachtliche Erfolge.
Eine Kombination aus
Bewegung und gesunder Ernährung
hat sich in
vielen Studien bewährt
und bewirkt
eine Reduktion
von Arbeitsunfähigkeit
und vorzeitiger
Berentung,
Stärkung der Selbstmanagementfähigkeit
und
Stressverarbeitung
sowie Steigerung
der Lebensqualität.
Bewegungstherapie
Die Bewegungstherapie ist ein wichtiger Bestandteil
in der Therapie von Übergewicht. Ein
wichtiger therapeutischer Aspekt bei älteren
Menschen besteht in der Reduktion des Sturzrisikos
und damit des Frakturrisikos. Kraft-, Beweglichkeits-
und Koordinationstraining senken
die Sturzhäufigkeit bei älteren Patienten,
wodurch die Morbidität durch sturzassozierte
Knochenbrüche (v.a. mediale Schenkelhalsfraktur)
deutlich vermindert werden kann.
Durch regelmäßige körperliche Bewegung
kommt es auch zu einer Erhöhung der Knochenmineralmasse
bzw. geringeren Knochenabbau
im Alter. Muskuläres Training führt
zudem zu einer verbesserten Gelenkfunktion.
Bewegung und körperliche Aktivität im Alltag
haben eine protektive oder präventive Wirkung.
Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass
eine gezielte Steigerung der körperlichen Aktivität
im Alltagsleben genauso wirksam ist wie
strukturierte Sport- und Bewegungsprogramme.
Mit mittlerem Trainings- und Übungsumfang
werden ausreichende Trainingeffekte erzielt
und präventiv wirksame Reize gesetzt. Optimal
sind Trainingseinheiten von 30–45 Minuten
3 bis 4-mal pro Woche mit einer Trainingsintensität
von etwa 50–70 % der maximalen
Leistungsfähigkeit (DGSP-Empfehlung).
Regelmäßige Belastungen im Alltag, auch längere
Spaziergänge oder Wanderungen mit
schnellem Tempo, sind eine sinnvolle und wirksame
Ergänzung zum Training. Die Stabilisierungsfähigkeit
der peripheren Gelenke korreliert
eng mit der Stabilität des Rumpfes. Deswegen
sind neben dem Ausdauertraining (ca.
70 % des gesamten Trainingsumfangs) auch
Kraft- und Beweglichkeitstraining (ca. 30 %
Umfang), vor allem im Alter, eine wichtige Ergänzung.
Ausblick / Zusammenfassung
Die Bedeutung des gesunden Bewegungsapparats
wird mit zunehmendem Alter immer
existenzieller. Dementsprechend ist schon
frühzeitig mit präventiven Maßnahmen zu beginnen.
Richtige Aufklärung und Basisprogramme
sind essenzielle Komponenten zur
Prävention. Der Lebensstil in Deutschland ist
oftmals durch Fehlernährung, körperliche Inaktivität
und Stress charakterisiert. Wird der
Lebensstil korrigiert, nimmt die Häufigkeit von
Risikofaktoren und Folgekrankheiten des muskuloskelettalen
Systems erheblich ab.
Die konservative Therapie und präventive gelenkerhaltende
Eingriffe (regenerative Chirurgie)
helfen dabei, teure Endoprothesen zu
vermeiden und deren Komplikationen einzusparen,
was auch aus finanzieller Sicht volkswirtschaftlich
von Bedeutung ist.
Für weitere Fragen zu gezielten konservativen
und operativen Präventionsmaßnahmen im
Alltag, Breiten- und Leistungssport berate ich
Sie gerne in meiner Sprechstunde!
Prof. Dr. med. habil.
PETER C. KREUZ
Ihr Prof. Dr. med. habil.
Peter Cornelius Kreuz
Facharzt für Orthopädie
und Unfallchirurgie
Facharzt für spezielle Orthopädie
Minimalinvasive Chirurgie und
Arthroskopie
Regenerative Gelenkchirurgie
Knorpeltherapie
Sportmedizin
Chirotherapie
Kinderorthopädie
Säuglingshüftsonographie
Prüfarzt
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 9
Mit entspannten Beinen ins Urlaubsparadies
Auf langen Flügen oder weiten Autoreisen unterstützen
Reisestrümpfe die Beine
Fünf Reisetipps für die Beine
Um die Beine unterwegs zu entlasten, kann
man viel tun:
1. Tee, Saftschorle und Wasser trinken.
2. An der Raststätte, oder wenn man im Flug
zeug aufstehen darf, sollte man für etwas
gesunde Bewegung sorgen.
3. Reisestrümpfe tragen, mehr Informationen
dazu gibt es beispielsweise unter
www.gilofa.de.
4. Eine Übung für die Beingesundheit ist:
Schuhe ausziehen, gerade hinstellen und
sich langsam in den Zehenstand erheben.
Eine Weile so verharren, dann genauso
langsam die Fersen wieder auf den Boden
senken.
5. Eine andere Übung ist: Im Sitzen mit der
Fußsohle eine leere Flasche hin und her
rollen.
