ME2BE_Hiergeblieben_Nord_2016
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NORD SPECIAL<br />
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HIERGEBLIEBEN<br />
AUSBILDUNG UND STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
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BANKEN UND CO<br />
RAN AN DIE MONETEN<br />
MIT EINER BANKAUSBILDUNG ZUM FINANZPROFI<br />
TRIAL GENIAL<br />
MONA ERWIRBT IHREN BERUFSABSCHLUSS UND<br />
EIN FH-STUDIUM IN NUR VIER JAHREN<br />
ELEKTRONIK NACH LECKER ART<br />
ZIVILE AUSBILDUNG IN DER AUSBILDUNGS-<br />
WERKSTATT DER BUNDESWEHR IN LECK<br />
VR BANK FLENSBURG-SCHLESWIG // NORD-OSTSEE-SPARKASSE // VR BANK NIEBÜLL // SASOL // COVESTRO // WKK // AUSBILDUNGSWERKSTATT DER BUNDESWEHR IN LECK // DUPONT DANISCO // MEF & PARTNER // SCHLESWIGER<br />
STADTWERKE // BIZSTEUER // AGENTUR FÜR ARBEIT FLENSBURG // FACHHOCHSCHULE WESTKÜSTE // LANDESINNUNGSVERBAND DES FRISEURHANDWERKS UND DER KOSMETIKER SH<br />
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Bankkauffrau/-mann 2017<br />
Dein Profil:<br />
Menschenkenner<br />
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Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Wir machen den Weg frei.<br />
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treibt Dich an, anderen ihre Wünsche<br />
zu erfüllen?<br />
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Tel.: 04621 970-690<br />
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Per E-Mail:<br />
Bewerbung@VRBank-FL-SL.de<br />
Per Post:<br />
VR Bank Flensburg-Schleswig eG, Personalabteilung,<br />
Königstraße 17, 24837 Schleswig<br />
www.vrbank-fl-sl.de/ausbildung
EDITORIAL<br />
Die Sonne strahlt, der Frühling lacht und wir – beseelt vom<br />
guten Wetter – strotzen so vor Tatendrang. Dieser ist auch<br />
angebracht. Denn in Schleswig-Holstein gibt es vieles zu<br />
entdecken …<br />
Das erste „Leckerli“ fanden wir, na ist doch klar: in Leck!<br />
Umgeben von traumhafter Natur ließen wir uns sowohl<br />
vom Bürgermeister als auch von den Lecker Jungs und<br />
Lecker Mädels bestätigen: Der Ort hat alles, was man<br />
braucht! Das finden auch die Schülerinnen und Schüler<br />
der Gemeinschaftsschule an der Lecker Au.<br />
In unserem Titelthema tauchen wir tief in die Welt des<br />
Geldes ein. Gefunden haben wir keine abgebrühten Börsenspekulanten,<br />
wie man meinen könnte, sondern engagierte<br />
Menschen, die an ihrer Arbeit am meisten den Kontakt<br />
zu ihren Kunden schätzen, nicht die Moneten. Und<br />
gut ausgebildet werden sie auch, wie wir bei der VR Bank<br />
Flensburg-Schleswig eG, der <strong>Nord</strong>-Ostsee Sparkasse und VR<br />
Bank Niebüll eG sehen konnten.<br />
Nach der Dualen Ausbildung bei der Bank ergründen wir<br />
für euch, was sich hinter dem Trialen Modell verbirgt. Sein<br />
Expertenwissen zum Thema teilt mit uns Prof. Dirk Braunhart<br />
von der FH Westküste, Tipps aus der Praxis gibt es von<br />
den Studierenden.<br />
Außerdem im Heft: spannende Einblicke in die Welt des<br />
Hair- & Make-Up-Artist Enes Dogan, ein Blick hinter die<br />
Kulissen der Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr in<br />
Leck und ein Besuch in der Bildungs- und Arbeitswerkstatt<br />
Südtondern. Zu Wort kommen auch die Azubis von<br />
DuPont Danisco, der VR Bank Flensburg-Schleswig eG, der<br />
Steuerberater-Sozietät MEF & Partner, der VR Bank Niebüll<br />
eG, der Schleswiger Stadtwerke, des WKK.<br />
Alle Berichte, Azubiportraits und Adressen findet ihr, wie<br />
immer, auch auf me2be.de.<br />
Viel Spaß beim Lesen!<br />
3
<strong>ME2BE</strong> Spezial<br />
<strong>Hiergeblieben</strong><br />
22<br />
Ran an die Moneten<br />
Mit einer Bankausbildung zum Finanzprofi<br />
08<br />
„Ich will nicht weg … aus Leck!“<br />
Ein besonderer Ort zwischen den Meeren<br />
25<br />
Geld in Tüten, Gold im Tresor<br />
Cooles Wissen rund um Bares, Banken und Co.<br />
10<br />
Mit dem Bürgermeister auf ´ne Pommes<br />
Andreas Deidert im Interview<br />
72<br />
Matsch und Metal<br />
Der Sommer in Dithmarschen wird heiß<br />
Companies<br />
Schule<br />
29<br />
„Ich muss kein Perfektionist sein!“<br />
Vorstand Michael Möller skizziert seine berufliche Karriere bei<br />
12<br />
20<br />
Schülerfrage<br />
„Wie viel Leck steckt in dir?“<br />
Wir fragen, die Schülerinnen und Schüler der<br />
Gemeinschaftsschule an der Lecker Au antworten<br />
Hmm. Lecker. Schule.<br />
Zu Besuch an einer der nördlichsten Schulen des Landes<br />
34<br />
36<br />
der VR Bank Flensburg-Schleswig eG<br />
Persönlich. Weiter. Entwickeln.<br />
Weiterbildung bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG<br />
„And the winner is … A . P. MØLLER SKOLEN“<br />
Zum Start der Bewerbungsphase für das Ausbildungsjahr 2017<br />
prämiert die NOSPA den Sieger des Facebook-Video-Wettbewerbs<br />
38<br />
Janas Gute-Nacht-Geschichte<br />
Was Jana während der „Nacht der Bewerber“ bei der VR Bank<br />
Niebüll eG erlebte
Inhalt<br />
41<br />
Das Triale Modell<br />
42<br />
Berufsausbildung und Studium in vier Jahren<br />
Das Triale Modell für Steuern, Banken und Industrie: „Seit 20<br />
Jahren ein Erfolgsmodell“, meint Prof. Dirk Braunhart von der<br />
FH Westküste<br />
45<br />
Die Fachhochschule Westküste<br />
46<br />
Trial genial!<br />
Mona erwirbt ihren Berufsabschluss und ein<br />
Fachhochschulstudium in nur vier Jahren<br />
48<br />
Elektronik nach Lecker Art<br />
Zivile Berufsausbildung in der Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr<br />
in Leck<br />
50<br />
Gesundheit lernen, wo Gesundheit zu<br />
Hause ist<br />
Begehrte Ausbildung am Bildungszentrum für<br />
Gesundheitsberufe des Westküstenklinikums<br />
AZUBI - PORTRAITS<br />
55<br />
Fitnesstraining für die Karriere<br />
Zu Besuch in der Bildungs- und Arbeitswerkstatt Südtondern<br />
61<br />
DuPont Danisco<br />
Fachkraft für Lagerlogistik<br />
58<br />
gGmbH (BAW)<br />
Enes Dogan<br />
Die Erfolgsgeschichte des Hair & Make-Up-Artist<br />
64<br />
Milchwirtschaftliche Laborantin<br />
Kaufmann für Groß- und Außenhandel<br />
VR Bank Flensburg-Schleswig eG<br />
Bankkaufleute<br />
65<br />
Steuerberater-Sozietät MEF & Partner<br />
Steuerfachangestellte<br />
66<br />
VR Bank Niebüll eG<br />
Bankkaufleute<br />
67<br />
Schleswiger Stadtwerke<br />
Fachangestellte für Bäderbetriebe<br />
Elektroniker in Fachrichtung Betriebstechnik<br />
68<br />
WKK<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger<br />
MTRAs<br />
Service<br />
70<br />
Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr/Leck<br />
Elektroniker für Geräte und Systeme<br />
76<br />
Plan B<br />
78<br />
Dein Anschreiben<br />
03<br />
Editorial<br />
80<br />
82<br />
84<br />
Dein Lebenslauf<br />
Ab die Post<br />
Das Vorstellungsgespräch<br />
07<br />
35<br />
Niemanden verlieren<br />
Bildungsministerin Britta Ernst zur Dualen Ausbildung<br />
Impressum<br />
86<br />
Azubigehalt und Finanzspritzen
Zukunft Steuern<br />
Ausbildung zum Finanzwirt/<br />
zur Finanzwirtin<br />
Ausbildungsdauer: 2 Jahre<br />
Einstellungsvoraussetzungen:<br />
• Mittlerer Schulabschluss oder<br />
gleichwertig anerkannter Bildungsstand<br />
• EU-Staatsangehörigkeit<br />
Die Bewerbung geht an das zuständige<br />
Finanzamt für deinen Wohnort.<br />
www.schleswig-holstein.de/ausbildung<br />
Duales Studium zum Diplom-Finanzwirt/<br />
zur Diplom-Finanzwirtin<br />
Ausbildungsdauer: 3 Jahre<br />
Einstellungsvoraussetzungen:<br />
• Abitur oder Fachhochschulreife<br />
• EU-Staatsangehörigkeit<br />
Die Bewerbung geht an das zuständige<br />
Finanzamt für deinen Wohnort.<br />
www.fhvd.de
NIEMANDEN VERLIEREN<br />
Gute Chancen mit Dualer Ausbildung<br />
Viele Unternehmen stellen vor dem Hintergrund der demografischen<br />
Entwicklung – die Bevölkerungszahl geht<br />
zurück – fest, dass es nicht mehr so leicht ist, passende<br />
Auszubildende zu finden. Viele Betriebe suchen mittlerweile<br />
händeringend Nachwuchs, und das, obwohl die<br />
Karrierechancen in vielen Betrieben nie größer waren als<br />
heute.<br />
Auch wenn Betriebe und Auszubildende sich gefunden haben,<br />
kann es noch zu Problemen kommen: Eine falsche<br />
Berufswahl und die späte Erkenntnis, gesundheitliche<br />
Probleme oder fachliche Überforderung – oft droht durch<br />
derartige Entwicklungen das vorzeitige Ende der Ausbildung,<br />
der Abbruch. Aber die Wirtschaft und wir alle können es uns nicht leisten, auch nur einen<br />
jungen Menschen zu verlieren.<br />
Ich werbe für die duale Berufsausbildung, denn sie bildet das Grundgerüst unserer mittelständisch<br />
geprägten Wirtschaft in Schleswig-Holstein und bietet beste Chancen für ein selbstbestimmtes<br />
und erfolgreiches Berufsleben. Übrigens auch dann, wenn junge Menschen nach dem<br />
Erlernen eines Handwerks oder eines anderen Fachberufes schulisch weitermachen wollen: Sie<br />
haben alle Chancen.<br />
Britta Ernst, Ministerin für Schule und Berufsbildung<br />
FOTO & TEXT Ministerium für Schule und Berufsbildung<br />
7
HIERGEBLIEBEN<br />
IN LECK<br />
6 M ÜBER NHN<br />
VORWAHL: 04662<br />
29,79 qkm<br />
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EINWOHNER<br />
PLZ:<br />
25917<br />
KREIS NORDFRIESLAND<br />
KFZ:NF<br />
WWW.LECK.DE<br />
8
„ICH WILL NICHT WEG … AUS LECK!“<br />
Ein besonderer Ort zwischen den Meeren<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar, Facebook-Gruppe Leck<br />
Ich bin ein Lecker Jung! Und ich ein<br />
Lecker Mädel!“ sagen die Lecker Jungs<br />
und Mädels. Okay, das hört sich cool<br />
an. Ist auch ein guter Anmachspruch! Doch<br />
das allein kann ja nicht der Grund sein, weswegen<br />
die Lecker Bürgerinnen und Bürger<br />
sich so wohl in ihrer Gemeinde fühlen.<br />
Auf dem ersten Platz der meist gehörten Sätze<br />
vor Ort steht: „Ich will nicht weg … aus<br />
Leck!“ Dicht gefolgt auf Platz Zwei: „In Leck<br />
gibt es alles, was man braucht.“ Platz Drei:<br />
„Außer H&M und Starbuck’s.“ Fassen wir mal<br />
zusammen, was uns Bürgermeister, Lehrkräfte,<br />
Busfahrer, Verkäuferinnen, Imbissbesucher und<br />
Schülerinnen und Schüler von ihrer Heimat gezeigt<br />
haben:<br />
In Leck leben definitiv ziemlich freundliche<br />
Menschen, die Veränderungen offen gegenüberstehen.<br />
Das zeigt sich am Beispiel der<br />
250 Flüchtlinge, die Leck aufgenommen hat<br />
– mehr als die meisten anderen Gemeinden in<br />
Schleswig-Holstein. Die Umgebung ist auch<br />
bekannt als „grünes Herz Südtonderns“ und<br />
begeistert nicht nur die Einheimischen, sondern<br />
auch jedes Jahr Tausende von Urlaubern:<br />
Wiesen, Wälder, Moore, Wildgehege, stillgelegte<br />
Bahnschienen, Fischteiche und die Lecker<br />
Au … in Leck und Umgebung zeigt sich<br />
Schleswig-Holstein von seiner romantischen<br />
Seite. Und dann gibt es überall dieses „dazwischen“.<br />
Man lebt zwischen den Meeren, man<br />
liegt genau im Dreieck zwischen A7, B5 und<br />
B199. Der 1030er Schnellbus pendelt zwischen<br />
Niebüll und Flensburg und hält halbstündig<br />
in Leck. Und bei der Wahl zwischen Dorf und<br />
Großstadt fühlen sich die „Leckerlis“ irgendwie<br />
genau richtig verortet, eben … glücklich<br />
dazwischen. Es gibt hier alles, was man zum<br />
Leben braucht. Und für den Rest … fährt man<br />
kurz nach Niebüll oder Flensburg.<br />
Die Gemeinde Leck lädt euch in dieser Ausgabe<br />
zum HIERBLEIBEN ein.<br />
Und wir? Wir sind ja schon da.<br />
Meine Bucket List für Leck<br />
10 Dinge, die Du in Leck gemacht haben solltest.<br />
1.) Schaschlik, Pommes und Burger bei Calli bestellen und sich freuen,<br />
wenn man die Schlange hinter sich gelassen hat.<br />
2.) Einen Fensterplatz im 1030er nach Niebüll (15 min.) oder nach Flensburg<br />
(35 min.) ergattern.<br />
3.) Durch den Augarten spazieren und anschließend ein Open-Air-Konzert<br />
besuchen.<br />
4.) Alle Eissorten beim Eis-Italiener in der Hauptstraße probieren.<br />
5.) Im Erlebnisbad an der Rutsche vordrängeln.<br />
6.) Cool vorm Töff rumstehen und sich auf den 18. Geburtstag freuen.<br />
7.) Am ZOB den Bus nach Hause verpassen.<br />
8.) Im Kino Deli in der letzten Reihe rumknutschen.<br />
9.) Einen Döner im Aladin essen, ohne zu kleckern.<br />
10.) An einer plattdütschen Lesung im Zentrum für Niederdeutsch<br />
teilnehmen.<br />
9
BÜRGERMEISTER<br />
DER<br />
ANDREAS DEIDERT
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
MIT DEM BÜRGERMEISTER AUF ‘NE POMMES<br />
Der neue Bürgermeister der Gemeinde<br />
Leck heißt Andreas Deidert. Der gebürtige<br />
Niedersachse schlug nach der Realschule<br />
eine Laufbahn bei der Bundeswehr<br />
ein, wurde Berufssoldat und war in seiner<br />
Karriere an vielen Orten im In- und Ausland<br />
stationiert. 2002 kam er nach Leck und blieb.<br />
<strong>ME2BE</strong> hat ihn gefragt, was die Gemeinde<br />
gerade für junge Leute lebenswert macht.<br />
Herr Deidert, am 1. April übernehmen Sie<br />
für sechs Jahre das Amt des Bürgermeisters.<br />
Freuen Sie sich darauf?<br />
Ja, ich freue mich auf die Arbeit. Ich habe<br />
Leck als Bürgervorsteher kennen und schätzen<br />
gelernt. Jetzt möchte ich im Amt des<br />
Bürgermeisters die Entwicklung unserer Gemeinde<br />
weiterführen.<br />
Wofür stehen Sie persönlich?<br />
Ich stehe für eine Offenheit im Dialog. Meine<br />
Stärke liegt darin, auf Menschen zuzugehen,<br />
zwischen unterschiedlichen Interessen<br />
zu vermitteln und auch gegen Widerstände<br />
die Interessen der Gemeinde durchzusetzen.<br />
Haben Sie einen Leitspruch?<br />
„Schaue gelegentlich zurück, aber blicke immer<br />
nach vorn!“<br />
Was hebt die Gemeinde Leck von anderen ab?<br />
Wir sind mit fast 8.000 Einwohnern die<br />
viertgrößte Gemeinde <strong>Nord</strong>frieslands und<br />
befinden uns mitten zwischen den Meeren,<br />
im hohen <strong>Nord</strong>en Schleswig-Holsteins. Wir<br />
sind umzingelt von einer wunderschönen<br />
Landschaft: vom Langenberger Forst bis zum<br />
Klintumer Moor, vom Karlumer Wald bis zur<br />
Niederung der Lecker Au – ein einzigartiges<br />
Paradies für Naturliebhaber. Und die Lecker<br />
Bürgerinnen und Bürger sind in ihrer Offenheit<br />
ebenso besonders.<br />
Wie ist die Arbeitsmarktsituation in der<br />
Gemeinde Leck?<br />
Mit der Bundeswehr und dem Druckunternehmen<br />
Clausen & Bosse (CPI-Gruppe) hat<br />
die Gemeinde Leck zwei große Arbeitgeber,<br />
die zahlreiche Ausbildungsplätze anbieten.<br />
Wir sind froh, dass wir für die Ausbildungswerkstatt<br />
der Bundeswehr eine Bestandsgarantie<br />
erhalten haben. Ansonsten haben<br />
wir viele klein- und mittelständische Unternehmen<br />
in der Region, die auch ausbilden.<br />
Dazu zählen die NOSPA und die VR Bank Niebüll,<br />
aber auch der Einzelhandel sowie viele<br />
Handwerksbetriebe.<br />
Welche Projekte planen Sie für Leck?<br />
Zwei Großprojekte stehen im Vordergrund:<br />
An erster Stelle planen wir die Konversion,<br />
also die Umwandlung des Fliegerhorstes,<br />
mithilfe der Wirtschaftsförderung <strong>Nord</strong>friesland.<br />
Gemeinsam mit den Nachbargemeinden<br />
Tinningstedt und Klixbüll soll auf<br />
dem ca. 370 Hektar großen Gelände u.a. ein<br />
großer Businesspark, ein Airpark und neuer<br />
Wohnraum entstehen. Wir möchten Unternehmen<br />
anlocken, um qualifizierte Arbeitsund<br />
Ausbildungsplätze für unsere Region zu<br />
schaffen.<br />
Ein zweites Großprojekt ist die Sanierung<br />
des „Lecker Ostens“. Dieser Ortsteil ist geprägt<br />
von einem sehr bunten Einwohner-Mix<br />
und der Bausubstanz der ehemaligen Bundeswehr-Wohnungen.<br />
Hier möchten wir im<br />
Rahmen des Projekts „Soziale Stadt“ vieles<br />
attraktiver gestalten, z.B. Spielplätze und<br />
Grünanlagen, werden aber auch allgemein<br />
in die öffentliche Infrastruktur investieren.<br />
Was hat die Gemeinde Leck jungen Leuten<br />
zu bieten?<br />
Da hat Leck einiges zu bieten. Wir haben<br />
über 80 Vereine, vom Boßel- bis zum<br />
Tauchverein, ein riesiges Stadion mit der<br />
angrenzenden <strong>Nord</strong>frieslandhalle, eine<br />
tolle Reithalle des Reit- und Fahrvereins,<br />
Schwimm- und Erlebnisbad, Tennisanlage<br />
mit Tennishalle, zwei Freiwillige Feuerwehren<br />
mit Jugendfeuerwehr, eine sehr aktive<br />
Volkshochschule, die <strong>Nord</strong>see Akademie,<br />
den Bürgerpark, den Augarten, einen barrierefreien<br />
Kletterpark, das Leck Huus, eine<br />
Sportfluggruppe und unseren deutschlandweit<br />
bekannten Calli-Schaschlik-Imbiss!<br />
Auf welche Veranstaltungen darf man gespannt<br />
sein?<br />
Es gibt natürlich wieder jede Menge Sportveranstaltungen<br />
über das ganze Jahr verteilt.<br />
Besonders freuen wir uns auf die musikalischen<br />
Sommer-Events im Augarten und<br />
das Bürgerfest Anfang September.<br />
Thema Flüchtlinge. Wie ist die Situation<br />
hier?<br />
Wir haben rund 250 Flüchtlinge aufgenommen<br />
und sie in freiem Wohnraum im<br />
gesamten Gemeindegebiet untergebracht.<br />
Regelmäßig bieten wir Willkommensveranstaltungen<br />
im Rathaus an und vermitteln<br />
zusammen mit den Paten eine erste Orientierung<br />
bei Kaffee, Tee und Keksen. Ich bin<br />
sehr stolz auf alle Bürgerinnen und Bürger,<br />
dass es in der Gemeinde Leck eine breite<br />
Unterstützung der Flüchtlingsaufnahme<br />
gibt. Eine neue Flüchtlingsunterkunft ist im<br />
Rahmen der Konversion des Fliegerhorstes<br />
geplant.<br />
Wobei können Sie am besten entspannen?<br />
Beim Joggen und wenn ich als Jugend-Schwimmtrainer<br />
in unserer Schwimmhalle<br />
am Beckenrand stehe.<br />
Mit welchen drei Begriffen würden Sie Ihre<br />
Gemeinde beschreiben?<br />
Offen – für Veränderung und andere Menschen.<br />
Ehrlich – um Probleme direkt anzusprechen<br />
und abzustellen. Zuversichtlich –<br />
alle Herausforderungen zu meistern.<br />
Herr Deidert, die Pommes waren lecker.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
TEXT Christian Dorbandt<br />
FOTO Sebastian Weimar<br />
11
Schülerfrage<br />
„wie viel<br />
leck steckt<br />
in dir?“<br />
Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule an<br />
der Lecker Au antworten:<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar
HIERGEBLIEBEN<br />
HIERGEBLIEBENSCHULE<br />
SCHULECOMPANIES<br />
COMPANIESAZUBIPORTRAITS<br />
AZUBIPORTRAITS
Finja Schröter, 16<br />
„Ich komme aus Enge und bin ein echtes<br />
Dorfkind. Leck und Umgebung … das bedeutet<br />
Heimat für mich. In Leck vermisse<br />
ich nichts, außer vielleicht einen coolen<br />
Jugendclub. Ich mag auch die Menschen<br />
hier. Es ist hier nicht so distanziert und<br />
unpersönlich, wie es vielleicht in größeren<br />
Städten zugeht. Momentan bin ich noch<br />
nicht bereit für die Berufswelt und werde<br />
nach der Zehnten eine weiterführende<br />
Schule besuchen. Mit 16 Jahren fühle ich<br />
mich zu jung, um große Entscheidungen<br />
zu treffen. Mein Traumberuf ist Lehrerin.<br />
Vielleicht für Sport und Chemie. Cool wäre<br />
es, wenn ich dann mein Referendariat hier<br />
an der Gemeinschaftsschule Leck absolvieren<br />
könnte. Mein Lieblingsort? Der tägliche<br />
Schulweg durch den Augarten.“<br />
Lea Wannecke, 15<br />
14<br />
„Leck ist ein Ort, aus dem man etwas machen kann,<br />
wenn man sich darauf einlässt! Ich hatte hier eine echt<br />
coole Kindheit an der Osterkoppel und gehe gern an den<br />
Fischteichen oder an den Bahngleisen mit meinem Hund<br />
spazieren. Doch als Jugendliche wünsche ich mir ein größeres<br />
Angebot von Geschäften und Clubs. Zum Shoppen<br />
muss man zum Beispiel immer nach Flensburg fahren.<br />
Letztens war ich auf Sylt. Da konnte man noch um 23 Uhr<br />
in einem Café am Wärmestrahler sitzen. Das gibt’s hier so<br />
nicht. Nach der Schulzeit zieht es mich nach Hamburg.<br />
Dort würde ich gern als Make-up-Artist arbeiten oder an<br />
der Akademie Deutsche Pop studieren.“
HIERGEBLIEBEN<br />
HIERGEBLIEBENSCHULE<br />
SCHULECOMPANIES<br />
COMPANIESAZUBIPORTRAITS<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Bastian Sibbersen, 16<br />
„Ich komme aus Leck. Bei uns gibt es alles, was man braucht, sodass<br />
man nicht in einen Nachbarort fahren muss, um im Supermarkt einzukaufen<br />
oder ins Kino zu gehen. Alles ist schnell zu Fuß oder mit dem<br />
Fahrrad zu erreichen. Ich finde, wir haben hier auch tolle Fahrradwege<br />
und schöne Radstrecken. Was mir in Leck fehlt, ist, neben Calli, ein<br />
weiterer Fastfood-Laden. Nach der 10. Klasse werde ich erst mal auf<br />
das Berufliche Gymnasium in Niebüll wechseln und weiter zur Schule<br />
gehen. Einen Platz habe ich schon. Mein Traumberuf ist Urlaubstester.<br />
Dann würde ich an exotischen Orten und in coolen Hotels abhängen<br />
und meine Bewertungen in Blogs schreiben.“<br />
Justin Arps, 14<br />
„Leck ist ein schöner Ort und ich würde schon<br />
gern hierbleiben. Das hängt natürlich davon ab,<br />
wohin ich mich beruflich entwickeln werde. Mein<br />
Ziel ist es, irgendetwas mit Videoschnitt oder Kameraarbeit<br />
zu machen. Solche Medienberufe gibt<br />
es leider nicht in unserer Gegend. Mein absoluter<br />
Traumberuf wäre Spieleentwickler. Insgesamt<br />
könnte es vielleicht noch mehr Geschäfte in Leck<br />
geben, aber auch so fühle ich mich wohl. Unseren<br />
Eis-Italiener mag ich besonders gern.“
„Am<br />
liebsten<br />
würde ich<br />
später als<br />
Ärztin<br />
arbeiten.“<br />
16
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HIERGEBLIEBENSCHULE<br />
SCHULECOMPANIES<br />
COMPANIESAZUBIPORTRAITS<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Natascha Salzmann, 15<br />
„Leck werde ich immer mit meiner Kindheit<br />
verbinden. Meine Lieblingsorte sind der Augarten,<br />
Calli und der Dönerladen Aladin. Doch auch<br />
wenn meine Familie hier lebt … nach der weiterführenden<br />
Schule zieht es mich nach Flensburg,<br />
Hamburg oder Düsseldorf. Ich möchte nach der<br />
Schulzeit einfach was Neues erleben. Ich fühle<br />
mich jetzt aber noch nicht ausbildungsreif und<br />
