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15-16_Stadionzeitung_Nr11_Moenchengladbach

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Texte: Andreas Böhm<br />

Yann Sommer,<br />

die Nummer eins<br />

Haben Torhüter nicht allesamt einen Sparren. Man sagt es<br />

zumindest, und was die Reinheit des eigenen Kastens angeht,<br />

stimmt das ganz bestimmt. Man hat Torleute schon wutschnaubend<br />

in die Kabine marschieren sehen, nur weil sie kurz vor<br />

Schluss diesen einen Ball passieren lassen mussten – völlig<br />

schnuppe, dass die eigene Truppe 10:1 gewonnen hatte.<br />

Nicht so Yann Sommer. Der Schlussmann der Borussia betonte<br />

unlängst, es sei ihm einerlei, wie viele Tore er während einer<br />

Partie schlucke – Hauptsache, die Teamgefährten schössen eines<br />

mehr. Ganz einfach war das im bisherigen Rundenverlauf nicht,<br />

Mönchengladbach kassierte als Tabellenvierter in der Hinserie 30<br />

Gegentore, Platz <strong>16</strong> im Ranking aller 18 Bundesligisten. Und<br />

doch kürte das Fachblatt Kicker den Schweizer Nationaltorsteher<br />

in seiner Hinrundenbilanz nach Noten zum drittbesten Vertreter<br />

seiner Zunft, hinter Manuel Neuer vom FC Bayern München und<br />

Ralf Fährmann von Schalke 04. Sommer hat sich vor allem in<br />

einem Teilbereich seiner Tätigkeit verbessert: In der Vorsaison<br />

galt er als drittschlechtester Keeper bei Weitschüssen, achtmal<br />

wurde er von jenseits des Strafraumes überwunden. Prima,<br />

meinte Torwarttrainer Uwe Kamps damals, dann gebe es wenigstens<br />

etwas, das sein Schützling verbessern könne. Und das ist<br />

gelungen: Plötzlich ist Sommer in dieser Kategorie die Nummer<br />

eins. Nur einmal wurde der 27-Jährige in dieser Saison aus der<br />

Distanz bezwungen.<br />

Mahmoud Dahoud,<br />

das Energiebündel<br />

Jeder kennt die Batterie-Werbung mit dem nimmermüde<br />

trommelnden Spielzeughasen, die Reklame mit dem deutschen<br />

Automobil für jedermann, das läuft und läuft und läuft. Für<br />

Mahmoud Dahoud müsste man einen ähnlich lautenden<br />

Slogan erfinden, wollte man eine seiner größten Tugenden<br />

bewerben. Der 20-Jährige scheint eine nicht versiegende Quelle<br />

an Energie in sich zu tragen, er rennt und rennt und rennt.<br />

Seiner Jugendlichkeit ist es geschuldet, dass er die Kräfte noch<br />

nicht einzuteilen vermag. In der Champions-League-Partie bei<br />

Manchester City war der defensive Mittelfeldspieler bei Halbzeit<br />

schon sieben Kilometer gerannt, nach einer Stunde ging ihm<br />

der Sprit aus. André Schubert nahm ihn aus der Partie, er wusste,<br />

dass Dahoud dieses Pensum niemals bis zum Schlusspfiff<br />

würde absolvieren können. „Mo ist ein leistungsstarker,<br />

laufwilliger Spieler, der aber noch lernen muss, den einen oder<br />

anderen Weg ruhiger oder gar nicht zu machen. Er muss noch<br />

effektiver spielen“, fordert der Trainer, bei dessen Debüt (4:2<br />

gegen den FC Augsburg) Dahoud das Bundesliga-Premierentor<br />

gelang. Schon Schuberts Vorgänger Lucien Favre rühmte den<br />

Syrer: „Mo hat das gewisse Etwas. Er zeigt Sachen, oh la la<br />

...“ Erstaunlich ist Dahouds Konstanz in solch jungen Jahren.<br />

„Mo steht für besonderen Ehrgeiz und Einsatz“, sagt Schubert.<br />

„Und ich habe mich gewundert, dass er sein außergewöhnliches<br />

Niveau fast immer beibehalten hat.“

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