12.12.2012 Aufrufe

Hört! - Das Magazin für Kunst, Architektur und Design

Hört! - Das Magazin für Kunst, Architektur und Design

Hört! - Das Magazin für Kunst, Architektur und Design

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4 o.T. Thema<br />

ROLAND NACHTIGÄLLER, Leiter der städtischen<br />

Galerie in Nordhorn zweifelt: „Ob es<br />

wirklich mein „ultimativer“ Satz <strong>für</strong> 2007<br />

ist, bin ich<br />

mir nicht so sicher,<br />

aber bei<br />

den letzten<br />

Ausstellungs-<br />

<strong>und</strong> Messebesuchen<br />

kam<br />

mir immer mal<br />

wieder jener<br />

rotzige Ausruf<br />

von Jörg<br />

I m m e n d o r f<br />

in den Sinn:<br />

„<strong>Hört</strong> auf zu<br />

| „Wie setzt man intelligent <strong>und</strong> rebellisch<br />

Impulse“ fragt Roland Nachtigäller,<br />

Leiter der Städtischen Galerie Nordhorn<br />

malen“ - immerhin<br />

schon<br />

von 1966 <strong>und</strong><br />

natürlich gemalt! Selbstverständlich hat sich<br />

kaum einer dran gehalten, der Künstler am<br />

allerwenigsten. Bei manchem wäre das auch<br />

heute noch schade, aber in Erinnerung rufen<br />

kann man sich das Aufbegehren ja mal wieder<br />

...“. Und sein Vorsatz <strong>für</strong> 2008: „Es soll<br />

etwas passieren! Und gleich die Frage dazu:<br />

Wie setzt man intelligent <strong>und</strong> rebellisch Impulse,<br />

die nicht die grassierende Spektakel-<br />

kultur bedienen oder (in unserem Falle noch<br />

schlimmer) ihr tragisch nacheifern? <strong>Kunst</strong><br />

muss überraschen <strong>und</strong> herausfordern, sie<br />

birgt einfach zu viele Möglichkeiten, um das<br />

Feld Kommerz, Mittelmäßigkeit <strong>und</strong> dem Sensationstheater<br />

zu überlassen. Lassen wir es<br />

möglich werden!“. Falls eine Fee auftaucht:<br />

„Es wäre w<strong>und</strong>erbar, würde sich mal wieder<br />

der eine oder andere mehr aus Feuilleton <strong>und</strong><br />

<strong>Kunst</strong>kritik auf den Weg an die westniedersächsische<br />

Landesgrenze machen. Auch hier<br />

liebt man den produktiven Austausch <strong>und</strong><br />

der Reisende wird noch mit Freude empfangen.<br />

Bliebe zu hoffen, dass zuvor einmal die<br />

Gute Fee auch ankommt...“<br />

JUSTIN HOFFMANN, Leiter des <strong>Kunst</strong>vereins<br />

in Wolfsburg sagt – nicht nur angesichts der<br />

aktuellen Ausstellung (siehe Seite 12) – über<br />

2007: „Ökologie ist wieder ein zentrales Thema<br />

der <strong>Kunst</strong>.“ Sein Vorsatz <strong>für</strong> 2008: „Weiterhin<br />