werde nach dem Mittleren Schulabschluss definitiv<br />
weiter zur Schule gehen, vielleicht auf die<br />
Hannah-Ahrendt-Schule in Flensburg. Am liebsten<br />
würde ich später als Ärztin arbeiten. Was<br />
mir in Leck fehlt, ist ein H&M und ein Café, wie<br />
das Extrablatt in Flensburg, wo ich mich gemütlich<br />
mit Freunden treffen und quatschen kann.“<br />
17
Henrik Michelsen, 16<br />
„Ich fühle mich in Leck total wohl und möchte<br />
hier gar nicht weg. Mein Traumberuf ist Astrophysiker<br />
… aber das ist eher unrealistisch, zumal<br />
ich schon immer etwas Handwerkliches lernen<br />
und nie lang zur Schule gehen wollte. Nach der<br />
10. Klasse mache ich deshalb eine Ausbildung in<br />
Flensburg zum Kfz-Mechatroniker. Den Ausbildungsplatz<br />
habe ich schon sicher. Nach Flensburg<br />
möchte ich aber nicht. Dort müsste ich kilometerweit<br />
laufen, um einen grünen Fleck zu sehen.<br />
Nein, danke. Meine Lieblingsplätze in Leck sind<br />
das Rehgehege am Langenberger Forst und der<br />
„Eis-Italiener“, wo ich mich mit Freunden treffen<br />
kann. Wenn ich mir was wünschen dürfte, wäre<br />
das die Eröffnung eines Starbucks-Coffee-Shops<br />
und die Renovierung des Minigolfplatzes.“
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SCHULECOMPANIES<br />
COMPANIESAZUBIPORTRAITS<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Ruslan Kilip, 16<br />
„Leck ist traumhaft! Ich würde später auch gern<br />
hierbleiben und als Lehrer für Sport oder Naturwissenschaften<br />
arbeiten. In größeren Städten, wie<br />
Flensburg, wäre es mir viel zu laut. Erst mal möchte<br />
ich sowieso weiter zur Schule gehen, denn ich finde<br />
Schule nicht schlimm. Was mir in Leck noch fehlt?<br />
Ein Theater!“<br />
Oona Paulsen, 15<br />
„Ich komme aus Ladelund und fahre eigentlich nur zur Schule<br />
nach Leck. Trotzdem finde ich den Ort cool. Besonders gut<br />
gefällt mir nebenan das Erlebnisbad mit Rutsche, Sprungbecken<br />
und Schwimmbahn. Ich werde nach dem Mittleren Schulabschluss<br />
auf jeden Fall weiter zur Schule gehen. Ich habe<br />
noch keinen Plan, was ich später beruflich machen möchte.<br />
Vielleicht ein soziales Jahr und anschließend studieren. Ein<br />
Traum wäre es, später als Sängerin oder Schauspielerin arbeiten<br />
zu können, irgendwas Künstlerisches, aber das wird<br />
natürlich schwer. Wenn ich mal eigene Kinder haben sollte,<br />
möchte ich auf jeden Fall in unserer Region leben und ihnen<br />
auch so eine schöne Kindheit gönnen, wie ich sie hatte.“
HMM. LECKER. SCHULE.<br />
Zu Besuch an einer der nördlichsten Schulen des Landes<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar<br />
Gemeinschaftsschule an der Lecker Au
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SCHULECOMPANIES<br />
COMPANIESAZUBIPORTRAITS<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Es gibt Schulen mit gigantischen<br />
Sporthallen. Mit ausgefeilter Technik.<br />
Oder mit modernster Architektur.<br />
Und es gibt es Schulen, an denen sich<br />
Schülerinnen und Schüler einfach wohlfühlen<br />
können. Die Gemeinschaftsschule<br />
an der Lecker Au (GSL) ist so eine. Sie<br />
schmeckt lecker und kommt bei den Schülerinnen<br />
und Schülern ziemlich gut an.<br />
„Ich finde, unsere Lehrer machen guten<br />
Unterricht“, meint die 16-jährige Finja<br />
und wird in dieser Meinung von ihren Mitschülerinnen<br />
und Mitschülern der zehnten<br />
Klasse unterstützt. „Ja und die Schule bemüht<br />
sich auch sehr, uns in der Berufsorientierung<br />
zu helfen“, ergänzt Oona. „Wir<br />
waren auf der <strong>Nord</strong>job, machen Praktika<br />
und haben auch eine schuleigene Berufsmesse.“<br />
„Nur das Kurssystem nervt“, sagt<br />
Natascha aus der neunten Klasse. „Ich bin<br />
zum Beispiel im Deutsch-Erweiterungskurs<br />
und im Mathe-Grundkurs. Doch wenn ich es<br />
irgendwann in den Erweiterungskurs Mathe<br />
schaffe, muss ich total viel Stoff aufholen.“<br />
Benjamin Mommsen ist Lehrer für Deutsch,<br />
WiPo, Geschichte, Erdkunde und Hauswirtschaft.<br />
Außerdem ist er als Koordinator<br />
für die Berufsorientierung zuständig und<br />
gehört der Schulleitung an. „Momentan<br />
unterrichten wir ca. 560 Schülerinnen und<br />
Schüler“, berichtet der 41-Jährige. „Was<br />
die Räumlichkeiten und Ausstattung betrifft,<br />
sind wir eine ganz klassische Gemeinschaftsschule,<br />
befinden uns aber an einem<br />
besonderen Standort. Zum einen liegen wir<br />
in ziemlich zentraler Lage zwischen Niebüll<br />
und Flensburg. Zum anderen gibt es in<br />
unserer Region einen breiten Mix an weiterführenden<br />
schulischen und beruflichen<br />
Möglichkeiten für unsere Schulabgänger.<br />
Deshalb bieten wir auch keine MINT-Klassen<br />
oder anderen berufsspezifischen Unterricht<br />
an. Mit CPI, DuPont Danisco, der Bundeswehr,<br />
aber auch vielen Landwirtschafts-,<br />
Handwerks- und Einzelhandelsbetrieben<br />
gibt es eine gute Auswahl an Ausbildungsmöglichkeiten.<br />
Weiterführende Schulen<br />
gibt es in Niebüll, Husum und Flensburg.<br />
Momentan starten rund 20 Prozent eine<br />
duale Ausbildung nach der neunten oder<br />
zehnten Klasse. Alle anderen wählen den<br />
Weg auf eine weiterführende Schule.“<br />
„Ich finde,<br />
unsere Lehrer<br />
machen guten<br />
Unterricht.“<br />
Und noch eine Besonderheit weiß Herr Mommsen<br />
von der GSL zu berichten. „Anscheinend<br />
haben wir an unserer Schule ein ziemlich gutes<br />
Unterrichtsniveau etabliert. Da sind wir<br />
ziemlich konservativ. Vorteil: Egal, auf welche<br />
weiterführende Schulen unsere Schulabgänger<br />
gehen, ob an Berufliche oder reine Gymnasien<br />
…fast alle halten ihren Notendurchschnitt!“<br />
Und was läuft in Sachen Berufsorientierung<br />
an der GSL?<br />
„Da sind wir sehr aktiv“, betont der sympathische<br />
Lehrer. „Betriebe und Kammern aus<br />
den Bereichen Gesundheit, Landwirtschaft<br />
und Handwerk stellen uns regelmäßig ihre<br />
Ausbildungsberufe vor. In der 8. und 9. Klasse<br />
werden Praktika gemacht. Wir führen eine<br />
Potentialanalyse und Berufsorientierungsprogramme<br />
in der BAW Südtondern durch,<br />
fahren zur <strong>Nord</strong>job nach Flensburg und haben<br />
unsere eigene Berufsorientierungsmesse.<br />
Und kommt eine Schülerin oder ein Schüler<br />
auf uns zu und fragt nach freien Tagen für<br />
ein freiwilliges Berufspraktikum, machen wir<br />
wirklich vieles möglich. Den Stoff können<br />
wir problemlos auch an anderen Nachmittagen<br />
nachholen. Da sind wir unglaublich flexibel<br />
und überhaupt nicht konservativ!“<br />
21
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
RAN AN DIE MONETEN<br />
Mit einer Bankausbildung zum Finanzprofi<br />
Was haben Asche, Blüten, Flöhe,<br />
Kies, Knete, Kohle, Moos, Piepen,<br />
Zaster oder Kröten miteinander<br />
zu tun? Na, ist der nun Groschen gefallen?<br />
Richtig, es geht – wie so oft – um das liebe<br />
Geld. Jeder will es, nicht jeder hat es.<br />
Es zu verdienen ist schwer, es zu behalten<br />
ist noch schwerer. Da ist es gut, wenn sich<br />
wahre Profis um unser sauer verdientes<br />
Geld kümmern: Die Bankkaufleute.<br />
Aber was macht der Bankkaufmann oder die<br />
Bankkauffrau den ganzen Tag? Schließlich<br />
liegen unsere Moneten auf dem Konto oder<br />
im Schließfach hinter dicken Stahlbetonmauern?<br />
Hier ein kleiner Überblick:<br />
Die Aufgaben bei der Bank<br />
Als erstes ist der Bankkaufmann für die Erfüllung<br />
der individuellen Wünsche seiner<br />
Kunden zuständig. Er betreut zum Beispiel<br />
die Kontoeröffnung, richtet Daueraufträge<br />
ein oder erstellt einen Finanzplan für den<br />
Kauf eines neuen Autos. Neben Einzelpersonen<br />
betreut er auch ganze Unternehmen,<br />
die ebenso auf ein breitgefächertes und individuell<br />
abgestimmtes Finanzangebot einer<br />
Bank angewiesen sind, wie du und ich.<br />
Bankkaufleute sind also die ersten Ansprechpartner<br />
bei Fragen und Anliegen rund<br />
ums Thema Geld. Sie informieren ihre Kunden<br />
über die verschiedenen Finanzprodukte,<br />
beraten bei der Auswahl des richtigen Angebots,<br />
setzen die vereinbarten Schritte durch<br />
und betreuen die Kunden im täglichen Geschäft.<br />
Was noch dazu gehört: Das Buchen von Geschäftsvorgängen,<br />
die Erstellung von Bilanzen,<br />
Gewinn- und Verlustrechnungen sowie<br />
die Ausführung von Bestands- und Erfolgskontrollen.<br />
Klingt nach viel Verantwortung,<br />
oder? Aber keine Angst. Die Ausbildung bereitet<br />
die angehenden Finanzprofis bestens<br />
auf die vielseitigen und spannenden Tätigkeiten<br />
in einer Bank vor.<br />
Die Ausbildung<br />
Die Ausbildung zum Baukaufmann oder<br />
zur Bankkauffrau ist staatlich anerkannt<br />
und dauert in der Regel drei Jahre. Wer<br />
Abitur hat und gute Leistungen vorweisen<br />
kann, darf die Ausbildung nach Absprache<br />
verkürzen. Das Abitur ist allerdings nicht<br />
zwingend notwendig, um eine der begehrten<br />
Ausbildungsstellen zu ergattern. Auch<br />
mit Fachabitur oder einem guten Mittleren<br />
Schulabschluss hat man beste Chancen.<br />
Wichtig ist eine vollständige und einwandfreie<br />
Bewerbung. Gute Noten in Mathe und<br />
Deutsch sehen die Personalverantwortlichen<br />
gerne, aber man kann auch mit außerschulischen<br />
Aktivitäten punkten.<br />
Wer die Hürde der schriftlichen Bewerbung<br />
meistert, wird im weiteren Bewerbungsprozess<br />
einen Einstellungstest und/oder ein<br />
Assessment-Center bestehen müssen. Hier<br />
werden Fragen zum Allgemeinwissen gestellt<br />
und die persönlichen Fähigkeiten ausgelotet.<br />
Da in diesem Beruf der häufige Kundenkontakt<br />
im Vordergrund steht, sollten Bewerber<br />
besonders offen und kommunikativ<br />
sein, immer freundlich bleiben und selbst<br />
in stressigen Situationen einen kühlen Kopf<br />
behalten können. Ein selbstsicheres Auftreten<br />
und ein sympathisches und ordentliches<br />
Erscheinungsbild runden das perfekte Bewerberprofil<br />
für diese Berufsgruppe ab.<br />
Der Bewerbungsprozess ist nicht leicht, aber<br />
auf keinen Fall unmöglich. Die Arbeitgeber<br />
möchten mit den Tests und Gesprächen lediglich<br />
herausfinden, ob ein Kandidat für<br />
den Beruf tatsächlich geeignet ist. Und das<br />
ist auch im Sinne der Bewerber.<br />
Azubigehalt und Verdienstmöglichkeiten<br />
bei der Bank<br />
Vergleicht man die Azubigehälter der verschiedenen<br />
Branchen, schneiden die kaufmännischen<br />
Berufe im Allgemeinen sehr gut<br />
ab. Da in den meisten Banken zusätzlich ein<br />
Tarifvertrag gilt, gehören die Bank-Azubis<br />
mit zu den am besten bezahlten Auszubildenden<br />
im Land. Zwischen 876 € und 888 €<br />
sind im ersten Lehrjahr drin. Im zweiten<br />
Jahr erhältst du ein Gehalt von 933 € bis<br />
948 € und im dritten Lehrjahr steigt die<br />
Vergütung auf 989 € bis 1007 €. Klingt gut,<br />
oder? Ein Bäckerlehrling bekommt hingegen<br />
etwa 600-700 € im letzten Jahr. Mit dem Ge-<br />
23
halt kann man sich schon während der Ausbildung<br />
viele schöne Dinge erlauben.<br />
Zusätzlich zum Azubigehalt bieten viele<br />
Banken ihrem Nachwuchs vermögenswirksame<br />
Leistungen und andere betriebliche Zusatzleistungen<br />
an.<br />
Nach der Ausbildung<br />
Der Beruf ist nicht nur wegen seiner Vielseitigkeit<br />
so begehrt, er bietet auch eine<br />
zukunftssichere Perspektive und einen sicheren<br />
Arbeitsplatz. Wer die Ausbildung<br />
erfolgreich abschließt, hat zudem sehr gute<br />
Chancen auf eine Übernahme. Die meisten<br />
Bankkaufleute bleiben so weiter in Kreditinstituten<br />
beschäftigt. Manche arbeiten allerdings<br />
auch bei Versicherungen, Unternehmensberatungen,<br />
Immobilienvermittlungen<br />
oder an der Börse.<br />
Ausgelernte Bankkaufleute erhalten, je<br />
nach Standort, ein Einstiegsgehalt von etwa<br />
2.100 € bis 2.400 €. Mit steigender Berufserfahrung<br />
und dem erreichen einer höheren<br />
Position, steigt auch in diesem Berufszweig<br />
24<br />
das Gehalt. Und Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
gibt es viele.<br />
Fort- und Weiterbildung<br />
Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann<br />
oder zur Bankkauffrau gibt es für dich verschieden<br />
Möglichkeiten, die Karriereleiter<br />
weiter aufzusteigen, auch innerhalb des<br />
Kreditinstituts:<br />
• Gruppenleiter<br />
• Abteilungsleiter<br />
• Zweigstellen- und Filialleiter<br />
• Staatlich geprüfter Betriebswirt<br />
• Ausbilder<br />
• Bankfachwirt<br />
Falls du eine Hochschulberechtigung besitzt,<br />
kannst du auch ein Studium im Bereich Finanzen<br />
beginnen:<br />
• Bachelor of Arts Banking & Finance<br />
• Bachelor of Arts Betriebswirtschaft mit<br />
Branchenfokus: Steuern<br />
• Bachelor of Arts Fachrichtung Banken<br />
und Versicherung<br />
• Bachelor of Arts Steuerlehre und Wirtschaftsprüfung<br />
Wie du siehst, ist das Berufsbild des Bankkaufmanns<br />
und der Bankkauffrau so vielfältig<br />
wie interessant. Auf den folgenden Seiten<br />
erfährst du aus erster Hand, was alles zu<br />
diesem Beruf dazu gehört.<br />
TEXT Katharina Grzeca<br />
FOTOS Shutterstock<br />
GRAFIKEN Freepik
GELD IN TÜTEN, GOLD IM TRESOR<br />
Cooles Wissen rund um Bares, Banken und Co.<br />
HIERGEBLIEBEN SCHULE COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
DAS EIGENE GELD IN DER<br />
TASCHE<br />
Wenn es um das Taschengeld ihrer Kinder geht, lassen<br />
sich Eltern nicht lumpen: 26 Euro Taschengeld<br />
pro Monat bekommen die 6 bis 13-Jährigen. Selbst<br />
Vorschulkinder dürfen schon mit Barem rechnen.<br />
Zwei Drittel der Vier- bis Fünfjährigen bekommen<br />
im Durchschnitt fast 13 Euro ins Sparschweinchen.<br />
Volljährige haben sehr oft schon mehr als 50 Euro<br />
monatlich zur Verfügung. Obendrauf kommen dann<br />
noch Geldgeschenke zum Geburtstag oder zu Weihnachten<br />
von rund 170 Euro jährlich.<br />
COOL FÜR JUGENDLICHE – DAS EIGENE GIROKONTO<br />
Früh übt sich: Über zwei Millionen Jugendliche unter 16 Jahren haben ein eigenes Girokonto. Schon<br />
jüngere Schüler können so lernen, eigenverantwortlich mit ihrem Geld umzugehen und Bankgeschäfte<br />
selbständig zu tätigen. Dazu gehören das Abrufen von Kontoauszügen, das Abheben von Geld am Bankautomaten<br />
und Überweisungen. Normalerweise dürfen die Kids ihr Konto nicht überziehen. Ein toller<br />
Nebeneffekt: Wer das Geld auf dem Konto statt zu Hause in der Spardose hat, gibt es nicht so schnell<br />
für unüberlegte Spontankäufe aus.<br />
25
NOCH LANGE KEIN ALTES<br />
EISEN, DER HERR RAIFFEISEN<br />
Ein wahrer Pionier der genossenschaftlichen Bewegung war Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-<br />
1888). Als Bürgermeister und Sozialreformer setzte er sich für Bauern und Arbeiter auf dem Land<br />
ein. Die hatten es damals besonders schwer, an Kredite heranzukommen. Raiffeisen gründete im<br />
Jahr 1864 die erste Bank, in vielen Dörfern hat er weitere Darlehnskassen eingeführt. Seine Idee,<br />
sich genossenschaftlich zu organisieren, fruchtete: Heute haben die Volks- und Raiffeisenbanken<br />
über 30 Millionen Kunden sowie 18 Millionen Mitglieder und sind damit die stärkste Genossenschaft<br />
in Deutschland.<br />
ALS DER LOHN NOCH IN TÜTEN KAM<br />
Das waren noch Zeiten, als der Chef persönlich am Monatsende durch<br />
den Betrieb ging und jedem Mitarbeiter seine Lohntüte übergab: eine<br />
prall gefüllte Papiertüte mit Bargeld inklusive Abrechnungsnachweis,<br />
damit jeder den Geldbetrag kontrollieren konnte. Aber auch Mieten<br />
bezahlten die Leute bar – noch vor 50 bis 60 Jahren war dies gängige<br />
Praxis in Deutschland! Ab 1957 ließ sich der Siegeszug des Girokontos<br />
nicht mehr aufhalten. Ob Überweisung, Dauerauftrag oder<br />
Lastschrift – schnell, unkompliziert und pünktlich erreicht das Geld<br />
den Empfänger. Heute hat fast jeder Schleswig-Holsteiner ein eigenes<br />
Konto und überprüft die Ein- und Ausgänge auf dem Auszug oder<br />
ganz cool am Smartphone.<br />
26
SO EROBERTEN FRAUEN<br />
DEN BANKSCHALTER<br />
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Frauen hatten es früher nicht leicht, in einer<br />
Bank Fuß zu fassen. Der Beruf des Bankkaufmanns<br />
blieb bis zu den 1920er Jahren<br />
eine Domäne des männlichen Geschlechts.<br />
In Deutschland wurden 1878 im gesamten<br />
Bankgewerbe gerade mal vier weibliche Lehrlinge<br />
gezählt! Es herrschte die Meinung vor,<br />
dass Frauen sich auf Ehe und Familie konzentrieren<br />
sollten anstatt auf eine „rast- und<br />
freudlose Berufsarbeit“, wie es einst hieß.<br />
Das änderte sich zum Glück: 1956 arbeiteten<br />
von 100 Angestellten 45 Frauen im privaten<br />
Bankgewerbe. Heute stellen sie in den Banken<br />
und Sparkassen mehr als die Hälfte der<br />
Belegschaft.<br />
TEXTE Joachim Welding<br />
FOTOS Shutterstock<br />
GRAFIKEN Freepik<br />
SMARTPHONE: BEREIT ZUM<br />
IDENTIFIZIEREN!<br />
Normalerweise hat jeder seinen „Perso“ ja immer dabei. Doch<br />
das könnte vielleicht bald überflüssig sein. Denn jeder vierte<br />
Bundesbürger kann sich vorstellen, seinen Ausweis zu Hause zu<br />
lassen und sich unterwegs mit seinem Smartphone zu identifizieren.<br />
Das sind rund 17 Millionen Deutsche. „Viele Verbraucher<br />
werden zukünftig ohne Portemonnaie aus dem Haus gehen und<br />
sich per App oder speziellem Chip mit dem Smartphone sicher<br />
ausweisen – ob bei der Bank oder der Mietwagenfirma“, sagt<br />
der IT-Experte Pablo Mentzinis.<br />
27
companies
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
„Ich muss keIn<br />
PerfektIonIst seIn!“<br />
Vorstand Michael Möller skizziert seine berufliche<br />
Karriere bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar, Michael Möller<br />
29
Was sind Ihre Aufgaben als Vorstand?<br />
Als Vorstandsmitglied trage ich, zusammen<br />
mit meinem Kollegen, die letzte und entscheidende<br />
Verantwortung für alle wesentlichen<br />
Entscheidungen in unserer Bank, sowohl im<br />
strategischen als auch im operativen Bereich.<br />
Geben Sie uns bitte ein Beispiel. Welche Entscheidungen<br />
haben Sie zuletzt getroffen?<br />
Aktuell haben wir uns für ein Projekt<br />
entschieden, in dem wir mit einem Investitionsvolumen<br />
von 45 Mio. Euro zehn<br />
Windkraftanlagen in Bayern errichten.<br />
Gleichzeitig finanzieren wir den Neubau<br />
von 140 Wohnungen, bauen selbst eine<br />
neue Niederlassung in Flensburg. Und wir<br />
haben mit dem Projekt „Beratungsqualität<br />
2015“ gerade alle Bereiche unserer Bank<br />
Sie sind ein Beispiel dafür, dass man es<br />
innerhalb eines Unternehmens vom ‚Stift<br />
zum Chef‘ schaffen kann. Was waren Ihre<br />
Stationen?<br />
Praktiker mit<br />
Herzblut sind<br />
gefragt.<br />
Nach dem Realschulabschluss habe ich 1984<br />
eine dreijährige Ausbildung zum Bankkaufmann<br />
bei der Raiffeisenbank Wohlde begonnen.<br />
Anschließend absolvierte ich eine zweijährige<br />
Reserveoffizierslaufbahn bei der Bundeswehr in<br />
Prokurist, ehe ich 2002 als jüngstes Vorstandsmitglied<br />
einer schleswig-holsteinischen Bank<br />
berufen wurde und nach Schleswig wechselte.<br />
Würden Sie dies als klassische Karriere<br />
bei der VR Bank bezeichnen?<br />
Nein. Mehrere Umstände sind für heutige Verhältnisse<br />
eher ungewöhnlich. Zum einen geht<br />
einer Vorstandstätigkeit heutzutage in der Regel<br />
auch eine akademische Ausbildung voraus.<br />
Zum anderen ist es üblich, dass ein Vorstand<br />
auch berufliche Erfahrungen in anderen Unternehmen<br />
gesammelt hat. Ich habe ja von Anfang<br />
an nur die orange-blauen Farben getragen.<br />
Verlief Ihre Karriere bilderbuchmäßig<br />
oder gab es schwierige Momente?<br />
Insgesamt gesehen bin ich sehr zufrieden mit<br />
durchleuchtet und eine wichtige Investition<br />
in die Qualitätssicherung unserer<br />
Dienstleistungen getätigt.<br />
War es immer Ihr Ziel, im Vorstand einer<br />
Bank zu arbeiten?<br />
Nicht von Anfang an. Mein Schulpraktikum<br />
habe ich bei einem Schornsteinfeger<br />
gemacht. Das hat mir so gut gefallen, dass<br />
ich eine Ausbildung zum Schornsteinfeger<br />
anstrebte. Letzten Endes bin ich doch dem<br />
Rat meines Vaters gefolgt und habe eine<br />
Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht.<br />
Seeth und Bremen. Dort stand ich zum ersten<br />
Mal in einer Führungsverantwortung und mir<br />
war klar, dass ich später in einer Führungsposition<br />
und mit Menschen arbeiten möchte,<br />
allerdings nicht bei der Bundeswehr. 1989 bin<br />
ich dann als Kundenberater zur Raiffeisenbank<br />
Rendsburg gegangen, gefolgt von einer zweijährigen<br />
Station in Ostdeutschland als Innenleiter<br />
bei der Raiffeisenbank Parchim. 1992 wurde ich<br />
Geschäftsstellenleiter der Raiffeisenbank Jübek,<br />
die Keimzelle unserer heutigen VR Bank Flensburg-Schleswig.<br />
Von 1995 bis 2002 übernahm<br />
ich die Position des Marktbereichsleiters und<br />
meinem Weg. Doch es gab schwierige Momente.<br />
Es fing schon schwierig an. Ein Bekannter<br />
unserer Familie war in der Raiffeisenbank<br />
Wohlde beschäftigt und sagte zu meinem Vater:<br />
„Lod din Jung ma bi uns anfang!“ Ganz<br />
ehrlich: die Ausbildung hat mir keinen großen<br />
Spaß gemacht. Es war eine völlig andere Zeit.<br />
Unsere Bank war damals eine gemischtwirtschaftliche<br />
Bank. Als Lehrling verbrachte ich<br />
die gesamte Lehrzeit nur am Schalter oder im<br />
Warenlager. Zur Erntezeit verkaufte ich hinten<br />
im Lager Hühnerkorn, Kohle oder Dünger.<br />
Eine Arbeitshose hatte ich immer dabei. Mit<br />
30
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
dem Beruf des Bankkaufmanns konnte ich<br />
anfangs nicht viel anfangen. Das änderte sich<br />
erst, als ich beschloss, nach Parchim zu gehen<br />
und anschließend die Geschäftsstelle Jübek<br />
zu übernehmen. Mit den Fortbildungen an<br />
der GenoAkademie zum Bankbetriebswirt und<br />
dem Aufstieg zum Marktbereichsleiter und<br />
Prokuristen fiel dann 1995 die Entscheidung,<br />