Die Koffer sind gepackt, endlich geht es los, das
Taxi zum Flughafen oder das eigene Auto stehen
abfahrbereit vor dem Haus. Jetzt trennt
die Urlauber nur noch die Anreise vom ersehnten
Reiseziel in Südeuropa oder von exotischen
Reisezielen in der ganzen Welt. Die Anreise allerdings
hat es meist in sich und die Vorfreude
wird von der stressigen Autofahrt oder der
Langeweile im Flugzeug gedämpft. Vor allem
müssen die Reisenden mehrere Stunden meist
sitzend verbringen.
Besser liegen und gehen
Das lange Sitzen belastet Beine, Knöchel und
Füße. Das Blut sackt herunter zu den Füßen,
sie schwellen unangenehm an und die Schuhe
drücken. Das liegt daran, dass das venöse System
im Sitzen und auch im Stehen nicht so effizient
arbeiten kann wie im Liegen und Gehen.
Die größte Herausforderung beim Rücktransport
des sauerstoffarmen Blutes zum Herzen
und zur Lunge ist die Schwerkraft.
Das Blut muss von den Füßen und Beinen nach
oben, zum Herzen, transportiert werden. Allerdings
gibt es einen besonderen Mechanismus,
der die Venen bei dieser Aufgabe
unterstützt: die Wadenmuskelpumpe - zumindest
wenn unsere Beine in Bewegung sind.
Dann verdickt sich die Muskulatur, drückt die
Venen zusammen und presst dabei das Blut
nach oben. Bei langem Sitzen können Reiseund
Vitalstrümpfe etwa aus der Reihe Gilofa
diese Aufgabe mit sanftem Druck übernehmen.
Die Strümpfe der Marke Gilofa 2000 gibt
es mit Baumwolle, Aloe Vera oder Mikrofaser.
Allein die Baumwollvariante ist in 14 Farben zu
haben.
Kleine Klappen, große Wirkung
Der zweite hilfreiche Mechanismus sind die
Venenklappen. Sie funktionieren wie kleine
Rückstoßventile und hindern das Blut daran, in
Richtung der Füße zurückzufließen.
Besonders gut schließen sich diese Klappen,
wenn die Venen von kräftigem Bindegewebe
umgeben sind. Ist das Gewebe hingegen ein
wenig ausgeleiert und kündigt sich vielleicht
schon die eine oder andere Krampfader an,
können die Klappen sich oft nicht mehr vollständig
schließen.
Eine weitere Möglichkeit ist, sich hinzulegen
und die Beine ein wenig höher als den Rumpf
zu lagern. Dann hat der Weg des Blutes zum
Herzen sogar ein kleines Gefälle. Das Problem
der Schwerkraft spielt dann keine Rolle mehr.
Deswegen ist Liegen für die Arbeit der Venen
eine so gute Unterstützung und besser als Sitzen
und Stehen.
Wer auf der Reise in den Urlaub die Chance
hat, für eine Weile die Beine hochzulegen,
sollte das also ruhig tun.
Quelle: djd/pressetreff.de
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 10
Die Asklepios Stadtklinik Bad Tölz stellt sich vor:
Die Abteilung für
Neurologische Frü
Die Abteilung für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation
bietet zusammen mit der Klinik für Neurologische Rehabilitation
im angrenzenden Asklepios Gesundheitszentrum Bad Tölz
die komplette Kette der neurologischen Behandlung aus einer
Hand.
Das Gebiet der Neurologie wird in der medizinischen Grundversorgung
zunehmend wichtiger. Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Dr.
Rüdiger Ilg und das gesamte ärztliche, pflegerische und therapeutische
Team versorgen Patienten mit allen neurologischen
Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems.
Zum Team gehören fünf spezialisierte Oberärzte, die alle wesentlichen
Bereiche der Neurologie abdecken (Schlaganfall, Parkinson,
MS, Schmerztherapie und Neurologische Intensivmedizin).
Neurologische Erkrankungen können die Folge vielfältiger Ursachen
sein. Darum versuchen wir immer den ganzen Menschen
und seine Lebensumstände zu berücksichtigen. Als akademisches
Lehrkrankenhaus der TU München behandeln wir unsere
Patienten nach dem neusten Stand der Wissenschaft.
Neben der medizinischen Kompetenz unserer Mitarbeiter und
einer modernen technischen Ausstattung legen wir besonderen
Wert auf Herzlichkeit und patientenorientiertes Handeln.
Die Patienten profitieren dabei von der breiten Ausrichtung der
Asklepios Stadtklinik Bad Tölz, insbesondere der Abteilung für
Innere Medizin, interdisziplinären Intensivstation, Gefäßchirurgie
und angeschlossenen Praxis für Radiologie.
Denn unabhängig vom akuten Beschwerdebild spielen bei jeder
Erkrankung komplexe Ursachen und Einflüsse eine Rolle. So sind
beispielsweise Gefäßerkrankungen wie der Schlaganfall außerordentlich
vielschichtig und erfordern eine enge Kooperation mit
den Kollegen der Inneren Medizin und der Gefäßchirurgie.
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 11
:
ür Neurologie und
Frührehabilitation
Während sich Neurologen um die Behandlung des Gehirns kümmern,
arbeiten Internisten an der optimalen Einstellung der kardiovaskulären
Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Blutzucker.