eine unabhängige, kritische kulturelle<br />

Stimme in Wolfsburg zu bleiben“. Und sein<br />

Wunsch an die Gute Fee könnte durchaus<br />

auch vielen anderen Instituten helfen: „Mit<br />

einem Sack voller Goldtaler könnte die Gute<br />

Fee die Selbstausbeutung der Mitarbeiter<br />

wegzaubern.“<br />

Der Galerist GERD MEIER-LINNERT, der in seinem<br />

Art Studio in Deinste noch bis 15. Dezember<br />

die Ausstellung „Crossover“ mit den<br />

aus Schriftzeichen aufgebauten mono-<br />

chromen Bildern von Xiaosong Wang <strong>und</strong><br />

Plastiken von HD Schrader zeigt, findet:<br />

„2007 war ein hektisches Jahr, bestimmt<br />

von zahlreichen Großereignissen, die nicht<br />

immer den Erwartungen entsprachen.“ Sein<br />

Vorsatz <strong>für</strong> 2008:<br />

„Gute, aber auch<br />

attraktive Ausstellungen,<br />

um<br />

die Resonanz von<br />

Publikum <strong>und</strong><br />

Medien auf die<br />

Galeriearbeit zu<br />

erhöhen.“ Und<br />

seinen Wunsch<br />

an die Gute Fee<br />

sollten eigentlich<br />

alle Galeristen<br />

haben:<br />

„Viel Erfolg <strong>für</strong><br />

die Künstler der<br />

Galerie“.<br />

| „Viel Erfolg <strong>für</strong> die Künstler<br />

der Galerie“ wünscht sich<br />

Gerd Meier-Linnert vom „Art<br />

Studio 1“ in Deinste<br />

MIRO ZAHRA, Leiterin des mecklenburgischen<br />

Künstlerhauses Schloss Plüschow betont angesichts<br />

der zahlreichen Termine: „Die Zeit ist<br />

ein kostbares Gut“. Zum wichtigsten Vorsatz<br />

schreibt sie kurz,<br />

aber mit Nachdruck:<br />

„<strong>Kunst</strong> –<br />

<strong>Kunst</strong> – <strong>Kunst</strong>“.<br />

Und als Sylvestewunsch:<br />

„Mehr<br />

Gelassenheit auf<br />

allen Fronten.“<br />

| Miro Zahra, Leiterin im Schloss Plüschow, erhebt drei Mal<br />

„<strong>Kunst</strong>“ zum wichtigsten Vorsatz <strong>für</strong> 2008<br />

HARALD FALCKENBERG, dem Juristen <strong>und</strong><br />

Manager, Groß-Sammler, Ausstellungsmacher,<br />

Autor <strong>und</strong> Vorsitzenden des <strong>Kunst</strong>vereins<br />

in Hamburg, legte o.T. die Jahresendfragen<br />

am Rande der jährlichen Mitglieder-<br />

versammlung vor.<br />

| Harald Falckenberg, Sammler <strong>und</strong> Vorsitzender des <strong>Kunst</strong>vereins<br />

in Hamburg, rät „Ruhe bewahren.“<br />

1. ...ultimativ zu 2007? Antwort:<br />

„Kuratorenterror.“<br />

2. ....wichtigster Vorsatz <strong>für</strong> 2008?<br />

Antwort: „Ruhe bewahren.“<br />

3. Welchen Wunsch übermitteln Sie<br />

der Guten Fee...? Antwort:<br />

„Blase anstechen.“<br />

Hier sei o.T. ein Kommentar gestattet. Harald<br />

Falckenberg fand, dass prägnante Stichworte<br />

völlig ausreichen, die <strong>Kunst</strong>lage zu beschreiben.<br />

Doch obwohl o.T.-Leser ja bestens<br />

informiert sind, hier eine kleine Anmerkung:<br />

Es ist kein Geheimnis, dass Harald Falckenberg<br />

heftig, nachdrücklich <strong>und</strong> zu recht die<br />

Documenta-Macher Roger M. Buergel/ Ruth<br />

Noak kritisiert hat <strong>und</strong> auch sonst im <strong>Kunst</strong>betrieb<br />

eher auf der Seite der Künstler steht,<br />

als auf der derjenigen, die deren Arbeiten<br />

nachträglich in eigenartige Konzepte (seien<br />

sie politisch oder so absurd, wie die „Wanderung<br />

der Formschicksale“) zwingen wollen.<br />

Und dass gerade ein wohlinformierter<br />

Sammler den derzeitig heftig boomenden<br />

<strong>Kunst</strong>markt etwas aufgeblasen findet, hört<br />

man mit Interesse. | HAJO SCHIFF<br />

FOTOS: © 1. MEIER-LINNERT: ART STUDIO 1, 2. NACHTIGÄLLER, 3. MIRO ZAHRA: UDO RADTKE, 4. FALKENBERG: HAJO SCHIFF

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!