die Ausbildung zum Diplom-Bankbetriebswirt<br />
an der ADG in Montabaur zu absolvieren und<br />
in den Vorstand zu wechseln.<br />
Ausbildung damals und heute. Haben es<br />
die heutigen Azubis leichter?<br />
Klares Ja. Lange Zeit haben wir uns zu<br />
wenig um unsere Lehrlinge gekümmert,<br />
doch inzwischen hat die Ausbildung einen<br />
enorm hohen Stellenwert erhalten.<br />
Unsere Azubis erhalten eine vielseitige,<br />
abwechslungsreiche Ausbildung in allen<br />
Abteilungen, unterstützt von geschulten<br />
Ausbildern. Wer heute eine kaufmännische<br />
Lehre bei der VR Bank abschließt,<br />
hat sehr gute Karrierechancen. Der Bedarf<br />
an qualifizierten Nachwuchskräften<br />
ist groß. Mit einem guten Schulabschluss<br />
finden Schulabgänger heute sofort einen<br />
Ausbildungsplatz. Das war zu meiner Zeit<br />
ganz anders. Dort bewarben sich bis zu<br />
50 Schüler auf eine Lehrstelle.<br />
Was braucht man für eine gute Karriere<br />
bei der VR Bank?<br />
Ein hohes Maß an Engagement, hohe Identifikation<br />
mit dem Unternehmen, Spaß im<br />
Umgang mit Menschen, viel Herzblut und<br />
auch ein Stück weit Geduld. Ich muss kein<br />
Perfektionist sein. Praktiker sind gefragt.<br />
Um Erfolg zu haben braucht man eine Balance<br />
in allen Bereichen.<br />
Lässt sich eine Karriere bis in den Vorstand<br />
planen?<br />
Schwer. Es gibt weder ein Patentrezept, noch<br />
ein Gleis, das automatisch zum Vorstand führt.<br />
Sie brauchen ein hohes Maß an Engagement,<br />
Fleiß, Leistungsbereitschaft, Ausgeglichenheit<br />
und auch entsprechende Förderer. Auf keinen<br />
Fall sollte man glauben, je schneller man im<br />
Hamsterrad laufe, desto schneller käme man<br />
nach oben. 80 Prozent sind mehr als 120.<br />
Wo finden Sie Ausgleich zu Ihrem Beruf?<br />
Bei meiner Familie und im Sport. Ich golfe<br />
und jogge. Aber mein Handicap ist nicht<br />
berauschend. Ein Beweis dafür, dass ich<br />
überwiegend im Büro bin.<br />
Ihr Lieblingsort in der Region?<br />
Genau hier in meinem Büro. Schauen Sie aus<br />
dem Fenster. Ein herrlicher Blick auf die Schlei.<br />
Welche Begriffe beschreiben Ihren Beruf<br />
am besten?<br />
Vertrauen, Verantwortung, Weitblick<br />
Haben Sie es jemals bereut, nicht Schornsteinfeger<br />
geworden zu sein?<br />
Auf keinen Fall. Mein Beruf macht mir viel<br />
Spaß und ist so vielseitig. Ich kann mir<br />
keinen interessanteren Job vorstellen und<br />
würde es immer wieder so machen.<br />
31
BEWERBUNG FÜR DIE AUSBILDUNG<br />
ZUM BANKKAUFMANN.<br />
EIGENTLICH WOLLTE ICH<br />
SCHORNSTEINFEGER WERDEN!<br />
DOCH EIN BEKANNTER VON DER<br />
RAIFFEISENBANK WOHLDE SAGTE<br />
ZU MEINEM VATER: „LOD DIN JUNG<br />
MA BI UNS ANFANG.“<br />
SPORT IST PRIVATE<br />
LEIDENSCHAFT<br />
UND IDEALER<br />
AUSGLEICH ZUR<br />
ARBEIT. FRÜHER<br />
BEIM WASSERSKI<br />
AUF DER EIDER.<br />
HEUTE BEIM<br />
GOLFEN, JOGGEN<br />
ODER SKIFAHREN.<br />
1984-1987<br />
BUNDESWEHR<br />
1989-1991<br />
1991<br />
-<br />
1992<br />
GESCHÄFTSSTELLENLEITER<br />
IN JÜBEK-TARP<br />
VOM STIFT<br />
AUSBILDUNG ZUM BANK-<br />
KAUFMANN IN WOHLDE<br />
1987<br />
-<br />
1989<br />
KUNDENBERATER<br />
IN RENDSBURG<br />
INNENLEITER IN<br />
PARCHIM<br />
1992-1995<br />
ALS LEHRLING VERBRACHTE<br />
ICH DIE GESAMTE LEHRZEIT<br />
NUR AM SCHALTER ODER<br />
IM WARENLAGER. EINE<br />
ARBEITSHOSE HATTE ICH<br />
IMMER DABEI.<br />
32
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
DAS ERSTE KIND.<br />
STOLZER VATER MIT 25.<br />
EINE GLÜCKLICHE, ABER<br />
AUCH SCHWERE ZEIT.<br />
MITTEN IM STUDIUM ZUM<br />
BANKBETRIEBSWIRT SAH<br />
ICH MEINE TOCHTER NUR<br />
AN DEN WOCHENENDEN.<br />
MARKTBEREICHSLEITER<br />
IN JÜBEK-TARP<br />
2002<br />
BERUFUNG IN DEN<br />
VORSTAND<br />
BEZUG DER NEUEN<br />
HAUPTGESCHÄFTSSTEL-<br />
LE IN SCHLESWIG<br />
ZUM CHEF<br />
1995<br />
-<br />
2002<br />
ABSCHLUSS DIPLOM BANK-<br />
BETRIEBSWIRT<br />
2002<br />
2007<br />
33
PersÖnLIch. WeIter. entWIckeLn.<br />
Weiterbildung bei der VR Bank Flensburg-Schleswig eG<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Sebastian Weimar<br />
Interne Fortbildungen: TopUp - ServiceBeratung,<br />
TopUpPlus - FinanzPlanung, Agrarfinanzberater<br />
etc.<br />
Fortbildungen an der GenoAkademie und<br />
der Akademie deutscher Genossenschaften<br />
(ADG): Zertifizierung zum Firmenkundenberater,<br />
Individualkundenberater, Prozessmanager,<br />
Risikomanager etc.<br />
Berufsbegleitende Studiengänge an der<br />
GenoAkademie: Bankfachwirt BankColleg<br />
(24 Monate), Bankbetriebswirt BankColleg (8<br />
Monate), Bachelor of Arts (als akademischer<br />
Abschluss) oder Diplom Bankbetriebswirt<br />
BankColleg (Geschäftsleiterqualifikation)<br />
Berufsbegleitende Studiengänge an der<br />
ADG: Bachelor of Arts in Management & Finance<br />
oder Bachelor of Arts Management, Vertrieb<br />
& Marketing oder Bachelor of Arts General Management,<br />
Möglichkeit des Master of Arts<br />
Mit rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,<br />
davon 18 Auszubildenden, 15 Filialen<br />
und mehr als 18.000 Mitgliedern ist die VR<br />
Bank Flensburg-Schleswig eG die größte Genossenschaftsbank<br />
im <strong>Nord</strong>en Schleswig-Holsteins.<br />
Bilanzsumme: Rund 1,25 Milliarden<br />
Euro. Leitsatz: „Aus der Region – Für die<br />
Region!“ Fest verankert in der Unternehmensphilosophie:<br />
Persönliche Kundennähe,<br />
verständliche Kommunikation, gute Erreichbarkeit,<br />
gemeinschaftliches Handeln, hohe<br />
Identifikation mit dem Unternehmen und<br />
große Verbundenheit mit der Region.<br />
Ausbildung - Weiterbildung - Karriere<br />
„Die Aus- und Weiterbildung aller Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter ist für uns von größter<br />
Bedeutung“, sagt Franziska Panna (30),<br />
seit 2011 verantwortlich für den Bereich<br />
Personalentwicklung. „Eine gute, individuell<br />
zugeschnittene Personalentwicklung ist heute<br />
ein entscheidender Faktor im Wettbewerb.<br />
Bereits in der Ausbildung fordern und fördern<br />
wir unsere angehenden Bankkaufleute<br />
durch eine vielseitige, attraktive Lehrzeit, in<br />
der sie alle Bereiche unserer Bank kennenlernen.<br />
Direkt nach der Ausbildung beginnt<br />
der Prozess der individuellen Weiterbildung<br />
in Form von Mitarbeitergesprächen, persönlichem<br />
Coaching, Einbindung in Projekten und<br />
natürlich durch Seminare und Schulungen.<br />
Das funktioniert im ständigen Austausch<br />
zwischen Führungskräften und Mitarbeitern.<br />
Personalentwicklung bedeutet für uns also<br />
auch, die Kommunikation in unserem Unternehmen<br />
zu verbessern und damit Voraussetzungen<br />
zu schaffen, dass sich die Mitarbeiter<br />
einbringen und neben den Zielen der Bank<br />
auch ihre eigenen verwirklichen können.<br />
Wenn sich unsere Mitarbeiter wohlfühlen<br />
und durch ihre Tätigkeit Anerkennung und<br />
Wertschätzung erfahren, ist das wichtigste<br />
Ziel unserer Personalentwicklung erreicht:<br />
Zufriedene und motivierte Mitarbeiter.“<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten im<br />
Überblick:<br />
Interne Seminare: Veranstaltungen aus<br />
allen bankspezifischen Fachbereichen, Produktschulungen<br />
unserer Verbundpartner<br />
(Union Investment, Bausparkasse Schwäbisch<br />
Hall, R&V Versicherungen), Spezialseminare<br />
z.B. Finanzierung im Bereich Erneuerbare<br />
Energien.<br />
Die VR Bank Flensburg-Schleswig eG<br />
bietet folgende Ausbildungen an:<br />
Duale Ausbildung:<br />
Bankkauffrau /-mann<br />
Duales Studium:<br />
Bachelor of Arts in Banking and Finance<br />
•<br />
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VR Bank Flensburg-Schleswig eG<br />
Königstraße 17<br />
24837 Schleswig<br />
Ihre Ansprechpartnerin:<br />
Frau Kira Richter<br />
+49(0) – 4621/970-690<br />
kira.richter@vrbank-fl-sl.de<br />
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34
AUSBILDUNG UND STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
STUDIUM UND AUSBILDUNG IN SCHLESWIG-HOLSTEIN UND HAMBURG<br />
STADTVERWALTUNG BRUNSBÜTTEL // SASOL // COVESTRO // YARA // WKK // DITHMARSCHER VOLKS- UND RAIFFEISENBANK<br />
// HAMANN & OTREMBA // BÄCKEREI HEUER // SPARKASSE WESTHOLSTEIN // BIZSTEUER // REMONDIS //<br />
SPARKASSE HENNSTEDT-WESSELBUREN // AGENTUR FÜR ARBEIT HEIDE // BÄCKEREI BALZER //<br />
RAFFINERIE HEIDE<br />
// KREIS DITHMARSCHEN // PETER FRAUEN // FACHHOCHSCHULE WESTKÜSTE // GEBR. SCHÜTT KG<br />
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HAUT REIN! VON NAPOLEON BIS NOBELPREIS DAS REZEPT ZUM ERFOLG<br />
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www.me2be.de brandpublishers GmbH Heft 01 Frühjahr <strong>2016</strong> € 2,90<br />
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WIR ZEIGEN, WAS DAHINTER STECKT<br />
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Wie das Zusammenspiel von Medizin und Technik<br />
unser Leben beeinflusst<br />
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LINDA BULL ÜBER IHRE AUSBILDUNG BESSERE BEI VOM HÖRGERÄTE<br />
KINDERLABOR ZUM AUSBILDUNGSPLATZ<br />
Interview mit dem<br />
Auf einen Blick – Studiengänge<br />
COVESTRO DEUTSCHLAND AG<br />
DER SPARKASSE WESTHOLSTEIN Bundesweit erster Studiengang<br />
BEI SASOL GERMANY GMBH<br />
Moderator Dennis Wilms<br />
im medizinischen und<br />
Hörakustik an der FH Lübeck<br />
technischen Bereich<br />
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IMPRESSUM<br />
<strong>ME2BE</strong> HIERGEBLIEBEN SPECIAL<br />
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Geschäftsführerin<br />
Marie Clasen<br />
Büro Sehestedt<br />
Feldscheide 2<br />
24814 Sehestedt<br />
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Büro Kiel<br />
Legienstr. 40<br />
24103 Kiel<br />
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20259 Hamburg<br />
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wird kostenlos an Schulen verteilt.<br />
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jeglicher Art – auch auszugsweise – nur nach<br />
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Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte<br />
Manuskripte, Fotos und Videos, und übernimmt<br />
keinerlei Haftung für die Richtigkeit der jeweiligen<br />
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Sebastian Weimar, Eric Genzken, Christian Dorbandt,<br />
Joachim Welding, Facebook-Gruppe Leck,<br />
Shutterstock, Freepik, Ministerium für Schule<br />
und Berufsbildung, Michael Ruff, FH Westküste,<br />
Klaus Erichsen, Tim Riediger, WKK, Schleswiger<br />
Stadtwerke, take25pictures GmbH,<br />
www.wattoluempiade.de, Michael Möller<br />
Titelbild<br />
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„AND THE WINNER IS … A. P. MØLLER SKOLEN“<br />
Zum Start der Bewerbungsphase für das Ausbildungsjahr 2017 prämiert die NOSPA den Sieger des<br />
Facebook-Video-Wettbewerbs<br />
Okay, Ruhe bitte! Alles auf Position!“<br />
Regisseur und Kameramann<br />
Troels Rasmussen (18) legt das<br />
Storyboard zur Seite und versetzt seine<br />
Canon 700 D in den Aufnahmemodus.<br />
„Und … Action!“ Vor dem Haupteingang<br />
der A. P. Møller Skolen in der Fjordallee<br />
1 in Schleswig fährt der knallrote<br />
Zaster-Laster der NOSPA vor. Aus<br />
dem Wagen steigt der NOSPA-Direktor<br />
höchstpersönlich. Grauer Mantel, grauer<br />
Hut. In seiner rechten Hand ein silberner<br />
Geldkoffer. „Cut! Sehr gut. Die Szene ist<br />
im Kasten!“<br />
So kreativ kann Schule sein!<br />
Die Geldübergabe ist nicht nur ein Film-Gag.<br />
Sie fand wirklich statt und wurde von den<br />
kreativen Schülern natürlich gleich „in Szene<br />
gesetzt“. Aber der Reihe nach …<br />
Im Oktober 2015 lud die <strong>Nord</strong>-Ostsee Sparkasse<br />
alle Schulen im Geschäftsgebiet ein,<br />
sich an dem Facebook-Video-Wettbewerb<br />
„NOSPA-Abschluss-Zuschuss“ zu beteiligen.<br />
Preisgeld: Insgesamt 5.000 Euro Zuschüsse<br />
für die Abiturabschlussfeiern der ersten drei<br />
Gewinner-Schulen. Aufgabe: Der Dreh eines<br />
Videofilms über das Schulabschluss-Motto<br />
oder über die Gründe, warum der Zuschuss<br />
dringend benötigt wird. Der Fantasie waren<br />
keine Grenzen gesetzt!<br />
Vom 18. Dezember bis 4. Januar konnte sich jeder<br />
die elf teilnehmenden Filme auf der Facebook-Seite<br />
der NOSPA anschauen und abstimmen. And the<br />
winner is … die A. P. Møller Skolen in Schleswig!<br />
„Einfach fantastisch!“ freuen sich Merle F.,<br />
Jacklin, Sven-Erik und Troels. Sie alle sind<br />
Mitglieder des Videoteams, das an dem Wettbewerb<br />
teilnahm. „Als das Voting auf Facebook<br />
abgeschlossen war“, erinnert sich Jacklin,<br />
„saßen wir die halbe Nacht vorm Laptop<br />
und haben auf das Ergebnis gewartet. Am<br />
Ende haben wir mit 702 Stimmen gewonnen.<br />
36
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Troels und Jacklin planen die nächste Szene<br />
Perfekt!“ „Die Filmidee entstand übrigens bei<br />
einem spontanen Brainstorming in der Schulkantine“,<br />
erzählt Merle Feddersen. „Es geht<br />
um die Entführung des NOSPA-Direktors, gespielt<br />
von unserem Konrektor Herrn Rasmussen,<br />
dem wir ziemlich dramatisch verdeutlichen,<br />
dass wir gerade als dänische Minderheit<br />
dringend den Abschluss-Zuschuss benötigen.<br />
Doch es war ja nur ein böser Traum, aus dem<br />
er letztlich erwacht und dann den Scheck mit<br />
den Worten ´Wir werden sehen!´ quittiert.“<br />
„Es ist unglaublich, mit welcher Leidenschaft,<br />
Kreativität und Professionalität sich<br />
alle Schülerinnen und Schüler an unserem<br />
Wettbewerb beteiligt haben“, schwärmt<br />
Kirsten Hansen, Referentin für Personalmarketing<br />
bei der NOSPA. „Mit der endgültigen<br />
Entscheidung hatten wir nichts zu tun. Das<br />
haben allein die Facebook-User entschieden.<br />
Für die Geldübergabe haben wir uns<br />
gemeinsam mit dem Videoteam überlegt, die<br />
Übergabeszene mit unserem schnuckligen<br />
NOSPA-Zaster-Laster direkt vor der Schule<br />
zu drehen. Und auch das hat toll geklappt,<br />
auch dank des Konrektors Herrn Rasmussen,<br />
der wieder den NOSPA-Direktor gespielt<br />
hat!“ Das fertige Video wird ebenfalls auf der<br />
NOSPA-Facebook-Seite zu sehen sein.<br />
Mit dem Preisgeld von 2.500 Euro kann nun<br />
der Abitur-Abschlussball der A. P. Møller Skolen<br />
großzügig finanziert werden. Merle Brebeck<br />
(18) hat doppelten Anlass zur Freude.<br />
Sie wird einerseits von dem Abi-Ball-Zuschuss<br />
profitieren und hat andererseits schon einen<br />
Ausbildungsplatz bei der NOSPA in der Tasche.<br />
„Ich finde es natürlich toll, was unser Videoteam<br />
da geleistet hat. Jetzt können wir uns einen<br />
tollen DJ und eine Cocktailbar leisten. Ja<br />
und anschließend, ab dem 1. August, beginnt<br />
dann meine Ausbildung zur Bankkauffrau bei<br />
der NOSPA. Echt toll, dass das geklappt hat.<br />
Den Wunsch bei der Sparkasse zu arbeiten,<br />
habe ich ja schon lange. Drei Praktika habe ich<br />
in diesem Bereich absolviert und bin mir sicher,<br />
dass mir dieser Beruf Spaß machen wird.<br />
Ich bin ein offener Typ und schätze die Arbeit<br />
mit Menschen. Nach der Ausbildung zur Bankkauffrau<br />
hat man gute Entwicklungsmöglichkeiten<br />
bei der NOSPA. Mal sehen, bisher hat<br />
mir besonders der Einblick in das Vermögensmanagement<br />
gefallen. Viele meiner Mitschüler<br />
wollen nach dem Abi studieren. Doch für mich<br />
ist die Ausbildung genau das Richtige!“<br />
„Ende Januar wurden wir im Banken-Qualitätstest<br />
2015 zur „Besten Bank“ in Schles-<br />
Merle Brebeck - erst Abi, dann Ausbildung bei der NOSPA<br />
wig-Holstein ausgezeichnet“, sagt Kirsten<br />
Hansen. „Die NOSPA steht dafür, Menschen zu<br />
verstehen, Sicherheit zu geben und Zukunft<br />
zu denken. Deshalb suchen wir junge Leute,<br />
die den Umgang mit Menschen mögen, vertrauensvoll<br />
sind und Spaß an kaufmännischer<br />
Arbeit haben. Ich freue mich schon darauf,<br />
Frau Brebeck demnächst in einer unserer Filialen<br />
als neue Kollegin begrüßen zu können.“<br />
Auch im 200. Jubiläumsjahr sucht die NOSPA<br />
wieder rund 30 Auszubildende in den Berufen<br />
Sparkassen-Vertriebskaufmann (m/w)<br />
und Bankkaufmann (m/w) für den Ausbildungsstart<br />
2017. Online können sich Schülerinnen<br />
und Schüler ab sofort auf die attraktiven<br />
Ausbildungsberufe bewerben.<br />
TEXT Christian Dorbandt<br />
FOTOS Tim Riediger<br />
•<br />
A U S B<br />
•<br />
Kontakt<br />
Kirsten Hansen<br />
Personalmarketing und Ausbildung<br />
<strong>Nord</strong>-Ostsee Sparkasse<br />
Capitolplatz 1<br />
24837 Schleswig<br />
E-Mail: kirsten.hansen@nospa.de<br />
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B E W<br />
37
38
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Janas Gute-nacht-<br />
Geschichte<br />
Was Jana während der „Nacht der Bewerber“ bei der<br />
VR Bank Niebüll eG erlebte<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Eric Genzken<br />
Alle kennen sie. Alle mögen sie.<br />
Und jeder geht hin. Die „Nacht<br />
der Bewerber“ der VR Bank Niebüll<br />
eG ist mehr als nur eine Berufsorientierungsmesse.<br />
Über 1.000 Besucher strömen<br />
Jahr für Jahr zur Hauptgeschäftsstelle<br />
in die Niebüller Hauptstraße, um sich über<br />
die Ausbildungsmöglichkeiten der regionalen<br />
Arbeitgeber zu informieren. Für<br />
Schülerinnen und Schüler der umliegenden<br />
Schulen ein absolutes Highlight. Auch die<br />
16-jährige Jana Bahr war im vergangenen<br />
September anwesend und traf dort eine<br />
zukunftsweisende Entscheidung.<br />
„2014 war ich zum ersten Mal bei der „Nacht<br />
der Bewerber“, gemeinsam mit meinem älteren<br />
Bruder“, erzählt Jana. „Letztes Jahr hat<br />
mich meine Mutter begleitet. Unglaublich,<br />
was da immer los ist! Zurzeit gehe ich noch<br />
in die zehnte Klasse der Gemeinschaftsschule<br />
Bredstedt. Ursprünglich wollte ich nach dem<br />
Mittleren Schulabschluss auf das Berufliche<br />
Gymnasium Niebüll gehen und dort mein<br />
Abitur machen. Doch während der „Nacht<br />
der Bewerber“ habe ich mich anders entschieden.<br />
Und das kam so: Am Stand der VR<br />
Bank Niebüll wollte ich mich über die Ausbildung<br />
zur Bankkauffrau erkundigen und<br />
wurde erst einmal sehr herzlich empfangen.<br />
Mit der Mitarbeiterin, Frau Feddersen, ergab<br />
sich ein total angenehmes Gespräch, in dem<br />
mir ausführlich beschrieben wurde, wie vielseitig<br />
die Ausbildung bei der VR Bank sei<br />
und worauf es in dem Beruf der Bankkauffrau<br />
ankomme: zum Beispiel auf ein offenes,<br />
freundliches Wesen und die Lust, mit Menschen<br />
zu arbeiten. In diesem Profil konnte<br />
ich mich gut erkennen. Ob als Klassensprecherin,<br />
bei der Hausaufgabenbetreuung oder<br />
in meinem Turnverein … mir macht es Spaß,<br />
mich zu engagieren und mich im Team zu<br />
bewegen. Am Ende des viertelstündigen Ge-<br />
39
sprächs riet mir Frau Feddersen, ich könne<br />
mich jetzt noch schriftlich auf einen Ausbildungsplatz<br />
<strong>2016</strong> bewerben. Auch mit 16 Jahren!<br />
Ich habe in mir gespürt, dass ich richtig<br />
große Lust auf diese Ausbildung habe. Noch<br />
in derselben Nacht schrieb ich gut gelaunt<br />
meine Bewerbung und steckte sie gleich am<br />
nächsten Tag in den Briefkasten.“<br />
Ausbildungsleiterin Sylvie Blanck ist froh<br />
über Janas Entscheidung. „Nacht der Bewerber“<br />
bietet uns die Gelegenheit, jungen<br />
Leuten, wie Jana, zu begegnen“,<br />
berichtet die erfahrene Personalerin der<br />
VR Bank Niebüll. „Wir suchen engagierte<br />
und motivierte Menschen, die zu unserem<br />
Team und zu unseren Kunden passen und<br />
möchten herausfinden, was sie antreibt<br />
und ihr Wesen ausmacht. Persönlichkeit<br />
ist uns wichtiger als Schulnoten. Genau<br />
das hat uns Jana gezeigt. Mit ihrer Motivation<br />
und Lebensfreude erfüllt sie eine<br />
wichtige Anforderung für den Beruf der<br />
Bankkauffrau.“<br />
Und wie ging es mit Janas Bewerbung<br />
weiter?<br />
„Schon kurze Zeit später hatte ich ein<br />
Vorstellungsgespräch bei der VR Bank Niebüll“,<br />
erzählt Jana. „Ich erhielt ein sehr<br />
„Persönlichkeit ist<br />
uns wichtiger als<br />
Schulnoten.“<br />
positives Feedback und die Einladung<br />
zu einem Praktikum. Das absolvierte ich<br />
gleich darauf freiwillig in den Weihnachtsferien.<br />
Danach war ich mir endgültig<br />
sicher, in diesem Beruf arbeiten zu wollen.<br />
Das hat einfach nur Spaß gemacht. Einen<br />
Tag später bekam ich dann die Zusage für<br />
einen Ausbildungsplatz zur Bankkauffrau<br />
zum 1. August <strong>2016</strong>. Da kamen mir vor<br />
Freude echt die Tränen. Ich kann mich<br />
ganz in Ruhe auf die Prüfungen zum Mittleren<br />
Schulabschluss konzentrieren und<br />
freue mich riesig auf alles, was auf mich<br />
zukommt!“<br />
Über 60 Aussteller nutzen mittlerweile<br />
das Angebot, sich dem Nachwuchs zu<br />
präsentieren, sowohl in Gesprächen als<br />
auch durch Vorführungen oder Mitmach-<br />
Aktionen. Es gibt eine Food-Area mit verschiedenen<br />
Snacks, Musik von regionalen<br />
Newcomer-Bands, alkoholfreie Cocktails …<br />
alles wird moderiert von „Holzi“ aus der<br />
Flens-Arena. Ein echtes Niebüller Event.<br />
Nächster Termin: 16. September <strong>2016</strong>.<br />
•<br />
A U S B<br />
•<br />
Wie bieten folgende Ausbildungen an:<br />
• Bankkauffrau/-mann<br />
• Informatikkauffrau/-mann<br />
• Duales Studium Banking and Finance<br />
(Bachelor of Arts)<br />
VR Bank eG Niebüll<br />
Personalmanagement<br />
Frau Sylvie Blanck<br />
Hauptstraße 30<br />
25899 Niebüll<br />
+49 (0)4661 - 939 8510<br />
E-Mail: sylvie.blanck@vrbankniebuell.de<br />
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I L D U N G S<br />
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B E W<br />
40
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
das triale modell<br />
BERUFSSCHULE + AUSBILDUNGSBETRIEB + HOCHSCHULE =<br />