Währenddessen beginnt bereits in den ersten Tagen des akutstationären
Aufenthaltes die Frührehabilitation in der spezialisierte
Pflegekräfte und Ärzte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten,
Masseure, Logopäden und Neuropsychologen zusammenarbeiten,
um Lähmungen, Sprach- und Schluckstörungen zu behandeln
und das Wiederauftreten von Symptomen zu
verhindern.
Darüber hinaus besteht eine enge klinische und wissenschaftliche
Kooperation mit dem Klinikum rechts der Isar der TU München.
Chefarzt PD Dr. Rüdiger Ilg ist Lehrbeauftragter für
Neurologie der TU München (TUM) und leitet eine wissenschaftliche
Arbeitsgruppe am TUM-Neuroimaging Center. Außerdem
besteht eine teleradiologische Zusammenarbeit mit dem TEM-
PiS-Netzwerk, der Abteilung für Neuroradiologie der Asklepios
Klinik in Hamburg Barmbek und der BG Unfallklinik in Murnau.
Asklepios Gesundheitszentrum Klinik
für Neurologische Rehabilitation
Im angeschlossenen Gesundheitszentrum für Neurologische Rehabilitation
erfolgen zu Beginn ihres Aufenthalts zunächst eine
umfassende ärztliche und therapeutische Untersuchungen, in
denen wir uns ein Bild von Ihrer Krankheit und Ihren Beschwerden
machen. Basierend auf den neuesten Erkenntnissen der
Reha-Forschung erarbeiten wir in unserem interdisziplinären
Team einen individuellen Therapieplan, der auf ihre persönlichen
Ziele ausgerichtet ist.
Ihre Teilhabe am Leben wieder herzustellen ist unser oberstes
Ziel. Um dieses anspruchsvolle Ziel zu erreichen, wird sich ein
interdisziplinäres Team aus Ärzten, spezialisierten Pflegekräften,
Therapeuten und Mitarbeitern des Sozialdienstes um Sie und
Ihre Angehörigen kümmern.
Schwerpunkte & Krankheitsbilder
Das Spektrum der Klinik für Abteilung für Neurologie und
Neurologische Frührehabilitation umfasst alle Erkrankungen
des zentralen und peripheren Nervensystems.
Dazu gehören insbesondere:
Priv.-Doz. Dr. med. Rüdiger Ilg
ist seit April 2014 Chefarzt der Abteilung
für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation
der Asklepios Stadtklinik
Bad Tölz. Er ist Facharzt für Neurologie und
war zuvor unter anderem als Oberarzt an
der Neurologischen Klinik am Klinikum
rechts der Isar tätig. Seine Schwerpunkte
liegen im Bereich der akuten Schlaganfallbehandlung,
entzündlichen Erkrankungen
des zentralen und peripheren Nervensystems
sowie Bewegungsstörungen.
Asklepios Stadtklinik Bad Tölz
Abteilung für Neurologie &
Neurologische Frührehabilitation
Schützenstraße 15, 83040 Bad Tölz
CA Priv.-Doz. Dr. med. Rüdiger Ilg
Telefon: 08041/507 - 20 02
Telefax: 08041/507 - 23 34
neurologie.badtoelz@asklepios.com
https://www.asklepios.com/bad-toelz/experten/neurologie/
• Schlaganfall (Hirninfarkt, Hirnblutung)
• M. Parkinson u. andere neurologische Bewegungsstörungen
• Neuroimmunologische Erkrankungen (z.B. Multiple Sklerose)
• Neurodegenerative Erkrankungen
(z.B. Demenzielle Syndrome, Motoneuronerkranungen)
• Gangstörungen und Schwindel
• Hirn- und Hirnhautentzündungen (z.B. Meningoencephalitis)
• Polyneuropathien (z.B. Guillain-Barré-Syndrom, CIDP)
• Epilepsie und andere anfallartige Erkrankungen
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 12
Frau Barbara Buchner
Fachärztin für Chirurgie
• Allgemeinchirurgie und Unfallchirurgie
• Fußchirurgie und Handchirurgie
Gesunde Ernährung!
Warum Obst und Gemüse so gesund sind. Ernährungsempfeh lungen
zur Vorbeugung und Behandlung bei Osteoporose
von Barbara M. Buchner, Fachärztin für Chirurgie und Ökotrophologin
Was ist gesunde Ernährung?
Die Frage, was eine gesunde Ernährung ist,
können selbst Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler noch nicht ausreichen beantworten.
Die Wege, die die Nährstoffe im
menschlichen Körper nehmen, sind hoch
komplex und trotz umfangreicher Forschungen
bis heute nicht vollständig verstanden.
Denn: Jeder Mensch is(s)t anders.
Aber man weiß, dass eine vielseitige Ernährung
und regelmäßige körperliche Bewegung
eine entscheidende Voraussetzung für
Gesundheit, Fitness und Leistungsfähigkeit
sind. Mit „vielseitig“ ist eine abwechslungsreiche
Lebensmittelauswahl gemeint, die
reich an lebenswichtigen Nährstoffen ist.
Mit dieser einfachen Formel fasst die Deutsche
Gesellschaft für Ernährung (DGE) zusammen,
was eine gesunde Ernährung ausmacht.
