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Spielzeitheft 2017-18 / Theater Rudolstadt

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GruSSwort<br />

GruSSwort<br />

Liebe Freunde des Rudolstädter <strong>Theater</strong>s,<br />

»Wir könnten viel, wenn wir zusammenstünden« – ermutigend und<br />

mahnend zugleich kommt das Schiller-Motto der Spielzeit <strong>2017</strong>/<strong>18</strong><br />

daher. In Zeiten zunehmender Individualisierung und Abgrenzung sind<br />

Gemeinsinn und das Erleben von Gemeinschaft wichtiger denn je.<br />

Das <strong>Theater</strong> ist im Kern eine kollektive Kunst. Wo, wenn nicht hier,<br />

kann der Einzelne ganz direkt Zusammensein und Zusammenwirken<br />

empfinden. Die Bühne ist ein Ort, an dem uns immer wieder der Spiegel<br />

vor Augen gehalten wird, ein Ort der Bewusstmachung, um über uns, über<br />

unser menschliches Tun in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nachzudenken.<br />

In der letzten Spielzeit hat das eindrücklich die herausragende<br />

»Bibel«-Inszenierung mit ihrer Fülle an großen Geschichten und Bildern<br />

gezeigt, von denen sich mühelos Parallelen ins Heute ziehen lassen. Sie<br />

eröffnete zugleich ein neues Kapitel im Buch des <strong>Theater</strong>s <strong>Rudolstadt</strong>,<br />

das nun im Stadthaus seine Interimsspielstätte bezogen hat. Mit großem<br />

Einsatz aller Mitarbeiter ist in dem alten Veranstaltungsgebäude ein atmos<br />

phärisch wirkungsvoller Bühnenraum entstanden, der Lust macht auf<br />

mehr, was die nach wie vor zahlreich ausverkauften Vorstellungen zeigen.<br />

Dass Saalfeld durch den Umzug der Thüringer Symphoniker in den<br />

Meininger Hof nun noch mehr Musikstadt geworden ist, dürfte sich auch<br />

herumgesprochen haben. In einer bis dato ungewohnten Regelmäßigkeit<br />

stehen dort große Sinfoniekonzerte und Musiktheateraufführungen auf<br />

dem Programm – eine Bereicherung für das kulturelle Leben in der Stadt<br />

und der Region.<br />

Diese Verschiebungen, die durch den Umbau am Großen Haus nötig<br />

wurden, konnten beide <strong>Theater</strong>standorte in der Wahrnehmung noch stärker<br />

zusammenbringen. Dass wir, die Städte und der Landkreis, gemeinsam<br />

geschlossen hinter dem Haus stehen – daraus haben wir nie einen<br />

Hehl gemacht. Mit Erfolg: Die Finanzierung ist für die nächsten vier<br />

Jahre gesichert. Zeit also, die Früchte der zurückliegenden gemeinsamen<br />

Anstrengungen zu ernten und zu genießen.<br />

Wir wünschen Ihnen und uns gemeinsam viele eindrückliche, bewegende<br />

und erheiternde <strong>Theater</strong>- und Konzertaufführungen in der neuen Saison!<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />

»Wir könnten viel, wenn wir zusammenstünden!« ruft uns Werner<br />

Stauffacher aus Friedrich Schillers erfolgreichstem Drama »Wilhelm<br />

Tell« zu und gibt damit der Spielzeit <strong>2017</strong>/<strong>18</strong> des <strong>Theater</strong>s <strong>Rudolstadt</strong> ein<br />

Leitmotiv. Schiller, überzeugt davon, dass das Studium der Geschichte<br />

erkenntnisträchtig ist, weil sich darin Analogien zur Gegenwart ebenso<br />

wie signifikante Unterschiede entdecken lassen, verhandelt in »Wilhelm<br />

Tell« die Bedingungen der Möglichkeit, den Zeitläufen eine andere<br />

Richtung zu geben. Sein unüberhörbarer Appell, sich gegen politisches<br />

Unrecht zur Wehr zu setzen, fordert uns auf, ihn in Relation zur Gegenwart<br />

zu bringen.<br />

In diesem Sinne bietet die neue Spielzeit des <strong>Theater</strong>s <strong>Rudolstadt</strong> den<br />

Zuschauerinnen und Zuschauern eine Mannigfaltigkeit an Perspektiven,<br />

die uns zu Positionsbestimmungen einladen. Das Programm <strong>2017</strong>/20<strong>18</strong><br />

setzt eindrucksvoll das unerschöpfliche Reservoir der <strong>Theater</strong>stücke an<br />

existentiellen Einsichten und Erfahrungen der Menschheit mit sich selbst<br />

in Szene. Eigene Produktionen des <strong>Theater</strong>s <strong>Rudolstadt</strong>, Kooperationen<br />

mit anderen Thüringer Bühnen sowie Gastspiele ermöglichen, dass alle<br />

Sparten bedient werden. Die bereits bewährte Zusammenarbeit mit dem<br />

<strong>Theater</strong> Nordhausen im Musikbereich wird durch eine Kooperation mit<br />

dem Landestheater Eisenach komplettiert und so das Kinder- und Jugendtheaterangebot<br />

ergänzt. Alles in allem wartet auf die Liebhaber und Freunde<br />

des Rudolstädter <strong>Theater</strong>s ein erhellendes, spannendes, unterhaltsames,<br />

zuweilen beunruhigendes, aber immer höchst aktuelles Programm in der<br />

neuen Spielzeit.<br />

Auf Grund von Sanierungsarbeiten steht dem Publikum das Große<br />

Haus als Spielstätte in den nächsten zwei Jahren nicht zur Verfügung. Bis<br />

zur geplanten Neueröffnung im Jahr 2019 wird ein Großteil der Aufführungen<br />

im Rudolstädter Stadthaus zu erleben sein. Ich wünsche dennoch<br />

allen <strong>Theater</strong>besuchern und Konzertfreunden eindrucksvolle und erlebnisreiche<br />

Stunden in der Spielzeit <strong>2017</strong>/<strong>18</strong>.<br />

Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff<br />

Thüringer Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten<br />

Marko Wolfram Landrat des Landkreises Saalfeld-<strong>Rudolstadt</strong><br />

Jörg Reichl Bürgermeister der Stadt <strong>Rudolstadt</strong><br />

Matthias Graul Bürgermeister der Stadt Saalfeld<br />

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