HOCHWERTIGE AUSBILDUNG IM TRIALEN MODELL
BerufsausBildung und<br />
studium in vier Jahren<br />
Das Triale Modell für Steuern, Banken und Industrie: „Seit 20 Jahren ein Erfolgsmodell“,<br />
meint Prof. Dirk Braunhart von der FH Westküste<br />
TEXT Joachim Welding | FOTOS Fachhochschule Westküste<br />
<strong>ME2BE</strong>: Das Triale Modell feiert 20-jährigen<br />
Geburtstag. Was ist das Besondere an<br />
dieser Form der Berufsausbildung?<br />
Prof. Braunhart: Kurz gesagt: Das Triale Modell<br />
vereint Theorie und Praxis, Ausbildung<br />
und Studium – und das in einer verkürzten<br />
Zeit. In Kooperation mit den Berufsschulen<br />
in Itzehoe und Heide bilden wir in nur vier<br />
Jahren junge Menschen zu Steuerfachangestellten<br />
(StbK), Industrie- oder Bankkaufleuten<br />
(IHK) sowie zum Bachelor of Arts<br />
Betriebswirtschaft aus.<br />
Welche Berufe können die “Azubi-Studierenden”<br />
in diesem Modell mit den Schwerpunkten<br />
Bank, Steuern und Industrie erlernen?<br />
Die Teilnehmer im Trialen Modell spezialisieren<br />
sich ab dem 3. Fachsemester und wählen<br />
zwei Schwerpunkte, wie Entrepreneurship<br />
& Finance, Personalmanagement, Marketing<br />
oder Steuern. Je nach individuellem Profil<br />
können sie im Anschluss an das Studium in<br />
der Finanzdienstleistungsbranche, dem Controlling,<br />
Marketing oder Personalwesen eines<br />
Unternehmens sowie als Steuerberater und<br />
Wirtschaftsprüfer (die letzten beiden Berufsbilder<br />
sind nach weiteren zwei Praxisjahren<br />
gesondert zu erwerben) tätig werden.<br />
Warum bieten so viele Firmen an der<br />
Westküste dieses Modell ihrem Berufsnachwuchs<br />
an?<br />
Um das Triale Modell zu absolvieren, kön-<br />
42
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
sie die Steuerberaterprüfung bereits nach<br />
weiteren zwei Praxisjahren (insgesamt also<br />
nach 6 Jahren) ablegen. Damit zählen die<br />
Trialer zu den jüngsten Steuerberatern in<br />
den teilnehmenden Bundesländern Schleswig-Holstein,<br />
Hamburg und Niedersachsen.<br />
nen die Studenten sowohl für die Zeit der<br />
Berufsausbildung als auch während des<br />
Studiums an der Westküste bleiben. Der<br />
regionale Bezug besteht so weiterhin und<br />
stärkt den Zusammenhalt zwischen den<br />
Ausbildungsbetrieben und ihren „Trialern“.<br />
Wir haben jedoch auch mehrere Kooperationsunternehmen<br />
außerhalb Schleswig-Holsteins,<br />
die am Trialen Modell teilnehmen.<br />
Welches Fazit ziehen Sie nach 20 Jahren<br />
Erfahrung mit dem Trialen<br />
Modell?<br />
Bis heute haben insgesamt<br />
250 Betriebe ausgebildet.<br />
Im nächsten Jahr<br />
erwarten wir den 500.<br />
studentischen Teilnehmer.<br />
Wir sind daher sehr<br />
glücklich und stolz auf<br />
den Erfolg dieses Ausbildungsmodells<br />
und feiern<br />
diesen im Sommer bei unserer Jubiläumsveranstaltung<br />
am 17. Juni <strong>2016</strong> mit vielen<br />
interessanten Referenten. Es kann also so<br />
weiter gehen – auf die nächsten 20 Jahre!<br />
„Die Studierenden<br />
erwerben bei einer<br />
verkürzten Gesamtausbildungszeit<br />
zwei<br />
europaweit anerkannte<br />
Abschlüsse.“<br />
Welche Vorteile bietet die Kombination<br />
von Berufsausbildung und Studium den<br />
Studierenden?<br />
Die Studierenden erwerben bei einer verkürzten<br />
Gesamtausbildungszeit zwei europaweit<br />
anerkannte Abschlüsse. Durch die kontinuierliche<br />
Verbindung von Theorie und Praxis<br />
kann das Gelernte zudem schnell angewandt<br />
werden. Im Ergebnis haben die Absolventen<br />
des Trialen Modells dadurch hervorragende<br />
Chancen auf dem Arbeitsmarkt.<br />
Welche Karrierechancen haben die Absolventen<br />
in den Bereichen Bankwesen und Steuern?<br />
Insbesondere im Bereich Steuern haben die<br />
Teilnehmer im Trialen Modell einen weiteren<br />
großen Vorteil: durch die Ausbildung können<br />
Prof. Dirk Braunhart ist<br />
seit 1999 Professor für<br />
„Entrepreneurship &<br />
Finance“ an der Fachhochschule<br />
Westküste in<br />
Heide.<br />
43
Jan-hendrik franssen (21)<br />
aus Odderade, Studiengang Betriebswirtschaftslehre im Trialen<br />
Modell, 3. Semester Fachhochschule Westküste und Raiffeisenbank<br />
eG Heide.<br />
„Ich habe mich schon immer für Finanz- und Wirtschaftsthemen<br />
interessiert. Um einen Einblick zu bekommen, hatte ich<br />
bereits ein Praktikum bei der Bank gemacht. Die vielfältigen<br />
Aufgaben und den Kundenkontakt in diesem Bereich finde ich<br />
interessant. Der Ausbildungsteil ist dem einer Dualen Ausbildung<br />
in Betrieb und Berufsschule sehr ähnlich, man hat für<br />
alles nur weniger Zeit. Doch mit etwas Aufwand ist das zu<br />
schaffen.<br />
Die Betreuung der Professoren an der Fachhochschule in Heide<br />
ist sehr gut, da häufig im Klassenverband unterrichtet wird.<br />
Aber auch bei Problemen haben sie immer ein offenes Ohr für<br />
uns. Abends besteht die Möglichkeit an sportlichen Aktivitäten<br />
teilzunehmen, die von Studenten organisiert werden. Von<br />
Fußball über Handball bis Schwimmen ist für jeden etwas dabei.<br />
Wer eine gute Ausbildung mit anschließendem Studium<br />
machen möchte, für den ist das Triale Modell goldrichtig. Eine<br />
solide Grundlage bietet diese Ausbildung auf jeden Fall.“<br />
„Ich habe mich schon immer<br />
für Finanz- und Wirtschaftsthemen<br />
interessiert.“<br />
FOTO Fachhochschule Westküste<br />
FOTO Fachhochschule Westküste<br />
katharina timmermann (23)<br />
aus Neuenkirchen (Tiebensee), Studiengang<br />
Betriebswirtschaftslehre Triales Modell,<br />
6. Semester, Sparkasse Hennstedt-Wesselburen.<br />
„Nach einem Praktikum in der 11. Klasse ist der Funke bei mir<br />
übergesprungen. Da habe ich meine Bewerbung direkt zur Sparkasse<br />
geschickt. Natürlich hatte ich mich bereits vorher über<br />
das Triale Modell informiert und festgestellt, dass das genau das<br />
Richtige für mich ist. Nach der Schule in kurzer Zeit neben der<br />
Ausbildung auch einen Bachelorabschluss in vier Jahren zu machen,<br />
finde ich klasse. Ich finde die Bankausbildung in Zusammenhang<br />
mit dem Studium optimal.<br />
Dabei ist die Ausbildung, die zwei statt der üblichen drei Jahre<br />
dauert, sehr abwechslungsreich: Man lernt die verschiedensten<br />
Bereiche kennen, angefangen beim Kundenservice, der Kundenberatung<br />
bis hin zur Kreditberatung, Marketing, Immobilien und<br />
Rechnungswesen. In der Studienzeit an der Fachhochschule in<br />
Heide geht alles sehr familiär zu. Die Professoren kennen die<br />
Studenten gut, sodass man bei Gesprächsbedarf schnell Kontakt<br />
aufnehmen kann. Wer Interesse am Trialen Modell hat, sollte<br />
„Ich finde die<br />
Bankausbildung in<br />
Zusammenhang mit dem<br />
Studium optimal.“<br />
sich am besten schon ein bis zwei Jahre<br />
vorher bewerben.“<br />
Wer eine gute Ausbildung mit anschließendem<br />
Studium machen möchte, für<br />
den ist das Triale Modell goldrichtig. Eine<br />
solide Grundlage bietet diese Ausbildung<br />
auf jeden Fall.“<br />
44
GUT ZU WISSEN<br />
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
die fachhochschule Westküste<br />
TEXT Christian Dorbandt | FOTOS Fachhochschule Westküste<br />
Die Fachhochschule Westküste<br />
(FHW) ist die jüngste und modernste<br />
der öffentlichen Hochschulen<br />
Schleswig-Holsteins. Trotz ihrer<br />
recht kurzen Geschichte hat sie sich als<br />
feste Größe in der schleswig-holsteinischen<br />
Hochschullandschaft etabliert. Derzeit<br />
studieren etwa 1.650 junge Frauen<br />
und Männer auf dem Heider Campus.<br />
Die FHW vereint die beiden Fachbereiche<br />
Wirtschaft und Technik mit einem vielfältigen<br />
Angebot von Bachelorstudiengängen:<br />
Im Fachbereich Wirtschaft lockt die<br />
klassische Betriebswirtschaftslehre, die<br />
auch im sog. Trialen Modell studiert werden<br />
kann. Daneben gibt es zwei Studiengänge<br />
mit wirtschaftsrechtlicher bzw.<br />
wirtschaftspsychologischer Ausrichtung.<br />
Großer Beliebtheit erfreut sich International<br />
Tourism Management. Ein neuer Studiengang<br />
Immobilienwirtschaft wird zum<br />
Wintersemester <strong>2016</strong>/2017 angeboten. Zum<br />
Fachbereich Technik zählen sowohl die klassischen<br />
Studiengänge Elektrotechnik und<br />
Informationstechnik als auch u.a. das junge<br />
Studium Management und Technik (Internationales<br />
Wirtschaftsingenieurwesen).<br />
Für zwei besondere Merkmale ist die FHW<br />
überregional bekannt: Eine intensive Betreuung<br />
und Beratung der Studierenden und<br />
das seit zwanzig Jahren erfolgreiche Modell<br />
des Trialen Studiums, das eine Kooperation<br />
zwischen Ausbildungsbetrieb, Berufsschule<br />
und Hochschule darstellt.<br />
Die Fachhochschule Westküste bietet<br />
folgende Bachelorstudiengänge an:<br />
- Betriebswirtschaft<br />
- Betriebswirtschaft (Triales Modell)<br />
- Elektrotechnik und Informationstechnik<br />
- International Tourism Management<br />
- Management und Technik<br />
- Umweltgerechte Gebäudesystemtechnik<br />
- Wirtschaftspsychologie<br />
- Wirtschaft und Recht<br />
A U S B<br />
I L D U N G S<br />
I N F O S<br />
•<br />
I R B<br />
•<br />
B E W<br />
D<br />
•<br />
I C H<br />
Fachhochschule Westküste<br />
Fritz-Thiedemann-Ring 20<br />
25746 Heide<br />
Studienberatung 0481 / 85 55 -141<br />
oder -133<br />
www.fh-westkueste.de<br />
45
Trial genial!<br />
Mona erwirbt ihren Berufsabschluss und ein<br />
Fachhochschulstudium in nur vier Jahren<br />
TEXT MEF & Partner | FOTO Klaus Erichsen<br />
Mein Name ist Mona Christiansen,<br />
ich bin 21 Jahre alt, komme aus<br />
Ockholm und bin Auszubildende<br />
im Trialen Modell in der Steuerberatersozietät<br />
MEF & Partner in Niebüll.<br />
Nach meinem Abitur an der Friedrich-Paulsen-Schule<br />
in Niebüll stellte sich mir die<br />
Frage der Berufswahl. Zunächst leistete ich<br />
ein Freiwilliges Soziales Jahr an einer Schule<br />
für körperlich und geistig beeinträchtigte<br />
Kinder in Niebüll. Dies gefiel mir zwar sehr<br />
gut, doch letztendlich war die Liebe zu Zahlen<br />
entscheidend für die Wahl meines weiteren<br />
Werdeganges und somit entschied ich<br />
mich, in der Wirtschaft arbeiten zu wollen.<br />
46
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
„Zugegeben, ich hatte mir den<br />
Beruf gar nicht so spannend<br />
vorgestellt, wie er wirklich ist.“<br />
Ich bewarb mich also bei dem nahe gelegenen<br />
Steuerbüro MEF & Partner in Niebüll<br />
und wurde schnell zu einem Vorstellungsgespräch<br />
eingeladen.<br />
Von dem Angebot im Vorstellungsgespräch,<br />
statt einer normalen Ausbildung zur Steuerfachangestellten,<br />
eine Ausbildung im<br />
Trialen Modell zu machen, war ich sofort<br />
begeistert.<br />
Das Triale Modell ist eine Kombination aus<br />
einer Ausbildung zur Steuerfachangestellten<br />
und einem Bachelor-Studium in Betriebswirtschaftslehre.<br />
Angeboten wird dies<br />
in Kooperation mit dem Berufsbildungszentrum<br />
Dithmarschen und der Fachhochschule<br />
Westküste in Heide.<br />
Das Triale Modell dauert 4 Jahre, wovon<br />
aber die Abschlussprüfung zur Steuerfachangestellten<br />
schon nach insgesamt 2<br />
Jahren stattfindet. Die Zeitersparnis von<br />
2 Jahren im Vergleich zum „normalen<br />
Weg“, das heißt, erst 3 Jahre Ausbildung<br />
und danach 3 Jahre Studium, war für mich<br />
ausschlaggebend. Zwar ist dies auch sehr<br />
anstrengend und zeitintensiv, da man die<br />
Lehrinhalte von 6 Jahren in nur 4 Jahren<br />
vermittelt bekommt, aber dies nehme ich<br />
gerne in Kauf. Die Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten<br />
danach lassen keine<br />
Wünsche offen und man kann verschiedene<br />
Wege einschlagen.<br />
Meine Entscheidung, dieses Ziel zu verfolgen,<br />
bereue ich keineswegs. Alle Erwartungen<br />
haben sich bis jetzt erfüllt. Mir<br />
gefallen sowohl das Triale Modell an sich<br />
als auch die Kanzlei sehr gut. Die kollegiale,<br />
offene Art der Mitarbeiter untereinander<br />
lässt mich sehr gerne zur Arbeit<br />
gehen. Das Betriebsklima ist ausgezeichnet<br />
und mit Unterstützung und Hilfsbereitschaft<br />
kann man immer rechnen. Um<br />
einen Ausgleich nach der täglichen Arbeit<br />
am Schreibtisch zu haben, gehe ich<br />
in meiner Freizeit gerne zum Sport oder<br />
treffe mich mit Freunden.<br />
Zugegeben, ich hatte mir den Beruf gar<br />
nicht so spannend vorgestellt, wie er wirklich<br />
ist, denn jeder Mandant ist unterschiedlich<br />
und fordert eine individuelle Betreuung<br />
und Bearbeitung. Die vielfältigen, verantwortungsvollen<br />
Aufgaben bringen immer<br />
wieder frischen Wind in den Alltag und ich<br />
stelle immer wieder fest, wie vielfältig und<br />
umfangreich das deutsche Steuerrecht ist.<br />
MEF & Partner<br />
Die Kanzlei MEF & Partner ist seit 1979 eine<br />
feste Größe in der Steuerberaterlandschaft<br />
im hohen <strong>Nord</strong>en. An den Standorten in<br />
Niebüll, Tinnum auf Sylt und Wyk auf Föhr<br />
beschäftigen die fünf Sozietätspartner rund<br />
50 qualifizierte Mitarbeiter und bieten 8<br />
bis 10 Auszubildenden die Chance, eine anspruchsvolle<br />
Berufsausbildung zu absolvieren<br />
und ein solides Fundament für‘s Leben<br />
zu bilden.<br />
Steuerberater, Steuerfachwirte, Steuerfachangestellte,<br />
Bilanzbuchhalter und Auszubildende<br />
arbeiten hier mit modernster<br />
EDV-Technik in einem angenehmen Umfeld.<br />
Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung<br />
besteht die Möglichkeit der Weiterbeschäftigung<br />
im Unternehmen. Jeder Mitarbeiter<br />
hat sein Karrieretempo selbst in der<br />
Hand. Weiterbildungswünsche sind in der<br />
Kanzlei gern gesehen und werden finanziell<br />
unterstützt. Die Freude an der Arbeit und<br />
ständige Fortbildungen liefern den Kanzleiinhabern<br />
wichtige Grundlagen, um das<br />
Höchstmaß an Qualität zu gewährleisten<br />
und für die Mandanten das bestmögliche<br />
Ergebnis zu erzielen.<br />
Ein guter Ausdruck des Teamgeistes im Steuerbüro<br />
MEF & Partner ist die betriebsinterne<br />
Sportgruppe „MEF … läuft!“, in der sowohl<br />
Auszubildende als auch Steuerberater aktiv<br />
sind und die sich bereits erfolgreich in landesweiten<br />
Laufwettbewerben bewiesen hat.<br />
Unternehmer und Gesellschaften der unterschiedlichsten<br />
Brachen finden hier den gewünschten<br />
Ratgeber durch den Steuer- und<br />
Behördendschungel, denn in zahlreichen<br />
Branchen weist die Sozietät MEF & Partner<br />
eine beachtliche Erfolgs- und Erfahrungsgeschichte<br />
vor. Höchste Qualitätsansprüche,<br />
ein engagiertes Auftreten und ein verlässliches<br />
Team machen MEF & Partner zu einem<br />
unverzichtbaren Interessenvertreter ihrer<br />
betreuten Mandanten.<br />
•<br />
A U S B<br />
•<br />
Die Steuerberatersozietät MEF & Partner<br />
bietet folgende Ausbildung an:<br />
Steuerfachangestellte/-r<br />
Bürokauffrau/-mann<br />
Triales Modell BWL mit Ausbildungsrichtung<br />
Steuern<br />
Steuerberatersozietät MEF & Partner<br />
Busch Johannsen-Straße 6<br />
25899 Niebüll<br />
Telefon: 04661 – 9660-0<br />
info@steuerberater-mef.de<br />
www.steuerberater-mef.de<br />
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I L D U N G S<br />
I C H<br />
I N F O S<br />
D<br />
I R B<br />
•<br />
B E W<br />
47
ELEKTRONIK NACH LECKER ART<br />
Zivile Berufsausbildung in der Ausbildungswerkstatt<br />
der Bundeswehr in Leck<br />
TEXT & FOTOS Christian Dorbandt<br />
Wer sich für eine Ausbildung im Bereich<br />
Elektronik interessiert, hat<br />
die Qual der Wahl. Die 3,5-jährige<br />
duale Ausbildung kann in elf verschiedenen<br />
Fachrichtungen in Handwerk oder Industrie<br />
absolviert werden. Auf dem ehemaligen<br />
Fliegerhorst an der Klixbüller Chaussee<br />
lockt die Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr<br />
Jahr für Jahr mit 12 Ausbildungsplätzen<br />
zum/-r Elektroniker (m/w) für Geräte<br />
und Systeme. <strong>ME2BE</strong> hat sich dort umgeschaut<br />
und die Lage für euch gecheckt.<br />
Ausbildungsleiter Michael Schöllermann<br />
kann stolze Zahlen vorweisen. „Seit 1982<br />
haben wir über 300 Azubis ausgebildet und<br />
als Elektronikerinnen und Elektroniker<br />
freigesprochen“, berichtet der erfahrene<br />
Technische Beamte und zeigt auf die imponierende<br />
Bilderwand. „Von jedem Jahrgang<br />
hängt ein gerahmtes Gruppenfoto im<br />
langen Flur der Ausbildungswerkstatt.“ Ein<br />
bisschen Bundeswehr-Tradition muss sein.<br />
Dabei handelt es sich hier in Leck ausschließlich<br />
um die zivile Berufsausbildung.<br />
Worum geht’s?<br />
Elektroniker (m/w) für Geräte und Systeme<br />
sind elektrotechnische Allroundtalente. Sie<br />
überwachen, steuern, planen, messen und<br />
prüfen jede Art von elektronischen Systemen.<br />
Sie montieren, löten, programmieren,<br />
installieren und konfigurieren.<br />
An wen richtet sich die Ausbildung?<br />
Die Ausbildung richtet sich an Schülerinnen<br />
und Schüler mit Mittlerem Schulabschuss.<br />
Gefragt sind vor allem handwerkliches Ge-<br />
48
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
JOSHUA UERSCHELS (19)<br />
„Ich habe meine Ausbildung im Januar beendet und parallel meine Fachhochschulreife<br />
an der Berufsfachschule erworben. Dafür habe ich zusätzlich<br />
2 Jahre lang die Samstagsschule besucht. Jetzt habe ich mich bei der<br />
Bundeswehr für den gehobenen technischen Dienst beworben. Ich möchte<br />
Elektrotechnik und Informationstechnik an der Bundeswehr-Universität in<br />
München studieren. Das Bewerbungsverfahren dauert noch bis Ende März.<br />
Im Mai rechne ich mit der Entscheidung. Bis dahin bin ich hier befristet als<br />
Facharbeiter beschäftigt. Die Ausbildung in der Ausbildungswerkstatt kann<br />
ich nur empfehlen. Im Gegensatz zu anderen Azubis in der Wirtschaft hatten<br />
wir keinen Zeitdruck und wurden sehr gut auf die Prüfung vorbereitet.<br />
Nach dem Studium und meinen fünf Pflicht-Dienstjahren möchte ich gern<br />
als Technischer Beamter arbeiten und auf jeden Fall nach <strong>Nord</strong>friesland zurückkehren.“<br />
„Die Ausbildung in der<br />
Ausbildungswerkstatt<br />
kann ich nur empfehlen.“<br />
A U S B<br />
I L D U N G S<br />
I N F O S<br />
•<br />
schick, Fingerfertigkeit, technisches Interesse<br />
und Teamfähigkeit. Ein- bis zweiwöchige<br />
Praktika sind möglich nach kurzer<br />
schriftlicher Bewerbung.<br />
Welche Vorteile hat die Ausbildung bei<br />
der Bundeswehr?<br />
Diese zivile Ausbildung bei der Bundeswehr<br />
punktet mit mehreren Vorteilen: 1.) Die Ausbildung<br />
findet im Team mit 12 Azubis statt. Es gibt<br />
also ausreichend Möglichkeit für einen informativen<br />
Austausch. 2.) Jedes Lehrjahr wird von einem<br />
Ausbilder in Vollzeit begleitet. Eine intensive<br />
Ausbildung ist somit gewährleistet. 3.) Es gibt<br />
keinen Termindruck, weil es keine Kundenaufträge<br />
gibt. Die Azubis können sich ausschließlich<br />
auf die Ausbildungsinhalte konzentrieren.<br />
Ansonsten ist die Ausbildung bei der Bundeswehr<br />
gleichwertig zur normalen Ausbildung<br />
in einem industriellen Elektrounternehmen,<br />
allerdings mit hochwertiger<br />
Austattung und extra eingerichteten<br />
Werkräumen. Die Prüfungen werden von<br />
der IHK abgenommen, die attraktive Ausbildungsvergütung<br />
richtet sich nach den<br />
empfohlenen Tariflöhnen.<br />
Was kommt danach?<br />
Nach der Ausbildung gibt es entweder die<br />
Möglichkeit, bei der Bundeswehr oder in<br />
der freien Wirtschaft als Elektroniker zu arbeiten<br />
oder zu studieren. Alle Türen stehen<br />
offen.<br />
•<br />
Kontakt<br />
EloKaBtl 911<br />
Ausbildungswerkstatt<br />
der Bundeswehr<br />
Klixbüller Chaussee 21<br />
25917 Leck<br />
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D<br />
I R B<br />
•<br />
B E W<br />
49
Gesundheit lernen, wo Gesundheit zu hause ist<br />
Begehrte Ausbildung am Bildungszentrum für Gesundheitsberufe des Westküstenklinikums<br />
In Heide leben glückliche Menschen.<br />
Es gibt hervorragende Shoppingmöglichkeiten,<br />
die Luft ist gut und auf<br />
dem Heider Wasserturm kann man sich<br />
das Jawort geben. Glücklich sind auch<br />
die Azubis, die in Heide einen der Ausbildungsplätze<br />
am Bildungszentrum für<br />
Gesundheitsberufe des Westküstenklinikums<br />
erlangen konnten. Davon gibt es<br />
insgesamt mehrere Hundert. Und die sind<br />
heiß begehrt. „Die Auszubildenden treffen<br />
hier auf ein tolles Team, engagierte<br />
Lehrkräfte, eine erstklassige Ausstattung<br />
und ein lichtdurchflutetes Haus“, berichtet<br />
die Pädagogische Leiterin Angelika<br />
Nicol. Was ist das Besondere an der Ausbildung?<br />
Wie ist die Atmosphäre? Und<br />
wie schafft es das WKK im Gegensatz zu<br />
anderen Einrichtungen, jedes Jahr alle<br />
Ausbildungsplätze zu besetzen? Wir wollten<br />
es genau wissen und haben angehende<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen<br />
und Medizinisch-Technische Radiologieassistenten/-innen<br />
(MTRA) am WKK befragt.<br />
Silvia Carstens<br />
„Ich bin total zufrieden“, schwärmt die<br />
18-jährige Julia, die sich im ersten Jahr ihrer<br />
Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />
befindet. „Nach dem Mittleren<br />
Schulabschluss habe ich ein Freiwilliges<br />
Soziales Jahr im Pflegebereich gemacht. Da<br />
habe ich gespürt, dass mir dieser Beruf wirklich<br />
liegt. Die Ausbildung zur Gesundheitsund<br />
Krankenpflegerin war die richtige Wahl.<br />
Die Ausbildung macht riesigen Spaß. Die<br />
Praxisblöcke verbringen wir auf verschiedenen<br />
Stationen des Westküstenklinikums in<br />
Heide und Brunsbüttel. Gerade war ich hier<br />
auf der Chirurgie, was besonders interessant<br />
war. Unsere Klasse ist mit 16 Schülerinnen<br />
und Schülern eine kleine Gruppe, in der es<br />
einen unglaublichen Zusammenhalt gibt.<br />
Ich wohne im Schülerwohnheim zusammen<br />
mit einer Mitschülerin, die schnell zu meiner<br />