Der Grund: Kein Lebensmittel enthält alle
notwendigen Nährstoffe, nur eine Kombination
aus unterschiedlichen Lebensmitteln
kann den Nährstoffbedarf decken. Schemata
wie die Ernährungspyramide oder der Ernährungskreis
helfen, das richtige Verhältnis
zu finden.
Pflanzlichen Lebensmitteln wie Getreide,
Obst und Gemüse kommt dabei die größte
Bedeutung zu. Sie liefern wertvolle Ballaststoffe,
Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralien.
Hochwertiges Protein, sowie weitere
wichtige Vitamine und Mineralien erhält der
Körper insbesondere aus tierischen Lebensmitteln,
die aber in kleinen Mengen und
möglichst fettarm verzehrt werden sollten.
Sparsam zu dosieren sind auch Fette und Öle
– innerhalb dieser Gruppe kommt den
pflanzlichen Produkten wiederum eine besondere
physiologische Bedeutung zu.
Unverzichtbar ist die Zufuhr von Flüssigkeit:
1,5 Liter am Tag sind das Minimum. Gesund
ausgewogen, vielfältig – gute Ernährung ist
lebensnotwendig. Doch richtig essen alleine
hält nicht gesund. Wer etwas für seine Fitness
tun möchte, braucht Bewegung. Dabei
muss Bewegung nicht gleich Leistungssport
sein – schon eine halbe Stunde moderates
Joggen pro Tag kann, neue Studien zufolge,
nach einer Krebserkrankung das Risiko
neuer Tumoren deutlich senken. Körperliche
Aktivität baut Stress ab, bringt das Herz-
Kreislauf-System in Schwung und stärkt das
Immunsystem.
Warum Obst und Gemüse
so gesund sind?
Obst und Gemüse sind die Tausendsassa
unter den Lebensmitteln. Viele Sorten enthalten
wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe,
die den Körper schützen und Krankheiten
vorbeugen. Das belegen inzwischen
zahlreiche wissenschaftliche
Studien, die sich mit der gesundheitsfördernden
Wirkung verschiedener
Obst- und Gemüsesorten
beschäftigen. In allen Untersuchungen
fallen bestimmte pflanzliche Inhaltsstoffe
immer wieder auf:
Sekundäre Pflanzenstoffe:
Beim Menschen können sie möglicherweise
Krebs vorbeugen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
mindern oder Zellschäden
vermeiden.
Vitamine:
Sie können vom menschlichen Körper nicht
hergestellt werden. Da sie aber wesentliche
Aufgaben im Stoffwechsel übernehmen,
sind sie essentiell und müssen täglich mit
der Nahrung zugeführt werden. Bekannte
Beispiele sind Vitamin C, Folat u. Vitamin D.
Ein Mangel an Vitaminen hat meist schwere
gesundheitliche Folgen. Nährstoffsupplemente
in Form von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten
sind bei einer ausgewogenen
Ernährung nicht erforderlich.
Ballaststoffe:
Sie sind die Gerüstsubstanzen der pflanzlichen
Zelle und für den Menschen nicht verdaulich.
Trotzdem sind sie wichtig: Ballaststoffe
wirken z.B. positiv auf den Kohlenhydrat-
und Fettstoffwechsel und fördern die
Darmfunktion.
Ernährungsmedizinerinnen und Erfahrungsmediziner
wissen um die Bedeutung der
pflanzlichen Inhaltsstoffe von Obst und Gemüse.
Sie raten jeden Tag mindestens fünf
Portionen unterschiedlicher Obst- und Gemüsesorten
zu essen.
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 13
Ernährungsempfehlungen zur Vorbeugungund Behandlung von Osteoporose:
Definition der Osteoporose:
Die Osteoporose ist eine systemische (den
ganzen Körper betreffende) Skeletterkrankung,
die durch eine niedrige Knochenmasse
und eine mikroarchitektonische Verschlechterung
des Knochengewebes (=Auflockerung
der Knochenbälkchenstruktur und
Herabsetzung der Stabilität des Knochengewebes)
gekennzeichnet ist. Die Folge ist eine
Zunahme der Knochenbrüchigkeit.
Vorbeugung der Osteoporose:
Die Osteoporose vorzubeugen ist wesentlich
Erfolg versprechender als eine bereits existierende
Osteoporose zu therapieren. Dabei
hat die Ernährung neben einer angepassten
körperlichen Aktivität eine zentrale Bedeutung
sowohl bei der Prophylaxe als auch bei
der Therapie der Osteoporose.
Ernährungsempfehlungen
zur Vorbeugung und Therapie bei
Männern ab dem 60. Lebensjahr und
bei Frauen nach den Wechseljahren
Untergewicht vermeiden:
Untergewicht (BMI
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 14
Chefarzt Priv.-Doz.
Dr. med. Andre Steinert
Facharzt für Orthopädie,
Orthopädie und Unfallchirurgie,
Sportmedizin, Spezielle Orthopädische
Chirurgie. Schwerpunkt: Endoprothetik
PD Dr. med Andre Steinert
Der erfahrene Gelenk-Chirurg hat für
seine herausragenden Leistungen
zahlreiche Preise erhalten.
