GAB Juni 2017
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AUSSTELLUNG<br />
Provokationen<br />
Der 1976 in Südafrika geborene Fotograf<br />
Pieter Hugo provoziert mit seiner Kunst in<br />
Wolfsburg.<br />
„Ich will meine Bilder eigentlich gar nicht so<br />
lange erklären“, verrät der auffallend große und<br />
muskulöse Pieter, der optisch durchaus als<br />
Wrestler oder Wikinger durchgehen könnte.<br />
„Meine Bilder sollen auf euch wirken, nicht<br />
meine Worte.“ So angenehm wortkarg und<br />
direkt wie Pieter selbst, so direkt ist auch seine<br />
Kunst. Er fotografiert sie, die vergessenen<br />
Menschen der Wohlstandsgesellschaft, die<br />
queeren Prostituierten in den USA, die im Müll<br />
lebenden Metallsammler in Afrika. Durch ihn<br />
lernt man die Kehrseite der Medaille kennen.<br />
Er fängt aber auch Schönes ein, etwa wenn er<br />
in seinen Bildern das Ende der Apartheid feiert<br />
oder das hippe China in den Fokus rückt.<br />
Nach Einzelausstellungen in Den Haag,<br />
Lausanne, Budapest und Paris zeigt Pieter<br />
Hugo im Kunstmuseum Wolfsburg erstmals<br />
in Deutschland einen umfassenden Überblick<br />
über seine Serien wie „The Hyena & Other<br />
Men“, „Permanent Error“, „There’s a Place<br />
in Hell for Me and My Friends“, „1994“ oder<br />
„Rwanda 2004: Vestiges of a Genocide“. Wirklich<br />
sehenswert. *rä<br />
PIETER HUGO: BETWEEN THE DEVIL AND<br />
THE DEEP BLUE SEA, Kunstmuseum Wolfsburg,<br />
Hollerplatz 1, Wolfsburg, bis 23.7.,<br />
www.kunstmuseum-wolfsburg.de<br />
Foto: Pieter Hugo: WITH MY SON, JAKOB HUGO, NATURES VALLEY, AUS DER<br />
SERIE „KIN“, 2006 – 2013, 2014, c-print, Pieter Hugo, Priska Pasquer, Köln<br />
Foto: Pieter Hugo: ABDULLAHI MOHAMMED WITH MAINASARA, LAGOS,<br />
NIGERIA, AUS DER SERIE „THE HYENA & OTHER MEN“, 2005 – 2007, 2007,<br />
c-print, Pieter Hugo, Priska Pasquer, Köln<br />
AUSSTELLUNG<br />
Mario Testino/Helmut Newton/Jean Pigozzi<br />
Gleich drei große Namen locken in<br />
das Museum am Bahnhof Zoo in der<br />
Hauptstadt.<br />
Allen voran Mario Testino, der poppigste der<br />
drei Künstler, deren Werke in der Helmut<br />
Newton Foundation zu sehen sein werden.<br />
„Als Bildermacher wollen die Leute<br />
dich immer in eine Schublade stecken. Ich<br />
glaube, dass jeder von uns viele verschiedene<br />
Seiten hat, und nicht immer dürfen<br />
wir alle diese Seiten zeigen, schon gar nicht<br />
gleichzeitig ausleben.“ Hier können wir mehr<br />
davon sehen – fünfzig überlebensgroße<br />
Bilder in einer speziell für die Ausstellung<br />
konzipierten Installation. Besonders schön<br />
ist zudem das Miteinander mit der Kunst<br />
von Jean Pigozzi und dem großen Helmut<br />
Newton. *rä<br />
FOTO: Mario Testino: James Gooding and Donovan Leitch, Los Angeles, ca. 1999<br />
3.6. – 19.11., Mario Testino. Undressed /<br />
Helmut Newton. Unseen / Jean Pigozzi.<br />
Pool Party, Helmut Newton Foundation,<br />
Jebensstr. 2, Berlin