besten Freundin geworden ist.“<br />
Silvia ist 35 Jahre alt, zweifache Mutter und<br />
ebenfalls im ersten Ausbildungsjahr zur Gesundheits-<br />
und Krankenpflegerin. „Ich wollte<br />
schon mit 16 Jahren Krankenschwester<br />
werden“, erzählt sie, „doch damals war ich<br />
Natalia Smarov<br />
zu jung dafür und entschied mich für eine<br />
Ausbildung zur Großhandelskauffrau. Als ich<br />
anschließend meinen Mann kennenlernte und<br />
schwanger wurde, rückte das Thema Ausbildung<br />
erst mal in den Hintergrund. Jetzt sind<br />
meine Kinder 14 und 16 Jahre alt, und ich<br />
starte endlich meine Wunschausbildung!“<br />
Gute Chancen auf eine Ausbildung am Bildungszentrum<br />
der WKK haben grundsätz-<br />
lich alle Bewerberinnen und Bewerber, die<br />
sich zu einem Gesundheitsberuf hingezogen<br />
fühlen und einen Mittleren oder vergleichbaren<br />
Schulabschluss haben. Das Alter der<br />
insgesamt 150 Auszubildenden zum/-r Gesundheits-<br />
und Krankenpfleger/-in und<br />
96 MTRA-Azubis liegt zwischen 16 und 50<br />
Jahren. Diese Alterstoleranz bringt viele<br />
Vorteile mit sich, vor allem in den Pflegeberufen.<br />
Während der Ausbildung ergänzen<br />
50
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
sich junge und ältere Azubis mit ihren unterschiedlichen<br />
Lebenserfahrungen ganz<br />
hervorragend. Auf den Stationen spiegelt<br />
die Mischung aus Jung und Alt das Patientenprofil<br />
und verbessert somit die Einsatzmöglichkeiten<br />
des Pflegepersonals.<br />
Auch für junge Mütter ist die Ausbildung<br />
am WKK attraktiv: Sie kann in Teilzeit absolviert<br />
werden. Zwar verlängert sich dann<br />
die Lehrzeit, doch Job und Familie lassen<br />
sich sehr gut vereinbaren. Natalie Smarov<br />
(33) ist dankbar für diese Möglichkeit. „Als<br />
Mutter von zwei Kindern schaffe ich die<br />
Ausbildung nur in Teilzeit. Die WKK ist da<br />
unglaublich flexibel. Während der Praxisblöcke<br />
habe ich ausschließlich Frühdienst<br />
und an den Wochenenden frei.“<br />
Für die Ausbildung zum/-r Medizinisch-Technischen<br />
Radiologieassistenten/-in<br />
an der Dr.-Gilmeister-Schule am<br />
WKK stehen jährlich bis zu 36 Plätze zur<br />
Verfügung. Dieser Qualifizierungsweg ist<br />
noch nicht im dualen System verankert …<br />
es gibt keine Ausbildungsvergütung. Doch<br />
im Gegensatz zu vielen anderen Bildungsstätten<br />
erhebt das WKK keine Ausbildungskosten.<br />
Perspektiven: Wer die Ausbildung<br />
erfolgreich abschließt, wird sich einen<br />
Arbeitsplatz in Krankenhäusern, Kliniken<br />
oder einer radiologischen Praxis aussuchen<br />
können. Die Nachfrage nach gut ausgebildeten<br />
MTRA ist gigantisch. Auch die Radiologische<br />
Abteilung des Westküstenklinikums<br />
beschäftigt überwiegend hauseigene Absolventen.<br />
„Die Ausbildung zum MTRA am Bildungszentrum<br />
kann ich nur weiterempfehlen“,<br />
meint Pasqual Sass (20). „Die Lehrer haben<br />
ein offenes Ohr und versuchen, uns in jeder<br />
Situation zu unterstützen. Ich habe mich<br />
noch nie mit einer Aufgabe alleingelassen<br />
gefühlt. Die Ausstattung der Schulungsräume<br />
ist hervorragend. Unter anderem stehen<br />
uns in der Ausbildung drei Röntgengeräte,<br />
ein C-Bogen und eine Röntgenpuppe<br />
zur Verfügung. Allein die Puppe hat einen<br />
Wert von ca. 20.000 Euro! Da wir uns nicht<br />
ständig selbst röntgen können, nehmen wir<br />
Julia Skopek<br />
51
52<br />
Pasqual Sass
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Anna Witte<br />
Angelika Nicol<br />
diesen Dummy, dessen Dichte ziemlich genau<br />
der des Menschen entspricht. Mithilfe<br />
der Puppe lernen wir, wie ein Körper unter<br />
dem Röntgengerät optimal ausgerichtet<br />
wird, ohne dem erkrankten oder verletzten<br />
Patienten Schmerzen zuzufügen.“<br />
Anna (22) befindet sich im zweiten Ausbildungsjahr<br />
zur MTRA. Ihre Erwartungen von<br />
der Ausbildung wurden sogar übertroffen.<br />
„Ich bin positiv überrascht. Ich hätte nicht<br />
gedacht, dass der praktische Anteil der<br />
Ausbildung so hoch ist. Mithilfe der tollen<br />
Ausstattung können wir das Erlernte sofort<br />
üben. Ein kleines Highlight war auch unser<br />
Ausflug mit dem gesamten Jahrgang zu<br />
der Ausstellung ‚Körperwelten‘. Total spannend!“<br />
Waltraut Hartwig ist Lehrerin für Pflegeberufe<br />
am Bildungszentrum. Sie ist gelernte<br />
Krankenschwester und seit 36 Jahren im Gesundheitsbereich<br />
tätig. Sie weiß, worauf es<br />
ankommt: „Bei den Zeugnissen schauen wir<br />
auf gute bis mindestens befriedigende Leistungen<br />
in Deutsch und Naturwissenschaften.<br />
Wichtig sind Spaß an der Arbeit, Teamfähigkeit,<br />
Kommunikations- und Kritikfähigkeit,<br />
Hilfsbereitschaft und Menschenliebe. Man<br />
muss Menschen mögen, um mit Menschen<br />
arbeiten zu können! Und man sollte wissen,<br />
dass sich Dienstzeit und Freizeitwunsch<br />
nicht immer vereinbaren lassen.“<br />
Gute Ausbildung und zufriedene Auszubildende<br />
haben wir am WKK beobachten können.<br />
Macht gute Ausbildung glücklich? Sie<br />
trägt ganz sicher dazu bei, sich wohl zu<br />
fühlen. Diesen Eindruck haben uns die Auszubildenden<br />
am Bildungszentrum des WKK<br />
glaubwürdig vermittelt.<br />
Mit rund 2.300 Angestellten ist das WKK<br />
der größte Arbeitgeber der schleswig-holsteinischen<br />
Westküste. Im angeschlossenen<br />
Bildungszentrum werden zurzeit 472 Nachwuchskräfte<br />
in vier Gesundheitsberufen<br />
ausgebildet. Die Hälfte aller Nachwuchskräfte<br />
erlernen die Gesundheits- und Krankenpflege<br />
in der Pflegeschule oder die Medizinisch-Technische<br />
Radiologieassistenz in<br />
der Dr. Gillmeister-Schule. Hinzu kommen<br />
die Ausbildung zum/-r Altenpfleger/-in in<br />
der Altenpflegeschule des DRK-Landesverbandes<br />
sowie die Notfallsanitäter/-innen<br />
der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein,<br />
die ebenfalls in den Räumen<br />
des BBG untergebracht sind. Außerdem<br />
bietet das Bildungszentrum ein großes Fortbildungsprogramm<br />
für Fachpersonal im Gesundheitswesen<br />
und die Öffentlichkeit mit<br />
rund 800 Veranstaltungen im Jahr an.<br />
TEXT Christian Dorbandt<br />
FOTOS Sebastian Weimar, WKK<br />
•<br />
A U S B<br />
•<br />
Das Bildungszentrum für Berufe im<br />
Gesundheitswesen am WKK bietet<br />
folgende Ausbildungen an:<br />
Gesundheits- und Krankenpfleger/-in<br />
Medizinisch-Technische/-r<br />
Radiologieassistent/-in<br />
Altenpfleger/-in<br />
Notfallsanitäter/-in<br />
Westküstenklinikum Heide<br />
Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen<br />
Pädagogische Leitung<br />
Angelika Nicol<br />
Esmarchstraße 50<br />
25746 Heide<br />
Tel.: +49-481-785-2900<br />
E-Mail: anicol@wkk-hei.de<br />
www.bildungszentrum-wkk.de<br />
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53
BESTE VERBINDUNGEN ...<br />
für eine Ausbildung mit persönlicher Erfolgsformel<br />
Du suchst eine Ausbildung, die Dir Spaß macht, abwechslungsreich ist und Dir für Deine Zukunft<br />
viele Möglichkeiten eröffnet? Dann bist Du bei uns an der richtigen Adresse! Mit etwa 600 Kolleginnen<br />
und Kollegen ist unser Werk in Brunsbüttel der zweitgrößte Standort von Sasol in<br />
Deutschland. Jährlich bilden wir hier 10 bis 15 Azubis zu echten Expertinnen und Experten aus.<br />
Als mehrfach ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb lassen wir uns dabei immer wieder neue<br />
Aktivitäten jenseits der klassischen Ausbildung einfallen, die Dich auch persönlich weiterbringen.<br />
Bei uns hast Du die Wahl zwischen 4 spannenden Ausbildungsberufen:<br />
Chemikant (m/w)<br />
Chemielaborant (m/w)<br />
Elektroniker Automatisierungstechnik (m/w)<br />
Industriemechaniker (m/w)<br />
Das erwartet Dich: Top-Ausbildung in Praxis und Theorie • super Betriebsklima • nette<br />
und ausbildungserfahrene Kolleginnen und Kollegen, die schon heute Deine Entwicklung<br />
von morgen im Blick haben • attraktive Ausbildungsvergütung und Nebenleistungen<br />
Das bringst Du mit: einen guten Schulabschluss • Spaß an Mathe und Chemie • handwerk -<br />
liches Geschick und technisches Verständnis • Neugier auf die Bereiche, Menschen und Aufgaben<br />
in unserem Werk • Teamgeist und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen<br />
Fragen? Die beantwortet Dir Frau Eva Schunck gerne telefonisch: 04852 392 - 414.<br />
Sasol Germany GmbH<br />
Personalabteilung<br />
Fritz-Staiger-Str. 15, 25541 Brunsbüttel<br />
www.sasolgermany.de<br />
Zertifikat seit 2006
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Fitnesstraining Für die Karriere<br />
Zu Besuch in der Bildungs- und<br />
Arbeitswerkstatt Südtondern gGmbH (BAW)<br />
TEXT & FOTOS Christian Dorbandt<br />
Henrik aus Bramstedtlund hat ein<br />
Problem. Bald steht die Gesellenprüfung<br />
an. Doch jetzt, im vierten<br />
Ausbildungsjahr seiner Ausbildung<br />
zum Anlagenmechaniker für Sanitär-,<br />
Heizungs- und Klimatechnik, sind seine<br />
Berufsschulnoten abgerutscht. Was nun?<br />
Für diesen Fall gibt es neben den dualen<br />
Ausbildungspartnern, Betrieb und<br />
Berufsschule, weitere Bildungseinrichtungen,<br />
die den Nachwuchs fit für den<br />
Arbeitsmarkt machen. HANDS UP war<br />
neugierig und hat den Alltag von professionellen<br />
Ausbildungsbetreuern in der<br />
Bildungs- und Arbeitswerkstatt Südtondern<br />
gGmbH in Niebüll begleitet.<br />
Mittagszeit. 12.30 Uhr. Schülerinnen und<br />
Schüler, Azubis, Nachhilfeschüler, Lehrer,<br />
Ausbilder und Sozialpädagogen treffen sich<br />
zur gemeinsamen Mittagspause. Es gibt<br />
Backfisch mit Bratkartoffeln und Remoulade,<br />
vorweg eine Curry-Kürbiscremesuppe,<br />
Salat vom Buffet und einen ziemlich<br />
bunten Nachtisch. Alles unglaublich lecker<br />
55
und von den eigenen Azubis gekocht, zubereitet<br />
und serviert! Alltag in der neuen<br />
Mensa der Bildungs- und Arbeitswerkstatt<br />
Niebüll. Was passiert hier genau? In Ausbildungseinrichtungen,<br />
wie der BAW in<br />
Niebüll, werden lernschwache und lernbehinderte<br />
Schülerinnen, Schüler und Azubis<br />
auf die Arbeitswelt vorbereitet oder für sie<br />
ausgebildet. Das Angebot besteht aus verschiedenen<br />
„Fitnessprogrammen“, die auf<br />
ganz unterschiedliche Fragen und Probleme<br />
zugeschnitten sind.<br />
„Wir machen<br />
die jungen<br />
Leute fit!“<br />
Was soll ich mal werden?<br />
In der BAW gibt es in Zusammenarbeit mit<br />
der Kreishandwerkerschaft <strong>Nord</strong>friesland<br />
<strong>Nord</strong> Berufsorientierungsprogramme (BOP)<br />
für Schulklassen. Dort wird das Potenzial<br />
jedes Einzelnen ermittelt. Anschließend<br />
können sich die Schüler in elf Werkstätten<br />
ein erstes Bild über viele handwerkliche<br />
Ausbildungsberufe verschaffen.<br />
Wer nach dem Schulabschluss noch nicht fit<br />
genug ist, dem kann eine Berufsvorbereitende<br />
Bildungsmaßnahme (BvB) helfen. Während<br />
dieser Zeit arbeiten die Teilnehmer in<br />
einer 39-Stunden-Woche in einem der sieben<br />
Arbeitsgebiete Hotel und Gaststätten, Hauswirtschaft,<br />
Farbe und Raumgestaltung, Holz,<br />
Metall, Lager und Handel oder Wirtschaft<br />
und Verwaltung, und erhalten sowohl praktischen<br />
als auch bildungsbegleitenden Förderunterricht.<br />
Berufsschulunterricht gehört<br />
auch dazu. Hier kann zusätzlich ein fehlender<br />
Schulabschluss nachgeholt werden.<br />
Ich finde keinen Ausbildungsplatz!<br />
Fit genug für eine Ausbildung, aber keinen<br />
Ausbildungsbetrieb gefunden? Wie wäre es<br />
mit einer kompletten Berufsausbildung in<br />
einer außerbetrieblichen Einrichtung ? In<br />
der Niebüller BAW werden zwei voll anerkannte<br />
Berufsausbildungen angeboten:<br />
Fachpraktiker/-in Küche (Beikoch/-köchin)<br />
und Fachpraktiker/-in Hauswirtschaft<br />
(Hauswirtschaftshelfer/-in).<br />
Ich schaffe meine Ausbildung nicht!<br />
Wer schulische Probleme an der Berufsschule<br />
hat, findet in der BAW einen geeigneten<br />
Ort der Unterstützung. Im Rahmen einer<br />
Ausbildungsbegleitenden Hilfe (abH) erhalten<br />
Azubis hier drei- bis achtstündigen<br />
Nachhilfeunterricht in der Woche von ausgebildeten<br />
Fachlehrkräften oder können<br />
eine Assistierte Ausbildung (AsA) erhalten,<br />
in der die betriebliche Ausbildung langfristig<br />
unterstützt wird.<br />
Geschäftsführer Hauke Brückner präsentiert<br />
gute Zahlen aus seiner Einrichtung. „Zurzeit<br />
bilden wir 18 Teilnehmer zu Fachpraktiker/-innen<br />
Küche oder Hauswirtschaft aus,<br />
10 befinden sich in einer Assistierten Ausbildung,<br />
48 sind im Berufsvorbereitenden<br />
Jahr, und zusätzlich helfen wir monatlich<br />
ca. 80 Teilnehmern, die eine ausbildungsbegleitende<br />
Hilfe erhalten. Wir machen die<br />
jungen Leute fit und verbessern ihre Perspektiven<br />
auf dem Arbeitsmarkt deutlich“,<br />
bringt es der Diplom-Sozialpädagoge auf<br />
den Punkt. „Mit unseren Angeboten und<br />
Werkstätten vermitteln wir rund 55 Prozent<br />
der Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
ins Handwerk. Das nordfriesische Handwerk<br />
ist deshalb auch einer unserer wichtigsten<br />
Partner. Wir sind hervorragend mit den<br />
Innungen, Betrieben und Kreishandwerkerschaften<br />
vernetzt. Von diesem großen<br />
Netzwerk profitieren alle Teilnehmer. Das<br />
ist unser Pfund!“<br />
Intensive Nachhilfe für Hendrik
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Timo (18) absolviert in der BAW eine Ausbildung zum Fachpraktiker Küche.<br />
Grundlage für die Aufnahme an einer Ausbildungseinrichtung,<br />
wie der BAW in Niebüll,<br />
ist eine Vermittlung durch die Agentur<br />
für Arbeit. Informationen darüber liefern<br />
Betriebe, Berufsschulen, Jobcenter oder die<br />
Agentur für Arbeit.<br />
„In allen Fächern<br />
um eine Note<br />
verbessert!“<br />
Hendrik schaut seinem Ausbildungsende<br />
und der bevorstehenden Gesellenprüfung<br />
zum Anlagenmechaniker wieder deutlich<br />
gelassener entgegen. Warum? „Ich habe hier<br />
intensiven Nachhilfeunterricht bekommen“,<br />
erklärt der 19-jährige Hobbyangler. „In der<br />
Atmosphäre der BAW konnte ich mich gut<br />
konzentrieren und hatte mehr Zeit, um den<br />
Stoff zu lernen. Das hat mir geholfen, die<br />
Dinge besser zu verstehen. Jetzt habe ich<br />
mich in allen Fächern an der Berufsschule<br />
um jeweils eine ganze Note verbessern können!<br />
Das hat echt was gebracht.“<br />
HANDWERKSAUSBILDUNG<br />
IN NORDFRIESLAND<br />
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BAW<br />
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Lernen, was<br />
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Magazin für Ausbildung im nordfriesischen Handwerk<br />
Ausgabe 03 Frühjahr <strong>2016</strong><br />
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57
Die erfolgsgeschichte Des hair & Make-up-artist<br />
Um sich neben der Schule etwas<br />
Geld dazuzuverdienen, fing Enes<br />
als 15-jähriger einen Aushilfsjob<br />
bei einem Barbier an. Es sollte sich herausstellen,<br />
dass seine Entscheidung in dieser<br />
Branche auszuhelfen, weitreichende Folgen<br />
für ihn haben sollte. Denn eigentlich hatte<br />
Enes vor, wie seine beiden älteren Brüder<br />
auch, einen handwerklichen Beruf zu ergreifen.<br />
Recht schnell wurden aber aus den<br />
anfänglichen Aushilfsarbeiten, wie dem<br />
58<br />
Haare fegen oder Tee- und Kaffeekochen,<br />
für die er eingestellt wurde, anspruchsvolle<br />
Barbier- und Friseurtätigkeiten. Es folgte<br />
eine Ausbildung zum Friseur, ein Meisterbrief,<br />
zwei Anstellungen als Salonleiter,<br />
die Selbstständigkeit sowie unzählige<br />
Styling-Jobs für Fashion- und Filmproduktionen.<br />
Ach ja, Enes ist gerade einmal 22.<br />
Zum Interview trafen wir den jungen Stuttgarter<br />
vor dem Computerbildschirm zum<br />
Video-Anruf.<br />
<strong>ME2BE</strong>: Hallo Enes. Wie schön, dass wir<br />
uns sprechen. Bei deinem vollen Terminkalender<br />
ist das nicht so einfach. Wo bist du<br />
gerade?<br />
Enes: Ja die letzten 6 Monate waren verrückt.<br />
Ich bin drei Tage in der Woche bei<br />
den Salonkomplizen in Reutlingen als Friseurmeister<br />
tätig. Dort bin ich Stuhlmieter,<br />
habe mir sozusagen einen Stuhl im Salon<br />
angemietet. Den Rest der Woche bin ich
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SCHULE<br />
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AZUBIPORTRAITS<br />
als Hair & Make-up-Artist unterwegs und<br />
style auswärts Models für die verschiedensten<br />
Anlässe. Ich kam gestern zum Beispiel<br />
aus Chemnitz zurück, bleibe drei Tage in<br />
Stuttgart und fliege anschließend zu einem<br />
Styling-Job nach Mailand. Und so oder so<br />
ähnlich sahen alle meine Wochen im letzten<br />
Halbjahr aus.<br />
Was passierte vor 6 Monaten, dass dein<br />
Leben so gehörig umgekrempelt hat?<br />
Da habe ich eine Fortbildung zum International<br />
Make-up Artist an einer Berliner Stylisten-Schule<br />
absolviert. Die Leiterin der Schule<br />
ist Miriam Jacks, eine fantastische Stylistin<br />
und eine wahre Größe im Geschäft. Sie lud<br />
mich ein bei dem Berlin Fashion Film Festival<br />
in ihrem Stylisten-Team mitzuarbeiten. Das<br />
war eine grandiose Erfahrung und öffnete mir<br />
unheimlich viele Türen. Zum Beispiel zu einer<br />
Buchung für die Berliner Fashion Week.<br />
Gibt es ein bestimmtes Erlebnis, das dir besonders<br />
lange in Erinnerung bleiben wird?<br />
Rückblickend betrachtet gab es so viele<br />
besondere Momente, dass mir die Auswahl<br />
wirklich schwer fällt. Woran ich mich aber<br />
gerne zurückerinnere, war meine Mitarbeit<br />
an einem Kinofilm. Zwei Regisseure aus L.A.<br />
haben mich auf der Fashion Week gesehen<br />
und meine Arbeit hat ihnen so gut gefallen,<br />
dass sie mich für ihren Film engagierten. Ich<br />
sollte für den gesamten Film das Haar- und<br />
Make-up-Konzept entwickeln und mit einem<br />
von mir ausgesuchten Team bei den Dreharbeiten<br />
umsetzten. Natürlich habe ich gleich<br />
zugesagt, obwohl mir anfangs etwas mulmig<br />
zumute war. Schließlich habe ich so etwas<br />
noch nie zuvor gemacht.<br />
Warst du mit dem Ergebnis zufrieden?<br />
Ja sehr. Die Arbeit hat sehr viel Spaß gemacht.<br />
Wer sich selbst überzeugen möchte:<br />
Mr. Rudolpho‘s Jubilee feiert im Juli Premiere.<br />
Wo nimmst du die Motivation für die viele<br />
Arbeit her?<br />
Ich bin ein echter Workaholic. Ohne kann ich<br />
einfach nicht. Das war schon während der Ausbildung<br />
so. Ich wollte immer alles auf einmal<br />
machen und mir wurde schnell langweilig. Deswegen<br />
war eine Festanstellung in einem Salon<br />
auch nichts für mich. Ich habe mir das Ziel gesetzt,<br />
mehr aus meinem Beruf rauszuholen. Für<br />
mich bedeutete es, neben dem Arbeiten im Salon<br />
immer auch viel unterwegs zu sein und auf<br />
Fotoshootings und Mode- und Beautyevents<br />
zu stylen. Daher habe ich fast jedes Angebot<br />
wahrgenommen, auch wenn es unbezahlt<br />
war. Auf diese Weise konnte ich gute Kontakte<br />
knüpfen und wurde viel weiterempfohlen.<br />
Die harte Arbeit zahlt sich nun aus. Das ist ja<br />
das schöne an dem Beruf. Wer viel investiert,<br />
kann es schnell zu etwas bringen. Außerdem<br />
finde ich es sehr motivierend, wie einfach man<br />
Menschen mit einer schönen Frisur oder einem<br />
raffinierten Make-up glücklich machen kann.<br />
Was sind deine neuesten Projekte?<br />
Ich werde mit einem Partner eine eigene Modelagentur<br />
eröffnen. Durch meine Arbeit in<br />
der Branche habe ich erkannt, an welcher<br />
Stelle echter Bedarf besteht. Wir finalisieren<br />
gerade unser Corporate Design und haben<br />
auch schon einen großen Auftrag an Land<br />
gezogen. Des Weiteren wurde ich zum Trainer<br />
für die Pflegeproduktfirma Davines auserkoren.<br />
Es sind fantastische Produkte, die<br />
ich auch im Salon verwende, und es ist eine<br />
große Ehre, die Produkte anderen Friseuren<br />
und Stylisten nahezubringen. Ich habe zudem<br />
ein Studium zum Betriebswirt begonnen.<br />
Enes, vielen Dank für das Gespräch.<br />
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TEXT Katharina Grzeca<br />
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Friseurhandwerks und der Kosmetiker SH<br />
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59
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Lara Stauch, 19<br />
Lara kommt aus Achtrup und ist im 3. Ausbildungsjahr zur Milchwirtschaftlichen Laborantin<br />
bei DuPont Danisco in Niebüll.<br />
„Ein Büro-Job kam für mich nie in Frage. Ich suchte also einen Beruf, in dem viel praktisch<br />
gearbeitet wird und der mein Interesse an den Naturwissenschaften vereint. In den<br />
Laboren von Danisco überprüfen wir die Kulturen nicht nur ständig auf ihre Qualität,<br />
sondern erforschen und entwickeln sie auch ständig weiter. Um die einwandfreie Qualität<br />
der lebenden Mikroorganismen sicher zu stellen, überprüfen wir die Inhaltsstoffe<br />
und Eigenschaften der Erzeugnisse in allen Produktionsstadien. In meinem Bereich, der<br />
Culture Collection, werden die 12.000 Bakterienstämme in Stickstofftanks bei -186 Grad<br />
Celsius gelagert. Sie dienen einmal als Grundlage für die Vervielfältigung unserer Produkte<br />
und für die Forschung und Entwicklung, die hier ebenfalls betrieben wird.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca<br />
62
Helge Ronner, 26<br />
Helge kommt aus Niebüll und ist im 2. Ausbildungsjahr zur Fachkraft für Lagerlogistik<br />
bei DuPont Danisco in Niebüll.<br />
„In meiner Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik bin ich für die Annahme, die Lagerung<br />
und den Versand unserer Produkte zuständig. Wir stellen spezielle Bakterienkulturen<br />
für die Lebensmittelindustrie her, die besondere Lagerbedingungen benötigen. Nur<br />
lebendig können die Mikroorganismen ihre Arbeit verrichten, um zum Beispiel Milch in<br />
Käse oder Joghurt zu verwandeln. Dafür werden sie in speziellen Kühlzellen bei -20 oder<br />