Sprechstunde:
Montag von 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr
und 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr
Telefon: +49 (0)8026 393-2444
Telefax: +49 (0)8026 393-4614
E-Mail: andre.steinert(at)khagatharied.de
Erfahrener Hüft- und Kniespezialist ist neuer
Chefarzt im Krankenhaus Agatharied
Anfang des Jahres hat das Krankenhaus Agatharied die bestehende
Abteilung für Unfall-, Schulter- und Handchirurgie ausgebaut
und eine neue gemeinsame Abteilung für Unfallchirurgie und
Orthopädie gegründet. Geleitet wird sie neben Chefarzt Prof. Dr.
med. Ulrich Brunner von Priv.-Doz. Dr. med. Andre Steinert.
Sie sind seit Anfang des Jahres in Agatharied. Wie sind die ersten
Monate verlaufen?
Priv.-Doz. Dr. med. Andre Steinert: Die ersten Monate waren aufregend
und sind sehr positiv verlaufen. Zwei Patientenveranstaltungen
zum Thema Gelenkersatz haben eine außerordentlich
positive Resonanz nach sich gezogen. Der Patientenzustrom
wächst kontinuierlich. Darüber freue ich mich sehr. Durch die hervorragende
Unterstützung auf allen Ebenen wurde mir der
Schnelleinstieg in Agatharied sehr leicht gemacht. Ich sage an dieser
Stelle noch einmal herzlichen Dank an alle Beteiligten.
Sie waren vorher am Universitätsklinikum Würzburg und
hatten dort eine Professur. Wie sind Sie auf Agatharied
gekommen?
Priv.-Doz. Dr. med. Andre Steinert: Durch meine persönliche Bekanntschaft
mit Chefarzt Prof. Dr. Brunner kannte ich das Krankenhaus
Agatharied bereits und war gleich sehr interessiert. Das
hohe medizinische Niveau, das kollegiale Umfeld, die Zukunftsperspektiven,
die das Krankenhaus Agatharied aufweist und nicht
zuletzt die Möglichkeit in einer der schönsten Regionen Bayerns
zu leben und zu arbeiten - das hat mir die Entscheidung für Agatharied
letztendlich sehr leicht gemacht.
Was ist das Besondere an der neuen Abteilung Unfallchirurgie
und Orthopädie?
Priv.-Doz. Dr. med. Andre Steinert: Von Anfang an war ich über
das hohe medizinische Niveau im Krankenhaus und insbesondere
auch in der Abteilung sehr begeistert. Durch die interdisziplinäre
Zusammenarbeit aller ansässigen Fachdisziplinen besteht eine
fachlich so optimale Zusammenarbeit, dass Patienten aller
Schwierigkeitsgrade optimal betreut werden können. Eine besondere
Stärke ist die gemeinsame Abteilung für Alterstraumatologie
zusammen mit den Kollegen der Inneren Medizin/Geriatrie unter
der Leitung von Chefarzt Dr. med. Peter Wellner. Gerade für ältere
Menschen ist das Thema Gelenkersatz von Bedeutung.
Die Möglichkeit einer solch interdisziplinären Komplexbehandlung
auf diesem Niveau gab es auch an meiner alten Klinik in Würzburg
nicht.
Welche Patienten kommen klassischer Weise zu Ihnen?
Priv.-Doz. Dr. med. Andre Steinert: Zu mir kommen alle Patienten
mit Beschwerden an den unteren Extremitäten, insbesondere an
Hüft-und Kniegelenken. Es geht dabei um Fragen zu einem zukünftigen
Gelenkersatz oder um Probleme aller Schwierigkeitsgrade
bei bereits bestehendem Gelenkersatz. Aber auch Patienten mit
Fragen zur rekonstruktiven Gelenkchirurgie ohne Gelenkersatz
sind bei mir an der richtigen Adresse, insbesondere wenn es um
Gewebeheilung und Möglichkeiten der regenerativen Medizin
geht.
Was macht für Sie einen guten Arzt aus?
Priv.-Doz. Dr. med. Andre Steinert: Für ganz wesentlich halte ich
den Blick für den ganzen Menschen und das nicht nur in unserem
Fachgebiet, sondern in der gesamten Medizin. Für einen guten
Arzt ist die umfassende Aufklärung des Patienten über seine Erkrankung,
über die Behandlungsmöglichkeiten und Alternativen
sowie die Betrachtung seiner zukünftigen Lebensqualität essentiell.
Ich selber versuche mich immer in den Patienten hinein zu
versetzen. Ich bemühe mich, die bestmögliche Behandlungsalternative
anzubieten, die ich auch wählen würde, wenn ich selber
oder ein Familienangehöriger betroffen wäre.
Welche Ziele haben Sie für die kommenden Jahre?
Priv.-Doz. Dr. med. Andre Steinert: Nachdem ich über Jahre ein
Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung koordiniert habe,
möchte ich ein solches Zentrum am Krankenhaus Agatharied etablieren.
Die Zertifizierung ist zu Beginn des Jahres 2018 geplant. Ein
weiteres großes Ziel ist zum Beispiel auch die vermehrte Zusammenarbeit
mit den niedergelassenen Kollegen und Therapieeinrichtungen
(Rehakliniken und Physiotherapeuten).
Mein persönliches Ziel ist es, zusammen mit meiner Frau und meiner
Tochter, uns als Familie im Landkreis weiter zu integrieren.
