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Timo Horn,<br />
der Rückhalt<br />
Fünf Millionen Euro. Der Marktwert des Keepers Timo Horn ist<br />
gewaltig gestiegen. „Aber der Marktwert hält keine Bälle“, flachst<br />
Horn. Das macht schon er selbst. Erstklassig. Zehnmal spielte der<br />
21-Jährige in dieser Saison zu null – FC-Rekord. Der Boulevard<br />
dichtete wenig charmant, aber witzig: Kölns beste Null. Bis 2019<br />
ist er an den FC gebunden. Doch Papier ist geduldig. Angeblich<br />
steht Horn auf dem Zettel der europäischen Top-Klubs. „Wir sind<br />
durch unsere Verbindlichkeiten auch ein Stück weit fremdgesteuert.<br />
Wenn ein Riesenangebot kommen sollte, können wir nicht kategorisch<br />
Nein sagen“, erklärt Toni Schumacher, Vizepräsident, einst<br />
selbst Klassetorwart und Vereinsikone. „Timo gehört zu den jungen<br />
Wilden, die irgendwann ihre Chance in der Nationalmannschaft<br />
bekommen werden.“ Auf unbestimmte Zeit scheint Manuel Neuer<br />
im deutschen Tor gesetzt zu sein. Horn schätzt „Manu nationale“,<br />
nicht allein wegen dessen Reflexen auf der Linie, der schier unfassbaren<br />
Stärke im Eins-gegen-eins: „Manuel hat eine überragende<br />
Spieleröffnung, eine extreme Zielgenauigkeit bei den Abwürfen.<br />
Das fasziniert mich.“<br />
Nebenbei: Der im Strafraum so robuste Timo Horn kann furchtbar<br />
romantisch sein. Den Antrag für Jugendliebe Carina, die er im<br />
Dezember ehelichte, machte der Torwächter im Sommerurlaub in<br />
Venedig. In einer Gondel schipperte das Paar durch die Kanäle, an<br />
der Seufzerbrücke hing ein Plakat: „Carina, willst du mich heiraten?“<br />
Wat schööön.<br />
Kevin Wimmer,<br />
der Aufsteiger<br />
Kevin Wimmer, ein Fußballprofi mit Abitur. Englisch als Prüfungsfach<br />
– Note zwei. Das kann sich ab Sommer positiv auswirken, denn<br />
der 22-jährige Österreicher wechselt nach drei Spielzeiten beim<br />
FC zu den Tottenham Hotspur in die englische Premiere League.<br />
„Ich glaube, das ist eine sehr gute Liga, in der ich mich sehr gut<br />
weiterentwickeln kann“, sagte Wimmer in einem Interview mit<br />
Bild. Das erste Jahr in Köln gestaltete sich schwierig, Wimmer<br />
spielte kaum. Nun ist er gesetzt. Er ackerte in dieser Saison stets<br />
über die vollen 90 Minuten. Ausnahme: der 25. Spieltag. Im<br />
Heimspiel davor gegen Eintracht Frankfurt hatte Wimmer sich einer<br />
Notbremse bedient. Keeper-Kumpel Timo Horn ließ den Strafstoß<br />
von Alex Meier passieren und scherzte später, dies mit Absicht<br />
getan zu haben – um Wimmer eine längere Sperre zu ersparen.<br />
Sechs Millionen Euro Ablöse waren für Wimmer aufgerufen.<br />
Beängstigend? „Wenn so etwas über mich in der Zeitung steht,<br />
treibt mich das eher an. Es macht mich stolz, und ich will noch<br />
mehr Leistung bringen“, sagt Wimmer. Weder FC-Coach Peter<br />
Stöger noch Nationalmannschaftstrainer Martin Koller rieten<br />
ihm von einem Wechsel ab, betonten vielmehr, er solle die sich<br />
bietende Chance nutzen. Von den Fans gab es kein böses Wort.<br />
„Ich kann mich an keine Kritik erinnern. Das zeigt mir, dass sie<br />
mich als Mensch und als Spieler schätzen“, sagt Wimmer. Echte<br />
Fründe eben ...