-55 Grad Celsius gelagert. Sehr wichtig ist die Einhaltung aller Sicherheitsbestimmungen.<br />
Spezielle Kälteschutzanzüge, Schuhe und Handschuhe schützen uns vor den niedrigen<br />
Temperaturen in den Tiefkühlzellen. Es ist ein besonders spannender Arbeitsplatz und<br />
die Aufgaben sind sehr vielseitig.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca<br />
Torben Jacobsen, 21<br />
Torben kommt aus Leck und ist im 3. Ausbildungsjahr<br />
zum Groß- und Außenhandelskaufmann<br />
bei DuPont Danisco in Niebüll.<br />
„Wir Kaufleute im Groß- und Außenhandel<br />
sind für den Ein- und Verkauf von Rohstoffen,<br />
Produkten und Dienstleistungen zuständig<br />
und kümmern uns um den reibungslosen Warenfluss<br />
im Unternehmen. In der Ausbildung<br />
durchlaufen wir Auszubildenden verschiedene<br />
Abteilungen. Wir lernen den Ein- und Verkauf,<br />
die Logistik, die Datenpflege oder Qualitätssicherung<br />
kennen. Nach vier bis sechs Monaten<br />
wechseln wir in einen neuen Bereich. In<br />
meinem Beruf ist Kommunikationsgeschick<br />
wichtig. Täglich habe ich mit Kollegen, Kunden<br />
oder Lieferanten zu tun. Gute Englischkenntnisse<br />
sind dabei von Vorteil, denn die<br />
Unternehmenssprache ist Englisch.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Katharina Grzeca
Sandra Ritter, 21<br />
aus Sörup, Realschule Sartrup, Mittlerer Schulabschluss,<br />
3. Lehrjahr zur Bankkauffrau bei der VR Bank Flensburg-Schleswig<br />
eG.<br />
„Ein Schulpraktikum bei der Bank hatte mir großen Spaß gemacht.<br />
Nach der Schulzeit, mit 15 Jahren, war ich allerdings zu<br />
jung für eine Banklehre. Ich begann deshalb eine Ausbildung zur<br />
Steuerfachangestellten, stellte aber fest, dass mir dieser Beruf<br />
nicht lag. Vor allem fehlten mir die Teamarbeit und der Kontakt zu<br />
Menschen. Als ich las, dass die VR Bank Flensburg-Schleswig noch<br />
Azubis sucht, witterte ich meine Chance. Ich bewarb mich, nutzte<br />
meinen Urlaub für ein Praktikum und erhielt eine Zusage. Erst<br />
anschließend habe ich die Ausbildung im Steuerbüro gekündigt.<br />
In der Ausbildung zur Bankkauffrau fühle ich mich unglaublich<br />
wohl und kann jetzt viel mehr ich selbst sein. Ich weiß genau,<br />
dass ich in diesem Beruf später arbeiten möchte. Auch persönlich<br />
habe ich mich weiterentwickelt. Meine Freunde bei der Freiwilligen<br />
Feuerwehr meinen, ich sei ausgeglichener und freundlicher<br />
als vor der Banklehre. Vielleicht liegt‘s daran, dass ich bei der<br />
VR Bank gelernt habe, Verantwortung zu übernehmen. In jedem<br />
Kundengespräch sind auch wir Auszubildende verantwortlich für<br />
unsere Gespräche. Im Juni werde ich meine Ausbildung erfolgreich<br />
abschließen. Und ich freue mich, dass ich schon einen Anschlussvertrag<br />
in der Tasche habe.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt<br />
Stephan Bernemann, 22<br />
aus Silberstedt, Lornsenschule Schleswig, Abitur,<br />
3. Lehrjahr zum Bankkaufmann bei der VR Bank Flensburg-Schleswig<br />
eG.<br />
„Mein Vater war gleichzeitig auch mein Berufsberater. Er riet mir<br />
unbedingt zu einer Banklehre, denn sie bietet eine solide kaufmännische<br />
Basis, auf der sich eine gute Karriere aufbauen lässt.<br />
Früher stellte ich mir den Beruf ziemlich eintönig vor: den ganzen<br />
Tag am Schalter stehen! Jetzt weiß ich, wie abwechslungsreich<br />
der Beruf wirklich ist! Man durchläuft viele Stationen der VR Bank<br />
und lernt alle Facetten des Banklebens kennen: Kundenberatung,<br />
Paperwork, Sachbearbeitung, digitale Kommunikation und was<br />
die wenigsten wissen: es gibt in der Ausbildung auch viel Raum<br />
für Kreativität!<br />
Mein persönliches Highlight war die Arbeit in unserer Marketingabteilung.<br />
Dort habe ich zum ersten Mal eigene Interviews geführt.<br />
Video und Fotografie gehören zu meinen Hobbies. Deshalb<br />
fand ich diese Abteilung besonders interessant.<br />
Obwohl ich erst im Juni meine Ausbildung beenden werde, wurde<br />
mir bereits mitgeteilt, dass ich übernommen werde. Mein Wunsch<br />
ist es, eine tolle Karriere bei der VR Bank zu erleben, am liebsten<br />
im Bereich Marketing. Mein Tipp: Wer sich für eine vielseitige,<br />
kaufmännische Ausbildung interessiert, Bock auf Menschen hat<br />
und eben nicht nur am Schalter stehen möchte, ist bei der VR<br />
Bank genau richtig!“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt
Tobias Janke, 21<br />
Tobias ist im 2. Lehrjahr zum Steuerfachangestellten bei der Steuerberater-Sozietät<br />
MEF & Partner in Niebüll.<br />
„Da ich nach meinem Abitur 2014 in der Region bleiben wollte,<br />
habe ich mich für eine Ausbildung vor Ort entschieden. Bei der<br />
Suche nach einem Ausbildungsplatz stieß ich auf den Beruf des<br />
Steuerfachangestellten, welcher durch ständige Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten<br />
und die zahlreichen Änderungen der deutschen<br />
Steuergesetze sehr gute Zukunftsperspektiven bietet.<br />
Als erstes bewarb ich mich bei der Steuerberater-Sozietät MEF &<br />
Partner, da diese hier in der Region eine der größten ist. Meine<br />
Wahl des Ausbildungsberufes und des Steuerbüros habe ich noch<br />
nicht eine Sekunde bereut, da ich hier jeden Tag etwas Neues<br />
lerne. Außerdem erledige ich schon jetzt ein vielfältiges Spektrum<br />
an Aufgaben, wie zum Beispiel das Erledigen der laufenden<br />
Finanz- und Lohnbuchhaltung und die Erstellung von Jahresabschlüssen<br />
oder Einkommensteuererklärungen.<br />
Vor meiner Ausbildung war mir die Thematik der Steuern noch<br />
fast gänzlich unbekannt, weil diese in der Schule nicht behandelt<br />
wurden. Deshalb war es zuerst schwer, bei der Masse an Steuergesetzen<br />
den Überblick zu bekommen und das zu verstehen, was<br />
man eigentlich macht. Dies merkte ich vor allem in der Berufsschule,<br />
wenn Sonderfälle zu den zahlreichen Paragraphen besprochen<br />
wurden. Doch gerade durch diese Komplexität wird der Beruf<br />
des Steuerfachangestellten so richtig spannend. Kein Mandant ist<br />
wie der andere und es müssen immer verschiedene Aspekte beachtet<br />
werden.<br />
Meine Empfehlung für jeden, der sich eine Ausbildung in diesem<br />
Beruf vorstellen kann, ist, sich nicht von anderen reinreden zu<br />
lassen, dass dieser Beruf trocken sei, sondern sich selbst mit Hilfe<br />
eines Praktikums ein Bild zu machen.“<br />
Foto Klaus Erichsen | Text MEF & Partner<br />
Anke Lorenzen, 20<br />
Anke ist im 1. Lehrjahr zur Steuerfachangestellten bei MEF &<br />
Partner in Niebüll.<br />
„Während meines Praktikums in einem anderen Steuerbüro bekam<br />
ich bereits erste Einblicke in den Beruf. Freunde und Bekannte<br />
glaubten, dass es ein sehr trockener Beruf sei. Jedoch kann ich<br />
nur betonen, dass der Beruf vielfältiger ist als die meisten denken,<br />
da jede Branche und somit auch jede Buchführung anders<br />
ist und ihre Besonderheiten aufweist. Meine Erwartungen wurden<br />
sogar noch weit übertroffen.<br />
Durch die schulische Ausbildung zur Kaufmännischen Assistentin<br />
konnte ich bereits viele Vorkenntnisse erwerben, die mir im Arbeitsalltag<br />
und in der Berufsschule zugute kommen.<br />
Die Ausbildung bei MEF & Partner gefällt mir sehr gut. Es herrscht<br />
ein gutes Arbeitsklima und die Mitarbeiter sind bei Fragen sehr<br />
hilfsbereit. Sehr schnell lernt man hier, selbstständig zu arbeiten<br />
und sammelt schnell eigene Erfahrungen, wobei die Ausbildungsleiter<br />
einem immer zur Seite stehen. Der Betrieb ist im Bereich Fortbildungen<br />
sehr engagiert und es finden regelmäßig welche statt.<br />
Nach der Ausbildung sind Weiterbildungen auch ohne Studium möglich.<br />
Zudem ist die Qualifikation nach der Ausbildung hoch, und es<br />
wäre auch möglich in anderen wirtschaftlichen Bereichen zu arbeiten.<br />
Neben der Ausbildung gehe ich gerne schwimmen, dies ist eine<br />
sehr gute Abwechslung zum Arbeitsalltag.“<br />
Foto Klaus Erichsen | Text MEF & Partner<br />
65
Simon Sievertsen, 19<br />
aus Langenhorn, Abitur, 1. Ausbildungsjahr zum Bankkaufmann<br />
bei der VR Bank Niebüll eG.<br />
„Nach der zehnten Klasse entschied ich mich, wie viele meiner<br />
Mitschüler, auf die weiterführende Schule nach Husum zu wechseln.<br />
Ich hatte zwar mit 1,4 einen guten Notendurchschnitt, doch<br />
ich hatte auch noch den Schlendrian drin und fühlte mich noch<br />
nicht bereit für eine Ausbildung. Ein wichtiger Ratgeber für meine<br />
Berufswahl war mein Opa. Als langjähriger Genossenschaftsvertreter<br />
empfahl er mir eine Ausbildung zum Bankkaufmann. In<br />
der 12. Klasse bewarb ich mich daraufhin bei mehreren Banken,<br />
durchlief einige Assessment Center und Vorstellungsgespräche<br />
und hatte irgendwann mehrere Zusagen auf dem Tisch. Meine Entscheidung<br />
stand schon vorher fest: VR Bank Niebüll. Hier hatte<br />
ich mein Konto. Mit dieser Bank bin ich aufgewachsen. Für mich<br />
die beste Entscheidung.<br />
Die ersten dreieinhalb Monate meiner Ausbildung habe ich in der<br />
Filiale in Joldelund verbracht, nun bin ich für sieben Wochen in<br />
Süderlügum. Es geht zum einen darum, die Arbeit im Service, und<br />
zum anderen, die Kunden kennenzulernen. Mir macht die abwechslungsreiche<br />
Ausbildung großen Spaß. Mein Ziel ist es, bei<br />
der VR Bank Karriere zu machen. Privat habe ich auch ein Ziel: Als<br />
Torwart bei der SG Langenhorn-Enge möchte ich bald im Kasten<br />
der 1. Herren stehen!“<br />
Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt<br />
Julia Nickelsen, 19<br />
aus Ladelund, Abitur, 1. Studienjahr Duales Studium BA Banking<br />
and Finance bei der VR Bank Niebüll eG.<br />
„Als Schülerin habe ich in der Niebüller Backstube gejobbt. Daran<br />
gefiel mir vor allem der Kontakt zu den Kunden. Das Abitur wollte<br />
ich unbedingt machen, um später studieren zu können. Im Dualen<br />
Studium bei der VR Bank Niebüll kann ich diese beiden Dinge<br />
wunderbar miteinander kombinieren. Das Studium selbst findet an<br />
der Genossenschaftsakademie in Hannover statt. Ein Studienblock<br />
dauert drei Monate. Wochentags gibt es von 08.30 bis 16.30 Uhr Unterricht.<br />
Anschließend gehe ich nach Hause und bereite den Stoff<br />
noch ca. zwei Stunden nach. Ich wohne in einem nahegelegenen<br />
Wohnheim, in dem es mehrere Wohnungen für Studierende und<br />
Mitarbeiter der VR Bank gibt. In meiner WG sind wir sechs Leute,<br />
4 Jungs und 2 Mädels. Jeder hat sein eigenes Zimmer, das Bad und<br />
die Küche nutzen wir gemeinsam. Wir verstehen uns alle richtig gut<br />
und die Wochenenden verbringen wir oft gemeinsam in Hannover.<br />
Das Studium ist zwar anspruchsvoll, durch die anschließenden Praxisblöcke<br />
aber auch sehr abwechslungsreich. Bis jetzt gefällt mir<br />
alles sehr gut. Auch Hannover ist eine schöne Stadt. Aber ich freue<br />
mich jedes Mal, wieder nach Hause nach Ladelund zu fahren und<br />
meine Boxerhündin Tara in die Arme zu schließen.“<br />
Foto Eric Genzken | Text Christian Dorbandt<br />
66
Anna-Lena Diedrichsen, 18<br />
kommt aus Schleswig, 2. Lehrjahr zur Fachangestellten für Bäderbetriebe<br />
bei den Schleswiger Kommunalbetrieben.<br />
„Was ausschlaggebend für meine Berufswahl war? Zunächst<br />
ein Praktikum. Aber auch als Übungsleiterin beim Schwimmverein<br />
konnte ich erste Erfahrungen sammeln. Dabei hat mir<br />
die Arbeit mit Kindern sehr viel Spaß gemacht. Viele verschiedene<br />
Tätigkeiten machen diesen Beruf abwechslungsreich –<br />
darunter Sauna, Badtechnik, Kindergeburtstage planen und<br />
ausführen oder Aquafitnesskurse selbstständig durchführen.<br />
Außerdem schätze ich das gute Arbeitsklima und die Zusammenarbeit<br />
mit tollen Kollegen. Wer diesen Beruf lernen möchte,<br />
sollte Interesse am Schwimmen haben und sportlich sein<br />
und auf jeden Fall vorher ein Praktikum absolvieren. In meiner<br />
Freizeit gehe ich Bowlen oder Kegeln, ich schwimme gern<br />
oder höre Musik. Das ist mir als Ausgleich sehr wichtig.“<br />
Foto Schleswiger Stadtwerke| Text Joachim Welding<br />
Julian Wolfrat, 18<br />
kommt aus Schleswig, 2. Lehrjahr zum Elektroniker in Fachrichtung<br />
Betriebstechnik bei den Schleswiger Stadtwerken.<br />
„Ich bin durch die Lehrstellenrallye auf diesen Beruf aufmerksam<br />
geworden. Dann habe ich eine Anzeige der Stadtwerke in der<br />
Zeitung gelesen und mich daraufhin um diesen Ausbildungplatz<br />
beworben. In meiner Freizeit habe ich mich bereits intensiv mit<br />
Elektrotechnik beschäftigt, so dass es naheliegend war, mein<br />
Hobby zum Beruf zu machen. Darüber hinaus hat die Aussicht<br />
auf einen sicheren Arbeitsplatz, aber auch der Umgang mit Starkstrom<br />
mein Interesse geweckt. Besonders gefällt mir auch, dass<br />
die Aufgaben in diesem Berufsfeld sehr abwechslungsreich sind.<br />
Mal macht man einen Hausanschluss, mal geht es um die Elektrik<br />
an Straßenlaternen, die repariert werden muss oder man hilft im<br />
Blockheizkraftwerk bei der Instandhaltung der Motoren. Später<br />
will ich meinen Meisterbrief machen oder eventuell ein Studium<br />
im Bereich Elektrotechnik absolvieren.“<br />
Foto Schleswiger Stadtwerke | Text Joachim Welding<br />
67
Patrycja Majewska, 24<br />
aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 2. Ausbildungsjahr<br />
zur Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />
am WKK in Heide.<br />
„Ich habe schon eine abgeschlossene Ausbildung<br />
als Zahnarzthelferin. Doch mir fehlte die intensive<br />
Arbeit mit Menschen wie in der Gesundheits- und<br />
Krankenpflege. Das Westküstenklinikum ist ein<br />
guter Arbeitgeber. Die Vergütung ist besser als in<br />
vielen anderen Ausbildungen und es gibt sehr gute<br />
Perspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten.<br />
Nach der Ausbildung und zwei Jahren Berufserfahrung<br />
kann ich zum Beispiel eine Fachweiterbildung<br />
in Anästhesie, Onkologie, zur OP- oder Palliativschwester<br />
machen. Auch die Arbeitszeiten gefallen<br />
mir jetzt besser. Mein Dienst verläuft nicht mehr<br />
von 8 bis 18 Uhr mit zwei vollen Stunden Pause,<br />
sondern in einem Stück, so dass ich noch Zeit am<br />
Nachmittag habe. Ich mag einfach den Beruf, den<br />
ich lerne und gehe jeden Morgen gern zur Arbeit.<br />
Im Schwesternwohnheim haben wir ein gutes Miteinander.<br />
Wir wohnen in Zwei-Zimmerwohnungen,<br />
fünf Minuten vom Bildungszentrum entfernt und<br />
zehn Minuten zur Innenstadt. In meiner Freizeit<br />
spiele ich Fußball beim FC Averlak.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt<br />
Jaqueline Zacharias, 19<br />
aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 2. Ausbildungsjahr zur MTRA am<br />
WKK in Heide.<br />
„Ich wollte beruflich immer etwas Medizinisches machen. Erst dachte<br />
ich an Tiermedizin, habe dann über den MTRA-Beruf in der Zeitung<br />
gelesen und dachte … wieso nicht? Ist ja auch was Medizinisches.<br />
Beim Vorstellungsgespräch wurde mir zu einem dreiwöchigen Praktikum<br />
geraten, das mir richtig gut gefiel. Besonders spannend finde<br />
ich es, den Ursachen von Krankheiten auf die Spur zu kommen, denn<br />
wir sind oft die Ersten, die an einer Patientendiagnose beteiligt sind.<br />
Zum Examen hin waren meine Noten leider nicht ausreichend, sodass<br />
ich das letzte Jahr nun wiederholt habe. Das hat mir jetzt aber stofflich<br />
auch viel gebracht.<br />
Ich würde nach meiner Ausbildung gern im WKK im Bereich Radiologie<br />
arbeiten. Interessant ist auch die Arbeit in der Strahlentherapie.<br />
Dort werden die Patienten aufgrund ihrer Krebsbehandlung länger<br />
betreut, sodass man sie auch besser kennenlernt.<br />
In meiner Freizeit treffe ich mich am liebsten mit Freunden oder spiele<br />
Computerspiele.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt<br />
68
Julia Skopek, 18<br />
aus Heide, Mittlerer Schulabschluss, 1. Ausbildungsjahr<br />
zur Gesundheits- und Krankenpflegerin am<br />
WKK in Heide.<br />
„Nach einem FSJ im Pflegeheim habe ich mich für<br />
die Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />
entschieden, weil das Medizinische noch stärker<br />
im Vordergrund steht.<br />
Ich bin total zufrieden mit der Ausbildung. Zu wissen,<br />
dass man den Menschen helfen kann, ist ein<br />
schönes Gefühl. Besonders schön ist, die Dankbarkeit<br />
zu spüren, die wir von den Patienten zurückbekommen.<br />
Einem Patienten ein Lächeln aufs<br />
Gesicht zu zaubern, ist erfüllend. Diese Erfahrung<br />
macht man auf jeder Station. Auch zu beobachten,<br />
wie Patienten gesunden und plötzlich wieder laufen<br />
können, erfreut mich. Manchmal braucht man aber<br />
auch eine dicke Haut, wenn man von Patienten wie<br />
eine Zimmerdame oder persönliche Angestellte behandelt<br />
wird.<br />
In meiner Freizeit tanze ich gern: Jazzdance, Ballett,<br />
Modern Dance und Hip-hop.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt<br />
aus Bargenstedt, Allgemeine Hochschulreife, 2.<br />
Ausbildungsjahr zur MTRA am WKK in Heide.<br />
Kim Evers, 20<br />
„Ich wollte eigentlich Medizin studieren, doch leider<br />
war mein Notendurchschnitt nicht ausreichend.<br />
Deshalb habe ich eine Ausbildung zu einem Gesundheitsberuf<br />
gesucht, in der ich mit Menschen arbeiten<br />
kann.<br />
Ich freue mich schon auf das praktische Jahr, denn<br />
ich hätte ehrlicherweise nicht gedacht, dass die<br />
schulische Ausbildung so viel Physik enthält. Man<br />
muss eben nicht nur die Anatomie des Körpers kennen,<br />
sondern auch, wie ein Röntgenstrahl erzeugt<br />
wird und wie die technischen Geräte funktionieren.<br />
Die Theorie ist wirklich anspruchsvoll.<br />
Das Berufsbild ist vielfältig. Mir persönlich gefällt<br />
der Röntgenbereich auch. Gerade hatten wir ein interessantes,<br />
sechswöchiges Krankenpflege-Praktikum<br />
im Krankenhaus.<br />
In meiner Freizeit mache ich Kampfsport. Vollkontakt-Karate.<br />
Da kann ich ein bisschen den Dampf<br />
ablassen und auch mal die Schule vergessen.<br />
In Heide kann man abends vieles unternehmen:<br />
Darts und Billard spielen. Ins Kino Lichtblick gehen.<br />
Restaurants, Cocktail- und Karaoke-Bars im<br />
Kneipenviertel Schumacherort besuchen. In der<br />
Rosengasse zu House und Techno tanzen oder nach<br />
Pahlen fahren, um im Palazzo zu tanzen.“<br />
Foto Sebastian Weimar | Text Christian Dorbandt<br />
69
Marcel Böhm, 20<br />
aus Niebüll, Mittlerer Schulabschuss, 1. Facharbeitsjahr als Elektroniker<br />
für Geräte und Systeme in der Ausbildungswerkstatt der<br />
Bundeswehr / Leck.<br />
„Ich möchte nach meiner Ausbildung nun die Fachhochschulreife<br />
erwerben und anschließend entweder Maschinenbau in Flensburg<br />
oder Wirtschaftsingenieurwesen in Kiel studieren. Mit der Ausbildung<br />
war ich total zufrieden. Die Ausbilder sind freundlich und<br />
hilfsbereit, die Stimmung im Lehrjahr war super. Zur Bundeswehr<br />
möchte ich anschließend eher nicht. Ich möchte lieber in die freie<br />
Wirtschaft gehen.“<br />
Foto & Text Christian Dorbandt<br />
Jean-Pierre Johannsen, 19<br />
aus Niebüll, Mittlerer Schulabschuss, 2. Ausbildungsjahr zum<br />
Elektroniker für Geräte und Systeme in der Ausbildungswerkstatt<br />
der Bundeswehr / Leck.<br />
„Ich komme aus Niebüll und bin im zweiten Ausbildungsjahr. Ich<br />
habe den Mittleren Schulabschluss auf der Berufsfachschule gemacht.<br />
Davor war ich auf der Dänischen Schule in Leck. Nach der<br />
Ausbildung möchte ich Soldat im Heer bei der Bundeswehr werden.<br />
Das ist schon lange mein Berufswunsch, auch wenn meine<br />
Mutter davon nicht so begeistert ist. Die Bundeswehr ist ein guter<br />
Arbeitgeber. Es gibt ein attraktives Gehalt und mir macht es Spaß,<br />
im Team zu arbeiten. In meiner Freizeit betreibe ich Taek-won-do<br />
und Kickboxen. Kampfsport ist meine Leidenschaft.“<br />
Foto & Text Christian Dorbandt<br />
70
the world a brighter place<br />
Wir sind Covestro. Wir sind neugierig. Wir sind mutig. Wir sind bunt.<br />
Wir sind Macher! Wir gehen an den Start, um mit innovativen Produkten neue Standards fü r<br />
chemische Werkstofflösungen zu setzen. Integrität ist unsere Währung. Innovation ist unsere<br />
Tradition. Wir sind ü berzeugt: Neugier ü berwindet Grenzen, Mut schafft neue Möglichkeiten.<br />
Unsere Vielfalt macht uns stark fü r jede neue Herausforderung. Mach mit! Mit Deinen<br />
individuellen Talenten und Deiner Persönlichkeit machst Du mit Covestro den Unterschied.<br />
Lass uns gemeinsam die Zukunft gestalten: WE MAKE the world a brighter place.<br />
Ausbildung <strong>2016</strong>. Bewerben.<br />
• Chemikant/-in<br />
• Elektroniker/-in fü r Automatisierungstechnik<br />
• Industriemechaniker/-in<br />
Mit Deinem Einstieg bei Covestro eröffnest Du Dir spannende Karrieremöglichkeiten. Ganz gleich,<br />
ob Du Dich für eine Ausbildung im naturwissenschaftlichen oder technischen Bereich entscheidest:<br />
Wir bereiten Dich bestens auf die Herausforderungen der heutigen Berufswelt vor. Denn eine qualitativ<br />
hochwertige Ausbildung liegt uns am Herzen. Werde Teil unseres Teams!<br />
Land<br />
Deutschland<br />
Standort<br />
Brunsbüttel<br />
Erfahre mehr:<br />
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Covestro begrüßt Bewerbungen aller<br />
Menschen ungeachtet von Rasse<br />
oder ethnischer Herkunft, Hautfarbe,<br />
Nationalität, Glauben, Weltanschauung,<br />
Geschlecht, Alter, Behinderung,<br />
Aussehen oder sexueller Identität. Wir<br />
bekennen uns zu dem Grundsatz, alle<br />
Bewerberinnen und Bewerber fair zu<br />
behandeln und Benachteiligungen zu<br />
vermeiden.<br />
Covestro, Ausbildung & Training<br />
Bewerbermanagement<br />
Frau Patricia Porschütz<br />
Gebäude 3507<br />
25541 Brunsbüttel<br />
Telefon: +49 4852 816450<br />
DEINE BEWERBUNG<br />
Bist Du bereit für Deinen Traumberuf? Dann bewirb Dich bitte online mit Deinen vollständigen<br />
Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Lebenslauf und Deine beiden letzten Zeugnisse).
