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Elternbildung und Elternpartizipation in Settings Eine ... - Step

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2.3 Das Präventionsdilemma im Bereich <strong>Elternbildung</strong> <strong>und</strong> Elternarbeit<br />

Das Präventionsdilemma gilt für fast alle Bereiche der Prävention <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung, so<br />

auch für den Bereich der <strong>Elternbildung</strong>. Diejenigen Eltern, bei denen aufgr<strong>und</strong> ihrer allgeme<strong>in</strong>en<br />

Lebensbed<strong>in</strong>gungen davon ausgegangen werden kann, dass sie am stärksten e<strong>in</strong>en Bedarf nach<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Prävention, aber auch nach Unterstützung, Beratung <strong>und</strong> Begleitung<br />

<strong>in</strong> der Erziehung haben könnten, nehmen am seltensten an <strong>Elternbildung</strong>skursen teil<br />

(Bauer/Bittl<strong>in</strong>gmayer 2005; Marz<strong>in</strong>zik/Kluwe 2007b; Sahrai 2008). Dieser Bef<strong>und</strong> gilt jedoch<br />

nicht nur für Angebote, die direkt Eltern mit Kursen ansprechen möchten. Auch im Bereich der<br />

Elternzusammenarbeit <strong>in</strong> Schulen, K<strong>in</strong>dertagesstätten sowie <strong>in</strong> der sozialen Arbeit oder Jugend-<br />

hilfe ist die Beteiligung von sozial benachteiligten Gruppen am Alltag der jeweiligen Institutio-<br />

nen ger<strong>in</strong>ger. Auf der anderen Seite kann davon ausgegangen werden, dass e<strong>in</strong>e gute, regelmäßi-<br />

ge <strong>und</strong> vertrauensvolle Kommunikation zwischen Eltern <strong>und</strong> dem pädagogischen Personal <strong>in</strong> den<br />

jeweiligen Institutionen gerade für Eltern maßgeblich ist, die e<strong>in</strong>en Bedarf nach Erziehungsbera-<br />

tung haben könnten. Denn hier können Erzieher <strong>und</strong> Lehrer Eltern bei Bedarf sehr flexibel <strong>in</strong><br />

Erziehungsfragen unterstützen <strong>und</strong> beraten, diese an Erziehungshilfen weiterleiten oder Eltern-<br />

bildungskurse <strong>in</strong> den Sett<strong>in</strong>gs anbieten. E<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit zwischen Eltern <strong>und</strong> dem<br />

pädagogischen Personal wird <strong>in</strong> der pädagogischen Praxis als e<strong>in</strong>e der wichtigsten Gel<strong>in</strong>gensbe-<br />

d<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>er Erziehungspartnerschaft für e<strong>in</strong>e optimale Entwicklung von K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> somit<br />

auch als e<strong>in</strong> entscheidender präventiver Schutzfaktor angesehen.<br />

Zusammengefasst kann also gesagt werden, dass zur Überw<strong>in</strong>dung bzw. Verr<strong>in</strong>gerung des Prä-<br />

ventionsdilemmas die Art <strong>und</strong> Weise der Ansprache der schwer erreichbaren Eltern auf der e<strong>in</strong>en<br />

Seite <strong>und</strong> die Inhalte der Programme auf der anderen Seite <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Erreichbarkeit<br />

verschiedener sozialer Gruppen noch e<strong>in</strong>mal überdacht werden müssten. In der Public Health<br />

Forschung <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Praxis im Ges<strong>und</strong>heitswesen, aber auch <strong>in</strong> der sozialen Arbeit gelten zwei<br />

Strategien als besonders viel versprechend, um das Präventionsdilemma zu überw<strong>in</strong>den: a) Set-<br />

t<strong>in</strong>ganb<strong>in</strong>dung von Präventionsprogrammen (Gehstruktur) <strong>und</strong> b) Zielgruppenspezifität. In den<br />

folgenden Abschnitten wird die Frage der Zielgruppenspezifität, die Frage, was unter Zielgrup-<br />

pen zu verstehen ist, wie sie bestimmt werden <strong>und</strong> welche Probleme sich dabei ergeben können,<br />

thematisiert.<br />

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