FINE Das Weinmagazin - 04/2009

W
Heimat
ein
ist auch
Helmut Dönnhoffs untrügliches Gespür für das Essentielle von Rebstock und Lage
Text: MARTIN WURZER-BERGER
Oberhausen liegt an der Nahe – und hat doch
kein eigenes Grundwasser. Immer wieder hat
es Versuche gegeben, Brunnen zu graben. Alle
sind gescheitert. Der kleine, unscheinbare
Ort, umgeben von Wiesen und Feldern, steht
auf Felsen. Sie verbergen sich unter einer nur
dünnen Erdschicht.
Unmittelbar hinter dem Ort verengt sich das
Tal der Nahe. Der Fluss hat sich seinen Weg
durch das Gestein vorwiegend vulkanischen
Ursprungs gebrochen. Links geht es über
Fotos: JOHANNES GRAU
steile Weinberge fast hundert Meter in die
Höhe. Rechts ist es eine ansehnliche Felswand,
die den Fluss in eine enge Kurve zwingt.
Wäre nicht Anfang des vorigen Jahrhunderts
einige Kilometer flussabwärts bei Niederhausen
eine breite Staustufe zur Strom gewinnung
entstanden, rauschte die Nahe noch heute
hier eilig ihrem Zusammenfluss mit dem
Rhein bei Bingen entgegen. Jetzt aber ist sie
noch mehr als drei Kilometer flussaufwärts
beruhigt. Fast scheint sie still zu ruhen.
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