MATSCH<br />
UND<br />
METAL<br />
Der Sommer in Dithmarschen wird heiß<br />
72
HIERGEBLIEBEN<br />
SCHULE<br />
COMPANIES<br />
AZUBIPORTRAITS<br />
Magst du Musik oder bist du eher Fan sportlicher<br />
Betätigungen? Eines ist sicher: Dieses<br />
Jahr feiern die Dithmarscher wieder. Zur richtigen<br />
Einstimmung zeigen wir euch unsere liebsten<br />
Bilder des Wacken Open Air und der Wattolümpiade!<br />
73
Wacken Open Air<br />
Jedes Kind kennt es<br />
und Opa war auch schon<br />
da. Wacken Open Air –<br />
das größte Heavy-Metal-Festival<br />
der Welt und<br />
Deutschlands größtes Musikereignis.<br />
Jedes Jahr im<br />
August überfallen 85.000<br />
harte, laute und trinkfeste<br />
Jungs und Mädels<br />
die Region und feiern zu<br />
den ohrenbetäubendsten<br />
Gitarrenriffs des Planeten.<br />
Von Brunsbüttel<br />
über die B5 in 34 Minuten<br />
erreichbar.<br />
Wattolümpiade<br />
Auch <strong>2016</strong> messen sich echte „Wattleten“<br />
in den traditionellen Küsten-Disziplinen<br />
wie „Watt-Fußball“,<br />
„Watt-Handball“, „Watt-Wolliball“ oder<br />
„Schlickschlittenrennen“. Hunderte<br />
Teilnehmer ohne Furcht vor Matsch und<br />
Schlamm wagen sich am Samstag, 30.<br />
Juli <strong>2016</strong> in den ruhmreichen Kampf<br />
um die begehrten Edelmetalle. Rund um<br />
die sportlichen Wettkämpfe wird erneut<br />
ein buntes Programm geboten – mit vielen<br />
Spielen für die Kleinen und einem<br />
hochkarätigen Musikprogramm auf der<br />
Deich-Bühne.<br />
mehr findet ihr<br />
unter www.me2be.de<br />
TEXT Christian Dorbandt & Katharina Grzeca<br />
FOTOS Teresa Horstmann & www.wattoluempia.de<br />
74
STUDIUM UND AUSBILDUNG IN SCHLESWIG-HOLSTEIN UND HAMBURG<br />
www.me2be.de brandpublishers Heft 02 Sommer 2015 € 2,90<br />
STADTVERWALTUNG BRUNSBÜTTEL // SASOL // COVESTRO // YARA // WKK // DITHMARSCHER VOLKS- UND RAIFFEISENBANK // HAMANN & OTREMBA // BÄCKEREI HEUER // SPARKASSE WESTHOLSTEIN // BIZSTEUER // REMONDIS //<br />
SPARKASSE HENNSTEDT-WESSELBUREN // AGENTUR FÜR ARBEIT HEIDE // BÄCKEREI BALZER // RAFFINERIE HEIDE // KREIS DITHMARSCHEN // PETER FRAUEN // FACHHOCHSCHULE WESTKÜSTE // GEBR. SCHÜTT KG<br />
www.me2be.de brandpublishers GmbH Heft 01 Frühjahr <strong>2016</strong> € 2,90<br />
www.me2be.de<br />
BRUNSBÜTTEL SPECIAL<br />
SPECIAL<br />
CAMPUS<br />
AUSBILDUNG UND STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
EINE FRAGE DER GESUNDHEIT<br />
Wie das Zusammenspiel von Medizin und Technik<br />
unser Leben beeinflusst<br />
HIERGEBLIEBEN<br />
WIR ZEIGEN, WAS DAHINTER STECKT<br />
FINDE DEINE TRAUMAUSBILDUNG STUDIS IN EINEM FORSCHEN MINT-BERUF FÜR ES IST NUR FERNSEHEN<br />
BESSERE HÖRGERÄTE Interview mit dem<br />
Bundesweit erster Studiengang<br />
Moderator Dennis Wilms<br />
NEUGIERIG. MUTIG. BUNT. ICH FÜHLE MICH BESTÄTIGT Hörakustik an ... DIESER der FH Lübeck MOMENT WAR MAGISCH!<br />
BERUFSAUSBILDUNG MIT ZUKUNFT BEI DER LINDA BULL ÜBER IHRE AUSBILDUNG BEI VOM KINDERLABOR ZUM AUSBILDUNGSPLATZ<br />
COVESTRO DEUTSCHLAND AG<br />
DER SPARKASSE WESTHOLSTEIN<br />
BEI SASOL GERMANY GMBH<br />
GLOSSAR<br />
Auf einen Blick – Studiengänge<br />
im medizinischen und<br />
technischen Bereich<br />
Fundierte Ausbildung und<br />
gute Perspektiven!<br />
Mit einer erfolgreichen Ausbildung bei den Schleswiger<br />
Stadtwerken schaffst Du gute Voraussetzungen für Deinen<br />
weiteren Berufsweg.<br />
Wir suchen Auszubildende für folgende Berufe:<br />
Elektroniker/-in Fachrichtung Betriebstechnik<br />
Fachangestellte/r für Bäderbetriebe<br />
Dein Ansprechpartner für den Bereich Ausbildung:<br />
Rüdiger Pirr, 04621 801-130<br />
ruediger.pirr@schleswiger-stadtwerke.de<br />
Mit<br />
Energie<br />
in Deine<br />
Zukunft!<br />
Schleswiger Stadtwerke GmbH · Werkstraße 1 · 24837 Schleswig<br />
Gemeinsam was bewegen. www.schleswiger-stadtwerke.de<br />
Studieren GANZ im <strong>Nord</strong>en<br />
5. regionale Studienmesse<br />
in der Agentur für Arbeit Flensburg<br />
Am 30.04. <strong>2016</strong> von 10:00 bis 15:00 Uhr<br />
Waldstraße 2, Flensburg<br />
Hochschulen und Fachhochschulen<br />
aus <strong>Nord</strong>deutschland und Dänemark stellen sich vor<br />
www.studieren-ganz-im-norden.de<br />
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<strong>2016</strong>-03-21T10:26:52+01:00
alle info's unter<br />
www.me2be.de<br />
Service<br />
76
Service<br />
|1|<br />
GeH WeiTer<br />
zUr ScHUle!<br />
FACHABITUR<br />
→ AUSBILDUNG,<br />
FACHSTUDIUM<br />
ABITUR<br />
→ AUSBILDUNG,<br />
STUDIUM<br />
plan B<br />
Was geht, wenn gar<br />
nichts geht? Was<br />
machst du, wenn du<br />
keine Ausbildung<br />
anfängst? Kein großes<br />
Ding, manchmal<br />
läuft nicht alles nach<br />
Plan. Einen Ausbildungsplatz<br />
zu finden<br />
ist auch nicht leicht.<br />
Aber es gibt immer<br />
einen Plan B.<br />
Hier ein paar Ideen...<br />
|4|<br />
Werde mal<br />
aUSländer!<br />
SCHÜLERAUSTAUSCH<br />
AU PAIR<br />
WORK & TRAVEL<br />
SPRACHREISE<br />
Mal angenommen, du<br />
findest Schule jetzt nun<br />
nicht so vollkommen<br />
doof. Und deine Noten<br />
sind so, dass du weiterführend<br />
zur Schule<br />
gehen kannst. Dann, ja<br />
dann kannst du auch<br />
gleich mal schön dein<br />
|2|<br />
aBScHlUSS<br />
verGeiGT?<br />
KLASSE<br />
WIEDERHOLEN<br />
BERUFSVORBEREI-<br />
TENDE BILDUNGS-<br />
MASSNAHME (BVB)<br />
BERUFS-<br />
VORBEREITUNGS-<br />
JAHR (BVJ)<br />
Abitur machen. Und<br />
danach studieren. Oder<br />
mit einem höheren Bildungsabschluss<br />
den<br />
Beruf erlernen, der dir<br />
vielleicht noch besser<br />
liegt als der, den du<br />
nicht bekommen hast.<br />
Hier noch was vom<br />
Klugschatzi: Thomas<br />
Mann musste auch eine<br />
Ehrenrunde drehen und<br />
hatte seine Mittlere Reife<br />
erst im zweiten Anlauf<br />
– und ein paar Jahre<br />
später bekam er den<br />
Nobelpreis für Literatur.<br />
Solltest du aber die<br />
Nase voll haben von<br />
Schule, kannst du dich<br />
mit einem Berufsvorbereitungsjahr<br />
oder einer<br />
Berufsvorbereitenden<br />
Maßnahme auf dein<br />
ganz eigenes Berufsleben<br />
vorbereiten.<br />
|3|<br />
macH WaS<br />
freiWilliG!<br />
FREIWILLIGES<br />
SOZIALES JAHR<br />
FREIWILLIGES<br />
ÖKOLOGISCHES JAHR<br />
FREIWILLIGENDIENST<br />
Sich kümmern, etwas anschieben, helfen. Immer<br />
mehr junge Menschen finden Engagement viel cooler<br />
als Nichtstun. Für dich eine gute Gelegenheit,<br />
etwas Gutes zu tun und nebenbei deine Soft Skills<br />
weiterzuentwickeln. Mach ein Freiwilliges Soziales<br />
oder Ökologisches Jahr oder einen anderen Freiwilligendienst.<br />
Ob an Schulen, bei Umweltverbänden,<br />
in Krankenhäusern oder in Altenheimen: Du bist<br />
sehr herzlich willkommen!<br />
Ein Auslandsaufenthalt<br />
ist so viel mehr als Urlaub.<br />
Wenn du länger im<br />
Ausland bist, bleibst du<br />
nicht nur am Hotelpool<br />
hängen, sondern fängst<br />
an, dich mit fremden<br />
Menschen und Kulturen<br />
zu beschäftigen. Du entdeckst<br />
viele Unterschiede<br />
und oft auch viele<br />
Ähnlichkeiten. Lernst<br />
neue Sprachen und<br />
Sichtweisen kennen,<br />
sammelst Erfahrungen<br />
und erweiterst deinen<br />
Horizont. Und dein Auslandsaufenthalt<br />
macht<br />
sich sehr gut in deinem<br />
Lebenslauf.<br />
77
Service<br />
dein<br />
anScHreiBen<br />
|1|<br />
|3|<br />
der Briefkopf<br />
Du beginnst links oben<br />
mit dem Absender, also<br />
mit deinem vollständigen<br />
Namen und deiner<br />
Adresse.<br />
Darunter folgt der Adressat,<br />
also Name und<br />
Anschrift des Unternehmens.<br />
Hier unbedingt<br />
checken, dass alles korrekt<br />
geschrieben und<br />
die Firmierung vollständig<br />
ist (z.B. GmbH oder<br />
GbR). Ist ein zuständiger<br />
Mitarbeiter bekannt –<br />
oft ist dieser in der Stellenanzeige<br />
oder auf der<br />
Website des Unternehmens<br />
angegeben – muss<br />
auch dieser vermerkt<br />
werden.<br />
Eine Zeile unter dem<br />
Adressaten notierst du<br />
rechtsbündig den Ort<br />
und das Datum des Anschreibens.<br />
Wenige Zeilen darunter<br />
folgt linksbündig und<br />
gefettet deine Betreffzeile.<br />
die einleiTUnG<br />
Hier erklärst du kurz, wie du auf<br />
das Stellenangebot aufmerksam geworden<br />
bist und warum du dich entschieden<br />
hast, dich auf diese Stelle<br />
zu bewerben.<br />
die erklärUnG<br />
Hat im Vorwege ein Telefonat stattgefunden,<br />
weil du dich nach einem Ansprechpartner<br />
erkundigen oder herausfinden<br />
wolltest, ob die angebotene<br />
Stelle bereits vergeben ist, so solltest<br />
du unbedingt einleitend darauf aufmerksam<br />
machen: z.B.: Vielen Dank<br />
für das nette Telefonat am Montag<br />
Vormittag. Wie bereits besprochen,<br />
bin ich über Ihre Internetseite auf<br />
Ihr Ausbildungsangebot aufmerksam<br />
geworden.<br />
|4|<br />
Warum gerade hier?<br />
Hier nimmst du Stellung dazu, warum genau dieses Stellenangebot UND<br />
dieses Unternehmen für dich so reizvoll sind.<br />
Warum gerade ich?<br />
Keine falsche Bescheidenheit! Denn nun gilt es zu erläutern, warum ausgerechnet<br />
du der geeignete Azubi in spe bist! Also: Wer bist du, was<br />
machst du – und was macht dich aus?<br />
|2||5|<br />
die BeGrüSSUnG<br />
Ist ein konkreter Ansprechpartner bekannt, wird<br />
dieser auch direkt angesprochen. Solltest du selbst<br />
auf telefonische Nachfrage keinen Ansprechpartner<br />
herausfinden, lautet deine Begrüßung:<br />
Sehr geehrte Damen und Herren<br />
die veraBScHiedUnG<br />
Nun aber mal Butter bei die Fische! Denn schließlich<br />
möchtest du zu einem Vorstellungsgespräch<br />
eingeladen werden. Also weise noch vor deinem<br />
Abschiedsgruß darauf hin. Aber bitte ohne Konjunktiv<br />
– und ohne Abkürzungen!<br />
Eine Zeile darunter folgt nochmals dein Name und<br />
deine handschriftliche Signatur (die du bei einer<br />
Online-Bewerbung einscannst oder ggf. in kursiver<br />
Schreibschrift hinzufügst).<br />
78
Max Mustermann<br />
Musterstraße 99<br />
12345 Musterstadt<br />
Muster GmbH<br />
Frau Schuster<br />
Musterstraße 66<br />
54321 Musterstadt<br />
Musterstadt, den TT.MM.JJJJ<br />
Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger<br />
Sehr geehrte Frau Schuster,<br />
auf Ihrer Internetseite habe ich das Ausbildungsangebot zur Gesundheitsund<br />
Kinderkrankenpflege entdeckt, oder: in Ihrer Stellenanzeige in <strong>ME2BE</strong><br />
HIERGEBLIEBEN habe ich gelesen, dass zum 1. April dieses Jahres die Ausbildung<br />
für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege beginnt. Da mich das<br />
Gesundheitswesen generell und der Umgang mit Kindern im Speziellen sehr<br />
ansprechen, bewerbe ich mich hiermit um einen Ausbildungsplatz in Ihrem<br />
Hause.<br />
Der Bereich Gesundheits- und Kinderkrankenpflege ist für mich besonders<br />
interessant, da der persönliche Umgang mit Menschen und insbesondere<br />
mit Kindern für mich von großer Bedeutung ist. Zudem habe ich in meiner<br />
Freizeit bereits verschiedene Kurse als Rettungsschwimmer absolviert. Das<br />
Städtische Krankenhaus XY vereint verschiedenste Fachbereiche unter einem<br />
Dach. Daher sehe ich gerade hier sehr gute Möglichkeiten, während der Ausbildung<br />
viele Facetten des Gesundheitswesens in Theorie und Praxis erlernen<br />
zu können.<br />
Ich besuche das Heinrich-Heine-Gymnasium in Kiel und befinde mich in den<br />
Abiturvorbereitungen für Juni diesen Jahres. Die naturwissenschaftlichen<br />
Fächer – vor allem Biologie – liegen mir besonders am Herzen. In den letzten<br />
Herbstferien habe ich ein zweiwöchiges Praktikum in einem Heikendorfer<br />
Sanitätshaus absolviert. Hier hat mich die individuelle und empathische Kundenberatung<br />
durch das Fachpersonal stark beeindruckt. So würde neben den<br />
medizinischen Aspekten auch der direkte Umgang mit Patienten für mich<br />
eine übergeordnete Rolle spielen.<br />
Gerne stelle ich mich Ihnen in einem persönlichen Vorstellungsgespräch vor.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Max Musternann<br />
1<br />
2<br />
5<br />
3<br />
4<br />
|!|<br />
leTzTer<br />
cHeck<br />
• Alle<br />
formellen<br />
Punkte sind<br />
eingehalten<br />
• Alle<br />
inhaltlichen<br />
Punkte sind<br />
abgearbeitet<br />
• Rechtschreibung<br />
und Grammatik<br />
sind<br />
einwandfrei<br />
• Wiederholungen,<br />
Konjunktiv<br />
und Abkürzungen<br />
habe ich<br />
vermieden<br />
• Das<br />
Anschreiben<br />
ist ansprechend<br />
formatiert<br />
• Ich habe<br />
unterschrieben<br />
79
|1|<br />
kopf<br />
Du beginnst oben mit der<br />
zentrierten Überschrift<br />
Lebenslauf. Linksbündig<br />
darunter folgen deine<br />
Kontaktdaten mit Name,<br />
Familienstand (z.B. ledig),<br />
Anschrift, Telefonnummer(n)<br />
und E-Mail-<br />
Adresse. Dem neuen<br />
Gleichbehandlungsgesetz<br />
zufolge müssen<br />
keine Angaben zu<br />
Alter, Familienstand,<br />
Kindern und Religion<br />
gemacht werden. Auch<br />
ein Bewerbungsfoto<br />
darf, rechtlich gesehen,<br />
nicht vom Arbeitgeber<br />
gefordert werden. Ein<br />
solches empfiehlt sich<br />
allerdings.<br />
|2|<br />
BeWerBUnGSfoTo<br />
Falls du freiwillig<br />
ein Foto in deine Bewerbung<br />
integrieren<br />
möchtest, dann denk<br />
an Folgendes: Urlaubsschnappschuss?<br />
Fotoautomat?<br />
Ein No Go!<br />
Hier empfiehlt es sich<br />
unbedingt, professionelle<br />
Bewerbungsfotos<br />
von einem Fotografen<br />
erstellen zu lassen.<br />
Der kann dir auch die<br />
entsprechenden Tipps<br />
geben, wie du dich auf<br />
dem Bild präsentierst:<br />
Freundlich, aber ohne<br />
im Kreis zu Grinsen.<br />
Aufgeweckt, aber nicht<br />
überdreht. Seriös und<br />
Service<br />
dein<br />
leBenSlaUf<br />
|3|<br />
BildUnGSWeG<br />
Wann hast du wo die Schulbank gedrückt? Der Lebenslauf<br />
wird nicht in ganzen Sätzen ausformuliert,<br />
sondern tabellarisch aufgebaut – und zwar<br />
rückwärts in der Zeitfolge.<br />
kompetent, aber nicht<br />
eingebildet. Wähle ordentliche,<br />
nicht zu bunte<br />
aber auch nicht zu<br />
farblose Kleidung. Jetzt<br />
noch ein Frisuren- und<br />
bei den Damen ein Make-up-Check<br />
(weniger<br />
ist manchmal mehr) –<br />
und dann bitte lächeln!<br />
Das Bild fügst du entweder<br />
oben rechts auf<br />
dem Lebenslauf oder<br />
mittig auf das Titelblatt<br />
deiner Bewerbungsunterlagen<br />
hinzu, entweder<br />
mit Klebe oder mit<br />
Hilfe deines Computerprogramms.<br />
prakTiScHe erfaHrUnGen<br />
Solltest du bereits Erfahrungen in der Arbeitswelt<br />
gesammelt haben - prima! Falls<br />
nicht – auch kein Problem. Denn hier zählen<br />
auch andere außerschulische Aktivitäten,<br />
die in irgendeiner Weise berufsvorbe-<br />
|4|<br />
reitend verpackt werden können.<br />
|5|<br />
kennTniSSe Und<br />
BeSondere fäHiGkeiTen<br />
Muttersprache, Verhandlungssicher,<br />
Fließend, Sehr gute Kenntnisse, Gute<br />
Kenntnisse, Grundkenntnisse. So lauten<br />
die Einstufungen für Fremdsprachenkenntnisse.<br />
„Muttersprache“ ist<br />
dann relevant, solltest du dich auf<br />
eine Stelle in einem ausländischen<br />
Unternehmen bewerben.<br />
Längst nicht mehr wegzudenken ist<br />
der Umgang mit Computern.<br />
Von Vorteil ist jegliche Fähigkeit, die<br />
speziell für das Unternehmen, bei<br />
dem du dich bewirbst, relevant ist.<br />
|6|<br />
HoBBieS Und<br />
inTereSSen<br />
Was dich bewegt und<br />
was dich begeistert,<br />
fügt dem Ganzen eine<br />
persönliche Facette hinzu.<br />
Und das ist nicht zu<br />
unterschätzen! Mach<br />
dich interessant. Aber<br />
Achtung: Auch hier<br />
ist weniger oft mehr!<br />
Je nach angestrebtem<br />
Berufsweg ist z. B. Interesse<br />
für Medien (ins<br />
Kino gehen) oder für<br />
fremde Kulturen (mehrere<br />
Reisen in spanischsprachige<br />
Länder) eine<br />
gute Möglichkeit, etwas<br />
über sich zu verraten.<br />
Grundsätzlich positiv<br />
wirkt das Thema Sport,<br />
denn es zeugt von<br />
Teamfähigkeit und Lebensfreude,<br />
Ehrgeiz und<br />
Ausdauer.<br />
80
Name:<br />
Max Mustermann<br />
Familienstand: ledig<br />
LEBENSLAUF<br />
1 2<br />
Anschrift: Musterstraße 99<br />
12345 Musterstadt<br />
Telefon: 1234 - 567890<br />
E-Mail:<br />
Max@Mustermann.de<br />
• •<br />
)<br />
|!|<br />
Bildungsweg:<br />
2005-2013: Heinrich-Heine-Gymnasium in Kiel-Heikendorf<br />
2001-2005: Grundschule in Kiel-Friedrichsort<br />
3<br />
leTzTer<br />
cHeck<br />
• Alle<br />
formellen<br />
Punkte sind<br />
eingehalten<br />
Praktische Erfahrungen:<br />
2010-2013: AG Hausaufgabenhilfe für Schüler der Unter- und Mittelstufe<br />
2012: zweiwöchiges Praktikum im Sanitätshaus Doose in Heikendorf<br />
2010-2011: Teilnahme an mehreren Kursen bei der DLRG<br />
Kenntnisse und besondere Fähigkeiten:<br />
Englisch:<br />
Spanisch:<br />
Latein:<br />
EDV-Kenntnisse:<br />
Fließend<br />
Gute Kenntnisse<br />
Grundkenntnisse<br />
Word, Excel, Photoshop, CMS<br />
Sonstige Kenntnisse: Erste Hilfe-Schein, Erste Hilfe-Schein für Babys und Kleinkinder,<br />
Rettungsschwimmer-Abzeichen der DLRG<br />
Führerschein: Klasse 3<br />
Hobbies:<br />
Interessen:<br />
Musterstadt, den TT.MM.JJJJ<br />
Handball, Schwimmen, Kochen, Reisen<br />
Sport im Allgemeinen, südamerikanische Kultur<br />
6<br />
4<br />
5<br />
• Alle<br />
inhaltlichen<br />
Punkte sind<br />
abgearbeitet<br />
• Rechtschreibung<br />
und Grammatik<br />
sind<br />
einwandfrei<br />
• Wiederholungen,<br />
Konjunktiv<br />
und Abkürzungen<br />
habe ich<br />
vermieden<br />
• Das<br />
Anschreiben<br />
ist ansprechend<br />
formatiert<br />
• Ich habe<br />
unterschrieben<br />
81
Service<br />
|1|<br />
Er so: „An einer schön<br />
Briefmarke<br />
oder<br />
doppelklick?<br />
gestalteten Bewerbungsmappe<br />
erkennt<br />
man, wie viel Mühe sich<br />
der Jobanwärter gibt<br />
und wie wichtig ihm<br />
eine erfolgreiche Bewerbung<br />
ist. Außerdem gerät<br />