Wir fühlen uns bereits jetzt schon sehr wohl. Ein gutes Zeichen!
Vielen Dank für das Gespräch.
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 15
Der Daumen bleibt beweglich!
Spezielle Orthesen stabilisieren Gelenk ohne Ruhigstellung
Nur noch wenige Stiche und alle Knöpfe der Jacke sind angenäht.
Doch dann schmerzt der Daumen so stark, dass die Arbeit unterbrochen
werden muss. Solche Situationen belasten nicht nur
beim Hobby, sondern auch bei vielen Alltagstätigkeiten. Die Ursache
kann eine sogenannte Rhizarthrose sein, der Verschleiß
des Daumensattelgelenks. Dieses Gelenk ermöglicht es dem
Menschen, den Daumen den anderen vier Fingern entgegenzustellen.
Ohne diese Fähigkeit wären Stricken, Häkeln, Nähen und
Sticken überhaupt nicht möglich. Sie ist essenziell für die Geschicklichkeit
und Kraft der Hand.
Beweglichkeit wird nicht eingeschränkt
Damit der Daumen so beweglich sein kann, ist die knöcherne
Verbindung zwischen dem ersten Mittelhandknochen und der
Handwurzel relativ schwach. Muskel und Bänder bilden den Halteapparat,
der hier für Stabilität sorgt. Eine starke Beanspruchung
- etwa durch intensives Handarbeiten - kann dazu führen,
dass sich die Gelenkflächen verschieben. Davon sind besonders
Frauen in den Wechseljahren betroffen, weil bei ihnen die Bänder
erschlaffen. Knorpelverschleiß - also Arthrose - und Schmerzen
können die Folge sein.
Neben Schmerzmitteln, Physiotherapie, Kälteanwendungen
oder der Vermeidung von Überlastung werden bei Rhizarthrose
auch Bandagen oder Schienen genutzt. Allerdings wird die Beweglichkeit
der gesamten Hand dadurch oft stark eingeschränkt.
Denn um das Sattelgelenk ruhigzustellen, werden häufig auch
andere Gelenke miteingeschlossen. Hingegen kann der Daumen
mit speziellen Orthesen wie der stabilisiert werden, ohne die
Mobilität der Hand einzuschränken.
Konsequentes Tragen wird erleichtert
Mit einer solchen Orthese wird gezielt das Sattelgelenk unterstützt,
während andere Gelenke und die Handfläche weitgehend
freibleiben. Informationen dazu gibt es unter www.ofa.de/pushcmc.
Stricken, Häkeln, Nähen - alles ist weiterhin möglich. Was
auch das konsequente Tragen der Daumenorthese sehr erleichtert
und damit zur Schmerzlinderung beiträgt. Außerdem bleibt
die Muskulatur im Training. Einer weiteren Schwächung des Halteapparats
wird vorgebeugt.
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 16
Ab sieben Grad erwacht die Zecke
So kann man Zeckenstichen am besten vorbeugen
Steigen die Temperaturen draußen einige Tage hintereinander
auf sieben Grad oder mehr, sehnt sich der Mensch nach dem
Frühling – und die Zecke nach frischem Blut. In Hecken, Wiesen
und Büschen wartet sie auf ihre Opfer. Gestochen werden kann
jeder, vom krabbelnden Baby im Garten bis zum Sonnenanbeter
im Stadtpark. Rechnen muss man mit Zeckenstichen in der Regel
von Februar bis Oktober. Bei milder Witterung sogar ganzjährig.
Zecken gehören zur Familie der Spinnen
In Deutschland ist der Gemeine Holzbock die am häufigsten vorkommende
Art. Zecken sind eine Milbenart und gehören zur Familie
der Spinnen. Zwar sind die bis zu vier Millimeter großen
Achtbeiner nicht unbedingt ein Grund für eine Spinnenphobie,
etwas Respekt vor dem Parasiten kann dennoch nicht schaden.
Denn Zecken können bis zu 50 verschiedene Krankheitserreger
übertragen, darunter Borreliose-Bakterien oder auch FSME-
Viren. FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine Erkrankung
der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems und nicht
ursächlich behandelbar. Es können nur Beschwerden wie Fieber
und Gliederschmerzen gelindert werden, mit dem Virus selbst
muss es der menschliche Organismus allein aufnehmen.
IMPRESSUM PRAXISZEITSCHRIFT
AUFTRAGGEBER: Zentrum für Orthopädie & Chirurgie Dr.med.Rainer Pränger
HERAUSGEBER, GESTALTUNG und FOTOS:
Cosmix, Agentur für Werbung & Printmedien,
Liane Jahnel, Gewerbepark 1 A, 83088 Kiefersfelden,
Tel: +43 (0)8033 979 52 65, Mobil: +43 (0)676 - 440 27 15,
E-Mail: info@cosmix-werbung.de, URL: www.cosmix-werbung.de
Fotos: Businessfotograf Tom Küst, Fotolia, djd-Pressetreff
Die von der Firma Cosmix erstellten Werbeanzeigen und Fotos unterliegen den gesetzlichen
Copyright-Rechten. Die Nutzung wird nur für die „Praxiszeitschrift Dr. Rainer Pränger“ erteilt.
Eine weitere Nutzung für Werbezwecke bedarf der Genehmigung durch die Firma Cosmix.
