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Stadionzeitung_Nr3_Schalke

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<strong>Schalke</strong> 04 setzt auf die Jugend. Julian Draxler und Max Meyer schafften als Teenies den Sprung in die Bundesliga.<br />

Mit Leon Goretzka steht nun der nächste Youngster vor dem Durchbruch – der muss aber erst mal noch eine Menge lernen.<br />

Außerhalb des Platzes. Auf dem Feld überzeugte der Neuzugang bereits.<br />

Text: Max Sprick<br />

Sein Wechsel vom VfL<br />

Bochum zum FC <strong>Schalke</strong> sorgte<br />

im Sommer für Wirbel. Weil er<br />

seit der F-Jugend in Bochum<br />

spielte. Weil er sich in der vergangenen<br />

Saison als 17-Jähriger<br />

bei den Profis durchsetzte.<br />

Und weil Kult-Trainer Peter<br />

Neururer ihn als „Jahrhunderttalent“<br />

adelte. Leon Goretzka<br />

lässt beides kalt. Der Wirbel,<br />

genauso wie das Lob. „Ich bin<br />

einfach froh, wieder Fußball<br />

spielen zu können“, sagt der<br />

Junioren-Nationalspieler.<br />

So richtig hat er diesen Sprung<br />

sowieso noch nicht realisiert.<br />

Wie viel sich für ihn durch<br />

seinen ersten Vereinswechsel<br />

überhaupt geändert hat, kann<br />

er kaum in Worte fassen. Dass<br />

er jetzt in der ersten Bundesliga<br />

spielt. Und in der Champions<br />

League. Gegen den FC Bayern<br />

und Mainz 05, gegen den FC<br />

Chelsea und den FC Basel.<br />

Statt mit dem VfL Bochum in<br />

der Zweiten Liga gegen Abstieg. „Ich bin ja auch erst seit zwei Monaten<br />

bei <strong>Schalke</strong>“, sagt Goretzka. Zwei Monate, in denen eine harte Vorbereitung<br />

auf dem Plan stand. Acht Wochen, die er voll nutzen konnte – weil<br />

der 18-Jährige währenddessen Schulferien hatte. Neben dem Fußball<br />

steht für den Abiturienten nämlich vor allem sein Abschluss auf dem Plan.<br />

Leistungskurse: Sport und Biologie. „Weiterhin mein Abitur machen zu<br />

können, war ein wichtiger Punkt in der Überlegung, ob ich jetzt schon in<br />

die Bundesliga wechsele“, sagt Goretzka. „Jetzt schon“, das bedeutet:<br />

nach seinem ersten Jahr bei den Profis, nach zwölf Jahren beim VfL Bo-<br />

chum, wo er eigentlich noch A-<br />

Jugend spielen könnte. „Sehr<br />

viele Tage“ dachte der Junioren-Nationalspieler<br />

über seine<br />

Entscheidung nach. Bereut<br />

habe er den Schritt dagegen<br />

„noch keine Sekunde“. Für ihn<br />

ist es ein logischer Schritt, sich<br />

mit den besten Fußballern messen<br />

zu wollen. Und das auch<br />

jetzt schon, als Abiturient.<br />

Um beides gleichzeitig zu meistern,<br />

muss er vorlernen. Auch<br />

in den Ferien. Was seine Mitschüler<br />

zu seinem Wechsel sagen,<br />

weiß Goretzka noch nicht.<br />

Die meisten sind Bochum-Fans.<br />

„Wenn wir Sonntags mit dem<br />

VfL in Aue verloren haben, wurde<br />

ich aber montags auch nicht<br />

unbedingt angelächelt“, sagt<br />

er. Daher sieht er eventuell<br />

negativen Reaktionen gelassen<br />

entgegen. Auch auf <strong>Schalke</strong><br />

muss er sich den ein oder anderen<br />

Spruch anhören. Da aber<br />

von den älteren Spielern, die<br />

ihn auch mal mit einem Witz<br />

über Schüler hänseln. „Das ist<br />

doch ganz normal, dass auf dem Platz mal Sprüche fallen“, sagt Goretzka.<br />

Für ihn zeugt das auch dafür, dass die Stimmung in der Mannschaft<br />

stimmt. Über Witzen steht er drüber. Er darf dafür ja jetzt Champions<br />

League spielen. Die Auslosung zur Gruppenphase hat er allerdings verpasst<br />

– er saß in der Schule, um mal wieder für entstehende Fehlzeiten<br />

vorzuarbeiten. Weit hat er es dorthin nicht. Seine Schule liegt direkt neben<br />

dem Stadion in Bochum. Von ihm zu Hause genau so weit entfernt,<br />

wie das <strong>Schalke</strong>r Trainingsgelände. So weit ist der Sprung von der Zweiten<br />

Liga in die Königsklasse also doch nicht.<br />

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