17.05.2017 Aufrufe

Globale Risiken managen - UmweltDialog Nr 7 (Mai 2017)

Ob Trump oder Brexit, Terroranschläge oder Klimawandel: Die Welt ist seit geraumer Zeit im permanenten Krisenmodus. Wirtschaftliches Handeln wirkt wie Segeln im Sturm. Das rückt den Aspekt des Risikomanagemnets in deb Blickpunkt. Die aktuelle Ausgabe des UmweltDialog-Magazins „Globale Risiken managen“ widmet sich daher diesem Thema. Themen dieser Ausgabe: Was haben globale Risiken mit CSR zu tun? / Standortrisiko Trump? / Albtraum Rückruf / Transparente Lieferketten / Kein Platz für Kinderarbeit u.v.m.

Ob Trump oder Brexit, Terroranschläge oder Klimawandel: Die Welt ist seit geraumer Zeit im permanenten Krisenmodus. Wirtschaftliches Handeln wirkt wie Segeln im Sturm. Das rückt den Aspekt des Risikomanagemnets in deb Blickpunkt. Die aktuelle Ausgabe des UmweltDialog-Magazins „Globale Risiken managen“ widmet sich daher diesem Thema. Themen dieser Ausgabe:
Was haben globale Risiken mit CSR zu tun? / Standortrisiko Trump? / Albtraum Rückruf / Transparente Lieferketten / Kein Platz für Kinderarbeit u.v.m.

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Rechtliche <strong>Risiken</strong><br />

Milliardenschäden durch<br />

Produkt- und Markenpiraterie<br />

Deutsche Unternehmen erleiden jährlich einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von<br />

56 Milliarden Euro durch Marken- und Produktpiraterie. Dabei sind sich die Käufer von<br />

Fälschungen über die negativen Folgen durchaus bewusst. Zu diesen Ergebnissen<br />

kommt die Studie „Intellectual Property Protection“ aus 2015 von EY.<br />

Von Sonja Scheferling<br />

400 gefälschte Smartphones, über 24.000 Liter<br />

nachgeahmter Tequila und über 22.000 Lego-Nachbildungen:<br />

Das sind nur drei Beispiele<br />

von Produktfälschungen, die der deutsche Zoll<br />

im vierten Quartal 2015 sichergestellt hat. „Die<br />

Marken- und Produktpiraterie ist ein Hemmschuh<br />

für fairen Wettbewerb und neue Arbeitsplätze.<br />

Dies gilt insbesondere für ein Land wie<br />

Deutschland, in dem hochwertige Produkte hergestellt<br />

werden“, heißt es dazu vom Zoll.<br />

Wie hoch der wirtschaftliche Schaden durch<br />

Produkt- oder Markenpiraterie ist, wird exemplarisch<br />

an Zahlen deutlich, die der Verband<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau 2014<br />

veröffentlicht hat: Demnach gehe der Branche,<br />

die neben der Automobilindustrie am meisten<br />

von Verletzungen geistiger Eigentumsrechte<br />

betroffen ist, ein Umsatz von knapp acht Milliarden<br />

Euro jährlich verloren; und damit 38.000<br />

Arbeitsplätze.<br />

Fälscher handeln schnell<br />

„Plagiate minderer Qualität können dem Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland nachhaltig schaden.<br />

Weil sich Unternehmensgewinne aufgrund<br />

von Fälschungen reduzieren, werden<br />

Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen<br />

verringert oder aufgeschoben“, informiert EY<br />

in der Studie „Intellectual Property Protection“.<br />

Viele Unternehmen investierten nicht, weil sie<br />

kurzfristig Nachahmungen ihrer neuen Produkte<br />

erwarten. Von insgesamt 550 befragten<br />

Unternehmen gaben knapp 60 Prozent an, innerhalb<br />

des ersten Jahres nach Einführung eines<br />

neuen Produktes mit Plagiaten konfrontiert<br />

zu werden. Fast jedes zehnte Unternehmen ist<br />

bereits innerhalb des ersten Monats davon betroffen.<br />

Marken- und Produktpiraterie hat darüber hinaus<br />

negative Auswirkungen auf die Unternehmensreputation<br />

und das Image einzelner<br />

Produkte. Insbesondere bei häufig gefälschten<br />

Marken könne EY zufolge die Kundennachfrage<br />

abnehmen, wenn ein Produkt dauerhaft mit<br />

Plagiaten assoziiert wird: „Da der Erfolg vieler<br />

deutscher Unternehmen auf der Qualität ihrer<br />

Produkte basiert, fürchten sie einen Markenwertverlust<br />

durch ähnliche, aber weniger<br />

hochwertige Plagiate“, heißt es in der Studie.<br />

Insgesamt messen die befragten Unternehmen<br />

so dem Imageschaden eine größere Bedeutung<br />

bei als dem direkten finanziellen Schaden durch<br />

Umsatzeinbuße.<br />

Wo kommen die Plagiate her?<br />

Produkte werden dann gefälscht, wenn ein Absatzmarkt<br />

vorhanden ist und die Plagiate günstiger<br />

als das Original hergestellt und angeboten<br />

werden können. Dabei übersteigen die Gewinnmargen<br />

der Fälscher teilweise die der Originalhersteller,<br />

obwohl die Preise der Plagiate<br />

deutlich unter denen der Originale liegen. Der<br />

größere Gewinn entsteht, weil die Fälscher keine<br />

Kosten durch die Produktentwicklung oder Werbung<br />

haben. Darüber hinaus haben sie niedrigere<br />

Lohnnebenkosten, sparen an Material oder<br />

verwenden minderwertige Komponenten.<br />

Als Hauptproduktionsstandorte von Fälschungen<br />

sehen die Unternehmen in erster Linie Chi-<br />

26 Ausgabe 7 | <strong>Mai</strong> <strong>2017</strong> | Umweltdialog.de

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