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O+P Fluidtechnik 5/2017

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Focus in details®<br />

Redaktionelle<br />

Berichte bis<br />

ins kleinste<br />

Detail.<br />

Gab es in den vergangenen<br />

60 Jahren Versäumnisse? Was<br />

hätte die Branche Pneumatik<br />

besser machen können oder<br />

müssen?<br />

In seinem Vorwort der ersten<br />

<strong>O+P</strong>-Ausgabe im Juni 1957<br />

schrieb Ludwig Erhard, damals<br />

Bundesminister für Wirtschaft,<br />

unter anderem: „Die Hydraulik<br />

und die Pneumatik können bei<br />

zweckmäßiger Anwendung zu<br />

wesentlichen Materialeinsparungen<br />

und Vereinfachungen<br />

beim Bau von Maschinen und<br />

Geräten führen“. Gilt diese<br />

These aus Ihrer Sicht auch<br />

heute noch oder muss man<br />

Abstriche machen? Sind in<br />

Teilbereichen die Grenzen des<br />

Fortschritts erreicht?<br />

Was fehlt derzeit noch, um die<br />

Branche Pneumatik dauerhaft<br />

zukunftsfähig zu halten?<br />

Die Pneumatik an sich gilt im Vergleich zu anderen<br />

Antriebstechnologien als relativ leicht beherrschbare<br />

Technologie. Vielleicht ist das der Grund, warum es auf<br />

der Ebene von Forschung und Lehre zu wenige Universitäten<br />

gibt, an denen Pneumatik gelehrt bzw. in der Pneumatik<br />

geforscht wird. Das Thema Forschung war damit<br />

stark auf Unternehmen wie Festo konzentriert. Dort lag<br />

aber der Schwerpunkt auf Anwendungsforschung und<br />

weniger auf Grundlagenforschung. Eine stärkere Verankerung<br />

der Pneumatik in Forschung und Lehre wäre daher<br />

sehr wünschenswert gewesen.<br />

Ein gewisses Versäumnis der Branche war es auch, das<br />

Thema Energieeffizienz frühzeitig selbst zu treiben, um<br />

die Diskussionen darum von vorne herein in die technisch<br />

sinnvolle Richtung zu lenken. Beim Thema Energieeffizienz<br />

äußern sich viele Experten der elektrischen Antriebstechnologie<br />

nicht vorurteilsfrei und verkennen die<br />

beachtlichen Schritte der Pneumatik zu ganzheitlichen<br />

energieeffizienten Lösungen.<br />

Aus meiner Sicht ist das auch<br />

heute noch gültig. Einbauen und<br />

vergessen ist eines der großen<br />

und unschlagbaren Vorteile der<br />

Pneumatik, neben der Handhabbarkeit.<br />

Man muss nicht ein<br />

ausgebildeter Akademiker sein,<br />

um Pneumatik verstehen zu können.<br />

Die Instandhaltung ist einfach.<br />

Die Erfahrungen der Vergangenheit<br />

haben uns gelehrt, dass immer dann,<br />

wenn wir meinten, an Grenzen zu<br />

stoßen, sich neue Wege auftaten. Wie<br />

schon vorhin gesagt, konnten wir<br />

auf der diesjährigen Hannover<br />

Messe die erste „digitalisierte“<br />

Ventilinsel<br />

der Welt vorstellen.<br />

Eine Ventilinsel, die<br />

per App konfiguriert<br />

und bedient wird. Wer<br />

hätte das vor ein paar<br />

Jahren gedacht?<br />

Meiner Ansicht nach fehlt immer noch eine vernünftig<br />

geführte Diskussion zum Thema Energieeffizienz aus<br />

ganzheitlicher Perspektive. Zu diesem Thema ist noch viel<br />

Aufklärungsarbeit von Seiten der Pneumatik zu leisten.<br />

Auch in der Förderung zur Aus- und Weiterbildung bestehen<br />

noch große Potenziale, nicht nur bei uns, sondern<br />

rund um den Globus. Hier bestehen besonders große<br />

Chancen für unser duales Ausbildungssystem. Beispielsweise<br />

haben wir mit großem Erfolg dieses vorbildliche<br />

System in unserem Festo Learning Center am neuen<br />

Montage- und Logistikstandort nahe Cincinnati in den<br />

USA installiert.<br />

Die Digitalisierung der Pneumatik, die mit dem schon<br />

erwähnten brandneuen Festo Motion Terminal eine neue<br />

Ära einläutete, wird die Pneumatik zum integralen Bestandteil<br />

des Industrie 4.0-Zeitalters machen. Stichworte<br />

sind dabei beispielsweise einfache Handhabung in<br />

Engineering und Betrieb.<br />

www.festo.com<br />

Das Interview führte Michael Pfister, Chefredakteur von <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong>

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