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Stadionzeitung_Nr4_Leverkusen_Koeln

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100 Stunden<br />

Sie liegen richtig eng beieinander. Räumlich. Und nun auch zeitlich. <strong>Leverkusen</strong> und Köln. Keine 15 Kilometer trennen die beiden<br />

Städte im Rheinland. Keine 80 Stunden die Gastspiele der zwei Teams in der Mainzer Coface Arena. Am heutigen Samstag (15.30<br />

Uhr) erwarten die Nullfünfer Bayer 04 zum sechsten Bundesliga-Spieltag, am Dienstag (20.30 Uhr) geht es gegen den 1. FC ums<br />

DFB-Pokal-Achtelfinale.<br />

Wer die A3 entlang rauscht, der merkt den Übergang kaum. Sofern<br />

man nicht in der seit einer gefühlten Ewigkeit bestehenden Baustelle festhängt.<br />

Und auch auf dem Rhein schippert man rasch an beiden Städten vorbei.<br />

An <strong>Leverkusen</strong>. Und an Köln. Doch so nah sich die rheinischen Städte<br />

auf der Landkarte auch sind. Sportlich trennt sie seit einiger Zeit eine kleine<br />

Welt. Hier der Champions-League-Teilnehmer aus <strong>Leverkusen</strong>, der hinter Bayern<br />

München und Borussia Dortmund im Vorjahr der „Beste der anderen“<br />

war. Der aus der Spitze der Bundesliga nicht wegzudenken ist. Und da der<br />

Zweitligist, der in Fußball-Deutschland lange nichts mehr zu melden hatte.<br />

Der letzte große Titel ist 30 Jahre her: 1983 holte der 1. FC Köln den DFB-<br />

Pokal. Immerhin: Davor waren die Domstädter drei Mal schon Deutscher<br />

Meister. Jene Krönung, die Bayer noch fehlt. 2002 waren die <strong>Leverkusen</strong>er,<br />

1988 Uefa-Cup-Sieger und fünf Jahre später Gewinner des DFB-Pokals, bekanntlich<br />

am nahesten dran – das Schicksal von Michael Ballack und Co. ist<br />

bekannt.<br />

Nun schauen sie also beide in Mainz vorbei. Die<br />

rheinischen Nachbarn. Innerhalb von vier Tagen.<br />

Und eines ist in beiden Fällen gewiss: Es werden<br />

Spiele, in denen die Mainzer alles geben müssen.<br />

Gegen die <strong>Leverkusen</strong>er, die wie in jedem Jahr<br />

schon wieder oben in der Bundesliga mitmischen.<br />

Und gegen die Kölner, die in der Zweiten Liga den<br />

Aufstieg anstreben und<br />

Echter Rheinländer.<br />

im Pokal natürlich die<br />

Einst in <strong>Leverkusen</strong> und<br />

einzige Chance nutzen<br />

drei Jahre in Mainz aktiv.<br />

Marcel Risse kennt<br />

wollen, im Konzert der<br />

Großen mitzuspielen.<br />

nicht nur den „Effzeh“<br />

Harte 180 Minuten (und<br />

aus dem Effeff!<br />

vielleicht 30 oder 40<br />

mehr) für die Nullfünfer. Die nach zwei ärgerlichen<br />

Niederlagen zurück in die Erfolgsspur wollen. Die<br />

sich für ihre ansehnlichen Leistungen endlich auch<br />

mal wieder belohnen möchten. Trainer Thomas Tuchel<br />

weiß schließlich, was besser laufen soll: „Gegen Schalke hat vielleicht<br />

etwas an Präzision, an Konsequenz und an Giftigkeit im gegnerischen Strafraum<br />

gefehlt“, erklärt der 40-Jährige. „Wir hätten ein 0:0 verdient gehabt.<br />

Aber das ist passé, jetzt richten wir den Blick wieder nach vorne“, meint auch<br />

Nullfünf-Manager Christian Heidel. Und Shinji Okazaki will erst recht Gas geben:<br />

„Wir wissen, was wir drauf haben. Wir werden wieder Erfolge feiern.“<br />

Am besten schon gegen <strong>Leverkusen</strong>. Und direkt danach gegen Köln.<br />

Warum auch nicht, denn gerade gegen die Werkself läuft es für die Mainzer<br />

in der Regel recht gut. Die Bilanz ist ausgeglichen: Sechs Siege fuhren die<br />

Nullfünfer ein, sechs die <strong>Leverkusen</strong>er. Drei Mal gab es ein Remis. Besonders<br />

gut endeten die jüngsten zwei Heimspiele für die Mainzer: 2:0 und 1:0<br />

hieß es in den zurückliegenden Spielzeiten. Aber natürlich wissen Tuchel und<br />

seine Männer um die Stärken der Bayer-Elf – angeführt von Toptorjäger Stefan<br />

Kießling. „Wir sind eine super Truppe. Jeder kennt die Fähigkeiten des<br />

anderen. Wir haben absolut das Potenzial, um oben in der Tabelle dabei zu<br />

sein. Und genau das wollen wir künftig auch wieder auswärts beweisen“,<br />

sagt <strong>Leverkusen</strong>s Roberto Hilbert. Acht Bundesliga-Partien hatte Bayer saisonübergreifend<br />

in Folge gewonnen, ehe es eine 0:2-Pleite vor drei Wochen<br />

bei Schalke setzte. Am vergangenen Wochenende meldeten sich die <strong>Leverkusen</strong>er<br />

aber wieder zurück, schlugen Wolfsburg mit 3:1. „Unser Wille war<br />

größer als zuvor. Daran werden wir anknüpfen“, so Heung-Min Son, der mit<br />

zehn Millionen Euro teuerste Neuzugang der Bayer-<br />

Historie. Bleibt abzuwarten, wie frisch die <strong>Leverkusen</strong>er<br />

nach dem schweren Champions-League-<br />

Match unter der Woche gegen Manchester United<br />

schon wieder sind.<br />

Cottbus und Kaiserslautern lauteten die letzten<br />

beiden Gegner der Kölner. Zweitliga-Alltag. In<br />

Mainz werden die Profis von Peter Stöger also<br />

hochmotiviert sein. Erst recht seine beiden Schützlinge<br />

Marcel Risse und Anthony Ujah, die nach<br />

ihrer Zeit bei den Nullfünfern zuletzt für den FC in<br />

starker Form waren. Und klar, auch bei Köln steht<br />

ein Ausnahmestürmer im Fokus der Öffentlichkeit:<br />

Patrick Helmes. Von dem sein Trainer schwärmt:<br />

„Helmes ist sicher einer, den ich in dieser Art noch<br />

nie gesehen habe. Ich war in Österreich unterwegs<br />

und habe einige Teams trainiert und gegen viele andere<br />

gespielt. Aber was er schusstechnisch drauf<br />

hat, ist schon einzigartig.“ Die Mainzer werden ihn<br />

also besser nicht zum Schuss kommen lassen. Denn wie ein einziger Schussversuch<br />

enden kann, daran erinnern sich die Nullfünfer noch zu genau. Also<br />

Mainzer, kämpfen und siegen! Zwei Mal hintereinander! Schließlich hätten<br />

wir Anfang Dezember erneut gerne Pokal-Atmosphäre in der Coface Arena.<br />

Im Pokal-Achtelfinale.<br />

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