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15-16_Stadionmagazin_Nr4_Bayern

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Unser heutiger Gast 37<br />

Weltstars<br />

auf dem Platz:<br />

Thomas Müller und<br />

Arturo Vidal.<br />

Der Fünf-Tore-Rekord bleibt<br />

in der <strong>Bayern</strong>-Familie: Dieter<br />

Hoeneß hatte 1984 für fünf<br />

Treffer 21 Minuten gebraucht,<br />

Robert Lewandowski nunmehr<br />

neun Minuten und lediglich<br />

neun Ballkontakte. Die<br />

Bestmarke für den schnellsten<br />

Hattrick korrigierte der Pole in<br />

3:22 Minuten um 98 Sekunden<br />

(Michael Tönnies, 1991 für den<br />

das nicht erklären“, sagte<br />

Guardiola später.<br />

Der FC <strong>Bayern</strong> lag<br />

zur Pause 0:1 zurück,<br />

das Kräftemessen mit<br />

dem ambitionierten, bis<br />

dahin in dieser Saison<br />

gleichfalls ungeschlagenen<br />

VfL Wolfsburg schien MSV Duisburg).<br />

durch Waffengleichheit<br />

gekennzeichnet zu sein.<br />

Dann spurtete Lewandowski auf die saftige<br />

Wiesn der Allianz-Arena und erklärte mit<br />

einem zum Münchener Oktoberfest passenden<br />

Slogan: O‘zapft is! Der Torjubel floss in<br />

Strömen. Lewandowski avancierte zum ersten<br />

Einwechselspieler, der mehr als dreimal traf, er<br />

erzielte in 3:22 Minuten den schnellsten Hattrick<br />

der Bundesliga-Geschichte und freilich auch den<br />

fixesten Vierer- und Fünferpack. Bis dato hatte<br />

Michael Tönnies als Schnellster dreimal hintereinander<br />

in einer Hälfte getroffen: Er benötigte am<br />

27. August 1991 im Dress des MSV Duisburg<br />

fünf Minuten für drei Treffer beim 6:2 gegen den<br />

Karlsruher SC, dessen Tor der spätere „Titan“<br />

Oliver Kahn hütete. Tönnies schoss in dieser<br />

Partie fünf Tore; das letzte Mal, dass einem<br />

Spieler selbiges in der Bundesliga gelang. Bis<br />

Dienstag. 8:59 Minuten nur<br />

brauchte „Lewy“ für seinen<br />

Geniestreich. Kaum vorstellbar,<br />

dass diese Marke<br />

jemals geknackt werden<br />

kann. Und Lewandowski<br />

boten sich Chancen für weitere<br />

Treffer, sieben hätten<br />

es werden können. Daheim<br />

auf der Couch dürfte Dieter<br />

Müller unruhig hin- und<br />

hergerutscht sein. Dem heute 61 Jahre alten<br />

Offenbacher glückten am 17. August 1977 als<br />

bisher einzigem Spieler sechs Treffer in einer<br />

Partie, der 1. FC Köln schlug Werder Bremen<br />

7:2. „Das war Wahnsinn. Ich wollte einfach<br />

schießen und schießen“, sagte Lewandowski.<br />

„Das ist ein unglaublicher Abend für mich, ein<br />

super Gefühl.“ Schlussendlich erklärte er, „sehr<br />

zufrieden“ zu sein.<br />

Keine großen Sprüche. Keine Testosterongedopten<br />

Sätze. Die Zeiten, in denen der FC<br />

<strong>Bayern</strong> als FC Hollywood firmierte, sind vorbei.<br />

Die sportliche Qualität ist derart überragend,<br />

dass es ein Gegockel außerhalb des Rasens nicht<br />

braucht, um die Rivalen einzuschüchtern. Die<br />

Marktwerte betreffend, stehen in der Bundesliga<br />

von den zehn am höchsten notierten Spielern<br />

acht beim FC <strong>Bayern</strong> unter Vertrag. Thomas<br />

Müller mit 55 und Robert Lewandowski mit 50<br />

Millionen Euro führen die Liste an. In die Phalanx<br />

der „Roten“ mogeln sich allein die beiden<br />

Dortmunder Profis Marco Reus (45) und Mats<br />

Hummels (35). Wer diese Mannschaft schlagen<br />

möchte, braucht einen außergewöhnlichen Tag<br />

und, so scheint‘s, Gottes Segen.<br />

Trainer Pep Guardiola lenkt die sportlichen<br />

Geschicke des FC <strong>Bayern</strong> in der dritten Saison.<br />

Zwei Meistertitel sind seit der Inthronisation des<br />

Katalanen herausgesprungen, ein Triumph im<br />

DFB-Pokal. In der Champions League schalteten<br />

Real Madrid und der FC Barcelona jeweils im<br />

Halbfinale die Münchener Erfolgsampel auf Rot.<br />

Es ist der große Wunsch des FC <strong>Bayern</strong>, in dieser<br />

Spielzeit zwei Schritte weiterzumarschieren: das<br />

Finale zu erreichen – und es zu gewinnen. Und<br />

da wäre ja noch ein anderes Ziel: Noch keiner<br />

Mannschaft ist es gelungen, sich viermal in<br />

Folge die Meisterschale in die Vitrine zu stellen.<br />

Sportvorstand Matthias Sammer sagte vor dem<br />

Saisonstart: „Wir müssen verkörpern, dass wir<br />

die Unbezwingbaren sind. Unser Ziel ist der<br />

vierte Meistertitel in Folge. Wir wollen Geschichte<br />

schreiben.“ Wer einen Robert Lewandowski erst<br />

mal auf der Bank lassen kann, scheint dafür<br />

prädestiniert zu sein.

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