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Leo Juni 2017

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FILM<br />

INTERVIEW<br />

GOLDIE HAWN<br />

„... aufregender als jede Filmrolle ...“<br />

Ob „Club der Teufelinnen 2“<br />

kommt und wie es war, mit<br />

Amy Schumer zu drehen, das verrät<br />

der Weltstar hier bei uns.<br />

Miss Hawn, es ist 15 Jahre her, dass<br />

Sie das letzte Mal auf der Leinwand zu<br />

sehen waren. Wie hat Amy Schumer<br />

Sie überredet, für „Mädelstrip“ doch<br />

mal wieder eine Rolle anzunehmen?<br />

Ich musste gar nicht überredet werden. Amy<br />

hatte diese Idee von einem gemeinsamen<br />

Film und erzählte mir davon. Sie ließ keinen<br />

Zweifel daran, wie wichtig ihr es war, dass ich<br />

ihre Mutter spiele. Das hat mir gefallen, das<br />

Drehbuch hat mich amüsiert und vor allem<br />

hatte ich große Lust darauf, mit einer Frau<br />

wie Amy Schumer zu arbeiten. Also habe ich<br />

zugesagt. So einfach war das.<br />

Warum überhaupt haben Sie davor so<br />

lange pausiert?<br />

Es ist ja nicht so, dass ich im Ruhestand<br />

war. Aber ich war sehr beschäftigt mit<br />

meiner Stiftung, die ich 2003 gegründet<br />

habe. Manchmal habe ich mich tatsächlich<br />

gefragt: War’s das jetzt mit dem Showgeschäft?<br />

Doch die meiste Zeit habe ich<br />

darüber gar nicht nachgedacht, denn<br />

es war mir viel wichtiger, mein Kinder-<br />

Bildungsprogramm MindUP zu entwickeln.<br />

Ich habe mich intensiv in die Materie<br />

eingearbeitet: Wie lernen Kinder, was<br />

passiert im Klassenzimmer in ihren kleinen<br />

Gehirnen, all diese Sachen. Mittlerweile<br />

nehmen weltweit mehr als zwei Millionen<br />

Kinder an diesem Programm teil. Das fand<br />

ich erfüllender und aufregender als jede<br />

Filmrolle.<br />

Fühlen Sie sich eigentlich als Wegbereiterin<br />

für die vielen lustigen Frauen<br />

im Kino, die nach Ihnen kamen, so wie<br />

Amy Schumer?<br />

Im Rückblick würde ich sagen, dass da etwas<br />

dran ist. Aber so habe ich das damals natürlich<br />

nie gesehen. Ich habe einfach immer nur<br />

das gemacht, was mir richtig und wichtig erschien.<br />

Egal ob „Schütze Benjamin“ oder „Der<br />

Club der Teufelinnen“ – immer wieder habe<br />

ich Filme gedreht, die nicht nur witzig waren,<br />

sondern eben auch etwas zu sagen hatten,<br />

was ich richtig und gut fand. Dass ich damit<br />

Erfolg haben und sogar für andere zum<br />

Vorbild würde, daran habe ich nie gedacht,<br />

als ich damals vor der Kamera stand.<br />

Dass Sie enormes komisches Talent<br />

hatten, muss Ihnen doch früh aufgefallen<br />

sein, oder?<br />

Beim Tanzen machte ich hin und wieder<br />

Sachen, die andere zum Lachen zu bringen<br />

schienen. Und in einer Highschool-Inszenierung<br />

von „Bye Bye Birdie“ spielte ich die Frau<br />

des Bürgermeisters. Text hatte ich keinen,<br />

aber ich fiel ständig in Ohnmacht und das<br />

Publikum kringelte sich. Aber wissen Sie<br />

was? Lassen Sie uns doch noch kurz über<br />

„Mädelstrip“ sprechen.<br />

Gerne! Erzählen Sie doch mal von der<br />

Zusammenarbeit mit Amy Schumer!<br />

Die war fantastisch. Dass wir uns so gut<br />

verstanden und perfekt miteinander harmoniert<br />

haben, lag sicher auch daran, dass<br />

wir uns erstaunlich ähnlich sind. Sie ist<br />

genauso ein Familienmensch wie ich und<br />

steht mit beiden Beinen auf dem Boden.<br />

Außerdem hat sie genau wie ich eigentlich<br />

nichts übrig für Partys und gesellschaftliche<br />

Anlässe, sondern bleibt lieber zu<br />

Hause auf dem Sofa. Wir haben privat<br />

sogar den gleichen Stil, wie wir am Set immer<br />

wieder feststellten: Jogginghosen und<br />

Sportklamotten. Auch wenn wir gar nicht<br />

besonders oft Sport machen. (lacht)<br />

Zum Schluss noch eine ganz andere<br />

Frage, weil Sie den „Club der Teufelinnen“<br />

schon erwähnt haben. Was ist<br />

dran an dem Gerücht, dass Sie, Bette<br />

Midler und Diane Keaton sich für eine<br />

späte Fortsetzung zusammentun?<br />

Leider gar nichts. Die Sache ist geplatzt.<br />

Netflix hatte ein Drehbuch für eine mögliche<br />

Fortsetzung gekauft, doch das war leider<br />

ziemlich schlecht. Man hätte es komplett<br />

neu schreiben müssen. Deswegen haben wir<br />

abgelehnt. Wenn man schon einen zweiten<br />

Teil vom „Club der Teufelinnen“ drehen will,<br />

dann sollte der besser lustiger sein als der<br />

erste. Und das ist – nicht überraschend –<br />

scheinbar nicht so einfach.<br />

*Interview: Jonathan Fink<br />

Das ungekürzte Interview findest du auf<br />

www.blu.fm

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