Die Verteilung obligt der Firma Cosmix.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Deshalb sind Vorsorgemaßnahmen essentiell: Festes Schuhwerk
und in die Socken gesteckte Hosenbeine können verhindern,
dass Zecken sich ihren Weg in die Kniekehle bahnen. Möglichst
lange Kleidung trägt auch dazu bei. Auf hellen Kleidern lassen
sich die dunklen Zecken leicht erkennen und ablesen. Chemische
Duftstoffe, Repellents genannt, verringern bei regelmäßiger Auffrischung
die Stechlust der Zecke. Wer draußen war, sollte sich
danach am ganzen Körper gründlich nach Zecken absuchen.
Zudem kann eine Impfung gegen FSME dazu beitragen, das Risiko
einer Virusinfektion nach einem Zeckenstich zu reduzieren.
Wenn eine Zecke doch den Weg auf die Haut gefunden und zugestochen
hat, sollte diese sofort entfernt werden.
Vorsorge gegen Zeckenstiche auf einen Blick
Diese Maßnahmen können helfen, Zeckenstichen vorzubeugen:
Hosen in die Socken stecken, festes Schuhwerk tragen, möglichste
lange und helle Kleidung wähle; Anti-Zeckensprays, so genannte
Repellents, verwenden; Den Körper nach jedem
Aufenthalt im Freien gründlich nach Zecken absuchen; Eine Impfung
gegen FSME kann dazu beitragen, das Risiko einer FSME-
Virusinfektion nach einem Zeckenstich zu verringern.
Mehr Informationen zu Zecken und Vorsorgemaßnahmen auf
www.zecken.de
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 17
Hilfe bei Rückenschmerzen
Ein ergonomischer Arbeitsplatz kann bei
Rückenbeschwerden viel bewirken
Lange Arbeitszeiten, bewegungsloses Sitzen
und Stress sind häufig die Ursachen für
Rückenschmerzen. Im Körper baut sich
Spannung auf, die Muskeln verhärten sich
und schmerzen. Menschen unter hohem
Leistungsdruck, die sehr engagiert im Job
sind, haben häufig solche stressbedingten
Beschwerden.
Verbesserte Rückengesundheit, weniger
Schmerzen
Ein ergonomischer Arbeitsplatz kann für
eine entspannte, aufrechte Sitzhaltung sorgen.
Die Sitzfläche des Bürostuhles hat die
richtige Höhe und Tiefe, wenn die Beine 90
Grad abgewinkelt sind und die Füße auf
dem Boden stehen. Die Lehne sollte das
Becken bis zu den Schultern stützen. Für
zusätzlichen Komfort sorgen seitliche Lehnen,
auf denen die Unterarme im 90-Grad-
Winkel abgelegt werden.
Bürostühle mit Kipp- und Wipp-Mechanismus
sowie ergonomische Hocker fördern
ein dynamisches Sitzen. Die Schreibtischhöhe
ist optimal, wenn die Unterarme im
rechten Winkel zum Oberarm auf der Fläche
abgelegt werden können. Zudem sollte
der Bildschirm direkt im Blickfeld in einem
Abstand von 60 bis 80 Zentimetern sein.
Wer seinen Arbeitstag bewegt gestaltet,
entlastet und stärkt den Rücken und beugt
Verspannungen vor. Immer wieder bewusst
die Sitzposition ändern, eine gerade
Sitzhaltung, Strecken und Dehnen des Nackens
und Rückens sowie aktive Pausen
machen den Job rückenfreundlicher und
entspannter.
Selbsthilfe bei Rückenschmerzen
Regelmäßige körperliche Aktivität, Rückenschule,
Yoga oder Pilates beugen Rückenschmerzen
vor. Sie helfen Körper und
Geist, Stress abzubauen. Auch spezielle Rückenbandagen
und -orthesen wie etwa die
"Lumbamed" von medi stabilisieren und
entlasten den Lendenwirbelbereich.
Sie helfen, Verspannungen zu lösen und
Schmerzen zu lindern. Wer dann wieder
aktiv ist und sich bewegt, stärkt die Muskulatur,
entlastet die Wirbelsäule und die
Bandscheiben. Atmungsaktive Materialien
und Materialaussparungen an der Leiste
sorgen für viel Tragekomfort. Rückenbandagen
sind im medizinischen Fachhandel
erhältlich. Der Arzt kann sie bei Notwendigkeit
verordnen.
Online-Selbsttest gibt Aufschluss
Ein Online-Selbsttest unter www1.medi.de/
rueckenschmerzen-online-test hilft Betroffenen,
ihr persönliches Risiko für chronische
Rückenschmerzen besser einzuschätzen.
Das Testergebnis ersetzt nicht die
Diagnose des Arztes. Ein Facharzt für Orthopädie
und Unfallchirurgie sowie eine
Physiotherapeutin und Spezialistin für Ergonomie
am Arbeitsplatz geben in Videos
Tipps zur Rückengesundheit und zum ergonomischen
Arbeitsplatz. Ein kostenloser
Ratgeber "Rücken" kann unter Telefon
0921-912750 angefordert werden.
