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14-15_Stadionmagazin_Nr17_Koeln

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Timo Horn,<br />

der Rückhalt<br />

Fünf Millionen Euro. Der Marktwert des Keepers Timo Horn ist<br />

gewaltig gestiegen. „Aber der Marktwert hält keine Bälle“, flachst<br />

Horn. Das macht schon er selbst. Erstklassig. Zehnmal spielte der<br />

21-Jährige in dieser Saison zu null – FC-Rekord. Der Boulevard<br />

dichtete wenig charmant, aber witzig: Kölns beste Null. Bis 2019<br />

ist er an den FC gebunden. Doch Papier ist geduldig. Angeblich<br />

steht Horn auf dem Zettel der europäischen Top-Klubs. „Wir sind<br />

durch unsere Verbindlichkeiten auch ein Stück weit fremdgesteuert.<br />

Wenn ein Riesenangebot kommen sollte, können wir nicht kategorisch<br />

Nein sagen“, erklärt Toni Schumacher, Vizepräsident, einst<br />

selbst Klassetorwart und Vereinsikone. „Timo gehört zu den jungen<br />

Wilden, die irgendwann ihre Chance in der Nationalmannschaft<br />

bekommen werden.“ Auf unbestimmte Zeit scheint Manuel Neuer<br />

im deutschen Tor gesetzt zu sein. Horn schätzt „Manu nationale“,<br />

nicht allein wegen dessen Reflexen auf der Linie, der schier unfassbaren<br />

Stärke im Eins-gegen-eins: „Manuel hat eine überragende<br />

Spieleröffnung, eine extreme Zielgenauigkeit bei den Abwürfen.<br />

Das fasziniert mich.“<br />

Nebenbei: Der im Strafraum so robuste Timo Horn kann furchtbar<br />

romantisch sein. Den Antrag für Jugendliebe Carina, die er im<br />

Dezember ehelichte, machte der Torwächter im Sommerurlaub in<br />

Venedig. In einer Gondel schipperte das Paar durch die Kanäle, an<br />

der Seufzerbrücke hing ein Plakat: „Carina, willst du mich heiraten?“<br />

Wat schööön.<br />

Kevin Wimmer,<br />

der Aufsteiger<br />

Kevin Wimmer, ein Fußballprofi mit Abitur. Englisch als Prüfungsfach<br />

– Note zwei. Das kann sich ab Sommer positiv auswirken, denn<br />

der 22-jährige Österreicher wechselt nach drei Spielzeiten beim<br />

FC zu den Tottenham Hotspur in die englische Premiere League.<br />

„Ich glaube, das ist eine sehr gute Liga, in der ich mich sehr gut<br />

weiterentwickeln kann“, sagte Wimmer in einem Interview mit<br />

Bild. Das erste Jahr in Köln gestaltete sich schwierig, Wimmer<br />

spielte kaum. Nun ist er gesetzt. Er ackerte in dieser Saison stets<br />

über die vollen 90 Minuten. Ausnahme: der 25. Spieltag. Im<br />

Heimspiel davor gegen Eintracht Frankfurt hatte Wimmer sich einer<br />

Notbremse bedient. Keeper-Kumpel Timo Horn ließ den Strafstoß<br />

von Alex Meier passieren und scherzte später, dies mit Absicht<br />

getan zu haben – um Wimmer eine längere Sperre zu ersparen.<br />

Sechs Millionen Euro Ablöse waren für Wimmer aufgerufen.<br />

Beängstigend? „Wenn so etwas über mich in der Zeitung steht,<br />

treibt mich das eher an. Es macht mich stolz, und ich will noch<br />

mehr Leistung bringen“, sagt Wimmer. Weder FC-Coach Peter<br />

Stöger noch Nationalmannschaftstrainer Martin Koller rieten<br />

ihm von einem Wechsel ab, betonten vielmehr, er solle die sich<br />

bietende Chance nutzen. Von den Fans gab es kein böses Wort.<br />

„Ich kann mich an keine Kritik erinnern. Das zeigt mir, dass sie<br />

mich als Mensch und als Spieler schätzen“, sagt Wimmer. Echte<br />

Fründe eben ...

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