eine Mappe mit Bild<br />
und Unterlagen nicht so<br />
schnell aus dem Blickfeld<br />
des Empfängers.“<br />
Sie so: „Eine Online-Bewerbung<br />
ist aus ökonomischer<br />
und ökologischer<br />
Sicht besser<br />
und somit zeitgemäß.<br />
Unternehmen werden<br />
dadurch nicht mehr mit<br />
platzraubenden Mappen<br />
oder Rücksendekosten<br />
belastet.“<br />
Wer hat denn nun<br />
Recht? Die Antwort:<br />
beide! Aber keine Panik.<br />
Du machst nichts<br />
falsch, wenn du dich<br />
an folgende Faustregeln<br />
hältst: A) Wenn<br />
eine Stellenanzeige<br />
oder die Internetseite<br />
des Unternehmens<br />
die gewünschte Form<br />
der Bewerbung angibt,<br />
dann halte dich daran.<br />
B) Wenn es sich um eine<br />
Online-Bewerbung handelt,<br />
freu dich darüber,<br />
dass du Papier, Druckkosten<br />
und Porto sparst,<br />
aber geize keinesfalls<br />
bei Inhalt, Gestaltung<br />
und Einhaltung der korrekten<br />
Form.<br />
aB die<br />
poST<br />
|2|<br />
Bei der Auswahl der passenden Bewerbungsmappe<br />
deine BeWerBUnG aUf dem<br />
HerkÖmmlicHen poSTWeG<br />
bist du im Fachhandel richtig beraten. Ein einfacher<br />
Schnellhefter macht hier keinen guten Eindruck.<br />
Wähle etwas, das zu dir und vor allem zum Unternehmen<br />
passt und das gut zu handhaben ist. Lässt<br />
sich gut darin blättern, lassen sich die Dokumente<br />
leicht herausnehmen und wieder einheften? Passt<br />
die Mappe gut in standardisierte Umschläge und<br />
Büroablagen? So wie bei den einen Branchen eine<br />
schlichtere Form gefragt ist, so punktet man bei<br />
anderen Branchen mit Individualität. Wer sich beispielsweise<br />
bei einer Werbeagentur auf eine Ausbildungsstelle<br />
als Grafiker bewirbt, sollte ein bisschen<br />
Fantasie ins Spiel bringen, z.B. auf dem Deckblatt.<br />
Und nicht vergessen deine Zeugnisse (Schule, Praktika,<br />
Fortbildungen etc.) mit einzuheften!<br />
|3|<br />
Wenn ein Unternehmen diese Form der Bewerbung<br />
deine BeWerBUnG per<br />
online-formUlar<br />
vorgesehen hat, stellt es das entsprechende Formular<br />
auf der Firmenwebsite bereit. Nachdem du dich<br />
auf der Seite registriert hast, füllst du das Formular<br />
Schritt für Schritt aus. Halte also alle wichtigen Daten<br />
z. B. aus deinem Lebenslauf parat. Auch hier ist<br />
sehr wichtig, dass du Tippfehler vermeidest. Um sicher<br />
zu gehen, kannst du die Texte zunächst in ein<br />
Word-Dokument mit automatischer Rechtschreibkorrektur<br />
tippen und dann in das Online-Formular<br />
kopieren. Und so oder so sollte vorher jemand<br />
anderes noch einmal drübergucken, bevor du auf<br />
Senden klickst – sicher ist sicher.<br />
82
|4|<br />
Inhaltlich sind Bewerbungen per Post und per<br />
deine BeWerBUnG per e-mail<br />
E-Mail identisch. Nur formell gibt es kleine Unterschiede.<br />
Die Unterschrift auf deinem Anschreiben<br />
scannst du ein oder du wählst eine passende Schriftart<br />
im Schreibschriftstil und setzt sie kursiv.<br />
Dein Foto verschickst du als einzelnen Anhang oder<br />
du setzt das Bild in das Dokument „Lebenslauf“. Damit<br />
Text- und Bildinhalte beim Öffnen nicht falsch<br />
dargestellt werden, wandelst du Word-Dokumente<br />
in das Format PDF. Das Limit für alle Anhänge (Anschreiben,<br />
Foto, Lebenslauf und Zeugnisse) liegt<br />
bei 3 MB – damit die Firmen-Mailbox nicht platzt.<br />
In die E-Mail selbst schreibst du dein Anliegen in<br />
knappen aber höflichen Worten, z. B. ...........<br />
DEIN NOTEN-<br />
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Schon beim Thema<br />
„Anschreiben“<br />
haben wir<br />
festgehalten,<br />
dass es für den ersten<br />
Eindruck keine zweite<br />
Chance gibt. Da ist es<br />
wirklich nicht besonders<br />
fair, dass man<br />
sich dieser Situation<br />
ein zweites Mal aussetzen<br />
muss. Wenn nämlich<br />
der erste (schriftliche)<br />
Eindruck positiv<br />
ausgefallen ist und<br />
man die erhoffte<br />
Einladung zum Vorstellungsgespräch<br />
erhält,<br />
dann geht es ein<br />
weiteres Mal um die<br />
Wurst. Und die hat bekanntlich<br />
zwei Enden:<br />
Ich mache auch live<br />
und in Farbe einen guten<br />
Eindruck und habe<br />
beste Chancen auf<br />
den Ausbildungsplatz.<br />
Oder mein Auftreten<br />
entspricht nicht den<br />
Erwartungen und ich<br />
muss mich nach weiteren<br />
Stellenangeboten<br />
umsehen. Ist man<br />
schlecht vorbereitet,<br />
braucht man mehr<br />
Glück als Verstand. Ist<br />
man zu nervös, hilft<br />
auch das bestgemeinte<br />
„einfach locker<br />
bleiben“ leider nicht.<br />
Denk immer daran: Da<br />
mussten und müssen<br />
Millionen andere auch<br />
durch – selbst derjenige,<br />
dem du nun Rede<br />
und Antwort stehen<br />
musst! Also, warum<br />
solltest ausgerechnet<br />
du das nicht packen?!<br />
|2|<br />
Wenn das so einfach<br />
wäre... Den gängigen<br />
Dresscode, wie z. B. Anzug<br />
und Krawatte in einer<br />
Bank, muss man zwar<br />
unbedingt einhalten,<br />
dennoch sollte man ein<br />
Outfit wählen, das nicht<br />
nur sauber und ordentlich<br />
aussieht, sondern<br />
in dem man sich auch<br />
weitgehend wohlfühlt.<br />
Schnösel, Hippies, graue<br />
Mäuse? Entscheide dich<br />
lieber für etwas Seriöses<br />
mit individueller Note.<br />
Eine ordentliche Frisur<br />
Service<br />
daS vor<br />
STellUnGS-<br />
GeSpräcH<br />
|1| |3|<br />
dreSS To SUcceSS<br />
heißt nicht, dass du zwei<br />
Pfund Pomade verwenden<br />
oder der Hochsteckfrisur<br />
einer Braut Konkurrenz<br />
machen sollst.<br />
Ein gepflegtes Auftreten<br />
heißt nicht, dass du in<br />
einer Wolke aus Chanel<br />
No. 5 verschwindest.<br />
Vielleicht auch besser<br />
am Vorabend beim<br />
Griechen auf Zaziki verzichten<br />
oder nicht direkt<br />
vor dem Vorstellungsgespräch<br />
mit bloßen Händen<br />
den Garten umgraben.<br />
„5 minUTen vor der zeiT<br />
iST die recHTe pünkTlicHkeiT“<br />
Klingt doof, ist aber so. Zu spät kommen geht<br />
nicht! Ob du schuld bist oder nicht. Kalkuliere alle<br />
Eventualitäten mit ein. Druck dir einen Routenplaner<br />
aus, falls das Navi schlapp macht. Nimm dir Taxigeld<br />
mit, falls der Busfahrer sich verfährt. Plane<br />
zur Sicherheit eine Viertelstunde mehr ein und geh<br />
noch weitere 10 Minuten eher los! Und lade dein<br />
Handy auf, damit du wenigstens im Unternehmen<br />
Bescheid geben kannst, sollte dich eine höhere<br />
Macht doch davon abhalten, pünktlich zu erscheinen.<br />
Aber das passiert ja eigentlich nur in Filmen...<br />
nie inS kalTe WaSSer SprinGen<br />
Das gibt höchstwahrscheinlich einen Bauchklatscher.<br />
Denn du solltest dich auf jeden Fall gründlich schlau<br />
machen über das Unternehmen, in dem du dich vorstellst.<br />
Dieser Schritt sollte bestenfalls unternommen<br />
werden, bevor du deine Bewerbung formulierst!<br />
macH vorHer STreSSTeSTS<br />
|4|<br />
Es gibt Fragen, die in Vorstellungsgesprächen immer<br />
wieder auftauchen. Diese kannst du mit Eltern<br />
oder Freunden ruhig ein paar Mal durchgehen.<br />
Wenn es soweit ist, musst du dann nicht erst lange<br />
grübeln oder vorschnell etwas antworten, was dir<br />
selbst im Nachhinein gar nicht schmeckt.<br />
84
|8|<br />
„Wo lieGen iHre STärken?“<br />
Die positiven Eigenschaften, auf die es hier ankommt,<br />
sollten gerade für das Berufsbild von Vorteil<br />
sein. Bewirbst du dich in einem Krankenhaus, dann<br />
erwähne, dass du gut auf andere Menschen eingehen<br />
kannst. Bewirbst du dich für einen kaufmännischen<br />
Beruf, erwähne, dass du gut organisiert zu Werke<br />
gehst und dass es dir z. B. Freude macht, dich in Computerprogramme<br />
einzuarbeiten.<br />
„WaS Sind iHre ScHWäcHen?“<br />
Achtung, jetzt wird’s knifflig. Denn an dieser Stelle<br />
kommt es darauf an, eigentliche Stärken als Schwächen<br />
darzustellen. Zum Beispiel: Hilfsbereitschaft.<br />
Diese verpackst du geschickt als Schwäche, indem<br />
|9|<br />
du zugibst, nicht nein sagen zu können. Oder: Ehrgeiz.<br />
Es macht dich nicht unsympathisch, wenn du<br />
sagst, dass du Perfektionist bist, den Drang hast,<br />
Dinge zu Ende zu bringen und dabei hin und wieder<br />
mit deiner Ungeduld zu kämpfen hast.<br />
|5| |7|<br />
„erzäHlen Sie mal ein<br />
BiSScHen üBer SicH!“<br />
Klar kannst und sollst du<br />
hier an Punkte anknüpfen,<br />
die in deinem Lebenslauf<br />
vermerkt sind.<br />
Aber es geht ganz bestimmt<br />
nicht darum, zu<br />
wiederholen, was dein<br />
Gegenüber ohnehin gelesen<br />
hat, bevor du deine<br />
Einladung bekommen<br />
hast. Beginne am besten<br />
damit, was deine Ziele<br />
und Interessen sind, wie<br />
du darauf gekommen<br />
bist, diesen beruflichen<br />
Weg anzusteuern und<br />
was für tolle Chancen<br />
gerade dieses Unternehmen<br />
für dich bietet.<br />
Der Ruf als gutes Ausbildungsunternehmen,<br />
der informative und ansprechende<br />
Internetauftritt<br />
etc. – diese Aspekte<br />
kannst du gerne lobend<br />
erwähnen. Nach den<br />
ersten Minuten kannst<br />
du vielleicht auch schon<br />
besser einschätzen, ob<br />
dein Gesprächspartner<br />
den förmlichen oder<br />
den eher lockeren Ton<br />
anschneidet und bevorzugt.<br />
„aUS iHrem leBenSlaUf GeHT<br />
nicHTS üBer BerUfSprakTika<br />
Hervor. WarUm nicHT?“<br />
Sollte es sich während der Schulzeit für dich nicht<br />
ergeben haben, praktische Erfahrungen zu sammeln,<br />
ist ein ehrliches Wort mit Sicherheit besser<br />
als irgendwelche Ausreden. Es ist in Ordnung, wenn<br />
man sich als junger Mensch nicht sofort sicher ist,<br />
was man später machen möchte. Es ist auch in Ordnung,<br />
wenn man sich als Schüler in der Freizeit viel<br />
mit Sport beschäftigt hat, anstatt beispielsweise in<br />
den Ferien zu jobben. Dafür braucht man sich nicht<br />
zu schämen: Man sollte es nur in entsprechende<br />
Worte verpacken. Ursprünglich habe ich meine berufliche<br />
Zukunft irgendwo in der Musik gesehen, bis<br />
ich dann gemerkt habe, dass mich das Medizinische<br />
doch noch mehr reizt. Oder: Ich bin seit meinem<br />
zehnten Lebensjahr Leistungsschwimmer und habe<br />
einen Großteil meiner Freizeit im Wasser verbracht.<br />
Die Wettkämpfe waren mir immer sehr wichtig.<br />
„GiBT eS<br />
nocH fraGen<br />
iHrerSeiTS?“<br />
Mit dieser Frage enden<br />
viele Vorstellungsgespräche.<br />
Und<br />
die Antwort sollte<br />
immer „Ja“ lauten.<br />
Du kannst dich danach<br />
erkundigen, mit<br />
welchem Aufgabenfeld<br />
deine Ausbildung<br />
beginnt. Wie viele<br />
Kollegen dir in den<br />
einzelnen Abteilungen<br />
zur Seite stehen.<br />
Nicht aber, wann du<br />
das erste Mal Urlaub<br />
einreichen darfst oder<br />
nach wie vielen Tagen<br />
bereits eine Krankmeldung<br />
vorliegen muss...<br />
|6|<br />
„Sie Sind miT<br />
UnSerem<br />
UnTerneHmen<br />
verTraUT?“<br />
Nun kommt es darauf an, zu zeigen, dass man sich<br />
gründlich vorbereitet hat. Du solltest in Worte fassen<br />
können, was das Unternehmen auszeichnet und<br />
von der Konkurrenz unterscheidet. Von Vorteil ist,<br />
wenn du über die Karrierechancen, die sich hier bieten,<br />
im Bilde bist. Es kann nicht schaden, wenn du<br />
sogar über die Ausbildung hinaus berufliche Ziele<br />
feststeckst – wie z. B. ein Studium anzuknüpfen!<br />
|10|<br />
85
Service<br />
|1|<br />
azUBiGeHalT<br />
Und finanz-<br />
SpriTzen<br />
am ende deS GeldeS iST<br />
immer nocH So viel monaT üBriG...<br />
Endlich eigene Kohle verdienen. Yes! Plötzlich aber<br />
auch eigene Rechnungen bezahlen müssen. Upps...<br />
Vielen wird erst in diesem Moment bewusst, welchen<br />
Komfort man eigentlich im „Hotel Mama“<br />
genossen hat, wenn man von zu Hause auszieht.<br />
Dennoch ist es schön, eigenständig zu sein, seine<br />
eigene Bude zu haben und selbst verdientes Gehalt<br />
zu bekommen, auch wenn man erst einmal lernen<br />
muss, damit hauszuhalten.<br />
dein aUSBildUnGSGeHalT:<br />
BrUTTo iST nicHT neTTo<br />
Schon mal im Großmarkt<br />
groß ausgezeichnet und<br />
eingekauft und darunter – in kleinerer<br />
dich an der Kasse gewundert,<br />
Schrift – liest du das,<br />
wie sehr du was du am Ende bezah-<br />
dich verrechnet hast? len musst: den Bruttopreis.<br />
Dann bist du entweder<br />
Auch bei deinem<br />
tatsächlich kein Mathegenie<br />
oder du bist enttäuscht sein, wenn<br />
Gehalt darfst du nicht<br />
|2|<br />
auf die Nettopreise hereingefallen.<br />
In manauszug<br />
weniger findest,<br />
du auf deinem Kontochen<br />
Großmärkten ist als dein Bruttogehalt<br />
nämlich der Nettopreis dir „versprochen“ hat.<br />
|3|<br />
BrUTTo iST dein GeSamT-<br />
GeHalT ... neTTo iST dein GeHalT<br />
aBzüGlicH STeUern Und SozialverSicHerUnGSBeiTräGe<br />
Verstehe es nicht so,<br />
dass dir jemand etwas<br />
wegnimmt. Sieh es eher<br />
so, dass dir dein Arbeitgeber<br />
netterweise noch<br />
etwas draufpackt, das<br />
eben deine anfallenden<br />
Steuern und Sozialabgaben<br />
mit abdeckt. Und<br />
diese Abgaben sind außerdem<br />
dein doppelter<br />
Boden.<br />
Solltest du dich später<br />
einmal arbeitssuchend<br />
melden müssen, kannst<br />
du aufgrund dieser Abgaben<br />
Arbeitslosengeld<br />
beziehen. Weil eben alle<br />
in einen Topf einzahlen<br />
und denen helfen,<br />
die finanzielle Probleme<br />
haben. Außerdem<br />
investierst du dadurch<br />
in deine gesetzliche<br />
Altersvorsorge. Für die<br />
allermeisten von uns ist<br />
es von Vorteil, dass diese<br />
Sozialabgaben automatisch<br />
abgezogen werden.<br />
Denn es erfordert<br />
sehr viel Disziplin, von<br />
sich aus die notwendigen<br />
Beträge für später<br />
beiseite zu legen!<br />
Und da es dennoch<br />
weiterhin schwer fällt,<br />
das Ganze positiv zu<br />
betrachten, bietet sich<br />
folgende Eselsbrücke<br />
an, um Brutto von<br />
Netto zu unterscheiden.<br />
„Netto“ klingt ein<br />
bisschen wie „Nichts“.<br />
Und das ist, was nach<br />
allen Abzügen übrig<br />
bleibt. Zugegeben, ein<br />
wenig überspitzt ausgedrückt...
|4|<br />
|5|<br />
finanzSpriTzen<br />
Der Staat investiert in die Zukunft, indem er in dich<br />
investiert. Das gilt für künftige Studenten ebenso<br />
wie für Anwärter auf einen Ausbildungsplatz. Die<br />
verschiedenen Fördergelder sind an Bedingungen<br />
geknüpft. Jedoch wird niemand, der auf Unterstützung<br />
angewiesen ist, auf der Strecke bleiben.<br />
BaB:<br />
die BerUfSBildUnGSBeiHilfe<br />
Die BAB ist für die gesamte Dauer deiner ersten<br />
Ausbildung vorgesehen. Voraussetzung dafür ist<br />
ein abgeschlossener Vertrag für einen Ausbildungsplatz<br />
in einem anerkannten Ausbildungsberuf.<br />
Solltest du während deiner Ausbildung noch bei<br />
deinen Eltern wohnen, steht dir dieses Fördergeld<br />
allerdings nicht zu. Wie viel finanzielle Unterstützung<br />
dir letztendlich zugesprochen wird, muss zunächst<br />
eingehend geprüft werden.<br />
Das bedeutet eine ganze Menge Papierkram – beispielsweise<br />
durch Einkommensnachweise deiner<br />
Eltern, Nachweise deines Azubigehalts, der anstehenden<br />
Fahrt- und Lebenshaltungskosten etc. Die<br />
gute Nachricht: Die BAB muss nicht zurückgezahlt<br />
werden.<br />
|6|<br />
Bundesausbildungsförderungsgesetz setzt fest, wer<br />
BafÖG: BUndeSaUSBildUnGSfÖrderUnGSGeSeTz<br />
Wer das zehn Mal ganz schnell hintereinander sagen<br />
kann, ohne einen Knoten in die Zunge zu bekommen,<br />
der kriegt das Geld? So einfach ist das leider nicht...<br />
Die Abkürzung ist ein wenig irreführend. Denn das<br />
Anspruch auf finanzielle Hilfe während einer schulischen<br />
Ausbildung oder eines Studiums hat (denn in<br />
beiden Fällen gibt es erstens kein Gehalt und zweitens<br />
fallen fast immer Studiengebühren an).<br />
Wenn wir BAföG sagen, meinen wir aber meistens<br />
nicht dieses Gesetz, sondern das Geld. Bei diesem<br />
Geld handelt es sich um ein gezieltes Darlehen für<br />
deinen Weg ins Berufsleben. Du beziehst also monatliche<br />
finanzielle Unterstützung vom Staat und<br />
musst den Betrag, sobald deine Ausbildung abgeschlossen<br />
ist und du berufstätig bist, wieder abstottern<br />
– zumindest einen gewissen Teil davon.<br />
BAföG ist unter Studenten sehr gefragt. Für eine betriebliche<br />
Ausbildung ist kein BAföG vorgesehen – und für duale<br />
Studiengänge nur teilweise. Auch hier wird zunächst<br />
eingehend geprüft, ob dir bei deinem familiären Hintergrund<br />
überhaupt eine staatliche Unterstützung zusteht.<br />
Die gute Nachricht: BAföG kannst du auch beziehen,<br />
wenn du noch nicht von zu Hause ausgezogen bist.<br />
Deutschland gilt als familienfreundliches<br />
Land und als Spitzenreiter, wenn<br />
es um die Höhe des Kindergeldes geht.<br />
Der aktuelle Satz für das erste und<br />
zweite Kind beträgt 184 Euro monatlich<br />
(Stand 2014). Bedenkt man, was<br />
im Alltag für Kosten anfallen – Miete,<br />
Strom, Heizung, Kleidung, Schulmaterial,<br />
medizinische Versorgung, Taschengeld,<br />
Freizeit und Hobbies und,<br />
und, und – wirkt diese Summe plötzlich<br />
gar nicht mehr so groß.<br />
Vom ersten Lebensmonat bis zur<br />
Volljährigkeit ist jedem das Kindergeld<br />
sicher. Befindet man sich<br />
|7|<br />
darüber hinaus noch in der Ausbildung<br />
für einen Beruf, kann die<br />
Kindergeldzahlung sogar bis zum<br />
25. Lebensjahr fortgezahlt werden.<br />
kinderGeld: BonUS für den nacHWUcHS<br />
Damit ist allerdings nicht nur eine<br />
klassische Ausbildung gemeint, sondern<br />
z. B. auch ein Studium.<br />
Hauptsache, der Ausbildungsweg hat<br />
einen bestimmten Beruf als Ziel. Das<br />
schließt somit auch betriebliche oder<br />
andere weiterführende Ausbildungen<br />
mit ein. Grundsätzlich aber endet die<br />
Kindergeldzahlung, wenn das Ergebnis<br />
der Abschlussprüfung deiner Ausbildung<br />
schwarz auf weiß vorliegt.<br />
87
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