Drei Lockerungsübungen fürs Büro
Die Hände mit verschränkten Fingern vor
dem Oberkörper nach außen drehen. Die
Arme gerade nach oben strecken und die
Wirbelsäule lang ziehen. Dann die Bewegung
nach vorne mit runder Wirbelsäule
wiederholen. Den Kopf leicht senken und
die verschränkten Hände waagerecht vom
Körper weg strecken.
Den Kopf nach rechts neigen. Den linken
Arm leicht nach unten ziehen und den geneigten
Kopf leicht nach links drehen.
Diese Position für etwa drei Atemzüge halten.
Anschließend die Übung gegengleich
wiederholen.
Die linke Hand an das rechte Knie legen.
Den rechten Arm nach hinten führen und
den Oberkörper um die eigene Achse nach
rechts drehen. Mit dem Kopf über die
rechte Schulter schauen. Anschließend die
Übung gegengleich wiederholen.
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 18
Dr. med. Peter Sabisch
Gefäßsprechstunde der
Asklepios Stadtklinik nun
auch im Zentrum für
Orthopädie, Chirurgie &
Neurochirurgie in Holzkirchen
Seit 1. September 2015 ist Dr. Peter Sabisch Chefarzt der Klinik
für Gefäßchirurgie der Asklepios Stadtklinik Bad Tölz. Praktisch
von Kopf bis Fuß reicht das Spektrum, das der Chefarzt an der
Stadtklinik bietet. So zählt die Behandlung und Operation von
Erkrankungen der Halsschlagader, der sogenannten Carotis
ebenso zum Schwerpunkt wie krank- hafte Veränderungen der
Bauch- und Brustschlagadern. Nun bietet der Experte seine Gefäßsprechstunde
auch im Zentrum für Orthopädie und Chirurgie
Holzkirchen Dr. Pränger an.
Behandlungsschwerpunkte:
• Erkrankungen der Haupt- und Beckenschlagadern (Aorta)
• Erkrankungen der Halsschlagader (Carotis) und der
Beinschlagadern
• Schaufensterkrankheit, Raucherbein
• Diabetischer Fuß
• Krampfadern
• Wundmanagement
Gefäßsprechstunde
Dr. med. Peter Sabisch
(Voranmeldung erforderlich)
Sekretariat Klinik für Gefäßchirurgie, Asklepios Stadtklinik
Bad Tölz, Alexandra Oberhof, Veronika Greiter
Tel.: (0 80 41) 507- 12 11, Fax: (0 80 41) 507- 12 13
E-Mail: chirurgie.badtoelz@asklepios.com
www.mvz-atrium.de
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 19
Felix Neureuther setzt auf ISARTALER HOLZHAUS
Genau wie seine Eltern, Rosi Mittermaier
und Christian Neureuther,
setzt auch Felix Neureuther
bei seinem Hausbau auf die Marke
und die hohe Qualität von ISARTA-
LER HOLZHAUS. ISARTALER HOLZ-
HAUS begleitet das gemeinsame
Projekt von Felix Neureuther und
Freundin Miriam Gössner fotografisch
und dokumentiert die einzelnen
Bauschritte.
Das gesamt Team von ISARTALER
HOLZHAUS freut sich auf die Zusammenarbeit
mit Felix Neureuther
und Miriam Gössner bei der
Planung und der Realisierung
ihres Traumhauses. Und am Ende
hat Felix Neureuther sicher lange
Freude an seinem Heim, wie bereits
seine Eltern Rosi Mittermaier
und Christian Neureuther.
Zu ersten Planbesprechung kamen
Felix Neureuther und Miriam
Gössner in Begleitung von Christian
Neureuther nach Holzkirchen,
um die Planungsgrundlagen für ihr
Traumhaus zu legen. Nach der Begrüßung
durch August Inselkammer
jun. folgte eine interessante
Besichtigung der Werkshallen und
der zugehörigen Schreinerei.
Felix Neureuther und August Inselkammer
jun. Packten auch
gleich selbst mit an und wählten
erste Massivholzbalken für das
neue Eigenheim aus. Das gesamte
Werks- und Schreinereiteam von
ISARTALER HOLZHAUS war sichtlich
begeistert von der Abwechslung
und posierte gerne für ein
Erinnerungsfoto. Anschließend
ging es ins Haupthaus um weitere
Details der Planung zu besprechen.
August Inselkammer jun.
nahm sich den Wünschen des jungen
Paares an und am Architektenplan
wurde gearbeitet und
optimiert.
Das junge Paar kann sich bei ihrer
Entscheidung zum Traditionsunternehmen
ISARTALER HOLZHAUS
aus der Erfahrung heraus sicher
wiegen: „Meine Eltern haben es
aus Liebe zur Heimat und unserer
Kultur“ vorgemacht und sich für
ein ISARTALER HOLZHAUS entschieden.
Wir fühlen uns bei der
Firma ISARTALER HOLZHAUS sehr
gut betreut und verstanden.“
Euer Felix Neureuther
Öffnungszeiten Musterhaus:
Münchner Str. 56, 83507 Holzkirchen
Täglich geöffnet auch an
Sonn- und Feiertagen von
10 - 12 Uhr und 13 - 17 Uhr
Praxiszeitschrift_Mai_17_Hochformat_Layout 1 05.05.2017 12:54 Seite 20