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Globale Risiken managen - UmweltDialog Nr 7 (Mai 2017)

Ob Trump oder Brexit, Terroranschläge oder Klimawandel: Die Welt ist seit geraumer Zeit im permanenten Krisenmodus. Wirtschaftliches Handeln wirkt wie Segeln im Sturm. Das rückt den Aspekt des Risikomanagemnets in deb Blickpunkt. Die aktuelle Ausgabe des UmweltDialog-Magazins „Globale Risiken managen“ widmet sich daher diesem Thema. Themen dieser Ausgabe: Was haben globale Risiken mit CSR zu tun? / Standortrisiko Trump? / Albtraum Rückruf / Transparente Lieferketten / Kein Platz für Kinderarbeit u.v.m.

Ob Trump oder Brexit, Terroranschläge oder Klimawandel: Die Welt ist seit geraumer Zeit im permanenten Krisenmodus. Wirtschaftliches Handeln wirkt wie Segeln im Sturm. Das rückt den Aspekt des Risikomanagemnets in deb Blickpunkt. Die aktuelle Ausgabe des UmweltDialog-Magazins „Globale Risiken managen“ widmet sich daher diesem Thema. Themen dieser Ausgabe:
Was haben globale Risiken mit CSR zu tun? / Standortrisiko Trump? / Albtraum Rückruf / Transparente Lieferketten / Kein Platz für Kinderarbeit u.v.m.

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<strong>Globale</strong> <strong>Risiken</strong><br />

PwC für das Thema. Er beklagt dabei, dass sich<br />

Unternehmen bislang zu stark auf Einzelrisiken<br />

fokussieren und dabei das Risikoumfeld insgesamt<br />

aus dem Blick verlieren: „Unternehmen<br />

müssen Abhängigkeiten erkennen und im Risikomanagement<br />

berücksichtigen. Nehmen wir<br />

als Beispiel ein Unternehmen, das Technologie<br />

für Raumfahrt und Verteidigung herstellt: Es<br />

muss besondere strategische <strong>Risiken</strong> beispielsweise<br />

bei der Entwicklung von Innovationen,<br />

operative <strong>Risiken</strong>, wie Produkthaftungsrisiken,<br />

finanzielle <strong>Risiken</strong>, wenn die Rohstoffpreise<br />

steigen und Compliance-<strong>Risiken</strong>, Stichwort<br />

Korruption, steuern. Neben diesen klassischen<br />

Risikokategorien gehören auch die sogenannten<br />

Emerging Risks zum Risikoumfeld. Das sind<br />

zukünftige globale <strong>Risiken</strong>, die sich nur schwer<br />

voraussagen lassen: Klimawandel, politische<br />

Instabilität oder auch Naturkatastrophen.“<br />

Und genau an dieser Schnittstelle kommen<br />

Nachhaltigkeit und CSR ins Spiel. Sie liefern<br />

die Themen und Megatrends, auf die Unternehmensziele<br />

und -strategien einzahlen müssen.<br />

Salopp gesagt: Wer keine Antworten auf die<br />

drängenden Fragen von morgen hat, der hat in<br />

dieser Zukunft eigentlich auch nichts verloren.<br />

Dazu schreiben Thomas Loew, Jens Clausen und<br />

Sabine Braun in einer Studie für das BMU: „Auch<br />

mit seiner Funktion als ‚Umfeldradar‘ leistet<br />

CSR einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung<br />

von <strong>Risiken</strong>.<br />

So sind zum Beispiel die von den CSR-Verantwortlichen<br />

initiierten Stakeholderdialoge nicht<br />

allein für das Erkennen und den Umgang mit<br />

Stakeholderanforderungen und -bedürfnissen<br />

wichtig, sondern können auch als Frühwarnsystem<br />

für die Unternehmensstrategie und<br />

einzelne Geschäftsprozesse dienen. Für eine risikobewusste<br />

Unternehmensführung, die (neue)<br />

Prioritäten setzt, ist ein modernes CSR-Management<br />

unverzichtbarer Baustein. Denn<br />

dieses hat grundsätzlich und unabhängig vom<br />

formalen Risikomanagement die Aufgabe, <strong>Risiken</strong><br />

im Kontext von ökologischen und sozialen<br />

Aspekten frühzeitig zu identifizieren, zu analysieren,<br />

zu bewerten, zu beobachten, im Unternehmen<br />

auf sie an geeigneter Stelle aufmerksam<br />

zu machen und Gegenmaßnahmen<br />

vorzuschlagen. Letztendlich geht es dabei um<br />

einen bewussten Umgang und eine Steuerung<br />

dieser <strong>Risiken</strong>.“ f<br />

Vertrauen ist gut,<br />

Kontrolle ist besser<br />

Bald jedem zweiten Unternehmen fehlt<br />

eine Risikomanagement-Strategie. Das<br />

ergab jüngst eine internationale Studie<br />

von DNV GL. Das bedeutet jede Menge<br />

Aufklärungsbedarf. An der Hochschule<br />

Magdeburg-Stendal unterrichtet der<br />

Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Erwin<br />

Jan Gerd Albers deshalb Risikomanagement<br />

als Unterrichtsfach. Wir fragten ihn,<br />

was ein gutes Risikomanagement ausmacht.<br />

Hallo Herr Professor Albers, Sie unterrichten Risikomanagement<br />

an der Hochschule Magdeburg-Stendal.<br />

Das hat ja viel mit Sorgen und Vorsorgen zu tun.<br />

Kann man sagen, Sie bringen Ihren BWL-Studenten<br />

das Fürchten bei?<br />

Prof. Albers: Ganz im Gegenteil. Angst ist eine<br />

natürliche Reaktion des Menschen auf das Umweltgeschehen,<br />

aber viele Menschen schätzen<br />

die <strong>Risiken</strong> falsch ein und reagieren irrational.<br />

Einerseits entsteht Panik, wenn eine relativ<br />

kleine Gefahr z.B. durch Haifische oder ganz aktuell<br />

durch Terroranschläge droht, andererseits<br />

werden die erheblichen Verletzungsgefahren,<br />

z.B. im Straßenverkehr oder auf einer Baustelle,<br />

vielfach ignoriert. Wir wollen den Studierenden<br />

im Masterstudiengang „Risikomanagement –<br />

10 Ausgabe 7 | <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong> | Umweltdialog.de

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